Auflagen und Bogentypen SBZ MiNr. 221€¦ · FF1 p1, p2 2128 90,4 FF1 p3 33 1,4 FF2 p3 144 6,1 FF3...

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Fachgruppe Köpfe/Pieck der ArGe DDR-Spezial Köpfeserie SBZ MiNr. 212-227 Auflagen und Bogentypen SBZ MiNr. 221 Zusammenfassung Beispielhaft wird im folgenden Artikel die Vorgehensweise in der Bogenforschung sämtlicher Marken der Köpfeserie erläutert. Der verfügbare Platz im Clubjournal wird es nicht erlauben, sämtliche Bilder und Tabellen, die auf der umfangreichen Datenbank im Internet zur Verfügung stehen, hier in Druckform wiederzugeben. Wer Internet hat, bekommt eben mehr … Einleitung Im Rahmen der Farbforschung zur Neukatalogisierung der Köpfeserie (SBZ MiNr. 212-227) wurden 2354 Marken der Wertstufe 25 Pfg. farbvermessen (Forschungsbeirat 2009) und in einer Datenbank mit dem Programm FarbAuswertung von Wolfram Podien erfasst (Burkhardt 2009a). Erläuterungen zur Vorgehensweise finden sich in Burkhardt 2009b. Es wurden 3 Gruppen von Forschungsfarben (FF) (FF1 aus FF1a, 1b, 1c, 1d, 1e, 1f , FF2 und FF3 aus FF3a, 3b und 3c) definiert und den dort definierten Papiervarianten zugeordnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Ein Teil des Untersuchungsmaterials bestand aus kompletten Bögen oder größeren Bogenteilen, die später möglichst zusammengefügt wurden. Vergl. Tabelle 2. Tabelle 1. Forschungsfarbe Papiervariante Anzahl % FF1 p1, p2 2128 90,4 FF1 p3 33 1,4 FF2 p3 144 6,1 FF3 p3 49 2,1 gesamt 2354 100 Tabelle 2. Bogenmaterial in der Datenbank Forschungsfarbe Anzahl FF1-p1p2 126 FF1-p3 1 FF2 6 FF3a 3 FF3c 2 138 Diese Bögen wurden mit 600 dpi Auflösung gescannt und in die Bogendatenbank eingepflegt (Burkhardt 2009d). Es wurden insgesamt 6421 Einzelbilder je 560 Pixel Höhe und 460 Pixel Breite für jedes Bogenfeld geschnitten. Die Feldmerkmale, auf denen die folgende Einteilung basiert, wurden tabellarisch erfasst. Dabei wird für jedes einzelne Bogenfeld ermittelt, welche Merkmale auftreten und als kleine Bilddatei abgespeichert. Die Merkmale werden mit Buchstaben durchnummeriert und das Vorkommen in den Bögen der Datenbank in einer Tabelle erfasst. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse führten zu der hier vorzustellenden Einteilung der Bogentypen. Exemplarisch sind die auf den Feldern 1-13 gefundenen Merkmale in Tabelle 3 dargestellt. Dabei kommt es im Rahmen dieser Bogenforschung nicht darauf an, ob die Merkmale irgendwelche Mindestanforderungen erfüllen oder ob sich daraus einmal ein „Plattenfehler“ für den Katalog entwickelt. Wichtig ist hier nur, dass der Fehler in der vorliegenden Vergrößerung erkennbar ist. Man bedenke, dass eine Darstellung einer mit 600 dpi gescannten Marke fast bildschirmfüllend ist und dabei deutlich mehr Details erkennbar sind als beim Hantieren mit Lupen. Vorhandensein wird mit dem entsprechenden Buchstaben in die Tabelle eingetragen, Nichtvorhandensein mit Minus, das Fehlen einer Marke mit einem kleinen o. Diese Systematik hat sich bewährt, weil man jederzeit nachschlagen kann, wie das Merkmal aussieht und auf welchem Bogen es sich befindet. Die gesamte Forschung ist online auf der Website köpfe1.de. Dort sind noch deutlich mehr Funktionen eingebaut, als sich hier darstellen lässt. So befindet sich auf jedem der kleinen Ausschnittbilder aus Tabelle 3 ein Link, der zu der Datei führt, die zu dem jeweiligen Merkmal angefertigt wurde. Dort wird das Merkmal meist kurz beschrieben, es ist dort auch vermerkt, auf welchen Feldern und Bogentypen sich das Merkmal befindet, gegebenenfalls, ob es veränderlich ist und mit welchen anderen Merkmalen es sich auf einem Feld befindet usw. Durch diese Technik kommt man bei den hier erstellten Tabellen ohne jegliche weitere Erklärung aus, wenn man mehr wissen will, muss man nur klicken. Tabelle 3. Tabellarische Erfassung des Vorkommens der Merkmale auf f1-15 Typ Rand 01 05 06 07+57 10 11 12 13 15 01 1 b ab - - - - - b - - 02 1 b ab - - - - - b - c 03 1 b o d - - a - b - c 04 1 b o d - - o - b - c 05 1 b o d - - a - b - c 06 1 b o d - - - - b - c

