AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu...

36
Ausgabe 1 | 2019 DAS UNTERNEHMENSMAGAZIN DER VECOPLAN AG AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN Energie aus Abfall und Biomasse Wir brennen für die großen und kleinen Themen www.vecoplan.com

Transcript of AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu...

Page 1: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

A u s gab e 1 | 2 0 19

DAS UNTERNEHMENSMAGAZIN DER VECOPLAN AG

AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIENEnergie aus Abfall und Biomasse

Wir brennen für die großen und

kleinen Themen

w w w.v eco p l an . co m

Page 2: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

I n h a l t I n h a l t

01 Titel Energie

02-03 Inhalt

04-07 Vorwort “Vecoplan der Zukunft” Werner Berens und Michael Lambert im Gespräch.

08-17 MenschenWir geben Vecoplan ein Gesicht. Ein Blick hinter die Kulissen der Vecoplan AG

10-13 Soziales Engagement der Mitarbeiter Freiwillige vor. Ein Interview mit Marco Schuhen, Michael Globig, Tim Becker und Luisa Brückmann.

14-15 Employer Branding Vecoplan hält spannende Aufgaben für Technik- begeisterte, Weltverbesserer und Teamplayer bereit.

16-17 Imagefilm Ein Kurzporträt in außergewöhnlichen Bildern und aus faszinierenden Perspektiven.

36-59 Maschinen

Maschinen mit Durchsetzungskraft. Wir ermöglichen einen langen Wertstoff-Lebenszyklus

38-39 Biomasseheizkraftwerke von Vecoplan Aus Abfällen lässt sich kostbare Energie gewinnen. Die richtige Technik ist gefragt.

40-41 VHZ 1600 Der „große Bruder“ der VHZ-Serie überzeugt mit Maschinen-Features.

42-45 Biomasseheizkraftwerk Pratteln Vecoplan liefert für Biomasse-Heizkraft- werk Dosier-, Lager- und Fördertechnik für Alt- und Frischholz.

46-47 V-ECO Holzanwendung Der V-ECO ist der Highperformer für die effiziente Biomasse-Zerkleinerung.

48-51 Komplettanlage Irish Cement Fallstudie: Die leistungsstarke Vecoplan Lösung für Irish Cement.

52-53 EBS Aufbereitung Maximaler Nutzen bei höchster Effizienz. EBS-Aufbereitungslinie liefert verlässliche Höchstleistungen.

54-57 Biomasseheizkraftwerk Burmeister Der Ofen brennt, die Versorgung läuft. Vecoplan liefert Lager-, Dosier- und Fördertechnik.

58-59 Service Mit einem umfassenden Service sichert und optimiert Vecoplan die kontinuierlichen Produktionsprozesse.

Inhalt

24-25 Vecoplan Polska Vecoplan worldwide mit Fokus auf Kundennähe: Eröffnung der Niederlassung in Polen.

26-27 Biomasseheizkraftwerk BMHKW Vom Baumstamm zum Brennstoff: Vecoplan liefert maßgeschneiderte Hackerlinie.

28-29 Holzheizkraftwerk Eine äußerst klimaschonende Option.

30-33 Circular Economy Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft sind Schlüssel für nachhaltiges Wirtschaften.

34-35 Amerikanischer Markt News from US: Vecoplan LLC freut sich über ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr 2018.

18-35 MärkteWir kennen unsere Märkte. News von der Wood | Biomass und Recycling | Waste-Front

20-23 Expertentalk Osteuropäischer Markt Wachstums-Märkte Recycling und Bioenergie. Ein Interview mit Martina Schmidt und Dirk Müller.

Impressum

der VECOPLAN Das Unternehmensmagazin der Vecoplan AG2019

Herausgeber:Vecoplan AGVor der Bitz 1056470 Bad Marienberg Telefon: +49 2661 62670www.vecoplan.com

Redaktion v. i. S. d. P.:Karin Theine, Vecoplan AG

Konzept:attentio :: online- & werbeagentur GmbHBahnhofstraße 1857627 HachenburgTelefon: +49 2662 9480070www.attentio.de

60-69 Materialien Maßgeschneiderte Maschinen für jedes Inputmaterial

62-63 Akten- und Datenvernichtung Ein Team: Einwellen-Zerkleinerer VAZ, V-ECO und der Festplatten- zerkleinerer VDS 800.

64-65 Materialhandling Engineering und Produktion für EBS-Aufbereitung und Materialhandling.

66-69 Technische Kunststoffe Individuelle Zerkleinerungstechnik für qualitativen Output und hohen Durchsatz.

2 3

Page 3: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

Interview mit den Vorständen der Vecoplan AG, Werner Berens und Michael Lambert

Sie sind beide schon ein paar Jahre bei Vecoplan – Sie, Herr Berens, seit 2012 und Sie, Herr Lambert, seit 2014. Was hat Sie bei-de dazu bewegt, bei Vecoplan einzusteigen?

Werner Berens: Ich arbeitete damals bei einer Firma, in der ich als Diplomand ein- und als Geschäftsführer letztendlich ausgestiegen bin. Ich habe sehr gern dort gearbeitet. Doch das Unternehmen hat sich verändert und ich hatte das Gefühl, mich entscheiden zu müssen: Sollte ich bleiben oder zu einem direkten Wettbewerber gehen? Tatsächliche habe ich einen Neuanfang gewagt – bei Vecoplan. Das Unternehmen, die Produkte und die zu erwartende Aufgabenstellung haben mich begeistert.

Michael Lambert: Mich hat zum einen der interessante Markt mit dem großen Wachs- tumspotenzial und dem hohen Anteil an Internationalisierung fasziniert. Aber auch die innovativen Produkte und die Fertigungstiefe

des Unternehmens haben mich schnell über-zeugt. Bei der Kombination musste ich nicht lange überlegen, als ich das Stellenangebot bekam.

Welches Unternehmen haben Sie bei Ihrem Einstieg vorgefunden?

Werner Berens: Bis zur Wirtschaftskrise im Jahr 2009 wurde Vecoplan durch die Mitgründerin Irene Scheidweiler vorbildlich geführt, menschlich, sozial und mit starker Orientierung auf den Vertrieb. Dann sollte Vecoplan für den Börsengang vorbereitet werden, daraufhin haben sich die internen Strukturen verändert und zusätzlich kam der Konjunktureinbruch. Das hat dem Unterneh- men im Ganzen einen Dämpfer verpasst: Das Unternehmen war auf dem Weg, seine Werte zu verlieren, also das, wofür Vecoplan eigentlich steht: Pioniergeist, Mehrwerte, Verlässlichkeit und profitable Geschäftspro- zesse. Von diesem Zustand fand Vecoplan

jedoch relativ schnell zurück. Das Rezept, wie wir das geschafft haben, ist relativ einfach: zuhören, machen, umsetzen. Alte Pfade, die nicht zum Erfolg führten, verlassen, um neue, vielversprechende Wege zu gehen, aber auch Bewährtes erhalten.

Michael Lambert: Das war in den ersten Jahren unserer Zusammenarbeit bei Vecoplan eine spannende, aber auch sehr arbeitsintensive und emotionale Zeit. Um das Unternehmen wieder auf eine robuste Basis zu stellen, mussten viele Entscheidungen getroffen werden – auch unpopuläre. Die Kostentransparenz und die Reportingsysteme mussten zuerst verbessert werden und es wurden die Strukturen verringert, Personal- entscheidung wurden getroffen, die Zusam-menarbeit mit unseren Tochtergesellschaften wurde verbessert. Aber dank der guten Zusammenarbeit mit allen Bereichen konnten wir unsere Maßnahmen zügig umsetzen. Das

In diesem Jahr feiert Vecoplan 50-jähriges Firmenjubiläum. Ein Anlass, das Gespräch mit den Vorständen des Unternehmens zu suchen, einen Blick zurückzuwerfen und vor allem darüber zu sprechen, wie das Unternehmen für die Zukunft aufgestellt ist.

hat viel mit Vertrauen und Zuhören zu tun. Heute sind wir wieder eine stabile mittel-ständische Firma, die sich zum Produktführer hochgearbeitet hat.

Herr Berens, Sie haben vorhin Werte er-wähnt. Können Sie diese kurz beschreiben?

Werner Berens: Das fängt bei einer offenen Fehlerkultur an. Wir sind auf einem guten Weg dahin. Für mich heißt das konkret: Fehler erkennen und zugeben, Kollegen helfen, Fehler zu vermeiden, aber auch, Fehler gemeinsam zu korrigieren. Denn die Vergan-genheit hat gezeigt, dass es kein gutes Ende nahm, wenn Mitarbeiter Fehler vertuscht haben. Wichtig ist Zuhören, Wertschätzen, Leute ausreden lassen und vor allem auch Kritik zulassen zu können, Feedback zu geben und daraus zu lernen. Wir können alle stolz auf unsere Leistungen sein, aber wichtig ist, stets auf dem Boden zu bleiben.

Gibt es wesentliche Maßnahmen, die zum Erfolg geführt haben?

Werner Berens: Die gibt es. Die Erste: Wir haben in den vergangenen fünf Jahren mehr Produkte entwickelt als je davor. Die Hälfte der Maschinen basiert auf modifizierten, effizienten Lösungen. Ohne diese Entwick-lungsoffensive wären wir nicht aus dem Tief herausgekommen. Der Kunde erhält eine bedarfsorientiert ausgelegte Anlage. Das ist ein überzeugender Kostenvorteil. Klar ist: Betreiber profitieren von einer höheren Effizienz. Das spigelt sich unter anderem in den Durchlaufmengen, in der Robustheit und in den Betriebskosten wider. Den zweiten wichtigen Punkt sehe ich in der klaren strategischen Marktausrichtung und Positio- nierung des Unternehmens mit Fokus auf die relevanten Märkte. Diese können dadurch differenzierter und effizienter bearbeitet werden – nicht nur hinsichtlich des Vertriebs sondern auch durch ein zielgruppen- und anwenderbezogenes Marketing, was uns meiner Meinung nach in den letzten Jahren weiter nach vorne gebracht hat.

Michael Lambert: Dritter Punkt: Wir investie- ren viel Geld und Zeit in Personalentwick-lung und Ausbildung. Am Standort haben wir in der Regel 40 Auszubildende, darunter sind fünf oder sechs Studenten. Stimmt ihre Leistung und passen sie zu uns, übernehmen wir sie gern. Im Westerwald herrscht nahezu Vollbeschäftigung und wir stehen, was das

Dipl.-Ing. (FH) Werner BerensCEO Vecoplan AG

Michael LambertCFO Vecoplan AG

Vo r w o r t

4 5

Page 4: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

Vo r w o r t Vo r w o r t

Recruiting betrifft, in Konkurrenz mit vielen guten mittelständischen Unternehmen. Deshalb werden wir unsere erfolgreichen Aktivitäten der letzten Jahre im Employer Branding in der Zukunft noch verstärken.

Was zeichnet denn Ihrer Meinung nach Vecoplan als Arbeitergeber aus?

Michael Lambert: Im Vergleich zu meinen früheren Arbeitgebern investiert die Vecoplan wesentlich mehr in Ihre Mitarbeiter, sowohl für die fachliche Aus- und Weiterbildung als auch im Bereich der weichen Faktoren. Wir unterstützen die Mitarbeiter zum Beispiel im Gesundheitsmanagement, bieten Zuschüsse für die Mitgliedschaft im Fitnessstudio und helfen bei finanziellen Engpässen in Notfällen. Beim Firmenlauf stellen wir aktuell die stärkste Mannschaft in der Region. Wir unterstützen unser Team unter anderem mit Lauftrainern, mit Sportkleidung und natürlich mit sehr viel Jubel. Als einer der wenigen Arbeitgeber bietet Vecoplan zudem noch eine arbeitge-berfinanzierte Betriebsrente, Mitarbeiter auf Dienstreisen sind zudem unfallversichert über uns. Für wenig Geld können sich Mitarbeiter zudem bei Versorgungslücken im Krankheits-fall versichern. Besonders wichtig ist auch die Arbeitssicherheit. Die Anzahl der Unfälle bei uns im Haus ist wesentlich geringer als in anderen Firmen der Branche. Das sind für mich sehr wichtige Faktoren, die unsere Firmenkultur auszeichnet.

Welche technischen Entwicklungen haben Vecoplan am stärksten vorange-bracht?

Werner Berens: Wenn ich mir unsere Geschichte so anschaue, steht an erster Stelle unser Vecoplan-Abfall-Zerkleinerer oder kurz VAZ. Mit dieser zukunftswei-senden Baureihe konnten wir 1983 in ganz neue Anwendungen und Märkte vorstoßen. Damit einher geht die Entwicklung unseres HiTorc-Antriebs. Dieser benötigt keinerlei mechanische Elemente wie Riemenantriebe, Schwungräder und Kupplungen. Er weist damit einen sehr guten Wirkungsgrad auf und ist deutlich unempfindlicher gegen Störstoffe. Dazu verbraucht er relativ wenig Energie. Wir haben aber auch erfolgreich einige Produkte im Bereich der Lager- und Fördertechnik optimiert, sodass wir auf eine umfassende und qualitativ hochwertige Produktpalette zurückgreifen können.

Welchen Stellenwert haben die Investitionen in den Standort?

Michael Lambert: Seit 2014 betreiben wir in Bad Marienberg eines der modernsten Technologiezentren Europas. Im vergan- genen Jahr investierten wir viel Geld in den Austausch der Vorführmaschinen. Hier können zum einen unsere Entwicklungs- ingenieure Produktversuche durchführen – aber fast noch wichtiger: Gemeinsam mit den Kunden wird das entsprechende Input- Material zerkleinert und das Output-Material hinsichtlich der Erfüllung der Anforderungen ausgewertet. Was wir hier geschaffen haben, ist ein Benchmark in Europa. Unser Ziel ist es, das Unternehmen auf einem hohen Standard und damit jederzeit konkurrenzfähig zu halten, deshalb ist unsere Investitionsbereitschaft hoch. Dank unserer guten Ergebnislagen haben wir bereits 2018 mit dem Investitions- programm begonnen und werden die Inves-titionen in den nächsten Jahren vor allem in den Bereichen der Fertigung und den zukünf- tigen IT Systemen fortsetzen.

Was hat Vecoplan über viele Jahre hinweg so erfolgreich gemacht?

Werner Berens: Wir waren immer Pioniere. Manchmal zufällig bzw. opportun, aber immer getrieben durch unsere Intuition. Das hat uns stark gemacht. Wir sind nicht billig, aber auch nicht überteuert, wir sind Produktführer, Made in Germany. Nur mit zukunftsweisen- den Produkten, die einen deutlichen Mehr-wert bieten, können wir unsere Kunden unter-stützen. Sie erhalten von uns hochwertige Lösungen mit einer überzeugenden Perfor-mance. Dazu gehört auch ein ganz klarer Servicegedanke. Wir liefern nicht nur Maschinen, sondern ganze Aufbereitungs- linien inklusive Förder- und Lagertechnik – und vor- bzw. nachgelagert dazu kompetente Beratung und hochwertige After Sales- Angebote. Unsere Partner wissen genau, dass wir unsere Versprechen halten.

Welche Rolle spielen ausländische Märkte?

Michael Lambert: Unsere Exportquote liegt im Jahr zwischen 85 und 90 Prozent. Sehr stark sind wir in Nordamerika, in Zentraleuropa, im angrenzenden Osteuropa und in Russland. Wegen der guten Konjunktur, aber auch durch unsere Positionierung und zukunftswei-senden Lösungen, sind wir zurzeit in diesen

Märkten sehr erfolgreich. Das heißt aber nicht, dass wir andere Zukunftsmärkte aus den Augen verloren haben. Großes Potenzial sehen wir in Süd- und Mittelamerika, aber auch Asien werden wir in den nächsten Jahren als Markt erobern.

Werner Berens: Um eine Frage in Richtung China direkt vorweg zu nehmen: In der Zer- kleinerungstechnologie gibt es chinesische Hersteller, die die momentanen Anforderun-gen ausreichend erfüllen. Selbstverständlich haben wir aber unser Business Development so aufgestellt, dass wir die Potential-Märkte intensiv beobachten, um kurzfristig reagie- ren zu können, sobald sich für uns Chancen ergeben.

Das Firmenjubiläum ist ein großes Ereignis. Sie feiern im „kleinen“ Kreis, warum?

Werner Berens: Vecoplan, das sind wir Mitarbeiter, und deshalb geben wir auch ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und auch unsere Rentner mit Partnern. Wir machen aus unserem Firmenjubiläum ein Familienfest – denn gerade die Angehörigen müssen hin und wieder zurückstecken, wenn unsere Leute mal wieder an wichtigen Projek-ten arbeiten.

Michael Lambert: Gerade die ungezwunge- nen Veranstaltungen ermöglichen den Mitarbeitern und uns, in lockerer Atmos-phäre auch einmal über andere Themen zu sprechen. Übertriebene und überteuerte Events passen darüber hinaus einfach nicht zu Vecoplan.

50 Jahre liegen nun hinter Vecoplan – wo sehen Sie das Unternehmen denn morgen?

Werner Berens: Als Vorstände werden wir gemeinsam mit dem Team aus dem Manage- ment unsere Produktführerschaft weiter ausbauen. In den kommenden fünf bis zehn Jahren sind wir mit unseren Kernmarken in Europa, Amerika und Russland der Taktgeber. Dazu kommen einzelne asiatische, afrika-nische und südamerikanische Länder. Unser Produkt-Portfolio wird durch Eigenentwick-lungen und Zukäufe auf die Marktbedürfnisse ausgerichtet sein. Das Ziel ist, uns nicht nur über die Mechanik oder das Design der Maschine im Markt zu differenzieren, sondern

über ihre Klugheit. Gefragt ist Intelligenz. Darauf haben wir ein junges Team angesetzt, das seine kreativen Freiräume voll ausspielt.

Wie kann ich mir diese klugen Maschinen vorstellen?

Werner Berens: Schauen Sie: Mein erstes Auto hatte 50 PS, ein Vier-Ganggetriebe, kein ABS und mein manuelles Radio mit Kassettenlaufwerk konnte ich einfach an die Fahrzeugelektrik anschließen und mit vier Schrauben befestigen. Heutzutage erkennen die Fahrzeuge ihre Umgebung, geben Routen-empfehlungen und reagieren auf Sprachbe-fehle. Das ist bei unseren Maschinen nicht anders. Die Aggregate von Morgen bestellen ihre Ersatzteile selbst, planen ihre Wartungs- termine und geben rechtzeitig Bescheid, wann sie zu alt für den Job sind. Alles wird automatischer und klüger werden und Arbeitsplätze radikal verändern. Es ist be- ängstigend und inspirierend zugleich.

Wie sehen Sie die Zukunft ihrer Märkte?

