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Ausbl i ck 2012 Gesch ä ftsber icht 2011 Deutscher Raiffeisenverband e.V .

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Ausblick 2012

Geschäftsbericht 2011

Deutscher Raiffeisenverband e.V.

Organisation der Verbandsgeschäftsstelle

Political Affairs, Agrargenossenschaften

Dr. Volker J. Petersen 030 856214-470

Recht und Steuer/Treuhandverwaltung

RAin Birgit Buth 030 856214-465

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Monika Windbergs M. A. 030 856214-430

Vorstandsstab, Internet

Mareen Curran M.Sc. 030 856214-540

Personal/Organisation/Betriebswirtschaft/Statistik 0228 106-307

Dipl.-Ing. agr. Heinz-Joachim Bösing 030 856214-411

Verbindungsbüro Brüssel

Dr. Thomas Memmert 00322 28540-50

Getreide/Ölsaaten, Energie, Nachhaltigkeit

RA Dipl.-Ing. agr. Guido Seedler 030 856214-410

Betriebsmittel, Logistik, Umweltschutz

Dr. Michael Reininger 030 856214-533

Biotechnologie, Lebensmittelrecht, Saatgut

Dr. Claudia Döring 030 856214-440

Milchwirtschaft

Dipl.-Ing. agr. Heinrich Schmidt 030 856214-480

Vieh- und Fleischwirtschaft

Dr. Verena Schütz 030 856214-467Dr. Anja Czekala 0228 106-317Dipl.-Ing. agr. Elisabeth Hewicker 030 856214-532

Futterwirtschaft

Dr. Momme Matthiesen 030 856214-530Dipl.-Ing. agr. Kristina Krautz 030 856214-531

Obst-, Gemüse- und Gartenbau/Weinwirtschaft

Dipl.-Ing. agr. Karl Schmitz (bis 31. August 2012) 0228 106-343Dr. Christian Weseloh (ab 1. Juli 2012) 030 856214-3Dr. Markus Nöthen (BVEO) 0228 106-325Stefan Kolb B.A. 0228 106-327

030 856214-3

Telefon

Präsident Manfred Nüssel 030 856214-500

Generalsekretär Dr. Rolf Meyer (bis 30. Juni 2012) 030 856214-450Generalsekretär Dr. Henning Ehlers (ab 1. Juli 2012) 030 856214-520

Deutscher Raiffeisenverband e.V.

Pariser Platz 3 · 10117 BerlinPostfach 080549 · 10005 BerlinTelefon 030 856214-3Telefax 030 [email protected]

DRV-Verbindungsbüro

47–51 Rue du Luxembourg B-1050 BrüsselTelefon 00322 28540-50Telefax 00322 [email protected]

(bis 31. Dezember 2012)Adenauerallee 127 · 53113 BonnPostfach 120220 · 53106 BonnTelefon 0228 106-0Telefax 0228 106 -266

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen Sie direkt per E-Mail mit [email protected]

Inhalt

Vorwort

Das Jahr im Überblick

Umsatz- und Strukturentwicklung 2011Gemeinsame Agrarpolitik/Interessenvertretung in EuropaPolitical AffairsInteressenvertretung am Beispiel desPflanzenschutzgesetzesAFS eG – System zur LieferantenbewertungVieh- und Fleischwirtschaft –zukunftsfähig und kommunikativSocial Media –neue Wege der VerbandskommunikationInternationales Jahr der Genossenschaften

WarenwirtschaftFutterwirtschaftMilchwirtschaftVieh- und FleischwirtschaftObst-, Gemüse- und GartenbauwirtschaftWeinwirtschaftAgrargenossenschaften

Recht und SteuerLebensmittelrechtNachhaltigkeitVerkehr und LogistikBetriebswirtschaftPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitAgrarportal raiffeisen.comADG-Bildungsarbeit

Raiffeisen im VerbundInternationale ArbeitGremien des Deutschen Raiffeisenverbandes

Anhang

3

4

8

1113

1415

16

1718

19283033363840

4142434445464748

495253

60

»Die Rechtsform der eG erlebt eine Renaissance. Das belegen u. a. die zahlreichen Gründungen. Mit gestärktem Selbstbewusstsein nehmen unsereMitgliedsunternehmen die Herausforderungen globalisierter Agrarmärkte an.«

Wichtiger Wachstums- und Stabilitätsmotor

DRV-Geschäftsbericht 2011 3

wesentlichen Beitrag zur Sicherheit entlang

der gesamten Wertschöpfungskette. Drama-

tisch waren die Folgen der EHEC-Infektionen.

Gemüseerzeuger und Vermarkter mussten ei-

nen Existenz bedrohenden Preisverfall verkraf-

ten. Die Bundesvereinigung der Erzeugeror-

ganisationen Obst und Gemüse (BVEO) und

der DRV haben die wirtschaftlichen Verluste

eingegrenzt und Entschädigungsregelungen

durchgesetzt. Unsere fundierte Kritik, dass die

Wirtschaftspartner enger in das Krisenmanage-

ment von Politik und Administration einbezo-

gen werden müssen, fiel auf fruchtbaren Bo-

den.

Für 2012 sind unsere Erwartungen verhalten

optimistisch angesichts großer wirtschafts-

und finanzpolitischer Unsicherheiten. Die EU-

Staatsschuldenkrise, daraus resultierende

Wechselkursrisiken sowie politische Umwäl-

zungen in Importländern belasten die ohnehin

volatilen Märkte. Gleichwohl bleibt das Agri-

business ein wichtiger Stabilitäts- und Wachs-

tumsmotor. Unsere Unternehmen setzen wei-

terhin auf Innovationen, Prozessoptimierung

und Risikomanagement.

Wir danken unseren Mitgliedern und Ge-

sprächspartnern in Politik, Administration so-

wie Medien für die gute Zusammenarbeit. Nut-

zen Sie weiterhin die Fachkompetenz und das

Netzwerk des DRV.

Das Jahr 2011 verlief zeitweise turbulent und

brachte der Agrar- und Ernährungswirtschaft

tiefgreifende Veränderungen. Insgesamt bilan-

zieren die 2.531 genossenschaftlichen Unter-

nehmen ein gutes Wirtschaftsjahr. Vor allem

preisbedingt und exportgestützt erzielte die

genossenschaftliche Gruppe einen addierten

Gesamtumsatz von über 48 Mrd. Euro. Das ist

ein deutliches Plus von 12,6 Prozent gegen-

über 2010.

Unsere mitgliederorientiert und nachhaltig tä-

tigen Unternehmen haben die Auswirkungen

der Finanz- und Wirtschaftskrise erfolgreich

gemanagt. Aufgrund ihrer soliden Arbeitswei-

se genießen sie mehr denn je großes Vertrau-

en bei Mitgliedern und Kunden. Die Rechts-

form der eG erlebt derzeit eine Renaissance.

Das belegen u. a. zahlreiche Gründungen in

verschiedenen Sparten. Mit gestärktem

Selbstbewusstsein nehmen unsere Unterneh-

men die Herausforderungen globalisierter

Agrarmärkte an.

Im zurückliegenden Jahr hat sich der DRV ein-

mal mehr als Krisenmanager bewährt. Rasch

haben wir gemeinsam mit den Mitgliedsun-

ternehmen und Regionalverbänden Konse-

quenzen aus dem Dioxingeschehen gezogen.

Als Ergebnis wurde im September 2011 die

Allianz Futtermittelsicherheit eG (AFS) gegrün-

det. Damit leisten unsere Unternehmen einen

Manfred Nüssel Präsident

Dr. Rolf MeyerGeneralsekretär

Dr. Henning EhlersGeschäftsführer

4 DRV-Geschäftsbericht 2011

Das Jahr im Überblick

Januar

Der DRV trägt in enger Kooperation mit Politik,

Administration und den Wirtschaftspartnern

zur raschen Eingrenzung und Aufklärung von

Dioxin-Funden in Futtermitteln bei. Es werden

u. a. Lieferlisten und Kontrollergebnisse ab-

geglichen, um nach einer risikobasierten Ein-

schätzung eine zügige Freigabe gesperrter

landwirtschaftlicher Betriebe zu erreichen. Mit

der R+V Versicherung und den vom Dioxinge-

schehen betroffenen genossenschaftlichen

Mischfutterherstellern berät der DRV u. a. über

Schadensersatzforderungen.

Die Präsidenten der milchwirtschaftlichen Ver-

bände kommen am Rande der Internationalen

Grünen Woche in Berlin zum Meinungs- und

Informationsaustausch zusammen. Überein-

stimmend werden Marktlage und -perspekti-

ven positiv bewertet, sodass sich der Auf-

wärtstrend fortsetzen kann.

Februar

Der DRV-Fachausschuss Vieh- und Fleischwirt-

schaft tagt in Münster. Bernd Terhalle wird

zum neuen Vorsitzenden gewählt. Im Fokus

stehen Branchenkommunikation und Öffent-

lichkeitsarbeit, Aktion Tierwohl und die neue

Schätzformel für den Schlachtkörper Schwein.

In Berlin findet die Leitmesse Fruit Logistica

statt. Die deutschen Erzeugerorganisationen

sind erneut auf dem Gemeinschaftsstand der

BVEO vertreten. Bundesministerin Ilse Aigner

und zahlreiche internationale Gäste aus Politik,

Administration und Medien kommen zur drit-

ten „German Fruit Traders Night“.

Am Rückstands-Monitoring des DRV beteili-

gen sich 18 Winzergenossenschaften mit 90

Weinen. Es werden keine von den gesetzlichen

Normwerten abweichenden Ergebnisse regis-

triert.

März

Präsident Manfred Nüssel stellt bei der Jah-

respressekonferenz ein deutlich verbessertes

Ergebnis 2010 in Höhe von 42,8 Mrd. Euro

(2009: 38,4 Mrd. Euro) vor. Die genossenschaft-

liche Gruppe ist zurück auf dem Wachstums-

pfad, bleibt aber weiterhin mit Preisschwan-

kungen für Agrarrohstoffe konfrontiert.

In Königswinter findet die DRV-Fachtagung für

Obst- und Gemüsegenossenschaften statt. Im

Mittelpunkt stehen der Aufbau eines Krisen-

managementsystems sowie nationale und in-

ternationale Werbekonzepte für die Branche.

„Futter- und Veredelungswirtschaft im Span-

nungsfeld von Nachhaltigkeit und Ernäh-

rungssicherung“, so lautet der Titel der DRV-

Fachtagung Futterwirtschaft in Münster.

Schwerpunkte sind die Aufarbeitung des Di-

oxingeschehens sowie globale Entwicklungen

auf den Fleisch- und Rohstoffmärkten. Die

hohe Teilnehmerzahl unterstreicht die Aktua-

lität und Bedeutung dieses wichtigen Bran-

chentreffs.

April

Der spartenübergreifende DRV-Arbeitskreis

Nachhaltigkeit kommt zur zweiten Sitzung in

Berlin zusammen. Beraten werden die Kon-

zeption von Nachhaltigkeitsberichten mit Pra-

xisbeispielen der WESTFLEISCH eG und des

DMK – Deutsches Milchkontor GmbH.

Präsident Nüssel fordert im Gespräch mit Hart-

mut Koschyk, Parlamentarischer Staatssekre-

tär im BMF, ein transparentes und faires Ver-

fahren bei der BVVG-Flächenprivatisierung.

Für die Wertermittlung muss ein eindeutiges

Bewertungsschema definiert werden.

Der DRV richtet in Heilbronn die Fachtagung

für Winzergenossenschaften aus. Mehr als 100

Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und Auf-

sichtsräte informieren sich u. a. über die Posi-

tionierung deutscher Winzergenossenschaf-

ten im Getränkefach- und -großhandel sowie

die Förderung des Weinexports.

Mai

DRV-Präsident Nüssel erörtert mit Agrarjour-

nalisten der Landesgruppe Berlin-Branden-

burg-Sachsen und mit VDL-Mitgliedern The-

men wie Sicherheit in der Lebensmittelkette,

Genossenschaften und Nachhaltigkeit, Charta

für Landwirtschaft und Verbraucher, GAP nach

2013 sowie die EEG-Novelle.

BVEO und DRV informieren die Mitgliedsun-

ternehmen und Öffentlichkeit stets tagesaktu-

ell über den Stand und Verlauf der EHEC-In-

fektionen. Die Unternehmen werden bei der

Dokumentation der entstandenen Schäden

unterstützt. Auf deutscher und europäischer

Ebene werden zeitnahe und praktikable Ent-

schädigungsregelungen angemahnt. Die Auf-

forderung von BVEO und DRV, die Wirtschaft

enger in das Krisenmanagement einzubinden,

bleibt ein zentrales Anliegen.

Zum Referentenentwurf der EEG-Novellierung

spricht sich der DRV dafür aus, das Problem

der Flächenkonkurrenz bei der energetischen

Nutzung von Biomasse durch eine verstärkte

Förderung der Reststoffnutzung zu entschärfen.

Ein Ausbau des Biogassektors muss vornehm-

lich über Ertrags- und Effizienzsteigerungen er-

folgen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Milch-

und Veredelungssektors nicht zu schwächen.

Juni

Der DRV formuliert konkrete EHEC-Entschädi-

gungs-Regelungen und kommuniziert diese

gegenüber den Entscheidungsträgern im

BMELV und der EU-Kommission. DRV und

BVEO erfassen die Schäden und leiten die Da-

ten weiter.

Mit sehr positiver Resonanz bei Mitgliedern und

Gästen führt der DRV den Raiffeisentag in Berlin

durch. Beim Wirtschaftsforum „Raiffeisen-Ge-

nossenschaften – Wir leben Nachhaltigkeit“

stellen Vertreter von Mitgliedsunternehmen

ihre Nachhaltigkeitskonzepte vor und diskutie-

ren mit Vertretern aus Politik und Handel.

DRV-Geschäftsbericht 2011 5

6 DRV-Geschäftsbericht 2011

Präsident Nüssel wendet sich an alle deutschen

Abgeordneten im Europäischen Parlament und

bittet sie bei der Abstimmung über einen Ini-

tiativbericht des EP zur Zukunft der GAP, einen

Antrag zu unterstützen, der sich gegen eine

Obergrenze bei Direktzahlungen ausspricht.

Der Bundestags-Ausschuss für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucherschutz führt

eine Anhörung zu „Spekulationen mit agrari-

schen Rohstoffen verhindern“ durch. Der DRV

ist als Sachverständiger geladen und erläutert

Ursachen für die gestiegene Preisvolatilität.

Juli

Unter Federführung des DRV und mit Unter-

stützung des Deutschen Weininstituts (DWI)

findet eine Verkostung von Genossenschafts-

weinen statt. 51 Winzergenossenschaften be-

teiligen sich mit 92 Weinen. Die neun ausge-

wählten Weine werden als „Best of Genossen-

schaften“ im Online-Shop des DWI angeboten.

Der DRV nimmt an einem Gespräch im Bun-

deskartellamt zum Fallbericht über die kartell-

rechtskonforme Gestaltung von Marktinfor-

mationssystemen im Bereich der Rohmilch-

beschaffung teil.

August

In Berlin trifft der DRV mit Vertretern des US-

amerikanischen Landwirtschaftsministeriums

und der Agrarabteilung der Botschaft zusam-

men. Diskutiert werden die internationalen Ge-

treidemärkte, die Bedeutung der Genossen-

schaften und Probleme auf dem Weltmarkt.

Die BVEO hat gemeinsam mit Schwesterorga-

nisationen aus Belgien und den Niederlanden

sowie mit Unterstützung des BMELV einen Fly-

er erstellt, mit dem vertrauensbildende Maß-

nahmen zur Wiederbelebung des Gemüsever-

zehrs eingeleitet werden. Der Prospekt wird

vom LEH über 5 Mio. Mal nachgefragt.

September

Zum Entwurf eines Leitfadens zur Fusionskon-

trolle des Bundeskartellamts nimmt der DRV

Stellung. Er begrüßt die komprimierte Darstel-

lung der Praxis, fordert jedoch im Hinblick auf

Kooperationen und Fusionen im genossen-

schaftlichen Bereich Nachbesserungen, insbe-

sondere bei der Berücksichtigung der jeweili-

gen Marktgegenseite.

Im Vorfeld der Beratungen zur Novelle des Ver-

braucherinformationsgesetzes im Bundesrat

appelliert Präsident Nüssel an die Ministerprä-

sidenten, keine Verschärfungen zulasten der

Wirtschaft zuzulassen. Die Informationsinte-

ressen der Verbraucher und die Schutzinteres-

sen der Unternehmen müssen in einen ange-

messenen Ausgleich gebracht werden.

Die Allianz Futtermittelsicherheit Deutschland

(AFS) eG wird auf Initiative des DRV sowie mit

Beteiligung genossenschaftlicher Mischfutter-

hersteller und der Regionalverbände in Melle

DRV-Geschäftsbericht 2011 7

gegründet. Ziel von AFS ist es, ein leistungsfä-

higes System zur Lieferantenbewertung für Fut-

termittelhersteller aufzubauen und damit die

Sicherheit in der Wertschöpfungskette zu opti-

mieren.

Oktober

Präsident Nüssel eröffnet bei einer DGRV-Pres-

sekonferenz das von den Vereinten Nationen

ausgerufene Internationale Jahr der Genos-

senschaften 2012, das unter dem Motto steht

„Ein Gewinn für alle – Die Genossenschaften“.

Der DRV wendet sich im Vorfeld der Agrarmi-

nisterkonferenz an Bundesministerin Aigner

und die Länderagrarminister. Er fordert die Po-

litiker auf, gegen eine Kappung der Direktzah-

lungen und die Einführung einer siebenpro-

zentigen Flächenstilllegung im Rahmen der

zukünftigen GAP zu stimmen.

Präsident Nüssel wirkt an der Abschluss-Dis-

kussion zur Vorbereitung der „Charta für Land-

wirtschaft und Verbraucher“ im BMELV mit.

November

In Montabaur findet die DRV-Fachtagung Vieh-

und Fleischwirtschaft mit über 100 Teilneh-

mern statt. Unter dem Motto „Fleischwirt-

schaft – zukunftsfähig und kommunikativ? –

Wege aus dem Labyrinth“ werden Fragen der

Krisenkommunikation sowie des Tierschutzes

und -transportes diskutiert.

Der DRV führt in Berlin die Fachtagung „Mol-

kereigenossenschaften zwischen kritischem

Verbraucher und globalem Wettbewerb“

durch. Vertreter des Ehrenamts und des

Hauptamts beraten über Zukunftstrends für

die genossenschaftlichen Molkereien, die Pro-

duktion gentechnikfreier Milch sowie Anfor-

derungen an die Kommunikation in sozialen

Netzwerken.

Präsident Nüssel stellt bei einer Pressekonfe-

renz in Berlin gemeinsam mit den Autoren

Prof. Dr. Berthold Eichwald und Klaus Josef

Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG,

das Buch „Erfolgsmodell Genossenschaften.

Möglichkeiten für eine werteorientierte Markt-

wirtschaft“ vor.

Dezember

COGECA-Präsident Paolo Bruni stattet dem

DRV einen Besuch ab. Im Mittelpunkt des Ge-

dankenaustausches stehen die Ausgestaltung

der GAP und Fragen der Organisation der Le-

bensmittelkette in der EU.

Der DRV ist Gründungsgesellschafter der

SeedGuard GmbH – Gesellschaft für Saatgut-

qualität, die als Träger eines Systems zur Au-

ditierung von Anlagen die Verbesserung der

Beizqualität zum Ziel hat. Beschlossen werden

u. a. Strategien in Bezug auf das noch zu ent-

wickelnde Beitragsmodell und das Zertifizie-

rungsmodell.

Monika Windbergs

8 DRV-Geschäftsbericht 2011

Die 2.531 Raiffeisen-Genossenschaften erziel-

ten mit 48,2 Mrd. Euro einen um 12,6 Prozent

höheren Umsatz (Vorjahr 42,8 Mrd. Euro). Um-

satzstärkste Sparte ist mit 23 Mrd. Euro die

Warenwirtschaft, gefolgt von der Milchwirt-

schaft mit 13,4 Mrd. Euro und der Vieh- und

Fleischwirtschaft mit 4,9 Mrd. Euro.

Die gesamte Agrar- und Ernährungswirtschaft

als auch die landwirtschaftlichen Genossen-

schaften haben nach erheblichen Umsatzrück-

gängen in 2009 nunmehr im zweiten Jahr in

Folge einen deutlichen, zweistelligen Umsatz-

sprung erzielt.

