Aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der ... · Auswirkungen einer...
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Aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Direktor: Prof. Dr. med. Jürgen Schüttler
Modulation zentraler Sensibilisierungsvorgänge durch den selektiven CB1-
Antagonisten Rimonabant
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der Doktorwürde
der Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
vorgelegt von
Anna-Lena Bürgel
aus
Weißenburg i. Bayern
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Gedruckt mit Erlaubnis der
Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Dekan: Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler
Referent: Prof. Dr. W. Koppert
Koreferent: Prof. Dr. J. Schüttler
Tag der mündlichen Prüfung: 29. November 2012
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Gewidmet meinen Eltern Alfred und Gabriele Nieberle
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Inhaltsverzeichnis
1. Zusammenfassung……………………………………………………………1 1.1 Deutsch………………………………………………………………...1
1.1.1 Hintergrund und Ziele……………………………………………..1 1.1.2 Material und Methode……………………………………………..1 1.1.3 Ergebnisse …………………………………………………………2 1.1.4 Schlussfolgerungen………………………………………………..2
1.2 English…………………………………………………………………2 1.2.1 Background………………………………………………………..2 1.2.2 Material and Method……………………………………………....3 1.2.3 Results……………………………………………………………..3 1.2.4 Conclusions………………………………………………………..3
2. Einleitung……………………………………………………………………..3 3. Material und Methode………………………………………………….........6
3.1 Probanden……………………………………………………………...6 3.2 Studiendesign………………………………………………………….7 3.3 Experimentelles Schmerzmodell………………………………………8 3.4 Statistische Analyse…………………………………………………..11
4. Ergebnisse…………………………………………………………………...11 4.1 Vitalparameter………………………………………………………..11
4.1.1 Gruppe A…………………………………………………………11 4.1.2 Gruppe B…………………………………………………………12
4.2 Schmerzintensität …………………………………………………....13 4.2.1 Gruppe A………………………………………...……………….14 4.2.2 Gruppe B…………………………………………………………15
4.3 Hyperalgesie und Allodynie………………………………………….17 4.3.1 Hyperalgesie……………………………………………………...19
4.3.1.1 Gruppe A……………………………………………………..19 4.3.1.2 Gruppe B……………………………………………………..20
4.3.2 Allodynie……………………………………………………........22 4.3.2.1 Gruppe A……………………………………………………..22 4.3.2.2 Gruppe B……………………………………………………..23
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5. Diskussion……………………………………………………………….......25 6. Literaturverzeichnis………………………………………………………..30 7. Tabellenanhang……………………………………………………………..34 8. Abkürzungsverzeichnis…………………………………………………….36 9. Abbildungsverzeichnis……………………………………………………...37 10. Danksagung……………………………………………………………........39
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1. Zusammenfassung
1.1 Deutsch
1.1.1 Hintergrund und Ziele
Der Einsatz von Cannabinoiden als schmerztherapeutische Alternative bei
neuropathischen Schmerzen wird seit längerem kontrovers diskutiert. Zentrale
Sensibilisierungsvorgänge auf Rückenmarksebene stellen einen wichtigen
pathogenetischen Prozess in der Entstehung neuropathischer Schmerzen dar. Aus
tierexperimentellen Studien ergeben sich Hinweise, dass Cannabinoide die zentrale
Sensibilisierung reduzieren und antinozizeptiv wirken. Vergleichbare Untersuchungen
am Menschen finden sich nur in geringer Zahl und ergeben ein heterogenes Bild.
Zudem standen lange Zeit ausschließlich unselektive Substanzen zur Anwendung am
Menschen zur Verfügung, was die Interpretation der Ergebnisse weiter erschwerte. Ziel
dieser Studie war es, mit einem experimentellen Schmerzmodell am Menschen die
Auswirkungen einer Cannabinoidrezeptorblockade durch den selektiven CB1-
Antagonisten Rimonabant auf zentrale Sensibilisierungsvorgänge im Rückenmark zu
untersuchen.
1.1.2 Material und Methode
Es wurden 16 gesunde Probanden in eine randomisierte, doppelblinde, placebo-
kontrollierte Studie eingeschlossen. Die erste von drei Sitzungen wurde als Baseline-
messung ohne Medikamenteneinfluss durchgeführt, den zwei folgenden Sitzungen ging
eine jeweils zehntägige Einnahme von Verum oder Placebo voraus. Rimonabant wurde
in einer Dosierung von 20mg einmal täglich verabreicht. Während der Sitzungen wurde
durch eine intrakutane, elektrische Stimulation am Unterarm ein Akutschmerz am Ort
der Elektroden, sowie stabile Flächen mechanischer Hyperalgesie und Allodynie um
den Stimulationsort herum erzeugt. Die Schmerzintensität, sowie die Ausdehnung der
Hyperalgesie- bzw. Allodynieflächen wurden in regelmäßigen Abständen bestimmt.
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1.1.3 Ergebnisse
Der Cannabinoidrezeptorantagonist Rimonabant führte zu einer signifikanten Reduktion
der Hyperalgesie- und Allodynieflächen in beiden Studienarmen. Wir beobachteten
darüber hinaus eine Reduktion der Hyperalgesie- und Allodynieflächen durch
Rimonabant über die anhand pharmakokinetischer Daten kalkulierte Wirkdauer hinaus.
Rimonabant hatte keine Auswirkung auf den Akutschmerz durch die elektrische
Stimulation.
1.1.4 Schlussfolgerungen
Unsere Studie trägt zur Klärung des Einflusses von (Endo-)Cannabinoiden und seiner
Rezeptoren auf schmerzverarbeitende Prozesse im Menschen bei. Wir konnten in
einem humanen Schmerzmodell erstmalig eine Reduktion zentraler
Sensibilisierungsprozesse durch einen Cannabinoidrezeptorantagonisten nachweisen.
Entgegen der vielfachen Darstellung sprechen unsere Ergebnisse (Endo-)Cannabinoiden
eine pronozizeptive Eigenschaft zu, was die Eignung von systemisch verabreichten
Cannabinoidagonisten als Analgetika limitieren könnte.
1.2 English
1.2.1 Background
The application of cannabinoid agonists as analgesics in patients with neuropathic
pain is currently a well-argued subject. Central sensitization due to chronic painful
stimulation is thought to be an important factor in the pathogenesis of neuropathic
pain. Animal models of neuropathic pain provide evidence of cannabinoid agonists
reducing central sensitization and thus acting as antinociceptives. However, studies
conducted in humans are rare and results are inconsistent. Until now, only
unselective agents existed, which made a precise interpretation even more difficult.
Aim of this study was to investigate the effect of CB1 receptor blockade via the
selective CB1 receptor antagonist Rimonabant on central sensitization and pain
processing using an experimental human pain model.
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1.2.2 Material and Method
16 healthy volunteers were enrolled in a randomized, double-blind, placebo-
controlled study. The first of three sessions was conducted in order to assess a
baseline, the following two sessions were preceded by a ten days intake of either
verum or placebo. Rimonabant was administered once a day in a dose of 20mg.
During the sessions, intradermal electric stimulation at the forearm induced both
acute pain and stable areas of hyperalgesia and allodynia located around the
stimulation site. Acute pain as well as the areas of hyperalgesia and allodynia were
determined in regular intervals.
