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AUDIOGUIDED SHOPPING TOUR VORSCHLÄGE ZUR NACHBEARBEITUNG IM UNTERRICHT MATERIAL FÜR DIE 9. BIS 13. SCHULSTUFE NEUAUFLAGE 2013

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Audioguided Shopping TourVorschläge zur NachbearbeituNg im uNterricht

material für die 9. bis 13. schulstufeNeuauflage 2013

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Sebastian Howorka, Isabella Weiss

AUDIO GUIDED SHOPPING TOUR Vorschläge zur Nachbearbeitung im Unterricht – 2013

2. Auflage

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Die Deutsche Bibliothek - CIP- Einheitsaufnahme

Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich.

Impressum

ISBN 978-3-7063-0399-62. Auflage, 2013Copyright © , Herausgeber, Verleger: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, Abteilung Bildungs-politik – Arbeitswelt & SchuleHersteller: EigenvervielfältigungLayout: Oona KroisleitnerFoto Titelseite: Springer/GrandeggerVerlags- u. Herstellungsort: Wien

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INHALT

Einleitung Unterrichtsmaterialien 5

1. Schein und Sein: Unternehmen kritisch portraitieren 6

2. „Schummeln“ erlaubt: Quiz mit Online-Recherche 8

3. Arbeiten mit Zeitungsartikeln 9

3.1. iPhone, Nintendo Wii & Co: ArbeiterInnen in der Elektronikbranche zwischen Selbstmord und Arbeitskampf 9

3.2. Sportlich und schick: KonsumentInnen kämpfen gegen ausbeuterische Arbeitsbedingungen in der Textilbranche 11

4. Materialien, Kopiervorlagen 14

4.1. Unterlagen und Informationen zu den Unternehmensportraits 14

4.2. Das Quiz 21

4.2.1. Musterantworten 24

4.3. Fragenkataloge zum „Arbeiten mit Zeitungsartikeln“ 28

4.4. Links, Literatur und Filme 30

Zu den AutorInnen 39

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AUDIOGUIDED SHOPPING TOUR

EINLEITUNG UNTERRICHTSMATERIALIEN

Vielen Dank dafür, dass Sie die Audio Guided Shopping Tour mit Ihrer Klasse besucht haben. Wir hoffen, den SchülerInnen einen interessanten und spannenden Einstieg in die Themen „kritisches Konsumver-halten“ und „Produktionsbedingungen“ geboten zu haben. Angesichts der Vielzahl an Informationen, mit denen die SchülerInnen im Verlauf des heutigen Vormittags konfrontiert waren, haben Sie vielleicht schon über die Nachbereitung des Workshops im Unterricht nachgedacht. Die hier zusammengestellten Unterlagen sind genau dafür gedacht und bieten Ihnen Vorschläge, wie diese Nachbereitung aussehen kann.

Von den drei hier vorgestellten Modulen („Unternehmensportraits“, „internetgestütztes Quiz“ sowie „Ar-beiten mit Zeitungsartikeln“) orientieren sich die ersten beiden an den Nachbereitungs-Modulen die im Rahmen der Audio Guided Shopping Tour selbst vorkommen – wundern Sie sich also nicht, falls Ihnen eine der Übungen bekannt vorkommt. Alle Module sind so konzipiert, dass sie jeweils in einer Unter-richtseinheit (UE) durchführbar sind. Ist mehr Zeit vorhanden, gibt es zu jedem Modul Hinweise über Erweiterungsmöglichkeiten. Die Vorschläge aus den einzelnen Modulen sind beliebig kombinierbar, so-dass es Ihrer Kreativität und den zeitlichen wie technischen Möglichkeiten überlassen bleibt, wie genau Sie vorgehen. Grundsätzlich sind auch die Module als Ganzes kompatibel, allerdings sind die ersten beiden Module in ihrer Vorgangsweise sehr ähnlich. Beide bauen im Übrigen auf den Inhalten der Audio Tracks auf, weswegen sie möglichst bald nach dem Workshop durchgeführt werden sollten. Das dritte Modul basiert im Gegensatz dazu nicht auf dem Gehörten und ist daher flexibler einsetzbar.

Im Anschluss an die Beschreibung der drei Module finden Sie die dazugehörigen Materialien als Kopier-vorlagen sowie eine ausführliche Liste mit Links, Literaturhinweisen sowie Filmtipps für ein eigenstän-diges Eintauchen in die Thematik.

Die Links finden Sie auch online unter http://arbeitsweltundschule.at/shoppingtour

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und hoffen, Sie mit allen notwendigen Unterlagen und Informationen versorgt zu haben. Falls Ihnen etwas abgeht oder Sie Anregungen zur Verbesserung dieses Handouts haben, freuen wir uns über Ihr Feedback an [email protected].

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1. SCHEIN UND SEIN: UNTERNEHMEN KRITISCH PORTRAITIEREN

Kurzbeschreibung:

In fünf Kleingruppen erstellen die SchülerInnen mit Hilfe von Leitfragen ein Portrait je eines Unterne-hmens auf einem Flip-Chart. Als Informationsquelle dienen ihre Erinnerungen an die Aussagen der Tracks, ihre Erlebnisse während der Tour und die ihnen vorgelegten, zusätzlichen Unternehmensinfor-mationen. Die SchülerInnen sollen die Informationen neu strukturieren, ihren KollegInnen präsentieren sowie diese nochmals in der Klasse und mit der Lehrkraft diskutieren.

Dauer & Material:

1 UE, Unternehmensinformationen (siehe Anhang), Flip-Chart-Papier, StifteZiel: Mit dieser Übung sollen sowohl die Bedeutung des Unternehmens als Global Player als auch jene Missstände aufgezeigt werden, für die dieses Unternehmen (stellvertretend für eine Branche) steht. Dies soll bei den SchülerInnen ein umfassendes Bewusstsein über die thematisierten Probleme hervorrufen.

Ablauf:

Die Lehrkraft teilt die Klasse in fünf Gruppen und erklärt zuerst das Setting: „Wir befinden uns auf einer internationalen Konferenz zum Thema ‚soziale und ökologische Verantwortung von Unternehmen’ (wo-bei der Begriff „Corporate Social Responsibility“ erwähnt und erklärt werden kann). Ihr seid Vertreter-Innen von fünf Organisationen (NGOs), deren Ziel darin besteht, jeweils ein Unternehmen und seine Handlungsweisen genauer beobachten und kritisch zu analysieren. Auf dieser Konferenz werdet ihr den anderen vorstellen, was ihr über euer jeweiliges Unternehmen herausgefunden habt und wie ihr dieses Unternehmen einschätzt.“

Folgende Punkte sollen in den Präsentationen zu Apple, Nike, McDonalds sowie H&M enthalten sein:

• Daten, Zahlen, Fakten zur Größe und Bedeutung des Unternehmens

• Problemfelder, die mit diesem Unternehmen / dieser Branche verbunden sind

• Eigene Einschätzung, wie das Unternehmen soziale und ökologische Verantwortung wahrnimmt

• Falls möglich: Erfolgreiche Beispiele, wo Proteste von KonsumentInnen und/oder Organisationen Verhaltensänderungen bei den Unternehmen bewirkt haben

Für den Weltladen gibt es eine eigene Aufgabenstellung, da sich dieser deutlich von den anderen Un-ternehmen unterscheidet:

• Daten, Zahlen, Fakten zur Größe und Bedeutung der Weltläden und des Fairen Handels

• Grundsätze, Funktionsweise und Probleme des Fairen Handels

• Weitere Möglichkeiten für ethischen Konsum im Alltag

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Der konkrete Auftrag an die Gruppen lautet, anhand ihrer Erinnerung an die gehörten Tracks, ihrer Erfahrungen während der Shopping Tour sowie zusätzlich bereitgestellter Inhalte (siehe unten) ein Por-trait ihres jeweiligen Unternehmens zu erstellen. Sie erhalten dafür 15-20 Minuten Zeit und Flip-Chart-Blätter, zu deren Gestaltung sie freie Hand haben. Wichtig ist zu erwähnen, dass keineswegs alle Informationen präsentiert werden müssen, sondern nur jene, die ihnen zur Behandlung der Punkte wichtig erscheinen.

Anschließend werden die Unternehmen den Gruppen zugeteilt und jede Gruppe erhält zu ihrem Un-ternehmen folgende Unterlagen:

• Leitfragen, um jene/n Aspekt/e, für den das Unternehmen stellvertretend steht, herauszuarbeiten

• Eine „Visitenkarte“ des Unternehmens mit einigen relevante bzw. interessanten Zahlen und Fakten

• Provokante Aussagen und / oder ein Bild zu dem Unternehmen oder der Branche als Anregung

Für die Präsentationen hat jede Gruppe ein paar Minuten Zeit, wobei gemeinsame Diskussionen nach jeder Präsentation wünschenswert sind. Wenn die Gruppe „Weltladen“ am Schluss präsentiert, ist die Überleitung zu konkreten Handlungsmöglichkeiten einfacher.

Möglich Diskussionsfragen nach jeder Präsentation (ausgenommen Weltladen):

• Hat sich euer Bild des portraitierten Unternehmens geändert?

• Ist das Unternehmen ein schwarzes Schaf in der Branche oder in guter Gesellschaft?

• Was versteht das jeweilige Unternehmen unter Corporate Social Responsibility und wie glaubwürdig ist das?

Mögliche Diskussionsfragen nach der Präsentation des Weltladens:

• Könnte man das Konzept des Weltladens auf die gesamte Wirtschaft anwenden?

• Was würde sich dadurch für wen ändern?

Erweiterungsmöglichkeiten:

Falls Zeit und technische Möglichkeiten bestehen, kann die Recherche zu den Unternehmen sowohl durch das Internet, als auch durch Literatur und Filme ergänzt werden. Entsprechende Hinweise finden sich bei den Links und Hinweisen im Anhang. In diesem Fall sollte auch für die Präsentationen mehr Zeit eingeplant werden.

Eine Variante der Übung besteht darin, die SchülerInnen in VertreterInnen der Unternehmen sowie VertreterInnen von kritischen NGOs zu teilen und jeweils beide Seiten Portraits über ein Unternehmen gestalten zu lassen. Dies bietet mehr Möglichkeiten zur Diskussion und verhilft zum besseren Verstän-dnis, wie große Konzerne arbeiten.

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2. „SCHUMMELN“ ERLAUBT: QUIZ MIT ONLINE-RECHERCHE

Kurzbeschreibung: Die SchülerInnen sollen in Gruppen Fragen zu je einem Unternehmen und den damit verbundenen Problemfeldern diskutieren und beantworten. Zur Unterstützung finden sie zu je-dem Fragenkomplex spezifische Internetquellen, die ihnen Hinweise zum Verständnis der Probleme bieten. Pro Unternehmen beziehen sich zwei Fragen auf konkrete Zusammenhänge und ihr Verständ-nis, eine Frage soll jeweils zum selbst Überlegen und Nachdenken anregen. Anschließend präsentiert jede Gruppe ihre Erkenntnisse den anderen, sodass im Endeffekt alle SchülerInnen mit allen Fragen konfrontiert sind.

Dauer & Material:

1UE, Quizbögen (siehe Anhang), StifteZiel: Die SchülerInnen sollen das während der Shopping-Tour Gehörte rekapitulieren und die wes-entlichsten Informationen nochmals in Gruppen diskutieren, ergänzt durch selbst recherchierte Zusatzin-formationen. Damit soll die lose Vielzahl an auditiv vernommenen Informationselementen gebündelt und zu konkretem Wissen und Bewusstsein über wesentliche Problemzusammenhänge verdichtet werden. Ablauf: Die SchülerInnen werden in fünf Gruppen geteilt. Jede Gruppe erhält einen Quizfragebogen zu einem der fünf behandelten Unternehmen (siehe Anhang). Darauf befinden sich nicht nur die Fragen, sondern auch Hinweise, auf welchen Internet-Seiten einschlägige Informationen dazu zu finden sind. Diese sind auch online unter www.arbeitsweltundschule.at/shoppingtour abrufbar. Anschließend sollen sie in ca. 15 Minuten gruppenweise recherchieren, diskutieren und ihre gemeinsamen Antworten zu Pa-pier bringen. Anschließend präsentiert jede Gruppe ihre Antworten vor der gesamten Klasse, wobei die Lehrkraft mit den Musterantworten im Anhang auf die „Richtigkeit“ der Verständnisfragen achten kann. Nach jeder Präsentation werden die zusehenden SchülerInnen danach gefragt, ob sie die Ansichten der präsentierenden Gruppe teilen. Das gilt insbesondere für die jeweils letzte Quizfrage, für die es keine „richtige“ bzw. „falsche“ Antwort gibt. Sie dient daher auch nach jeder Präsentation als mögliche Diskus-sionsfrage bzw. Einstiegsfrage in eine Diskussion.

Erweiterungsmöglichkeiten:

Wenn ausreichend Zeit vorhanden ist, kann auch jede Gruppen alle Unternehmen behandeln. Falls da-bei zur Motivationssteigerung ein Preis für die beste Gruppe eingeführt werden soll, müssen die einzel-nen Fragen jeweils bewertet werden. Bei den Verständnisfragen lässt sich die „Richtigkeit“ mit den Mus-terantworten beurteilen, bei den Fragen zur eigenen Meinung können z.B. Argumentation, Kreativität oder Ausführlichkeit als Kriterium herangezogen werden.

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3. ARBEITEN MIT ZEITUNGSARTIKELN1

Für dieses Modul der Nachbearbeitung gibt es zwei unabhängige Varianten. Beide dauern je eine Unter-richtseinheit und arbeiten mit unterschiedlichen Zeitungsartikeln. Variante a erfolgt als Gruppenarbeit, Variante b als Einzelarbeit. Es kann für die Nachbereitung entweder die eine oder die andere Variante gewählt werden oder es werden beide in getrennten Unterrichtseinheiten durchgeführt.

