Ausgabe 1 | 2015 BETHESDA - klinik-bergedorf.de · 09.05.2015 · Sigmadivertikulitis mit Abszess...

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Ausgabe 1 | 2015 Klinik für Kardiologie: Neu: Acht Telemetrieplätze zur Überwachung herzkranker Patienten Klinik für Chirurgie: Einziges Referenzzentrum für Koloproktologie in Hamburg Klinik für Innere Medizin: Dünndarmblutungen – eine Herausforderung BETHESDA ÄRZTEFORUM Fachinformationen aus unseren Kliniken WIR SORGEN FÜR SIE Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Hamburg Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie: Wege zur seelischen Gesundheit: Psychopharmaka und Psychotherapie in der Psychiatrie – Patienten profitieren oft von beiden Therapieformen

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Ausgabe 1 | 2015

Klinik für Kardiologie:Neu: Acht Telemetrieplätze zur Überwachung herzkranker Patienten

Klinik für Chirurgie:Einziges Referenzzentrum fürKoloproktologie in Hamburg

Klinik für Innere Medizin:Dünndarmblutungen – eine Herausforderung

BETHESDAÄRZTEFORUMFachinformationen aus unseren Kliniken

WIR SORGEN FÜR SIE

Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Hamburg

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie: Wege zur seelischen Gesundheit: Psychopharmaka und Psychotherapie in der Psychiatrie – Patienten profi tieren oft von beiden Therapieformen

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Die Frage, was denn nun in der Behandlung psychischer Erkrankungen, seien es schwere Depressionen, Psychoseerkrankungen oder Per-sönlichkeitsstörungen, besser wirksam ist, die Pille oder das therapeutische Gespräch, lässt sich inzwischen mit einem klaren „Beides” beant-worten. In einer kürzlich in JAMA veröffentlich-ten Auswertung von 61 Metaanalysen kommt eine Forschergruppe um Stefan Leucht von der TU München zum letztlich wenig überraschen-den Ergebnis, dass viele Pharmakotherapien und Psychotherapien tatsächlich wirksam sind, dass es aber durchaus Verbesserungspotenzial gibt. Gerade die direkten Vergleiche seien selten und benötigen für ihre Durchführung eine un-abhängige Forschungsförderung. Da Patienten häufi g von beiden Therapieformen profi tieren,

sollte sich die Forschung eher auf die Frage rich-ten, wie Pharmaka und Psychotherapie kombi-niert werden können, um am besten zu wirken, als darüber zu debattieren, welche Behandlung der anderen überlegen sei.

Eigene Vorstellungen mit in die Therapie einbringen

Dieser Forderung einer Verbindung von Psychopharmakotherapie und einem auf die jeweilige Verfassung des Patienten angepass-ten psychotherapeutischen Angebot stellt sich das multiprofessionelle Team der Pfl egenden, der Fachtherapeutinnen und der ärztlichen und psychologischen Mitarbeiter. Die beson-dere Kompetenz der auf der Grundlage eines psychodynamischen Krankheitsverständnisses

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch 2015 möchten wir die Gelegenheit ergreifen und Sie über aktuelle Entwick-lungen informieren. Im Oktober 2014 haben wir die Geriat-rie im Neubau in Betrieb genommen. Das Angebot wird von den Patienten gut an-genommen. Seit Anfang des Jahres haben die Bau-arbeiten zur Erweiterung des OP- und Intensivbereiches sowie die Neugestal-tung des Eingangs begonnen. Die Bau-maßnahmen stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe vor. Wir hoffen, Ihnen interessante Infor-mationen zu liefern und sind dankbar für Anregungen und Themenvorschläge. Nehmen Sie gerne Kontakt mit un-seren Ärztinnen und Ärzten unter [email protected] auf. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.

Ihre

Margret von Borstel

Geschäftsführerin

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Bethesda Krankenhaus Bergedorf verbindet die Psychopharmako-therapie und die multimodale psychotherapeutische Be-handlung, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten

Wege zur seelischen Gesundheit – Psychotherapie und Psychopharmaka in der Psychiatrie

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Titelfoto Dr. Claas Happach

Margret von BorstelMargret von BorstelMargret von Borstel

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3BETHESDA Arzteforum 1 | 2015

arbeitenden und am Mentalisierungskon-zept von Fonagy und Bateman geschulten Bergedorfer Psychiatrie liegt in der Integra-tion der nach Erkrankungsart, Verlaufsstadium und kultureller Akzeptanz differenzierten

geplante Aufnahme zur 21-tägigen qualifi zier-ten Entzugsbehandlung auf der Station S10 bis zur gruppenpsychotherapeutisch ausgerichte-ten mehrwöchigen Therapie auf der Station S12.

Kurzfristige Aufnahme auf die Station 12 möglich

Anders als in psychotherapeutischen Fach-kliniken können wir Vorgespräche kurzfristig vereinbaren und eine Aufnahme innerhalb von ein bis zwei Wochen anbieten. Die Wohnort-nähe ist für die Bearbeitung der sich im Lebens-umfeld niederschlagenden inneren Konfl ikte oft von großem Vorteil, gerade wenn Familienge-spräche und Belastungserprobungen oder eine teilstationäre Phase zum Ende der Behandlung vereinbart werden.

Vorgespräche für die Aufnahme auf die Station S12 können über die Psychiatrische In-stitutsambulanz unter 040 72554-1551 verein-bart werden.

