Ausgabe 07/13 (Titelgeschichte: Die zweite industrielle Revolution Neuer Boommarkt 3D-Printing)

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www.zertifikate-kompakt.de zertifikate kompakt 07/13 12. April 2013 Buchtipp > Seite 6 e Mobile Wave. Michael Saylor Produktprüfung > Seite 7 Währungsanleihe auf Brasilianischen Real bietet Chancen Spezial > Seite 10 Index-Zertifikate Attraktive Instrumente zur Diversifikation Titelgeschichte > Seite 3 „Die zweite industrielle Revolution“ Neuer Boommarkt 3D-Printing

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07/13 12. April 2013

B u c h t i p p > S e i t e 6

The Mobile Wave. Michael Saylor

P r o d u k t p r ü f u n g > S e i t e 7

Währungsanleihe auf Brasilianischen Real bietet Chancen

S p e z i a l > S e i t e 10

Index-ZertifikateAttraktive Instrumente zur Diversifikation

T i t e l g e s ch i ch t e > Se i t e 3

„Die zweite industrielle Revolution“ Neuer Boommarkt 3D-Printing

Page 2: Ausgabe 07/13 (Titelgeschichte:  Die zweite industrielle Revolution     Neuer Boommarkt 3D-Printing)

Editorial

brasilianische Aktien sind im bis herigen Jahresverlauf 2013 eine Enttäuschung. Mit einem Verlust von rund 8% gehört der Leitindex Bovespa innerhalb der Emerging Markets bis dato sogar zu den Indizes mit der schlechtesten Perfor-mance. Schwache Wirtschaftsdaten und die zuletzt relativ nachgebende Rohstoff-nachfrage belasten. Brasilien sollte man dennoch nicht abschreiben. Schließlich sind die mittelfristigen Perspektiven attraktiver als für Europa. Weil bei der Suche nach Anlagealternativen abseits der Aktienmärkte der Devisensektor infrage kommt, haben wir in der Produktprü-fung eine derzeit in der Zeichnungsphase befindliche Währungsanleihe auf den bra-silianischen Real unter die Lupe genom-men. Das Papier könnte eine spannende Perspektive sein. Anleger können damit von einer Aufwertung des Real gegen-über dem Sorgenkind Euro profitieren. Um ein ganz anderes, spannendes Thema geht es in der Titelgeschichte. Hier möch-ten wir Ihnen den neuen Boommarkt 3D-Printing und damit die wohl heißeste Story im High Tech-Sektor vorstellen. Viele Experten trauen dem jungen Segment, in dem es um das dreidimensionale Dru-cken von Dingen jeglicher Art geht, einen ähnlichen Siegeszug zu wie dem Internet.

Manch einer spricht sogar schon von einer „zweiten industriellen Revolution“. Schließlich scheinen die Anwendungs-möglichkeiten schier grenzenlos. Die sich daraus ergebenden Perspektiven sind auch für Investoren interessant. Der Indexan-bieter Structured Solutions hat gerade im März einen entsprechenden Branchenin-dex, den Solactive 3D Printing, aufgelegt. Auf ihn gibt es inzwischen auch ein Index-zertifikat. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 3. Apropos Indexzertifikate. Das Spezial die-ser Ausgabe widmet sich dieser Produkt-gruppe, mit der Depots sinnvoll diversifi-ziert werden können.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.

Herzlich, Ihre zertifikate kompakt-Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser,

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2

Titelgeschichte: „Die zweite industrielle Revolution“ – Neuer Boommarkt 3D-Printing . . . . . . . . . . . . . . .3

Zertifikate-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

Buchtipp: Michael Saylor: The Mobile Wave. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Produktprüfung: Währungsanleihe auf Brasilianischen Real bietet Chancen . . . . . . . .7

Spezial: Index-Zertifikate – attraktive Instrumente zur Diversifikation . . . . . . . . . . . . . 10

Marktanteile der Emittenten in derivativen Wertpapieren . . . . . . . . . . . . . . . 12

Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

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Steffen Droemert

Redaktion zertifikate kompakt

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Titelgeschichte Zertifikate-News Buchtipp Produktprüfung Spezial

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Titelgeschichte

Es die heißeste Story im High Tech-Sektor: 3D Druck. Laut High Tech-Experten können die Menschen in einigen Jahren verschiedenste dreidimensionale Objekte mit speziellen 3D Druckergeräten selbst erstellen. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten sind gigantisch – sowohl für die Wirtschaft als auch für Aktionäre.

3D-Drucken: Ein Potential wie das InternetDenn die Möglichkeiten des 3D Drucks werden ganze Industriezweige und Wirt-schaftsabläufe verändern. Der 3D Druck erstellt Schicht für Schicht reale, dreidi-mensionale Produkte anhand digitaler Modelle. Die Produkte entstehen in den 3D Druckermaschinen mit Hilfe speziel-ler Schmelztechnologien und chemischer Härtungsprozesse.

Damit eine technologische Revolution vom Schneeball zur Lawine wird, muss sie jedoch den so genannten „Breaking Point“ über-winden. Das ist der Punkt in der Entwick-lung, an dem eine Technologie von einem Spielzeug der Experten und Technikfreaks zu einem Produkt der Massenmärkte wird.

