Auf dem Weg in die digitale Agenda Gesundheit BW 2020conference.vde.com/bw/Konferenzprogramm/... ·...
Transcript of Auf dem Weg in die digitale Agenda Gesundheit BW 2020conference.vde.com/bw/Konferenzprogramm/... ·...
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Auf dem Weg in die
digitale Agenda Gesundheit
BW 2020
Andreas Vogt, Techniker Krankenkasse, Landesvertretung Baden-Württemberg
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Telemedizin früher und heute Der Blick in die Zukunft
2
… heute
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Online oder Print:
Wo würden Sie Informationen zu Gesundheitsthemen suchen?
Telemedizin - früher und heute Ob Jung oder Alt:
Drei Viertel suchen Gesundheitsinformationen im Web
28%
43%
6%
17%
5%
[WERT]
Befragte insgesamt
ausschließlich im Internet
vorwiegend im Internet, aber auch
gedruckt
beides gleichermaßen
vorwiegend gedruckt, aber auch im
Internet
ausschließlich in gedruckter Form
keines davon
Quelle | Trendmonitor der Techniker Krankenkasse 2015 (Stichprobe=1.009 Befragte TK/GKV/privat)
29% 30% 25%
28% 30%
40% 42%
52%
38% 40%
18-29 30-39 40-49 50-59 60-70
Befragte nach Alter
Grafik: ausschließlich und vorwiegend im Internet
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015 3
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Telemedizin - früher und heute Digitale Kommunikation mit der Arztpraxis:
Mehr als die Hälfte will es!
52% 48%
ja nein
Quelle | Trendmonitor der Techniker Krankenkasse 2015 (Stichprobe=1.009 Befragte TK/GKV/privat)
Jeder Zweite möchte online
mit dem Haus- oder Facharzt
in Kontakt treten oder tut es
bereits…
…und das sind die Dinge, die jeder Online-
Interessierte per Web regeln will
49%
60%
68%
81%
98%
Terminvereinbarung treffen
im Bedarfsfall die Online-Zusendung regelmäßiger Rezepte
im Krankheitsfall gesundheitsbezogene Messwerte, die regelmäßig online an den Arzt
weitergeleitet werden
Befunde online vom Arzt erhalten
aktuelle Beschwerden vor einem Praxisbesuch online dem Arzt übermitteln
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015 4
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Digitale Agenda 2020+ BW Heimat, High Tech, Highspeed
› Regierungserklärung MP Kretschmann 15.10.2014
› Chancen der Digitalisierung für BW nutzen
› Gesundheitsversorgungsziel:
flächendeckende Vernetzung der Akteure, damit für den
Patienten Nutzen bringende Versorgungsstrukturen
interdisziplinär im Dialog und enger Zusammenarbeit
eingesetzt werden können
› Erfolg abhängig von Akzeptanz neuer Verfahren und Produkte
durch medizinische Dienstleister
5 Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Digitale Agenda 2020+ BW Heimat, High Tech, Highspeed
› 5-Jahresplan „Moderne Medizin“
› finanzielle Förderung Behandlungs-/Pflegeeinrichtungen bei
Einsatz IKT-gestützter Methoden
› Förderung Landarztpraxen bei Einsatz telemed. Verfahren
› Förderung und Entwicklung von „Serious Games“ bei Reha
› Aufbau Konformitäts-/Zertifizierungsstelle
6 Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Zukunftsbild „Versorgung 2.0“ Der digitale Weg durchs Gesundheitssystem für den Patienten
7
digitale
Anamnese
den richtigen
Arzt finden
Online
Termin
buchen
mediz.
Video-
telefonie
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Internet-
Therapie
schnelle, individuelle
Infos, interaktiv
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Zukunftsbild „Versorgung 2.0“ Versorgung wird zunehmend mobil
› Digital- und Online-Versorgungsmanagementangebote bieten
niedrigschwelligen Zugangskanal
› Erreichbarkeit in der Regel 24h/7Tage
› Angebote können schnell, dynamisch und individuell an
Zielgruppen adressiert werden
› IKT-gestützte Behandlung für interdisziplinären Austausch
› Chancen für Patienten durch gezieltes Gesundheits- bzw.
Erkrankungsmanagement
8 Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Zukunftschance Telemedizin in der
Versorgung
- Elektronische Helfer für die Gesundheit - Beispiele der TK
Interaktives
Gesundheitscoaching
Arzttermin online
buchen
Patientenquittung Ärzte finden, ver-
gleichen und bewerten
Dr. Johannes Videovorträge für
Krebspatienten
Internet-Therapie Telemedizin für
COPD-Patienten
Teletherapie Stottern
Gesundheitsapps
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015 9
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 10
Zukunftschance Telemedizin in der
Versorgung Begleitung Therapie und Sicherstellung der Adhärenz
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Arzt/Krankenhaus Medizinprodukte
Gesundheitsakte
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 11
Zukunftschance Telemedizin in der
Versorgung Gesundheitsapps gewinnen an Bedeutung
Bildquelle: European Directory of Health Apps 2012-2013
• Derzeit sind rund über 400.000 Apps
aus den Bereichen Lifestyle, Medizin,
Gesundheit auf dem Markt
• Trend zum Selftracking, danach
werden die Benutzer der Apps aber mit
den Daten allein gelassen
• Auf den Daten aufbauende
Gesundheitsprogramme finden bisher
allerdings kaum statt
• viele offene Fragen zur Datenhoheit
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 12
Zukunftschance Telemedizin in der
Versorgung Wirksamkeit von Gesundheitsapps
• wenige wissenschaftliche Nachweise über die tatsächliche Erbringung der
gesetzten Erwartungen
• Kontrollstudien beleuchten für die Zielgruppe der Chroniker den Einsatz von
Apps - Untersuchungsgegenstand:
unterstützende Verhaltensänderungen bzw. Förderung von
Krankheitsbewältigung im Sinne eines umfassenden Disease-Management-
Ansatzes
• wenige Studien, die statistisch signifikant nachweisen, dass Interventionen z. B.