Dr. Claas HappachChefarzt Klinik für Psychiatrie undPsychotherapie040 [email protected]

Kompetenzen Psychiatrie und Psychotherapie

› Vollversorgungsauftrag für den Bezirk Bergedorf mit ambulanter, teilstationärer und vollstationärer Behandlung

› Spezialgebiete: Depressionen, Abhängigkeitserkrankun-gen, Demenz, Persönlichkeitsstörungen und stationäre Mutter-Kind-Behandlung

› Psychiatrische Institutsambulanz mit Gedächtnissprechstunde, „Club“ (offene Gesprächsrunde für ältere Menschen mit psychischer Erkrankung)

› Kooperationen: Der Begleiter e. V., Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychosomatik des Universitätsklinikums Eppendorf, KODROBS, Theodor-Wenzel-Haus

Wege zur seelischen Gesundheit – Psychotherapie und Psychopharmaka in der Psychiatrie

Dr. Claas Happach im Therapiegespräch

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Behandlungsstrategie. Je nachdem, ob es sich um eine Akutbehandlung handelt oder ob die Aufnahme geplant und aus eigener Entschei-dung erfolgt, ist dabei der Patient in sehr un-terschiedlicher Weise in der Lage, seine eigenen Vorstellungen in die Therapie einzubringen. Am besten ist es natürlich, wenn der Patient zu-sammen mit seinem ambulanten Vorbehandler, ob Hausarzt, Psychiater oder psychologischer Psychotherapeut, die stationäre oder teilstati-onäre Behandlung vorbereitet hat und eine ei-gene Vorstellung davon mitbringt, was er in der Klinik erreichen möchte. Wann immer es mög-lich ist, vereinbaren wir ein oder mehrere Vor-gespräche in der Institutsambulanz, laden zur Information über das Behandlungsangebot ein und bieten auf der Internet-Homepage Infor-mationen darüber an, was auf der Station zu erwarten ist.

Das Spektrum der Behandlungen im stati-onären Bereich der Klinik reicht dabei von der Akutsituation etwa bei Suizidalität über die

Den richtigen Weg fi nden – Einblick in die Station 11 der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

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Instabilität, Gangunsicherheit und Sturznei-gung in höherem Lebensalter prädestinieren zu knöchernen Verletzungen. Insbesondere die hüftgelenksnahen Frakturen gingen noch vor wenigen Jahrzehnten mit einem Letalitätsrisiko über 50 % einher. Hauptgrund waren die im Rahmen der resultierenden längeren Immobi-lisierung auftretenden Komplikationen wie In-fektionen oder Thromboembolien.

Dank der heute nahezu in allen Fällen durchgeführten osteosynthetischen oder en-doprothetischen und primär belastungsstabi-len Versorgung ist eine Mobilisation heute ab dem ersten postoperativen Tag möglich. Vor diesem Hintergrund ist die Letalität z. B. in der Patientengruppe der hüftgelenksnahen Fraktu-ren heute auf unter 3 % gesunken.

Ältere Patienten benötigen nach knö-chernen Verletzungen und Operationen am

Bewegungsapparat wie nach anderen Akuter-krankungen aufgrund der geringeren biologi-schen Kompensationsfähigkeit mehr Zeit und intensivere Betreuung zur Rekonvaleszenz und für den Wiedererwerb der Mobilität. Die länger erforderliche postoperative Versorgung durch den Chirurgen und die vielfach bestehende Ko- und Multimorbidität machen häufig einen län-geren Krankenhausaufenthalt nötig als bei Jün-geren und gestatten keine frühzeitige Verlegung in eine Rehabilitationsklinik.

Im Rahmen der frührehabilitativen geria-trischen Komplexbehandlung können paral-lel zur Krankenhausbehandlung medizinische Maßnahmen zur Rehabilitation durchgeführt werden. Im Vordergrund stehen dabei Maß-nahmen zur Kontrakturprophylaxe, zur Kräf-tigung der umgebenden Muskulatur, zur Sti-mulation des Heilungsprozesses durch dosierte Belastung sowie das Training der kardiopulmo-nalen Belastbarkeit.

Assessment und Therapie: Interdisziplinarität ist Trumpf

In der Geriatrie am Bethesda Krankenhaus Bergedorf arbeiten Ärzte, Pflege und Therapeu-ten gemeinsam an dieser Aufgabe. Neben den klassischen Methoden der Physiotherapie und Ergotherapie kommt dabei auch die gut aus-gestattete medizinische Trainingstherapie zum Koordinations-, Ausdauer- und Krafttraining zum Einsatz. Neben dem Laufband (auch mit individuell dosierbarer Gewichtsentlastung) stehen Motomed, Ergometer, Posturomed und Geräte zum Krafttraining zur Verfügung.

Bei älteren Patienten mit Knochenbrüchen und endoprothetischem Gelenkersatz spielen die Komorbidität und die funktionellen Auswir-kungen der Erkrankungsfolgen auf den Alltag eine besondere Rolle. Neben der Abklärung der Sturzursache und der Behandlung von Begleit-erkrankungen wird daher bei jedem Patienten in der Geriatrie ein vollständiges geriatrisches Assessment durchgeführt. Ziel ist es, bereits zu Beginn der Behandlung alle für eine erfolgrei-che Rückkehr in die häusliche Umgebung re-levanten Einschränkungen zu erfassen. Neben den medizinischen und frührehabilitativen

Maßnahmen können dann ggf. auch die not-wendigen pflegerischen und technischen Hilfen zur Entlassung organisiert werden.

Es steht somit in Bergedorf eine vollstän-dige wohnortnahe Versorgungskette für ältere Menschen zur Verfügung, deren Selbstständig-keit durch Erkrankungen bedroht ist. In vielen Fällen kann so Pflegebedürftigkeit vermieden werden, sodass nach der oft über drei- bis vierwöchigen fallabschließenden wohnortna-hen Behandlung die Entlassung nach Hause möglich ist.

