Auf dem Landweg von der Schweiz nach Asien Iran-Erfahrung · Ein kaum fassbares Gefühl. Seit einer...

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44 GLOBETROTTER-MAGAZIN WINTER 2011 Auf dem Landweg von der Schweiz nach Asien Iran-Erfahrung E s ist Anfang März, der Regen untermauert die Wehmut des Abschieds, als wir ins Auto steigen und losfahren. Wie immer am Anfang ei- ner grossen Reise frage ich mich auch dieses Mal, ob es eine gute Entscheidung war, unser bequemes Leben in der Schweiz über den Haufen zu wer- fen und ins Ungewisse zu fahren. In den nächs- ten paar Tagen, während der regen- und schneereichen Fahrt durch Österreich, Ungarn, Rumänien und Bulgarien, kann ich diese Frage nie ganz abschütteln, aber je weiter wir kom- men, desto mehr verblasst sie. Istanbul. Vom schlechten Wetter getrieben, erreichen wir schon nach einer Woche die türkische Grenze. Herzlich werden wir im Schneegestöber von den Zollbeamten be- grüsst, einziges Problem ist Ganesh, unser al- tertümliches Gefährt. Wegen der Ambitionen eines EU-Beitritts dürfen Fahrzeuge, die älter als 20 Jahre sind, nicht mehr in die Türkei ein- geführt werden. Nach einigen Telefonaten fin- den die Beamten zum Glück eine Gesetzeslü- cke und entlassen uns mit den Worten: «Das nächste Mal kauſt euch ein neues Auto.» In Istanbul angekommen, erhalten wir die Er- laubnis, auf einem bewachten Parkplatz bei der Blauen Moschee im Auto zu übernachten. Die Blaue Moschee, nachts rot beleuchtet, und die unzähligen gemütlichen Teehäuser lassen uns zum ersten Mal spüren, dass wir in einer fremden Welt angekommen sind. Jetzt erst wird uns richtig bewusst, dass wir uns wirk- lich auf der langen Reise nach Indien befin- den. Ein kaum fassbares Gefühl. Seit einer Woche schlafen wir wegen eines Lecks nun schon in einem nasskalten Auto. Wir freuen uns deshalb riesig auf einen ausgiebigen Besuch im Hamam, dem traditionellen türki- schen Bad, und machen uns in strömendem Regen auf zum Cagaloglu, dem bekanntesten Hamam Istanbuls. Nach dem Eingang trennen sich unsere Wege – Jan verschwindet im Män- ner-, ich im Frauentrakt. Fast den halben Tag verbringen wir in den ehrwürdigen 300-jähri- gen Gemäuern. Ich geniesse es, mich von der Wärme einlullen zu lassen. Das fahle Licht, das durch die kleinen Fenster der Kuppel fällt und sich im Dunst verliert, und all die schwatzen- den, nackten Frauen lassen mich wie in einem Harem aus 1001 Nacht fühlen. Erstaunlicher- weise höre ich nachher von Jan, dass es im Männertrakt verboten ist, sich nackt auszuzie- hen. Draussen ist es immer noch unwirtlich, deshalb tun wir das, was viele andere auch tun – wir sitzen in ein Teehaus, rauchen Schischa, die arabische Wasserpfeife, und trinken Tee. An die iranische Grenze. Istanbul ist bei schönem Wetter ein Traum, wie wir andern- tags feststellen. Wir streifen ziellos durch die Stadt. Die Bazare, Moscheen, Teehäuser und unzähligen Teppichverkäufer verbreiten ein exotisches Flair. Und wir machen Bekannt- schaſt mit den schönen Katzen von Istanbul. Sobald wir uns hinsetzen, schmeicheln sie uns um die Beine, hüpfen auf unseren Schoss und wollen gestreichelt werden. Am nächsten Tag fahren wir weiter. Die Strasse führt über die Das Reisen gehört zu Karins und Jans Leben wie die Luft zum Atmen. Wieder einmal starten sie zu einer grossen Tour. Diesmal wollen sie mit Ganesh, ihrem 25-jährigen Toyota-Landcruiser, von der Schweiz nach Indien fahren. Dabei erweist sich der fünfwöchige Aufenthalt im Iran als besondere Herausforderung. Der Gottesstaat erwartet sie mit strikten Regeln, einer nervenaufreibenden Hauptstadt, wunderbaren Wüstenlandschaften und freundlichen, zurückhaltenden Menschen, die sich nur selten zu Politik und Religion äussern. Text Karin Post-Hählen Bilder Karin Post-Hählen und Jan Post Vom Herzstück einer Überlandreise

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Auf dem Landweg von der Schweiz nach Asien

Iran-Erfahrung

Es ist Anfang März, der Regen untermauert die Wehmut des Abschieds, als wir ins Auto steigen und losfahren. Wie immer am Anfang ei-ner grossen Reise frage ich mich auch dieses Mal, ob es

eine gute Entscheidung war, unser bequemes Leben in der Schweiz über den Haufen zu wer-fen und ins Ungewisse zu fahren. In den nächs-ten paar Tagen, während der regen- und schneereichen Fahrt durch Österreich, Ungarn, Rumänien und Bulgarien, kann ich diese Frage nie ganz abschütteln, aber je weiter wir kom-men, desto mehr verblasst sie.

