Auf Eis gelegt „Findet die Passenden“ - cio.de · 22 schweden | Auf Eis gelegt Im schwedischen...

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Juni 2013 13. Jahrgang www.cio.de € 13,80 Ziemlich beste Freunde CIO und CSO bei der Deutschen Telekom – Seite 8 Auf Eis gelegt Rechenzentren in Schweden bauen, dem Klima zuliebe – Seite 22 „Findet die Passenden“ Interview mit Führungs-Guru Reinhard Sprenger – Seite 32 Inside Airbus Der neue A350 startet – mit mehr IT als je ein Flieger zuvor – Seite 12 PLM, SCM, RFID CIO Guus Dekkers (links unten) und drei seiner Direct Reports: Pierre Burgala, Peter Schoonjans und Anders Romare (im Uhrzeigersinn)

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Juni 2013 13. Jahrgang www.cio.de € 13,80

Ziemlich beste FreundeCIO und CSO bei der Deutschen Telekom – Seite 8

Auf Eis gelegtRechenzentren in Schweden bauen, dem Klima zuliebe – Seite 22

„Findet die Passenden“ Interview mit Führungs-Guru Reinhard Sprenger – Seite 32

Inside Airbus Der neue A350 startet – mit mehr IT als je ein Flieger zuvor – Seite 12

P L M , S C M , R F I D

CIO Guus Dekkers

(links unten) und

drei seiner Direct

Reports: Pierre

Burgala, Peter

Schoonjans und

Anders Romare (im

Uhrzeigersinn)

06 news | IT-MeldungenGartner: In-Memory Computing vor dem

Durchbruch; digitale Arbeitsplätze:

Nachholbedarf; Personalführung: eigene

Mitarbeiter entwickeln; Private Cloud:

Vertrauen der Firmen wächst; Booz: CIO als

IT-Architekt; Collaboration: vier Player bis 2016.

08 deutsche telekom | Ziemlich beste FreundeIm Juni feiert Markus Müller ersten Geburtstag

als CIO der Telekom. CSOs werden zu so einer

Feier selten eingeladen. Anders bei homas

Tschersich – der kriegt sein Stück Kuchen.

12 titel | Inside AirbusIm Juni soll der neue Langstreckenlieger A350

abheben. Mehr zu dem Zehn-Milliarden-Euro-

Projekt und seinem Produkt Lifecycle Manage-

ment, das es so noch nie gegeben hat.

18 Inkop | Auf der Suche nach App-Ideen Dirk Olufs, CIO von DHL Express Europe, wird

auf der Inkop 2013 den Workshop „Mobile Busi-

ness Solutions und Appisierung“ moderieren. Im

CIO-Magazin erzählt er, was ihn dazu treibt.

20 news | ProjekteBMW: SAP-Projekt in China; SMA Solar:

Rechenzentrum ausgezeichnet; DPD:

Datenkonvertierung in der Cloud; Allianz:

Applications-Performance-Monitoring; Deutsche

Rentenversicherung: Kommunikationsnetze

ausgelagert; ABB: Oice 365 und Yammer für alle.

aktuelles strategie

Knapp zehn Jahre haben die Flugzeugbauer

ihr PLM geknetet, bis sie im Mai den ersten

A350 präsentieren konnten. Im Juni soll der

Langstreckenlieger erstmals abheben.

12 | Inside Airbus

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cio.de | Die Top-Artikel der letzten 30 Tage

1. Warum die Post die De-Mail auf Eis gelegt hat Interview mit Ralph Wiegand, CEO E-Post

2. Was Sie bei einer Bewerbung beachten sollten Ratschläge vom Bewerbungsexperten Jürgen Hesse

3. Die Server-Strategie der Deutschen Flugsicherung Über den Vierjahresvertrag mit Dell und Virtualisierung

Markus Müller feiert ersten Geburtstag als

CIO der Telekom. CSO homas Tschersich

(re.) schenkt ihm dazu einen „Honeypot“.

08 | Ziemlich beste Freunde

06 2013

inhalt4

22 schweden | Auf Eis gelegtIm schwedischen Küstenstädtchen Luleå baut

Facebook ein neues Rechenzentrum. Bei minus

20 Grad wird vermutlich kein Server überhitzen.

Doch es gibt Probleme anderer Art.

26 reality check | Gesunde Geschäftsmodelle fehlen nochDas Smartphone wird zum Körper-Scanner. Doch

noch fehlen Business-Modelle, und das alte

Gesundheitssystem ist träge. Menschen sollten

ihre Gesundheit in die eigenen Hände nehmen.