Die Warengenossenschaften melden höhere

Verkaufserlöse für Getreide und Ölsaaten. Sie

profitierten insbesondere bei Erneuerbaren

Energien und Agrartechnik von der Investiti-

onstätigkeit der Landwirte. Auch die Molkerei-

genossenschaften zahlten wieder höhere Er-

zeugerpreise aus. Sie setzen weiterhin auf In-

novationen und haben die Exportmärkte fest

im Blick. Das gilt ebenfalls für die Vieh- und

Fleischwirtschaft, die eine steigende Nachfra-

ge nach tierischen Erzeugnissen auf den Welt-

märkten bedient.

Hoher Stellenwert der Ausfuhren

Die Raiffeisen-Genossenschaften erzielten im

Berichtsjahr mit 4,1 Mrd. Euro nicht nur um

17 Prozent höhere Erlöse im Agrarexport ge-

genüber dem Vorjahr, sondern zugleich ein

Rekordergebnis.

Die Erzeugnisse der Milch-, Vieh- und Fleisch-

wirtschaft stellen allein 84 Prozent der Ge-

Umsatzstruktur der Genossenschaften 2011 nach Sparten

DRV-Geschäftsbericht 2011

Milchwirtschaft13,4 Mrd. Euro (27,8 %)

Obst, Gemüse, Gartenbau3,3 Mrd. Euro (6,8 %)

Vieh- und Fleischwirtschaft4,9 Mrd. Euro (10,2 %)

Warenwirtschaft23,0 Mrd. Euro (47,7 %)

Agrargenossenschaften1,8 Mrd. Euro (3,7 %)

Weinwirtschaft0,8 Mrd. Euro (1,7 %)

Sonstige0,9 Mrd. Euro (2,1 %)

Insgesamt48,2 Mrd. EuroJahresumsatz

Umsatz- und Strukturentwicklung 2011

94 Prozent der Gesamtumsätze. Die Unterneh-

men haben 2011 ihre Wettbewerbskraft weiter

verbessert und ihre Rolle auf den Weltmärkten

ausgebaut. Schwerpunkte in den Strukturan-

passungen waren festzustellen in den Grup-

pen der Wein- und Milchwirtschaft.

Strukturwandel in den Sparten

Die Winzergenossenschaften verzeichneten

einen überdurchschnittlichen Rückgang um

8,1 Prozent, die Milchgenossenschaften um

4,9 Prozent und die Vieh-, Fleisch- und Zucht-

samtausfuhren, davon entfallen 2,7 Mrd. Euro

auf Milchprodukte. Der Anteil der Exporte in

Länder außerhalb der EU ist von 17 auf 22 Pro-

zent gestiegen.

Der Strukturwandel der im Agrarhandel und

der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeug-

nisse tätigen Genossenschaften setzt sich

auch 2011 fort. Die Zahl ist gegenüber dem

Vorjahr um 4,4 Prozent auf 1.109 gesunken.

Die Entwicklung beruht überwiegend auf Fu-

sionen. Der Gesamtumsatz dieser Unterneh-

mensgruppe liegt bei rd. 45,4 Mrd. Euro bzw.

Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften in der Raiffeisen-OrganisationMitglieder der regionalen Genossenschaftsverbände

Genossenschaftsarten Alte Struktur Neue StrukturVeränderung

2000 2001 2002 2003 2004 2005 20105 2011 absolut %

Kreditgenossenschaftenmit Warengeschäft 434 354 301 274 249 222 157 151 – 6 – 3,8

Bezugs- undAbsatzgenossenschaften 515 473 458 430 418 409 330 321 – 9 – 2,7

Hauptgenossenschaften1 – – – – – – 6 6 — —

Milchgenossenschaften2 404 378 354 347 330 308 264 251 – 13 – 4,9

Vieh-, Fleisch- undZuchtgenossenschaften2 154 144 141 130 127 124 105 99 – 6 – 5,7

Obst-, Gemüse-, Garten-baugenossenschaften 130 125 121 117 114 107 89 89 — —

Winzergenossenschaften2 260 256 238 236 232 224 209 192 – 17 – 8,1

Agrargenossenschaften 809 795 769 751 801 783 8344 811 – 23 – 2,8

Übrige Genossenschaften*3 1.106 1.075 1.012 974 940 921 610 611 1 0,2

Zentralen** 35 32 29 27 24 24 — — — —

Insgesamt 3.847 3.632 3.423 3.286 3.235 3.122 2.604 2.531 – 73 – 2,8

* Z. B. Brennerei-, Weide-, Bioenergie-, Forst- und Holzwirtschaftliche Genossenschaften, sonstige Waren- undDienstleistungsgenossenschaften sowie Mitglieder

** Einschließlich Einrichtungen auf Bundesebene1 Ab 2006 einschl. DRWZ2 Ab 2006 einschl. Zentralen3 Ab 2006 einschl. Zentralen und sonstige Mitglieder4 Einschl. Neuzugang des Fachprüfungsverbandes von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle5 Ab 2009 Änderung der statistischen Erfassung der Genossenschaftsart „Übrige Raiffeisen-Genossenschaften“

DRV-Geschäftsbericht 2011 9

10 DRV-Geschäftsbericht 2011

genossenschaften um 5,7 Prozent. Die Ent-

wicklung bei den Bezugs- und Absatzgenos-

senschaften, den Kreditgenossenschaften mit

Warengeschäft sowie den Obst-, Gemüse- und

Gartenbaugenossenschaften verlief dagegen

in ruhigem Fahrwasser.

Gründungen sind insbesondere bei den Bio-

energie-, Forst- und Holzwirtschaftlichen Ge-

nossenschaften im ländlichen Raum zu ver-

zeichnen. Sie unterstreichen die Attraktivität

der genossenschaftlichen Rechtsform und ent-

sprechen dem Wunsch nach Selbstverwaltung

und Bürgerbeteiligungen.

Das steht nicht im Widerspruch zu der Tatsa-

che, dass sich die Zahl der Raiffeisen-Genos-

senschaften in den vergangenen 20 Jahren

halbiert hat.

Attraktive Rechtsform

Als größte und strukturbedingt stabile Gruppe

gelten die Agrargenossenschaften mit rd.

31.000 Mitgliedern und rd. 18.000 Beschäftig-

ten. Mit 1,7 Mio. ha bewirtschaften sie rd. ein

Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche

in Ostdeutschland. Die Landwirte, Winzer und

Gärtner sind gemessen an den rd. 300.000

landwirtschaftlichen Betrieben über 5 ha,

Mitglieder in durchschnittlich nahezu zwei

Genossenschaften (ohne Kreditgenossen-

schaften mit Warengeschäft). Bundesweit zei-

gen ca. 550.000 Mitgliedschaften, rd. 80.000

Beschäftigte, darunter ca. 4.000 Auszubilden-

de, die Bedeutung für den ländlichen Raum

auf.

Heinz-Joachim Bösing

Anzahl der Genossenschaften 2011 nach Sparten

Milchwirtschaft251 (10,0 %)

Obst, Gemüse, Gartenbau89 (3,5 %)

Vieh- und Fleischwirtschaft99 (3,9 %)

Warenwirtschaft478 (18,9 %)

Agrargenossenschaften811 (32,0 %)

Winzer192 (7,6 %)

Sonstige611 (24,1 %) Insgesamt

2.531Unternehmen

DRV-Geschäftsbericht 2011 11

Am 12. Oktober 2011 legte die Europäische

Kommission ihre Legislativvorschläge zur Ge-

meinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2013 vor.

Die Beratungen traten damit, nach der öffent-

lichen Konsultation und Mitteilung, in die

zweite, konkrete Phase. Der Schwerpunkt der

Reformvorschläge liegt auf einer grundlegen-

den Modifikation des Systems der Direktzah-

lungen. Diese sollen in mehrere Komponenten

aufgeteilt werden: eine Basisprämie, die pri-

mär der Einkommenssicherung dient, einen

„gegreenten“ Prämienanteil zur Abgeltung

bestimmter Umweltleistungen sowie ggf. Zu-

satzzahlungen an Produzenten in benachtei-

ligten Gebieten und an Junglandwirte.

Kappung der Direktzahlungen

Erneut schlägt die Kommission eine progres-

siv ausgestaltete Kappung der Direktzahlun-

gen für größere Betriebe vor, die ab 150.000

Euro einsetzen und sich allein auf die Basis-

prämie beziehen soll. Zahlungen oberhalb von

300.000 Euro sollen komplett abgeschnitten

werden. Allerdings sollen die Brutto-Lohnkos-

ten von den betroffenen Betrieben vorab in

Abzug gebracht werden können. Als weiteres

zentrales Element ist eine stärkere Anglei-

chung (Konvergenz) des derzeit sehr unter-

schiedlichen Niveaus der Direktzahlungen der

einzelnen EU-Mitgliedstaaten vorgesehen.

Mit Blick auf die Gemeinsame Marktorganisa-

tion strebt die Kommission grundsätzlich den

Erhalt des Status quo an. Die Instrumente zur

Intervention und privaten Lagerhaltung sollen

im Wesentlichen unverändert bleiben. Neu ist

eine grundsätzliche Verpflichtung für die Mit-

gliedstaaten zur Anerkennung von Erzeuger-

organisationen und Branchenorganisationen

in allen Sektoren.

Wettbewerbsfähigkeit verbessern

Der DRV hat zu den Kommissionsvorschlägen

detailliert Stellung genommen. Die DRV-Posi-

tion wurde den politischen Entscheidungsträ-

gern auf europäischer und nationaler Ebene

zugeleitet und in zahlreichen Einzelgesprächen

erläutert. Der DRV vermisst insbesondere kon-

krete Schritte zur Verbesserung der Wettbe-

werbsfähigkeit des Agrarsektors und sieht die

Gefahr einer weiteren Bürokratisierung. Aus

Sicht der Raiffeisen-Genossenschaften völlig

unangemessen weist der DRV den Vorschlag

zurück, im Rahmen des „Greenings“ sieben

Prozent der Ackerfläche als ökologische Vor-

rangflächen stillzulegen.

Weiterhin werden die Vorschläge zur Kappung

der Direktzahlungen, die die in Ostdeutschland

als Mehrfamilienbetriebe geführten Agrarge-

nossenschaften erneut diskriminieren würden,

kategorisch abgelehnt. Mit Blick auf die Vor-

schläge zur Anerkennung von Erzeugerorga-

nisationen in allen Sektoren betont der DRV,

dass dadurch die bestehenden, erfolgreichen

Genossenschaftsstrukturen nicht gefährdet

werden dürfen.

Verhandlungen zum Finanzrahmen

Über die GAP entscheiden nach den Regeln

des Lissabon-Vertrages nun das Europäische

Gemeinsame Agrarpolitik/Interessenvertretung in Europa

12 DRV-Geschäftsbericht 2011

Parlament und der Ministerrat gemeinsam.

Mit Beschlüssen wird erst Anfang 2013 ge-

rechnet. Wie schnell eine politische Einigung

gelingt, hängt entscheidend von den parallel

laufenden Verhandlungen zum EU-Finanzrah-

men 2013 bis 2020 ab. Im Agrarrat und im Eu-

ropäischen Parlament herrscht berechtigter-

weise die Meinung vor, dass ein GAP-Ab-

schluss erst möglich ist, wenn Klarheit über

das künftige Budget besteht.

Brüsseler Büro

Das DRV-Verbindungsbüro befindet sich im

„Deutschen Haus der Land- und Ernährungs-

wirtschaft“. Unter dieser zentral im Brüsseler

Europaviertel gelegenen Adresse arbeiten die

wichtigen deutschen Agrarorganisationen in

der Interessenvertretung auf europäischer

Ebene zusammen. Tätigkeitsschwerpunkte

des Verbindungsbüros sind eine umfassende

und zeitnahe Information der Raiffeisen-Orga-

nisation über alle relevanten Entscheidungen

in Brüssel sowie die Interessenvertretung und

Kontaktpflege gegenüber den EU-Institutio-

nen.

COGECA

Im Allgemeinen Verband der landwirtschaftli-

chen Genossenschaften der Europäischen

Union (COGECA) sind die nationalen Genos-

senschaftsverbände fast aller EU-Mitgliedstaa-

ten zusammengeschlossen. COGECA zählt 35

Vollmitglieder, vier assoziierte Mitglieder und

36 Partnerorganisationen. Damit werden die

Interes-

sen von

rd. 40.000

landwirtschaftlichen Genossenschaften mit

einem addierten Jahresumsatz von über

300 Mrd. Euro vertreten. Neben der Lobby-

arbeit gegenüber den EU-Institutionen bietet

COGECA eine wichtige Plattform für den eu-

ropaweiten Erfahrungsaustausch der nationa-

len Genossenschafts-Organisationen.

COGECA arbeitet in einem gemeinsamen Se-

kretariat eng mit dem europäischen Bauern-

verband COPA zusammen. Der DRV ist inten-

siv in die Arbeiten von COGECA eingebunden

und vertritt hier die Interessen der deutschen

Raiffeisen-Genossenschaften.

Stärkung der Marktposition

Die laufenden Beratungen zur GAP nach 2013

stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten von

COPA/COGECA. Im Februar 2012 verabschie-

deten die Präsidien beider Verbände eine ge-

meinsame Stellungnahme zu den Legislativ-

vorschlägen der EU-Kommission. Einen wei-

teren Arbeitsschwerpunkt bilden die auf EU-

Ebene geführten Diskussionen zur Funktions-

weise der Lebensmittelkette. In diesem Zu-

sammenhang gilt es, die wichtige Rolle der

Genossenschaften bei der Stärkung der Markt-

position der Landwirte hervorzuheben und ge-

eignete rechtliche Rahmenbedingungen für

ihre Tätigkeit sicherzustellen.

Dr. Thomas Memmert

Parlament und der Ministerrat gemeinsam.Parlament und der Ministerrat gemeinsam.Parlament und der Ministerrat gemeinsam.Parlament und der Ministerrat gemeinsam.

Political Affairs

Ganz unterschiedliche politische, wirtschaftliche

und gesellschaftliche Entwicklungen beeinfluss-

ten 2011 die Rahmenbedingungen für das un-

ternehmerische Handeln der Raiffeisen-Genos-

senschaften. Sie stellen sich den Herausforde-

rungen globaler Einflüsse auf ihre Märkte. Vola-

tilität ist an die Stelle stabiler Agrarpreise getre-

ten. Preisschwankungen sind in ihrem Ausmaß

und Verlauf kaum vorherzusagen. Sie bergen

neue Risiken, die zu existenziellen werden kön-

nen, wenn sie nicht professionell gemanagt

werden. Deshalb ist der DRV sehr intensiv für

praxisgerechte Rahmenbedingungen zur Etab-

lisierung eines professionellen Risikomanage-

ments in den Unternehmen eingetreten.

Die politische und gesellschaftliche Debatte

um die Ursachen und Auswirkungen von

schwankenden Agrarpreisen verläuft phasen-

weise sehr kontrovers. Der DRV hat in einem

Expertenkreis beim BMELV mitgewirkt, der

das im Juli 2011 herausgegebene Eckpunkte-

Papier „Preisvolatilität und Spekulation auf

den Agrarmärkten“ mit Verantwortlichen des

Ministeriums diskutierte.

Anhörung im Bundestagsausschuss

Im Juni 2011 hatte der Bundestagesausschuss

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau-

cherschutz u. a. den DRV als Sachverständigen

zur Anhörung „Spekulation mit agrarischen

Rohstoffen verhindern“ geladen. Der DRV ver-

tritt die Position, dass die Ursachen der stär-

keren Preisschwankungen in fundamentalen

Entwicklungen des weltweiten Angebots von

und der Nachfrage nach Agrarprodukten lie-

gen, weniger auf

den Finanzmärkten

zu suchen sind, wo

Agrarderivate zur

Preisabsicherung

gehandelt werden.

Der DRV hat die zum Teil irreführenden öffent-

lichen Diskussionen zum Anlass genommen,

in enger Zusammenarbeit mit der DZ BANK

eine Informationsbroschüre zu erstellen. Unter

dem Titel „Risikomanagement auf globalen

Agrarmärkten“ werden die Ursachen der

Preisvolatilitäten untersucht. Es werden Lö-

sungsmöglichkeiten für die Probleme globaler

Märkte aufgezeigt und die Angebote ge-

nossenschaftlicher Unternehmen zur Absiche-

rung von Preisrisiken erläutert. Die Broschüre

ist auf sehr großes Interesse gestoßen.

Charta für Landwirtschaft und Verbraucher

Bundesministerin Ilse Aigner hat 2011 einen

Diskussionsprozess initiiert. Im Dialog mit Ver-

bänden aus Wirtschaft, Umwelt, Verbraucher-

schutz, Entwicklungspolitik etc. wurde eine

„Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“

erarbeitet. Sie soll Lösungsansätze für wichti-

ge politische Handlungsfelder aufzeigen.

Der DRV hat die vielfältigen Erwartungen der

Sparten und Interessen, die er unter seinem

Dach vereint, mit Stellungnahmen und Dis-

kussionsbeiträgen in die verschiedenen Work-

shops eingebracht.

Dr. Volker J. Petersen

DRV-Geschäftsbericht 2011 13

14 DRV-Geschäftsbericht 2011

Nachdem 2009 auf europäischer Ebene das

sogenannte EU-Pflanzenschutzpaket verab-

schiedet worden war, stand 2011 die nationale

Umsetzung im Rahmen einer Novelle des

Pflanzenschutzgesetzes an.

Für den DRV und seine Mitgliedsunternehmen

haben die Verfügbarkeit geeigneter Mittel so-

wie Rechtssicherheit im Vertrieb und bei der

Anwendung oberste Priorität. Risiken eines zu-

nehmend grenzüberschreitenden Handels

müssen durch einen klaren Rechtsrahmen ein-

gegrenzt werden. Langwierige Auseinander-

setzungen um die Verkehrsfähigkeit von Im-

portprodukten sollten minimiert werden.

Deshalb hat der DRV frühzeitig intensiven Kon-

takt zum Bundesministerium für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufge-

nommen und die Möglichkeiten erörtert,

Marktteilnehmer, die gegen geltendes Pflan-

zenschutzrecht verstoßen, konsequenter zu

sanktionieren. Neben der Einführung von

Strafvorschriften wurde insbesondere eine Er-

laubnisregelung für die Einfuhr und den Han-

del beraten. Der DRV warb für möglichst ein-

fache Regelungen zur gegenseitigen Anerken-

nung bestehender Zulassungen im Rahmen

der EU-Bestimmungen.

DRV als Experte im Agrarausschuss

Am 20. Juli nutzte der DRV eine Anhörung im

BMELV, um seine Anliegen und Argumente ei-

nem breiteren Kreis vorzustellen. Die schriftli-

che Stellungnahme wurde gemeinsam mit der

Bundesvereinigung der Erzeugerorganisatio-

nen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) herausge-

geben. Denn der Pflanzenschutzmittel-Handel

und die Obst- und Gemüsevermarkter verfol-

gen hier die selben Interessen.

Die klaren DRV-Forderungen erwiesen sich in

Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten als

sehr hilfreich. Deshalb wurde der DRV gebe-

ten, sein Expertenwissen in die Anhörung des

Agrarausschusses im Deutschen Bundestag

am 26. Oktober einzubringen.

Für die Mitgliedsunternehmen hat sich der

Einsatz gelohnt. Für Landwirtschaft und Han-

del bringt der neue Rechtsrahmen mehr Vor-

als Nachteile. Überzogene Forderungen sind

nicht umgesetzt worden. Stattdessen wurden

erstmals Straftatbestände bei schweren

Rechtsbrüchen eingeführt. Unternehmen, die

unter dem Deckmantel des Parallelhandels il-

legale Pflanzenschutzmittel in Verkehr brin-

gen, müssen zudem damit rechnen, dass ih-

nen (produktbezogen) die Handelsgenehmi-

gungen entzogen werden. Sogar die wesent-

lich weiter greifende DRV-Forderung nach ei-

ner Erlaubnispflicht findet sich in einem ge-

setzesbegleitenden Beschluss des Bundesta-

ges wieder.

2012 muss das untergesetzliche Regelwerk an

den neuen Rechtsrahmen angepasst werden.

Bedeutsam ist insbesondere die praktikable

Umsetzung der Sachkunderegelung. Auch

dazu bezieht der DRV klare Positionen und

bringt diese aktiv in die Beratungen ein.

Dr. Michael Reininger

Interessenvertretung am Beispiel desPflanzenschutzgesetzes

DRV-Geschäftsbericht 2011 15

AFS eG – System zur Lieferantenbewertung

Im September 2011 wurde auf Initiative des

DRV die Allianz Futtermittelsicherheit Deutsch-

land (AFS) eG gegründet.

