Ausgabe 10 | Juni / Juli 2016 Kleintierpraxis Dorf Wettingen · news Juni 2016 3 EDI torial...

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news Ausgabe 10 | Juni / Juli 2016 NEU: Dorf live – Blicke in die Kleintierpraxis Aktuell – aus dem Hundesalon NEU: Aufgepickt – tierische News Vorsicht, giftig! Was uns gut tut, kann Tiere töten Haben Sie gewusst? Der Windhund – 81,3 km / h Kleintierpraxis Dorf Wettingen

Transcript of Ausgabe 10 | Juni / Juli 2016 Kleintierpraxis Dorf Wettingen · news Juni 2016 3 EDI torial...

n e w s

Ausgabe 10 | Juni / Juli 2016

NEU: Dorf live – Blicke in die Kleintierpraxis

Aktuell – aus dem Hundesalon

NEU: Aufgepickt – tierische News

Vorsicht, giftig!Was uns gut tut, kann Tiere töten

Haben Sie gewusst? Der Windhund – 81,3 km / h

Kleintierpraxis DorfWettingen

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Juni 2016 3

E D I torial

Impressum

VETnews-Team Konzeption und Texte: Dr. Therese Schwender (ts), Rahel Jerg (rj), Dr. Peter Gloor (gp) Lektorat und Texte: Martina Fierz (mf), Layout und Grafik: Claudia Thrier

Fotos: Ursula Fothi, istock, shutterstock, fotalia

Auflage: 15 000 Exemplare

Liebe Leserinnen, Liebe Leser

Willkommen

Kleintierpraxis DorfDorfstrasse 32, 5430 Wettingen, Telefon 056 430 26 66

Dr. med. vet. Ursula Fothi

Willkommen zu VETnews Nr. 10! – Ein kleines Jubiläum für uns und ein guter Moment, das Redaktionsteam sowie Inhalt und Kleid von VETnews etwas aufzufrischen. Dem Tiermedizinischen bleiben wir natürlich treu – doch wir möchten Sie noch vielfältiger informieren und unterhalten.Nicht so unterhaltsam, dafür wichtig, ist das Thema unseres Leitartikels: Vergiftungen. Lesen Sie, wo Gefahren lauern!Zudem helfen wir Ihnen in dieser Ausgabe, Ihre Katzen besser zu verstehen und machen Sie mit den Giardien bekannt; wir verraten Ihnen, wie Sie Ihren Hund bremsen, der immer an der Leine zieht, und lüften Geheimnisse der Geschwindigkeit.Haben sie Fragen zu Hunden, Katzen oder anderen Tierarten? Schreiben Sie uns an [email protected]! Kamil Tomsa, unser Spezialist für Innere Medizin, beantwortet sie in der nächsten Ausgabe.

Gute Lektüre wünscht Ihnen

T I T E Lstoryn e w s

4 Juni 2016

rj / mf / pg • Katzen sind wesentlich selektiver in der Nahrungsauf­nahme als Hunde und erleiden entsprechend weniger Vergiftun­gen. Bemerkenswert ist jedoch, dass Vergiftungen bei Katzen etwa 3-mal häufiger tödlich enden als bei Hunden.Je nach Art des Giftstoffs fällt die Reaktion anders aus. Die Symp­tome reichen von starkem Speichelfluss und Schäumen über Fie­ber, Zittern, Bauchschmerzen mit Erbrechen oder Durchfall, Blut in den Ausscheidungen bis hin zu Kreislaufbeschwerden und Atemnot. Die Hitparade der VergiftungenAus 305 gemeldeten Fällen lässt sich folgende Reihenfolge der Ver­giftungsursachen ableiten:

Vorsicht, giftig! Tiere sind keine Menschen; was uns gut tut, kann sie töten.

1. Humanmedikamente 31.5%, 2. Produkte für Landwirtschaft und Gartenbau (Schneckenkörner,

Schädlingsbekämpfungsmittel und Mäuse­/Rattengift) 14.4%, 3. Pflanzen 13.4% und 4. Nahrungsmittel 11.1%.

Die meisten durch Vergiftung gestorbenen Hunde hatten Schäd­lingsbekämpfungsmittel gefressen, bei den Katzen waren Tierarz­neimittel die tödliche Vergiftungsursache Nr. 1.

Der MedikamentenschrankTiere bauen Medikamente anders ab als Menschen. Manche vertra­gen sie gar nicht oder sie benötigen ganz andere Dosierungen als Erwachsene oder Kinder. Schmerzmittel wie Aspirin, Ponstan oder

Beim Thema Vergiftung drehen sich die ersten Gedanken bei Tierhaltern oft um kriminelle

Tierhasser, die Tiere in der Nachbarschaft vergiften. Meistens sind aber Unachtsamkeit oder

Unwissen von Tierbesitzern oder Nachbarn verantwortlich für Vergiftungen.

n e w sT I T E Lstory

Juni 2016 5

Paracetamol sind für Tiere giftig. Zu den gefährlichsten Medika­menten gehören Vitamin-D-Präparate. In drei von vier Fällen führt die Aufnahme solcher Präparate zu tödlichen Organschäden. Auch pflanzliche Vitamin- und Ergänzungsmittel für den Menschen sind tabu. Deshalb sollte der Medikamentenschrank verschlossen und für Hund oder Katze nicht zugänglich sein.

Schneckenkörner Hobbygärtner greifen im Kampf gegen Nacktschnecken oft zum Schneckenkorn, auch in der Landwirtschaft wird es häufig einge­setzt. Doch das Gift führt nicht nur bei den Schnecken zu einem äusserst qualvollen Tod – es bedeutet auch eine Gefahr für Haustie­re. Handelsübliches Schneckenkorn enthält das Magengift Metal­dehyd und kann bereits in kleinen Mengen tödlich sein.

FrostschutzmittelHäufig vergiften sich Hunde und Katzen mit Frostschutzmittel (Scheibenfrostschutz). Wenn es etwa in der Garage offen herum­steht oder am Strassenrand verschüttet wurde, schlecken Hunde und Katzen das süsslich schmeckende Mittel gerne auf. Die tödli­che Dosis für eine durchschnittliche Katze ist ein Teelöffel davon.

