Ausgabe 02/11
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Transcript of Ausgabe 02/11
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2,00
!
02
|11
TATTOOS BESTECHENDER KÖRPERSCHMUCK
DER MYTHOS MIT DEM ROTEN PUNKT LEICA UND OSKAR
WENN OLDTIMER
RENNEN FAHREN
2 sechs3 01|11
302|11 sechs3
Editorial
EIN-FEHLER-TOLERANZ
Vielleicht haben Sie sich im letzten Heft auch gewundert. Worüber? Über eine
schlichte grüne Seite. „Living Stone“ stand nur in der Mitte. Als Platzhalter für eine
Anzeige, die dort hätte erscheinen sollen. Aber sie fehlte. Ein Fehler unsererseits. In
der Hektik, die das Erstellen eines solchen Heftes mit sich bringt, war sie schlicht
vergessen worden.
-
ten, wen wir vielleicht außerhalb der Redaktion dafür hätten verantwortlich machen
können. Logischerweise fanden wir niemanden.
gelten lassen.
Also bekannten wir uns umgehend zu unserem Missgeschick. Glücklicherweise
fanden wir in Guido Zeller von Living Stone Garden einen Menschen, der bewun-
dernswert gelassen mit unserem Fehler umgegangen ist, wofür wir uns an dieser
Nicht alle Fehler lassen sich so leicht korrigieren. Mit manchen muss man einfach
-
kann nicht nur Plätze verlieren, sondern zudem viel Geld.
Andere wiederum arbeiten mit den Fehlern und Unzulänglichkeiten der anderen.
Wie die beiden Aschaffenburger Karikaturisten Greser und Lenz, die wir inter-
Fehler ...
Ihre
Karin Hartmann, Chefredakteurin
sechs3
02|11
Inhalt
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55
LESERBRIEFEsechs3 01/11 allgemein
Gratulation zu Ihrem tollen Magazin, das
-
letzte Ausgabe die beste bisher, auch und
Joachim Wolf, Obertshausen
sechs3 01/11Editorial
Fukushima hat eines gezeigt: Es bleibt
wir nicht sofort und konsequent unsere
Vernunft walten lassen und auf nachhalti-
ge Technologien setzen, ist es mit jeglicher
-
sende PS-Monster und mit umweltbelas-
tenden Akkus ausgerüstete E-Bikes sind
-
mehr leisten können.
Sabine Neumann, Offenbach
sechs3 01/11Kolumne
Als Kind der Kriegs- und Nachkriegszeit
habe ich die meiste Zeit meines Lebens
analog verbracht. Schieblehre und Zei-
chenbrett gehörten für mich als Ferti-
gungs- und Maschinenbauingenieur zum
-
fen konnte, was bei den vielen Nullen und
Einsen des digitalen Zeitalters unmöglich
geworden ist. Vielleicht entsteht auch
deshalb der Eindruck, der Nachwuchs
würde immer „dümmer“ und beherrsche
sein Handwerk nicht. Weil das Begreifen
auch und vor allem von Zusammenhän-
gen schlicht schwerer geworden ist. Aller-
dings kenne ich auch die Mühsal, als man
einen Brief noch mit der Schreibmaschine
schreiben musste und es noch nicht ein-
mal eine Korrekturtaste gab. Ich bin froh,
E-Mail muss ich auch nicht mehr aus dem
Haus, um ihn zu verschicken. Entschei-
dend ist, dass man das Analoge und das
ein echter Fortschritt.
Dipl.-Ing. Franz Dahlmann, Alzenau
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.
Sie möchten sich auch zu Wort melden und uns Ihre Ideen, Vorschläge und Wünsche mitteilen? Schreiben Sie an :[email protected]
FREIGANG
06 LEICA Die Geschichte des roten Punktes
14 OFFENBACH LOVES YOU
16 WENN OLDTIMER RENNEN FAHREN
22 NEWS
AUFGETISCHT
24 WAHRHAFT NAHRHAFT Bier als Grund- nahrungsmittel
32 NEWS
WOHNGEGEND
34 WOHNEN IM RUNDSTAMMHAUS 44 NEWS
BLICKFANG
46 TATTOOS Bestechender Körperschmuck
52 KNALL-BUNT Sommermode
56 NEWS
KULTURBEUTEL
58 WITZE FÜR DEUTSCHLAND Ein Interview mit Greser und Lenz
64 ESSEN & TRINKEN
66 BÜCHER, CDs UND FILME
72 EVENTS UND SURFTIPPS
TIEFGANG
74 ZEITFRESSER SOCIAL WEB
76 NEWS
78 KOLUMNE
6
Freigang
sechs3 02|11
702|11 sechs3
-
gann, stößt man unweigerlich auf zwei Namen, die die Welt
und sein Arbeitgeber Leitz, heute besser bekannt
-
hunderts erlangte Leitz durch
die von ihm hergestellten
einen sehr guten Ruf,
woraufhin das
Unternehmen
auch in an-
-
ten der
-
-
-
-
-
Barnack das bis heute übliche Kleinbildformat und schuf mit
der bis heute im Fotokamerabau eingesetzt wird.
Kamera und der Verwendung des kostengünstigeren Klein-
-
nehmen konnten. Zum anderen eröffnete sie einer breiteren
dato nur Berufsfotografen oder Wohlhabenden vorbehalten
einer wirtschaftlich schweren Zeit zu einem großen Erfolg
Projektor von Leitz hergestellt. Somit war zusammen mit
-
Berg- und Talfahrt
Leica ist gekennzeichnet von stetigen Aufs und Abs.
-
-
-
zu den besten und begehrtesten der Welt zählen, so er-
wiesen sich einige Einschätzungen der Unternehmens-
führung schlichtweg als falsch. So ist den wenigsten wohl
-
zeugt war, dass Leica-Fotografen in der Lage seien, manuell
Leica und Oskar Barnack prägten die Foto-
88 sechs3 02|11
aus Fernost den Markt, da diese ihre Kameras mit
modernen Funktionen versahen, die in Wetzlar
-
-
-
-
ter Fotograf vom Schlage eines Robert
-
te Masse einfacher zu handhaben.
Fehlentscheidung: Leica gab der di-
und beschränkte sich weiterhin auf die
und überzeugenden Qualitäten fast den Todes-
Kinderkrankheiten hatte und auch nicht über einen vollfor-
matigen Kleinbildsensor verfügte.
-
-
und der MP immer noch zwei rein analoge Messsu-
cherkameras her, die sich nach wie vor ihrer Be-
liebtheit erfreuen, am Gesamtumsatz jedoch nur
noch marginal beteiligt sind.
-
so, sind und bleiben das R- und vor allem das
der in teils sehr hohen Preisen mündet. So ist
901|11 sechs3
Implantatgetragener Zahnersatz wird immer beliebter, entsprechen-de Behandlungen verzeichnen seit Jahren deutliche Zuwachsraten. Doch worauf sollten Patienten bei der Wahl ihres Behandlers achten? Worauf kommt es bei der Behand-lung an?
Was können Zahnimplantate, was her-kömmliche Brücken oder Prothesen nicht können?
Dazu Prof. Dr. Dr. Kreusser: Implantate kom-men den natürlichen Zähnen am nächsten, sie imitieren den kompletten Zahn inklusive seiner Wurzel. Daraus ergeben sich viele Vorteile im Hinblick auf Komfort, Funktion und Ästhetik.
Beispielsweise ist es bei Implantaten im Gegen-satz zur Situation bei Brücken nicht notwendig, Nachbarzähne zu beschleifen, um sie zu be-festigen. Weiterhin werden Brücken und Teil-prothesen bei genauem Hinsehen als solche erkannt, implantatgetragener Zahnersatz wirkt wesentlich natürlicher. Und: Durch Implantate wird ein Rückgang des Kieferknochens vermie-den.
Auch Teil- und Vollprothesen können mit Implan-taten sicher verankert werden. Damit sind fest-sitzende und gaumenfreie Zahnersatzlösungen möglich. Verrutschende Prothesen, Probleme beim Essen oder Sprechen oder Hemmungen beim Lachen gehören der Vergangenheit an.
Sind Implantate für alle Patienten geeignet?
Prof. Dr. Dr. Kreusser: Es gibt kaum etwas, was grundsätzlich gegen implantatgetragenen Zahnersatz spricht. Auch ein Diabetes oder Os-teoporose nicht, sofern sich der Implantologe damit auskennt. Eine eventuell vorhandene Pa-rodontitis muss vorab behandelt werden. Die vielleicht wichtigste Voraussetzung ist ein ausreichendes Kieferknochenangebot. Dies ist bei manchen Patienten zwar zunächst nicht ge-geben. Aber auch hier kann mit modernen Me-thoden Abhilfe geschaffen werden.
Worauf sollten Patienten bei der Wahl Ihres Behandlers achten? Kann nicht jeder Zahn-arzt implantieren?
Prof. Dr. Dr. Kreusser: Die Implantologie ist ein anspruchsvolles und komplexes Fachgebiet, das vergleichsweise jung ist und in der zahn-ärztlichen Ausbildung immer noch relativ wenig
Umso wichtiger ist es für Patienten, dass ihr Behandler über ausreichende Erfahrung aus möglichst vielen Implantatbehandlungen ver-fügt und sich gegebenenfalls in diesem Bereich der Zahnmedizin fortgebildet hat.
Welche Bedeutung haben moderne Verfah-ren wie die computergestützte 3D-Implan-tatplanung?
Prof. Dr. Dr. Kreusser: Die herkömmliche, zwei-dimensionale Röntgendiagnostik reicht nicht immer aus, um die Implantation sicher zu pla-nen. Zum Beispiel wenn die genaue Knochen-stärke nicht einschätzbar oder der exakte Ver-lauf einer Nervenbahn unklar ist.
In diesen Fällen ist es sinnvoll, moderne drei-dimensionale Röntgentechnik wie die Digitale Volumentomographie (DVT) und eine darauf basierende computergestützte 3D-Implan-tatplanung hinzuzuziehen. Diese sorgen für Klarheit. Gerade bei schwierigeren Kieferver-hältnissen sollte der Chirurg diese Verfahren anbieten können.
Welche Vorteile ergeben sich durch die 3D-Implantatplanung?
Prof. Dr. Dr. Kreusser: Sie erlaubt eine dreidi-mensionale Darstellung des Kiefers und eine genaue Beurteilung der anatomischen Verhält-nisse.
Wir Chirurgen können die Implantation vorab am Monitor planen und „virtuell“ durchführen. So können wir beim Setzen der Implantate oft sicherer, schonender und für Patienten ange-nehmer vorgehen.
Weiterhin lässt sich der Kieferknochen und die Notwendigkeit eines eventuellen Knochenauf-baus vor der Implantation beurteilen – schließ-lich ist die sichere Verankerung der Implantate im Kiefer eine essenzielle Voraussetzung für den Langzeiterfolg.
Zu guter Letzt ist es möglich, die endgültige prothetische Zahnersatzversorgung schon vor dem Eingriff festzulegen – das hat oft Vorteile für die Zahnästhetik.
Gibt es weitere Auswahlkriterien für den richtigen Zahnarzt?
Prof. Dr. Dr. Kreusser: Neben der fachlichen Kompetenz und der Erfahrung spielen natür-lich die ausführliche Beratung, eine Kostenein-schätzung und die Betreuung nach der eigentli-chen Behandlung, die Nachsorge, eine wichtige Rolle. Und letztlich sollte man die menschliche Komponente nicht außer Acht lassen. Der Pati-ent sollte das Gefühl haben, sich in guten Hän-
Zur Person:
Professor Dr. Dr. Bernd Kreusser, Aschaffenburger Arzt für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, verfügt über eine 30-jährige implantologische Erfah-rung aus über 25.000 Implantationen.
Seine Fachkompetenz als Spezialist für -
digung. Unter anderem wurde er 2010 zum zweiten Mal in Folge in der Ärzte-liste des Magazins „Focus“ als einer der Top-Implantologen in Deutschland emp-fohlen.
Seine Praxis „F19“ in der Friedrichstra-ße ist Mitglied der European Centers for Dental Implantology (ECDI), einem Zusammenschluss qualitätsorientierter, führender implantologischer Zahnarzt-praxen und Kliniken in Europa.
Zu den besonderen Möglichkeiten von F19 gehören die 3D-Planung, alle For-mens des Knochenaufbaus – auch mit patienteneigenen Stammzellen – sowie die Behandlung in Tiefschlaf oder Voll-narkose. Weiterhin zählen die Bereiche Zahnästhetik, Parodontologie und En-dodontie zum Leistungsspektrum.
Ein weiteres Extra: Qualitäts-Zahnersatz aus einer Hand durch praxiseigenes Dentallabor
Mehr Informationen zu Prof. Dr. Dr. Kreusser und F19 unter 06021 35350 und auf www.kreusser.de.
institut für implantologie und zahnästhetik
Ärztliche Leitung: Prof. Dr. Dr. B. Kreusser, Dr. J. Kreusser, Dr. M. Hechler
sechs3 02|1110
Euro zu bekommen – wohlgemerkt ohne Objektiv, für das je
wert sein.
Aus einem schicken silberfarbenen Karton kommt eine edle
Schatulle zum Vorschein. Genau so stellt man es sich vor,
-
sieht. Vielleicht, weil ihre Form der kindlichen Vorstellung ei-
ner Kamera so nahe kommt. Aber sobald man sie zum ersten
auch schwerer, als man erwartet hätte. Nur zum Verständnis:
Sie ist nicht wirklich schwer, leichter als eine gewöhnliche
-
liegen.
-
den sind aus Messing. Aus dem Vollen gefräst, wohlgemerkt.
-
dernd umhüllt, entweder mit Kunstleder, Vulkanit oder Echt-
schwarz lackiert zu uns, der Griffbereich in Vulkanit. Alterna-
Individualisierung namens „Leica à la carte“ gibt es nur für
so schon kaum die Nachfrage bedienen kann, wäre eine Indi-
-
-
ideal für Porträts und zum Auffangen von
aus Leicas günstigster Objektivreihe
Summarit stammen und mit einer
-
he und mit Offenblende
-
tion verdient sich
Leica mit ihren
Objektiven. Im
Gegensatz zu an-
deren Herstellern
gibt es bei Leica
keine Zoom-
objektive, was
baua r tbed i n g t
mit dem Messsu-
cher auch nicht
f u n k t i o n i e r e n
dürfte, sondern
nur Festbrennwei-
sind von einer Güte,
dass es einem schnell
und dem Preis zweierlei: Zum
einen ist es das Gefühl, wenn
-
denraste läuft leichtgängig und doch
-
sieren läuft so satt und doch butterweich,
Autofokuszoom legen möchte. Zum zweiten glänzen
Leica-Objektive da, wo fast alle anderen versagen: bei Of-
durch das Objektiv fallen kann und es den kleinsten Tiefen-
schärfebereich gibt, dann sind sie unschlagbar.
Scharfe Unschärfe
oder Hintergrund in traumhafter Unschärfe verschwindet, ist
eine Leichtigkeit. Selbst die „günstigen“ Summarit stellen die
besten Konkurrenten bei Offenblende in den Schatten. Gegen
02|11 sechs3 11
ist es wohl doch nur die Kombination aus dem Bo-
keh bei Offenblende bei gleichzeitig höchster
ganz weit weg von dem, was man durch
gilt wohl heute noch mehr denn
je die Aussage, dass man ein
Leica-Foto auf den ersten Blick
erkennt.
Beste an ihr: Sie kann M-
Objektive verwenden. Im
Vergleich zu den moder-
nen Technikwunderwer-
-
ler sieht sie schon etwas
alt aus. Klar, die Form ist
und wäre auf der Rücksei-
auch als analoge Kamera
was die Features angeht, ist
-
merhin hat man ihr neben der
vollmanuellen Bedienung noch
eine Blendenautomatik gegönnt.
Also, Blende wählen, idealerweise
Offenblende, fokussieren, auslösen.
-
diesen letzten zwei Sätzen stecken drei M-
Besonderheiten. So zeigt sich das Fokussieren
gänzlich anders zu Gewohntem, denn die M ist
-
leider und unberechtigt aus der Mode geraten.
durch das Objektiv anzeigt, sondern man durch den Sucher
Begrenzung des angesetzten Objektivs durch einen Leucht-
desto enger der Rahmen. In der Mitte wird ein kleiner Bild-
ausschnitt durch ein zweites Bild überlagert. Bringt man beide
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eine schnellere
Fokussier u ng
von Hand,
als es ein
A u t o f o k u s
h i n b e k o m -
men würde.
Hat man sich
einmal daran
gewöhnt, mag
man es nicht
mehr missen.
