Auf den Spuren von Philip Glass - Komposition eines Streichquartetts

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    Auf den Spuren vonPhilip Glass

    Komposition eines Streichquartetts

    Eine Maturaarbeit von:

    Jol RehmannNigglistrasse 245200Brugg

    E-Mail-Adresse: [email protected]

    Betreuungsperson:

    Urs Bollhalder

    Gegenleserin:

    Renate Steinmann

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    Inhaltsverzeichnis

    1 Zusammenfassung ............................................................................................ 12 Vorwort .............................................................................................................. 23 Einleitung ........................................................................................................... 34 ber Minimal Musicund Philip Glass ................................................................. 4

    4.1 Minimal Music ........................................................................................... 44.2 Philip Glass ............................................................................................... 5

    5 Analyse vom zweiten Movement aus Philip Glass Company. ........................... 95.1 Taktart ....................................................................................................... 95.2 Formen ..................................................................................................... 95.3 Dynamik .................................................................................................. 105.4 Allgemeine Information zur Darstellung von Auszgen aus den Partituren115.5 Glass Arbeiten mit Formen..................................................................... 125.6 Verwendetes Tonmaterial ....................................................................... 155.7 Das Stck emotional betrachtet .............................................................. 17

    6 Technische Hilfsmittel ...................................................................................... 186.1 Hardware ................................................................................................ 186.2 Sibelius ................................................................................................... 186.3 Ableton Live ............................................................................................ 196.3.1LA Scoring Strings .................................................................................. 196.4 SibeliusundAbletonzusammen ............................................................. 20

    7 Arbeitsprozess Komposition ............................................................................ 217.1 Zeitplan ................................................................................................... 217.2 Vorgehensweisen beim Komponieren .................................................... 227.3 Technische Studien ................................................................................ 247.4 Arbeiten an einer Komposition eines weltbekannten Komponisten ......... 257.5 Konzept der Komposition ........................................................................ 267.6 Komposition im Detail ............................................................................. 277.6.1Takte 6985 .......................................................................................... 277.6.2Takte 173238 ...................................................................................... 297.6.3Takte 271286 ...................................................................................... 317.6.4Takte 307324 ...................................................................................... 33

    8 Titel .................................................................................................................. 369 Musiker, Aufnahmen und Konzerte .................................................................. 37

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    10 Reflexion .......................................................................................................... 3811 Quellenverzeichnis ........................................................................................... 40

    11.1 Bcher .................................................................................................... 4011.2 Webdokumente ....................................................................................... 4011.3Abbildungsverzeichnis ............................................................................ 4211.4Audio ....................................................................................................... 4211.5 Sonstige .................................................................................................. 42

    12Anhang ............................................................................................................ 43

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    1 Zusammenfassung

    Diese Arbeit beinhaltet eine Analyse zum zweiten Movement von Philip Glass

    Company undeine Aufarbeitung von Philip Glass Biografiein Verbindung mit demin den 1960er Jahre aufgekommenen Stil Minimal Music. Der Kern meiner Arbeitbestand in der Komposition von Zwischenteilen zum 2. Movement von Glass.

    Zudem beschftigte ich mich mit der Mglichkeit, Musik mit Hilfe von Samples aufComputern zu modelieren. Das Beherrschen dieser Techniken ist zu einemunverzichtbaren Hilfsmittel zeitgenssischen Komponisten geworden.

    Whrend dem Arbeitsprozess entstanden viele kleinere Kompositionen, welchezum Teil ebenfalls erwhnt werden.

    Eines meiner Ziele bestand darin, die Arbeitsweise eines zeitgenssischen

    Komponisten kennenzulernen, daraus zu lernen und eigene Methoden zurKomposition von Musik zu entwickeln.

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    2 Vorwort

    Die Idee zu dieser Arbeit entstand bereits im Januar 2013. Das Genre MinimalMusic war mir zu diesem Zeitpunkt noch kein Begriff. Ich komponierte zwei Stcke

    fr Streicher, von denen ich mit gesampelten Streichern Aufnahmen machte. Ichwurde darauf hingewiesen, dass diese Stcke ganz leichte hnlichkeiten mitKompositionen von Vertretern der Minimal Music haben, worauf ich mich das ersteMal mit Philip Glass beschftigte. Die erste CD von ihm, die ich hrte, enthielt dasWerk Company. Besonders das 2. Movement bte von Angang an eine grosseFaszination auf mich aus. Mir gefiel es so sehr, dass ich es immer schade fand,wenn der letzte Ton verklungen war. Ich begann mir zu berlegen, was denn derKomponist htte einschieben knnen, um das Hrvergngen etwas zu verlngern.Daraus entsprang der Gedanken, dass ich mich im Rahmen meiner Maturaarbeitmit diesem Stck beschftigen knnte.

    An dieser Stelle mchte ich allen danken, die mir das ermglichten.

    Als Erstes wre da Marc Urech, Dirigent des Siggenthaler Jugensinfonieorches-ters, welcher mir die Musikerinnen fr ein Streichquartett vermittelt hat und unserlaubte, die Musikwerkstatt in Brugg als Probelokal zu benutzen. Zudem mchteich mich auch bei Bettina Skrzypczak, Benjamin Lang und Martin Derungs fr diesehr kurzweiligen und lehrreichen Wochenenden in Boswil bedanken.Stundenlange Gesprche boten mir einen tiefen Einblick in das Wirken einesKomponisten. Im Zusammenhang mit diesen Wochenenden mchte ich mich auchbeim Lions Club Baden fr das Stipendium bedanken. Dies ermglichte mir erst

    die Teilnahme am Young Composer Project 2013. Auch meine Familie mchteich hier nicht ausser Acht lassen. Meine Eltern Irene Kalt Rehmann und KlemensRehmann-Kalt haben die Arbeit mit viel Geduld untersttzt, haben mich beiProblemen beraten und den Musikerinnen des Streichquartetts eine Gagegesponsert. Mein Bruder Andrin Rehmann hat mir Komponenten fr denverwendeten Rechner und einen Monitor zur Verfgung gestellt. Den vier jungenMusikerinnen Laura Klingman, Katarina Knapp, Nadja Aeberhard und Deborah DiMarco bin ich ebenfalls sehr dankbar. Was ist schon Musik, wenn sie niemandspielt? Zuguter Letzt mchte ich noch die beiden InstrumentallehrpersonenRenate Steinmann und Urs Bollhalder erwhnen. Urs Bollhalder hat mich whrend

    der Arbeit betreut und mir wichtige Impulse auf den Weg gegeben. RenateSteinmann bernimmt die Rolle als Gegenleserin der Arbeit. Ich mchte mich beiihr schon im vornherein fr den grossen Aufwand bedanken und freue mich aufkonstruktive Rckmeldungen.

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    3 Einleitung

    Das Komponieren war schon vor dieser Arbeit ein grosses Hobby von mir.

    Allerdings schrieb ich vor allem Jazz- oder Funk-Stcke. Die Welt der klassischenMusik war fr mich lange Zeit ein Mysterium. Ich hrte diese Musik sehr gerne. Ichhatte aber noch vor gar nicht allzu langer Zeit ein sehr klischeehaftes Bild einesKomponisten. Er spaziert durch den Wald und schreibt zu Hause, inspiriert durchdas Vogelgezwitscher, seine wundersamen Noten auf einen Block aus vergilbtemNotenpapier. Irgendwann begann ich an dieser Vorstellung zu zweifeln undbemerkte, welche theoretischen Kenntnisse fr das Komponieren eines Stckesnotwendig sind. Davor hatte ich, bevor ich mit dieser Arbeit begonnen habe,grossen Respekt. Ich denke nicht, dass ich mich an dieses Thema herangewagthtte, wenn mir nicht zum genau richtigen Zeitpunkt angeboten worden wre, amYoung Composer Project 2013 teilzunehmen. In diesem Kurs wurden mir wichtigeGrundlagen der Komposition gezeigt und ich konnte mich dort intensiv mit derMusik des 20. Jahrhunderts beschftigen. Untersttzung hatte ich auch vonmeiner Betreuungsperson Urs Bollhalder, welcher selber als Komponist ttig ist.

    Es war fr mich von grossem Vorteil, dass ich meinen Erstling im Rahmen derMaturaarbeit schrieb. So musste ich den Umfang von Anfang an klar definieren.Das Stck sollte, wie das Vorbild, ein Quartett werden, welches auch von einemStreichorchester gespielt werden kann. Zudem sollte es auch fr ambitionierteHobbymusiker und Schler und Schlerinnen in meinem Alter spielbar sein, Ein

    Ziel bestand zweifelsohne auch in der Auffhrung des Stckes mit einem Quartett,das ich fr diesen Anlass zusammenzustellen gedachte. Im Verlaufe der Arbeithatte ich schlussendlich gleich drei Mal die Gelegenheit die Kompositionaufzufhren. In der alten Kirche Boswil und in der Kantonsschule Baden anKonzerten, die vom Youth Composers Project 2013organisiert wurden und an derPrsentation meiner Maturaarbeit an der Kantonsschule Wettingen.

    Bei der digitalen Umsetzung der Komposition mit Computerprogrammen mussteich mir viel neues Fachwissen aneignen. Dieser Teil der Arbeit nahm sehr viel Zeitin Anspruch. In der folgenden Dokumentation mchte ich aber in anderenBereichen Schwerpunkte setzten.

    Einer davon ist die Herkunft des Stckes. Dazu gehrt einerseits das GenreMinimal Music im Allgemeinen aber auch der Komponist Philip Glass, derCompany geschrieben hat. Fr mich war es sehr spannend in seine Welteinzutauchen.

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    4 ber Minimal Musicund Philip Glass

    4.1 Minimal Music

    Der Term Minimal Music wird von den wenigsten Komponisten, die diesem Genreaktiv sind anerkannt. Dies ist durchaus verstndlich ist, denn die Bezeichnungwirkt sehr einschrnkend und kann auch negativ aufgefasst werden1.

