Auf den Spuren Frédéric Chopins in Wielkopolska

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WARSZAWA

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Auf den Spuren Frédéric Chopins in Wielkopolska

Frédéric Chopin hat in der Region Wielkopolska nur wenige materielle Andenken hinterlassen. Wir wissen noch nicht einmal ge-nau, wie oft er diese Region besucht hat. Dort, wo sich auf Chopin beziehende Traditionen er-halten haben, werden sie weiterhin gepflegt und erweitert. Es kann sein, dass, so wie im Fall von Strzyżew, überhaupt keine materiellen Spuren mehr vorhanden sind, die man in die Traditions-pflege einbeziehen könnte. Manchmal verhält es sich aber auch ganz anders. Ein Beispiel ist das berühmte Konzert in Poznań, das zwar niemals stattgefunden hat, aber dennoch eine so bekannte Legende bildet, dass es im allgemeinen Bewusst-sein wie ein tatsächliches Ereignis behandelt wird. Chopin hat Wielkopolska im Laufe seiner ersten zwanzig Lebensjahre, die er in sei-nem Heimatland verbracht hat, besucht, also in dem wichtigen Lebensabschnitt, in dem sich sei-ne Persönlichkeit und Empfindsamkeit formten. Seine Aufenthalte in dieser Region, besonders in Antonin, fanden Ausdruck in seinem künstleri-schen Schaffen, beispielsweise in der Polonaise C-Dur, op. 3, oder im berühmten Hornmotiv des dritten Satzes des Klavierkonzerts f-Moll. Es gibt noch einen Aspekt, der manch-mal vergessen wird, wenn wir über die immer noch kaum bekannten Verbindungen Frédéric Chopins zur Region Wielkopolska sprechen.

Es waren nämlich Poznań und die umliegende Region, die wesentlich dazu beigetragen haben, dass seine Werke bekannt geworden sind. Bereits 1825, als Chopin lediglich 15 Jahre alt war, gab es in der Presse des Großherzogtums erste Meldun-gen über einen ungewöhnlich talentierten, jun-gen Musiker aus Warszawa und seine Auftritte. 1836 erschien in drei aufeinanderfolgenden Aus-gaben der in Leszno herausgegebenen Wochen-zeitschrift „Przyjaciel Ludu“ („Volksfreund“) die erste sehr zutreffende Bewertung des Schaffens Chopins in den polnischen Gebieten, verfasst vom Herausgeber und Musiker Antoni Woykow-ski. Woykowski schrieb damals: „Polen hat der Welt in letzter Zeit ein musikalisches Genie ge-schenkt, das einzigartig ist und gewiss noch lange sein wird. Dieses Genie heißt Chopin! Wir kön-nen mit Gewissheit sagen, dass sich keine Nation eines so großen, wahrhaft nationalen Komponis-ten rühmen kann!“ Es wurde noch ein wichtiger Beitrag geleistet. In Poznań nämlich wurde 1873 von der Buchhandlung Jan Konstanty Żupański das ers-te polnische Buch über das Genie aus Żelazowa Wola mit dem Titel „Frédéric Chopin und seine musikalischen Werke“ („Fryderyk Chopin i ut-wory jego muzyczne“), verfasst von Marceli An-toni Szulc, herausgegeben. Daran sollte man den-ken, wenn man auf den Spuren Frédéric Chopins durch Wielkopolska reist.

Musikinstrumentenmuseum in Poznań,Foto: Z. Schmidt

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Poznań

Ich bin gesund und habe gesehen, was man sehen konnte. Ich kehre zu Euch zurück. Am Montag (das ist übermorgen in einer Woche) schließen wir uns in die Arme. Die Reise tut mir gut. Ich mache nichts, sondern gehe nur ins Theater. (....) Höchste Zeit, ins Bett zu gehen, denn morgen müssen wir in aller Herrgottsfrühe an der Post sein. Zwei Tage bleiben wir in Poznań, we-gen des Mittagessens, zu d e m uns Erzbischof

Wolicki eingeladen hat. Wenn wir uns sehen, werden wir viel zu bereden haben! Auf Wieder-sehen…

Berlin, Samstag, den 27. September 1828, in einem Brief an die Eltern

Die beiden Besuche Chopins in Poznań verdanken wir nicht der Musik, son-dern einem Naturforscherkongress, der im Herbst 1828 in Berlin stattfand. Zur Reise nach Berlin hatte Frédéric der mit den Chopins be-freundete Zoologe und Professor Feliks Paweł Jarocki aus Warszawa, ein Teilnehmer des Ber-liner Kongresses, überredet. Der junge Frédéric hatte nun endlich die Gelegenheit, zum ersten Mal die preußische Hauptstadt zu sehen. Jarocki und Chopin kamen am 12. September 1828 in Poznań an. Die zwei Stun-den, die sie hier auf die Abfahrt der Postkut-sche nach Berlin warten mussten, nutzten sie gewissenhaft, denn sie hatten in dieser Stadt eine besondere Mission zu erfüllen. Zu die-

sem Zweck statteten sie auf der Dominsel Erzbischof Teofil Wolicki einen Besuch ab und überreichten ihm eine Sendung von Julian Ursyn Niemcewicz. In dieser Sen-

dung befanden sich Dokumente, die für die Überführung der sterblichen Überreste des Bi-schofs Ignacy Krasicki aus Berlin nach Gniez-no bedeutsam waren. In dieser Angelegenheit sollte nämlich Teofil Wolicki, der Bischof von Poznań, vermitteln. Frédéric Chopin war mit

ihm über seine Taufpatin Anna Wiesiołowska, geborene Skarbek, verschwägert. Während dieses kurzen Besuchs auf der Dominsel lud Erzbischof Wolicki Professor Jarocki und den ihn begleitenden Chopin zum Essen während ihrer Rückreise von Berlin nach Warszawa ein. Darüber berichtete Chopin in seinem Brief an die Eltern, den er noch in Berlin aufgab. So war wahrscheinlich die vom Erzbischof ausgespro-chene Einladung Grund für den mehrtägigen Aufenthalt Chopins in Poznań, als er sich auf dem Rückweg von Berlin nach Warszawa be-fand. Aus der preußischen Hauptstadt reisten Jarocki und Chopin am Morgen des 28. September 1828 ab. In Poznań kamen sie am 30. September gegen 13.00 Uhr an. Da die nächste Postkutsche in Richtung Warszawa erst in drei Tagen, am 3. Oktober um 15.00 Uhr, abfuhr, hatten sie Zeit, die Stadt zu besichtigen und Bekannte zu besuchen. Wahrscheinlich begaben sie sich zum erzbischöflichen Palast auf der Dominsel und aßen gemeinsam mit Erzbischof Teofil Wolicki zu Mittag. Was haben die beiden in Poznań wäh-rend der Tage vor ihrer Weiterfahrt gemacht? Wir wissen es nicht. Vielleicht gingen sie ins Stadttheater und besuchten Bekannte, darunter den seinerzeit in Poznań sehr geschätzten Jan Motty, Professor für Naturkunde am Maria-Magdalena-Gymnasium. Nicht bekannt ist, wo sie gewohnt haben. Wahrscheinlich wählten sie das damals populärste Sächsische Hotel an der