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Fachgruppe Köpfe/Pieck der ArGe DDR-SpezialKöpfeserie SBZ MiNr. 212-227Auflagen und Bogentypen SBZ MiNr. 221Zusammenfassung

Beispielhaft wird im folgenden Artikel die Vorgehensweise in der Bogenforschung sämtlicher Marken der Köpfeserie erläutert. Der verfügbare Platz im Clubjournal wird es nicht erlauben, sämtliche Bilder und Tabellen, die auf der umfangreichen Datenbank im Internet zur Verfügung stehen, hier in Druckform wiederzugeben. Wer Internet hat, bekommt eben mehr …

Einleitung

Im Rahmen der Farbforschung zur Neukatalogisierung der Köpfeserie (SBZ MiNr. 212-227) wurden 2354 Marken der Wertstufe 25 Pfg. farbvermessen (Forschungsbeirat 2009) und in einer Datenbank mit dem Programm FarbAuswertung von Wolfram Podien erfasst (Burkhardt 2009a). Erläuterungen zur Vorgehensweise finden sich in Burkhardt 2009b. Es wurden 3 Gruppen von Forschungsfarben (FF) (FF1 aus FF1a, 1b, 1c, 1d, 1e, 1f , FF2 und FF3 aus FF3a, 3b und 3c) definiert und den dort definierten Papiervarianten zugeordnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Ein Teil des Untersuchungsmaterials bestand aus kompletten Bögen oder größeren Bogenteilen, die später möglichst zusammengefügt wurden. Vergl. Tabelle 2.

Tabelle 1.

Forschungsfarbe Papiervariante Anzahl %FF1 p1, p2 2128 90,4FF1 p3 33 1,4FF2 p3 144 6,1FF3 p3 49 2,1gesamt 2354 100