Ausgehend vom Dioxin-Geschehen Anfang

des Jahres haben sich die DRV-Mitgliedsun-

ternehmen, Mischfutterhersteller aus dem ge-

samten Bundesgebiet, zum Ziel gesetzt zur

weiteren Optimierung der Futtermittelsicher-

heit eine gemeinsam organisierte Lieferanten-

bewertung zu etablieren. Die Allianz stellt kein

neues Qualitätssicherungssystem dar, son-

dern unterstützt bei der Umsetzung der Vor-

gaben bestehender Qualitätssicherungssyste-

me, denen sich bislang jedes Unternehmen

einzeln stellen musste.

Eine zentrale Verwaltung von Lieferanten- und

Rohstoffdaten in einer Datenbank ermöglicht

allen Mitgliedern eine schnelle, umfangreiche

Information zu Herstellern und deren Produk-

ten. Treten Qualitätsprobleme bei Rohstoffen

auf, werden ohne Zeitverzug alle betroffenen

Mitglieder der Genossenschaft informiert.

Die Datenbank wurde ursprünglich für die Be-

dürfnisse niederländischer Mischfutterherstel-

ler entwickelt. Bei den Überlegungen zum Auf-

bau eines deutschen Systems wurde schnell

deutlich, dass die positiven Erfahrungen und

Entwicklungen des Nachbarlandes genutzt wer-

den können. Frühzeitig koordinierte der DRV ei-

nen Austausch mit den Trägern von TrustFeed,

dem Lieferantenbewertungssystem, das nahe-

zu die gesamte niederländische Mischfutter-

wirtschaft abdeckt. Der offene Umgang mit den

niederländischen Partnern hat den zügigen Auf-

bau des AFS-Systems begünstigt. Die Zusam-

menarbeit soll weiterhin beibehalten werden,

um die Planung der Vorgehensweise der Liefe-

rantenbewertung zu erleichtern und Redundan-

zen zu verhindern. So werden der Aufwand für

alle Beteiligten gesenkt und die Futtermittelsi-

cherheit weiter optimiert.

Erstes Lieferantenaudit

Mittlerweile haben sich der AFS eG 17 Misch-

futterhersteller mit rd. 2 Mio. Tonnen Produk-

tion angeschlossen. Auch der Aufbau des Sys-

tems schreitet zügig voran. Der DRV hat im

Frühjahr 2012 eine Informationsveranstaltung

für Lieferanten und Fachverbände organisiert,

um die Arbeitsweise von AFS transparent zu

erläutern und für eine konstruktive Zusam-

menarbeit einzutreten. Darüber hinaus fand

das erste Lieferantenaudit statt. Der DRV und

die AFS-Mitglieder sind zuversichtlich, dass

sich dieses Lieferantenbewertungsmodell zü-

gig etablieren wird.

Kristina Krautz/Dr. Momme Matthiesen

16 DRV-Geschäftsbericht 2011

Vieh- und Fleischwirtschaft – zukunftsfähigund kommunikativ

Wie zukunftsfähig und kommunikativ ist die

Fleischwirtschaft? Diese zentrale Frage stellten

sich mehr als 100 Teilnehmer der DRV-Fachta-

gung Vieh- und Fleischwirtschaft im Novem-

ber 2011 auf Schloss Montabaur.

Innovationen voranbringen

Zwölf hochrangige Referenten aus Wirtschaft,

Wissenschaft und Behörden erörterten die

Spannungsfelder zwischen Wachstum und

Konsum im Binnenmarkt sowie den Dritt-

landsmärkten. Die Schaffung von Vertrauen

und die Verbesserung der gesellschaftlichen

Akzeptanz sind die zentralen Herausforderun-

gen der nächsten Jahre in der Wertschöp-

fungskette Fleisch. Eine zielgerichtete, offene

und abgestimmte Kommunikation des Enga-

gements auf den einzelnen Stufen der Wert-

schöpfungskette sowie der kontinuierliche

und emotionale Dialog mit den unterschied-

lichen Verbraucher- und Interessengruppen

muss in der gesamten Branche umgesetzt

werden.

Die Kommunikation stellt die eine große He-

rausforderung dar. Eine weitere sind die tech-

nischen und organisatorischen Innovationen

zur Weiterentwicklung der Produktionsstan-

dards hinsichtlich des Tierschutzes, aber auch

in den Bereichen von Ökologie, Ökonomie und

sozialen Standards. Mit der „Aktion Tierwohl“

zeigt z. B. die WESTFLEISCH eG einen neuen

Weg auf, das Wohlergehen der Tiere zu über-

prüfen und dies durch einen gelben Smiley auf

den Fleisch- und Wurstwarenverpackungen zu

kommunizieren. Wichtig ist

bei den Entwicklungen und Änderungen, dass

nicht nur einzelne Aspekte herausgegriffen

und verändert, sondern die Auswirkungen auf

das gesamte System betrachtet werden.

Weiterentwickelte Managementinstrumente

unterstützen Tierhalter, aber auch Transpor-

teure bei der Überprüfung der Haltungs- und

Transportbedingungen und geben so objektiv

Rückmeldung an die Verantwortlichen. Gut

etablierte Kontroll- und Steuerungsinstrumen-

te helfen dann auch in Krisensituationen, um

schnell durch gezielte Maßnahmen reagieren

zu können.

Gegen prophylaktischen Einsatz

Beim Pressegespräch vor der DRV-Fachtagung

sprachen sich Präsident Manfred Nüssel sowie

Bernd Terhalle, Vorsitzender des Fachaus-

schusses für Vieh- und Fleischwirtschaft, ge-

gen den prophylaktischen Einsatz von Anti-

biotika aus. Sie wiesen darauf hin, dass die

Dokumentation seit mehr als zehn Jahren ge-

setzlich verpflichtend ist. Trotz des insgesamt

gestiegenen Verbrauchs aufgrund der zuneh-

menden Bestände werden pro Tier weniger

Antibiotika aufgewendet.

Dr. Verena Schütz

DRV-Geschäftsbericht 2011 17

Social Media – neue Wege derVerbandskommunikation

DIALOGisch

Die sozialen Medien bilden neben der klassi-

schen Öffentlichkeitsarbeit einen zusätzlichen

Kommunikationskanal, den es in der moder-

nen, vernetzten Welt zu bedienen gilt. Soziale

Netzwerke sind längst keine Nische der Ju-

gend mehr. Sie sind ein Massenmedium, das

von der breiten Öffentlichkeit, der Politik und

intensiv von Journalisten genutzt wird, um

Trends und interessante Themen aufzuspüren.

Der DRV baut im Jahr 2012 ein systematisches

Monitoringsystem auf, um den Dialog im Netz

zu begleiten und mitzugestalten. Als sparten-

übergreifender Verband gilt es, eine große Fül-

le an agrarwirtschaftlichen Themen aufzugrei-

fen, die der DRV bereits mit der klassischen

Kommunikation erfolgreich besetzt. Nicht zu-

letzt Zukunftsthemen rund um die Genossen-

schaften, die eine Renaissance erleben, wird

der DRV aufgreifen und einbringen.

Mareen Curran

Die Verbreitung von Informationen und Meinun-

gen hat rasant an Geschwindigkeit zugenom-

men. Soziale Netzwerke ermöglichen es jedem

Nutzer jederzeit, eigene Inhalte beizutragen, Be-

wertungen und Verknüpfungen vorzunehmen.

Initiiert vom DRV fand 2011 ein Workshop mit

den Agrarverbänden des Grain Clubs statt, um

die Chancen und Risiken sozialer Netzwerke

für die Verbandsarbeit zu analysie-

ren. Eine Vielzahl von Themen-

feldern und Plattformen für die

Agrar- und Ernährungswirt-

schaft wurden identifiziert.

Wikipedia-Einträge, Facebook-

Seiten, der Einsatz von Videos und

zu kommentierende Artikel gehören

zu den Klassikern der vernetzten Kommunika-

tion. Der Grain Club fungiert auch 2012 als

Dachplattform, um die Social-Media-Aktivitä-

ten der Verbände zu bündeln.

VerNETZt

Die aktuellen Entwicklungen im Netz spiegeln

die Grundsätze der Verbandsarbeit wider, wie

sie vom DRV bereits lange praktiziert werden.

Es geht um Netzwerken, Abstimmen, Verbin-

den und Kooperieren. Die genossenschaftliche

Organisation sowie die Verbandsarbeit grün-

den auf diesen demokratischen und dialogori-

entierten Werten – ob in der Organisation oder

Kommunikation. Die digitale Welt hat diese

Form der kooperierenden (Crowdsourcing)

und direkten Kommunikation für sich entdeckt

und entwickelt sie in rasantem Tempo fort.

18 DRV-Geschäftsbericht 2011

Internationales Jahr der Genossenschaften

Die Vereinten Nationen haben 2012 zum Inter-

nationalen Jahr der Genossenschaften be-

stimmt. Das ist eine besondere Auszeichnung

und gibt der Genossenschaftsidee einen gro-

ßen Schub in der öffentlichen Wahrnehmung,

zu der zahlreiche Presseartikel und Fernseh-

sendungen beitragen. Mit Kreativität und zahl-

reichen Aktionen wird dieses besondere Jahr

gestaltet. Die Genossenschaften in den ver-

schiedenen Sparten und Regionen Deutsch-

lands nutzen diese einmalige Chance und stel-

len sich als kompetente, vertrauenswürdige,

bürgernahe Problemlöser vor.

Die genossenschaftliche Rechtsform hat be-

reits in den vergangenen Jahren einen erfreu-

lichen Aufschwung genommen und erlebt

großen Zuspruch. Der Trend zur Selbstverwal-

tung und zu Bürgerbeteiligungen im kommu-

nalen Bereich und insbesondere die zahlrei-

chen Gründungen im Energiesektor unterstrei-

chen die Flexibilität, Vertrauenswürdigkeit und

Bedeutung genossenschaftlicher Selbsthilfe

und Selbstverantwortung, gerade im ländli-

chen Raum. Die Idee zur Selbsthilfe bewährt

sich in dieser krisenanfälligen Zeit.

Ein Gewinn für alle – nicht nur 2012

Gemeinsam haben die Genossenschaftsver-

bände mit Beteiligung des DRV die Kampagne

„Ein Gewinn für alle – Die Genossenschaften“

entwickelt. Umgesetzt werden die Ideen vor

Ort. Arbeitshilfen, Gestaltungsvorschläge,

Textbausteine und Kurzfilme u. v. m. erleich-

tern die Durchführung öffentlicher Aktionen

vom Schüler-Schnuppertag bis hin zum Cha-

ritylauf, der am 7. Juli 2012 in Städten und Ge-

meinden stattfindet.

So wird aus der Vielfalt eine Bewegung. Viele

Menschen erleben so die wirtschaftliche Leis-

tungsfähigkeit der Genossenschaften auf lo-

kaler, regionaler, nationaler und nicht zuletzt

auf internationaler Ebene. Der DRV hat z. B.

das UN-Jahr zum Anlass genommen, die Ge-

nossenschafts-Organisation auf der Interna-

tionalen Grünen Woche in Berlin einem brei-

ten Publikum vorzustellen.

Globale Bewegung

Genossenschaften sind ein wesentlicher Be-

standteil der Wirtschaftsstruktur und des ge-

sellschaftlichen Zusammenlebens in Deutsch-

land. Aber auch in anderen Ländern haben sie

große wirtschaftliche und soziale Bedeutung.

Das unternehmerische Selbsthilfeprojekt, das

Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann

Schulze-Delitzsch vor mehr als 160 Jahren ent-

wickelt haben, ist längst zu einer globalen Be-

wegung geworden. So sind rd. 800 Mio. Men-

schen in über 100 Ländern, also jeder neunte

Erdenbürger, Mitglied einer Genossenschaft.

In Europa zählt die Idee der Selbsthilfe insge-

samt 117 Mio. Anhänger, davon über 20 Mio.

in Deutschland.

Monika Windbergs

DRV-Geschäftsbericht 2011 19

Warenwirtschaft

Getreide

Im Wirtschaftsjahr 2011/12 ist mit 1,84 Mrd. t

(ohne Reis) weltweit die bislang größte Getrei-

deernte eingefahren worden. Sie übersteigt die

Spitzenwerte der Jahre 2008 und 2009 von je-

weils zirka 1,8 Mrd. t. Die gute Ernte ist insbe-

sondere auf die deutlich besseren Ergebnisse

in der Schwarzmeerregion zurückzuführen.

Das gute Angebot und das Ende der russi-

schen Exportbeschränkungen im Sommer

2011 haben zu deutlich fallenden Notierungen

insbesondere bei Mahlweizen geführt. Erreich-

ten sie im März 2011 noch Werte von bis zu

260 Euro/t, fielen sie bis zum Sommer auf un-

ter 200 Euro/t und überschritten diesen Wert

erst wieder Anfang 2012.

In der EU-27 wurde 2011/12 trotz der Wetter-

kapriolen in Deutschland und in einigen ost-

europäischen Staaten eine leicht überdurch-

schnittliche Ernte von 287 Mio. t eingefahren.

In Deutschland hat die Landwirtschaft zur Ern-

te 2011 unter widrigsten Wetterbedingungen

gelitten. Insgesamt sank die Getreideernte im

Vergleich zum Vorjahr von 44,0 Mio. t um rd.

6 Prozent auf 41,5 Mio. t. Die Vermarktung

stellte die genossenschaftlichen Unternehmen

aufgrund des mit dem unbeständigen Wetter

verbundenen hohen Trocknungsaufwandes

insbesondere in Nord- und Ostdeutschland

vor große Herausforderungen.

Widrige Witterungsverhältnisse haben auch

die Herbstaussaat 2011 beeinflusst. Allerdings

konnten sich die Bestände aufgrund eines an-

haltend milden Herbstwetters noch gut entwi-

ckeln. Die extremen Fröste mit Minusrekorden

in der ersten Februarhälfte 2012 haben insbe-

sondere Weizen und Gerste in Gebieten ohne

schützende Schneedecke deutlich zugesetzt.

Getreideproduktion in Deutschland

10

8

6

4

2

02010 20112007 2008 2009

7,04 6,916,59 6,496,57

Fläche in Mio. ha

10

8

6

4

2

02010 20112007 2008 2009

7,12 7,216,69

6,466,18

Ertrag in t/ha

75

60

45

30

15

02010 20112007 2008 2009

50,11 49,77

41,92 41,9240,61

Produktion in Mio. t

20 DRV-Geschäftsbericht 2011

Erschwerend kamen Wechselfröste und ein

extrem trockener März hinzu. Das führte dazu,

dass regional teilweise größere Flächen um-

gebrochen werden mussten.

Insgesamt dürften die Versorgungsbilanzen

weiterhin eng bleiben und entsprechende Wir-

kung auf die Preise entfalten. Vor diesem Hin-

tergrund warnt der DRV eindringlich davor,

durch politische Maßnahmen, wie z. B. das

„Greening“ im Rahmen der GAP-Reform, die

Anbauintensität zu reduzieren. In der politi-

schen Diskussion ist darüber hinaus die Frage

des Einflusses von Spekulanten auf die Preis-

bildung virulent. Der DRV setzt sich weiterhin

dafür ein, dass die Funktionsfähigkeit von Wa-

renterminbörsen durch staatliche Regulierun-

gen nicht geschwächt wird.

RA Guido Seedler

Ölsaaten/Nachwachsende Rohstoffe

Weltweit wurde 2011/2012 mit gut 457 Mio. t

Ölsaaten eine Ernte eingebracht, die das Re-

kordergebnis des Vorjahres nochmals leicht

übersteigt. Die Sojabohne ist mit einem Anteil

von knapp 60 Prozent weiterhin die wichtigste

Ölsaat, gefolgt vom Raps, der eine Produkti-

onsmenge von 60 Mio. t erreichte. In Europa

wurden zur Ernte 2011 auf einer leicht erhöh-

ten Anbaufläche zirka 29 Mio. t Ölsaaten ge-

erntet, wovon rd. 19,3 Mio. t auf Raps entfal-

len.

In Deutschland waren beim Winterraps die

Folgen der Spätfröste zum Ausgang des Win-

ters 2011 und der sich anschließenden extre-

men Frühsommertrockenheit sehr deutlich zu

spüren. Bei einem Durchschnittsertrag von

Weizenpreis EU und Weltmarkt 2006 bis 2012 in EUR/t

Quelle: ZMP bis 3/09; FAZ/DRV

—— Brotweizen (Matif Paris)—— Weltmarktpreis (Chicago/Soft red winter)

—— Interventionspreis

310

280

250

220

190

160

130

100

70Juli2006

Juli2007

Juli2008

Juli2009

Juli2010

Juli2011

März2012

DRV-Geschäftsbericht 2011 21

29,4 dt/ha belief sich die Erntemenge auf ent-

täuschende 3,8 Mio. t. Sie verfehlte die Raps-

ernte von 2010 um rund ein Drittel.

Die insgesamt engen Versorgungsbilanzen

spiegeln sich deutlich in den Preisen an den

Märkten wider. Wie sie sich entwickeln, wird

nicht zuletzt von der Erntemenge 2012 abhän-

gen. Hier zeigen sich aufgrund der extremen

Frostperiode Anfang Februar erneut Wolken

am Vermarktungshimmel.

Weitere Belastungen sind insbesondere den

Hauptgenossenschaften dadurch erwachsen,

indem sie mit hohem administrativen Auf-

wand die Rückabwicklung der Absatzfonds-

beiträge erfolgreich in die Wege geleitet

haben.

RA Guido Seedler

Saatgut

2011 war geprägt durch schwierige Witte-

rungs- und Erntebedingungen und eine ange-

spannte Versorgungssituation bei normge-

rechtem Saatgut von Winterungen. Vor die-

sem Hintergrund hat der DRV gemeinsam mit

anderen Wirtschaftsbeteiligten den Antrag

Deutschlands bei der EU-Kommission zur Ab-

senkung der Mindestkeimfähigkeit bei Roggen

befürwortet.

Die Entscheidung der Pflanzenzüchter zur Zu-

lassung von Z2-Saatgut bei Winterweizen er-

folgte jedoch nicht mit Zustimmung des DRV,

da die Versorgungssituation im Gegensatz zu

Roggen von den Genossenschaften als aus-

reichend eingestuft und negative Konsequen-

zen für die zukünftige Marktgestaltung be-

fürchtet wurden. Des Weiteren hat der DRV

Entwicklung Rohölpreis/Rapsöl-Großhandelspreis in Deutschland

Rohöl in $/Barrel/Rapsöl in cts/Liter

Quelle: MWV (bis April 2009), Dow Jones

—— Rohöl —— Rapsöl

110

100

90

80

70

60

50

40

30Jan.2010

März Mai Juli Sept. Nov. Jan.2011

März Mai Juli Sept. Nov. Jan.2012

März

22 DRV-Geschäftsbericht 2011

kritisiert, dass mit der Zulassung von Z2-Ware

bei Winterweizen der Qualitätsgedanke bei

Saatgut nicht konsequent verfolgt wird. Der

Absatz von Z-Saatgut war insgesamt zufrie-

denstellend, wobei die Vermehrungsfläche für

Wintergetreide im Vergleich zum Vorjahr um

gut ein Prozent zugenommen hatte.

Zertifizierte Beizanlagen

Die Verwendung insektizider Beizen bei Mais-

und Rapssaatgut wurde infolge von Schädi-

gungen an Honigbienen im Frühjahr 2008 vom

Gesetzgeber deutlich begrenzt. Zudem soll die

Beizung auch bei Saatgetreide einer grund-

sätzlichen Prüfung durch die Behörden unter-

zogen werden. Bereits absehbar ist die Aufla-

ge des Gesetzgebers, bestimmte Wirkstoffe

ausschließlich in professionellen Beizstellen

applizieren zu dürfen.

Da anerkannte Beizstellen eine Zertifizierung

durchlaufen müssen, hat der DRV 2011 ge-

meinsam mit sechs Verbänden der Saatgut-

wirtschaft und der chemischen Industrie die

Initiative für ein wirtschaftseigenes Zertifizie-

rungssystem ergriffen und die SeedGuard

GmbH – Gesellschaft für Saatgutqualität als

Trägerorganisation gegründet.

Ziel ist es, größtmöglichen Umwelt- und

Anwenderschutz für den Vorgang der Saat-

gutbeizung und das gebeizte Saatgut sicher-

zustellen. Im Jahr 2012 wird der DRV an

der weiteren inhaltlichen Ausgestaltung

des Zertifizierungssystems intensiv mitwir-

ken.

Grüne Gentechnik

Die Nulltoleranz gegenüber GVO in Saatgut

wird für die Saatgutwirtschaft aufgrund der

weltweit kontinuierlich wachsenden Bedeu-

tung der Grünen Gentechnik und der damit

verbundenen Präsenz von GVO in den Roh-

stoffströmen zu einem immer größeren Pro-

blem. 2011 hat sich der Bundesrat gegen die

vom DRV geforderte und im Koalitionsvertrag

verankerte „technische Lösung“ zum Umgang

mit der Nulltoleranz bei Saatgut ausgespro-

chen und ignoriert damit die beste-

hende Rechtsunsicherheit für Unter-

nehmen durch fehlende Standards

für die amtliche Probenahme

und Analyse.