    Auf der Website von Philip Glass wird zu dieser Bezeichnung folgendermassenStellung genommen:

    The new musical style that Glass was evolving was eventually dubbed minimalism. Glass

    himself never liked the term and preferred to speak of himself as a composer of music with

    repetitive structures. Much of his early work was based on the extended reiteration of brief,

    elegant melodic fragments that wove in and out of an aural tapestry. Or, to put it another

    way, it immersed a listener in a sort of sonic weather that twists, turns, surrounds,

    develops.2

    Eine ein wenig abwertende Definition von Minimal Music ist im DTV Atlas zurMusik zu finden.

    Minimal Music kam Mitte der 60er Jahre in den USA auf, parallel zu der mit wenigen

    Elementen arbeitenden Minimal Art(WOLHEIM 1965), angeregt u.a. von Fluxus, Rock, ind.

    Ragas (YOUNG, RILEY lernten 1970 bei PANDIT PRAN NATH). Charakterist. sind eine

    stark meditative Musizierhaltung und eine Art Klangkontinuum. Die Musik ist einfach, leicht

    zu erfassen: kein Kunstwerkcharakter, sondern Klangprozesse, geplant oder spontan, sehr

    lang; wenig rhythm.-melod. Formeln in ostinaten Wiederholungen, jedoch nicht starr,

    sondern mit geringen Var. und weichen Phasenverschiebungen. Hauptvertreter: LA MONTE

    YOUNG (*1934), The Tortoise, His Dreams and Journeys. A continuing performwork (seit

    1964). Fr Streicher, Brummtne, Elektronik, Lichtprojektoren. TERRY RILEY (*1935), A

    Rainbow in Curved Air (1969), Ballet Genesis 70 (1970). STEVE REICH (*1936), PianoPhase (1966), Phase Patterns (1970) fr 4 elektron. Orgeln.PHILIP GLASS (*1937), Oper

    Echnaton (1983/84).3

    1Keith Potter. Four Musical Minimalists. New York: Cambridge University Press (2006). S.1.2philip glass biography.http://www.philipglass.com/bio.php.Philipglass. (Zugriff 27.10.2013)3Ulrich Michels. Dtv-Atlas zur Musik Band 2. Mnchen: Deutscher Taschenbuchverlag (1987). S.

    559.

    http://www.philipglass.com/bio.phphttp://www.philipglass.com/bio.phphttp://www.philipglass.com/bio.phphttp://www.philipglass.com/bio.php
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    In dieser Definition wird der Minimal Music der Kunstwerkcharakterabgeschprochen. Das zeigt, dass Minimal Musickeineswegs nur als gleichwertigeAlternative zur atonalen Musik angesehen wird. Fr Philip Glass ist es eineandere Mglichkeit von der tonalen Musik weg zu kommen und einen weiterenEntwicklungsschritt zu machen4.

    Der kulturelle Wert von Minimal Music ist umstritten. Kritische Stimmen sprechensogar von mehrheitlich kommerziellen Absichten, die hinter diesem Genre steckensollen5.

    Oft sind es andere Komponisten, die so ber Minimal Musicsprechen. In einemAufsatz ber Philip Glass schreibt Tim Page:

    Not surprisingly, Glasss commercial success has not sat well with some of his more

    conservative collegues. (Glass is not a composer, one of them told me. Thats all. Hes

    simply not a composer.)6

    Andere, wie Robert Fink in seinem Buch Repeating Ourselves: American MinimalMusic as Cultural Practice, bezeichnen Minimal Music als dieabwechslungsreichste, populrste und kulturell signifikanteste Musik in derzweiten Hlfte des 20. Jahrhunderts, welche der kultivierten Tradition deramerikanischen Musik zugehrt7.

    4.2 Philip Glass

    Philip Glass kam 1937 in Baltimore8 im US-Bundesstaat Maryland9auf die Welt.Sein Vater besass einen Plattenladen und seine Mutter war Lehrerin undBibliothekarin8.Mit fnfzehn Jahren begann Glass an der Universitt von ChicagoMathematik und Philosphie zu studieren. Gleichzeitig studierte Glass auchKlavier10. Von 1957 bis 1962 besuchte er die Juilliard School in New York City8,welche neben dem Curtis Institute das fhrende Musikkonservatorium und die

    4Edward Strickland.American Composers. Bloomington: Indiana University Press (1987). S. 154.5Benjamin Lang. Persnliches Gesprch, gefhrt vom Verfasser. Boswil, 24.8.20136Richard Konstelanetz. Writings on Glass. Berkeley: University of California Press (1997). S.4.7 Robert Fink. Repeating Ourselves: American Minimal Music as Cultural Practice. Berkeley:

    University of California Press (2005). Preface xI.8 Keith Potter. Four Musical Minimalists. New York: Cambridge University Press (2006). S. 252-

    253.9Baltimore http://en.wikipedia.org/wiki/Baltomore. Wikipedia. (Zugriff 26.10.2013)

    10John Richardson. Singing Archeology. Hanover: Wesleyan University Press, 1999. S.19.

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    fhrende Schauspielschule der USA ist11. Einer seiner Mitschler war SteveReich8.Nach der Juilliard verbrachte Glass zwei Jahre in Pittsburgh, wo er voneiner mit 10000$ dotierten Jungkompositionsauszeichnung lebte und seinenKompositionen nachgehen konnte8.1964 bildete sich Glass zwei Jahre12lang beider Komponistin, Dirigentin, Pianistin und Pdagogin Nadia Boulanger (1887-1979)13weiter.

    Aaron Copland, Komponist und ebenfalls Schler von Boulanger sagte Folgendesber sie:

    Nadia Boulanger knew everything there was to know about music; she knew the oldest

    and the latest music, pre-Bach and post-Stravinsky. All technical know-how was at her

    fingertips: harmonic transposition, the figured bass, score reading, organ registration,

    instrumental techniques, structural analyses, the school fugue and the free fugue,

    the Greek modes and Gregorian chant.14

    Zur selben Zeit machte Glass seine ersten Erfahrungen mit Theater. 1965 erhielter den Auftrag, die Filmmusik von Conrad Rooks Chappaqua zu Samuel BeckettsStck Play, welche Ravi Shankar geschrieben hatte, fr westliche Musiker zunotieren. Dort kam er das erste Mal in Berhrung mit Musik, die stark auf sichwiederholenden kleinen Formen basiert15. Nach seiner Rckkehr nach New Yorkwidmete er sich weiterhin dem Theater. ber mehrere Jahre hinweg arbeitete er

    immer wieder mit der Theatergruppe Mabou Mineszusammen, welche heute nochbesteht und sich auf ihrer Website folgendermassen beschreibt:

    Mabou Mines is an artist-driven experimental theater collective generating original works

    and re-imagined adaptations of classic plays through multi-disciplinary, technologically

    inventive collaborations among its members and a wide world of contemporary composers,

    writers, musicians, puppeteers and visual artists.16

    11Juilliard School.http://de.wikipedia.org/wiki/Juilliard_School.Wikipedia. (Zugriff 26.10.2013)12Keith Potter. Four Musical Minimalists. New York: Cambridge University Press (2006). S. 254.13Nadia Boulanger.http://en.wikipedia.org/wiki/Nadia_Boulanger.Wikipedia. (Zugriff 26.10.2013)14Aaron Copland. On Music. New York: Pyramid (1963). S. 70-77.15Edward Strickland.American Composers. Bloomington: Indiana University Press (1987). S. 142.16Mission.http://www.maboumines.org/mission.Maboumines. (Zugriff 26.10.2013)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Juilliard_Schoolhttp://de.wikipedia.org/wiki/Juilliard_Schoolhttp://de.wikipedia.org/wiki/Juilliard_Schoolhttp://en.wikipedia.org/wiki/Nadia_Boulangerhttp://en.wikipedia.org/wiki/Nadia_Boulangerhttp://en.wikipedia.org/wiki/Nadia_Boulangerhttp://www.maboumines.org/missionhttp://www.maboumines.org/missionhttp://www.maboumines.org/missionhttp://www.maboumines.org/missionhttp://en.wikipedia.org/wiki/Nadia_Boulangerhttp://de.wikipedia.org/wiki/Juilliard_School
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    Auf Reisen verstrkte sich diese Faszination fr das Theater weiter17. In Indienkam Glass in Kontakt mit einer, aus dem 17. Jahrhunder stammenden,Theaterform namens Kathakali in Berhrung, welche ihn sehr faszinierte.Kathakali beinhaltet, hnlich einer westlichen Oper, Elemente aus der Literatur,der Musik, der Malerei, der Schauspielerei, sowie dem Tanz18.

    Opern entwickelten sich zur grossen Leidenschaft von Philip Glass. In einemkurzen Gesprch mit Benjamin Lang soll er gesagt haben, dass es fr jedenKomponisten sehr wichtig sei, viele Opern zu komponieren. Und zwar Opern injeder Lnge, so dass man Opern fr jeden Rahmen bieten kann19. Bis zum Jahr2013 hat Philip Glass 24 Opern geschrieben.

    Lange Zeit konnte Philip Glass nicht von der Musik leben. Er musste sich finanziellmit anderen Arbeiten ber Wasser halten. Glass arbeitete als Spengler20und alsGehilfe vom damals noch unbekannten Richard Serra21. Von 1973-1978 war erTaxifahrer in New York22. Interessant dabei ist, dass Glass mit der Oper Einstein

    on the Beachseinen Durchbruch eigentlich bereits 1976 feierte23. Die Produktionder Oper war zwar in den Augen der Kritiker und des Publikums ein Erfolg, nichtaber finanziell. 1978 erhielt er eine Anzahlung fr seine dritte Oper Satyagraha,die 197924 uraufgefhrt wurde und gleichzeitig eine jhrlich erneuerbarenfinanzielle Untersttzung der Rockfell Foundation. Glass konnte demnach erst mit41 Jahren vom Komponieren leben22.

