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NAME PRAXIS / KLINIK ANSCHRIFT E-MAIL TELEFON TELEFAX KINDERGESUNDHEIT UND KINDERSCHUTZ GENAU HINSEHEN, PRäZISE DIAGNOSTIZIEREN, INTERDISZIPLINäR HEILEN An der Fortbildung der Klinikallianz Plus Mittwoch, 25. September 2013, 18:30 Uhr bis ca. 21:00 Uhr am Mittwoch, den 25. September 2013 um 18:30 Uhr nehme ich teil nehme ich mit weiteren Personen teil kann ich leider nicht teilnehmen Bitte melden Sie sich rasch an, denn die Fortbildung ist auf 100 Teilnehmer beschränkt. Bitte senden Sie uns Ihre Faxantwort bis zum 24. September 2013 an die Faxnummer (069) 1534–1559 PLUSPUL AUSGABE 3 / AUGUST 2013 Quartalsschrift der Klinikal zur Fortbildung der Klinikallianz Plus Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ganz herzlich lade ich Sie zur Fortbildungsveranstaltung der Klinikallianz Plus „Kinder und Jugendmedizin“ ein. Viele Kinder werden mit ihren gesundheitlichen Problemen in den ver- schiedensten Fachbereichen vorgestellt. Nicht immer ist dabei natürlich der gewählte Fachbereich derjenige, der tatsächlich angesprochen werden sollte. Manchmal schauen wir, ganz fachspezifisch denkend, nicht mit der genügenden Schärfe auf das eigentliche Problem. Vielfach geschieht dies einfach durch unsere Unkenntnis notwendiger Details von anderen, im konkreten Fall hoch relevanten Aspekten. Gerade der sich entwickelnde kindliche Organismus hält hier einige Fallstricke bereit. Kinder sehen wir gerne als fröhlich an. Vielleicht erkrankt es einmal kurz und akut mit einem banalen Infekt. Aber wann steckt hinter dem etwas auffälligen Urin, dem schmerzenden Knie, der Kette von Infekten in dem langen Winter oder dem etwas kleineren zarten Prinzen ein ernsthaftes Problem? Wann ist die Verletzung nicht akzidentell, sondern absichtlich zugefügt? Welche Zeichen sollten Anlass sein, um weiter zu forschen? Und mit wel- chen Erkenntnissen kann ich mir auch ohne hochspezialisierte Untersu- chung recht sicher sein, nichts Entscheidendes übersehen zu haben? Bei den vorliegenden Themen versuchen wir genau diese Wege aufzuzeigen, um gemeinsam die Entwicklung der uns anvertrauten Kinder und Jugend- lichen so gut wie möglich zu unterstützen. Ich freue mich auf gute Vorträge und eine anregende Diskussion, Ihr PD Dr. Kay Latta Ärztlicher Direktor und Chefarzt, Clementine Kinderhopital KINDERGESUNDHEIT UND KINDERSCHUTZ GENAU HINSEHEN, PRäZISE DIAGNOSTIZIEREN, INTERDISZIPLINäR HEILEN

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NAME

PRAXIS / KLINIK

ANSCHRIFT

E-MAIL

TELEFON

TELEFAX

KINDERGESUNDHEIT UND KINDERSCHUTZGENAU HINSEHEN, PRäZISE DIAGNOSTIZIEREN, INTERDISZIPLINäR HEILEN

An der Fortbildung der Klinikallianz Plus

Mittwoch, 25. September 2013, 18:30 Uhr bis ca. 21:00 Uhram Mittwoch, den 25. September 2013 um 18:30 Uhr

nehme ich teil

nehme ich mit weiteren Personen teil

kann ich leider nicht teilnehmen

Bitte melden Sie sich rasch an, denn die Fortbildung ist auf 100 Teilnehmer beschränkt. Bitte senden Sie uns Ihre Faxantwort bis zum 24. September 2013 an die Faxnummer

(069) 1534–1559

PlusPulsAUSGABE 3 / AUGUST 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz Plus

zur Fortbildung der Klinikallianz Plus

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

ganz herzlich lade ich Sie zur Fortbildungsveranstaltung der Klinikallianz

Plus „Kinder und Jugendmedizin“ ein.

Viele Kinder werden mit ihren gesundheitlichen Problemen in den ver-

schiedensten Fachbereichen vorgestellt. Nicht immer ist dabei natürlich

der gewählte Fachbereich derjenige, der tatsächlich angesprochen werden

sollte. Manchmal schauen wir, ganz fachspezifisch denkend, nicht mit der

genügenden Schärfe auf das eigentliche Problem. Vielfach geschieht dies

einfach durch unsere Unkenntnis notwendiger Details von anderen, im

konkreten Fall hoch relevanten Aspekten. Gerade der sich entwickelnde

kindliche Organismus hält hier einige Fallstricke bereit. Kinder sehen

wir gerne als fröhlich an. Vielleicht erkrankt es einmal kurz und akut mit

einem banalen Infekt. Aber wann steckt hinter dem etwas auffälligen

Urin, dem schmerzenden Knie, der Kette von Infekten in dem langen

Winter oder dem etwas kleineren zarten Prinzen ein ernsthaftes Problem?

Wann ist die Verletzung nicht akzidentell, sondern absichtlich zugefügt?

Welche Zeichen sollten Anlass sein, um weiter zu forschen? Und mit wel-

chen Erkenntnissen kann ich mir auch ohne hochspezialisierte Untersu-

chung recht sicher sein, nichts Entscheidendes übersehen zu haben? Bei

den vorliegenden Themen versuchen wir genau diese Wege aufzuzeigen,

um gemeinsam die Entwicklung der uns anvertrauten Kinder und Jugend-

lichen so gut wie möglich zu unterstützen.

Ich freue mich auf gute Vorträge und eine anregende Diskussion,

Ihr

PD Dr. Kay Latta

Ärztlicher Direktor und Chefarzt,

Clementine Kinderhopital

KINDERGESUNDHEIT UND KINDERSCHUTZGENAU HINSEHEN, PRäZISE DIAGNOSTIZIEREN, INTERDISZIPLINäR HEILEN

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18:30 Uhr BEGRüSSUNG DURCH DIE HAUSHERRIN Susanne GesserLeiterin kinder museum frankfurt

18:35 Uhr BEGRüSSUNG DURCH DEN GASTGEBER PD Dr. Kay LattaClementine Kinderhospital, Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin

18:40 Uhr KINDERSCHUTZMEDIZIN – EINE INTERDISZIPLINäRE HERAUSFORDERUNGDr. Marco Baz BartelsUniversitätsklinikum Frankfurt, Kinderschutzambulanz

19:00 UhrDIAGNOSTIK UND THERAPIEMöGLICHKEITEN DES KLEINWUCHS‘Dr. Boris GebhardtMain-Kinzig-Kliniken Gelnhausen, Kinder- und Jugendmedizin

19:20 Uhr DIFFERENTIALDIAGNOSE vON GELENKBESCHWERDEN IM KINDESALTERDr. Christoph RietschelClementine Kinderhospital, Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin

19:40 Uhr PROTEINURIE UND HäMATURIE – WENN ES KEIN TEIL DES HARNWEGSINFEKTES IST PD Dr. Kay Latta

20:00 UhrEINFACH INFEKTANFäLLIG ODER IMMUNDEFIZIENT?Prof. Dr. Peter BaderUniversitätsklinikum Frankfurt, Schwerpunkt Stammzell-transplantation und Immunologie

20:20 UhrZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSWORTPD Dr. Kay Latta

20:25 UhrIMBISS UND ANGEBOT EINER FüHRUNG FüR ERWACHSENE

Der vollständige Besuch der veranstaltung wird von der Landesärztekammer Hessen zertifiziert. Es sind drei CME-Punkte beantragt.

vERANSTALTUNGSORTKINDER MUSEUM FRANKFURT An der Hauptwache 15, Zwischenebene, 60313 Frankfurt

PKWNutzen Sie das Parkleitsystem: Parkhaus „Innenstadt“

öPNvAlle S- und U- Bahn Linien (außer U4/U5), RMv-Haltestelle Hauptwache

ANMELDUNGKlinikallianz Plus – Metropole Frankfurt HessenFon: (069) 1534-2300, Fax: (069) 1534–1559www. klinikallianz-plus.de, [email protected]

GEFöRDERT DURCH

ProgrammVEraNsTalTuNgsorT uND aNmElDuNg

© kinder museum frankfurt, Martina Dehlinger

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PlusPulsAUSGABE 3 / AUGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz Plus

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EDITORIAL

„MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE von dEn Phi-Phi-iSlAndSUnlängst an einem schönen Sommerklinikall-

tag erhielt ich eine Postkarte von den Phi-Phi-

Islands in Thailand: „Mit 2,5mg Ramipril und

100mg ASS geht es mir gut.“ Eine 75-jährige

Patientin, die vor einiger Zeit einen Schlagan-

fall mit leichtgradiger linksseitiger Hemiparese

erlitten hatte, schrieb mir. Nach der krankheits-

bedingten dreimonatigen Pause in Deutschland

hatte sie zusammen mit ihrem Mann wieder die

Wechselschichten auf dem Segelboot aufgenom-

men. Nach gründlicher Ursachenabklärung und

guter Rückbildung der Symptomatik setzte sie

die Weltumsegelung mit ihrem Mann fort – ei-

nen Traum, den die beiden sich für die goldenen

Jahre vorgenommen hatten und in über einem

Jahr auch schafften, mit einem Zwischenstopp

in der Neurologie des Krankenhauses Nordwest.