Rattengift: Häufig enthalten Rattengifte und Mäusegifte (Rodentizide) einen Stoff, der lebensgefährliche Blutungen verursacht. Hunde und Kat­zen nehmen das Gift entweder direkt auf oder sie erbeuten Ratten oder Mäuse, die vergiftet sind. Eine Vergiftung durch Rodentizide ist oft nicht nachvollziehbar; die ersten Vergiftungssymptome tre­ten erst nach zwei bis vier Tagen auf.

Zimmerpflanzen – hier lauern Gefahren! Ihre Katze knabbert gerne an Ihrem Gummibaum? Ihr Welpe frisst ab und zu mal Efeu-Blätter? Leider sind nicht alle Pflanzen un­

Lillien: Sind für Katzen hochgiftig und können in kleinsten Mengen zu Nieren-

versagen führen.

Hunde und Katzen können sich aus Langeweile oder anderen Gründen an den

seltsamsten Dingen gütlich tun.

gefährlich für Haustiere. In der Schweiz gibt es rund 400 giftige Pflanzen. So sind alle Arten der betörenden Lilie für Katzen hoch­giftig. Nur kleinste Mengen – etwa ein paar Pollen, von der Katze vom Fell geleckt – können zu Nierenversagen und zum Tod führen. Auch einzelne Samen der Sagopalme können neurologische Schä­den, Krämpfe oder Leberversagen verursachen. Klären sie vor dem Kauf von Zimmerpflanzen deshalb ab, ob sie giftig sein könnten. Zu Hause lauern Futter-FallenIn den heimischen Vorratsschränken lauern viele Futter-Fallen für Ihren Vierbeiner. Chips, Schokolade, Steakknochen vom Grill? – giftig für Hund und Katze! Füttern Sie Ihren vierbeinigen Freund auch nicht mit Leckereien wie Avocado, Trauben oder Schokolade; Herzmuskelschäden und Krämpfe könnten die Folge sein.

Trauben sind tabu, Schokolade: tödlichEine Weintraubenvergiftung kann bereits bei Aufnahme von we­nigen Rosinen auftreten. Auch der oft in abgeernteten Weinbergen ausgebrachte Trester kann eine Vergiftung verursachen. Folge der Vergiftung ist ein Nierenversagen.Kakao enthält den Stoff Theobromin, für Katzen und Hunde ein Nervengift, das schwere Kreislauf­ und neurologische Symptome und schliesslich den Tod durch Herzversagen herbeiführen kann. Je dunkler und bitterer die Schoggi, desto grösser der Theobrominge­halt. Katzen verschmähen Süssigkeiten im Allgemeinen und sind deshalb weniger gefährdet als Hunde. Für einen Yorkshire-Terrier kann bereits eine halbe Tafel Zartbitterschokolade tödlich sein.

Tödlich für Tiere, fein für Menschen – warum?Die akuten toxischen Effekte von Theobromin werden bei Men­schen durch ein Enzym verhindert, das Hunden und Katzen ganz fehlt. Bei sehr hohen Dosen können auch Menschen leichte Vergif­tungserscheinungen zeigen.

T I T E Lstoryn e w s

6 Juni 2016

Impfen schützt!Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten Vorbeugungsmassnahmen für gesunde Katzen. Regelmässige Wiederholungsimpfungen sind nötig, um diesen Schutz aufrechtzuerhalten.

Das Praxis-Team berät Sie gerne bei der Wahl des optimalen Impfplanes für Ihren Liebling!

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• Bei Verdacht einer Vergiftung sofort den Tierarzt aufsuchen (Notfall).

• Falls die Vergiftungsursache (Medikament, Pflanze etc.) bekannt ist oder ein Verdacht besteht, Probe mitnehmen.

Diese Symptome kommen bei Vergiftungen am häufigsten vor:• (Blutiger) Durchfall und Erbrechen • Zittern und Krämpfe • Fieber, Untertemperatur• Auffälliges Verhalten wie Schwächeanfälle oder Tobsuchtsanfälle • Übermässiger Speichelfluss• Punktförmige Blutungen an den Schleimhäuten

• Ernährung – was gut ist für den Menschen ist nicht immer gut für das Tier. Essensreste gehören nicht in den Futternapf.

• Tiere nicht mit Humanmedikament behandeln ohne vorgängige Absprache mit ihrem Tierarzt.

• Medikamente gehören in den Medikamentenschrank.

WICHTIGzu wissen!

Schnauze weg von Zwiebeln und KnoblauchZwiebeln sind für Hunde und Katzen giftig. Knoblauch – und übrigens auch Bärlauch – sogar stark giftig. Die Zwiebelgewächse enthalten Stoffe, die die roten Blutkörper­chen schädigen und so zu Durchfall, Er­brechen, schwachem Puls und Blutarmut führen.Knoblauch: Vom Menschen auf das Tier zu schliessen, kann bei Vitamin- oder Pflan­zenpräparaten wie auch bei Lebensmitteln für das Tier gefährlich sein.

Schnelligkeit rettet lebenAkute Vergiftungen erfordern ein rasches tierärztliches Eingreifen, auch wenn die genaue Ursache nur in Ausnahmefällen be­kannt ist. Hinweise darauf, welche Gifte in Frage kommen, sind für den behandelnden Tierarzt dabei hilfreich; in Kombination mit den Symptomen lassen sich die mögli­chen Ursachen einkreisen und die richtigen Massnahmen ergreifen.

Juni 2016 7

Hauskatzen miauen viel mehr als ihre wil­den Verwandten und sie tun es häufiger, wenn sie mit uns Menschen kommuni­zieren. Bei einer freundlichen, vertrauten Begrüssung hält die Katze ihren Schwanz kerzengerade in die Luft und sucht die kör­perliche Berührung. Bei diesem Abstrei­chen von Kopf und Körper geht es darum, Pheromone auszutauschen und soziale Kontakte zu festigen. Ist die Katze in einer Ruhephase, drückt sie vielleicht die Augen etwas zusammen, blinzelt uns zu oder zeigt ein stimmloses Miauen. Es lohnt sich, auf die Stimmung der Katze einzugehen. Manchmal ducken Katzen sich weg, wenn man sie streicheln will. Oder sie bleiben ru­hig, erstarren ein wenig, die Schwanzspitze beginnt zu zucken – und – beenden die un­

Katzen gelten als eigensinnig, einzelgängerisch und schwierig zu lesen.