    1983 komponierte Glass die Musik fr eine Adaption von Samuel Becketts

    Novelle Company der Theatergruppe Mabou Mines. Spter schrieb Glass einezweite Fassung dieses Stckes, welches konzertant aufgefhrt werden kann und

    unter dem Namen Company oder String Quartet No. 2 bekannt ist

    25

    . Dieses Werkbesteht aus vier Teilen. Ich beschftigte mich in dieser Arbeit mit dem zweitenTeil.

    Im selben Jahr schrieb Glass zum ersten Mal den Soundtrack zu einem Film. Eswar der Film Koyaanisqatsi, welcher in die Filmgeschichte einging. Es handelt sich

    17Keith Potter. Four Musical Minimalists. New York: Cambridge University Press (2006). S. 259.18Kathkali.http://de.wikipedia.org/wiki/Kathakali.Wikipedia. (Zugriff 26.10.2013)19Benjamin Lang. Persnliches Gesprch, gefhrt vom Verfasser. Boswil, 24.8.201320Robert T. Jones. Music by Philip Glass.Harper & Row (1987). S. 53-54.21Keith Potter. Four Musical Minimalists. New York: Cambridge University Press (2006). S. 266.22Keith Potter. Four Musical Minimalists. New York: Cambridge University Press (2006). S. 260.23 Einstein on the Beach. http://en.wikipedia.org/wiki/Einstein_on_the_Beach.Wikipedia. (Zugriff

    26.10.2013)24 Saryagraha (opera). http://en.wikipedia.org/wiki/Satyagraha_(opera). Wikipedia. (Zugriff

    26.10.2013)25 String Quartet No. 2 (Glass). http://en.wikipedia.org/wiki/String_Quartet_No._2_(Glass).

    Wikipedia. (Zugriff 26.10.2013)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kathakalihttp://de.wikipedia.org/wiki/Kathakalihttp://de.wikipedia.org/wiki/Kathakalihttp://en.wikipedia.org/wiki/Einstein_on_the_Beachhttp://en.wikipedia.org/wiki/Einstein_on_the_Beachhttp://en.wikipedia.org/wiki/Satyagraha_(opera)http://en.wikipedia.org/wiki/Satyagraha_(opera)http://en.wikipedia.org/wiki/String_Quartet_No._2_(Glass)http://en.wikipedia.org/wiki/String_Quartet_No._2_(Glass)http://en.wikipedia.org/wiki/String_Quartet_No._2_(Glass)http://en.wikipedia.org/wiki/Satyagraha_(opera)http://en.wikipedia.org/wiki/Einstein_on_the_Beachhttp://de.wikipedia.org/wiki/Kathakali
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    weniger um einen Unterhaltungsfilm, als um ein Kunstwerk. Handlung und Dialogefehlen26.

    Bis heute entstanden 35 weitere Filme mit Musik von Philip Glass. Die Bandbreiteder Filme ist gross. Sie reicht von Dokumentarfilmen ber Kunstfilme, (darunter

    zwei weitere Filme im Stil von Koyaanisqatsi. Die drei Werke zusammen sindunter dem Namen Qatsi Trilogie bekannt26.) bis zu Blockbustern, wie The Hours,Taking Lives oder Secret Window.

    1993 wagte sich Glass an ein weiteres Experiment. Er verarbeitete das AlbumLowvon David Bowie und Brian Eno zu einer Symphonie mit dem selben Titel27.Es ist die erste von bis heute neun Symphonien28.

    26 Philip Glass Koyaanisqatsi. http://www.mfiles.co.uk/reviews/philip-glass-koyaanisqatsi.htm.Mffiles. (Zugriff 26.10.2013)

    27Low Symphony.http://www.philipglass.com/music/recordings/low_symphony.php.Philipglass.(Zugriff 26.10.2013)

    28Philip Glass.http://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Glass.Wikipedia. (Zugriff 26.10.2013)

    http://www.mfiles.co.uk/reviews/philip-glass-koyaanisqatsi.htmhttp://www.mfiles.co.uk/reviews/philip-glass-koyaanisqatsi.htmhttp://www.philipglass.com/music/recordings/low_symphony.phphttp://www.philipglass.com/music/recordings/low_symphony.phphttp://www.philipglass.com/music/recordings/low_symphony.phphttp://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Glasshttp://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Glasshttp://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Glasshttp://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Glasshttp://www.philipglass.com/music/recordings/low_symphony.phphttp://www.mfiles.co.uk/reviews/philip-glass-koyaanisqatsi.htm
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    5 Analyse vom zweiten Movement aus PhilipGlass Company.

    In der folgenden Analyse betrachte ich das zweite Movement aus Philip Glass

    Companybezglich Taktart, Form, Dynamik, und Tonmaterial.

    Im Anhang ist eine Abschrift von der Originalpartitur enthalten. In einem Punktunterscheidet sie sich vom Original:

    Die Taktzhlung basiert nicht auf der original Partitur vom Verlag Chester Music.Wiederholungen sind in meiner Abschrift zwecks einfacherer Analyseausgeschrieben.

    5.1 Taktart

    Am Anfang des ersten Movements vom Werk Company gibt Glass als Taktarteinen 3/4 an. Am Anfang der weiteren Movements steht sie nicht mehr.Normalerweise werden die sechs Achtel in einem 3/4 -Takt in drei Mal zwei Achtel

    unterteilt29. Glass hlt sich nicht daran. Stattdessen benutzt er die Balken derNoten um die Zusammengehrigkeit von kleinen Formen, die sich wiederholen, zuverdeutlichen.

    Die Taktart beschreibt in diesem Stck also nur, wie viele Achtel in einen Taktpassen, nicht aber ein bestimmtes Betonungsmuster, welches in derwesteuropischen Kunstmusik oft mit einer Taktart assoziiert wird30.

    5.2 Formen

    Das Stck ist folgendermassen strukturiert:

    A |:BC:||:DE:||:B'F:||:BC:||:DG:|A' HH

    ohne Wiederhohlungszeichen:

    29 GRUNDLAGEN Der Takt. http://www.lehrklaenge.de/HTML/eigenschaften_von_taktarten.html.Lehrklnge. (Zugriff 29.10.2013)

    30Metrum (Musik).http://de.wikipedia.org/wiki/Metrum_(Musik).Wikipedia. (Zugriff 29.10.2013)

    http://www.lehrklaenge.de/HTML/eigenschaften_von_taktarten.htmlhttp://www.lehrklaenge.de/HTML/eigenschaften_von_taktarten.htmlhttp://de.wikipedia.org/wiki/Metrum_(Musik)http://de.wikipedia.org/wiki/Metrum_(Musik)http://de.wikipedia.org/wiki/Metrum_(Musik)http://de.wikipedia.org/wiki/Metrum_(Musik)http://www.lehrklaenge.de/HTML/eigenschaften_von_taktarten.html
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    A BC BC DE DE B'F B'F BC BC DG DG A' HH

    In meiner Abschrift der Originalpartitur sind die Formen bezeichnet.

    E ist A ziemlich hnlich. In A spielen die Viola und das Cello die ersten zwei Taktenicht und in den zwei folgenden Takten durchgehend Achtel. In E spielen diesezwei Stimmen die ersten zwei Takte durchgehend Viertel und nachher ebenfallsAchtel. In E und in A bleiben alle Stimmen whrend mindestens einem Takt aufeinem Ton. Die beiden Formen weisen aber rhythmisch einen wesentlichenUnterschied auf. Die Dreiergruppierungen der Achtel in den ersten zwei Takten inder Form A weisen ziemlich eindeutig auf eine Betonung auf den ersten und denvierten Achtel hin. In der Form E bilden die Achtel in den ersten zwei Takten aberZweiergruppen und der erste von jeweils zwei Achteln ist mit einem

    Betonungszeichen versehen. Die beiden Formen sollen also rhythmisch klaranders interpretiert werden. Deswegen bezeichne ich E nicht als A.

    5.3 Dynamik

    Glass setzt nur am Schluss zweimal ein Decrescendo. Die dynamischenVorgnge in allen vorangehenden Takten knnte man auch als Terrassendynamikbezeichen. Ein Begriff, der eigentlich vor allem im Zusammenhang mit barockenKompositionenen verwendet wird. Ein Grund dafr ist wahrscheinlich, dass

    Orgelmusik im Barock zu ihrem Hhepunkt gelangt ist und Orgeln ist es nicht

    Abbildung 1

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    mglich, ein Crescendo oder ein Decrescendo zu spielen31. An dieser Stelle ist esmglich, eine ziemlich gewagte Parallele zu ziehen. Philip Glass spielte selber oftauf elektronischen Orgeln32, zum Beispiel auf einer Farfisa FAST 4, die zwischen1968 und 1971 hergestellt wurde33. Auch auf diesen Instrumenten ist es nur durchdas Ziehen von unterschiedlichen Registern mglich, die Lautstrke zu variieren.Vielleicht hat sich Glass durch dieses Instrument zur Beschrnkung aufTerrassendynamik inspirieren lassen. Es knnte aber genauso gut umgekehrtsein. Glass knnte sich eine elektronische Orgel ausgesucht haben, da er auf ihrdynamisch eingeschrnkt ist und dies gezielt gesucht hat.

    5.4 Allgemeine Information zur Darstellung vonAuszgen aus den Partituren

    Alle Auszge, welche nicht andersgekennzeichnet sind, haben den selbenAufbau, wie das Beispiel in Abb. 2. AusPlatzgrnden verzichte ich in fast allenAuszgen auf Notenschlssel undBezeichnung der Instrumente. DieTaktart (3/4) wird von Glass erst nach

    einem Wechsel der Taktart angegeben(und vor dem ersten Movement).

    Fr diejenigen, welche den Bratschenschlssel bzw. denAltschlsselnicht kennen:

    Der Bratschenschlssel ist ein C-Schlssel. Er legt das c1 auf die

    dritte Notenlinie34

    .