Ältere Menschen können die Welt umsegeln!

Ältere Menschen sind aber auch auf Zeit von uns

Jüngeren, von ihren Familien und auf eine spe-

zialisierte Versorgung angewiesen, die die Be-

dürfnisse und Lebensumstände, aber auch kör-

perliche Rahmenbedingungen berücksichtigt.

„Zeig mir Deine Freunde, und ich weiß wer Du

bist.“ Vielleicht aus aktuellem Anlass umzu-

wandeln in: „Zeigt mir Eure Alten und Kran-

ken, und ich weiß wer Ihr seid?“. Der Anteil der

über 65-jährigen Krankenhauspatienten macht

bereits heute einen im Vergleich zur Allgemein-

bevölkerung überproportionalen Teil aus, so ist

fast jeder zweite bis dritte Patient über 65 Jahre

alt, in der Normalbevölkerung lediglich jeder

fünfte – mit steigender Tendenz.

Gerade bei den älteren Patienten (über 75 Jah-

re ) wurde die stationäre Verweildauer in einem

Zeitraum von fünf Jahren um durchschnittlich

fünf Tage verkürzt. Hingegen wies die Gruppe

der 26- bis 35-Jährigen lediglich eine Reduktion

um 2,5 Tage auf (Günnewig, Erbguth: Praktische

Neurogeriatrie, 2006). Das mag vor allem für

demente Patienten ein Vorteil sein, die rascher

wieder in das vertraute Umfeld zurückzukehren

können. Für eine Vielzahl von älteren Patienten

bedeutet diese Beschleunigung allerdings eine

Verdichtung medizinischer Prozeduren, unter

Umständen eine im stationären Rahmen nicht

abgeschlossene medikamentöse Einstellung so-

wie eine noch nicht vollständig geregelte post-

stationäre Weiterversorgung.

Stellen wir uns als Ärzte und Gesellschaft hinter

diese Gruppe der Bevölkerung? Vernetzungen

des stationären mit dem ambulanten Sektor

werden gebraucht. Modelle, wie das speziali-

sierte Wissen zum Patienten kommen könnte

und wie Therapeuten Effekte bündeln könnten,

sind dringend erforderlich. Durch stationäre

Behandlungsmöglichkeiten kann nicht nur die

Sterblichkeit gesenkt werden, sondern auch das

Maß der Pflegebedürftigkeit. Dieser Effekt hält

über Jahre an.

Aber: Sind wir zum Beispiel in der Neurologie

für die steigende Zahl von Schlaganfallpatienten

gewappnet? Aus der hessischen Schlaganfall-

datenbank abgeleitete Fallzahlkalkulationen

zeigten, dass 2010 bereits die für 2020 erwar-

tete Fallzahlsteigerung eingetreten war. Weitere

Hochrechnungen erwarten eine Zunahme zwi-

schen 70 bis 150 Prozent bis 2050.

Es ist unsere Verantwortung, die vorhandenen

Ressourcen vorausschauend einzusetzen und

neue Konzepte im medizinischen und gesell-

schaftlichen Umgang mit älteren Menschen

zu entwickeln. Wer übernimmt die Verantwor-

tung? Setzt sich das Prinzip des „social loafing“

(soziales Faulenzen) durch, welches zu einer Ver-

antwortungsdiffusion führt? Bereits 1913 fand

der Ingenieur Ringelmann heraus, dass zwei

Kutschpferde nicht doppelte Leistung bringen,

verglichen mit einem Pferd. Bei geteilter Ver-

antwortung fühlt sich der einzelne weniger zu-

ständig und gibt sich weniger Mühe. Sollen sich

„die Politiker“ um die Älteren und all das, was

auf uns zu kommt, kümmern? Oder die Familie?

Oder die Ärzte? Oder ist nicht jeder Einzelne

von uns gefordert, sich aktiv zu beteiligen – an

der Verantwortung und an einer großen Chance

– wir dürfen älter werden und das gemeinsam

in einer friedlichen Gesellschaft mit guter Hoch-

leistungsmedizin in Deutschland.

Der Entwicklungsstand einer Gesellschaft

kann daran gemessen werden, wie sie mit ihren

schwächsten Gliedern – den älteren Menschen

und den Kindern – umgeht. Warum sterben

bei uns Menschen in den Einzelzimmern der

Krankenhäuser, ohne dass ein Familienmitglied

Prof. Meyding-lamadé, Ärztliche direktorin und chefärztin der neurologischen klinik, krankenhaus nordwest

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dabei ist? Und warum ist es selbstverständlich,

dass in Borneo, in Brunei Darussalam, bei einem

94-jährigen Mann die 70-jährige Tochter die

Nacht neben dem Bett des Vaters sitzt und wir

Ärzte dadurch keine Sedativa, keine oder viel

weniger Antihypertensiva brauchen, nach einem

kleinen Schlaganfall, einer TIA? Wollen wir

nicht zurück dahin, was einmal normale Kultur

war? Was andere Länder selbstverständlich mit

einem Lächeln auf den Lippen oder einem Som-

merlied im Herzen tun? Unaufgeregt, selbstver-

ständlich und warmherzig? Ökonomie ermög-

licht ärztliches Handeln, sollte es aber niemals

primär bestimmen.

In diesem Sinne wünsche ich einen wunder-

vollen Sommer voller Momente des Lächelns

und der fröhlichen Lieder,

Ihre

Prof. Uta Meyding-Lamadé

Urlaubsgrüße von den Phi-Phi-islands

Bei Kindern wird Urin entweder zur Abklärung

einer fieberhaften Infektion, einer Blasenent-

zündung oder beim Screening untersucht.

Während in den akuten Infektionssituationen

Beimengungen von Blut und Eiweiß bis zur Ma-

krohämaturie vorkommen können, dürfen die-

se bei der Kontrolle nach der Behandlung und

beim Screening nicht vorhanden sein. Sorgfäl-

tige Nachkontrollen gerade fieberhafter Harn-

wegsinfektionen sollten die Entwicklung einer

Refluxnephropathie erkennen und zu weiteren

diagnostischen und therapeutischen Schritten

führen. Damit könnten Veränderungen (s. Abb.

1) meist vermieden werden.

Als beunruhigend wird häufig eine Erythrozy-

turie bzw. Mikrohämaturie beim Kind emp-

funden. Anders als im höheren Erwachsenen-

alter ist sie aber praktisch nie Ausdruck eines

Tumors. Bei Screeninguntersuchungen sind bis

zu einem Drittel aller Urinproben im Kindesal-

ter mit einer Mikrohämaturie behaftet. Gemäß

der Daten des japanischen Schulscreenings ist

die Wahrscheinlichkeit einer schwerwiegenden

Nierenerkrankung bei einer zufällig entdeckten

Hämaturie ungefähr 1:10.000. Kontrolliert man

die Hämaturie im Verlauf einiger Wochen mehr-

fach, haben nur wenige Kinder eine regelmäßige

Hämaturie. Nur in dieser Gruppe ist eine ernst-

hafte Pathologie zu erwarten.

Welche Ursachen kommen in Betracht? Fast

jedes Kind hat irgendwann eine Infektion mit

Streptokokken durchgemacht. Daher ist eine

Mikrohämaturie als Restbefund einer milden

Poststreptokokkenglomerulonephritis denkbar.

Im Anschluss kann jahrelang eine Mikrohäma-

turie persistieren, bevor eine vollständige Aus-

heilung erfolgt.