Wedelt eine Katze mit dem Schwanz, weil sie meine Streicheleinheiten mag?

Unterwirft sich eine Katze, die sich auf den Rücken legt? – Räumen wir

auf mit ein paar klassischen Irrtümern.

Dr. med. vet. Ruth Herrmann, dipl. Verhaltensmedizin STW und führt eine Tierärztliche Praxis für Verhaltensmedizin in Olten – www.verhaltenstierarzt.ch

Katzen lesen

K AT Z E Npsychologie

gewollte Berührung mit einem Tatzenhieb. Manche fangen gar an zu knurren, was als Drohung vor einem Biss zu verstehen ist. Als Mensch lernt man am besten möglichst rasch, wie sich eine Katze äussert – jede auf ihre Art! – und respektiert die Zeichen. Während einige Berührungen am ganzen Körper lieben, sind andere heikler und mö­gen es vielleicht, nur kurz am Kopf gestrei­chelt zu werden.

Krallen und Zähne zeigenMit Fauchen reagiert eine Katze, die sich bedrängt fühlt und mehr Distanz möchte. Gibt es eine Auseinandersetzung zwischen Katzen, so ist die fauchende Katze diejeni­ge, die sich bedroht fühlt. Was manche Be­sitzer irritiert: die offensive Katze verhält sich oft ganz ruhig, sie «schaut nur». Aller­

dings ist dieses Fixieren ein Auflauern und Drohen. Nähert sich die drohende Katze weiter, so legt sich die bedrohte möglicher­weise auf den Rücken. Das ist aber keine Unterwerfungsgeste! Es ist die Haltung der maximalen Verteidigung; die Katze richtet all ihre Waffen – die Krallen und Zähne – gegen die Angreiferin.Auch zwischen vertrauten Katzen ergeben sich immer wieder Auseinandersetzungen; eine möchte eine Interaktion, die andere nicht. Sind diese Gerangel kurz und gibt es auch immer wieder vertrauliche Nähe zwischen den beiden Katzen, braucht man nicht beunruhigt zu sein.Überwiegen die Spannungen oder zieht sich einen Katze völlig zurück, lohnt es sich, Expertenrat einzuholen, damit sich das Zu­sammenleben wieder entspannt.

n e w s

D O R Fliven e w s

8 Juni 2016

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7.30 Uhr · Morgenrapport

mf /pg • 7.30 Uhr • Kleintierpraxis Dorf in Wettingen – MorgenrapportDr. Ursula Fothi, leitende Tierärztin, und leitende Praxisassistentin Antoinette Lozza besprechen den Tagesplan.

8:00 Uhr • Diesel kommt zur Zahnkontrolle. Diesel kommt gerne in die Tierarzt praxis. Früher hatte er sehr schlechte Zähne und musste eine aufwendige Zahnsanierung über sich ergehen lassen. Infolgedessen haben wir die Besitzerin im Zähneputzen instruiert. Dank ihrer Konsequenz und der täglichen Routine hat sich Diesel schnell daran gewöhnt und sein Gebiss ist jetzt in gutem Zustand.

8.00 Uhr · Diesel im Wartezimmer

9.00 Uhr • OPS bereit? Die 2-Jäh- rige Katze Sunny hat Elle und Speiche gebrochen. Sie wird vom Chirurgen Dr. Kipfer operiert. Er wird für 9.15 Uhr erwartet. 9.30 Uhr • Sunny schläft ruhig, Dr. Kipfer beginnt mit der Operation. 10.30 Uhr • Der Bruch wird mit einer Titanium-Platte auf der Speiche und einem Pin in der Elle stabilisiert. 13.30 Uhr • Sunny darf nach Hause. Die Heilung der Fraktur dauert sechs Wochen, in dieser Zeit darf die Katze nicht nach draussen.

9.00 Uhr · OPS bereit!

8.20 Uhr · Diesel endlich fertig

Fäden ziehen und Kontrolle in zehn Tagen. Der Besitzer ist erleichtert! 8.00 bis 18.00 Uhr, immer wieder Medikamenten-AbgabeGabi Mölbert erklärt am Empfang die richtige Dosierung und Anwendung der Präparate.

11.00 Uhr • Harley muss Blut geben. Harley wird mit Le Parfait ermutigt. Vor neun Monaten wurde bei ihm Schilddrüsenunterfunktion

8.10 Uhr · Diesel bei der

Zahnkontrolle

Ein Tag in der Kleintierpraxis Dorf

n e w sD O R Flive

Juni 2016 9

15.15 Uhr • gute Werte für GennaroGennaro ist eine unberechenbare Katze. Heute lässt er die Routinekon- trolle brav über sich ergehen. Er leidet schon länger an erhöhtem Blutdruck. Unbehandelt kann dies zu Erblindung führen. Wichtig: Frühzeitig erkennen und therapieren. Seine Werte heute – bestens!

16.30 Uhr • Rocco hat sich ge- prügelt. Kater Roccos Verletzung lässt auf einen Revierkampf schliessen. Die Wunde entzündete sich und entwickel-te einen Abszess. Dr. Vera Majewsky hat die Wunde vor zehn Tagen verarz-tet, heute wird sie kontrolliert. Die Wund- heilung verläuft nach Wunsch. Rocco irritiert die Halskrause, er wird sie dennoch ein paar weitere Tage tragen müssen.