3.1. iPhone, Nintendo Wii & Co: ArbeiterInnen in der Elektronikbranche zwischen Selbstmord und Arbeitskampf

Kurzbeschreibung:

Nach einer Blitzumfrage in der Klasse zu Besitz und Herkunft von iPhones & Co erfolgt die Übung in zwei Teilen. Zuerst lesen die SchülerInnen in Kleingruppe mehrere Artikel zu jüngsten Ereignissen rund um den weltgrößten Elektronikhersteller Foxconn. Jede Gruppe hat denselben Fragenkatalog und bear-beitet dafür die gleichen Artikel. Anschließend werden die Ergebnisse kurz präsentiert. Den zweiten Teil der Übung bildet eine Diskussion in der Klasse.

Dauer & Material:

1 UE, Zeitungsartikel (siehe Anhang), Fragenkatalog (siehe Anhang), StifteZiel: Durch den Bezug auf elektronische Gebrauchsgegenstände aus dem Alltag der SchülerInnnen soll das Interesse an der Produktion von Elektronikartikeln geweckt werden. Mithilfe von Zeitungsartikeln rekonstruieren die SchülerInnen reale Geschehnisse und finden heraus, welche Beteiligten es gibt und wie diese Betroffen sind. Das Hauptaugenmerk gilt dabei der Situation der ArbeiterInnen. Im Rahmen der Diskussion sollen die SchülerInnen Möglichkeiten und Grenzen der Verbesserung dieser Situation erarbeiten.

Ablauf:

Die Lehrkraft bittet zunächst, dass jene SchülerInnen aufzeigen, die ein iPhone, einen iPod oder eine Nintendo Wii besitzen. Alternativ oder zusätzlich kann gefragt werden, in wessen Haushalt es einen Computer bzw. Laptop gibt. Dann folgt die Frage, ob eine/r der SchülerInnen weiß, wo die Bestand-teile des jeweiligen Gerätes hergestellt wurden. Mit Sicherheit werden der asiatische Kontinent oder asiatische Länder genannt werden. Das ist für die Lehrkraft die Überleitung zur Übung, in der es um Arbeitsbedingungen in einer chinesischen Fabrik geht, die u.a. für Apple und Nintendo produziert.

Die SchülerInnen werden in Kleingruppen zu 2 bis 6 Personen eingeteilt. Jede Gruppe bekommt die-selben sechs Artikel aus dem Zeitraum Mai bis Juni 2010 ausgehändigt (Kopiervorlagen im Anhang):

25.5.2010, ORF Online: Foxconn nimmt zu Suiziden Stellung http://futurezone.orf.at/stories/1648734/

26.5.1010, ORF Online: Foxconn-Arbeiter: Selbstmordverzicht http://futurezone.orf.at/stories/1648840/

28.5.2010, Die Zeit Online: Foxconn will nach Selbstmordserie Gehälter erhöhen http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2010-05/foxconn-selbstmorde-lohnerhoehung

1 Die Artikel stammen aus verschiedenen Medien, manche Angaben weichen daher mitunter etwas voneinander ab. Das tut der Qualität der Artikel als Informationsquelle keinen Abbruch, kann jedoch mitunter für Verwirrung sorgen.

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2.6.2010, Der Spiegel Online: Foxconn erhöht Löhne um 30 % http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,698190,00.html

15.6.2010, Die Zeit Online: Chinas Arbeiter treiben die Preise http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-06/china-loehne

28.6.2010, Der Standard Online: Foxconn-Mutter verlegt wegen Lohnerhöhungen Fabriken http://derstandard.at/1277336923439/Foxconn-Mutter-verlegt-wegen-Lohnerhoehungen-Fabriken

Alle Artikel handeln von einer Selbstmordserie unter den ArbeiterInnen in einem Foxconn-Werk in China sowie deren Konsequenzen. Darüber hinaus erhält jede Gruppe einen Katalog von Fragen (siehe An-hang), die mithilfe der Artikel innerhalb von maximal 25 Minuten beantwortet werden sollen. Die Schül-erInnen erarbeiten so verschiedene Daten und Fakten, eine Chronologie der Ereignisse sowie die Situation der ArbeiterInnen.

Anschließend präsentiert entweder eine Gruppe die gesamten Ergebnisse oder die Gruppen präsen-tieren hintereinander jeweils einen Teil der Fragen. Der Präsentationsteil ist mit 5 bis 10 Minuten sehr knapp gehalten und dient lediglich einer allgemeinen Wiederholung der erarbeiteten Inhalte.

Die verbleibende Zeit gilt einer Diskussion unter Leitung der Lehrkraft. Dabei können die SchülerInnen entweder selbst entscheiden, was das Thema sein soll bzw. welche möglicherweise offenen Fragen sie behandeln wollen. Die Lehrkraft kann aber auch Diskussionsfragen vorgeben und sich bei Bedarf an folgende Vorschläge halten:

• Woran liegt es, dass Menschen unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten bzw. arbeiten lassen?

• Warum musste es erst zu Selbstmorden kommen, bevor sich für die ArbeiterInnen des Foxconn-Werkes in Shenzhen etwas änderte?

• Foxconn will wegen der Lohnerhöhungen in Shenzhen die Produktion in noch billigere Standorte verlagern. War der ganze Kampf umsonst?

• Ist es in einem kapitalistischen Weltwirtschaftssystem überhaupt möglich, Lösungen für alle genannt-en Probleme und Ungerechtigkeiten zu finden?

Erweiterungsmöglichkeiten:

Für diese Variante des Moduls bietet es sich an, eine oder mehrere darauf folgende Unterrichtsein-heiten dem Thema „Internationale Gewerkschaftsbewegung“ zu widmen. Das kann in jeder zeitlich und technisch möglichen Form des Unterrichts erfolgen. Etwa das gemeinsame Lesen von Büchern bzw. Geschichten oder das Ansehen von Filmen; die SchülerInnen können Präsentationen erarbeiten etc. Eine Auswahl möglicher Quellen findet sich in der Liste Links, Literatur und Filme.

Alternativ können darauf folgende Unterrichtseinheiten genutzt werden, um zentrale Begriffe, die in den Artikeln implizit oder explizit vorkommen, zu definieren. Dazu gehören etwa:

• Sonderwirtschaftszone

• Billiglohnland

• Streik

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3.2. Sportlich und schick: KonsumentInnen kämpfen gegen ausbeuterische Arbeitsbedingungen in der Textilbranche

Kurzbeschreibung:

Nach einer Blitzumfrage in der Klasse zu Markenkleidung und Sportschuhen erfolgt die Übung in zwei Teilen. Zuerst lesen die SchülerInnen einzeln zwei Artikel rund um die Produktionsbedingungen in der Textilbranche. Jede Person hat denselben Fragenkatalog und bearbeitet dafür die gleichen Artikel. Den zweiten Teil der Übung bildet entweder eine Diskussion in der Klasse oder die Übung Progressives Brainstorming.

Dauer & Material:

1 UE, Zeitungsartikel (siehe Anhang), Fragenkatalog (siehe Anhang), Stifte

Ziel:

Durch den Bezug auf Marken und Mode sollen sich die SchülerInnen ihrer Rolle als KonsumentInnen in der internationalen Arbeitsteilung bewusst werden. In den Artikeln lesen die SchülerInnen allgemein über unmenschliche Produktionsbedingungen und Möglichkeiten, als KonsumentInnen etwas dagegen zu tun. Im Rahmen der Diskussion bzw. des Progressiven Brainstorming sollen die SchülerInnen weit-ere Möglichkeiten sowie Grenzen ihrer Handlungsalternativen erarbeiten.

Ablauf:

Die Lehrkraft bittet zunächst, dass jene SchülerInnen aufzeigen, die Wert auf Markenkleidung legen. Alternativ oder zusätzlich kann gefragt werden, wie oft sich die SchülerInnen am Tag mit ihrer Garder-obe umziehen könnten. Dann folgt die Frage, ob die SchülerInnen glauben, dass die Produktionsbedin-gungen der Markenkleidung dem jeweiligen Image der Marke (glamourös/cool/sportlich/elegant etc.) entsprechen. Die Antwort – mit Sicherheit „Nein“ – ist für die Lehrkraft die Überleitung zur Übung, in der es um diese Produktionsbedingungen einerseits und Boykott, Imageverlust, Fair Trade und weitere Dimensionen des Konsums andererseits geht.

Jede Person erhält nun zwei Artikel, in denen Produktionsbedingungen – in einem Fall allgemein, im anderen bezogen auf Nike – dargestellt und die Rolle der KonsumentInnen thematisiert werden:

18.6.2010, Krone Bunt Seite 3, Bild der Woche: Aufstand der Kinderarbeiter

18.4.2010, ORF Online: Nike ist „tief betroffen“ http://www.orf.at/100414-50121/index.html

Darüber hinaus erhält jede Person einen Katalog von Fragen (siehe Anhang), die mithilfe der Artikel innerhalb von maximal 20 Minuten beantwortet werden sollen. Die SchülerInnen erarbeiten so verschie-dene Daten und Fakten, Zusammenhänge der internationalen Arbeitsteilung sowie Handlungsmöglich-keiten der KonsumentInnen.

Die verbleibende Zeit gilt entweder einer Diskussion unter Leitung der Lehrkraft oder der Übung Pro-gressives Brainstorming.

Für die Diskussion können die SchülerInnen entweder selbst entscheiden, was das Thema sein soll bzw. welche möglicherweise offenen Fragen sie behandeln wollen. Die Lehrkraft kann aber auch Dis-kussionsfragen vorgeben und sich bei Bedarf an folgende Vorschläge halten:

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• Ist es in Ordnung, dass Nike nicht zur Verantwortung gezogen werden kann?

• Warum hat die Krone Bunt dieses Bild gewählt und es „Aufstand der Kinderarbeiter“ genannt?

• Wie schätzt ihr die Macht der KonsumentInnen ein? Was können sie wirklich erreichen und worauf kommt es dabei an?

Beim progressiven Brainstorming geht es darum, möglichst viele Lösungsvorschläge zu sammeln. Die SchülerInnen sollen sich ihrer Möglichkeiten, als KonsumentInnen etwas zu verändern, bewusst werden. Das Brainstorming erfolgt in zwei Etappen. Die Frage für das erste Brainstorming lautet: „Was würdet ihr tun, um die Produktionsbedingungen zu verbessern, wenn euch keine Grenzen gesetzt wären?“ Die Lehrkraft schreibt alle (bei einem Brainstorming gibt es kein „falsch“ und „richtig“, kein „möglich“ und „unmöglich“) Antworten auf ein Flipchart. Wenn alle Antworten aufgeschrieben sind, wird das Plakat gut sichtbar an die Wand gehängt. Auf einem neuen Plakat werden alle Ideen zu folgender Frage gesam-melt: „Was könnt ihr in eurer Rolle als KonsumentInnen tun, um diese Änderungen zu erreichen?“

Beispiel:

Im Rahmen des ersten Brainstorming wird „Kinderarbeit abschaffen“ genannt. Im zweiten Brainstorm-ing werden die SchülerInnen aufgefordert, sämtliche konkrete Handlungsmöglichkeiten zu nennen, um dieses Ziel zu erreichen. Das könnte etwa sein, eine Patenschaft zu übernehmen um einem Kind in einem Entwicklungs- oder Schwellenland den Schulbesuch zu ermöglichen; verstärkt Fair-Trade-Kleid-ung kaufen; etc.

Sollte das zweite Brainstorming stockend vorangehen, kann den SchülerInnen mit konkreten Fragen auf die Sprünge geholfen werden. Folgende Liste – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – enthält einige Vorschläge. Viele dieser Handlungsmöglichkeiten gelten in der Regel für mehrere der im Rahmen des ersten Brainstorming gesammelten Änderungswünsche.

• Sich allgemein mehr über Produktionsbedingungen / Geschäfte / Marken / Firmen informieren und das eigene Kaufverhalten anpassen

• Beim Shoppen / Einkauf auf bestimmte Qualitäts- / Gütesiegel, Fair-Trade – die Produktionsbedin-gungen generell – achten und damit eine gewisse Vorbildwirkung ausüben

• Im Supermarkt / Geschäft nach Fair-Trade-Produkten suchen bzw. bei der Filialleitung nachfragen, warum es keine / zu wenig Auswahl gibt. Darüber hinaus können diesbezügliche E-Mails an die Zuständigen / die Geschäftsführung des Supermarkts bzw. der jeweiligen Kette geschickt werden

• Bei der Geschäftsführung bzw. Konzernzentralen (z.B. per E-Mail / Brief) Auskunft verlangen zur sozialen Verantwortung des jeweiligen Geschäfts (nicht beim Verkaufspersonal, die wissen meistens nicht Bescheid)

• Sich in Organisationen engagieren, die sich mit dem Themen „Produktionsbedingungen“ und „kri-tischer Konsum“ auseinandersetzen (Gewerkschaften, KonsumentInnen-Organisationen, Umwelt-Organisationen, Entwicklungs-Organisationen, etc.) bzw. sich für deren Newsletter eintragen

• Sich laufenden (z.B. gewerkschaftlichen) Kampagnen oder E-Mail-Protesten anschließen, die über das Internet bzw. Newsletter bekannt gemacht werden

• Sich laufend über den Themenkomplex durch einschlägige Medien (z.B. Konsument) informieren

• Sich informieren, welche Abgeordneten im österreichischen und im europäischen Parlament sich wie mit den Themen „Produktionsbedingungen“ und „kritischer Konsum“ auseinandersetzen und wofür sie eintreten

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• Bücher oder Filme zu den Themen raussuchen, gemeinsam lesen / ansehen, darüber diskutieren und weiterempfehlen

• In der Klasse einzelne konkrete Themen durch Referate, Gruppenarbeiten, weitere Exkursionen, Patenprojekte, Protestaktionen, etc. vertiefen (z.B. gemeinsame Protestaktionen in Einkaufsstraßen vor einer entsprechenden Filiale, um bspw. auf Arbeitsrechtsverletzungen aufmerksam zu machen)

• Facebook-Gruppen zu den Themen gründen oder welchen beitreten, die es schon gibt

• Über all das mit FreundInnen reden und zur Bewusstseinsbildung beitragen

• Nicht mehr kaufen, als man wirklich braucht

Erweiterungsmöglichkeiten:

Für diese Variante des Moduls bietet es sich an, eine oder mehrere darauf folgende Unterrichtseinheiten dem Thema „Fair Trade“ zu widmen. Das kann in jeder zeitlich und technisch möglichen Form des Un-terrichts erfolgen. Etwa das gemeinsame Lesen von Bücher bzw. Geschichten oder das Ansehen von Filmen; die SchülerInnen können Präsentationen erarbeiten etc. Eine Auswahl möglicher Quellen findet sich in der Liste Links, Literatur und Filme.

