Augenveränderungen bei Diabetes mellitus: Aktuelle Therapien · bei Diabetes mellitus: Aktuelle...

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Gerne beraten wir Sie individuell zu den verschiedenen Krankheitsbildern und Behandlungsmöglichkeiten. Sie können hierfür einen Termin in unserer Schwerpunktsprechstunde vereinbaren. Allgemeine Netzhautsprechstunde: Tel.: 0641/985-43807 Dienstag und Donnerstag: 8:00 – 16:00 Uhr Spezialsprechstunde Diabetische Katarakt und Retinopathie: Tel.: 0641/985-43836 Dienstag: 8:00 – 11:00 Uhr Privatsprechstunde: Tel.: 0641/985-43802 Dienstag: 8:00 – 16:00 Uhr Ihr Ärzteteam der Uni-Augenklinik Gießen Prof. Dr. med. Birgit Lorenz (IVOM) OÄ Dr. med. Monika Andrassi–Darida (Laser) OA Lyubomyr Lytvynchuk, MD, PhD (Katarakt, ppV) OÄ Dr. med. Bettina Friedburg (Katarakt, ppV) OA Dr. med. Francesco Luciani (Laser, Katarakt) Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde Friedrichstraße 18, 35392 Gießen www.augen-giessen.de Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde Friedrichstr. 18 35392 Gießen Direktorin: Univ. Prof. Dr. med. Birgit Lorenz Augenveränderungen bei Diabetes mellitus: Aktuelle Therapien Welche chirurgische Behandlung wird bei Glaskörperblutung und epiretinaler Gliose empfohlen? Die Entfernung der Glaskörperblutung und epiretinaler Gliose wird mittels Pars-Plana- Vitrektomie (ppV) durchgeführt - die moderne Methode zur Behandlung von Glaskörper- und Netzhauterkrankungen. Diese Art von Operation kann nicht nur unter Vollnarkose, sondern auch in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Während der Operation werden das Blut und die Membranen durch sehr dünne Öffnungen in der Augenwand mit Hilfe eines speziellen Operationssystems entfernt. Trotz möglicher Komplikationen bleibt die Vitrektomie oft die einzig wirksame Methode zur Behandlung fortgeschrittener Stadien diabetischer Retinopathie und Makulopathie. Entfernung einer Glaskörperblutung: Bei Operationsbeginn (oben) und nach erfolgreicher Vitrektomie (unten) Erstellt 08/2017

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Gerne beraten wir Sie individuell zu denverschiedenen Krankheitsbildern undBehandlungsmöglichkeiten.

Sie können hierfür einen Termin in unsererSchwerpunktsprechstunde vereinbaren.

Allgemeine Netzhautsprechstunde:Tel.: 0641/985-43807Dienstag und Donnerstag: 8:00 – 16:00 Uhr

Spezialsprechstunde Diabetische Katarakt undRetinopathie:Tel.: 0641/985-43836Dienstag: 8:00 – 11:00 Uhr

Privatsprechstunde:Tel.: 0641/985-43802Dienstag: 8:00 – 16:00 Uhr

Ihr Ärzteteam der Uni-Augenklinik Gießen

Prof. Dr. med. Birgit Lorenz (IVOM)OÄ Dr. med. Monika Andrassi–Darida (Laser)OA Lyubomyr Lytvynchuk, MD, PhD (Katarakt, ppV)OÄ Dr. med. Bettina Friedburg (Katarakt, ppV)OA Dr. med. Francesco Luciani (Laser, Katarakt)

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH,Klinik und Poliklinik für AugenheilkundeFriedrichstraße 18, 35392 Gießenwww.augen-giessen.de

Klinik und Poliklinik für AugenheilkundeFriedrichstr. 1835392 Gießen

Direktorin:Univ. Prof. Dr. med. Birgit Lorenz

Augenveränderungenbei Diabetes mellitus:Aktuelle Therapien

Welche chirurgische Behandlung wird beiGlaskörperblutung und epiretinaler Glioseempfohlen?Die Entfernung der Glaskörperblutung undepiretinaler Gliose wird mittels Pars-Plana-Vitrektomie (ppV) durchgeführt - die moderneMethode zur Behandlung von Glaskörper- undNetzhauterkrankungen. Diese Art vonOperation kann nicht nur unter Vollnarkose,sondern auch in örtlicher Betäubungdurchgeführt werden. Während der Operationwerden das Blut und die Membranen durchsehr dünne Öffnungen in der Augenwand mitHilfe eines speziellen Operationssystemsentfernt.Trotz möglicher Komplikationen bleibt dieVitrektomie oft die einzig wirksame Methodezur Behandlung fortgeschrittener Stadiendiabetischer Retinopathie und Makulopathie.