Michael Lambert: Die Anforderungen in den Märkten werden sich ändern. Ein großer Fokus liegt für uns also in der Identifizierung von neuen Anwendungen. Wir müssen beobachten wie sich Verpackungsordnungen, Konsumverhalten, Richtlinien hinsichtlich thermischer und werkstofflicher Verwertun-gen entwickeln und zwar marktübergreifend. Und danach müssen wir unsere Produkt- entwicklung ausrichten. Nur dann können wir unseren Marktbegleitern immer einen Schritt voraus sein und unsere Position als Produkt-führer sichern.

Werner Berens: Ich bin davon überzeugt, dass die Industrie künftig recycling-fähiger konstruieren muss. Ob Tetrapack, mehrschichtige Lebensmittelfolien oder glasfaserverstärkte Kunststoffe – die Mate-rialverbunde lassen sich oft nicht oder nur mit hohem Aufwand trennen und wieder den Materialströmen zuführen. Viele Hersteller müssen ihre Produkte deshalb ändern. Auch die Nutzung von Biomasse, um daraus Ener-gie zu gewinnen, wird weiter zunehmen. Wir sind hier im Boot und werden dieses Thema mitgestalten. Wir sind keine Mitläufer, wir sind Impulsgeber. Unser Ziel ist es, unsere Position als Produktführer auszubauen. Und das werden wir in Zukunft auch bleiben.

6 7

Page 5: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

T h e m a

Vecoplan – das sind nicht nur durchdachte Lösungen für optimierte Holzaufbereitung, Abfallverwertung oder

sinnvolles Recycling. Das sind rund 400 kluge Köpfe, die Technik lieben, für die Welt von Morgen brennen und sich

auch durch soziales Engagement auszeichnen.

Nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln sind fest in unserem Unternehmen etabliert und wir unterstützen alle,

die auch mit kleinen Taten Großes bewirken.

Weltverbesserer, Querdenker, Enthusiasten

Menschen

98

Page 6: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

S o z i a l e s E n gag e m e n t d e r M i t ar b e i t e r S o z i a l e s E n gag e m e n t d e r M i t ar b e i t e r

Interview mit Marco Schuhen, Michael Globig und Tim Becker, aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr

Was bewegt euch in eurer Freizeit einem Ehrenamt nachzugehen?

Marco Schuhen: Menschen helfen zu können und natürlich ist da auch eine Verbindung mit meiner Leidenschaft für Technik.

Michael Globig: Mir gefällt am besten, anderen in Notsituationen helfen zu können, der Teamgeist innerhalb der Mannschaft. Und bei Einsätzen ganz besonders, wenn größere Schäden und Verletzungen durch schnelles Eingreifen verhindert werden können. Das gibt dir unheimlich viel zurück.

Tim Becker: Kameradschaft und „Gutes tun“ – Leben retten.

Wie lange seid ihr schon wo aktiv dabei?

Marco Schuhen: Von Kindes- beinen an – also seit der Jugend-feuerwehr.

Michael Globig: Mittlerweile sind es schon fast zwanzig Jahre, die ich aktiv dabei bin. Ich bin zwar eher zufällig als Quereinsteiger zur Feuerwehr gekommen, möchte aber keinen Tag missen.

Tim Becker: Ich bin seit der Jugendfeuerwehr dabei – aktiv jetzt seit 17 Jahren.

Könnt ihr von besonderen

Situationen / Begebenheiten

berichten, zu denen es während

eurer ehrenamtlichen Tätigkeit

kam?

Michael Globig: Besonders sind eigentlich immer Situationen, die ein größeres Ausmaß annehmen. Beispielsweise Großbrände wie bei der Möbelfabrik Panthel oder der Firma Reifen Gundlach, da muss man mit überregionalen Kräften arbeiten. Tragisch sind immer Einsätze mit tödlichem Ausgang. Dafür hat man aber ein starkes Team und gegenseitige Unterstützung.

Tim Becker: Negativ belastend sind generell Einsätze, in denen nicht mehr gerettet werden kann. Meistens sind es Autounfälle mit Todesfolge. Ein besonders schlimmer Fall war für mich persönlich letztes Jahr als eine 18-Jährige vor Ort verstarb. Da helfen die Gespräche mit den Kollegen. Wir erinnern uns gegenseitig an die Fälle, wo Katastrophen durch unseren Einsatz ein gutes Ende nahmen. Sehr belastend ist es für mich, wenn ich am Einsatzort feststelle, dass Kinder betroffen sind.

Freiwillige vor Ehrenamtliche Arbeit: Nicht nur unbezahlbar – sondern unverzichtbar

Auf ehrenamtliche Arbeit kann das Gemeinwesen nicht verzichten. Freiwillige Helfer sind die besten Vorbilder. Nur sie werden immer seltener. Gäbe jeder Dritte von uns – so viele sind es nämlich – sein Engagement in seiner Freizeit auf, reduzierten sich unkomplizierte Hilfe, zwischen-menschliche Wärme, Lebenshilfe, Rettung aus Lebensgefahr und unzählige Freizeitangebote wohl auf ein Minimum. Unsere Gesellschaft wäre wesentlich ärmer.

Die Deutschen engagieren sich vor allem in Sportvereinen, in den Schulen ihrer Kinder und in Kirchengemeinden. Oft tun sie dies, weil sie Kontakt zu anderen Menschen suchen, weil sie sich weiterqualifizieren möchten oder weil es ihnen einfach Spaß macht. Auch der Gedanke, Menschen helfen zu können, denen es nicht gut geht, ist Antrieb und Motivation für ehren- amtlich Aktive. Freiwillige leisten häufig schnelle und unkomplizierte Hilfe, bei den zahlreichen Tafeln, Suppenküchen, Verbänden, Initiativen und Projekten, die es mittlerweile in Deutschland gibt. Auch heute noch sind Vereine die wichtigsten Organisationsformen, in denen Ehren- amtliche zusammenkommen. Vor allem Sportvereine können immer noch langfristige Wachs-tumsraten vorzeigen. 47 Prozent allen freiwilligen Engagements findet laut des Freiwilligen- surveys dort statt.

Sicher ist: Die Bereitschaft der Bürger zum freiwilligen Engagement ist ein entscheidender Faktor unseres Gemeinwesens. Viele Tätigkeiten und Hilfeleistungen für andere Personen in sozialen und politischen Bereichen basieren auf dem Ehrenamt. Sicher ist auch: Nicht selten gibt es Konflikte mit Arbeitgebern, wenn Ehrenamt und Engagement zu Fehlzeiten am Arbeits- platz führen.

Besonders Arbeitnehmer, die bei der freiwilligen Feuerwehr oder als Schöffen am Gericht ehrenamtlich tätig sind, geraten häufig mit ihren Arbeitgebern in Konflikt, weil ihr Engagement in die Arbeitszeit fällt. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr müssen für Einsätze und Aus- und Fortbildungen, die in die Arbeitszeit fallen, freigestellt werden.

Der Arbeitgeber hat das Recht, das Ehrenamt in dieser Zeit zu untersagen – selbst dann, wenn durch das Engagement wichtige Bereiche für das öffentliche Leben sichergestellt werden… Nicht so bei Vecoplan! Viele unserer Kolleginnen und Kollegen investieren ihre freie Zeit, um für andere da zu sein. Ob Tafel, Lebensmittel-Sammlung, Schöffen-Tätigkeiten, Feuerwehr, Engagement für die Jugend oder Gemeindearbeit – Vecoplaner sind aktiv und ihr Arbeitgeber unterstützt sie dabei.

Welche Position füllt ihr genau in eurem Ehrenamt aus?

Marco Schuhen: Ich bin Gruppen- führer, Atemschutzgerätewart (Prüfung, Wartung und Instand-setzung von Atemschutzgeräten) und Mitglied im Gefahrstoffzug LK Altenkirchen.

Michael Globig: Ich bin im Dienstrang des Löschmeisters in unserem Löschzug Nistertal aktiv. Neben der Tätigkeit als VG-Aus-bilder bin ich innerhalb unserer Einheit in der Führungsgruppe.

Tim Becker: Ich bin Brandmeister und stellvertretender Wehrführer in Kirburg.

1110

Page 7: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

oder Spiele für eine Aktions- Spielstraße vorzubereiten. In den Familien hapert es ja heut oft an allen möglichen Stellen. Über ein Jahr lang hatte ich eine Kleingruppe mit über zehn Jungs aus der ersten Klasse. Das war natürlich auch herausfordernd, aber trotzdem eine tolle Zeit.

...weil es immer wieder besondere Momente sind

„Sonderurlaub für ehrenamtliche Tätigkeiten.

Das war bis jetzt bei Vecoplan kein Problem.”

Wie funktioniert die Freistellung falls ihr Einsätze oder Schulung während der Arbeitszeit wahr- nehmen müsst?

Marco Schuhen: Nach Einsätzen bekommt jeder Feuerwehrmann ein Blatt zur Lohnfortzahlung, wo die Dauer der Abwesenheit und die Art der Abwesenheit z. B. Ein-satz oder Lehrgang eingetragen werden. Bei mir gab es da bisher noch nie Probleme.

Michael Globig: Leider kann man Einsätze nicht planen. Es ist halt ein 24/7 Ehrenamt. Durch die Freistellung des Arbeitgebers kann ich tagsüber auch jederzeit Einsätze wahrnehmen. Da die “Manpower” der Feuerwehr während der Arbeistzeiten be-grenzt ist, sind wir froh um jeden, der unkompliziert vom Arbeitge-ber freigestellt wird.

Tim Becker: Dieses Jahr wurde ich schon für einige Einsätze freigestellt. Die Häufigkeit lässt sich nicht voraussagen. Viel-leicht klingelt in fünf Minuten der Funkmeldeempfänger. Dann renn ich los. Ich kenne andere Firmen, wo es Probleme gibt und meine Kollegen nicht immer fahren dürfen. Das ist natürlich blöd. Ich sag immer, wenn die Leute selber in einer Gefahrensituation sind und es kommt keiner, dann fängt das Umdenken an.

Unterstützt Vecoplan als Arbeitgeber euer Ehrenamt? Wenn ja wie?

Marco Schuhen: Ich hatte bisher keine Probleme, wenn Lehrgänge anstanden, oder auch kurzfristige Einsätze kamen.

Michael Globig: Bei Einsätzen während der Arbeitszeit haben weder die Firma noch ich einen

finanziellen Nachteil. Es gibt dann eine Lohnausfallbescheinigung, die von der Verbandsgemeinde als Träger der Feuerwehr über-nommen wird.

Wieviel Zeit wird von euch – abgesehen von Einsätzen – investiert?

Tim Becker: Zwischen 6 bis 7 Stunden die Woche. Beruflich

sehe ich die Symbiose: Als Feuer-wehrmann kann und muss man bei der Feuerwehr erlerntes auch schon mal im Beruf anwenden. Ich habe Industriemechaniker gelernt und dieses Wissen ist im Einsatz oft hilfreich. Aber Wissen aus dem ehrenamtlichen Engagement ist auch wieder für Vecoplan wichtig...

S o z i a l e s E n gag e m e n t d e r M i t ar b e i t e r S o z i a l e s E n gag e m e n t d e r M i t ar b e i t e r

„Ich bin Mitarbeiterin beim CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen). Bereits als Kind war ich Teilnehmerin in der Jungschar und bin im Sommer immer mit ins Zeltlager gefahren. Ab 13 Jahren fuhr ich als Teilnehmerin mit auf Jugendfreizeit nach Korsika, Österreich, Dänemark. Die Gemeinschaft und die Herzlich-keit, die im CVJM gelebt wird, hat mich von Anfang an begeistert.

Parallel begann ich im Kinder-gottesdienst namens „StarTreff“ mitzuarbeiten. Jeden ersten Samstag im Monat kommen bis zu 50 Kinder im Alter von vier bis elf Jahren in das Gemeindehaus in Bad Marienberg. Es macht großen Spaß, mit den Kindern beispielsweise Theater zu spielen

Mit 18 Jahren bin ich das erste Mal als Mitarbeiterin auf ein Zeltlager mitgefahren. Die bis zu 50 Teilnehmer sind zwischen 8 und 14 Jahren alt. Zeltlager haben immer ein Motto, wie Seefahrer-, Römer-, Ritter- oder Wikingerlager. Aufmachung und Programm thematisch zu

gestalten ist wirklich viel Arbeit. Auch wenn es meistens nicht vor ein Uhr für uns Mitarbeiter ins Bett geht und dann um sieben Uhr bereits der Wecker klingelt, ist die Gemeinschaft und die Zeit zusammen Gold wert.

Mit 20 Jahren habe ich mich allerdings bewusst für die Arbeit mit Jugendlichen entschieden, da es mich deutlich mehr reizt und mir noch mehr Spaß bereitet. Ich begann in einem Jugendkreis vor Ort im CVJM Bad Marienberg zu arbeiten und auf Jugend-freizeiten mitzufahren. Viele Jugendliche haben es in der heutigen Zeit besonders aufgrund familiärer Verhältnisse nicht leicht und denen sind wir besonders eine Stütze. Jede Woche Dienstag- oder Donner-stagabend bin ich ehrenamtlich Mitarbeiterin bei einem Jugend-kreis.

Ich investiere ca. fünf Stunden jede Woche in meineTätigkeit (ohne Vorbereitungszeiten). Ich mache das gerne, weil es immer wieder besondere Momente sind, wenn sich neue Freundschaften bilden oder wenn ich Teilnehmer zu etwas Neuem ermutigen kann, ihnen helfen kann, besser zurecht- zukommen in Lebenssituationen.

Generell nutze ich für Weiter- bildungen meinen Urlaub, wie zum Beispiel letztes Jahr den Kirchentag. Sollte es bei Jugend- freizeiten mit dem eigenen Urlaub eng werden, beantrage ich unbezahlten Sonderurlaub für ehrenamtliche Tätigkeiten. Das war bis jetzt bei Vecoplan kein Problem.”

Luisa Brückmann

12 13

Page 8: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

Technikbegeisterte, Weltverbesserer und Teamplayer gesucht Vecoplan begrüßt seit 2018 auf der neuen Karriere-Website Schüler, Berufseinsteiger und Professionals, die sich für eine Aufgabe im Bereich Recycling und Aufbereitung von Reststoffen interessieren.

Eine Ausbildung zum Mechatroniker oder zur Produktdesignerin? Ein duales Studium? Eine Stelle als Projektleiter, Servicetechniker oder Elektrokonstrukteur? Oder ein Praktikum, um erste Berufserfahrungen zu sammeln?

Vecoplan bietet motivierten Fach- leuten, Schülern, Studenten und Berufseinsteigern ein spannendes Umfeld in einem international tätigen Maschinenbauunterneh-men. Im Schnitt bildet Vecoplan 40 Jugendliche in einem hand- werklichen oder kaufmännischen Beruf aus. Dazu kommen je nach aktuellen Anforderungen duale Studenten, die das Unternehmen

auf ihrem Weg zum Wirtschafts- oder Maschinenbauingenieur begleitet. Auf dem Stellenportal sind alle freien Jobs mit Angaben zum Arbeitsort und Eintrittsdatum aufgelistet.

„Welche Anforderungen der Bewerber für die entsprechende Aufgabe mitbringen muss und was ihn erwartet, erfährt er übersichtlich und mit wenigen Klicks“, sagt Stefan Maschel, Personalleiter bei Vecoplan.

„Auf unserer komplett überar- beiteten Karriere-Website kann der Besucher sich im Vorfeld nun noch umfangreicher über unser Angebot informieren.“

Als Marktführer für Umwelttechnologien hält Vecoplan anspruchsvolle und spannende Jobs für Techniker und Ingenieure, für Monteure und

Facharbeiter sowie für Vertriebsprofis und Verwaltungsangestellte bereit. Und natürlich auch für all diejenigen, die diese Berufe lernen möchten.

E m p l o y e r B r an d i n g E m p l o y e r B r an d i n g

Den Auftritt finden Sie unter www.vecoplan.de/karriere

Die nächste Vecoplan-Generation Ausbildung ist im Fokus der VecoplanWir legen Wert auf Qualität

Vecoplan bietet duale Studiengänge in den Richtungen Maschinenbau und Betriebswirtschaft an. Das duale System vereint das Beste aus zwei Welten: Die praktischen Erfahrungen im Betrieb mit der Theorie in einem Bachelor- beziehungsweise Masterstudiengang.

Wir bieten aus dem Bereich Betriebswirtschaft duale Studiengänge im Wirtschafts- ingenieurwesen, International Business oder mit dem Schwerpunkt TechnischerVertrieb an. Unsere Studenten/innen besuchen überwiegend die Hochschulen inKoblenz (Maschinenbau), Mannheim (Technischer Vertrieb & International Business)und Wetzlar (Masterstudiengänge). Eine andere Möglichkeit: Vecoplan integriertStudierende früh ins Unternehmen im Rahmen ihrer Abschluss-Thesis oder alsWerksstudent.

■ Benötigter Abschluss: Abitur oder Fachhochschulreife

■ Bachelor- Studiengang: drei Jahre (sechs Semester)

■ Auszug aus den Modul-Inhalten: Mathematik, Volkswirtschaftslehre, Projektmanagement, Fertigungstechnik, Controlling, Qualitätsmanagement, Technischer Einkauf und Vertrieb

■ Möglichkeiten nach dem Studium: Einkauf, Controlling, Vertrieb, Marketing

“Ich habe mein duales Studium im September 2015 begonnen. In den drei

Jahren meines Studiums wechselte ich immer vierteljährlich von der Theorie an der Uni zur Praxis bei Vecoplan. Um im Studium

gut zurecht zu kommen, braucht man ein sehr gutes Zeitmanagement, um immer bestens

vorbereitet zu sein, gepaart mit großem Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Ich habe

mich für ein duales Studium entschieden, da man auf diesem Weg neue Kenntnisse direkt und unmittelbar in der Praxis einsetzen kann.

Die weiteren Karrierechancen nach dem abgeschlossenen Studium sind sehr gut,

da man schon Praxiserfahrung gesammelt hat und vielfältige Einsatzmöglichkeiten

besitzt. Ich möchte später gerne im Projekt-management arbeiten, da dort die technische

und wirtschaftliche Arbeit sehr eng miteinander zusammenhängt und ich so in

beide Richtungen arbeite.”

Jann Keil, Wirtschaftsingenieur Fachrichtung Maschinenbau & Betriebswirtschaftslehre

Duales Studium zum Bachelor of Engineering

Duales Studium Perfekter Mix aus Theorie und Praxis

14 15

Page 9: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

I m ag e f i l m I m ag e f i l m

Tatort VecoplanUnternehmen, die die Welt bewegen Imagefilm Rheinland-Pfalz setzt auf Vecoplan

Bilder bewegen die Welt. Sie berühren, erfreuen, reißen mit und halten Momente für die Ewigkeit fest. Hinter außergewöhnlichen Fotos, Videos und Filmen stehen kreative Köpfe, die sich mit dem Medium Bild und dessen Wirkung bestens auskennen…

Ein Imagefilm ist die schnellste, einprägsamste, informativste und, wenn richtig produziert, emotional beste Möglichkeit, Menschen für eine Sache zu begeistern. Ein Imagefilm ist ein kurzes und prägnantes Film-Portrait einer Firma, einer Marke oder eines Produktes. Um international eine positive Außenwahrnehmung des Landes Rhein-land-Pfalz zu erzielen, hat der Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing einen Imagefilm in Auftrag gegeben, der die moderne Industrie, den attraktiven Wirtschaftsstandort und die Vielfalt des Landes im Fokus hat. Neben namhaften Unternehmen wie Schott, BioNtec und Einrichtungen, wie dem Forschungszentrum für künstliche Intelligenz wurde Vecoplan als positives Unternehmensbeispiel ausgesucht und eingeladen sich zu beteiligen: Vecoplan steht für innovativen Maschinen- und Anlagenbau des Wirtschaftsstandorts RLP.