1.2.3 Results
Hyperalgesic and allodynic skin areas were significantly reduced during Rimonabant
treatment. Furthermore, we observed that Rimonabant reduced hyperalgesic and
allodynic skin areas beyond the estimated wash out, possibly indicating a long-term
effect. However, Rimonabant had no effect on the ratings of acute pain induced by
electrical stimulation.
1.2.4 Conclusions
Our study contributes to a new concept of the influence of cannabinoids and their
receptors on spinal pain processing in humans. For the first time, a cannabinoid
receptor antagonist was proven to reduce central sensitization in a human pain
model. These results allocate spinal (endo-) cannabinoids a new pronociceptive
function in spinal pain processing and could limit the analgesic efficacy of
systemically administered cannabinoid agonists.
2. Einleitung
Die neurowissenschaftlichen Disziplinen befassen sich seit mehreren Jahrzehnten mit
der Erforschung des Cannabinoidsystems, wobei der Einfluss von Cannabinoiden
und ihrer Rezeptoren auf Schmerzentstehung und -verarbeitung einen klinisch
besonders relevanten Aspekt der Forschungsarbeit darstellt. Die pharmakologische
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Nutzung der Pflanze Cannabis sativa mit ihrem Hauptagens ∆9-THC, unter anderem
als Analgetikum, kann über 5000 Jahre in der Menschheitsgeschichte zurückverfolgt
werden (Pertwee 2006). Letztlich führte die Erforschung ihrer Wirkung zum
Nachweis der Existenz eines körpereigenen Cannabinoidsystems, bestehend aus den
Cannabinoidrezeptoren sowie seiner endogenen und exogenen Liganden, welches an
der Modulation zahlreicher komplexer Körpervorgänge, beispielsweise der
Schmerzverarbeitung, der Stoffwechselregulation, der Immunmodulation oder auch
höherer kognitiver Leistungen beteiligt ist (Marx 2006).
Die erstmalige Beschreibung des Cannabinoidrezeptors 1 (CB1), einem G-Protein-
gekoppelten Rezeptor mit vorwiegender Lokalisation auf zentralen und peripheren
Nervenendigungen (Pertwee 2006) gelang im Jahr 1990 (Matsuda, Lolait et al.
1990). Kurze Zeit später konnte ein zweiter Cannabinoidrezeptor (CB2) mit
hauptsächlicher Lokalisation auf Zellen des Immunsystems und zu einem geringeren
Anteil auf peripheren Nervenendigungen identifiziert werden (Munro, Thomas et al.
1993). Etwa zur selben Zeit gelang die Beschreibung der ersten endogenen Liganden
an jenen Rezeptoren, den so genannten Endocannabinoiden, darunter als erste
Substanzen Anandamid (Devane, Hanus et al. 1992) und 2-Arachidonoylglycerol (2-
AG) (Sugiura, Kondo et al. 1995). Im Verlauf konnten weitere Endocannabinoide im
menschlichen Körper identifiziert und zusätzlich synthetische Agonisten und
Antagonisten an den Cannabinoidrezeptoren entwickelt werden.
Der Einfluss von exogenen und endogenen Cannabinoiden sowie der
Cannabinoidrezeptoren auf Schmerz, Schmerzentstehung und Schmerzverarbeitung
wurde vielfach untersucht. Die bestuntersuchte Substanz ist ∆9-THC, welches,
unabhängig von der Darreichungsform in Tiermodellen für Akutschmerz und
neuropathischen Schmerz antinozizeptive Qualitäten aufweist (Pertwee 2001). Auch
Anandamid erzeugt in diesen Modellen Antinozizeption, was die Vermutung
nahelegt, dass Endocannabinoide unter physiologischen Bedingungen
schmerzhemmend wirken (Pertwee 2001; Hohmann and Suplita 2006).
CB1-Rezeptoren konnten ubiquitär im Nervensystem nachgewiesen werden
(Farquhar-Smith and Rice 2001). Monhemius et al. zeigten, dass CB1-Rezeptoren im
Nucleus reticularis gigantocellularis an der Vermittlung zentraler Analgesie über das
absteigende schmerzhemmende System beteiligt sind (Monhemius, Azami et al.
2001). Auf spinaler Ebene konnte nachgewiesen werden, dass eine Aktivierung von
CB1R die Übertragung von nozizeptiver Information hemmt (Kelly and Chapman
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2001). Agarwal et al. wies außerdem nach, dass periphere Antinozizeption durch
Cannabinoidagonisten CB1-vermittelt ist (Agarwal, Pacher et al. 2007). Auch für
CB2R konnten neben ihren immunmodulierenden Eigenschaften antinozizeptive
Effekte nachgewiesen werden, wiederum sowohl im ZNS als auch im peripheren
nozizeptiven System (Scott, Wright et al. 2004; Beltramo, Bernardini et al. 2006).
Cannabinoide scheinen jedoch noch auf weiteren Wegen an der Modulation des
nozizeptiven Systems beteiligt zu sein. Sie üben CBR-unabhängig antinozizeptive
Eigenschaften aus, vermittelt durch andere Rezeptorsysteme wie TRPV1 (Costa,
Giagnoni et al. 2004; Patwardhan, Jeske et al. 2006; Akopian, Ruparel et al. 2008).
Darüber hinaus scheinen Cannabinoide mit bereits etablierten Analgetika wie
Paracetamol (Ottani, Leone et al. 2006) und anderen Substanzen wie NMDA-
Antagonisten, Kokain (Forman 2003), Histaminantagonisten (Gehani, Nalwalk et al.
2007) oder GABA-Agonisten (Naderi, Shafaghi et al. 2005) zu interagieren und für
die Vermittlung von deren antinozizeptiver Wirkung von Bedeutung zu sein.
Während Cannabinoide beim Menschen in Akutschmerzmodellen keine
analgetischen Eigenschaften zu besitzen scheinen (Rog, Nurmikko et al. 2005;
Beltramo, Bernardini et al. 2006; Kraft, Frickey et al. 2008), wird ihr Einsatz als
therapeutische Alternative bei neuropathischen Schmerzen seit längerem intensiv
diskutiert. In Kanada sowie seit Mai 2011 auch in Deutschland befindet sich ein
Cannabis-basiertes Präparat zur Therapie chronischer Schmerzen bei muskulärer
Spastik infolge Multipler Sklerose auf dem Markt (Rog, Nurmikko et al. 2005;
Beltramo, Bernardini et al. 2006).