Entfernung einer Glaskörperblutung: Bei Operationsbeginn (oben) und

nach erfolgreicher Vitrektomie (unten)

Erstellt 08/2017

IVOM(https://www.youtube.com/watch?v=ewOteuVsfzsM)

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrterPatient,bei Ihnen liegt ein Diabetes mellitus vor. Hierinformieren wir Sie, warum augenärztlicheUntersuchungen notwendig und welcheTherapien möglich sind, um Ihr Augenlicht zuerhalten!

Warum Diabetes für Ihre Augen sogefährlich sein kann?Augenkomplikationen im Rahmen vonDiabetes mellitus können unbehandelt zurErblindung führen. Zu den häufigstenKomplikationen zählen die Katarakt (= grauerStar), die diabetische Retinopathie(Netzhautgefäßveränderungen), dasdiabetische Makulaödem (Flüssigkeits-ansammlung an der Stelle des schärfstenSehens), Glaskörperblutung und die traktiveNetzhautablösung mit epiretinaler Gliose. Fastjeder zehnte Patient mit Diabetes mellitus Typ1 und jeder vierte Patient mit Diabetesmellitus Typ 2 entwickelt eine diabetischeRetinopathie. (Deutsche Studie aus dem Jahr2014)

Welche Untersuchungen sindnotwendig?Eine augenärztliche Untersuchung beiweitgetropfter Pupille ermöglicht eineErstbeurteilung der Linse und der Netzhaut.Mittels spezieller bildgebender Verfahren wieder optischen Kohärenztomographie (OCT),Fluoreszenzangiographie (FLAG, Farbstoff-untersuchung der Augengefäße), OCT-Angiographie und Ultraschall werden dieeinzelnen Netzhautschichten und die Gefäßebis auf die kleinsten Verzweigungenuntersucht.

Welche Art von Kunstlinse eignet sich beiPatienten mit Diabetes?Bei Patienten mit Diabetes besteht nachKataraktchirurgie ein erhöhtes postoperativesRisiko hinsichtlich Nachstar und Makulaödem.Daher werden in unserer Klinik hochwertigeKunstlinsen - „Bag-in-the-lens“ - implantiert,bei denen solche Komplikationen seltenerauftreten.

Kunstlinse „Bag-in-the-lens“

Wie kann ein diabetisches Makulaödembehandelt werden?Die Makula ("gelber Fleck") ist ein etwa fünfMillimeter großer Bereich in der Mitte derNetzhaut, in dem sich die größte Dichte vonSehzellen befindet. Bei Makulaödem kommt eszur Flüssigkeitsansammlung mitBeeinträchtigung des Sehvermögens.Therapeutisch gibt es derzeit die Möglichkeiteiner gezielten Laserbehandlung oder einerintravitrealen Medikamenteneingabe (IVOM).

Warum Glaskörperblutung undepiretinale Gliose eine Gefahr für dieNetzhaut und die Sehkraft sind?Die Glaskörperblutung vermindert dieTransparenz der optischen Medien und führtdadurch zu einer deutlichenSehverschlechterung. Außerdem haben dieBlutzellen eine toxische Wirkung auf dieNetzhaut. Eine der Komplikationen derGlaskörperblutung ist die Bildung vonpathologischen Membranen auf derNetzhautoberfläche (epiretinale Gliose). DieseMembranen können eine traktiveNetzhautablösung mit einer starkenVerschlechterung der Sehkraft verursachen,wenn sie nicht entfernt werden. Deshalb hateine frühzeitige chirurgische Entfernung derGlaskörperblutung und der epiretinalen Gliosemittels Pars-Plana-Vitrektomie (ppV) einebessere Prognose.

ppV(https://www.youtube.com/watch?v=RQDQ-SiXg7I)