Ebenso ist es um die
Lichtstrahl auf den Verschluss frei zu machen, gibt es kaum
Vibrationen. Somit kann man sehr viel länger aus der Hand
Nicht so leise wie die alten und analogen M, aber doch, fast
überhörbar, leiser als andere. Wunderbar, wenn man mög-
lichst unauffällig bleiben will – auf der Straße, bei Hochzeiten,
Messbasis ungeachtet der verwendeten Brennweite gleich
bleibt, ändert sich die Charakteristik teils dramatisch. Aber
-
Licht und Schatten
-
Preisklasse nicht angemessen.
Es sollte nicht unbe-
dingt größer
sein, aber
die Auf-
lösung
-
ren. Auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit vom Sensor auf
-
-
Euro kein Thema sein.
Trotzdem oder genau deshalb ist die Kombination aus Leica
gut befunden, kann man ihr kaum mehr widerstehen. Ob man
damit bessere Bilder macht? Andere Bilder, ja. Man lernt eine
-
Weg zu einem besseren Fotografen helfen.
Action und Tiere sind
nicht ihre Stärke. Zum
einen aufgrund der
G eschw i nd i g k e i t ,
zum anderen durch
die Limitierung im
Telebereich. Sie ist
eher ein Meister
für stille Sachen:
Straße, Reise, Land-
schaft und Available
Light, also Fotogra-
Lichtbedingungen ohne
-
ße Stunde. Still wird man als
-
es schnell, wenn man sich mit einer Kamera und einer
sinnvollen Kombination aus zwei, drei Objektiven ausrüsten
eines sollte man dabei auch nicht unterschätzen: So legendär
die Kamera und die Objektive ob ihrer Güte sind, Material
Investition auf die Lebenszeit der Kamera und der Objektive.
Und diese liegt meist höher als die ihrer Besitzer.
C.S.
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LEICA M9Kameratyp
Kompakte digitale Messsucher-Systemkamera
Objektiv-System
Leica M-Objektive von 16 bis 135 mm
Sensor
ca. 24x36 mm CCD-Chip mit 18 Megapixel
Bildformate
DNG (RAW) und JPG
Speichermedium
SD/SDHC-Karten
Belichtungsmessung
Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL),
mittenbetont bei Arbeitsblende
ISO-Bereich
ISO 80 bis ISO 2500, in 1/3-ISO-Stufen
einstellbar
Verschluss
Mikroprozessorgesteuerter,
besonders leiser Metall-Lamellen-Schlitzver-
schluss mit vertikalem Ablauf.
Verschlusszeiten
Bei Zeitautomatik (A) stufenlos von 32 s bis
1/4000 s, bei manueller Einstellung 8 s bis
1/4000 s in halben Stufen, B für Langzeitauf-
nahmen beliebiger Dauer
Anzeige
2,5"-Monitor (Farb-TFT-LCD) mit 230.000 Pixeln
Gehäuse
Ganzmetall-Gehäuse aus Magnesium-
Druckguss mit KTL-Tauchlackierung,
Kunstlederbezug, Deckkappe und Boden-
deckel aus Messing, schwarz lackiert oder
stahlgrau lackiert
Maße
(B x T x H) ca. 139 x 37 x 80 mm
Gewicht
585 g (mit Akku)
Preis
ca. 5500,- (ohne Objektiv)
sechs3 02|1114
ie Reise beginnt
inmitten der Betonwüste. Trist,
karg, nur die Menschen verleih-
en ihr etwas Lebendiges.
schönste Ort der Region, aber Aus-
würzige Schafskäse-Schiffchen und
eine hessisch babbelnde Marktfrau
machen die OFlovesU-Stadtführungen
besonders. Sie sind am Puls der Zeit,
zeigen Lebendiges und ein wenig Altes,
sind aber jedes Mal anders. Einer, der
sich in Offenbach auskennt, ist Loimi
Freizeit zeigt er Interessierten seine
-
ren wieder los.
„Zunächst muss man den Menschen
bei den Nacht-Touren. Offenbach ist
meisten Gegenden ist nachts nichts los“,
fährt Fahrrad. Er trägt braune Schuhe,
-
ist seine Sonnenbrille mit knallrotem
Gestell. Loimi Brautmann trägt nicht
dick auf. Auch nicht, wenn es um Of-
fenbach geht. „Offenbach hat hässliche
der Hochschule für Gestaltung ist hier
sehr viel in Bewegung und es gibt echte
verschiedene Touren hat Brautmann im
Angebot. Eine davon führt ins Offenba-
cher Nachtleben. Eine Erlebnis-Tour für
geht es erst los.
-
-
rungszelle oder Techno-Szene-Club, an
dessen Türsteher sonst manch einer
scheitern würde, sogar mit großen
sonst vielen nicht zugänglich wären.
Club am Ende der Tour dann zu laut,
aber einige haben sogar Gefallen an der
Musik gefunden und noch eine Weile
dort getanzt“, erinnert sich der Stadt-
führer an die Touren im Sommer des
über die Grenzen Offenbachs und
eingerichtet mit beweglichen Trenn-
wänden, Sitzkästen und einer Bar bietet
es Techno-Freunden bis in die frühen
Morgenstunden einen Raum zum Tan-
zen. Sound-Künstler Matthew Herbert
mit Hilfe von drei Ingenieuren vertont.
-
ren die Menschen auf Brautmanns Füh-
rungen vielleicht – vielleicht aber auch
-
Touren offen. „Ich selbst weiß Einiges
-
wegen rege ich unter den Teilnehmern
was sie über ihre Stadt wissen“, fasst der
OFU
Offenbach hat mehr zu bieten. Einiges davon zeigen die OFlovesU-Stadtführungen.
1502|11 sechs3
Tickets für die Touren gibt es
beim OF InfoCenter im
Salzgässchen, auch telefonisch zu
erreichen unter 069 80 65 20 52.
www.oflovesu.de
-
der Sandgasse. Rund um die Mevlana-Moschee hat sich dort
Kebab lässt sich dort original türkische Küche im Lokal der
-
schmeckt“, versichert Brautmann, der alle Angestellten des
kleinen Lokals kennt.
Noch familiärer wird es im italienischen Eck. Kein Weg führt
weniger wohlklingend „Fleischerei und Wurstwarenhand-
lung“ heißt. Wer den Laden betritt, riecht nicht nur Italien, die
Kunden hören und sehen Italien. Über ihnen hängen in lila-
der Wurst- und Käsetheke stehen in Sechser-Packs San-Bene-
hier mit „Buongiorno“ statt „Guten Morgen“ und die italieni-
schen Stammkunden, die mit dem Chef Angelo auf Italienisch
Waren direkt aus Italien. Salami, Wurst und Käse gibt es bei
-
mehr Offenbach entdecken. Bei der neuen OFlovesU-Tour
Offenbachs bieten.
15
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02|11 sechs3
KLEINE RENNER GANZ GROSS
Heinz-Peter Rosenfeld gibt seinem Mini in der British Car Trophy die Sporen.
17
18 sechs3 02|11
istorische Rennsemmeln faszinierten Heinz-Peter
Rosenfeld schon immer. Als er noch bei der Boeing-Tochter
-
doch aufs Zuschauen. Regelmäßig besuchte er mit seinem
Schwager Rainer die einschlägigen Veranstaltungen, wie
er dann kurz vor der Rente mal wieder mit seinem Schwager
auf der Tribüne saß und dem Treiben der Renn-Minis zu-
schaute, verkündete er diesem: „Rainer, ich möchte es noch
einmal krachen lassen.“ Mit ausgestrecktem Arm Richtung
Renngeschehen erklärte er: „Genau so einen Mini werde ich
mir aufbauen und damit Rennen fahren.“ Kostengünstiger
seinen Unruhestand wünschte. Als Rentner würde er die nö-
seine Frau auch weiterhin arbeiten gehen, so dass er tagsüber
treiben konnte, was er wollte.
-
begeisterten Schwager. Auch seine Frau und die Kinder wa-
ren sofort angetan von seiner Idee. Kaum hatte er seinen
letzten Arbeitstag absolviert, besorgte er sich also einen grü-
Unterstützung von Familie, Freunden und vor allem Stefan
Niederreiter, der in Frankfurt eine Mini-Werkstatt betreibt,
machte er diesen kleinen Flitzer in seiner Garage rennfertig.
-
wurde gegen einen renntauglichen Schalensitz getauscht, die
-
Fahrgastzelle.
-
Wird ihm alles abverlangt, schluckt der kleine Brite auch
begleitet. Inzwischen ist der Mini dank dessen Hilfe technisch
jedoch so ausgereift, dass sein Pilot vor Ort alle anfallenden
er zur Grundwartung in die Werkstatt in Bergen-Enkheim ge-
grinst Rosenfeld, der mit wachsender Erfahrung auch beherz-
ter zu Werke geht.
Lupfen oder nicht
Mit viel Leidenschaft rast Rosenfeld nun schon in der dritten
Saison unter anderem über den Nürburgring, den Hocken-
-
Saison stehen sogar sieben Rennen auf dem Programm von
-
Zwerge“ im Rahmen von historischen Rennveranstaltungen
ausgetragen wird, wie etwa „Hockenheim Historic“ zu Ehren
den beliebtesten und teilnehmerstärksten des historischen
eingesetzten Autos früher selbst im Straßenverkehr gefahren
-
-
chen Varianten vertretenen klassischen Mini bis zu einigen
01|11 sechs3
FORD FOCUS.
Willkommen bei brass
Das Verkehrsschild-Erkennungssystem.
Der Fernlicht-Assistent.
Active City Stop.
Richtungweisende Spitzentechnologien.
FOCUS
Abbildung zeigt Ford Focus Titanium.
20 sechs3 02|11
Teilnehmer aus Großbritannien am
Bergrennen in Osnabrück steht auf dem
jedoch lieber aus. Bergrennen sind ihm
dann doch zu gewagt. Schließlich muss
man dabei die Strecke wirklich gut
kennen, um nicht am nächsten Baum
hängen zu bleiben.
-
sardeur ist er keineswegs. Auch wenn
seine Frau Iris ihn regelmäßig ermutigt,
noch mehr Gas zu geben. „Aber in mei-
nem Alter möchte ich auch nicht mehr
-
ner Frau, die immer mit dabei ist und ihn
Zu viel Arbeit steckt in seinem liebevoll
aufgebauten und gewarteten grünen
einige Zeit halten, damit er sich auch
künftig mit den anderen Minis, NSUs
und Abarths balgen kann.
2102|11 sechs3
Mit Zuverlässigkeit
wäre, dann würde er sich mit den Er-
fahrungen, die er inzwischen sammeln
konnte, sofort ein neues Renn-Fahrzeug
aufbauen. So jedoch lautet das Ziel:
macht. Ruhestand sieht für viele anders
aus. Aber warum auf dem Sofa sitzen,
wenn man Rennen fahren kann. Und
das auch noch erfolgreich. So konnte
Rosenfeld in der letzten Saison nicht
nur einen sechsten und einen elften
Platz in der Tageswertung, sondern
sogar den dritten Platz in der Gesamt-
-
der Zuverlässigkeit seines Gefährts zu
verdanken, das ihn erst einmal im Stich
-
heim hat der Mini das Rennen sogar
trotz eines Schadens am Wasserkühler
Auch von Unfällen ist Rosenfeld bis jetzt
-
gibt er grinsend zu. Aber er konnte sein
Rennen immer fortsetzen. Hier kommt
sicher auch die Gelassenheit des Alters
zum Tragen. Schließlich ist Rosenfeld
der älteste Teilnehmer im sehr gemisch-
-
Plätze streiten, sind ohnehin alle ange-
halten, engagiert, aber ohne Ellenbogen
auch eine wie bei den Minis gute Ver-
sorgung mit Ersatzteilen nicht immer.
Zu schade wäre es, wenn ein solcher
Oldtimer dann unwiederbringlich zer-
bewusst.
besonders gefällt, ist der gute Zusam-
menhalt und die freundschaftliche
sich abends alle Teilnehmer zum ge-
meinsamen Grillen und Biertrinken.
-
tauscht. Anschließend ziehen sich die
Hanauer Mini-Fans in ihr gemütliches
Wohnmobil zurück, das eigens für die
Rosenfeld angeschafft wurde. Ganz
am Anfang hatte dieser noch in einem
Alter sollte man schon ein richtiges Bett
haben“, erläutert er schmunzelnd. Nur
so kann man auf der Rennstrecke auch
-
K.H.
sechs3 01|1122 sechs3 02|11
SELBSTJUSTIZ MIT TODESFOLGE
Motorradfahrer sind nicht überall will-
kommen. Vor allem in ländlichen Gebie-
ten sind viele Anwohner genervt, wenn
an sonnigen Wochenenden die Biker
vermehrt auf Kurvenhatz gehen und
dabei die Sonntagsruhe stören. Einen
besonders krassen Fall von Selbstjustiz
Ausgang für einen zweifachen Familien-
in einer Kurve mit seinem Motorrad auf
entgegenkommendes Fahrzeug. Er ver-
starb noch an der Unfallstelle. Wie sich
herausstellte, gab es auf der bei Motor-
radfahrern beliebten Strecke zwischen
Markt Rettenbach und Ottobeuren noch
sieben weitere Öllachen überwiegend
in Kurven und unübersichtlichen Wald-
stücken, die für Zweiradfahrer schnell
-
lizei geht inzwischen davon aus, dass
diese gezielt aufgebracht wurden und
ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs
in den Straßenverkehr. Im Bereich der
Verschmutzungen gefundene Scherben
sowie die teilweise große Entfernung
der Flecken gaben Anlass zu der Ver-
mutung, dass hier Menschenleben
ganz bewusst und absichtlich gefährdet
wurden. Unfassbar, zu welchen Mitteln
Menschen greifen.
ZWEITER SIEGER
-
-
Sonnenschein und sommerlichen Tem-
Start: das Team Walter Racing – MES
Logistik aus Seligenstadt auf einer
-
-
Team den Langstreckenklassiker des
-
stadt und sein Schweizer Langstrecken-
kollege Lorenz Sennhauser lediglich
geschlagen geben, das sich allerdings
mit dem ehemaligen WM-Fahrer Arne
die schnellste Rennrunde, jedoch dicht
gefolgt vom Schweizer Sennhauser mit
SKATE-SAISON ERÖFFNET
Skater immer dienstags und bei jedem
Wetter durch die Stadt. Start ist jeweils
des Veranstalters vor Ort, wo sich die
Skater über die Route informieren kön-
-
Touren so umgearbeitet, dass nach zwei
-
der erreicht wird. So können die Skater
entscheiden, ob sie aufhören oder in
die Verlängerung gehen. Anfängern ist
da sicheres Fahren und Bremsen vor-
ausgesetzt werden. Allen Skatern wer-
Weitere Informationen unter www.t-
n-s.de.
NEWSse
chs3
workstyle hat entschieden:
UNFASSBAR
einfach nicht zu fass
en
01|11 sechs3 2302|11 sechs3
LAUFEN AUF HISTO-RISCHEN PFADEN
gebaut. Inzwischen ist sie zum Glück
Geschichte. Zur Erinnerung an ihre
-
wurde mit Bedacht gewählt: Gelaufen
wird auf dem so genannten Mauerweg,
der um das westliche Berlin führt und
-
-
-
-
-
Kreuzberg über Neukölln bis nach Ru-
dow ins südliche Berlin, anschließend
nach Westen Richtung Wannsee. Von
dort verläuft die Strecke über Potsdam
an einigen schönen Seen vorbei bis Hen-
sind besonders reich an Sehenswürdig-
keiten: Neben der Mauer-Gedenkstätte
in der Bernauer Straße werden auch der
Reichstag, das Brandenburger Tor und
-
siert – mit jedem Laufschritt ein Stück
-
HELMKAMERA MIT GPS
Heldentaten fühlen sich meist nochmal
so heldenhaft an, wenn man sie ande-
-
men dafür Helmkameras zum Einsatz,
die die steilste aller Skiabfahrten oder
die waghalsigste Mountainbike-Tour
kann man nicht nur Aufzeichnungen
dank GPS-Modul zusätzlich Ortsanga-
be, Geschwindigkeit und Höhenmeter
zusammen mit dem laut Hersteller ge-
-
objektiv. Auf die im Standard-Liefer-
-
das Mini-USB-Kabel aufgeladen werden,
zudem über einen Fotomodus mit einer
24
Aufgetischt
sechs3 02|11
WAHRHAFT NAHRHAFT
Bier gilt in Deutschland als Grundnahrungsmittel. Wer es statt Brot genießt, wird auch nicht dick davon.
2502|11 sechs3
trank laut Statistischem Bundesamt
-
teste Getränk nach Wasser. Zumindest
Grund für den Rückgang ist die moder-
ne Getränkevielfalt mit ihrem schier
nicht nur alkoholfreies Weizen, sondern
und zwei verschiedene Bionaden auf
der Karte. Ganz zu schweigen von den
vielen Mischgetränken und den bei jun-
gen Menschen aufgrund ihres süßen
Bier längst nicht mehr in dem Maße zu
-
des sozialen Lebens waren und selbst-
verständlich mit Bier begangen wurden.