Stattdessen hat der Bundesrat

eine Verschärfung des Gentechnik-

DRV-Geschäftsbericht 2011 23

gesetzes dahingehend gefordert, dass die Erst-

inverkehrbringer von Saatgut stärker in die

Haftung genommen werden müssen. Der DRV

lehnt dies strikt ab, da vor allem kleine und

mittelständische Saatgutunternehmen unver-

hältnismäßig belastet würden, was eine ne-

gative Beeinflussung des Strukturwandels in

der deutschen Saatgutwirtschaft und die

Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit insge-

samt zur Folge hätte.

Dr. Claudia Döring

Kartoffeln

Im Vergleich zum Vorjahr unterstützte die Wit-

terung 2011 eine schnelle und umfangreiche

Entwicklung der Kartoffelbestände. Die Flä-

chenausstattung war in den Marktsegmenten

unterschiedlich. Während die Anbaufläche für

Speisekartoffeln mit 105.000 ha stabil blieb,

wurde das Areal für Veredelungskartoffeln um

3,4 Prozent auf 154.555 ha ausgedehnt. Das

war auf die hohen Verkaufspreise im Vorjahr

zurückzuführen. Der Stärkekartoffelanbau ist

erwartungsgemäß weiter rückläufig. Mit

knapp 70.000 ha wurden gut 2.000 ha weniger

angebaut als im Vorjahr.

Die Gesamtanbaufläche betrug laut Statisti-

schem Bundesamt etwa 259.400 ha. Das ist

ein Zuwachs von 2 Prozent gegenüber 2010.

Im Vergleich zum Fünf-Jahres-Schnitt 2004 bis

2009 mit 267.000 ha ist die Anbaufläche ins-

gesamt um 3 Prozent geschrumpft. Laut

BMELV lag die Erntemenge mit 11,93 Mio. t

fast 18 Prozent über dem Vorjahresergebnis

und 7,7 Prozent über dem Mittel der Jahre

2004 bis 2009. Als Folge sanken die Erzeuger-

preise seit der Haupternte bis zum Mai 2012

auf unter 10 Euro/dt und lagen deutlich unter

dem Vorjahresniveau.

Dr. Momme Matthiesen

Entwicklung der Kartoffelwirtschaft in Deutschland

1990 2007 2008 2009 2010 2011

Gesamtertrag, Mio. t 14,0 11,6 11,4 11,6 10,1 11,9

Anbaufläche, Tsd. ha 548,4 275,0 259,8 263,7 254,4 259,4Ertrag, dt/ha 256 423,5 437,6 443,0 398,8 460,1Verbrauch, kg/Kopf 71,5 61,1 67,1 64,0 64,5 56,8Quelle: AMI

24 DRV-Geschäftsbericht 2011

Düngemittel

Im Wirtschaftsjahr 2010/11 wurden etwa 8 Pro-

zent mehr Handelsdüngemittel abgesetzt als

im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auf-

grund ungewöhnlicher Preisrelationen ver-

schob sich die Stickstoffnachfrage spürbar von

Kalkammonsalpeter in Richtung Harnstoff. Der

Absatz von Grund- und Mehrnährstoffdüngern

konnte zugleich ausgebaut werden. Mehr

Absatz und ein hohes Preisniveau sorgten für

einen deutlichen Umsatzanstieg um etwa

40 Prozent.

Dieses hohe Preisniveau war der Grund für

die zurückhaltende Einlagerung zu Beginn des

neuen Wirtschaftsjahres ab Sommer 2011.

Das Risiko eines Preiseinbruchs zum Ver-

brauchszeitpunkt 2012 wurde von vielen

Marktbeteiligten als zu hoch eingeschätzt, so-

Handelsdüngerverbrauch der Landwirtschaft in Deutschlandin kg Reinnährstoff je ha (jeweils einschließlich Brachflächen) *) Westdeutschland

150

125

100

75

50

25

0

Stickstoff

19801981*

126,6

19901991*

115,3

20002001

108,4

20092010

106,9

20102011

92,9

150

125

100

75

50

25

0

Phosphat

19801981*

68,4

19901991*

42,9

20002001

20,6

20092010

13,9

20102011

17,1

150

125

100

75

50

25

0

Kali

19801981*

93,4

19901991*

62,3

20002001

31,9

20092010

21,5

20102011

26,0

150

125

100

75

50

25

0

Kalk

19801981*

92,9

19901991*

120,1

20002001

117,4

20092010

117,8

20102011

130,7

dass Zukäufe möglichst lange hinausgezögert

wurden. Das Marktgeschehen wird hierdurch

unkalkulierbar.

Zunehmend anspruchsvoller werden die

rechtskonforme Lagerung und Abgabe von

Düngemitteln: GHS-Kennzeichnung, geänder-

te Einstufungen aufgrund von REACH, neue

Zusammenlagerungsbestimmungen und Ver-

kaufsbeschränkungen als vorbeugende Maß-

nahme gegen Terroristen erschweren den Um-

gang mit Düngemitteln. Der DRV fordert von

Politik und Verwaltung praxistaugliche und

nachvollziehbare Regelungen. Den Mitglieds-

unternehmen bietet er sachkundige Beratung

und in Zusammenarbeit mit den Genossen-

schaftsakademien entsprechende Weiterbil-

dungsmaßnahmen an.

Dr. Michael Reininger

DRV-Geschäftsbericht 2011 25

Pflanzenschutz

Trotz ungewöhnlich trockener Frühjahrswitte-

rung, mit einem deutlichen Rückgang der Fun-

gizid-Behandlungen und ungünstigen Aus-

saatbedingungen im Herbst, entwickelte sich

der Fachhandelsumsatz mit Pflanzenschutz-

mitteln bei den Warengenossenschaftlichen

insgesamt sehr stabil.

Der zunehmend grenzüberschreitende Handel

birgt neue Risiken: Die Anzahl der Unterneh-

men, die Pflanzenschutzmittel im Wege des

Parallelhandels aus anderen EU-Mitgliedstaa-

ten einführen, ist rasant gestiegen. Aktuell lis-

tet das BVL über 2.500 Genehmigungen auf.

Die Herkunft der Mittel ist häufig nicht nach-

vollziehbar.

Seit Inkrafttreten der Europäischen Pflan-

zenschutzmittel-Zulassungsverordnung am

14. Juni 2011 ist der Parallelhandel ausschließ-

lich genehmigungsfähig, wenn das Importpro-

dukt herstelleridentisch zum Referenzmittel

ist. Dies führte vermehrt zu Unklarheiten be-

züglich der Verkehrsfähigkeit von Importmit-

teln und zu zahlreichen Widerrufen von Ge-

nehmigungen wegen Missbrauchs.

Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zur

Neuordnung des Pflanzenschutzrechts gemäß

den Vorgaben aus der Europäischen Rahmen-

richtlinie hat sich der DRV mit Erfolg für klare

und strengere Regeln zur Einfuhr und zum

Handel mit Pflanzenschutzmitteln eingesetzt.

Dr. Michael Reininger

Agrartechnik

Die Mitte 2010 u. a. durch hohe Getreideerlöse

ausgelöste Hochkonjunktur in der Landtechnik

hielt das gesamte Berichtsjahr 2011 an: Der

Neumaschinenumsatz legte um fast 30 Pro-

zent zu. Zusammen mit Gebrauchtmaschinen,

Ersatzteilen und dem Reparaturservice konn-

ten die Agrartechniksparten einen Umsatzan-

stieg um insgesamt gut 20 Prozent verbuchen.

Trotz weiterhin gut gefüllter Auftragsbücher

wird 2012 mit einer Abschwächung gerechnet.

Der verstärkte Wunsch einiger Hersteller nach

Exklusivität in Vertrieb und Service sorgt re-

gional für tiefgreifende Veränderungen in der

Händlerstruktur. Die Kündigung einer Ver-

triebsvereinbarung hat i. d. R. eine Kette wei-

terer Neuausrichtungen zur Folge.

Auch vonseiten der landwirtschaftlichen

Kundschaft wird immer mehr Professionalität

eingefordert. Die DRV-Mitgliedsunternehmen

setzen auf spezialisierte Vertriebs- und Werk-

stattstrukturen (z. B. Forst, Wein, Grünland)

und komplett ausgestattete Servicefahrzeuge

für Reparaturen am Einsatzort.

Unter Federführung des DRV-Agrartechnikaus-

schusses hat die Akademie Deutscher Genos-

senschaften ADG ein Premium-Weiterbil-

dungsprogramm für Landmaschinenverkäufer

aufgelegt. Die Teilnehmer erarbeiten herstel-

lerunabhängig das unternehmerische Wissen

zur optimalen Marktdurchdringung.

Dr. Michael Reininger

26 DRV-Geschäftsbericht 2011

Entwicklung des Absatzes von Mineralölprodukten in Deutschland (in Tsd. t)

Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Energie

Der globale Energiemarkt 2011

war u. a. von einer erneut steigenden

Nachfrage nach Energie geprägt. Die politi-

schen Unruhen in wichtigen Erdöl exportie-

renden Staaten Nordafrikas haben den Markt

verunsichert und für einen weiteren Preisan-

stieg bei Rohöl gesorgt.

In Deutschland reduzierte sich im Vergleich

zum Vorjahr der Absatz von leichtem Heizöl

um nahezu 16 Prozent auf rd. 17,7 Mio. t. Wäh-

rend der Absatz an Ottokraftstoffen erneut

leicht gesunken ist (–0,2 %), stieg der Diesel-

kraftstoff-Absatz um rd. 1,3 Prozent an. Die

Einführung von E10 erwies sich als äußerst

schwierig. Im Frühjahr 2011 drohte sie zu

scheitern. Der Absatz von E10 ver-

harrt auf niedrigem Niveau

von unter 20 Prozent.

In Deutschland wird

der Absatz von Mine-

ralölprodukten weiter zurückgehen. Dies ist im

Tankstellengeschäft insbesondere auf effizien-

tere Fahrzeugmotoren zurückzuführen.

Im Heizölgeschäft ist eine weiterhin wachsen-

de Energieeffizienz dank neuer Heizungsanla-

gen sowie Fortschritten bei der Gebäudesa-

nierung spürbar. Sie dürfte insbesondere auf-

grund der durch die Energiewende beschlos-

senen Absenkung des Primärenergiever-

brauchs in den nächsten Jahren deutlich zu-

nehmen.

RA Guido Seedler

100.000

80.000

60.000

40.000

20.000

0

1995 2000 2005 2010 2011

Flüssiggas (–0,7 % p.a.)

Schmierstoffe (–0,9 % p.a.)

Heizöl, schwer (–2,8 % p.a.)

Heizöl, leicht (–4,6 % p.a.)

Dieselkraftstoff (+1,7 % p.a.)

Super Plus (+2,8 % p.a.)

Eurosuper (–0,0 % p.a.)

Normal (–27,4 % p.a.)

E10-Kraftstoff

DRV-Geschäftsbericht 2011 27

Raiffeisen-Märkte/Kraftfahrzeuge/Textilien

Seit 1948 ist die Deutsche Raiffeisen-Waren-

zentrale GmbH (DRWZ), Frankfurt, in verschie-

denen Geschäftsbereichen als anerkannter

Dienstleister und Großhändler für die Haupt-

genossenschaften und den genossenschaftli-

chen Verbund tätig.

Im Geschäftsbereich Märkte/Agrar handelt die

DRWZ Futtermittel-Zusatzstoffe für die Haupt-

genossenschaften. Zudem werden die DRWZ

Handelsmarken Raiffeisen Gartenkraft, Raiff-

eisen tierfreund und Raiffeisen grillfreude im

Rahmen einer Einkaufskooperation gemein-

sam mit den Hauptgenossenschaften in ca.

1.000 Raiffeisen-Märkten angeboten. Das Sor-

timent wird kontinuierlich ausgebaut.

Agrarbetriebsmittel wie Silofolien, Erntegarne

und Exklusivartikel usw. werden in einer Ko-

operation mit den Hauptgenossenschaften

ebenfalls gebündelt und an deren Standorten

und Partner erfolgreich vermarktet.

Im neuen Geschäftsbereich Dienstleistung,

Service und Logistik werden durch neue Rah-

menverträge bei Flurförderzeugen, z. B. Linde

Material Handling und Toyota Material Hand-

ling sowie mit Schmitz Cargobull, einem der

wichtigen Ausrüster für Lastkraftwagen, beste

Großkundenkonditionen erzielt.

Im Kraftfahrzeug-Vermittlungsgeschäft der

DRWZ für die gesamte Genossenschafts-Or-

ganisation ist weiterhin eine steigende Nach-

frage nach Dienst- und Geschäftsfahrzeugen

sowie Nutzfahrzeugen vorhanden. Über 3.000

Fahrzeuge wurden 2011 mit Großkundenkon-

ditionen vermittelt. Die Beteiligung an einem

der großen Autohandelshäuser in Deutsch-

land, der ahg und bhg mbH in Horb, bietet der

Verbundorganisation insbesondere für die

Marken BMW, Mini, VW, Audi, Skoda, Peugeot

und Landrover ebenfalls Vorteile bei der

Dienstwagenbeschaffung.

Für die Raiffeisen-Märkte in Deutschland ist

die W.K.TEX. GmbH in Kornwestheim, Toch-

tergesellschaft der DRWZ, ein wichtiger Part-

ner in der Versorgung mit Schuhen und Texti-

lien für Arbeit, Sicherheit und Freizeit. Abge-

rundet wird das Textilsortiment durch die

Tochtergesellschaft der DRWZ, Joy Sports-

wear GmbH in Ottensoos, die sehr erfolgreich

im Sportfachhandel, Wellness-, Fitness- und

Freizeitbereich tätig ist.

Informationen zum Dienstleistungsangebot:

www.drwz.de

Wolfgang Grimberg

28 DRV-Geschäftsbericht 2011

Die Futterwirtschaft in Deutschland verzeich-

nete im Jahr 2011 erneut Zuwächse bei Absatz

und Umsatz. Die Mischfutterproduktion fiel

mit 22,81 Mio. t um 2,9 Prozent höher aus als

2010. Der Zuwachs resultiert im Wesentlichen

aus Produktionszunahmen bei Schweinefutter

(+5,1%) und Mastgeflügelfutter (+3,3 %). Leich-

te Rückgänge verzeichnete die Mischfutterpro-

duktion für Legehennen, Pferde und Kälber.

EU-Futtermittelhygieneverordnung

Als Reaktion auf das Dioxin-Geschehen An-

fang 2011 erließ die EU-Kommission mit der

EU-Verordnung Nr. 225/2012 strengere Vorga-

ben für die Futterwirtschaft, die ab September

2012 rechtsgültig werden. Es wird eine Zulas-

sungspflicht von Fettmischern und Futtermit-

telunternehmen, die pflanzliche Öle herstellen

und weiterverarbeiten, etabliert. Zudem wer-

den eine Trennung der Produktionsströme bei

Fettmischern eingeführt und erstmals Min-

destvorgaben zu Eigenkontrollen festgelegt.

Risikoreiche Futtermittel müssen zukünftig auf

Dioxine und dixonähnliche PCB freigeprobt

werden, bevor sie in der Mischfutterprodukti-

on eingesetzt werden. Letztere Maßnahmen

hat sich die Wirtschaft bereits im Juni 2011 im

Rahmen des QS-Systems auferlegt.

COPA/COGECA, die europäischen Dachver-

bände, haben mit intensiver Mitwirkung des

DRV einen Leitfaden zur „Guten Hygienepraxis

für den Einsatz von Futtermitteln in der Land-

wirtschaft“ erarbeitet. Er soll den Landwirten

eine Hilfestellung bei der Umsetzung der EU-

Futtermittelhygieneverordnung geben. Der

Leitfaden wurde durch die EU-Kommission

geprüft, sodass nach Überarbeitung eine Ver-

öffentlichung in 2012 zu erwarten ist.

Futterwirtschaft

Mischfutterherstellung nach Tierarten in Deutschland (Auswahl) (in Tsd. t)

Quelle: BLE

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

0

Rinder

2000/01

Schweine Mastgeflügel Nutzgeflügel

2005/06 2008/09 2009/10 2010/11

6.648

5.904 6.0115.959 6.266

7.024

2.4833.103 3.256 3.409 3.620

2.4262.213

2.0202.001 2.024

7.824

8.5939.107

9.837

DRV-Geschäftsbericht 2011 29

Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch

Als Reaktion auf die Dioxinfunde hatte das

Bundesministerium für Ernährung, Landwirt-

schaft und Verbraucherschutz im Januar 2011

den Aktionsplan „Verbraucherschutz in der

Futtermittelkette“ veröffentlicht. Zwei Punkte

dieses Aktionsplans wurden durch die Bun-

desregierung mit der Änderung des Lebens-

mittel- und Futtermittelgesetzbuches im Som-

mer 2011 umgesetzt. Dies betrifft eine Melde-

pflicht der Labore, wenn eine untersuchte Fut-

ter- oder Lebensmittelprobe nicht sicher ist so-

wie eine Übermittlung sämtlicher Dioxin- und

PCB-Eigenkontrollergebnisse der Futtermittel-

unternehmen an die zuständige Behörde. Die

Analyseergebnisse sollen in einer Datenbank

gesammelt werden. Die Funktionalität dieses

„Frühwarnsystems“ hat der DRV in mehreren

Stellungnahmen an das BMELV kritisch be-

wertet. Die vorgesehene Meldeform verur-

sacht zudem einen enormen Arbeits- und Kos-

tenaufwand für die Futtermittelunternehmen,

der in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.

Wiederzulassung von tierischen Proteinen

Das Europäische Parlament hat sich 2011 für

eine Lockerung des Verfütterungsverbots ver-

arbeiteter tierischer Proteine an Fische,

Schweine und Geflügel unter Einhaltung des

Kannibalismus-Verbots ausgesprochen. Der

DRV hat sich hierzu eindeutig positioniert: So-

lange keine validen Analysemethoden zur Ver-

fügung stehen, die eine sichere Unterschei-

dung nach Tierart ermöglichen, ist eine Wie-

derzulassung nicht umzusetzen. Darüber hi-

naus müssen praktikable Toleranzen für un-

vermeidliche Spuren von tierischen Proteinen

eingeführt werden. Die EU-Kommission will

zeitnah einen neuen Gesetzesvorschlag vorle-

gen, der zunächst eine Wiederzulassung für

die Verfütterung an Fische beinhalten soll.

Ausblick 2012

Die Mischfutterbranche erwartet für 2012 an-

gesichts der positiven Trends auf den tieri-

schen Veredelungsmärkten stabile bis leicht

steigende Absatzmengen. Auf den Rohstoff-

märkten wird sowohl für Getreide als auch für

Proteinträger weiterhin mit engen Versor-

gungsbilanzen gerechnet.

Durch die zunehmende Nachfrage des Lebens-

mitteleinzelhandels nach Produkten „ohne

Gentechnik“ ist regionsabhängig mit einem

weiter steigenden Bedarf kennzeichnungsfreier

Futtermittel insbesondere bei Milchvieh- und

Legehennenfutter zu rechnen. Außerdem zeigt

die Nachfrageentwicklung des RTRS-Standards

für nachhaltige Sojaprodukte in anderen Län-

dern, dass die Anforderungen zum Nachweis

nachhaltig produzierter Futtermittelrohstoffe

zunehmen werden. Fraglich bleibt jedoch wei-

terhin, ob die Umsetzung der neuen Marktseg-

mente „ohne Gentechnik“ und „Nachhaltig-

keit“ für die Futterwirtschaft praxistauglich und

rentabel gestaltet werden können. Hierbei un-

terstützt der DRV seine Mitgliedsunternehmen

und bringt sich aktiv in die politischen Diskus-

sionen in Berlin und Brüssel ein.

Kristina Krautz/Dr. Momme Matthiesen

30 DRV-Geschäftsbericht 2011

Milchwirtschaft

Nach den massiven Schwankungen im Zeit-

raum 2007 bis 2009 hat sich der deutsche und

europäische Milchmarkt im zweiten Jahr in

Folge deutlich erholt. Trotz gestiegener Milch-

menge und weiterem Abbau öffentlicher Be-

stände waren die Märkte im Gleichgewicht.

Bei insgesamt zufriedenstellender Nachfrage

am Binnenmarkt war hierfür die positive Ent-

wicklung der Auslandsmärkte, auf denen ein

hoher und wachsender Teil der Wertschöp-

fung erzielt wird, maßgeblich. Die 251 genos-

senschaftlichen Unternehmen, darunter 48

verarbeitende, steigerten ihre Umsätze um

12,5 Prozent auf 13,4 Mrd. Euro.