Istanbul. Vom schlechten Wetter getrieben, erreichen wir schon nach einer Woche die türkische Grenze. Herzlich werden wir im Schneegestöber von den Zollbeamten be-grüsst, einziges Problem ist Ganesh, unser al-tertümliches Gefährt. Wegen der Ambitionen eines EU-Beitritts dürfen Fahrzeuge, die älter als 20 Jahre sind, nicht mehr in die Türkei ein-

geführt werden. Nach einigen Telefonaten fi n-den die Beamten zum Glück eine Gesetzeslü-cke und entlassen uns mit den Worten: «Das nächste Mal kauft euch ein neues Auto.» In Istanbul angekommen, erhalten wir die Er-laubnis, auf einem bewachten Parkplatz bei der Blauen Moschee im Auto zu übernachten. Die Blaue Moschee, nachts rot beleuchtet, und die unzähligen gemütlichen Teehäuser lassen uns zum ersten Mal spüren, dass wir in einer fremden Welt angekommen sind. Jetzt erst wird uns richtig bewusst, dass wir uns wirk-lich auf der langen Reise nach Indien befi n-den. Ein kaum fassbares Gefühl.

Seit einer Woche schlafen wir wegen eines Lecks nun schon in einem nasskalten Auto. Wir freuen uns deshalb riesig auf einen ausgiebigen Besuch im Hamam, dem traditionellen türki-schen Bad, und machen uns in strömendem Regen auf zum Cagaloglu, dem bekanntesten Hamam Istanbuls. Nach dem Eingang trennen sich unsere Wege – Jan verschwindet im Män-ner-, ich im Frauentrakt. Fast den halben Tag verbringen wir in den ehrwürdigen 300-jähri-

gen Gemäuern. Ich geniesse es, mich von der Wärme einlullen zu lassen. Das fahle Licht, das durch die kleinen Fenster der Kuppel fällt und sich im Dunst verliert, und all die schwatzen-den, nackten Frauen lassen mich wie in einem Harem aus 1001 Nacht fühlen. Erstaunlicher-weise höre ich nachher von Jan, dass es im Männertrakt verboten ist, sich nackt auszuzie-hen. Draussen ist es immer noch unwirtlich, deshalb tun wir das, was viele andere auch tun – wir sitzen in ein Teehaus, rauchen Schischa, die arabische Wasserpfeife, und trinken Tee.

An die iranische Grenze. Istanbul ist bei schönem Wetter ein Traum, wie wir andern-tags feststellen. Wir streifen ziellos durch die Stadt. Die Bazare, Moscheen, Teehäuser und unzähligen Teppichverkäufer verbreiten ein exotisches Flair. Und wir machen Bekannt-schaft mit den schönen Katzen von Istanbul. Sobald wir uns hinsetzen, schmeicheln sie uns um die Beine, hüpfen auf unseren Schoss und wollen gestreichelt werden. Am nächsten Tag fahren wir weiter. Die Strasse führt über die

Das reisen gehört zu Karins und Jans Leben wie die Luft zum Atmen. wieder einmal starten sie zu einer grossen tour. Diesmal wollen sie mit Ganesh, ihrem 25-jährigen toyota-Landcruiser, von der Schweiz nach indien fahren. Dabei erweist sich der fünfwöchige Aufenthalt im iran als besondere Herausforderung. Der Gottesstaat erwartet sie mit strikten regeln, einer nervenaufreibenden Hauptstadt, wunderbaren wüstenlandschaften und freundlichen, zurückhaltenden Menschen, die sich nur selten zu Politik und religion äussern.

text Karin Post-Hählen  Bilder Karin Post-Hählen und Jan Post

Vom Herzstück einer Überlandreise

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Bosporusbrücke, welche den europäi-schen mit dem asiatischen Teil der Türkei verbindet. Bis anhin haben wir in Restaurants gegessen und durft en abends auch gleich davor auf dem Parkplatz schlafen. Ab Ankunft am Schwarzen Meer wollen wir campen und selber kochen. Immer wieder überraschen uns die Türken mit ihrer Freundlichkeit. Selbst im Supermarkt wird uns Çay (türkischer Tee) gereicht, und wir werden über die besten Pro-dukte beraten – mit Händen und Füs-sen. Die acht- bis neunstündigen Fahrtage hinterlassen ihre Spuren, wir sind müde und abgekämpft . Das erste Mal Campieren am Meer, das Draussensein gibt uns neue Energie.