Dr. Gerhard HermesChefarztKlinik für Geriatrie/ Schlaganfallzentrum040 [email protected]

Geriatrische Frührehabilitation nach Knochenbrüchen und endoprothetischem GelenkersatzMit der Klinik für Geriatrie steht eine vollständige wohnortnahe Versorgungskette für ältere Menschen im Großraum Bergedorf zur Verfügung

Trainingstherapie auf dem Laufband. Foto: Bergedorfer Zeitung

Kompetenzen Geriatrie/Schlaganfallzentrum

› Doppler- und Duplexsonografie

› EMG / ENG / EP / EEG

› Untersuchung des Liquor cerebrospinalis

› Neuropsychologische Diagnostik und Therapie

› Geriatrische frührehabilative Komplex-behandlung

› Geriatrisches Assessment

› Physiotherapie

› Ergotherapie

› Logopädie

› Aktivierende (alltagsrelevante) Pflege

› Physikalische Therapie

› Eingehende Beratung, Anpassung und Schulung in der Benutzung von Hilfsmitteln

Klinik für Geriatrie

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5BETHESDA Arzteforum 1 | 2015

Kompetenzen Chirurgie

› Allgemeine, viszerale und proktologische Chirurgie

› Minimalinvasive Chirurgie

› Sämtliche gut- und bösartigen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie Leber und Pankreas

› Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)

› Zertifiziertes Referenzzentrum für chirurgische Koloproktologie

› Magen-Darm-Zentrum und Hernienzentrum

› „Fast-track-Chirurgie“ bei Darmoperationen

› Interdisziplinäres Tumorboard

› Traumatologie/Endoprothetik

Die eingestauchten Brüche können in der Mehrzahl konservativ behandelt werden.

Bei den dislozierten Frakturen streben wir eine operative Therapie an. Das Ziel dabei ist eine stabile Frakturfixation. Bei den subka-pitalen Frakturen ist durch den Einsatz eines Humerusnagels eine minimalinvasive Ope-rationstechnik möglich. Dies begünstigt den

Divertikel sind defi-niert als Ausstülpungen der Darmwand. In 95 % der Fälle in den Ländern der westlichen Hemi-sphäre finden sich die Divertikel insbesondere im Colon sigmoideum.

Bei 30 bis 50 % der über 60-jährigen Be-völkerung in Deutschland können Divertikel nachgewiesen werden. Auffällig ist eine Zu-nahme der Inzidenz bei unter 40-Jährigen, ob-wohl diese insgesamt selten betroffen sind.

Unter der Federführung der Deutschen Ge-sellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) sowie der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Vis-zeralchirurgie (DGAV) ist eine neue Leitlinie zur Behandlung der Divertikulitis ausgearbeitet worden.

Bei typischer Anamnese und klinischem Be-fund wird zur Diagnosesicherung die Sonogra-fie sowie – bei komplizierter Divertikulitis – eine

Heilungsverlauf, da nur eine minimale zusätz-liche Traumatisierung der Weichteile, insbeson-dere der Durchblutung erforderlich ist.

Die Versorgung der Humeruskopffraktu-ren erfordert winkelstabile Implantate, die den anatomischen Verhältnissen angepasst sind. Im Bethesda Krankenhaus Bergedorf kommen Philosplatten® der Firma Synthes zum Einsatz. Das spezielle Plattendesign reduziert die Kon-taktfläche zum Knochen, wodurch die perio-stale Durchblutung optimal erhalten bleibt. Durch die Anordnung der Schrauben ist ein sehr guter Halt im Humeruskopf gewährleis-tet. Dies ist vor allem für unsere älteren Pati-enten mit häufig osteoporotischen Knochen wichtig. Somit ist eine frühzeitige Mobilisation der betroffenen Schulter bereits während des

Computertomografie empfohlen. Die akute, un- komplizierte Divertikulitis wird konservativ behandelt. Die komplizierteren Formen, mit Ausbildung von Abszessen oder Fisteln, sollten bei Versagen der konservativen Maßnahmen, einer operativen Behandlung mit aufgescho-bener Dringlichkeit zugeführt werden. Die ex-akte Diagnosestellung der Divertikulitis und ihre Stadieneinteilung ist heute wichtige Grund-lage für die Einleitung einer optimalen Thera-pie, die durch die neue Leitlinie vereinheitlicht wird. Aufgrund der hohen Relevanz dieser Leit-linie werden wir diese in unserem diesjährigen Symposium erörtern.

Nasser GholehOberarztKlinik für Chirurgie040 [email protected]

Dr. Antje Missbach-KrollOberärztinKlinik für Chirurgie040 [email protected]

Krankenhausaufenthaltes möglich. Dies führt zu einem deutlich besseren funktionellen Ergeb-nis; insbesondere im Vergleich zu konservativ behandelten Drei- und Vier-Fragmentfrakturen.

Sigmadivertikulitis mit Abszess Reizlose Kolondivertikel

Neue S3 Leitlinie DivertikulitisThematik Aufgrund der hohen Relevanz Thema bei unserem diesjährigen Symposium

Humeruskopffrakturen – frühzeitige Mobilisation möglichHumeruskopffrakturen entstehen meist durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm oder direkt auf die Schulter

Operativ versorgte Drei-Fragmentfraktur

Klinik für Chirurgie

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6 BETHESDA Arzteforum 1 | 2015

Kompetenzen Frauenklinik

› Operative und konservative gynäkologische Onkologie

› Minimalinvasive Operationen

› Kontinenz– und Beckenbodenzentrum

› Ambulante Operationen

› Brustzentrum

› Pränatale Ultraschalldiagnostik

› Familienorientierte Geburtshilfe

Als Mitglied des Mamma-zentrums Hzgt. Lauenburg/östl. Hamburg ist die Frau-enklinik auf die Behandlung von Tumoren der weiblichen Brust spezialisiert. Die Diag-nostik erfolgt durch Mam-mographie und Ultraschall in der Röntgenpraxis CONRADIA im Bethesda Krankenhaus Bergedorf.

In der Frauenklinik wird der feingewebliche Befund durch eine Hochgeschwin-digkeits-Stanzbiopsie gesi-chert. Danach wird die Be-handlung geplant: Neben der Entfernung der Brustdrüse ist

in den meisten Fällen eine brusterhaltende Be-handlung möglich.

Einige Patientinnen werden zuallererst mit Medikamenten – der sogenannten neoadju-vanten Chemotherapie – behandelt. In Koope-ration mit der onkologischen Praxis Verpoort & Zeller kann die Chemotherapie hier im Haus durchgeführt werden.