Alternativ können darauf folgende Unterrichtseinheiten genutzt werden, um zentrale Begriffe, die in den Artikeln implizit oder explizit vorkommen, zu definieren. Dazu gehören etwa:

• Neoliberal bzw. Neoliberalismus

• Globalisierung

• Freihandel bzw. Freihandelssystem

• Fair Trade

Darüber hinaus können natürlich im Rahmen eines möglicherweise fächerübergreifenden Projekts die konkreten Handlungsmöglichkeiten, die beim Progressiven Brainstorming erarbeitet werden, tatsächlich gemeinsam umgesetzt werden.

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4. MATERIALIEN, KOPIERVORLAGEN

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4.1. Unterlagen und Informationen zu den Unternehmensportraits

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Apple – Unternehmensportrait

Leitfragen:

• Welche Rolle spielt Apple in der Elektronik-Branche?

• Wie gestaltet Apple seine Werbung, um zum Kauf eines Geräts zu motivieren?

• „Geplante Obsoleszenz“ ist der Fachausdruck dafür, dass ein Gerät absichtsvoll so gebaut wird, dass es schneller kaputt wird als nötig. Welche Probleme sind damit verbunden?

• Wo werden und unter welchen Umständen werden die meisten Apple-Geräte produziert?

• Was macht eurer Meinung nach die Faszination aus, die Apple auf viele Menschen ausübt?

Visitenkarte2:

• Sitz der Konzernzentrale: Cupertino, Kalifornien, USA

• Gründung des Unternehmens: 1976 (als Hersteller von Computern)

• Einstieg in die Unterhaltungselektronik: 2001 (mit dem iPod – es folgten 2007 das iPhone und 2010 das iPad)

• Umsatz im Jahr 2012: ca. 118 Mrd. Euro

• Anteil der Produkte am Umsatz: iPhone 44%, Computer (Desktop & Laptops) 20%, iPad 19%, iPod und musikbezogene Produkte 13%

• Gewinn im Jahr 2012: ca. 32 Mrd. Euro (damit gehört Apple zu den profitabelsten Großkonzernen der Welt)

• Geschätzter Wert der Marke Apple im Jahr 2012: Ca. 146 Mrd. Euro (damit ist Apple die wertvollste Marke der Welt, deutlich vor IBM, Google, McDonald’s und Microsoft)

• Zahl der beschäftigten ArbeitnehmerInnen im Jahr 2012: über 72,800

• Zahl der von Foxconn (Hersteller eines Großteils der Apple-Produkte) beschäftigten ArbeitnehmerIn-nen im Jahr 2011: 1,2 Millionen

• Anzahl der Foxconn-MitarbeiterInnen, die im Jahr 2010 aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen vom Dach der Fabriks- und Unterkunftsgebäude in den Tod sprangen: 18 (davon überlebten vier schwer verletzt)

2 Quellen: http://en.wikipedia.org/wiki/Mc_Donalds; Annual Report 2008 der McDonald’s Corporation, S. 2 und S.19 www1.mcdonalds.com/annualreport/index.html; www.mcdonalds.at/#/figures/; Greenpeace (2006): Eatingup the Amazonas –www.greenpeace.org/raw/content/international/press/reports/eating-up-the-amazon.pdf

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Was denkt ihr euch bei folgenden Aussagen / Bildern:

• Bilder: Der Apple-Kult kenn wenig Grenzen3:

• „Bei allem, was wir tun, wollte ich immer die Schlüsseltechnologien besitzen und kontrollieren.“4 (Apple-Gründer Steve Jobs 2004 in einem Interview mit Business Week)

• „Apple verbietet Praktiken, die die Rechte der ArbeiterInnen bedrohen – auch wenn lokale Gesetze und Gewohnheiten diese Praktiken zulassen. Wir setzen uns aktiv gegen exzessive Bewerbungs-gebühren, das Einstellen minderjähriger ArbeiterInnen und diskriminierende Maßnahmen unserer Zulieferer ein. Es ist zwar noch einiges zu tun, aber wir fühlen uns durch die bisherigen Erfolge ermutigt.“5 (Zitat von der Apple Website, Bereich „Lieferantenverantwortung“)

3 Quellen: http://sententi.com/index_files/BIGpage43_2.jpg,http://cdn.uberreview.com/wp-content/uploads/apple-haircut.jpg

4 Quelle: http://www.businessweek.com/print/bwdaily/dnflash/oct2004/nf20041012_4018_db083.htm?chan=gl5 Quelle: http://www.apple.com/supplierresponsibility/code-of-conduct/labor-and-human-rights.html

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McDonald’s – Unternehmensportrait

Leitfragen:

• Welche Rolle spielt der McDonald’s-Konzern in der Welt der System- gastronomie?

• Was fällt euch ein, wenn ihr an McDonald’s und Ernährung denkt?

• McDonald’s hat im Lauf der letzten Jahrzehnte auf unterschied- liche Weise mit der Zerstörung des Regenwalds zu tun gehabt. Wie schaut es derzeit aus?

• Welchen Stellenwert hat Werbung bei McDonald’s und warum sind Kinder und Jugendliche als Ziel-gruppe so wichtig?

• Worauf lässt sich eurer Meinung nach der anhaltende Erfolg von McDonald’s zurückführen?

Visitenkarte6:

• Gründung des Unternehmens: 1955 (als McDonald’s Corporation)

• Sitz der Konzernzentrale: Oak Brook, Illinois, USA

• Anzahl der weltweiten McDonald’s Restaurants im Jahr 2012: über 34.000 (davon 80% als Franchi-seunternehmen)

• Umsatz der McDonald’s Corporation (ohne FranchisenehmerInnen) im Jahr 2012:

• ca. 21 Mrd. Euro – damit ist McDonald’s die umsatzstärkste Restaurantkette der Welt

• Gewinn der McDonalds Corporation im Jahr 2012: ca. 3,8 Mrd. Euro

• Anzahl der Beschäftigten, die weltweit in McDonald’s-Filialen arbeiten: ca. 1,8 Mio.

• Anzahl der weltweiten KundInnen pro Tag im Jahr 2011: ca. 68 Mio.

• Anzahl der McDonald’s Filialen in Österreich im Jahr 2012: 184

• Umsatz von McDonald’s in Österreich im Jahr 2012: 548 Mio. Euro

• Durchschnittliche Anzahl der KundInnen in Österreich pro Tag im Jahr 2012: ca. 427.000

• Durchschnittliche Menge an Rindfleisch, die von McDonald’s jährlich verarbeitet wird (Stand 2006): 170.000 Tonnen – damit ist McDonald’s der größte Nachfrager nach Rindfleisch der Welt

6 Quellen: http://en.wikipedia.org/wiki/Mc_Donalds; Annual Report 2011 der McDonald’s Corporation, http://www.aboutmcdonalds.com/content/dam/AboutMcDonalds/Investors/Investors 2012/2011 Annual Report Final.pdf; ; www.mcdonalds.at/#/figures/; Greenpeace (2006): Eating up the Amazonas www.greenpeace.org/raw/content/international/press/reports/eating-up-the-amazon.pdf

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Was denkt ihr euch bei folgenden Aussagen / Bildern:

• „Auf den großen Werbepostern an der Wand des Restaurants beißen wohlgeformte Lippen in ein Salatblatt oder eine Tomate. Im Restaurant beißen eher durchschnittlich geformte Lippen in einen pappigen Cheeseburger.“7

• Die Kühe der Reichen fressen das Brot der Armen

• Bild: „McDonald’s hat nun auch Afrika erreicht“8

7 Quelle: http://www.zeit.de/sport/2012-08/olympia-mcdonalds-sponsoren-fastfood/komplettansicht8 Original in besserer Auflösung unter www.joe-ks.com/archives_feb2007/McDonaldsInAfrica.jpg

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Nike – Unternehmensportrait

Leitfragen:

• Warum arbeitet Nike mit vielen internationalen Sport- stars zusammen?

• Welche Ziele werden damit in der Werbung verfolgt?

• Welchen Einfluss hat Nike auf die Produktion von Sportschuhen und Sportbekleidung?

• Wie viele Menschen arbeiten in den Produktionsstätten der Zuliefererbetrieben für Nike? Wie werden diese Produktionsstätten genannt? Und unter welchen Bedingungen wird dort produziert?

• Welche anderen Schuh-Marken hat Nike übernommen und warum behalten diese Marken ihren alten Namen?

Visitenkarte9:

• Gründung des Unternehmens: 1964 als Blue Ribbon Sports, 1978 als Nike, Inc.

• Erstes Auftreten der Marke Nike samt Logo: 1972

• Sitz der Konzernzentrale: Beaverton, Oregon, USA

• Weltweiter Umsatz im Jahr 2012: ca. 24 Mrd. US-Dollar (ca. 18 Mrd. Euro) – damit ist Nike der um-satzstärkste Sportartikelhersteller der Welt (vor Adidas)

• Gewinn im Jahr 2012: ca. 3 Mrd. US-Dollar (über 2 Mrd. Euro)

• Anteil von Nike am weltweiten Markt für Sportschuhe und Sportkleidung: ca. 30 % - damit ist Nike der führende Sportartikelhersteller der Welt (vor Adidas)

• Anzahl der direkten MitarbeiterInnen des Konzerns im Jahr 2012: ca. 44.000

• Anzahl der indirekt für Nike produzierenden ArbeiterInnen im Jahr 2011: ca. 1 Millon

• Zahl der für Nike produzierenden Zulieferbetriebe im Jahr 2011: ca. 900

• Werbeausgaben von Nike im Jahr 2005: über 2 Mrd. US-Dollar (ca. 10% des Konzernumsatzes)

9 Quellen: http://investors.nikeinc.com/Theme/Nike/files/doc_financials/AnnualReports/2012/docs/nike-2012-form-10K.pdf bzw. http://adidas-group.corporate-publications.com/2011/gb/en.html., http://www.wer-zu-wem.de/firma/nike.html, http://en.wikipedia.org/wiki/Nike,_Inc.

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• „Preis, Qualität und Lieferzeiten sind heute keine Variablen mehr. Heute legt der Abnehmer einen festen Zielpreis, einen festen Qualitätsstandard und ein festes Lieferdatum für die Kleidungsstücke fest. Wenn die Fabrik den Zielpreis des Abnehmers nicht erfüllen kann, geht der Abnehmer woanders hin.”10 (David Birnbaum, Branchenanalyst, Oktober 2006)

• Wenn du einen Körper hast, bist du ein Athlet (Nike-Werbespruch)

• Bild: Wer bekommt die 100 Euro für meine Sportschuhe?11

10 Quelle: Play Fair 2008 (2008): Die Hürden überwinden. Schritte zur Verbesserung von Löhnen und Arbeitsbe-dingungen in der globalen Sportbekleidungsindustrie, S. 39 www.playfair2008.org/docs/Die_Hurden_uberwinden.pdf 11 Original in besserer Auflösung unter http://doku.cac.at/sportschuh.jpg

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H&M – Unternehmensportrait

Leitfragen:

• Woraus besteht das Erfolgsrezept von H&M?

• Die Produkte von H&M bestehen hauptsächlich aus Baum- wolle, welche Probleme sind mit der Baumwollproduktion verbunden?

• H&M lässt seine Kleidung in Zuliefererbetrieben produzieren, hat also eigene und über die Zulief-erbetriebe indirekte ArbeitnehmerInnen. Was sind für diese beiden Gruppen jeweils die problem-atischen Aspekte in Bezug auf Arbeitsbedingungen und Löhne?

• Wie lässt sich das Werbekonzept von H&M beschreiben und welche Kritik der Öffentlichkeit ist damit verbunden?

• Was bedeutet es für die KonsumentInnen und was für die ProduzentInnen, dass H&M im Schnitt alle zwei Wochen das Sortiment ändert?

Visitenkarte12:

• Unternehmenssitz: Stockholm, Schweden

• Gründung der 1. Filiale „Hennes“ in Schweden 1947

• Gründung der 1. Filiale „Hennes & Mauritz“ in Schweden 1968

• Anzahl der Filialen weltweit 2012: 2.900

• Anzahl der Länder in denen H&M Filialen hat: 51 (seit 1994 in Österreich)

• Anzahl der Filialen in Österreich: 68 Filialen in 25 Städten

• Umsatz 2012: ca. 14,6 Milliarden Euro

• Gewinn 2012: ca. 1,8 Milliarden Euro

• Anzahl der direkten MitarbeiterInnen weltweit: 104.000

• Anzahl der Zulieferbetriebe: über 700, hauptsächlich in Asien und Europa

• Anzahl der ArbeiterInnen in den Zulieferbetrieben: über 700.000

• Unternehmensphilosophie: Mode und Qualität zum besten Preis zu bieten

• Zusammenarbeit mit Celebrities für Kollektionen: Kylie Minogue, Karl Lagerfeld, Stella McCartney, Madonna, Roberto Cavalli

• Kooperationen mit Hilfsorganistionen: UNICEF, WaterAid u.a.