Nehmen wir das Handy, welches vor zwei Wochen sein vierzigjähriges Jubiläum feierte. Die ersten Mobiltelefone wurden bereits in

„Die zweite industrielle Revolution“ – Neuer Boommarkt 3D-Printing

In den vergangenen zwei Jahrzehnten vollzogen sich gleich zwei bahnbrechende technologische Erfindungen, die unser aller Leben auf revolutionäre Art und Weise verändert haben: Der Siegeszug des Internet und die Smartphone-Revolution. Von der zwischenmensch-lichen Kommunikation bis zu der Art, wie wir einkaufen (Stichwort „Ecommerce“) – die Welt ist in 2013 grundlegend anders als 1993.

Viele Experten sprechen dem jungen Segment „3D Printing“, dem dreidimensionalen Drucken von Gegenständen, ein ähnliches Potential wie dem Internet zu – sowohl auf der innovativen als auch auf der monetären Ebene. Tatsächlich spricht man sogar schon von einer „zweiten industriellen Revolution“.

Die Werte im Solactive 3D Printing Index

Aktie Land ISIN Indexgewichtung

3D Systems USA US88554D2053 15,20%

Proto Labs USA US7437131094 14,90%

ExOne USA US3021041047 14,80%

Stratasys Israel IL0011267213 14,70%

Autodesk USA US0527691069 14,00%

Cimatron Israel IL0010824295 13,40%

Arcam Schweden SE0001104209 13,00%

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Quelle: UBS, Stand: 04.04.2013

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Titelgeschichte

den 70er Jahren entwickelt. Trotzdem dauerte es noch zwei Dekaden, bis der „Breaking Point“ für den Mobilfunkmarkt erreicht wurde und das Handy ab Mitte der Neunziger zum Massenprodukt wurde.

Es entsteht ein neuer MilliardenmarktFür risikobewusste Anleger ist der beste Zeitpunkt zum Einstieg deshalb kurz vor dem Breaking Point. Diesem Zeitpunkt nähert sich der junge Markt des dreidimensionalen Druckens mit rasen-der Geschwindigkeit. Denn die technologischen Durchbrüche und Weiterentwicklungen erfolgen immer schneller.

Inzwischen ist es bereits möglich, einfache Gegenstände wie Kaffee tassen oder Stifte bequem zu Hause zu drucken. Doch damit kratzen 3D Druck-Unternehmen erst an der Oberf läche der Anwendungsmöglichkeiten. Diese sind schier grenzenlos. In der Medizintechnik arbeitet man sogar bereits daran, Gewebe oder Knochen mit Hilfe von 3D Druckern künstlich herzustellen.

Noch sind die Preise für entsprechende 3D Drucker sehr hoch. Doch die Kosten für die bahnbrechenden 3D Drucker und 3D Scanner sinken dramatisch – der Schlüssel für den Boom im Massenmarkt (denken Sie an den Boom der PCs als die Preise in den 80er Jahren in den Keller fielen).

Erstes Branchenzertifikat für 3D DruckenDas Marktforschungsunternehmen Gartner rechnet damit, dass erste 3D Druckermodelle schon 2016 weniger als 2.000 USD kosten werden. Dadurch ergibt sich ein gigantischer Markt. Ana-lysten erwarten, dass der Markt für 3D Printing bis 2019 auf 6,7 Milliarden USD anwachsen wird. Aktuell beläuft sich der Markt auf rund 1,7 Milliarden USD.

Das wäre ein Wachstum von knapp dreihundert Prozent über die nächsten sechs Jahre – und es dürfte trotzdem erst der Anfang sein. Deshalb hat die UBS das neue Solactive 3D Printing Total Return Indexzertifikat aufgelegt. Mit diesem Zertifikat können Anleger in den brandneuen Solactive 3D Printing Index investieren.

Der Index wurde erst im März dieses Jahres von dem bekannten Indexanbieter Structured Solutions AG aufgelegt – ein weiteres Zei-chen, wie neu dieser Markt noch ist. Der Index beinhaltet derzeit erst sieben Aktien, die bedeutende Geschäftszweige im Sektor 3D

Printing besitzen. Darunter natürlich 3D Pioniere wie 3D Systems.

Niedrige Managementgebühr von 0,75 ProzentDas Indexzertifikat der UBS spiegelt die Entwicklung des Solactive 3D Printing Index im einfachen Verhältnis 1:1 wieder. Das Produkt besitzt keine Laufzeitbegren-zung. Der Index wir halbjährlich überprüft und angepasst. Die Managementgebühr liegt nur bei 0,75 Prozent pro Jahr, was für so ein Branchenzertifikat auf einen derartig jungen und exotischen Sektor erfreulich niedrig ist.

Der Spread beträgt 0,5 Prozent, was ebenfalls erfreulich gering für ein Nischenprodukt wie das 3D-Printing Zertifikat ist. Allerdings ist das Zertifikat nicht währungsgesichert. Das Haupt-risiko besteht hier zwischen dem Euro und dem US-Dollar. Denn vier der sieben Indexwerte kommen aus den USA (57 Prozent des Index).