Tabelle 2. Bogenmaterial in der Datenbank

Forschungsfarbe AnzahlFF1-p1p2 126FF1-p3 1FF2 6FF3a 3FF3c 2

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Diese Bögen wurden mit 600 dpi Auflösung gescannt und in die Bogendatenbank eingepflegt (Burkhardt 2009d). Es wurden insgesamt 6421 Einzelbilder je 560 Pixel Höhe und 460 Pixel Breite für jedes Bogenfeld geschnitten. Die Feldmerkmale, auf denen die folgende Einteilung basiert, wurden tabellarisch erfasst. Dabei wird für jedes einzelne Bogenfeld ermittelt, welche Merkmale auftreten und als kleine Bilddatei abgespeichert. Die Merkmale werden mit Buchstaben durchnummeriert und das Vorkommen in den Bögen der Datenbank in einer Tabelle erfasst. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse führten zu der hier vorzustellenden Einteilung der Bogentypen. Exemplarisch sind die auf den Feldern 1-13 gefundenen Merkmale in Tabelle 3 dargestellt. Dabei kommt es im Rahmen dieser Bogenforschung nicht darauf an, ob die Merkmale irgendwelche Mindestanforderungen erfüllen oder ob sich daraus einmal ein „Plattenfehler“ für den Katalog entwickelt. Wichtig ist hier nur, dass der Fehler in der vorliegenden Vergrößerung erkennbar ist. Man bedenke, dass eine Darstellung einer mit 600 dpi gescannten Marke fast bildschirmfüllend ist und dabei deutlich mehr Details erkennbar sind als beim Hantieren mit Lupen.Vorhandensein wird mit dem entsprechenden Buchstaben in die Tabelle eingetragen, Nichtvorhandensein mit Minus, das Fehlen einer Marke mit einem kleinen o. Diese Systematik hat sich bewährt, weil man jederzeit nachschlagen kann, wie das Merkmal aussieht und auf welchem Bogen es sich befindet. Die gesamte Forschung ist online auf der Website köpfe1.de. Dort sind noch deutlich mehr Funktionen eingebaut, als sich hier darstellen lässt. So befindet sich auf jedem der kleinen Ausschnittbilder aus Tabelle 3 ein Link, der zu der Datei führt, die zu dem jeweiligen Merkmal angefertigt wurde. Dort wird das Merkmal meist kurz beschrieben, es ist dort auch vermerkt, auf welchen Feldern und Bogentypen sich das Merkmal befindet, gegebenenfalls, ob es veränderlich ist und mit welchen anderen Merkmalen es sich auf einem Feld befindet usw. Durch diese Technik kommt man bei den hier erstellten Tabellen ohne jegliche weitere Erklärung aus, wenn man mehr wissen will, muss man nur klicken.

Tabelle 3. Tabellarische Erfassung des Vorkommens der Merkmale auf f1-15Typ Rand 01 05 06 07+57 10 11 12 13 15

01 1 b ab - - - - - b - -02 1 b ab - - - - - b - c03 1 b o d - - a - b - c04 1 b o d - - o - b - c05 1 b o d - - a - b - c06 1 b o d - - - - b - c

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07 1 b ab d - - o - b - c08 1 b o d - - a - b - c09 1 b ab - - - o - b - c10 1 b ab - - - o - b - c11 1 b o - - - o - b - -12 1 b o - - - - - b - c13 1 b o d - - a - b - c14 1 b o d - - a - b - -15 1 b o d - - a - b - c16 1 b o - - - - - b - c17 1 b o - - - o a b - c18 1 b ab - - - o - b - -19 1 b ab - - - - - b - -20 1 b o ad - - - - b - c21 1 b ab d - - a - b - c22 1 b o - - - o - b - -23 1 b o d - - o - b - c24 1 b o - - - o - b - -25 1 b o a - - - - b - -26 1 b o - - - - - b - -27 1 b o - - - - - b - -28 1 b o - - - - - b - -29 1 b o - - - - - b - -30 1 b ab d - - a - b - c31 1 b ab - - - o - b - -32 1 b ab d - - a - b - c33 1 b o - - - - - b - -34 1 b o - - - - - b - -35 1 b o d - - o - b - c36 1 b o ad - - - - b - c37 1 b o ad - - - - b - c38 1 b o ad - - - - b - c41 2 b o o o o - - c o o42 2 b - - - a - - c - -43 2 b o o o a - - c - -55 4 b - - d a - - c - -56 4 b - - d a - - ? - -57 4 b - - d a - - ? - -58 4 b c - d a - - c - -61 5 a - b b a - - a a a63 5 a - b b a - - a a a64 5 a c? b b a - - a a a45 3 a - b c b - - a a a46 3 a - b c b - - a a a47 3 a - b c b - - a a a48 3 a - b c b - - a a a49 3 a - b c b - - a a a50 3 a o o o a - - o a a51 3 a - b c b - - a a a52 3 a - b c b - - a a a53 3 a - b c b - - a a a54 3 a - b c b - - ? a a