Sozusagen „alternativlos“.
Vor allem aber die Senkung der Promil-
der Vorschriften für Fahranfänger ver-
lagern den Konsum von alkoholischen
auf alkoholfreie Getränke, was auch
zum Wohle aller immer mehr durch.
Auch die Brauereien werben hierfür
in starkem Maße. Zudem brauchen in
unserer auf Mobilität ausgerichteten
Gesellschaft die Menschen ihren Füh-
rerschein, den jeder riskiert, dem unter
Alkohol ein Fahrfehler unterläuft. Selbst
wenn er die derzeit geltende Promille-
grenze noch gar nicht erreicht hat. „Be-
sonders bei uns auf dem Land, wo das
Angebot an öffentlichen Verkehrsmit-
teln deutlich geringer ist als in Städten,
Zurückhaltung“, wie Ina Elsesser von
der Wiesener Brauerei bestätigt. „Selbst
-
die Inhaberin weiter. Viele genießen
Promillegrenzen.
In Maßen statt in Massen
-
sums ist sicher auch eine Folge des
gestiegenen Gesundheitsbewusstseins.
-
das am wenigsten belastete Getränk,
nahrhaft und gesund – aber eben nur in
der zu reichlich genossene Alkohol
-
schen Brauereien eine Lösung: alkohol-
freies Bier, das inzwischen in großer
Eigenschaften des Bieres auf einen al-
koholfreien Punkt bringt.
-
en und Vitaminen gilt vor allem alkohol-
freies Weizen heute gar als isotonisches
in den Schatten stellt. Nur über sei-
nen Geschmack lässt sich streiten.
Reinheitsgebot im Weg, das nun mal
keine den Geschmack verbessernden
Zusatzstoffe erlaubt. „Man darf alko-
holfreies Bier auch nicht mit normalem
Bier vergleichen“, gibt Cornelius Faust
von der Brauerei Faust in Miltenberg zu
bedenken. Alkohol ist und bleibt nun
mal ein Geschmacksträger, der so nicht
zu ersetzen ist. Zumindest nicht im
reinen deutschen Bier und das ist auch
gut so. Auch sind längst noch nicht alle
erforscht. Wer weiß, was in zehn oder
Zu verdanken haben wir das Bier, wie
ein sumerischer Brotbäcker seinen Teig
26 sechs3 02|11
zu lange in der Sonne stehen, worauf-
hin die enthaltenen Hefekulturen einen
-
nis war eine klebrige Masse mit einer
geboren, auch wenn es noch weit von
kannten vier verschiedene Methoden,
aus vergorenem Brot Bier herzustellen.
-
Eine reife Leistung, wenn man bedenkt,
-
ser zum Einsatz kommen. Aus nur vier
-
zieren, ist eine große Kunst, die auch
und vor allem mit „göttlichem“ Beistand
entstanden ist.
Flüssiges Brot
allem die Klöster das Bierbrauen weiter.
Leben und vor allem die Fastenzeit gut
-
bot sich das Brotgetränk geradezu an als
seinen Segen zu dieser alkoholischen
zur Begutachtung nach Rom gesandte
Gebräu war mangels Kühlung bei seiner
Ankunft derart vergoren, dass sein Ge-
nuss eher als Last denn als Lust durch-
angemessen für die Fastenmonate und
die Mönche, denen man Kalkül wohl
nicht unterstellen kann, freuten sich
dennoch. Fortan arbeiteten die Kloster-
brüder und -schwestern daran, das Bier
noch nahrhafter zu machen, was am
besten mit einem hohen Alkoholgehalt
-
Askese haben wir unter anderem das
Märzen zu verdanken, ein Bockbier mit
einem Alkoholgehalt von sieben bis acht
Prozent. Auf knurrenden Magen zügig
genossen, dürfte dieser schnell bierse-
lige Ruhe gegeben haben.
-
sen zu sich nahmen, genießt der Wohl-
standsmensch unserer Tage das Bier zu
seinem Essen. Zu dem halben Liter Bier,
der alleine schon den Energiegehalt
von rund drei Brötchen liefert, kommen
noch mal Schnitzel mit Pommes oder
dem Bier den zweifelhaften Ruf eines
sogenannten Bierbauch verantwortlich
seines Kaloriengehalts nur den Ver-
gleich mit Wasser oder ungesüßtem Tee
scheuen. Schon Limonade, Obstsaft oder
gar Sekt haben bezogen auf eine übliche
Portion deutlich mehr Kalorien als Bier.
-
-
Regel auch reichlich. Um den Alkohol
besser zu vertragen, meist auch recht
Alkohol den Fettstoffwechsel: Er sorgt
dafür, dass das Fett aus der Nahrung
es, was dick macht.
von „normalem“ Bier hin zu alkoholfrei-
em statt, das auch in großen Mengen im-
mer noch gesund ist. Neben dem Rück-
gang des Konsums von alkoholhaltigem
Bier ist der Biermarkt vor allem durch
-
lerseite gekennzeichnet. Internationale
Konzerne wie Heineken, Radeberger,
zu der auch Bindung und Henninger
-
stimmen mit ihren sogenannten Fern-
sehbieren das Bild. „In München zum
geführtes Brauunternehmen“, erläutert
Friedbert Eder vom Aschaffenburger
anderen Brauereien gehören zumindest
Prozent zu internationalen Braukonzer-
sie etliche kleinere Brauereien, die nur
regional bekannt sind.
oder dass Erbacher zu Radeberger
und Radeberger wiederum zur Oetker-
Kölner Verbund-Brauereien gehören.
und die Steuern gezahlt werden, bleibt
vielen ein Rätsel. Auch wenn die klei-
nen Marken innerhalb der großen Kon-
zerne weiterhin Bestand haben, darf
bezweifelt werden, ob auch wirklich
-
chend etikettierte Flasche gefüllt wird.
Schließlich liegt der Sinn von Konzent-
wird.
-
-
ren, drücken immer mehr Billigmarken
-
lich sind die Kunden heute deutlich
auch der Besserverdienenden gewor-
den. Laut einer Biermarken-Hitliste des
-
Meist sind sie zu klein für den überregi-
den Kunden noch als regionale Marke
genau dieses Image ist es, was kleine
01|11 sechs3
28 sechs3 02|11
-
lisierung bringt den Kunden wieder zurück zu seinen
regionalen Wurzeln.
Ortsschild endet, wird immer wichtiger, um sich in un-
für viele Menschen zu einer immer wichtigeren Basis.
-
onalen Produkten. So können Brauereien heute auch
Vor allem, wenn man Henninger und Binding vor der
nicht scheuen. „Wir haben unseren festen Kunden-
unser gutes Bier zu schätzen weiß“, so Inhaber und
Braumeister Hannes Zimmermann gelassen.
Klasse statt Masse
Auch das Bürgerliche Brauhaus Wiesen, das mit zwölf
den Fernsehbieren, die einen Massengeschmack be-
friedigen müssen, der immer nur der kleinste gemein-
same Nenner sein kann, erwarten die Kunden von
regionalen Brauereien ein unverwechselbares Bier.
-
-
nelius Faust von der Miltenberger Brauerei Faust, mit
-
ßeren Brauereien unter den kleinen. Und ein offenes
Haus, in dem man dank ebenfalls offener Gärung das
Bier bei einer Besichtigung auch noch riechen kann.
Kleine Brauereien mit einem überschaubaren Wir-
kungskreis können den regional verschiedenen Bier-
geschmack viel besser bedienen als internationale
bieten nicht nur die Möglichkeit zu braufrischem Ge-
nuss. Sie liefern den Brauereien auch auf dem kurzen
hinter dem nächsten Hügel ein etwas anderer sein.
Während bei Faust in Miltenberg das Pils am belieb-
testen ist, geht weiter nördlich die Tendenz hin zu
02|11 sechs3 29
-
ist es etwas dunkler als ein normales Vollbier“, wie Friedbert
Eder verrät.
Ganz neue Weihen erhält das Bier inzwischen auch aus der
-
nem guten Essen ein Bier zu bestellen, gibt man sich heute da-
Lösung: den Bier-Sommelier. Mit der geschulten Zunge kann
-
schmack nicht nur nicht stört, sondern gekonnt unterstreicht.
In Zukunft werden immer mehr Restaurants einen solchen
auf einander abgestimmt sein. Schließlich ist nicht jedes Pils
und schmeckt auch aus der Flasche.
K.H.
30 sechs3 01|11
1846
Jean Hommel - seit 1846Im Jahre 1846 gegründet, ist Hommel eine der ältesten noch bestehenden Firmen in Aschaffenburg. Ursprünglich als Messerschmiede in der Schloss-gasse gegründet, wurde das Sortiment rasch auf alle im Haushalt notwendi-gen Artikel erweitert; begonnen wurde mit der Herstellung und der Repara-tur von Jagd- und Sportwaffen. Mit der Entwicklung der Stadt veränderte sich auch der Standort. Von der Schlosgasse (1846) in die Dalbergstraße (1887) und von dort in die Herstallstraße (1966).
Fachgeschäft für Tisch und KücheIn diesem Fachgeschäft für Tisch und Küche konnten nun alle Artikeloptimal präsentiert werden. Porzellan, Glas, Haushaltwaren und besonders über die lokalen Grenzen hinaus bekannten Abteilungen für original Solinger Stahlwaren und Bestecke von führenden Herstellern. Dies gilt bis heute. Besonders hervorzuheben ist der Service mit Geschenktischen für alle Anlässe.
Im neuen Glanz in NilkheimIm Jahr 1992 zog Hommel in den aufblühenden Stadtteil Nilkheim,direkt an die Großostheimer Straße, um. Auf rund 800 qm wurde alles zum Verkauf angeboten, was der Profi und Hobbykoch benötigt. Neben umfassender Auswahl an Glas, Porzellan, Bestecken, Berufsbekleidung, Kochgeschirren waren auch Herde, Kühl-, Gefrier-, Spül- und Küchen-maschinen im Angebot. Mehr denn je war Hommel zu dieser Zeit der Inbegriff eines Profi -Ausrüsters mit umfangreichem, erlesenem Angebot und fachlich kompetenter Beratung und Service.
Wandlung in KücheZeitgemäß zeigte sich Hommel auch beim Übergang ins neue Jahrtausend. Die Nachfrage nach hochwertigen Produkten, erstklassiger Beratung und allumfassenden Service verschob sich vornehmlich in den privaten Sektor. Folglich wurde das Sortiment neu ausgerichtet. Küchengroßgeräte wurden durch hochwertigen Privatküchenbedarf ersetzt, der Fokus auf Küchen-maschinen von KitchenAid oder Kenwood folgten dem Trend nach Hilfs-mitteln in der Küche. Und mit der Einführung von Hommels Kochschule wurde ein weiterer Meilenstein gelegt. Regelmäßig kommen namhafte Köche nach Nilkheim, um dort einige ihrer Geheimnisse und Rezepte mit den Kunden zu teilen.
Im Bann der BohneEin weiteres wichtiges Segment wurde und ist bis heute das Angebot an Kaffeeautomaten und Siebträgermaschinen. Nachdem der Kaffeegenuss sich mit der Zeit vom althergebrachten Filterkaffee zu Kaffeespezialitäten wandelte, ist Hommel nun einer der führenden Anbieter der großen Kaffeeautomaten-Hersteller. Mit eigenem Servicezentrum, eigener autorisierter Werkstatt und ausgebildetem Fachpersonal. Vom exklusiven Siebträger für den Heimbedarf bis zum Vollautomaten für die Firmenkaffeeküche kann Hommel alles bieten. Inklusive umfangreichem Zubehör, eigenen, exklusiven Kaffee-Hausröstungen und dem denkbar besten Service. Seminare für die perfekte Kaffee-Zuberei-tung runden dieses kundenorientierte Servicedenken ab.
Gut gegrilltHommel hatte schon immer einen Riecher für kommende Trends und auftretende Nachfrage. “Nahe am Kunden” heißt in Hommels Fall immer schon den Bedarf der Kundschaft zu erahnen bevor er entsteht. So wurde in den letzten 10 Jahren stark im Sektor Grill expandiert. Mit Napoleon, Outdoorchef und Weber führt Hommel die drei großen Marken der Grillan-bieter und hat mit 30 Grills in der Ausstellung eines der größten Sortimente zu bieten. Seit letztem Jahr ist Hommel auch offi ziell Weber World Store, der höchsten Auszeichnung für den Weber-Fachhandel. Hommel bietet dem Grillfan einfach alles rund um den Grillgenuss. Grillseminare, Vorführungen, Zubehör, kompetente Beratung und natürlich Grills! Egal ob Holzkohle oder Gas. Bei Hommel fi ndet sich für jeden Bedarf der passende Grill.
Hommel geht mit der Zeit
Einen neuen Kundenwunsch witterte der Geschäftsführer Michael Murschel im Laufe der letzten zwei Jahre in Form von Haushaltsrobotik. Angefangen mit leistungsfähigen Saugrobotern, die einem das lästige Saugen selbstständig abnehmen, bis hin zu dem neuesten Zugang im Sortiment: den Mähroboternfür den heimischen Garten. Es scheint, als hätte er damit wieder exakt den Bedarf seiner anspruchsvollen Kundschaft getroffen. Ein großer Teil der Hommel-Kunden lässt inzwischen mähen. Ebenso wurde vor einem Jahr ein weiterer großer Schritt getan, indem Hommel einen Teil des Sortiments nun auch online zum Kauf anbietet. Um Kunden auch außerhalb des nahen Umfelds seines stationären Einzelhandels bedienen zu können, wurde unter www.hommel-aschaffenburg.com ein Onlineshop etabliert, der sich durch eine Service-Hotline und weitere, teils einzigartige, Serviceangebote deutlich von anderen Onlineshops abhebt. Schauen Sie mal rein.
heut
e
bis
Alles auch in unserem Onlineshop www.hommel-aschaffenburg.com
Rasenmähen im Schlaf: Der AutomowerDer neue Mähroboter von Husqvarna. Pflegt Ihren Rasen vollautomatisch, leise, effizient und ohne Ihr Zutun. Sogar während Sie schlafen oder nicht zuhause sind.
Husqvarna Automower 220ACFür größere Rasenfl ächen bis zu 1.800 m2.
Husqvarna Automower 305Perfekt für kleine Rasenfl ächen bis zu 500 m2.
3101|11 sechs3
1846
Jean Hommel - seit 1846Im Jahre 1846 gegründet, ist Hommel eine der ältesten noch bestehenden Firmen in Aschaffenburg. Ursprünglich als Messerschmiede in der Schloss-gasse gegründet, wurde das Sortiment rasch auf alle im Haushalt notwendi-gen Artikel erweitert; begonnen wurde mit der Herstellung und der Repara-tur von Jagd- und Sportwaffen. Mit der Entwicklung der Stadt veränderte sich auch der Standort. Von der Schlosgasse (1846) in die Dalbergstraße (1887) und von dort in die Herstallstraße (1966).
Fachgeschäft für Tisch und KücheIn diesem Fachgeschäft für Tisch und Küche konnten nun alle Artikeloptimal präsentiert werden. Porzellan, Glas, Haushaltwaren und besonders über die lokalen Grenzen hinaus bekannten Abteilungen für original Solinger Stahlwaren und Bestecke von führenden Herstellern. Dies gilt bis heute. Besonders hervorzuheben ist der Service mit Geschenktischen für alle Anlässe.
Im neuen Glanz in NilkheimIm Jahr 1992 zog Hommel in den aufblühenden Stadtteil Nilkheim,direkt an die Großostheimer Straße, um. Auf rund 800 qm wurde alles zum Verkauf angeboten, was der Profi und Hobbykoch benötigt. Neben umfassender Auswahl an Glas, Porzellan, Bestecken, Berufsbekleidung, Kochgeschirren waren auch Herde, Kühl-, Gefrier-, Spül- und Küchen-maschinen im Angebot. Mehr denn je war Hommel zu dieser Zeit der Inbegriff eines Profi -Ausrüsters mit umfangreichem, erlesenem Angebot und fachlich kompetenter Beratung und Service.
Wandlung in KücheZeitgemäß zeigte sich Hommel auch beim Übergang ins neue Jahrtausend. Die Nachfrage nach hochwertigen Produkten, erstklassiger Beratung und allumfassenden Service verschob sich vornehmlich in den privaten Sektor. Folglich wurde das Sortiment neu ausgerichtet. Küchengroßgeräte wurden durch hochwertigen Privatküchenbedarf ersetzt, der Fokus auf Küchen-maschinen von KitchenAid oder Kenwood folgten dem Trend nach Hilfs-mitteln in der Küche. Und mit der Einführung von Hommels Kochschule wurde ein weiterer Meilenstein gelegt. Regelmäßig kommen namhafte Köche nach Nilkheim, um dort einige ihrer Geheimnisse und Rezepte mit den Kunden zu teilen.