Bei den Dreharbeiten ist auch ein Kurzporträt unseres Unter- nehmens entstanden, welches in außergewöhnlichen Bildern und aus faszinierenden Perspektiven unsere tägliche Arbeit und das, was uns dazu bewegt, vorstellt.

Ein starker Auftritt

RLP Imagefilm Vecoplan Film

1716

Page 10: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

T h e m a

MärkteDie globalen Umweltziele sind deutlich formuliert. Bis 2020 sollen CO2-Emissionen, der Energie- und Wasserverbrauch sowie die Abfallerzeugung – gemessen am bereinigten Umsatz und bezogen auf das Basisjahr 2013 – um 20 Prozent verringert werden. Nachhaltigkeit wird zum Selbstverständnis vieler Unternehmen.

Als Branchenexperte helfen wir entsprechende Maßnahmen zu implementieren und die gesteckten Ziele zu erreichen.

Authentizität

1918

Page 11: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

Dynamischer Markt: Recycling in Osteuropa und Russland

Frau Schmidt, wie wichtig sind die Märkte in Osteuropa und in Russland für den Geschäftsbereich Recycling I Waste?

Martina Schmidt: Diese Märkte werden für uns immer wichtiger. In jüngster Vergangenheit bearbeiten Unter- nehmen mit Sitz in Russland sehr dynamisch die Themen Abfall- und Recyclingwirtschaft. Hier konnten wir schon erste Erfolge aufweisen und einige Aufträge generieren. Wir sehen in den kommenden Jahren in Russland interessante Entwicklungschancen auf uns zukommen. Aber noch befindet sich das Land sowohl im thermischen als auch werkstofflichen Recycling in den Anfängen. Tolle Entwicklungschancen sehen wir in Osteuropa. Hier sind wir schon seit vielen Jahren erfolgreich aktiv. Unternehmen in Rumänien, Bulgarien und Polen haben in den vergangenen Jahren ihren Fokus deutlich in Richtung werkstoffliches Recycling gelegt. Deswegen gründeten wir auch in diesem Jahr eine Niederlassung in Polen, die Vecoplan Polska. Osteuropa ist und bleibt zukünftig für unseren Geschäftsbereich ein wichtiger Markt – auch im thermischen Recycling.

Welche Bedeutung hat die neue Tochtergesellschaft Vecoplan Polska für Ihr Unternehmen?

Martina Schmidt: Wir betrachten die Länder, in denen wir unterwegs sind, ganz genau. Wie sieht das werkstoffliche und wie das thermische Recycling aus? Wie sind wir in einem Land aufgestellt, wie ist unsere Vertriebspräsenz, wie ist unser Kundenstamm, der Wettbewerb vor Ort, und wie können wir unsere Marketingaktivitäten verbessern? Bereits vor der Gründung des Geschäftsbereichs Recycling I Waste war der polnische Markt für uns sehr spannend. Wir haben ihn bis dahin auch erfolgreich bear-beitet. Aufbauend auf der später gegründeten Geschäfts-bereichsstruktur konnten wir das Thema strategisch ausbauen und erfolgreich Projekte in der mechanischen Aufbereitung für Sekundärrohstoffe zur thermischen Verwertung umsetzen. Nach und nach zwangen strengere Umweltauflagen die Unternehmen zu einem Umdenken in der Abfallwirtschaft. Themen, die uns heute umtreiben sind Kreislaufwirtschaft und Wiederverwertung. Wir haben uns in Polen bereits einen guten Kundenstamm aufgebaut und erwarten eine stetige Weiterentwicklung. Damit ist die Vecoplan Polska eine logische Konsequenz für uns, um als Partner mit entsprechender personeller Präsenz auf diesem Markt zu agieren.

Von Warschau aus können wir nun unsere polnischen Kunden direkt und unmittelbar unterstützen. Wir setzen damit unseren Wachstumskurs weiter fort. Für Vecoplan ist diese Niederlassung zudem ein wichtiger Meilenstein, um die direkte Kundenbetreuung in den osteuropäischen Märkten auszuweiten. Der Maschinen- und Service-Ver-trieb erfolgt durch Vecoplan Polska, die technische Ausar-beitung und Projektbetreuung durch unsere Anwendungs- techniker in Bad Marienberg. Bei den oft komplexen Projekten erleichtert dies auch die Kommunikation inner- halb der Supply Chain. Mit der polnischen Niederlassung stellen wir genügend Platz für Wachstum sicher und können noch schneller bei den Kunden sein.

Wer gehört zum Team bei Vecoplan Polska?

Martina Schmidt: Zum Team der Vecoplan Polska gehört Maciej Kamola. Er ist zuständig für Papier, Akten- und Datenvernichtung, Inhouse-Recycling, Post Consumer Plastic und Post Industrial. Dazu kommt Ireneusz Suszyna, der den Markt mit Schwerpunkt Haus- und Gewerbeabfall sowie Ersatzbrennstoff bearbeitet. Die Vertriebsmitarbeiter punkten mit exzellenten Marktkenntnissen und verfügen über fundiertes, technisches Hintergrundwissen. Dazu kommt der erfahrene Service-Techniker Tomasz Konieczka.

Können Sie etwas zu den Kunden in Russland und Osteuropa sagen? Aus welchen Bereichen kommen sie, wie groß sind die Unternehmen?

Martina Schmidt: Die Unternehmen unterscheiden sich nicht besonders von anderen Anwendern in Europa, die wir betreuen. Die Firmengrößen sind absolut vergleichbar – vom kleinen Mittelständler, über die große Entsorgungs-firma bis zum Global Player mit mehreren Standorten ist alles dabei.

Können Sie über etwas über die Projekte dort berichten?

Martina Schmidt: In Polen wächst der Recyclingmarkt derzeit sehr schnell. Aktuell sieht das Gros unserer Projekte so aus, dass wir bestehende Anlagen bei den Kunden modernisieren. Die Unternehmen dort reden auch sehr viel über Müllverbrennung in Heizkraftwerken. Hier sehen wir eine besondere Chance für die Zukunft. Denn Polen hat eine große Herausforderung mit hochka-lorischen Fraktionen aus gemischten Siedlungsabfällen zu bewältigen, weil diese nicht auf Mülldeponien gelagert werden dürfen. Die Abfälle müssen so aufbereitet werden, dass sie nicht nur in Zement- sondern eben auch in Heiz-kraftwerken genutzt werden können.

Für das Schreddern von Kunststoffabfällen liefern wir an unsere polnischen Kunden hauptsächlich unsere Zerkleinerer der Baureihen V-ECO 1300 und 1700. Für das Aufbereiten von Abfällen und Ersatzbrennstoffen unterstützen wir sie mit großen Anlagen der Baureihe VEZ 2500.

Martina SchmidtGeschäftsbereichsleiterin Recycling I Waste

Interview mit Martina Schmidt, Geschäftsbereichsleiterin Recycling | Waste

E x p e r t e n t a l k O s t e u r o p ä i s ch e r M ar k t E x p e r t e n t a l k O s t e u r o p ä i s ch e r M ar k t

2 0 21

Page 12: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

Zukunft Bioenergie Osteuropa – Ein Wachstums-Markt

Vecoplan hat eine Exportquote von 80 bis 90 Prozent. In welchen Ländern sehen Sie im Geschäftsbereich Wood I Biomass das größte Potenzial?

Dirk Müller: Weltweit nimmt das Bewusstsein für eine hundertprozentige Ressourcenverwertung immer weiter zu, und damit setzen mehr Länder auf die Nutzung von Biomasse. Für einen reibungslosen Verbrennungs- prozess muss diese im Vorfeld mechanisch aufbereitet werden, um einen homogenen Brennstoff zu erhalten. Dafür liefern wir Anlagen, die das unterschiedliche Material zerkleinern, lagern, dosieren und fördern. Dieser Markt hat sich vor allem in Deutschland rasant entwickelt. Wir konnten in den Jahren auch sehr viele Anlagen nach England und Frankreich liefern. Nachholbedarf besteht dagegen zum Beispiel in Osteuropa und in Russland. Hier liegt die Zukunft in der Bioenergie. Wir sehen in diesen Ländern eine große Chance.

Waren Sie bisher nicht in Russland vertreten?

Dirk Müller: Doch, sogar schon lange, über General- unternehmer. Fokussiert besonders seit drei, vier Jahren konzentrieren wir uns auf diesen Markt und tätigen mit den Kunden dort direkt Geschäfte. Aktuell betreuen wir in Russland drei Projekte. Dabei geht es um die Aufberei-tung von Biomasse zur Wärmegewinnung, unter anderem in einem Sperrholzwerk und in einer Papierfabrik. Der Lieferumfang umfasst den Spänetransport, die Aufberei-tung mit Siebung sowie die Zerkleinerung, Lagerung und Kesselbeschickung.

Und wie sieht der Markt in Osteuropa aus, zum Beispiel in Polen?

Dirk Müller: Polen bietet sich mit seinen teilweise sehr dichten Wäldern für diese Art der Energieerzeugung natürlich sehr gut an. Auch hier wächst der Markt stetig. Erst vor kurzem erhielten wir wieder zwei Aufträge, eben-falls für die Aufbereitung von Biomasse zur Wärmege- winnung. Was wir in Polen feststellen: Insbesondere große Industrieunternehmen setzen auf diese Art der Energieerzeugung, kleine Handwerksbetriebe dagegen seltener.

Wer gehört in Osteuropa und in Russland zu Ihren Kunden?

Dirk Müller: Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt zum Beispiel Firmen mit Sitz in Europa, die mit Russland ihren Geschäftsbereich erweitern wollen. Diesen Unterneh- men sind wir meist gut bekannt. Sie setzen auf unsere Lösungen, weil sie genau wissen, dass wir ihre An-forderungen kennen und erfüllen. Wir gewinnen aber auch zahlreiche Neukunden hinzu. Das können Betreiber von Sägewerken sein, von Biomasse-Heizkraft- oder Sperrholzwerken sowie Hersteller von Zellstoffen. Durch den zunehmenden Bedarf an Möbeln und Bauprodukten erkennen wir zudem einen klaren Trend in der Sekundär- industrie. Zu diesen Kunden gehören Betriebe aus der Paletten-, der Möbel- und Küchenindustrie sowie Her- steller von Türen oder auch Fertighäusern.

Dirk MüllerGeschäftsbereichsleiter Wood I Biomass

Dirk MüllerGeschäftsbereichsleiter Wood I Biomass

Expertentalk mit Dirk Müller, Geschäftsbereichsleiter Wood | Biomass

E x p e r t e n t a l k O s t e u r o p ä i s ch e r M ar k tE x p e r t e n t a l k O s t e u r o p ä i s ch e r M ar k t

In Russland und Osteuropa nimmt die Aufbereitung von Resthölzern zu Biobrennstoff und zur stofflichen Verwertung immer weiter zu. Vecoplan war insbesondere in Russland sehr lange nur über Generalunternehmer aktiv. Das hat sich geändert. Immer mehr russische und osteuropäische Holzverarbeiter oder auch Betreiber von Biomasse- Heizkraftwerken setzen auf Lösungen von Vecoplan. Was die Kunden besonders schätzen, weiß Dirk Müller, Geschäftsbereichsleiter Wood I Biomass.

Wie sieht der Wettbewerb in Russland aus?

Dirk Müller: Natürlich gibt es lokale Hersteller und Lieferanten. Aber was unsere Kunden in Russland und in Osteuropa an uns schätzen: Sie wissen, dass sie von uns alles aus einer Hand erhalten – von der Konzeption über die Montage vor Ort bis zur Instandhaltung. Wir über- nehmen auch Dienstleistungen wie Planung, Beratung, ein ganzheitliches Projektmanagement oder einen um- fassenden Service. Dazu kommen unsere zuverlässigen Anlagen. Denn auch dort sind hohe Durchsatzleistungen und robuste Maschinen gefragt. Damit spielt die Verfüg-barkeit eine immer größere Rolle. Bei Rinden und Altholz haben wir es mit einer sehr inhomogenen Masse zu tun, die dazu noch diverse Störstoffe wie kleine Mineralien und Metalle beinhalten kann. Das stellt hohe Anforderun-gen an die Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik. Fällt diese aus, weil zum Beispiel das Schneidmesser gewech-selt werden muss, steht alles still – und Stillstand ist teuer. Deswegen gestalten wir unsere Anlagen so, dass diese die Heizkessel der Anwender kontinuierlich mit Biomasse beschicken können.

Martina SchmidtGeschäftsbereichsleiterin

Recycling I Waste

2 2 2 3

Page 13: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

Fokus auf KundennäheWeiteres Wachstum:Eröffnung der Niederlassung in Polen

Vecoplan ist seit vielen Jahren im ost- europäischen Markt erfolgreich aktiv. Um Kunden in Polen noch intensiver betreuen zu können, hat das Unternehmen eine Niederlassung in Warschau eröffnet. Das Team der Vecoplan Polska SP. zo.o setzt sich zusammen aus Maciej Kamola, zuständig für Papier, Akten- und Datenvernichtung, Inhouse-Recycling und Post Consumer Plastic, sowie aus Ireneusz Suszyna, der den Markt mit Schwerpunkt Haus- und Gewerbe-abfall sowie Ersatzbrennstoff bearbeitet.

Die Vertriebsmitarbeiter haben eine fundierte Basis: Sie können auf ein jahrelanges Markt- verständnis, außerordentliches technisches Wissen und Erfahrung setzen. Dazu kommt der erfahrene Service-Techniker Tomasz Koniecza, der seit mehr als fünf Jahren für Vecoplan arbeitet und sich mit den Produkten bestens auskennt. Nomineller Geschäftsfüh- rer ist Michael Lambert, CFO der Vecoplan AG. Die operative Koordination läuft über die Leitung des Geschäftsbereichs Recycling | Waste, Martina Schmidt.

Vecoplan ist jetzt auch in Polen mit einer eigenen Niederlassung für die Märkte Recycling und Waste vertreten. Das Unternehmen kann nun von War-schau aus Kunden direkt und unmittelbar unterstützen. Vecoplan setzt damit seinen Wachstumskurs weiter fort.

Veco p l an P o l s k a Veco p l an P o l s k a

Vecoplan Polska

Maciej Kamola ist zuständig für Papier, Akten- und

Datenvernichtung, Inhouse-Recycling und Post Consumer Plastic.

Service-Techniker Tomasz Koniecza kennt sich mit

Vecoplan Produkten bestens aus.

Ireneusz Suszyna bearbeitet den polnischen Markt mit Schwerpunkt

Haus- und Gewerbeabfall sowie Ersatzbrennstoff.

Für Vecoplan ist diese Neueröffnung ein wichtiger Meilenstein in der Ausweitung der direkten Kundenbetreuung in den osteuropäischen Märkten. Der Maschinen- und Service-Vertrieb erfolgt durch Vecoplan Polska, die technische Ausarbeitung und Projektbetreuung durch die Anwendungs-technik im Hauptwerk in Bad Marienberg. Bei den oft komplexen Projekten erleichtert dies die Kommunikation innerhalb der Supply Chain. Die Umsetzung der optimalen anforderungsgerechten Kundenlösung ist durch diese Vorgehensweise gewährleistet.

„Mit unserer polnischen Niederlassung stellen wir genügend Ressourcen für Wachstum sicher und können noch schneller bei den Kunden sein“.

Michael Lambert, CFO Vecoplan AG

Vecoplan worldwideNeue Tochtergesellschaft in Polen

2 524

Page 14: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

T h e m a

2 6

B i o m as s e h e i z k r a f t w e r k e

Alles aus einer HandFür das BMHKW konzipierte das Vecoplan-Team aus Anwendungs-technikern und Projektmanagement eine individuelle Beschickung und Aufbereitung für das Frisch- und Altholz. Es übernahm das Engineering, lieferte die Anlagen und die elektrischen Steuerungen. Der Experten-Stab kümmerte sich weiterhin um den Stahlbau, die Montage und unterwies anschließend die Mitarbeiter in der korrekten Bedienung und Wartung.

Anfang 2017 begann das Team mit den Montagearbeiten. „Schon zwölf Monate später konnten wir die komplette Anlage in Betrieb nehmen“, sagt Jochen Pfeil. Und das trotz des straffen Zeitfensters: Denn die Montage und die Elektroinstallation durften maximal sechs Monate dauern.

Reibungslose ZuführungDas aufbereitete Brennmaterial aus Altholz gelangt vom Werkstor über LKW-Anlieferung direkt zu einem Speicher. Für die Herstellung der Holzhackschnitzel nimmt an der Holzannahme ein Kran die Baum-stämme von den LKW-Ladeflächen auf und legt sie zur Zwischen- speicherung in einer Box ab. Kontinuierlich setzt ein zweiter Kran das Material auf einen Kettenquerförderer. Dieser transportiert es dosiert zu einem Förderband, das die Stämme dem Trommelhacker zuführt.

Damit keine Fremdkörper wie Metalle in die Maschine gelangen, ist die Hackerlinie mit einem Metalldetektor ausgestattet. Wird dieser fündig, entnimmt ein Kran den entsprechenden Stamm. Auf der Förderstrecke zum Kessel sind zwei Scheibensiebe installiert, die sicherstellen, dass keine Überlängen der Verbrennung zugeführt werden. Die separierten Überlängen kommen in zwei Nachzerkleinerer. Die Nachzerkleinerung übernehmen zwei schnelldrehende Schlägerrotoren.

„Die Zerkleinerungstechnik ist das Kernstück der Aufbereitungsan-lage“, erläutert Steffen Krämer, Vecoplan Gebietsverkaufsleiter Wood I Biomass. „Denn Qualität und Güte der Hackschnitzel richten sich nach der Zusammensetzung und insbesondere nach der Höhe des Feinan- teils der Holzspäne.“

Für den Standort in Großbritannien entwickelte und lieferte Vecoplan eine maßgeschneiderte Hackerlinie inklusive Aufbereitung mit Kesselbeschickung.

