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Anlage – Auflistung der LRT-Steckbriefe (BWP-2012-19-S) 1 Auflistung der LRT-Steckbriefe der im FFH-Gebiet „Rheinniederung Germersheim - Speyer“ vorhandenen Lebensraumtypen 3150 - Eutrophe Stillgewässer Neuhofener Altrhein Beschreibung: Dieser Lebensraumtyp umfasst sowohl nährstoffreiche Seen als auch Altwässer, Weiher, Tümpel und naturnahe Teiche einschließlich ihrer Ufervegetation mit Großseggenrieden, Röhrichten, Hochstaudenfluren, feuchten Weidengebüschen und Bruchwäldern. Kennzeichnend für diesen Lebensraum sind eine Schwimmblattvegetation zum Beispiel aus Wasserlinsendecken oder der Seerose sowie eine Unterwasserpflanzenvegetation aus Hornblatt-, Tausendblatt- oder Wasserschlaucharten und vor allem verschiedenen Laichkrautarten. Bedeutung: Stillgewässer mit naturnaher Wasserpflanzenvegetation und ungestörten Uferzonen sind artenreiche Lebensräume für zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Viele Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie sind an diesen Lebensraumtyp gebunden. Vom Menschen angelegte naturnahe stehende Gewässer sind eng mit der Nutzungsgeschichte der verschiedenen Landschaften verflochten. Vegetation: Gesellschaften mit wurzelnden Wasserpflanzen Potamogetonetum lucentis (Gesellschaft des Glänzenden Laichkrauts) Potamogetonetum panormitano-graminei (Graslaichkraut-Gesellschaft) Potamogeton pectinatus-Gesellschaft (Kammlaichkraut-Gesellschaft) Najadetum marinae (Gesellschaft des Meer-Nixenkrautes) Hottonietum palustris (Wasserfeder-Gesellschaft) Nymphoidetum peltatae (Seekannen-Gesellschaft) Ceratophyllum demersum-Gesellschaft (Hornblatt-Gesellschaft) Myriophyllo-Nupharetum (Teichrosen-Gesellschaft) Nymphaaetum albae (Seerosen-Gesellschaft) Trapetum natantis (Wassernuss-Gesellschaft) Hippuris vulgaris-Gesellschaft (Tannenwedel-Gesellschaft)

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Anlage – Auflistung der LRT-Steckbriefe (BWP-2012-19-S)

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Auflistung der LRT-Steckbriefe der im FFH-Gebiet „RheinniederungGermersheim - Speyer“ vorhandenen Lebensraumtypen

3150 - Eutrophe Stillgewässer

Neuhofener Altrhein

Beschreibung:

Dieser Lebensraumtyp umfasst sowohl nährstoffreiche Seen als auch Altwässer, Weiher, Tümpel und naturnaheTeiche einschließlich ihrer Ufervegetation mit Großseggenrieden, Röhrichten, Hochstaudenfluren, feuchtenWeidengebüschen und Bruchwäldern.

Kennzeichnend für diesen Lebensraum sind eine Schwimmblattvegetation zum Beispiel aus Wasserlinsendeckenoder der Seerose sowie eine Unterwasserpflanzenvegetation aus Hornblatt-, Tausendblatt- oderWasserschlaucharten und vor allem verschiedenen Laichkrautarten.

Bedeutung:

Stillgewässer mit naturnaher Wasserpflanzenvegetation und ungestörten Uferzonen sind artenreicheLebensräume für zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Viele Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie sind andiesen Lebensraumtyp gebunden. Vom Menschen angelegte naturnahe stehende Gewässer sind eng mit derNutzungsgeschichte der verschiedenen Landschaften verflochten.

Vegetation:

Gesellschaften mit wurzelnden WasserpflanzenPotamogetonetum lucentis (Gesellschaft des Glänzenden Laichkrauts)Potamogetonetum panormitano-graminei (Graslaichkraut-Gesellschaft)Potamogeton pectinatus-Gesellschaft (Kammlaichkraut-Gesellschaft)Najadetum marinae (Gesellschaft des Meer-Nixenkrautes)Hottonietum palustris (Wasserfeder-Gesellschaft)Nymphoidetum peltatae (Seekannen-Gesellschaft)Ceratophyllum demersum-Gesellschaft (Hornblatt-Gesellschaft)Myriophyllo-Nupharetum (Teichrosen-Gesellschaft)Nymphaaetum albae (Seerosen-Gesellschaft)Trapetum natantis (Wassernuss-Gesellschaft)Hippuris vulgaris-Gesellschaft (Tannenwedel-Gesellschaft)

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Polygonum amphibium-Bestände (Wasserknöterich-Bestände)Ranunculus peltatus-Gesellschaft (Gesellschaft des Wasserhahnenfußes)

Gesellschaften mit nicht wurzelnden WasserpflanzenLemnetum minoris (Gesellschaft der Kleinen Wasserlinse)Lemno-Spirodeletum polyrhizae (Teichlinsen-Gesellschaft)Spirodelo-Salvinetum natantis (Schwimmfarn-Gesellschaft)Hydrocharietum morsus-ranae (Froschbiss-Gesellschaft)Lemno-Utricularietum vulgaris (Gesellschaft des Gemeinen Wasserschlauchs)Utricularietum australis (Gesellschaft des Südlichen Wasserschlauchs)Riccietum rhenanae (Sternlebermoos-Gesellschaft)

Typische Pflanzenarten:

Kleine Wasserlinse (Lemna minor)Teichlinse (Spirodela polyrhiza)Schwimmfarn (Salvinia natans)Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)Glänzendes Laichkraut (Potamogeton lucens)Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton perfoliatus)Wasser-Hahnenfuß (Ranunculus aquatilis)Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)Zartes Hornblatt (Ceratophyllum submersum)Tausendblatt-Arten (Myriophyllum spp.)Echter Wasserschlauch (Utricularia vulgaris)Verkannter Wasserschlauch(Utricularia australis)Krebsschere (Stratiotes aloides)Seekanne (Nymphoides peltata)Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)Weiße Seerose (Nymphaea alba)Wassernuss (Trapa natans)Wasserfeder (Hottonia palustris)

Typische Tierarten:

Das Artenspektrum stehender eutropher Gewässer variiert sehr, denn sie bieten ein vielfältigesLebensraumangebot, das von einer Fülle von Tierarten genutzt wird. Viele Arten sind auf bestimmteSukzessionsstadien oder Strukturen spezialisiert. Zu den typischen Wasservögeln dieses Lebensraums zählenZwerg-, Hauben- und Schwarzhalstaucher sowie die verschiedenen Entenarten. Amphibien wie Ringelnatter,Laubfrosch und Kamm-Molch sowie Insekten wie Libellen, Köcherfliegen und Schwimmkäfer finden hierEntwicklungsmöglichkeiten. Muscheln, Schnecken und Fische gehören zum charakteristischen Arteninventardieses Lebensraumtyps, wenn auch Fische nicht für jedes Stillgewässer typisch sind. In der Ufer- oderVerlandungszone der Stillgewässer leben zahlreiche Spezialisten der Schilfröhrichte wie zum Beispiel Teich- undDrosselrohrsänger, Bartmeise, Zwergdommel oder Purpurreiher sowie Schmetterlingsarten wie dieSchilfeulen und Hautflüglerarten. Großseggenriede, Hochstaudenfluren und Weidengebüsche sind Refugien fürspezielle Käfer, Zweiflügler, Tagfalter und viele weitere Insektenarten.

Verbreitung:

Eutrophe Seen, Weiher und Teiche sind die häufigsten unter den stehenden Gewässern in Rheinland-Pfalz. Mehrals die Hälfte der Gewässer mit der kennzeichnenden Vegetation finden sich in der Eifel, dem Pfälzerwald undvor allem dem Oberrhein-Tiefland. Jedoch ist davon auszugehen, dass nur vergleichsweise wenige Gewässereine vollständige Ausbildung der Vegetationszonierung eines eutrophen Sees aufweisen wie dies unter anderembeim NSG Laacher See und bei einigen Altwässern in der Rheinaue, wie zum Beispiel der Hördter Rheinaue,der Fall ist.