Hohe Chancen aber auch hohe RisikenDa wir aufgrund der tiefgreifenden Euro-Krise aber in den kommenden Jahren nicht von einem starken Euro ausgehen, stufen wir das Währungsrisiko als vertretbar ein. Trotz-dem eignet sich dieses Zertifikat aufgrund des ultra-jungen Entwicklungsstadiums der Technologie nur für spekulative Anleger.

Zumal die 3D Printing-Unternehmen in dem Index noch sehr klein sind. Lediglich vier Unter-nehmen besitzen überhaupt erst eine Marktka-pitalisierung oberhalb von einer Milliarde USD. Neben Autodesk (Marktkapitalisierung: 7,4 Milliarden USD) sind dies 3D Systems (2,8 Mil-liarden USD), Stratasys (2,7 Milliarden USD) und Proto Labs (1,0 Milliarde USD).

Aktuell können interessierte Anleger das am 20. März emittierte Zertifikat um den Emissions-preis kaufen. Da sich dieser potentielle Boom-markt erst in der Anfangsphase seiner Entwick-lung befindet, eignet sich das Produkt nur für Börsianer mit langfristigem Anlagehorizont.

Solactive 3D Printing TR Indexzertifikat

Typ Basiswert Emittent Laufzeit WKN

Indexzertifikat Solactive 3D Printing TR Index UBS Endlos UBS 13D

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Zertifikate-News Buchtipp Produktprüfung Spezial Editorial

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Zertifikate-News

CREDIT SUISSE

Memory-Express auf EURO STOXX 50 verspricht 5,1% RenditeInmitten der Zinsdürre legt die Credit Suisse (CS) ihren neuen „CS 5,10 Memory Express auf den EURO STOXX 50“ (WKN: CS8AK7) auf. Das Papier hat eine niedrige Barriere von 57% des Startwertes, die selbst während der Finanzkrise nicht tangiert wurde. Zeichnern winkt neben einem jährlichen Bonus von mindestens 5,10 Euro je Zertifikat die vorzeitige Rückzahlung (Express-Funktion). Wie bei Memory-Papieren üblich, können überdies ausgefallene Bonuszahlungen nach-geholt werden. Möglich ist dies an den jährlichen Beobachtungstagen: Schließt der EURO STOXX 50 an einem dieser Stichtage auf oder über seinem Startwert, wird das Zertifikat mit 100 Euro plus mindestens 5,10 Euro Bonus zurückgezahlt. Liegt der Index darunter, aber noch über 57% des Startwertes, erhalten Anleger für das betreffende Jahr pro Papier 5,10 Euro Bonus ausgezahlt. Wird besagte 57%-Schwelle

hingegen unterschritten, fällt die Bonuszahlung im betreffenden Jahr zunächst aus. Sie wird an einem der folgenden Beobachtungstermine nachgeholt, sofern der Aktienindex am jährlichen Stichtag wieder auf oder über 57% seines Startwertes schließt. Letztmalig müssen Inhaber des Papieres im August 2018 zittern: Schließt der EURO STOXX 50 an diesem Tag auf oder über der 57%-Schwelle, erfolgt die Rückzah-lung zu 100 Euro je Zertifikat plus Bonuszahlung. Verluste drohen letztlich nur, wenn das Kursbarometer am Laufzeitende mehr als 43% seines Startwertes eingebüßt hat. Interessenten können diesen neuen Memory-Express noch bis zum 2. Mai in einer Stückelung von 100 Euro zeichnen. Der Ausgabeaufschlag beträgt 1,50%. Allerdings soll-ten Anleger während der langen Laufzeit von fünf Jahren und drei Monaten das Emittentenrisiko im Auge behalten.

RAIFFEISEN CENTROBANK

Neues Dividenden-GarantiezertifikatAm 8. Mai schließen die Zeichnungsbücher für das neue Dividenden aktien Winner 2-Zertifikat (WKN: RCE6PT) der Raiffeisen Centrobank (RCB). Mit diesem Garantie-Zertifikat partizipieren Anleger vollständig an der positiven Wertentwick-lung des STOXX Global Select Dividend 100 Index. Er setzt sich aus 100 soliden Unternehmen aus Nordamerika (40 Aktien), Europa (30 Aktien) und Asien sowie Australien (30 Aktien) mit den besten Dividendenrenditen weltweit zusammen. In das Kurs-barometer kommen nur jene Unternehmen, die weniger als 60% ihres Gewinns ausschütten und deren Dividendenrendite sich in

den vergangenen fünf Jahren positiv entwickelt hat. Die lang-fristige Wertentwicklung des Dividenden-Index ermitteln die Österreicher aus dem Durchschnitt von sechs gleichmäßig über die Laufzeit verteilten Bewertungstagen. Dadurch werden Aus-reißer nach oben oder unten geglättet. Ist die Performance der dividendenträchtigen Blue Chips dennoch negativ, schützt zum Laufzeitende im Mai 2019 eine Kapitalgarantie vor Verlusten. Im Gegenzug müssen Interessenten bei der Zeichnung (Stücke-lung: 1.000 Euro) mit 3% Ausgabeaufschlag leben. Management - ge bühren erhebt die RCB während der Laufzeit jedoch nicht.