Um die Achselhöhle als erste Filterstation möglichst schonend zu operieren, wird die Sen-tinel-Technik angewendet, bei der der Wächter-lymphknoten durch Injektion von Technetium markiert wird. Die operativen Möglichkeiten der brusterhaltenden Behandlung sind abhän-gig vom Volumen des Drüsenkörpers und dem Sitz des Tumors.

Von der einfachen Segmentresektion über die intramammären Verschiebelappen bis hin zur Mammareduktion werden alle gängigen Operationstechniken in der Frauenklinik des Bethesda Krankenhaus Bergedorf angeboten.

In der Tumorkonferenz des Mammazentrums Herzogtum Lauenburg /östl. Hamburg wird die leitliniengerechte Behandlung für jede einzelne Patientin individuell festgelegt.

Dr. Knut SchirrmacherChefarzt Frauenklinik040 [email protected]

Brustkrebs – oft ist eine brusterhaltende Behandlung möglichAlle gängigen Operationstechniken werden in unserer Frauenklinik angeboten

Klinik für Frauenklinik

1. Rippen2. Großer Brustmuskel3. Lunge4. Faser- und Drüsengewebe5. Brustwarze6. Milchgang7. Fettgewebe

Auch im Jahr 2015 haben schwangere Frauen mit ihren Ehemännern und Partnern die Gele-genheit, sich über die Geburtshilfe im Bethesda Krankenhaus zu informieren. Jeweils am letz-ten Donnerstag eines Monats (Ausnahme im De-zember) bieten wir einen Informationsabend für interessierte Paare an.

Nach einem kurzen Einführungsvortrag, in dem das Spektrum der Geburtshilfe vorge-stellt wird, gibt es die Möglichkeit, sich durch zusätzliche Fragen zu informieren. Der Chef-arzt der Klinik, eine Hebamme und eine Kin-derschwester stehen gern Rede und Antwort. Ein Mitarbeiter des ADAC ergänzt die Beratung durch Tipps und Hinweise für die Sicherheit der kleinen Kinder beim Transport im Auto. Im An-schluss an das Treffen im Konferenzraum 1 wird eine Führung durch den Kreißsaal und über die Wochenstation angeboten. Viele Fragen wer-den dann vor Ort bei der Führung in kleinen

Gruppen geklärt: Gibt es ein Familienzimmer? Was kostet die Übernachtung für den frischge-backenen Vater? Muss ich am 3. Tag entlassen werden? Wann kommt der Kinderarzt? Wann muss ich mich zur Geburt anmelden? Alle per-sönlichen Fragen, die nicht gern in der Gruppe besprochen werden, können dann bei der An-meldung erörtert werden.

700 Entbindungen in der Frauenklinik des Bethesda Krankenhaus

Im Durchschnitt kommen 60 bis 80 interes-sierte Besucher an jedem Infoabend, manch-mal ist auch kein Stuhl mehr frei. Im Jahr 2014 konnten wir uns über genau 700 Entbindun-gen freuen.

Die einzelnen Termine der Infoabende stehen auf unserer Internetseite unter: www.klinik-bergedorf.de/Veranstaltungen

Infoabende für werdende ElternAn jedem letzten Donnerstag im Monat stellt sich die Entbindungsstation vor

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7BETHESDA Arzteforum 1 | 2015

Die Telemetrie, entwickelt in den 6oer-Jahren für die Überwachung von Astronauten, ist in der heutigen modernen Medizin kaum noch weg-zudenken. Sie ermöglicht es, wichtige Vitalitäts-parameter kabellos an eine zentrale Leitstelle, in der Regel das Schwestern- und Arztzimmer, zu übertragen. Damit ist man online über Pati-enten informiert und kann bei Problemen zeit-nah agieren. Die Patienten können sich im Sta-tionsbereich frei bewegen und es ermöglicht uns, eine deutlich verbesserte Patientencompli-ance zu erzielen.

Bislang erfolgte das Monitoring von Patien-ten auf entsprechend ausgerüsteten Intensiv-stationen bzw. Intermediate Care-Stationen. Nachteilig für Patienten, die zwar überwa-chungspflichtig, aber körperlich schon so mobil sind, dass sie die Intensivstation verlassen könnten, wenn das Monitoring nicht wäre.

Der Indikationsbereich für das Telemonito-ring ist groß. Herzrhythmusstörungen, deren

Diagnostik und Therapie, ist ein großes Betäti-gungsfeld in der täglichen kardiologischen Rou-tinearbeit.

Dazu gehört die Synkopendiagnostik bei Verdacht auf einen ADAMS STOKE Anfall, bei in-termittierend auftretenden ventrikulären Dys-rhythmien im Rahmen eines akuten Infarktge-schehens, bei schwerer Herzinsuffizienz und bei der Diagnostik und Therapie von Vitien. Wichtig ist dabei die Kontrolle und Dokumentation von medikamentösen Behandlungen. Antiarrhyth-mika, besonders die der Klasse I und III, sollten nach den Empfehlungen des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte in der Einstellungsphase stationär gegeben werden. Dazu zählen besonders auch das Flecainid und das Amiodarone. Ebenso können wir jetzt Pati-enten nachbeobachten, die Koronarinterventi-onen erhalten haben und sonst intensivpflich-tig wären. Das entlastet die Kollegen des intensivmedizinischen Bereiches.

Die Vorbereitungsphase wurde genutzt, um die Schwestern für diese neue Aufgabe zu schu-len. Nicht nur die Bedienung der Anlage selbst, sondern auch das Erkennen lebensbedrohlicher Arrhythmien wurde in Fortbildungen geschult. Das Plus unserer Anlage sind die Pager, die die diensthabende Schwester an jedem Ort der Station sofort alarmieren. Besonderer Dank gilt unseren Krankenschwestern, die sich engagiert in diese neue Aufgabe eingearbeitet haben.