Vorkommen in FFH-Gebieten:5211-301 - Leuscheider Heide5212-302 - Sieg5212-303 - Nistertal und Kroppacher Schweiz5213-301 - Wälder am Hohenseelbachkopf5309-305 - Asberg bei Kalenborn5310-302 - Asbacher Grubenfeld

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5312-301 - Unterwesterwald bei Herschbach5314-304 - Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes5408-302 - Ahrtal5410-301 - Wälder zwischen Linz und Neuwied5410-302 - Felsentäler der Wied5412-301 - Westerwälder Seenplatte5413-301 - Westerwälder Kuppenland5509-301 - NSG Laacher See5509-302 - Vulkankuppen am Brohlbachtal5511-302 - Brexbach- und Saynbachtal5605-306 - Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel5610-301 - Nettetal5613-301 - Lahnhänge5704-301 - Schneifel5705-301 - Duppacher Rücken5706-303 - Gerolsteiner Kalkeifel5707-302 - NSG Jungferweiher5711-301 - Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub5714-303 - Taunuswälder bei Mudershausen5803-301 - Alf- und Bierbach5807-302 - Eifelmaare5809-301 - Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel5903-301 - Enztal5905-301 - Kyllberg und Steinborner Wald5905-302 - Wälder bei Kyllburg5908-301 - Mosel5908-302 - Kondelwald und Nebentäler der Mosel5911-301 - NSG Struth5912-304 - Gebiet bei Bacharach-Steeg5914-303 - Rheinniederung Mainz-Bingen6003-301 - Ourtal6004-301 - Ferschweiler Plateau6007-301 - Mesenberg und Ackerflur bei Wittlich6011-301 - Soonwald6012-301 - Binger Wald6012-302 - Wiesen bei Schöneberg6015-301 - NSG Laubenheimer-Bodenheimer Ried6015-302 - Ober-Olmer Wald6105-301 - Untere Kyll und Täler bei Kordel6109-303 - Idarwald6113-301 - Untere Nahe6116-305 - Rheinniederung zwischen Gimbsheim und Oppenheim6205-302 - Obere Mosel bei Oberbillig6205-303 - Mattheiser Wald6208-302 - Hochwald6212-303 - Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach6216-302 - Eich-Gimbsheimer Altrhein6305-302 - Nitteler Fels und Nitteler Wald6306-301 - Ruwer und Seitentäler6309-301 - Obere Nahe6313-301 - Donnersberg6405-303 - Serriger Bachtal und Leuk und Saar6411-302 - Königsberg6411-303 - Grube Oberstaufenbach6413-301 - Kaiserstraßensenke6416-301 - Rheinniederung Ludwigshafen-Worms6511-301 - Westricher Moorniederung6512-301 - Mehlinger Heide6515-301 - Dürkheimer Bruch6616-301 - Speyerer Wald und Haßlocher Wald und Schifferstädter Wiesen6616-304 - Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen6710-301 - Zweibrücker Land6715-301 - Modenbachniederung6715-302 - Bellheimer Wald mit Queichtal6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6812-301 - Biosphärenreservat Pfälzerwald6814-302 - Erlenbach und Klingbach

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6816-301 - Hördter Rheinaue6914-301 - Bienwaldschwemmfächer6915-301 - Rheinniederung Neuburg-Wörth

http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=l&pk=3150

3260 - Fließgewässer mit flutender Wasservegetation

Wieslauter

Beschreibung:

Zu diesem Lebensraumtyp zählen Bäche und Flüsse mit flutender Wasserpflanzenvegetation vom Tiefland biszur montanen Stufe. Im Mittelgebirgsbereich fließen die Gewässer häufig inmitten eines dichten Saumesgehölzbegleitender Vegetation oder sogar im Wald. In breiteren Tälern oder der Ebene treten diegewässerbegleitenden Gehölzsäume manchmal stärker zurück oder lichten sich auf. An anderen Stellen werdendie Bäche von Auenwäldern begleitet. Vor allem breitere Bäche weisen eine kennzeichnendeUnterwasservegetation aus höheren Pflanzen auf, während in den bewaldeten MittelgebirgsbächenGesellschaften aus Rotalgen oder Lebermoosen charakteristisch sind. Durchströmte Altwässer und Gräbengehören ebenfalls zu diesem Lebensraumtyp, soweit sie die typischen Pflanzengesellschaften aufweisen.

Bedeutung:

Naturnahe und natürliche Fließgewässer sind unverzichtbarer Lebensbereich für viele Tier- und Pflanzenarten.Ein kleiner, strukturreicher Mittelgebirgsbach kann mehr als 600 Tierarten beherbergen.

Fließgewässer und ihre Talauen prägen und gliedern das Erscheinungsbild der Landschaften und sind wichtigeBiotopvernetzungselemente. Für die Erholung des Menschen in der Natur und die Erlebnisqualität sindFließgewässer von sehr hoher Bedeutung. Speziell im Bereich des Pfälzerwaldes und Haardtrandes sind die(ehemaligen Trift-) Bäche auch Zeugen der kultur- und landschaftsgeschichtlichen Entwicklung in der Region.

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Vegetation:

Ranunculetum fluitantis (Fluthahnenfuß-Gesellschaft)Ranunculo-Callitrichetum hamulatae (Gesellschaft des Hakenwassersterns)Veronico beccabungae-Callitrichetum stagnalis (Teichwasserstern-Gesellschaft)Berula erecta-Gesellschaft (Gesellschaft des Aufrechten Merks)Nasturtietum officinalis (Brunnenkresseröhricht)

Typische Pflanzenarten:

Flutender Hahnenfuß (Ranunculus fluitans)Bachbunge (Veronica beccabunga)Schild-Wasserhahnenfuß (Ranunculus peltatus)Knöterich-Laichkraut (Potamogeton polygonifolius)Wassersternarten (Callitriche spp.)Aufrechter Merk (Berula erecta)Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)Brunnenmoos-Arten (Fontinalis spp.)

Typische Tierarten:

SäugetiereWasserspitzmaus (Neomys fodiens)

VögelEisvogel (Alcedo atthis) ->Wasseramsel (Cinclus cinclus)Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)

FischeBachneunauge (Lampetra planeri) ->Groppe (Cottus gobio) ->Steinbeißer (Cobitis taenia) ->Gründling (Gobio gobio)

WeichtiereGemeine Flussmuschel (Unio crassus) ->

LibellenGemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus)Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo)Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) ->Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) ->

Verbreitung:

Fließgewässer kommen in sämtlichen Regionen von Rheinland-Pfalz vor. Ausbildungen dieses Lebensraumtypsmit einer reichen untergetauchten Vegetation konzentrieren sich auf die westliche Eifel, kleinere Bereiche desWesterwaldes und vor allem auf den Pfälzerwald sowie die Fließgewässer, die vom Haardtrand durch dieRheinaue zum Rhein fließen.

Vorkommen in FFH-Gebieten:

5113-302 - Giebelwald5212-302 - Sieg5212-303 - Nistertal und Kroppacher Schweiz5213-301 - Wälder am Hohenseelbachkopf5314-304 - Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes5408-302 - Ahrtal5409-301 - Mündungsgebiet der Ahr5410-301 - Wälder zwischen Linz und Neuwied

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5410-302 - Felsentäler der Wied5412-301 - Westerwälder Seenplatte5413-301 - Westerwälder Kuppenland5507-301 - Wälder am Hohn5509-302 - Vulkankuppen am Brohlbachtal5510-302 - Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied5511-302 - Brexbach- und Saynbachtal5605-306 - Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel5608-302 - Nitzbach mit Hangwäldern zwischen Virneburg und Nitztal5610-301 - Nettetal5612-301 - Staatsforst Stelzenbach5613-301 - Lahnhänge5705-301 - Duppacher Rücken5706-303 - Gerolsteiner Kalkeifel5711-301 - Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub5714-303 - Taunuswälder bei Mudershausen5803-301 - Alf- und Bierbach5804-301 - Schönecker Schweiz5807-302 - Eifelmaare5809-301 - Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel5903-301 - Enztal5905-301 - Kyllberg und Steinborner Wald5906-301 - Lieser zwischen Manderscheid und Wittlich5908-302 - Kondelwald und Nebentäler der Mosel5909-301 - Altlayer Bachtal5912-304 - Gebiet bei Bacharach-Steeg6003-301 - Ourtal6004-301 - Ferschweiler Plateau6007-301 - Mesenberg und Ackerflur bei Wittlich6008-301 - Kautenbachtal6008-302 - Tiefenbachtal6009-301 - Ahringsbachtal6011-301 - Soonwald6012-301 - Binger Wald6012-302 - Wiesen bei Schöneberg6012-303 - Dörrebach bei Stromberg6105-301 - Untere Kyll und Täler bei Kordel6105-302 - Kyllhänge zwischen Auw und Daufenbach6108-301 - Dhronhänge6109-303 - Idarwald6113-301 - Untere Nahe6205-301 - Sauertal und Seitentäler6206-301 - Fellerbachtal6208-302 - Hochwald6212-303 - Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach6305-301 - Wiltinger Wald6306-301 - Ruwer und Seitentäler6309-301 - Obere Nahe6310-301 - Baumholder und Preußische Berge6313-301 - Donnersberg6404-305 - Kalkwälder bei Palzem6405-303 - Serriger Bachtal und Leuk und Saar6411-302 - Königsberg6413-301 - Kaiserstraßensenke6511-301 - Westricher Moorniederung6616-301 - Speyerer Wald und Haßlocher Wald und Schifferstädter Wiesen6710-301 - Zweibrücker Land6715-301 - Modenbachniederung6715-302 - Bellheimer Wald mit Queichtal6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6811-302 - Gersbachtal6812-301 - Biosphärenreservat Pfälzerwald6814-302 - Erlenbach und Klingbach6816-301 - Hördter Rheinaue6914-301 - Bienwaldschwemmfächer6915-301 - Rheinniederung Neuburg-Wörth

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3270 - Schlammige Flussufer

Beschreibung:

Dieser Lebensraumtyp umfasst die einjährige, stickstoffliebende Pioniervegetation aus Gänsefuß- undZweizahngesellschaften auf schlammigen Uferstreifen und Schlammbänken meist größerer Flüsse mit naturnaherFließgewässerdynamik, also ohne Stauhaltung und Uferverbau. Die Flussufer sind im Frühjahr und Frühsommernoch überflutet und ermöglichen erst bei fallendem Wasserstand, also meist im Spätsommer, die Entwicklung dercharakteristischen kurzlebigen Pflanzenarten.