Das Team dimensionierte alle Komponenten entsprechend der Annahmezyklen und dem Brennstoffbedarf. „Mit unserer Zerkleinerungstechnik kann der Betreiber die geforderte

Holzhackschnitzel-Qualität für die thermische Verwertung seines BMHKW erzeugen.“Steffen Krämer, Gebietsverkaufsleiter Wood I Biomass

Vom Baumstamm zum BrennstoffVecoplan liefert komplette Hackerlinie inklusive Aufbereitung und Kesselbeschickung für ein Biomasse-HeizkraftwerkFür ein neues Biomasse-Heizkraftwerk (BMHKW) in England produziert der Betreiber den Brennstoff zum großen Teil selbst – in Form von Holzhackschnitzeln. Für einen sicheren Verbrennungsprozess muss dazu das angelieferte Input-Material zu einer störstofffreien, homogenen Einheit aufbereitet werden. Dabei vertraut das Unternehmen auf Vecoplan. „Rund 50.000 Haushalte versorgt das Werk heute mit Energie“, beschreibt Jochen Pfeil, Leiter der Abteilung Montage/Installation bei der Vecoplan AG. Sein Team war bei der Ausstattung des neuen BMHKW maßgeblich beteiligt.

Hochwertiger Brennstoff gefordertDas BMHKW arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Damit entsteht bei der Verbrennung der Biomasse neben dem elek-trischen Strom auch Wärme, die sich nutzen lässt. Wirkungsgrade zwischen 80 und 90 Prozent lassen sich so realisieren. Um die enorme Menge an elektrischer Energie bereitzustellen, muss das BMHKW zuverlässig, effizient und betriebssicher arbeiten, rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. „Für jedes Werk ist genau definiert, welcher Brennstoff zum Einsatz kommen soll“, erklärt Vecoplan- Projektleiter Christian Jung. Hier wird das Material zu einem geringen Teil als Altholz angeliefert, zu 85 Prozent jedoch vom Betreiber in Form von hochwertigen Holzhackschnitzeln aus Baumstämmen selbst erzeugt.

„Um dabei einen sicheren Verbrennungsprozess zu ermöglichen, muss das Input-Material zu einer homogenen und störstofffreien Einheit aufbereitet werden“, erklärt Projektleiter Christian Jung.

2 72 6

Page 15: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

2 92 8

Nachwachsende Biomasse statt fossiler Brennstoffe? Die Energieproduktion mit Holz ist langfristig betrachtet CO2- neutral. Denn verbrennen Holz, Pellets oder Hackschnitzel, wird – im Gegensatz zu Öl, Gas und Kohle – das freigesetzte Kohlendioxid vom nachwachsenden Wald wieder aufgenom-men. Mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß massiv zu reduzieren, entstand deshalb im Industriegebiet Sisslerfeld in Sisseln eines der größten Holzheizkraftwerke (HHKW) der Schweiz. Entwickelt und umgesetzt hat dieses Projekt der Vitaminher-steller DSM Nutritional Products gemeinsam mit der Caliqua AG, einem in der Schweiz führenden Anbieter von thermischen Anlagen für Industrie und kommunale Dienstleister, sowie

ewz – dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich. Das neue HHKW ersetzt eine Heizkraftanlage die der Vitaminhersteller mit Erdgas und Heizöl betrieben hat.

Das neue Werk soll rund 48 Gigawattstunden Strom im Jahr produzieren und damit rund 17.500 Haushalte versorgen. Dazu kommen 221 Gigawattstunden Dampf für Fernwärme, die so-wohl an diese als an noch weitere Kunden geht. Der erforderliche Brennstoff besteht aus waldfrischen Hack- schnitzeln, die Anbieter aus einem maximalen Umkreis bis 100 Kilometer anliefern – auch dies eine Maßnahme, das Klima zu schonen.

Eine äußerst klimaschonende OptionAnnahme-, Lager-, Förder- und Dosiertechnik

für Holzheizkraftwerk Sisseln

H o l z h e i z k r a f t w e r k S i s s e l nH o l z h e i z k r a f t w e r k S i s s e l n

Annehmen, lagern, dosierenUm das Schüttgut von den LKW anzu- nehmen, zu lagern und dem Brenn-stoffkessel dosiert zuzuführen, setzen die Projektpartner auf die Technik der Vecoplan. „Zu unseren Aufgaben gehören Dienstleistungen wie Planung, Beratung, ein ganzheitliches Projekt-management, ein umfassender Service sowie Montage, Inbetriebnahme und Wartung“, erklärt Michael Müller, Projektleiter bei Vecoplan. Das Unter- nehmen für Umwelttechnologie lieferte die komplette Maschinentechnik. Die Fachleute übernahmen die mechanische Montage der Anlagen, installierten die elektrische Steuerung und kümmerten sich um die Inbetriebnahme.

„Bei diesem Projekt gab es einige Her-ausforderungen“, weiß der Vecoplan- Projektleiter. So mussten die Ingenieure bei den recht engen Platzverhältnis-sen ein Lager mit einem ausreichend großen Volumen für das angelieferte Brennmaterial ermöglichen, damit der Kessel kontinuierlich rund um die Uhr versorgt werden kann. Zudem galt es, die verschiedenen Förderkomponenten detailgenau aufeinander abzustimmen. Dazu haben die Techniker zum Beispiel das ursprüngliche Konzept modifiziert und eine Variante mit Be- und Entlade- förderern entwickelt.

Kratzböden nach LKW Annahme

Sicherer und zuverlässiger ProzessIm Werk liefern LKW die Biomasse an der Annahme an. Ein Abladevorgang eines LKW dauert nur 15 Minuten. Das Material gelangt auf zwei Vecoplan Kratzböden. Sie bewegen das Schüttgut zur Austrageseite und übergeben es dosiert auf die nachfolgende Förder-technik. Die Anlagen transportieren das Material in vier Lagerboxen. Ein Überbandmagnet befreit den Brennstoff auf dem Weg dorthin von Metallen wie Schrauben oder Nägel. Zudem entnimmt ein Scheibensieb der Biomasse zu lange Hölzer. Diese sogenannten Überlängen werden zu einem Container abtrans- portiert.

Förderbänder in der Anlieferungshalle

Die Be- und Entladeförderer in den vier Ladeboxen bestehen aus Verteil- und Austragsförderern, die an Stahldraht-seilen über Seilumlenkungen von einer Hubvorrichtung auf- und abgefahren werden können. Dosierschnecken geben das Brennmaterial nach und nach auf die Fördertechnik, die dieses in den Vorlagebehälter des Kesselhauses trans-portiert. Von dort aus wird mit Austrage- schnecken der Kessel kontinuierlich mit Brennstoff beschickt. „Wir haben alle Bestandteile der Aufbereitungslinie ent-sprechend der Annahmezyklen und dem Brennstoffbedarf dimensioniert“, betont Michael Mützel, Vertrieb Vecoplan. „Mit der individuellen Kombination hochwer-tiger Komponenten ermöglichen wir dem Werk nun einen leistungsstarken und sicheren Anlagenbetrieb.“

Vecoplan konnte mit der raschen Umsetzung des Projekts überzeugen: Im Juli 2017 ging der Auftrag in Bad Marienberg ein. Die Montage erfolgte von Februar bis Juni 2018. Anfang Oktober wurde das erste Material auf- gegeben und Ende November ging das Werk dann in Betrieb.

Ergebnis überzeugtMit einem Gesamtwirkungsgrad von 86 Prozent übertrifft das Holzheizkraftwerk in Sisseln eine zentrale, vom VUE Verein für umweltgerechte Energie geforderte Bedingung für die „Naturemade-Star- Zertifizierung“. Mit diesem Schweizer Gütesiegel werden Anlagen beglaubigt, die Energie mit Rücksicht auf die Natur erzeugen. Die Verantwortlichen des HHKW blicken damit in eine klima-schonende Zukunft: Jeder Kubikmeter Holz, der fossile Energien ersetzt, verhin- dert den Angaben zufolge die Freisetzung von 600 Kilogramm Kohlendioxid (CO2). In Sisslerfeld macht das aufs Jahr unge- fähr 35.000 Tonnen CO2, was dem Einsatz von rund 58.000 Kubikmetern Holz im gleichen Zeitraum entspricht. Die bei der Verbrennung anfallende Holzasche wird gesetzeskonform in Deponien entsorgt.

Förderbänder in der Anlieferungshalle

Die Projektpartner sind mit dem neuen Werk sehr zufrieden: „Höchste Priorität hatte für uns, dass die spezifischen Vorgaben eingehalten werden, und die Anlage eine sehr hohe Verfügbarkeit aufweist – bei gleichzeitig geringem Eigenstromverbrauch“, sagt Roland Dietler, Projektmanager Caliqua AG. „Und das konnten wir erreichen.“

Es gibt viele Energieträger, die für die Stromerzeugung genutzt werden können. Holz ist einer davon. Forstwirtschaftliche Biomasse und Industrierestholz lassen sich zur

kostengünstigen und klimaschonenden Strom- und Wärmeversorgung nutzen. So auch in Sisseln. Im Kanton Aargau steht eines der größten Holzheizkraftwerke der Schweiz. Ende 2018 ging es in Betrieb und soll rund 17.500 Haushalte mit Strom und noch viel mehr Kunden mit Fernwärme

versorgen. Um die Restholzschnitzel anzunehmen, aufzubereiten, zu lagern und dem Brennstoffkessel dosiert zuzuführen, lieferte Vecoplan die komplette Maschinentechnik,

übernahm die Montage sowie die Inbetriebnahme.

Page 16: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

313 0

C i r cu l ar E co n o m yC i r cu l ar E co n o m y

Zurück auf Anfang

Der Kunststoffbedarf steigt weltweit: 2014 betrug der globale Bedarf an Kunststoff 311.000.000 Tonnen – allein 78.000.000 Tonnen für Verpackungen. Nach Schät- zungen von Experten wird sich dieser Betrag innerhalb der nächsten 20 Jahre verdoppeln und bis 2050 sogar vervierfachen. Plastik entwickelt sich zu einem schweren Umweltproblem.

Die Suche nach alternativen nachhaltigen Rohstoffen zur Herstellung von Kunststoffen wird immer wichti-ger – ebenso wie die effiziente Wiederverwertung von Kunststoff. Dieses kann sich in hoher Qualität zurück in die Produktion führen lassen. Auf der K in Düsseldorf, der internationalen Fachmesse für Kunststoff, Kautschuk, Kunststoffverarbeitung und Kunststoffherstellung, wird Recycling ein zentrales Thema sein. Mit dabei ist auch die Vecoplan AG mit Maschinen und Anlagen, die Primär- und Sekundärrohstoffe zerkleinern, fördern und aufbereiten – und damit eine geschlossene Kreislaufwirtschaft ermögli-chen.

Immer mehr Branchen setzen auf Kunststoffe – zum Beispiel die Automobil-, Flugzeug- und Maschinenbau- industrien. Technische Thermoplaste etwa sind äußerst temperaturbeständig und zeichnen sich durch ihre hohe Festigkeit, Zähigkeit und Dämpfungseigenschaften aus. In der Automobilindustrie ersetzen sie mit diesen Eigenschaf-ten immer häufiger Metall. Zum Einsatz kommen Kunst- stoffe auch verstärkt bei Getränke- und Nahrungsmittel- herstellern. PET ist zum Beispiel besonders abriebfest und beständig gegenüber verdünnten Säuren, Ölen, Fetten und Alkoholen. Als Verpackung schützt dieser Kunststoff die Lebensmittel unter anderem vor Verderb und Verunreini-gung durch Keime.

Doch je mehr die Bevölkerung weltweit zunimmt und der Wohlstand in vielen Regionen steigt, desto mehr Kunststoff wird produziert – der nach Gebrauch vielfach als Abfall in der Natur landet und die Umwelt in erheblichem Maße ver-schmutzt. Vor diesem Hintergrund hat die EU-Kommission im Januar 2018 ihre neue Kunststoffstrategie vorgestellt.

„Wenn wir nicht die Art und Weise ändern, wie wir Kunststoffe herstellen und verwenden, wird 2050 in unseren Ozeanen mehr Plastik schwimmen als Fische“, sagte damals der Erste Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans. „Die einzige langfristige Lösung besteht darin, Kunststoffabfälle zu reduzieren, indem wir sie verstärkt recyceln und wiederverwenden. Mit der EU-Strategie für Kunststoffe treiben wir ein neues, stärker kreis-lauforientiertes Geschäfts-modell voran“ – so die Kern- aussage. Es gilt also, Kunst- stoffe so zu konstruieren und herzustellen, dass sie recycelt werden können. Wie das funktionieren kann, zeigt die Messe K 2019 in Düsseldorf. Auf dieser internationalen Fachmesse ist die Kreislaufwirtschaft ein zentrales Thema. In einer großen Sonderausstellung wird visuell sowie über Exponate und Präsentation dargestellt, wie Kunststoff produziert, gesammelt, gereinigt, recycelt und recycliert wird. Als Aussteller und mit einer Präsenta-tion ist auch die Vecoplan AG vertreten.

Produktionsabfälle verwerten

Europaweit werden derzeit 41 Prozent verbrannt und erst 31 Prozent der Kunststoffabfälle recycelt – und damit ein zweites Mal genutzt. Das ist nicht besonders viel. „Die Nachfrage nach Rezyklaten ist immer noch zu gering“, weiß Martina Schmidt. Damit sich dies ändert, muss bei Her- stellern von Konsumgütern, Baustoffen oder Möbeln ein Umdenken erfolgen. Denn der weltweite Kunststoffbedarf

wird sich Prognosen zufolge in den kom-menden 20 Jahren verdoppeln.

Derzeit wird noch der größte Teil des Materials als Primär-

material aus Rohöl gewon-nen. In Zukunft, so will es die Politik in der EU und die europäischen Recy-clingunternehmen, sollte der Anteil von wieder-

verwertetem Kunststoff spürbar steigen. „Der zu-

nehmende Bedarf an Kunst- stoffen kann unter anderem

auch zu einer angespannten Ver-sorgungssituation führen“, erläutert

Martina Schmidt. „Bei technischen Kunst- stoffen zum Beispiel können die Lieferzeiten inzwischen bis zu vier Monate betragen. Damit steigen auch die Preise. Für Produzenten ist das eine unbefriedigende Situation.“ Das Recycling von Kunststoffen ist für die Betriebe eine wirtschaftliche Lösung.

Qualität muss stimmen

Doch dazu muss die Qualität stimmen. Je sortenreiner das Rezyklat ist, desto einfacher lässt es sich verarbeiten und lassen sich daraus hochwertige Produkte fertigen. „Ohne konstante Qualität gibt es keine Prozesssicherheit und damit kein gutes Endprodukt“, sagt Martina Schmidt.

Eine wirtschaftliche Alternative seien deshalb Produktions- abfälle in Form von Anfahrklumpen oder Ausschussteilen. Diese können die produzierende Industrie unmittelbar zu Granulat verarbeiten und in den kleinstmöglichen Pro-duktionskreislauf zurückführen – sie besitzen die gleiche Qualität wie Neuware, da Verschmutzung und Material- vermischung ausgeschlossen werden. Dadurch ent- stehen erst gar keine Abfälle, der Kreis ist geschlos-sen. Dieses sogenannte Inhouse-Recycling bietet viele Vorteile: Die Unternehmen müssen weniger für teure Neuware ausgeben und die Entsorgung in externen Recyclinganlagen entfällt.

Bei gesammelten Kunststoffabfällen ist das jedoch nicht so einfach und kann dazu teuer werden. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass das Recyceln viel aufwen-diger ist, denn die Kunststoffabfälle sind oft verschmutzt und kommen unsortiert aus den Sammelstellen. Viel Wasser und Energie sind erforderlich, um das Material so aufzu-bereiten, dass es sich zu einem hochwertigen Regranulat verarbeiten lässt. Zudem werden meist noch vergleichs-weise kleine Mengen hergestellt. „Doch im Idealfall hat auch hier Regranulat die Qualität von Neuware, so dass dieses in der Endanwendung eins zu eins ersetzt werden kann“, erläutert Martina Schmidt.

Page 17: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

C i r cu l ar E co n o m yC i r cu l ar E co n o m y

Das ist allerdings gar nicht so einfach – Stichwort Zerklei-nerung. Als Beispiel nennt die Vecoplan-Geschäfts- bereichsleiterin glasfaserverstärkte Kunststoffe. „Die Fasern, die in diesem Material eingelegt sind, müssen eine gewisse Länge aufweisen, damit sie die erforderliche Steifigkeit sicherstellen“, beschreibt sie. „Sind die Fasern zu lang, leidet die Qualität, sind sie zu kurz, ebenso.“ Bei anderen Werkstoffen – wie PET – spielt die Viskosität eine Rolle, wenn sie im Extruder compoundiert werden sollen. Erfolgt das Zerkleinern statt in einem mehr- nur in einem einstufigen Prozess, fördert dies etwa das Fließverhalten.

Um für die verschiedenen Kunststoffe eine für den Anwen- dungsfall passende Lösung zu finden, arbeitet Vecoplan eng mit den Kunden zusammen.

„Was eine erforderliche Maschine auszeichnet und auf welche Komponenten es ankommt?“, wiederholt Martina Schmidt die Frage. „Das ist abhängig davon, welche an-schließenden Aufbereitungsschritte folgen. Das können Waschen, Sortieren, Extrudieren o. ä. sein. Als Experte für das Pre-Treatment und mit einer maximalen Flexibilität können wir unsere Zerkleinerungstechnik auf die jeweiligen Materialien und die nachfolgenden Prozesse optimal ab-stimmen. Damit legen wir den Grundstein für eine effiziente und qualitativ hochwertige Weiterverarbeitung. Bei unseren Zerkleinerern ist vor allem die Schneidgeometrie ent- scheidend. Über die Rotor- und Messerbestückung sowie die entsprechende Siebwahl können wir die Anlagen detailliert an die In- und Output-Anforderungen anpassen. Ganz wichtig ist zudem die Antriebstechnik und eine robuste Ausführung, damit es beim Schreddern abrasiver Materialien – beispielsweise glasfaserverstärkte Kunst- stoffe – zu keinem vorzeitigen Verschleiß kommt.”

Auf der K in Düsseldorf sieht das internationale Publikum, wie der Kreislauf geschlossen werden kann. Aussteller wie Vecoplan zeigen, dass Regranulate heute fast schon Neuware-Qualität haben können. „Maschinenbauer in Eu-ropa verfügen über die weltweit besten Technologien und das verfahrenstechnische Know-how, um hochwertige Rezyklate herzustellen“, sagt Martina Schmidt. So präsen-tieren die Unternehmen verfügbare technische Lösungen für die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft und stellen Ansätze für künftige Aufgaben vor.