Im Bann der BohneEin weiteres wichtiges Segment wurde und ist bis heute das Angebot an Kaffeeautomaten und Siebträgermaschinen. Nachdem der Kaffeegenuss sich mit der Zeit vom althergebrachten Filterkaffee zu Kaffeespezialitäten wandelte, ist Hommel nun einer der führenden Anbieter der großen Kaffeeautomaten-Hersteller. Mit eigenem Servicezentrum, eigener autorisierter Werkstatt und ausgebildetem Fachpersonal. Vom exklusiven Siebträger für den Heimbedarf bis zum Vollautomaten für die Firmenkaffeeküche kann Hommel alles bieten. Inklusive umfangreichem Zubehör, eigenen, exklusiven Kaffee-Hausröstungen und dem denkbar besten Service. Seminare für die perfekte Kaffee-Zuberei-tung runden dieses kundenorientierte Servicedenken ab.
Gut gegrilltHommel hatte schon immer einen Riecher für kommende Trends und auftretende Nachfrage. “Nahe am Kunden” heißt in Hommels Fall immer schon den Bedarf der Kundschaft zu erahnen bevor er entsteht. So wurde in den letzten 10 Jahren stark im Sektor Grill expandiert. Mit Napoleon, Outdoorchef und Weber führt Hommel die drei großen Marken der Grillan-bieter und hat mit 30 Grills in der Ausstellung eines der größten Sortimente zu bieten. Seit letztem Jahr ist Hommel auch offi ziell Weber World Store, der höchsten Auszeichnung für den Weber-Fachhandel. Hommel bietet dem Grillfan einfach alles rund um den Grillgenuss. Grillseminare, Vorführungen, Zubehör, kompetente Beratung und natürlich Grills! Egal ob Holzkohle oder Gas. Bei Hommel fi ndet sich für jeden Bedarf der passende Grill.
Hommel geht mit der Zeit
Einen neuen Kundenwunsch witterte der Geschäftsführer Michael Murschel im Laufe der letzten zwei Jahre in Form von Haushaltsrobotik. Angefangen mit leistungsfähigen Saugrobotern, die einem das lästige Saugen selbstständig abnehmen, bis hin zu dem neuesten Zugang im Sortiment: den Mähroboternfür den heimischen Garten. Es scheint, als hätte er damit wieder exakt den Bedarf seiner anspruchsvollen Kundschaft getroffen. Ein großer Teil der Hommel-Kunden lässt inzwischen mähen. Ebenso wurde vor einem Jahr ein weiterer großer Schritt getan, indem Hommel einen Teil des Sortiments nun auch online zum Kauf anbietet. Um Kunden auch außerhalb des nahen Umfelds seines stationären Einzelhandels bedienen zu können, wurde unter www.hommel-aschaffenburg.com ein Onlineshop etabliert, der sich durch eine Service-Hotline und weitere, teils einzigartige, Serviceangebote deutlich von anderen Onlineshops abhebt. Schauen Sie mal rein.
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Rasenmähen im Schlaf: Der AutomowerDer neue Mähroboter von Husqvarna. Pflegt Ihren Rasen vollautomatisch, leise, effizient und ohne Ihr Zutun. Sogar während Sie schlafen oder nicht zuhause sind.
Husqvarna Automower 220ACFür größere Rasenfl ächen bis zu 1.800 m2.
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sechs3 01|11sechs3 02|1132
HAMBURGER MIT NÄHRWERT
Burger gelten gemeinhin als ungesund.
aus ihnen ein gesundes und schmack-
-
dest die Überzeugung von Matthias
Auhl, der in Frankfurt-Sachsenhausen
kürzlich seinen Imbiss „BurgerMeister“
eröffnet hat. Aus hochwertigen Zutaten
aus der Region werden vor den Augen
-
sich der gelernte Koch täglich frisch
anliefern, das Gemüse kommt vom
Großmarkt. Gewürzt werden die Burger
mit hausgemachten Saucen. Farbstoffe
und Geschmacksverstärker kommen
laut Auhl nicht zum Einsatz. Um die
regionale Verbundenheit von Koch und
sich für Mineralwasser entscheidet, tut
gleich auch noch eine gute Tat: Für je-
des verkaufte Wasser unterstützt Auhl,
-
-
da.
LUFT ZUM ATMEN
Wein wird durch den ausreichenden
Kontakt mit Luft und Sauerstoff erst
richtig gut. Insbesondere junge Weine
-
Prozess rund zwei Stunden. Mit der
des dänischen Herstellers Menu geht
-
-
sichtig umgedreht. Innerhalb von zwei
Minuten läuft der Wein in die Karaffe.
so, dass er an den Seiten herunterglei-
mehr Sauerstoff in Kontakt als mit ei-
lässt sich der Wein
umfüllen und auf den
Tisch bringen. Oder
man belässt ihn einfach
in der formschönen Ka-
hoch, aus hochwerti-
gem Glas gefertigt und
mit einem Verschluss
aus Edelstahl, Silikon
und Kunststoff ausge-
stattet ist.
ERFRISCHEND ANDERS
Kokosnüsse verbreiten auch in unseren
und Sandstrand. Besonders ihr Saft ist
ein erfrischender Begleiter für den Som-
Eine gesunde Erfrischung ist auch der
aus noch jungen, grünen Kokosnüssen
-
verfahren kommt der klare Saft weder
mit Luft noch mit Licht in Berührung.
So wird laut Hersteller ein rein biolo-
gischer Kokosnusssaft gewonnen, der
ohne Konservierungs- und Farbstoffe
reich an Mineralstoffen und Vitaminen,
die Frucht mit dem höchsten Gehalt an
-
se auf die Verdauung, die Muskelent-
zu haben.
NEUES AUS DER KÜCHE
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Unser Angebot für Sie:
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und NaturheilkundeWISSEN, WAS DRIN IST
sich oft Markenhersteller. Nur welche?
Informationen hierzu liefert das so ge-
nannte Genusstauglichkeitszeichen.
gemäß EU-Richtlinie auf allen Produk-
ten tierischer Herkunft den Betrieb
ausweisen, in dem das Produkt zuletzt
-
dings sind diese Informationen in einem
Zahlen- und Buchstabencode verschlüs-
selt, der Herkunftsland, Bundesland
und Betriebsnummer angibt. Vor Ort
ist dieser Code nicht zu entschlüsseln.
das-ist-drin nun eine kostenlose iPhone-
-
teln, wer das Produkt hergestellt hat,
ob es aus der Region kommt oder gar
kann unter www.das-ist-drin.de herun-
tergeladen werden.
HAUCHDÜNNER GENUSS
Schweizer Schokolade gilt zu Recht als
die beste der Welt. Eine neue Kreation
kommt nun aus dem Hause Schönen-
berger, Luzern: Bio Choco Carré mit
-
Vollmilchschokolade, gefüllt mit einer
-
standteile stammen aus fairem Handel,
die Zutaten aus biologischem Anbau. Es
gibt die Täfelchen auch mit Mint- und
Irish-Cream-Füllung oder ungefüllt aus
Vollmilch- oder Zartbitter-Schokolade.
34
Wohngegend
sechs3 02|1134
Naturstammhäuser sorgen für gutes Klima. Drinnen wie draußen.
Wohngegend
EINE RUNDE SACHE
olz und Bäume haben Oliver
Schattat schon immer fasziniert. Im
-
hörte der Wald von Kindesbeinen an
zu seinem natürlichen Lebensraum.
erwachsen, in einer Zeitschrift beim
Friseur eine Anzeige für kanadische
Naturstammhäuser entdeckte, war ihm
sofort klar: Ein solches Haus soll es
mal sein. Zum Glück fand er in seiner
Frau Simone eine Verbündete, mit der
er nicht nur sein Leben, sondern auch
seine Leidenschaft für Holzhäuser tei-
sie ihren Traum dann im hessischen
Linsengericht Wirklichkeit werden. Auf
einem wunderschönen Grundstück mit
einem unverbaubaren Blick über das
Kinzigtal bauten die beiden für sich
und ihre zwei Söhne Lukas und Sven
ein Naturstammhaus aus kanadischer
zwei Meter dick werden kann.
und in British Columbia heimische
Rot-Zeder ist für den Blockhausbau be-
sonders geeignet, weil sie harzfrei und
leicht ist und ganz ohne chemische oder
mechanische Ausrüstung auskommt.
Aufgrund ihrer besonderen Zellstruk-
-
aus, um die gültigen Wärmedämmvor-
selbst entworfenen Kamins mit Wärme-
Wärme liefert, in Verbindung mit einer
offenen Raumgestaltung fallen jährlich
an“, berichtet Oliver Schattat. Und das
ohne eine luftdichte Plastikhülle, die
herkömmliche Niedrigenergiehäuser
brauchen, um die Anforderungen der
Familie Schattat muss nur etwa alle zwei
bis drei Tage den Kamin anwerfen und
heizt damit über eine Fußbodenheizung
das ganze Haus.
3502|11 sechs3 35
Mengen CO -
stammhäusern mehr Handwerk als energieintensive Technik
erfordert, sind solche Häuser ideal für ressourcenschonendes
wird, sogar noch als Brennholz genutzt werden“, wie Schattat
ergänzt. Nachhaltiger geht eigentlich nicht, auch wenn der
Energie, die zum Herstellen der benötigten Baustoffe und die
Entsorgung benötigt wird, völlig ausklammert. Allerdings ist
es auch nicht verboten, den eigenen Verstand zu benutzen und
Neben dem Umweltgedanken und der Wärme, die Holz aus-
strahlt, war für die Schattats vor allem das Raumklima ein
-
rauch oder ein im Haus lebender Hund hinterlassen keinen
-
fen zudem eine im Verhältnis zum Raumvolumen größere
besonderen Farbe dieses Baumes. So hat der Kern des Holzes
eine warme braune Farbe, während der Außenbereich, vom
den Ast-Augen.
ihrem Rundstammhaus entschlossen, war klar, dass sie sich
bei der Planung und Ausführung stark einbringen wollten.
Als gelernter Maurer, Polier und langjähriger Vertriebsleiter
für Baustoffe hatte Schattat das nötige Wissen und Können,
um Vieles in Eigenregie zu erledigen. So entwarf er nicht nur
den Kamin aus Sandstein, sondern mauerte ihn auch gleich
selbst. Auch bei den Innenwänden, die nicht alle aus Holz
gelegen ist, war klar, dass das Holzhaus teilweise auf einen
gemauerten Keller aufgesetzt werden musste. Nur so ist es
adäquat vor Feuchtigkeit geschützt. Schließlich ist konstruk-
tiver Holzschutz immer noch der beste. Auch ein großzügiger
-
-
Büro und die Wirtschaftsräume.
sechs3 02|11
Insgesamt sind im Naturstammhaus
-
te Haus einmal in Kanada aufgebaut.
Stamm für Stamm wurde ausgewählt,
zugeschnitten und verbaut. Alles reine
und Steckdosen mussten zu diesem
-
für nötigen Hohlräume und Nuten von
unten nach oben in die Stämme einge-
bracht werden. Anschließend wurde je-
der Stamm nummeriert, das Haus wie-
der demontiert und in Einzelteilen nach
drei Tagen stand es dann“, erinnert sich
Schattat. Anschließend machten er und
an den Innenausbau. Ein besonderer
aus Rotsandstein, der als Halterung für
den Waschtisch dient.
Auch die beiden Kinder erhielten eine
über den Schlafräumen eine zusätzliche
Geschossdecke eingezogen, so dass
-
zimmer genutzt wird. Besonderer Clou:
und integrierter Leiter von den beiden
Kinderzimmern aus zu erreichen. In-
zwischen leben die Schattats bereits
lieben es wie am ersten Tag. So sehr,
dass Oliver Schattat bereits vor sieben
Naturstammhäuser aus Kanada. Ob er
sich vorstellen kann, noch einmal in
einem anderen Haus zu wohnen? „Nie-
mals“, antwortet er lachend. „Vielleicht
einmal in Schweden, aber immer in ei-
nem Naturstammhaus.“ Etwas anderes
kommt ihm nicht ins Haus.
K.H.
Infos finden Sie unter
www.holzhaus-gmbh.de
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Guido Zeller aus Kirchzell bei Amorbach. Unter dem Label
„Guido Zeller GartenArchitektur“ gestaltet er mit seinem Gar-
ten- und Landschaftsbau-Betrieb Living Stone Garden Gärten
und Genießen. Sein Motto lautet: Fast nichts ist unmöglich.
der Gestaltung eines Freisitzes bis hin zu öffentlichen Grün-
dass ein Garten in seiner Gestaltung das Wesen der Personen
Ergebnis steht bei Guido Zeller GartenArchitektur am Beginn
nicht nur den Garten an, den ich gestalten soll, sondern auch
gerne die Wohnung, in der meine Kunden leben“, so Zeller. Sie
verrät ihm viel darüber, was diesen wichtig ist. Schließlich ist
Wohnen ja auch eine Form des Ausdrucks. Und ein Garten
ist Teil des Wohn- bzw. Lebensraums. Präzise registriert er
Planung – und malt.
sind immer von Hand gezeichnet und koloriert. Zum einen,
weil seine eigentliche Arbeit ja auch Handarbeit ist. „Wieso
sollte ich meine Hände dann nicht auch für das Zeichnen der
Pläne nutzen“, bemerkt er lachend. Zum anderen sind Hand-
Eindruck von dem, was ihm vorschwebt. Meist ist sein ers-
ter Entwurf auch sein bester, ist Zeller überzeugt. Wenn er
seiner Intuition und Kreativität freien Lauf lässt, ohne zu viel
-
ren Kontrast aus einer klaren, aber naturnahen Gestaltung
auszeichnen. Harmonie, das ist ihm wichtig.
Steht der Plan, der immer Chefsache ist, geht es an die Ab-
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40 sechs3 02|11
was man aus einem – aus ihrem – Garten machen kann. Und
der leidenschaftliche Gartengestalter wirft sich ins Zeug für
jeden seiner Entwürfe. Wenn der Kunde etwas möchte, was
nach Zellers Einschätzung gar nicht geht, lässt er nicht locker,
den Kunden doch noch von seinem Plan zu überzeugen. So
viel Rückgrat schätzen die Kunden. Standard bekommen sie
schließlich auch woanders. So entstehen am Ende eines in-
tensiven Prozesses, der von der Planung bis zur Fertigstellung
schon mal über mehrere Monate gehen kann, maßgeschnei-
auch ihre Besitzer aufblühen. Unikate – weit ab von Fleißigen
Lieschen und Ginsterbüschen.
ihnen sind bereits erwachsen und demonstrieren ihre gan-
Zentrum seiner Gestaltung. Für solche Bäume ist schon mal
Zellers Augen sieht, weiß man, dass jeder Baum diese Mühe
schon einiger Einsatz nötig.
Baumschule zu Baumschule. Teilweise nimmt er das, was
-
genen Schaugarten. Teilweise belässt er die Bäume auch in
den Baumschulen, bis er sie für einen Kunden gebrauchen
kann. Aus seiner jahrelangen Erfahrung weiß er schließlich,
was seine Kundschaft glücklich macht. Ein ganz besonderes
Erlebnis für die Kunden ist auch eine gemeinsame Tour durch
die Baumschulen. So viel Leidenschaft für Bäume erlebt man
selten. Und nebenbei lernt man noch eine Menge über den
Gartenbau, den Zeller eher aus einem Mangel heraus als Be-
ruf für sich entdeckt hat: als er für seinen eigenen Garten kei-
nen Anbieter fand, der auch nur annähernd seine Wünsche
verwirklichen konnte.
Überall sah er nur recht seelenlosen Standard, der mit ihm als
Person nichts zu tun hatte. Statt individueller Beratung hielt
das, was er suchte. Also entschied er sich, die Sache selbst in
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4102|11 sechs3
die Hand zu nehmen und machte aus seiner bis dato als Hob-
-
Schreiner für Bangkirai-Terassenbau und Steinmetze für die
Bearbeitung der Natursteine, die er schon mal aus Italien in
aus.
-
ner Leidenschaft für fast alles, was grünt und blüht. Und hilft
bereits tatkräftig mit. „Manchmal sind sie allerdings auch
genervt von meinem Enthusiasmus“, gibt Zeller schmunzelnd
zu. Seine Umtriebigkeit und seine Kreativität ist schließlich
eine stete Herausforderung für sein Umfeld. Gerade arbeitet
er wieder an einer neuen Vision: Bäumen, die direkt aus einer
-
-
nen Bäume. Einzig die notwendigen Unterstützer für dieses
uneigennützige Projekt, das er am liebsten seiner Heimatstadt
Amorbach schenken würde, fehlen noch. Aber auch das ist
nur eine Frage der Zeit. Ganz sicher.