Bedeutung:

Schlammige Ufer sind ein charakteristischer Bestandteil natürlicher, nicht geregelter Flusslandschaften undunterliegen ständigen Veränderungen. Spezielle Tier- und Pflanzenarten haben sich an diese Bedingungenangepasst und sind auf sie angewiesen. Die hier lebenden Arten verfügen über effiziente Besiedlungsstrategienfür diese unregelmäßig und meist nicht voraussehbar entstehenden Lebensräume. Auch sind sie in der Lage,länger anhaltende Überflutungen oder Trockenperioden zu überdauern.

Vegetation:

Bidenti-Polygonetum hydropiperis ((Wasserpfeffer-Zweizahn-Gesellschaft)Ranunculetum scelerati (Gifthahnenfuß-Gesellschaft)Bidenti-Brassicetum nigrae (Schwarzsenf-Gesellschaft)Rumicetum maritimi (Strandampfer-Gesellschaft)Alopecuretum aequalis (Rotfuchsschwanz-Flutrasen)Rumicetum palustris (Sumpfampfer-Gesellschaft)Chenopodio-Polygonetum brittingeri (Flussknöterich-Gesellschaft)Chenopodietum rubri (Gesellschaft des roten Gänsefußes)

Typische Pflanzenarten:

Roter Gänsefuß (Chenopodium rubrum)Graugrüner Gänsefuß (Chenopodium glaucum)Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bidens frondosa)Nickender Zweizahn (Bidens cernua)Strahlen-Zweizahn (Bidens radiata)Wasserpfeffer (Persicaria hydropiper)Schwarzer Senf (Brassica nigra)Uferknöterich (Persicaria lapathifolia ssp.brittingeri)Gifthahnenfuß (Ranunculus sceleratus)Sumpfampfer (Rumex palustris)Ufer-Ampfer (Rumex maritimus)Großer Wasserfenchel (Oenanthe aquatica)Hirschsprung (Corrigiola litoralis)Spießmelde (Atriplex prostrata)Rotgelber Fuchsschwanz (Alopecurus aequalis)Fuchsschwanz-Arten (Amaranthus spp.)Gauchheil-Ehrenpreis (Veronica anagallis-aquatica)

Typische Tierarten:

VögelFlussuferläufer (Actitis hypoleucos)

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HeuschreckenSäbeldornschrecke (Tetrix subulata)Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa)

KäferCharakteristisch sind vor allem Laufkäfer, z.B. Uferläufer Elaphrus spp.

Verbreitung:

Die wenigen Vorkommen der typischen Vegetation schlammiger Flussufer finden sich an Mosel, Mittelrhein undOberrhein sowie im Saar-Nahe-Bergland, Ahrtal und im Westerwald. Die artenreichsten Vorkommen liegen imRheintal. Die Schlammumlagerungen in den großen Flüssen werden durch Stauhaltungen und Uferverbauunterbunden, wodurch konkurrenzstärkere Neophyten wie zum Beispiel Topinambur und Indisches Springkrautoptimale Entwicklungsbedingungen auf den Schlammbänken vorfinden.

Vorkommen in FFH-Gebieten:

5212-302 - Sieg5408-302 - Ahrtal5409-301 - Mündungsgebiet der Ahr5510-301 - Mittelrhein5511-301 - NSG Urmitzer Werth5613-301 - Lahnhänge5908-301 - Mosel5914-303 - Rheinniederung Mainz-Bingen6003-301 - Ourtal6016-302 - NSG Kisselwörth und Sändchen6116-304 - Oberrhein von Worms bis Mainz6212-303 - Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach6405-303 - Serriger Bachtal und Leuk und Saar6416-301 - Rheinniederung Ludwigshafen-Worms6616-304 - Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6816-301 - Hördter Rheinaue6915-301 - Rheinniederung Neuburg-Wörth

http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=l&pk=3270

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6210 - Trockenrasen (Festuco-Brometalia), mit Orchideenreichtum *

Kalktrockenrasen mit Himantoglossum

Beschreibung:

Trockenrasen (Xerobromion) kommen als natürliche Vegetation nur auf felsigen, flachgründigen, feinerdearmenStandorten vor. Gemeinsam mit den durch extensive Beweidung oder Mahd entstandenen Halbtrockenrasen(Mesobromion) gehören sie zum Lebensraum der Festuco-Brometea. Die Vegetation der Trocken- undHalbtrockenrasen ist auf wärmebegünstigte trockene und basen- bzw. kalkreiche Böden spezialisiert. Die vonkleinwüchsigen Gräsern und Kräutern geprägte kurzrasige Vegetationsdecke ist oft von nur sehr lückigbewachsenen Bereichen oder auch felsigen Partien unterbrochen.

Vor allem die Halbtrockenrasen können zahlreiche Orchideen- und Enzianarten enthalten. Bestände mitbemerkenswerten Orchideen sind prioritärer Lebensraum. Wird aber die Nutzung aufgegeben, verbuschenHalbtrockenrasen rasch. Auf den sehr kargen Standorten der echten Trockenrasen dagegen können Gehölzekaum Fuß fassen. Sie treten nur vereinzelt in niedrig- bis krüppelwüchsigen bizarren Formen auf.

Bedeutung:

Kalkmagerrasen zählen zu den artenreichsten und bedeutendsten Lebensräumen in Rheinland-Pfalz und ganzMitteleuropa. Sie entwickeln einen Reichtum an Formen und Farben, der durch die vielfältigen geologischenVoraussetzungen, besondere klimatische Verhältnisse und unterschiedliche Nutzungsformen begünstigt wird. Mitangrenzenden Felslebensräumen und Trockenwäldern bilden sie einzigartige Lebensraumkomplexe.

Das vielfältige, bunte Erscheinungsbild der Flora und die lange Blütezeit haben eine artenreiche Insektenfauna imGefolge. Insbesondere die Tagfalter und Widderchen verleihen diesen Lebensräumen gemeinsam mit dembunten Blütenspektrum einen besonderen ästhetischen Reiz. Halbtrockenrasen sind darüber hinaus infolge ihrerNutzungsgeschichte von besonderer heimatkundlicher und kulturhistorischer Bedeutung.

Vegetation:

TrockenrasenViscario-Festucetum = Genistello-Phleetum (Glanzlieschgras-Schafschwingelrasen)Xerobrometum (Trespen-Trockenrasen)

HalbtrockenrasenGentiano-Koelerietum pyramidatae (Enzian-Schillergrasheide): beweidungsbedingte HalbtrockenrasenMesobrometum (Esparsetten-Halbtrockenrasen): mahdbedingte HalbtrockenrasenViscario-Avenetum pratensis (Pechnelken-Wiesenhaferrasen): bodensaure Halbtrockenrasen

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Typische Pflanzenarten:

TrockenrasenZarter Lein (Linum tenuifolium)Lothringer Lein (Linum leonii)Gewöhnliches Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)Gewöhnliches Nadelröschen (Fumana procumbens)Gold-Aster (Aster linosyris)Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata)Gewöhnliche Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)Gewöhnliche Pechnelke (Silene viscaria)Federgras-Arten (Stipa spp.)Derber Schwingel (Festuca heteropachys)Zierliche Kammschmiele (Koeleria macrantha)Flügelginster (Chamaespartium sagittale)

Orchideenreiche HalbtrockenrasenStengellose Kratzdistel (Cirsium acaule)Golddistel (Carlina vulgaris)Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)Kleines Knabenkraut (Orchis morio)Pyramiden-Spitzorchis (Anacamptis pyramidalis)Fransen-Enzian (Gentianella ciliata)Deutscher Enzian (Gentianella germanica)Pyramiden-Kammschmiele (Koeleria pyramidata)Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum)Mücken-Handwurz (Gymnadenia conopsea)Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus)Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum)Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia)Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)Aufrechte Trespe (Bromus erectus)

Typische Tierarten:

VögelZippammer (Emberiza cia) ->Heidelerche (Lullula arborea) ->Neuntöter (Lanius collurio) ->

ReptilienSchlingnatter (Coronella austriaca)Westliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata)

SchmetterlingeSegelfalter (Iphiclides podalirius)Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) ->Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma)Apollofalter (Parnassius apollo)Berghexe (Chazara briseis)Quendel-Ameisenbläuling (Maculinea arion)Silbergrüner Bläuling (Polyommatus coridon)Westlicher Quendel-Bläuling (Pseudophilotes baton)Braunauge (Lasiommata maera)Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis)Roter Würfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius)Steppenheide-Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus carthami)Sonnenröschen-Glasflügler (Synansphecia affinis)Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica)

HeuschreckenGottesanbeterin (Mantis religiosa)

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Anlage – Auflistung der LRT-Steckbriefe (BWP-2012-19-S)

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Verkannter Grashüpfer (Chorthippus mollis)Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica)

ZikadenBerg-Zikade (Cicadetta montana)

Verbreitung:

Vor allem die Hänge der Durchbruchstäler von Ahr, Mosel, Nahe, Lahn und Mittelrhein sowie felsige Hanglagen inder Westeifel, im Westrich und im Saar-Nahe-Bergland weisen zum Teil großflächige Bestände derKalkmagerrasen auf.