ulica Wrocławska als Unterkunft. Trotz der fast zwei Jahrhunderte al-ten Überlieferung hat Chopin in Poznań kein Konzert gegeben. Es mag sein, dass er sich bei Erzbischof Wolicki nach dem erwähnten Es-sen ans Klavier gesetzt hat. Jedoch sind hierzu keinerlei schriftlichen Informationen erhalten geblieben. Mit Sicherheit spielte der junge Cho-pin nicht im Statthalterpalais, d.h. im Gebäude der heutigen Stadtverwaltung, obwohl eine an seiner Vorderseite im Jahr 1960 angebrachte und sich dort weiterhin befindende Tafel da-von spricht. Erhaltene Quellen und Korrespon-denzen belegen eindeutig, dass Fürst Antoni Radziwiłł, der Statthalter des Großherzogtums Posen, während des Aufenthalts Chopins nicht in Poznań war. Radziwiłł hielt sich zu dieser Zeit mit seiner Familie in seiner Sommerresi-denz in Ruhberg (Ciszyca) bei Kowary auf. Bestärkt wurde diese Legende auch durch ein Gemälde Henryk Siemiradzkis, das ein Konzert Frédéric Chopins im Salon des Fürsten Antoni Radziwiłł darstellt. Obwohl es erst 1887 auf Bestellung des in Poznań ansäs-sigen Buchhändlers und Herausgebers Karol Kozłowski entstand, sah man dieses Bild mit der Zeit als künstlerische Vision eines authen-tischen Ereignisses an. Das Gemälde, dem der Autor den Titel „Konzert Chopins bei Radziwiłł in Berlin im Jahr 1829” verlieh, entbehrt jeder histori-schen Grundlage. Es stimmen weder das Jahr (Chopin war 1828 in Berlin) noch der Ort.

F.-Chopin-Park in Poznań,Foto: Z. Schmidt

Konzert im Weißen Saal der Stadtverwaltung Poznań,Foto: Z. Schmidt Erzbischöflicher Palast in Poznań,

Foto: Z. Schmidt

Innenbereich des erzbischöflichen Palasts in Poznań,Foto: Z. Schmidt

Büste F. Chopins im nach ihm benannten Park,Foto: Z. Schmidt

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Der Musiker ist niemals im Berliner Palais der Radziwiłłs an der Wilhelmstraße aufgetreten. Mit der Zeit hat sich der Titel „Frédéric Cho-pin im Salon des Fürsten Antoni Radziwiłł (Jahr 1829)” durchgesetzt, der suggeriert, dass es sich vielleicht um den Radziwiłł-Salon in Poznań handeln könnte. Das Datum wäre aber weiterhin fehlerhaft. Reproduktionen des Bilds verbreiteten sich jedoch schnell und festigten die Legende. Mit Poznań verbanden Chopin noch weitere Ereignisse. Hier erschien in der Tages-zeitung „Dziennik Poznański” am 25. Oktober 1849, eine Woche nach dem Tode des Kompo-nisten, ein erster Nachruf, verfasst von Cyprian Kamil Norwid. In Poznań wurde ebenfalls die erste polnische Biografie des Künstlers heraus-gegeben. Das Buch „Frédéric Chopin und sei-ne musikalischen Werke“ („Fryderyk Chopin i utwory jego muzyczne“), verfasst von Marceli Antoni Szulc, wurde 1873 von der berühmten Buchhandlung Jan Konstanty Żupańskis ver-legt.

In Poznań gedenkt man Frédéric Chopin an vielen Orten. Am auffälligsten ist der Weiße Saal der Stadtverwaltung in Poznań, der allgemein als Veranstaltungsort des ver-meintlichen Konzerts im Jahr 1828 gilt. Als Andenken dient eine Büste Chopins, ein Werk Marcin Rożeks. Eine Kopie befindet sich an der Rückseite des ehemaligen Jesuitenkollegs im Chopin-Park. An der Fassade des Gebäudes wiederum wurden zwei Chopin und dem ver-meintlichen Konzert im Jahr 1828 gewidmete Tafeln angebracht. Im Musikinstrumentenmuseum am Alten Markt in Poznań gibt es einen Chopin-Saal mit sich auf den Komponisten beziehen-den Exponaten. Hier kann man u.a. ein etwa aus dem Jahr 1820 stammendes Klavier sehen, das sich im Schloss in Antonin befand. Wahr-scheinlich hat Chopin auf ihm während seiner Besuche bei Fürst Antoni Radziwiłł gespielt. Darüber hinaus kann man Portraits des Musi-kers, Kopien seines Handabdrucks und seiner Totenmaske sowie des berühmten Bilds Hen-

ryk Siemiradzkis, das Frédéric Chopin im Sa-lon des Fürsten Antoni Radziwiłł darstellt, be-sichtigen. Ausgestellt wurde hier ebenfalls der hölzerne Entwurf des von Wacław Szymanow-ski geschaffenen Denkmals Frédéric Chopins, das im Łazienki-Park in Warszawa steht. In der Nähe des Großen Theaters verläuft die nach ihm benannte Straße und auf dem Hof der Posener Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften an der ulica Mielżyńskiego wurde 1910 anlässlich des 100. Geburtstags des Komponisten eine Tafel enthüllt. Die (von den Deutschen während des Zweiten Welt-kriegs zerstörte) Originaltafel war ein Werk Władysław Marcinkowskis. Gegenwärtig be-findet sich hier eine Kopie. Wenn man Poznań auf den Spuren Chopins erkundet, sollte man auch den Fried-hof für verdiente Einwohner der Region Wiel-kopolska auf dem Adalbertsberg (Wzgórze św. Wojciecha) besuchen. Hier ruht die Beinah-Schwiegermutter Chopins, Teresa Wodzińska, die Mutter von Maria Wodzińska, der Muse des Künstlers. Maria Wodzińską, in die sich auch Juliusz Słowacki verliebt hatte, lernte Chopin 1835 in Dresden kennen. Dort hat er ein Jahr später um ihre Hand angehalten. Er war 26 Jah-re alt, sie erst 16. Marias Familie stimmte zu-nächst der Eheschließung zu, später jedoch, als sie Gerüchte über eine Erkrankung Chopins er-reichte, nahm sie davon Abstand. Zwar geschah dies niemals offiziell, aber sie stellte dem „Pia-nisten“, wie er genannt wurde, unannehmbare Bedingungen, so dass die Beziehung scheiterte. Dennoch verband Chopin mit seiner Beinahe-Schwiegermutter bis zu seinem Lebensende ein gutes Verhältnis. Den Chopin-Rundgang durch Poznań kann man auf der Dominsel abschlie-ßen. Hier steht noch immer der erzbischöfliche Palast, in dem Erzbischof Teofil Wolicki Cho-pin zum Essen empfangen hatte. Erzbischof Wolicki verstarb im Dezember 1829 und wurde in der Krypta des Doms von Poznań bestattet. In der Cäcilienkapelle wurde ein ihm gewid-Cäcilienkapelle wurde ein ihm gewid- wurde ein ihm gewid-metes Epitaph angebracht.