Wir geniessen die Fahrt der Schwarzmeerküste entlang, die Strasse schlängelt sich hoch, schroff en Klippen entlang, dann wieder runter zum Meer. Die warme Frühlingssonne hat an ei-nigen Bäumen schon zaghaft e Knos-pen spriessen lassen und wärmt auch unsere Gemüter. Nach drei Tagen reg-net es wieder, und die Prognosen sind nicht ermutigend. So beschliessen wir, trotz den Warnungen vor den winter-lichen Strassenverhältnissen, es auf der kürzeren Strecke durchs Landesinnere zur iranischen Grenze zu versuchen.

Beim Überqueren des Passes setzt prompt Schneefall ein und auf 1300 Metern, kurz vor der Passhöhe, bricht das Chaos aus. LKW blei-ben stecken, Ketten werden montiert, Autos stehen quer auf der Strasse. Ein Auto sitzt im Graben fest, die Familie steht mit eingezogenen Schultern ratlos davor. Wir halten an, packen die Seilwinde aus und ziehen das Auto kurzer-hand mit unserem allwettertauglichen Gefährt aus dem Graben. Die anfänglich skeptischen Blicke verwandeln sich in Staunen. Nie hätten die in neue moderne Autos vernarrten Türken der alten Karre so etwas zugetraut. Zufrieden und frierend können wir alle weiterfahren.

Auf der anatolischen Hochebene sind die Strassenverhältnisse einwandfrei, auch wenn die karge Landschaft vom Schnee weiss gepu-dert ist. Wolken hängen tief und geben nur in kurzen Momenten einen Blick auf die enorme Weite und die sie umgebenden Berge frei. Nach drei Wochen Unterwegssein erreichen wir Do-gubayazit, die Grenzstadt zum Iran.

Andere Sitten. Normalerweise müssen Aus-länder, die länger als zwei Wochen im Iran verweilen, iranische Nummernschilder kau-fen. Wir erwischen glücklicherweise einen

mittlerer osten

Wüstencamp bei Gameh. Ruhe vor dem Sturm (l).

Noruz. Picknick mit Familie Mohammadnejad (o).

Istanbul. Eindrucksvolle Blaue Mosche (Mitte).

Anatolische Hochebene. Schneereiche Fahrt durch die Provinz Agri (unten).

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Zollbeamten, der das trotz unseren 70-Tage-Visa nicht für nötig hält. Er luchst uns etwas mehr für die Versicherung ab, stellt uns dafür aber einen Zettel aus, der uns vom Kauf der Schilder entbindet. Nach nur einer Stunde spüren unsere Stossdämpfer den ersten von vielen iranischen «speed-breakers» – beto-nierte Fahrbahnschwellen –, die fast unsicht-bar die Strassen zieren. Ein erfolgloser Ver-such der Regierung, ihre Bürger vom Rasen abzuhalten.

Seit der Einreise trage ich Kopftuch und Manteau (Mantel), wie es im Iran Pflicht ist. Trotzdem falle ich auf wie ein bunter Hund, denn mein Manteau ist beige und nicht schwarz wie fast alle anderen. Die meisten Iranerinnen tragen zudem einen Chador, einen schwarzen Ganzkörperumhang. Im Norden bin ich oft die einzige Frau auf der Strasse. Der Hijab (Klei-dervorschrift für Frauen) ist nicht die einzige Umstellung, an die ich mich gewöhnen muss. War ich bisher freudig gespannt auf den Iran, da wir viele Berichte über die Freundlichkeit der Menschen gelesen haben, trifft mich nun die Realität hart. Hier im Norden werde ich bestenfalls ignoriert. Die abschätzigen Blicke setzen mir zu, und in den Restaurants werden wir oftmals – trotz Jans Insistieren – nur un-willig oder gar nicht bedient. Je südlicher wir kommen, desto freundlicher werden aber die Männer und das Wetter. – Eine enorme Er-leichterung. Der Manteau wird modischer, kör-perbetonter, leuchtet in dezenten Farben, und die Kopftücher sind in einigen Regionen sogar bunt. Und endlich erfahren wir die viel geprie-sene Freundlichkeit.