Ferner kann ein Nierenstein dahinter stecken

(s. Abb. 2). Auch wenn Nierensteine im Kindes-

alter deutlich seltener als bei Erwachsenen sind,

so haben wir im Clementine Kinderhospital

vier bis fünf neue Patienten mit Nephrolithiasis

pro Jahr. Wichtig ist es, zu klären, ob eine fami-

liäre Hämaturie vorliegt. Letztere wird durch

die Familienanamnese deutlich. Hierbei ist ins-

besondere nach schweren Verlaufsformen mit

terminaler Niereninsuffizienz zu fragen. Oft ist

es sinnvoll, bei Eltern und Geschwistern den

Urin zu untersuchen, um den Stammbaum zu

klären. Neben dem dominant vererbten Syn-

drom der dünnen Basalmembranen, kann es

sich um ein Alport-Syndrom handeln. Überlap-

pende Formen kommen vor. Ein Alport-Syndrom

wird meist X-chromosomal vererbt. Dialyse-

pflichtigkeit tritt in der Folge regelhaft nicht

nur bei Männern, sondern auch bei Frauen in

höherem Lebensalter auf. Wahrscheinlich ist

dieser Verlauf heute therapeutisch beeinflussbar.

Beobachtet man eine schmerzlose Makrohä-

maturie, so handelt es sich eventuell um ei-

ne Glomerulonephritis. Differentialdiagnostisch

kommen in erster Linie eine Poststreptokokken-

glomerulonephritis oder eine IgA Nephropathie

in Betracht. Hilfreich ist es daher, in der akuten

Situation das Komplement C3 zu bestimmen, da

dieses bei den postinfektiösen Formen stets pas-

sager erniedrigt ist. Unbedingt wichtig ist in die-

ProtEinUriE Und hÄMAtUriE iM kindESAltErBei kindern wird Urin entweder zur Abklärung einer fieberhaften infektion, einer Blasenentzündung oder beim Screening untersucht.

SchwERpunkT

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ser Situation die Überprüfung des Blutdrucks,

der Proteinurie und der Retentionsparameter.

Da eine Glomerulonephritis bei Kindern und

Jugendlichen recht selten ist, wird meist eine

kindernephrologische Mitbetreuung sinnvoll.

Noch wichtiger wird diese Behandlung beim

Auftreten einer großen Proteinurie. Die Prote-

inurie fällt in der Regel über den Teststreifen

auf. Hierbei sind verschiedene Fallstricke zu

beachten: Der Teststreifen des Urinsticks zeigt

eine Albuminurie und die Bereiche der Schwere

überlappen sich deutlich. Für die Praxis hat das

die Konsequenz, dass eine reine tubuläre Pro-

teinurie übersehen werden kann. Das Ausmaß

einer Proteinurie ist also im Zweifelsfall mit

einer konkreten Messung zu prüfen. Es ist sehr

einfach, Protein und Kreatinin im Spontanurin

zu bestimmen. Die Faustregel ist: Je höher die

Proteinurie ist, desto höher ist das Risiko für

Komplikationen. Ein Sammelurin mag zwar die

überlegene diagnostische Maßnahme sein, ist

aber langwieriger und schwieriger zu gewinnen

– vor allem, wenn es sich um Kinder vor dem

Schulalter handelt.

Treten Ödeme auf, so handelt es sich oft um

ein nephrotisches Syndrom. Vielfach beginnt

das nephrotische Syndrom mit Lidödemen und

stellt damit eine wichtige und möglicherweise

bedrohliche Differenzialdiagnose des oft zuerst

vermuteten allergischen Problems dar. Auch

wenn die meisten kindlichen nephrotischen

Syndrome auf eine Therapie mit Prednisolon

ansprechen, so bestehen in der akuten Phase

mit Thrombose, Embolien und schweren bakte-

riellen Infektionen hohe Risiken für Komplika-

tionen. Bei asymptomatischer Proteinurie sollte

man an eine orthostatische Proteinurie denken

und sie mit der Bestimmung von Eiweiß im Tag-

und Nachturin differenzieren.

Die kurze Darstellung zeigt ein weites Spektrum

harmloser und schwerwiegender Probleme bei

auffälligen Urinbefunden, die meist nicht auf

den ersten Blick zu differenzieren sind.

Weitere Informationen:

Fon (069) 94992-217

[email protected]

Abb. 1: Schwere refluxnephropathie mit erhöhter rindenechogenität, aufgehobener Mark-rinden differenzierung, Parenchymdefekten und Urothelzeichen

Abb. 2: nephrolithiasis mit typischem Schallauslöschphänomen

Pd kay latta, Ärztlicher direktor und chefarzt,clementine kinderhopital

Als wichtiger Baustein in einem interdiszi-

plinären Kinderschutznetzwerk wurde die Me-

dizinische Kinderschutzambulanz im Universi-

tätsklinikum Frankfurt am Main im November

2010 gegründet. Kinderschutz heißt erkennen,

aufklären und helfen, wo Kinder Hilfe benöti-

gen. Darunter fallen Tatbestände wie Vernach-

lässigung, emotionale und körperliche Miss-

handlung von Kindern und Jugendlichen sowie

sexueller Missbrauch. Häufig treten auch Kom-

binationen dieser Komponenten auf. Sie stellen

ein erhebliches Risiko für die körperliche und

„kindErSchUtzMEdizin – EinE intErdiSziPlinÄrE hErAUSfordErUnG“die Medizinische kinderschutzambulanz nimmt eine wichtige rolle im interdisziplinären kinderschutz ein.

SchwERpunkT

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emotionale Gesundheit des Kindes oder Jugend-

lichen dar und haben massive Auswirkungen auf

das spätere, individuelle Erwachsenenleben.

In der Kinderschutzambulanz können Kinder

und Jugendliche ambulant oder stationär vor-

gestellt und untersucht werden, bei denen der

Verdacht auf Misshandlung, Vernachlässigung

oder Missbrauch besteht. Ein entsprechend

geschulter und versierter Arzt ist hier 24 Stun-

den an sieben Tagen die Woche er-

reichbar. Zur Aufgabe der Ambulanz

zählen die medizinische Aufklärung

von Verdachtsfällen sowie die Be-

treuung und Behandlung betroffener

Kinder – unter Beteiligung diverser

medizinischer Fachabteilungen des

Klinikums. Zu diesen zählen neben

den direkt in der Kinderklinik be-

heimateten Subspezialisierungen wie

der Neuropädiatrie, der Kinderradio-

logie, der Kinderchirurgie und der

Kinderpsychologie auch klinikums-

übergreifende Abteilungen und Ein-

richtungen wie die Rechtsmedizin,

die Ophthalmologie, die Traumatolo-

gie, die Neurochirurgie, die Gynäko-

logie, die Neuroradiologie oder die

Klinikumsseelsorge. Wichtig sind

hierbei eine standardisierte, detail-

lierte Befunddokumentation, inter-

disziplinäre Fallbesprechungen und

die enge Zusammenarbeit mit den

am Kindeswohl beteiligten Institutionen. Ne-

ben Medizinern und Jugendämtern sind dies

Gesundheitsämter, Schulen, Kindergärten,

Kinderkrippen sowie die Justiz, die Polizei und

diverse soziale Hilfen anbietende Institutio-

nen. Nur durch nachhaltige Zusammenarbeit

können gemeinschaftliche Konzepte für Prä-

vention und Früherkennung bei Missbrauchs-

fällen entwickelt und langfristig etabliert

werden.

Die Medizinische Kinderschutzambulanz ist

Ansprechpartner für alle beteiligten Institu-

tionen, fördert den interdisziplinären Aus-

tausch und engagiert sich in der Fortbildung

der Beteiligten im medizinischen Kinderschutz.

So haben die Mitarbeiter der Ambulanz in

den knapp drei Jahren ihres Bestehens bereits

mehr als 350 Fälle ambulant und stationär,

beratend, diagnostizierend und behandelnd

betreut. Der Fächer an möglichen Vorstel-

lungsgründen ist groß und reicht von einfachen

Beratungen und Anfragen über Verdachtsfälle

bis hin zu schwersten Kindeswohlgefährdun-

gen mit konsekutivem Therapiebedarf und

direkten Inobhutnahmen. Hierbei sind das

spezifische Fachwissen aller beteiligten Diszi-

plinen sowie der situativ emotional versierte

Umgang mit den Fragestellungen unerlässlich

und stets eine Herausforderung.

Weitere Informationen:

Dr. Marco Baz Bartels

Fon (069) 6301-5560

[email protected]

Die Anzahl von Mädchen mit SSV steigt in west-

lichen Gesellschaften wie der EU in den letzten

Jahren deutlich an. Typische Probleme sind

Teenagerschwangerschaften, Integrationsproble-

me im Arbeitsleben, Drogenmissbrauch, Krimi-

nalität und chronische Gesundheitsprobleme.

Die Erkrankung ist auch für eine Vielzahl von

Schulabbrüchen verantwortlich.

