Aufschieben

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1 GASTREFERAT Schluss mit dem ewigen Aufschieben“ beginnt etwas später...

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Time management

Transcript of Aufschieben

  • 1GASTREFERAT

    Schluss mit dem ewigen Aufschieben

    beginnt etwas spter...

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin2

    Prsentation im Internet:

    www.fu-berlin.de/studienberatung/hwr.html

    Kontakt:

    [email protected]

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin3

    bersicht

    Phnomenologie der ProcrastinationSymptom und Symptom-StressProblemerklrungenPersnlichkeits-System-Interaktionenberwinden der Procrastination

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin4

    Was heit Aufschieben?

    Es wird vermieden, sich einer als prioritr bezeichneten Aufgabe

    konsequent, zeitnah und relativ stressfrei zu widmen

    Stattdessen werden andere, weniger wichtige Dinge gemacht

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin5

    Hufigkeit

    USA: 40% der Bevlkerung geben an, schon einmal Nachteile durch das Aufschieben gehabt zu haben;

    25% leiden unter chronischem Aufschieben;

    bei Studenten: zwischen 25%-70% chronische procrastinator;(Aitken 1982, in: Ferrari et al. 1995)

  • 6Procrastination

    99 % of the students procrastinate, know they procrastinate and go on to procrastinate! A. Ellis

    Student Procrastination Research Group (Ferrari, Joe; Clay, Larry); http://www.carleton.ca/~tpychyl/

    Procrastination: Current Issues and New DirectionsSpecial Issue Journal of Social Behavior and PersonalityVol 15, No. 5

    Researching and Counselling the Procrastinator moving towardstheoretical understanding

    4th Biennal International Conference, 25.+26.07.05 London, Roehampton University

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin7

    Problemerklrungen Behavioral: Schlechte Angewohnheit, die verstrkt wird

    durch Zuflucht zu angenehmeren Ttigkeiten Kognitiv-Emotional:

    2 Hauptfaktoren:Versagensngste und NeurotizismusMangel an Aufmerksamkeit und Impulsivitt(Keine Korrelationen zu Intelligenz oder Fhigkeiten)

    Psychodynamisch: Symptom tiefer liegender Konflikte und Vermeidung von symbolisch aufgeladenen Handlungen

    PSI-Theorie nach KUHL

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin8

    Aufschieben

    Versuch, mit unangenehmen Gefhlen fertig zu werden, die mit Vorhaben in Verbindung stehen

    Ziel oft: Selbstwertschutz

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin9

    Unangenehme Gefhle durch:

    Unklare Prioritten schlechte Organisation Impulsivitt Mangel an Sorgfalt Abneigung gegen Aufgaben ngste Perfektionismus

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin10

    A-B-C-Schema der Rational-Emotiven Therapie

    A: Auslsendes Ereignis

    B: bewertende Gedanken

    C: Konsequenzen der Bewertungen in Gefhlen und im Verhalten

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin11

    Aufschieben. 1. A-B-C: Symptom

    Zunchst: A konkrete Situation B Jetzt nicht! C Aufschieben,

    Erleichterung

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    Falsche Annahmen

    Bringt nichts, wenn ich nicht in der richtigen Stimmung bin

    Erst mal die Vorarbeiten!

    Morgen wird es besser laufen!

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    Falsche Annahmen

    Kein Problem, wenn ich erst mal angefangen habe!

    Habe noch jede Menge Zeit!

    Die Sache lsst sich eigentlich schnell erledigen!

    Muss mich nur zusammenreien!

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    Kognitive Problemerklrung

    Dysfunktionale Verzerrungen, v.a.: berschtzung der Zeit, die fr die Erledigung der Aufgabe

    verbleibt; Unterschtzung der Zeit, die fr die Erledigung der Aufgabe

    bentigt wird; berschtzung der Wirkung zuknftiger motivationaler

    Zustnde; Unterschtzung der Wichtigkeit emotionaler Kongruenz mit der

    Aufgabe; Auffassung, dass Arbeit nichts bringt, wenn man nicht in der

    richtigen Stimmung ist.