Das Milchaufkommen erreichte in Deutsch-

land 29,8 Mio. t. Dies entspricht einer Steige-

rung um rd. 2,4 Prozent und markiert zum vier-

ten Mal in Folge einen Rekordwert. Mit den

schrittweisen Quotenaufstockungen und der

geänderten Fettkorrekturregelung wurde über

die letzten fünf Jahre hinweg die Milchanlie-

ferung um 2,6 Mio. t ausgedehnt. Das höhere

Angebot wurde von den Märkten gut aufge-

nommen, wobei die Nachfrage Preissteigerun-

gen zuließ. Dabei legte das Exportgeschäft er-

neut eine wichtige Basis für die festere Ent-

wicklung. Der Exportwert erreichte 7,4 Mrd.

Euro und übertraf das Vorjahresergebnis um

rd. 10 Prozent. Aus Deutschland wurde insbe-

sondere deutlich mehr Magermilchpulver aus-

geführt. Auch der Export von Käse legte zu,

wobei die Ausfuhren in Partnerländer der EU

anstiegen, während der Drittlandexport rück-

läufig war.

Angesichts einer insgesamt zufriedenstellen-

den Nachfrage am Binnenmarkt und der posi-

Milchwirtschaftliche Daten für Deutschland und die Europäische Unionin 1.000 t / 2011 teilweise vorläufig

Deutschland Europäische Union 27

2010 2011 +/– Vj. % 2010 2011 +/– Vj. %

Milchkuhbestand 4.182 4.190 0,2 23.278 23.100 – 0,8(1.000 Stück)*

Milchanlieferung 29.072 29.764 + 2,4 135.467 138.221 + 2,0

Herstellung von:

Konsummilch 5.275 5.238 – 0,7 32.833 32.957 + 0,4Butter 449 474 + 5,4 1.812 1.891 + 4,4Käse 2.350 2.374 + 1,0 8.340 8.407 + 0,8Kondensmilch 420 412 – 1,9 1.053 1.060 + 0,7Magermilchpulver 259 301 + 16,6 1.003 1.135 + 13,2Vollmilchpulver 166 173 + 4,5 761 722 – 5,0> 1,5 % Fett

* November- bzw. Dezember-Zählung Quellen: BMELV, EU-Kommission, ZMB

DRV-Geschäftsbericht 2011 31

Drittlandsexporte der EU-27 in den Jahren 2008 bis 2011

tiven Entwicklung der Auslandsmärkte konn-

ten die Erlöse für alle Milchprodukte gesteigert

werden. Damit zogen auch die Milcherzeuger-

preise weiter an. Sie erreichten im Jahres-

durchschnitt 34,83 Cent/kg mit 4,0 Prozent Fett

und 3,4 Prozent Eiweiß. Damit wurde das Vor-

jahresergebnis um 4 Cent bzw. 13 Prozent

übertroffen.

Sektoruntersuchung Milch

Mit Vorlage des Endberichts Anfang 2012 hat

das Bundeskartellamt seine Sektoruntersu-

chung Milch abgeschlossen. Im Verlauf der

eingehenden Analyse der Marktverhältnisse

hat der DRV wiederholt in Stellungnahmen,

Gesprächen und in einer öffentlichen Anhö-

rung die Besonderheiten der genossenschaft-

lichen Rechtsform hervorgehoben, deren Ziel

die nachhaltige Förderung ihrer Mitglieder ist.

Dabei hat er sich kritisch mit den Ausführun-

gen des Amtes zu Vertragslaufzeiten von

Milchlieferverhältnissen und Andienungs-

pflichten auseinandergesetzt. Aus dem End-

bericht ergibt sich nunmehr kein aktueller

Handlungsbedarf für die Genossenschaften.

Mit einer Einigung zwischen Europäischem

Parlament, Rat und EU-Kommission wurden

2011 die Verhandlungen zum EU-Milchpaket

abgeschlossen. In den Beratungen hatte der

DRV wiederholt Position bezogen und heraus-

gestellt, dass bei der angestrebten Stärkung

der Vertragsbeziehungen zwischen Erzeugern

und Molkereien am Grundsatz der Freiwillig-

keit festgehalten werden muss. Es konnte der

Verzicht auf eine zwischenzeitlich vom EP-

Agrarausschuss geforderte generelle Vertrags-

Quelle: EU-Kommission

800

700

600

500

400

300

200

100

0

2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011

Deutschland restliche EU

Butter/-fett Käse Magermilchpulver Vollmilchpulver Kondensmilch

32 DRV-Geschäftsbericht 2011

pflicht und eine ausdrückliche Ausnahme der

Genossenschaften von den Regelungen zu

Vertragsverhandlungen durch Erzeugerorga-

nisationen erreicht werden. Die verabschiede-

te Verordnung schafft aus deutscher Sicht kei-

ne neuen Rahmenbedingungen für die Zusam-

menarbeit zwischen Milcherzeugern und Mol-

kereigenossenschaften.

Kritische Verbraucher/globaler Wettbewerb

Unter dem Thema „Molkereigenossenschaf-

ten zwischen kritischem Verbraucher und glo-

balem Wettbewerb“ führte der DRV erneut

eine Fachtagung für die genossenschaftliche

Milchwirtschaft durch. Vertreter des Ehrenam-

tes und Hauptamtes diskutierten unter an-

derem über Zukunftstrends für die genos-

senschaftlichen Molkereien, die Pro-

duktion gentechnikfreier Milch sowie

Anforderungen an die Kommunikati-

on angesichts sich wandelnder und

sich in sozialen Netzwerken

stärker artikulierender Ver-

brauchererwartungen.

Ausblick 2012

Für 2012 ist mit einem weiteren Anstieg der

nationalen und europäischen Anlieferung zu

rechnen, wobei das Wachstum voraussichtlich

durch die höhere Ausnutzung der Milchquoten

in der EU etwas gedämpft wird. Für den In-

landsmarkt wird, abhängig vom gesamtwirt-

schaftlichen Klima, von einem stabilen bis

leicht steigenden Verbrauch ausgegangen. Als

Voraussetzung für eine stabile Marktverfas-

sung wird der Außenhandel weiterhin eine

entscheidende Rolle spielen. Angesichts des

weltweit steigenden Bedarfs an Milch und

Milchprodukten sind die Aussichten insge-

samt positiv.

Jedoch bestehen auch Unsicherheiten. So

sind die Auswirkungen der EU-Staatsschul-

denkrise auf die Währungsrelationen und die

weltweite Nachfrage schwer abschätzbar. Die

2011 erzielten Preise haben die Produktion

auch in wichtigen, mit der EU konkurrierenden

Exportländern stimuliert, sodass sich das welt-

weite Angebot vergrößert hat. Dadurch

wurden bereits ab Herbst letzten Jahres

Preiskorrekturen ausgelöst, die in den

ersten Monaten 2012 zu rückläufigen

Erlösen am europäischen und

nationalen Milchmarkt führ-

ten.

Heinrich Schmidt

Vieh- und Fleischwirtschaft

Tierschutz weiter im Fokus

Die Genossenschaften arbeiten seit Jahren

zielgerichtet an einer Verbesserung des Tier-

schutzes. Im November 2011 wurde in einem

Workshop intensiv über Maßnahmen disku-

tiert und vier Kernthemen zur Erarbeitung von

Lösungsansätzen für einen verbesserten Tier-

schutz festgelegt. Die Aktivitäten konzentrie-

ren sich auf Tiertransport, Ferkelkastration, Ku-

pieren von Schwänzen bei Ferkeln sowie den

Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung.

Deutlich wurde, dass einerseits in diesen vier

Bereichen weiterhin Forschungs- und Hand-

lungsbedarf besteht, andererseits zeigte der

Workshop auch, dass die genossenschaftli-

chen Unternehmen sich bereits auf verschie-

dene Weisen in den genannten Schwerpunkt-

themen engagieren.

Beim Tiertransport gibt es Bestrebungen, die

in einem Transporthandbuch von deutschen

Behörden ausgesprochenen Empfehlungen

für eine Mindestladeraumhöhe verbindlich zu

machen, ohne dass belastbare Studien vorlie-

gen, die eine Verbesserung des Tierwohls

durch diese Maßnahme belegen. Als Folge

Die 99 genossenschaftlichen Vieh- und

Fleischunternehmen verzeichneten 2011 nach

zweijähriger Stagnation ein Umsatzplus von

1,6 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro.

Märkte für Rind- und Schweinefleisch

Der Rinderbestand in Deutschland sank bis

November im Vergleich zur Mai-Zählung 2011

leicht um 0,3 Prozent auf 12,53 Mio. Tiere. Der

Rindfleischsektor ist durch ein knappes An-

gebot geprägt. Mit rd. 1,2 Mio. t wurden

2,7 Prozent weniger Fleisch erzeugt.

Während die Zahl der Schweine haltenden Be-

triebe von Mai auf November 2011 um 2,6 Pro-

zent auf 30.900 zurückging, stieg die Zahl der

Schweine um 2,6 Prozent auf rd. 27,42 Mio.

an. Diese Zunahme ist laut Statistischem Bun-

desamt auf eine Revision des Berichtskreises

zurückzuführen. Bundesweit betrachtet wäre

der Bestand ohne diesen Sondereffekt nahezu

konstant geblieben. Im Jahr 2011 wurden in

Deutschland 59,3 Mio. Schweine geschlachtet

(+1,5 % im Vergleich zum Vorjahr) und etwa

5,6 Mio. t Schweinefleisch erzeugt (+2,0 %).

Der Export konnte 2011 um 5,8 Prozent gestei-

gert werden.

DRV-Geschäftsbericht 2011 33

34 DRV-Geschäftsbericht 2011

müsste ein Ladedeck entfallen. Hieraus ergä-

ben sich ein erhöhter Transport- und Energie-

aufwand sowie entsprechende Wettbewerbs-

verzerrungen. Auf diese Konsequenzen hat

der DRV gemeinsam mit anderen Verbänden

mehrfach gegenüber Politik und Administra-

tion hingewiesen.

Tiergesundheit

Die Sorge vor der Afrikanischen bzw. dem er-

neuten Ausbruch der Klassischen Schweine-

pest durch den internationalen Handel und

Personenverkehr besteht weiterhin. Die Afri-

kanische Schweinepest schreitet in Russland

2010 Brutto- Einfuhr Ausfuhr Verbrauch darunter SVGeigen- menschl. Verzehr**

erzeugung insg.* leb. Tiere insg.* leb. Tiere insg. insg. kg/Kopf %

Rind- und Kalbfleisch 1.226,4 439,3 29,3 620,7 50,8 1.045,0 716,9 8,8 117,4

Schweinefleisch 4.927,6 1.834,2 688,2 2.281,3 127,3 4.480,5 3.230,4 39,5 110,0

Schaf- und Ziegenfleisch 40,4 46,4 1,1 12,7 1,0 74,1 49,3 0,6 54,5

Pferdefleisch 3,6 2,0 0,5 2,8 1,4 2,7 1,8 0,0 130,9

Hauptfleischarten 6.197,9 2.321,9 719,0 2.917,5 180,6 5.602,3 3.998,4 48,9 110,6

Innereien 474,3 133,9 53,6 551,0 14,0 57,2 14,9 0,2 829,5

Geflügelfleisch 1.623,0 867,1 78,1 957,3 296,6 1.532,8 912,0 11,1 105,9

Sonstiges Fleisch*** 79,8 62,5 0,4 14,7 0,2 127,6 86,1 1,1 62,6

Fleisch insgesamt 8.375,0 3.385,4 851,0 4.440,5 491,4 7.319,9 5.011,4 61,3 114,4

Deutsche Versorgungsbilanz für Fleisch (in 1.000 t Schlachtgewicht)

2011 vorläufig Brutto- Einfuhr Ausfuhr Verbrauch darunter SVGeigen- menschl. Verzehr**

erzeugung insg.* leb. Tiere insg.* leb. Tiere insg. insg. kg/Kopf %

Rind- und Kalbfleisch 1.199,0 437,7 24,0 569,3 52,0 1.067,4 732,2 9,0 112,3

Schweinefleisch 5.059,8 1.759,2 646,0 2.401,2 123,0 4.417,8 3.185,2 39,0 114,5

Schaf- und Ziegenfleisch 41,8 51,8 1,1 9,9 0,6 83,7 55,6 0,7 49,9

Pferdefleisch 3,9 1,2 0,4 2,0 1,3 3,1 2,1 0,0 124,5

Hauptfleischarten 6.304,6 2.249,9 671,5 2.982,4 176,9 5.572,0 3.975,1 48,6 113,1

Innereien 506,1 146,3 52,6 603,9 14,2 48,6 12,6 0,2 1.042,3

Geflügelfleisch 1.663,1 856,3 98,3 974,7 312,7 1.544,8 919,1 11,2 107,7

Sonstiges Fleisch*** 74,8 61,8 0,5 13,2 0,4 123,5 83,4 1,0 60,6

Fleisch insgesamt 8.548,6 3.314,3 823,0 4.574,2 504,2 7.288,8 4.990,3 61,0 117,3

* einschl. lebende Tiere, Fleisch, Fleischwaren und Konserven** nach Abzug von Knochen, Futter, industrieller Verwertung und Verlusten*** darunter Wild, Kaninchen Quelle: BLE

DRV-Geschäftsbericht 2011 35

voran. Auch in Sardinien ist die Seuche seit

Jahren nicht vollständig unter Kontrolle.

Durch das im November 2011 erstmals iden-

tifizierte Schmallenberg-Virus liegen derzeit

Handelsrestriktionen mit Russland und weite-

ren Drittlandstaaten vor. Nach Einschätzung

der Experten ist der Seuchenhöhepunkt über-

schritten. Allerdings bedarf es durch immer

neu auftretende Krankheiten einer Überarbei-

tung der Kontrollmechanismen, vor allem in

Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Einheitliche Rinderkennzeichnung

Die EU-Kommission plant eine Änderung der

Vorschriften zur Rinderkennzeichnung. Der

DRV spricht sich für eine EU-einheitliche, stan-

dardisierte elektronische Kennzeichnung von

Rindern aus. Den Tierhaltern sollte allerdings

freigestellt werden, ob sie ihre Rinder nach

der herkömmlichen Art oder elektronisch

kennzeichnen möchten.

Ausblick 2012

Der DRV erwartet, dass erneut die magische

Grenze von 60 Mio. geschlachteten Schweinen

(2011: 59,6 Mio.) nicht erreicht wird. Das Bun-

desministerium für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucher-

schutz (BMELV) prognostiziert

eine leichte Zunahme des Selbst-

versorgungsgrades bei geringfü-

gig niedrigerem Verbrauch. Die Er-

zeugerpreise bleiben voraussicht-

lich fest auf hohem Niveau.

Die Anzahl der Rinderschlachtungen wird sich

kaum verändern. Ein knappes weltweites An-

gebot wird für stabile Preise auf hohem Ni-

veau sorgen. Das BMELV erwartet einen kon-

stanten Pro-Kopf-Verbrauch bei rückläufigem

Selbstversorgungsgrad.

Nachdem 2011 neue Formeln zur Berechnung

der Schweineschlachtkörper in Deutschland

eingeführt wurden, konzentrieren sich die

Schlachtunternehmen auf die Einführung des

AutoFom III und die Entwicklung von Abrech-

nungsmasken für die Ebermast.

Aufgabe der Forschung bleibt es, klare Indika-

toren und daraus resultierende Parameter, die

das Wohlbefinden des Tieres abbilden, zu de-

finieren. Der DRV wird in enger Zusammenar-

beit mit Forschungsinstituten praxistaugliche

Lösungen entwickeln, um die Produktionsbe-

dingungen zukünftig objektiv beurteilen zu

können.

Dr. Anja Czekala/Elisabeth Hewicker

36 DRV-Geschäftsbericht 2011

Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft

Die Unternehmen der genossenschaftlichen

Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft stei-

gerten ihre Umsätze im Jahr 2011 um 8,6 Pro-

zent auf 3,3 Mrd. Euro.

Das Jahr 2011 bleibt den deutschen und euro-

päischen Gemüseproduzenten in sehr

schlechter Erinnerung. Die EHEC-Infektionen

in Norddeutschland und die offiziellen War-

nungen vor dem generellen Verzehr von Sala-

ten, Salatgurken, Tomaten, Keimlingen – aber

auch vor Rohkost insgesamt – brachten den

Gemüseproduzenten und dem Handel Verlus-

te in Millionenhöhe. Die Verbraucher waren

massiv verunsichert und zeigten erhebliche

Kaufzurückhaltung, sodass die Erzeuger große

Teile der Ernte vernichten mussten. Der Preis-

verfall verstärkte sich noch im Juli 2011, als

die Stützungsmaßnahmen ausliefen. Insge-

samt kauften die Privathaushalte in Deutsch-

land 2011 ca. 1 Prozent mehr Frischgemüse,

gaben aber insgesamt 3 Prozent weniger aus.

BVEO und DRV koordinierten im Interesse der

Mitgliedsunternehmen die Krisenkommunika-

tion und waren mit der nationalen und euro-

päischen Politik, Administration und den Un-

tersuchungsbehörden im engen Austausch.

Ziel war es, rasch die EHEC-Infektionsquelle

zu orten und den wirtschaftlichen Schaden zu

begrenzen.

Gemeinsame Marktorganisationen

Nachdem die EU-Kommission 2010 eine No-

velle der EU-Durchführungsverordnung der

Gemeinsamen Marktorganisation Obst und

Gemüse abgeschlossen hatte, musste diese

in nationales Recht umgesetzt werden. Die

Umsetzung auf europäischer und nationaler

Ebene verlief nicht reibungslos. Zu nennen

sind insbesondere die Anerkennungsfragen

einiger Erzeugerorganisationen sowie die

Festlegung und Anwendung von Erstattungs-

zahlen für das umweltgerechte Verpackungs-

management. Nach wie vor plädieren die Er-

zeugerorganisationen für eine Ausnahme-

regelung vom europäischen Kartellrecht,

damit in Jahren mit Markstörungen über-

schüssige Mengen vom Markt genommen und

Mindestpreise festgelegt werden können.

Krisenmanagement

Zur Bewältigung von Lebensmittelkrisen hat

die QS Qualität und Sicherheit GmbH gemein-

sam mit den wichtigsten Akteuren der Lebens-

mittelkette ein Krisenmanagementsystem ent-

wickelt. Als Lehre aus der EHEC-Krise forderte

der DRV ein gemeinsames stufenübergreifen-

des Krisenmanagement von allen Wirtschafts-

teilnehmern und den zuständigen Bundes-

und Länderbehörden. Nur so können bei Kri-

sen die Abläufe transparenter und schneller

ablaufen, die Öffentlichkeit besser informiert

und Menschenleben geschützt werden.

Nitrat-Höchstwerte angehoben

Nach intensiven Beratungen zwischen den

nordwesteuropäischen Mitgliedstaaten mit

Salatproduktion und -vermarktung und der

Gesundheitsabteilung der EU-Kommission

konnten die Nitrat-Höchstwerte für Salate auf

DRV-Geschäftsbericht 2011 37

ein vertretbares Niveau angepasst werden.

Für Rucola wurde erstmals ein Höchstwert ein-

geführt. Zu verdanken hat dies die Gemüse-

wirtschaft einer Studie der Europäischen Be-

hörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Sie

kam zu der Erkenntnis, dass die Vorteile einer

salatbetonten Ernährung die Nachteile einer

Nitratkontamination in diesen Produkten über-

wiegen.

Fruit Logistica weiter auf Erfolgskurs

Vom 9. bis 11. Februar 2011 fand in Berlin die

19. Fruit Logistica statt. Der BVEO-Gemein-

schaftsstand integrierte neben den Erzeuger-

organisationen zahlreiche Firmen und Orga-

nisationen, wie die Agrarmarkt Informations-

Gesellschaft mbH, den 5-am-Tag e.V., die Deut-

sches Obst-Export-Kontor GmbH, den German

Export Association for Food and Agriproducts

e.V. (GEFA) und die Fachgesellschaft QS Obst,

Gemüse und Speisekartoffeln GmbH.

Schwerpunkt des deutschen Gemeinschafts-

standes war der Ausbau des Exports von Obst

und Gemüse. Gemeinsam mit der GEFA wur-

de hierzu eine Exportstrategie entwickelt.

Fachtagung: Risiken managen

Vom 13. bis 15. März fand in Königswinter die

Fachtagung für Obst- und Gemüsegenossen-

schaften statt, an der über 60 Geschäftsführer,

ehrenamtliche Mitglieder, Vorstände und

Aufsichtsräte sowie Meinungsbildner aus

den Reihen der Erzeugerorganisationen teil-

nahmen.