Strecke: ulica Chopina – Hof der Posener Ge-sellschaft der Freunde der Wissenschaften an der ul. Mielżyńskiego – Gebäude des früheren

Weißer Saal der Stadtverwaltung Poznań,Foto: P. Skórnicki

Gedenktafel zur Erinnerung an den 100. Geburtstag des Komponisten, Foto: Z. Schmidt

Chopin-Saal im Schloss Antonin,Foto: Z. Schmidt

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Sächsischen Hotels (ul. Wrocławska) – Cho-pin-Park – Stadtverwaltung Poznań (pl. Kole-giacki) – Musikinstrumentenmuseum (Alter Markt) – Friedhof verdienter Einwohner der Region Wielkopolska (Adalbertsberg - Wzgó-Wzgó-rze św. Wojciecha) – Dominsel

Żychlin

Ich hingegen war während der Rückreise auf der Hochzeit von Fräulein Melania Bronikowska; ein hübsches Kind, das sich mit Kurnatowski vermählt hat. Sie hat Dich oft erwähnt, ich soll Dich grüßen. Ihre gleichaltrige Cousine hat auch ein paar Tage zuvor geheiratet. Sie ist ein noch schöneres Kind. Sie sahen hübsch aus im Hoch-zeitskleid…

Warszawa, den 12. September 1829, in einem Brief an Tytus Woyciechowski

Ins unweit von Konin gelegene

Żychlin kam Chopin rein zufällig. Als er nach einer längeren Reise, während der er zwei herausragende Konzerte in Wien gegeben hat- Konzerte in Wien gegeben hat-te, auf dem Rückweg nach Warszawa war, legte er einen Zwischenstopp in Kalisz ein. Der junge Musiker reiste damals mit zwei Freunden, dem Medizinstudenten Alfons Brandt und dem Ju-risten Ignacy Maciejowski. Die Reiseunterbre-chung in Kalisz nutzten die jungen Männer für einen Besuch bei Doktor Adam Helbich. Der Arzt, der sich gerade auf dem Weg zur Fami-lie Bronikowski in Żychlin befand, um an der Hochzeit der Tochter Melenia teilzunehmen, beschloss, die unerwarteten Gäste einfach mit-zunehmen. Die hübsche Melania, die Chopin im Brief an seinen Freund Tytus Woyciechow-ski erwähnte, hatte der Komponist einst in Warszawa kennen gelernt. Obwohl die Gäste es zur eigentlichen Vermählung von Melenia und Wiktor Adam nicht mehr schafften (sie kamen nämlich abends an, die Eheschließung erfolgte aber schon am Mittag des 2. September 1829),

vergnügten sie sich jedoch hervorragend auf der anschließenden Hochzeit. Es handelte sich um eine gemeinsame Hochzeitsfeier des Braut-paars Kurnatowski und von Melanias Cousine Aniela Kurnatowska, die eine Woche zuvor (am 25. August 1829 in der römisch-katholi-schen Kirche des Dorfs Charłupia) Wojciech Gałczyński geheiratet hatte, was Frédéric in seinem Brief an Tytus ebenfalls erwähnt. Drei Tage lang wurde in Żychlin aus-gelassen gefeiert. Als die Gäste schon abreisen wollten, begann man noch ein Pfandspiel, das Dr. Adam Helbich in seinen Erinnerungen so beschrieb: „Um 11 Uhr morgens standen schon die Pferde angespannt bereit, aber hat es das schon einmal gegeben, dass jemand aus einem gastlichen Haus ohne Frühstück abreist? Die Pferde mussten also warten. Es wurde 12 Uhr und die Gäste versammelten sich im Saal. Da-neben, im Esszimmer, wartete man darauf, dass der Tisch gedeckt werden würde, und führte lebhafte Gespräche. Dann machte jemand fol-genden Vorschlag: - Lasst uns, um den Spaß abzurunden, Gesellschaftsspiele spielen, und da wir in verschiedene Richtungen abreisen,

Kathedrale in Poznań,Foto: Z. Schmidt

am besten ein Reisespiel. Es wurden also Städtenamen ausge-geben und jeder achtete darauf, entsprechend aufzustehen; dennoch mangelte es nicht an Pfändern. Als Henryk an der Reihe war, sein Pfand auszulösen, stellte ihm eine der Damen die Aufgabe, etwas zu tun, das alle Anwesenden zufrieden stellen würde. Er überlegte eine Wei-le und lief hinaus. Bald darauf kehrt er zurück, einen Efeuzweig mit einem daran gebundenen Bändchen in der Hand haltend, setzt diesen Frédéric auf den Kopf und spricht: „Ich kröne Talent und Tugend!“ Ein lang anhaltender und ständig wiederholter Beifall setzte ein. Frédéric liefen die Tränen über die Wangen. Im Saal blieb sicherlich kein Auge trocken.“ Auf diese Weise ehrte der Gutsbe-sitzer Henryk Unrug das Talent des Pianisten und erinnerte gleichzeitig noch einmal an eine Begebenheit, die sich drei Jahre zuvor ereignet hatte und von der er den Gästen schon zuvor erzählt hatte. Er war nämlich selber Zeuge ei-nes Konzerts, das der 16-jährige Frédéric in Bad Reinerz (dem heutigen Duszniki Zdrój)

Kirche in Żychlin,Foto: Z. Schmidt

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rechteckigen Grundriss und einem Walmdach errichtet wurde. An der Vorderseite besitzt es einen Vorbau. Umgeben wird das Schloss von einem Park mit unter Denkmalschutz ste-hendem Baumbestand. Heute dient es einem Schulzentrum mit Wirtschafts- und Gewerbe-schulen, das 2005 nach Frédéric Chopin be-nannt wurde. An dem Gebäude befindet sich eine dem Komponisten gewidmete Gedenkta-fel mit folgender Inschrift: „Hier hielt sich in den ersten Tagen des September 1829 Frédéric Chopin auf.“ Außerdem wurde vor dem Schloss 2010 anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten ein von Marcin Mielczarek geschaffenes Chopin-Denkmal aufgestellt.

Kalisz

Auf dem Rückweg habe ich einen Abend in Ka-lisz verbracht, wo Frau Łączyńska und Fräulein Biernacka waren. Sie hat mich zum Tanzen aufgefordert. Ich musste eine Mazurka tanzen, und das mit einem Fräulein, das noch schöner war als sie, mindestens ebenso schön wie Fräu-lein Paulina Niszkowska, die General Miecielski nicht will, der ihr eifrig den Hof macht. Fräulein Biernacka hat mir gegenüber viel von Dir und Deinem Bruder gesprochen. Man sah ein sü-ßes Gefühl, das dieser in Warszawa verbrachte Winter in ihr geweckt hat. Ich habe den ganzen Abend mit ihr geredet, eigentlich musste ich ant-worten und fragen. Besonders entzückt schien sie zu sein, als sie vom bezaubernden Charakter Herrn Karols gesprochen hat. Ich scherze nicht. Ich habe ihr gesagt, dass Du vom ganzen Abend erfahren wirst, dass ich mich bei Dir darüber be-klagen werde, dass sie mich zum Tanz verführt,