Schon am zweiten Tag fallen uns die vielen Zelte auf, die an sehr ungewöhnlichen Orten aufgestellt sind – auf Trottoirs, Verkehrsinseln, neben Autobahnen. Die Iraner lieben das Pick-nicken, und ein iranisches Picknick ist un-trennbar mit dem Aufstellen eines Zeltes ver-bunden. Für uns ist das ideal, denn so können wir praktisch überall campen, ohne aufzufal-len. Wir übernachten während der fünf Wo-chen im Iran lediglich vier Mal in einem Hotel. Vielleicht picknicken die Iraner auch deshalb so gerne, weil die meisten gemütlichen Teehäu-ser ausschliesslich für Männer zugänglich sind und das Essen in Restaurants eintönig ist. In Rasht lernen wir Hussein kennen. Er erklärt uns, dass es die gute Küche fast ausschliesslich in Privathaushalten gibt, denn die Frauen hät-ten ja den ganzen Tag Zeit zum Kochen. An einigen Orten gibt es allerdings kleine Gassen-

küchen, vor welchen Dizzi in Tontöpfen vor sich hinköchelt. Dizzi ist unser kulinarischer Höhepunkt im Iran. Erstaunlich, denn es be-steht aus purem Schafsfett, das zusammen mit Kartoffeln und Tomaten zermatscht wird. Ge-gessen wird es mit Brot und ergibt so eine nahr-hafte, leckere und preiswerte Mahlzeit, die den Übernamen «Arme-Leute-Essen» trägt.

Als wir die Küste des Kaspischen Meeres erreichen, staunen wir nicht schlecht über die vielen Leute, die sich am Strand aufhalten. Es scheint, als habe heute jeder frei, obwohl gar nicht Freitag, islamischer «Sonntag», ist. Es ist Noruz, das persische Neujahrsfest, welches im Iran mit zwei Wochen Ferien um den 21. März herum gefeiert wird. Während dieser Zeit liegt die Wirtschaft quasi brach. Man verlässt früh-morgens die Wohnungen und trifft sich mit der ganzen Familie zum Picknick. Dies alles erfah-

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ren wir von Familie Mohammadnejad. Wie fast alle Iraner, die wir treff en, geht anfänglich auch Mohammads Familie davon aus, dass wir Farsi sprechen – oder doch wenigstens des arabi-schen Alphabets mächtig sind. Sie versuchen alle Tricks, sprechen langsamer und deutlicher, versuchen es mit Aufschreiben. Wir antworten auf Berndeutsch-Englisch, und irgendwann be-greifen sie, dass wir sie tatsächlich nicht ver-stehen. An diesem Punkt geben viele, ungläu-

big den Kopf schüttelnd, auf. Nicht so Mo-hammadnejads. Unsere Einladung zum Swiss-Çay (Kräutertee) nehmen sie gerne an und dank Parvin, der Tochter, die einige Worte Eng-lisch spricht, können wir uns ein wenig ver-ständigen. Die Familie lädt uns zum Mittages-sen ein, wir lehnen mindestens drei Mal höfl ich ab, wie das die Tradition verlangt. Da die Ein-ladung ein viertes und fünft es Mal wiederholt wird, können wir davon ausgehen, dass sie ernst gemeint ist, und kommen so in den Ge-

nuss eines herrlichen Essens. Dieses «Spiel» heisst Ta’arof und bereitet uns einiges Kopfzer-brechen, denn auch in Geschäft en wird Ta’arof angewendet. Wenn die Verkäufer kein Geld wollen, müssen wir jeweils insistieren. Nach drei Mal lasse ich es bei kleinen Beträgen dann aber sein und ziehe mit meinem Gratisbrot da-von. Manchmal mit einem etwas lauen Gefühl, denn vielleicht hatte der Verkäufer sein Ta’arof ja noch nicht zu Ende gespielt.

Nervenprobe. Über die atemberaubend steile Passtrecke von Chalus nach Kajar erreichen wir Teheran. Inzwischen sind wir uns einiges von iranischen Autofahrern gewöhnt, die Ver-stand, Augen und Ohren abzuschalten schei-nen, wenn sie ins Auto steigen. Schnelle Autos und gute Strassen ergeben eine gefährliche Mischung. Wegschilder sind meist in kleiner Schrift gehalten, oft erst nach der Kreuzung platziert und erst noch schlecht sichtbar, was uns einige Umwege einbringt. Die Iraner las-sen sich aber nicht beirren, sie legen einfach den Rückwärtsgang ein – auch auf der Auto-bahn. Als wir in Teheran ankommen, sprengt dies verkehrstechnisch sämtliche Vorstel-lungen. Selbst Einheimische erbleichen, wenn sie davon sprechen. Wir schaff en es – nervlich zwar schwer gezeichnet, aber unfallfrei – zur indischen Botschaft . Sobald die Visaanträge

für Indien ausgefüllt sind, verschwinden wir fürs Erste aus dieser 15-Millionen-Stadt.