Typ Rand 01 05 06 07+57 10 11 12 13 15

Ergebnisse

Aus Tabelle 2 wird ersichtlich, dass 126 von 138 Bögen bzw. -teilen FF1 auf Papier p1 und p2 zuzuordnen sind, immerhin 91,3%. Diese Häufigkeit ist vergleichbar mit der in der Farbforschung gefundenen von 90,6% (Tabelle 1).Für die Bogenforschung ist aus der Gruppe FF1 besonders FF1d interessant, weil diese als einzige auf dem späteren Papier p3 gedruckt wurde, die anderen Varianten von FF1 kommen nur auf den früheren Papieren p1 und p2 vor. Leider ist dieser Bogentyp besonders selten. FF2 und FF3 sind immer auf p3.Es wurden insgesamt 5 Bogentypen vorgefunden, die sich bis auf eine Ausnahme auch jeweils einer Forschungsfarbe zuordnen lassen, d.h., während jeder Auflage wurde nur ein Schalterbogen mit der Wertstufe 25 Pfg. gedruckt, die anderen Nutzen im 4er bzw. 8er Druckbogen waren mit anderen Wertstufen besetzt.

Bogentypen

Bogentyp 1. Bei den ersten Auflagen auf p1 und p2 lassen sich trotz der großen Menge an Bögen keine Typenunterschiede feststellen, weshalb davon auszugehen ist, dass nur ein Schalterbogen mit der 25-Pfg.-Marke gedruckt wurde. Bei Bogentyp 1 ist der rechte Nachbar immer die 30 Pfg., wie an der entsprechenden Randleiste (RL) 1 in dieser Farbe zu erkennen ist. Es gibt keine Bögen dieser Auflage ohne entsprechende RL1 rechts und links. Anhand der durchgezähnten Ober- und Seitenränder kann man die Bögen 3 verschiedenen Zähnungsschemata zuordnen: Die nach Schema 1 gezähnten Bögen sind allesamt NW in Kammzähnung. SO-Bögen sind ausnahmslos in Kreuzkammzähnung gezähnt (Schema 4), und die NO-Bögen wurden alle nach dem von Zempel 1969 beschriebenen Schema 2 gezähnt. Mit diesen unterschiedlichen Zähnungs-Schemata lässt sich auch erklären, dass es sich nur um ein und denselben Bogen handelt, obwohl er verschieden gezähnt wurde (es ist immer der linke Oberbogen). Innerhalb der

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Type 1 lassen sich Merkmale fortschreitender Abnutzung belegen.

Bogenaufbau Bogentyp 1 (links) und 2-5 (rechts):

Äußeres Erkennungsmerkmal dieser Type ist neben den Randleisten Typ 1 rechts und links das gebrochene M des Summenzählers DM 10.-, auch hier mit fortschreitender Abnutzung.

Die Bögen der folgenden Typen weisen keine Randleisten auf. Type 1, 2 und 4 haben enge weiße Randlinien (Type I), 3 und 5 weite (Type II). Die Unterschiede bei den Randlinien, die sich für eine Typeneinteilung vieler Wertstufen der Köpfeserie eignen, wurden bei diesen Untersuchungen entdeckt und sind hier erstmals beschrieben.

Bogentyp 2 tritt ebenfalls nur in einer Form auf, es handelt sich um eine kleine Auflage in FF1d auf Papier p3, von der aber nur sehr wenig Bogenmaterial verfügbar war (mehrere Teile, keine kompletten Bögen). Alle bei Type 1 gefundenen Primärmerkmale (PM) sind auch hier vorhanden (Beispiele siehe unten), es kommen aber neue PM hinzu, die auch auf den Bogentypen 3 bis 5 vorhanden bleiben (Beispiele siehe unten). Die Sekundärmerkmale (SM) von Bogentyp 1 (Beispiele siehe unten) sind ausnahmslos nicht mehr vorhanden, d.h. es wurden neue Platten angefertigt. Es treten viele Merkmale auf, die auf späteren Bogentypen nicht mehr vorhanden sind (Beispiele siehe unten). Äußeres Erkennungsmerkmal dieser Type ist das verstümmelte D des Summenzählers DM 22.50