gegeben hat und dessen Erlös für mehrere Wai-senkinder bestimmt war, deren Vater in dem Kurort plötzlich verstorben war. In Żychlin wird das Andenken an Frédéric Chopin weiterhin gepflegt. Die hier 2002 gegründete Frédéric-Chopin-Gesellschaft ist sehr aktiv. Das Wissen über den Kompo-nisten und seine Musik wird durch die Ver-anstaltung von Konzerten, Festivals und sogar Freilichtmalerei-Aktionen gefördert. Seit 2004 findet hier jedes Jahr das Gesamtpolnische Kla-vierfestival „Chopin-Interpretationen junger Musiker“ statt. Erhalten geblieben sind auch Orte, die Chopin 1829 besucht hat. Bis heute steht hier das calvinistische Gotteshaus, in dem Me-lania Bronikowska und Wiktor Adam Kurna-towski 1829 geheiratet haben. In der Kirche hat sich auch das Epitaph Melanias erhalten, die nur fünf Jahre nach der Hochzeit verstorben ist. Die Inschrift lautet: „Wiktor Kurnatowski hat hier das Herz seiner Gattin Melania Kurna-

towska, geborene Bronikowska, seligen Ange-denkens, geboren am 16. Juli 1811, verstorben am 31. Okt. 1834, bestattet.” Eine erste calvinistische Kirche aus Holz wurde in Żychlin vor 1610 gebaut. Das gegenwärtige klassizistische Bauwerk wurde in den Jahren 1821-22 errichtet. Es besitzt ei-nen Portikus mit zwei Säulen an der Fassade. Das Innere ist sehr bescheiden mit charakte-ristischen Emporen gestaltet. In der Nähe der Kirche stehen andere calvinistische Bauwerke, nämlich ein klassizistisches Pfarrhaus und ein hölzerner Glockenturm aus dem 18. Jahrhun-dert. An der Kirche befindet sich ein Lapida-rium, in dem Grabsteine aufgelöster oder auf-gegebener calvinistischer Friedhöfe in Polen zusammengetragen werden. Die calvinistische Kirchengemeinde in Żychlin besteht unverän-dert seit 400 Jahren. An Chopin erinnert auch das frühe-re Schloss der Bronikowskis, das in den zwan-ziger Jahren des 19. Jahrhunderts mit einem

Schloss in Żychlin,Foto: Z. Schmidt

Das gegenwärtige an der ul. Zamkowa und am Hauptmarkt gelegene Haus stammt aus der Zwischenkriegszeit,Foto: Z. Schmidt

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Dich aber nicht gefürchtet hat. Ich habe ihren Vater kennen gelernt. Nahe Antonin besitzt er Sulisławice. Sehenswert war unter anderem der Tanz von Jaxa Marcinkowski, der an diesem Abend mit verdreckten Schuhen bis zum Umfal-len das Tanzbein schwang. Ich war nur einen Tag in Kalisz…

Warszawa, den 14. November 1829, in einem Brief an Tytus Woyciechowski

Wie oft hat Frédéric Chopin Kalisz besucht? Nach Ansicht von Henryk F. No-waczyk, des unermüdlichen Forschers nach Spuren des Komponisten in der Region Wiel-kopolska, befand sich Chopin hier mindestens sechsmal auf der Durchreise. So viele Aufent-halte konnten zumindest belegt werden. In der Stadt an der Prosna war der Komponist

Ende Juli und Mitte September 1826, als er auf dem Weg nach Bad Reinerz (heute Duszniki Zdrój) war und anschließend von dort zurück-kehrte. Er hielt sich hier mit Sicherheit am 2. September 1829 auf, als er während seiner Rückreise aus Wien unerwartet von Dr. Adam Helbich mitsamt den ihn begleitenden Freun-den, dem Medizinstudenten Alfons Brandt und dem Juristen Ignacy Maciejowski, nach Żychlin auf die Hochzeit von Melania Bronikowska und Wojciech Kurnatowski mitgenommen wurde. Ein weiteres Mal dürfte Chopin Kalisz am 21./22. Oktober und am 7. November 1829 während seiner Reise nach Strzyżew und An-tonin besucht haben. Ein letztes Mal legte er hier einen Zwischenstopp ein, als er das Land verließ, nämlich vom Abend des 3. November 1830 bis zum 5. November 1830. Eine Unter-kunft bot ihm damals sein guter Bekannter, Dr.

Adam Helbich, an. Wahrscheinlich spielte er am 4. November im Haus des Arztes für seine Freunde. Er ließ sich jedoch zu keinem öffent-lichen Konzert überreden. Am 5. November verließ er mit Tytus Woyciechowski, der sich ihm dort anschloss, Kalisz und reiste weiter Richtung Wrocław. Unterwegs besuchte er noch Antonin, aber er traf die Radziwiłłs nicht an. Ob er auch einen Abstecher nach Strzyżew machte, um sich vor seiner Ausreise aus dem Land von seiner Taufpatin zu verabschieden? Wir wissen es nicht. Kalisz war die letzte polni-sche Stadt, in der der Komponist Halt machte, bevor er das Land für immer verließ. Nach Chopin wurde in Kalisz eine Straße benannt. Dort, wo die ulica Zamkowa (in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhun-derts hieß sie noch ulica Warszawska) auf den Hauptmarkt trifft, stand das Haus, in dem der Musiker mit Fräulein Paulina Nieszkowska, die er so ausführlich im Brief an seinen Freund Tytus Woyciechowski erwähnte, getanzt hat. Dieses Haus gibt es jedoch nicht mehr. An sei-ner Stelle steht heute ein Gebäude aus der Zwi-schenkriegszeit. An die Aufenthalte Frédéric Chopins in Kalisz erinnert das an diesem ange-brachte Flachrelief, das ein Werk des Bildhau-ers Wiesław Andrzej Oźmina darstellt. An der ulica Zamkowa befindet sich hingegen immer noch das Postamt, an dem die Fahrgäste nach Kalisz befördernden oder mit ihnen zu einer weiteren Reise aufbrechen-den Postkutschen gehalten haben. Mit solchen Postkutschen ist auch Chopin auf seinem Weg von und nach Warszawa gereist.

Antonin

Antonin bildet den am stärksten mit Frédéric Chopin verbundenen Ort in der Region Wielkopolska. Seine Aufenthalte im Jagdschloss des Fürsten Antonin Radziwiłł, des Statthalters des Großherzogtums Posen, sind am besten bekannt. Der Musiker und der Fürst lernten sich 1825 in Warszawa im Salon der Fürstin Ludwika Czetwertyńska kennen. Der junge Chopin verzauberte damals den Fürsten mit seinem Spiel, besonders deshalb, weil dieser selber komponierte und Cello spielte. Er be-

Theater in Kalisz,Foto: Archiv der Stadtverwaltung in Kalisz, M. Hertmann

Basilika in Kalisz,Foto: Z. Schmidt

An Chopins Aufenthalt in Kalisz erinnerndes Flachrelief,Foto: Z. Schmidt

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Województwo

Pomorskie

Województwo

Zachodniopomorskie

Województwo

Lubuskie

Województwo

Opolskie

Województwo

Kujaw

sko-Pomorskie

GNIEZNO

KALISZ

LESZNO

ANTONIN

OSTRÓW

WLKP.