Verbreitungsschwerpunkte der Glanzlieschgras-Silikattrockenrasen sind vor allem das Saar-Nahe-Bergland sowiedie Täler von Mittelrhein, Nahe und Mosel. Besonders typisch für das Viscario-Festucetum ist der Flügelginster(Chamaespartium sagittale). Pechnelken-Wiesenhaferrasen finden sich hauptsächlich auf Ranker-Braunerdeböden über vulkanischen Aschen in der Eifel.

Vorkommen in FFH-Gebieten:5408-302 - Ahrtal5509-302 - Vulkankuppen am Brohlbachtal5510-302 - Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied5605-306 - Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel5610-301 - Nettetal5613-301 - Lahnhänge5706-303 - Gerolsteiner Kalkeifel5711-301 - Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub5804-301 - Schönecker Schweiz5809-301 - Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel5912-304 - Gebiet bei Bacharach-Steeg5914-303 - Rheinniederung Mainz-Bingen6003-301 - Ourtal6004-301 - Ferschweiler Plateau6012-301 - Binger Wald6014-302 - Kalkflugsandgebiet Mainz-Ingelheim6015-301 - NSG Laubenheimer-Bodenheimer Ried6015-302 - Ober-Olmer Wald6105-301 - Untere Kyll und Täler bei Kordel6113-301 - Untere Nahe6116-305 - Rheinniederung zwischen Gimbsheim und Oppenheim6205-301 - Sauertal und Seitentäler6205-302 - Obere Mosel bei Oberbillig6212-303 - Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach6216-302 - Eich-Gimbsheimer Altrhein6305-302 - Nitteler Fels und Nitteler Wald6309-301 - Obere Nahe6310-301 - Baumholder und Preußische Berge6313-301 - Donnersberg6405-303 - Serriger Bachtal und Leuk und Saar6411-301 - Kalkbergwerke bei Bosenbach6411-302 - Königsberg6411-303 - Grube Oberstaufenbach6414-301 - Kalkmagerrasen zwischen Ebertsheim und Grünstadt6616-304 - Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen6710-301 - Zweibrücker Land6715-302 - Bellheimer Wald mit Queichtal6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6812-301 - Biosphärenreservat Pfälzerwald6814-301 - Standortübungsplatz Landau6814-302 - Erlenbach und Klingbach6816-301 - Hördter Rheinaue6914-301 - Bienwaldschwemmfächer6915-301 - Rheinniederung Neuburg-Wörth

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6410 - Pfeifengraswiesen

Pfeifengraswiese mit Lungenenzian

Beschreibung:

Pfeifengraswiesen sind hochwüchsige Riedwiesen. Sie gedeihen auf nährstoffarmen, lehmigen oder anmoorigenbis torfigen Böden, in denen das Grundwasser fast bis zur Erdoberfläche ansteht. Sie sind durch extensive, späteMahd zur Gewinnung von Einstreu für Viehställe entstanden. Diese Streuwiesen reagieren sehr empfindlich aufDüngung und Aufgabe oder Änderung der Bewirtschaftung. Pfeifengraswiesen mit Sibirischer Schwertlilie oderLungenenzian zählen in der Blütezeit zu den reizvollsten Grünlandgesellschaften in Rheinland-Pfalz.

Bedeutung:

Pfeifengraswiesen, vor allem diejenigen in der Oberrheinischen Tiefebene, gehören zu den artenreichstenGrünlandgesellschaften Mitteleuropas. Einige hoch spezialisierte Tierarten kommen hier vor.

Vegetation:

Molinietum caeruleae (Basenreiche Pfeifengraswiese)Juncus-Molinia-Gesellschaft (Binsen-Pfeifengraswiese): i.d.R. Fragment anderer Feuchtwiesen

Zu den Brenndolden-Auenwiesen leiten folgende Pflanzengesellschaften über:

Cirsio tuberosi-Molinietum arundinaceae (Knollendistel-Pfeifengraswiese)Oenantho lachenalii-Molinietum (Fenchel-Pfeifengraswiese): nur in der Rheinniederung

Typische Pflanzenarten:

Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea)Knollige Kratzdistel (Cirsium tuberosum)Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)Färber-Scharte (Serratula tinctoria)Kümmel-Silge (Selinum carvifolia)Heil-Ziest (Betonica officinalis)Östlicher Teufelsabbiß (Succisa pratensis)Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)Blau-Segge (Carex flacca)Hirsen-Segge (Carex panicea)Blutwurz (Potentilla erecta)Lachenals Wasserfenchel (Oenanthe lachenalii)Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)Pracht-Nelke (Dianthus superbus)

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Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe)Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)

Typische Tierarten:

VögelBekassine (Gallinago gallinago) ->Wiesenpieper (Anthus pratensis) ->Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ->

WeichtiereSchmale Windelschnecke (Vertigo angustior) ->

SchmetterlingeBlauäugiger Waldportier (Minois dryas)Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) ->Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon)Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) ->Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) ->Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) ->Ried-Weißstriemeneule (Simyra albovenosa)Breitflügel-Graseule (Mythimna pudorina)Moor-Motteneule (Hypenodes humidalis)

HeuschreckenLauchschrecke (Mecostethus parapleurus)

Verbreitung:

Pfeifengraswiesen kommen vor allem im Westerwald, Hunsrück, Saar-Nahe-Bergland sowie im OberrheinischenTiefland vor.

Vorkommen in FFH-Gebieten:5212-303 - Nistertal und Kroppacher Schweiz5310-303 - Heiden und Wiesen bei Buchholz5312-301 - Unterwesterwald bei Herschbach5314-304 - Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes5412-301 - Westerwälder Seenplatte5413-301 - Westerwälder Kuppenland5704-301 - Schneifel5706-303 - Gerolsteiner Kalkeifel5707-302 - NSG Jungferweiher5711-301 - Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub5804-301 - Schönecker Schweiz5809-301 - Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel5905-301 - Kyllberg und Steinborner Wald5911-301 - NSG Struth6003-301 - Ourtal6011-301 - Soonwald6012-301 - Binger Wald6012-302 - Wiesen bei Schöneberg6012-303 - Dörrebach bei Stromberg6015-301 - NSG Laubenheimer-Bodenheimer Ried6109-303 - Idarwald6116-305 - Rheinniederung zwischen Gimbsheim und Oppenheim6208-302 - Hochwald6216-302 - Eich-Gimbsheimer Altrhein6306-301 - Ruwer und Seitentäler6313-301 - Donnersberg6413-301 - Kaiserstraßensenke6414-301 - Kalkmagerrasen zwischen Ebertsheim und Grünstadt6416-301 - Rheinniederung Ludwigshafen-Worms6511-301 - Westricher Moorniederung6616-301 - Speyerer Wald und Haßlocher Wald und Schifferstädter Wiesen

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Anlage – Auflistung der LRT-Steckbriefe (BWP-2012-19-S)

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6616-304 - Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen6715-301 - Modenbachniederung6715-302 - Bellheimer Wald mit Queichtal6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6812-301 - Biosphärenreservat Pfälzerwald6816-301 - Hördter Rheinaue6914-301 - Bienwaldschwemmfächer

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6430 - Feuchte Hochstaudenfluren

Mädesüß-Hochstaudenflur

Beschreibung:

Dieser Lebensraumtyp umfasst die Hochstaudenvegetation der feuchten, nährstoffreichen Standorte anGewässerufern und an Waldrändern und ist durch eine Vielzahl verschiedener Pflanzengesellschaftencharakterisiert. Diese Vegetationsbestände werden meist nicht genutzt und nur selten gemäht. Meist begleiten sieals buntes Band die Fließgewässer und Gräben. Sie können jedoch auch flächenhaft zum Beispiel alsSumpfstorchschnabel-Mädesüß-Hochstaudenflur auftreten. Im Hochsommer fallen sie durch leuchtende Blüten,besonders in den Farben Lila, Gelb und Weiß, und einen großen Insektenreichtum auf. Eine besondersfarbenprächtige Form dieser Hochstaudenfluren ist die Himmelsleiterflur, die nur im Westerwald vorkommt.

Bedeutung:

Hochstaudenfluren beeindrucken vor allem zur Blütezeit im Sommer durch eine hohe Individuen- und Artendichtebei den Insekten. Für Libellen wie die Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) und die GebändertePrachtlibelle (Calopteryx splendens) dienen sie als Sitzwarten im Revier. Ohne Uferrandvegetation ausHochstaudenfluren verlieren Fließgewässer ihre Lebensraumfunktion für diese Libellenarten. Vogelarten wieRohrammer und vor allem Sumpfrohrsänger legen ihre Nester in diesen Hochstaudensäumen an und fangen dortInsekten zur Aufzucht ihrer Jungen.