Die richtige Technik ist gefragt

„Wenn wir nicht die Art und Weise ändern, wie wir Kunststoffe herstellen und verwenden, wird 2050 in unseren Ozeanen mehr Plastik schwimmen als Fische.“ Frans Timmermanns

So sieht die Zukunft aus

3 33 2

Page 18: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

News from US Erfolgsmeldung der Vecoplan LLC

2018 war ein überaus gutes Jahr für die Vecoplan LLC. Der Auftragseingang hat die Erwartungen übertroffen, die Produktionsauslastung war sehr hoch. Die Mitarbeiter in Nordamerika arbeiten unablässig daran, die Anlagen beim Kunden in Betrieb zu nehmen.

v.l.n.r.:Luc James,

Greg Parent, Bob Gilmore und

Matt Davidson

Anerkennung für diesen Erfolg geht an jeden einzelnen in der Vecoplan Familie. Ver-schiedene Schlüsselfaktoren spielten bei der Erreichung der Ziele in den USA eine Rolle. Das positive Feedback auf Messen und die Markteinführung der neuen Maschinen für die US-Schlüsselmärkte ist hier besonders zu be-tonen. Die größte Ausstellung war die National Plastics Show in Orlando (NPE), welche alle drei Jahre stattfindet. Diese Veranstaltung ermög- licht es Vecoplan, die neuesten Technologien für die kunststoffverarbeitende Industrie zu präsentieren. Wie üblich war der Vecoplan LLC Stand das Gespräch auf der Messe. Be-stands- und Neukunden hatten Gelegenheit, sechs der beliebtesten Produkte, darunter den neuen VTH 120-650 U, zu sehen.

Ebenfalls ein Erfolg des Jahres 2018 waren die Vecoplan PT24 und PT24-XL shred trucks. Auf der jährlichen NAID-Messe wurde die PT- Serie erstmals eingeführt. Sie ist die erste Serie mobiler Zerkleinerer, die ausschließlich von Vecoplan ausgestattet wurde.

Der neue „Workmate 600“ (Scherenzerklei-nerer) hat die Erwartungen hinsichtlich Quali- tät und Leistung übertroffen. Mit der PT-Serie hat die Vecoplan LLC ein attraktives Produkt, um in dem Markt Dokumentenzerstörung im Wettbewerb zu stehen. Auch der Holzbereich hat von der Einführung der neuen VHZ-Serie auf dem Holzmarkt profitiert. Die Vorteile dieser Maschinen wurden auf der International Woodworking Fair (IWF) im August vorgestellt.

A m e r i k an i s ch e r M ar k t A m e r i k an i s ch e r M ar k t

3 4 3 5

Page 19: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

Maschinen

Zukunftsweisende Technologien charakterisieren das Leistungsspektrum in den Bereichen Wood | Biomass und

Recycling | Waste. Mit einfacher Integration und optimalem Design stehen unsere Highperformer für Innovation und

Individualität.

Ob als Basis eines intelligenten Energiemanagements oder einer lückenlosen Kreislaufführung in Materialsystemen –

Vecoplan Maschinen fokussieren die maximale Qualität.

Herausforderung, Innovation, Erfolg

373 6

Page 20: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

T h e m a

Vielleicht ist nicht alles wertvoll, was als Abfall in der Tonne landet. Aber aus Altpapier, Textilien und Kunststoffen lässt sich kostbare Energie gewinnen – zum Beispiel in Form von alternativen Brennstoffen, die in der CO2-intensiven Zementproduktion oder in Biomasse-Heizkraftwerken zum Einsatz kommen. Aber auch mit ganz anderen Methoden entsteht aus Kunststoff Energie. Um die unterschiedlichen Abfallstoffe effizient aufzubereiten, entwickelt Vecoplan die mechanischen Komponenten.

„Alternative Brennstoffe auf Basis von Biomasse oder EBS bieten eine Win-win-Situation für unsere Kunden und leisten

einen wichtigen Beitrag für unsere Umwelt.“Werner Berens, CEO Vecoplan AG

Die Vecoplan-Lösungen kommen in einer weiteren zukunfts-weisenden Branche zum Einsatz: Biomasse-Heizkraftwerke. Denn für einen reibungslosen Verbrennungsprozess muss die Biomasse im Vorfeld mechanisch aufbereitet werden, um eine störstofffreie, homogene Einheit zu erhalten. Vecoplan liefert dafür Dosier-, Förder- und Lagerkomponenten. Der Bedarf nimmt nicht nur in Deutschland und Europa konti- nuierlich zu. Auch in dieser Branche könnte sich China bald

zum wichtigsten Markt entwickeln. Ein wesentlicher Grund ist die dramatische Luftverschmutzung im Land, ein anderer die attraktive Einspeise-Vergütung für Strom aus Biomasse. In dieser Sparte hat Vecoplan internationale Projekte im mehrstelligen Millionenbereich umgesetzt. Dabei profitieren Kunden von einem umfassenden Know-how und einem voll umfänglichen Projektmanagement.

Aus Kunststoffabfällen lässt sich noch auf eine ganz andere Art und Weise Energie gewinnen. Erhitzt auf 800 Grad Celsius kann in einem thermochemischen Verfahren Synthesegas gewonnen werden, wobei Staub, feste Partikel, Teerverbin- dungen und Flüssigstoffe ausscheiden. Das Synthesegas wird gereinigt, in Wasserstoff umgewandelt und anschließend in eine Brennstoffzelle eingespeist. Wer hat’s erfunden? Natür-lich ein Schweizer. Marco Simeoni ist Ingenieur und Gründer der Stiftung Race for Water, die sich dem Schutz der Meere widmet. „Wir müssen vermeiden, dass Kunststoffabfälle in

die Ozeane gelangen“, sagt er. „Der Kampf gegen Plastik ist deshalb auf dem Land zu führen.“ Mit seiner Stiftung hat Simeoni eine Anlage entwickeln lassen, die aus Plastikmüll Energie herstellen kann. Eine solche ist in Frankreich seit einigen Monaten in Betrieb – und liefert zuverlässig Strom. Sie kann jährlich rund 1.500 Tonnen Abfall verarbeiten und dabei etwa 3.700 Megawattstunden Strom produzieren. Das reicht, um rund 30.000 Menschen zu versorgen. Um im Vorfeld die Kunststoffe zu einer homogenen Masse zu schreddern, lieferte Vecoplan die dafür erforderlichen Anlagen.

Weltweit verlangen große Infrastrukturvorhaben nach immer mehr Baustoffen. Seit 1990 hat sich die globale Zementproduktion fast vervierfacht. Das Geologieamt der Vereinigten Staaten schätzt, dass 2017 weltweit etwa 4,1 Milliarden Tonnen hergestellt wurden. Dieses Wachstum ist vor allem auf die Entwicklung der asiatischen Märkte zurückzuführen – insbesondere China. Denn das Land durchlebt die rasanteste Urbanisierung der Geschichte.

Mehr als 400 Millionen Menschen sollen in den kommenden Jahrzehnten vom Land in Städte umsiedeln, die zum großen Teil erst noch gebaut werden müssen. 2014 hat China alleine mehr Zement produziert als alle anderen Staaten der Welt zusammen. „Bei der Herstellung werden allerdings große Mengen Kohlendioxid (CO2) freigesetzt“, sagt Werner Berens, Vorstand der Vecoplan AG. Die CO2-Belastung für die Umwelt ließe sich durch die Nutzung alternativer Brennstoffe deutlich reduzieren. Statt Kohle und Gas können Abfälle als Energieträger zum Einsatz kommen – wie Papier, Textilien oder Kunststoffe.

Die richtige Technik ist gefragt Ab in die Brennstoffzelle

Energiegewinnung aus Abfall

E n e r g i e au s A b f a l l u n d B i o m as s eE n e r g i e au s A b f a l l u n d B i o m as s e

3 8 3 9

Page 21: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

414 0

Der ESC-Antrieb mit patentierter Riementechnik ist eine äußerst energieeffiziente und wirtschaftliche Lösung für Antriebsleistungen von 55 bis 90 kW. Dabei wirkt ein Asynchron-Motor mit leistungsstarkem Frequenzum- richter zusammen mit einem Hochleistungsriemenantrieb mit Schlupfregelung und Störstofferkennung.

ESC®-Antrieb – eine Investition, die sich lohnt

Output-Material

■ Späne für energetische Verwertung

■ Brikettierfähiges Material

Input-Material

■ Spanplatten ■ MDF ■ OSB ■ Hartholzabfälle ■ Weichholz ■ Rinde

Energieeinsparung bis zu 25 %

Optimaler WirkungsgradStörstofferkennung

Höchste DurchsatzleistungNiedrige Wartungskosten

Produkt-Launch VHZ 1600Energieeffiziente Holz-Zerkleinerung

Nach der Markteinführung der VHZ-Serie 600 - 1100 XL erweitert Vecoplan die Serie um die stärkeren Komponenten VHZ 1300 und VHZ 1600. Die kompakte VHZ-Baureihe überzeugt in der Anwendung insbesondere

die holzverarbeitende Industrie, Schreiner, Tischler und Zimmerleute, da die moderne Zerkleinerungstechnologie Resthölzer zuverlässig verarbeitet. Die patentierte Antriebstechnik ESC-Antrieb setzt neue Maßstäbe in der Energieeffizienz und sichert minimale Betriebskosten.

Aufgrund der Anforderungen des Marktes hat Vecoplan mit dem VHZ 1600 den „großen Bruder“ der kleinen, kompakten und robus- ten Zerkleinerer konstruiert und gebaut. Besonders die größeren Mittelständler mit höherem Materialvolumen fragten eine schwerere Baureihe für die unterschied- lichsten Anwendungen an.

Holzverarbeitende Betriebe können mit der robusten Zerkleinerungslösung Spanplatten, Hart- und Massivholzabfälle, Rinde, Karto-nagen oder Weichholz zu Hackschnitzel und brikettierfähigem Material verarbeiten. Das Besondere an diesen kompakten Aggregaten ist ihr patentierter ESC-Antrieb: Mit einer Motorleistung von 55 bis 90 Kilowatt arbeitet der Asynchronmotor mit leistungsstarkem Frequenzumrichter energieeffizient, kosten- günstig und wirtschaftlich. Im Vergleich zu

Wettbewerbsprodukten sparen Anwender durch den besseren Wirkungsgrad bis zu 25 Prozent Energie. Der Riemenantrieb hat eine ausgeklügelte Schlupfregelung sowie eine Störstofferkennung – und durch schnelles Reversieren und Wiederanlaufen ist der ESC-Antrieb sehr dynamisch. An-wender können einfach und unkompliziert im laufenden Betrieb eine Durchsatz-Anpassung vornehmen, denn der Drehzahlbereich des Antriebes ist variabel einstellbar.

Im Zuge der Entwicklung des VHZ 1600 haben die Vecoplan Ingenieure weitere Optimierun-gen vorgenommen und unter anderem die Funktionsbereiche der Maschine zusam-mengelegt. Hydraulik- und ESC-Antrieb sind an einer zentralen Position des Maschinen-korpus angebracht, so dass einfache und schnelle Wartungsarbeiten möglich sind.

Das Schneidwerk besteht aus einem profilierten Rotor mit leicht zu wechselnden profilierten Gegenmessern, die sich beidseitig verwenden lassen. Die Anordnung der Schneidkronen und die optimierte Rotor- konfiguration bedingen ein homogenes Output Korn.

Mit den Ein-Wellen-Zerkleinerern haben Betriebe universelle und häufig eingesetzte Maschinen zur Hand, die in den meisten Anwendungen ohne zusätzliche Beschi- ckungssysteme auskommen. Der Anwender kann mit der VHZ-Serie die gesammelten Materialien direkt und undosiert aufgeben. Der hydraulisch angetriebene Schieber führt diese dem Zerkleinerungswerk einfach und schnell zu.

V H Z 16 0 0V H Z 16 0 0

Page 22: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

B i o m as s e h e i z k r a f t w e r k P r a t t e l n

Biomasse-Heizkraftwerke (BMHKW) erzeugen aus biogenen Feststoffen elektrische Energie – und zusätzliche Wärme, die sich effizient nutzen lässt. Für einen reibungslosen Verbrennungspro- zess muss die Masse im Vorfeld mechanisch aufbereitet werden. Die Genossenschaft Elektra Baselland (EBL) entwickelt, baut und betreibt BMHKW. Um für den Heizkessel des Großwärmeverbunds in Pratteln, einer Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft, Altholz- und Waldhackschnitzel zuzuführen und aufzubereiten, setzt der Schweizer Energielieferant auf Vecoplan-Technologie.

Nachhaltig, erneuerbar und emissionsfrei: Die Energieversorgung ist im Wandel. Der Ausstieg aus der Kernenergie steht – und kon-ventionelle Energieträger wie Braunkohle? Da ist der CO2-Ausstoß einfach zu hoch. Quellen wie Wind, Wasser und Photovoltaik sind dagegen im Kommen. Dazu gehört insbesondere auch Biomasse. Denn mit der Verbrennung von naturbelassenen Holzhackschnit-zeln, Altholz, Agrarabfällen oder Astschnitten bei über 1.000 Grad Celsius lässt sich in den Biomasse-Heizkraftwerken nicht nur umweltfreundlich Strom erzeugen, ohne dass zusätzliche Treib-hausgase entstehen, sondern auch Wärme gewinnen. Auf diese wirtschaftliche und ökologische Kombination baut die EBL in Liestal im Schweizer Kanton Baselland. Der Energieversorger fördert seit Jahrzehnten gezielt die Nutzung erneuerbarer Ener-gien. Seine Vision: Die Lebensqualität der Menschen verbessern und den kommenden Generationen eine intakte und lebenswerte Umwelt ermöglichen. Dazu entwickelt, baut und betreibt EBL mehrere BMHKW an verschiedenen Standorten – unter anderem in Pratteln. Die erzeugte Wärme speist der Anbieter in sein Fern-wärmenetz, mit dem er mehrere Gemeinden versorgt.

Eine Riesenportion Wärme

Vecoplan liefert Dosier-, Lager- und Fördertechnik

für Biomasse-Heizkraftwerk

Befeuert wird das Heizkraftwerk mit Waldhackgut sowie mit Altholz der Qualitätsklassen A1 und A2. Das Ausgangsmaterial liegt in der Größe P 100 vor, damit beträgt die maximale Länge der Partikel weniger 350 Millimeter.

B i o m as s e h e i z k r a f t w e r k P r a t t e l n

4 2 4 3

Page 23: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

B i o m as s e h e i z k r a f t w e r k P r a t t e l nB i o m as s e h e i z k r a f t w e r k P r a t t e l n

Richtig lagern, fördern und dosierenUm das unterschiedliche Schüttgut zu lagern, zu fördern und zu dosieren, setzt EBL auf die Vecoplan AG. „Zu unseren Aufgaben gehören Dienstleistungen wie Planung, Beratung, ein ganzheitliches Projektmanagement, ein um-fassender Service sowie Montage, Inbetrieb-nahme und Wartung“, erklärt Michael Mützel, Gebietsverkaufsleiter Geschäftsbereich Wood I Biomass, Vecoplan. Bei diesem Projekt gab es einige Herausforderungen. „Wir mussten bei den gegebenen, doch recht engen Platz-verhältnissen eine Lösung entwickeln, die ein großes Lagervolumen ermöglicht und das Material effizient zum Kessel fördern kann.“ Anlagen von der Stange kamen also nicht in Frage. Um das Alt- und Frischholz sicher und

zuverlässig zu transportieren, galt es, die ver-schiedenen Förderkomponenten detailgenau aufeinander abzustimmen. „Für die Zwischen-lagerung des angelieferten Materials haben wir das ursprüngliche Kran-Konzept geändert und eine Variante mit Be- und Entladeförder-ern entwickelt“, beschreibt Michael Mützel. Um das alles überhaupt umsetzen zu können, mussten die Unterlagen für die Baugeneh-migung geändert werden. Vecoplan lieferte die komplette Maschinentechnik von der Annahme über die Lagerung bis zum Kessel inklusive der Steuerungen. Die Spezialisten übernahmen das Engineering, kümmerten sich um den Stahlbau und die Montage und unterwiesen anschließend die Mitarbeiter.

Ein Überbandmagnet zieht eisenhaltige Metalle wie Schrauben oder Nägel aus dem Material.

Über einen Kettenförderer gelangt das Material zum Lager.

Befeuert wird der Kessel mit Waldhackgut und Altholz. Dazu muss die Biomasse entsprechend aufbereitet werden.

Ein Kratzkettenförderer transportiert die Biomasse zum Kessel.

Sicherer und zuverlässiger ProzessLKW mit Ladevolumen von 90 Kubikmetern liefern die Biomasse an und geben diese auf einen Schubboden auf. Dieser besteht aus hydraulisch angetriebenen nebenein-anderliegenden Schubstangen, die sich wechselseitig langsam vor und zurück bewegen. Dadurch gelangt die Biomasse mit einer Leistung von 270 Kubikmetern in der Stunde zur Zwischenlagerung in Boxen. Auf dem Weg dorthin müssen Fremdkörper wie Metalle oder Überlängen entfernt werden. Dazu wurde ein Überbandmagnet in die Linie installiert, der zum Beispiel Schrauben oder Nägel aus dem Material zieht. Ein Scheiben-sieb befreit anschließend die Biomasse von zu langen Hölzern. Die aussortierten Überlän-gen gelangen direkt zu einem Container.

In einem Lager mit einem Volumen von dreimal 1.000 Kubikmetern wird das aufbe-reitete Material gespeichert. Anschließend geben Dosierschnecken das Material auf die Fördertechnik auf. Ein Kratzkettenförderer transportiert das Material ins Kesselhaus, wo ein weiterer Förderer das Schüttgut mit einer Leistung von 50 Kubikmetern in der Stunde in einen Vorlagebehälter mit Austragschnecke aufgibt. Mit 25 Kubikmetern in der Stunde beschickt diese den Kessel mit dem Brenn-stoff. „Mit der individuellen Kombination hochwertiger Komponenten ermöglichen wir dem Werk einen leistungsstarken und sicheren Anlagenbetrieb“, betont Veco-plan-Projektleiter Michael Müller. „Wir haben alle Bestandteile der Aufbereitungslinie entsprechend der Annahmezyklen und dem Brennstoffbedarf dimensioniert.“

Markus Vögele, Projektmanager Wärme bei EBL, ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Er hebt besonders das effiziente Projektmanage-ment von Vecoplan hervor. „Im Oktober 2014 gaben wir den Plan frei, von März bis August 2015 montierten die Techniker die Anlagen und im Dezember konnten wir schon mit dem geregelten Kesselbetrieb starten.“

EBL profitiert nun nicht nur von einem effizienten Förder-system, sondern auch von einer guten Raumnutzung. „Für uns als Betrei-ber ist es wichtig, dass die Anlage läuft. Und das tut sie“, resümiert Markus Vögele.

4 4 4 5

Page 24: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

V-ECO

Die V-ECO Entwicklungsarbeit zahlt sich komkret aus. In allen Punkten – Leistung, Qualität, Verlässlichkeit, Wirtschaftlichkeit – bietet der Vecoplan Zerkleinerer außerordentliche Vorteile.

■ Maximaler Durchsatz

■ Niedrige Betriebskosten

■ Höchste Verfügbarkeit

■ Gleichbleibende Output-Qualität

■ Niedrige Verluste durch geringsten Feinkornanteil

■ Kürzeste Amortisationszeiten

V - E C O H o l z an w e n d u n g

V wie Various Materials

■ Holz

■ Stroh

■ Biomasse

■ Rinde

Der V-ECO ist der leistungsstarke, maximal flexibel einsetz-bare Spezialist für die Biomasse-Zerkleinerung. Auf Basis modernster, zuverlässiger Technik spielt der V-ECO seine Möglichkeiten aus und zerkleinert verschiedenste Materialien zu bedarfsgerechtem, homogenen Output.