Dr. Peter UngerChefarzt Klinik für Kardiologie040 [email protected]

Telemetrie im Bethesda KrankenhausDie Station 4 der kardiologischen Klinik verfügt seit Dezember 2014 über 8 Telemetrieplätze zur bettseitigen Überwachung herzerkrankter Patienten

Die Telemetrie auf der Station 4 ermöglicht die zentrale Überwachung von 8 Patienten.

Kompetenzen Kardiologie

› Koronarangiografie (ambulant und stationär)

› 24 Stunden/7 Tage PCI Rufbereitschaft

› Implantation von Schrittmachern

› Implantation von Defibrillatoren

› Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT-Implantationen)

› Implantation von Ereignisrecordern (Eventrecorder )

› Rechtsherzkatheter

› Elektrische Kardioversion

› Diagnostik und Therapie von Herzrhyth-musstörungen (z. B. Kardioversion), Herzinsuffizienz, arteriellem Hypertonus und Rechtsherzerkrankungen (z. B. Lungenembolie)

› Interventioneller Schirmchenverschluss bei ASD und PFO

› Telemonitoring von SM/ICD-Systemen

› Stationäre telemetrische Rhythmusüber-wachung

› Zusammenarbeit mit dem Albertinen Herz- und Gefäßzentrum und allen weiteren Zentren

Klinik für Kardiologie

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8 BETHESDA Arzteforum 1 | 2015

Klinik für Anästhesie

Kompetenzen Anästhesie

› Modernste Techniken der Allgemein- und Regionalanästhesie mit intraoperativer Messung der Narkosetiefe

› Tägliche Prämedikationssprechstunde • einfühlsamerUmgangmit Patientenängsten • regelmäßigstattfindende Patientenbefragung

› OP-Management • zertifiziertesOP-Zentrum

› Schmerztherapie • individuellangepasst • invasiveSchmerzkathetertechnikenperioperativ, mit täglichen Visiten durch unseren algesiologischen Fachassistenten

› Ausgewiesene Palliativmediziner in der stationären Versorgung.

› Zusammenarbeit mit dem Palliativteam Bergedorf e.V. im Rahmen von SAPV

In Deutschland ist eine jährliche Zunahme der an Demenz Erkrankten zu verzeichnen. Die Prävalenz nimmt mit dem Lebensalter stark zu und erreicht 30–40 % bei den über 90-Jährigen.

Nachweislich verschlechtern operative Ein-griffe und Anästhesie die Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit. Es ist zu befürch-ten, dass nicht nur die Hirnfunktion des an De-menz Erkrankten sich weiter verschlechtert, sondern dass eine Anästhesie und Operation eine Demenz auslösen könnte. In diesem Zu-sammenhang ist auch der Terminus „Postope-rative Demenz“ (POD) etabliert worden.

Auch wenn die Datenlage schwach ist, sollte auf Folgendes geachtet werden:•GrundsätzlichsollteeinevertrautePersonso

lange wie möglich den dementen Patienten begleiten.

•HörgeräteundSehhilfensolltennursokurzwie möglich abgenommen werden.

Anita KönigChefärztin Abteilung für Anästhesie040 [email protected]

Anästhesie beim demenzkranken Patienten – was ist zu beachten?Auch postoperative Betreuung stellt eine Herausforderung dar

Fazit: Die perioperativen Komplikationen wie kog-

nitive Dysfunktion oder Delir treten bei De-menzkranken vergleichsweise häufiger auf als in der Normalbevölkerung. Eine präoperative Erfassung der Erkrankung Demenz ist von gro-ßer Bedeutung, um die Narkoseführung, das in-traoperative Monitoring und die postoperative Überwachung darauf abstimmen zu können. Antidementika wie Acetylcholinesterasehem-mer oder andere neurotrope Medikamente in-teragieren mit den routinemäßig eingesetzten Anästhesika.

Mit diesem Wissen und den daraus resultie-renden Maßnahmen versuchen wir in unserer Klinik, dem Demenzkranken gerecht zu werden.

•EssolltenwenigVeränderungeninderDau-ermedikation vorgenommen werde.

•EinepräoperativeAnämiesollteausgeglichenund Blutzuckerentgleisungen sollten vermie-den werden, da diese das Risiko eines post-operativen Delirs erhöhen.

•WährendderOperationsollteeineAusküh-lung der Patienten vermieden werden. Diese geforderte Normothermie ist durch ein etab-liertes Wärmemanagement unserer Klinik ge-währleistet.

•DieMedikamentezurNarkoseeinleitungundAufrechterhaltung sind so zu titrieren, dass die verminderte Organ- und Stoffwechsel-funktion Berücksichtigung findet. Wir ver-wenden hierzu sehr gut steuerbare Opi-ate und Narkosemittel. Selbstverständlich ist aber eine ausreichende Narkosetiefe ge-währleistet.

Die Messung und Steuerung der Narkosetiefe des Patienten erfolgt mittels einer Entropie. Des Weiteren kommt eine Relaxometrie zum Einsatz, da die Wirkung der angewandten Muskelrela-xantien hinsichtlich Anschlagzeit und Wirkdauer doch sehr unterschiedlich ist. Dieses neuromus-kuläre Monitoring dient der Messung der Mus-kelrelaxierung.

Aber auch die postoperative Betreuung stellt eine Herausforderung dar.

Die Beurteilung und Erfassung der Schmerz-stärke beim Demenzkranken ist ein relevantes Problem. Erschwerend kommt hinzu, dass der Analgetikabedarf aufgrund gestörter Reizwei-terleitung eher erhöht sein kann und nicht, wie häufig angenommen wird, erniedrigt ist.

Trotz des erhöhten Risikoprofils des Demenz-kranken sollte ein ambulantes Vorgehen immer angestrebt werden, vorausgesetzt, das Ausmaß des operativen Eingriffs lässt es zu, da der De-mente von einer vertrauten Umgebung bei der Erholung stets profitiert.