Neuropathische Schmerzen entstehen durch die Schädigung von zentralen und/oder
peripheren schmerzleitenden Nervenfasern bzw. schmerzverarbeitenden Strukturen
im zentralen Nervensystem. Eine Folge der Schädigung können
Sensibilisierungsvorgänge im Rückenmark sein, welche durch funktionelle und
strukturelle Veränderungen gekennzeichnet sind und sich klinisch z.B. in
Phänomenen wie Hyperalgesie (übermäßige Schmerzempfindlichkeit auf einen
normalerweise schmerzhaften Reiz) und Allodynie (Schmerzhaftigkeit eines
normalerweise nicht schmerzhaften Reizes) manifestieren. Dies kann zu einem
chronischen Schmerzsyndrom führen, dessen medikamentöse wie nicht-
medikamentöse Behandlung mit zunehmender Dauer stetig komplexer wird. Die
Analyse der molekularen Struktur der CB-Rezeptoren führte zur Entwicklung von
Antagonisten an den Rezeptoren, unter anderem SR141716A (Rimonabant), welches
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1996 durch Compton beschrieben wurde (Compton, Aceto et al. 1996). Die Substanz
war als einziger je zugelassener Cannabinoidantagonist von 2006 bis 2008 zur
Therapie der Adipositas, vergesellschaftet mit kardiovaskulären Risikofaktoren wie
Diabetes mellitus und Dyslipidämie unter dem Handelsnamen Acomplia® (Sanofi
Aventis) auf dem Arzneimittelmarkt erhältlich (EMEA 2006). Ein ungünstiges
Nebenwirkungsprofil sowie die eher geringe Wirksamkeit führten im Oktober 2008
zur Rücknahme des Präparats. In seiner Eigenschaft als selektiver CB1R-Antagonist
trug Rimonabant zur genaueren Beschreibung der Effekte, die durch CB1-
Rezeptoren vermittelt werden, bei. Costa et al konnten zeigen, dass Rimonabant in
einem Tiermodell für neuropathischen Schmerz mechanische und thermische
Hyperalgesie CB1-vermittelt reduziert (Costa, Trovato et al. 2005). Desweiteren
reduzierte Rimonabant thermische und mechanische Hyperalgesie in Tieren mit
CFA-induzierter Arthritis (Croci and Zarini 2007).
Ob die tierexperimentell nachgewiesenen antinozizeptiven bzw. antineuropathischen
Effekte von Rimonabant auf den Menschen übertragbar sind, blieb bisher ungeklärt.
Ziel der vorliegenden Studie war daher, die Auswirkung einer CB1-
Rezeptorblockade durch den selektiven CB1-Antagonisten Rimonabant auf zentrale
Sensibilisierungsprozesse im Menschen zu untersuchen. Als Versuchsanordnung
diente ein experimentelles Schmerzmodell, mit welchem ein reversibler Zustand
zentraler Sensibilisierung hervorgerufen werden kann, der jenem bei chronischen
bzw. neuropathischen Schmerzsyndromen prinzipiell gleicht (Koppert, Dern et al.
2001).
3. Material und Methode
3.1 Probanden
Die Studie wurde durch die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des
Universitätsklinikums Erlangen in Übereinstimmung mit der Erklärung von Helsinki
durchgeführt. Nach Zustimmung durch die Ethikkomission der Universität Erlangen-
Nürnberg wurden 16 gesunde Probanden (7 Männer und 9 Frauen, Alter 26,7 +/- 6,3
Jahre, siehe Tab. 1) rekrutiert. Alle Studienteilnehmer wurden ausführlich über den
Studienablauf informiert und gaben ihr schriftliches Einverständnis zur Teilnahme.
Vor jeder Messung wurden alle Probanden einem Urinschnelltest auf
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Drogenmissbrauch unterzogen, bei allen weiblichen Teilnehmerinnen wurde zudem
eine Schwangerschaft mittels Urinschnelltest (Nachweis von beta-HCG)
ausgeschlossen. Da beim weiblichen Geschlecht eine Beeinflussung der
Schmerzempfindung durch hormonelle Schwankungen beschrieben ist (Riley,
Robinson et al. 1999), wurden die Messungen bei allen Probandinnen jeweils in der
zweiten Zyklushälfte durchgeführt.
3.2 Studiendesign
Die Untersuchung wurde nach den Prinzipien einer randomisierten, Placebo-
kontrollierten, doppelblinden Cross-over-Studie durchgeführt. Es wurden drei
Sitzungen im Abstand von jeweils einem Monat geplant. Die erste Messung diente
zur Erfassung der individuellen Stromstärken für den weiteren Studienverlauf (vgl.
Tab. 1), sowie zur Erfassung von Messwerten ohne medikamentösen Einfluss
(Baselinemessung). Anschließend wurden die Probanden in zwei Studienarme mit
jeweils acht Teilnehmern randomisiert. Es wurde jeweils zehn Tage vor der zweiten
und dritten Sitzung mit der oralen Medikation begonnen. Gruppe A erhielt zunächst
Verum (Rimonabant) und anschließend Placebo, Gruppe B analog in umgekehrter
Reihenfolge erst Placebo und anschließend Verum. Rimonabant (Acomplia®, Sanofi
Aventis) wurde in einer Dosierung von 20 mg, einmal täglich morgens verabreicht,
welche der empfohlenen Dosierung zur Therapie der Adipositas entsprach. Eine
kontinuierliche Einnahmedauer von zehn Tagen wurde unter Berücksichtigung der
Pharmakokinetik von Rimonabant als adäquater Zeitraum zur Erreichung stabiler
Plasmaspiegel („steady state“-Bedingungen) erachtet (EMEA 2006). Abbildung 1
veranschaulicht den zeitlichen Ablauf der Studie.
Abb. 1: Studiendesign
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3.3 Experimentelles Schmerzmodell
Das in dieser Studie verwendete experimentelle Schmerzmodell wurde entwickelt,
um Sensibilisierungsvorgänge auf Rückenmarksebene zu erzeugen, die bei
spezifischen Schmerzsyndromen und chronischen Schmerzen eine Rolle spielen
können. Durch intrakutane elektrische Stimulation kommt es zur Aktivierung einer
Untergruppe von C-Fasern, so genannter mechanoinsensitiver C-Fasern, die unter
physiologischen Bedingungen eine sehr hohe Reizschwelle besitzen. Neben einem
unmittelbar am Ort der Stimulationselektroden empfunden Spontanschmerz
(Akutschmerz) werden um den Stimulationsort herum stabile Hyperalgesie- und
Allodynieflächen erzeugt, die über mehrere Stunden konstant gehalten und
quantifiziert werden können. Durch seine gute Steuerbarkeit ist dieses Modell
geeignet, um analgetische und antihyperalgetische Wirkungen von Pharmaka sowohl
im zeitlichen Verlauf - entsprechend ihrer Kinetik -, als auch unter Steady-State-
Bedingungen zu charakterisieren bzw. zu quantifizieren (Koppert, Dern et al. 2001).
Eine Sitzung gliederte sich in eine 15minütige Einregel- sowie in eine 85minütige
Messphase. Vor Messbeginn wurden zwei Mikrodialysemembranen mit
innenliegenden Stahlelektroden über eine Länge von einem Zentimeter und im
Abstand von vier bis fünf Millimetern zueinander intrakutan in die Mitte des volaren
Unterarms des Probanden eingebracht. Zur Bestimmung der Flächenausdehnung
wurde ein Koordinatensystem mit zwei senkrecht aufeinander stehenden Achsen
aufgezeichnet, in deren Schnittpunkt die intrakutanen Stimulationselektroden
positioniert wurden. Abbildung 2 stellt den Versuchsaufbau dar.