31 news | MenschenSany wieder CIO bei Swiss Life; Stofel neuer CIO

bei Hannover Rück SE; COO Taubald verlässt

s.Oliver; Geberit ohne van den Berg; Pawelczyk

neuer CIO bei Tönsmeier; Mitzlaf übernimmt IT

bei Zurich.

32 mitarbeiter führen | „Findet die Passenden“Reinhard Sprenger zufolge ist es nicht Aufgabe

von Führungskräten, für Motivation zu sorgen.

Und nicht die besten Mitarbeiter brauche ein

Unternehmen, sondern die passenden, sagt der

Führungs-Guru.

36 cio statt staat | Warum öffentliche Großprojekte scheiternDie öfentliche Hand hat nicht die Kompetenz,

große Vorhaben umzusetzen. Deshalb sollten

CIOs die Leitung übernehmen, fordert Professor

Wieland Cichon.

40 news | Bücher Hört auf zu arbeiten; Der programmierte Mensch;

he Digital Edge; Und Buchtipps von Till Rausch,

CIO von hales Deutschland.

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Facebook geht nach Schweden,

um ein Rechenzentrum zu bauen –

mit grüner IT.

22 | Auf Eis gelegt

CIO Helmut Schlegel wettete im CIO-Jahrbuch,

dass bald alle Infarkt-Bedrohten permanent IT

am Körper tragen. Zum Stand der Dinge.

26 | Gesunde Geschäftsmodelle fehlen noch

42 services / impressum

play | Videos zum TextFür unsere iPad-Abonnenten: Der rote Playbutton

weist auf Video-Statements, Experten-Webcasts

oder weiterführende Links zum hema hin.

standards

06 2013

inhalt 5

M o b i l e H e a lt h

Das Smartphone wird zum Körper-Scanner. Doch noch fehlen

Business-Modelle, und das alte Gesundheitssystem ist träge.

Menschen sollen ihre Gesundheit in die eigenen Hände nehmen.

Gesunde

Geschäftsmodelle

fehlen noch

06 2013

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Hatte sich Albrecht Dürer 1521 in den Niederlan-den mit Malaria iniziert, oder steckte eine andere Krankheit hinter den Schmerzen am linken Unter-bauch? Fernab medizinischer Hilfe malte sich der Meis-ter selbst, wie er mit der Hand auf die geschwollene Stelle zeigte: „Da ist mir weh“. Die Skizze schickte er per Kurier an sei-nen Arzt, damit dieser schon mal die Messer wetzen konnte.

Rund zwei Milliarden Smartpho-nes nach Dürer ist „Mobile Health“ (mHealth) wieder ein großes hema. Es geht nicht nur um die Mobilisie-rung der Ärzte und Pleger in Kran-kenhäusern, die das Klemmbrett durch ein Tablet ersetzen. Darüber hinaus sollen Patienten und Risiko-gruppen in ihrem normalen Leben überwacht werden, um bei Komplikationen frühzeitig eingreifen und gegensteuern zu können.

Dabei ist das „Langzeit-Vitalparameter-Monitoring“ nicht wirklich neu: Gewicht, Schwangerschaten und der Insulinspiegel werden seit Jahren zu Hause über-prüt. Neu ist hingegen die theoretische Möglichkeit zur umfassenden digitalen Datensammlung und Ver-netzung in Echtzeit. Beides wird dazu beitragen, dass sich die Interaktion von Patienten und Medizinern gravierend verändert.

CIO Helmut Schlegel vom Klinikum Nürnberg glaubt an die Mobilisierung, und er hat mit dem CIO-Magazin gewettet, „dass in zehn Jahren jeder zwanzigs-te Bürger über Sechzig einen medizinischen Datenkom-munikator am Körper tragen wird“. So prognostiziert das Statistische Bundesamt für das Jahr 2025 eine Gesamtbevölkerung von knapp 79 Millionen Menschen in Deutschland.

Über den Daumen gepeilt sind mindestens ein Vier-tel davon über 60 Jahre alt. Wenn Schlegel recht behal-ten sollte, werden dann eine Million Senioren mit ei-nem Datenkommunikator unterwegs sein, der ihr Herz kontrolliert, den Blutdruck misst, Stürze mit einem Bewegungssensor erfasst oder Alarm schlägt, wenn eine demente Person eine festgelegte Zone verlässt.