Am Evansee im Alamut-Tal fi nden wir ei-nen herrlichen Platz zum Campieren und er-holen uns drei Tage von der Hektik der Gross-stadt. Ein Hirte aus der Gegend stattet uns ei-nen Besuch ab. Den angebotenen Tee lehnt er dankend ab, meine alte Skijacke nimmt er je-doch ohne zu zögern gerne an. Stolz lächelnd zieht er mit seinen zwei Eseln und 20 Schafen von dannen.

Es ist Zeit, nach Teheran zurückzukehren, nachdem uns ein Herr am Telefon versichert hat, dass unsere Visa abholbereit sind. Zurück in der Grossstadt werden wir frühzeitig an die indische Bürokratie erinnert – man weiss in der Botschaft von nichts. Die Visa sind nicht ausgestellt und werden es noch einige Tage nicht sein. Nach langem Hin und Her, einer Empfehlung der Schweizer Botschaft und ein paar nachdrücklichen Worten vonseiten Jans erhalten wir schliesslich die lang ersehnten Stempel und Papiere.

Wüstenquerung auf Umwegen. Per Zufall treff en wir Marilyne und Vincent in Teheran wieder. Wir lernten die beiden französischen Autoreisenden in Istanbul kennen. Sie laden uns zu ihren Freunden Nima und Maryam ein, bei welchen wir uns den Wohnzimmer-teppich zum Schlafen teilen dürfen. Nima ver-sichert uns, solange es in seiner Zweizimmer-wohnung irgendwo Platz auf dem Teppich gebe, seien wir herzlich willkommen. Als wir dankend ablehnen, lacht er und sagt, er arbei-te im Ausland und spiele kein Ta’arof mit Nicht-Iranern.

Zusammen mit Marilyne und Vincent und einem Freund aus Frankreich beschliessen wir, die Dasht-e-Kavir-Wüste von Semnan nach Es-fahan zu durchqueren. In Semnan fi nden wir nach langem Suchen dank Hilfe der Polizei die Strasse, welche in die Wüste führen soll. Wir wundern uns über die Schilder, die uns das Fo-tografi eren und das Verlassen der Strasse ver-bieten. Weit und breit ist nichts als Ödland zu sehen. Nach 80 Kilometern kommt die Ant-wort: Wir schauen in die Gewehrläufe zweier Soldaten, die ein Tor bewachen und uns nervös

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Im Dorf Abyaneh. Frau in traditioneller lokaler Tracht (links oben).

Dasht-e-Kavir-Wüste. Wilde Kamele auf unserem Weg (links unten).

Erholsamer Ausflug. Strasse ins Alamut-Tal (o).

Dizzi. Traditionelle Köstlichkeit (unten).

Esfahan. Warten, bis das Barbari-Brot fertig gebacken ist (unten rechts).

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und verwundert anschauen. Mit den Karten wedelnd und möglichst unschuldig lächelnd, steigen wir aus. «Das ist doch der auf der Karte eingezeichnete Weg nach Esfahan?» – Nein, das ist er offensichtlich nicht. Uns werden die Pässe abgenommen, Vincent muss als «Geisel» ins Armeeauto steigen, und wir werden zurück nach Semnan eskortiert. Direkt ins Büro der Pass-, Polizei- und Einwanderungsbehörde. Hier sitzen wir drei Stunden, in denen wir un-zählige Male unsere Namen, Passnummern und Autokennzeichen aufschreiben müssen. Eine Übersetzerin stellt uns, im Auftrag immer wieder neuer Beamten, geduldig immer wieder dieselben Fragen. «Warum seid ihr auf dieser Strasse gefahren? Warum habt ihr dem Polizis-ten vertraut? Was arbeitet ihr? Wie habt ihr euch kennengelernt? Wieso reist ihr zusam-men?» Und vor allem: «Habt ihr Fotos ge-macht?» Die Frage: «Wer ist der Anführer eu-rer Gruppe?», hinterlässt verdutzte Gesichter und schallendes Gelächter unsererseits. Und endlich auch ihrerseits. Wir erklären uns so gut, es eben geht. Nachdem auch noch unsere Kameras einer Kontrolle unterzogen sind, las-sen sie uns endlich ziehen.

Im 100 Kilometer weiter östlich gelegenen Damgan finden wir auf Anhieb die richtige Ab-zweigung – ein gutes Omen! Drei faszinierende Tage verbringen wir in der Dasht-e-Kavir, be-staunen die weiss schimmernden Salzseen und sind begeistert von der Vielfältigkeit der Wüste. Es macht Spass, mit den anderen unterwegs zu sein. Wir können es jetzt auch wagen, die

Stras se auf der Suche nach geeigneten Schlaf-plätzen weiträumiger zu verlassen, da wir uns gegenseitig zu Hilfe kommen könnten im schwierigen Terrain.