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MEDITERRANE MEDIZIN
Medizin nehmen und gleichzeitig medi-
-
voller Power, Geschmack und auch sind
in ihnen besonders viele gute Stoffe ent-
halten, die uns helfen können, gesund
zu bleiben oder es wieder zu werden.
-
nehaben, ist allseits bekannt. Aber wer
hätte gedacht, dass sie laut Studien auch
abwehren und das Einatmen der soge-
Verengungen der Bronchien helfen soll.
man sich eben nicht den industriell ge-
dürfte für Liebhaber von Zitrone, Oran-
in der Zeitschrift Arthritis and Rheu-
Milligramm Vitamin C zu sich nehmen,
einen deutlich niedrigeren Harnsäure-
Nehmen wir die Feige. Sie ist die ers-
namentlich genannte im Garten Eden.
Neben ihrem betörenden Geschmack
besitzt die Feige den Stoff Ficin, der den
Schmerz einer Entzündung angeblich
gut eindämmen kann. Feigenfrüchte
-
wirksam wie eine dermatologische Ver-
der austritt, wenn man die Blätter von
durchbricht.
Last but not least soll die Olivenfrucht
hier nicht unerwähnt bleiben. Sie
schmeckt hervorragend und liefert kalt
Bereits in der antiken Heilkunde wurde
-
ßere Anwendung einer Mischung von
-
brand und andere Hautkrankheiten
-
den auf das Olivenöl angestimmt, weil
es zu einem großen Teil dafür verant-
wortlich gemacht wird, dass Herzkreis-
lauferkrankungen im Mittelmeerraum
viel seltener vorkommen als in unseren
Breiten. In zahlreichen Studien wurde
der wissenschaftliche Beweis erbracht.
In den USA ist den Olivenölherstellern
neuerdings sogar gestattet, ihre Fla-
schen mit einem Werbeaufdruck zu ver-
sehen, dass das Olivenöl das Risiko, eine
Herzkreislauferkrankung zu erleiden,
senken könne. Wer sich durch Nahrung
sollte selbstverständlich darauf ach-
der Ernte vom eigenen Baum kann man
schön, dass nahezu alle mediterranen
-
Weiterführende Lektüre:
„Heilende Nahrungsmittel – Wie Sie Er-
krankungen mit Gemüse, Kräutern und
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Mediterrane Früchte sind eine schmackhafte Ergänzung für die Hausapotheke.
4301|11 sechs3
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NOBLESSE FÜR DRINNEN UND DRAUSSEN
Rockcoco ist der weltweit erste Outdoor-
Kronleuchter, doch selbstverständlich
ist er auch für den Wohnraum zugelas-
-
Leuchter durch sein außergewöhnli-
schon jetzt stark kultverdächtig. Ob
auf dem Balkon, über der Badewanne,
in der Küche, im Baumhaus oder über
-
nen Stromanschluss gibt, lässt sich der
Leuchter mit einer Kabellänge von zwei
Metern aufhängen. Seine Abmessungen
sechs Kilogramm schwere Leuchter be-
Erhältlich ist der erste wetterbeständige
-
GLÄNZENDE EXKREMENTE
Schellack wird aus den Ausscheidungen
-
eine harzige Masse aus, die sie für den
Bau eines Kokons für ihre Eier nutzen.
Für ein Kilogramm Schellack müssen
-
Rohstoff vor allem durch den Begriff
nutzt man ihn vor allem als Möbellack.
Auch in der Lebensmittelindustrie
kommt Schellack zum Einsatz und ist
-
der große Vorteil darin, dass Schellack
im Gegensatz zu industriellen Nitro-
lacken nicht gesundheitsschädlich ist.
Außerdem sorgt Schellack für einen
unverwechselbaren strahlenden Glanz.
Alkohol in ein ver-
schließbares Gefäß
-
mindestens zwölf
Stunden ziehen las-
-
rühren und durch
Politur kann sofort
verwendet werden.
Schellack ist in gut
sortierten Baumärk-
ten und im Internet zu
VERWALTENDER PAPIERKORB
Wie viele Ausdrucke müssen im Büroall-
tag erneut gestartet werden – weil doch
oder eine inhaltliche Änderung vorge-
nommen werden muss. Meist weiß man
dann nicht, wohin mit den Fehldrucken,
die für den Müll eigentlich viel zu schade
Sie werden oben auf die Ablage des
-
und zusammengesteckt wird. Klebstoff
-
www.memo.de zu bestellen.
NEWS
02|11 sechs3 45
WAAGE, WAAGE AN DER WAND …
Manch einer möchte seine Personen-
waage gerne mal aus Frust über das
angezeigte Gewicht an die nächstbeste
-
meister nun eine zerstörungsfreie Lö-
sung an: eine Waage von Beurer, die
man mit einer Vorrichtung ganz einfach
nach dem Wiegen wieder zurück an die
sollte man sie besser nicht. Hängt die
Waage aus Glas wieder an der Wand,
zeigt sie nicht mehr das gewogene Kör-
-
se Weise steht nichts unnötig auf dem
Boden herum und man hat zudem noch
eine schöne Wanduhr, die in der Mitte
-
jaegermeister.de bestellt werden.
APPETIT AUF ECHTES LEBEN
Nerds gelten gemeinhin als verwissen-
PC als engsten Freund ansehen. Sonne
und frische Luft genießen sie eher sel-
ten. Um ihnen den Blick nach draußen
dennoch schmackhaft zu machen,
-
Nerd-Zimmers ähnlich einer Windows-
-
kleinern und Ausschalten rechts oben.
Wand um das Fenster herum geklebt
Schriftzug verrät sofort, um welches
schlaue „Programm“ es sich hier han-
Set kann für eine Fenstergröße bis zu
-
schnitten werden. Gesehen bei www.
46
Aufgetischt
sechs3 02|11
Bestechender Korperschmuck
02|11 sechs3
Tätowierungen sind, wie man so schön
sagt, salonfähig geworden und nicht
-
ker- und Motorradszene vorbehalten.
ist sie eine der momentan wichtigsten
Botschafterinnen der Kulturszene
-
Und welche Gründe gibt es, sich eine
Tätowierung stechen zu lassen?
Ihren Anfang nahm die Kultur des Tä-
towierens mit so genannten Brandmar-
genutzt, um „Eigentum“ wie Sklaven und
-
scher als solche zu kennzeichnen. Ihre
Träger wurden allesamt gegen ihren
Willen tätowiert. Auch wenn sich solche
unfreiwilligen Brandmarkungen bis ins
-
-
rungen gelangten wie so vieles mit der
-
geborenen aus Tahiti, genannt Omai,
er schamlos zur Schau gestellt und die
Leute begafften ihn bewundernd ob sei-
ner vollständig tätowierten Haut.
-
radiesischen Inseln erzählte man sich
allerlei Geschichten. So ging man dort
vor allem von einer sehr freizügigen
Anlass war, ihre Crew zu verlassen und
zu den „Wilden“ zu gehen. Matrosen,
Cook'schen Schiffsbesatzung, ließen
sich als Andenken an Tahiti von den
Eingeborenen tätowieren. Sie erhielten
-
Seemannsgarn um ihre Hautbildchen.
Es ist überliefert, dass ein Matrose ei-
nen großen Palmbaum über den Rücken
tätowiert hatte. Einer Zeitungsmeldung
Seeleuten und Hafenarbeitern eben die-
sen Palmbaum stechen lassen. So stimu-
lierte offenbar die Südsee die Produktion
-
-
lig unabhängige Tradition.
Bis dahin war die Südsee für die Men-
schen der wahr gewordene Traum des
Garten Eden. Ein Paradies, welches
nicht durch den Sündenfall für das
-
erfüllten Wünsche von Freiheit und
Leichtigkeit. In der Realität verlor die
Status. So eroberte man gegen Ende
als auszubeutende Rohstoffquelle und
unzivilisierten, dunkelhäutigen, armse-
ligen, arbeitsscheuen Volk degradiert.
Was blieb, war der Traum vom Paradies.
zu verleihen.
Sollten zeitgenössische Berichte stim-
men, so waren bis zum Anfang des
– vorrangig Angehörige der unteren
Bevölkerungsschichten, darunter auch
-
sondern als etwas „Böses“ und „Gefähr-
liches“ gesehen wurden – von nun an
war ein Tätowierter auch ein kriminell
Orientierter.
-
tete der italienische Mediziner Cesare
Lombrosco, dass Tätowierungen mit
-
menhingen. Er führte Studien durch,
die nach einem Zusammenhang von
fragten, und kam zu dem Schluss, dass
Menschen, die sich freiwillig mit einer
Nadel die Haut aufritzen lassen, dumm
Tätowierung sei also ein Kennzeichen
eines „geborenen Kriminellen“.
-
nem Werk „Suleika, die wundersam
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Tel: 06029 992323www.taetowatorium.de
sechs3 02|1148
Tätowierte“ eine weitere Seite der Tattoo-Träger. Vor allem
viele Frauen, aber auch einige Männer, verkauften ihre bebil-
derte Haut als Tänzerinnen, Akrobaten, Fakire, Kellnerinnen
und Animierdamen im Showgeschäft. Kaum ein Zirkus kam
-
verbot die Zurschaustellung tätowierter Haut.
wieder genauer mit den Phänomenen der Tätowierung. Auch
niederer Intelligenz, Persönlichkeitsstörungen und unortho-
nicht sonderlich überrascht. Weit verbreitet ist leider auch
heute noch die Meinung, jedes Tattoo stamme aus einem ver-
gangenen Gefängnisaufenthalt.
echter Ausdruck eines Protests auf. Gefängnisinsassen, die
auf Grund krimineller Vergehen einsaßen, wurden anders
-
ansteckend, sodass diese Idee sich immer weiter verbreitete.
-
-
-
Erwachsenenwelt. Auch die Neonazis nutzen die Tätowierung
-
Natürlich gibt es diese Gründe für eine Tätowierung auch
heute noch.
tätowieren zu lassen und dies auch freizügig in der Öffent-
lichkeit zu zeigen. Weder waren die Träger ausschließlich
ehemalige Kriminelle noch Punker, Rocker oder Seefahrer,
sondern „normale“ Leute, darunter sogar Ärzte, Banker und
Wissenschaftler.
Individualität versus Modeerscheinung
-
Show. Es dauerte nicht lange und das Motiv des Sterns er-
die junger Mädchen. Wieso das so ist? Nun, die Menschen
ließen sich offensichtlich schon immer von den Ideen anderer
01|11 sechs3
sechs3 02|1150
Ausdruck von Attraktivität und Modebewusstsein. Im Kontrast
dazu gibt es natürlich etliche Menschen, die sich ihre Vorlagen
selbst zeichnen oder nach eigenen Vorstellungen zeichnen las-
sen. Hier wird die Individualität der Person unterstrichen, die
eigene Meinung und Kreativität verdeutlicht. Sicherlich ist die
bloße Tatsache, ein Tattoo zu besitzen, noch lange kein Indiz
für großartigen Individualismus und dennoch hebt es von der
Moderne Wissenschaft
Es gibt viele interessante Ansätze der Wissenschaft, das
neuen Lebensabschnittes wie der Ehe, einer Trennung, der
Geburt des Kindes etc. Für manch einen Forscher steht ein
Seit kurzem gibt es außerdem die Theorie der Trauma-Bewäl-
tigung. Tätowierungen werden in diesem Modell als Methode
-
-
zu einem Familienmitglied, eine Erinnerung an etwas Erlebtes
oder an eine Person und vieles mehr. Es ist interessant, dass
den Betrachter genauso entzückt, verwundert oder angeekelt
hat, wie es heute noch geschieht. Sicher ist die Gesellschaft
wesentlich offener gegenüber der Individualität eines Men-
schen geworden, doch ist auf der einen Seite die Intention für
ein Tattoo und auf der anderen Seite die Begutachtung, das
Entdecken eines solchen fast unveränderlich durch hunderte
N.M.
02|11 sechs302|11 sechs3 51
1. Tattoofarbe ist gesundheitsschädlichEin riesiger Skandal erschüttert die Tattoo-Szene, denn verschiedene Labore, unter anderem der Stiftung Warentest, haben im letzten Jahr Tätowierfarben in Deutschland untersucht und mussten feststellen, dass in einer erheblichen Anzahl der getesteten Produkte Stoffe enthalten sind, die dort wahrlich nicht hingehören – krebserregende Chemikalien und verbotene Konservie-rungsmittel. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor gesundheitsschädlichen Schmucktechniken wie Tattoos, Permanent Make-Up oder auch Henna-Anwendungen. Doch auch unter den Herstellern von Tattoofarbe gibt es große Un-terschiede und wie überall auch schwarze Schafe. So kann es durchaus sein, dass der ein oder andere Hersteller Pigmente verwendet, die deutlich billiger zu erzeugen sind, allerdings laut der Tätowiermittelverordnung vom September 2005 untersagt sind. Wirtschaftlich betrachtet nicht unlogisch, ethisch und moralisch natürlich verwerflich. Eben genannte Verordnung wurde als Reaktion auf Verunreinigungen entwickelt und so werden nun regelmäßige Qualitätskontrollen durchgeführt. So liegt es vor allem in der Hand des Kunden, sich genau zu informieren. Einen Tätowierer, der keine Auskunft über verwendete Farben und deren Inhaltsstoffe geben will, sollte man schnellstmöglich verlassen. Werden zum Beispiel Farben aus China verwendet, die nicht zwangsläufig schwermetallfrei sind, kann man sich nicht sicher sein, dass hier der zufriedene und gesunde Kunde im Vordergrund steht. Produkte aus Europa haben außerdem den Vorteil, dass sie viel besser von Organisationen, wie dem „Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe“ geprüft werden können. Problem an der Geschichte ist, dass es dank World Wide Web jedem Tätowierer frei steht, seine Farben auch außerhalb Europas zu kaufen. Da kann man nur hoffen, dass solche Leute vom Gesundheitsamt erwischt werden. Am besten ließt man sich die „Leitlinie zur Beurteilung von Tätowier- und Permanent Make-Up (PMU) Farben für Betreiber von Tattoo- und PMU-Studios“ vor dem Studio-Besuch durch. So ist man gut vorbereitet und kann gezielt fragen.
2. Tattoofarbe enthält AutolackGlaubt man der Boulevardpresse, wird das sogenannte „Ferrari-Rot“, ein beliebter Autolack, auch für Tattoos verwendet. Un-glaublich! Richtig. Es ist unglaublich. Es ist nämlich nicht wahr, vielmehr eine unsachgemäße Verkürzung. Wer sich schon einmal mit Farbe beschäftigt hat, der weiß, dass diese zunächst aus Pigmenten besteht. Diese sind farbgebend und werden zu einem chemischen Gemisch dazu gegeben, was dann zusammen den so genannten Farbstoff bildet. Farbstoffe werden je nach Anwendung mit bestimmten Substanzen ummantelt, die sich unter anderem auch in Autolacken, aber auch in medizinischen Implantaten wiederfinden. Dies ist nur der Fall, da sie ihrer Robustheit halber für beides geeignet sind. Es ist also gar nicht ungewöhnlich, dass sich das angeführte „Ferrari-Rot“-Pigment nicht nur in einem Autolack, sondern auch in Tattoo-Farben wie-derfindet! Es hängt vor allem von der Qualität des Kunststoffs ab, zu dem die Pigmente gemischt werden, was am Ende daraus wird. Autolack kann jedenfalls nicht als Tattoofarbe verwendet werden!
3. Tätowieren tut weh / tut nicht weh!Die Frage nach dem Schmerz beim Tätowieren lässt sich nur schwer und auch nicht allgemein beantworten. Generell gilt: Je mehr Knochen direkt unter der zu stechenden Haut liegt, desto höher werden die Schmerzen sein, je „fleischiger“ die Stelle ausfällt, desto schmerzfreier wird die Sitzung. Die Schmerzgrenze liegt bei jedem Menschen anders. So soll es schon 12-jährige Mädchen gegeben haben, die beim Knöchel-Tattoo keine Miene verzogen, aber auch ausgewachsene Männer, die Tränen in den Augen hatten beim Versuch, den Oberarm zu verschönern. Fazit: Augen zu und durch!
4. "Bei meiner Tattoo-Farbe bekommst du keine allergischen Reaktionen!"Das ist Quatsch. Sollte ein Tätowierer dieses oder Ähnliches erzählen: besser das Weite suchen. Es gibt nichts, was 100 Prozent allergiefrei ist. Jeder Hauttyp ist unterschiedlich und somit reagiert auch jeder unterschiedlich auf ein Tattoo. Man muss sich immer dessen bewusst sein, dass es sich schließlich um eine Verletzung handelt, die dem Körper zugefügt wird. Wie das indi-viduelle System Körper mit Farbpigmenten und Inhaltsstoffen der Farbe umgehen kann, ist nicht vorhersehbar! 100-prozentig lässt sich eine allergische Reaktion also nicht ausschließen!