Eine groß angelegte Studie mit insgesamt

17 beteiligten Forschungsinstituten (siehe Ta-

belle) aus acht EU-Staaten will jetzt die Grund-

lagen dieser Störungen erforschen, um eine

verbesserte Therapie zu ermöglichen. Das

Projekt mit dem Namen FemNAT-CD wird

geleitet von Prof. Christine M. Freitag,

Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psycho-

somatik und Psychotherapie des Kindes- und

Jugendalters am Universitätsklinikum Frank-

furt. Die Organisatoren der Studie hatten

sich für das EU-Förderprogramm FP7-

Health-2013-Innovation beworben. Wie jetzt

mitgeteilt wurde, konnte sich das Vorhaben

gegen 26 weitere Anträge aus der EU durch-

setzen. Vorrausichtlich ab dem vierten Quar-

tal 2013 wird das Forschungsprojekt über ei-

nen Zeitraum von vier Jahren mit insgesamt

5.999.241 Euro gefördert. „Wir freuen uns

sehr, dass wir jetzt gemeinsam mit unsern

Partnern die Möglichkeit haben, die Störun-

gen des Sozialverhaltens bei Mädchen

umfassend zu erforschen und noch besser zu

verstehen. Damit schaffen wir die Basis, den

betroffenen Mädchen durch eine optimierte

Therapie helfen zu können“, erklärt Prof.

Freitag.

das team der kinderschutzambulanz: dr. Marco Baz Bartels, dr. Jasmin knotz, dr. corinna Steiner, dr. nathalie Schmitz (v.l.n.r).

SEchS MillionEn EUro für diE ErforSchUnG GEStörtEn SoziAlvErhAltEnS BEi MÄdchEnEin internationales forschungsprojekt zu Störungen des Sozialverhaltens (SSv) bei Mädchen wird von der Europäischen Union mit fast sechs Millionen Euro unterstützt. Geleitet wird das Projekt von der direktorin der kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum frankfurt.

SchwERpunkT

das logo der Medizinischen kinderschutzambulanz in der kinderklinik des Universitätsklinikums frankfurt

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Erforschung von Ursachen und Therapie-

möglichkeiten

Die multizentrische Studie untersucht Mäd-

chen mit SSV zwischen der späten Kindheit

und dem Ende der Pubertät. Bisher liegen

Erkenntnisse zu Ursachen, Verlauf und Be-

handlungsoptionen von Patienten überwie-

gend aus Studien mit Jungen vor. Auch wenn

SSV häufiger bei Jungen als bei Mädchen vor-

kommen, leiden auch etwa ein bis drei Prozent

der Mädchen daran. In vielen Fällen folgen

für die Betroffenen hieraus negative Perspek-

tiven und deutliche Einschränkungen in der

psychosozialen Entwicklung.

Konkret werden in der Studie unter anderem

die neurobiologischen Mechanismen unter-

sucht, die der Krankheit zugrunde liegen. In

welchem Verhältnis stehen genetische Prägung

und Umwelteinflüsse? Welche Rolle spielen

das Autonome Nervensystem und das Stress-

hormonsystem? Außerdem werden neuro-

kognitive Aspekte unter die Lupe genommen.

Wie funktionieren bei den betroffenen Mäd-

chen die Emotionsregulation und -verarbei-

tung?

Neben dieser Ursachenforschung will die Studie

auch erfolgversprechende Therapieoptionen evalu-

ieren. Besondere Aufmerksamkeit wird hier der –

an die SSV angepassten – dialektisch-behavioralen

Therapie (DBT) gewidmet. Mit dieser Behandlung

soll die Emotionsregulation verbessert werden.

Erklärtes Ziel der Studie ist es zudem, das ge-

wonnene Wissen über die Erkrankung und ihre

erfolgreiche Therapie einem breiten Publikum

aus Fachleuten und Betroffenen zur Verfügung

zu stellen.

Weitere Informationen:

Prof. Christine M. Freitag

Fon (069) 6301-5408

[email protected]

Prof. christine M. freitag, direktorin der klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des kindes- und Jugend-alters am Universitätsklinikum frankfurt

DIE bETEILIgTEn FORSchungSInSTITuTIOnEn

nAmE DER TEILnEhmEnDEn LEITEnDE/R wISSEnSchAFTLER/In LAnDORgAnISATIOn

01 Goethe-Universität frankfurt (GU) Prof. christine freitag deutschland02 rheinisch-westfälische technische Prof. herpertz-dahlmann deutschland hochschule Aachen (rwth) 03 Universiteit van Amsterdam (vUA) dr. Arne Popma niederlande04 University of Southampton (UoS) dr. Graeme fairchild Großbritannien05 Universität Basel (UBA) Prof. christina Stadler Schweiz06 Universitätsklinikum heidelberg (Ukl) Prof. Sabine herpertz deutschland07 University of Birmingham (UoB) dr. Stephane de Brito Großbritannien08 trinity college dublin (tcd) Prof. louise Gallagher irland09 Universität regensburg (UrEG) Prof. inga neumann deutschland10 terrassa Barcelona (UtB) dr. Amaia hervas Spanien11 hospital de Basurto, Bilbao (hdB) dr. Aranzazu fernandes rivas Spanien12 Szeged University (SU) dr. Agnes vetro Ungarn13 Athens University (AU) Prof. dimitris G. dikeos Griechenland14 Genewake, Munich (GEn) robert loewe deutschland15 varionostic, Ulm (vAr) Uwe Gerstenmaier deutschland16 daacro (dAA) dr. Juliane hellhammer deutschland17 GABo:mi Gesellschaft für Ablauf- Birgit fuchs deutschland organisation:milliarium mbh & co. kG

Die Klinik für Kinderheilkunde und Jugendme-

dizin an den Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen

hat sich an einem externen Qualitätsvergleich

der kinderdiabetologischen Versorgung beteiligt.

Im Rahmen des DPV-Benchmarkings erzielte

die Kinderklinik im Hinblick auf die Diabetes-

betreuung junger Patienten sehr gute Werte.

Bei der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumenta-

tion (DPV) handelt es sich um ein computerge-

stütztes Dokumentationsprogramm für Patienten

mit allen Diabetestypen. Ähnlich einer elektro-

nischen Krankenakte werden diabetesrelevante

Daten standardmäßig erfasst und stehen dann

anonymisiert für die Auswertung zur Verfügung.

„Wir haben ein großes Interesse an der bestmögli-

chen Betreuung unserer Diabetespatienten“, so

Dr. Sabine Wenzel, Diabetologin DDB und Ober-

ärztin der Kinderklinik an den Main-Kinzig-Kli-

niken Gelnhausen: „Durch die Teilnahme an die-

sem Projekt wird unsere aktuelle Behandlungs-

situation transparent abgebildet sowie die Prozess-

und Ergebnisqualität im Vergleich mit anderen

Teilnehmern deutlich.“ Für das Ergebnisjahr 2012

haben sich insgesamt 205 Institutionen der pädia-

trisch-diabetologischen Versorgung aus ganz Deutsch-

land und Österreich an dem Projekt beteiligt.

Die Auswertung der Benchmarking-Ergebnisse

bescheinigte der Gelnhäuser Kinderklinik her-

QUAlitÄt dEr kindErdiABEtoloGiE in GElnhÄUSEr klinik BEStÄtiGtkinderklinik der Main-kinzig-kliniken beim dPv-Benchmarking unter den toP 10 aus deutschland und österreich.

SchwERpunkT

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www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 6

vorragende Qualitätswerte. Ein Beispiel aus

der großen Menge der übermittelten und ver-

glichenen Daten stellt der sogenannte „HbA1c“-

Wert dar. Aus diesem durchschnittlichen Blut-

zuckerspiegel der letzten drei Monate – auch

bekannt als „Blutzuckergedächtnis“ – kann

erkannt werden, wie gut die Stoffwechsel-

einstellung des Patienten innerhalb der letz-

ten Wochen war. Um die Wahrscheinlichkeit

diabetischer Folgekomplikationen zu verrin-

gern, gilt der Wert <7,5 Prozent als Richtwert.

In der Regel erreichen Diabetespatienten in

Behandlung in etwa einen Wert von 7,7 Pro-

zent. Das DPV-Benchmarking hat nun ergeben,

dass die in den Main-Kinzig-Kliniken betreuten

Kinder und Jugendlichen mit einem durch-

schnittlichen Wert von nur 7,2 Prozent über

einen sehr gut eingestellten Blutzuckerspiegel

verfügen. Dieses Ergebnis ist umso erfreulicher,

als dass die Gelnhäuser Kinderklinik hiermit

Platz neun unter allen 205 teilnehmenden Insti-

tutionen belegt.