KONIN

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handelte den Pianisten deshalb sehr wohlwol-lend und lud ihn zu einem Besuch, nach Berlin oder Wielkopolska, ein. In Wielkopolska besaß Fürst Radziwiłł zwei Anwesen. Das eine war der Statthalterpalais in Poznań, also das Gebäude des ehemaligen Jesuitenkollegs (gegenwärtig Stadtverwaltung Poznań am Plac Kolegiacki), das andere befand sich in der Ortschaft Szpe-rek unweit von Ostrów Wielkopolski, die später nach seinem Vornamen in Antonin umbenannt wurde. In Antonin oder in Ruhberg (Ciszyca) bei Kowary in Niederschlesien hat der Fürst am liebsten seine Zeit verbracht. Karl Friedrich Schinkel, der heraus-ragendste Architekt der deutschen Romantik, errichtete in seinem Auftrag in Antonin ein Jagdschloss. Das viergeschossige Bauwerk ent-stand in den Jahren 1822 bis 1824 mit einem an ein griechisches Kreuz erinnernden Grundriss. Obwohl es hauptsächlich aus Lärchenholz er-richtet worden ist, gibt es auch viele gemauerte Elemente, so einen Teil des Treppenhauses, den Schornstein und den Keller. Außerdem sind die Außenwände aus Holz mit Ziegeln ausgefüllt. Am außergewöhnlichsten im Schloss ist der sich über drei Geschosse erstreckende Haupt-saal, dessen verzierte Decke von einem säulen-artigen Schornstein gestützt wird, der mit drei von Hirschköpfen gebildeten Ringen verziert ist. Von den den Innenbereich des Schlosses umgebenden Balkonen im ersten und zweiten Stock erreicht man direkt die Zimmer. Umge-ben wird das Schloss von einem Landschafts-park, in dem u.a. das Schweizerhaus Wilhelms, des Sohns von Fürst Antonin, sowie die Kapelle mit dem Mausoleum der Familie Radziwiłł ste-hen. Beide Bauwerke sind ebenfalls ein Werk Karl Friedrich Schinkels. Das reizende Schloss Antonin, mitten im einst dichten Wald von Przygodzice gele-gen, war eine Oase des Familienglücks und der Ruhe für den Fürsten und sein Umfeld, aber auch ein gern von fürstlichen Gästen besuch-ter Ort. Zu diesen Gästen zählte auch Frédéric Chopin. Die Anzahl seiner Besuche in Anto-nin ist bis heute umstritten und weckt Zweifel. Die am häufigsten genannten Daten sind 1826 und 1829 oder 1827 und 1829. Mit Hilfe von

Quellen konnten einige Aufenthalte Chopins und seiner Familie in Antonin im Jahr 1826 und 1829 bestätigt werden. So fuhr der junge Künstler am 1. oder 2. August 1826 auf seiner Reise nach Bad Reinerz, dem heutigen Dusz-Dusz-niki Zdrój, durch den Ort Antonin, aber im Schloss machte er erst während seiner Rück-reise um den 15. September Station. Während dieses kurzen Aufenthalts entstand das be-kannte, von Prinzessin Eliza Radziwiłł ange-fertigte, Bildnis Chopins am Klavier. Drei Jahre später, im August 1829, waren Chopins Eltern im Schloss Antonin zu Gast, aber es ist nicht bekannt, ob Frédéric sie begleitet hat. Mit Si-cherheit hat er Antonin in der Nacht vom 5. auf den 6. November 1830 auf dem Weg von Kalisz nach Wrocław besucht, als er sein Heimatland für immer verlassen hat. Er traf die Radziwiłłs jedoch nicht im Schloss an. Sie hielten sich da-mals noch in Ruhberg (Ciszyca) bei Kowary auf. Am bekanntesten war jedoch jene „Woche in Antonin“ (in Wirklichkeit waren es 10 Tage), die Chopin dort im Herbst 1829, Ende Oktober und Anfang November, ver-brachte.

Ich war eine Woche dort. Du glaubst gar nicht, wie gut ich es bei ihm hatte. Ich bin mit der letz-ten Postkutsche zurückgekehrt und konnte mich nur leidlich einem längeren Aufenthalt entzie-hen. Was meine Person und mein gegenwärtiges Vergnügen angeht, könnte ich dort solange sit-

zen, bis sie mich rauswerfen, aber meine Inter-essen, insbesondere mein noch nicht abgeschlos-senes Konzert [f-Moll op. 21], das ungeduldig sein Finale erwartet, zwingen mich dazu, dieses Paradies rasch zu verlassen. Warszawa, 14. November 1829, in einem Brief an Tytus Woyciechowski

Was diesen Aufenthalt des Kompo-nisten in Antonin angeht, werden Diskussio-nen über die genauen Daten geführt. Nach ei-ner Ansicht handelte es sich um den Zeitraum zwischen dem 26. Oktober und 4. November 1829, nach einer anderen stattete Chopin den Radziwiłłs am 26. Oktober zusammen mit Anna und Stefan Wiesiołowski nur einen Höf-lichkeitsbesuch ab, um danach mit ihnen nach Strzyżew zurückzukehren. Nach Antonin reis-te er nach dieser Meinung wieder am 30. oder 31. Oktober und blieb dort bis zum 7. Novem-ber, um von dort aus direkt nach Warszawa aufzubrechen, ohne einen Zwischenstopp in Strzyżew einzulegen. Für die zweitgenannten Daten sprechen unter anderem erhaltene Brie-fe. Prinzessin Eliza erwähnt in ihrem Brief an Klaudyna Potocka, geb. Działyńska, vom 29. Oktober 1829 Chopin mit keinem Wort, ob-wohl sie über andere Gäste schreibt, die sich zu diesem Zeitpunkt in Antonin aufhalten. Auch Chopin erwähnt in seinem Brief an Tytus Woy-ciechowski, obwohl er seinen Aufenthalt in An-tonin relativ detailliert beschreibt, weder den auf den 28. Oktober entfallenden Geburtstag

Innenbereich des Schlosses in Antonin,Foto: Z. Schmidt

Innenbereich des Schlosses in Antonin,Foto: Z. Schmidt

Schloss in Antonin,Foto: Z. Schmidt

Gemälde im Schloss in Antonin,Foto: Z. Schmidt

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der Prinzessin noch den Besuch von Erzbischof Teofil Wolicki in Antonin an diesem Tag. Es ist bekannt, dass Chopin am 20. Oktober 1829 von Warszawa „in den Raum Poznań” aufgebrochen ist und zwei Tage spä-ter in Strzyżew bei seiner Taufpatin Anna Wiesiołowska, geb. Skarbek, ankam. Als ihn die Nachricht von der Rückkehr der Familie Radziwiłł aus Ruhberg nach Antonin erreichte, besuchte Chopin am 26. Oktober in Begleitung seiner Taufpatin und ihres Mannes Antonin. Chopin fuhr eher wiederwillig nach Antonin. Er folgte dabei dem Rat seines Vaters, der auf eine eventuelle Hilfe des Fürsten Radziwiłłs hoffte, um die Karriere Frédérics zu fördern. Die Gastfreundlichkeit und das Wohlwollen, das ihm dort entgegengebracht wurde, über-raschten ihn dann.