Abb. 2: Versuchsaufbau: Linker Unterarm eines Probanden mit Mikrodialysemembranen und
Koordinatensystem
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Anschließend erfolgte die kontinuierliche Stimulation mit monophasischen
Rechteckimpulsen (0,5ms, 2Hz) mittels eines Elektrostimulators der Firma Digitimer
(Digitimer S7, Hertfordshire, UK) und hierdurch die Erzeugung eines lokalen
Spontanschmerzes. Der/die Proband/-in wurde aufgefordert, die Schmerzintensität
mithilfe der numerischen Ratingskala (NRS, 0=kein Schmerz, 10=stärkster
vorstellbarer Schmerz) zu bewerten. Ziel war es, in der Einregelphase einen Schmerz
mit dem Wert 6 zu erreichen und durch wiederholtes Hochregeln der Stromstärke im
Abstand von zwei Minuten über 15 min konstant zu halten. Dieses Vorgehen nimmt
Rücksicht auf die interindividuell unterschiedlichen Schmerzschwellen der
Probanden bei elektrischer Stimulation. Für jeden Probanden/-in wurden die
individuell nötigen Stromstärken protokolliert. Nach Ende der Einregelphase wurde
die Stromstärke für die verbleibende Dauer der Sitzung nicht mehr verändert. Die
durch dieses Vorgehen erzielten Stromstärken reichen aus, um eine C-Faser-
vermittelte zentrale Sensibilisierung mit Ausbildung stabiler Hyperalgesie- und
Allodynieflächen um den Stimulationsort zu erreichen. Die Einregelphase der
nachfolgenden Sitzungen unterschied sich bezüglich des oben genannten Ablaufs im
Vorgehen insofern, als die erfassten Stromstärken der ersten Sitzung unabhängig von
der angegebenen Schmerzintensität des Probanden/-in eingestellt wurden. Dies
geschah, um identische Untersuchungsbedingungen zu gewährleisten und somit
sowohl Schmerzintensität als auch Sensibilisierungsparameter (Allodynie und
Hyperalgesie) vor und nach Medikamentengabe vergleichen zu können.
In der sich anschließenden 85minütigen Messphase wurde in fünfminütigem
Abstand die aktuelle Schmerzintensität erfragt. Desweiteren erfolgte die Austestung
der Hyperalgesie- und Allodynieflächen mittels jeweils standardisierter
Vorgehensweisen in 20 - minütigen Abständen, insgesamt pro Sitzung fünf Mal. Zur
Testung der mechanischen Hyperalgesie benutzten wir ein modifiziertes von Frey-
Filament mit 256 mN Auflagekraft, welches in kurzen, regelmäßigen Abständen auf
die Haut aufgesetzt wurde. Der Untersucher bewegte sich dabei entlang des
aufgezeichneten Koordinatensystems in 0,5 cm Schritten aus vier Richtungen
(proximal, distal, lateral, medial) von außen nach innen. Während das Filament auf
normaler Haut eine leicht schmerzhaft-stechende („pin prick“) Sensation hervorruft,
verändert sich die Empfindung im Bereich sensibilisierter Hautareale in deutlich
abgrenzbar intensivere „Nadelstichreize“, welche vom Probanden/-in als merklich
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unangenehmer wahrgenommen werden. Er/Sie wurde aufgefordert, sich mit
geschlossenen Augen auf seine Empfindung zu konzentrieren und eine Veränderung
der Reizqualität sofort mitzuteilen. Die Testung der Allodynie erfolgte im Vorgehen
analog, wobei hier ein Wattestäbchen als Instrument diente, welches mit gleichmäßig
leichtem Anpressdruck über eine Strecke von zwei bis drei cm über die Haut geführt
wird. Dieses ruft im Bereich „normaler“ Haut lediglich einen nicht-schmerzhaften
taktilen Reiz hervor, wohingegen in sensibilisierten Hautarealen vom Probanden/-in
ein unangenehmes (schmerzhaftes) Brennen empfunden wird. Abbildung 3
verdeutlicht den Ablauf einer Session.
Abb. 3: Schematische Darstellung des Untersuchungsablaufs; X = Parameter-Messung/Erfassung
Mittels der Formel zur Ellipsenflächenberechnung konnten aus den
ermittelten Ausdehnungen der Sensibilisierungsparameter entlang der Längs- und
Querachse des aufgezeichneten Koordinatensystems die Flächen der sensibilisierten
Hautareale mit hinreichender Präzision berechnet werden.
Aus Schmerzintensität sowie den berechneten Hyperalgesie- und Allodynieflächen
wurde mittels zusammengesetzter Sehnentrapezformel
eine Berechnung der AUC (Area under
the curve) durchgeführt, welche als Rohdaten für die anschließende statistische
Auswertung verwendet wurden.
Während des Versuchsablaufs wurden zur Gewährleistung adäquater Sicherheit der
Probanden/-innen EKG, nichtinvasive Blutdruckmessung sowie Pulsoxymetrie
eingesetzt und im 10-minütigen Abstand die Parameter Herzfrequenz, mittlerer
arterieller Blutdruck und Sauerstoffsättigung erfasst und protokolliert.
πxdxD22
( )∑−
=
+++=1
1
)()(21)(
21)(
n
iihafbfafhfQ
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3.4 Statistische Analyse
Als Signifikanzniveau für die gesamte Studie wurde p
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a) Herzfrequenz b) Mittlerer arterieller Blutdruck
c) kapilläre Sauerstoffsättigung
Abb. 4a-c: Vitalparameterverläufe der Sessions 1-3 in Gruppe A
4.1.2 Gruppe B
Die Vitalparameter waren zu jedem Zeitpunkt stabil im Normbereich und wiesen bis
auf folgende Ausnahmen keine signifikanten Änderungen auf. Es kam in Session 1
und 3 zu einer signifikanten Abnahme der Herzfrequenz. Diese Veränderungen
waren mit einer physiologischen Reaktion auf körperliche Ruhe vereinbar.
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a) Herzfrequenz b) Mittlerer arterieller Blutdruck
c) kapilläre Sauerstoffsättigung Abb. 5a-c: Vitalparameterverläufe der Sessions 1-3 in Gruppe B
4.2 Schmerzintensität
Um die geforderte Schmerzintensität 6 auf der numerischen Ratingskala zu
erreichen, wurde die Stromstärke während der Einregelphase in Session 1 (baseline)
auf 69,0 ± 26,3 mA (MW ± SE) eingeregelt (Gruppe A 77,5 ± 7 mA; Gruppe B 65,9
± 12 mA). Die Varianzanalyse (RM-ANOVA) der Sessions 1-3 zeigte eine
kontinuierliche, signifikante Abnahme der Schmerzintensität im Verlauf der
jeweiligen Sitzungen. Dies liegt in der Natur des Schmerzmodells als physiologische
Adaptation an den Schmerzreiz begründet und konnte bereits in Vorgängerstudien
beobachtet werden.
a) Gruppe A b) Gruppe B Abb. 6: Verlauf der Schmerzintensität (NRS) der Sessions 1-3 in Gruppe A und B
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Im Gruppenvergleich der Schmerzintensität-AUCs (Integral der NRS-Ratings) von
Session 1 (Baselinemessung) ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen
Gruppe A und B, was als hinreichendes Maß für die Homogenität der
Gruppenzusammensetzung gewertet wurde.
Abb. 7: Gruppenvergleich der Schmerzintensität-AUCs in Session 1
Im Folgenden werden die Ergebnisse beider Studienarme getrennt dargestellt.