  • 15

    Kognitiv-Emotionale Problemerklrung Mangel an Aufmerksamkeit/Impulsivitt

    - Suche nach neuen Reizen/Erregung- Unfhigkeit, sich durch Hinweisreize aus der Umgebung

    beeinflussen zu lassen- Unfhigkeit, Belohnungen aufzuschieben- Mangel an Selbstkontrolle- Mangel an Leistungsmotivation- Mangel an Energie und Tatkraft- Mangel an Organisiertheit

    DD:- Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (Attention Deficit Disorder

    ADD)- Aufmerksamkeitsdefizit-Hypermotorik-Syndrom (Attention

    Deficit-Hypermotoric-Disorder ADHD)

  • A-B-C-Schema der Rational-Emotiven Therapie

    A: Misserfolg

    B: Selbstabwertung

    C: Sensiblisierung/Stress

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin17

    Aufschieben: 2. A-B-C

    A Mein Aufschieben B Ich bringe es nicht! C Noch mehr Aufschieben,

    Selbstvorwrfe

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    Aufschieben 2. A-B-CSymptom-Stress (Zweitaffekt)

    Lhmende Selbstaufmerksamkeit Zwanghaftes Ausweichen bersteigerte Selbstkritik Noch mehr Angst vor dem nchsten

    Mal:Jetzt muss es klappen!

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    Aufschieben 2. A-B-CSymptom-Stress (Zweitaffekt)

    Jetzt muss es klappen, sonst versage ich, und das wre schrecklich!

    Alle anderen schaffen es ja auch! Aber es ist wirklich zu viel! Angst, rger, Neid, noch mehr

    Aufschieben

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    Kognitiv-Emotionale ProblemerklrungVersagensngste und Neurotizismus

    - Irrationale ngste vor Versagen/Erfolg- Discomfort anxiety- Mangel an Self-Efficacy und Selbstachtung- External-variable Attribution von Erfolg- Vermeiden von Feedback und

    Selbsterkenntnis

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin21

    Psychodynamische ProblemerklrungAufschieben (1.+2.ABC) als Symptom (=Impuls

    und Abwehr gleichzeitig) von Persnlichkeitsstrungen von neurotischen Konflikten in den Bereichen

    - Angst (vor Versagen, Erfolg, Alleinsein, Nhe, Ablehnung)

    - rger/Wut- Perfektionismus- Abhngigkeit/Ohnmacht- Scham- Selbstwert

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin22

    PSI-Theorie

    Literaturtipp:

    Kuhl, J. (2001), Motivation und Persnlichkeit: Interaktionen psychischer SystemeHogrefe Verlag, Gttingen

    1221 Seiten.

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin23

    PSI-Theorie

    Zentrale Dimensionen der Persnlichkeitsentwicklung:SelbstwachstumZielerreichung

    entscheidend fr Umgang mit Problemen:Selbststeuerung, v.a. des Zweitaffekts (=

    Symptom-Stress)v.a. die Fhigkeit zur Wiederherstellung von positiven AffektenHemmung/Beseitigung von negativen Affekten

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin24

    Persnlichkeits-System-Interaktionen (PSI-Theorie)

    Procrastination als Handlungsstrung

    an Schnittstellen zwischen

    MotivationPersnlichkeitAufgaben

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin25

    relevante Faktoren

    Motivation: erfolgs- vs. misserfolgsmotiviert

    Persnlichkeit: Handlungs- vs. Lageorientierung

    Aufgaben: Golfspielen vs. Diplomarbeit schreiben

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin26

    PSI-Theorie

    Antizipation/Erfahrung vonMisserfolg

    Lageorientiert Handlungs-orientiert

    Prospektiv LOP HOP

    Retrospektiv LOM HOM

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    Interaktion psychischer Systeme

    Bewusste Selbstkontrolle (LH)

    Intentionsgedchtnis fr explizite, schwierige Absichten (IG)

    Objekterkennungs-system fr Einzelheiten(OES) - Empfinden

    Implizite Selbstregulation (RH)

    Extensions-gedchtnis: Fhlen (EG)

    Intuitive Verhaltenssteuerung (IVS)

    Nach: Kuhl, J & Kaschel, R 2004, Psychologische Rundschau 55, (2), 61-67

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    Interaktion psychischer Systeme

    Bewusste Selbstkontrolle (LH)

    Intentionsgedchtnis fr explizite, schwierige Absichten (IG)

    Objekterkennungs-system fr Einzelheiten(OES) - Empfinden

    Implizite Selbstregulation (RH)

    Extensions-gedchtnis: Fhlen (EG)

    Intuitive Verhaltenssteuerung (IVS)

    Frustration A (+)

    Angst/Schmerz A -

    Schmerzbewl-tigung A(-)

    FreudeA +

    Nach: Kuhl, J & Kaschel, R 2004, Psychologische Rundschau 55, (2), 61-67

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    Interaktion psychischer Systeme

    Bewusste Selbstkontrolle (LH)

    Intentionsgedchtnis fr explizite, schwierige Absichten (IG)

    Objekterkennungs-system fr Einzelheiten(OES) - Empfinden

    Implizite Selbstregulation (RH)

    Extensions-gedchtnis: Fhlen (EG)

    Intuitive Verhaltenssteuerung (IVS)

    Frustration A (+)

    Angst/Schmerz A -

    Schmerzbewl-tigung A(-)

    FreudeA +

    Manifeste Alienation vs.