Im Mittelpunkt des Branchentreffs stand das

„Krisenmanagement bei frischem Obst und

Gemüse“. Die Teilnehmer kamen zu dem Er-

gebnis: Die Ernährungswirtschaft ist grund-

sätzlich krisenanfällig, bislang zu wenig trans-

parent und steht unter ständiger Beobachtung

kritischer Verbraucher und Medien. Lückenlo-

se Qualitätssicherung ist deshalb der beste

Schutz. Qualitätssicherungssysteme tragen

zur Lösung von Krisen bei, können aber das

eigene Krisen- und vor allem Kommunikati-

onsmanagement der Unternehmen nicht er-

setzen. Risikomanagement ist im gemeinsa-

men Interesse von Verbrauchern und Wirt-

schaft nach dem Motto „Risiken managen –

Verbraucher schützen“.

Werbeaktivitäten

Die Gremien von BVEO und DRV haben nach

Beendigung der CMA-Aktivitäten beschlossen,

auch zukünftig gemeinsame Werbemaßnah-

men für frisches Obst und Gemüse durchzu-

führen. Nach Testläufen mit verschiedenen

Agenturen diskutierte die BVEO 2011 unter

Moderation des renommierten Kölner „Rhein-

gold-Instituts“ die Inhalte eines Agenturbrie-

fings für die gemeinsame Werbung der deut-

schen Obst- und Gemüsewirtschaft. Nach ei-

nem ausführlichen Auswahlverfahren fiel die

Entscheidung auf die bekannte Werbeagentur

fischerAppelt AG, die zur Fruit Logistica 2012

die Imagekampagne mit dem Slogan

„Deutschland – mein Garten“ als Verbraucher-

werbung startete.

Dr. Markus Nöthen/Karl Schmitz

38 DRV-Geschäftsbericht 2011

Erstmals ist im Berichtsjahr die

Zahl der Weingärtner- und

Winzergenossenschaften

durch Fusionen unter

die Marke von

200 gefallen.

Die Rebflächen

blieben mit

32.002 ha jedoch

konstant. Im Weinwirt-

schaftsjahr 2010/2011 ha-

ben die 188 Winzergenossenschaften

2,14 Mio. hl Wein erzeugt und rd. 3,0 Mio. hl

im Wert von rd. 790 Mio. Euro vermarktet. Sie

blicken bei rückläufigem Absatz auf eine sta-

bile Umsatzentwicklung zurück. Die Durch-

schnittserlöse sind um rd. 7 Prozent gestiegen.

Die Mitgliedsunternehmen des DRV tragen da-

mit die Vermarktungsverantwortung für rd. ein

Drittel der deutschen Weinerzeugung und sind

trotz der heterogenen Struktur erfolgreich auf

allen Teilmärkten – Direktabsatz, Gastronomie,

Fachhandel, Lebensmitteleinzelhandel, Dis-

count und im Export – unterwegs.

Weinjahrgang 2011

Der Herbst mit angenehmen Temperaturen

wirkte sich positiv auf die Mostqualitäten aus.

Die überdurchschnittlichen Mostgewichte bei

der Lese von gesundem, reifem Traubenma-

terial sorgten für ideale Voraussetzungen bei

der Weinbereitung. Deutschlandweit kann die

Weinmosternte mit 9,3 Mio. hl als marktge-

recht bezeichnet werden und liegt im Durch-

schnitt der letzten zehn Jahre. Allerdings fiel

in den genossenschaftlich geprägten Anbau-

gebieten Franken und Württemberg, wo Mai-

fröste starke Schäden verursachten, die Ernte

ähnlich gering aus wie 2010. Ertragsausfälle

als Folge von Hagelschlag verzeichneten ver-

einzelt Winzergenossenschaften in Baden, an

der Mosel und in Württemberg.

Verfassungsmäßigkeit bestätigt

Im November 2011 hat das Bundesverwal-

tungsgericht in sieben Parallelverfahren die

Revisionen von rheinland-pfälzischen Winzern

und Kellereien zurückgewiesen. Sie hatten ge-

gen die Abgaben an den Deutschen Wein-

fonds und für die gebietliche Absatzförderung

für Wein geklagt.

Eine Änderung der Weinverordnung im Au-

gust 2011 sieht u. a. eine neue Definition der

hektarrelevanten Faktoren für die Umrech-

nung von Trauben und Traubenmost zu Wein

sowie die Festlegung einer Liste von Reb-

sorten, deren Verwendung für Weine ohne

g.U./g.g.A. verboten ist, vor.

Verbandsaktivitäten

Der DRV hat bei den Lizenzentgelten für Ver-

kaufsverpackungen einen weiteren Rahmen-

vertrag mit sehr günstigen Konditionen für

seine Mitglieder ausgehandelt. Der Verband

berät seine Mitglieder in allen Fragen der Ver-

packungsverordnung, die sich in der prakti-

schen Umsetzung als äußerst schwierig dar-

stellt und zahlreiche juristische Auslegungen

verlangt.

Weinwirtschaft

DRV-Geschäftsbericht 2011 39

Best of Genossenschaften

Der DRV hat mit Unterstützung des Deutschen

Weininstituts herausragende Weine der Win-

zer- und Weingärtnergenossenschaften aus-

gewählt und ein repräsentatives Probierpaket

geschnürt. Anforderungsprofil für die Weine

mit dem Premium-Segment waren vor allem

die Regionalität sowie die Auswahl einer ge-

bietstypischen Rebsorte.

Erneut hat der DRV ein Rückstandsmonitoring

durchgeführt. Dabei wurden Weine der teil-

nehmenden Winzergenossenschaften auf Pes-

tizidrückstände untersucht. Es wurden keine

von den gesetzlichen Normwerten abweichen-

den Ergebnisse registriert. Das Pilotprojekt QS

Wein wird fortgeführt und soll 2012 abge-

schlossen werden.

Ausblick 2012

Auf europäischer Ebene steht 2012 die Diskus-

sion um die Aufrechterhaltung der Pflanzrech-

teregelung im Fokus. Der DRV hat sich bereits

gemeinsam mit den europäischen Weinerzeu-

gern klar für einen Erhalt nach 2015 bzw. 2018

ausgesprochen. Des Weiteren steht eine Än-

derung bei der Allergenkennzeichnung im

Weinbereich an.

Stefan Kolb/Karl Schmitz

Entwicklung der Winzergenossenschaften

Jahr Anzahl Mitglieder Weinberg- Wein- Umsätzefläche erzeugung

insgesamt mit eigener in Tsd. in ha in Mio. hl in Mio. hl in Mio. EURKellerwirt-

schaft

1900 113 1

1938 493 468 29

1960/1961 543 441 56 19.109 2,00 1,42 122,35

1970/1971 497 252 61 31.769 3,00 2,16 264,48

1980/1981 342 192 67 34.935 1,67 3,09 650,38

1990/1991 314 171 68 37.148 3,04 3,62 693,35

1995/1996 291 170 69 33.755 2,58 3,22 702,20

2005/2006 220 134 55 32.111 2,95 2,99 732,09

2006/2007 214 130 52 31.963 2,82 3,01 754,58

2007/2008 212 124 51 31.973 3,12 3,09 782,44

2008/2009 209 120 51 32.111 2,93 2,98 779,57

2009/2010 202 116 50 32.175 2,70 3,18 789,40

2010/2011 188 111 49 32.002 2,14 2,97 789,53

Datenquelle: DRV-Weinwirtschaftsjahr; Statistischer Bericht

40 DRV-Geschäftsbericht 2011

Agrargenossenschaften

Die rd. 1.000 Agrargenossenschaften, von de-

nen rd. 85 Prozent dem DRV angeschlossen

sind, konnten 2011 ihre Ergebnisse weiter sta-

bilisieren. Der Umsatz dieser Genossen-

schaftsgruppe beträgt rd. 1,8 Mrd. Euro. Der

Wert liegt damit knapp 5 Prozent über dem

des Vorjahres.

Insbesondere Agrargenossenschaften, die auf

Milchviehhaltung ausgerichtet sind, nutzten

die gefestigte Marktsituation und verbesserten

ihre Betriebsergebnisse. Im Ackerbau zeigte

sich als Folge ungünstiger und regional sehr

unterschiedlicher Witterungsverläufe eine dif-

ferenzierte Ertragslage, die insgesamt durch

deutlich gestiegene Betriebskosten beeinflusst

wurde.

Für 2012 haben sich die gesamtwirtschaftli-

chen Perspektiven eingetrübt. Diese Entwick-

lung schlägt sich auch auf den Agrarmärkten

nieder. Wenn unter diesen Vorzeichen die

Marktniveaus erhalten bleiben, rechnet der

DRV mit einer weiterhin stabilen Unterneh-

mensentwicklung.

Agrarpolitische Rahmenbedingungen

Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg

der Agrargenossenschaften sind zukunftswei-

sende, wettbewerbsfördernde politische Rah-

menbedingungen, für die sich der DRV inten-

siv einsetzt.

Dafür hat die Ausgestaltung der Gemein-

samen Agrarpolitik (GAP) große Bedeutung.

Nachdem die Agrargenossenschaften auf-

grund der durch die Health-Check-Beschlüsse

eingeführten progressiven Modulation bereits

eine zusätzliche Belastung erfahren haben, ist

nun eine weitere Kürzung der Direktzahlungen

nach 2013 in der Diskussion. Der DRV lehnt

die Einführung einer Degression bzw. Kap-

pung der Direktzahlungen als nicht akzepta-

blen Systemwechsel und Ungleichbehand-

lung zulasten der Agrargenossenschaften ent-

schieden ab.

Angemessene Ausgleichszahlungen

Die Agrargenossenschaften müssen auch zu-

künftig angemessene Ausgleichszahlungen

für die Einhaltung der im internationalen Ver-

gleich hohen Produktions- und Qualitätsstan-

dards und für die erbrachten Gemeinwohlleis-

tungen, insbesondere in den überwiegend

strukturschwachen ländlichen Räumen Ost-

deutschlands, erhalten. Die Berücksichtigung

der Arbeitskräfte mag die Benachteiligung

zwar abmildern, allerdings bestehen erhebli-

che Zweifel an einer praktikablen Umsetzung

dieses Kommissions-Vorschlages.

Dr. Volker J. Petersen

DRV-Geschäftsbericht 2011 41

Dienstleistungen

Recht und Steuer

Das Jahr 2011 begann mit intensiven Beratun-

gen der rechtlichen Auswirkungen des Dioxin-

Geschehens im Futtermittelsektor. Zudem

standen im Vieh- und Fleischbereich die The-

men „Branchenkommunikation Fleisch“ und

„Kopfpauschalen“ sowie ihre rechtliche Um-

setzung im Fokus. Auch die „Milchsektorun-

tersuchung“ des Bundeskartellamtes wurde

fortgeführt. Als Ausschnitt aus der Untersu-

chung waren 2011 Kernthema die Preisverglei-

che mit besonderem Blick auf Milchpreiserhe-

bungen und Referenzpreise in Milchkaufver-

trägen.

Die Marktorganisation für Obst und Gemüse

bildete erneut einen Schwerpunkt durch Än-

derung der nationalen Durchführungsverord-

nung und mit den notwendigen Anpassungen

der Mustersatzung für anerkannte Erzeuger-

organisationen. Weitere Kernpunkte waren

verschiedene Verträge im Zuchtviehbereich

und das immer wiederkehrende Thema

„Nachbausaatgut“ einschließlich der Saatgut-

aufzeichnungspflichten, deren vermeintliche

Verletzung zu ersten Verwarnschreiben und

Bußgeldbescheiden der Überwachungsbehör-

den führten.

Einmal mehr wurde die Abgrenzung des Ein-

lagengeschäfts von der Bundesanstalt für Fi-

nanzdienstleistungen (BaFin) aufgegriffen. Der

DRV hat für seine Mitglieder das Informations-

blatt und die Musterverträge überarbeitet, um

die Arbeitshilfen den Forderungen der BaFin

anzupassen.

Kollektivmarke stärken

Immer wieder wurden in den letzten Jahren

Verletzungen der Nutzung der Kollektivmarken

des DRV durch Dritte, aber auch durch Mit-

glieder festgestellt. Zur Stärkung der Marke

„Raiffeisen“ einschließlich Giebelkreuz und

zur Verbesserung der Abgrenzung der Rechte

und Pflichten einer Nutzung der Kollektivmar-

ken wurden die Zeichennutzungsrichtlinien

überarbeitet. Gleichzeitig wurde für die Mit-

glieder zur Arbeitserleichterung im Umgang

mit den Kollektivmarken ein Leitfaden erstellt.

Erleichterungen erreicht

Im Steuerrecht begann das Jahr 2011 eben-

falls turbulent mit der Problematik der umsatz-

steuerlichen Behandlung von Konverterkalk.

Aufgrund geänderter Verwaltungsauffassung

mussten des Weiteren die Schlachtviehab-

rechnungen aus umsatzsteuerlicher Sicht

überprüft und je nach Sachlage angepasst

werden. In diesem Zusammenhang mussten

die Allgemeinen Geschäftsbedingungen aus

umsatzsteuerlicher Sicht überarbeitet werden.

Zu diesem Themenkomplex ist es dem DRV

gegenüber dem Bundesministerium der Fi-

nanzen (BMF) gelungen, eine Übergangsfrist

zur Umstellung der Schlachtviehabrechnun-

gen für die Unternehmen zu erwirken.

Auch Gesetzesinitiativen mit klangvollen Na-

men, wie Beitreibungsrichtlinie-Umsetzungs-

gesetz, haben Neuerungen gebracht. So wird

mit Wirkung ab 2014 ein verpflichtendes Kir-

chensteuerabzugsverfahren im Zusammen-

42 DRV-Geschäftsbericht 2011

hang mit Kapitalerträgen eingeführt. Hier for-

dert der DRV Erleichterungen des bürokrati-

schen Aufwandes. Darüber hinaus hat

Deutschland im Alleingang die Buch- und Be-

legnachweise bei innergemeinschaftlichen

Lieferungen angepasst. Es wurde eine soge-

nannte „Gelangensbestätigung“ in die um-

satzsteuerlichen Regelungen aufgenommen.

Aufgrund einer Eingabe des DRV zum Ent-

wurfsschreiben des BMF zeichnen sich Er-

leichterungen bei der Umsetzung ab. Weiteren

Beratungsbedarf gab es im Hinblick auf die

neuen Gewerbesteuererlasse und die Ände-

rungen zur Energiebesteuerung.

Im Jahr 2012 stehen insbesondere die Gelan-

gensbestätigung, aber auch Fragen zum Kir-

chensteuerabzugsverfahren bei Kapitalerträ-

gen im Fokus. Zudem beschäftigen den DRV

geplante Gesetzesänderungen zum Zahlungs-

verzug und zu den Allgemeinen Geschäftsbe-

dingungen. Wie jedes Jahr ist die Arbeit im

Bereich Recht und Steuer zusätzlich durch eine

Vielzahl von Einzelfragen der DRV-Mitglieds-

unternehmen geprägt.

RAin Birgit Buth

Lebensmittelrecht

Im Jahr 2011 hat die Novelle des Verbraucher-

informationsgesetzes zahlreiche Fragen für die

genossenschaftlichen Lebensmittelunterneh-

men aufgeworfen. Darüber hinaus wurde die

Wirtschaft mit dem Start eines Internetportals

über vermeintliche Verbrauchertäuschungen

konfrontiert. Zudem bleibt das Thema Gentech-

nik ein Dauerbrenner für die Unternehmen.

Verbraucherinformationsgesetz

Als Konsequenz aus dem Dioxingeschehen

zum Jahresbeginn hat die Bundesregierung

eine Novelle des Verbraucherinformationsge-

setzes vorgelegt, die Anfang 2012 in Kraft ge-

treten ist. Die Informationsrechte der Öffent-

lichkeit wurden zulasten der Schutzinteressen

von Lebens- und Futtermittelunternehmen

massiv ausgeweitet. Gegenüber den politi-

schen Entscheidungsträgern hat der DRV

mehrfach deutlich gemacht, dass die Novelle

den bisher umfassend geschützten Begriff des

Betriebs- und Geschäftsgeheimnisses relati-

viert und zu Ungleichbehandlungen von Un-

ternehmen führt. Denn Behörden wurde die

Befugnis erteilt, nach eigenem Ermessen eine

Abwägung zwischen Informations- und Ge-

heimhaltungsinteressen vorzunehmen.

Internetportal

Seit Mitte 2011 können Verbraucher auf dem

vom BMELV und der Verbraucherzentrale Hes-

sen betriebenen Internetportal www.lebens-

mittelklarheit.de Beschwerden über als täu-

schend empfundene Aufmachungen von Le-

bensmitteln veröffentlichen. Der DRV sieht

hierbei keinen fairen und sachlichen Mei-

nungsaustausch zwischen Konsumenten und

Herstellern gegeben. Er befürchtet, dass etab-

lierte Marken allein dadurch negativ hervor-

gehoben werden, wenn sie mit einer subjektiv

empfundenen Täuschung auf einem staatlich

DRV-Geschäftsbericht 2011 43

mitfinanzierten Internetportal genannt wer-

den. Gegenüber dem BMELV hat der DRV ver-

deutlicht, dass Produkte, die lebensmittel-

rechtlich einwandfrei sind, nicht stellvertre-

tend für die geltende Rechtslage kritisiert wer-

den dürfen. Der DRV sieht die Gefahr der Etab-

lierung von Sekundärstandards jenseits des

geltenden Lebensmittelrechts, dessen Grund-

sätze dadurch infrage gestellt werden.

Gentechnik

Nach jahrelangem Druck durch die betroffe-

nen Wirtschaftsbeteiligten ist 2011 für Futter-

mittel die technische Lösung zum Umgang mit

zufälligen Spureneinträgen noch nicht in der

Europäischen Union zugelassener gentech-

nisch veränderter Organismen in Rohstoffen

in Kraft getreten. Im laufenden Jahr setzt sich

der DRV sowohl auf nationaler als auch auf

europäischer Ebene weiterhin nachhaltig da-

für ein, dass die technische Lösung schrittwei-

se zunächst auf Lebensmittel und anschlie-

ßend auf Saatgut ausgeweitet wird. Die konti-

nuierlich zunehmende weltweite Nutzung der

Grünen Gentechnik macht entsprechende Lö-

sungen zwingend erforderlich.

Dr. Claudia Döring

Nachhaltigkeit

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist zu einer fes-

ten Größe in Politik, Gesellschaft und den Un-

ternehmen geworden. Im unternehmerischen

Alltag werden Aspekte der Nachhaltigkeit in-

tensiver berücksichtigt als früher. Dies ge-

schieht oftmals aus eigenem Antrieb, aber

auch weil Gesellschaft und Geschäftspartner

mehr Wert darauf legen, ausschließlich mit

Unternehmen zusammenzuarbeiten, die nach-

weislich Mindeststandards erfüllen.

Steigende Bedeutung

Auch die Agrarwirtschaft kann sich dieser Ent-

wicklung nicht entziehen. Zahlreiche Unter-

nehmen haben mittlerweile eigene Nachhal-

tigkeitskonzepte entwickelt und kommuniziert.

Insbesondere die genossenschaftlichen Unter-

nehmen können vielfältige Leistungen vorwei-

sen. Zum einen ist das Prinzip der Nachhaltig-

keit in der Agrarwirtschaft seit vielen Genera-

tionen fest verankert. Zum anderen ist die ge-

nossenschaftliche Rechtsform mit ihren de-

mokratischen Entscheidungsstrukturen, der

breiten Streuung des Eigentums und der fes-

ten Verankerung in der Region, in der sie tätig

ist, bereits systembedingt auf eine nachhaltige

Wirtschaftsweise ausgerichtet.

Unternehmensbezogener Ansatz

Nach Ansicht des DRV ist ein Nachhaltigkeits-

konzept nur dann überzeugend, wenn es das

gesamte Unternehmen umfasst. Nachhaltiges

Wirtschaften ist gegeben, wenn die Leistungs-

fähigkeit eines Unternehmens gesteigert,

gleichzeitig Ressourcenverbrauch und nega-

tive Umweltauswirkungen gesenkt werden.

Dies kann aber nur gelingen, wenn das ge-

samte Unternehmen betrachtet wird und nicht

nur das einzelne Produkt.