4.2.1 Gruppe A
Im Laufe der 1. Sitzung verringerte sich die Schmerzintensität nach der
Einregelphase kontinuierlich von initial 6,0 ± 0,0 auf 3,63 ± 0,38 (AUC: 445,0min ±
27,2; MW ± SE). In der 2. Sitzung sank die Schmerzintensität nach der Einregelung
der individuellen Stromstärken von anfangs 5,9 ± 0,24 auf 3,75 ± 0,43 (AUC
436,4min ± 37,6). In der 3. Sitzung sank die Schmerzintensität von initial 6,13 ± 0,38
auf 3,31 ± 0,48 (AUC 404,9min ± 43,17). Rimonabant zeigte somit im Vergleich zur
Baseline keine signifikante Reduktion der Schmerzintensität unter elektrischer
Stimulation (AUC: 445,0min ± 27,2 min vs. 436,4min ± 37,6 min, MW ± SE;
Reduktion: -2,0 ± 6,0%; p = 0,74). Unter Placeboeinfluss zeigte sich im Vergleich
zur Baselinemessung keine signifikante Änderung der Schmerzintensität (AUC:
445,0min ± 27,2 min vs. 404,94min ± 43,17; Reduktion: -10,0 ± 7,0%, p=0,23). Der
Vergleich von Sitzung 2 und 3 ergab ebenfalls keinen signifikanten Unterschied
(AUC 436,4min ± 37,6 vs. 404,9min ± 43,17, p=0,12).
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Abb. 8: Darstellung der Schmerzintensität-AUCs Gruppe A
Abb. 9: Reduktion der Schmerzintensität-AUCs in Relation zur Baseline-Messung Gruppe A
4.2.2 Gruppe B
Im Laufe der ersten Sitzung verringerte sich die Schmerzintensität nach der
Einregelphase kontinuierlich von initial 6,0 ± 0,0 (MW ± SE) auf 3,1 ± 0,4 (AUC:
403,1min ± 37,3) In Session 2 sank die Schmerzintensität im Messverlauf von 5,4 ±
0,6 auf 2,9 ± 0,5 (AUC: 366,5min ± 43,89). In Session 3 sank die Schmerzintensität
von initial 4,94 ± 0,68 auf 2,69 ± 0,52 (AUC: 347,5min ± 52,1). Es kam somit unter
Placeboeinfluss im Vergleich zur Baselinemessung zu keiner signifikanten Änderung
der Schmerzintensität (AUC: 403,1min ± 37,3 vs. 366,5min ± 43,89; Reduktion: -
10,0 ± 6,0%, p=0,16). Unter Rimonabanteinfluss zeigte sich im Vergleich zur
Baselinemessung keine signifikante Änderung der Schmerzintensität (AUC:
403,1min ± 37,3 vs. 347,5min ± 52,1; Reduktion: -15 ± 9%, p=0,14). Im Vergleich
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zwischen Sitzung 2 und 3 ergab sich ebenfalls kein signifikanter Unterschied (AUC:
366,5min ± 43,89 vs. AUC: 347,5min ± 52,1, p=0,34).
Abb. 10: Darstellung der Schmerzintensität-AUCs Gruppe B
Abb. 11: Reduktion der Schmerzintensität-AUCs in Relation zur Baseline-Messung Gruppe B
Zusammenfassend wurde beobachtet, dass es sowohl unter Verum als auch unter
Placebo zu keiner signifikanten Reduktion der Schmerzintensität kam.
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Abb. 12: Gesamtübersicht der Schmerzintensität-AUCs in Gruppe A und B
4.3 Hyperalgesie und Allodynie
Der Ausprägungsgrad der Hyperalgesie- und Allodynieflächen zeigte interindividuell
Schwankungen. Dies wurde in früheren Studien, die mit dem experimentellen
Schmerzmodell arbeiteten, ebenfalls beschrieben. Durch die Ermittlung einer
individuellen Baseline für jeden Probanden und die Anwendung der gleichen
Stromstärken in den Folgesitzungen wurde eine Vergleichbarkeit der Hyperalgesie-
und Allodynieflächen erreicht.
Die Varianzanalyse (RM-Anova) der berechneten Hyperalgesie- und
Allodynieflächen, welche im Verlauf innerhalb einer einzelnen Sitzungen ermittelt
wurden, ergab keinen signifikanten Unterschied, was als Indikator einerseits für
Steady-State-Bedingungen bezüglich der Medikation, andererseits für Ausprägung
stabiler Felder während der einzelnen Sessions gewertet wurde.
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a) Hyperalgesieflächen Gruppe A b) Hyperalgesieflächen Gruppe B
c) Allodynieflächen Gruppe A d) Allodynieflächen Gruppe B
Abb. 13 a-d: Darstellung der Flächenverläufe von Hyperalgesie und Allodynie der Sessions 1-3
Im Gruppenvergleich der Hyperalgesie- und Allodynie-AUCs in Session 1
(Baselinemessung) mittels ungepaarten t-Tests zeigte sich kein signifikanter
Unterschied. Dies diente - analog zum Gruppenvergleich der Schmerzintensität-
AUCs - als weiterer Indikator für hinreichende Homogenität der
Gruppenzusammensetzungen.
Abb. 14: Gruppenvergleich der Hyperalgesie-AUCs in Session 1
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Abb. 15: Gruppenvergleich der Allodynie-AUCs in Session 1
Im Folgenden werden erneut beide Studienarme getrennt voneinander betrachtet.
4.3.1 Hyperalgesie
4.3.1.1 Gruppe A
In Session 1 wurde eine AUC von 4389,39cm²*min ± 601,48 (MW ± SE) als
Baseline ermittelt. In Session 2 kam es unter Rimonabanteinfluss zu einer
signifikanten Reduktion der Hyperalgesieflächen um 46% (AUC: 2360,86cm²*min ±
401,76 vs. 4389,39cm²*min ± 601,48; Reduktion: -46,0 ± 5,0%, p
-
20
Abb. 16: Hyperalgesie-AUCs in Gruppe A
Abb. 17: Reduktion der Hyperalgesie-AUCs in Gruppe A in Relation zur Baseline-Messung
4.3.1.2 Gruppe B
In Session 1 wurde eine AUC von 6111,38cm²*min ± 722,72; MW ± SE als
Baseline ermittelt. In Session 2 konnte unter Placeboeinfluss keine signifikante
Flächenreduktion gegenüber der Ausgangsmessung gezeigt werden (AUC: 5535,58
cm²*min ± 764,13 vs. 6111,38cm²*min ± 722,72; Reduktion: -6,0 ± 1,0%, p=0,39).
In der 3. Sitzung kam es unter Rimonabanteinfluss zu einer signifikanten
Flächenreduktion um 42% (AUC: 3439,55 cm²*min ± 558,61 vs. 6111,38cm²*min ±
722,72; Reduktion: -42,0 ± 8,0%, p
-
21
Abb. 18: Hyperalgesie-AUCs in Gruppe B
Abb. 19: Reduktion der Hyperalgesie-AUCs in Gruppe B in Relation zur Baseline-Messung
Es konnte somit in beiden Studienarmen eine signifikante Reduktion der
Hyperalgesieflächen durch Rimonabant nachgewiesen werden. In Gruppe A war
dieser Effekt auch unter Placebogabe in Session 3, nach Verumgabe im
vorangegangenen Messdurchlauf, nachweisbar.
-
22
Abb. 20: Gesamtübersicht der Hyperalgesie-AUCs und Vergleich innerhalb der Gruppen vs.
