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Ausblicke: „Palliative Geriatrie“ in den Einrichtungen der Sozialdienste Volkssolidarität Berlin gGmbH

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Ausblicke:„Palliative Geriatrie“

in den Einrichtungen der Sozialdienste Volkssolidarität Berlin

gGmbH

Der Begriff „Palliative Geriatrie“ leitet sich von „Palliativ Care“ ab,

was soviel bedeutet wie

„Palladium“ = Mantel oder schützende Hülle

und

„Care“ = umfassende Sorge

„Palliative Geriatrie“

heißt:

Alten Menschen ein würdiges und beschwerdearmes Leben bis zuletzt zu ermöglichen.

Es werden kurative (therapeutische, heilende) als auch palliative Maßnahmen vereint, die sich immer mehr zugunsten palliativer

Angebote verschieben.

Warum brauchen wir die Palliative Geriatrie?

• In den Pflegeeinrichtungen leben immer mehr hochbetagte Menschen mit multimorbiden Erkrankungen, die Verweildauer hat sich drastisch verkürzt.

• Sie entwickeln sich zu Orten des Sterbens und müssen daher neuen Herausforderungen gewachsen sein, um ein Ort zu sein an dem man bis zuletzt leben und in Würde sterben kann.

Warum brauchen wir die Palliative Geriatrie?

• Um die Arbeitsbedingungen für die MitarbeiterInnen in den Pflegeeinrichtungen so zu gestalten, dass sie den hohen Anforderungen ihrer tägliche Arbeit gerecht werden können, denn sie betreuen und begleiteten sterbende Menschen.

• Um AZUBIs eine umfassende Ausbildung zu ermöglichen und sie durch gut ausgebildete Praxisanleiter begleiten zu können.

• Dafür sind pflegerische Kompetenz, Empathie, psychosoziale- und kommunikative Fähigkeiten, Teamfähigkeit, Organisations- und Kooperationstalent unabdingbar.

das Netzwerk Palliative Geriatrie Berlin

• das NPG Berlin wird von der Robert Bosch Stiftung, der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin und vom Unionhilfswerk gefördert

• für die Organisation und Umsetzung ist das Kompetenzzentrum Palliative Geriatrie zuständig

• besteht seit 2011, dort arbeiten derzeit 38 Berliner vollstationäre Pflegeeinrichtungen unterschiedlicher Träger zusammen

• Im November 2013 und im April 2014 wurden in Jena und Hamburg weitere Netzwerke Palliative Geriatrie gegründet

Wie kann man in diesen Netzwerken mitarbeiten und warum ist es anstrebenswert?

• es erfolgt eine Ausschreibung auf deren Grundlage man sich bewerben kann

• alle 2 Jahre wird das Projekt für neune Interessenten geöffnet

• die Mitarbeit erfordert Zeit und Materielle Ressourcen

• gibt den Rahmen, sich über die Träger der Einrichtungen hinaus auszutauschen, von einander zu lernen und gemeinsam die Wichtigkeit der Arbeit der Altenpflege auch auf dem Gebiet der Sterbebegleitung gegenüber der Politik auszudrücken und zu vertreten

Das Konzept zur Palliativen Geriatrie der Sozialdienste der Volkssolidarität Berlin gGmbH

„Pflege und Begleitung Schwerstkranker und Sterbender“

Das Konzepthaus

Seelsorge Haus-wirtschaft

Zusammen-wirkung und Unterstützen

der Mitarbeiter-

innen

Zusammenarbeit mit

Ärzten

Berücksichtigungder

Mitbewohner

Kontakt zu

Bestattern

EinbeziehungAngehöriger

Orientierung am

Klienten / Bewohner

IntegrationEhrenamtlicher

Fundament: Leitlinien zur Sterbebegleitung geben Orientierung

Konzept „Pflege und Begleitung Schwerstkranker und Sterbender“

Standards und Richtlinien

das Seniorenheim „Buckower Ring“ in Marzahnund das Seniorenheim „Alfred Jung Straße“ aus Lichtenberg

arbeiten im Netzwerk Palliative Geriatrie Berlin mit

Fundament

Angebote von besonderen Gesprächen zur Vorsorgez.B. Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Organisation der Beerdigung

besondere Unterstützung in der Zeit des Sterbens und Abschieds

z.B. Soziale Kontakte und Beziehungen zu pflegen, Selbstbestimmung zu erhalten,

Intim- und Privatsphäre zu wahren, sich heimisch und sicher zu fühlen,

Bedürfnisse und Wünsche zu befriedigen / erfüllen, Lebensqualität und Würde zu erhalten