„Wir sind sehr stolz auf das DPV-Ergebnis“,

sagt Dr. Wenzel. „Insbesondere, da die Stoff-

wechseleinstellung sehr junger Patienten in

der Wachstumsphase recht schwierig ist, stellt

diese unabhängige Einstufung ein tolles Lob

an unser gesamtes Diabetesteam dar.“ Durch

die Resultate sieht die Oberärztin die Qualität

ihrer Arbeit und die Philosophie des Diabetes-

kompetenzzentrums bestätigt: „Mit unserer

Diabetesberatung und dem Schulungskonzept

machen wir unsere Patienten und Angehöri-

gen auf altersgemäße und familienorientierte

Weise fit für das Selbstmanagement im Alltag.“

Um ein optimal an die Lebenssituation ange-

passtes Diabetesmanagement zu gewährleisten,

spiele neben der wissenschaftlichen Fachkennt-

nis der Blick auf die alltäglichen Herausfor-

derungen der Betroffenen eine große Rolle, so

die Medizinerin: „Gerade bei Kindern und

Jugendlichen bildet die Selbstmotivation, das

Vermittelte konsequent umzusetzen, die Grund-

lage einer erfolgreichen Behandlung. Die DPV-

Auswertung bestätigt, dass wir mit unserem

Empowerment-Konzept genau auf dem rich-

tigen Weg sind.“

Weitere Informationen:

Alexandra Jilg

Fon (06051) 87 -2407

[email protected]

dr. Sabine wenzel freut sich über das sehr gute Ergebnis des externen Qualitätsvergleichs.

Welch erheblichen Einfluss die Mutterstimme

auf die kindliche Entwicklung hat, ist in der Ver-

gangenheit durch zahlreiche wissenschaftliche

Studien belegt worden. Im Perinatalzentrum der

Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen, einer inter-

disziplinären Einrichtung zur optimalen Versor-

gung von Risikoschwangeren und Frühgebore-

nen, besteht basierend auf diesen Erkenntnissen

ein neues Angebot: die sogenannte auditive Un-

terstützung früh geborener Kinder im Rahmen

der entwicklungsfördernden Pflege.

„Eine sehr frühe Geburt bringt enorme Heraus-

forderungen für die Familie mit sich“, berichtet

die Kinderkrankenschwester und stellvertre-

tende Stationsleiterin Karin Nagel. Gemeinsam

mit ihren Kollegen kümmert sie sich auf der

Frühgeborenenstation intensiv um die Kleinen

und hat sich im Rahmen ihrer Facharbeit ein-

gehend mit dem Thema auditive Frühstförde-

rung beschäftigt. „Viele Eltern fühlen sich zu-

nächst hilflos und wissen nicht, wie sie ihrem

Kind Gutes tun können“, so die Schwester. Zwar

können die Eltern aufgrund der räumlichen

Nähe zwischen Kreißsaal, Wochenstation und

Kinderintensivstation direkt nach der Geburt

regelmäßig bei ihrem Baby sein und auch die

Möglichkeit zum Kuscheln auf der mütterlichen

oder väterlichen Brust ist von Anfang an gege-

ben – dennoch können sie ihr Kind aufgrund der

notwendigen medizinischen und pflegerischen

Maßnahmen nicht rund um die Uhr betreu-

en. Hier setzt das neue Konzept der auditiven

Frühstförderung an.

Familienmitglieder können in einem separaten

Zimmer ein persönliches Hörprogramm für ihre

Babys aufnehmen, bestehend beispielsweise aus

beruhigenden Liedern, Willkommensgrüßen,

vorgelesenen Geschichten oder Gedichten. Alle

hierfür erforderlichen Geräte werden von den

Main-Kinzig-Kliniken kostenlos zur Verfügung

gestellt. Wer kein persönliches Programm zusam-

menstellen möchte, kann auch auf vorliegendes

Material wie spezielle Wiegenmusik zurück-

greifen. Das etwa halbstündige Programm wird

dem Frühchen mittels eines kleinen Lautspre-

chers bis zu fünfmal täglich im Inkubator oder

individUEllES hörProGrAMM für frühGEBorEnEdas Gelnhäuser Perinatalzentrum bietet auditive frühstförderung an.

SchwERpunkT

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Wärmebettchen vorgespielt – meist in Ruhe-

phasen oder kurz vor dem Einschlafen. „So lassen

die Eltern etwas bei ihrem Kind zurück, wenn

sie gehen. Dies erleichtert den Abschied bis zum

nächsten Besuch enorm“, schildert Karin Nagel.

Aber es sind vor allem die Babys selbst, die von

dem Angebot profitieren. „Mithilfe des Hör-

programms werden die Sinne der Frühchen

vielfältig stimuliert, Nähe und Geborgenheit

vermittelt und somit eine angenehme und ent-

wicklungsfördernde Atmosphäre geschaffen“,

so die Kinderkrankenschwester. Die Praxiser-

fahrung zeige, dass insbesondere das Hören der

aus dem Bauch bereits bekannten Mutterstim-

me – in der jeweiligen Heimatsprache – dazu

führt, dass die Kinder sich schneller beruhigen

und Überwachungswerte stabiler werden. Auch

aus diesem Grund wird das Angebot bisher von

allen Eltern begeistert angenommen. Bis zu fünf

Frühchen können parallel „bespielt“ werden.

Um einer möglichen Überstimulation vorzu-

beugen, werden die höraktiven Zeiten pro Baby

präzise dokumentiert.

Ursprünglich entwickelt wurde das Konzept der

professionellen auditiven Frühstförderung vom

Kölner Heilpädagogen und Musikproduzenten

Markus Brachtendorf. Oberarzt Dr. Manuel

Wilhelm, Neonatologe und ärztlicher Leiter der

Frühgeborenenintensivstation, freut sich, das

Hörprogramm nun auf der Gelnhäuser Früh-

geborenenstation anwenden zu können und be-

tont abschließend: „Das Ziel unseres Teams ist

die optimale Versorgung im Sinne der sanften

Intensivmedizin. Das Besondere am Hörpro-

gramm aber ist, dass es allein die Eltern sind, die

ihrem Kind auf diese Weise Gutes tun können

– sonst niemand.“

Weitere Informationen:

Alexandra Jilg

Fon (06051) 87 -2407

[email protected]

www.mkkliniken.de

kinderkrankenschwester karin nagel mit dem kleinen Matej, der entspannt seinem individuellen hörprogramm lauscht.

Das Magazin Focus hat Anfang Juni „Deutsch-

lands große Klinikliste 2013“ veröffentlicht.

Das Ranking zeigt erneut, dass das Frankfurter

Universitätsklinikum zu den besten Kranken-

häusern in Deutschland gehört. National be-

legt es den siebten Platz und in Hessen sowie

der Rhein-Main-Region steht es an der Spitze.

Aber auch das Krankenhaus Nordwest spielt

in der obersten Liga mit – es sicherte sich

SPitzEnMEdizin iM fokUS: hÄUSEr dEr klinikAlliAnz PlUS ErhiEltEn hESSEnwEit Und nAtionAl SEhr GUtE BEwErtUnGEnAuf „deutschlands großer klinikliste 2013“ des Magazins focus belegt das Universitätsklinikum frankfurt den ersten und das krankenhaus nordwest den vierten Platz in hessen.

nEuIgkEITEn

ALzhEImER AngST bRuST- DARm- DEpRESSIOn hERz- kARDIO- muLTIpLE pARkInSOn pROSTATA- RISIkO- STRAhLEn- kREbS kREbS chIRuRgIE LOgIE SkLEROSE kREbS gEbuRTEn ThERApIE

unIkLInIkum X X X X X X X X X X X XFRAnkFuRT

kRAnkEnhAuS X X X X XnORDwEST

büRgERhOSpITAL XFRAnkFuRT

kLInIkum hAnAu X

kLInIkEn DES mAIn- XTAunuS-kREISES

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Die Geburtsmedizin am Bürgerhospital

Frankfurt

Das Bürgerhospital Frankfurt ist Hessens ge-

burtenstärkste Klinik: Jedes Jahr kommen hier

mehr als 3.000 Kinder auf die Welt, darunter

auch viele Mehrlinge. „Das ist eine Leistung,

auf die wir sehr stolz sind“, betont PD Dr. Franz

Bahlmann, Chefarzt der Frauenklinik, „vor allem

vor dem Hintergrund der bundesweit rückläu-

figen Geburten- und Bevölkerungszahlen.“ Die

große Erfahrung – auch mit Problemfällen und

Risikogeburten – und die Einstufung der Ge-

burtshilfe als hoch spezialisiertes Perinatalzen-

trum Level I sind für Dr. Bahlmann die Gründe

für das große Interesse am Bürgerhospital. Bei

seiner Arbeit kann der Chefarzt auf ein erfah-

renes Team aus Ärzten, Pflegepersonal und en-

gagierten Hebammen vertrauen.