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9BETHESDA Arzteforum 1 | 2015

Klinik für Innere Medizin

Vor einer Dünndarmdiagnostik sollte stets eine Blutungsquelle im Magen und Dickdarm ausgeschlossen werden. Mit Gastroskopie und Koloskopie findet man in den meisten Fällen bereits die Ursache. Modernste Endoskope und therapeutisches Equipment im Bethesda er-lauben gleichzeitig eine entsprechende Thera-pie. So können blutende Ulzera mit Injektion, Clips oder Fibrinkleber behandelt werden, Vari-zen mit Gummibandligatur oder Gewebekleber verödet werden. Für Tumorblutungen steht die Argon Plasma Koagulation oder das hämostyp-tische Sprayverfahren zur Verfügung.

Für die aufwendigere Dünndarmdiagnostik stehen im BKB alle gängigen Kapselendoskopie- Systeme zur Verfügung. Damit können nicht-in-vasiv mögliche Blutungsquellen im Dünndarm aufgespürt werden. Blutungen im Dünndarm sind zwar seltener, dafür aber durch eine große Vielfalt von Erkrankungen bedingt, wie Angiek-tasien, Tumore, Polypen, Meckel Divertikel, Ul-zera bei M. Crohn oder NSAR. Letztlich können fast alle infrage kommenden Läsionen bluten.

Gezielte Therapie durchSingle Ballon Enteroskopie

Häufigste Ursache sind jedoch Angiektasien. Gerade bei älteren Patienten, die eine gerin-nungshemmende Therapie wegen kardiovas-kulärer Erkrankungen benötigen, ist das ein re-levantes Problem. Werden Befunde durch die Kapselendoskopie entdeckt, so kann häufig mit der Single Ballon Enteroskopie gleich eine ge-zielte Therapie eingeleitet werden, wie z. B. die

Argon Plasma Koagulation. In anderen Fällen kommt eine medikamentöse oder operative Behandlung zum Einsatz. Bei akuten Blutun-gen kann darüber hinaus die Computertomo-grafie mit Angiografie eine rasche Lokalisation ermöglichen.

Regelmäßig kommen Gastroenterologen aus ganz Deutschland ins Bethesda Krankenhaus Bergedorf, um die Methode der Kapselendos-kopie zu erlernen oder um ihre Erfahrungen mit anderen Kollegen auszutauschen.

Dr. Uwe MatsuiOberarzt Klinik für Innere MedizinLeitung Endoskopie und Funktionsdiagnostik040 [email protected]

Dr. Dr. habil. Martin KeuchelChefarzt Klinik für Innere Medizin040 [email protected]

Dünndarmblutungen sind selten, aber oft eine diagnostische und therapeutische HerausforderungAlle gängigen Kapselendoskopie-Systeme stehen im BKB zur Verfügung

Blutungsquellen im Dünndarm: Angiektasien in der Kapselendoskopie, Dünndarmtumor, Jejunaldivertikel mit Gefäßstumpf und Hämobilie (von links nach rechts)

Kompetenzen Innere Medizin

› Diagnostische und therapeutische Endoskopie mit modernsten Endoskopen einschließlich kontrastunterstütztem endoskopischen Ultraschall, ERCP, Mukosaresektionen, Enteroskopie, Kapselendoskopie

› Sonografie mit High-End-Geräten inkl. Kontrastmittel, Punktionen, Drainagen

› Funktionsdiagnostik mit Impedanz-pH-Metrie, Highresolution Manometrie, H2 Atemtest, differenzierte Lungenfunktionsprüfung

› Knochenmarksbiopsien

› Bronchoskopie, BAL, periphere Biopsien, endobronchialer Ultraschall

› Komplettes Labor rund um die Uhr

› Interdisziplinäre Intensiv- und Überwachungsstation

› Gesamtes Spektrum der internistischen und viszeralchirurgischen Intensivmedizin

› Tägliche interdisziplinäre Visite nach Krankheitsbild

› Differenzierte Beatmung (invasiv und nichtinvasiv), Einstellung Heimbeatmung

› Differenzierte Therapie aller Schockformen mit Organersatzverfahren

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10 BETHESDA Arzteforum 1 | 2015

Die Koloproktolo-gie ist ein wesentlicher Bestandteil der Chirur-gie und macht in vie-len chirurgischen Kli-niken und Abteilungen den Großteil der visze-ralchirurgischen Ein-griffe aus. Die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Coloproktologie (CACP) vertritt diesen Schwer-punkt innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV). Auch in der Klinik für Chirurgie des BKB stellt die Ko-loproktologie einen wesentlichen Schwerpunkt dar. Die uns zugewiesenen Patienten werden unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Sailer, von den spezialisierten Viszeralchirurgen Dr. Möllmann und Dr. Eisoldt sowie dem chirur-gischen Ärzteteam betreut. Schwerpunkte der

Das richtige und umfassende Hygienema-nagement ist ein fester Bestandteil im Kran-kenhausalltag, dem alle Mitarbeiter verpfl ichtet sind, um die Patienten, aber auch sich selbst vor Infektionskrankheiten zu schützen. Patientin-nen und Patienten müssen sich heute im Kran-kenhaus darauf verlassen können, dass die Hy-gienevorgaben durch das Personal eingehalten werden und die Aufbereitung von Instrumen-ten und Oberfl ächen mit den richtigen Mitteln, nach den Vorgaben und nach geregelten Pro-zessen erfolgt. Daran arbeitet seit Jahren sehr erfolgreich die Hygienekommission der Klinik, in der alle Professionen des Hauses vertreten sind. Diese Arbeit wurde im Sommer 2014 mit einem sichtbaren Erfolg belohnt. Die Bethesda

operativen Therapie sind die resezierenden Kolon- und Rektumeingriffe, insbesondere bei Tumorerkrankungen, sowie das weite Feld der Proktochirurgie mit besonderem Augenmerk auf die komplexen Eingriffe im Enddarmbereich.