18.00 Uhr • Praxis schliesst Jetzt wird noch aufgeräumt, damit das Team am nächsten Morgen pünktlich starten kann.

11.00 Uhr

8.00 bis 18.00 Uhr8.00–18.00 Uhr

Gabi Mölbert im Einsatz

11.00 Uhr · Harley

bekommt Le Parfait

16.30 Uhr · Rocco hat sich geprügelt

15.15 Uhr · gute Werte

für Gennaro

diagnostiziert. Die medikamentöse Therapie hat angeschlagen und er ist gut eingestellt. Heute ist Kontrolle mit Blutentnahme. Zusätzliche Blutdruck-messung – alles okay! Dr. Fothi wird den Besitzern die Resultate der Blutuntersuchung am Nachmittag telefonisch mitteilen.

14.30 Uhr • Alcina ist störrisch! Vor drei Jahren hat der Spitz Alcina den ersten Krampf- und Zitteranfall – Diagnose Epilepsie. Durch die Medikamente ist sie heute fast be-schwerdefrei. Vor zwei Tagen ist sie bei einem Anfall einen Salto gesprungen. Seither will sie sich nicht mehr be- wegen. Diagnose: Stark verhärtete Lendenmuskulatur. Behandlung: Physiotherapie und Abtransport der Milchsäure durch leichte Spaziergänge. Nachkontrolle ist in einer Woche.

10.00 Uhr · Sunny

wird operiert

9.00 Uhr · OPS bereit!

14.20 Uhr · Alcina

ist störrisch!

14.30 Uhr · verhärtete Lendenmuskulatur bei Alcina

Ein Tag in der Kleintierpraxis Dorf

10 Juni 2016

H U N D Eerziehungn e w s

Mein Hund zieht an der Leine

Mit gestrecktem Arm hinter dem Hund herrennen müssen – oder aber schimpfen,

an der Leine rucken, mit Leckerbissen locken – das ist ein Problem, das

viele Hundehalter kennen.

Regual Tschanz, Agilitytrainerin und Mitautorin des Buches «Agility – vom Junghund bis zur Leistungsklasse»

Das Tier will zum duftenden Busch, wo die Kollegen Nachrichten hinterlassen ha­ben, oder zu einem Objekt, das es gerne erkunden möchte. Ich stelle Ihnen hier eine simple Methode vor, wie Sie Ihren Hund dazu anleiten, nicht mehr an der Leine zu ziehen. Warum tut er es überhaupt? Es ist nicht nur Charaktersache. Weit häufiger liegt es an mangelnder Konsequenz des Hundehalters.Um diese Konsequenz einzuüben, probie­ren Sie am besten die folgende Übung; wenn Sie geduldig genug sind, wird Ihr Hund wie von alleine lernen, an der locke­ren Leine zu gehen .

Geduld führt zum Ziel Suchen Sie sich eine kurze Strecke mit we­nig Ablenkung. Der Hund ist angeleint, die Leine bleibt immer gleich lang, damit der Hund den Radius kennenlernt, in dem er sich locker bewegen kann. Stecken Sie die Hand mit der Leine in die Hosentasche; so beugen Sie einem «Verlängerungsarm» vor. Führen Sie den Hund immer auf der glei­chen Seite neben sich her. Sobald die Leine sich spannt, bleiben Sie stehen. Sagen Sie nichts; der Hund soll selbst herausfinden, was er tun muss, damit es weitergeht. So­bald er sich so bewegt, dass die Leine lo­cker wird, gehen Sie weiter. Nach vielen ge­

duldigen Wiederholungen klickt es irgend- wann beim Hund und er weiss, wenn er einen Schritt retour macht, geht es weiter. Sobald der Hund gelernt hat, seinen Radius einzuschätzen, wird er viel zufriedener ne­ben Ihnen herlaufen, als wenn Sie ihn dazu locken oder schelten müssen.

Buchtipp:

Ulrich, Ariane:

Mensch Hund! … warum ziehst du nur so an der

Leine?ISBN: 978-3-9810821-0-4

n e w sA B C D E R Tiermedizin

Juni 2016 11

Giardien, eigentlich ganz putzig aussehende Einzeller (s. Abb), können bei Tieren – aber auch bei Menschen – Durchfall verursa­chen. Werden grundlegende Hygieneregeln eingehalten, ist das Ansteckungsrisiko je­doch gering. Giardien lassen sich problemlos in einer Kotuntersuchung nachweisen und anschlies­ send medikamentös behandeln. Allerdings ist es für eine erfolgreiche Therapie ent­scheidend, dass der Hund oder die Katze die Medikamente lange genug und in der richtigen Dosierung bekommt. Gerade bei Katzen ist das ein nicht immer einfaches Unterfangen! So sind Rückfälle bei Patien­ten mit Giardien leider nicht selten.

Ansteckung über gesunde TrägerZudem können viele Tiere Giardien tragen und auch über den Kot ausscheiden, ohne dass sie selbst an Durchfall leiden. Ihre körpereigenen Abwehrmechanismen haben sich mit den Einzellern arrangiert. Einmal

G wie Giardien

Durchfall bei Hunden und Katzen ist einer der häufigsten Gründe für einen

Tierarztbesuch. Er kann viele Ursachen haben.* Eine davon sind Giardien.

Dr. med. vet. Esther Rothenanger, labor-zentral.ch

ausgeschieden, sind Giardien wahre Überle­benskünstler. Sie können in einer feuchten und temperierten Umgebung monatelang überleben. Selbst viele Reinigungs- oder Desinfektionsmittel stören sie nicht. Scheinbar gesunde Giardien­Träger werden so zu einer unerschöpflichen Ansteckungs­quelle. Daher gehört zu einer Giardien- Behandlung nicht nur die Versorgung son­dern auch die gründliche Reinigung der

Giardien unter dem Mikroskop:

Links unter fluoreszierendem Licht (blau die Zellkerne), rechts unter Weisslicht.

gesamten Umgebung. Besitzer von Giar­dien­Patienten oder Trägern erhalten vom behandelnden Tierarzt ausführliche Infor­mationen über geeignete Massnahmen. Nur so kann das Risiko reduziert werden, dass sich der unter Tierärzten bekannte Spruch «Einmal Giardien, immer Giardien» be­wahrheitet.