    31Ulrich Michels. Dtv-Atlas zur Musik Band 2. Mnchen: Deutscher Taschenbuchverlag (1987). S.345.

    32Keith Potter. Four Musical Minimalists. New York: Cambridge University Press (2006). S. 268.33Farfisahttp://en.wikipedia.org/wiki/Farfisa.Wikipedia. (Zugriff 18.10.2013)34Altschlsselhttp://www.brass-online.de/altschluessel.htm.Brass-online. (Zugriff 8.11.2013)

    Abbildung 2

    Abbildung 3

    http://en.wikipedia.org/wiki/Farfisahttp://en.wikipedia.org/wiki/Farfisahttp://en.wikipedia.org/wiki/Farfisahttp://www.brass-online.de/altschluessel.htmhttp://www.brass-online.de/altschluessel.htmhttp://www.brass-online.de/altschluessel.htmhttp://www.brass-online.de/altschluessel.htmhttp://en.wikipedia.org/wiki/Farfisa
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    5.5 Glass Arbeiten mit Formen

    In Abb. 4 sind die Takte drei und vier (A) desStckes abgebildet. Die Takte eins und zweisind gleich aufgebaut, einfach ohne Viola undCello.

    In den ersten vier Takten des Stckeskommen nur Achtel, die in Dreiergruppenaufgeteilt sind vor. Fr den Hrer ist es nichtklar, ob das Stck in einer geraden oder ineiner ungeraden Taktart geschrieben ist.

    Das Muster in Abb. 5 ist wird unter anderem im Takt 21 (D)verwendet.In Abb. 5 ist ein Prinzip zu erkennen, welches von Glass im ganzenStck durchgezogen wird. Die Form, die von der ersten Violinegespielt wird ist lnger oder gleich lang, wie diejenige der zweitenVioline. Analog verhalten sich die zweite Violine, die Viola und dasCello zueinander.Betonen die einzelnen Stimmen jeweils den ersten Achtel einesMusters, so entsteht ein zwei ber drei Rhythmus (markierteNotenkpfe).

    Abbildung 4

    Abbildung 5

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    Abb. 6 entspricht den Takten sieben undacht (B). An dieser Stelle gibt es dank denAkzentzeichen ebenfalls rhythmischeberlagerungen. Betrachtet man nur dieakzentuierten Noten, erkennt man einen dreiber zwei Rhythmus ber beide Takte(markierte Notenkpfe). Die Verwendung vondrei ber zwei Rhythmen ist typisch frGlass' Stcke. Glass verwendet dieseStruktur zum Beispiel bereits im erstenMovement von Company. Dort jedoch klarerund nicht nur durch Betonungen angedeutet.

    Abb. 7 entspricht den Takten neun bis zwlf (C). Vier Takte in einemDreivierteltakt bieten Platz fr 24 Achtel. Dies wrde die Verwendung vonfolgenden Gruppierungen erlauben:

    1 * 24 Achtel2 * 12 3 * 8 4 * 6 6 * 4 8 * 3 12* 2 24* 1

    Abbildung 7

    Abbildung 6

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    Glass verwendet im Stck Zweier-, Dreier-, Vierer-, Sechser- und aberinteressanterweise Fnfergruppierungen. Gruppierungen fnf Achtel passennicht in die 24 Achtel von vier Takten. Glass arbeitet aber in diesem Stckgrundsttzlich immer mit abgeschlossenen Formen von vier Takten. Wrde Glassin diesem Fall stattdessen eine Form von fnf Takten verwenden, wrden diese

    fnf Takte genau Platz fr sechs Gruppierungen fnf Achtel bieten. Glassverzichtet auf diese fnftaktige Lsung und fgt stattdessen in der ersten undzweiten Violine vier Achtel hinzu.

    Abb. 8 ist ein Takt der 8 letzten Takte (H). Die Formwiederholt sich nach 6 Achteln und passt somit ineinen Takt. Nur in diesen Takten und im letzten Taktder Form F kommen Abwrtsbewegungen innerhalbeiner Form vor (Pfeile).

    Abb. 9 entspricht den Takten 76 und 84 (G). Glassverwendet an diesen Stellen die Taktart 7/8. Durch dieBetonungen ist der Takt klar strukturiert und fgt sichnahtlos in das Stck ein. Als ich zum ersten Mal, dasStck hrte, bemerkte ich den Taktwechsel gar nicht.Mir viel zwar auf, dass etwas Interessantes vor sichging, konnte aber nicht sagen was.

    Meiner Meinung nach gehrt dieser kurze

    Taktwechsel zu den genialsten Ideen, die Glass inCompany verwirklicht hat. Nur durch das Hinzufgenvon einem Achtel hat er sofort wieder die ganzeAufmerksamkeit des Hrers.

    Abbildung 8

    Abbildung 9

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    5.6 Verwendetes Tonmaterial

    Glass verwendet im Stck mit Ausnahme der Form F (Abb. 9) nur Tne aus derreinen A Moll Skala. Der A-Moll Akkord bildet auch hrbar das Zentrum desStckes.

    Glass verwendet aber nicht alle Tne aus A-Moll gleich hufig.

    H taucht zum Beispiel gar nie auf.

    Fast genauso selten ist der Ton G. Man findet ihn nur im zweitletzten Takt derFormen E und G in der Stimme der zweiten Violine.

    Auf mich wirken die Takte, in denen G vorkommt sehr berraschend. An alleanderen Tne von A-Moll (ausser H) hat man sich bereits gewhnt und das Gbringt eine neue, noch unbekannte Farbe ins Spiel. Die sprliche Verwendung von

    diesem Ton ist ein weiterer Trick von Glass, mit dem er, obwohl er nur sehrreduzierte Mittel zur Verfgung hat, fr Abwechslung sorgen kann. Eine weiteresolche Abwechslung findet man in der Form E (Abb. 9).

    Es ist die bereits erwhnte Stelle, in der Tne verwendet werden, die nicht zumreinen A-Moll gehren. In der ersten Violine kommen die Tne Fis und Gis vor.

    Abbildung 10

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    Es gibt zwei Mglichkeiten diese vier Takte zu betrachten. Die einfachste undwahrscheinlich auch sinnvollste Variante besteht darin, die verwendeten Tne mitder melodischen Molltonleiter von A aus zu beschreiben. In diesen vier Taktenkommen alle Tne dieser Skala ausser H vor.

    Einen Hinweis, wie man diese Stelle auch noch betrachten knnte, gibt Glass ineinem Interview mit Edward Strickland:

    STRICKLAND: The question that leads to is how modally orien ted is your work.

    Minimalism has been publicized as a return to tonality, I wonder if it's not even more

    retrospective, going back before tonal organization-

    GLASS: To modality. That would be true of that aria [Reincarnations Arie am Ende von

    Satyagraha; J.R.], but modality as a main harmonic element would be true of that piece. If

    you look at Akhnaten you're really dealing with something more to do with polytonality. The

    real meat of Akhnaten is in the ambiguity of tonality. It's another answer to the century'squestion of how do we go beyond tonality. In my case the answer wasn't atonality but

    rather polytonality. It offers for contemporary ears a more interesting possibility, and that's

    the direction I've obviously developed in. But that would not be true of Satyagraha.35

    Akhnatenund Satyagrahasind beides Opern von Philip Glass. Die Aussage berdie Oper Akhnaten ist natrlich nicht direkt auf das 2. Movement von Companybertragbar. Dadurch, dass Akhnatenim Frhjahr des Jahres 198436uraufgefhrtwurde, scheint mir aber eine gewisse Verwandtschaft mit Company mglich.

    Company wurde im 1983 fertiggestellt, Satyagraha wurde bereits 1979

    37

    uraufgefhrt.

    Die verwendeten Tne knnen als Teil zweier Skalen betrachtet werden. A, C, Dund E in den Stimmen von der zweiten Violine, der Viola und dem Cello wrendemnach immer noch Tne von A-Moll (grn). Die Tne Fis, Gis, A und E in derersten Violine (rot) wrden zum Beispiel in Fis-Moll passen. Werden wie hier zweiTonleitern bereinandergelegt, wird manchmal anstatt von Polytonalitt auch vonBitonalitt gesprochen38. Dieser Interpretationsansatz ist zugegebenermassenetwas an den Haaren herbeigezogen. Als interessantes Gedankenexperiment hater aber fr mich trotzdem seine Berechtigung.

    Es ist auch mglich, die horizontale Struktur von der Form F (Abb. 9) zuanalysieren. An dieser Stelle mchte ich erneut anmerken, dass meine

    35Edward Strickland.American Composers. Bloomington: Universitiy Press (1991). S. 15436 Akhnaten (Opera). http://en.wikipedia.org/wiki/Akhnaten_(opera). Wikipedia. (Zugriff

    18.10.2013)37 Satyagraha (Opera). http://en.wikipedia.org/wiki/Satyagraha_(opera). Wikipedia. (Zugriff

    18.10.2013)38 Polytonality. http://www.britannica.com/EBchecked/topic/469182/polytonality. Britannica.

    (Zugriff 29.10.2013)

    http://en.wikipedia.org/wiki/Akhnaten_(opera)http://en.wikipedia.org/wiki/Akhnaten_(opera)http://en.wikipedia.org/wiki/Satyagraha_(opera)http://en.wikipedia.org/wiki/Satyagraha_(opera)http://www.britannica.com/EBchecked/topic/469182/polytonalityhttp://www.britannica.com/EBchecked/topic/469182/polytonalityhttp://www.britannica.com/EBchecked/topic/469182/polytonalityhttp://en.wikipedia.org/wiki/Satyagraha_(opera)http://en.wikipedia.org/wiki/Akhnaten_(opera)
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    musikalische Herkunft eher im Jazz liegt. Ich verwende dementsprechend etwasandere Bezeichnungen fr Akkorde.