In Deutschland haben lediglich 16 Klini-ken den Status als Referenzzentrum, da hier-für weitreichende Voraussetzungen erfüllt und über den Zertifi zierungszeitraum aufrechter-halten werden müssen. Bemerkenswerter-weise ist das BKB in der Region Hamburg die

Facility Management GmbH, ein vollständi-ges Tochterunternehmen des Krankenhauses, das mit der Gebäudereinigung und der Auf-bereitung der Sterilgüter in der Zentralen Ste-rilgutaufbereitung und Versorgung (ZSVA) be-traut ist, hat sich erfolgreich nach der DIN ISO 9001:2008 zertifi zieren lassen. Eine unabhän-gige Zertifi zierungsstelle bescheinigte der BFB im Sommer 2014, dass ein vollständiges Quali-tätsmanagementsystem eingeführt und umge-setzt wurde, um die Hygienevorgaben in diesen Bereichen umzusetzen. Darauf sind die Mitar-beiter der BFB und des Krankenhauses zu Recht stolz und freuen sich schon auf das jährliche Überwachungsaudit und die Re-Zertifi zierung in drei Jahren.

einzige chirurgische Klinik mit diesem Zertifi kat. Damit einher geht die Verpfl ichtung, die chir-urgischen Maßnahmen auf qualitativ hohem Niveau durchzuführen und die Operationser-gebnisse und Krankheitsverläufe in einem QS-System zu erfassen. Die operierenden Fachärzte müssen ihre kontinuierliche Fortbildung regel-mäßig nachweisen. Zudem konzipiert und ver-anstaltet Prof. Dr. Sailer mehrere nationale und internationale Veranstaltungen im Jahr. Zent-rales Ziel unserer Arbeit im Referenzzentrum ist die Sicherung eines überdurchschnittlichen operativen Outcomes unserer Patienten in enger Kooperation mit den zuweisenden Hausärzten, Gastroenterologen sowie Proktologen.

Die von uns angebotenen viszeralchirurgi-schen Sprechstunden sind integraler Bestandteil des Referenzzentrums und ideale Anlaufstelle zur prästationären Klärung und Empfeh-lung der Behandlungsmodalitäten (Di. u. Do. 14.00 – 16.00 Uhr, Anmeldung täglich unter 040 72554-1025, 7.00 – 15.30 Uhr).

Einzige Klinik in Hamburg – Klinik für Chirurgie ist Referenzzentrum für Chirurgische KoloproktologieZentrales Ziel ist die Sicherung eines überdurchschnittlichen operativen Outcomes

Dr. Stefan EisoldtProf. Dr. Marco Sailer Dr. Carsten Möllmann

BETHESDA Zertifi kate

Hygiene hat hohen Stellenwert: Bethesda Facility Management GmbH nach DIN ISO 9001:2008 zertifi ziertVollständiges Qualitätsmanagementsystem wurde eingeführt und umgesetzt

Page 11: Ausgabe 1 | 2015 BETHESDA - klinik-bergedorf.de · 09.05.2015 · Sigmadivertikulitis mit Abszess Reizlose Kolondivertikel Neue S3 Leitlinie Divertikulitis Thematik Aufgrund der hohen

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Unter dem Begriff „unterer Anogenitaltrakt“ werden Vulva, Vagina, Zervix, Anus, perianale Region und Penis subsumiert. All diesen Regionen gemeinsam ist die Tatsache, dass präneoplas-tische Veränderungen eine hohe Assoziation mit einer HPV-Infektion aufweisen. Dies gilt in ganz besonderem Maße nicht nur für die Zervix (über 99 %), sondern auch für den Anus (über 90 %). Da-raus ergibt sich die Möglichkeit zur Früherkennung des Analkarzinoms. Praktisch wird eine Probe mittels Dünnschichtzytologie gewonnen. Dabei ist es wichtig, sich nicht auf die perianale Region zu beschränken, sondern einen Abstrich aus dem Analkanal zu generieren. Dieser wird nach einem Al-gorithmus aufgearbeitet, bei dem zunächst konventionelle Morphologie und HPV-Status bestimmt werden und falls dieser positiv ist, eine Zusatzuntersuchung mit geeigneten Biomarkern (p16, Ki67 und L1) erfolgt, welche die Unterscheidung zwischen Low- und High-Grade-Läsionen unterstützt. Mit dieser Methode lassen sich mit sehr guter Sensitivität und Spezifität – in Analogie zur Zervix – frühe Veränderungen des Analkanals diagnostizieren. Zielgruppe für eine solche Maßnahme sind in erster Linie PatientInnen, welche bereits an anderer Stelle eine HPV-assoziierte Pathologie des un-teren Anogenitaltraktes aufweisen. Die Diagnose präneoplastischer Veränderungen des Analkanals eröffnet die Option auf ein weniger radikales therapeutisches Konzept.

Wir kooperieren überregional mit Praxen und Kliniken nahezu aller medizinischen Disziplinen. Die gebündelte Berufserfahrung von sieben Fachärzten für Pathologie und deren stetiger Wissens-austausch begründen ein hohes Maß an diagnostischer Expertise. Diese fachliche Kompetenz ist durch die von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) ausgesprochene Akkreditierung und Reakkreditierung dokumentiert.

Die gastroenterologische Pathologie ist in unserem Institut ein seit mehr als 15 Jahren etablierter Schwerpunkt. Biopsien und Resektate aus dem Magen-Darm-Kanal stellen den größten Anteil unseres Eingangsmaterials dar und erreichen uns aus mehr als 50 endoskopisch tätigen ortsansäs-sigen wie auch auswärtigen Praxen und Klinikabteilungen, darunter seit 2006 auch aus der Klinik für Innere Medizin des Bethesda Krankenhaus Bergedorf.

Unsere fachärztliche und wissenschaftliche Expertise auf diesem Gebiet ist in einer Vielzahl ent-sprechender Veröffentlichungen, Vorträge, Tutorials und Lehrveranstaltungen dokumentiert. Die in enger Zusammenarbeit mit unseren molekularpathologischen Kooperationspartnern wahrge-nommene Diagnostik umfasst das gesamte Spektrum der Erkrankungen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt.