Florian Schumacher fehlen zwar noch knapp 30 Jahre bis in die Altersgruppe, aber schon heute ist er täglich mit einer Art Datenkommunikator unterwegs, der per-manent seine Schritte zählt. Der Berater im digitalen Gesundheitsmarkt ist Mitbegründer der deutschen Quantiied-Self-Bewegung, deren Mitglieder die elek-tronisch unterstützte Selbstvermessung ihrer Vital-funktionen praktizieren. „Selbstvermessung ist keine Freak-Nummer“, sagt Schumacher, „sondern der Ver-such, das äußere Wissen über sich selbst als Feedback-Instrument zu nutzen, um sich besser zu erkennen,

Zusammenhänge klarer zu sehen oder sich für Verän-derungen zu motivieren.“ So geht er wesentlich mehr zu Fuß, seit er den Schrittzähler nutzt, und proitiert vom „positiven Efekt“ der Bewegung.

Zwar sind Schumacher und die konsequente Selbst-vermessung derzeit die Ausnahme, aber in den Grundzügen erlaubt Quantiied Self den Blick auf eine mögliche Zukunt: Informierte und bewusst agierende Menschen neh-men zunehmend ihre Gesundheit in die eigenen Hände. Das hat auch Ralf-Gordon Jahns diagnostiziert, Research Director des Berliner Marktforschungs- und Beratungs-unternehmens Research2Guidance: „Wir empfehlen Unternehmen, in ih-ren Geschätsmodellen auf Kunden

zu setzen, die bereit sind, Leistungen aus der eigenen Tasche zu bezahlen.“

Ein Grund seien die „retardierenden Kräte“ im deut-schen Gesundheitswesen, sagt Jahns: „Wer hier erfolg-reich sein will, muss Consumer-orientierte Lösungen vermarkten.“ Das seien keine originär medizinischen Geräte mehr, sondern eine Art Lifestyle-Sensoren, die man nicht mehr verstecken müsse und deren Daten zunehmend mit anderen Personen geteilt werden.

lesewert– Weshalb sich Krankenkassen

noch gegen eine Kostenüber-nahme sperren

– Warum sich die mobile Sammlung von Gesundheitsdaten nicht für alle Patienten eignet

– Welche Geschäftsmodelle mit mobiler IT für Patienten erfolgreich sein könnten

health-Wette | Schlegel macht Medizindaten munter

„Ich wette, dass in zehn Jahren jeder zwanzigste Bürger

über Sechzig einen medizinischen Datenkommunikator

am Körper tragen wird“, schrieb CIO Helmut Schlegel vom

Klinikum Nürnberg ins CIO-Jahrbuch 2013.

Die Idee ist gut, das Einsparpotenzial groß, der Anteil der „Betroffenen“ überschaubar, und die technischen Standards sind in zehn Jahren garantiert deiniert. Nur wäre da nicht das deutsche Gesundheitssystem mit seinen Bedenken, Be-fürchtungen und Barrieren.

Schlegels Argumentation für die automatisierte Überwachung von Vitaldaten älte-rer Patienten liest sich schlüssig, aber gegen Sachzwänge und Interessengruppen ist kein Kraut gewachsen. Und in sensiblen Bereichen wie der Gesundheit kann es manchmal auch nicht schaden, das hohe Tempo der technischen Entwicklung zu ignorieren und die Veränderungen in Ruhe zu analysieren. Sensor und Service werden dann vielleicht im Paket als individuelle Gesundheits-leistung (IGeL) angeboten. Das ist zwar nicht solidarisch, aber gut für die „Bei-tragsstabilität“. CIO Schlegel zufolge „werden sich neue Geschäftsmodelle etablie-ren, und für dieses aufkommende Business wird die Informationstechnologie unverzichtbar, um nicht zu sagen, lebenswichtig sein“. Hier wächst der IT eine entscheidende Bedeutung zu, hier könnte die IT ihrer Rolle als „Business Enabler“ gerecht werden.So wettet die Redaktion: Auch wenn die automatisierte Über­wachung von Vitalparametern für Risikogruppen durchaus wün-schenswert wäre, ist ein Zeithorizont bis 2023 im deutschen Gesundheitswesen nur ein Herzschlag. Bis sich alle Institutionen und Betroffenen auf eine einheitliche Lösung verständigt haben, dürften noch 20 Jahre vergehen.

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IT

Jahrbuch 2013 Neue Prognosen zur Zukunft der ITInklusive: – Die IT-Fakten

der größten deutschen Konzerne– Die wichtigsten IT-Anbieter und Berater– Die Neuzugänge im CIO-Netzwerk

Weitere Porträts deutscher Unternehmen inden Sie

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