Dort waren zwei Evas, junge Prinzessinnen, überaus höflich und gut, musikalische, empfind-same Wesen. Die alte Fürstin selbst weiß, dass nicht die Geburt einen Menschen ausmacht. So verhält sie sich auch, so dass man sie einfach ger-ne haben muss…

Warszawa, 14. November 1829, in einem Brief an Tytus Woyciechowski

In an Freunde gerichteten Briefen, die er nach seiner Rückkehr nach Warszawa ver-fasste, äußerte er sich enthusiastisch über die Gastfreundschaft des Fürsten und seiner Gat-tin, über die Prinzessinnen, über das gemeinsa-me Musizieren mit Antoni Radziwiłł und über die musikalische Leidenschaft, die den Fürsten und den jungen Komponisten einander so sehr angenähert hat. Der Gastgeber war schließlich

ein talentierter Cellospieler und auch Kompo-nist der Musik zum „Faust“ Johann Wolfgang von Goethes.

Du weißt, wie sehr er die Musik liebt. Er hat mir seinen Faust gezeigt und viele Dinge waren so gut durchdacht, so genial, dass ich dies niemals vom Statthalter erwartet hätte. (...)

Warszawa, 14. November 1829, in einem Brief an Tytus Woyciechowski

Diese im Jagdschloss herrschende musikalische Atmosphäre beeinflusste auch das Schaffen Chopins selbst. Das berühmte Hornmotiv im dritten Teil seines Klavierkon-zerts f-Moll entstand nämlich dank seines Auf-enthalts in Antonin. Mit dem Klang des Horns wurde Chopin während der Jagden auf den Gütern der Radziwiłłs bei Antonin, an denen er mit dem Gewehr in der Hand teilnahm, ver-traut. In Antonin arbeitete er an dem ein Jahr früher begonnenen Trio g-Moll, op. 8, das er letztendlich Fürst Antoni Radziwiłł widmete. Hier entstand auch die Polonaise C-Dur für Klavier und Cello, die der Komponist selber mit Humor betrachtete.

Ich habe bei ihm ein Stück alla polacca mit Cel-lo geschrieben. Nichts außer Tand, für den Sa-lon, für die Damen; weißt Du, ich wollte, dass Prinzessin Wanda es erlernt. Ich habe ihr wäh-rend dieser Zeit Unterricht erteilt. Sie ist jung, 17 Jahre alt, wahrhaftig hübsch, so dass es Spaß machte, ihre Fingerchen an die richtige Stelle zu setzen. Spaß beiseite. Viele verfügen über ein wahrhaft musikalisches Gefühl, so dass keine Worte notwendig sind. Hier ein Crescendo, hier Piano, hier ein bisschen schneller, hier langsa-mer, und so weiter.

Warszawa, 14. November 1829, in einem Brief an Tytus Woyciechowski

Anhand dieser Beschreibung und der Qualität des Werks selbst kann man feststellen, dass Prinzessin Wanda ein erhebliches musi-kalisches Talent und Können besessen haben muss. Ihre Schwester Eliza bezauberte eher die von Chopin in den Jahren 1825-26 komponier-

te Polonaise f-Moll, op. 71 Nr. 3, die sie unauf-hörlich hören wollte. Offensichtlich entsprach dieses melancholische Werk damals am besten ihrer Stimmung. Chopin war in Antonin nur wenige Monate nach der Hochzeit des preu-ßischen Thronnachfolgers Wilhelm und der Weimarer Prinzessin Augusta zu Gast. Über die Liebe Wilhelms und Elizas sprach damals ganz Europa. Eine Heirat ließen jedoch die politischen Eliten Preußens nicht zu. Wilhelm beugte sich dem Willen seines Vaters und ver-mählte sich im Juni 1829 mit Augusta. Kann es verwundern, dass Eliza vier Monate nach die-sem Ereignis eine Musik bevorzugte, die ihrem Gemüt entsprach?

Ich konnte es ihnen nicht abgeschlagen, ihnen meine Polonaise f-Moll, die Prinzessin Eliza so gefallen hat, zu schicken. Daher bitte ich Dich, sie mir mit der ersten Post zu schicken, denn ich möchte nicht unhöflich erscheinen, und aus dem

Chopin-Saal im Schloss Antonin,Foto: Z. Schmidt

Portrait Chopins von George Sand,Foto: P. Skórnicki

Page 11: Auf den Spuren Frédéric Chopins in Wielkopolska

1918

Gedächtnis möchte ich sie nicht niederschreiben, mein Lieber, denn vielleicht würde ich sie anders aufzeichnen als sie tatsächlich ist. Du kannst Dir den Charakter dieser Prinzessin vorstellen, wenn ich ihr jeden Tag diese Polonaise vorspielen musste. Nichts liebte sie mehr als das Trio As-Dur. So gut sind sie dort alle.

Warszawa, 14. November 1829, in einem Brief an Tytus Woyciechowski

Im Schloss Antonin entstanden auch die sog. „exercisa“, also Übungen fürs Klavier, die für die Prinzessinnen Radziwiłł bestimmt waren und heute als vier Etüden aus op. 10 be-kannt sind. Alle zwölf Etüden dieses Opus wid-mete er später Franz Liszt. Am 4. November hat Eliza Radziwiłł das Profil des Komponisten in einem bis heute erhaltenen Stammbuch skiz-ziert.

Du wolltest mein Portrait haben. Wenn ich eins Prinzessin Eliza entwenden könnte, würde ich es Dir schicken, zweimal hat sich mich im Stamm-buch verewigt und, wie die Leute sagen, mich gut getroffen.

Warszawa, 14. November 1829, in einem Brief an Tytus Woyciechowski

Wenn man von der erstgenannten Ansicht über die Daten des Aufenthalts Cho-pins in Antonin ausgeht, ist er dort am Don-nerstag, den 5. November 1829, gegen Mittag, abgereist. Von dort hat er sich nach Strzyżew begeben und ist anschließend nach Warsza-wa zurückgekehrt. Wenn wir jedoch von der zweiten Meinung ausgehen, hat der Kompo-nist das gastliche Antonin am Samstag, den 7. November, verlassen, um direkt nach Warsza-wa zu fahren. In beiden Fällen ist eins gewiss. Am 10. November war er schon zu Hause. Den

gastfreundlichen Eigentümer des Schlosses Antonin hat er nie wieder getroffen, erinnerte sich aber gerne an ihn. In Paris vermerkte im Frühjahr 1840 Friederike Müller, eine Schüle-rin Chopins, in ihrem Tagebuch: „Nach dem Abschluss des Trios sagte er mir: Wie heute scheinen mir die Tage, an denen ich das kom-poniert habe! Das war bei Poznań, in einem von großen Wäldern umgebenen Schloss des Fürsten Radziwiłł, in kleiner, aber erlesener Gesellschaft. Morgens sind wir auf die Jagd ge-gangen und abends haben wir musiziert.“ Heute wird an Chopin in Antonin auf verschiedene Weise erinnert. An den Wänden des ihm gewidmeten Musiksaals des Schlosses hängen Portraits des Komponisten. Außerdem befinden sich dort eine Büste sowie Kopien ei-nes Handabdrucks und der Totenmaske. Hier steht auch ein Instrument aus der Epoche Cho-pins, nämlich ein Klavier der Firma Buchholtz. Vor dem Eingang wurde hingegen 1979 eine von Marian Owczarski gefertigte Büste des Komponisten angebracht.