Früherkennung des AnalkarzinomsHPV-assoziierte Veränderungen im Bereich des unteren Anogenitaltraktes

Gastroenterologische Pathologie in HamburgDiagnostischer Schwerpunkt der Gemeinschaftspraxis am Lademannbogen

Gemeinschaftspraxis für PathologieLademannbogen 63, 22339 HamburgTel.: 040 53805-751/752Fax: 040 [email protected]

Fachärzte für PathologieProf. Dr. med. Sören SchröderProf. Dr. med. Klaus HamperProf. Dr. med. Thomas GüntherDr. med. Thorsten VenzkeDr. med. Ernst-Rudolf BeckmannDr. med. Christiane KoeppenDr. med. Bernd Gromoll

Histologie der schweren Dysplasie AIN III (HE)

Prof. Dr. Günther (links) und Prof. Dr. Schröder (rechts) bei der gemeinsa-men mikro skopischen Diagnostik von Tumorfällen

Pathologie Hamburg-WestLornsenstraße 4, 22767 HamburgPostfach 50 11 07, 22711 HamburgTel.: 040 4130353-0Fax: 040 [email protected]

Fachärzte für PathologieProf. Dr. med. Axel NiendorfDr. med. Sylvia BrockmöllerDr. med. Annegret DebusDr. med. Karin Schulz-BischofProf. Dr. med. Hartwig KastendieckDr. med. Stefan Gardziella

BETHESDA Partner

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BETHESDA Informativ

Neuer Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin

Bethesda expandiert: Erweiterungsbau für neuen OP-Bereich und Intensivabteilung gestartet

ImpressumHerausgeber:Bethesda Krankenhaus Bergedorfgemeinnützige GmbHGlindersweg 80, 21029 HamburgTel. 040 72554-0, Fax. 040 72554-1147E-Mail: [email protected]: www.klinik-bergedorf.de

Redaktion: Connie Gudert GKS Promotion Hamburg GmbHGestaltung: Esther KallausLOOK 360 design & advertisingFotos: Bethesda Krankenhaus Bergedorf,Gabriele Heine Fotodesignsoweit nicht anders vermerkt

Veranstaltungen

PatientenforenKonferenzraum 1 18.00 bis 19.00 Uhr, BKB

21.05.2015 „Familie und Psychiatrie – Gegeneinander oder Miteinander?“ Dr. Claas Happach, Chefarzt Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Frau Mast

16.07.2015 „Narkosen im Alter“ Anita König, Chefärztin Abteilung für Anästhesie

17.09.2015 „Gelenkverschleiß (Arthrose) – was kann man tun?“, Prof. Dr. Marco Sailer, Chefarzt Klinik für Chirurgie

19.11.2015 „Luftnot – schwaches Herz – was tun?“ Dr. Peter Unger, Chefarzt Klinik für Kardiologie

Informationsabende für werdende Eltern

jeweils am letzten Donnerstag im Monat 17.30 bis 19.00 Uhr Konferenzraum 1, Bethesda Krankenhaus Bergedorf

Fortbildungsveranstaltungen für Ärztealle im BKB

20.03.2015 Kurs zur Dünndarm-Kapselendoskopie, Beginn 10 Uhr

21.03.2015 Kurs zur Dünndarm-Kapselendoskopie, Beginn 8.30 Uhr

27.03.2015 TEO Workshop

16.06.2015 IPOM Workshop

19.06.2015 Kurs Funktionsdiagnostik Ösophagus

26.– 27.06 2015 Anorektaler Endosonographiekurs

04.09.2015 Kurs zur Dünndarmkapselendoskopie

05.09.2015 Spezialkurs zur Kapselendoskopie

1. Bethesda SymposiumKunst & Chirurgie

„Volkskrankheit: Sigmadivertikulitis – die neue Leitlinie“ und „Miró. Malerei als Poesie“, Donnerstag, 26. März 2015, 17.45–19.30 Uhr, Bucerius Kunst Forum

Unmittelbar nach der Einweihung des Neu-baus Geriatrie haben die Bauarbeiten für den von der Freien und Hansestadt Hamburg ge-förderten Erweiterungsbau am Haupthaus be-gonnen. Für knapp 10 Millionen Euro wird der OP-Bereich komplett neu strukturiert und er-weitert, sodass den Chirurgen und Gynäkolo-gen dann vier hochmoderne OP-Säle zur Verfü-gung stehen werden.

Zusätzlich wird der Aufwachraum von vier auf acht Betten vergrößert. Zu einer deut-lichen Verbesserung in den postoperativen

Herr Christof Neumann verstärkt als neuer Ober-arzt seit dem 1. Januar 2015 das Team der Klinik für Innere Medizin. Er ist Facharzt für Innere Me-dizin und Pneumologie mit der Zusatzweiterbil-

dung Schlafmedizin. Vor seinem Wechsel zum Bethesda Krankenhaus war er seit 2006 als

Oberarzt in der Asklepios Klinik Wandsbek im pneumologischen Bereich der Abteilung Innere Medizin tätig. Schwerpunktmäßig hat er dort die pneumologische Endoskopie (Bronchos-kopie, Thorakoskopie, EBUS) und das Schlaf-labor inklusive der Versorgung heimbeatme-ter Patienten geleitet, aber auch regelmäßig die kardiopulmonale Funktionsdiagnostik un-ter Einschluss der Echokardiografie und Spiro-ergometrie übernommen.

Behandlungsabläufen wird die Entstehung ei-ner neu zusammengelegten Intensiv-/Inter-mediate-Care-Station führen, die durch die Erweiterung auf insgesamt 22 Betten den An-forderungen der Zukunft gerecht wird.

Optisch eindrucksvoll entsteht durch die Er-weiterung und Neugestaltung der Eingangshalle ein repräsentativer Empfangsbereich, der das äußere Erscheinungsbild des Bethesda Kran-kenhaus Bergedorf maßgeblich prägen wird.

Mit der Fertigstellung der Baumaßnahmen wird im Frühjahr 2017 gerechnet.

WIR SORGEN FÜR SIE