Bogentyp 3 tritt in FF2 und in einem Bogen auch in FF3a auf Papier p3 auf. Die Sekundärmerkmale aus Type 2 sind nicht mehr vorhanden (Beispiele siehe unten). Äußeres Erkennungsmerkmal dieser Type ist der Farbpunkt rechts neben f50, der aber auch bei Type 4 auftritt sowie ein deformiertes D des Summenzählers DM 15.- sowie ein schräges D in abweichender Schrifttype bei Summenzähler DM 17.50.

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Bogentyp 4 tritt nur in FF3c auf. Es gibt mehrere gemeinsame Sekundärmerkmale mit Type 2, aber auch mehrere Sekundärmerkmale, die bei Type 2 noch vorhanden waren, hier aber fehlen. Die bei Type 3 beschriebenen äußeren Erkennungsmerkmale an den Summenzählern und der Farbpunkt treten hier auch auf.

Bogentyp 5 ist in FF3a gedruckt, derselben Farbe wie MiNr. 334, weshalb angenommen werden kann, dass sie im Vergleich zu Bogentyp 4 die spätere ist. Es gibt mehrere Gemeinsamkeiten mit Type 3, aber auch mehrere neu hinzugekommene Sekundärmerkmale. Äußeres Erkennungsmerkmal dieser Type ist der abgeschrägte Strich beim Summenzähler DM 25.-. Der Summenzähler DM 17.50 mit dem abweichenden schrägen D wie bei Typen 3 und 4 ist hier auch vorhanden, das defekte D bei DM 15.- wurde ausgebessert.

Primär- und Sekundärmerkmale von MiNr. 221Im folgenden werden die gefundenen Plattenfehler dargestellt, getrennt nach Primärmerkmalen (PM, mehrfach je Bogen) und Sekundärmerkmalen (SM, nur einmal je Bogen) und geordnet nach ihrem Auftreten bei den einzelnen Bogentypen. Die Verteilung der Merkmale auf die einzelnen Bögen ist online auf www.köpfe1.de ausführlich dargestellt. Die Auflistung der gefunden Merkmale erfolgt im Anhang. Teil 1 zeigt die PM, die auf allen Bögen gefunden wurden. (Fast) alle dieser Merkmale treten 4x im Bogen auf allen homologen Feldern gleichzeitig auf, was beweist, dass zur Herstellung 4 Viertelbögen je 25 Druckklischees verwendet wurden.Teil 2 zeigt die PM, die nur in einem Teil der Auflagen auftreten. Diese Gruppe ist besonders interessant, weil damit erkennbar wird, dass PM, die auf Bogentyp 1 vorhanden waren, teilweise später nicht mehr auftreten. Zum zweiten lässt sich feststellen, dass die später neu hinzugekommenen PM nur 2x je Bogen auftreten, d.h. in dieser Periode wurde nicht mit der Vervielfältigung von Viertelbögen gearbeitet, sondern mit Halbbögen je 5 waagerechter Reihen. Teil 3 listet SM in einer oder mehreren Auflagen/Bogentypen - konstant auf allen Bögen des jeweiligen Bogentyps.. Auffällig sind hier die vielen SM, die bei Bogentyp 1 als Zeichen fortschreitender Plattenabnutzung auftreten. In den späteren Auflagen/Bogentypen kommen dagegen meist unveränderliche SM vor, was einerseits auf eine bessere Qualität des Materials der Druckplatten, andererseits auf eine kleinere Druckauflage der späteren Drucke hinweist.Teil 4 SM – nur auf einem Teil der Bögen des jeweiligen Bogentyps.Teil 5 listet eine Anzahl von Druckzufälligkeiten und Einzelfunde, die bisher nicht weiter geklärt werden konnten.