    Die ersten zwei Takte beinhalten die Tne eines D-Dur Akkordes mit Sept undNone. Wenn wir annehmen, dass wir uns in A-Moll befinden, wre das die #IV

    Stufe.Der dritte Takt setzt sich aus den Tnen eines C add9 aug5 6th und der letzteTakt, wenn der letzte Ton des Cellos ignoriert wird, aus den Tnen eines C flat56th Akkordes zusammen. Beide wrden somit mehr oder weniger der III Stufe vonA-Moll entsprechen.

    Es stellt sich nun die Frage, ob so eine Betrachtung berhaupt Sinn macht, denndie vertikale Struktur fr sich betrachtet ist gar nicht aussagekrftig. Die Tne, dieich vorher jeweils zu einem Akkord zusammengefasst habe, ertnen gar nie allegleichzeitig. Die horizontale Bewegung scheint Glass wichtiger gewesen zu sein,als die Harmonien, die daraus in der Vertikalen resultieren.

    5.7 Das Stck emotional betrachtet

    Fr mich ist diese Komposition nicht nur eine theoretisch zu erklrendeAneinanderreihung von Tnen. Ich denke, dass es fr einen Komponisten zwarwichtig ist zu wissen, wie er gewisse Effekte erzielen kann, schlussendlich istMusik aber immer ein Medium um im Zuhrer Emotionen auszulsen. Dieverschiedenen theoretischen Werkzeuge sind nur Mittel zum Zweck.

    Auf mich macht das 2. Movement aus Company einen sehr schwebendenEindruck. Es ist kein eigentlichs Ziel erkennbar. Beim Hren entsteht in meinenGedanken das Bild einer langen nebelverhangenen Allee. Das Ende der Strasse,welche von kahlen Bumen in regelmssigen Abstnden gesumt wird, ist nichterkennbar. Die vom Alter gezeichneten Bume sind sorgflltig gestutzt und dochunterscheiden sie sich voneinander. Jeder nimmt seinen ganz speziellen Platz ein.Dieses Bild ist fr mich nicht unbedingt mit einem Gefhl von Freude und Glckverbunden. Das Stck lst in mir viel mehr einen durchaus angenehmen Anflugvon Melancholie aus, wie es vorher noch kein Stck getan hat.

    Ich hoffe, dass es mir auch in meiner Version vom Stck gelingt, in der Vorstellungder Zuhrer solche Bilder zu evozieren.

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    6 Technische Hilfsmittel

    In der Arbeit eines zeitgenssischen Komponisten ist der Gebrauch vonComputern nicht mehr wegzudenken. Theoretisch kann heute der ganze Prozess

    des Komponierens und Auffhrens ber einen Computer laufen. Von derIdeensuche mit einem digitalem Klavier, ber die Notation des Stckes mittelseiner Notationssoftware, bis zur Interpretation mit einer DAW-Software (DigitalAudio Workstation eigentlich etwas wie ein virtuelles Tonstudio in Form einesProgrammes) ist heute alles mglich. Ein grosser Teil der Musik in Werbung,Computerspielen, Fernsehserien oder Filmen wurde nie von Musikern gespielt.

    Es folgt eine grobe Beschreibung dieser Art von Soft- und Hardware. Ich habe sieverwendet um die Aufnahme des Streichquartettes zu bearbeiten, um das MIDIMockup (eine mit digitalen Instrumenten erstellte Version des Stckes) zuproduzieren und um die Partitur zu schreiben.

    6.1 Hardware

    Das Erstellen eines MIDI Mockups an einem Computer stellt grosse Ansprche anden verwendeten Rechner. Ich habe eigens fr diesen Zweck ausEinzelkomponenten einen Computer zusammengestellt. Zwei Monitore erleichterndas Arbeiten massiv.

    Fr die klare Wiedergabe von Audiosignalen habe ich den Computer ber eineexterne Audiokarte (sorgt fr eine bessere Audioqualitt) mit meiner HiFi-Anlageverbunden.

    Bei der Erstellung einer Interpretation eines Stckes mit einer DAW-Software istzudem ein Keyboard ntig.

    6.2 Sibelius

    Sibelius ist eine Notationssoftware von Avid Technology fr Windows und Mac.Sie ermglicht das Erstellen von Partituren und kann geschriebene Musikabspielen. Aus einer Partitur knnen mit wenigen Klicks die Einzelstimmenausgegeben werden. Das transferieren von Noten zwischen DAW-Software undSibelius ist ber das Dateiformat MIDI mglich39.

    39Sibelius.http://www.sibelius.com/products/sibelius/7/index.html.Sibelius. (01.11.2013)

    http://www.sibelius.com/products/sibelius/7/index.htmlhttp://www.sibelius.com/products/sibelius/7/index.htmlhttp://www.sibelius.com/products/sibelius/7/index.htmlhttp://www.sibelius.com/products/sibelius/7/index.html
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    6.3 Ableton Live

    Bei Ableton Live handelt es sich um einen loopbasierten Sequenzer und eineDAW-Software. Mit anderen Worten ausgedrckt ist es eine Software zumAufnehmen und Bearbeiten von Audiosignalen, aber auch zum Erzeugen vonTnen basierend auf Aufnahmen (Samples) oder Modulationen (Oszilatorengenerieren verschiedene Wellenformen, welche mittels diversen Effekten sobearbeitet werden, dass sie den erwnschten Klang erzeugen).

    Das eine Ziel meiner Arbeit bestand darin, das Streichquartett mit dieser Softwareumzusetzten. Das heisst, dass ich eine Aufnahme bekommen wollte, die nicht vonrichtigen Streichern gespielt, sondern von mir am Computer generiert wurde.Allerdings habe ich es nicht beim Streichquartett belassen, sondern das Stck voneinem ganzen Streichorchester spielen lassen.

    Diese Software habe ich auch zur Aufnahme und Nachbearbeitung meines realenStreichquartetts verwendet.

    Das Einarbeiten in diese Software war sehr zeitintensiv und ziemlichanspruchsvoll. Eine genaue Dokumentation dieser Arbeitsschritte wrde denRahmen dieser Dokumentation sprengen.

    6.3.1 LA Scoring Strings

    Ableton Liveist durch sogenannte Plugins erweiterbar. Die LA Scoring StringsvonAudiobro sind ein Plugin zur Simulation von Streichern. Aus Kostengrndenverwende ich die etwas ltere Version 1.0.

    Die LA Scoring Strings bieten sehr viele Mglichkeiten, den Klang auf diejeweiligen Bedrfnisse abzustimmen. Fr alle Instrumente ist eine unterschiedlicheAnzahl von Spielern whlbar (z.B. 16 Violinen, 8 Violinen, 4 Violinen und SoloVioline). Kleine Besetzungen erinnern eher an Streicher in einem

    Kammerochester und grssere an die in einem Symphonieorchester. DieBesetzungen lassen sich, Zwecks besserer Kontrolle ber den Ton, auchkombinieren. Innerhalb jeder Besetzung lsst sich wiederum die Spielweiseauswhlen. Alle gngigen Spielweisen wie Legato, Pizzicato, Sordino, Tremolo,Spiccato sind whlbar und werden wiederum in weitere Untergruppen aufgeteilt.Es sind zum Beispiel diverse Versionen von Legato mit unterschiedlicher Intensittund Bindung der Tne vorhanden. Zudem gibt es unterschiedliche Samples(Aufgenommene Audiodateien, die als Basis der Klnge dienen) fr die erste unddie zweite Violine. Sie unterscheiden sich in der Intensitt und in der rumlichenAnordnung. Die erste Violine ist zudem eher auf dem linken der zwei

    Stereokanlen hrbar und die zweite auf dem rechten. Natrlich kann dieserumliche Anordnung auch manuell angepasst werden. Mit gengend Geduld und

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    Erfahrung lassen sich mit dieser Erweiterung ziemlich realistische Streicheraufnehmen.

    6.4 Sibeliusund Abletonzusammen

    Ableton und Sibelius kennen beide das Format MIDI. Das bedeutet man kannSpuren in Ableton exportieren und in Sibelius wieder importieren kann undumgekehrt. Das ist sehr praktisch. Theoretisch knnte man ein Stck komplett inAbleton konzipieren und danach die die MIDI Clips (Dateien im MIDI Format) anSibeliusschicken und dort die Noten erstellen. Besonders wenn man eher berdas Gehr arbeiten mchte, funktioniert das ganz gut. Bei Stcken im Stil vonPhilip Glass scheint mir das aber eher schwieriger, denn sie sind zu komplexaufgebaut, um sich eine Komposition rein ber das Gehr auszudenken.

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    7 Arbeitsprozess Komposition

    7.1 Zeitplan

    Monat Kompo-

    sition

    Analyse Proben Young Composer

    Project 2013

    Kurswochenenden

    MrzTechnischerVersuch

    -Quartettin

    Rond

    o-

    form

    22.3. - 24.3.

    April

    Mai

    10.5.12.5.

    JuniIdeensuche

    Analyse2.MovementC

    ompany

    7.6.9.6.

    Juli

    AugustKomposition

    In

    Company

    Version1

    23.8.25.8.

    September 08.09 Musikwerkstatt

    Schlusskonzerte Young Composers Project 2013

    Zwei Vorproben und Auffhrungen von In CompanyVersion 1

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    Komposition

    In

    Comp-

    anyVersion

    2

    Analyse

    2.Movem-

    entCompany

    Oktober

    30.10. Musikwerkstatt

    NovemberAufnahme

    In

    Company

    Version2

    12.11 Probe undAufnahme in...

    Prsentation der Maturaarbeiten

    Auffhrung von In CompanyVersion 2

    7.2 Vorgehensweisen beim Komponieren

    Der Komponist Benjamin Lang empfahl mir, mich nicht direkt in die Kompositiondes Endproduktes zu strzen, sondern nach kleinen Elementen, die ich danach indie Komposition einbauen kann, zu suchen. Dazu musste ich mir aber erst einmalberlegen, wie ich auf solche Ideen kommen knnte.