12 Quellen: H&M Annual Report 2008www.hm.com/filearea/corporate/fileobjects/pdf/en/ANNUAL_REPORT_ARCHIVE2008 __ITEM_3_1237462089192.pdf; http://de.wikipedia.org/wiki/Hennes_&_Mauritz.

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Was denkt ihr euch bei folgenden Aussagen / Bildern:

• Bild: Wer verdient wie viel beim Jeanskauf?13

• „Wo andere Designer sich maximal zwei neue Kollektionen pro Jahr einfallen lassen, wird bei H&M im Schnitt alle zwei Wochen das Sortiment geändert. Die Ware ist immer auf der Höhe der Zeit und verpasst keinen aktuellen Trend“. 14

• „H&M soll so handeln, dass es ökologisch, sozial und wirtschaftliche nachhaltig ist. Nachhaltiges Handeln erfüllt die Bedürfnisse sowohl der heutigen als auch zukünftiger Generationen.“ 15(Ingrid Schullström, CSR-Managerin von H&M, über die Nachhaltigkeits-Vision des Konzerns)

13 http://www.fashionize-me.com/hm/14 http://www.fashionize-me.com/hm/15 H&M Annual Report 2008: 37

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Weltladen – Unternehmensportrait

Leitfragen:

• Was unterscheidet den Weltladen von anderen Unternehmen?

• Aus welchen Problemen des „freien Handels“ heraus ist der „fairen Handel“ entstanden und welchen Grundsätzen folgt er?

• In welchen Bereichen gibt es fair gehandelte Produkte zu kaufen? In welchen nicht?

• Gibt es beim „fairen Handel“ auch Probleme?

• Worauf kann man sonst noch achten, wenn man „ethisch“ konsumieren möchte?

Visitenkarte16:

• Gründungjahr des ersten Weltladens in Europa: 1969 in den Niederlanden

• Gründungsjahr des ersten Weltladens in Österreich: 1977 in Innsbruck

• Zahl der Weltläden in Europa im Jahr 2012: ca. 2.500

• Zahl der Weltläden in Österreich im Jahr 2012: 91 (+ 1 Weltcafé)

• Rechtsform der meisten österreichischen Weltläden: Verein (die Weltläden sind unabhängige Ge-schäfte, die allerdings in vielen Bereichen kooperieren)

• Weltweiter Umsatz mit fair gehandelten Produkten im Jahr 2009: ca. 3,4 Mrd. Euro

• Umsatz mit fair gehandelten Produkten in Österreich im Jahr 2012: ca. 107 Mio. Euro

• Umsatz der österreichischen Weltläden im Jahr 2012: ca. 12 Mio. Euro

• Anzahl der Angestellten der Österreichischen Weltläden im Jahr 2012: ca. 185 bezahlte und 1.800 ehrenamtliche MitarbeiterInnen, davon über 85% Frauen

• Zahl der 2012 in Österreich erhältlichen Produkte, die das Fair-Trade-Logo tragen: 800

• Anteil der ÖsterreicherInnen, die im Jahr 2011 das Fair-Trade-Logo kannten: 85%

Was denkt ihr euch bei folgenden Aussagen?

• „Der Faire Handel – Fair Trade– ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Er leistet einen Beitrag zu nach-haltiger Entwicklung, indem er bessere Handelsbedingungen bietet und die Rechte benachteiligter Pro-duzentInnen und ArbeiterInnen – speziell in den Ländern des Südens – sichert. Fair Trade Organisationen engagieren sich – gestärkt durch VerbraucherInnen – aktiv für die Unterstützung der ProduzentInnen, für Bewusstseinsbildung und Kampagnenarbeit, um die Regeln und Praktiken des konventionellen Handels zu verändern.“ (Gemeinsame Definition der am fairen Handel beteiligten Organisationen in Österreich)17

• „Wenn du glaubst du bist zu klein um Einfluss zu nehmen, versuch mal mit einer Fliege im Zimmer zu schlafen.“ (Anita Roddick, Gründerin von The Body Shop) 18

• Von Handel profitieren immer beide Seiten, sonst würde der Handel ja nicht zustande kommen.

16 http://www.fairtrade.at/fileadmin/user_upload/PDFs/Download/FAIRTRADE_Jahresberichte/FT_Jahresbericht2011_sc.pdf17 Quelle: www.eza.cc/start.asp?ID=226621&b=153118 Quelle: www.quotes.net/authors/Anita%20Roddick oder www.saidwhat.co.uk/quotes/business/anita_roddick

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4.2. Das Quiz

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Apple – Quiz

Quizfragen:

1. „Geplante Obsoleszenz“ ist der Fachbegriff dafür, dass manche Produkte so gebaut werden, dass sie früher kaputt werden als nötig. Warum machen manche Unternehmen so etwas und welche Probleme sind damit verbunden?

2. Warum haben sich im Jahr 2010 etliche junge MitarbeiterInnen des Unternehmens Foxconn das Leben genommen und was passierte danach?

3. Die Marke Apple stößt seit Jahren sowohl auf begeisterte Verehrung wie auch auf prinzipielle Ableh-nung. Welche Vor- und Nachteile siehst du persönlich bei Apple-Produkten?

Auf folgenden Seiten findet ihr Hinweise, die bei der Beantwortung der Fragen behilflich sein können:

• http://de.wikipedia.org/wiki/Apple

• http://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

• www.murks-nein-danke.de/

• http://www.youtube.com/watch?v=zVFZ4Ocz4VA (Film: Kaufen für die Müllhalde)

• http://makeitfair.org/de

• http://en.wikipedia.org/wiki/Foxconn_suicides (englisch)

• www.labournet.de/internationales/cn/foxconn.html

• http://chinastudygroup.net/2010/05/dying-young-suicide/ (englisch)

• http://derstandard.at/1271378320438/Nach-Selbstmorden-Foxconn-verdoppelt-Loehne

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McDonalds – Quiz

Quizfragen:

1. Von den 1,5 Milliarden Euro, die McDonald’s jedes Jahr für Werbung ausgibt, richtet sich ein großer Teil an junge Menschen. Warum sind Kinder und Jugendliche eine so wichtige Zielgruppe für Mc-Donald’s?

2. McDonald’s Österreich ist stolz darauf, mittlerweile nur noch Rindfleisch aus Österreich zu verarbe-iten. Wieso werden Hamburger immer noch mit der Zerstörung des Regenwalds in Zusammenhang gebraucht?

3. Was könnten die Gründe dafür sein, dass McDonald’s weltweit so beliebt ist?

Auf folgenden Seiten findet ihr Hinweise, die bei der Beantwortung der Fragen behilflich sein können:

• http://de.wikipedia.org/wiki/Mc_Donalds

• http://www.zeit.de/sport/2012-08/olympia-mcdonalds-sponsoren-fastfood/komplettansicht

• www.sueddeutsche.de/medien/mcdonalds-doku-in-der-ard-happy-meal-als-einstiegs-droge-1.1259001

• www.greenpeace.org/raw/content/international/press/reports/ eating-up-the-amazon.pdf (englisch)

• http://www.mcdonalds.at/presse/maps/Pressemappe_McDonalds_Umwelt_2012.pdf

• www.mcvideogame.com

• www.aboutmcdonalds.com/mcd (englisch)

• www.mcspotlight.org/ (englisch)

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Nike – Quiz

Quizfragen:

1. Nikes Markterfolg und der hohe Marktanteil rühren unter anderem daher, dass der Konzern neben seiner eigenen Marke auch weitere eigenständige Marken besitzt. Was ist der Grund, dafür, dass Nike mehrere eigenständige Marken hat und welche Probleme ergeben sich daraus für die Konsu-mentInnen?

2. Die Sportartikel von Nike werden in rund 900 Zulieferbetrieben von ca. 1 Million Menschen herg-estellt. Diese Produktionsstätten werden „Sweatshops“ genannt. Wo befinden sich die meisten dieser Sweatshops? Beschreibe die Produktionsbedingungen in diesen Sweatshops so genau wie möglich.

3. Wie würdet ihr das Image der Marke „Nike“ beschreiben?

Auf folgenden Seiten findet ihr Hinweise, die bei der Beantwortung der Fragen behilflich sein können:

• http://de.wikipedia.org/wiki/Nike_(Unternehmen)

• www.nikebiz.com (englisch)

• www.cleanclothes.at

• www.simsweatshop.com/game/ (englisch)

• www.playfair2008.org/docs/Die_Hurden_uberwinden.pdf

• http://www.dgb.de/themen/themen_a_z/abisz_doks/s/sozialpolitik_heft5.pdf/

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H&M – Quiz

Quizfragen:

1. Was können Handelsangestellte tun, wenn sie mit ihren Arbeitsbedingungen oder ihrer Bezahlung unzufrieden sind? Wohin kön nen Sie sich für Hilfestellungen wenden?

2. Wieso haben sich KonsumentInnen über die Werbestrategie von H&M beschwert? Wie hat H&M auf diese Beschwerden reagiert?

3. Was bietet H&M seinen KundInnen und warum shoppen viele Menschen gerne bei H&M?

Auf folgenden Seiten findet ihr Hinweise, die bei der Beantwortung der Fragen behilflich sein können:

• http://www.polipedia.at/tiki-download_file.php?fileId=114&filename=Factsheet%206%20PoliPedi-aAK.pdf

• http://www.polipedia.at/tiki-index.php?page=Betriebsrat

• http://www.gpa-djp.at/servlet/ContentServer?pagename=GPA/Page/Index&n=GPA_4.13.1

• http://doku.cac.at/folder_cck_meinstylemeineverantwortung.pdf

• http://de.wikipedia.org/wiki/Corporate_Social_Responsibility

• http://help.orf.at/?story=7042

• http://de.wikipedia.org/wiki/H%26M

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Weltladen – Quiz

Quizfragen:

1. Das Motto des Weltladens lautet „Fairer Handel statt Almosen“. Kannst du kurz erklären, wie „fairer Handel“ funktioniert?

2. In letzter Zeit stellen immer mehr Konzerne wie Nestlé oder Starbucks einen Teil ihres Sortiments auf Fair-Trade um. Was spricht dafür, was spricht dagegen?

3. Welche Leute kaufen deiner Meinung nach fair gehandelte Produkte und welche nicht?

Auf folgenden Seiten findet ihr Hinweise, die bei der Beantwortung der Fragen behilflich sein können:

• www.weltlaeden.at

• www.ishopfair.net

• http://de.wikipedia.org/wiki/Fairer_Handel

• www.fairtrade.at

• www.wfto.com (englisch)

• http://doku.cac.at/kriterien_des_fairen_handels_update2005.pdf

• http://www.welt-sichten.org/artikel/613/fair-trade-wird-salonfaehig

• http://www.greenwashingindex.com/

• http://de.wikipedia.org/wiki/Greenwashing

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4.2.1. Musterantworten

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Apple – Musterantworten:

1. Kapitalismus braucht Wachstum und Akkumulation und ist deshalb auf eine nicht nachlassende Nachfrage nach neuen Produkten angewiesen. Bei vielen Produkten ist die Erfüllung des grun-dlegenden Bedürfnisses allerdings relativ rasch erreicht – z.B. bei Druckern, Autos oder Ge-wand. Würden sich die Menschen damit zufrieden geben und die Produkte lange halten, gäbe es nur eine sehr begrenzte Nachfrage nach neuen Produkten – womit sowohl die einzelnen Firmen, als auch das kapitalistische System als Ganzes ins Trudeln käme. Es ist daher im In-teresse der Unternehmen, dass ihre Produkte gerade so lange halten, dass die Konsumen-tInnen der Marke treu bleiben, dennoch aber so rasch wie möglich ein neues Gerät kaufen. „Geplante Obsoleszenz“ ist nun ein Überbegriff für Unternehmensstrategien, die darauf abziel-en, dass die verkauften Produkte nicht bis ans Ende der technisch möglichen Lebensdau-er genutzt werden, sondern möglichst bald durch ein neues Produkt (im Idealfall: des glei-chen Unternehmens) ersetzt werden. In den Tracks wird der Aspekt angesprochen, dass in der Produktion elektronischer Geräte oft beabsichtigt einzelne Teile von minderer Qualität ver-baut werden, sozusagen „Sollbruchstellen“, die die Funktion des Geräts früher als nötig bee-inträchtigen (z.B. fix verbaute Akkus bei iPods, minderwertige Kondensatoren auf Platinen, Kunststoff-Verbindungsstellen bei Waschmaschinen, Zählchips in Druckern, etc). Gleichzeitig werden die Produkte zunehmend so gebaut, dass eine Reparatur wirtschaftlich unrentabel ist. Ein anderer Aspekt geplanter Obsoleszenz lässt sich z.B. gut bei Apple’s iPhones beobachten: In dem Moment, wo ein neues Modell herauskommt, werden die alten Modelle auf gewisse Weise „obsolet“, obwohl sie technisch noch funktionsfähig sind. Auch die immer rascher wechselnden Modetrends lassen sich demnach als geplante Obsoleszenz verstehen. Die ökologische Schat-tenseite des durch geplante Obsoleszenz angeheizten Konsums ist, dass immer mehr Ressourcen verbraucht und immer mehr (teils hochproblematischer) Abfall entsteht, obwohl die Produkte (egal ob elektronische Geräte, Kleidung, o.ä.) technisch gesehen nur einen kleinen Defekt haben – wenn überhaupt. Da dafür allerdings die Preise entsprechend niedrig gehalten werden müssen, damit die KonsumentInnen überhaupt mitmachen können, führt uns geplante Obsoleszenz auch wieder zu den sozialen Bedingungen der Produktion.