44 DRV-Geschäftsbericht 2011

Gütertransportleistung verschiedener Verkehrsträger1995 bis 2011 in Mrd. Tonnenkilometer

Straßenverkehr

700.000

600.000

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

0

Eisenbahnverkehr

Binnenschifffahrt

Rohrleitungen

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden

Schnittstelle Landwirtschaft

Die Schnittstelle Landwirtschaft – Ersterfasser

ist zukünftig besonders gefordert. So ist es zur

Erfüllung der Treibhausgas-Minderungsquo-

ten nach den Nachhaltigkeitsverordnungen ab

spätestens 2017 erforderlich, individuelle Wer-

te zu berechnen. Darüber hinaus will z. B. ein

großer deutscher Lebensmittelkonzern Milch

perspektivisch nur noch als nachhaltig abneh-

men, wenn sie ohne Importsojafuttermittel er-

zeugt wird. Diese Entwicklungen stellen zu-

sätzliche Herausforderungen für die genos-

senschaftlichen Unternehmen in der Kommu-

nikation mit ihren Mitgliedern und der waren-

bezogenen Dokumentation dar.

Der DRV setzt sich dafür ein, dass akzeptable,

praxistaugliche Lösungen unter Berücksichti-

gung der Interessen aller Beteiligten entlang

der Produktionskette geschaffen und Fehlent-

wicklungen verhindert werden.

RA Guido Seedler

Verkehr und Logistik

Parallel zur gesamtwirtschaftlichen Erholung

ist 2011 die Güterverkehrsleistung in Deutsch-

land leicht auf 651 Mrd. Tonnenkilometer ge-

stiegen. Die Zuwächse beim Straßentransport

und auf der Schiene (jeweils etwa fünf Pro-

zent) sind u.a. auf die teilweise massiven Be-

einträchtigungen der Binnenschifffahrt zurück-

zuführen. So war die Rheinschifffahrt durch

eine wochenlange Sperrung nach einem Tan-

kerunfall bei St. Goarshausen gestört; lang an-

haltende Niedrigwasserstände behinderten

den Verkehr auf nahezu allen Binnengewäs-

DRV-Geschäftsbericht 2011 45

sern. Dies führte zum Rückgang der Transport-

leistung um elf Prozent und eine entsprechen-

de Verlagerung auf Lkw und Schiene.

Hieraus wird ersichtlich, dass eine Verschie-

bung von Transporten „weg von der Straße“

rasch an Grenzen stößt. Warengenossenschaf-

ten investieren zwar massiv in Hafenstandorte,

müssen jedoch weiterhin per Lkw und Bahn

erreichbar sein.

Im Berichtsjahr sind die Kosten für Treibstoffe

und Arbeitsleistungen wieder merklich ange-

stiegen. Hinzu kommen neue Wettbewerbs-

nachteile durch gesetzliche Vorgaben bzw.

Ausnahmeregelungen anderer EU-Staaten,

die der DRV in seiner Lobbyarbeit aufgegriffen

hat: So erlaubt Frankreich seit Anfang 2011

eine Gesamtmasse von 44 Tonnen für Agrar-

transporte. Dadurch können Getreide und Fut-

termittel um 15 Prozent günstiger transportiert

werden als in Deutschland. Die Niederlande

und die skandinavischen Länder erlauben

noch höhere Gesamtmassen von 48 bzw. 60

Tonnen.

Aufgrund neuer Tierschutzbestimmungen

muss die Kopf- bzw. Wiederristfreiheit beim

Transport von Rindern und Schweinen min-

destens 20 cm betragen. Unter Berücksichti-

gung der maximal erlaubten Gesamthöhe von

4 m ist ein Doppelstocktransport bei Rindern

bzw. ein dreistöckiger Transport bei Schwei-

nen nicht mehr möglich. Daraus ergibt sich

eine drastische Erhöhung des Transportver-

kehrs für Rinder um 80 Prozent und für

Schweine um 33 Prozent. Abhilfe könnte durch

begrenzte Ausnahmeregelungen für die zuläs-

sige Fahrzeughöhe (4,20 m) geschaffen wer-

den.

Einen Etappensieg verbucht der DRV für die

Milchwirtschaft: Aufgrund einer geänderten

Auslegung einer seit 1985 (!) unverändert be-

stehenden Regelung wurde im Herbst 2011

die Tachografenpflicht für Milchsammelfahr-

zeuge behauptet. Gemeinsam mit anderen

Verbänden konnte der DRV eine Duldung er-

reichen, bis die Formulierung in den Verord-

nungen den neuartigen Auslegungen gerecht

wird.

Dr. Michael Reininger

Betriebswirtschaft

Der DRV unterstützt die unternehmerische Tä-

tigkeit seiner Mitglieder u. a. durch die Erstel-

lung von Betriebsvergleichen und den Ab-

schluss von Rahmenverträgen.

Am Betriebsvergleich 2010/11 „Raiffeisen-

Märkte“ beteiligten sich 72 Märkte mit einem

Umsatzvolumen von 80 Mio. Euro. Die Teilneh-

mer erhielten eine individuelle Auswertung,

die den direkten Vergleich mit ähnlich gelager-

ten Märkten auch bundesweit ermöglicht. Be-

sondere Gruppenmerkmale sind Umsatzgrö-

ßenklasse, Sortimentsschwerpunkte, Markter-

folge, regionaler Bezug und Marktflächen.

2011 wurden neue Vereinbarungen mit Tele-

Cash getroffen, die weitere Preissenkungen

46 DRV-Geschäftsbericht 2011

bei den monatlichen Mieten für Terminals und

die Transaktionsgebühren beinhalten. Es be-

steht ein großes Nachfragepotenzial in der

Raiffeisen-Organisation. Einen neuen An-

schlussvertrag mit Microsoft gibt es ab Juni

2012 mit einer Laufzeit von drei Jahren. Wei-

tere Rahmenvertragspartner sind Vodafone,

Telekom, Bitzer sowie Zauner & Partner.

Heinz-Joachim Bösing

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mit einer offenen und fachkompetenten Kom-

munikation hat der DRV erneut zur Lösung von

Problemen und damit zur erfolgreichen DRV-

Interessenvertretung in Berlin, Bonn und Brüs-

sel beizutragen. Gleich zum Jahresbeginn galt

es, rasch das Dioxin-Geschehen einzugrenzen

und aufzuklären. Dazu hat der DRV als aner-

kannter Vertreter seiner Mitgliedsunterneh-

men in zahlreichen Beratungen mit Bundes-

und Landespolitikern sowie der Administrati-

on maßgeblich beigetragen. Ergänzt wurde

diese Sacharbeit durch die Presse- und Öffent-

lichkeitsarbeit.

Im Sommer standen wochenlang die Gemü-

se-Erzeuger und Vermarkter unter Generalver-

dacht und damit im Fokus der Medien. Die dra-

matischen Folgen und existenzbedrohenden

Auswirkungen der EHEC-Infektionen forderten

den DRV als Krisenmanager. Auch der Deut-

sche Raiffeisentag in Berlin stand im Zeichen

des EHEC-Geschehens. Der DRV nutzte diese

Plattform und erörterte mit Bundesministerin

Ilse Aigner tragfähige Entschädigungslösun-

gen für Erzeuger und Vermarkter.

Auf großes Medieninteresse stieß das Wirt-

schaftsforum „Raiffeisen-Genossenschaften

– Wir leben Nachhaltigkeit“. Präsentiert wur-

den innovative Unternehmenskonzepte, die

auch in einer DRV-Broschüre nachzulesen

sind. Genossenschaftliche Unternehmen stel-

len vor, wie die Prinzipien der Nachhaltigkeit

umgesetzt und gelebt werden: Sie überneh-

men Verantwortung gegenüber den Mitglie-

dern und Mitarbeitern, der Umwelt sowie der

Gesellschaft.

Als Sparten übergreifender Verband ist es dem

DRV einmal mehr gelungen, die Themenviel-

falt und Erwartungen der Mitgliedsunterneh-

men zu bündeln. So nahm der DRV zum Akti-

onsplan „Verbraucherschutz in der Futtermit-

telkette“ und zur „Charta Landwirtschaft und

Verbraucher“ eindeutig Stellung. Beachtung

fanden die DRV-Vorschläge zur Ausgestaltung

der Gemeinsamen Agrarpolitik und seine Kri-

tik an der geplanten Kappung der Direktzah-

lungen für große Einzelbetriebe.

Wichtige Veranstaltungen für die Mitglieder

sind die spartenspezifischen Fachtagungen.

Bei der DRV-Fachtagung Futterwirtschaft wur-

den erste Konzepte zur Schaffung von Allian-

zen und zur Nutzung von Synergien als Reak-

tion auf das Dioxin-Geschehen vorgestellt. Als

Ergebnis wurde die Allianz Futtermittelsicher-

heit Deutschland (AFS) eG im September 2011

gegründet.

DRV-Geschäftsbericht 2011 47

Große Beachtung finden insbesondere in Zei-

ten volatiler Agrarmärkte die Ernteschätzun-

gen des DRV. Ab März werden die verlässli-

chen Prognosen jeweils monatlich aktualisiert

und veröffentlicht. Seit der Ankündigung der

Bundesregierung, das EEG zu novellieren, hat

sich der DRV nachdrücklich für den Ausbau

der energetischen Nutzung von Biomasse und

die Entschärfung der Flächenkonkurrenz ein-

gesetzt. Mehrfach warnte Präsident Manfred

Nüssel vor der Gefahr, dass die Wettbewerbs-

fähigkeit der deutschen Milch- und Verede-

lungswirtschaft auf dem Spiel steht.

Monika Windbergs

Agrarportal raiffeisen.com

Im Jahr 2011 hat das Internetportal

raiffeisen.com zusammen mit den Webseiten

der Partnerfirma land24 mit über 60.000 Land-

wirten pro Tag einen neuen Besucherrekord

aufgestellt. Immer mehr Kunden greifen dabei

nicht mehr über ihren PC, sondern über mobi-

le Endgeräte auf das Raiffeisen-Portal zu. Ins-

besondere das Raiffeisen-Börsenfenster wird

bereits von jedem fünften Nutzer über sein

Smartphone aufgerufen.

Auch bei den Genossenschaften setzt sich das

mobile Internet durch. Bereits über hundert

Außendienstler haben ihren bisher üblichen

Schreibblock oder Auftragszettel durch mo-

derne Tablet-PC ersetzt. Auch bei den Land-

wirten verbreiten sich die Mobilgeräte rasant.

Deshalb steht auch das Jahr 2012 eindeutig

im Fokus des mobilen Internets. Mit der Kom-

munikation per Mail direkt aufs Handy tun sich

für die Genossenschaften viele neue Möglich-

keiten auf. Es wird zur Tagesroutine, seine

Kunden über das Marktgeschehen und even-

tuelle Sonderangebote zeitnah zu informieren.

Das klassische Papierrundschreiben per Rech-

nungsbeileger wird immer unwichtiger.

Zudem richten die Genossenschaften auf ih-

ren Webseiten Kundenlogins ein, wo sie ihre

Kunden ständig mit Sonderservices, z. B. mit

Realtime-Börsenkursen versorgen. Mehrere

Hauptgenossenschaften und rd. zehn Orts-

genossenschaften haben diesen Mitglieder-

service inzwischen mit eigenen HandyApps

verknüpft. Weitere AgrarApps findet man un-

ter www.landapps.de.

Ein Schwerpunkt liegt weiterhin auf dem On-

line-Kundenmanagement. Unter dem Namen

RaiKis (Raiffeisen-Kundeninformationssys-

tem) wurde ein komplett webbasiertes CRM-

System entwickelt, mit dessen Hilfe Ge-

nossenschaften ihre Kundenkontakte besser

dokumentieren, versenden und auswerten

können. Das System ist bei über 30 Waren-

genossenschaften bisher im Einsatz. Eine

Ausweitung auf die Sparten Vieh, Obst/Gemü-

se und Wein ist vorgesehen. Details unter

http://demo.raikis.com/demo.

Als neues, wichtiges Arbeitsfeld hat sich die

Computertelefonie herausgestellt. Unter dem

Namen RaiTel werden PC und Telefon intelli-

gent miteinander verbunden, um den Telefon-

verkauf und die Telefonberatung noch beque-

48 DRV-Geschäftsbericht 2011

mer und schlagkräftiger zu machen. Details

unter www.raiffeisen.com/webedit/raitel/web.

Dr. Heiner Stiens

ADG-Bildungsarbeit

2011 lag ein Schwerpunkt der Bildungsarbeit

auf der weiteren Systematisierung der Ma-

nagementqualifikation im Sinne einer Auf-

stiegsfortbildung in Raiffeisen-Genossen-

schaften und Zentralen sowie in Kreditgenos-

senschaften mit Warengeschäft.

Die ADG und die regionalen Genossenschafts-

verbände haben gemeinsam ein bundesweit

einheitliches Konzept der modularen Auf-

stiegsfortbildung entwickelt, das auf die Über-

nahme von Verantwortung in der ersten und

zweiten Führungsebene vorbereitet. Ziel der

Kooperation ist es, die strategische Personal-

entwicklung für diese Zielgruppe auszubauen

und gezielt voranzutreiben und den Unterneh-

men die Möglichkeit zu bieten, potenzialstar-

ken Mitarbeitern frühzeitig eine exzellente Per-

spektive im Unternehmen zu eröffnen.

Qualifizierungsprogramme

Mit der zunehmenden Komplexität des Ge-

schäfts steigen die Verantwortung und die

Breite der Aufgabenbereiche der Fachkräfte

und des mittleren Managements. Hier setzt die

ADG seit geraumer Zeit mit maßgeschneider-

ten Qualifizierungsprogrammen mit Ab-

schlusszertifikat neue Maßstäbe im qualitäts-

und lernerfolgsgesicherten Angebot. Diese

Programme zeichnen sich durch maximalen

Praxisbezug aus.

Die Angebote sind speziell auf die Anforde-

rungen einzelner Funktionen, die Mitarbeiter

in Genossenschaften erfüllen, zugeschnitten.

Beispielhaft sind die Programme für Energie-

kaufleute, Energiefachwirte, Agrartechnikver-

käufer, Silomeister und Marktleiter zu nennen.

Sukzessive wird das bestehende Angebot wei-

terentwickelt und ausgebaut. Im Jahr 2012

werden die Programme für Düngemittel-Fach-

verkäufer und Futtermittel-Fachverkäufer wei-

terentwickelt sowie Programme für Ersatzteil-

Lagerleiter und Pflanzenschutzmittel-Fachver-

käufer in neuer Form angeboten.

Berufsbegleitend studieren

Zum 1. Januar 2011 gründete die ADG ge-

meinsam mit der Steinbeis-Hochschule Berlin

die ADG Business School mit Sitz in Monta-

baur. Mitarbeiter aus Raiffeisen-Genossen-

schaften und Zentralen bekommen die Chan-

ce, in 48 Präsenztagen verteilt auf drei Jahre

einen Bachelorabschluss mit Schwerpunkt

Management & Handel zu erwerben.

René Borresch

DRV-Geschäftsbericht 2011 49

Raiffeisen im Verbund

DZ BANK Gruppe

Die DZ BANK Gruppe setzte 2011 ihre gute ope-

rative Geschäftsentwicklung fort und erwirt-

schaftete ein um Einflüsse aus der Staatsschul-

denkrise bereinigtes Ergebnis vor Steuern

(IFRS) in Höhe von 1,89 Mrd. Euro (Vorjahr 1,62

Mrd. Euro). Nach Wertberichtigungen auf grie-

chische Staatsanleihen sowie temporären Be-

wertungsabschlägen auf Anleihen der Euro-Pe-

ripherieländer belief sich das Ergebnis vor Steu-

ern auf 324 Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote

(Tier 1 Ratio) erreichte 11,7 Prozent nach 10,6

Prozent im Vorjahr. Die Bilanzsumme der

DZ BANK Gruppe stieg auf 405,9 Mrd. Euro (Vor-

jahr 383,5 Mrd. Euro).

WGZ BANK

Die WGZ BANK hat im Geschäftsjahr 2011 in

einem schwierigen und wettbewerbsintensi-

ven Umfeld erneut ihre Leistungsfähigkeit und

Solidität unter Beweis gestellt. Das Betriebs-

ergebnis der WGZ BANK vor Bewertung er-

reichte mit 280,4 Mio. Euro das zweitbeste Er-

gebnis in der Unternehmensgeschichte. Dies

hat trotz der hohen Belastungen aus der euro-

päischen Staatsschuldenkrise eine weitere

Stärkung der Reserven erlaubt. Das Ergebnis

nach Steuern beträgt 50,1 Mio. Euro. Das IFRS-

Ergebnis der WGZ BANK Gruppe ist aufgrund

der massiven Wertbeeinträchtigungen des

Staatsanleihenportfolios der WL BANK mit

–239,7 Mio. Euro erwartungsgemäß negativ.

Die Bilanzsumme wuchs in der WGZ BANK

auf 50,7 Mrd. Euro. In der WGZ BANK Gruppe

ist sie mit 93,9 Mrd. Euro nahezu unverändert.

Die Eigenkapitalausstattung ist nach wie vor

solide.

R+V Versicherung

Die R+V Versicherung hat 2011 in allen Sparten

ein hervorragendes Neugeschäft erzielt und ihre

Marktposition weiter ausgebaut. Die Kunden-

zahl stieg um rd. 100.000 auf über 7,73 Mio. Der

R+V Konzern verzeichnete nach IFRS ein Bei-

tragsplus von 2 Prozent auf 11,3 Mrd. Euro.

Im Segment Personenversicherung lag im In-

land der gesamte Neubeitrag mit 2,79 Mrd.

Euro um 1,8 Prozent über dem Vorjahr und so-

gar über dem historischen Höchstwert aus

2009. Der R+V Krankenversicherung gelang

dank eines Rekordneugeschäftes erneut ein

zweistelliger Beitragszuwachs. In der Scha-

den-/Unfallversicherung steigerte der R+V

Konzern seine Beitragseinnahmen um 5,6 Pro-

zent auf 4,3 Mrd. Euro. Insgesamt hat R+V eine

gute Ausgangsposition für das Geschäftsjahr

2012.

50 DRV-Geschäftsbericht 2011

Schwäbisch Hall

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG hat

2011 gemeinsam mit den genossenschaftli-

chen Partnerbanken rd. 900.000 Verträge über

31,7 Mrd. Euro Bausparsumme abgeschlossen

– ein Plus von 10,5 Prozent. Damit verbesserte

sich der Marktanteil auf 29,6 Prozent.

Auch beim Wohn-Riester-Geschäft liegt

Schwäbisch Hall mit 105.000 Verträgen über

dem Branchenschnitt. Gut drei Jahre nach

dem Start sind knapp 300.000 Verträge im Be-

stand und Schwäbisch Hall verzeichnet in die-

sem Segment einen Marktanteil von etwa 30

Prozent. Die Zahl der Kunden stieg auf 6,8 Mio.

Die Gesamtbausparsumme aller 7,4 Mio. Ver-

träge im Bestand beläuft sich auf 237 Mrd.

Euro.

Im Geschäftsfeld Baufinanzierung hat Schwä-

bisch Hall mit einem Wachstum von 3,9 Pro-

zent ein Rekordvolumen von 11,2 Mrd. Euro

erreicht. Nicht eingerechnet sind dabei 6,9

Mrd. Euro (+46 %) an Baufinanzierungen der

genossenschaftlichen Banken, die mit einem

Schwäbisch Hall-Bausparvertrag unterlegt

sind. Das zeigt, dass die Zusammenarbeit mit

den genossenschaftlichen Partnerbanken

funktioniert und die Produkte die Wünsche der

Kunden treffen.

DG HYP

Die DG HYP ist Kompetenzcenter und Spezia-

list für gewerbliche Immobilienfinanzierungen

der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Im

Geschäftsjahr 2011 hat die DG HYP ein Neu-

geschäftsvolumen von 4,0 Mrd. Euro erzielt.

Davon entfielen 3,8 Mrd. Euro auf den Kern-

markt Deutschland, das entspricht einer Stei-

gerung um rd. 22 Prozent gegenüber dem Vor-

jahr. Besonders erfolgreich entwickelte sich

das Gemeinschaftskreditgeschäft mit den

Volksbanken und Raiffeisenbanken, das um

70,2 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro gestiegen ist.

Ziel der DG HYP ist es, im Rahmen der part-

nerschaftlichen Kreditvergabe mit den Volks-

banken und Raiffeisenbanken das Geschäft

sukzessive auszubauen.

MünchenerHyp

Die MünchenerHyp konnte dem Druck im ka-

pitalmarktseitig schwierigen Umfeld des Jah-

res 2011 standhalten. Das Neugeschäft entwi-

ckelte sich sehr gut. Sowohl in der Wohnim-

mobilienfinanzierung als auch in der gewerb-

lichen Immobilienfinanzierung wurden die Zie-

le mit einem Zusagevolumen von insgesamt

3,4 Mrd. Euro übertroffen.