SOCIETE GENERALE

19 neue Sprinter-ZertifikateDie französische Société Générale (SG) hat 19 neue Sprint-Zertifikate auf deutsche und europäische Blue Chips emittiert. Diese zeigen Par-tizipationsraten zwischen 200% und 500% und Maximalrenditen zwischen 40% und 100%. Das gilt allerdings nur innerhalb einer vorab festgelegten Kursspanne. Innerhalb dieses Kursbandes zählt für den Sprint-Anleger jeder Euro, den der Basiswert zulegt, je nach

Ausstattung des Zertifikates doppelt bis fünffach. Bewertungstag bei allen neuen Produkten ist der 20. Juni 2014. Basiswerte der neuen Sprinter sind folgende Blue Chips: Allianz, BASF, Daimler, Danone, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, Deutsche Post, E.ON, Fresenius Medical Care, France Télécom, GDF Suez, Munich Re, Nestlé, Repsol, RWE, Sanofi, ThyssenKrupp, Total sowie Volkswagen.

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Buchtipp Produktprüfung Spezial Editorial Titelgeschichte

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neuen Technologien revolutioniert werden könnte. Bereits heute ist es für schwerkranke Kinder möglich, über einen Roboter mit Kamera und Mikrofon am sozialen Leben in der Schule Anteil zu nehmen.

Doch Saylor beschränkt sich in seinem Buch nicht nur auf die sozia-len und gesellschaftlichen Auswirkungen der mobilen Welle, sondern geht auch auf die wirtschaftlichen Veränderungen ein. Der Abgabe-druck auf die Preise wird sich auf den Wettbewerb niederschlagen und damit den Nutzern zu Gute kommen. Auch der Tatsache, dass durch die neuen technischen Möglichkeiten Arbeitsplätze gefährdet sein dürften, ist sich Saylor bewusst. Er prophezeit, dass durch die Entwicklungen fast 10% der Angestellten im Dienstleistungsgewerbe ihre Jobs verlieren könnten – eine Tatsache, die er gerade politisch für hochbrisant hält. Auf der anderen Seite zeigen Studien, dass in der Vergangenheit für jeden weggefallenen Job 2,6 neue Arbeits-plätze geschaffen wurden. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wäre die Mobile Wave der größte Jobgenerator der Zukunft – auch wenn viele Arbeitnehmer sich umorientieren müssten.

„The Mobile Wave“ beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Auswir-kungen auf die großen Industriestaaten. Auch in Entwicklungslän-dern hat sie den Menschen bereits heute viele Vorteile gebracht. In Kenia hat sich ein mobiles Bezahlsystem namens M-Pesa etabliert, das in abgelegenen Gegenden ohne Geldautomaten und Telefon- oder Internetleitungen den Handel erleichtert. Auf der politischen Ebene zeigt der Arabische Frühling, welche Macht sich durch soziale Netz-werke entwickeln kann.

Alles in allem hat Saylor mit „The Mobile Wave“ ein überaus interes-santes Buch geschrieben, das auf fast alle Fragen im Zusammenhang mit Mobile Computing eingeht. Es wird klar, dass der Autor kein rei-ner Beobachter der Szene ist, sondern selbst involviert ist. Trotzdem schafft er es objektiv zu bleiben und bricht nicht in Loblieder auf die Technik aus, sondern weist immer wieder auf die Risiken wie Über-wachung, Verlust des persönlichen Kontaktes usw. hin. Die Zukunft, die das Buch verspricht, bleibt also interessant.

Buchtipp

Wer nicht bereit ist auf ihr zu surfen, wird von ihr weggespült werden. Die Mobile Wave gleicht einem Tsunami aus Veränderungen, der die Welt für immer verändern wird. So könnte man das Thema des Buches „The Mobile Wave“ von Software-Unternehmer Michael Saylor beschreiben. Es untersucht, wie mobile Geräte wie Smartphones und Tablets das tägliche Leben von Millionen von Menschen beeinflussen. Angefangen vom Job, der Gesundheitsversor-gung über Bankgeschäfte und Shopping bis hin zur Politik, der Verbrechensbekämpfung und der Kommunikation mit Freunden – dem mobilen Internet kann man heute kaum noch entkommen.

Laut Saylor ist das Mobile Computing eine umwälzende Techno-logie, also eine Technologie, die nicht nur die vorhergegangenen verbessert und weiterführt, sondern die Art und Weise, wie eine Gesellschaft denkt, handelt und lebt verändert – ähnlich wie der Buchdruck, ohne den beispielsweise die Reformation nicht hätte stattfinden können. Einige von Saylors Thesen zu den Vorteilen des Mobile Computing sind durchaus provokativ und kontrovers, doch das Bild, das er in seinem Buch von der Zukunft entwirft ist ebenso fesselnd wie richtungsweisend.