    Den einzigen Weg, den ich bereits vorher kannte, ist der Weg ber dieImprovisation am Klavier. In diesem Fall nahm ich mir einfach einen Teil vonGlass Stck und versuchte seine Ideen mit meinen eigenen zu vermischen.

    Parallel zur Improvisationsmethode probierte ich auch den eher theoretischenWeg aus. Dabei steht am Anfang ein theoretisches Konzept, welches ich am

    Schreibtisch mit Bleistift und Notenpapier (Abb. 11) oder in derNotationssoftwareumzusetzten versuchte.

    Die dritte Variante, die ich ausprobierte, war das Komponieren im Sequencer(also in Ableton Live). Dabei kann ich die Stimmen der einzelnen Instrumentedirekt mit dem Keyboard einspielen, oder in den Spuren der verschiedenenInstrumenten direkt die gewnschten Tne setzten.

    Jede dieser drei Vorgehensweisen hat ihre Vor- aber auch ihre Nachteile. BeimWeg ber die Improvisation luft bei mir sehr viel ber das Gehr. Ich fhle michder Musik, die ich zu schreiben versuche sehr nahe und kann eigene Gedanken

    schnell umsetzen. Am Klavier bieten sich aber nicht die gleichen Mglichkeiten,

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    wie mit einem Streichorchester oder einem Streichquartett. Viele Optionenverschliesst man sich so von Anfang an.

    Mit Bleistift und Papier fehlte mir oft das Vorstellungsvermgen. Manchmal tntendie Entwrfe nicht so, wie ich es mir gedacht hatte. Andererseits entstanden so

    Ideen, auf die ich vor dem Klavier nie gekommen wre. Der Weg ber dieNotationssoftware Sibeliusunterschied sich fr mich davon nicht gross, denn ichmag die Abspielfunktion von diesem Programm nicht besonders. Gerade dieschnellen Achtel, die im Stck eine sehr zentrale Rolle spielen, werden sehrmechanisch interpretiert. Mit der Zeit hatte ich whrend dem Schreiben eineimmer bessere Vorstellung von der Wirkung, die die geschriebenen Noten habenknnten.

    Das Komponieren im Sequenzer war fr mich etwas gewhnungsbedrftig. Als ichaber einmal den Dreh raus hatte, entstanden zum Teil Sequenzen, die mir sehrgefielen. Schlussendlich stellte sich heraus, dass fr mich nicht eine dieser

    Mglichkeiten die beste ist, sondern die Mischung aus allen drei Wegen zu denschnsten Ergebnissen fhrt. Die ersten Ideen probiere ich nun jeweils gerne amKlavier aus. Danach notiere ich ein paar grundlegende Formen auf Notenpapier,und arbeite dann das ganze Stck in SibeliusoderAbleton Liveaus.

    Abbildung 11

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    7.3 Technische Studien

    Um die verschiedenen Vorgehensweisen auszuprobieren und Ideennachzugehen, machte ich mehrere technische Studien in Form von kurzenStcken. Die Partituren und Audiodateien von drei davon sind im Anhang zufinden.

    Das erste Stck, dem ich den Namen Jazz Harmonics for Str ingsgab, ist einStreichquartett, basierend auf Harmonien, die ich mir am Klavier ausgedacht habeund eher aus dem Jazz stammen. Anschliessend arrangierte ich die Harmonien inSibelius fr die vier Streicher. In diesem Stck experimentierte ich auch mitTaktwechseln. Es war das erste Mal, dass ich Sibelius verwendete. An diesemStck gewann ich auch einen Eindruck, welche Elemente ich fr die Kompositionvon einem Streichquartett beachten muss. Ich realisierte das erste Mal, dass ein

    Streichquartett nicht unbedingt zu den Formationen gehrt, fr die man besondersleicht komponieren kann. Auf S. 487 im Band II vom DTV-Atlas zur Musik wird dieProblematik treffend beschrieben:

    Streichquartett

    (...) Die homogene Farbe ermglicht wenig Effekte, verlangt vielmehr Ideen absoluter

    Musik. Die Gattung stellt an Komponisten, Spieler und Hrer hohe Ansprche.40

    Ein Stck mit dem Titel Romance komponierte ich komplett im Sequencer(Ableton Live). Es ist fr Streichorchester bzw. Streichquintett geschrieben. Dabei

    versuchte ich ber das Gehr die fnf Stimmen mit dem Midikeyboardeinzuspielen. Das Resultat wirkte schlussendlich etwas statisch und ziemlichkitschig. Ich habe in diesem Stck das erste Mal die LA Scoring Stringsverwendetund mich mit deren Funktion vertraut gemacht.

    Die dritte technische Studie mit dem Titel Addi t ionbesteht aus einer zuerst immerlnger werdenden Form, die wiederholt wird. Glass arbeitete oft mit solchen Ideenund nannte die so entstehenden Muster additive and cyclic processes.Das ersteStck in welchem Glass diese Technik konsequent angewandt hat ist 1+1(1968).

    Es ist ein Stck fr einen Musiker, welcher auf eine Tischplatte klopft.41

    40Ulrich Michels. Dtv-Atlas zur Musik Band 2. Mnchen: Deutscher Taschenbuchverlag (1987). S.487.

    41Keith Potter. Four Musical Minimalists. New York: Cambridge University Press (2006). S. 270-271.

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    Glass beschreibt auf der Partitur von 1+1 diesen Prozess folgendermassen:

    1+1 is realized by combining the above two units in continuous, regular arithmetic

    progressions."41

    In meinem Fall basieren alle Stimmen auf der Linie der ersten Violine, die vomPrinzip her 1+1ziemlich hnlich sind. Sie steigen jedoch verschoben ein. Bei derzweiten Violine habe ich zudem die Notenwerte verdoppelt und beim Violoncellovervierfacht.

    7.4 Arbeiten an einer Komposition eines

    weltbekannten Komponisten

    Ich hatte von Anfang an sehr grossen Respekt vor Philip Glass Arbeit. Lange war

    fr mich nicht klar, inwiefern ich meine eigenen Ideen einbringen konnte. Ichversuchte zuerst sehr nahe bei Glass zu bleiben und seine stethische Form vonEinfachheit beizubehalten. Sehr lange fhlte ich mich sehr eingeschrnkt in denvon Glass verwendeten Techniken. Erst nach einiger Zeit hatte ich den Mutwirklich aus Glass Vorgaben auszubrechen und gewagtere Dingeauszuprobieren. Zu diesem Zeitpunkt versprte ich auch das erste Mal richtigFreude bei der Arbeit mit diesem Stck. Doch auch dabei bemhte ich mich, dieArbeit von Glass mit dem ntigen Respekt zu behandeln. Es wre fr mich zumBeispiel nicht vorstellbar gewesen, die Teile, die ich von Philip Glass zitiere,abzundern.

    Whrend dem Komponieren fragte ich mich oft, ob meine Musik neben der vonGlass berhaupt bestehen kann. Dementsprechend grosse Freude bereitete mirdeshalb spter die Tatsache, dass die meisten Zuhrer nicht sagen konnten,welche Takte von mir und welche von Glass stammen. Unter anderem derKomponist Martin Derungs.

    Abbildung 12

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    7.5 Konzept der Komposition

    Ich beabsichtigte das 2. Movement in drei Teile zuzerschneiden und meine eigenen Passagen dazwischen zuschieben. Meine eigenen Teile sollen zu denen von Glasspassen. Manchmal versuche ich mich jedoch durch denGebrauch von fr Glass untypische Elemente klar von ihmabzugrenzen. So zum Beispiel im Takt 306 (Abb. 12). Dortunterbreche ich den Fluss des Stckes fr einen Takt indemich auf Achtel verzichte. Das soll den Zuhrer aufrtteln undihn auf den nchsten Teil vorbereiten.

    Es folgt eine grobe tabelarisch dargestellte bersicht berdas ganze Stck.

    Die Komposition In Companyselber ist im Anhang zu finden.

    Takte 1-52 53-116 117-152 153-172 173-238

    Inhalt ZitatPhilipGlass.

    hnlich wiedie Takte vonGlass. VieleElemente vonGlass werdenbernommen.

    Es kommenmelodieartigeLinien vor.

    Immergrsser-werdendeFiguren.

    Additions-prinzip.

    Immer kleinerwerdendeFiguren.

    Additions-prinzip.

    Zitat aus 1.Movement

    Entschleuni-gung undTeilweiseAuflsungvonregelms-

    sigenrhythmi-schenFiguren.

    Zitat aus 1.Movement

    Dynamik Terass-endy-namik

    Terrassendy-namik

    Crescendo Decrescendo Konstant

    Abbildung 13

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    Takte 239-254 255-286 287-302 303-306 307-320

    Inhalt Reprise.

    Wie dieTakte 53-68.

    Schwerpunkteher auflngeren

    Notenwerten.GleichzeitigVorbereitungauf Zitat vonGlass.

    Zitat PhilipGlass.

    Vorbe-reitungauf 307-

    320.

    Taktwechsel.

    hnlich, wie 325-340.

    Dynamik Terrassen-dynamik

    Terassen-dynamik

    Terrassen-dynamik

    Kon-stant

    KonstantFortissimo

    Takte 321-324 325-344 345-352 353-360Inhalt bergang.

    Element aus307-320berlagertAchtel imBass.

    Zitat PhilipGlass.

    Zitat PhilipGlass.

    Ausgednte Versionvon Glass Takte 345-352.

    Dynamik Konstant Terrassendy-

    namik

    Decrescendo Decrescendo

    7.6 Komposition im Detail

    Ich werde mich in diesem Kapitel auf die Beschreibung von vier represenativenAusschnitten beschrnken. Ein Abschnitt, der Glass Stil sehr nahe kommt, dieEntschleunigung in der Mitte des Stckes, den Versuch eine melodieartige Linie

    einzufhren und die Stelle, an der ich mit 9/8 Takten experimentiert habe.