Sandsturm. Leider trennen sich nach diesen Tagen unsere Wege. Jan und ich verbringen noch einen Tag in in der Wüste bei Garmeh, um die aufgeschobenen Wasch- und Autoin-standhaltungsarbeiten zu erledigen. Der Tag ist heiss, aber ein angenehmer Wind weht. Gegen Abend herrscht plötzlich absolute Windstille. Die seltsam violette Himmelsfär-bung erstaunt uns, lässt unsere Warnglocken aber nicht läuten. Dann verdunkelt sich der Himmel rasch, und wir sehen eine gelbe Wand auf uns zurasen. Jan reagiert sofort und schreit: «Ein Sandsturm! Schnell, alles in Si-cherheit bringen!» Der Sturm ist innerhalb weniger Minuten bei uns, das Zelt kollabiert mit den ersten Böen, Matratze und Schlafsack sind noch drin. Jan beschwert das Zelt mit ei-ner 30-Kilo-Kiste, in der Hoffnung, es vor dem Abheben zu bewahren. Die Hoffnung verfliegt innerhalb Sekunden und mit ihr die Kiste. Während ich gegen den Wind ankämpfe und kaum ins Auto steigen kann, schleift Jan das Zelt hinters Auto, wo es vom Wind ans Heck gedrückt wird. Obwohl Jan mir versichert, dass alles okay ist, wir auf festem Boden ste-hen würden und nicht Gefahr laufen, vom Sand eingebuddelt zu werden, beobachte ich starr vor Angst das Toben um uns herum. Zum Glück behält der Wind seine Richtung

bei, und nach dreieinhalb Stunden lässt die Windstärke so weit nach, dass Jan rausgehen kann, um die Sachen aus dem Zelt zu holen und alles in Sicherheit zu bringen.

Nach Mitternacht setzt Regen ein, und die Temperaturen fallen rasant auf null Grad. In diesem Moment bin ich doppelt froh über die weiche Matte und die warmen Schlafsäcke, die wir retten konnten. Die ganze Nacht halten mich der tosende Wind und der Regen, der an die Karosserie peitscht, wach. Ich bin erleich-tert, als endlich der Tag anbricht und wir in die nahe gelegene Oase Garmeh fahren können. Ich fühle mich zwar immer noch leicht zittrig, aber gleichzeitig unglaublich lebendig.

Sehnsucht nach Persien. Iran und seine alte persische Kultur bieten zahlreiche geschichts-trächtige Architektur. Die kommenden zwei Wochen verbringen wir in Esfahan, Natanz, Yazd und Persepolis, um die prächtigen Bau-werke zu bewundern.

Die Iraner sind sehr stolz auf ihre bedeut-same Vergangenheit, und viele leiden unter dem aktuellen Regime der Mullahs, wie uns immer wieder verdeutlicht wird. Nach der Is-lamischen Revolution von 1979 wurde die Mo-narchie Iran zu einem Gottesstaat. Um heikle Situationen zu vermeiden, sprechen wir nie

Altpersische Residenzstadt. Iranische Touristen in Persepolis (oben).

Kalut. Ein imposantes «Wüstenschloss» (unten links).

Aufbau oder Stagnation? Bams Aufbau geht nur zögerlich vorwärts (unten rechts).

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über Religion oder Politik. Doch wir erfahren, dass jemand schon Probleme mit den Sitten-wächtern kriegen kann, wenn er Ausländer zu sich nach Hause einlädt. Einige machen ihrem Ärger in unbeobachtet geglaubten Momenten Luft . Wie zum Beispiel Payam. In Esfahan klopft er eines Morgens an unser Autofenster und lädt uns ein, seine Toilette zu benutzen. In der Wohnung bereitet er uns ein leckeres Früh-stück mit Brot, Käse und der typischen Karot-tenkonfi türe zu. Den Schwarztee serviert er uns lächelnd mit einem Löff el, denn er weiss, dass wir Ausländer den Zucker im Tee aufl ösen und nicht wie sie auf die Zunge legen und den Tee schlürfen. Er hasst die Mullahs, die aus der ara-bischen Welt kommen und nichts mit den Per-sern gemeinsam haben. Er erklärt uns, dass die meisten Iraner gegen den strengen Hijab sind. Auch über das Alkoholverbot ärgert er sich. Er hat kaum Hoff nung, dass sich in der nahen Zu-kunft etwas ändert. Trotzdem glaubt er daran, dass Iran irgendwann wieder zu Persien wird.