Das Schloss der Radziwiłłs hat in sei-ner Geschichte unterschiedliche Zeiten erlebt. Vor der Zerstörung nach dem Zweiten Welt-krieg haben es Musikfreunde aus Ostrów und Jerzy Waldorff bewahrt. Heute wird es vom Kultur- und Kunstzentrum in Kalisz verwaltet. In ihm befinden sich ein Hotel und ein Restau-rant. Am bekanntesten ist dieser Ort für seine musikalischen Events, besonders für das inter-nationale Festival „Chopin in den Farben des Herbstes“.

Strzyżew

Ich fahre heute Abend um 7.00 Uhr mit der Postkutsche zu den Wiesiołowskis in den Raum Poznań ab. Deshalb schreibe ich vorab, beson-ders weil ich nicht weiß, wie lange ich mich dort aufhalten werde, obwohl ich nur einen Pass für einen Monat mitgenommen habe. Ich habe vor, in zwei Wochen zurückzukehren. - Grund für meine Reise ist auch der Aufenthalt Radziwiłłs auf seinen Gütern in Kalisz. Mir wurde nämlich

Chopins Totenmaske im Schloss Antonin,Foto. P. Skórnicki

Fragment des Parks in Antonin, Foto: Z. Schmidt

Page 12: Auf den Spuren Frédéric Chopins in Wielkopolska

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erklärt, dass ich nach Berlin fahren möge, dort in seinem Palais wohnen kann und ähnliche Worte – schöne, erheiternde. Aber ich sehe darin keinen Vorteil, falls dies tatsächlich eintreten sollte, wor-an ich zweifele, denn ich habe schon so manchen gnädigen Herren auf einem Schecken gesehen, aber Papa will nicht glauben, dass es sich nur um schöne Worte handelt, und das ist der Grund für meine Abreise, von der ich Dir, wie es mir scheint, schon einmal geschrieben habe.

Warszawa, 20. November 1829, in einem Brief an Tytus Woyciechowski

Im Dorf Strzyżew in der Gemeinde Sieroszewice, Landkreis Ostrów, hat Frédéric Chopin mit Ausnahme der Grundschule, die seinen Namen trägt, keine Spuren hinterlassen, obwohl sich der Komponist hier oft aufgehalten hat. In Strzyżew wohnte nämlich seine Taufpa-tin Anna Wiesiołowska, geb. Skarbek. Heute

weiß man noch nicht einmal, wo das Anwesen von Anna und Stefan Wiesiołowski stand und wie es aussah. Sowohl die gegenwärtige Kirche als auch der erhaltene Gutshof stammen aus den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Auf dem Friedhof im nahen Kotłów, auf dem Anna und Stefan Wiesiołowski bestattet wurden, sind ihre Gräber auch nicht erhalten geblieben. Der damalige Pfarrer ordnete Mitte der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts an, ihr verfallendes Grabmal zu beseitigen. An seiner Stelle wurden sodann weitere Verstorbene beerdigt. Aus den bescheidenen Aufzeichnun-gen von Ludwika, der Schwester Chopins, die in einem Büchlein ihre eigene Reise in Form einer kindlichen Erzählung für Gleichaltrige mit dem Titel „Józios Reise aus Warszawa zu den schlesischen Gewässern von ihm selbst beschrieben“ geschildert hat, wissen wir, dass um den Gutshof Kirschbäume standen und im Garten Himbeeren und Erdbeeren wuchsen.

Ebenso hat es einen Gemüsegarten gegeben. Im Herrenhaus befanden sich dieser Beschrei-bung nach ein „Spielzimmer, dessen Tür zum Schlafzimmer“ führte, sowie ein Essraum, in dem Portraits der Eltern Anna Wiesiołowskas, also von Kasper Skarbek und seiner Gattin Ludwika, geb. Fenger, hingen. Außerdem gab es im Herrenhaus ein Klaviechord, das wahr-scheinlich im Spielzimmer stand. Ludwika hat nämlich in ihrer Geschichte, deren Erzähler Józio Skarbek war, geschrieben: „ … und als es dämmerte, gingen wir ins Zimmer zurück. Die Tante spielte auf dem Klaviechord und ich habe mit Ludwika eine Mazurka, Walzer und andere Tänze getanzt, und das bis zum Abendessen.“ Es ist also sehr wahrscheinlich, dass auch Chopin während seiner Besuche bei sei-ner Taufpatin auf diesem Klaviechord gespielt hat, besonders während seines längeren, be-legten Aufenthalts im Jahr 1829, der von Don-nerstag, den 22. Oktober, bis Montag, den 26. Oktober, sowie von Donnerstag, den 5. No-vember, bis Samstag, den 7. November (oder von Donnerstag, den 22. Oktober, bis Freitag, den 30. Oktober) dauerte. Die Zeit zwischen

dem 26. Oktober und 5. November (oder vom 30. Oktober bis 7. November) verbrachte er im nahen Antonin als Gast von Fürst Antoni Radziwiłł. Man kann davon ausgehen, dass Chopin sich oft in Strzyżew aufhielt. Er soll dort sogar einen Monat lang seine Sommerferi-en verbracht haben, aber leider sind zu diesem Thema keine Überlieferungen erhalten geblie-ben.

Dorf Strzyżew,Foto: P. Skórnicki

Umgebung von Strzyżew,Foto: P. Skórnicki

Page 13: Auf den Spuren Frédéric Chopins in Wielkopolska

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POZNAŃ

Ausgewählte Übernachtungsangebote:Sheraton Poznań Hotelul. Bukowska 3/9, 60-809 PoznańTel. 61 655 20 00, Fax 61 655 20 01www.sheraton.plHotel Safir ul. Żmigrodzka 41/49, 60-171 Poznań tel. 61 867 37 11, www.hotelsafir.plHotel Poznańskiul. Krańcowa 4, 62-030 Lubońtel. 61 649 99 88, www.hotelpoznanski.plHotel Mercure ul. Roosevelta 20, 60-829 Poznań Tel. 61 855 80 00, Fax 61 855 89 55 www.accorhotels.comHotel HP Park ul. abpa Antoniego Baraniaka 77 61-131 Poznań Tel. 61 874 11 00, Fax 61 874 12 00 www.hotelepark.plHotel Ibis Poznań Centrum ul. Kazimierza Wielkiego 23 61-863 Poznań Tel. 61 858 44 00, Fax 61 858 44 44 www.ibishotel.comPensjonat Nasz Klub (Pension Unser Club)ul. Woźna 10, 61-777 PoznańTel. 61 851 76 30, Fax 61 851 66 81www.naszklub.plSchul-Jugendherberge „Hanka“ ul. Biskupińska 27, 60-463 Poznań Strzeszyn Tel. 61 822 10 63, Fax 61 840 71 28 www.schroniskahanka.comGastronomie (ausgewählte Lokale):Restaurant Przy Bamberce Stary Rynek 2, 61-772 Poznań Tel. 61 852 99 17, www.bamberka.com.plBrovaria Stary Rynek 73, 61-772 Poznań Tel. 61 858 68 68/78, Fax 61 858 68 69www.brovaria.plGreen Way – Vegetarischer Imbiss ul. 23 Lutego 11 (ebenfalls ul. Taczaka 2 und Zeylanda 3), 61-741 Poznań Tel. 61 [email protected]