Seine Ausführungen untermauert er mit zahlreichen Beispielen, wie einem Arztbesuch. Man stelle sich vor, man wäre krank. Anstatt sich zum Arzt in die Praxis zu schleppen und stundenlang zu warten würde man sich einfach via Videoanruf mit einem Arzt kurzschlie-ßen. Bei vielen Alltagsbeschwerden könnte er auf diesem Weg die Behandlung zu einem Bruchteil der Kosten durchführen. Ein anderes Beispiel ist das Schulsystem, das durch den konsequenten Einsatz der

Buchtipp

The Mobile Wave

Michael Saylor

The Mobile Wave. Wie die revolutionären Entwicklungen des mobilen Webs unsere Welt völlig verändern werden.

Preis: 24,90 € (A: 25,60 €)

ca. 350 Seiten gebunden

ISBN: 978-3-864700-86-6

Kulmbach, März 2013

6 zertifikate kompakt · 07/1 3

Produktprüfung Spezial Editorial Titelgeschichte Zertifikate-News

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Währungsanleihe auf Brasilianischen Real bietet Chancen

Produktprüfung

Innovation:� H�H�H�H�H

Transparenz: H�H�H�H�I

Chance: H�H�H�I�I

Risiko: H�H�I�I�I

Kosten: H�H�H�H�I

Gesamturteil: H�H�H�H�I

Bewertung

An der Börse ist Brasilien nach enttäu-schenden Wirtschaftsdaten und der schwa-chen Performance der Rohstoffe derzeit in Ungnade gefallen. Der brasilianische Leitin-dex Bovespa ist allein in 2013 um rund neun Prozent gefallen. Damit gehört Brasilien unter den Emerging Markets zu den größten Enttäuschungen des laufenden Jahres.

Doch Anleger sollten sich nicht nur auf die kurzfristigen Bör-senschwankungen fokussieren, sondern das mittel- bis langfris-tige Bild im Auge behalten. Hier hilft es, auf die Aussagen von erfolgserprobten Unternehmensmanagern zu hören. So wie Adidas CEO Hainer, der für die kommenden Jahren großes Wachstum im BRIC-Land Brasilien erwartet.

Kein Wunder: In dem sportverrückten Land, das mit 195 Millionen Einwohnern das fünft bevölkerungsreichste Land der Welt ist, finden in diesem Jahr der Confederations-Cup und dann 2014 die nächste Fußball-WM statt. Im Jahr 2016 ist Rio de Janeiro auch noch der Austragungsort der nächsten olympischen Sommerspiele.

„Brasilien hat großes Potential“So sagte Hainer in einem Interview Mitte Juni 2012: „Brasilien hat großes Potenzial. (...) In den nächsten fünf Jahren sehe ich enormes Wachstumspotenzial. Wir legen unseren Fokus auf Brasilien“. An gesichts der beeindruckenden Unternehmensentwicklung von Adidas (und der starken Entwicklung der Aktie) sollten Börsianer Herrn Hainer besser ganz genau zuhören.

Oder nehmen wir den deutschen Versorger E.ON. Im Rahmen der Bekanntgabe Geschäftszahlen für 2012 erklärten die Düsseldorfer, dass man in Zukunft seine Standbeine in den wachstumsstarken Emerging

Auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten abseits der Aktienmärkte bietet sich der Devisen sektor an. Denn hier sind autarke Renditen unabhängig der Aktienbörsen möglich. So hat Goldman Sachs eine spannende Währungsanleihe auf den brasili-anischen Real aufgelegt. Damit können Anleger von einem Anstieg des Real gegenüber dem Sorgenkind Euro profitieren.

Innovation

ausgezeichnet für

Qualitätssiegel

kompakt

zertifikate

7 zertifikate kompakt · 07/1 3

Spezial Editorial Titelgeschichte Zertifikate-News Buchtipp

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Produktprüfung

Fremdwährungsanleihe EUR/BRL

Typ Basiswert Emittent Laufzeit WKN

Anleihe Währungspaar EUR-BRL Goldman Sachs 02.05.16 GT5 G4P

Zuckerhut mit einem Wirtschaftswachs-tum, dass die Eurozone in den kommen-den Jahren mindestens um das Zwei- bis Dreifache übertreffen wird.

Aufgrund der kurzfristigen Probleme der brasilianischen Volkswirtschaft, der Schwä-che im Rohstoffsektor und der Kapital-abflüsse aus den Emerging Markets ist der Euro in den letzten drei Jahren gegenüber dem Real deutlich angestiegen. Doch nun wendet sich das Blatt. So hat der Real den mittelfristigen, seit Anfang 2012 gültigen, Abwärtstrend nachhaltig gebrochen.

Markets deutlich ausbauen wird. Der Fokus soll dabei auf den Ländern Russland, Türkei und eben Brasilien liegen.

So verhandelt E.ON derzeit über eine Erhöhung seiner Beteiligung an der brasi-lianischen Stromgesellschaft MPX. Dabei will E.ON in Brasilien Nägel mit Köpfen machen: Laut Gerüchten will E.ON bis zu einer Milliarden US-Dollar in eine Erhö-hung der MPX-Beteiligung investieren.