5. Tattoos lassen sich weglasernDas ist so nicht ganz wahr! Tätowierungen lassen sich zwar – unter großen Schmerzen – bearbeiten, aber komplett verschwin-den werden sie nicht. Beim Lasern soll das Hautbild durch Verbrennungen der obersten Hautschicht entfernt werden. Ein Arzt, der sich anbietet, ein Tattoo zu entfernen, hat das Ziel der reinen Haut im Sinn. Was er meist auch auf alle möglichen Varianten zu erreichen versucht. Er wird niemals mit der Präzision und Feinmotorik eines Tätowierers vorgehen. Vielmehr wird er flächig über den tätowierten Bereich rubbeln, bis die Haut weg ist. In der Folge werden sich hässliche Narben bilden. Farbe, die tiefer in der Haut sitzt, kann niemals verschwinden. Wir sehen also im Endeffekt einen Teil vernarbter, seltsam eingefärbter Haut! Die Frage ist, ob es das wert ist.
6. Bio-Tattoos verschwinden mit der ZeitToll in der Theorie, nicht realistisch in der Praxis! Unsere oberste Hautschicht bildet sich immer wieder neu, sie verändert sich quasi minütlich. Die Idee der sogenannten Bio-Tattoos sieht vor, dass nur die Hautschicht bearbeitet wird, die sich im Laufe der Zeit von selbst erneuert. Folglich würde mit jedem Hautschüppchen die Tätowierung an Farbe verlieren. Nun ist es aber so, dass niemand so genau stechen kann, dass dabei nur eine Hautschicht getroffen wird. Es ist nicht auszuschließen, dass beim Stechen die Farbe auch einmal in eine tiefere Hautschicht gerät. Schließlich kann man es auch kaum verhindern, dass man während des Tätowierens doch einmal zusammenzuckt, so sehr man sich auch bemüht, sich nicht zu bewegen. Überall verlau-fen Nerven, somit ist es schnell passiert, dass die Nadel mal verrutscht. Ein guter Tätowierer kann damit arbeiten und den „Feh-ler“ ins Bild einbauen, die Hautschichten kann aber auch er nicht beeinflussen! Wer sich nicht sicher ist, ob ihm sein Tattoo in drei Jahren noch gefällt, der sollte sich besser nicht stechen lassen und es vielleicht zunächst mit Abziehbildchen probieren!
sechs3 01|1152
Der Sommertrend 2011 heißt Color Blocking.
01|11 sechs3
Mode schon viele Monate im Voraus aus. Ob sie mit ihren Ide-
en Erfolg haben, hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab:
Zunächst ist der Grad der Verbreitung in den Medien entschei-
dend, also die geschaltete Werbung und das Echo im redakti-
Modehäuser und zuletzt urteilt der Endverbraucher, ob er
Wenn sie eine neue Mode tragen, hat sie große Chancen, zum
Trend zu werden. Legendär ist die wiederbelebende Wirkung
nicht nur einen Trend setzte, sondern das Unternehmen aus
der Bedeutungslosigkeit rettete.
Ein großer Trend für den bevorstehenden Sommer ist: Color
Color Blocking versteht man zum einen das kontrastreiche
Kombinieren verschiedener unifarbener Teile, also zum Bei-
in breiten Blockstreifen, die kontrastfarbig angeordnet sind.
Slomka habe in letzter Zeit an Geschmacksverirrung gelitten,
sollte sich lieber schon heute an diesen Anblick gewöhnen.
Frau Slomka lebt diesen Trend nur etwas früher aus und ge-
-
ler von satten Rot-, Beeren- und
der Farbe Lila weiterhin eine starke Präsenz – in der Männer-
Farbe ist, sollte sich mit weißen Basics eindecken, die mit far-
bigen Accessoires akzentuiert werden können.
In der Businessmode galt schon immer der Grundsatz: sich
-
men. Bei den Sakkos dominieren im Sommer die kürzeren
und schlankeren Schnitte in leichteren, dünneren Stoffen.
Hemden werden gerne weiterhin mit Kentkragen getragen. In
Zukunft werden auch wieder Button-down-Hemden angesagt
sein. Männern auf Managementebene ist weiterhin nicht zu
ohne Weiteres Arm zeigen.
53
54 sechs3 02|11
dazu nun „Krawatten der mittleren Breite“. Streifen werden
-
-
oder uninahe Krawatten den erfolgreichen Mann im Sommer
Kleidung sollte immer die eigene Persönlichkeit unterstrei-
chen. Im Casual-Look, was übersetzt „lässiges Aussehen“
heißt, ist vieles erlaubt. Casual sollte aber niemals mit „Gam-
mellook“ verwechselt werden. Hierbei geht es vornehmlich
um das attraktive Aussehen ohne Verzicht auf Bequemlichkeit.
„casual“ ist der Look, was natürlich nicht bedeutet, dass im
Casual keine feinen Stoffe getragen werden. Nur umgekehrt
wird ein Schuh daraus: Im Business-Bereich wird ausschließ-
lich feines Tuch getragen.
Kleiderschränken wieder vermehrt ausbreiten und einen
noch höheren Stellenwert einnehmen. Neben den obligatori-
-jacken in einer großen Auswahl. Es werden unterschiedliche
-
Hochsommer werden dann auch wieder die weit schwingen-
-
tern sehr romantisch daherkommen.
Auf die sanfte Tour
in der Männer- wie in der Frauenmode getragen.
-
rosa und helles Bleu neben Weiß für Blusenstoffe angesagt.
grauem oder dunkelblauem Stoff gefertigt sein. Ein Rock sollte
knielang sein und darf einen kleinen Schlitz eigearbeitet ha-
5501|11 sechs3
-
Business-Bereich noch nicht wirklich durchgesetzt.
Ein wichtiges Accessoire für Mann und Frau ist der leichte
Sommerschal – nur lang sollte er sein, also ungefähr zwei Me-
ter. Gefertigt ist er aus Seide, Viskose oder Baumwolle. Farbe
und Muster sollten auf die Garderobe abgestimmt sein.
-
beobachtet, dass die Nachfrage nach formgebenden Haar-
-
merfrisuren für Mann und Frau stark im Kommen. Vor allem
aussehen, sondern vor allem soll ein Schnitt erkennbar sein.
Surfer-Look mega angesagt, der strähnig getragen werde. An
Farbe ist alles erlaubt, was gefällt - sei es zur Auffrischung der
eigenen Haarfarbe, um Highlights zu setzen oder graues Haar
zu kaschieren.
L.K.
sechs3 02|1156
NEWSFEDERFÜHREND
Eine Unterschrift besiegelt die wichtigen
Schritte im Leben: den Ausbildungs-
-
ßung und Scheidung, das Testament.
Wer dies mit einem besonders wertvol-
len Schreibgerät tun möchte, darf sich
auf die neuesten Füller aus dem Hause
Montblanc freuen: edle Sondermodelle
aus der Patron of Art Edition Gaius Mae-
Zeit. Von seinem Namen ist übrigens das
von Horaz an Maecenas. Am unteren
-
ner antiken römischen Münze zu sehen,
-
Boutiquen sowie im Internet für rund
-
BOSS BRINGT MÄNNER UNTER DIE HAUBE
Hugo Boss bietet jetzt auch einen Mo-
Serie „Boss Black Menswear“ und wur-
urbanen Mann, der laut Hersteller den
„Einklang aus Sicherheit, Funktionalität
in der Stadt als für die Landstraßenhatz
aussehende Boss-Helm hat eine Anti-
-
-
gische Innenfutter ist herausnehmbar
MODE À LA CHARLIE SHEEN
Egal, wie skandalträchtig die Person
Charlie Sheen sein mag, steht sie doch
für einen ganz eigenen Stil in der Her-
Serie „Two And A Half Men“ trägt Sheen
mal wieder so genannte Bowlinghem-
in vertikalen Blöcken angeordnet, sind
-
eine eigene Modelinie dieser Hemden
-
Enfant Terrible lieber T-Shirts seiner
aktuellen Tour mit seinem Konterfei und
erhobener Faust sowie der Aufschrift
Nachfrage so hoch, dass die Bestellab-
wicklung bis zu zwei Wochen benötigen
kann. Bestimmt macht Charlie Sheen
auch in Zukunft weiter von sich reden
und hoffentlich zur Abwechslung mal
mit erfreulichen News.
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gute Figur. Es handelt sich um den
Nachfolger des beliebten Modells „Flak
Clou dieser Brillen ist das schnelle Aus-
wechseln der Gläser. In Sekunden ist
im Etui ist an die Aufbewahrung der
zusätzlichen Gläser gedacht, die es bei
diesem Modell in zwei unterschiedli-
-
herkömmlichen Sonnenbrillen durch
eine Beschichtung, die durch Kratzer
oder Abrieb durchlässig werden könn-
te. Vielmehr bestehen die Gläser aus
einem Material, das diesen UV-Schutz
aus einem rutschhemmenden Material,
das den Halt der Brille bei Kontakt mit
Schweiß sogar noch verstärkt. Ab An-
-
FASER DER ZUKUNFT?
direkt morgens beim Anziehen ent-
scheiden, welche Farbe Shirt, Hose
man theoretisch von jedem Beklei-
-
je nach Laune entscheiden, ob man
maritimes Blau oder klassisch Weiß
geforscht, Stoffen den Chamäleon-Ef-
fekt beizubringen. Und man hat große
-
mere mit Kohlenstoff- und Schwefelato-
men zu einer langen Kette verbinden.
nur zwischen zwei Farben. Immerhin
hat man dann ein Bekleidungsstück in
-
Sommer-Kollektion einen Versuchs-
ballon gestartet und aus diesem Ther-
mochromic-Material einen Blouson
hergestellt. Er ändert mit zunehmender
einem kräftigen Elektroblau, von Oliv
zu Gelb oder von Grau zu Weiß. Leider
hat man außerhalb beheizbarer Räume
Farbe zeigt.
sechs3 02|11
Kulturbeutel
WITZE FÜR DEUTSCHLAND GRESER UND LENZUnter diesem Motto kommentieren Achim Greser und Heribert Lenz, bekannt aus Titanic, Stern und FAZ täglich die aktuelle, gesellschaftspolitische Situation Deutschlands und der Welt in zeichnerisch-humor-voller Form. Ein Interview mit den Fürsten der Karikatur.
sechs3:
für den guten Witz." Wie meinen Sie
das?
Greser: Wir wollen damit die Selbst-
verständlichkeit zum Ausdruck brin-
gen, dass ein Witz immer auf Kosten von
jemandem gehen muss, einer Person,
als solcher ist nicht geeignet als „Kor-
rektheitsmittel", sondern er setzt inkor-
belacht.
Lenz:
Leute bei uns melden und eine Karika-
tur gezeichnet haben möchten, weil sie
-
den. Wir fertigen also einen Witz an und
-
eventuell eine Person verletzen. Und
Greser: Wer hat sich denn nicht
schon einmal bei einem Gefühl der
-
hungen um einen korrekten Umgang
Grunde befriedigen wir ein urmenschli-
ches Bedürfnis.
sechs3:
guten Witz? Welche Maßstäbe gibt es
dafür?
Lenz: -
Sicherlich gibt es Tage, an denen einem
einfach nichts besonders Brillantes ein-
fällt, an denen man auf eine Variante
einer schon einmal gezeichneten Idee
-
te hoch und wir versuchen, dieses Maß
auch immer zu erreichen.
Greser: -
-
nau gefordert, die aktuelle, gesellschaft-
zu kommentieren. Es gibt natürlich
-
sönliche Tagesform oder das Thema. Sie
verhindern gelegentlich, dass wir es uns
leisten können, so lange zu grübeln, bis
wir den Mega-Brüller haben. Wie bei je-
noch nie eine völlig unterirdische, hu-
morlose Lösung herausgegeben haben.
sechs3: Wie gehen Sie an Ihre
Arbeit?
Lenz:
58
02|11 sechs3
Herangehensweise, die in den letzten
hat. Wir versuchen ein Thema nicht
versuchen, eine themaerweiternde Ge-
schichte zu erzählen, die fast genau so
Greser:
sechs3: Sie bedienen sich zur The-
-
um, die natürlich die Menschen erschüt-
tert? Sind hier der Karikatur Grenzen
gesetzt?
Greser: Was eine Veröffentlichung
unmöglich macht, ist, wenn der nicht
erwünschte Eindruck entstehen
könnte, dass hier Witze auf Kosten
niemand. Allerdings gibt es auch im
Zusammenhang mit solch einer Katas-
ihren Bürgern oder die heillos überzo-
macht – das kann man ja nun auch als
bei unserem Kunden, ob er das Risiko
eines eventuellen Missverständnisses
beim Leser bzw. Betrachter eingeht oder
nicht.
Lenz: Ein Witz hat etwas Entlasten-
des, es gehört für uns zum Mensch-Sein
zu verarbeiten gilt, auch mal zu lachen.
Wobei es ein generelles Problem unse-
rer Gesellschaft ist, dass der Hang zur
Tragik größer ist als derjenige zur Ko-
mödie. Ebenfalls weit verbreitet ist die
Unart, dass derjenige, der sich über den
Inhalt eines Witzes aufregt, meist nicht
einmal ansatzweise vom Thema betrof-
fen ist, aber stellvertretend kritisiert.
sechs3: Sie setzen bei Ihren Lesern,
Betrachtern, ihren Fans eine gewisse
Grundintelligenz bzw. Grundbildung
voraus, um Ihren Witz verstehen zu
können. Sitzt einem dabei nicht manch-
mal die Angst im Nacken, dass die Ziel-
wird?
Greser: Wir haben festgestellt, dass
sich viele Menschen, darunter nicht
nur Akademiker, mit Ironie begegnen,
was eine sehr ehrliche, offene Form
Natürlich begegnen wir auch öfter mal
mangelndem Wissen. Manchmal ist
WITZE FÜR DEUTSCHLAND GRESER UND LENZ
59
60 sechs3 02|11
verständlich zu gestalten. Wir möchten
den Leuten die Chance geben, eine Ent-
deckung zu machen, die sie dann zum
Lachen bringt. Nur können wir es ja
nicht erklären, denn ein erklärter Witz
ist keiner mehr.
Lenz: Ich bin nicht überzeugt davon,
-
Radio- und Fernsehsender kennt, nimmt
überhand. Wirkliche Inhalte bekommt
das Eindruck entstehen, dass die Men-
schen immer dümmer werden.
Themenkonsens, Privatsender gab es
etwas mitbekommen hat. Heute ist die
Menschen nehmen nur noch Ausschnit-
ohne auch nur einmal Nachrichten gese-
auf das sich unsere Witze beziehen.
sechs3: Wissen die Menschen über
als über den Bundestag? Bedienen Sie
-
-
litische und gesellschaftlich Relevantes
ein?
Greser: Gelegentlich tauchen Figuren
auch bei uns auf. Sie sind vor allem
dann ein geeignetes Mittel, wenn man
-
chen möchte.
Lenz: Ab und an wird ein Begriff aus
dem Themenbereich der Klatschblätter
Art Vehikel für unsere Witze verwenden
-
meint ist, auch wenn er in einem neuen
Zusammenhang auftaucht.
sechs3: Generell ist Ihre Arbeitswei-
Feder und Tusche gezeichnet und mit
dem Pinsel koloriert. Wird diese Arbeit
Lenz: Natürlich wird eine solche
-
werk des Geigenbauers wird doch auch
immer noch geschätzt. Mir ist es aller-
Leute danach gefragt haben, wo wir
diese Figuren und Bilder herbekommen
würden, wo man sich so etwas herun-
wir das von Hand zeichnen, kommt in
deren Vorstellung gar nicht vor. Aber
das ist eher eine Seltenheit.
Greser: -
an der wir zusammen studiert haben,
soll angeblich mit dem Gedanken ge-
Grundstudium abzuschaffen und durch
sechs3: Heutzutage muss man vor al-
funktioniert das, wenn man als Künst-
ler überleben will?
Greser:
zu Beruf unterschiedlich. Nun, wir sind
6101|11 sechs3
- ganz im Gegenteil: Wir sitzen hier in
unserem verzauselten Stadtteil, in dem
eine Grabesruhe herrscht. Wir kriegen
den Arsch nicht hoch und es schadet
Lenz: Es ist zu beobachten, dass die
wie sie von Firmen, wie Google oder
fast religiösen Charakter bekommen
-
Entwicklung.
dass die Menschen unsere Witze ver-
so hochschaukeln, dass am Ende kein
Außenstehender mehr versteht, worum
es eigentlich geht, weil er unser Vor-
sechs3: Wie möchten Sie in Ihrer Rol-
le als Karikaturisten gesehen werden?