Baseline
4.3.2 Allodynie
4.3.2.1 Gruppe A
In Session 1 wurde eine AUC von 3918,65cm²*min ± 734,69 MW ± SE als Baseline
ermittelt. In Session 2 zeigte sich unter Rimonabanteinfluss eine Reduktion der
Allodynieflächen um 43% gegenüber der Ausgangsmessung (AUC: 2126,22
cm²*min ± 329,22 vs. 3918,65cm²*min ± 734,69; Reduktion: -43,0 ± 5,0%, p
-
23
Abb. 21: Allodynie-AUCs in Gruppe A
Abb. 22: Reduktion der Allodynie-AUCs in Gruppe A in Relation zur Baseline-Messung
4.3.2.2 Gruppe B
In Session 1 wurde eine AUC von 5557,67 cm²*min ± 498,79; MW ± SE als
Baseline ermittelt. In Session 2 kam es unter Placebo zu keiner signifikanten
Reduktion der Allodynieflächen (AUC: 5000,78 cm²*min ± 485,73 vs. 5557,67
cm²*min ± 498,79; Reduktion: -8,0 ± 8,0%, p=0,26). In Session 3 kam es unter
Rimonabanteinfluss zu einer signifikanten Reduktion der Allodynieflächen um 45%
(AUC: 3051,03 cm²*min ± 409,69 vs. 5557,67 cm²*min ± 498,79; Reduktion: -45 ±
7%, p
-
24
Abb. 23: Allodynie-AUCs in Gruppe B
Abb. 24: Reduktion der Allodynie-AUCs in Gruppe B in Relation zur Baseline-Messung
Es konnte somit in beiden Studienarmen eine signifikante Reduktion der
Allodynieflächen durch Rimonabant nachgewiesen werden. In Gruppe A war dieser
Effekt auch unter Placebogabe in Session 3, nach Verumgabe im vorangegangenen
Messdurchlauf, nachweisbar.
-
25
Abb. 25: Gesamtübersicht der Allodynie-AUCs und Vergleich innerhalb der Gruppen vs. Baseline
5. Diskussion
Gewebsschädigung oder intensive schmerzhafte Stimulation führt zu
Schmerzüberempfindlichkeit am Ort der Schädigung/Stimulation (primäre
Hyperalgesie) und im umgebenden gesunden Gewebe (sekundäre Hyperalgesie).
Dabei ist die sekundäre Hyperalgesie als Folge von spinalen
Sensibilisierungsprozessen zu verstehen. (Woolf 1983). Neuropathische Schmerzen
entstehen unter anderem durch Schädigung schmerzverarbeitender Strukturen im
zentralen oder peripheren Nervensystem und können mit zentraler Sensibilisierung
vergesellschaftet sein.
Ziel dieser Studie war es, den Einfluss des selektiven Cannabinoidrezeptor-1-
Antagonisten Rimonabant auf spinale Sensibilisierungsprozesse zu untersuchen. Mit
Hilfe eines etablierten Schmerzmodells wurde durch intrakutane, elektrische
Stimulation ein reversibler Zustand spinaler Sensibilisierung erzeugt, welche sich in
der Ausbildung von Hyperalgesie- und Allodyniearealen am Stimulationsort
manifestiert. Unter dem Einfluss von oral verabreichtem Rimonabant im „steady
state“ kam es zu einer signifikanten Reduktion der Hyperalgesie- und
Allodynieflächen im Sinne einer Reduktion spinaler Sensibilisierungsprozesse. Die
beobachteten Effekte scheinen Hinweise aus tierexperimentellen Untersuchungen,
dass Endocannabinoide in spinalen Sensibilisierungsprozessen eine pronozizeptive
Funktion ausüben können, zu bestätigen. Sie unterstützen damit ein Modell zur
sekundären Hyperalgesie, in welchem C-Fasern und mechanosensitive A-Fasern auf
ein gemeinsames Hinterhornneuron projizieren.
-
26
Im in der vorliegenden Studie angewandten elektrischen Schmerzmodell werden
Akutschmerz und Hyperalgesie/Allodynie durch Stimulation von
mechanoinsensitiven C-Fasern hervorgerufen. Für diese Nozizeptorklasse ist
bekannt, dass sie für die Entstehung von Capsaicin-induziertem Schmerz und
sekundärer Hyperalgesie eine entscheidende Rolle spielen und durch Stimulation mit
hoher Stromdichte aktiviert werden können (Schmelz, Schmid et al. 2000). Das
Modell erlaubt somit eine getrennte Beobachtung von analgetischen und
antihyperalgetischen Eigenschaften von Medikamenten unter stabilen
Untersuchungsbedingungen und bei minimaler Gewebeschädigung (Koppert, Dern et
al. 2001).
Unter physiologischen Bedingungen wird eine überschießende Aktivierung durch
mechanosensitive Fasern durch simultane Aktivierung von inhibitorischen
Interneuronen verhindert. Für die Aufrechterhaltung C-Faser-induzierter sekundärer
Hyperalgesie wird insbesondere eine reduzierte Aktivität glycinerger bzw.
GABAerger inhibitorischer Interneurone im Rückenmark, im Sinne einer
heterosynaptischen Disinhibition, diskutiert (Zeilhofer 2005) .Intensive C-
Faseraktivierung führt in Hinterhornneuronen zur Aktivierung eines
Glutamatrezeptorsubtyps (mGluR1) (Neugebauer, Chen et al. 1999), der die
Ausschüttung von Endocannabinoiden triggert. Diese diffundieren zu CB1-
Rezeptoren an den präsynaptischen Axonterminalen der inhibitorischen
Interneurone. CB1-Aktivierung reduziert die Ausschüttung von GABA und Glycin
und vermindert somit die inhibitorische „Bremse“ für das Hinterhornneuron.
Konsekutiv führt Input durch mechanosensitive Fasern zu einer überschwelligen
Erregung des Hinterhornneurons und damit zu Hyperalgesie und Allodynie im
rezeptiven Feld (Zeilhofer and Pernia-Andrade 2007).
-
27
Abb. 26: Regelkreis der spinalen Disinhibition (modifiziert nach Pernia-Andrade, Kato et al. 2009)
Resultate neuerer Studien, die sich mit spinalen CB1-Rezeptoren und ihrem Einfluss
auf schmerzverarbeitende Prozesse im Rückenmark beschäftigen, deuten in
vergleichbarer Weise darauf hin, dass Endocannabinoide bei spinalen
Sensibilisierungsprozessen pronozizeptive Effekte haben können, indem sie CB1-
vermittelt eine reduzierte inhibitorische Aktivität bewirken. Im in-vitro-Experiment
reduziert WIN 55,212-2 CB1-vermittelt inhibitorische Ströme in
Hinterhornneuronen. DHPG, ein mGluR1/5-Agonist führt ebenfalls zu einer
Verminderung der inhibitorischen Aktivität, was die Vermutung nahe legt, dass die
Endocannabinoidausschüttung glutamaterg getriggert ist. CB1-Rezeptoren konnten
zudem bereits elektronenmikroskopisch auf inhibitorischen Interneuronen des
Hinterhorns nachgewiesen werden. Bei tierexperimentell durch Capsaicininjektion
erzeugter sekundärer Hyperalgesie führte sowohl ein Glutamatantagonist (LY
367,385) als auch ein CB1-Antagonist (AM 251) zu einer Reduktion der sekundären
Hyperalgesie (Pernia-Andrade, Kato et al. 2009). Der CB1-vermittelte,
pronozizeptive Effekt von spinalen Endocannabinoiden scheint hierbei spezifisch für
die C-Faser-induzierte Hyperalgesie zu sein. In anderen tierexperimentellen
Modellen für entzündlichen oder neuropathischen Schmerz wirkt hingegen der
Cannabinoidagonist CP 55,940 antihyperalgetisch, vermutlich aufgrund anderer
spinaler Mechanismen (Pernia-Andrade, Kato et al. 2009).