* Siehe Seite 15 – Frage an den Spezialisten.Co

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12 Juni 2016

H U N D ES A LO N aktuell

ms / rj • Rassetypische Fellbeschaffenheit, Hauteigenschaften und Haltungsbedingun­gen brauchen Aufmerksamkeit und Pflege. Eine extravagante Körperpflege mit Pro­dukten aus Frauchens Kosmetikbeutel wie Deo, Parfum oder gar Haarspray ist un­angebracht. Leider erleben wir aber auch häufig, dass die Pflege vernachlässigt wird. Den Tieren ist unwohl und zum Teil leiden sie sogar Schmerzen. Meist geschieht dies nicht vorsätzlich; die Besitzer sind sich zu wenig bewusst, was eine artgerechte Pflege bedeutet.

Wellness für PunkyPunky, ein Shi Tzu, kam nur einmal im Jahr in den Hundesalon. Sein Fell, das ras­setypisch zu Verfilzungen neigt, war viel zu lang und dicht. Sein süsses Gesicht war von Speichel und Sekretspuren aus Nase

und Augen hässlich verkrustet. Darunter war die Haut bereits entzündet. Am Bauch und an den Hinterbeinen baumelten verfilz­te Haarzottel, die der Hund beim Pinkeln benetzte. Entsprechend roch er.

Punky nach der Wellness-Behandlung. Punky fühlt sich nach der Totalschur und einem Bad sichtlich wohler. Der Erfolg war in diesem Fall nachhaltig; die Besitzerin kommt nun alle drei Monate zur Pflege in den Salon, schlimme Verfilzung und Ver­krustung sind bei Punky nun Geschichte. Mag sein, dass er heute weniger originell aussieht. Gewiss ist ihm dafür wohler.

Fell Nr. 2:Diese verfilzte Perserkatze ist keine Aus­nahme; das Haar aller Langhaarkatzen neigt zum Verfilzen. Insbesondere während der

trockenen Heizperiode sollten diese Kat­zen täglich ausgekämmt werden. Katzen, die sich das nicht gefallen lassen, besuchen regelmässig den Salon. Muss geschoren werden, geschieht dies meistens unter Voll­narkose. Stress und Verletzungsgefahr der Katze durch die Schermaschines wären sonst zu gross.

Zwei «Felle» aus dem Hundesalon-AlltagGute Gründe für einen Salonbesuch Ihres Vierbeiners gibt es

viele, denn bei der Körper- und Fellpflege geht es nicht nur um

Schönheit, sondern auch um Wohlgefühl und Gesundheit.

Punkys Frisur – passt zu seinem Namen, wohl ist

ihm nicht.

Nachher: Punky nach der Wellness-Behandlung.

Diese Perserkatze wurde über ein Jahr nicht ge-

kämmt; die Haare konnten als zusammen-

hängende Decke abgeschoren werden. Die Haut

zeigte sich schuppig, dünn, zum Teil entzündet.

In solchen Fällen erweist sich die Kombination von

Hundesalon und Tierarztpraxis unter einem

Dach als hilfreich. Eine fachgerechte Narkose ist

nur in der Tierarztpraxis möglich.

n e w s

Juni 2016 13

H U N D ES A LO N aktuell

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Gehört ein kurzhaariger Hund auch in den Salon?Natürlich! Kurzhaarige Vierbeiner werden gebadet und anschliessend, während dem Föhnen, mit verschie- denen Bürsten und Kämmen bearbei-tet. Durch diese Prozedur lösen sich die Haare optimal. Beim Föhnen werden die Haare voneinander getrennt und wir erreichen die Unterwolle, die man zu Hause nur mit Bürsten schlecht lösen kann. Dadurch verliert der Hund eine ganze Weile deutlich weniger Haare.

Verschafft ein Haarschnitt meinem langhaarigen Hirtenhund im Sommer Erleichterung? Das Fell schützt im Winter vor Kälte, im Sommer hält es die Hitze ab. Es be- steht aus Deckhaar und Unterwolle.

Fragen an die Hunde-Coiffeuse Flòra TimàrDiese Isolationsschichten sollten frei von Filz und Wolle sein. Baden und auskämmen verbessern die Luftzirku- lation und somit das Klima am Körper. Beim Trimmen wird das Deckhaar wie auch die Unterwolle gekürzt und ausgelichtet. Schneiden oder scheren hingegen kann das Haar beschädigen und den Haarwuchs noch verstärken.

Wie läuft die Pflegeprozedur ab? Kann ich mit dabei sein?Ein Besuch im Hundesalon mit schnei-den, baden, föhnen, Krallen schneiden, Ohren- und Zahnpflege, dabei ruhig stehen müssen – für welchen Hund ist das schon spassig? Meine Erfahrung hat gezeigt, dass «Herrchen» oder «Frauchen» besser nicht dabei ist. So kann sich der Hund ganz auf mich konzentrieren.

Wie oft darf ich meinen Hund baden?Ich empfehle ein Bad alle ein bis drei Monate. Durch das Waschen geht die natürliche Fettschicht der Haut ver- loren, die das Tier vor Umwelt- und Wettereinflüssen schütz. Ein gut rückfettendes Hundeshampoo und je nach Fell ein Conditionier sind daher zwingend notwendig.

Flòra Timàrdipl. HundecoiffeuseKleintierpraxis/Hundesalon Telli, Aarau

T I E R I S C H E fragenn e w s

14 Juni 2016

Wie wird man zum Spezialisten? Während meines Studiums in Brün, Tschechien, hatte ich beim Lesen von internationaler Fachliteratur den grossen Aha-Effekt. Ich wusste, ich will mehr zu verschiedenen Themen der Kleintiermedizin lernen. Durch einen glücklichen Zufall kam ich ans Tierspital in Zürich, wo ich zuerst ein Stipendium für ein Praktikum erhielt und später die Ausbildung zum Spezialisten be- ginnen konnte. Während eines weiteren Studienjahrs an der Universität in Georgia legte ich in Dublin die euro- päische Prüfung zum Spezialisten für innere Medizin ab. In diesen fast fünf Jahren hatte ich die Gelegenheit, mit vielen internationalen Spezialisten der verschiedensten Gebiete zusammen- zuarbeiten und ich habe viel von ihnen lernen dürfen.