Greser (lacht):
Nein, es schwankt. Wir sind keine kom-
-
leister oder auch eher Handwerker.
Arbeit ist auch leider sehr unterentwi-
ckelt, selbst in den feuilletonistischen
Leitmedien. Wenn man dann die Halt-
barkeit einer Arbeit betrachtet, die im
ersten Moment Heiterkeit verursacht,
-
sehr relativiert.
Lenz: -
seums für Moderne Kunst in Frankfurt,
einmal über uns geschrieben, dass un-
sere Arbeit für ihn Kunst ist, weil wir
die Menschen auf eine intelligente Art
und Weise unterhalten.
Greser: Wir stellen uns allerdings
nicht wirklich als Künstler dar und füh-
ren auch alles andere als ein Boheme-
sechs3: Was ist der mühsamste Teil
Ihrer Arbeit?
Greser:
es einfach auf die vorhandenen Themen
-
-
Aufgabe, zu jedem Thema einen guten
das Ziel.
AS
CH
AFFENBURGE
R
G
OLFCLUB e.
V.
Schnupperkurse für EinsteigerAn jedem Wochenende für nur 49,- p.P.
Termine nach telefonischer Absprache unter Tel.: 0 60 24 63 40 0 Weitere Infos auf: www.golfclub-aschaffenburg.de/schnuppergolf
Schnuppergolf für Anfänger
Aschaffenburger Golfclub e.V. Am Heigenberg 30 63768 Hösbach/Feldkahl
62 sechs3 02|11
sechs3: Was macht am meisten
Lenz: Wenn die Tuschezeichnung,
also die Strichzeichnung, fertig ist und
es an das Kolorieren geht. Man muss
nicht mehr viel nachdenken oder kon-
-
Yoga.
sechs3: Wo sehen Sie sich in zehn
Lenz:
Greser (lacht):
Oder in der Trinkerheilanstalt.
Lenz: Nein, ich glaube, dass wir bis
zu unserem letzten Atemzug hier sit-
zen werden, uns Witze ausdenken und
zeichnen.
sechs3:
Noch kurz zur lokalen Lage in Aschaf-
fenburg: Was halten Sie als Betroffene
Greser:
Menetekel der drohenden Zauselherr-
schaft in unserem Land.
sechs3:
6301|11 sechs3
Seit Jahrhunderten in aller Munde. URIG, KERNIG, ECHT.
Achim Greser, geboren am 20. Mai 1961 in Lohr am Main,
und Heribert Lenz, geboren am 26. Februar 1958, lernten
sich beim Grafikstudium an der Hochschule in Würzburg kennen. Sie fanden
heraus, dass sich ihr Humor und Zeichenstil sehr ähneln und begannen gemein-
sam, komische, politisch orientierte Zeichnungen anzufertigen. Seit 1986 gehören
sie als feste Mitarbeiter zum Satiremagazin Titanic. Hier entstanden Comic-Serien,
wie „Der Genschmann“ oder „Die Roten Strolche“. Seit einigen Jahren sind sie
auch regelmäßig für die FAZ sowie den Stern tätig. Die beiden leben und arbeiten
gemeinsam in einem gemütlichen Haus in Aschaffenburg, wo sie auch schon seit
einiger Zeit mit einer regionalen Biermarke in Verbindung gebracht werden, deren
Bierdeckel von Karikaturen der beiden geschmückt werden.
sechs3 02|1164
ESSEN...
Überraschung!
mit einigen hässlichen Gebäuden gele-
gen sticht das Hotel-Restaurant Hessler
durch seinen hübschen, burgähnlichen
Charakter hervor. Auch das Innere ist
Tische sind weit genug voneinander ent-
fernt, so dass der Gast sein Mahl absolut
ungestört genießen kann. Wir haben
der im aktuellen Michelin-Führer mit
einem Stern belohnt wurde, los: Lachs
auf Bärlauchkohlrabi mit roter Beete
-
jau- und Langostino-Einlage und einem
gebackenen Reisröllchen, Wolfsbarsch
auf Bärlauchrisotto, Lamm auf Boh-
-
gewünscht, denn auf diese Weise kann
man das Lamm wohl auch in jedem
anderen guten Restaurant bekommen.
während des gesamten Menüs aus, den-
noch haben wir sicherlich nicht schlecht
gegessen. Nächstes Mal würden wir „à
-
L.K.
Restaurant Hessler
Am Bootshafen 4
63477 Maintal
Telefon 06181-43030
www.hesslers.de
02|11 sechs3
UND TRINKEN...
Kaffee, Kunst und Musik
man wunderbar genießen im Café art
-
turcafé in historischem Gemäuer bietet
für jeden etwas. Ob der Kaffee und das
Frühstück am Morgen, der Snack in der
Nachmittag oder das Feierabendbier
– jeder kommt hier auf seine Kosten.
Zu lässiger Musik und umgeben von
Gemälden und Kunstwerken kann
man auf Barhockern, an Tischen oder
auf gemütlichen Ledersofas das Leben
genießen. Auch gegen Langeweile ist
das Café bestens gerüstet. Ein Regal
mit Büchern und Zeitschriften steht
für die Gäste bereit, um von ihnen „ver-
aus Historie und Moderne verleiht ihm
seinen einzigartigen Charme, bei dem
sich jeder sofort wohlfühlt. So ergeben
Café art richtet auch Familien-, Be-
triebs- oder Geburtstagsfeiern aus. An
den Wochenenden rockt die Bude, denn
das Café veranstaltet regelmäßig Live-
es ein reichhaltiges Brunch-Buffet für
H.A.
Caféart
Obermarkt 6
63571 Gelnhausen
Telefon: 06051/8877792
www.cafeart-gelnhausen.de
65
66 sechs3 02|11
BÜCHER, FILME UND MUSIK
Von unten nach oben und wieder zurück
Charly Graf – Kämpfe für Dein Leben
haltung für Prominente und
Besserverdienende geworden ist,
stammen die Protagonisten noch
immer meist aus der Unterschicht.
Mannheimer Baracken-Siedlung auf-
einem gefeierten Star der deutschen
kriminelle Milieu und verbrachte
denen in ihm die Einsicht reifte, dass
Gewalt keine Lösung ist. Und die
gute Möglichkeit ist, junge Menschen
nötige Selbstvertrauen zu geben, um
sich ihren Platz in der Gesellschaft
zu erobern. Ehrenamtlich zieht Graf
heute durch die Schulen in sozialen
-
Aggressionen kontrollieren und in
etwas Positives umwandeln können.
näher an sich heran als Lehrer und
Sozialarbeiter. Er ist einer von ihnen.
-
rath verfasste Buch beschreibt Grafs
Lebensgeschichte bis heute und gibt
Hoffnung, dass kaum ein Kind für die
Gesellschaft verloren ist.
Innenansichten eines Bankers
Hugues Le Bret – Die Woche, in der Jérôme Kerviel beinahe das Weltfinanzsystem gesprengt hätte
der französischen Bank Société Gé-
nérale aus Sicht ihres Kommunika-
tionschefs, Hugues Le Bret. Provoziert
Kerviel, der im Namen der französis-
chen Großbank und seine Befugnisse
-
nanzkrise ihre ersten Boten schickte,
entdeckte die Bank, eine der großen der
der betrügerischen Transaktionen, für
die der Broker inzwischen verurteilt
-
geworden, wäre nicht nur die franzö-
Sog wären etliche andere Banken ins
gelang es, die Krise mit Hilfe der fran-
zösischen Finanzaufsicht zu meistern.
Auch wenn am Ende immer noch nicht
klar ist, wie es einem einfachen Händler
eigentlich gelingen konnte, Transak-
tionen in einem solchen Umfang zu ver-
schleiern, liefert das Buch bislang unbe-
Tagebuchform verfasste Insiderbericht
liest sich wie ein Wirtschaftskrimi und
-
tems eindrucksvoll deutlich.
K.H.
6701|11 sechs302|11 sechs3
Mitternachts- Shopping in Aschaffenburg
Samstag, 2 . Juli bis 24 Uhr
Kulturtage der Stadt Aschaffenburg
68 sechs3 02|11
BÜCHER, FILME UND MUSIKKommunikation mit einem Einsiedler
Amos Lee – Mission Bell
seine Songs verwenden, ist Amos Lee hierzulande noch
-
ger, Songwriter und Gitarrist mit Mission Bell bereits sein
viertes Album veröffentlicht und erreichte damit auf Anhieb
je ein Hit gelingen, dann aus Zufall, ist er überzeugt. Seine
im besten Sinne schlichten Songs erzählen in einer Mischung
auch von Hoffnung und Trost. So verarbeitet er in „Windows
are rolled on“ eine Trennung, die zwar schmerzhaft, aber not-
-
vaters. Hätte er seine Musik nicht, die er als Kommunikation
mit anderen Menschen sieht, würde er wohl als Einsiedler
volle Stimme entdeckt. Produziert wurde Mission Bell von
deutlich hörbar ist. Priscilla Ahn, Lucinda Williams und vor
allem Altmeister Willie Nelson sind ebenfalls als Gäste auf
gemütlichen Tag auf dem Sofa ist.
K.H.
Space Cowboy
Ben Sidran – Dylan different
Ben Sidran ist im Musikgeschäft kein Unbekannter. Er ist
zwar kein Mann aus der ersten Reihe, vielmehr ein Virtuose
aus dem Hintergrund. Er begann seine Karriere als Musiker
anderer musikalischer Größen mit. Sidran kommt vorrangig
Theoretiker der Musikwissenschaft. Seine Promotion über
die schwarze Musik in Amerika wurde umgehend zu einem
Musiker jedoch völlig neue Wege. Schon immer angetan von
ein großes Werk geschaffen hat. So entführt er den Hörer
durch das Covern von Hits wie „Knockin' on heaven's door“,
-
lans Musik liebt.
C.S.
6901|11 sechs302|11 sechs3
70
BÜCHER, FILME UND MUSIK
Schätze aus dem Filmarchiv
Poetische Spitze und schauspielerische Klasse
Künstlers ist. Als Titel wurden hier die drei Farben der fran-
-
nur an jeweils einem anderen Ort - Frankreich, Polen und der
-
ten Teil – Rot – heraus.
Blau
Thema ist hier die Freiheit. Ein schwerer Verkehrsunfall er-
lich lässt sie sich dann doch auf ihre Vergangenheit ein und
kann sich vom Schmerz befreien.
BLAU, WEISS, ROT Die Drei-Farben-TrilogieIn dieser Ausgabe stellen wir Ihnen eine ganz besondere Filmtri-logie vor. Oft passiert es, dass man sich eine DVD nicht kauft oder einen Film nicht anschaut, weil man keinen der Darsteller namentlich kennt. Manchmal ist dies die richtige Entscheidung und wir entgehen damit dem Risiko, untalentierte Schauspieler oder schwachsinnige Stories sehen zu müssen. Leider passi-ert aber ab und an auch genau das Gegenteil: Brillante Schau- spieler, intelligente Dialoge, tiefgreifende Inhalte und geniale Ge-schichten bleiben unentdeckt. Das soll Ihnen mit dieser wunder-baren Trilogie „Blau, Weiß, Rot“ nicht passieren. Juliette Binoche mag dem ein oder anderen noch ein Begriff sein, Benoît Régent, Zbigniew Zamachowski oder Janusz Gajos hingegen kaum.
sechs3 02|11
Weiß
Im zweiten Teil geht es um die Gleichheit. Karol Karol, ein
-
Tasche und ohne jede Hoffnung verlässt er Frankreich und
geht zurück nach Polen. Karol Karol ist nicht nur intelligent,
er hat in Polen auch viel Glück und wird über kurze Zeit zu
zu locken, inszeniert er seinen Tod und sie erscheint auf der
Beerdigung. Zuerst denkt man an hinterlistige Rache, doch
dann wird klar, dass er im Grunde nur auf die Wiederherstel-
lung der Gleichheit aus ist.
-
besteht. Valentine ist zunächst entsetzt, doch freundet sie sich
langsam mit dem Alten an. Parallel zu dieser Handlung kann
man vereinzelte Szenen aus dem Leben von Auguste, einem
der Richter und er nicht nur viele Gemeinsamkeiten haben,
schaft, die sich zwischen Valentine und dem alten Richter
in der Beziehung zu Auguste erleben wird. Thema dieses Teils
ist die Brüderlichkeit.
durchdachten Herangehensweise entwickelt wurden. Sämtli-
Sequenz ist nur zu Verschönerungszwecken vorhanden.
Kieslowski arbeitet herrlich mit der Faszination von Licht
und Schatten, was die Filme auch durch sehr interessante,
musikalische Untermalung einzigartig macht.
Sollte man also einmal die Lust nach einer intelligenten, hu-
man hiermit sicher nichts falsch machen.
N.M.
7101|11 sechs302|11 sechs3
FILMREVIEWS
Das Blaue vom Himmel
Deutschland 2010Regie: Hans SteinbichlerDarsteller: Juliane Köhler, Hannelore Elsner, Karoline Herfurth, Niklas Kohrt, David Kross, Rüdiger Vogler, Matthias Brandt, Fritzi Haberlandt u. a.Start: 2.6.2011 Zeitlebens hat Marga (Hannelore Elsner) wenige Gefühle für ihre Tochter Sofi a (Juliane Köhler) gezeigt. Nun aber offenbart sie Ängste, Wunden und eine tiefe Sehnsucht nach ihrem seit Jahren verstorbenen Mann Juris (Niklas Kohrt). Immer mehr verliert sie sich in ihrer Vergesslich-keit und verlangt plötzlich wie ein Kind nach Zärtlichkeit. Eine ungewohnte Situation für Sofi a, die sich nun, nach-dem sie lange kaum Kontakt zu ihr hatte, um ihre Mutter kümmern muss. Und die ist mal schroff, mal lustig, mal
voll da und mal ganz weg. Und als wäre sie erleichtert, sich endlich von ihren Erinnerungen zu befreien, erzählt sie hin und wieder von Dingen, die weit zurückliegen. Von Dingen, von denen Sofi a noch nie gehört hat. Eine leise Ahnung, dass Margas Vergangenheit auch ihre eigene betrifft, veranlasst Sofi a, kurzerhand mit ihrer Mutter nach Riga zu reisen. Hier ist Marga aufgewachsen, und hier hat sie Juris geheiratet. Doch je mehr Sofi a über ihre Mutter erfährt, desto unklarer wird ihr, wer sie selbst ist. Und desto mehr offenbart sich, dass es das Blaue vom Himmel war, das Marga ihr ein Leben lang über ihre gemeinsame Vergangenheit erzählt hat…
Der Biber
USA 2010Regie: Jodie FosterDarsteller: Mel Gibson, Jodie Foster, Anton Yel-chin, Riley Thomas Stewart, Jennifer Lawrence u. a.Start: 19.5.2011 Walter Blacks (Mel Gibson) Leben scheint perfekt: Er leitet eine Spielzeugfi rma, hat eine liebevolle Ehefrau (Jodie Foster) und ist Vater zweier Söhne. Doch Walter leidet an einer schweren Depression und kann deshalb keiner dieser Rollen mehr ge-recht werden. Sein Leben gerät immer stärker aus den Fugen, bis ihn seine Frau schließlich vor die Tür setzt. Walter ist am Ende, doch durch Zufall entdeckt er eine Biber-Handpuppe im Müll, die sich als wahre Rettung erweist - denn von diesem Zeitpunkt an lässt Walter den Biber für sich sprechen. Zwar reagiert seine Umwelt zunächst höchst irritiert, mit der Zeit akzeptiert sie aber Walters eigenwilliges Verhalten und lernt die Vorzüge der Handpuppe zu schätzen. Auf einmal scheint Walter wie ausgewechselt. Dank des Bibers bekommt sein Leben wieder einen Sinn: Im Job ist er erfolgreicher als je zuvor, und auch sein Eheleben erhält neue Inspiration. Je „perfekter“ der Biber Walters Persönlichkeit jedoch annimmt, desto mehr verliert Walter die Kontrolle über sein neues Leben…
sechs3 01|11
SURFTIPPS
72 sechs3 02|11
CASPER.UMWELTHAUS.ORG/DFS/
und den daraus resultierenden Lärm anschauen. Über jedes startende oder landende Flugzeug liefert das Fluglärmmonitoring
Messstellen in der Region verarbeitet.
WWW.PARLAMETER.ZDF.DEBerlin ist manchmal weit weg, die Arbeit der Parlamentarier eher undurchsichtig. Wer hier klarer sehen möchte, kann sich
Nebentätigkeiten er ausübt. Auch die Redebeiträge im Bundestag kann man sich als Video ansehen.
WWW.SEMPERVIDEOS.DE
3.-5. Juni 2011:
Neu-Isenburg
11. Juni 2011: Florian Schroeder.
Hofgarten-Kabarett,
25. Juni 2011: Rodgau Monotones.
Ein Leben für Lärm.