Unter Berücksichtigung oben genannter Zusammenhänge kann angenommen
werden, dass Rimonabant über eine Blockade spinaler CB1-Rezeptoren an
inhibitorischen Interneuronen zu einer Reduktion der zentralen Sensibilisierung, und
damit einer Reduktion von Hyperalgesie und Allodynie, führt. Indem Rimonabant
präsynaptische CB1R besetzt, bleibt die inhibitorische Funktion des Interneurons
-
28
intakt und kann, wenn es über mechanosensitive A-Fasern aktiviert wird, einer
überschießenden Aktivierung des Hinterhornneurons mit konsekutiven
Sensibilisierungsvorgängen entgegenwirken.
Im Gegensatz zum Einfluss auf die Sensibilisierungsprozesse führte Rimonabant
jedoch zu keiner Reduktion des Akutschmerzes, zeigte also keine modellspezifischen
analgetischen Qualitäten. Man geht davon aus, dass C-Fasern keine Aktivierung der
inhibitorischen Interneurone bewirken können (Narikawa, Furue et al. 2000). Damit
kann die durch Rimonabant induzierte, gesteigerte inhibitorische Aktivität der
Interneurone hier nicht zum Tragen kommen. C-Faser-Input führt stets zu einer
Aktivierung des Hinterhornneurons und damit zur Akutschmerzsensation.
In Gruppe A kam es in Session 3 zu einer signifikanten Reduktion von sowohl
Hyperalgesie als auch Allodynie unter Placebo. Dieses Ergebnis kann sowohl in der
Pharmakokinetik als auch in einer komplexen Pharmakodynamik von Rimonabant
begründet liegen. Die Eliminationshalbwertszeit von Rimonabant wird bei Patienten
(Probanden) ohne Adipositas mit neun Tagen angegeben. Unter der Annahme, dass
zur Modulation zentraler Sensibilisierungsvorgänge durch Rimonabant weitaus
geringere Dosen als 20mg/die - wie zur Therapie der Adipositas empfohlen -
genügen, kann daher vermutet werden, dass in den Probanden noch ausreichend hohe
Rimonabantspiegel vorhanden waren, um das Messergebnis entsprechend zu
beinflussen. Darüber hinaus könnte auch eine Kumulation der Substanz im
Körperfettgewebe eine Rolle für eine Wirkzeitverlängerung gespielt haben.
Endocannabinoide wurden in verschiedenen Regionen des ZNS als Vermittler
neuronaler synaptischer Plastizität identifiziert. Ihre glutamaterg getriggerte
Freisetzung und anschließende Diffusion zu präsynaptischen CB1-Rezeptoren
bewirkt eine Unterdrückung der Transmitterausschüttung, die entweder von kürzerer
(STD, short term depression) oder längerer Dauer (LTD, long term depression) sein
kann. (Chevaleyre, Takahashi et al. 2006). Möglicherweise führt die Anwesenheit
von Rimonabant auf Synapsenebene zu längerfristigen Veränderungen der
Signalverarbeitung im Sinne einer Neuroplastizität, was sich in einer prolongierten
Alteration spinaler Sensibilisierungsprozesse manifestieren und demzufolge im
angewandten Schmerzmodell über die Zeitspanne pharmakologisch relevanter
Konzentrationen der Substanz hinaus entsprechende Effekte hervorrufen könnte.
Hierzu liegen bis heute keine richtungweisenden Informationen vor.
-
29
Die Charakterisierung einer pronozizeptiven Funktion spinaler Endocannabinoide im
Menschen ergibt sich in dieser Studie als Summe mehrerer Teilaspekte. Zum Ersten
verfügten wir mit dem elektrischen Schmerzmodell über eine Methode, die eine
Unterscheidung zwischen analgetischen und antihyperalgetischen Effekten
ermöglicht (Koppert, Dern et al. 2001). Diese Unterscheidung scheint vor allem bei
neuropathischen Schmerzen, für die spinale Sensibilisierungsprozesse einen
maßgeblichen pathogenetischen Prozess darstellen, von Interesse und wurde in
bisherigen Untersuchungen möglicherweise ungenügend berücksichtigt. Zum
Zweiten gehen wir davon aus, dass die Verwendung eines selektiven Antagonisten
zur genaueren Darstellung von CB1-Effekten ohne die typischen zentralnervösen
Nebenwirkungen von unselektiven Cannabinoiden von zentraler Bedeutung für das
Ergebnis ist. Sowohl bei ∆9-THC und Cannabidiol, als auch bei WIN 55,212-2,
handelt es sich um unselektive Agonisten mit Wirkung an CB1 und CB2. Gleiches
gilt für die Endocannabinoide Anandamid und 2-AG (Pertwee 2009). Obwohl die
Rolle von CB2-Rezeptoren bei schmerzverarbeitenden Prozessen noch weiterer
Aufklärung bedarf, scheint es so, dass auch CB2-Rezeptoren Antinozizeption
vermitteln (Pertwee 2009). Lokale Administration von AM1241, einem selektiven
CB2-Agonisten führte zu einer Reduktion von Hyperalgesie und Allodynie,
hervorgerufen durch intradermales Capsaicin (Hohmann, Farthing et al. 2004). Auch
bei neuropathischem Schmerz scheint die Wirksamkeit unselektiver Agonisten
wenigstens zum Teil CB2-vermittelt zu sein (Scott, Wright et al. 2004). Eine weitere
Differenzierung von CB1- und CB2-Effekten gewinnt daher für das Verständnis der
Endocannabinoidwirkungen und ihrer Rolle im Schmerzgeschehen zunehmend an
Bedeutung. Mittlerweile existieren neben den genannten Ergebnissen weitere
Hinweise, dass spinale CB1-Rezeptoren über Substanz P-Ausschüttung ebenfalls
pronozizeptive Funktionen auf Hinterhornebene ausüben (Zhang, Chen et al. 2010).
Ob dies die analgetische Effizienz systemisch verabreichter Cannabinoidagonisten,
bzw. die Eignung selektiver Agonisten als Analgetika bei neuropathischen
Schmerzen limitiert, muss in kontrollierten klinischen Studien mit möglicherweise
zukünftig verfügbaren selektiv wirksamen Substanzen weiter untersucht werden.