Die Bilanzsumme 2011 betrug 37,3 Mrd. Euro.

Ihren Bestand an Hypotheken- und sonstigen

Baufinanzierungsdarlehen konnte die Bank

dank des guten Neugeschäfts vor allem in der

Wohnimmobilienfinanzierung deutlich aus-

weiten. Insgesamt belief sich der Bestand an

Immobilienfinanzierungen zum Jahresende

auf 19,4 Mrd. Euro. Das ist ein Zuwachs von

rd. 1,0 Mrd. Euro. Die MünchenerHyp erwartet,

trotz der vielfältigen Belastungen auf den Ka-

DRV-Geschäftsbericht 2011 51

pitalmärkten, organisch in ihren Kernge-

schäftsfeldern weiter zu wachsen.

Union Investment-Gruppe

Union Investment steht seit über 50 Jahren

für erfolgreiches, kundenorientiertes Asset

Management. Dank der konsequenten Aus-

richtung der Geschäftsstrategie auf die Kun-

denbedürfnisse ist es im schwierigen Markt-

umfeld 2011 gelungen, die Assets under Ma-

nagement auf einem Niveau von 170,3 Mrd.

Euro zu halten.

Die UniProfiRente ist mit 1,9 Millionen Anlegern

weiterhin Marktführer bei den Produkten der

fondsbasierten Riester-Altersvorsorge. Gefragt

waren zudem Produkte der PrivatFonds-Familie,

denen im Berichtsjahr fast 1 Mrd. Euro zuflos-

sen. Der Asset-Manager der genossenschaftli-

chen FinanzGruppe gewann 23 neue Mandate

institutioneller Investoren und verzeichnete da-

mit insgesamt 2,3 Mrd. Euro Nettomittelzuflüsse

im institutionellen Bereich. Darüber hinaus wur-

de Union Investment von der Finanz-Zeitschrift

„Capital“ zur Fondsgesellschaft der Dekade er-

nannt: Im Februar 2012 erhielt die Kapitalanla-

gegesellschaft zum zehnten Mal in Folge die

Höchstnote „Fünf Sterne“.

VR LEASING

Die VR LEASING Gruppe hat 2011 ihr Geschäft

mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken

spürbar ausgebaut. Die Zahl der im zweiten

Halbjahr 2011 abgeschlossenen Verträge stieg

gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010

zweistellig. Trotz dieser positiven Entwicklun-

gen insbesondere im operativen Geschäft hat

die VR LEASING Gruppe das Berichtsjahr mit

einem Minus von 30,3 Mio. Euro abgeschlos-

sen (2010 +5 Mio. Euro). Dieser Verlust ist in

erster Linie auf die hohe Risikovorsorge bei

der ungarischen Tochtergesellschaft Lombard

Lízing, resultierend aus der Ungarn besonders

hart treffenden Staatsschuldenkrise, zurück-

zuführen.

DG VERLAG

Der Deutsche Genossenschafts-Verlag eG

(DG VERLAG), Wiesbaden, ist das Kompetenz-

center für Lösungen, Services und Produkte

des genossenschaftlichen Verbundes. Das Un-

ternehmen unterstützt mit seinen Lösungsan-

geboten partnerschaftlich und umfassend den

Markterfolg sowie die Effizienz seiner Mitglie-

der und Kunden.

Der DG VERLAG steht für Sicherheit, Qualität,

Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit und

Nachhaltigkeit. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte

das Unternehmen einen Gesamtumsatz vor

Erlösschmälerungen und vor genossenschaft-

licher Rückvergütung von insgesamt 171,4

Mio. Euro.

Ende 2011 wurden 413 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter beschäftigt. Der DG VERLAG ver-

zeichnet eine stabile Mitgliederentwicklung:

1.222 Mitglieder tragen das Unternehmen.

52 DRV-Geschäftsbericht 2011

Internationale Raiffeisen-Union – IRU

Die IRU ist ein weltweiter Zusammenschluss

von genossenschaftlichen Organisationen, die

sich auf die Prinzipien Friedrich Wilhelm Raiff-

eisens berufen. Die Idee der Selbsthilfe soll in

den genossenschaftlichen Unternehmen und

Finanzinstituten weiterentwickelt sowie markt-

orientiert umgesetzt werden. 61 Mitgliedsor-

ganisationen in 36 Ländern zählt die IRU.

Schwerpunktthemen 2011 waren „Governan-

ce bei Genossenschaften als Wettbewerbsvor-

teil“ und die „Genossenschaftliche Identität“.

Die Grundsatzpapiere wurden von Crédit Mu-

tuel/Frankreich erarbeitet, im IRU-Vorstand be-

raten und dann im Internet sowie im „IRU-

Courier“, der in vier Sprachen erscheint, ver-

öffentlicht. Der „IRU-Courier“ behandelte u. a.

Themen zu den Genossenschafts-Organisatio-

nen in Belgien, Österreich und der Türkei.

Am 3. Mai 2012 führte die IRU die Internatio-

nale Raiffeisen-Konferenz in Bonn durch. Sie

war eine von zahlreichen Veranstaltungen, die

innerhalb des Internationalen Jahres der Ge-

nossenschaften stattfanden. Fortgeführt wur-

de die Zusammenarbeit mit dem Internatio-

nalen Genossenschaftsbund (IGB) und dem

World Council of Credit Unions (WOCCU) so-

wie mit Cooperatives Europe. Der Verbin-

dungsstatus der IRU bei der FAO wird weiter-

hin von der italienischen Mitgliedsorganisati-

on Federcasse aufrechterhalten.

Odile Sot-Lanzrath

DGRV

Seit vielen Jahren fördert der DGRV – Deut-

scher Genossenschafts- und Raiffeisenver-

band e.V. – u. a. im Auftrag des Bundesminis-

teriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit

und Entwicklung, des Bundesministeriums für

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-

schutz und der Deutschen Gesellschaft für In-

ternationale Zusammenarbeit den Aufbau ge-

nossenschaftlicher Strukturen im Finanz-,

Agrar- und gewerblichen Sektor. In über 20

Ländern Lateinamerikas, Asiens, Afrikas und

in Mittel- und Südosteuropa ist der DGRV ak-

tiv, um die wirtschaftlichen und sozialen Struk-

turen zu verbessern. Der DGRV führt diese Pro-

jekte als anerkannte Fachorganisation durch.

Angesichts der kritischen Ernährungssituation

in vielen Ländern wird dem ländlichen Raum

und der Agrarwirtschaft mehr Beachtung ge-

schenkt. Wesentlich sind neben der Sicherung

der Produktion und Verbesserung der Vermark-

tungsstrukturen auch der Umgang mit dem

Strukturwandel und die Schaffung alternativer

Beschäftigungsmöglichkeiten. Genossenschaft-

liche Strukturen unterstützen diesen Prozess.

Auch 2011 waren zahlreiche Delegationen aus

Projektländern des DGRV in Deutschland, um

sich über das Genossenschaftssystem zu in-

formieren. Mit Unterstützung durch Primärge-

nossenschaften, Zentralen, die ADG und den

DRV erhielten die Besucher einen umfassen-

den Einblick.

Dr. Paul Armbruster

Internationale Arbeit

DRV-Geschäftsbericht 2011 53

Gremien des Deutschen Raiffeisenverbandes

Manfred Nüssel Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin

Rainer Backenköhler Verbandsdirektor Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V.,Oldenburg

Michael Bockelmann Präsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg

Wilhelm Brüggemeier Vorstandsmitglied Humana Milchunion eG, Everswinkel

Dr. Friedrich Caspers Vorstandsvorsitzender R+V Versicherung AG, Wiesbaden

Friedhelm Decker Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V., Bonn

Peter Erlebach Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts-Verlag eG,Wiesbaden

Uwe Fröhlich Präsident Bundesverband der Deutschen Volksbanken undRaiffeisenbanken e.V., Berlin

Prof. Dr. h.c. Stephan Götzl Präsident Genossenschaftsverband Bayern e.V., München

Wolfgang Grimberg Geschäftsführer Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH,Frankfurt

Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster

Hans-Josef Hilgers Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG,Köln

Axel Kehl Vorstandsvorsitzender Akademie Deutscher GenossenschaftenADG, Montabaur

Wolfgang Kirsch Vorstandsvorsitzender DZ BANK AG, Frankfurt

Wilfried Lenschow Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender AgrargenossenschaftBartelshagen I e.G., Marlow

Klaus Josef Lutz Vorstandsvorsitzender BayWa AG, München

Gerhard M. Meier Hauptgeschäftsführer Bayernland eG, Nürnberg

Dirk Niederstucke Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH eG, Münster

Dr. Eckhard Ott Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts- undRaiffeisenverband e.V., Berlin

Henning Pistorius Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Saatzucht Flettmar-Wittingen eG, Müden

Johann Prümers Stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates Rheinisch-WestfälischerGenossenschaftsverband e.V., Münster

Gerhard Roßwog Präsident Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.,Karlsruhe

René Rothe Verbandsdirektor Genossenschaftsverband e.V., Hannover

Henning Schmidt Vorstandsvorsitzender Landgard eG, Straelen

Dr. Josef Schwaiger Sprecher der Geschäftsführung DMK Deutsches MilchkontorGmbH, Bremen

Gerd Sonnleitner Präsident Deutscher Bauernverband e.V., Berlin

Präsidium*

54 DRV-Geschäftsbericht 2011

Manfred Nüssel Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin

Michael Bockelmann Präsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg

Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster

Dirk Niederstucke Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH eG, Münster

Claus-Peter Witt Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG,Uelzen

Dr. Gerald Thalheim Mitteldeutscher Genossenschaftsverband e.V., Chemnitz

Dieter Weidmann Vorstandsvorsitzender Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G., Möglingen

Claus-Peter Witt Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG,Uelzen

Dr. Cornelia Wustmann Vorstandsvorsitzende Fachprüfungsverband vonProduktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle

Wolfgang Zoll Vorstandsvorsitzender ViehvermarktungsgenossenschaftNordbayern eG, Würzburg

* Wahlperiode 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2016

Präsidialausschuss*

Präsidium*

DRV-Geschäftsbericht 2011 55

Dirk Bensmann AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster

Dr. Ewald Glaser ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe

Wolfgang Grimberg Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH, Frankfurt

Dr. Clemens Große Frie AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster

Hans-Josef Hilgers Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln

Dr. Josef Krapf BayWa AG, München

Klaus Josef Lutz BayWa AG, München

Reinhard Stieglitz Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH, Kassel

FachausschüsseWahlperiode 1. Juli 2012 bis 30. Juni 2017

Martin Boschet Hohenloher Molkerei eG, Schwäbisch Hall

Dr. Karl-Heinz Engel Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH, Thalfang

Fritz Fallscheer Milchwerke Schwaben eG, Ulm

Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg

Peter Hartmann Bayerische Milchindustrie eG, Landshut

Dr. Klaus Alois Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München

Ralf Hinrichs Molkerei Ammerland eG, Wiefelstede-Dringenburg

Karin Mattes Agrarbetrieb Bielatal eG, Pfaffroda

Gerhard M. Meier Bayernland eG, Nürnberg

Dr. Burghardt Otto Genossenschaftsverband e.V., Hannover

Manfred Remus Hansa-Arla-Milch eG, Upahl

Dr. Josef Schwaiger DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Bremen

Rainer Sievers Milch-Union Hocheifel eG, Pronsfeld

Dr. Martin Spielhoff Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster

Sönke Voss DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Everswinkel

Carsten Weber Agrarprodukte Ludwigshof eG, Ranis

Ludwig Weiß Milchwerke Oberfranken West eG, Meeder-Wiesenfeld

Claus-Peter Witt Uelzena eG, Uelzen

N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg

Warenwirtschaft

Milchwirtschaft

56 DRV-Geschäftsbericht 2011

Johann Auer Erzeugergemeinschaft Südostbayern eG, Pocking

Wilhelm Behrens Viehvermarktung Walsrode-Visselhövede eG, Walsrode

Dr. Christian Degenhardt Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster

Rudolf Festag Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück eG,

Georgsmarienhütte

Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg

Brigitte Fuchs Genossenschaftsverband Bayern e.V., München

Karsten Klokkers Viehvermarktung Uelsen eG, Uelsen

Heinrich Krieger Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh im Oldenburger

Münsterland eG, Bakum

Dirk Niederstucke WESTFLEISCH eG, Münster

Stefan Nießing Agri V Raiffeisen eG, Raesfeld

Heribert Qualbrink WESTFLEISCH eG, Münster

Hans-Wolfgang Richter Genossenschaftsverband e.V., Hannover

Detlef Schlichting Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh eG,

Neumünster

Klaus Schweiger Landwirtschaftliche Vieh- und Fleischvermarktung

Fulda-Hünfeld eG, Hünfeld-Nüst

Josef Spann Viehvermarktungsgenossenschaft Oberbayern-Schwaben eG,

Waldkraiburg

Bernd Terhalle Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh Hümmling eG, Lorup

Paul Uppenkamp Raiffeisen Beckum eG, Beckum

Eduard Voss Raiffeisen-Viehvermarktung Barnstorf-Twistringen eG,

Twistringen

Martin Wesselmann Raiffeisen Viehvermarktung GmbH & Co. KG, Ennigerloh-Enniger

Wolfgang Zoll Viehvermarktungsgenossenschaft Nordbayern eG, Würzburg

N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg

N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg

Vieh- und Fleischwirtschaft

DRV-Geschäftsbericht 2011 57

Steffen Aurich Markendorf Obst e.G., Frankfurt/Oder

Dietmar Bahler WOG Württembergische Obstgenossenschaft Raiffeisen eG,Ravensburg

Willi Bennerscheidt Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer e.V.,Bonn

Hermann Berger Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen

Johannes Bliestle Reichenau-Gemüse eG, Reichenau

Stefan Dittert Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen

Dr. Bernd Falkenau Erzeugerorganisation „Dresdner Obst“ eG , Dohna

Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg

Hans-Jörg Friedrich Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG, Mutterstadt

Sebastian Herbel Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG, Griesheim

Christoph Hövelkamp Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG, Vechta-Langförden

Klaus Koch Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg

Hans Lehar OGA Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden eG,Bruchsal

Martin Ley VOG Vereinigte Großmärkte für Obst und Gemüse Rheinhessen eG, Ingelheim

Michael Meier Altländer Obst eG, Jork

Christian Pielken OGA-Soest Obst-, Gemüsebau- und AbsatzgenossenschaftSoest-Münster e.G., Soest

Achim Poetschke Gartenbauzentrale Main-Donau eG, Gundelfingen

Wolfram Rink Erzeugergroßmarkt Thüringen-Sachsen-Spreewald eG, Laasdorf

Bernhard Ritter Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.,Karlsruhe

Raphael Sackmann OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG, Oberkirch

Thomas Schlich Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen

Henning Schmidt Landgard eG, Straelen

Maria Seidl Genossenschaftsverband Bayern e.V., München

Dr. Martin Spielhoff Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster

Albert Stein „vitfrisch“ Gemüse-Vertrieb eG, Neckarsulm

Dr. Egon Treyer Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG, Friedrichshafen

Karl Voges Gartenbauzentrale eG, Papenburg

N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg

N.N. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster

Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft

58 DRV-Geschäftsbericht 2011

Dennis Balasus� Winzergenossenschaft Westhofen eG, Westhofen

Siegfried Boy Weinbauverband Saale-Unstrut e.V., Gleina

Gerhard Brauer Ruppertsberger Winzerverein Hoheburg eG, Ruppertsberg

Ulrich M. Breutner Werbegemeinschaft Württembergischer

Weingärtnergenossenschaften eG, Möglingen

Edmund Diesler Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G.,

Möglingen

Wilfried Dörr Badischer Winzerkeller eG, Breisach

Markus Ell Oberkircher Winzer eG, Oberkirch

Jürgen C. Grallath Deutsches Weintor eG, Ilbesheim

Otto Guthier Bergsträßer Winzer eG, Heppenheim

Axel Hahn Badischer Winzerkeller eG, Breisach

Dr. Klaus Alois Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München

Hermann Hohl Weinbauverband Württemberg e.V., Weinsberg

Werner Kirchhoff Moselland eG, Bernkastel-Kues

Klaus Koch Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg

Lutz Krüger Sächsische Winzergenossenschaft Meißen eG, Meißen

Rudolf Mies Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr eG, Mayschoß

Dr. Götz Reustle Felsengartenkellerei Besigheim eG, Hessigheim

Bernhard Ritter Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.,

Karlsruhe

Kilian Schneider Badischer Weinbauverband e.V., Freiburg

Markus Schoebel DIVINO Nordheim eG, Nordheim

Michael Schweinberger Winzergemeinschaft Franken eG, Kitzingen

Dr. Martin Spielhoff Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster

Dieter Weidmann Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G.,

Möglingen

Weinwirtschaft

DRV-Geschäftsbericht 2011 59

Dirk Bensmann AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster

Dr. Bernd Falkenau Erzeugerorganisation „Dresdner Obst“ eG, Dohna

Kerstin Fröhlich Kriebitzscher Agrargenossenschaft eG, Kriebitzsch

Lars Furkert Agrar-Genossenschaft „Bobritzschtal“ Oberbobritzsch e.G.,

Bobritzsch

Frank Groß Agrargenossenschaft Ranzig eG, Tauche

Jörg Kamprad Agrargenossenschaft Querfurt e.G., Querfurt

Dr. Wolfgang Krüger Deutscher Bauernverband e.V., Berlin

Wilfried Lenschow Agrargenossenschaft Bartelshagen I e.G., Marlow

Silvio May Agrargenossenschaft e.G. Königswalde, Königswalde

Hans-Günter Naumann Terra eG Agrargenossenschaft, Sömmerda

René Rothe Genossenschaftsverband e.V., Hannover

Fred Schulze Agrargenossenschaft Hoher Fläming e.G., Rädigke

Dr. Danilo Stephan DZ BANK AG, Berlin

Reinhard Stieglitz Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH, Kassel

Dr. Cornelia Wustmann Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in

Mitteldeutschland e.V., Halle

N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg

N.N. Mitteldeutscher Genossenschaftsverband e.V., Chemnitz

N.N. Vertreter des Fachausschusses Milchwirtschaft

N.N. Vertreter des Fachausschusses Vieh- und Fleischwirtschaft

Agrargenossenschaften

60 DRV-Geschäftsbericht 2011

Anhang

Anzahl der Raiffeisen-Genossenschaften nach Genossenschaftsarten und Verbandsgebieten Stand: 31. Dezember 2011

1 einschl. DRWZ2 einschl. Zentralen3 einschl. Zentralen und übrige DRV-Mitglieder

Genossenschaftsart Frankfurt Oldenburg Münster Karlsruhe München Dresden Halle Insgesamt %

Kredit mit Warengeschäft 26 3 9 31 82 151 6,0

Bezug und Absatz 79 47 71 69 49 24 321 12,7

Hauptgenossenschaften1 2 2 1 1 6 0,2

Milchverarbeitung2 15 1 3 7 21 1 48 1,9

Milchlieferung 18 1 2 21 139 6 187 7,4

Sonstige milchwirtschaftl. Unternehmen 8 4 4 16 0,6

Vieh und Fleisch2 38 22 11 1 6 78 3,1

Zucht 8 1 3 8 1 21 0,8

Obst und Gemüse 23 2 7 13 18 2 65 2,6

Blumen 5 5 9 1 3 1 24 0,9

Winzer2 35 13 135 8 1 192 7,6

Agrargenossenschaften 430 210 171 811 32,0

Sonstige Waren- und Dienstleistungs-genossenschaften 181 17 42 133 214 15 9 611 24,1

darunter:Brennereigenossenschaften 42 1 72 115 4,5

Fischereigenossenschaften 25 3 1 1 30 1,2

Forst- und Holzwirt-schaftliche Genossenschaften 5 2 13 17 37 1,5

Bioenergie-genossenschaften 1 10 2 13 0,5

Trocknungs-genossenschaften 1 5 31 37 1,5

Maschinen-genossenschaften 30 1 4 10 8 53 2,1

Weidegenossenschaften 7 1 5 4 48 65 2,6

Pfropfreben-/Rebenaufbau-genossenschaften 3 1 4 0,2

Übrige DRV-Mitglieder3 8 1 3 8 20 0,8

Insgesamt 868 98 166 408 547 263 181 2.531 100,0

Impressum

Herausgeber: Deutscher Raiffeisenverband e.V.

Redaktion: Monika Windbergs

Fotos: Agrargenossenschaft Cobbelsdorf eGBMELVBundesregierungCurranDRVFotolia5-am-Tag e.V.Genossenschaftsverband e.V.LammelStepniakWindbergs

Satz, Druck und Görres-Druckerei und Verlag GmbHWeiterverarbeitung: Neuwied

Drucklegung: 30. Mai 2012

Deutscher Raiffeisenverband e.V.

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