2. Die 18 Foxconn-MitarbeiterInnen, die im Jahr 2010 von den Dächern der Fabriks- und Unterkunfts-gebäude gesprungen sind, waren allesamt junge „WanderarbeiterInnen“ aus anderen Regionen Chinas. Sie sahen offenbar keinen anderen Ausweg aus ihrer Situation, keine andere Möglichkeit um gegen ihre Arbeitssituation zu protestieren, die von Ausbeutung, Ernüchterung und Erniedri-gung geprägt war: „Suicide as Protest for the new Generation of Chinese Migrant Workers“ lautet auch der Titel eines Artikels zweier WissenschafterInnen aus Hong Kong, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Die Arbeitsbedingungen bei Foxconn sind – auch wenn die HiTech-Arbeitsplätze andere Vorstellun-gen hervorrufen – wohl kaum besser als in den Sweat-Shops der Textilindustrie. Arbeitstage von 12 Stunden, 6 Tage die Woche, strenge Verhaltensvorgaben (so darf bei der Arbeit nicht gesprochen werden), massiver Druck von Seiten der Vorarbeiter, keine Fehler zu machen, strenge Strafen bis hin zu öffentlicher Erniedrigung, falls dies doch passiert – und das alles bei einer Bezahlung, die zwar über den staatlichen Mindestlöhnen liegt, den ArbeiterInnen aber dennoch kaum Lebensper-spektiven eröffnet.

Nachdem sich die Strategie des „Schönredens“ durch die Unternehmen die öffentliche Empörung und die negative Berichterstattung über Foxconn wie Apple nicht eindämmen konnte, reagierte die Firmenleitung von Foxconn mit einer Verdoppelung der Löhne, der Zulassung externer Beobachter am Firmengelände und der Einrichtung einer psychologischen Beratungsstelle – alles Dinge, die zuvor genauso undenkbar gewesen wären wie die Tatsache, dass Apple eine Liste seiner Zulieferer veröffentlicht. Auch wenn die Löhne bei Foxconn trotz Verdoppelung immer noch im Bereich von 90 Euro-Cent pro Stunde liegen und viele andere Probleme damit nicht gelöst wurden, zeigt dieses Beispiel eines: Wie viel Spielraum in der Lohngestaltung eigentlich vorhanden ist, wenn von Seite der Öffentlichkeit entsprechender Druck ausgeübt wird.

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McDonalds – Musterantworten:

1. Kinder lassen sich leicht davon überzeugen, dass McDonald’s nicht nur Fast-Food, sondern ein Er-lebnis für sich ist, außerdem fragen sie nicht nach gesunder Ernährung. Das ist für einen Konzern, dessen Hauptprodukte in Blindverkostungen meist nicht überzeugen und darüber hinaus auch ernährungstechnisch problematisch sind (Viel Kalorien, viel Fett, viel Salz, dafür wenig Ballaststof-fe), von zentraler Bedeutung. „Happy Meal als Einstiegsdroge“ lautet demnach auch der Titel eines Artikels der Süddeutschen Zeitung.19 Haben sich Kinder erst einmal an den McDonald’s Geschmack gewöhnt bzw. das Essen bei McDonald’s – u.a. durch die kostenlosen Spielzeuge im Happy Meal – als positives Erlebnis verankert, werden sie dem Konzern wohl auch später treu bleiben. So kommt es, dass McDonald’s mittlerweile einer der weltgrößten Spielzeugvertreiber geworden ist.

2. In den 1980ern und frühen 1990ern war es ein großes Thema, dass McDonald’s Rindfleisch verar-beitete, das auf gerodeten Regenwaldflächen geweidet hatte. Allerdings behauptete der Konzern schon 1989, kein Fleisch aus kürzlich gerodeten Regenwaldgebieten mehr zu verwenden und gewann 1990 eine Klage gegen zwei Greenpeace-AktivistInnen aus London, die dem Konzern die „Zerstörung des Regenwalds“ vorgeworfen hatten. Dabei kommt es wie immer auf die Details an: Natürlich hat McDonald’s nie selbst die Zerstörung von Regenwaldflächen in Auftrag gegeben, durch die Wahl der entsprechenden Lieferanten aber indirekt derartige Praktiken unterstützt.

Selbiges gilt auch für die aktuellere Problematik, nämlich der Futtermittelproduktion auf gerodeten Regenwaldflächen. Laut eines Greenpeace-Berichts von 2006 hat McDonald’s vielfach Rind- und Hühnerfleisch verarbeitet, das zwar „regional“ aufgewachsen ist, jedoch mit Soja aus Brasilien ge-füttert wurde. Für die riesigen Mengen Fleisch, die McDonald’s verarbeitet, braucht es offenbar Kraftfutter, dessen Anbau in den meisten Fällen weder ökologisch noch sozial nachhaltig erfolgt. Abgesehen von der illegalen Rodung von Regenwald erfolgt auch der Anbau meist im de facto rechtlosen Raum, durchgeführt von ArbeiterInnen, die wie Sklaven gehalten und behandelt werden.

McDonald’s hat auf den Greenpeace-Bericht reagiert und gemeinsam mit den anderen großen So-ja-Abnehmern den Kauf von Soja von kürzlich gerodeten Regenwaldflächen temporär ausgesetzt. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass eine nachhaltige Lösung für die Produktion derartiger Mengen Fleisch gefunden werden kann.

19 www.sueddeutsche.de/medien/mcdonalds-doku-in-der-ard-happy-meal-als-einstiegsdroge-1.1259001

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Nike – Musterantworten:

1. Nike ist der größte Sportartikelkonzern der Welt, der nicht nur die Marke Nike führt, sondern auch Marken wie Cole Haan, Hurley, Converse und Umbro. Durch die Übernahme von anderen Marken wird es für die KonsumentInnen immer schwerer, ihre Auswahl unter den Produkten zu treffen. Zusätzlich werden durch verschiedene Marken die verschiedene KonsumentInnen-Schichten ang-esprochen, auch die, die von der Marke Nike nicht so viel halten. Diese Art der Markmonopolisier-ungsstrategie wird auch von den anderen Sportartikelkonzernen angewandt, so z.B. hat z.B. mit Adidas der größte Konkurrent von Nike 2006 die britische Marke Reebok (davor Nr. 3 am Sportar-tikelmarkt) übernommen. Das Problem liegt darin, dass andere Sportartikelkonzerne ähnlich wie Nike vorgehen. Auch die Produkte der Konkurrenten werden in Zulieferbetrieben unter schlech-testen Arbeitsbedingungen produziert. Für die KonsumentInnen bedeutet dies, dass die Auswahl zwischen unterschiedlichen Firmen und unterschiedlichen Produktionsbedingungen immer schwer-er wird und das immer weniger Anbieter am Markt präsent sind.

2. Für Nike – wie auch für andere Konzerne der Textilindustrie wie H&M, die ihre Produkte hauptsächlich in Niedriglohnländern Asiens herstellen lassen – sind angemessene Löhne für die ArbeiterInnen in den Fabriken kein wichtiges Thema. In Textilfabriken, die für Nike produzieren, arbeiten Men-schen unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen. Das System der Ausbeutung in den von Nike beauftragten Produktionsfirmen manifestiert sich in der Organisationsform, im Kapitaleinsatz und dem Grad der Arbeitsteilung in diesen Betrieben. Die Organisationsform der Produktionsbetriebe wird als „Sweatshop“ bezeichnet. In den überfüllten Arbeitsräumlichkeiten herrscht oft unerträgliche Hitze. Aufgrund des meist absolut minimierten Kapitaleinsatzes (lediglich Strom, Miete, Maschinen) befinden sich zu viele Maschinen, ArbeiterInnen und Produktionsmaterialien auf zu kleinem, häufig geradezu improvisiertem Raum. In Verbindung mit den hohen Temperaturen in den Produktionslän-dern schaffen diese Tatsachen eine menschenverachtende Arbeitsumgebung. Die Kostenminimier-ung der Produktionsfirmen vollzieht sich über den oben erwähnten, minimierten Kapitaleinsatz und über das Bezahlen von Niedrigstlöhnen. Diese Niedrigstlöhne liegen sehr häufig noch unter dem ohnehin sehr niedrigen Lohnniveau in den Produktionsländern. Die durch die übertriebene Arbeit-steilung bewusst niedrig gehaltene notwendige Qualifikation ist einer der Mechanismen, durch die diese unterdurchschnittlichen Löhne realisiert werden.

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H&M – Musterantworten:

1. Individuell können Handelangestellte durch hartnäckiges Nachfragen und genaues Durchlesen von Verträgen verhindern, dass sie über den Tisch gezogen werden. Für rechtliche Informationen und Unterstützung können Sie sich an folgende Interessenvertretungen für Handelsangestellte wenden: Betriebsräte: Ein Betriebsrat ist die gewählte Vertretung der ArbeitnehmerInnen in einem Un-ternehmen, Betrieb oder Konzern. Ab 5 MitarbeiterInnen ist ein Betriebsrat sogar gesetzlich vorgeschrieben. Er wird von allen ArbeitnehmerInnen für 5 Jahre gewählt und vertritt ihre Inter-essen gegenüber der Geschäftsführung. Die Gewerkschaft: Die Gewerkschaft ist ein freiwilliger Zusammenschluss von ArbeitnehmerInnen zur Verbesserung ihrer sozialen Lage und ihrer Arbe-itsbedingungen. Die Handelsangestellten haben sich in der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck-Journalismus-Papier (GPA-DJP) organisiert. Eine der Aufgaben der Gewerkschaften ist es, regelmäßig die Kollektivverträge der verschiedenen Branchen zu verhandeln und darüber hinaus ihren Mitgliedern mit Rat und Tat bei arbeitsrechtlichen Problemen zur Seite zu stehen. Arbeiterkammer: Die Arbeiterkammer Wien ist die gesetzliche Interessenvertretung aller Arbeitne-hmerInnen und somit auch Anlaufstelle für Handelsangestellte. Pro Jahr suchen fast 3500 Handel-sangestellte Rat und Hilfe in der Arbeitsrechtberatung der Arbeiterkammer Wien. Allein im Jahr 2012 konnten sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Handel mit der Hilfe der AK Wien 800.000 Euro zurückholen, die Ihnen zugestanden sind.

2. Die Werbung von H&M ist massiven Vorwürfen ausgesetzt. Die Presse berichtet häufig kritisch über die Folgen des unnatürlichen Schönheitsideals von H&M.20 Die Models, die in der Werbung gezeigt werden, seien zu dünn. Die Verwendung von Photoshop und die Denaturalisierung der Models bei H&M geht tatsächlich soweit, dass bekleidete Puppen photographiert werden. Diese Puppen werden dann digital mit Gesichtern und menschlichen Köpfen versehen. Ein anderer problem-atischer Aspekt der Werbestrategie von H&M ist die Verwendung übermäßig gebräunter Models in der Werbe-Kampagne von 2012. GesundheitsschützerInnen kritisierten diese H&M Bikini-Reklame. Viele KonsumentInnen haben sich über diese Werbestrategie beschwert, woraufhin H&M diese wieder eingestellt hat.

20 Vgl. http://derstandard.at/1336696875865/Tanorexie-Gebraeunte-Models-Zu-viel-Photoshop-bei-HM-Kampagne oder http://www.20min.ch/life/story/29275680

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Weltladen – Musterantworten:

1. Beim „fairen Handel“ wird die Preisbildung nicht einfach einem (meist fiktiven) „freien Markt“ überlas-sen, sondern unter der Überlegung ausgehandelt, dass die ProduzentInnen der Produkte von den Erlösen (halbwegs) menschenwürdig leben können. Das heißt, dass einerseits die ihnen gezahlten Preise höher sind als am „freien Markt“, andererseits aber auch die Handelsumstände anders ge-staltet werden: Direkte und langfristige Abnahmeverträge zwischen der Handelsorganisation und den ProduzentInnen machen letztere unabhängig von ZwischenhändlerInnen und ermöglichen ih-nen eine bessere Plan- barkeit. Unter den Schlagwörtern „Dialog, Transparenz und Respekt“ soll eine Handelsbeziehung auf (halbwegs) gleicher Ebene zwischen ProduzentInnen und HändlerIn-nen erreicht werden.

2. Wenn Konzerne wie Nestlé neben einer Vielzahl von „unfairen“ Kaffeesorten auch eine als „fair “ zertifizieren lassen, kann das positiv als Vergrößerung der Auswahlmöglichkeiten für KonsumentIn-nen bzw. als Schritt in die richtige Richtung betrachtet werden. Außerdem trägt es meist dazu bei, dass der Anteil „fairer“ Produkte im Supermarkt und am Weltmarkt steigt.

Für KritikerInnen stellt es hingegen eine Verwässerung der ursprünglichen Prinzipien bis hin zum Missbrauch der Idee des fairen Handels für eine unwirksame Einzelmaßnahme dar, die nur zum Aufpolieren des Images von Unternehmen dient, deren Produktionsketten ansonsten ausschließlich nach kapitalistischen Prinzipien mit den bekannten Folgen für die ProduzentInnen organisiert sind (Stichwort „greenwashing“).

So gesehen kann etwa die Arbeit der Fair Trade Labelling Organizations International (FLO), zustän-dig für die Zertifizierung von Produkten als fair gehandelt, für Unternehmen ein Vehikel sein, um ihr Image reinzuwaschen. Es ist z.B. heftig umstritten, inwieweit die Zertifizierung von großen Planta-gen (z.B. bei Bananen), die großteils weltweit agierenden Lebensmittelkonzernen gehören, oder der Vertrieb von fair gehandelten Produkten in Diskontern mit dubioser Preispolitik den Prinzipien des „fairen Handels“ voll entspricht.

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4.3. Fragenkataloge zum „Arbeiten mit Zeitungsartikeln“

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Fragenkatalog zur Übung 3.1.

Daten & Fakten:

• Welche Beteiligten bzw. Betroffenen werden in den verschiedenen Artikeln genannt? Schreibt alle Namen, Funktionen, Unternehmen und Organisationen auf.

• Welche Unternehmen lassen ihre Produkte bei Foxconn herstellen?