Durch die lineare Ausbildung der Hochstauden entlang der Fließgewässer und Wälder erfüllen sie eineLebensraum verbindende Funktion im Biotopnetz.

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Vegetation:

Filipendulo-Geranietum palustris (Sumpfstorchschnabel-Mädesüß-Gesellschaft)Valeriano-Filipenduletum (Baldrian-Mädesüßgesellschaft)Veronico longifoliae-Euphorbietum palustris (Ehrenpreis-Sumpfwolfsmilch-Gesellschaft)Veronico longifoliae-Euphorbietum lucidae (Ehrenpreis-Glanzwolfsmilch-Gesellschaft)Filipendula-Thalictrum flavum-Gesellschaft (Wiesenrauten-Mädesüßflur)Valeriano-Polemonietum caerulei (Himmelsleiter-Gesellschaft)

Typische Pflanzenarten:

Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)Gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus)Weiße Pestwurz (Petasites albus)Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)Wasserdost (Eupatorium cannabinum)Kohldistel (Cirsium oleraceum)Berg-Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum)Rühr mich nicht an (Impatiens noli-tangere)Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)Blaue Himmelsleiter (Polemonium caeruleum)Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)Blutweiderich (Lythrum salicaria)Gelber Eisenhut (Aconitum lycoctonum)Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum)Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)Glanz-Wolfsmilch (Euphorbia lucida)Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis)Langblättriger Ehrenpreis (Veronica longifolia)

Typische Tierarten:

VögelRohrammer (Emberiza schoeniclus)Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ->Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)

SchmetterlingeMädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino)Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) ->Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle) ->Pestwurzeule (Hydraeica petasitis)

LibellenGrüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) ->Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)

Verbreitung:

Feuchte Hochstaudenfluren kommen in den meisten Naturräumen in Rheinland-Pfalz vor.

Vorkommen in FFH-Gebieten:5113-302 - Giebelwald5211-301 - Leuscheider Heide5212-302 - Sieg5212-303 - Nistertal und Kroppacher Schweiz5213-301 - Wälder am Hohenseelbachkopf5310-303 - Heiden und Wiesen bei Buchholz5312-301 - Unterwesterwald bei Herschbach5314-304 - Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes5408-302 - Ahrtal

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Anlage – Auflistung der LRT-Steckbriefe (BWP-2012-19-S)

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5409-301 - Mündungsgebiet der Ahr5410-301 - Wälder zwischen Linz und Neuwied5410-302 - Felsentäler der Wied5412-301 - Westerwälder Seenplatte5413-301 - Westerwälder Kuppenland5507-301 - Wälder am Hohn5509-301 - NSG Laacher See5509-302 - Vulkankuppen am Brohlbachtal5510-301 - Mittelrhein5510-302 - Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied5511-302 - Brexbach- und Saynbachtal5512-301 - Montabaurer Höhe5605-306 - Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel5608-302 - Nitzbach mit Hangwäldern zwischen Virneburg und Nitztal5608-303 - Wacholderheiden der Osteifel5610-301 - Nettetal5612-301 - Staatsforst Stelzenbach5613-301 - Lahnhänge5704-301 - Schneifel5705-301 - Duppacher Rücken5706-303 - Gerolsteiner Kalkeifel5707-302 - NSG Jungferweiher5711-301 - Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub5714-303 - Taunuswälder bei Mudershausen5803-301 - Alf- und Bierbach5804-301 - Schönecker Schweiz5805-301 - Moore bei Weißenseifen5805-302 - Birresborner Eishöhlen und Vulkan Kalem5807-302 - Eifelmaare5809-301 - Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel5813-302 - Zorner Kopf5903-301 - Enztal5905-301 - Kyllberg und Steinborner Wald5905-302 - Wälder bei Kyllburg5906-301 - Lieser zwischen Manderscheid und Wittlich5908-301 - Mosel5908-302 - Kondelwald und Nebentäler der Mosel5909-301 - Altlayer Bachtal5911-301 - NSG Struth5912-304 - Gebiet bei Bacharach-Steeg5914-303 - Rheinniederung Mainz-Bingen6003-301 - Ourtal6004-301 - Ferschweiler Plateau6008-301 - Kautenbachtal6008-302 - Tiefenbachtal6009-301 - Ahringsbachtal6011-301 - Soonwald6012-301 - Binger Wald6012-302 - Wiesen bei Schöneberg6012-303 - Dörrebach bei Stromberg6014-302 - Kalkflugsandgebiet Mainz-Ingelheim6015-301 - NSG Laubenheimer-Bodenheimer Ried6015-302 - Ober-Olmer Wald6016-302 - NSG Kisselwörth und Sändchen6105-301 - Untere Kyll und Täler bei Kordel6105-302 - Kyllhänge zwischen Auw und Daufenbach6108-301 - Dhronhänge6109-303 - Idarwald6113-301 - Untere Nahe6116-305 - Rheinniederung zwischen Gimbsheim und Oppenheim6205-301 - Sauertal und Seitentäler6205-302 - Obere Mosel bei Oberbillig6206-301 - Fellerbachtal6208-302 - Hochwald6212-303 - Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach6216-302 - Eich-Gimbsheimer Altrhein6305-301 - Wiltinger Wald

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6305-302 - Nitteler Fels und Nitteler Wald6306-301 - Ruwer und Seitentäler6309-301 - Obere Nahe6310-301 - Baumholder und Preußische Berge6313-301 - Donnersberg6404-305 - Kalkwälder bei Palzem6405-303 - Serriger Bachtal und Leuk und Saar6411-301 - Kalkbergwerke bei Bosenbach6411-302 - Königsberg6411-303 - Grube Oberstaufenbach6413-301 - Kaiserstraßensenke6416-301 - Rheinniederung Ludwigshafen-Worms6511-301 - Westricher Moorniederung6515-301 - Dürkheimer Bruch6616-301 - Speyerer Wald und Haßlocher Wald und Schifferstädter Wiesen6616-304 - Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen6710-301 - Zweibrücker Land6715-301 - Modenbachniederung6715-302 - Bellheimer Wald mit Queichtal6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6812-301 - Biosphärenreservat Pfälzerwald6814-302 - Erlenbach und Klingbach6816-301 - Hördter Rheinaue6914-301 - Bienwaldschwemmfächer6915-301 - Rheinniederung Neuburg-Wörth

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6440 - Brenndolden-Auenwiesen

Stromtalwiese

Beschreibung:

Brenndolden-Auenwiesen wachsen überwiegend in wechselnassen Bereichen der Auen der großen Flüsse.Entscheidend für die Ausbildung des Lebensraumtyps sind Überflutungen. Im Frühjahr und Frühsommer könnendiese Wiesen sehr lange überschwemmt sein. In niederschlagsarmen, warmen Sommern dagegen trocknen die

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tonigen Böden weitgehend aus. Die charakteristischen Pflanzenarten der Stromtalwiesen sind in der Lage, beidesgut zu überstehen.

Brenndolden-Auenwiesen werden als Streuwiesen (Einstreu für die Viehställe) genutzt, nicht gedüngt undhöchstens einmal, und zwar im Spätherbst, gemäht. In der Oberrheinebene stehen sie im Kontakt mit Stromtal-Ausbildungen der Pfeifengraswiesen und der feuchten Hochstaudenfluren.

Bedeutung:

Brenndolden-Auenwiesen im Oberrheintal liegen an der westlichen Arealgrenze ihres Verbreitungsgebietes - ihrSchwerpunkt liegt im kontinentalen Osteuropa - und sind von beeindruckender Vielfalt, da hier neben denkontinentalen auch Pflanzenarten mit submediterraner oder atlantischer Verbreitung am Vegetationsaufbaubeteiligt sind. Viele Pflanzenarten der Brenndolden-Auenwiesen sind in Rheinland-Pfalz bestandsbedroht odersehr selten. Die Sumpfwiesen-Schwertlilie (Iris spuria) kommt in Westdeutschland nur zwischen Mainz undWorms vor. Vordringlich ist der Schutz aller noch verbliebenen Bestände. Darüber hinaus sind in Rheinland-Pfalzdie Voraussetzungen für die Wiederentwicklung von Stromtalwiesen relativ günstig. Potenzielle Standorte wurdenim Rahmen eines Artenschutzprojektes „Stromtalwiesen“ erfasst.