    7.6.1 Takte 6985

    In diesem Abschnitt (Abb. 13) wollte ich ausschliesslich mit Mitteln arbeiten, dieGlass auch verwendet haben knnte. Zudem soll durch das Wegfallen der zweitenVioline Raum zum Aufatmen entstehen. Wie die meisten Teile von Philip Glasswird auch dieser acht Takte lange Teil wiederholt. Dieser Teil soll fr den Zuhrernicht klar greifbar sein. Er soll im Stck nicht auffallen und angenehm zu hrensein.

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    Die Eigenheiten von allen drei Stimmen wurden von Glass bereits eingefhrt.

    Die Achtel in Vierergruppen von der ersten Violine sind in den Takten 5 8 daserste Mal zu finden.

    Die jeweils whrend mindestens einem Takt auf C oder H verweilenden Achtel der

    Viola sind eine Anlehnung an die ersten vier Takte am Anfang des StckesCompany. Gleichzeitig wechselt die Tonhhe in dieser Stimme ziemlich hnlich,wie in der Stimme fr das Cello in den Teilen von Glass.

    In den Takten 6972 bzw. 7780 spielt das Cello das Selbe, wie in den Takten58 von Glass.

    Ich versuchte zu erreichen, dass sich die verschiedenen Stimmen mglichstunabhngig voneinander bewegen. Dabei gilt es zu bercksichtigen, dass man dieBewegung unterschiedlich betrachten kann. Die roten Pfeile in der Stimme derersten Violine zeigen an, in welche Richtung sich die Tne innerhalb derViererform verndert haben. Es ist jedoch auch mglich, einfach die Bewegungzwischen zwei Noten zu beschreiben (grner Pfeil). Wenn nur die roten Pfeilebetrachtet werden, gibt es zwischen den Takten 70 und 71 nur eine Bewegung

    nach unten. Anstelle des Pfeiles mit der Zahl 1 muss aber vielleicht der grne Pfeilmit der Zahl zwei betrachtet werden. So entsteht eine Gegenbewegung. SolcheDinge machen fr mich den Reiz der Minimal Musicaus. Es ist nie ganz klar, obman die vertikale Struktur, oder die horizontale Bewegung betrachten soll.

    Abbildung 14

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    In den Takten 73-76 (Abb. 15) wechseln nur ein Mal gleichzeitig zwei Tne in denverschiedenen Patterns die Tonhhe. Ansonsten berlappen sich die

    verschiedenen Formen.

    In diesen vier Takten spielt der Ton Gis eine wichtige Rolle. Ich fhre ihn in derStimme der ersten Violine ein, sobald das Cello ihn auch spielt, ist er bei derVioline bereits wieder weg. So nimmt dieser Ton keinen sehr dominanten Platz ein er hat nur die Aufgabe etwas Farbe in diese acht Takte zu bringen. Grosseberraschungen gibt es in diesem Teil nicht. Alles ist bereits bekannt und dieFormen ndern sich nur in kleinen Schritten.

    7.6.2 Takte 173238

    Diese Takte sind ziemlich weit von Glass Originalpartitur entfernt. Sehr zentraleElemente, wie ein durchgehender Puls oder die klare Struktur, sind nicht mehrprsent. Stattdessen dominieren lange Tne von beinahe zuflliger Lnge und einMotiv, dass ich bereits in den Takten 137 140 eingefhrt habe. So wollte ich indiesem Teil eine langsam zerfallende, leicht verschwommene und mystischeStimmung schaffen, die einen Kontrast zum Rest vom Stck bildet.

    Dieses Motiv (Abb. 16) stammt aus dem ersten Movement von Company. Ichhabe es aber um den Faktor Drei gestreckt.

    Abbildung 16

    Abbildung 15

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    Abschnitte mit Achteln (Abb. 17) sollen der Leere entgegenwirken, die entsteht,wenn ein Element (in diesem Fall die durchgehenden Achtel), das in einem Stckber sehr lange Zeit vorhanden war, pltzlich verschwindet.

    Das Motiv aus dem ersten Movement (Abb. 16) wird von dem Takt 137 bis zumTakt 204 nonstop wiederholt. Das sind ganze 17 Mal. Es schien ungnstig, sich imTakt 205 von diesem Motiv zu trennen, ohne es noch auf irgend eine Art undWeise ausklingen zu lassen. Ich nahm das Motiv in den Takten 205-235 immerwieder auf und verarbeitete es jedes Mal ein bisschen anders. In den Takten 209212 (Abb. 18) ist zu erkennen, wie ich vorgegangen bin. Ich schrieb die erstendrei Tne des Motivs in die Stimme der ersten Violine. Der letzte Ton dieser dreiist jedes Mal unterschiedlich lang. Der letzte Ton vom ursprnglichen Motiv (ein A)ist in den Takten 206237 in der Stimme der Viola omniprsent.

    Abbildung 17

    Abbildung 18

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    Der Schluss dieses Teiles soll genauso ungeordnet verlaufen wie die Takte zuvor.Alle Stimmen verstummen zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt (Abb. 19). Mit derPause im Takt 238 endet die Entschleunigung.

    7.6.3 Takte 271286

    Auch in diesem Teil habe ich mit Formen gearbeitet, die Glass bereits verwendethat. Die Pattern drei Achtel in der zweiten Violine in den Takten 271-274 bzw.279282 kommen minim anders in den Takten 21 24 von Glass das erste Malvor.

    Die unteren zwei Tne der zweiten Violine bilden in den Takten 271 274 (Abb.20) zusammen mit der Viola einen F-Dur Dreiklang. Passend dazu auch F in deruntersten Stimme. Das zwei Achtel lange Pattern der Viola zieht sich in der

    original Partitur beinahe durch das ganze Stck. In diesem Teil habe ich aber

    Abbildung 20

    Abbildung 19

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    einen wesentlichen Parameter verndert die Richtung. So entsteht eineGegenbewegung zischen der zweiten Violine und der Viola.

    Die erste Violine spielt den Krebs der obersten Tne der zweiten Violine.

    Den F-Dur Dreiklang aus den Takten 271 - 274 knnte man als VI Stufe von A-Moll betrachten. In den Takten 275 278 (Abb. 21) versuche ich das Ganzewieder zur I Stufe zu fhren. Dazu gehe ich ber einen Zweiklang im Takt 275,gebe im Takt 276 das Fis hinzu, das sich etwas mit dem E reibt und habe in denTakten 277 nur noch Tne von A-Moll. Zu diesen berlegungen kam noch dasZiel, eine mglichst entgegengesetzte Bewegung von der ersten und zweitenVioline zu erhalten.

    Abbildung 21

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    7.6.4 Takte 307324

    Die Takte 307-324 sollen sehr energiegeladen und intensiv sein. An dieses Zielhabe ich mich nicht ber komplexe harmonische Vorgnge, sondern ber die

    Rhythmik herangetastet. Zudem habe ich versucht auf Elementen aus den TeilenE und G in der Partitur von Glass aufzubauen

    In den Takte 307 und 308 sind die Tne eines F-Major Akkordes ohne Terz zufinden, in 309 die von A-Moll und in 310 wieder die selben, wie in 307 und 308. MitStufen knnte man diese Takte so beschreiben:

    VIIVI

    Abbildung 22

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    Die Takte 311- 313 (Abb. 23) bestehen aus zwei 9/8 Takten und einem 3/4 Takt.Zusammen sind sie wieder genau gleich lang, wie vier 3/4 Takte. Der erste Taktenthlt nur Tne vom A-Moll Dreiklang. Der zweite Takt zustzlich noch ein F -wir haben wieder die Tne eines F-Major Vierklanges, aber noch immer mit A inder untersten Stimme. Der Takt 313 hat F in der untersten Stimme und alle Tneeines F-Major Vierklanges ausser das A.

    Viel interessanter als die Tonhhen ist an dieser Stelle der Rhythmus. Ich habenicht nur versucht einen 9/8 zu verwenden, sondern die Viola ignoriert auch denTaktwechsel. Dies fhrt einem sich berlagernden Rhythmus, der sich ber beide9/8 Takte erstreckt und sie so zusammenhlt.

    Die Verwendung eines 9/8 Taktes wre eigentlich fr die Notation nicht notwendig.Ich hoffe aber, dass es so fr die Interpreten etwas einfacher zu spielen ist.

    Abbildung 23

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    Die Takte 321 324 (Abb. 24) sind wahrscheinlich die gewagtesten vier Taktevom Stck. Ich habe die erste Violine einfach noch einmal die Betonungen von311 313 (Abb. 23) spielen lassen, dem Cello aber bereits wieder eine denTeilen von Glass sehr nahe Linie gesetzt. So wechseln die Tonhhen der beidenStimmen immer zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt. Eigentlich wre dieseberlagerung fr vier Takte schon gengend aussergewhnliches Material. Ich

    lasse nun aber die erste Violine noch ein Gis spielen und wechsle inmitten der vierTakte von einem Fortissimo zum Piano. Ich glaube nicht, dass Philip Glass berdiese vier Takte besonders erfreut wre, dafr ich umso mehr.

    Abbildung 24

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    8 Titel

    Ich nenne das Streichquartett In Company, was auf Englisch so viel wie inGesellschaft oder zusammen bedeutet. Der Titel soll auf die Verbindung zu

    Companyhinweisen und zeigen, dass das Stck von mehr als einem Komponistgeschrieben worden ist. Gleichzeitg zu dieser Bedeutung ist der Titel auch eineHomage an In Cvon Terry Riley aus dem Jahr 1964. Es wird hufig als das ersteWerk der Minimal Music bezeichnet42. In Company ist mein erstes Werk derMinimal Music.