• Wo spielen sich die wichtigsten Ereignisse rund um den Foxconn-Skandal ab? Nennt Städte, Re-gionen, Länder, Gebäude.

• Wieviele Menschen beschäftigt Foxconn insgesamt?

• Wieviel Lohn zahlt Foxconn durchschnittlich den chinesischen ArbeiterInnen?

• Wieviel kostet ein I-Phone bzw. eine Nintendo Wii?

Chronologie der Ereignisse

• Welches Ereignis löste die Medienberichterstattung rund um das Foxconnwerk aus?

• Mit welcher Maßnahme reagierte Foxconn zuerst?

• Was kündigte Foxconn später an und wie wurde diese Ankündigung umgesetzt?

• Wie reagierten die Unternehmen, die bei Foxconn herstellen lassen?

• Was sind die aktuellsten Meldungen in Sachen Foxconn?

Situation der ArbeiterInnen

• Wieviele Stunden bzw. Tage müssen die ArbeiterInnen arbeiten?

• Wie beschreiben die ArbeiterInnen die Bedingungen in der Fabrik?

• Welche Vorwürfe erheben die ArbeiterInnen außerdem gegen Foxconn?

• Was könnte die Selbstmorde ausgelöst haben?

• Wie haben die ArbeiterInnen eine Verbesserung ihrer Situation erreicht?

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Fragenkatalog zur Übung 3.2.

• Was fordern die ArbeiterInnen in Honduras von Nike?

• Wer unterstützt sie bei dieser Forderung?

• Warum fühlt Nike sich nicht dafür zuständig, die Forderung zu erfüllen?

• Wer ist Nike´s Meinung nach dafür zuständig?

• Wer verlangt Konsequenzen, wenn Nike die Forderung nicht erfüllt? Welche Konsequenzen?

• Wer hat bereits Konsequenzen gezogen? Welche?

• Wie könnten sich diese Konsequenzen für Nike auswirken?

• Welche Vorschläge hat Nike gemacht, um den ArbeiterInnen zu helfen?

• Welche Vorwürfe machen ArbeiterInnen und StudentInnen Nike bzw. dem Subunternehmen noch?

• Was passierte rund um den Sportartikelhersteller Russell Athletics?

• Warum war der Protest bei Russell Athletics erfolgreich, bei Nike jedoch (noch) nicht?

• Was passierte in Bangladesh, als die ArbeiterInnen gegen die Hungerlöhne streikten?

• Wie hoch ist der Durchschnittslohn in Bangladesh?

• Was kostet etwa eine Markenhandtasche oder ein paar Markensportschuhe in Österreich?

• Wer arbeitet dort hauptsächlich in den Textilfabriken?

• Warum ist Arbeitskraft umso billiger, je mehr Menschen es gibt? Welche Rolle spielt dabei die Kin-derarbeit?

• Aus welchen Gründen achten viele Menschen beim Kauf von Kleidung auf den Preis, nicht aber auf das Herkunftsland bzw. die Produktionsbedingungen?

• Warum haben Fair-Trade-Produkte es nicht leicht, sich bei den KonsumentInnen durchzusetzen?

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4.4. Links, Literatur und Filme

Die folgenden Links und Hinweise sind auch online unter www.arbeitsweltundschule.at/shoppingtour zu finden.

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Apple

Knopp, Carsten (2011): Big Apple – Das Vermächtnis des Steve Jobs. Frankfurt am Main: Frankfurter Allgemeine Buch.

„Steve Jobs hat eine Marke erschaffen, die Massen anspricht und trotzdem cool geblieben ist. Dabei hat er in den vergangenen zwölf Jahren aber nicht nur unseren Konsum gefördert, sondern auch unsere Kreativität herausgefordert. Und durch seinen überbordenden Erfolg mit iPhone, iPad und iPod hat er Macht erlangt: über technische Entwicklungen in der Informationstechnologie, über die Musikindustrie, über die Verlage und ein wenig auch über uns. F.A.Z.-Redakteur Carsten Knop hat Steve Jobs und Apple seit 1999 begleitet und darüber ein besonderes Tagebuch geführt. Lesen Sie, wie alles anfing, was Apple so besonders macht, wer die Weggefährten von Jobs waren und warum ein Leben ohne i heute nicht mehr möglich zu sein scheint. Denn Apple ist überall.“ (Gekürzter Text von www.faz.net/aktuell/feuilleton/ buecher/rezensionen/2.1716/big-apple-das-vermaechtnis-des-steve-jobs-11127711.html)

China Labor Watch (2011): Tragedies of Globalization: The Truth Behind Electronics Sweatshops http://chinalaborwatch.org/pdf/20110712.pdf, englisch

Dieser Bericht der New Yorker NGO „China Labor Watch“ hat umfassendes Material über die Ar-beitsbedingungen bei der Auftragsfertigung von elektronischen Geräten zusammengetragen. In 10 Fabriken, wo Produkte für fast alle bekannten Marken der IT-Branche hergestellt werden, wurden fast 600 ArbeiterInnen interviewed und ihre Statements zu einer ernüchternden Diagnose verdich-tet: Die Unternehmen halten weder chinesisches Arbeitsrecht noch die „Code of Conducts“ ein, die ihnen die auftraggebenden Markenfirmen vorgeben. Die meisten Probleme gibt es im Bereich der Arbeitszeiten, der Bezahlung, der Verträge, der Arbeitsintensität und wegen Diskriminierung.

SACOM (2011): iSlave behind the iPhone. Foxconn Workers in Central China. http://sacom.hk/wp-content/uploads/2011/09/20110924-islave-behind-the-iphone.pdf, englisch

Die in Hongkong angesiedelte Non-Profit Organisation SACOM (Students and Scholars Against Corporate Misbehavior) beschäftigt sich seit 2005 mit lokalen und globalen Arbeitsbedingungen und bringt dafür interessierte Studierende, Lehrende, AktivistInnen und KonsumentInnen zusam-men. SACOM hat mehrere Berichte über die Arbeitsbedingungen der Apple-Zulieferer (allen voran Foxconn) verfasst, die unter http://sacom.hk/category/campaigns/apple zu finden sind. In diesem konkreten Bericht gibt es detaillierte Einblicke in das Arbeitsleben der ArbeiterInnen eines Tochter-unternehmens von Foxconn in Zhengzhou, die von SACOM selbst als beispielhaft für alle anderen beschrieben werden..

http://makeitfair.org/de (großteils englisch)„Eine Welt ohne elektronische Geräte können wir uns kaum vorstellen. Wir alle nutzen jeden Tag Informationstechnologien – IT. IT hat unser Leben in vielerlei Hinsicht verbessert. Aber gleichzeitig hat der IT-Boom weltweit auch viele neue Probleme geschaffen. Wir wollen die Situation der Arbeit-erInnen verbessern, die überall auf der Welt viele Stunden pro Tag für einen viel zu niedrigen Lohn arbeiten, damit wir immer wieder die neuesten IT-Geräte kaufen können.“ Auf der Seite dieser von der EU finanzierten Intiative finden sich neben Studien und Videos zum Thema auch kurze Info-Broschüren, in denen die Probleme bei der Produktion von IT-Geräten speziell für Jugendliche aufbereitet werden, und ein spezieller Aufruf an Apple, seine Produktionsbedingungen fairer zu gestalten.

http://de.labournet.tv/video/5885/deconstructing-foxconn (englisch)„Foxconn beschäftigt in China über 900.000 Menschen. Das Unternehmen ist der weltgrößte Elek-tronikhersteller und stellt u.a. iPhones und iPods her. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2010 gab es eine Serie von Selbstmorden bei Foxconn. 11 Menschen starben, eine 17jährige Arbeiterin ist seit ihrem Selbstmordversuch vom Bauch abwärts gelähmt. Das Video untersucht die einzel-nen Fälle. Es gehört zu dem Bericht “Workers as Machines: Military management in Foxconn” der Hongkonger Nichtregierungsorganisation “Students & Scholars Against Corporate Misbehaviour” (SACOM).“ (Von der Website)

www.labournet.de/internationales/cn/foxconn.html Diese Seite bietet eine ausführliche Zusammenfassung der Ereignisse im Frühjahr 2010, als die „Foxconn-Selbstmorde“ in allen Medien präsent waren. Viele Links zu weiterführenden Berichten und einiges an Hintergrundinformationen.

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http://chinastudygroup.net/2010/05/dying-young-suicide/ (englisch)Spannender Artikel über die politökonomischen Hintergründe für die Suizidwelle unter Foxconns ArbeiterInnen. „China’s development strategy throughout the last 30 years not only accomplished an economic miracle. It deepened regional inequalities, prolonged stagnation of wages, and de-prived migrant workers’ citizenship and human rights. In the following, we first outline the pattern of internal labor migration under the widening gaps between rural and urban economies. Second, we review the recent cases of Foxconn suicides to probe into the working lives of those who struggle to live on. Finally, we appeal to the concerned public to nurture a sustainable community that respects workers’ rights.“ (Auszug)

http://www.greenaction.de/kampagne/aufruf-zum-boykott-von-appleDie BetreiberInnen dieser Seite kritisieren, dass Apple „ wissentlich grausame Arbeitsbedingungen und massive Umweltverschmutzung“ unterstützt, und rufen daher zum Boykott von Produkten von Apple oder seiner Herstellerfirma Foxconn auf. Ihr Ziel ist es, dass die VerbraucherInnen so eine Änderung der Geschäftspolitik des Konzerns erzwingen. Dazu haben sie verschiedene Berichte über die Produktionsbedingungen und Umweltverschmutzung gesammelt.

Institute of Public and Environmental Affairs (2011): The Other Side of Apple. Pollution spreads through Apple’s Supply Chain http://www.ipe.org.cn/Upload/Report-IT-V-Apple-II-EN.pdf, englisch

Dieser Bericht, der von verschiedenen Umwelt-NGOs gemeinsam herausgegeben wird, zeigt auf, wie viel Umweltverschmutzung im Produktionsprozess von Apple-Produkten in Kauf genommen wird. Oft müssen die ArbeiterInnen ohne entsprechenden Schutz mit problematischen Stoffen han-tieren, werden giftige Substanzen illegal in Flüsse geleitet, etc.

Kaufen für die Müllhalde (Frankreich 2010, 75 Min). Ein Dokumentarfilm von Cosima Dannoritzer.Bei zahlreichen Produkten ist der Verschleiß vorprogrammiert. Seien es Glühbirnen, Computer oder Handys, der Kunde soll ein defektes Gerät nicht reparieren lassen, sondern das Altgerät entsorgen und sich ein neues anschaffen. Diese beabsichtigte eingeschränkte Lebensdauer ne-nnt man “geplante Obsoleszenz”. Die Dokumentation geht dem Phänomen nach und wirft ein-en kritischen Blick auf die moderne Wegwerfgesellschaft. Auf http://www.arte.tv/de/Kaufen-fuer-die-Muellhalde/3714270.html, gibt es Film-Ausschnitte, siehe auch http://www.youtube.com/watch?v=zVFZ4Ocz4VA)

www.murks-nein-danke.deIn den letzten Jahren äußern immer mehr VerbraucherInnen in Foren und anderswo den Eindruck, dass Produkte sehr viel schneller kaputt gehen, als es den KäuferInnenn recht ist. Auch teure Marken sind davon nicht ausgenommen. Der Berliner Betriebswirt Stefan Schridde wollte sich des Problems mit seinem Portal www.murks-nein-danke.de annehmen, auf dem VerbraucherIn-nen ihre Erfahrungen mit Produkten melden können, die nicht lange halten. Die damit geschaffene Transparenz soll die Hersteller über kurz oder lang zum Umdenken bringen.

www.ifixit.com und www.insidemylaptop.com (englisch)Viele KonsumentInnen wollen sich mit dem Wegwerfwahn nicht mehr abfinden. Auf der Seite www.ifixit.com bieten ExpertInnen und HobbybastlerInnen verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen für alle möglichen Elektrogeräte – und zeigen zum Beispiel, wie man mit ein wenig Fingerspitz-engefühl und dem richtigen Werkzeug den Akku eines iPhones selbst wechseln kann – auch wenn das vom Hersteller kaum gewollt ist. Die Seite www.insidemylaptop.com bietet ebenfalls zahlreiche Anleitungen. Bei Notebooks kann sich der Griff zum eigenen Schraubenzieher durchaus lohnen - allerdings sollte man erst nach Ablauf der Garantie selbst schrauben, da ansonsten das Anrecht auf Reparatur im Normalfall erlischt.

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McDonalds

Schlosser, Eric (2003): Fast Food Gesellschaft: Fette Gewinne, faules System. München: Riemann.

Schlosser zeigt sie deutlich auf: Der immense Bedarf der Ketten an billigem Fleisch und Kartoffeln hat die Landwirtschaft in den USA grundlegend verändert. Agrarfabriken und Massentierhaltung haben kleine Betriebe verdrängt. In den Pommes-Fabriken und Schlachthöfen werden nur noch Billigjobs angeboten, Gewerkschaften sind verpönt. Die Lebensmittel werden unter industriellen Bedingungen produziert, was zu Qualitätsminderung führen kann. Der ‚typische’ Geschmack des Fastfoods stammt größtenteils aus Aromalabors. Und was die gesundheitlichen Folgen übermäßi-gen Burger-Genusses angeht, so stellt Schlosser fest, dass „sich überall da, wo sich die ameri-kanischen Fastfoodketten niederlassen, die Hüften runden“. Sein Fazit: „Der niedrige Preis eines Fastfood-Hamburgers spiegelt nicht seinen wahren Preis. Die Gewinne der Fastfoodketten werden auf Kosten der Gesellschaft gemacht.“ (Rezension auf www.amazon.de, für eine ausführliche Be-schreibung siehe „Texte zum Weiterlesen“ unten).

Pater, Siegfried (22003): Zum Beispiel McDonald’s. Göttingen: Lamuv.