Europa: Gefangen in der SchuldenkriseDiese Top-Unternehmen würden nicht so stark in Brasilien engagieren, wenn sie dort in den kommenden Jahren nicht überdurch-schnittliche Wachstumspotentiale sehen. Dies gilt besonders für die kommenden drei Jahre, wenn die brasilianische Wirtschaft mit der Fußball-WM und den olympischen Sommer spielen gleich von zwei positiven Sonder faktoren angefeuert wird.

Auf der anderen Seite zeigt die Zypern-Krise, dass die Schuldenkrise in Europa noch lange nicht ausgestanden ist. Mit Slo-wenien steht ja schon das nächste Sorgen-kind in den Startlöchern. Italien hat noch nicht mal eine Regierung und Spanien kriegt seine ultra hohe Arbeitslosigkeit (26 Prozent) nicht ansatzweise in Griff.

Wer von einer mittelfristig steigenden brasilianischen Währung gegenüber dem Euro ausgeht, sollte sich die neue Fremd-währungsanleihe auf Euro/Brasilianischen Real der US-Investmentbank Goldman Sachs anschauen. Mit dieser Anleihe profitieren Anleger von einem steigen-den Real gegenüber der europäischen Einheitswährung.

Brasilianische Wirtschaft wächst stärker als EuropaDie mittelfristigen Perspektiven für das die größte lateinamerikanische Volks-wirtschaft sind attraktiver als für Europa. Trotz aller Probleme innerhalb Brasiliens rechnen Ökonomen für das Land am

Nähere Informationen über Bank Vontobel Europe AG, Niederlassung Frankfurt am Main, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Telefon +49 (0)69 69 59 96 200

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Stattdessen hat der Real einen neuen kurz-fristigen Aufwärtstrend gegenüber dem Euro ausgebildet. Der langfristige Aufwärtstrend der brasilianischen Währung ist sowieso einwandfrei intakt. Diese Aufwertung

Prognose des brasilianischen BIP-Wachstums im VergleichLand 2013e 2014e 2015e

Brasilien 2,50% 3,50% 3,40%

EU 0,50% 1,30% 1,40%

Deutschland 0,90% 1,40% 1,40%

Quelle: IWF, Eigenes Research, Stand: 10.04.2013

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8 zertifikate kompakt · 07/1 3

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gegenüber dem Euro läuft nun schon seit zehn Jahren (seit Anfang 2003). Damit bietet sich jetzt eine hervorragende Gelegenheit, auf einen steigenden Real zu setzen.

Von steigendem Real profitierenDenn der jährliche Zinskupon der Anleihe wird in Real berechnet, aber in Euro ausbe-zahlt (da die Basiswährung der Anleihe der Euro ist). Wenn die brasilianische Währung also gegenüber dem Euro aufwertet, steigt automatisch auch der Zinskupon der Anleihe.

Zur Emission hat Goldman Sachs einen Wechselkurs von 2,60 Real zu 1,00 Euro fest-gelegt. Damit ergibt sich ein sehr attraktiver Zinskupon von 6,1 Prozent pro Jahr. Aber wenn der Real beispielsweise von 2,60 Real auf 2,20 Real ansteigt (er wird damit gegen-über 1,00 Euro mehr wert), erhöht sich der Zinskupon sogar auf 7,2 Prozent.

Fällt der Real aber gegenüber dem Euro, bei-spielsweise auf 2,80 Real, dann reduziert sich der Zinskupon auf knapp 5,7 Prozent pro Jahr. Doch selbst dieser Kupon liegt immer noch weiter über den Zinsen am Anleihe-markt und ist höher als die Dividendenrendite von 27 der 30 DAX-Werte.

Primär für risikobereite Anleger geeignetDer Zinskupon wird jeweils Anfang Mai aus-geschüttet – erstmalig am 5. Mai 2014. Die Anleihe wird dann am 2. Mai 2016 (dem dritten Ausschüttungstermin) fällig. Dabei hängt der Wert der Anleihe ebenfalls von der Entwicklung des Währungspaares Real/Euro ab. Steigt der Real bis 2016 an Wert, kann der Anleger zu dem hohen Zinskupon auch noch sehr attraktive Währungsgewinne auf das eingesetzte Kapital einfahren.

Auf der anderen Seite können bei einem steigenden Euro (und damit einem fallen-den Real) auch Währungsverluste entstehen. Denn das Produkt besitzt keinen Kapital-schutz. Die Laufzeit beträgt drei Jahre – und deckt damit genau die heiße Phase der sport-lichen Großereignisse in Brasilien ab.

Fazit:Die Fremdwährungsanleihe bietet Anlegern die Chance auf autarke Gewinne am Devisenmarkt und sichern Anleger auch noch gegen einen fallende Euro ab. Allerdings sollte man das Risiko von Währungsverlusten nicht außer Acht lassen. Deshalb ist die Anleihe für konservative Inves-toren nicht geeignet. Das Produkt befindet sich in der Zeichnungsphase, die bis zum 26. April andauert. Der Ausgabeaufschlag beträgt vertretbare 1,0 Prozent.