    Zielumsetzung (Wille)

    Latente

    Alienati

    on vs.

    Selbstw

    achstum

    Nach: Kuhl, J & Kaschel, R 2004, Psychologische Rundschau 55, (2), 61-67

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin30

    bersicht

    9Phnomenologie der Procrastination9Symptom und Symptom-Stress9Problemerklrungen9Persnlichkeits-System-Interaktionen

    berwinden der Procrastination

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin31

    Lsung

    BAR-Programm:

    9Bewutheit9Aktionen9Rechenschaft

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin32

    Bewusstheit

    ber Grnde des Aufschiebens ber Konflikteber Selbstbewertungen

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin33

    Bewusstheit

    Grundsatzentscheidung:

    Trotz hinderlicher Gefhle, Konflikte und Einstellungen realistische Chance?

    Wenn nicht: Psychotherapie

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin34

    Bewusstheit

    Nicht: Ich muss - sondern: Ich whle! (vs. Entfremdung:

    Das Sollen ttet das Leben! (R. Menasse)

    Nicht: Nur Ergebnisse zhlen - sondern: Ich fange an! (vs. Ergebnisorientierung)

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin35

    Bewusstheit

    Symptomstress abbauen:

    Realittstest: Ist es wahr, was ich mir ber mich sage?

    Anti-Awfulizing: Und selbst wenn es wahr ist?

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin36

    Bewusstheit

    Stimmen aufgeschobene Vorhaben gengend mit eigenen Zielen und Werten berein?

    Wenn nicht: Konzentrieren Sie sich nur auf die Ziele, die fr Sie bedeutungsvoll sind und geben Sie die anderen auf.

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin37

    Aktionen

    Selbstvertrauen steigern

    ERFOLGE BEI ZIEL-ERREICHUNG

    SELBSTWACHS-TUM

    Realistische PlanungRealistische ZielsetzungenRealistisches Zeitmanagement

    Vorstellungsbungen SinnkonstruktionenSelbstzugang (wieder) finden

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin38

    Aktionen

    Aufgabenliste machen Vergngungen und Freizeit nicht vergessen!

    Streichen Sie alle Dinge von der Liste, die Sie ohnehin nie ernsthaft machen wollten.

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin39

    Aktionen

    Zeitaufwand einschtzenZeitbudget verdoppelnZielerreichung in kleinen Schritten und Etappen

    Belohnungen definieren und applizierenAuf Selbstkongruenz achten!

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin40

    Aktionen

    Selbstzugang zu Ressourcen

    EIGENE Ziele, Werte und Prioritten festlegen

    Phantasiereisen, CollagenReflexives Tagebuch

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin41

    Aktionen

    Angst, rger, Perfektionismus, Konflikte identifizieren

    Irrationale Einstellungen identifizieren z. B. die, dass Aufgaben zu hart seien, dass ein

    Scheitern eine Katastrophe wre usw.

    Lagebezogenes Grbeln und irrationale Einstellungen bekmpfen

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin42

    Rechenschaft

    Bilanzieren der Fortschritte durch Aufzeichnungen

    Vernderungslogbuch

    Skalen, Visualisierungen

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin43

    Rechenschaft

    Selbstverstrkung anwenden: Belohnungen statt Bestrafungen

    Win-Win-Lsungen finden:Kompetent arbeiten und aufschieben

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin44

    Rechenschaft

    Gengend Sehnsucht nach Arbeit?

    Auf der Habenseite wirklich ein Haben, und nicht ein Soll?

    Gengend Leben?

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin45

    Viel Erfolg!

    Do it today!

    There mightbe a lawagainst ittomorrow.

  • H.-W. Rckert Freie Universitt Berlin46

    Danke fr Ihre Aufmerksamkeit!

    Fragen?

    Vertiefung spter im Workshop