In Pro- und Contra-Argumentation werden ... negative Folgen für die Umwelt, die Dritte Welt und die Mitarbeiter und Kunden der Schnellrestaurants dargestellt. Im Schlussteil zeigt der Autor ge-sunde und ökologisch vertretbare Alternativen auf und stellt Initiativen gegen die Fast-Food-Ketten vor. (Rezension auf www.amazon.de).

Spurlock, Morgan (2006): Angriff der Killer-Burger. Wie Fast Food uns krank macht. München: Knaur.

Dazu der Film: Super Size Me von Morgan Spurlock (USA 2004, 96min).31 Tage lang hat sich Morgan Spurlock nur bei McDonald’s ernährt - drei Mahlzeiten am Tag. Das Ergebnis: 25 Pfund mehr Gewicht, kritischer Cholesterinspiegel, bedenkliche Leberfettwerte, Ver-lust der Libido - und Depressionen. Zu seinem Dokumentarfilm Super Size Me hat Spurlock ein bis-siges, faktenreiches Buch über die Folgen der McDonaldisierung der Esskultur geschrieben, den Bericht zur Lage der Super Size-Nation. Er enthüllt, was bei Durchschnittsfamilien, in Kindergärten und Schulhorten auf den Teller kommt. Die Folgen dieser Ernährungsgewohnheiten sind unüber-sehbar: In Deutschland hat fast jedes dritte Kind bereits deutliches Übergewicht. (Rezension auf www.amazon.de).

Schneider, Willy (2007): McMarketing: Einblicke in die Marketing-Strategie von McDonald’s. Wiesbaden: Gabler.

Schneider schildert den Weg vom Drive-In der McDonald’s Brüder bis zum weltweit größten Un-ternehmen der Systemgastronomie. Dabei unterscheidet er sich erfreulicherweise von Autoren ähnlicher Publikationen, in dem er die Position des unparteiischen Beobachters einnimmt und damit sowohl auf reißerischen Enthüllungsjournalismus als auch auf blinden Unternehmenskult verzichtet. Er bleibt stets sachlich, ohne langweilig zu werden, unterlegt seine Aussagen mit fundiert recherchiertem Informationsmaterial und vermittelt einen Einblick in die Marketing-Strategien von McDonald’s, der auch für Nicht-Ökonomen nachvollziehbar war. (Rezension auf www.amazon.de).

Der McDonald’s Check (D 2012, 45min). TV-Dokumentation von Jochen Taßler und Jochen Leufgens http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/der-mcdonald-s-check?documentId=9275730)

„Kinder, Kalorien und perfektes Marketing: Der Fast-Food-Laden McDonald’s schafft, wovon an-dere träumen. Seine Produkte sind als unvergleichliches Geschmacks-Erlebnis in den Kundenköp-fen verankert. Die WDR-Dokumentar-Filmer Jochen Taßler und Jochen Leufgens haben Produkte und Firmenpolitik des multinationalen Konzerns untersucht. Mit vernichtendem Ergebnis.“ (Aus der Film-Kritik der SZ, http://www.sueddeutsche.de/medien/mcdonalds-doku-in-der-ard-happy-meal-als-einstiegsdroge-1.1259001)

Greepeace (2006): Eating up the Amazon. www.greenpeace.org/raw/content/international/ press/reports/eating-up-the-amazon.pdf (englisch)

Greenpeace hat sich im 2006 erschienen Report „Eating up the Amazon“ intensiv mit der illegalen Soja-Produktion im Amazonas-Gebiet auseinandergesetzt und dabei dokumentiert, wie die hohe

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Nachfrage aus Europa den Raubbau am größten Regenwaldgebiet der Erde weiter vorantreibt. Ein interessanter und packender Bericht aus einem Gebiet, wo Großteils das Recht des Stärkeren herrscht. Eine Zusammenfassung auf Deutsch gibt es unter http://www.greenpeace.de/themen/waelder/urwaelder_mittel_und _suedamerikas/artikel/wir_essen_amazonien_auf/

www.aboutmcdonalds.com (englisch)Auf dieser Seite präsentiert der Konzern seine Antworten auf Fragen zu allen möglichen Aspekten des Unternehmens: Social Responsibility, gesunde Ernährung, Umweltschutz, Jahresergebnisse, etc.

www.mcspotlight.org/ (englisch)Auf dieser etwas in die Jahre gekommenen Seite findet sich eine ausführliche Sammlung diverser Dokumente und Informationen aus den 1990ern über die weniger schöne Seite des Konzerns: Über die mangelnde Qualität der Lebensmittel, der Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten der Menschen, politisches Lobbying, Umweltzerstörung, etc. McDonald’s polarisiert eben nicht erst seit Kurzem sondern schon seit einigen Jahrzehnten.

www.spiegel.de/thema/mcdonalds Die deutsche Zeitschrift Der Spiegel hat in ihrer Online-Ausgabe McDonald’s ein eigenes Info-Portal gewidmet, wo man einen guten Überblick über aktuelle Meldungen rund um den Konzern bekommt.

www.mcvideogame.com In diesem Online-Spiel werden die Hintergründe, Strukturen und das Geschäftskonzept von Mc-Donalds satirisch dargestellt. Dazu die Eigendarstellung der Entwickler: „In einem Unternehmen wie McDonald’s Geld zu verdienen ist gar nicht so einfach! Hinter jedem Sandwich stehen kom-plexe Prozesse, die Du in den Griff bekommen musst: Von der Schaffung von Weiden bis zum Schlachten, vom Restaurant Management bis zur Vermarktung. Du wirst all die schmutzigen Ge-heimnisse kennenlernen, die uns zu einem der größten Konzerne der Welt gemacht haben.“

www.foodwatch.de und www.abgespeist.de Foodwatch informiert über gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe im Essen und die Machenschaften der Nahrungsmittelkonzerne. In eigener Definition: „foodwatch entlarvt die verbraucherfeindlichen Praktiken der Lebensmittelindustrie und kämpft für das Recht der Verbraucher auf qualitativ gute und gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel. foodwatch ist unabhängig von Staat und Lebensmit-telwirtschaft und finanziert sich aus Förderbeiträgen und Spenden.“ Die von Foodwatch betriebene Seite www.abgespeist.de fokussiert dabei auf Werbelügen und deckt auf, was dahinter steckt.

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Nike

Play Fair 2008 (2008): Die Hürden überwinden. Schritte zur Verbesserung von Löhnen und Arbeitsbedingungen in der globalen Sportbekleidungsindustrie. www.playfair2008.org/docs/Die_Hurden_uberwinden.pdf

Die Kampagne ‚Play Fair 2008’ entstand im Vorfeld der olympischen Spiele 2008 in Beijing (China) auf Initiative der Clean Clothes Campaign (CCC), der International Trade Union Confederation (ITUC) und der International Textile, Garment and Leather Worker’s Federation (ITGLWF). Folgen-des war laut Eigendefinition das Ziel: „Specific action to be taken by the Olympic Family, the sports-wear industry and governments to act on their responsibility to ensure good conditions in Olym-pic and sportswear supply chains“ Der hier angeführte Bericht war dabei Hauptbestandteil der Kampagne. „Based on interviews with sportswear workers in four countries, Clearing the Hurdles shows that violations of worker rights is still the sportswear industry norm, including in workplaces producing for adidas, sponsor of the Beijing and London Games and numerous national Olympic teams, and other key companies in the sector, such as ASICS, Puma, Nike, and New Balance.“ (Texte von www.playfair2008.org)

Play Fair 2008 (2008): Arbeitnehmerrechte respektieren. Fair Handeln! www.playfair2008.org/docs/PlayFair2008_flyer_DE.pdf

Auf diesem Flyer werden die wesentlichsten Kritikpunkte an der Sportindustrie und dem Interna-tionalen Olympischen Komitee zusammengefasst und plakativ dargestellt. Er eignet sich damit gut als Impulsgeber für weitere Diskussionen.

Bieber, Christoph (2006): Sneaker Story: Der Zweikampf von adidas und Nike. Göttingen: Blumenkamp

Neben dem teilweise recht unterschiedlichen Werdegang der beiden Sportfirmen adidas und Nike wird in diesem Buch aufgezeigt, wie sich das Sportmarketing und auch die Rolle des Sports bei der Jugendkultur in den letzten Jahren verändert hat: Von der Sportartikel-Industrie zum medi-en- und stargestützten Lifestyle-Business. Dies macht sich z.B. im Verhältnis von Sportfirma zum Spitzensportler bemerkbar: So habe beispielsweise Adi Dassler in der Zeit nach dem Krieg den Sportlern ihre Ausstattung kostenlos zu Verfügung gestellt. Später jedoch wurde diese Ausstattung von den Sportlern regelrecht eingefordert weil sie sonst zur Konkurrenz wechseln würden. Gerade im Fall von Nike wird besonders deutlich, wie sehr Werbekampagnen auch auf einzelne Sportler zugeschnitten waren, etwa was den Basketballspieler Michael Jordan betrifft (übernommen und adaptiert von www.amazon.de).

Locke, Richard M. (2002): The Promise and Perils of Globalization: The Case of Nike (Working Paper des Industrial Perfor-mance Center am Massachusetts Instutute of Technology)http://web.mit.edu/ipc/publications/pdf/02-007.pdf

In diesem Working Paper werden etliche der bekannten „Sünden“ von Nike aus den 1990ern (z.B. Kinderarbeit in Pakistan, Bezahlung unter dem Mindestlohn in Indonesien, etc.) beschrieben und mit Quellen belegt. Dabei möchte der Autor zeigen, wie sich transnationale Konzerne erst langsam daran gewöhnen mussten, auch in einer globalisierten und „outgesourceten“ Welt soziale und ökologische Verantwortung wahrzunehmen.

Nike, Inc. (2012) Nike FY10-11 Corporate Responsibility Report http://www.nikeresponsibility.com/report/files/report/NIKE_SUSTAINABLE_BUSINESS_REPORT__FY10-11_FINAL.pdf & http://nikeinc.com/pages/responsibility

Im Fiscal Year 2010/11 hat Nike den letzten großen Corporate Responsibility Report veröffentlicht. Darin wird ausführlich auf die verschiedenen Bereiche von Unternehmensverantwortung einge-gangen sowie dargelegt, was Nike nicht alles schon jetzt berücksichtigt. Trotz des Marketing-Charakters ist diese Selbstdarstellung nicht uninteressant. Im Anhang findet man Namen und Ad-ressen aller Zulieferfirmen.

Strasser, Julie B. / Becklund, Laurie (21993): Swoosh: The Unauthorized Story of Nike and the Men Who Played There. New York: HarperBusiness

This is the incredible story of how Phil Knight, with literally no financial backing, founded a small shoe company, Blue Ribbon Sports, which within one year became a billion-dollar company, today known as Nike. Strasser, Nike’s first advertising manager, and Becklund, a Los Angeles Times writ-er, describe the six men who, along with Knight, made Nike the most successful sporting apparel

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company in U.S. history. The authors take us through the hurdles that the company encountered along the way to success, including unappealing advertisements, problems with Japanese suppli-ers, lawsuits, credit difficulties, quota and tariff problems, and the tough competitor, Adidas. They also outline in detail Nike’s interesting and creative promotional methods from freebees for athletic teams to expensive celebrity endorsements. The book is unique in that it not only gives historical information but also delves into the thoughts of those who built Nike from an idea. (übernommen von www.amazon.de).

Sneaker Stories: Ein Film von Katharina Weingartner (A / USA 2008, 95 min)SNEAKER STORIES begleitet drei Jugendliche auf drei Kontinenten, die für ihre Basketball-Kar-riere alles geben. Sie lassen Schule, Jobs und Sicherheiten sausen, um so zu werden, wie ihre Idole aus der Turnschuhwerbung. SNEAKER STORIES ist ein Film über die Macht von Konsum und Globalisierung, der seine Spurensuche im Alltag und in den Träumen urbaner Jugendlicher betreibt. In genauen Beobachtungen werden die Auswirkungen der Marketingschlacht um das Fetischobjekt „Turnschuh“ auf die individuellen Lebensläufe der Jugendlichen dokumentiert (von www.sneakerstories.com).

www.nikebiz.com (englisch)Auf dieser Seite präsentiert der Konzern Antworten auf Fragen zu allen möglichen Aspe-kten des Unternehmens: Social Responsibility, Gründungsgeschichte, Facts & Figures, etc.

www.fairlabor.org/Website der Fair Labor Association, einer Nonprofit Organisation die sich gegen Sweatshops enga-giert. In eigenen Worten: Incorporated in 1999, the Fair Labor Association (FLA) is a collaborative effort of socially responsible companies, colleges and universities, and civil society organizations to improve working conditions in factories around the world. The FLA has developed a Workplace Code of Conduct, based on ILO standards, and created a practical monitoring, remediation and verification process to achieve those standards. The FLA is a brand accountability system that places the onus on companies to voluntarily achieve the FLA’s labor standards in the factories manufacturing their products. Universities affiliated with the FLA ensure that the licensees supply-ing their licensed products manufacture or source those products from factories in which workers’ rights are protected.

www.cleanclothes.atWebsite der Österreichischen Clean Clothes Kampagne, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Ar-beitsbedingungen in der Bekleidungs- und Sportartikelindustrie zu verbessern. Folgende Arbe-itsschwerpunkte sollen nach eigenen Aussagen auf der Website dazu führen: KonsumentInnen über die Arbeitsbedingungen informieren; Ausübung von Druck auf Markenfirmen, damit diese die Produktionsbedingungen in ihren Zulieferbetrieben verbessern; Unterstützung der ArbeiterInnen durch konkrete Aktionen (z.B. Protestbriefe an Unternehmen und Regierungen) und Ausschöp-fen der gesetzlichen Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Auf der Website finden u.a. Informationen über verschiedene Unternehmen, Zeugenberichte über miese Produk-tionsbedingungen und ein Shopping-Guide mit Infos über Gütesiegel, Überprüfungsorganisationen und Ethik-Tests.

www.ilo.orgWebsite der Internationalen Arbeitsorganisation der UNO. The International Labour Organization (ILO) is the tripartite UN agency that brings together governments, employers and workers of its member states in common action to promote decent work throughout the world. Wichtige Aufgabe der ILO ist die Erarbeitung und Überwachung der Einhaltung von International Labour Standards, also international anerkannte Mindeststandards für die Behandlung und Bezahlung von ArbeiterInnen.

www.viet.net/~nike/Nicht mehr ganz aktuelle Website der Vietnam Labor Association, die insbesondere in den 1990ern viel Information über ausbeuterische und menschenunwürdige Produktionsbedingungen in für Nike tätigen Fabriken zusammengestellt hat.