Die pränatale Fehlbildungsdiagnostik und -the-

rapie des Fetus (intrauterine Bluttransfusion, fe-

tale Shunt-Einlagen und insbesondere fetosko-

pische Laserkoagulationen) ist ein Schwerpunkt

der Geburtshilfe am Bürgerhospital Frankfurt.

Mögliche Probleme in der Schwangerschaft

können im Zentrum für Ultraschalldiagnostik

und Pränatalmedizin rechtzeitig erkannt wer-

den (DEGUM III). Wird bei einem Fetus eine

Fehlbildung diagnostiziert, werden Experten

unterschiedlicher Disziplinen in die weitere Be-

treuung und Beratung der Eltern mit einbezo-

gen. Fehlbildungen, die eine operative Behand-

lung notwendig machen, werden von unserem

kinderchirurgischen Team nach der Entbindung

versorgt. Bei Vorliegen einer konservativen Er-

krankung beraten und unterstützen Neonatolo-

gen und Pädiater gemeinsam mit dem Geburts-

helfer die werdenden Eltern. Die Stärke in der

interdisziplinären Zusammenarbeit zeichnet

das Bürgerhospital aus. Geburtshilfe und Neo-

natologie sind als Perinatalzentrum Level I

(höchste Versorgungsstufe) für die Versorgung

von Risikoschwangerschaften anerkannt. Das

Krankenhaus bietet ein komplettes Angebot für

die vorgeburtliche, die Früh- und die Neugebo-

renenbetreuung. Liegen erhöhte Risiken vor, so

planen von Anfang an Geburtshelfer, Hebam-

men und Neonatologen gemeinsam die Geburt

des Kindes.

Die Geburtshilfe des Bürgerhospitals ist aber

auch bei vielen Schwangeren mit einer risiko-

los verlaufenden Schwangerschaft erste Wahl:

„Die Mehrzahl der Geburten verläuft völlig

unproblematisch“, erklärt Dr. Bahlmann. Die

Geburtshilfe stellt im Bürgerhospital einen

großen Teilbereich innerhalb der Frauenklinik

dar. Verschiedene alternative Methoden wie

Akupunktur, Homöopathie und Aromatherapie

sowie eine individualisierte familienorientierte

Geburtshilfe unterstützen den natürlichen Ge-

burtsverlauf. Für Schwangere und deren Part-

ner werden zahlreiche Kurse vor und nach der

Geburt im Familienzentrum angeboten, um sie

auf die neue Rolle in der Familie vorzubereiten.

Die Entbindungsräume sind mit modernsten

Überwachungsmethoden in einer wohnlichen,

wärmenden Atmosphäre ausgestattet.

Focus-Liste 2013: Frauenklinik am Bürger-

hospital Frankfurt gehört deutschlandweit zu

den besten Kliniken für Risikogeburten

Übrigens: Die Frauenklinik am Bürgerhospital

gehört zu den TOP-Fachkliniken: Laut Focus

belegt das Bürgerhospital Frankfurt den 11.

Platz unter den Spitzenkliniken für Risikoge-

burten in Deutschland. „Mein Team und ich

freuen uns über das hervorragende Ergebnis“ so

Dr. Bahlmann „Diese ausgezeichnete Bewertung

bestätigt die hohe medizinische Qualität unserer

Arbeit!“

Für die Kliniklisten wurden laut „Focus“ insge-

samt 22.000 Ärzte befragt und über 220.000

Berichte von Patienten einer Krankenkasse aus-

gewertet. In die Auswertung flossen neben dem

Ruf des Hauses und der Patientenzufriedenheit

u.a. Fallzahlen, medizinische Qualität, Pflege-

qualität und Hygienestandards ein.

Informationsabende für werdende Eltern finden

jeden 2. und 4. Dienstag im Monat um 19 Uhr

im Bürgerhospital statt.

Weitere Informationen:

Schwangerenambulanz

Fon (069) 1500-853

PErinAtAlzEntrUM AM BürGErhoSPitAl frAnkfUrtliegen erhöhte risiken vor, so planen von Anfang an Geburtshelfer, hebammen und neonatologen gemeinsam die Geburt des kindes

nEuIgkEITEn

hessenweit den vierten Platz. In der Liste der

TOP-Kliniken sind außerdem das Bürgerhos-

pital, das Klinikum Hanau und die Kliniken des

Main-Taunus-Kreises vertreten.

Für das Ranking wurden mehr als 22.000 ein-

weisende Fach- und Krankenhausärzte zu ihren

Klinikempfehlungen befragt. Außerdem wurden

Qualitätsberichte detailliert ausgewertet. Neben

der fachlichen Reputation, den Fallzahlen und

dem nachhaltigen Behandlungserfolg fanden

ebenfalls die Qualität der Pflege und die Hygie-

nestandards der Häuser Eingang in die Bewertung.

Auch in der Breite sehr gut aufgestellt

Auch zahlreiche Fachkliniken der Allianzhäuser

belegten in den einzelnen Rubriken Top-Plätze.

Der Vorstand sieht das hervorragende Ergebnis

als Bestätigung der gemeinsamen Anstrengun-

gen. Prof. Vogl, Sprecher des Vorstands der Kli-

nikallianz Plus, sagt: „Wir freuen uns über die

Platzierungen sehr weit vorne. Sie bestätigen, dass

wir auch im deutschlandweiten Vergleich eine

Patientenversorgung auf Spitzenniveau bieten.“

Weitere Informationen:

[email protected]

Pd dr. franz Bahlmann, chefarzt der frauenklinik am Bürger-hospital frankfurt

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In Deutschland kommen ungefähr fünf Prozent

der Neugeborenen mit Fehlbildungen zur Welt.

Für die betroffenen Eltern ist das ein Schock,

der sie tief verunsichert. In dieser schwierigen

Situation ist es für sie von zentraler Wichtigkeit,

die Gewissheit zu haben, dass ihr Kind optimal

behandelt wird. Eine medizinische Betreu-

ung auf höchstem Niveau kann allerdings nur

durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit

verschiedener universitärer Expertengebiete

gewährleistet werden. Am Universitätsklinikum

Frankfurt haben sich jetzt verschiedene Fach-

disziplinen zum Zentrum für angeborene

Fehlbildungen zusammengeschlossen. Es ist

das erste Zentrum dieser Art in Hessen und

ermöglicht eine Behandlung der betroffenen

Kinder auf dem neusten medizinischen Stand.

Darüber hinaus werden die Strukturen für

transparente Information und umfassende

Betreuung der Eltern geschaffen. „Wenn Kinder

mit Fehlbildungen zur Welt kommen, ist das

für ihre Eltern natürlich eine große Belastung.

Wir wollen mit unserem Zentrum dafür sorgen,

dass die Kinder medizinisch optimal versorgt

werden und gleichzeitig die Eltern mit ihren

Sorgen nicht alleine bleiben“, betonen die

Leiter des Zentrums Prof. Rolf Schlößer, Prof.

Udo Rolle und Prof. Frank Louwen. Der Di-

rektor der Klinik für Kinder- und Jugend-

medizin am Universitätsklinikum Frankfurt,

Prof. Thomas Klingebiel, ergänzt: „Wir sind

froh, als erste Klinik in Hessen den Kindern mit

angeborenen Fehlbildungen und ihren Eltern

ein genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes

Angebot zu machen.“

Die Eltern in schwieriger Lage unterstützen

Eines der Hauptziele des neuen Zentrums für

angeborene Fehlbildungen ist es, die komplexen

Behandlungspfade für die Eltern der betrof-

fenen Kinder transparenter und verständlicher

zu machen. Von der pränatalen Diagnose an

sollen die Familien bei den diagnostischen

und therapeutischen Schritten begleitet wer-

den. In einer speziellen Sprechstunde beraten

Vertreter der Kinderchirurgie, Neonatologie

und Kinderkardiologie gemeinsam mit den

Pränatalmedizinern die Eltern schon vor der

Geburt. Sie werden umfassend über die Mög-

lichkeiten der Behandlung von angeborenen

Fehlbildungen informiert. Zur Weiterbehand-

lung der Patienten nach der Akutversorgung

wird ebenfalls eine interdisziplinäre Sprech-

stunde etabliert, in der unter anderem auch

eine psychologische und soziale Begleitung an-

geboten wird.