SKG-Festzelt,
3. Juli 2011: Till Brönner + Band.
13. Juli 2011:
30. Juli 2011: Sascha Krieger.
LieberLacherLiedermacher.
André Heller, der Meister des internati-
onalen Showtheaters, kommt mit seiner
neuen Show nach Frankfurt: MAGNIFI-
CO ist eine Inszenierung, die mitreißen-
de Unterhaltung, Staunen und Freude mit
eindrucksvoller künstlerischer Qualität
-
-
Bekenntnis zur Schönheit“, die Frankfur-
ter Rundschau beschrieb MAGNIFICO
-
rat“. Als „auf magische Weise geglückt“
bezeichnete die Frankfurter Allgemeine
Zeitung Hellers Werk, die Zeit nannte
Relativitätstheorie“.
Zu erleben ist eine bisher nicht gekannte
Form der Familienunterhaltung: multi-
-
novativ. André Heller hat einen Zirkus
erstmals in ein reisendes Zelttheater ver-
wandelt, ausgerüstet mit den Vorausset-
zungen der großen Bühnen: Schnürbo-
den, Auftrittsgassen, Klang-, Licht- und
sonst nur bei den großzügigst ausgestat-
-
den sind.
-
-
ckets für die Show gibt es ab sofort an
allen eventim-Vorverkaufsstellen, im In-
www.magnifico-show.com
Tickets an allen eventim-Vorverkaufsstellen, unter www.eventim.de oder per Telefon
0180 5 - 570 046 0,14 ! /Min., Mobilfunkpreise max. 0,42 ! /Min.
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Pferdekünste, Meisterartisten und Lichtwelten: André Hellers neue Kultshow MAGNIFICO kommt nach Frankfurt
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74
Tiefgang
aum jemand, der heutzutage
nicht über Zeitmangel klagt. Ob im
Berufsleben oder der Freizeit, Hetze ist
zum täglichen Begleiter geworden. So
-
der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin durchgeführten
immer unter Zeit- oder Termindruck zu
Befragten nach eigenen Angaben in der
ursachen für Fehlzeiten und erzeugen
enorme volkswirtschaftliche Kosten.
-
gesetzte, Kunden und Lieferanten nur
bedingt steuern kann, lassen wir uns
-
verbreiten, entwickeln sich vor allem
die sozialen Netzwerke wie Facebook
& Co. unbemerkt zum Zeitfresser und
Zigarettenschachtel auf dem Tisch lag,
-
verständlich das Läuten, oder besser
Kommunikation oder anders formuliert:
sitzt ja auch gegenüber jemand, mit dem
man sich unterhalten könnte.
Aber kaum jemand wundert sich noch
darüber, dass mehrere, vornehmlich
jüngere Menschen an einem Tisch
sitzen und jeder nur schweigend auf
Reale Kommunikation: Fehlanzeige.
-
-
nachrichten monatlich erhalten oder
-
chen Stunde. Geht man davon aus, dass
gelesen und drei geschrieben werden,
weg. Über den Tag summiert sich das
schnell auf ein bis anderthalb Stunden,
die man mit Simsen verbracht hat. Ein
bis anderthalb Stunden, die anderswo
mehr sicher. So gaben in einer Befra-
gung des amerikanischen Online-
Mal, wenn sie in der Nacht aufwachen,
-
trollieren. Wie erholsam ein solcher
Schlaf noch ist, wird sicher in nicht
allzu ferner Zukunft auch die Zunft der
Schlafforscher beschäftigen. Man muss
aber auch kein Wissenschaftler sein, um
sich vorzustellen, dass es unter diesen
Bedingungen am nächsten Tag ungleich
schwerer fällt, in Schule oder Uni ein
Integral zu lösen oder die Zusammen-
hänge zwischen der Wirtschaftkrise
Weltkrieg zu verstehen.
ja eine Lösung an: Einfach mal schnell
im Unterricht gegoogelt und schon lässt
-
cke bleibt, gilt vielen als nachrangiges
Problem. Ebenso kommt es schon mal
vormittags auf Facebook erwischen,
während sie eigentlich dem Biologie-
unterricht folgen sollten. „Langweilig“
lautet die Botschaft des Nachwuch-
ses an die virtuelle Welt. Nicht, dass
Schüler in früheren Zeiten gedanklich
immer bei der Sache gewesen wären.
Langweiliger Unterricht ist schließlich
-
hielt man dies zumindest während des
Unterrichts meist für sich und forderte
zu einer Reaktion heraus.
-
achtlos ins virtuelle Orbit gehauchten
Mitteilung eine Kettenreaktion entste-
hen, die Minute um Minute verschlingt.
Unabhängig von der Wichtigkeit
KEINE ZEIT, BIN GERADE AUF FACEBOOKSoziale Netzwerke sind eine tolle Sache. Wer aber nicht aufpasst, kommt zu nichts Wesentlichem mehr.
sechs3 02|11
75
dessen, was da kommuniziert wird.
Unabhängig auch davon, womit man –
eigentlich – gerade beschäftigt ist. Alles
kommunikative Zug abgefahren. Unter
solchen Bedingungen ist konzentriertes
Arbeiten kaum möglich. Gerade vor
dem Hintergrund der vermeintlich oder
tatsächlich stark gestiegenen Anforde-
rungen in Schule und Beruf entsteht
hier in Echtzeit ein ernsthaftes Problem.
Mit weit reichenden Folgen für unser
aller Zukunft.
-
lichkeiten der Zerstreuung sind äußerst
verführerisch. Wer würde nicht lieber
mit Freunden chatten, sein Feld in Farm-
ville bestellen oder lustige Fotos von der
als die Relativitätstheorie zu verstehen
oder die wenig erfreulichen Quartals-
zahlen für den Vorgesetzten zusam-
menzustellen. Kommunikation bringt
Menschen zusammen und viele – nicht
alle – Kontakte aus der virtuellen Welt
führen auch zu schönen Begegnungen
Entscheidend ist jedoch das Wann und
Wie lange. Soziale Netzwerke, die nicht
-
den müssen, sind Freizeitvergnügen.
Wer sich zu lange damit aufhält oder
-
chen lässt, schafft schlicht sein Pensum
nicht. Und das ist weder in der Schule
oder Uni noch im Berufsleben kleiner
geworden. Wer aber ständig seinem
Laufzettel hinterherrennt, wird irgend-
wann Probleme bekommen, sein Frei-
-
Verschuldung.
-
lin. Im Umgang mit all den Verführun-
gen und Ablenkungen, die inzwischen
gehören. Immer mehr Menschen schei-
nen jedoch geradezu abhängig zu sein
Prioritäten statt, die teilweise groteske
materiellen und immateriellen Kosten
dieser Entwicklung alle tragen. Wenn
Menschen sogar schon während der
Autofahrt – wohl gemerkt auf dem Fah-
Grenze überschritten, die eine Gesell-
schaft nicht kommentarlos hinnehmen
kann. Schließlich geht es um viel: die
Realität.
K.H.
02|11 sechs3
sechs3 01|1176 sechs3 02|11
EINE FRAGE DES CHARAKTERS
-
markt treiben immer mehr Menschen
zumindest eine Studie nahe, die Wis-
und dem Institut zur Zukunft der Arbeit
-
und verglichen die Persönlichkeit von
Ergebnis: Unternehmer sind anders.
„Sie sind deutlich offener für Erfahrun-
-
glauben sie wesentlich stärker, dass ihr
selbst und weniger von äußeren Um-
-
len Persönlichkeitsmerkmale, so fanden
die Forscher heraus, haben aber nicht
in seinem Leben für die Selbständigkeit
entscheidet. Sie wirken sich auch auf
den Erfolg aus. „Personen mit besonders
hoher oder niedriger Risikofreude zum
-
niger Erfolg in der Selbständigkeit als
Personen mit einer mittleren Risikobe-
reitschaft“, so Kritikos weiter. Auch eine
besonders hohe Verträglichkeit wirkt
sich negativ auf den Erfolg aus.
WAS IST EIGENTLICH …
Immer wieder gibt
es Menschen, die Krisen und Katastro-
es nun Krankheit, der Verlust naher
Angehöriger, Gewalterfahrungen,
Unfälle oder auch Kriege. Während an-
dere an diesen Erlebnissen zerbrechen,
gehen einige gestärkt aus ihnen hervor.
Solche Menschen bezeichnet man als
resilient, was so viel bedeutet wie wi-
derstandsfähig. Wesentliche Faktoren,
die Familie und Kultur, in der man
aufwächst, die schulische Umgebung,
die eigene kognitive und emotionale In-
telligenz sowie eine stark oder schwach
-
blemen. Resiliente Menschen gehören
starken Zusammenhalt auszeichnen,
eher gemeinschaftlich als individualis-
Werte haben, die von den meisten
OSTSEE STATT SÜDSEE
Schweifen in allzu weite Ferne ist nicht
Stiftung für Zukunftsfragen. Hierfür
-
Reiseziel an. Auf den weiteren Plätzen
Scheinbare Traumziele in der Südsee
oder im indischen Ozean von Tahiti bis
zu den Malediven stehen nur für eine
der Wunschliste. Was die Forscher eben-
und den Einkommensverhältnissen. So
zieht es junge Erwachsene, Singles und
Paare mehr zu Zielen in Nordamerika
und der Karibik. Familien und Senio-
ren interessieren sich dagegen eher für
inländische Urlaubsorte. Während es
Besserverdienende von Nordamerika,
der Karibik und Australien.
TIEFGÄNGIGES
01|11 sechs3 7702|11 sechs3
GLÜCK IM UNGLÜCK
Was ist wichtig für ein glückliches Le-
ben? Für die meisten Menschen gehört
und ständig auf die Hilfe durch andere
Menschen angewiesen sind, gilt für
die meisten Gesunden als Inbegriff ei-
nes nicht mehr lebenswerten Lebens.
funktionsfähigen Geist und können
sich nur durch Augenzwinkern und
sind derart Gelähmte wider Erwarten
meist glücklich. Hierzu befragten Medi-
ziner der Universität Lüttich Mitglieder
des französischen Verbands für das
sich dabei selbst als glücklich bezeich-
net, nachdem sie sich mit ihrer Situati-
on arrangiert hatten. Relevant sind die
Ergebnisse der Studie vor allem für die
auch darauf ankommt, ob eine Lebens-
situation noch als lebenswert oder nicht
beurteilt wird.
FRAUEN UNTER-SCHÄTZEN SICH
Im Wettbewerb um die Besetzung von
-
ringer ein als Männer. Laut einer kürz-
lich vom Bonner Institut zur Zukunft
der Arbeit veröffentlichten Studie trägt
dies maßgeblich zur Verringerung der
Aufstiegschancen von Frauen bei. Im
mussten BWL-Studenten der Universi-
tät Chicago zunächst ihre eigene Leis-
bewerten. Für eine korrekte Selbstein-
schätzung erhielten sie Geld. Wer sich
zu hoch oder zu niedrig einschätzte,
ging leer aus. In einem zweiten Schritt
aufgeteilt und mussten einen Vertreter
wählen, der im Wettbewerb mit anderen
-
ten konnte.
Für das interne Auswahlverfahren
sollten die Probanden gegenüber ihrer
eigenen Leistung abgeben. Hierbei konn-
ten sie schummeln, um ihre Chancen
-
Männer und Frauen gleichermaßen
dazu, ihre eigene Leistungsfähigkeit zu
übertreiben, um sich durchzusetzen.
Allerdings hatten die Männer ihre tat-
sächliche Leistung von vornherein um
78 sechs3 02|11
Gallego Martínez gehört? Wahrschein-
lich geht es Ihnen, wie es mir bis vor
kurzem auch ging, und Sie müssen mit
auch keine sonstige Gestalt des öffentli-
chen Interesses. Er ist nicht reich, nicht
berühmt, nicht besonders eloquent oder
überdurchschnittlich gebildet. Er ist ein
Lande. Er ist sehr gläubig und wollte
man ihn dort nicht aufnehmen wollte,
-
zu zeigen. Seitdem baut er seine eigene
Kathedrale.
-
nischen Elementen. Sie beherbergt eine
-
gang, Versammlungsräume und eine
Kirchenschiff.
er ist kein Künstler. Er ist ein einfacher
des Bauens arbeitete er alleine an sei-
Gott treibt ihn an, sich tagtäglich dieser
übermenschlichen Aufgabe zu stellen.
Und auch wenn er weiß, dass er seinen
Bau zu Lebzeiten nicht mehr vollenden
wird, ist es seine Art, seinem Leben ei-
nen tieferen Sinn zu geben.
-
-
ße Idee, für einen starken Glauben an
etwas oder irgendwen, für etwas Gro-
sind die wenigstens selbst bereit, ihr
Leben derart auf eine zentrale Aufgabe
oder Mission zu fokussieren. Mitunter
übersteigt auch das Unverständnis das
Stellt sich natürlich die Frage: Wieso
ist das so? Und: Warum sollte es auch
anders sein? Nun, ich denke, früher, als
das Leben noch einfacher und nicht von
dürfte es den Menschen einfacher gefal-
len sein, ihr Leben auf eine Aufgabe zu
begrenzen. Entweder der ihnen zuge-
dachten, einfachen Aufgabe, als Bauer,
KOLUMNEDer Wille bereitet den Weg Von Christian Sahm
7902|11 sechs3
Aufgabe, die vielfach dem Glauben oder dem Humanismus
Gedächtnis, Mutter Teresa oder Albert Schweitzer zum Bei-
Heute scheint das Leben neben Karriere, Familie, sozialen Ver-
mehr Raum zu lassen, um sich weiteren, großen Aufgaben zu
Lebens haben den Platz eines Lebensinhaltes eingenommen.
Wohl deshalb höre ich Menschen sich stets über Belanglosig-
keiten beschweren: Urlaube, die man sich nicht leisten kann,
einem das Eigenheim verleiden, und immer wieder der böse
Stress, wie man zwischen Kaffeeklatsch und Abendgesell-
schaft denn noch ins Fitnessstudio kommen soll. Und doch
fällt es schwer, all dem einen tieferen Sinn anzudichten oder
Menschen, die sich übermenschlichen Aufgaben stellen, zum
Wohle vieler statt nur zum eigenen Vorteil, sind unersetzlich.
Vielmehr wäre es interessant zu wissen, wie weit die Mensch-
heit in ihrer Entwicklung schon sein könnte, wenn es mehr
von ihnen gäbe. Viele Errungenschaften unserer Gesellschaft
-
dass jeder dafür befähigt wäre. Niemand wird mit der Idee
geboren, große Taten vollbringen zu müssen. Vielmehr ist
normalen Menschen herausragende Persönlichkeiten werden
die größte Hürde ist, die es zu nehmen gilt.
Würdigung durch Außenstehende. Es ist eher ein langer Weg,
gehen muss, bis das eigene Tun vielleicht und hoffentlich
-
aufzubringen, sollte jedem möglich sein, auch wenn man sich
selbst nicht zu Großem berufen fühlt. Auch einmal genauer
hinhören, ob sich nicht doch Wichtigeres für das eigene Le-
ben ankündigt, ist kein Fehler.
80 sechs3 02|11
Impressum
WIR HABEN ES GEMACHT
Theo Sahm (verantwortlich) Nicole [email protected] [email protected] 06021-4391314
Ewa Ledergerber [email protected] Nicole Merlau06021-4391314 Ewa Ledergerber
Christian Sahm [email protected]
Karin [email protected] - 20120
Maria JägerNicole Merlau
Maria Jä[email protected] 06021-4391313Florian [email protected] 4417 04
Maria Jä[email protected] für Jahresabo (5 Ausgaben) inkl. postalischer Zusendung: 12,- Eurosechs3workstyle erscheint dreimonatlich
Ingra Druck GmbH, HanauDie Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesendetes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen.
www.shutterstock.com (Seiten 24/25, 28/29, 42)Jessi Schäfer, Miguel Graetzer, Christian Reinartz (Seiten 14/15)Roy Robson (Seiten56-58) hess natur (Seite 59) Alle anderen Bilder: Christian Sahm, Nicole Merlau, Sabine Weber, Hersteller, Privat.
FERNGLAS
AUSGABE 03/11
· DIE HOHE KUNST DES SUSHI
· 50 JAHRE AKW KAHL
· BONSAI, BONSAI AN DER WAND
· POLYRATTAN
- DER GARTENMÖBELTREND
UND VIELES MEHR...
Christian [email protected] 00 83 70
Lee Kempf-Wetzling [email protected]
8101|11 sechs3
FERNGLAS
AUSGABE 03/11
· DIE HOHE KUNST DES SUSHI
· 50 JAHRE AKW KAHL
· BONSAI, BONSAI AN DER WAND
· POLYRATTAN
- DER GARTENMÖBELTREND
UND VIELES MEHR...