    42In C.http://de.wikipedia.org/wiki/In_C.Wikipedia. (Zugriff 8.11.2013)

    http://de.wikipedia.org/wiki/In_Chttp://de.wikipedia.org/wiki/In_Chttp://de.wikipedia.org/wiki/In_Chttp://de.wikipedia.org/wiki/In_C
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    9 Musiker, Aufnahmen und Konzerte

    Im Rahmen des Young Composers Project 2013 wurden zwei Schlusskonzerte

    organisiert (15. September in der Alten Kirche Boswil und 17. September an derKantonsschule Baden), an welchen ich ein erste Version des Stckes auffhrenkonnte. Glcklicherweise liessen sich dazu vier junge Musikerinnen finden, mitwelchen ich das Stck einstudieren und auffhren konnte. Mit der selbenBesetzung machte ich im Vorfeld der Maturaprsentation eine Aufnahme desStckes und fhrte es an der Maturaprsentation selber noch einmal auf.

    Sowohl die Aufnahmen von den Konzerten im Rahmen des Young ComposersProject 2013, wie auch die Qualitativ etwas hochwertigere Aufnahme des fertigenStckes sind im Anhang zu finden.

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    10 Reflexion

    Diese Arbeit hat mir erlaubt, einen tiefen Einblick in das Wirken eines

    Komponisten zu gewinnen. Es ist mir bewusst geworden, wie vielfltig dieFhigkeiten eines Komponisten sein mssen. Kreativitt und theoretisches Wissensind gleichermassen notwendig, wie ein Sinn fr musikalische sthetik. Ichmchte keineswegs behaupten, dass ich mir in dieser relativ kurzen Zeit all dieseFhigkeiten aneignen konnte. Aber ich habe zweifelsohne viel gelernt und derArbeitsprozess weckte neue Interessen in mir. Ich habe mich vorher nicht grossfr Musikgeschichte erwrmen knnen. Nun lese ich begeistert Berichte undBiographien von Komponisten und versuche mir ein Bild von denunterschiedlichen Herangehensweisen zu machen. Die Beschftigung mit PhilipGlass hat mir gezeigt, dass man sich auch nicht immer an Normen und Regeln

    halten muss. Glass hat sein eigenes musikalisches Universum aufgebaut.Natrlich liess auch er sich von verschiedenen Seiten inspirieren und trotzdem hater wahrscheinlich Ideen gehabt, auf die vor ihm keiner kam.

    Mit der Komposition dieses Stckes habe ich begonnen meine, zum jetzigenZeitpunkt noch sehr kleine, musikalische Welt aufzubauen. Sie hat allerdings imMoment noch ziemlich viele berschneidungen mit dem Universum von Glass.Aber ich bin zuversichtlich, dass sich das ber kurz oder lang ndern wird. Dennich denke nicht, dass In Company das letzte Stck gewesen ist, das ichkomponiert habe. Im Gegenteil. Auf dem Wissen, das ich mir bis jetzt angeeignet

    habe, mchte ich aufbauen. Es gibt noch hunderte von anderen Komponisten undStcke von denen ich lernen kann.

    Der Kompositionsprozess war aber nicht immer nur ermutigend. Ich habe mich mitmanchen Takten stundenlang herumgeschlagen und bin mit ihnen bis jetzt nichtzufrieden. Oft hatte ich das Gefhl, dass mir der ausreichend grosseErfahrungsschatz fehlt um genau das Hrerlebnis zu schaffen, welches ich imKopf hatte. Es fiel mir deswegen auch sehr schwer, das Stck abzuschliessen.Jedes Mal, wenn ich es wieder hrte oder betrachtete, fielen mir wieder hundertDinge auf, die mir nicht gefielen. Teilweise lag das sicher auch an der fehlendenDistanz. Wahrscheinlich ist das ein Punkt, mit dem man beim Komponieren leben

    muss. Ich bin sehr gespannt, was fr einen Eindruck ich vom Stck haben werden,wenn ich es in einem Jahr wieder hre. Wahrscheinlich wird es auf mich ganzanders wirken, als es das jetzt tut.

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    Ein weiteres Problem, mit dem ich mich konfrontiert sah war, dass ich anfangsgrosse Mhe hatte, meine Gedanken ber meine eigenes Stck oder ber dieVersion von Glass verstndlich auszudrcken. Bevor ich mit der Dokumentationbegann waren meine Gedanken fr mich selber zwar logisch, fr jemand anderenaber kaum. Das Niederschreiben meiner Ideen hat aber nicht nur zu hoffentlichklareren Aussagen gefhrt, sondern mir auch geholfen, Ordnung in meineGedankengnge zu bringen.

    Wenn ich gengend Zeit dafr finde, werde ich schon bald mein nchstes kleinesProjekt in Angriff nehmen. Darin mchte ich mich mit Orchestration im Stil vonJohn Williams beschftigen.

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    11 Quellenverzeichnis

    11.1 Bcher

    Copland, Aaron. On Music. New York: Pyramid, 1963.Fink, Robert. Repeating Ourselves: American Minimal Music as Cultural Practice.

    Berkeley: University of California Press, 2005.Jones, Robert T.. Music by Philip Glass.Harper & Row, 1987.Konstelanetz, Richard. Writings on Glass. Berkeley: University of California Press,

    1997.

    Michels, Ulrich. Dtv-Atlas zur Musik Band 1. Mnchen: Deutscher TaschenbuchVerlag, 1987.

    Michels, Ulrich. Dtv-Atlas zur Musik Band 2. Mnchen: Deutscher TaschenbuchVerlag, 1987.

    Potter, Keith. Four Musical Minimalists. New York: Cambridge University Press,2006.

    Richardson, John. Singing Archeology. Hanover: Wesleyan University Press,1999.

    Strickland, Edward.American Composers. Bloomington: Indiana University Press,

    1991.

    11.2 Webdokumente

    Altschlssel.http://www.brass-online.de/altschluessel.htm.Brass-online. (Zugriff8.11.2013)

    Einstein on the Beach.http://en.wikipedia.org/wiki/Einstein_on_the_Beach.Wikipedia. (Zugriff 26.10.2013)

    Kathkali.http://de.wikipedia.org/wiki/Kathakali.Wikipedia. (Zugriff 26.10.2013)Low Symphony.

    http://www.philipglass.com/music/recordings/low_symphony.php.Philipglass.(Zugriff 26.10.2013)

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    11.3 Abbildungsverzeichnis

    Abb. Titelblatt: Noten verschwommen. Jol Rehmann (2013)

    Abb. Fusszeile: Noten verschwommen klein. Jol Rehmann (2013)Abb. 1: Dynamik Company. Jol Rehmann 2013)

    Abb. 2-10: Screenshots Partitur. Jol Rehmann (2013)

    Abb. 11: Scan Notizen. Jol Rehmann (2013)

    Abb. 12: Abschrift 1+1. Jol Rehmann (2013)

    Abb. 13-24: Screenshots In Company. Jol Rehmann (2013)

    Abb. 2: Dynamik im 2. Movement von Philip Glass Company. Jol Rehmann(2013)

    11.4 Audio

    The BeatlesAll You Need Is Love-HQ.http://www.youtube.com/watch?v=spFAFsTFTI.London: EMI Studios.(1967) (Zugriff 10.10.2013)

    11.5 Sonstige

    Lang, Benjamin. Persnliches Gesprch, gefhrt vom Verfasser. Boswil,24.8.2013

    http://www.youtube.com/watch?v=spFAFsTFTIhttp://www.youtube.com/watch?v=spFAFsTFTIhttp://www.youtube.com/watch?v=spFAFsTFTI
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    12 Anhang

    In Papierform

    Abschrift Partitur Company(Separat)

    Partitur In Company (Separat)

    Partitur Jazz Harmonics for Stringstechnische Studie

    PartiturAdditiontechnische Studie

    Partitur Romancetechnische Studie

    Daten-CD (nicht abspielbar mit CD-Player)

    PDF File Dokumentation

    PDF File Journal

    PDF File Abschrift Partitur Company

    PDF File Partitur In Company

    PDF Files aller Einzelstimmen In Company

    PDF File Partitur Jazz Harmonics for Stringstechnische Studie

    PDF File PartiturAdditiontechnische Studie

    PDF File Partitur Romancetechnische Studie

    Sibelius File Company

    Sibelius File In Company

    Sibelius File Jazz Harmonics for Stringstechnische Studie

    Sibelius FileAdditiontechnische Studie

    Sibelius File Romancetechnische Studie

    Audio MIDI Mockup In Company

    Audio MIDI Mockup Jazz Harmonics for Stringstechnische Studie

    Audio MIDI MockupAdditiontechnische Studie

    Audio MIDI Mockup Romancetechnische Studie

    Audio Aufnahme Konzert - alte Kirche Boswil

    Audio Aufnahme Konzert - Kantonsschule Baden

    Audio Aufnahme Studio-/Proberaum

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    Jazz Harmonics for Strings

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    Violine I

    Violine II

    Viola

    Violoncello

    Contrabass

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    Jazz Harmonics for Strings llegro Joel Rehmann

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    Addition

    Jol Rehmann

  • 8/14/2019 Auf den Spuren von Philip Glass - Komposition eines Streichquartetts

    60/67

    Copyright Jol Rehmann 2013

    Violine I

    Violine II

    Viola

    Violoncello

    Allegro

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    12

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    Addition

    Jol Rehmann

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  • 8/14/2019 Auf den Spuren von Philip Glass - Komposition eines Streichquartetts

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    70

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  • 8/14/2019 Auf den Spuren von Philip Glass - Komposition eines Streichquartetts

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    Jol Rehmann

    Romance

  • 8/14/2019 Auf den Spuren von Philip Glass - Komposition eines Streichquartetts

    66/67

    Copyright Jol Rehmann 2013

    Violine I

    Violine II

    Viola

    Violoncello

    Contrabass

    q= 110q= 100

    8

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    4444

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    Romance

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  • 8/14/2019 Auf den Spuren von Philip Glass - Komposition eines Streichquartetts

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