Kinder medizinisch optimal versorgen

Die medizinische Versorgung von Kindern mit

Fehlbildungen erfordert eine interdisziplinäre

Zusammenarbeit verschiedenster Fachdiszipli-

nen. Im Universitätsklinikum Frankfurt werden

seit vielen Jahren Patienten mit angeborenen

Fehlbildungen erfolgreich auf einem hohen me-

dizinischen Niveau behandelt. Daran beteiligt

sind vor allem die Kinderchirurgie, die Mund-,

Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und die

Neurochirurgie. Diese operativen Fächer wer-

den ergänzt durch die Spezialisten der Hals-,

Nasen-, Ohrenheilkunde, der Augenheilkunde,

der Orthopädie und des Zentrums für Dermato-

logie. Die Diagnostik der angeborenen Fehlbil-

dungen findet vor allem in den Schwerpunkten

Pränatalmedizin und Neonatologie in Zusam-

menarbeit mit dem Institut für Humangenetik

statt. Weitere Fachgebiete können bei Bedarf

hinzugezogen werden. Durch die Etablierung

des Zentrums für angeborene Fehlbildungen

wird die Qualität der Versorgung noch weiter

verbessert. Ein entscheidender Vorteil der Zen-

tralisierung ist die deutlich erleichterte Quali-

tätskontrolle und die daraus resultierende Wei-

terentwicklung der medizinischen Versorgung.

Das Vorgehen innerhalb des Zentrums kann in

Studien genau verfolgt und evaluiert werden.

Diese Kontrolle der Diagnostik und Behandlung

führt zu einem selbstauferlegten und freiwilli-

gen Qualitätsmanagement. Daraus werden all-

gemeine Standards entwickelt, die nicht nur am

Universitätsklinikum Frankfurt, sondern auch

bundesweit die Versorgungsqualität bei angebo-

renen Fehlbildungen erhöhen.

Weitere Informationen:

www.kgu.de/fachkliniken/zentrum-fuer-

kinder-mit-angeborenen-fehlbildungen/

zentrum-fuer-kinder-mit-angeborenen-

fehlbildungen.html

ErStE AnlAUfStEllE in hESSEn für nEUGEBorEnE Und kindEr Mit fEhlBildUnGEnAm Universitätsklinikum frankfurt entsteht das erste zentrum für angeborene fehlbildungen in hessen. die neugeborenen und ihre Eltern erhalten hier ab der diagnose oft schon vor der Geburt eine optimale medizinische und psychologische Betreuung.

nEuIgkEITEn

Prof. Schlößer, Prof. klingebiel, dr. wittekindt, Prof. rolle und Prof. louwen (v.l.n.r.) stellten ihre kooperation im rahmen einer Pressekonferenz vor.

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Schlank sein und schlank bleiben ist ein zen-

trales Thema unserer Gesellschaft. Das äußere

Erscheinungsbild spielt in vielen Situationen

eine zentrale Rolle. Trotz dem gesellschaftlichen

Druck und dem Wissen, dass Übergewicht weit-

reichende gesundheitliche und gesellschaftliche

Beeinträchtigungen zur Folge haben kann,

steigt die Zahl der Menschen mit starkem Über-

gewicht seit Jahren kontinuierlich an. Hilfe er-

halten adipöse Patienten seit zehn Jahren am

Krankenhaus Nordwest erfolgreich mit dem

Optifast-Programm in Kombination mit opera-

tiven Therapien.

Expertise im Adipositaszentrum

Im Adipositaszentrum treffen adipöse Patienten

auf ein sehr erfahrenes Ärzte- und Fachkräfte-

team aus Internisten, Chirurgen, Psychologen,

Pflegekräften, Diätassistenten, Physiothera-

peuten und Angehörigen von Selbsthilfegrup-

pen, die sich interdisziplinär und individuell mit

dem komplexen Krankheitsbild der Adipositas

beschäftigen. Ausgeprägte morbide Adipositas

ist gesundheitsschädigend und bringt häufig

Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2,

Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Er-

krankungen des Herz-Kreislaufsystems und

Darmkrebs mit sich. In vielen Fällen wirkt sich

das Übergewicht auch auf die Psyche aus: Die

Betroffenen haben ein negatives Selbstbild und

wenig Selbstbewusstsein. Das führt oft zu sozia-

ler Isolation. Starkes Übergewicht führt letzt-

endlich zu einem vorzeitigen Tod.

Interdisziplinäres und mehrdimensionales

Therapiekonzept

Seit 2003 wird am Krankenhaus Nordwest so-

wohl das Optifast-52-Programm angeboten,

das speziell auf stark übergewichtige Menschen

mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30

zugeschnitten ist und 52 Wochen dauert. Hin-

zu kommt das Optifast-Kurzprogramm, das für

Menschen mit einem BMI bis 29 gedacht ist

und 15 Wochen dauert. Ein nachhaltiges Thera-

piekonzept hilft durch vier Phasen, schrittweise

und gesund abzunehmen. Im Anschluss an eine

zwölfwöchige Fastenphase mit einer Formula-

Diät wird über eine achtwöchige Umstellungs-

phase die Formula-Diät abgebaut. Dann wird

nach und nach eine fettarme, eiweißreiche und

kohlenhydratmodifizierte Ernährungsumstel-

lung eingeführt. In der anschließenden Sta-

bilisierungsphase lernen die Teilnehmer, die

erreichte Gewichtsabnahme zu sichern und

über das Jahresprogramm hinaus zu stabilisie-

ren. Die Verhaltenstherapeuten nutzen hierfür

Motivationsstrategien und setzen Übungen zur

Rückfallprophylaxe, zur Achtsamkeit und zur

Stressbewältigung ein. Die Ernährungsfach-

kräfte besuchen mit den Teilnehmern einen

Supermarkt, führen Kochabende durch und

modifizieren mit den Teilnehmern Rezepte. Mit

Hilfe der Bewegungstherapeuten lernen die

Teilnehmer, eigene Trainingspläne zu erstellen.

Denn nur eine auf lange Sicht angelegte Ernäh-

rungs- und Lebensstiländerung hilft den Jo-Jo-

Effekt zu vermeiden und das reduzierte Gewicht

zu halten.

Operativer Eingriff als unterstützende Maß-

nahme

Wenn mit Hilfe des Therapiekonzeptes eine

Gewichtsreduktion erzielt wurde, können ope-

rative Eingriffe wie Magenband, Magenballon,

Schlauchmagen oder Magen-Bypass den Erfolg

der Abnahme nachhaltig stärken. Das Adipo-

sitaszentrum blickt bei diesen Operationen auf

eine lange Tradition zurück. Bereits im Jahr

1970 wurden Operationen, die eine Gewichts-

reduktion unterstützen, durchgeführt. Die

Entscheidung für eine OP wird bei einem BMI

> 35 kg/m2 erwogen. Es ist abzuklären, ob

bereits begleitende Erkrankungen wie Blut-

hochdruck, Diabetes oder Gelenkbeschwerden

vorliegen.

Adipositassprechstunde

Im Rahmen der Adipositassprechstunde wird

nach intensiver, auf den Patienten abgestimm-

ter Beratung bei Bedarf auch die Indikation für

eine operative Therapie gestellt. Der Patient

wird dabei unterstützt, Anträge auf Kosten-

übernahme bei der Krankenkasse einzureichen.

Das gesamte Programm wird von Ärzten, die

speziell in der Ernährungsmedizin geschult

sind, überwacht.

Weitere Informationen:

Zuweisertelefon „Adipositaszentrum/Optifast“

Fon (0170) 7803929

[email protected]

[email protected]

AdiPoSitASzEntrUM AM krAnkEnhAUS nordwESt: zEhn JAhrE hilfE für üBErGEwichtiGE Mit oPtifASt-ProGrAMM

nEuIgkEITEn

Prof. thomas w. kraus, leiter des Adpositaszentrums

dr. Bernhard ziegler, leitender oberarzt und facharzt für Allgemein- und viszeralchirurgie, chirurgische Endoskopie

dr. Peter heinz, oberarzt und facharzt für Allgemein- und viszeralchirurgie

Ursula Ewerts-hart, leiterin des optifast-zentrums, staatl. anerk. diätassistentin dGE/dkl und fachberaterin für Essstörungen fzE

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Verbessert die Magen-Bypass-Operation den

Typ-2-Diabetes bei Normalgewicht? Eine

Multicenter-Studie, an der sich das Adiposi-

taszentrum Frankfurt Nordwest und das Dia-

beteszentrum Rhein-Main am Bürgerhospital

gemeinsam beteiligen, soll mit 400 nur mäßig

übergewichtigen Diabetikern untersuchen, ob

ein laparoskopischer Magen-Bypass, bei dem

der größte Teil des Magens ausgeschaltet wird,

den Blutzuckerspiegel und die Stoffwechsel-

situation normalisieren und Spätschäden des

Diabetes verhindern kann. Die DIASurg-2-

Studie ist deutschlandweit die erste kontrol-

lierte Studie zu dieser Fragestellung. Sie wird

von der Manfred-Lautenschläger-Stiftung mit

1,5 Millionen Euro unterstützt. In Deutschland

leiden fast acht Millionen Menschen an einem

Typ-2-Diabetes. Zwei Millionen werden mit

Insulin behandelt. Nach Schätzungen liegen die

Behandlungskosten pro Patienten bei ca. 6.000

Euro im Jahr. Vielen Patienten drohen lang-

fristig schwere Gefäßschäden, u.a. an Nieren,

Augen und Herz.