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Corporate America in einem IndexMit einem Zertifikat auf den amerikanischen S&P 500-Index parti-zipieren Anleger beispielsweise an den 500 wichtigsten US-amerika-nischen Unternehmen. Ein entsprechendes Index-Zertifikat wird u. a. von der UBS angeboten (WKN: 541183). Das Produkt bezieht sich auf die S&P 500 Netto Total Return-Variante mit der Anleger von den Dividenden profitieren. Die häufiger in den Medien erwähnte Variante des Index, die auch als Basiswert für Zertifikate dient, ist der Kursin-dex ohne Einberechnung der Dividenden. Die Indexzusammensetzung liest sich wie das Who s Who der US-amerikanischen Wirtschaft. Zu den größten Indexpositionen zählen die Blue Chips Exxon, Apple und General Electric. Die am stärksten gewichtete Branche ist gegenwär-tig die IT-Branche mit knapp 19%. Wie der Dow Jones Industrial 30 erreichte auch der S&P 500 im April ein Allzeithoch bei knapp 1.589 Punkten. Der Index, der etwa 75% des US-amerikanischen Aktien-marktes abdeckt, wurde 1957 zum ersten Mal berechnet.

Sonnenaufgang am KabutochoDer japanische Aktienmarkt ist aus seinem langjährigen Schlaf erwacht. Die Aktienindizes des Landes, die im Finanzdistrikt Kabu-tocho berechnet werden, befinden sich in einem Aufwärtstrend. Zertifikateinvestoren können von diesem Boom mittels eines Index-Zertifikats auf den Topix (Tokyo Stock Exchange Price Index) pro-fitieren. Obwohl er weniger bekannt ist als der Nikkei 225, gibt es

gute Argumente dafür, den Topix-Index vor-zuziehen. Ein Grund ist die breitere Streu-ung. Er enthält rund 1700 Einzeltitel und spiegelt damit das Bild der japanischen Wirt-schaft besser wider als der Nikkei 225. Ein weiterer Grund ist die Art der Berechnung. Der Nikkei 225 ist preisgewichtet, d. h. die Gewichtung einer Aktie ist umso höher je höher der absolute Kurswert ist. Beim Topix erfolgt die Gewichtung nach der Markt-kapitalisierung. Ein entsprechendes wäh-rungsgeschütztes Zertifikat auf den Topix kommt von der Commerzbank (WKN: 726432). Die herkömmliche Berechnung des Index lässt die Dividenden außen vor. Basis-wert des Zertifikats ist allerdings der Topix Dividend Included-Index, so dass in dieser Variante Anleger auch von den Dividenden profitieren. Mittels eines Quantomechanis-mus beeinflussen Währungsveränderungen, in diesem Fall zwischen Euro und japani-schem Yen, den Wert des Zertifikates nicht. Die Währungsabsicherung kann gerade bei japanischen Basiswerten sinnvoll sein, da von

Index-Zertifikate bieten auf einfache und transparente Weise die Möglichkeit auch mit kleinen Beträgen sinnvoll zu streuen. Mit diesen Instrumenten können Anleger in unterschiedlichen Branchen oder Ländern anlegen. Auch Rohstoffindizes werden von Zertifikateemittenten angeboten.

Index-Zertifikate – attraktive Instrumente zur Diversifikation

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der dortigen Regierung bewusst eine Abwertung der Währung zur Bekämpfung der Deflation betrieben wird.

BranchenindizesNicht nur auf Länderindizes können Anleger zurückgreifen. Mit Branchenindex-Zertifikaten werden Branchen länderübergrei-fend abgebildet. So sind beispielsweise Index-Zertifikate auf die Branchen-Indizes der STOXX-Familie verfügbar. Diese Branchen-indizes setzen sich aus Aktien zusammen, die im branchenüber-greifenden STOXX 600 enthalten sind, der sowohl Large-, Small-, und Mid-Caps enthält. Mit dem Zertifikat der Commerzbank auf den STOXX Health Care Return-Index (WKN: CB5HCE) set-zen Investoren auf europäische Aktien aus dem Bereich Gesund-heitswesen. Insgesamt setzt sich die Benchmark aus 35 Unter-nehmen zusammen. Auch Länder außerhalb der Eurozone wie Großbritannien oder die Schweiz finden Berücksichtigung. So befinden sich der Schweizer Konzern Novartis und das englische Unternehmen AstraZeneca in diesem Index. Der Bereich Health-care umfasst jedoch mehr als Pharma-Firmen. Indexmitglieder sind auch der Klinikbetreiber Rhön-Klinikum und der Dialysespezialist Fresenius Medical Care. Die Dividendenzahlungen werden in die Kursentwicklung des Index eingerechnet.