Video: „Flashmob CCC Puma“ www.youtube.com/watch?v=1NCWTrYXmTM

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Video einer unangekündigten Protestinszenierung in einem Puma-Geschäft in Berlin, um auf die menschenunwürdigen Produktionsbedingungen in den Zulieferfabriken von Puma hinzuweisen.

Video: „Flashmob CCC Adidas“ www.youtube.com/watch?v=D3bYDlZfyyU&translated=1

Video einer unangekündigten Protestinszenierung in einem Adidas-Geschäft in Berlin, um auf die menschenunwürdigen Produktionsbedingungen in den Zulieferfabriken von Adidas hinzuweisen.

Video: „Clean Clothes Discounter Aktion“ www.youtube.com/user/inkotaccc

Video eines Straßentheaters der Clean-Clothes-Kampagne um auf die menschenunwürdigen Produktionsbedigungen bei Lidl, Kik und Aldi hinzuweisen.

Video: „Behind the Swoosh” www.myspace.com/video/vid/1818023932

Nike Sweatshops: Behind the Swoosh is a video exploring the sweatshop issue. Using Nike as a case study, the film documents the widespread and oppressive and exploitative labor practices in the developing world.

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H&M

www.cleanclothes.org/newslist/336 (englisch)Unter diesem Link findet sich ein Artikel über eine Protestaktion der Clean Clothes Kampagne in Österreich gegen S.Oliver und Starmania, deren Hauptausstatter für Bekleidung S.Oliver gew-ese ist. Beschrieben wird außerdem eine Protestinszenierung vor einem Tom-Tailor-Geschäft in Hamburg. Die beiden Aktionen haben mit dazu beigetragen, dass über 500 ArbeiterInnen in einer Produktionsfirma in Indonesien nach einer unrechtmäßigen Entlassung wieder eingestellt wurden.

Mein Style – Meine Verantwortung http://doku.cac.at/folder_cck_meinstylemeineverantwortung.pdf

Folder der Clean-Clothes-Kampagen Österreich, in dem in kurzer Zusammenfassung die Arbeits-bedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie beschrieben werden. Enthält außerdem eine Protest-Postkarte mit kritischen Fragen zum Versand an Unternehmen und Geschäfte.

Aktionshandbuch der Clean-Clothes-Kampagnehttp://doku.cac.at/aktionshandbuch_web_final_080110.pdf)

Aktionshandbuch der Clean-Clothes-Kampagne Österreich mit Tipps und Vorschlägen, wie Schül-erInnen aktiv werden können – von Protest-Mails über Unterschriftensammlungen bis hin zu Straßentheater.

http://help.orf.at/?story=7042ORF-Artikel zum Vorwurf der Kinderarbeit in der usbekischen Baumwollernte für H&M

www.fairtrade.at/?thema=produkte&zo=produkte&th=BaumwolleAuf der Fair Trade Homepage findet man Informationen zu fair gehandelten Produkten, geordnet nach verschiedenen Kategorien, zB „Kaffee“, „Kakao/Schokolade“, „Reis/Getreide“. Unter der Ru-brik „Baumwolle“ finden sich von Kleidung über Bettwäsche bis hin zu Badetüchern sämtliche fair gehandelte Baumwollprodukte, die es in Österreich bzw. per Internet zu kaufen gibt.

Film: We Shop - Who Pays? http://video.google.co.uk/videoplay?docid=-3076138835044484743

‘We Shop - Who Pays?’ has been produced by the Swedish Fair Trade Centre. The film spotlights Swedish fashion companies, H&M in particular, but the practices’ shown in the film are common throughout the fashion industry. The film focuses on textile, garment and shoe production in Tiru-pur, South India and considers a number of crucial issues in the struggle to improve working condi-tions within these industries. (übernommen von http://fashioninganethicalindustry.org/resources/ChinaBlue/weshopwhopays/)

Warum das H&M T-Shirt so billig ist (http://derstandard.at/1295570904119/Das-Welthemd-Warum-das-HM-T-Shirt-so-billig-ist)

H&M tritt gegen Ausbeutung ein und verkauft Kleidung um ein paar Euro. Wie sich das ausgeht, hat ein Zeit-Autor rechechiert und in diesem Artikel wird über diese Recherche berichtet. Über änliches Thema wurde auch von der Initiative für regionale Lebensmittel und natürliche Ernährung diskutiert unter: http://www.initiative-freiland.de/wiki/index.cfm/2010/7/25/Kleider-machen-Leute--Und-welche-Leute-machen-nun-unsere-Kleider

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/weltbilder/hennesmauritz101.html und http://www.youtube.com/watch?v=2hEVGlcsH8Y&feature=relmfu

Ein Artikel und ein Video über Ausbeutung der Frauen in Zulifererfirmen von H&M in Kambodscha und Bangladesch.

Video: „Der H&M-Check – Markencheck” http://www.youtube.com/watch?v=UHl15YO2yL0

Der H&M-Check überprüft die Arbeitsbedingungen in Produktionsländern, lässt Textilien auf Schadstoffe und Haltbarkeit untersuchen – und verzichtet auf einem Modetest auf die Etiketten: Wir schick sind Jeans und Shirts von H&M noch, wenn sie als No-Name-Ware daherkommen?

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Weltladen

Von Hauff, Michael / Claus, Katja (2012): Fair Trade. Ein Konzept nachhaltigen Handelns. Stuttgart: UTB

„Die Autoren stellen das Konzept Fair Trade aus der Perspektive nachhaltiger Entwicklung dar. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass sich der internationale Handel zwar weiterhin durch eine hohe Dynamik auszeichnet. Viele Entwicklungsländer und besonders bestimmte Bevölker-ungsgruppen in diesen Ländern sind jedoch sehr unterschiedlich an den Handelsgewinnen be-teiligt. Das führte zu einem starken Ungleichgewicht. Der Leser erfährt alles über die theoretische Begründung und die empirische Bedeutung des Fairen Handels. Dabei geht es auch um die ent-wicklungspolitische Wirksamkeit des Fairen Handels und um andere Konzepte, die eine ähnliche Zielsetzung haben.“ (übernommen von www.amazon.de)

Schaber, Carole / Van Dok, Geert (2008): Die Zukunft des Fairen Handels. Eine Publikation der Caritas Schweiz.

„Der Faire Handel will benachteiligten Menschen im Süden den Ausstieg aus der Armut ermögli-chen, indem er ihnen mit «fairen» Regeln den Zugang zum Weltmarkt verschafft und sich gegen die Machenschaften der Mächtigen zur Wehr setzt. Zurzeit erlebt der Faire Handel einen Boom. Doch er sieht sich auch zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Wie bewältigt er sein eklatantes Wachstum und eröffnet neue Marktfelder? Bietet er überzeugende Antworten für die drängenden ökologischen Fragen? Gelingt es ihm, einen wirkungsvollen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten? Diesen Themen gehen Carole Schaber und Geert van Dok nach. Sie nehmen die Fairhandels-Akteure in die Pflicht, gemeinsam neue, bisweilen auch unsichere Wege für mehr «Fairness» im weltweiten Handeln zu beschreiten. Gleichzeitig fordern sie Politik und Wirtschaft auf, sich glaubhaft für die Anliegen des Fairen Handels zu engagieren. Damit dieser auch künftig eine Erfolgsgeschichte zugunsten benachteiligter Menschen im Süden schreibt.“ (übernommen von www.amazon.de)

Stiglitz, Joseph E. / Charlton, Andrew (2006): Fair Trade: Agenda für einen gerechten Welthandel. Hamburg: Murmann

„Die bisherigen Treffen und Beschlüsse der Welthandelsorganisation gehen an den Interessen vieler „Entwicklungsländer“ vorbei. Fair Trade zeigt auf, wie den ärmeren Ländern geholfen werden kann, sich durch freien Handel selbst zu helfen. Joseph E. Stiglitz, „der zurzeit bedeutendste, kreativste und einflussreichste Wirtschaftswissenschaftler“ (Die Zeit), und Andrew Charlton liefern weit reichende Vorschläge, wie das System des Welthandels verändert werden kann, um soziale Gerechtigkeit zu fördern, anstatt ökonomische Machtverhältnisse zu zementieren. Ausgehend von einem kurzen Abriss der Geschichte der Welthandelsorganisation analysieren sie, welche Themen und Ereignisse zum Scheitern der bisherigen Verhandlungen geführt haben. Und sie erläutern, welche Reformen und Beschlüsse für ein erfolgreiches Abkommen gefasst werden müssen.“ (übernommen von www.amazon.de)

Boris, Jean-Pierre (2006): (Un)fair Trade. Das profitable Geschäft mit unserem schlechten Gewissen. München: Goldmann

„Schokolade, T-Shirts, Kaffee oder Reis - wir kaufen, ohne lange darüber nachzudenken, woher die Ware stammt und wie sie ins Supermarktregal gekommen ist. An konkreten Beispielen veran-schaulicht der französische Wirtschaftspublizist Jean-Pierre Boris das Spiel der Kräfte am Welt-markt. Ketzerisch demontiert er dabei die politisch korrekte Idee vom fairen Handel als billige Imagekampagne und schamloses Geschäft mit dem schlechten Gewissen des Verbrauchers.“ (übernommen von www.amazon.de) Der Fokus des Buches liegt aber eindeutig auf dem „freien“ Markt, der faire Handel kommt nur am Rande vor.

Zervas, Georgios (2008): Global Fair Trade – Transparenz im Welthandel: Der Weg zum gerechten Wohlstand. Düsseldorf: Patmos

„Zervas’ Modell eines Fairhandelssystems soll hemmungsloses Sozial- und Ökodumping weltweit verhindern und eine gerechtere Verteilung des Wohlstands fördern. Detailliert wird erläutert, wie ein wirksames globales Fair Trade-System funktioniert: Wesentliche Forderungen sind u. a.: Soziale und ökologische EU-Standards in Unternehmen durchsetzen; Prüfung der Unternehmen durch international anerkannte Institute; Ausstellung von zeitlich begrenzten Zertifikaten verbunden mit dem Recht, Produkte mit dem Global Fair Trade-Label auszuzeichnen als Signal und Kaufanreiz

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für den Verbraucher; Periodische Überprüfungen der Unternehmen, regelmäßiger Nachweis der Einhaltung der Standards“ (übernommen von www.amazon.de)

Busse, Tanja (2008): Die Einkaufsrevolution: Konsumenten entdecken ihre Macht. München: Heyne„Wenn niemand Eier aus Legebatterien kauft, Schnitzel von industriell gehaltenen Mastschweinen isst, Kleidung aus den Sklavenbetrieben Chinas trägt und kein Mensch von Kindern geknüpfte Teppiche kauft, werden diese Produkte vom Markt verschwinden. Eine Wirtschaftsjournalistin redet Klartext. Es gilt, sich als Verbraucher wieder ein Stück Würde zurückzuerobern. Würde, die in der Billigökonomie verloren gegangen ist. Wer will schon Teil einer menschenverachtenden Wirtschaftspraxis sein? Eines ist sicher: Die Wirtschaft wird nicht untergehen, wenn die Einkaufsrevolution losbricht. Im Gegenteil: Sie wird weiter nur dem Kunden dienen.“ (übernommen von www.amazon.de))

Fair Trade - Eine bessere Welt ist käuflich. Schwerpunktausgabe der PERIPHERIE. Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt (Vol. 128, November 2012). Münster: Westfälisches Dampfboot

Fair Trade-Produkte füllen heute zunehmend als Massenware die Regale der Supermärkte. Der Idee nach sollte Fair Trade den unmittelbaren ProduzentInnen „faire“ oder „gerechte“ Preise ga-rantieren, die ihnen Produktionskosten der Produkte ersetzen und ein menschliches Überleben für sie und ihre Familien ermöglichen. Nach dem allgemeinen Verständnis sollen faire Preise ein sozial und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften sichern, die Lebensbedingungen der Bauern ver-bessern und die lokalen und regionalen Gemeinwesen stärken. Der organisierte Faire Handel er-setzt dabei – dem Anspruch nach – fehlende Marktmacht von kleinen Produzent_innen gegenüber den zu Weltmarktbedingungen agierenden, profitorientierten Aufkäufern, Weiterverarbeitern und Handelsunternehmen.

Geplant sind u.a. Beiträge zu folgenden Themen: - Veränderung von Arbeits und Lebensbedin-gungen durch Fair Trade - Konzepte von „Fairness“ zur Konstruktion der Siegel - Steuerung der Wertschöpfungsketten durch Fair Trade - Fair Trade als Teilstück einer „solidarischen Ökonomie“? - Veränderbarkeit ungleicher (Tausch-)Verhältnisse durch Fair Trade?

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ZU DEN AUTORINNEN:

Sebastian Howorka, Mag.

studiert sozioökonomische Entwicklungsforschung und arbeitet als Trainer für die Arbeiterkammer Wien.Kontakt: [email protected]

Isabella Weiss

studiert Sozioökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie arbeitet als Trainerin und entwickeltKonzepte der politischen Bildung für verschiedene Institutionen.Kontakt: [email protected]