-
30
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34
7. Tabellenanhang
Ge-schlecht
Grös-se [cm]
Ge-wicht [kg]
BMI [kg/m²]
Alter [Jahre]
Strom-stärke Baseline [mA]
Strom-stärke Session 2 [mA]
Strom-stärke Session 3 [mA]
f 168 57 20,2 30 76,3 76,3 76,3 m 176 68 22,0 23 99,9 99,9 99,9 f 165 58 21,3 21 99,9 99,9 99,9 f 165 76 27,9 24 96,3 96,3 96,3 f 163 56 21,1 22 70,4 70,4 70,4 f 176 70 22,6 32 99,9 99,9 99,9 f 170 58 20,1 23 15,6 15,6 15,6
m 168 64 22,7 25 71,2 71,2 71,2 m 179 83 25,9 31 41,1 41,1 41,1 f 176 67 21,6 22 36,7 36,7 36,7
m 183 80 23,9 36 56,5 56,5 56,5 m 178 81 25,6 24 50,4 50,4 50,4 f 167 77 27,6 24 96,8 96,8 96,8
m 180 86 26,5 27 99,9 99,9 99,9 m 183 68 20,3 26 89,9 89,9 89,9 f 168 59 20,9 24 81,5 81,5 81,5
Tabelle 1: Demographische Daten der Probanden (BMI = Body Mass Index)
Herzfrequenz [bpm] Session 1 Session 2 Session 3
MW SE MW SE MW SE 75,75 3,51 73,69 2,92 73,13 2,63 72,44 3,04 73,31 2,64 70,00 2,62 74,06 3,66 72,88 2,26 68,38 2,21 73,94 3,01 71,81 2,64 68,25 2,59 71,31 2,78 71,75 2,99 66,81 2,24 68,94 2,26 72,25 2,21 66,00 2,22 69,69 1,98 70,63 2,71 65,94 2,34 70,63 2,66 71,88 2,79 66,00 2,70 68,13 2,36 71,06 2,89 66,13 2,72 69,38 2,50 70,19 2,07 62,63 1,65 70,50 2,25 71,25 2,37 67,31 2,64
-
35
Mittlerer arterieller Blutdruck [mmHg] Session 1 Session 2 Session 3
MW SE MW SE MW SE 90,75 3,07 86,06 2,63 90,25 2,33 93,06 3,09 85,50 2,45 87,56 1,70 93,75 3,54 85,63 2,05 86,69 2,00 90,44 3,47 84,63 1,92 87,06 2,14 89,88 2,64 85,38 2,47 88,31 2,23 90,06 3,04 85,75 2,22 87,31 2,15 88,81 2,54 87,06 2,58 87,56 2,22 88,00 2,55 88,63 2,14 87,13 1,52 90,25 2,80 86,06 2,33 86,00 2,02 85,50 2,38 84,13 1,97 86,38 1,49 89,75 2,26 83,75 1,93 87,81 1,95
Kapilläre Sauerstoffsättigung [%] Session 1 Session 2 Session 3
MW SE MW SE MW SE 99,13 0,27 98,69 0,31 98,81 0,31 99,13 0,29 99,06 0,28 99,00 0,26 93,44 5,57 98,75 0,31 99,06 0,32 99,19 0,25 98,94 0,27 98,88 0,30 99,44 0,20 99,44 0,24 98,81 0,31 99,13 0,22 98,94 0,40 99,13 0,27 99,19 0,29 99,13 0,22 99,13 0,26 99,06 0,32 99,44 0,18 99,31 0,22 99,38 0,20 99,44 0,18 99,56 0,18 99,38 0,29 99,25 0,25 99,56 0,22 99,06 0,27 99,31 0,18 98,94 0,41
Tabelle 2: Vitalparameter der Probanden
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8. Abkürzungsverzeichnis
∆9-THC ∆9-tetrahydrocannabinol
2-AG 2-arachidonoyl-glycerol
AEA N-arachidonoyl ethanolamine (Anandamid)
AM1241 1-(methylpiperidin-2-ylmethyl)-3-(2-iodo-5-
nitrobenzoyl)indole
AM 251 1-(2,4-dichlorophenyl)-5-(4-iodophenyl)-4-methyl-
N-(1-piperidyl)pyrazole-3-carboxamide
AUC Area under the curve
beta-HCG beta- Human chorionic gonadotropin
CB1(R) Cannabinoidrezeptor 1
CB2(R) Cannabinoidrezeptor 2
CFA complete Freunds adjuvant
CP 55,940 2-[(1R,2R,5R)-5-hydroxy-2-(3-hydroxypropyl)-cyclohexyl]-5-
(2-methyloctan-2-yl)phenol
DHPG (S)-3,5-Dihydroxyphenylglycine
eCB Endocannabinoide
GABA γ-Aminobutyric acid
LY 367,385 (+)-2-methyl-4 carboxyphenylglycine
mGluR1 metabotropic glutamate receptor 1
mGluR5 metabotropic glutamate receptor 5
NMDAR N-methyl-D-aspartic acid receptor
SR141716A N-(piperidin-1-yl)-5-(4-chlorophenyl)-1-(2,4-dichlorophenyl)-
4-methyl-1H-pyrazole-3-carboxamide hydrochloride
TRPV1 transient receptor potential vanilloid type 1
WIN 55,212-2 2,3-dihydro-5-methyl-3-(4-morphylinylmethyl)pyrrolo-(1,2,3-
de)-1,4benzoxazin-6-yl-1-naphtalenylmethanone
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9. Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Studiendesign
Abb. 2: Versuchsaufbau
Abb. 3: Darstellung des Untersuchungsablaufs; X = Messung
Abb. 4a-c: Vitalparameterverläufe der Sessions 1-3 in Gruppe A
Abb. 5a-c: Vitalparameterverläufe der Sessions 1-3 in Gruppe B
Abb. 6: Verlauf der Schmerzratings (NRS) der Sessions 1-3 in Gruppe A und B
Abb. 7: Gruppenvergleich der Schmerzintensität-AUCs in Session 1
Abb. 8: Darstellung der Schmerintensität-AUCs Gruppe A
Abb. 9: Reduktion der Schmerzwerte-AUCs in Relation zur Baseline-Messung
Gruppe A
Abb. 10: Darstellung der Schmerzintensität-AUCs Gruppe B
Abb. 11: Reduktion der Schmerzintensität-AUCs in Relation zur Baseline-Messung
Gruppe B
Abb. 12: Gesamtübersicht der Schmerzintensität-AUCs in Gruppe A und B
Abb. 13 a-d: Darstellung der Flächenverläufe von Hyperalgesie und Allodynie der
Sessions 1-3
Abb. 14: Gruppenvergleich der Hyperalgesie-AUCs in Session 1
Abb. 15: Gruppenvergleich der Allodynie-AUCs in Session 1
Abb. 16: Hyperalgesie-AUCs in Gruppe A
Abb. 17: Reduktion der Hyperalgesie-AUCs in Gruppe A in Relation zur Baseline-
Messung
Abb. 18: Hyperalgesie-AUCs in Gruppe B
Abb. 19: Reduktion der Hyperalgesie-AUCs in Gruppe B in Relation zur Baseline-
Messung
Abb. 20: Gesamtübersicht der Hyperalgesie-AUCs und Vergleich innerhalb der
Gruppen vs. Baseline
Abb. 21: Allodynie-AUCs in Gruppe A
Abb. 22: Reduktion der Allodynie-AUCs in Gruppe A in Relation zur Baseline-
Messung
Abb.23: Allodynie-AUCs Gruppe in B
Abb. 24: Reduktion der Allodynie-AUCs in Gruppe B in Relation zur Baseline-
Messung
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Abb. 25: Gesamtübersicht der Allodynie-AUCs und Vergleich innerhalb der
Gruppen vs. Baseline
Abb.26: Regelkreis der spinalen Disinhibition (modifiziert nach(Pernia-Andrade,
Kato et al. 2009)
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10. Danksagung
Bedanken möchte ich mich bei meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. med. Jürgen
Schüttler für die Möglichkeit der Anfertigung dieser Arbeit.
Desweiteren danke ich Herrn Prof. Dr. med. Wolfgang Koppert für die stets gute
Betreuung.
Besonderer Dank gilt Herrn Dr. Jörg Filitz für die Vermittlung der Arbeitstechniken
und die Unterstützung und gute Betreuung während der gesamten Arbeit.
Schlussendlich danke ich allen Probanden und Probandinnen für ihr Mitwirken an
der Studie.
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