Optimiertes RohstoffinvestmentAnleger, die Investments in einzelne Rohstoffe scheuen, können in Rohstoffindizes investieren. Allerdings gilt es hier besondere Eigen-heiten des Rohstoffmarktes zu beachten. Rohstoffindizes bilden meist Terminkontrakte mit begrenzter Laufzeit ab. Läuft ein Kontrakt aus, müssen Investoren in einen Kontrakt mit längerer Laufzeit investie-ren. Falls der Preis des Futures, in den investiert wird, teurer ist als der fällig gewordene Future können so genannte Rollverluste entstehen. Diesem für Anleger nachteiligen Szenario begegnen die Emittenten mit Optimierungsvarianten. Ein währungsgesichertes Zertifikat auf den SGI Smart Market Neutral Commodity Index bietet die Société Générale (WKN: SG1MNQ). Im Unterschied zu anderen Roh-stoffindizes ist der Anleger nicht direktional engagiert, sondern investiert eine marktneutrale Strategie, die unabhängig von der Entwicklung der Rohstoffe eine positive Rendite verspricht. In der Strategie werden Longpositionen in den Bereichen Energie,

Industriemetalle und Agrarrohstoffe gehal-ten. Dabei kann nicht nur in den zeitlich nächstfolgenden Future-Kontrakt inves-tiert werden. Zugleich wird eine Shortpo-sition in den Rohstoffsektoren-Indizes S&P GSCI Agriculture & Livestock, S&P GSCI Energy und S&P GSCI Industrial Metals eingegangen. Alle sechs Monate werden die Long- und Shortpositionen wieder adjus-tiert. Die Strategie berücksichtigt darüber hinaus auch saisonale Aspekte bei der Preis-entwicklung der Rohstoffe. Ein Risikokon-trollsystem achtet auf die Einhaltung eines Volatilitätszieles von 6%.

FazitIndex-Zertifikate sind ein unverzicht barer Baustein in jedem Zertif ikateportfolio. Dieses Portfolio-Fundament können die großen Indizes der führenden Wirtschafts-zonen wie z. B. die USA oder Europa bil-den. Bei gängigen Blue Chip-Aktienindi-zes ist auch der Spread, also die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs des Emit-tenten, meist sehr gering. Ergänzt werden können diese Indizes durch Branchenzer-tifikate und schwankungsintensivere Indi-zes aus den Emerging Markets oder durch Rohstoffindizes. Bei Aktienindizes soll-ten Anleger darauf achten, dass sie an den Dividenden partizipieren. Die Indexstände, jeweils mit oder ohne Dividenden, variie-ren beträchtlich. So steht der DAX in der Performanceindex-Variante mit Dividenden bei über 7.800 Punkten, währen der reine Kursindex ohne Berücksichtigung der Divi-denden bei unter 4.260 Punkten notiert.

Editorial Titelgeschichte Zertifikate-News Buchtipp Produktprüfung

Index-Zertifikate

Typ Emittent Basiswert Fälligkeit WKN

Index-Zertifikat UBS S&P 500 TR-Index open end 541183

Index-Zertifikat Commerzbank Topix Dividend Included-Index open end 726432

Index-Zertifikat Commerzbank STOXX Healtcare Return-Index open end CB5HCE

Index-Zertifikat Société Générale SGI Smart Market Neutral Commodity-Index open end SG1MNQ

Spezial

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Impressum

V.i.S.d.P. : Christian Ernst Frenko

Herausgeber: Weimer Media Group GmbH Maximilianstraße 13, 80539 München

Geschäftsführer: Dr. Wolfram Weimer

Amtsgericht: München, HRB 198201

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christian Ernst Frenko, Margot Habjan, Steffen Drömert, Daniel Wilhelmi, Michaela Ellen Lenz, Wolfgang Tenor, Felicitas Kraus, Christian Bayer

Vertriebsleitung: Andreas Fiek, Tel: 0911 / 274 00-0, [email protected]

Technik: Marcus Brauer, menthamedia

Layout: addna, Nürnberg

Bildnachweis: Fotolia

Erscheinungsweise: alle 14 Tage, jeweils Freitags

Auflage: 49.000

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zertifikate kompakt Archiv: http://www.zertifikate-kompakt.de/archiv

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Deutsche Bibliothek: ISSN 1862-6661

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Marktanteile der Emittenten in derivativen Wertpapieren

Deutscher Derivate Verband

Marktanteile der Emittenten in derivativen Wertpapieren Februar 2013Emittent Volumen ausgeführter

KundenordersAnteil in Prozent

Deutsche Bank 1.031.954.855 27,30%

Commerzbank 646.691.988 17,11%

DZ BANK 317.659.243 8,40%

UBS Investment Bank 245.130.846 6,48%

BNP Paribas 239.966.764 6,35%

Goldman Sachs 235.723.789 6,24%

Royal Bank of Scotland 165.417.057 4,38%

Vontobel 148.914.659 3,94%

Citigroup 146.027.985 3,86%

HSBC Trinkaus 142.837.709 3,78%

Société Générale 130.551.961 3,45%

Unicredit 102.641.588 2,72%

Landesbank BW 67.180.167 1,78%

Landesbank Berlin 38.035.708 1,01%

HELABA 16.748.049 0,44%

Sonstige 105.049.350 2,76%

GESAMT 3.780.531.718 100,00%

Deutsche Bank

Commerzbank

DZ BANK

UBS Investment Bank

BNP Paribas

Goldman Sachs

Royal Bank of Scotland

Vontobel

Citigroup

HSBC Trinkaus

Société Générale

Unicredit

Landesbank BW

Landesbank Berlin

HELABA

Sonstige

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