Nach reichlich Stadtatmosphäre freuen wir uns auf die Sandschlösser von Kaluts. Schon die Passstrasse dorthin ist ein landschaft liches Highlight. Bei den ersten Ausläufern der Kaluts kommt uns ein kleiner Sandsturm entgegen. Der Anblick der bizarren Felsformationen, durch den Sandsturm in einen mystischen Dunst getaucht, ist märchenhaft . Die Kaluts erstrecken sich über 145 Kilometer Länge und 80 Kilometer Breite. Nachdem der Wind nach-gelassen hat, wagen wir uns weg von der Stras se. Der harte Sand trägt uns meist prob-lemlos, und wir kurven zwischen den zum Teil zehn Stockwerke hohen, eigentümlich geform-ten Sandschlössern herum und fi nden einen wunderbar gelegenen, etwas erhöhten Über-nachtungsplatz. Wieder taucht eine uns inzwi-schen bekannte gelbe Wand am Abendhorizont auf. Sicherheitshalber verstauen wir alles im Auto und beobachten gespannt, wie ein Kalut nach dem anderen nur noch schemenhaft zu erkennen ist. Schliesslich umhüllt die Wolke auch uns. Der Wind rüttelt und schüttelt an Ganesh, Blitze jagen durch die Luft , und da-zwischen reisst immer wieder der Himmel auf. Ein unvergessliches Naturschauspiel.

Trauriges Bam. Als letzte Station im Iran fah-ren wir nach Bam. Die Stadt erlangte traurige Berühmtheit durch das Erdbeben im Dezem-ber 2003, bei welchem über 30 000 Menschen unter ihren Häusern begraben wurden. Die mächtige Zitadelle, die Tausende Touristen anlockte, liegt in Schutt und mit ihr das Tou-ristengeschäft . In der ganzen Stadt liegen noch immer überall Trümmer, der Wieder-aufb au geht nur stockend vorwärts. Sogar das Wrack des Fahrrades eines Freundes, der da-mals drei Stunden unter den Resten von Akbars Gasthaus, wo wir wohnen, verschüttet war und glücklicherweise gerettet wurde, liegt noch am selben Ort. Akbars Gasthaus ist ein Provisorium. Das Leben fi ndet noch immer unter den vor Jahren errichteten Blechdä-chern statt. Das Trauma ist unverarbeitet, viele haben ihre ganze Familie verloren, ha-ben Trost im Opium gesucht und sind heute abhängig. Akbar redet davon, dass seine Stadt eines Tages wieder aufgebaut sein wird und der Touristenstrom zurückkehrt, doch in sei-nen Augen spiegelt sich eine Hoff nungslosig-keit, die uns tief berührt.

Durch die Nähe zum politisch angespann-ten Belutschistan sowie durch rivalisierende Drogenclans, ereilt Bam ein doppelt schwieri-ges Schicksal; noch verstärkt durch die Tatsa-che, dass hier vor zwei Jahren ein Japaner ent-führt wurde. Als wir am ersten Abend nach Einbruch der Dunkelheit in einer Imbissstube sitzen, werden wir von zwei bewaff neten Sol-daten bewacht, die uns später auf dem Motor-rad bis zu Akbars Türe folgen. Dies gibt uns einen Vorgeschmack auf das, was uns die nächsten Tage erwartet.

Laut Einheimischen ist die Strecke von Bam bis Mirjaveh, an der pakistanischen Grenze, nicht unter Kontrolle der Regierung. Kurz nach Bam werden wir vom Militär ge-stoppt. Man will uns eskortieren. Dafür werden uns auch gleich die Pässe abgenommen. Wir sind angespannt, fühlen uns wie Gefangene. Ein achtstündiger Spiessrutenlauf beginnt. An-statt zügig durchfahren zu können, müssen wir alle zehn Kilometer anhalten und auf die nächste Eskorte warten. Das alles bei back-

ofentauglichen Temperaturen. Unser Hinweis, dass die Grenze um drei Uhr nachmittags schliesst, wird gefl issentlich überhört. Als wir endlich an der Grenze ankommen, stehen wir vor geschlossenen Toren. Unsicher, was zu tun ist, wollen uns die zwei Soldaten zwingen, auf dem Parkplatz der Kaserne, auf den die Sonne knallt – im Auto sind es 46 Grad –, zu über-nachten. Prima! Ich als einzige Frau, keine Toi-lette auf dem Areal, dafür eine Menge neugie-rige Soldatenaugen. Wir bestehen darauf, in einem Hotel zu übernachten und fi nden schliesslich eine Unterkunft . Erst nachdem wir eingecheckt haben und die Soldaten dem Ma-nager unsere Pässe ausgehändigt haben, ziehen sie sich zurück. Morgens um sieben lässt sich

der Mann zum Glück erweichen, uns die Pässe auszuhändigen und nicht auf die Eskorte zu warten, damit wir gleich zur Grenze fahren können. Der Grenzübertritt klappt reibungslos, nach einer Stunde werden wir mit einem herz-lichen «Happy welcome in Pakistan» von den pakistanischen Zöllnern empfangen. Ich bin froh, muss ich nun nicht mehr peinlich darauf bedacht sein, meine Haare zu bedecken.