Vegetation:

Cnidion dubii (Brenndolden-Gesellschaften)Violo-Cnidietum (Zwergveilchen-Brenndolden-Gesellschaft)Allium angulosum-Gesellschaft (Kantenlauch-Gesellschaft)Oenantho lachenalii-Molinietum (Fenchel-Pfeifengraswiese)

Typische Pflanzenarten:

Kantiger Lauch (Allium angulosum)Brenndolde (Cnidium dubium)Sumpfwiesen-Schwertlilie (Iris spuria)Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)Rauhe Gänsekresse (Arabis hirsuta)Gnadenkraut (Gratiola officinalis)Sumpf-Platterbse (Lathyrus palustris)Sumpf-Knabenkraut (Orchis palustris)Arznei-Haarstrang (Peucedanum officinale)Hohes Veilchen (Viola elatior)Gräben-Veilchen (Viola persicifolia)Niedriges Veilchen (Viola pumila)Hartmans Segge (Carex hartmanii)Moor-Segge (Carex buxbaumii)Spießblättriges Helmkraut (Scutellaria hastifolia)Langblättriger Ehrenpreis (Veronica longifolia)Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)

Typische Tierarten:

AmphibienKnoblauchkröte (Pelobates fuscus)Kamm-Molch (Triturus cristatus) - >

SchmetterlingeDunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) - >Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius) - >Haarstrang-Wurzeleule (Gortyna borelii) - >

HeuschreckenLauchschrecke (Mecostethus parapleurus)Sumpfschrecke (Stethophyma grossum)Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii)

KäferBlauhals-Schnelläufer (Diachromus germanus)

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Eine Tiergruppe mit besonders vielen seltenen Arten der Stromtalauenwiesen sind die Laufkäfer, die hervorragend an dieunregelmäßigen Überschwemmungen dieses Lebensraumes angepasst sind und trocken fallende Flächen schnell besiedeln können.

Verbreitung:

In Rheinland-Pfalz kommt dieser extrem seltene und gefährdete Lebensraumtyp ausschließlich in dernaturräumlichen Einheit "Oberrheintiefland" vor. Schwerpunkte sind die Bereiche Laubenheim-Bodenheim,südlich von Oppenheim und in der Umgebung von Speyer sowie der Speyerbach-Schwemmkegel.

Vorkommen in FFH-Gebieten:6015-301 - NSG Laubenheimer-Bodenheimer Ried6116-305 - Rheinniederung zwischen Gimbsheim und Oppenheim6216-302 - Eich-Gimbsheimer Altrhein6616-301 - Speyerer Wald und Haßlocher Wald und Schifferstädter Wiesen6616-304 - Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen6715-301 - Modenbachniederung6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6816-301 - Hördter Rheinaue

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6510 - Flachland-Mähwiesen

Magerwiese mit Wiesenknopf

Beschreibung:

Magere Flachland-Mähwiesen sind wenig gedüngte, ein- bis zweischürige artenreiche Wiesen des Flach- undHügellandes. Sie gehören zum Verband der Glatthaferwiesen (Arrhenatherion). Je nach Standort kommenunterschiedliche geographische Variationen vor. Dazu zählen die im Frühling durch die Kuckucks-Lichtnelke rosagetönten Wiesen der Bachauen, die salbeiblauen, trockenen Glatthaferwiesen des Sommers in den kalkreichenGebieten und in den Flussauen und auch die mit weißen, gelben und blauen Blumen durchmischten Flachland-und Berg-Glatthaferwiesen. Im Westerwald zum Beispiel prägt das Dunkelrot des Großen Wiesenknopfes imAugust das Bild der frischen bis feuchten Mähwiesen. Typisch für die mittel- bis flachgründigen, steinig-lehmigen,zum Teil sommertrockenen Böden der Kuppenlagen (vor allem im Saar-Nahe-Bergland) sind die artenreichenRotschwingel-Straußgraswiesen, die von niedriger Vegetationshöhe und einem eher lückigen Wuchs sind.

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Bedeutung:

Flachland-Mähwiesen gehören zu den charakteristischen Wiesentypen in Rheinland-Pfalz. Die unterschiedlichenAusprägungen der bunten blütenreichen Wiesen bestimmen vom Frühling bis in den Sommer dasLandschaftsbild der Regionen. Typische Glatthaferwiesen zeichnen sich durch ein breites Spektrum anPflanzenarten aus, das wiederum mit dem Vorkommen vieler Tierarten, insbesondere zahlreicher Insektenarten,einhergeht. Die Glatthaferwiesen des Westerwaldes mit dem Großen Wiesenknopf zählen zu den bedeutendstenLebensräumen der beiden Bläulingsarten Maculinea nausithous und Maculinea teleius in Europa.

Vegetation:

Arrhenatheretum elatioris (Glatthaferwiese)Galium album-Alopecurus pratensis-Gesellschaft (Wiesenfuchsschwanz-Wiese)Festuca rubra-Agrostis capillaris-Gesellschaft (Rotschwingel-Straußgras-Wiese)Poa pratensis-Trisetum flavescens-Gesellschaft (Rispengras-Goldhafer-Wiese)

Typische Pflanzenarten:

Möhren-GlatthaferwiesenGlatthafer (Arrhenatherum elatius)Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)Wilde Möhre (Daucus carota)Wiesen-Pippau (Crepis biennis)Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)Kümmel-Haarstrang (Peucedanum carvifolia)Frauenmantel-GlatthaferwiesenFrauenmantel (Alchemilla spp.)Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare)Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)Wiesen-Kümmel (Carum carvi)Goldhafer (Trisetum flavescens)

FuchsschwanzwiesenWiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis)Sumpf-Rispengras (Poa palustris)Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi)Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale)Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)

Rotschwingel-StraußgraswiesenRotschwingel (Festuca rubra)Rotes Straußgras (Agrostis capillaris)Goldhafer (Trisetum flavescens)Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)

Rispengras-GoldhaferwiesenGoldhafer (Tritsetum flavescens)Rauhhaariger Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum)Waldstorchschnabel (Geranium sylvaticum)

Typische Tierarten:

VögelFeldlerche (Alauda arvensis)Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ->Wiesenpieper (Anthus pratensis) ->

Schmetterlinge

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Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)Schwalbenschwanz (Papilio machaon)Rotbraunes Wiesenvögelchen (Coenonympha glycerion)Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius) ->Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) ->

HeuschreckenGemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii)Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus)Feldgrille (Gryllus campestris)

Verbreitung:

Flachland-Mähwiesen sind in Rheinland-Pfalz in allen Naturräumen zahlreich vertreten. Viele sind jedoch zumBeispiel durch Überdüngung floristisch verarmt. Typische, floristisch reiche Vorkommen dieses Lebensraumtypssind vergleichsweise selten.

Der europaweite Verbreitungsschwerpunkt dieser Wiesen liegt in Süd(west)deutschland. Rheinland-Pfalz trägtdeshalb eine besondere Verantwortung zur Sicherung der artenreichen Flachland-Mähwiesen in Europa.

Vorkommen in FFH-Gebieten:5211-301 - Leuscheider Heide5212-302 - Sieg5212-303 - Nistertal und Kroppacher Schweiz5213-301 - Wälder am Hohenseelbachkopf5310-303 - Heiden und Wiesen bei Buchholz5312-301 - Unterwesterwald bei Herschbach5314-304 - Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes5408-302 - Ahrtal5409-301 - Mündungsgebiet der Ahr5410-301 - Wälder zwischen Linz und Neuwied5410-302 - Felsentäler der Wied5412-301 - Westerwälder Seenplatte5413-301 - Westerwälder Kuppenland5507-301 - Wälder am Hohn5509-301 - NSG Laacher See5509-302 - Vulkankuppen am Brohlbachtal5510-302 - Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied5511-302 - Brexbach- und Saynbachtal5605-306 - Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel5607-301 - Wälder um Bongard in der Eifel5608-302 - Nitzbach mit Hangwäldern zwischen Virneburg und Nitztal5608-303 - Wacholderheiden der Osteifel5610-301 - Nettetal5612-301 - Staatsforst Stelzenbach5613-301 - Lahnhänge5704-301 - Schneifel5706-303 - Gerolsteiner Kalkeifel5707-302 - NSG Jungferweiher5711-301 - Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub5714-303 - Taunuswälder bei Mudershausen5803-301 - Alf- und Bierbach5804-301 - Schönecker Schweiz5805-302 - Birresborner Eishöhlen und Vulkan Kalem5807-302 - Eifelmaare5809-301 - Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel5813-302 - Zorner Kopf5903-301 - Enztal5905-302 - Wälder bei Kyllburg5906-301 - Lieser zwischen Manderscheid und Wittlich5908-301 - Mosel5908-302 - Kondelwald und Nebentäler der Mosel5909-301 - Altlayer Bachtal5911-301 - NSG Struth