Auflistung der gefundenen Merkmale. Abkürzung: E=Ecke O/U=oben/unten R/L= rechts/links, d.h. EOR= Ecke oben rechts gebrochen oder offen1. PM - in allen Auflagen: (Reihe 1:) f01, 06, 51, 56: D von Deutsche mit Buckel - wahrscheinlich Primärmerkmal, aber nicht deutlich genug; f11, 16, 61, 66: Kringel im Kinnbart statt Doppellinie; f11, 16, 61, 66: Schrägstrich durch Stirnlinien (alle Bögen, bei FF2-3 auf f11 und 61 teilweise nur angedeutet); f15, 20, 65, 70 Kragenlinie rechts stark verdickt; f21, 26, 71, 76: Brillenrandschatten rechts fehlt (Bogentyp 1 alle 4, 2-5 nur f26,76); f21, 71, 76: Fleck im Schnauzbart rechts vergrößert und durchgehender Strich zum Haar (alle Bögen); (Reihe 2:) 31,36,81,86: gebrochene Ohrmuschel; f41, 46, 91, 96: Extrastrich am Bartrand rechts (alle Bögen); f41, 46, 91, 96:

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Bartsträhne rechts durchgehend bzw. geänderte Zeichnung (alle Bögen)

2. PM - in einem Teil der Auflagen: (Reihe 1: ) f21,26,71,76, Bogentyp 1 (alle): Rand des rechten Brillengestells unten gebrochen (nur 221a, danach retuschiert); f21, 26, 71, 76, Bogentyp 2-5: Retuschierter Rand des rechten Brillenglases (dünn, aber nicht mehr gebrochen wie bei PF 221 III) – ab p3 alle Bögen; f11, 16, 61, 66, Bogentyp 1 (alle): Verbindung Brillenbügel – Nasenwurzel; f 07, 57, Bogentyp 2, 4, 5: Mittleres senkrechtes Barthaar am Kinn unterbrochen; f19, 69, Bogentyp 2-5: Haken von F in Rudolf zum Bart; f23, 73, Bogentyp 2-5: Extrapunkt (entsprechend Mi. Nr. 334I); (Reihe 2:) f13, 63, Bogentyp 3+5 (alle): Linie zwischen Brille und Wertziffer fächerförmig verbreitert (ab FF2, Teil); f15, 65, Bogentyp 3+5 (alle): T von DEUTSCHE nach unten verlängert und dick

3. SM – bei einem oder mehreren Bogentypen - konstant auf allen BögenSM bei allen Bögen Bogentyp 1: (Reihe 1:) f01: abstehende Haarsträhne; f12: Delle in Trennlinie über OS; f35: EUR; f36: RODolf + R von Rudolf stark verdickt (alle Bögen p1-p2); f36: EUL (alle Bögen p1-p2, aber sehr variabel je nach Farbauftrag); f44: Ecke unten links ausgebeult (Alle Bögen p1-p2 in verschiedener Intensität der Abnutzung)(Reihe 2:) f45: EUR; f47: Farbklecks unter UT; f48: Ecke rechts unten gefüllt; f55: EUR; f60: EOR; f86: deformiertes R in Rudolf; f93: Rahmen oben mittig verengt oder zugelaufen; f96: Haarsträhne oben mittig verdickt;

SM bei allen Bögen Bogentyp 2: f22: EOL; f45: Weißer Fleck zwischen E und U; f47: Delle am Rand links neben Trennlinie; f56: EOL; f67: Fleck in Umrandung neben V ; f71: Rahmen links oben gebrochen; f73: EOL

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SM bei allen Bögen Bogentyp 2 und 4: f12: Ecke UL; f26: Verdickung am Rahmen oben links

SM bei allen Bögen Bogentyp 3: f06: Rahmen oben links verdickt; f23: EUL undeutlich; f51: Fleck unter Schulterlinie über R von Rudolf; f56: Große Stirnfalte mit 2 Buckeln; f57: Retusche von [Mittleres senkrechtes Barthaar am Kinn unterbrochen]; f78: Brillenbügel mit Dorn nach oben; f87: Delle in Rahmen unter EOL