Teheran

Bandar Abbas

ShirazBam

Yadz

Mashad

Esfahan

Semnan

Mirjaveh

Tabriz

Qom Dasht-e-Kavir

KalutsSAUDI ARABIEN

PAKISTANK ATAR

V.A.E .

IRAK

ARM.

TÜR

KEI

ASERBEID-SCHAN

TURKMENISTAN

AFGHANI-STANIRAN

Kaspisches Meer

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VIP in Pakistan. Reisende und Ein-heimische haben uns vor der Strecke von der Grenze bis Quetta gewarnt und rieten uns, die 600 Kilometer durch Belutschistan aus Sicherheits-gründen an einem einzigen Tag zu fah-ren. Nach der Rekordfahrzeit von zehn Stunden erreichen wir bei Ein-bruch der Dunkelheit die Stadt. Seit Langem setzen wir uns wieder in ein Strassencafé und schauen dem Trei-ben zu. Pakistan hat mehr mit seinem Erzfeind Indien gemein, als ihm lieb sein mag: das bunte Leben, die Um-gangsformen, das Chaos, der Lärm, die Strassenstände. Wir lieben es.

Spätestens ab der Provinz Sindh, sagt man uns, sei das Reisen gefahrlos möglich, der ganze Punjab sei sicher. Frohen Herzens fahren wir nach drei Tagen weiter. Doch mit der Freiheit und der Freude, Pakistan zu erkunden, ist es nach 60 Kilometern vorbei. Eine Polizeieskorte fängt uns ab. Durch die Probleme in den nordwestlichen Pro-vinzen beschloss die Regierung, sämt-lichen motorisierten Ausländern Poli-zeischutz zu gewähren. Zu gross ist die Angst, es könnte einem Touristen et-was zustossen und die ganze Situation international verschlimmern. Für uns heisst das im Klartext: Einmal mehr bestimmt die Polizei unser Fahrtempo. Jedes Mal, wenn wir anhalten wollen, müssen wir ein Zeichen geben und werden dann von bewaff-neten Polizisten begleitet – auch auf die Toi-lette. Sie bestimmen, wo wir essen, wo wir schlafen. Nach Ankunft im Hotel ist es uns nicht mehr gestattet, das Areal zu verlassen,

und mindestens ein bewaffneter Beam-ter sitzt vor unserer Zimmertüre. So beschliessen wir, Pakistan so schnell wie möglich zu verlassen. Wir haben die Nase voll von der Rund-um-die-Uhr-Bewachung.

Wiedersehen mit Indien. Genau zwei Monate sind wir unterwegs, als wir die beiden riesigen Eisentore durchfahren, die Pakistan und Indien trennen. Wir parkieren Ganesh in der Grenzstadt Amritsar, um möglichst schnell wieder Indien, mit dem wir uns schon seit unseren ersten Reisen in den Neunzigerjahren stark verbun-den fühlen, unter den Füssen zu ha-ben. Ein fantastisches Gefühl. Wir mischen uns unter die Menschen und setzen uns im berühmten Goldenen Tempel auf den kühlen Marmorbo-den, der den heiligen Teich umgibt. Der majestätische, mit Goldplatten bedeckte Gurdwara, das bedeutendste Heiligtum der Sikhs, schimmert in-mitten des glitzernden Wassers. Stun-denlang geniessen wir die Atmosphä-re und lassen uns vom Sing-Sang der Sikh-Priester einlullen, der per Laut-sprecher aus dem Tempel übertragen wird. Hier in diesen heiligen Gemäu-ern werden die Erlebnisse der grossen

Reise wieder präsent. Es war eine unglaublich intensive Zeit mit vielen wunderbaren Begeg-nungen, aber auch mit nachdenklich stim-menden Erfahrungen. Doch jetzt sind wir an-gekommen, nicht nur in Indien, in diesem kostbaren Moment auch bei uns.

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Auf der Strecke Quetta–Sukkur. Landesüblicher Transportlastwagen (oben).

Amritsar. Farbenpracht indischer Frauen (Mitte).

Eingespieltes Team. Ganesh, Karin und Jan(unten).

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Page 8: Auf dem Landweg von der Schweiz nach Asien Iran-Erfahrung · Ein kaum fassbares Gefühl. Seit einer Woche schlafen wir wegen eines Lecks nun schon in einem nasskalten Auto. Wir ...

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