Orientierung am Klienten / Bewohner

Gespräche zur Vorsorge anbietenz.B. Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung,

Organisation der Beerdigung

Unterstützung und Begleitung in der Zeit des Sterbens und Abschiednehmens

z.B. zur Vermeidung von Konflikten und Missverständnissen mit dem Sterbenden, Zuspruch geben, für den Sterbenden da zu sein,

Übertragung von Aufgaben bei der Sterbebegleitung, um sich nicht hilflos zu fühlen

Angehörigenabende zum Thema Sterben und Trauer anbieten / durchführen

Gedenkfeiern durchführen

Einbeziehung Angehöriger

Alle Einrichtungen haben Kooperationsverträge mit dem ambulanten Hospizdienst der VS

Integration ins Team der Einrichtung

Einbeziehung in die Projekte der Einrichtungen

Koordination der Sterbebegleitung

Integration Ehrenamtlicher

Angebot zum Gespräch zur Vorsorge

Informationen und Hilfen beim Erstellen von Patientenverfügungen

Thema Sterben auch in Gesprächsgruppen (Beschäftigung) ansprechen

Einbeziehung der Klienten / Bewohner bei der Sterbebegleitung

Möglichkeiten des Abschiednehmens schaffen

Berücksichtigung der Mitbewohner

Kooperation mit Hausärzten und SAPV- und Home-Care Praxen

• sie beinhalten Absprachen zu Hausbesuchen • Durchführung von Schulungen der Mitarbeiter

Krisenvorsorge absichern (palliativer Notfallplan)

• beinhaltet Absprachen zum Verhalten aller im Sterbeprozess• wer ist wie und wann zu benachrichtigen• was nach dem Versterben passieren soll

Zusammenarbeit mit

Ärzten

Unterstützung der Klienten / Bewohner und Angehörigen bei der Kontaktaufnahme zu Bestattungsunternehmen

Würdevolle Abholung des Verstorbenen

Kontakt zu

Bestattern

Ausbildung der Mitarbeiter aller Bereiche in palliativer Praxis (40 stündiges Curriculum)

Ausbildung von Palliative-Care Fachkräften, diese haben im Team klare Aufgabenprofile:

• unter anderem Beratung und Anleitung von Mitarbeitern und AZUBIs• sind Ansprechpartner für Bewohner / Klienten und deren Angehörige

bzw. Betreuer• besondere zeitliche Absprachen für die Sterbebegleitung• Organisation und Durchführung von Abschiedsritualen im Team in

Gedenken an Verstorbene• bei belastenden Todesfällen Angebot von Gesprächen, Organisierung

von Hilfen

Zusammenwirkung und

Unterstützungder Mitarbeiterinnen

das heißt Küchenkräfte, Mitarbeiter der Reinigung und der Haustechnik, sind geschult im Verhalten im Umgang mit Klienten / Bewohnern in der

Sterbephase

• individuelle Wünsche werden erfüllt, z.B. Zubereitung von Lieblingsspeisen

• es werden geeiste und / oder angedickte Hilfen für die Mundpflege bereitgestellt

• die Reinigung des Zimmers erfolgt immer nach Absprache• Reparaturen und sonstige Arbeiten erfolgen immer nach

Absprache

Hauswirtschaft

Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu Seelsorgern oder z.B. Kirchengemeinden

Angebot von Krisengesprächen für Klienten / Bewohner,Angehörige und Mitarbeiter

Seelsorge

Durch eine kontinuierliche und multiprofessionelle Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es möglich,

das Konzept„Pflege und Begleitung Schwerstkranker und Sterbender“

In den Einrichtungen umzusetzen und zu leben.

Warum brauchen wir die Palliative Geriatrie?

Um als Organisation für die Sorgenden Sorge zu tragen!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Quelle: Handbuch Projektwerkstatt Martin Alzheimer 2009 , Sorgekultur am Lebensende in Berliner Pflegeheimen, NPG 2012