Durch die variable Verwendbarkeit brauchen Sie nur einen Zerkleiner-er für Ihre Anwendungen. Das spart Platz und Investitionskosten. Der V-ECO kann ohne großen Aufwand in bestehende Anlagen integriert werden und passt sich über einfache Siebwechsel schnell und unkom-pliziert an wechselnde Fraktionen an.

Insbesondere in Kombination mit dem Vecoplan 5-Reihen W-Rotor er-möglicht der V-ECO einen optimierten Durchsatz auch für Materialien mit geringer Dichte bei hohen Drehzahlen. Das System läuft besonders ruhig, kontinuierlich, zuverlässig und liefert homogenen Output in gewünschter Größe.

E wie Efficient Process

Die V-ECO Baureihe ist eine robuste und leistungsfähige Vecoplan Entwicklung, die besonders vielseitig eingesetzt werden kann. Im Fokus der Entwicklungsingenieure stand maximaler Kundennutzen. Jedes Detail wurde so ausgelegt, dass das System hinsichtlich Leistung und Wirtschaftlichkeit konsequent hoch effizient arbeitet.

■ Durchgehend in allen Details auf Effizienz hin entwickelt

■ Besonders niedriger Energieverbrauch durch Drehzahlanpassung an den Input und sparsamen, frequenzgeregelten Riemen-Direktantrieb (ESC-Antrieb)

■ Hohe Effizienz im Prozess durch den Einsatz moderner Schneid- und Rotortechnik

Der Highperformer für die Biomasse-Zerkleinerung

Extrem leistungsstark

O wie Outstanding Performance

Komplett auf Höchstleistung getrimmt. Alle V-ECO Komponenten sind auf-wendig konzipiert und entwickelt, um hohen Durchsatz bei verschiedenstem Input mit maximaler Output-Qualität zu verbinden. Steuerung, Antrieb, Rotor, Messer sowie Boden und Schieber sind im Zerkleinerungsprozess konse- quent aufeinander abgestimmt. Sie profitieren von höchster Wert- schöpfung.

■ Intelligente Technik bis ins Detail

■ Auf hohen Durchsatz ausgelegt

■ Maximale Output-Qualität

C wie Compact Design

Das komplette V-ECO Maschinendesign ist auf die Anwendung in der Praxis abgestimmt. Besonderer Wert wurde auf ein durchgehend kompaktes Maschinendesign gelegt. Die Reduktion auf das Wesentliche minimiert die Störanfälligkeit, optimiert den Materialfluss und erleichtert Anwendern über eine sehr gute Zugänglichkeit sämtliche Service- und Wartungsarbeiten.

■ Kompaktes Maschinendesign

■ Geringer Platzbedarf

■ Hohe Laufruhe

■ Geringe Lärmemissionen

■ Große Wartungstüren

■ Beste Zugänglichkeit

4 6 47

Page 25: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

In der effizienten Zementproduktion ist der Einsatz von Alternativen Brennstoffen zur Substi-tution von fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl nicht mehr wegzudenken. Die Vecoplan AG entwickelt geeignete Lösungen, um Abfälle und Verpackungsmaterialien zu Brennstoff in hoher EBS-Qualität aufzubereiten und handzuhaben. Die Maschinen dafür sind sowohl bei Abfallverwertern als auch direkt bei den Zementherstellern im Einsatz – so auch bei Irish Cement Ltd.

Das Unternehmen ist der führende Zementanbieter in Irland, seit über 75 Jahren steht es für kundenorientierte Qualität in der Zementproduktion. Und auch für Nachhaltigkeit. Als Mitglied der Nachhaltigkeitsinitiative Cement Sustainability Initiative (CSI) des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) hat sich Irish Cement verpflichtet, seine Produkte unter ökologisch, sozial und wirtschaftlich verantwortlichen Bedingungen herzustellen. In diesem Kontext sollte das eigene Werk in Platin/Drogheda auf die Verwendung von Solid Recovered Fuel in der Zementherstellung umgestellt werden, um Primärenergie und CO2 einzusparen. Die Umsetzung erfolgte bereits im Jahr 2009. Zentrale Aufgabe war eine schnelle und dauer-haft gesicherte EBS-Förderung mit hoher Tagesleistung, um Vorwärmeturm und Hauptbrenner zuverlässig zu versorgen. Bei der Suche nach einem geeigneten Anbieter kam Irish Cement auf die Vecoplan AG.

Aufgabenstellung und Anforderungen

Irish Cement hatte einen hohen Anspruch an die eingesetzten Anlagen hinsichtlich Durchsatz, Lagervolumen, Verfügbarkeit, Energieeffizienz und der Möglichkeit, verschiedene EBS-Qualitäten zu mischen. Die Zielsetzung bestand darin, einen möglichst homogenen Materialmix zu erreichen, der eine hohe Substitutions-rate erreicht.

Die Verantwortlichen forderten eine komplette Handling-Linie, die das angelieferte Material mit Partikelgrößen von < 80 mm für den Vorwärmer und < 30 mm für den Hauptbrenner mit einem hohen Durchsatz von den LKW entlädt, in unterschiedlichen Lagern einlagert, von Störstoffen wie Überlängen und FE-Teilen be-freit, den Brennstoff über eine Gesamtstrecke von rund 400 Metern sicher fördern und letztendlich dosiert in den Verbrennungspro- zess von Vorwärmer und Hauptbrenner aufgeben kann. Wichtig war es, die kontinuierliche Versorgung des Vorwärmeturms und des Hauptbrenners mit dem Brennstoff sicherzustellen. Der Tagesbedarf an EBS-Material im Werk beträgt rund 840 Tonnen. Die eingesetzte Anlage soll rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche, 330 Tage im Jahr verfügbar sein. Wichtig waren zudem ein geringer Wartungsaufwand und ein verlässlicher Service.

Über ein detailliertes Engineering hat Vecoplan zunächst die Gesamtanlage konzipiert, die erforderlichen Anlagenkomponenten geliefert und gemeinsam mit Irish Cement unter der Vecoplan- Richtmeistermontage aufgebaut und die Inbetriebnahme durch-geführt. Zentrale Komponenten wurden durch die Vecoplan geliefert und durch einen gewissen Prozentsatz an Lokalfertigung gemäß dem Engineering-Konzept ergänzt.

K o m p l e t t an l ag e I r i s h C e m e n tK o m p l e t t an l ag e I r i s h C e m e n t

High-Performance- EBS-Handling-AnlageFallstudie Irish Cement Ltd.

4 94 8

Page 26: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

K o m p l e t t an l ag e I r i s h C e m e n t K o m p l e t t an l ag e I r i s h C e m e n t

Die Vecoplan Lösung für Irish CementLKW liefern das Eingangsmaterial mit den unterschiedlichen Korngrößen im Werk an. Eine Ampel signalisiert dem Fahrer, wann er an der LKW -Annahmestation andocken kann. Passiert der LKW eine Lichtschranke, öffnen sich vollautomatisch die Türen der Station. Mit einem Durchsatz von 300 m3/h fließen die Brennstoffe sicher und sauber in die An-nahmestation. Ein Hochleistungsförderband mit Egalisierwalze extrahiert das Material. Der homoge Materialstrom gelangt in einen nachgeschaltete Kratzkettenförderer, der das Material in einem Förderwinkel von ca. 45° auf die Befüllungsebene der nachgeschal- teten Lager bringt. Bei den Kratzkettenför- derern verläuft eine endlose Kette mit Mit- nehmern in einem geschlossenen Trog.

Je nach Art der Mitnehmer und des Trogs können sie das Material horizontal, anstei-gend oder vertikal bewegen. Durch ihre geschlossene Bauweise schützen die Förder-er das Material vor Wind und Regen, und es gelangt kein Material in die Umwelt.

Am Lager angekommen, transportieren horizontale Kratzkettenförderer das Mate-rial zu den entsprechenden Kammern. Über Motorschieber werden diese befüllt. Eine Füllstandkontrolle zeigt dabei stets den aktuellen Füllstand an. Über eine automa-tische Probeentnahmestelle am Kratzketten-förderer hinter der LKW -Annahmestation kann jederzeit eine Probe des EBS-Materials zur Qualitätskontrolle entnommen werden.

Die Platzverhältnisse auf dem Firmengelände waren begrenzt. Um die große Menge an Material sicher unterzubringen, war ein Lager mit einem Gesamtvolumen von 4.000 m3 ge- fordert (das Lagersystem wurde in 2013 um ein weiteres Lager auf insgesamt 5.000 m³ Lagervolumen erweitert). Die Anforderun-gen konnte Vecoplan mit dem bewährten Lagersystem Be- und Entladeförderer mit einer Lagerhöhe von zehn Metern realisieren. Eingeteilt ist dieses Lager in fünf Kammern: drei für das feine Material < 30 mm, mit dem der Hauptbrenner beschickt wird, zwei für das gröbere Vorbrenner-Material < 50 mm.

Der Materialaustrag hinter den fünf Be- und Entladeförderern erfolgt über eine Doppel- schnecke je Lagerbox zur Homogenisierung des Materialstroms. Jeder Materialaustrag besitzt eine Y-Schurre zur Anwahl der weite- ren Förderstrecke in Richtung Hauptbrenner oder Vorwärmer. Zur Qualitätssicherung und Störstoffentfrachtung sind beide weiteren Linien jeweils mit einem Trommelmagneten zur FE-Abscheidung und einem Vecoplan- Scheibensieb, zur Überlängenabscheidung ausgestattet. Im weiteren Verlauf werden die Materialien je Linien über Kratzkettenförderer und dem VRF-Rohrgurtfördersystem bis zur gravimetrischen Dosierung gefördert und dort dem Verbrennungsprozess im Vorwärmer bzw. im Hauptbrenner zugeführt.

FazitBei diesem Projekt lieferte Veco-plan eine ausgewogene, komplette EBS-Handling-Linie mit aufeinander abgestimmten Komponenten an Irish Cement. Herzstück der Anlage ist die Lagertechnik mit Be- und Entladeförderer und die energieeffi-zienten Rohrgurtförderer der Baureihe VecoBelt. Materialien in unterschiedli-cher Qualität können gemäß dem Anforderungsprofil der Verbrennung optimal gemischt werden, um den erforderlichen Heizwert zu erreichen.

Die zuverlässige Anlage arbeitet äußerst energieeffizient, ist war-tungsarm und liefert eine sehr hohe Prozesssicherheit. Die kontinuier- liche Versorgung von Vorwärmer und Hauptbrenner mit hochwertigem EBS-Material ist somit jederzeit sichergestellt. Das Besondere ist: Der Betreiber kann dank der modu- laren Bauweise der Anlage diese jederzeit erweitern und damit die Leistung steigern, um auf weitere Marktentwicklungen zu reagieren. Die anhaltenden Entwicklungen im Markt stärken die weitere Verfolgung des Einsatzes von Alternativen Brenn-stoffen. Vecoplan wird die Entwick-lung der erforderlichen Technologien weiter vorantreiben.

Sicherer und energieeffizienter TransportBesonders hervorzuheben sind bei diesem Projekt die Rohrgurtförderer der Baureihe VecoBelt (VRF). Diese bewegen den Mate- rialmix nach der Aufbereitung mit ihrer geschlossenen Bauweise sicher, verlust- und emissionsfrei zum Vorwärmer und zum Hauptbrenner. Dabei überbrücken sie eine Gesamtstrecke von bis zu 500 Metern mit nur einem Gurt. Der Rohrgurtförderer „VecoBelt“ eignet sich hervorragend zur waagerechten oder ansteigenden Förderung bis zu einem Winkel von 18°, von Schüttgut über lange Distanzen. Der Fördergurt gleitet auf einem Luftkissen in einer geschlossenen Stahlröhre. Der Fördergurt wird sowohl im Gurtvorlauf als auch im Gurtrücklauf durch ein Luftpolster getragen. Dadurch entfallen neben den Trag-rollen im Vorlauf auch die Rücklaufrollen und damit deren zeitintensive Wartung. Zudem treten im Betrieb nur geringe Reibungsver-luste auf, und der Förder läuft sehr ruhig und leise. Seine Förderleistung reicht bis zu 1.200 m³/h.

Die Antriebsstation ist mit zwei Abstreifern ausgestattet. Vorkopf- und Hartmetallab- streifer lassen sich von außen einstellen. Der Vorkopfabstreifer ist flexibel und stabil genug, um Verunreinigungen auf dem Gurt zu verhin-dern. Der Hartmetallabstreifer sorgt für eine noch gründliche Abreinigung und entfernt auch stark anhaftende Gurtverschmutzungen. Die Gurtspannung wird über eine effiziente Gewichtsspannung realisiert. Mit mehr als 90 Installationen weltweit, ist der VecoBelt aus der Förderung von Schüttgütern im EBS-Handling nicht wegzudenken.

5 0 51

Page 27: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

1

4

7

2

5

8

3

6

E B S A u f b e r e i t u n g E B S A u f b e r e i t u n g

1. Vorzerkleinerer VVZ

■ Zweiwellenzerkleinerer mit hohem Durchsatz

■ Vorzerkleinerung auf < 200 mm ■ Austauschbare Messer und Gegenmesser

für gleichbleibende Kornverteilung ■ Energieeffizienter HiTorc-Antrieb

(2 x 155 kW) ■ Zwei Vollstahlrotoren für ruhigen

Maschinenlauf und hohe Durchschlags- kraft

■ Gute Wartungszugänglichkeit durch seitliche Wartungstüren

2. Förderbänder VFB

■ Muldenförderbänder in der gesamten Anlage

■ Sehr robuste Bauweise ■ Modularer Aufbau ■ Anpassung der Förderbreiten auf

unterschiedliche Volumenströme ■ Geringer Reinigungsaufwand durch

moderne Abstreifer-Technologie

3. Überband-Magnetscheider ÜBM

■ Sichere Metallabscheidung nach Vorzerkleinerung

■ Elektromagnet für Wartungsarbeiten abschaltbar

■ Konsequente Störstoffreduzierung, Steigerung der Output-Qualität

4. Windsichter

■ Scheidet Störstoffe und trennt die hochkalorische und mittelkalorische Fraktion

■ Optimierung der Brennstoffqualität durch Ausschleusung der Schwer- fraktion

■ Schutz der Nachzerkleinerung vor Störstoffen

■ Gute, zuverlässige Trennung der Fraktionen

6. Nachzerkleinerer VEZ

■ Speziell für die EBS-Aufbereitung entwickelter Nachzerkleinerer

■ Mit Hochleistungsschneidwerk für maximale Durchsatzleistung

■ Homogene Kornverteilung ■ Sehr robust ausgelegt mit hoher

Verfügbarkeit ■ Gute Wartungszugänglichkeit

7. Kratzkettenförderer VKF

■ Austrageförderer der beiden VEZ 2500

■ Übergibt EBS-Output in die Lagerbox ■ Sauberes, geschlossenes System ■ Bewährte Technik, zuverlässig,

störungsfrei, wartungsarm

8. Sieb

■ Zuverlässige Abtrennung der Überlängen von der Zielfraktion

■ Austauschbare Siebbeläge ■ Wartungsfreundlich

5. Pendelverteiler

■ Teilt den Materialstrom in zwei Nachzerkleinerer

■ Spart Förderbänder in der Zuführung ■ Geschlossenes, sauberes System

Maximaler Nutzen bei höchster Effizienz

EBS-Aufbereitungslinie liefert verlässliche HöchstleistungenFür die Helmut Westarp GmbH & Co. KG hat Vecoplan am Standort Aschaffenburg eine Ersatzbrennstoff (EBS) Aufbereitungslinie mit modernsten Technologien konzipiert und umgesetzt. In enger Abstimmung mit dem Kunden galt es, die Anlage nicht nur hinsichtlich der Quantität auf verlässliche Höchstleistungen auszulegen, sondern insbesondere die Qualität sicherzustellen. Um optimale Vermarktungs- möglichkeiten nutzen zu können sollen verschiedene Brennstoffquali- täten erzeugt werden. Vecoplan überzeugte nicht nur durch die umfassende Engineering- und Projekterfahrung in der Umsetzung von EBS-Aufbereitungslinien weltweit, sondern vor allem auch wegen der klaren Vorteile der Hightech Lösungen der Zerkleinerungsmaschinen, VEZ 2500 und VVZ 250 als leistungsstarke Vorzerkleinerer.

Im Projekt Westarp Aschaffenburg mussten die vorhandenen bauli-chen Begebenheiten berücksichtigt werden. Der Einbau der neuen EBS-Linie musste in einer Bestandshalle mit Sortiersystemen bei Übergangsbetrieb erfolgen – eine besondere Herausforderung für das Vecoplan Projektmanagement.

Variabler Output

Vecoplan hat eine Aufbereitungsanlage für EBS konzipiert, die dem Betreiber die Möglichkeit bietet, das Output-Material in unterschiedlichen Fraktionen herstellen zu können. Ein besonders stark konfigurierter Windsichter und großzügig dimensionierte und variable Siebtechnik sind hierbei das “Zünglein an der Waage” zur Klassifizierung der Fraktionen. Die Einstellung der Anlageist einfach und unkompliziert einstellbar über Panel.

Ein leistungsstarker Vorzerkleinerer speist zwei Nachzerkleinerungslinien. Flankierend tragen FE- und NE Separierung und Schwer-fraktion-Trennung zur Qualitätssicherung bei. Die gesamte Fördertechnik – Muldenförder-bänder, Pendelverteiler, Kratzkettenförderer, Doppelförderschnecke – stammt ebenfalls von Vecoplan.

Die Projekt-Anforderungen: ■ Eine besonders leistungsstarke, auf modernster Technik

basierende Gesamtanlage ■ Erreichung einer hohen Profitabilität der Gesamtanlage auf

Basis von Verfügbarkeit, Output-Leistung, Energieeffizienz und Output-Qualität

■ Produktion von mittelkalorischer Fraktion (thermische Verwertung Müllverbrennung / Zementwerke) und hochkalorischer Fraktion (Zementwerke)

Qualität und Quantität im FokusVecoplan hat gezeigt, was eine moderne EBS-Aufbereitungs- anlage durch den Einsatz von Spitzentechnologie leisten kann. In enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Kunden ist es gelungen, die Anlage hinsichtlich Qualität und Quantität auf verlässliche Höchstleistungen auszulegen.

5 2 5 3

Page 28: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

B i o m as s e h e i z k r a f t w e r k B u r m e i s t e r & Wa i n

In Biomasse-Heizkraftwerken (BMHKW) verbrennen in Kesseln bei über 1.000 Grad Celsius naturbelassene Holzhackschnitzel, Altholz, Agrarabfälle oder Astschnitte und erhitzen damit Wasser. Der entstehende Dampf treibt eine Turbine an, die mit einem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt ist. Dabei bleibt Dampf übrig, der über Wärmetauscher Fernwärme-Wasser aufheizt. Somit wird die Energie der Biomasse doppelt genutzt: einmal für die Stromerzeugung und einmal für die Wärmegewinnung. Aus erneuerbaren Quellen wie dieser, aber auch aus Wind, Wasser und Photovoltaik wurden 2016 in Deutschland rund 13 Prozent der gesamten elektrischen Energie gewonnen, knapp 80 Prozent aus fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas oder Kohle und etwa sieben Prozent aus Kernkraft.