SM bei allen Bögen Bogentyp 3 und 5: f05: Wertziffer 2 verlängert und rund, f05: Delle in Rand EUR, f12: Strich in Ecke UL, f20: EUR

SM bei allen Bögen Bogentyp 4: (Reihe 1:) f06d: Rahmen oben links breiträumig dicker, f16b: Brillenbügel vor Ohr unterbrochen, f22b: EOL, f25: EUL, f28a: EUR; f42: Farbfleck in Umrandung oben mittig(Reihe 2:) f42: Farbpunkt im R von Rudolf, f46a: Wertziffer 2 oben platt und äußere Rahmen verbreitert, f51d: tief geschnittene 5, f56a: Delle in Rahmen unter E von Deutsche, f60: Ecke unten rechts mit Strich, f61: EOL, f74: H von Virchow mit Querstrich

SM bei allen Bögen Bogentyp 5: (Reihe 1:) f06b: Punkt in Ecke UL, f40: Rahmen neben T von POST unterbrochen, f51: EOR (undeutlich), f52a: Delle in Rahmen über 5, f58: Doppeldelle in Oberrand, f59: EOL + Delle in Oberrand, f64: EUR (FF3) zu undeutlich, f66: Delle im Rahmen links mittig; (Reihe 2:) f76: Delle im Oberrand mittig, hohe schlanke 2, f86a: Weißer Fleck neben V von Virchow,

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4. SM – bei einem Bogentyp – nur auf einem Teil der BögenSM bei einem Teil der Bögen Bogentyp 1: (Reihe 1:) f01: Delle in Rahmen oben rechts, f05: Rahmen über 2 ausgefüllt, f05: Rahmen neben 5 unterbrochen, f10: Rahmen oben mittig unterbrochen (nur p1-p2), f11: EUR (Einzelfund), f15: D von Rudolf unten gefüllt, f35: Rahmen unter PO von Post offen (abgenutzte Bögen FF1 p1-p2), (Reihe 2:) f39: Rahmen verdickt unter U, f39: Rahmen unter U unterbrochen, f41: Rahmen neben V links gebrochen, f41: L von Rudolf oben abgeschrägt, f45: Rahmen unter POST unterbrochen bzw. Vorstufe: Randverdickung ebenso wie unter SC; f45: Rahmen unter E P repariert, f50b: Rand unter CHE separiert, f50: Rand unter E P separiert; f50c: Delle unter HE (Spätform von 50b), (Reihe 3:) f28: D von Deutsche mit Beule (einige Bögen Typ 1– zu klein und unsicher), f30: Große Weiße Flecken über POST und Schulter (variabel in zunehmender Intensität je nach Abnutzung der Platten – guter Gradmesser zum staging), f31: EUL (zu unsicher), f34: Farbstrich an Schulter links zum Rand (Einzelfund), f53: Farbfleck in Umrandung unter DE; f60: Farbpunkte in T von POST (variabel), f60: Farbpunkt in P von POST (sehr variabel, von kaum sichtbar bis dick wie abgebildet), (Reihe 4:) f66: Putze auf Schulter rechts (veränderlich), f66: Rahmen links zur Hälfte fehlend (alle abgenutzten Bögen p1-p2), f74: Fleck im Bart rechts, f76: Flecken über SC (Vorstufe von folgender), f76: SC von Deutsche beschädigt (Plattenabnutzung); f79: Farbstrich durch UDOL (Einzelfund in Type 1), f81: EUL (nur Type 1, Zeichen zunehmender Abnutzung), (Reihe 5:) f82: Rahmen oben links gebrochen, f86: EUL (nur Type 1, Zeichen zunehmender Abnutzung), f91: V von Virchow mit Farbfleck

SM bei einem Teil der Bögen Bogentyp 2-5: f30: Fleck zwischen R und V von Namen (Bogentyp 2), f34: V von Virchow nach oben verlängert (Bogentyp 3), f01c: Punkt über V von VIRCHOW (Bogentyp 4), f21c: R von Rudolf oben verlängert (Bogentyp 4)