Welche Organe und Symptome werden von Dir abgeklärt und behandelt?Eigentlich ist mir kein Bereich der Klein- tiermedizin fremd. Aber am häufigsten geht es um komplexe Probleme im

Atemapparat (z. B. chronischer Nasen-ausfluss oder Husten), Magen-Darm-Trakt (chronischer Durchfall oder Er- brechen) oder Herz-Kreislauf. Oft kläre ich auch Blutbildveränderungen, Hormonstörungen (z.B. Schilddrüse), Erkrankungen des Harnapparates und vieles mehr ab. Im Bereich der Neurologie, Dermatologie und Chirurgie arbeite ich mit anderen Spezialisten zusammen.

Tierärzte in den Praxen überweisen zu Dir. Wie sieht diese Zusammen- arbeit aus?Hat ein Haustierarzt in der Praxis einen Fall, bei dem vertiefte Abklärungen etwa mittels Röntgen, Ultraschall oder Endoskopie nötig sind, überweisen sie ihn zu mir. Ich mache die Unter- suchungen, wir besprechen die Resul- tate und entscheiden zusammen mit dem Tierhalter, wie die Therapie aussehen soll. Ich betreue die Patienten gelegentlich aus der Ferne noch eine Weile weiter, aber meistens über- nimmt wieder der überweisende Tier- arzt.

Kannst Du ein Beispiel machen?Kürzlich fand der Haustierarzt bei einem Hund chronisch erhöhte Leber-werte ohne klinische Symptome. Bei der Ultraschalluntersuchung zeigte sich die Gallenblase stark vergrössert und gestaut. Die Erfahrung wie auch die Fachliteratur zeigen, dass in diesen Fällen die Gefahr besteht, dass die Gallenblase spontan platzt. Da dies zu schweren Komplikationen führen kann, haben wir empfohlen, die Gallenblase zu entfernen. Der Besitzer war einver-standen und so haben wir das Tier zum Chirurgen überwiesen, der die Gallenblase erfolgreich ent- fernte.

Welches sind die grössten Fort-schritte in der Kleintiermedizin in den letzten 20 Jahren?Die Tiermedizin profitiert von den Verfahren, die in der Humanmedizin entwickelt und anschliessend für die Tiermedizin adaptiert werden. Ein gutes Beispiel ist die Zertrümmerung von Blasensteinen. Beim Menschen heute eine Routineprozedur, wird sie in der

Der Spezialist

Kamil Tomsa absolvierte nach dem Studium der Veterinärmedizin eine Residency an den Universitäten Zürich und Georgia (USA) und erlangte 2002 den Titel Dipl. of European College of Veterinary Internal Medicine Companion Animals (ECVIMCA). Von 2002 bis 2015 leitete er die Inneren Medizin der ENNET-SeeKLINIK in Hünenberg. Seit März 2016 ist er in verschiedenen VETtrust-Praxen als Spezialist tätig.

n e w sKO LU M N E fellgeschichten

Juni 2016 15

Tiermedizin auch eingesetzt, aber erst in spezialisierten Zentren. In der Tier- medizin stehen nicht die gleichen finanziellen Mittel zur Verfügung, da ist es wichtig, Lösungen finden, die für den Besitzer bezahlbar bleiben.

Du bist Spezialist, kann also ein Tierhalter «nur» fürs Impfen nicht zu Dir kommen?(Lacht) Doch, klar, Impfen und Vor- sorgeuntersuchung sind ein wichtiger Teil der Medizin und dafür setze ich mich ein. Tierbesitzer dürfen gerne einen Termin vereinbaren!

Kamil Tomsa ist an folgenden Standorten tätig: Küssnacht a/Rigi: Kleintierpraxis im Boden, Tel. 041 850 35 35; Turbenthal, PraxisZentrum, Tel. 052 385 25 70; Zug, Kleintierpraxis Göbli, Tel. 041 761 35 45.

Mein Hund hat seit gestern Durchfall. Wann muss ich mit ihm zum Tierarzt?Antwort Kamil Tomsa: Durchfall – wie auch Erbrechen – ist ein wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers; es ist nicht sinnvoll, ihn sofort zu unter- binden. Grundsätzlich kann bei Durch-fall als erste Massnahme für ca. zwölf Stunden gefastet werden, danach leichte Kost füttern (bei Futtermittel- allergikern geeignetes Futter wählen). Auch Aktivkohle oder Bioflorin können helfen. Wird der Allgemeinzustand des Tiers zunehmend schlechter, erbricht es zusätzlich, trinkt es nicht mehr oder ist Blut im Kot, sollte es zum Tierarzt. Vor allem auch, wenn der Durchfall mehrere Tage anhält oder es sich um ein sehr

junges oder altes Tier handelt. Hier besteht das Risiko, dass das Tier rasch zu viel Flüssigkeit verliert (Gefahr der Austrocknung) und es zu Kompli- kationen kommt, etwa zu schlechter Nierenleistung. Selten deuten sich auch ernstere medizinische Probleme mit akutem Durchfall an. So kann zum Beispiel ein Giardien-Befall vorliegen; beschrieben im ABC der Tiermedizin, Seite 11.

Frage an den Spezialisten

Haben Sie Fragen zu Hunden, Katzen oder anderen Haustieren? Schreiben Sie uns an [email protected] (Stichwort: Frage an die Spezialisten), Kamil Tomsa und weitere Spezialisten aus dem VETtrust-Netzwerk werden Ihnen gerne antworten.