Burmeister & Wain Scandinavian Contractor A/S, der dänische Maschinenbauer und Betreiber von BMHKW, erhielt von Vecoplan bis ins Detail durchdachte und optimierte Gesamtsysteme für eine individuelle Beschickung und Aufbereitung der Brennstoffe an insgesamt fünf Standorten.

Der Ofen brennt, die Versorgung läuft

Vecoplan liefert Lager-, Dosier- und Fördertechnik,

um Stoffgemische für Biomasse- Heizkraftwerke aufzubereiten

B i o m as s e h e i z k r a f t w e r k B u r m e i s t e r & Wa i n

5 4 5 5

Page 29: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

B i o m as s e h e i z k r a f t w e r k B u r m e i s t e r & Wa i nB i o m as s e h e i z k r a f t w e r k B u r m e i s t e r & Wa i n

„Um den steigenden Strombedarf weltweit abdecken zu können, werden erneuerbare Energien immer wichtiger. Öl neigt sich dem Ende zu und ist außerdem noch teuer, die Verbrennung von Kohle verursacht Treibhausgase, Atommüll ist problematisch zu entsorgen“, nennt Ralf Rosenkranz drei Beispiele. Er ist Vertriebsingenieur bei der Vecoplan AG. Bei den regenerativen Energieträgern spielt jedoch die Verfüg-barkeit eine große Rolle: Wind- und Wasserkraft lassen sich nicht über-all nutzen, Photovoltaik ist stark von der Sonneneinstrahlung abhängig. Um also Elektrizität zuverlässig und kontinuierlich zu erzeugen, nimmt die Bedeutung biogener Brennstoffe weiter zu, denn gerade Altholz ist kurz-, mittel- und langfristig in ausreichenden Mengen verfügbar. Die Hauptmärkte für BMHKW befinden sich aktuell noch in Europa – Afrika, die USA und Asien sind jedoch stark im Kommen.

Effiziente Aufbereitung vor der VerbrennungDamit steigen die Anforderungen an die Heizkraftwerke, die eine wachsende Menge an elektrischer Energie bereitzustellen haben. Sie müssen zuverlässig, effizient und betriebssicher arbeiten, und das oft rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Für reibungslose und wirtschaftliche Verbrennungsprozesse sind die biogenen Feststoffe im Vorfeld zu homogenisieren, also vor der Verbrennung mechanisch aufzubereiten. „Das Aufgabematerial kann zum Beispiel einen sehr hohen Wassergehalt aufweisen. Auch befinden sich oft eisenhaltige Fremdstoffe wie Nägel oder Resthölzer mit Überlängen in der Masse. Diese können die Maschinen beschädigen und den Brennprozess stören“, erklärt Rosenkranz. Vecoplan entwickelt die erforderlichen Anlagen und Komponenten, um dies zu verhindern.

Zu den Aufgaben des Maschinenbauers gehören auch Dienstleistun-gen wie Planung, Beratung, ein ganzheitliches Projektmanagement, ein umfassender Service sowie Montage-, Inbetriebnahme- und Wartungsarbeiten. Damit kann das Unternehmen aus dem Westerwald seine Technik an die jeweilige Anwendung anpassen. „Biomasse-Heiz-kraftwerke sind in der Regel für den langfristigen Betrieb ausgelegt“, berichtet der Vertriebsingenieur. „Für jedes Werk ist genau definiert, welcher Brennstoff zum Einsatz kommen soll.“ Die Materialart ist dann zwar bekannt, ihre Quellen und damit die Qualitäten können sich jedoch unterscheiden, vor allem wenn Transportdienstleister die Biomasse nicht immer von denselben Anbietern liefern.

Frei von StörstoffenKommt die vorzerkleinerte Biomasse bei den BMHKW an, bietet Vecoplan für die Mate-rialannahme je nach Austrag verschiedene Komponenten wie Zugböden, Bunker oder das patentierte Lagersystem Toploader. Dieses wird zum Beispiel von LKW -Sattel- aufliegern, Kippcontainern oder Radladern von der offenen Seite auf ebener Boden-fläche befüllt. Die Austragung erfolgt auf der gegenüberliegenden Seite über eine schräge Rampe auf die nachfolgende Fördertechnik.

In den meisten Fällen wird der Brennstoff in den Größen P63 oder P100 gefordert. Damit beträgt die maximale Länge der Partikel weniger als 200 oder 250 Millimeter. Um eine homogene Masse zu erhalten, müssen Fremdkörper wie Metalle oder Mineralien entfernt werden. Dazu installiert Vecoplan Magnete in den Linien, die eisenhaltige Metalle wie Schrauben oder Nägel aus der Masse ziehen. Je nach Material sind auch Nichteisenabscheider in die Linie integriert. „Beispielsweise kann ein hoher Aluminium- anteil den Verbrennungsprozess erheblich stören“, beschreibt Rosenkranz. Um die Bio-masse von überlangen Holzlatten zu trennen, kommen Scheiben- oder Sternsiebe zum Einsatz. Die aussortierten Überlängen ge- langen direkt zu langsam laufenden Ein- oder Doppelwellenzerkleinerern der Baureihen VAZ oder VNZ. Diese arbeiten besonders energieeffizient.

Meist transportieren offene Muldengurt- oder geschlossene Kratzkettenförderer die aufbe-reitete Biomasse. „Bei den Kratzkettenförder-ern verläuft eine endlose Kette mit Mitneh-mern in einem geschlossenen Trog. Je nach Art der Mitnehmer und des Trogs können sie das Material horizontal, ansteigend oder vertikal bewegen. Für die Lagerung liefert Vecoplan angepasst an das geforderte Volumen verschiedene Systeme wie Zug-böden, Be- und Entladeförderer, Toploader, Betonsilos oder Freilager. „Wir dimensionie- ren alle Komponenten der Aufbereitungslinie entsprechend der Annahmezyklen und dem Brennstoffbedarf“, beschreibt der Vertriebs- ingenieur.

Individuell abgestimmte TechnikDarauf vertraut auch Burmeister & Wain Scandinavian Contractor A/S. Der dänische Hersteller und Betreiber von Biomasse- Heizkraftwerken hat Vecoplan beauftragt, an fünf Standorten in Großbritannien je eine individuelle Beschickung und Aufbereitung von Frisch- und Altholz zu konzipieren. „Wir haben das Engineering übernommen, die Maschinen und die elektrischen Steuerungen geliefert, uns um den Stahl-bau und die Montage gekümmert und anschließend die Mitarbeiter unterwiesen“, beschreibt Rosenkranz.

Neben einer hohen Verfügbarkeit stellte die technische Sicherheit eine besondere Herausforderung dar. Einer der Standorte befindet sich in Snetterton in der englischen Grafschaft Norfolk. Um das bereits zerklei- nerte Schüttgut sicher abkippen zu können, setzte Vecoplan Pendelstabböden ein: Die aufgehängten Stäbe ermöglichen einen gleichmäßigen und steuerbaren Fluss des schütt- und rieselfähigen Materials mit einer maximalen Korngröße von 40 Millimetern auf die Entnahme-Station. Klumpiges Material wird durch die pendelnden Streben ge- schleust und die Staubentwicklung durch die geringe Fallhöhe reduziert.

An drei anderen Standorten erfolgt die Materialannahme über Schubböden. Von dort aus gelangt die Biomasse entweder in eine Vibrorinne, die als Austragsförderer dient, oder sie geht direkt auf ein Förderband. Im fünften Werk kommen Dosierförderer zum Einsatz: Als Zwischenbunker können diese unterschiedlichen Materialien in genauen Mengen auf die Fördertechnik aufgeben. Um Fremdstoffe auszusortieren, sind die Linien in allen Werken mit Magneten und Nicht- eisenabscheidern ausgerüstet. Über Kratz-kettenförderer gelangt die Masse jeweils zu Stern- oder Scheibensieben. Um sicher zu sein, dass die Qualität stimmt, werden zum Beispiel in Snetterton auch automatisch Proben entnommen.

Hier wird – anders als in den anderen BMHKW – das Material in Boxen zwischen- gelagert. Ausgestattet sind diese mit Be- und Entladeförderern: Ein steuerbarer, an Stahldrahtseilen aufgehängter Verteil- und Austragsförderer befüllt und entleert die Behälter gleichmäßig. Mit einem Fahrwerk lassen sich die beiden nebeneinander liegen-den Lagerboxen handhaben. Förderschneck-en und Kratzkettenförderer transportieren die Biomasse weiter zum Kessel. „In einem der Werke haben wir außerdem die Beschickung des Trockners umgesetzt“, sagt Rosenkranz. Das Material wird über einen Schubboden angenommen, der Trockner über Förder- schnecken und Kratzkettenförderer beschickt. Die Trocknerentsorgung übernimmt ebenfalls ein Kratzkettenförderer.

Aus einer Hand – ein AnsprechpartnerBei der Ausstattung der neuen Biomasse- Heizkraftwerke vertraute Burmeister & Wain ganz auf Vecoplan. Konzeption, Planung und Umsetzung erfolgten nahezu zeitgleich aus einer Hand. Damit war nur ein Ansprech- partner für alle Projekte zuständig. Bespre-chungen ließen sich zusammenlegen, Mit- arbeiter für die Montage und Inbetriebnahme bedienten mehrere Baustellen, Ersatz- und Verschleißteile passen in alle Vecoplan- Anlagen.

Aufbereitung für Biomasseheizkraftwerke

„Für jeden Standort haben wir eine effiziente und maßgeschneiderte Lösung entwickelt. Wir konnten zudem die landestypisch strengen Qualitäts-standards erfüllen sowie die hohen Ansprüche an Projektabwicklung und Dokumentation.“Ralf Rosenkranz, Vertriebsingenieur Vecoplan AG

5 6 57

Page 30: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

5 9

S e r v i ceS e r v i ce

BrandschutzVecoplan übernimmt Service-Checks und führt alle Wartungs- arbeiten durch. Die Mitarbeiter prüfen in regelmäßigen Abständen sämtliche Verschleiß- und Ersatzteile und kümmern sich um recht- zeitigen Nachschub. Anwender können sich zudem für die Option Maschinenbrandschutz entscheiden.

Mit diesem Konzept werden mögliche Brandherde oder Zündquellen im Material während des Zerkleinerungsprozesses lokalisiert und mit automatischen Löschvorrichtungen schnell beseitigt.

Ob Holzaufarbeitung, Abfallverwertung oder sinnvolles Recycling – durchdachte Lösungen und überlegene Systeme der Vecoplan AG überzeugen mit Effizienz, Profitabilität und Verlässlichkeit. Damit es auch so bleibt, müssen die Maschinen regelmäßig gewartet und modernisiert werden. Mit einem modernen und umfassenden Service sichert Vecoplan nicht nur die kontinuierlichen Produktions- prozesse, sondern optimiert diese auch. Neben Ersatzteilen und auf den Kunden zugeschnittene Wartungspakete bietet das Unternehmen zudem das einzige Industrie 4.0 Service-Tool der Branche.

Was zeichnet eine gute Beziehung zwischen Hersteller und Kunde aus? „Ganz klar Vertrauen“, sagt Markus Claudy. Bei der Vecoplan ist er verantwortlich für den Geschäfts- bereich Service | Parts. „Wir stimmen die Maschinen bei Bedarf in unserem hauseigenen Technologie- zentrum auf die individuellen Anwendungen der Kunden ab“, erläutert Claudy. „Wir übernehmen die Montage und Inbetriebnahme und kümmern uns als Partner um eine hohe Verfügbarkeit über die komplette Laufzeit.“

Damit spielt neben den Geschäftsfeldern Wood | Biomass und Recycling | Waste der Bereich Service | Parts eine wichtige Rolle bei Vecoplan. Das 30 Mann starke Team um Markus Claudy betreut Kunden über die Inbetriebnahme hinaus. „Bei unserem After Sales geht es uns nicht nur darum, Störungen und Maschinen-stillstände und damit lange Ausfallzeiten zu vermeiden“, beschreibt er. „Die Kunden müssen sich mit ihren Anlagen häufig auch an geänderte Produktionsbedingungen am Markt anpassen und zum Beispiel deren Leistungsfähigkeit erhöhen.“

Vecoplan Service: Maximale Unterstützung und Verfügbarkeit

Konstant im Leistungshoch

Was ist nun, wenn beim Anwender die Anlage plötzlich stillsteht? „Dann kann er uns an jedem Tag im Jahr rund um die Uhr über unsere Hotline erreichen. Er bekommt sofort telefonische Unterstützung“, ver-spricht Claudy. Die Techniker versuchen zunächst, via Ferndiagnose die Störung zu beheben. Die Systeme sind damit in vielen Fällen rasch wieder einsatzbereit. Zudem ermitteln sie die Ursachen der Störung, um zu verhindern, dass diese wieder auftritt. Doch nicht jeder Fehler lässt sich am Tele-fon beheben. „Um in diesen Fällen längere Ausfallzeiten zu verhindern, schicken wir – je nach Land – entweder einen unserer Kollegen zum Kunden, der das Problem löst, oder wir beauftragen unsere lizenzierten Servicepartner, beispielsweise in Großbri-tannien.“

Eine kostengünstigere Alternative ist der Vecoplan-Live-Service. Der Anwender sendet seine Anfrage online an die Service- Techniker für eine direkte Unterstützung – und das weltweit: Die Spezialisten können auf die Steuerung oder das Bedienpult zugreifen und in Echtzeit Fehler erkennen, analysieren und beheben. Über Web-Cams lassen sich Live-Bilder übertragen und über Chat oder Video/Telefon-Konferenz komplexe Sachverhalte klären. „Zudem sind relevante Daten und Dokumente online verfügbar“, beschreibt Claudy. „Ebenso werden alle Service-Maßnahmen aufge-

listet. Der Anwender erhält rechtzeitig eine Erinnerung, wann zum Beispiel die nächste Wartung fällig ist.“

Um das Thema Service noch nutzerfreund- licher zu gestalten, hat Vecoplan eine Service-App entwickelt, über die der Kunde die Anfrage mit seinem Smartphone senden kann. Sie lässt sich für die Betriebssysteme iOS und Android kostenlos herunterladen. Durch die Verknüpfung mit dem Live- Service werden alle relevanten Daten der Maschinenkomponenten wie Füllstände, Drehzahlen, Betriebsstunden, Antriebe und Stromverbrauch auf dem Smartphone oder Tablet des Kunden angezeigt. So hat der zuständige Betriebs- oder Werksleiter den Überblick über alle Funktionen der Anlage, kann sie überwachen und rechtzeitig eingreifen. Die Anwendung lässt sich auch ohne das Live-Service-Paket nutzen. So können Kunden bei Störungen im Betrieb sofort aktiv werden und unmittelbar einen Request auslösen. „Wir bieten auch Daten-brillen an. Ist ein Mitarbeiter vor Ort damit ausgestattet, kann ihm unser Service-Tech-niker alle relevanten Informationen ins Sichtfeld einblenden“, erklärt Claudy. Der Mitarbeiter hat beide Hände frei, um den Anweisungen des Experten zu folgen. Mit diesem Tool muss das Wartungs- personal von Vecoplan auch seltener vor Ort sein. Das wirkt sich auf die Kosten und Geschwindigkeit aus.

Aus alt wird leistungsfähigerMit seinem Service unterstützt Vecoplan Kunden auch dabei, künftigen Leistungs- steigerungen gerecht zu werden. Dafür un-terziehen die Spezialisten bereits vorhandene Maschinen einem umfassenden Retrofit. Anwender profitieren anschließend von einer höheren Betriebssicherheit, sie können ihre Produktion und Prozesse verbessern oder auch Risiken minimieren. „Wir haben zum Beispiel für einen Kunden einen Nachzerklei-nerer der Baureihe VAZ 2500 T so aufgerüstet, dass er den doppelten Durchsatz fährt und bei gleicher Antriebsleistung ein homoge-neres Output-Material erzeugt“, beschreibt Claudy.

Bei diesem Anwender handelt es sich um ein Unternehmen, das Industrieabfälle zu heizwertreichem Ersatzbrennstoff für Kraft-, Zement- und Kalkwerke aufbereitet. Die Materialqualität ließ sich durch minimierte Überlängen in der Nachzerkleinerung ver-bessern. Gleichzeitig wünschte der Kunde, die bisherige Leistung von 4,5 bis fünf Tonnen in der Stunde auf acht Tonnen zu steigern. „Wir haben den U- durch einen W-Rotor ersetzt, der sich für dieses Material besser eignet. Bei diesem Projekt übernahmen wir die Gesamtplanung, das Projektmanagement, die Montage und Inbetriebnahme sowie den Leistungsnachweis“, sagt Claudy.

Kompetenter Ansprechpartner rund um die Uhr

„Wir kennen unsere Maschinen und die Aufgaben unserer Kunden. Damit können wir die passende Service-Vereinbarung für den jeweiligen Einsatz sowie für eine sichere und maximale Betriebsdauer bieten.“

Markus Claudy

5 8 5 9

Page 31: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

MaterialienAuch ohne legislativen Druck stehen die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung hoch im Kurs. EU-Initiativen für eine bessere Nutzung der Rohstoffe tragen maßgeblich zu einem internationalen Umdenken bei. Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen, der Einsatz von Rezyklaten oder aufbereiteten Ersatzbrennstoffen lohnt sich.

Vision, Innovation, Realität

616 0

Page 32: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

A k t e n - u n d D a t e n v e r n i ch t u n g A k t e n - u n d D a t e n v e r n i ch t u n g

Streifenlos sicher geschreddertDas ist bei Vecoplan in der Akten- und Datenträgervernichtung die Königsdisziplin. Unsere Ingenieure sind Spezialisten auf ihrem Gebiet. In unserem Technologiezentrum wird jede Neuentwicklung intensiv getestet. Das Ergebnis sind die besonders leistungsstarken, bis ins Detail auf höchste Sicherheitsanforderungen abgestimmtenVecoplan Akten- und Datenträgervernichter.

V-ECO – neueste Technologie

Die Akten- und Datenvernichter der V-ECO Baureihe wurden komplett neu entwickelt. Insbesondere in der Papier-Zerkleinerung arbeiten die Systeme durch Drehzahl-anpassung an den Input und einen frequenzgeregelten Riemen-Direktantrieb (ESC-Drive) hoch effizient. In der Spitze lässt sich ein Papierdurchsatz von bis zu 9 t pro Stunde erreichen (V-ECO 1700). Das kompakte Maschinendesign minimiert den Platzbedarf und sorgt für eine hohe Laufruhe und geringe Lärmemissionen. Die konsequente Reduktion auf das Wesentliche sichert höchste technische Verfügbarkeit. Große Wartungstüren und ein schwenkbarer Maschinenboden bieten eine hervorragende Zugänglichkeit und erleichtern Anwendern die Service- und Wartungsarbeiten.