Wirtshaus Pod Koziołkami Stary Rynek 95, 61-773 Poznań Tel. 61 851 78 68, Fax 61 851 78 [email protected] i wanilia (Pfeffer und Vanille)ul. Murna 3a (Ecke ul. Kozia), 61-771 Poznań Tel. 61 851 86 64, Fax 61 855 35 [email protected], www.pieprzwanilia.pl

Hilfreiche Adressen: Stadtverwaltung PoznańPlac Kolegiacki 17, 61-841 PoznańTel. 61 878 52 00, www.poznan.plMusikinstrumentenmuseumStary Rynek 45, 61-772 PoznańTel. 61 856 81 78, Fax 61 856 81 [email protected], www.mnp.art.plSt.-Peter-und-Paul-Kathedrale Ostrów Tumski 17, 61-120 PoznańTel. 61 85 29 642, Fax 61 85 29 642www.katedra.archpoznan.org.pl

ŻYCHLIN

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Gospoda Piwniczna (Wirtskeller)Plac Wolności 11, 62-500 KoninTel. 63 244 11 98www.gospodapiwniczna.plHilfreiche Adressen:Frédéric-Chopin-Gesellschaft in Żychlin bei Konin ul. Parkowa 2, Żychlin, 62-571 Stare Miasto Tel./Fax 63 244 25 53, 63 244 26 63 www.zychlin.plEvangelisch-reformierte Kirchengemeinde ul. Parkowa 7, Żychlin, 62-571 Stare Miasto Tel. 63 244 26 24, Fax 63 244 26 24www.zychlin.reformowani.plFrédéric-Chopin-Wirtschafts- und-Dienstleistungsschulzentrumul. Parkowa 2, Żychlin, 62-571 Stare Miasto Tel. 63 244 25 53, 63 244 26 63www.zychlin.edu.pl

KALISZ

Ausgewählte Übernachtungsangebote: Hotel EuropaAl. Wolności 5, 62-800 KaliszTel./ Fax 62 767 20 31/33www.hotel-europa.plCalisiaul. Nowy Świat 1-3, 62-800 KaliszTel. 62 767 91 00, Fax 62 767 91 14www.hotel-calisia.plSeven ul. Częstochowska 77, 62-800 KaliszTel. 62 764 43 43www.hotelseven.plSchul-Jugendherberge ul. Handlowa 30, 62-800 KaliszTel. 62 757 24 04Gastronomie (ausgewählte Lokale): Karafka (Karaffe)ul. Górnośląska 10, 62-800 Kalisz Tel. 62 767 86 60, www.cafekarafka.plPiwnica Ratuszowa (Rathauskeller)Główny Rynek 20, 62-800 KaliszTel. 62 757 05 03Pięterko Staropolska (Altpolnische Etage)ul. Zamkowa 12, 62-800 KaliszTel. 62 757 53 02www.centrum.pl/restauracje

Hilfreiche Adressen:Stadtverwaltung in KaliszGłówny Rynek 20, 62-800 KaliszTel. 62 765 43 00, Fax 62 764 20 32www.kalisz.plKultur- und Kunstzentrum in Kalisz ul. Łazienna 6, 62-800 Kalisz Tel. 62 765 25 50, 62 765 25 01Fax 62 767 23 18, www.ckis.kalisz.pl

ANTONIN

Übernachtungen und Gastronomie:Jagdschloss der Fürsten Radziwiłł in Antoninul. Pałacowa 1, Antonin, 63-422 PrzygodziceTel. 62 734 83 00, 62 734 83 02Fax 62 734 83 01www.chopin-antonin.pl, www.ckis.kalisz.plFreizeit- und Sportzentrum “Lido” in Antoninul. Wrocławska 6, 63-421 Przygodzice Tel./Fax 62 73 48 127, 609 198 426 www.antonindomki.plHilfreiche Adressen:Kultur- und Kunstzentrum in Kalisz ul. Łazienna 6, 62-800 Kalisz Tel. 62 765 25 50, 62 765 25 01 Fax 62 767 23 18, www.ckis.kalisz.plStadtverwaltung in Ostrów Wielkopolski al. Powstańców Wielkopolskich 1863-400 Ostrów Wielkopolski Tel. 62 58 22 400, 62 736 62 41, 62 591 78 88 Fax 62 736 64 07, 62 591 82 06 www.ostrow-wielkopolski.um.gov.plwww.ostrow-wielkopolski.eu

STRZYŻEW

Gemeindeverwaltung Sieroszewiceul. Ostrowska 65, 63-405 SieroszewiceTel. 62 73 96 076, 73 96 089, 62 73 96 023Fax 62 73 96 456, www.sieroszewice.plFrédéric-Chopin-Grundschule in StrzyżewKolonia 4, 63-405 SieroszewiceTel. 62 739 80 02

Page 14: Auf den Spuren Frédéric Chopins in Wielkopolska

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Infocenter

Poznań61-772 Poznań, Stary Rynek 59/60tel. 61 852 61 56, 61 855 33 [email protected]

Eingang an der ul. 27 Grudnia61-816 Poznań, ul. Ratajczaka 44 tel. 61 851 96 45, 61 856 04 [email protected]

Poznań Internationale Messe 60-734 Poznań, ul. Głogowska 14tel. 61 869 20 [email protected]

Flughafen Poznań-Ławica60-189 Poznań, ul. Bukowska 285tel. 61 849 21 [email protected] Hauptbahnhof Poznań60-801 Poznań, ul. Dworcowa 1tel. 61 866 06 [email protected]

Gniezno 62-200 Gniezno, ul. Rynek 14tel. 61 428 41 [email protected]

Kalisz62-800 Kalisz, ul. Zamkowatel. 62 598 27 [email protected]

Konin62-510 Konin, ul. Dworcowa 2tel. 63 246 32 [email protected]

Leszno64-100 Leszno, ul. Słowiańska 24tel. 65 529 81 91, 65 529 81 [email protected]

Nowy Tomyśl 64-300 Nowy Tomyślpl. Niepodległości 10tel. 61 442 38 [email protected]

Piła64-920 Piła, al. Niepodległości 33/35tel. 67 210 94 [email protected]

Puszczykowo62-040 Puszczykowo, ul. Poznańska 1tel. 61 633 62 83, 61 898 37 [email protected]

Śrem 63-100 Śrem, ul. Okulickiego 3tel. 61 283 27 [email protected] Wolsztyn64-200 Wolsztyn ul. Roberta Kocha 12atel. 68 347 31 [email protected]

Herausgeber: Wielkopolska Tourismusorganisationul. 27 Grudnia 17/19, 61-737 Poznań

Text: Anna PlenzlerÜbersetzung: Andreas Prause

Graphische Gestaltung: Agencja Fotograficzna Studio-F, www.olszewskiphoto.plFotos: Z. Schmidt, K. Piechocki

ISBN: 978-83-61454-99-1Poznań 2012

Page 15: Auf den Spuren Frédéric Chopins in Wielkopolska

Das Projekt wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Regionalprogramms für Wielkopolska für den Zeitraum 2007-2013 mitfinanziert

Europäische Fonds - Für die Entwicklung eines innovativen Wielkopolska

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