Vor einigen Jahren lud mich eine Arbeitskollegin ein, sie und ihre beiden Jungs auf eine Wanderung ins Gotthardgebiet zu begleiten. Weil sie wusste, dass ich meine junge Altdeutsche Schäferhündin Cheetah ungern allein zuhause lasse, galt die Einladung uns beiden – mit Mitfahrgelegenheit. Mit grosser Vorfreude nahm ich an. Wir marschierten durch die karge, eigentümliche Landschaft, Cheetah trabte sportlich vor uns her – bis sie sich am Ufer eines Bergsees zu Boden warf. Neiinnn, stopp, aus, fertig!! Zu spät. Ge­nüsslich wälzte sich Cheetha auf einem toten Fisch! Die Folge da­von dämmerte mir sogleich. Aber nicht ihr volles Ausmass. Noch an Ort und Stelle versuchte ich, Kopf und Hals meines pelzigen Monsters mit Bergseewasser zu waschen. Unmöglich. Die verwes­te Fischmasse blieb an den feinen Haaren pappen. Jetzt stank nicht nur Chetaah nach Verderbnis, auch an mir haftete der neue Odeur meiner Fellnase. In der freien Natur störte sich keiner an uns – aber die Rückfahrt rückte näher.

Merâl Canay, Lehrerin, Cheetah und Chandra sind ihre Lebensbegleiter

Einmalige Mitfahrgelegenheit

Am Kiosk beim Parkplatz fragte ich nach Seife. Erfolglos. Die Not brachte Erinne­rungen an meine Jugendzeit hervor, an gele­gentliche Haarwäschen mit Bier. So startete ich den Versuch, den Fischgestank mit Bier zu neu­tralisieren, was gänzlich misslang. Nun stanken wir zusätzlich wie eine sauflustige Truppe mor­gens um vier am Oktoberfest.

Im Auto nebelten uns die Jungs dann alle paar Mi­nuten mit Fichtennadelgeruch aus der Spraydose ein. Drei Gestanksrichtungen verlangten nach offe­nen Fenstern. Nach einer gefühlten Ewigkeit bedu­selt daheim angekommen, verliessen wir fluchtartig das Auto. Es blieb dann bei der einen Mitfahrgelegen­heit – warum nur …?

H A B E N S I E gewusst?n e w s

16 Juni 2016

rj / pg • Speed mit langer TraditionDie ältesten Bilder von Windhunden stammen aus dem prädynastischen Ägypten (viertes Jahrtausend v. Chr.). Im Mittelalter genossen Windhunde, anders als die meisten anderen Hunde, ein hohes Ansehen; ihr Besitz war ein Vorrecht des Adels. König Howell der Gute verhängte im 10. Jahrhundert in Wales für das Töten eines Wind- hundes die Todesstrafe. Windhunde erzielten teils sogar höhere Preise als Leibeigene.

Ein MuskelpaketDer elegante Windhund ist, ähnlich dem Gepard, ein reines Muskelpaket. Sein Fettanteil liegt nahe bei null und die Muskeln bestehen zu 99 Prozent aus schnellen Muskelfasern, die im Sprint eingesetzt werden. Zum Vergleich:

Windhunde nennt man hochläufige, schlanke Jagdhunde, die zur Hetzjagd etwa von

Hasen gezüchtet werden. Sie verfolgen bei der Jagd ihre Beute nicht mit Hilfe des

Geruchsinns, sondern auf Sicht.

… und der Gepard?All diese Fakten sind beeindruckend. Nur: wie schafft der Gepard mit ver- gleichbarer Grösse und Körperbau Geschwindigkeiten bis 104 km/h? – Dank schnellerer Schrittfolge, längeren Schritten und besserem Bodenkontakt beschleunigt er optimal. Und damit hat Mutter Natur die jahrhunderte- langen Zucht-Anstrengungen des Menschen einmal mehr um Längen geschlagen. (Journal of Experimental Biology, 21.06.2012)

Der Windhund: 81,3 km/h – wie schafft er das?

bei einem Foxhound beträgt dieser Anteil nur zwischen 55 und 70 Prozent. Windhunde sind die Könige des Sprints, aber auf längeren Strecken sind sie überfordert.

Grosses HerzNicht nur die Anatomie des Windhun-des ist auf Höchstleistung getrimmt, auch seine Muskelphysiologie ist einmalig. Seine Laktat-Maximalwerte liegen bis zu 160 Prozent über jenen des Menschen, Usain Bolt würde mit Windhund-Höchstwerten wohl be-wusstlos auf der Rennbahn liegen. Und: Die Herzmuskelmasse des Windhundes ist proportional zum Kör- pergewicht rund 75 Prozent grösser als bei Mischlingshunden. Durch die höhere Herzleistung wird mehr Sauer-stoff in die Muskeln transportiert.

n e w s

Juni 2016 17

LO K A L E news

Kaninchen gehören heute zu den beliebtes­ten Haustieren. Sie werden in der Regel als Pärchen oder in kleinen Gruppen gehalten, wobei meist die männlichen Tiere kastriert werden, um einer unkontrollierten Vermeh­rung vorzubeugen. Dabei wird leider allzu häufig übersehen, dass unkastrierte weibliche Kaninchen ei­nem hohen Risiko unterliegen, an bösar­tigem Gebärmutterkrebs zu erkranken. So sind im Alter von zwei bis drei Jahren be­reits etwa vier Prozent aller Weibchen be­troffen. Dieser Anteil steigt jedoch im Lauf der Lebenszeit dramatisch an und erreicht schliesslich bei fünf bis sechs Jahre alten Tieren einen Wert von 80 Prozent. Das be­deutet vier von fünf Weibchen! Der Krebs verläuft stets bösartig und invasiv mit möglichen Metastasen in Bauchraum, Brustkorb und Gehirn sowie in den Kno­chen. Einmal ausgebrochen, gibt es keine Heilung und die Erkrankung führt zum si­cheren Tod. Der einzige Weg, weibliche Ka­ninchen vor diesem Schicksal zu schützen, besteht in ihrer Kastration vor dem Aus­

Krebsbei Kaninchendamen

bruch der Erkrankung, am besten, sobald die Tiere etwa fünf Monate alt sind, also die Geschlechtsreife erreicht haben. Der Ein­griff erfolgt unter Vollnarkose; die komplet­te Gebärmutter und beide Eierstöcke werden entfernt. Sämtliche Nähte sind resorbierbar, das heisst, sie lösen sich von selbst auf, und sie verlaufen «unterirdisch», sodass von aussen keine Fäden zu sehen sind, die das

Weibliche Kaninchen routinemässig kastrieren – so lässt sich viel Leid vermeiden.