Therapieadhärenz, die Krankheitsparameter oder die Inanspruchnahme
therapeutischer Unterstützungsangebote verbessert werden
• Nachhaltigkeit kaum erforscht, da größtenteils keine weiteren Maßnahmen,
Nachbeobachtungen oder Evaluationen erfolgten
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 13 Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Zukunftschance Telemedizin in der
Versorgung - Telemedizinische Sprechstunde
https://www.youtube.com/watch?v=omBFuQkOxDo
https://www.youtube.com/watch?v=4yRMnrPDAPU
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Zukunftschance Telemedizin in der
Versorgung - Integrierte Versorgung von COPD-Hochrisiko-Patienten
› Remote Monitoring von Vitalparametern und Symptomen
› Stärkung des Selbstmanagements der COPD
› Effektive Vernetzung zwischen Arzt und
Telemedizinzentrum
› Patienten mit hohem Exazerbations-/Hospitalisierungsrisiko
› Eskalationen im Erkrankungsgeschehen vermeiden
› Lebensqualität der Patienten verbessern
› Die Qualität und Evidenz der Behandlung erhöhen
› Wirtschaftlichkeit in der Versorgung
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015 14
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 15 Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Zukunftschance Telemedizin in der
Versorgung - Onlinebasierte Intensiv-Stottertherapie
› Face-to-Face Therapie Patient(en) und Therapeut agieren
via Telepräsenz in einem speziellen virtuellen Therapieraum
› Innovative digitale Therapieform als effiziente Alternative
für zeit- und ortsgebundene Ressourcen im
Gesundheitswesen
› „Analog war gestern“ - Digitalisierung relevanter
Interaktionen stellen Bedürfnisse des Patienten in den
Vordergrund
› Skalierbarkeit der Teletherapie, sowohl kontext- als auch
indikationsbezogen, schnell und einfach auf ein größeres
Anwendungsvolumen
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 16 Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Zukunftschance Telemedizin in der
Versorgung - Nachsorge bei Organtransplantierten
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 17 Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Zukunftschance Telemedizin in der
Versorgung - Nachsorge bei Organtransplantierten
Evaluation:
Hat telemedizinisch unterstützte Nachsorge im ersten postoperativen
Jahr nach Nierentransplantation medizinischen und ökonomischen
Einfluss?
Ergebnis:
Verbesserung der Versorgungsqualität
Optimierte Nachsorge
Medizinische Vorteile durch frühe adäquate Behandlung
Ökonomische Vorteile für Kostenträger
Telemedizin als Instrument eines effektiven Disease-Management zur
Steigerung von Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit http://www.transplantationszentrum-
freiburg.de/files/Vortrag_Telemedizinprojekt.pdf
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 18
Ausblick - Patientenperspektive
Informierte Patienten können aktive Partner effizienter Versorgungspfade
werden; Gesundheits-Apps unterstützen dass Selbstmanagement; Smartphones
werden zu digitalen Lotsen und begleiten Patienten vor und nach Arztterminen
Patienten erhalten auf ihre Erkrankung zugeschnittene qualitätsgesicherte
Patienteninformationen - diese werden überwiegend digital und parallel in
eine responsive Umgebung gehoben
In einer persönlichen Gesundheitsakte, die auch mit ausgewählten Funktionen
mobil geführt werden kann, hält der Patient seine eigenen Gesundheitsdaten
fest, bekommt darauf zugeschnittene Patienteninformationen und
Versorgungsangebote und autorisiert für Dritte den Zugang
Telemedizinische Angebote überwinden inhaltliche und räumliche
Versorgungsgrenzen
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 19
Ausblick -
Behandlungsperspektive
Versorgungsprozesse werden transparenter und die Betreuung erleichtert
Patienteninformationen & -Kommunikation - können interaktiv, digital
gestützt mit Einbindung weiterer ärztlicher und nicht-ärztlichen Beteiligter
stattfinden
Delegationsleistungen können zunehmen und entlasten die knappe Ressource
Arzt
Patientenbetreuung mittels IKT kann zu Bürokratieabbau in der
Dokumentation beitragen
Aber: Es entstehen neue Herausforderungen für das persönliche Arzt-
Patientenverhältnis
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie 20
Ausblick - Systemperspektive
Andreas Vogt, TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, 14. Oktober 2015
CHANCEN
• Telemedizin profitiert von zunehmender Digitalisierung im medizinischen Bereich
• Potenziale insbesondere für Versorgung in ländlichen Regionen sowie fachärztliche Versorgung
HERAUSFORDERUNGEN
• Technische Entwicklung schneller als rechtliche Rahmenbedingungen
• Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit
• Fernbehandlungsverbot versus Versorgung vor Ort
• Vernetzung funktioniert nur mit „one device fits all“
FORDERUNGEN
• stärkeres Engagement der Leistungserbringer zur Vernetzung - aus eGK-Fehlern lernen
• datengestütztes Versorgungsmanagement sollte analog DMP-Programme für alle Patienten möglich sein
• einheitliche Basis der Telematik-Infrastruktur - „Insellösungen“ sind keine Lösungen
Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
Folie
Vielen Dank für Ihr Interesse!
21
Andreas Vogt
Techniker Krankenkasse