■ TÜV-zertifizierter Akten- und Datenträgervernichter (Sicherheitsstufen P-1 bis P-5)

■ U- oder W-Rotor mit 40 mm Messern aus hoch legiertem Spezialstahl

■ Sicherheitsstufe P-1 bis P-5 in einem Schritt

■ Hydraulisch aufschwenkbare Bodenklappe

■ Hoch effizient (ECO!)

VAZ – bewährte Höchstleistung

Die VAZ-Baureihe bietet Akten- und Datenträgervernichter in verschiedenenLeistungsstufen. Die robusten, bewährten Einwellen-Zerkleinerer sind die erste Wahl, wenn es um industrielle Aktenver-nichtung geht. Einfache Siebwechselermöglichen die Verwendung unter-schiedlicher Sieblochgrößen zur Errei-chung der jeweiligen Sicherheitsstufe.

■ Der U-Rotor mit 40 mm Schneidwerk- zeugen aus hoch legiertem Spezial- stahl erlaubt einen besonders hohen Durchsatz. Mit einem VAZ 2000 lassen sich bis zu 12 t Papier pro Stunde sicher und zuverlässig zerkleinern. In Kombination mit dem Vecoplan HiTorc-Antrieb arbeitet das System extrem energieeffizient und spart gegenüber Standardantrieben bis zu 50 % Energiekosten ein.

■ Die Zusatzfunktion „Vecoplan-Flipper“ erkennt Störstoffe und schützt das Schneidwerk der Maschine vor schweren Beschädigungen.

■ Die Funktion „Vecoplan-Schwenk- sieb“ vereinfacht Wartung und Störstoffentnahme.

VDS 800 – der Festplatten-Spezialist

Möchten Sie Festplatten oder magne- tische, optische und elektronische Datenträger wie Magnetbänder, CDs oder USB-Sticks in Chargen sicher und zuverlässig zerkleinern, ist der VDS 800 die perfekte Lösung. Durch die mecha- nische Zerkleinerung werden sensible Daten wirkungsvoll und unumkehrbar vernichtet. Die Verwendung verschiede- ner Siebgrößen erlaubt auch hier die Umsetzung unterschiedlicher Sicher-heitsstufen. Alle produktberührenden Komponenten in der Maschine sind in antimagnetischem Stahl ausgeführt, wodurch das Anhaften von Magneten aus den Festplatten verhindert wird. Die Beschickung erfolgt einfach über einen verschließbaren Einfüllschacht.

■ Hohe Flexibilität durch breiten Einsatzbereich

■ Sicherheitsstufen: O-1 bis O-4, T-1 bis T-5, H-1 bis H-5, E-1 bis E-4

■ Einfache Anpassung durch schnelle Siebwechsel

■ Geringer Personalaufwand durch chargenweise Beschickung

■ Mit antimagnetischer Edelstahl- Auskleidung

■ Steckerfertige, CE-konforme Lieferung

■ Auch mobil einsetzbar

Mit dem Einwellen-Zerkleinerer VAZ, dem V-ECO und dem Festplattenzerkleinerer VDS 800 bietet Vecoplan drei Anlagensysteme, um die verschiedensten Anforderungen einer sicheren und effizienten Vernichtung von Akten und Daten zu leisten.

Lösungen von Vecoplan berücksichtigen die speziellen Bedürfnisse von Anlagenbetreibern. Diese profitieren von konsequenter Sicherheit, höchster Zerkleinerungsleistung, durchgehender Anlageneffizienz und einer Gesamtwirtschaftlichkeit.

Ein Team: Einwellen-Zerkleinerer VAZ, V-ECO und der Festplattenzerkleinerer VDS 800

Unsere Systeme leisten konkret:

■ Hoch sichere und effiziente Akten- und Datenträgervernichtung

■ TÜV-bescheinigte Sicherheitsstufen, entsprechend der DIN 66399-2

■ Realisierung von kompletten Anlagensystemen nach DIN 66399-3

■ Breites Vecoplan Maschinenspektrum: VAZ, V-ECO, VDS 800

■ Auf Ihre Anforderungen exakt zugeschnittene Lösungen ■ Flexibel einsetzbare Schredder ■ Höchste Ausfallsicherheit ■ Sichere Investitionen ■ Know-how und Technologie vom Marktführer

Sicherheit bei der Akten- und Datenträgervernichtung

6 2 6 3

Page 33: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

M a t e r i a l h an d l i n g M a t e r i a l h an d l i n g

Engineering und Produktion für

EBS-Aufbereitung und Materialhandling

Vecoplan Kompetenz auf ganzer Linie

Vecoplan Dosier-, Lager- und Förderkomponenten sind detailliert aufeinander ausgelegt und abgestimmt, sodass ein kontinuierlicher

Materialfluss in Ihrer Anlage gesichert ist. Dies ermöglicht Ihnen eine sehr hohe Gesamtwirtschaftlichkeit Ihrer Anlage.

Vecoplan verfügt über jahrelange Erfahrung im Engineering und der Produktion von hochmodernen und leistungsstarken

Aufbereitungsanlagen zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen (EBS) aus Haus-und Industrieabfällen sowie für das Handling von

Materialströmen zur thermischen Verwertung in der Kraftwerks- und Zementindustrie.

MaterialannahmeJeder Prozess zur thermischen Materialver-wertung beginnt mit der Materialannahme. Damit der Materialstrom in Ihrer Anlage opti-mal läuft, entwickeln wir für Sie abgestimmte Materialannahme-Lösungen, zugeschnitten auf Ihre Prozesse, Förderwege, notwendigen Förderleistungen und Gegebenheiten. Dazu bieten wir Ihnen eine breite Produktpalette.

Die Systeme im Bereich der Materialan-nahme sind variabel anpassbar, für Anlief-erung mit Kipp-LKWs, Trailern mit Schub-boden oder Radlader – je nach den örtlichen Begebenheiten, dem Inputmaterial und der gewünschten Förderleistung – Vecoplan nimmt Ihr Material sicher in Empfang.

MaterialförderungUnterschiedlichste Aufgabematerialien stel-len besondere Anforderungen an die Förder-technologie. Vecoplan verfügt über eine Vielzahl innovativer, technischer Lösungen, wenn Material wirtschaftlich und effizient angenommen, gelagert oder transportiert werden soll.

Zur Abdeckung der verschiedensten An-forderungen zur Materialförderung konstru-iert und fertigt Vecoplan Förderaggregate, individuell zugeschnitten auf unterschiedlich-ste Anforderungen, wie Materialart und Partikelgröße sowie die zu überbrückende Distanz und den Grad der Neigung der Förderstrecke.

MateriallagerungFür die Lagerung unterschiedlichster Mate-rialien und Materialmengen bietet Vecoplan Lösungen nach Bedarf. Dabei kommen je nach gewünschten Lagervolumen und Materialbeschaffenheit unterschiedliche Systeme zum Einsatz.

Lagerung von Material durch Kratzboden System

Lagerung von Material durch Toploader System

Lagerung von Material durch Schneckenboden Bunker

Lagerung von Material durch Be- und Entladeförderer Typ VBE

6 4 6 5

Page 34: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

6 6

Tech n i s ch e K u n s t s t o f f e Tech n i s ch e K u n s t s t o f f e

So gut wie neu – oder auch besser

Individuelle Zerkleinerungstechnik für qualitativen Output und hohen Durchsatz

Mit ihrer hohen mechanischen Stabilität sind technische Kunst- stoffe wahre Alleskönner und finden aus diesem Grund in nahezu jeder Industrie weltweit Verwendung. Das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage zeigt sich deutlich in einem klassischen Nachfrageüberhang. Die Ware ist knapp und die Preise steigen kon-stant. Die Lösung? Prozessabfälle dem Produktionskreislauf wieder zuführen. Doch hierfür wird eine leistungsstarke Technik benötigt, die das anspruchsvolle Material wieder entsprechend aufbereitet. Veco-plan bietet dafür individuelle und exakt auf Materialien abgestimmte Zerkleinerer als Herzstück erfolgreicher Aufbereitungsprozesse. „Immer mehr Branchen setzen auf technische Kunststoffe“, erklärt Martin Klotz den Markt. „Vor allem das Zerkleinern wird bei diesen Wertstoffen immer häufiger zur Herausforderung“, sagt der Area Sales Manager. Woran das liegt? „Genau an den Eigenschaften, weswegen sie im Einsatz sind.“ Als Beispiel nennt er Polyamide (PA), die in großen Mengen zu Fasern verarbeitet werden. Diese technischen Thermoplas-te können üblicherweise Temperaturen bis 130 Grad Celsius dauerhaft standhalten. Sie zeichnen sich aber vor allem durch ihre hohe Festig-

keit, Zähigkeit und Dämpfungseigenschaften aus. „In der Automobil- industrie ersetzen diese Materialien immer häufiger Metall“, erläutert Klotz. Die zunehmende Elektrifizierung lässt den Bedarf noch weiter steigen: ob zum Schutz der Batterien, zum Verringern der Staubbelas-tung im Interieur oder für eine moderne Lichttechnik mit LEDs.

PA dient auch, ebenso wie Polyoxymethylen (POM), Polyethylentere- phthalat (PET) oder Gusspolyamid 6, mit ihren hervorragenden mechanischen Eigenschaften der Konstruktion von Maschinen. PET ist zudem in der Getränke- und Nahrungsmittelbranche sehr beliebt – ein weiterer wichtiger Markt, der auf technische Kunststoffe setzt. Denn insbesondere in Europa hat sich das Verbraucherbewusstsein hinsichtlich nachhaltiger Verpackungen verbessert. PET ist besonders abriebfest und beständig gegenüber verdünnten Säuren, Ölen, Fetten und Alkoholen. „Der steigende Bedarf an technischen Kunststoffen in den ganz unterschiedlichen Branchen führt jedoch zu einer ange- spannten Versorgungssituation“, sagt Klotz. „Die Lieferzeiten können inzwischen bis zu vier Monate betragen. Dazu steigen die Preise. Für Verarbeiter ist das eine unbefriedigende Situation.“

Aus Alt hochwertiges Neu machen

Eine Lösung für verarbeitende Betriebe ist es, Material in Form von Anfahrklumpen oder Ausschussteilen zurück in den Produktionskreis-lauf zu führen. Dieses sogenannte Inhouse-Recycling bietet eine Reihe von Vorteilen: Die Unternehmen müssen weniger für teure Neuware ausgeben und die Entsorgung in externen Recyclinganlagen entfällt. Außerdem ist ein geringerer Platzbedarf erforderlich, auf dem das Ausschussmaterial gelagert wird. Das Material ist lediglich zwischen- zulagern, bevor es zu einer sauberen Aufbereitung des Rohstoffs kommt.

„Mit der richtigen Technik lässt sich eine Qualität herstellen, die sich mit der von Neuware messen kann – oder diese sogar noch übertrifft“, sagt Klotz. Doch das ist gar nicht so einfach – Stichwort Zerkleinerung. Als Beispiel nennt er den glasfaserverstärkten Kunststoff GF30. „Die Fasern, die in diesem Material eingelegt sind, müssen eine gewisse Länge aufweisen, damit sie die erforderliche Steifigkeit sicherstel-len“, beschreibt Klotz. „Sind die Fasern zu lang, leidet die Qualität, sind sie zu kurz, ebenso.“ Bei anderen Werkstoffen – wie PET – spielt die Viskosität eine Rolle, wenn sie im Extruder compoundiert werden sollen.

Erfolgt das Schreddern statt in einem mehr- nur in einem einstufigen Prozess, fördert dies das Fließverhalten. Damit Betriebe wirtschaftlich arbeiten können, muss aber nicht nur die Output-Qualität stimmen, sondern auch die Durchsatzleistung.

Auf die Anlagentechnik kommt es an

Um für die verschiedenen technischen Kunststoffe eine auf den Anwendungsfall passende Lösung zu finden, arbeiten die Entwickler von Vecoplan eng mit ihren Kunden zusammen. „In den vergange-nen Jahren kamen Verarbeiter mit immer neuen Herausforderungen auf uns zu“, resümiert Klotz. „Teilweise handelte es sich um extrem schwierig zu bearbeitende Werkstoffe, die mit einem hohen Durchsatz zu qualitativem Granulat zerkleinert werden sollten.“ Unter den Kunden befanden sich Firmen, die erst bei anderen Herstellern nachgefragt haben, jedoch keine zufriedenstellende Lösung erhielten.

Doch was zeichnet eine solche Maschine aus und auf welche Komponenten kommt es an? „Entscheidend ist vor allem die Schneid- geometrie“, beschreibt Klotz. „Über die Rotor- und Messer-Bestück-ung sowie die entsprechende Siebwahl können wir die Anlagen detailliert an die In- und Output-Anforderungen anpassen. Die Leistungsfähigkeit lässt sich schnittstellengenau abstimmen. Je nach Anspruch wählen wir zum Beispiel einen größeren Rotordurchmesser, der mit gehärteten Werkzeugen bestückt sein kann.“ Diese lassen sich auch mehrfach nutzen und schnell wechseln. Für eine stabilere und zähere Ausführung der Werkzeuge lässt sich ihr Kern erhöhen und ihre Aufnahme an die jeweilige Aufgabe angleichen. Zudem können die Vecoplan-Techniker die Traverse mit verschraubten gehärteten Gegenmessern massiver ausführen.

„Wir entwickeln Anlagen, die wir in zahlreichen Versuchen in unserem hauseigenen Technologiezentrum

auf die individuellen Anwendungen abstimmen. Wir sind dabei im ständigen Austausch mit den Anwendern.“

Martin Klotz, Area Sales Manager

6 6 6 7

Page 35: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

Info

Tech n i s ch e K u n s t s t o f f e

„Je nach Anwendung entwickeln wir kom-plett neue Komponenten oder optimieren bereits vorhandene“, berichtet Klotz. „Wir können so immer auf die unterschiedlichen Materialien und Durchsätze unserer Kunden wirkungsvoll eingehen. Das ist wichtig, weil sich die Situation mit Neuware voraus-sichtlich in den kommenden Jahren nicht bessern wird.“

Tech n i s ch e K u n s t s t o f f e

Die Elektromotoren ohne Getriebe erhöhen die Energie- effizienz und damit die Produk-tivität von Anlagen erheblich. Dafür gab es den Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) 2017.

Dynamischer, robuster und sicherer Antrieb

Für die Rotoren verbaut Vecoplan je nach Anforderung den HiTorc-Antrieb, der in ver-schiedenen Leistungsklassen erhältlich ist. Dieser arbeitet dynamisch und ist anlauf- und drehmomentstark. Er kommt komplett ohne mechanische Elemente wie Getriebe, Riemen, Kupplungen oder Hydraulikaggregate aus. Die starken Erschütterungen und Vibrationen, die bei der oft schwierigen Zerkleinerung entstehen, stellen für den HiTorc-Direktantrieb im Gegensatz zu Aggregaten mit Getriebeantrieb keine große Herausforderung dar.

„Im Vergleich zu mechanischen und hydraulischen Antrieben ist der Verschleiß deutlich geringer, und es fallen weniger Wartungsarbeiten an“, sagt Klotz. „Wegen der direkten Befestigung des Antriebs auf der Rotorwelle kommt es zu keinen Leistungsverlusten im Antriebsstrang, und somit erreicht der HiTorc einen höheren Wirkungsgrad.“ Das hohe, über den gesamten Drehzahlbereich zur Verfügung stehende Drehmoment ermöglicht einen problemlosen Anlauf unter Last. Bei Überlast sind rasche und dynamische Reversier- vorgänge möglich. Für einen sicheren Betrieb ermöglicht der Bremswiderstand einen schnellen Rotorstop bei Unfallgefahr (Not-Aus) und bei Störstofferkennung. Durch die Kaltleitertechnik ist der Hauptmotor vor Brand geschützt. „Die Firma Oswald Elektromotoren GmbH hat unseren HiTorc als Hauptantrieb in der Direktantriebstechnik eingesetzt. Das hat den Elektromotorenbau revolutioniert“, ist Klotz begeistert.

Bei Bedarf ein verstärktes Design

Damit es bei der Zerkleinerung bestimmter Materialien – beispielsweise glasfaserverstärkten Werkstoffen – zu keinem vorzeitigen Verschleiß kommt, können die Entwickler die Maschinen in verstärktem Design auslegen. So kann zum Beispiel das Gehäuse dickwandig verrippt, mit massiveren Seitenwänden und einem robusteren Boden ausgeführt sein. „Bei einer unserer Anlagen haben wir im Rotorbereich und im Siebraum den Abstand zwischen Rotorstirnseite und Seiten-wand vergrößert. Damit können sich keine Bänder und Drähte auf der Rotorwelle aufwickeln“, beschreibt Klotz.

Der freie Materialdurchlass nach unten mindert zudem den Verschleiß zwischen Rotor und Seitenwand. Eine überarbei- tete Abstimmung zwischen Antriebswelle und Rotorlagerung sowie robuste austauschbare Dichtelemente an Rotor und Seitenwand verhindern das Eindringen und Festsetzen von Materialien im Lagerbereich. Dies erhöht die Lebensdauer und verbessert die Wartungsfreundlichkeit.

Zu den Kunden gehören Unternehmen aus verschiedenen Branchen – zum Beispiel aus der Elektroindustrie, ebenfalls ein wichtiger Abnehmer technischer Kunststoffe. „Wir haben für einen Verarbeiter eine Zerkleinerungstechnik entwickelt, die glasfaserverstärktes Material aufbereitet, in dem sich eingepresste Steckverbindungen und Platinen befinden“, erläutert Klotz. Das Material wird kistenweise in die Anlage gekippt. Zuerst werden die Messingteile maschinell aussor- tiert, anschließend mit der Vecoplan-Technik zu hochwer- tigem Output geschreddert. Ein anderer Kunde fertigt Straßen-Leitpfosten. Diese sind meist 15 Jahre im Einsatz. „Wir haben gemeinsam mit dem Kunden eine Lösung erar-beitet, um das Material wieder aufzubereiten“, sagt Klotz. Wichtig ist unter anderem, dass es nach der Zerkleinerung intensiv gewaschen wird, weil die Pfosten zum Beispiel durch Streusalz erheblich verschmutzt sein können.

6 8 6 9

Page 36: AUFBEREITUNGS- TECHNOLOGIEN...ein Fest nur für uns. Das hat sehr viel mit un-serem Charakter zu tun. Eingeladen sind alle Kollegen mit ihren Familien, Azubis mit ihren Eltern und

Gedruckt auf EU Ecolabel zertifiziertem Papier

Vecoplan AG Vor der Bitz 10 56470 Bad Marienberg | Germanyphone +49 2661 62 67-0 fax +49 2661 62 67-70 welcome@ vecoplan.de www.vecoplan.com

conc

ept &

real

izat

ion

by a

ttent

io.d

e