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5912-304 - Gebiet bei Bacharach-Steeg5914-303 - Rheinniederung Mainz-Bingen6003-301 - Ourtal6004-301 - Ferschweiler Plateau6007-301 - Mesenberg und Ackerflur bei Wittlich6008-301 - Kautenbachtal6009-301 - Ahringsbachtal6011-301 - Soonwald6012-301 - Binger Wald6012-302 - Wiesen bei Schöneberg6012-303 - Dörrebach bei Stromberg6014-302 - Kalkflugsandgebiet Mainz-Ingelheim6015-302 - Ober-Olmer Wald6105-301 - Untere Kyll und Täler bei Kordel6105-302 - Kyllhänge zwischen Auw und Daufenbach6108-301 - Dhronhänge6109-303 - Idarwald6113-301 - Untere Nahe6116-305 - Rheinniederung zwischen Gimbsheim und Oppenheim6205-301 - Sauertal und Seitentäler6205-302 - Obere Mosel bei Oberbillig6206-301 - Fellerbachtal6208-302 - Hochwald6212-303 - Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach6216-302 - Eich-Gimbsheimer Altrhein6305-301 - Wiltinger Wald6305-302 - Nitteler Fels und Nitteler Wald6306-301 - Ruwer und Seitentäler6309-301 - Obere Nahe6310-301 - Baumholder und Preußische Berge6313-301 - Donnersberg6404-305 - Kalkwälder bei Palzem6405-303 - Serriger Bachtal und Leuk und Saar6411-301 - Kalkbergwerke bei Bosenbach6411-302 - Königsberg6411-303 - Grube Oberstaufenbach6413-301 - Kaiserstraßensenke6414-301 - Kalkmagerrasen zwischen Ebertsheim und Grünstadt6416-301 - Rheinniederung Ludwigshafen-Worms6511-301 - Westricher Moorniederung6512-301 - Mehlinger Heide6515-301 - Dürkheimer Bruch6616-301 - Speyerer Wald und Haßlocher Wald und Schifferstädter Wiesen6616-304 - Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen6710-301 - Zweibrücker Land6715-301 - Modenbachniederung6715-302 - Bellheimer Wald mit Queichtal6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6812-301 - Biosphärenreservat Pfälzerwald6814-301 - Standortübungsplatz Landau6814-302 - Erlenbach und Klingbach6816-301 - Hördter Rheinaue6914-301 - Bienwaldschwemmfächer6915-301 - Rheinniederung Neuburg-Wörth

http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=l&pk=6510&ol=j

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9160 - Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder (Stellario-Carpinetum)

Beschreibung:

Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder beeindrucken im Frühjahr durch dichte bunte Blütenteppiche. DieseWälder gedeihen primär auf wechselfeuchten oder durch Stau- oder Grundwasser zeitweilig vernässtenStandorten, an denen die Rotbuche keine geeigneten Entwicklungsbedingungen vorfindet, also überwiegend inTalsenken und höher gelegenen Auenbereichen.

Sekundär sind solche Wälder vielfach durch historische Waldbewirtschaftungsformen aus feuchtenBuchenwäldern entstanden. Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder wurden früher häufig Jahrhunderte lang alsMittelwälder bewirtschaftet. Dabei ließ man die Eichen als Bauholz alt werden, die anderen Baumarten wurden imTurnus von 15 bis 40 Jahren als Brennholz genutzt. Dadurch entstanden die auch heute noch lichten Waldbilder.

Bedeutung:

Die Oberrheinebene ist das Zentrum des Vorkommens der Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder inSüddeutschland. Dieser Waldtyp kommt hier in den verschiedenen Standortvarianten vor. Die naturnahen lichtenMittelwälder zählen zu den Waldtypen mit dem größten Artenreichtum. Sie sind bevorzugter Lebensraum vielerbedrohter und hoch spezialisierter Tierarten. Heldbock und Hirschkäfer beispielsweise finden geeigneteLebensbedingungen nur in Waldbeständen mit alten Eichen vor.

Vegetation:

Stellario-Carpinetum (Sternmieren-Eichen-Hainbuchen-Wald)

Typische Pflanzenarten:

Hainbuche (Carpinus betulus)Stieleiche (Quercus robur)Winterlinde (Tilia cordata)Feldahorn (Acer campestre)Vogelkirsche (Prunus avium)Hasel (Corylus avellana)Zweigriffliger Weißdorn (Crataegus laevigata)Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus)Wald-Segge (Carex sylvatica)Zittergras-Segge (Carex brizoides)Groß-Sternmiere (Stellaria holostea)Buschwindröschen (Anemone nemorosa)Bär-Lauch (Allium ursinum)Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis)Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)Goldnessel (Lamium galeobdolon)Wald-Ziest (Stachys sylvatica)Gold-Hahnenfuß (Ranunculus auricomus)Einbeere (Paris quadrifolia)

Typische Tierarten:

VögelMittelspecht (Dedrocopos medius) ->Schwarzstorch (Ciconia nigra) ->Kleiber (Sitta europaea)Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilartrix)Sumpfmeise (Parus palustris)Pirol (Oriolus oriolus)

SchmetterlingeEschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna)Blauer Eichen-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus)

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KäferHeldbock (Cerambyx cerdo) ->Hirschkäfer (Lucanus cervus) ->Laufkäfer Molops elatus, M. piceus, Abax ovalis, Pterostichus cristatus

HautflüglerBiene Andrena nitidaBiene Anthophora furcata

Verbreitung:

Großflächige Bestände des Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwalds sind in Rheinland-Pfalz auf dieOberrheinebene beschränkt. Weitere Verbreitungsschwerpunkte liegen in Westerwald und Hunsrück. Die übrigenBestände sind auf die verbleibenden Naturräume verteilt.

Vorkommen in FFH-Gebieten:5211-301 - Leuscheider Heide5212-302 - Sieg5212-303 - Nistertal und Kroppacher Schweiz5314-304 - Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes5410-301 - Wälder zwischen Linz und Neuwied5410-302 - Felsentäler der Wied5412-301 - Westerwälder Seenplatte5413-301 - Westerwälder Kuppenland5511-302 - Brexbach- und Saynbachtal5613-301 - Lahnhänge5706-303 - Gerolsteiner Kalkeifel5711-301 - Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub5809-301 - Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel5905-302 - Wälder bei Kyllburg5908-302 - Kondelwald und Nebentäler der Mosel6003-301 - Ourtal6004-301 - Ferschweiler Plateau6009-301 - Ahringsbachtal6011-301 - Soonwald6012-301 - Binger Wald6012-302 - Wiesen bei Schöneberg6205-301 - Sauertal und Seitentäler6305-301 - Wiltinger Wald6313-301 - Donnersberg6405-303 - Serriger Bachtal und Leuk und Saar6616-301 - Speyerer Wald und Haßlocher Wald und Schifferstädter Wiesen6715-301 - Modenbachniederung6715-302 - Bellheimer Wald mit Queichtal6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6812-301 - Biosphärenreservat Pfälzerwald6814-302 - Erlenbach und Klingbach6816-301 - Hördter Rheinaue6914-301 - Bienwaldschwemmfächer6915-301 - Rheinniederung Neuburg-Wörth

http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=l&pk=9160&ol=j

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91E0 - Erlen- und Eschenauenwälder, Weichholz-Auenwälder *

Silberweiden-Auenwald

Beschreibung:

Dieser Lebensraumtyp umfasst Erlen- und Eschenauenwälder entlang von Fließgewässern sowie quellige,durchsickerte Wälder in Tälern und an Hangfüßen. Gemeinsames Kennzeichen sind die durch periodischeÜberflutung geprägten Standortverhältnisse. Unterschieden werden folgende Ausprägungen mit unterschiedlicherArtenzusammensetzung und Ökologie:

Hainmieren-Schwarzerlen-Bachuferwald, meist als bachbegleitender, schmaler, oft von Feuchtwiesenbegrenzter "Galeriewald" an Ufern oder im Schwemmbereich schnell fließender Bäche in den Mittelgebirgen. DieStandorte dieser Wälder sind häufig, aber meist nur kurzzeitig überflutet.

Bach-Eschenwälder der Bach- und Flussauen sowie nasser Senken mit langsam fließendem, hochanstehendem Grundwasser. Gelegentlich sind die Standorte überstaut oder überflutet. Hierzu werden auch dieartenreichen Eschenwälder auf quelligen Standorten gerechnet.

Weiden-Weichholz-Flussauenwälder in den regelmäßig und oft länger andauernd überfluteten Auen größererFlüsse.

Bedeutung:

Von besonderer Bedeutung sind Auen- und Uferwälder mit noch weitgehend ungestörtem Wasserhaushalt. Diecharakteristische Strukturvielfalt, verbunden mit einer hohen Anzahl ökologischer Nischen begründet ihreBedeutung als Lebensraum einer Vielzahl teilweise seltener Tierarten aus den Gruppen der Vögel,Schmetterlinge, Käfer, Zweiflügler und Schnecken. Da die Bestände natürlichen Standorts- undLebensraumveränderungen ausgesetzt sind (Erosion, Ablagerungen, Überflutungen,Grundwasserschwankungen), sind sie auch für Pionierarten von besonderer Bedeutung.