5. Druckzufälligkeiten und Einzelfunde: (Reihe 1) f6: Querrillen auf Stirn - kein PF, sondern verlaufener Druck, ist bei Bögen mit

Page 8: Auflagen und Bogentypen SBZ MiNr. 221€¦ · FF1 p1, p2 2128 90,4 FF1 p3 33 1,4 FF2 p3 144 6,1 FF3 p3 49 2,1 gesamt 2354 100 Tabelle 2. Bogenmaterial in der Datenbank Forschungsfarbe

diesem Merkmal auf vielen Feldern vorhanden, auf Bögen mit sauberem Druck nicht (ohne Abb.), f8: EOL (nur 2 Funde), f13: H von DEUTSCHE oben abgeschrägt (variabel und in anfänglichen Formen zu schwer zu erkennen); f16: Rahmen oben links unterbrochen (zu vage), f21: Rahmen unter linker oberer Ecke unterbrochen bzw. Delle am Rand links + Farbfleck in Umrandung – zu variabel; f33: E mit Serife (zu unsicher); f36: Flecken unter H von DEUTSCHE (FF1p1) – sehr variables Merkmal (Reihe 2:) f40: Farbfleck in V von Virchow (sehr variabel, Verschmutzung); f41: Kurzes I in Virchow (sehr variabel); f46: Farbfleck unter HE (Einzelfund Bogentyp 1); f48: EUR (FF3) zu undeutlich, ebenso wie EOR; f51: Delle in D (alle Bögen p1-p2, mehr oder weniger ausgeprägt); f51: Senkrechter Strich der 5 mit Beule; f55: EUL (p3) zu undeutlich; f56, 66, 76, 86, 96: Strich von Brille zur 2 fehlt (auch andere Felder, abhängig von Farbauftrag!); f57: Farbfleck oben mittig (DZF)(Reihe 3:) f60: P von POST mit schrägem Anstrich; f66: Kratzer über Namen (Einzelfund); f66: Fleck über CH von VIRCHOW (DZF, Einzelfund); f70: Farbfleck unter S (DZF); f70: RUDOLE (Einzelfund FF3); f75: Punkt in V (Einzelfund)(Reihe 4:) f78: Kragenlinie unterbrochen (Farbverschmierung); f91: Farbfleck in Ecke oben rechts (Einzelfund Type 1); f92: Farbfleck neben F von Rudolf (Einzelfund Type 1); f98: S verschmiert (DZF, ein Bogen);

LiteraturBurkhardt, Carsten : Farbforschung – kurz erklärt , ArGe DDR-Spezial, Clubjournal (in Druck) 2009bBurkhardt, Carsten, Die Bogendank zur Erforschung der Plattenfehler der Köpfeserie ArGe DDR-Spezial, Clubjournal (in Vorbereitung) 2009dForschungsbeirat der ArGe DDR-Spezial – Dokumentation zur Farbforschung Köpfeserie SBZ MiNr. 212-227 und DDR 327-341, veröffentlichet im Mai 2009: online auf www.koepfe1.deForschungsbeirat der ArGe DDR-Spezial :Katalogisierungsvorschlag Version 0.2 für die Köpfeserie SBZ MiNr. 212-227 vom 29.07.2009 (nicht veröffentlicht)Zempel, Heinrich: Die Besonderheiten der alten Dauerserie Sammler-Express1953 Heft 22 Seite 346-347Zempel, Heinrich: Und doch nur 13:12 ½ Sammler-Express 1953 Heft 10 Seite 149Zempel, Heinrich, Tatsachen und Fragen zur Perforierung und Schalterbogenbestimmung der Frei- und Dienstmarken der DDR, Der Deutschland-Sammler, 1969 (17) 102-110, 118-122, 171-173

Cottbus, den 09.09.2009Dr. Carsten Burkhardt, Version 4.5