Alexander Maute

Leitender Tierarzt der

Kleintierpraxis Spalen, Basel

Alexander Maute war sechs Jahre lang der

leitende Tierarzt einer Exoten- und Klein-

tierpraxis in England und hat in dieser Zeit

neben den «üblichen» Patienten auch

viele Schildkröten, Echsen, Schlangen,

Papageien, Raubvögel, Frettchen, Nager

und Kaninchen und sogar einige Frösche,

Spinnen und Affen behandeln dürfen.

Tier stören könnten. Zur Prophylaxe erhal­ten die Tiere Antibiotika und Schmerzmittel. Die Operation dauert circa 40 Minuten und wird inzwischen in vielen Tierarztpraxen als Routineeingriff durchgeführt.

Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Unser Team hilft Ihnen gerne weiter.

Operation: Gebärmutter und Eierstöcke werden

entfernt.

18 Juni 2016

n e w s AU Fgepickt

Sommerzeit – CabriozeitBei extremen Bedingungen wie Zugluft im Cabrio, starker Sonneneinstrahlung oder Schnee sollten Sie die Augen Ihres Vierbeiners unbedingt schützen, da viele Hunde schnell mit einer Bindehautentzündung reagieren.Besprechen sie Ihre Situation mit ihrem Tierarzt und erörtern Sie gemeinsam, ob sich für Ihren Hund eine Sonnenbrille als sinnvolle Anschaffung erweist. Gesehen bei: http://huskypower.ch

«Die Sicherung von Hunden und Katzen im Auto ist keine Empfehlung, sondern ein Muss!»

App-Tipp• Wo darf der Hunde von der Leine? • An welchen Strand darf ich auch in der Saison

meinen Hund mitnehmen? • Darf die geliebte Fellnase mit in den Zoo, Tierpark,

Vergnügungspark? • Wo befindet sich die nächste Hundeauslaufzone

oder Hundebadestelle? • Wo finde ich den nächsten Tierarzt?

Diese App gibt die passenden Antworten. Verzeichnet sind beliebte Ausflugs- ziele in Finnland, Schweden, Dänemark, Belgien, Niederlande, Österreich, Schweiz, England, Italien, Frankreich und Spanien.

Ferienlager für Jugend und HundJugend und HundStafetten, Erziehungsübungen, Wettrennen, Hundekunde – und vor allem viel Spass: «Jugend+Hund», die Nachwuchs-Abteilung der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft, besteht aus rund 60 regionalen Trainings- gruppen. Während abwechslungsreichen Lektionen lernen die jungen Teil- nehmer auf spielerische Art und Weise, Verantwortung für ihren vierbeinigen Partner zu übernehmen. http://tkjh.ch/wordpress

Dies und Das

« Katzen brauchen

keine ‹Herrchen› und ‹Frauchen›.

Katzen brauchen Personal.»

Juni 2016 19

n e w sAU Fgepickt

Buchtipp

Sind Hunde immer freundlich, wenn sie wedeln? Gähnt der Hund, weil er müde ist? Warum verbeugen sich Hunde vor Artgenossen?

Mit dem Sprachkurs Hund kann man Hunde-verhalten Schritt für Schritt verstehen: Vom Einsatz der Körpersprache über die Mimik bis hin zu Lautäusserungen zeigt Martin Rütter alle Facetten der Kommunikation auf und schafft es, uns die eigene Ausdrucksweise bewusst zu machen und den Blick für die Signale der Hunde zu schärfen.

TIPP

Veranstaltungen

KatzenBurgdorf, 8. und 9. Oktober 2016, Internationale Katzenausstellung in der Markthallewww.kecb.ch

HundeAarau,18. und 19. Juni Internationale Hundeausstellung für alle Rassen www.nha-aarau.ch

Fräschels, 3./4. September 2016, Agility Schweizermeisterschaft, Hundesportzentrum Rund um Hundwww.tkamo.ch

SureFeed FutterschaleDie angenehme Art, Ihr Tier zu fütternDie luftdichte SureFeed Futterschale ist wie eine Lunchbox für Ihr Haustier. Sie schliesst unangenehme Futtergerüche ein und verhindert so das Anlocken lästiger Fliegen. Das Futter bleibt unter dem schützenden Deckel länger frisch und sauber. Sparen Sie Geld, indem Sie weniger Futter verschwenden.

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Um keine bösen Überraschungen bei der Einreise mit Hunden in das gewählte Ferienland zu erleben, machen Sie sich vor Urlaubsantritt mit den jeweiligen Einreisebestimmungen des Landes vertraut.

TIPP – Vergessen Sie dabei auch nicht, die Bestimmungen der Länder zu beachten, die Sie durchfahren oder in denen Sie zwischenlanden, um zum Ferienziel zu gelangen!

Erhältlich in unserer Praxis

Siehe Aktion auf Seite 8: 25% Rabatt

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… who in der Kleintierpraxis Dorf

Ursula FothiDr. med. vet.Leitende Tierärztin

Vera Majewskymed. vet. Tierärztin

Karoline Kuhn-ForsterDr. med. vet. Tierärztin

Antoinette LozzaLeitende TiermedizinischePraxisassistentin

Melanie CastrischerTiermedizinischePraxisassistentin

Gabriela MölbertEmpfang und Backoffice

Ursula Fothi führt als leitende Tierärztin unser dynamisches Team. Ihr stehen die Tierärztinnen Vera Majewsky und Karoline Kuhn-Forster zur Seite. Antoinette Lozza ist für die Praxis- organisation zustän dig. Gabriela Mölbert und Melanie Castrischer unterstützen sie dabei.

Uns ist die persönliche Beziehung zu unserer Kundschaft und ihren Tieren sehr wichtig, nur so können wir auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse eingehen. Für uns ist jedes Tier einzigartig, so wird es von uns auch behandelt und wir setzen alles daran, dass es sich bei uns wohlfühlt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!