Vegetation:

BachuferwälderStellario nemorum-Alnetum glutinosae (Hainmieren-Schwarzerlen-Bachuferwald)Salicetum fragilis (Bruchweiden-Flussauen- und Bachuferwald)

Bach-Eschenwälder und Eschen-SumpfwälderCarici remotae-Fraxinetum (Erlen- und Eschen-Quellbachwald)Pruno-Fraxinetum (Erlen- und Eschen-Sumpfwald)

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Ribo sylvestris-Alnetum glutinosae (Johannisbeer-Erlen-Eschenwald)

Weichholz-FlussauenwälderSalicetum albae (Silberweiden-Flussauenwald)Salicetum triandrae (Mandelweiden-Korbweiden-Gebüsch)Salix purpurea-Gesellschaft (Purpurweiden-Gebüsch)

Typische Pflanzenarten:

Schwarzerle (Alnus glutinosa)Esche (Fraxinus excelsior)Silber-Weide (Salix alba)Bruchweide (Salix fragilis)Schwarz-Pappel (Populus nigra)Traubenkirsche (Prunus padus)Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)Wald-Sternmiere (Stellaria nemorum)Winkel-Segge (Carex remota)Hänge-Segge (Carex pendula)Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea)Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)Sumpfdotterblume (Caltha palustris)Kohldistel (Cirsium oleraceum)Rühr mich nicht an (Impatiens noli-tangere)Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

Typische Tierarten:

VögelGelbspötter (Hippolais icterina)Pirol (Oriolus oriolus)Beutelmeise (Remiz pendulinus) ->Nachtigall (Luscinia megarhynchos)Blaukehlchen (Luscinia svecica) ->Weidenmeise (Parus montanus)

SchmetterlingeKleiner Pappel-Glasflügler (Paranthrene tabaniformis)Erlen-Glasflügler (Synanthedon spheciformis)Rotes Ordensband (Catocala nupta)Schwarzes Ordensband (Mormo maura)

KäferErlenblattkäfer (Agelastica alni)

ZikadenErlenschaumzikade (Aphrophora alni)

Verbreitung:

Vor allem bachbegleitende Erlensäume kommen in allen naturräumlichen Einheiten von Rheinland-Pfalz vor.Jedoch ist die Dichte nicht überall gleich. Besonders in den landwirtschaftlich intensiv genutzten Bereichen wiezum Beispiel im Maifeld oder Raum Bitburg fehlt dieser Lebensraumtyp.

Die Weichholz-Flussauenwälder sind vor allem im Oberrhein-Tiefland zu finden. An den übrigen großen Flüssenin Rheinland-Pfalz sind Weichholz-Flussauenwälder nur noch selten und meist kleinflächig vorhanden.

Vorkommen in FFH-Gebieten:

5211-301 - Leuscheider Heide

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5212-302 - Sieg5212-303 - Nistertal und Kroppacher Schweiz5213-301 - Wälder am Hohenseelbachkopf5312-301 - Unterwesterwald bei Herschbach5314-304 - Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes5408-302 - Ahrtal5409-301 - Mündungsgebiet der Ahr5410-301 - Wälder zwischen Linz und Neuwied5410-302 - Felsentäler der Wied5412-301 - Westerwälder Seenplatte5413-301 - Westerwälder Kuppenland5506-302 - Aremberg5507-301 - Wälder am Hohn5509-301 - NSG Laacher See5509-302 - Vulkankuppen am Brohlbachtal5510-301 - Mittelrhein5510-302 - Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied5511-301 - NSG Urmitzer Werth5511-302 - Brexbach- und Saynbachtal5605-306 - Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel5610-301 - Nettetal5613-301 - Lahnhänge5704-301 - Schneifel5705-301 - Duppacher Rücken5706-303 - Gerolsteiner Kalkeifel5711-301 - Rheinhänge zwischen Lahnstein und Kaub5714-303 - Taunuswälder bei Mudershausen5803-301 - Alf- und Bierbach5804-301 - Schönecker Schweiz5805-301 - Moore bei Weißenseifen5807-302 - Eifelmaare5809-301 - Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel5903-301 - Enztal5905-301 - Kyllberg und Steinborner Wald5906-301 - Lieser zwischen Manderscheid und Wittlich5908-301 - Mosel5908-302 - Kondelwald und Nebentäler der Mosel5909-301 - Altlayer Bachtal5912-304 - Gebiet bei Bacharach-Steeg5914-303 - Rheinniederung Mainz-Bingen6003-301 - Ourtal6004-301 - Ferschweiler Plateau6008-301 - Kautenbachtal6008-302 - Tiefenbachtal6009-301 - Ahringsbachtal6011-301 - Soonwald6012-301 - Binger Wald6012-302 - Wiesen bei Schöneberg6012-303 - Dörrebach bei Stromberg6016-302 - NSG Kisselwörth und Sändchen6105-301 - Untere Kyll und Täler bei Kordel6105-302 - Kyllhänge zwischen Auw und Daufenbach6108-301 - Dhronhänge6109-303 - Idarwald6113-301 - Untere Nahe6205-301 - Sauertal und Seitentäler6206-301 - Fellerbachtal6208-302 - Hochwald6212-303 - Nahetal zwischen Simmertal und Bad Kreuznach6306-301 - Ruwer und Seitentäler6309-301 - Obere Nahe6310-301 - Baumholder und Preußische Berge6313-301 - Donnersberg6404-305 - Kalkwälder bei Palzem6405-303 - Serriger Bachtal und Leuk und Saar6411-302 - Königsberg6413-301 - Kaiserstraßensenke

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6416-301 - Rheinniederung Ludwigshafen-Worms6616-301 - Speyerer Wald und Haßlocher Wald und Schifferstädter Wiesen6616-304 - Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen6710-301 - Zweibrücker Land6715-301 - Modenbachniederung6715-302 - Bellheimer Wald mit Queichtal6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6811-302 - Gersbachtal6812-301 - Biosphärenreservat Pfälzerwald6814-302 - Erlenbach und Klingbach6816-301 - Hördter Rheinaue6914-301 - Bienwaldschwemmfächer6915-301 - Rheinniederung Neuburg-Wörth

http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=l&pk=91E0&ol=j

91F0 - Hartholzauenwälder

Beschreibung:

Entlang der großen Flüsse mit natürlicher Überflutungsdynamik gehen die Weichholzauenwälder an den höhergelegenen Standorten in Hartholzauenwälder über. Hartholzauenwälder werden meist im Winter überflutet, wobeidie Überflutung einige Tage bis Wochen andauern kann. Höher gelegene Bereiche werden nicht alljährlich vomHochwasser erreicht, tief gelegene allerdings auch häufiger.

Naturnahe Hartholzauenwälder sind sehr komplexe Lebensräume, in denen nicht nur die verschiedenenVegetationsschichten eng ineinandergreifen, sondern auch mit Tümpeln, sogenannten „Brennen“(Trockenstandorten aus angeschwemmten Schottern), Röhrichten und den anderen Vegetationsformationen derFlussaue mosaikartig verzahnt sind. Überflutungen und Auflandungen tragen zum Strukturreichtum bei.

Die Auenlehmböden sind produktiv und meist stickstoffreich. Dominierende Baumarten sind in Abhängigkeit vomWasserregime Esche und Eiche. Ulmen kommen nur noch in wenigen Exemplaren vor. Kraut- und Strauchschichtsind meist gut ausgebildet und außerordentlich reich an Arten. In der hoch gelegenen Hartholzaue wachsensogar „Frühjahrs“-Geophyten. Auffällig ist auch der Reichtum an Lianen, beispielsweise aus der Waldrebe(Clematis vitalba).

Bedeutung:

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Hartholzauenwälder sind die artenreichsten Wälder unserer Breiten. Besondere Bedeutung haben sie alsLebensraum zahlreicher Vogelarten, welche in den vielen Nischen, die dieser strukturreiche Wald zu bieten hat,in einer höheren Dichte brüten als in jedem anderen Lebensraum.

Vegetation:

Querco-Ulmetum (Stieleichen-Feldulmen-Flussauenwald)Stellario-Carpinetum (Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald)

Typische Pflanzenarten:

Stieleiche (Quercus robur)Esche (Fraxinus excelsior)Flatterulme (Ulmus laevis)Feldulme (Ulmus minor)Schwarz-Pappel (Populus nigra)Traubenkirsche (Prunus padus)Hainbuche (Carpinus betulus)Vogelkirsche (Prunus avium)Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus)Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)Hopfen (Humulus lupulus)Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)Wald-Segge (Carex sylvatica)Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba)Schmerwurz (Tamus communis)Efeu (Hedera helix)

Typische Tierarten:

VögelFeldsperling (Passer montanus)Grauschnäpper (Muscicapa striata)Kleinspecht (Dendrocopos minor)Pirol (Oriolus oriolus)Mittelspecht (Dendrocopos medius) ->Nachtigall (Luscinia megarhynchos)Schwarzmilan (Milvus migrans) ->

SchmetterlingeGroßer Eisvogel (Limenitis populi)Blauer Eichen-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus)Ulmen-Zipfelfalter (Satyrium w-album)Rotbraune Ulmeneule (Cosmia affinis)

KäferPappel-Prachtkäfer (Agrilus ater)Heldbock (Cerambyx cerdo) ->

Verbreitung:

Reste von Hartholzauenwald finden sich überwiegend in der nördlichen Oberrheinniederung, die am bestenausgeprägten und größten Bestände in den Auen südlich von Ludwigshafen.

Vorkommen in FFH-Gebieten:5613-301 - Lahnhänge5914-303 - Rheinniederung Mainz-Bingen6016-302 - NSG Kisselwörth und Sändchen6116-305 - Rheinniederung zwischen Gimbsheim und Oppenheim6616-304 - Rheinniederung Speyer-Ludwigshafen

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Anlage – Auflistung der LRT-Steckbriefe (BWP-2012-19-S)

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6716-301 - Rheinniederung Germersheim-Speyer6816-301 - Hördter Rheinaue6915-301 - Rheinniederung Neuburg-Wörth

http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=l&pk=91F0