Die DIASurg-2-Studie baut auf den positiven

Ergebnissen früherer Untersuchungen auf: Bei

übergewichtigen Patienten führt ein chirur-

gischer Magen-Bypass bekanntermaßen nicht

nur zur Gewichtsreduktion, sondern meist auch

zur Heilung oder Besserung des Diabetes, so

dass kein Insulin mehr gespritzt werden muss.

Eine Pilotstudie an der Universitätsklinik Hei-

delberg, die DIASurg-1-Studie, an der 20 nur

mäßig übergewichtige Diabetiker teilgenom-

men hatten, erzielte sehr erfolgversprechende

Ergebnisse. Internationale Studien haben schon

mehrfach gezeigt, dass der Blutzucker bei Dia-

betikern durch bariatrische Operationen (Adi-

positaschirurgie) normalisiert werden kann.

Allerdings war der Untersuchungszeitraum die-

ser Studien bislang nur auf Monate bis wenige

Jahre postoperativ beschränkt.

Die chirurgische Therapiestrategie bei Diabestes

vom Typ 2 und Normalgewicht ist herausfor-

dernd und nicht unumstritten, bietet aber große

Chancen. Warum eine chirurgische Bypass-

Operation wirkt, ist derzeit noch nicht bekannt.

Es wird vermutet, dass die verkürzte Magen-

passage zu einer veränderten Ausschüttung von

Hormonen im Magen und Dünndarm führt. Bei

der DIASurg-2-Studie soll der Wirkmechanis-

mus untersucht werden. Alle Patienten werden

zunächst von internistischen Diabetesexperten

untersucht und nach den modernsten Richtli-

nien behandelt, bevor sie einer der beiden Stu-

diengruppen randomisiert zugeordnet werden:

50 Prozent der Patienten werden nach den aktu-

ellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für

Diabetes durch medikamentöse Therapie be-

handelt, 50 Prozent der Patienten erhalten eine

Magen-Bypass-Operation. Die Studienleitung

erfolgt durch die Chirurgische Universitätsklink

Heidelberg.

Einschlusskriterien in die Studie sind:

• insulinabhängiger Diabetes mellitus vom

Typ 2, Insulintherapie über mindestens drei

Monate

• endokrinologische Untersuchung durch einen

Diabetologen

• Alter: 18 bis 65 Jahre

• Body-Mass-Index: 26 bis 35 kg/m2

• Glukagon stimuliertes C-Peptid größer oder

gleich 1,5 ng/ml

• HbA1c ≥ 7 Prozent

• Nachweis mindestens einer mikrovaskulären

Manifestation des Diabetes

Anmeldungen zur Patientenvorstellungen für

eine Überprüfung zur Aufnahme in die Studie

bitte über folgende Sekretariate: Prof. Dr. Tho-

mas W. Kraus (Klinik für Allgemein-, Viszeral-

und Minimal Invasive Chirurgie, Adipositas-

zentrum Frankfurt Nordwest, Fon (069) 7601-

3234, [email protected]) oder Dr.

Christian-Dominik Möller (Diabeteszentrum

Rhein-Main, Bürgerhospital Fon (069) 1500-

275, [email protected]).

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 7601-3204

www.krankenhaus-nordwest.de

www.buergerhospital-ffm.de

kAnn EinE oPErAtion An MAGEn Und dünndArM diABEtES hEilEn?Adipositaszentrum frankfurt nordwest und diabeteszentrum rhein-Main am Bürgerhospital nehmen gemeinsam an diASurg-2-Studie teil.

nEuIgkEITEn

christian-dominik Möller, chefarzt der klinik für diabetologie und Ernährungsmedizin am Bürgerhospital frankfurt, diabeteszentrum rhein-Main

Die Frankfurter Stiftungskrankenhäuser vertie-

fen ihre medizinische Zusammenarbeit weiter:

Ab Juli 2013 werden die Gefäßchirurgie am

Krankenhaus Nordwest und die Diabetolo-

gie am Bürgerhospital im Angiologisch-

Diabetologischen Zentrum zusammenarbeiten.

frAnkfUrtEr StiftUnGSkrAnkEnhÄUSEr vErtiEfEn ihrE zUSAMMEnArBEitdiabetologen am Bürgerhospital frankfurt und Gefäßchirurgen am krankenhaus nordwest arbeiten zukünftig hand in hand im Angiologisch-diabetologischen zentrum.

nEuIgkEITEn

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Haustiere haben einen hohen Stellenwert in der

Familie. Sie vermitteln emotionale Nähe und le-

bendige Wärme. Vor allem für viele ältere Men-

schen ist das Haustier zum wichtigsten Bezugs-

partner geworden – besonders dann, wenn sie

alleinstehend sind. Kommt es beispielsweise bei

einem Krebsleiden zum Krankheitsfortschritt,

führt dieser wegen des nicht eingrenzbaren sta-

tionären Aufenthalts auf der Palliativstation bei

Mensch und Tier, neben der Strukturänderung,

auch zu einer Änderung der Bezugsperson. Nicht

nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für

das Haustier stellt das eine Belastungsprobe dar.

Wiederholt wurde Schwester Juliane Kunze von

Patienten auf der Palliativstation mit dem

Wunsch konfrontiert, noch einmal ihr Haustier

zu sehen, um Abschied nehmen zu dürfen. Zu-

sammen mit verschiedenen Fachbereichen – der

Leitung der Krankenhaushygiene, der ärztlichen

Leitung der Palliativstation, der betriebsärztli-

chen Leitung und einer Tierpsychologin – ent-

wickelte sie ein Konzept, um die Möglichkeit des

Tierbesuchs auf Station zu prüfen und bedenk-

liche Aspekte zu klären.

Das Ergebnis ist erfreulich: Nach drei Monaten

konnten alle Voraussetzungen erfüllt werden,

um einen Haustierbesuch auf der Palliativsta-

tion zu ermöglichen. Dies hat die Lebensqualität

der Betroffenen wesentlich verbessert. Seitdem

gab es bereits zweimal den Besuch eines Hundes

auf der Palliativstation bei sterbenden Patienten.

Allerdings erfordert der Besuch des vierbeinigen

Besuchers strenge hygienische Vorkehrungen

und einige Vorbereitungen:

• Nachweis sämtlicher erforderlicher Impfun-

gen des Haustieres

• Nachweis eines Verhaltenstests von einem

Tierpsychologen oder Hundetrainer

• Klinikbesuch in Begleitung der jetzigen

Bezugsperson

• Einverständnis des Personals (Ausschluss

einer Tierhaarallergie)

• geeignete Vorkehrungen zur Sicherung des

Haustieres (Leine, Maulkorb etc.)

• Hunde müssen vor dem Besuch ein Vollbad

nehmen

• Hunde und Katzen sind zuvor zu bürsten

• Säuberung der Pfoten des Tieres vor Betreten

des Personalaufzuges

Grundsätzlich ist ein Haustier auf dem Gelände

des Universitätsklinikums nicht gestattet. Daher

ist bei Kontrollen auf dem Gelände die schriftliche

Genehmigung durch die Krankenhaushygiene

nachzuweisen. Besuchstiere dürfen Hunde und

Katzen sein. Das Tier sollte direkt mit dem Auto

bis zum betreffenden Gebäude gebracht werden

und den unmittelbaren Weg in den Personalauf-

zug nehmen. Die zuständige Pflegekraft nimmt

das Haustier am Personalaufzug in Empfang.

Der Haustierbesuch ist nur im Patienteneinzel-

zimmer für maximal zwei Stunden gestattet. Der

Vierbeiner darf keinen Kontakt zu anderen

Patienten haben. Nach dem Besuch ist eine

Händedesinfektion aller beteiligten Personen

erforderlich sowie eine Desinfektion aller Ober-

flächen. Das Patientenbett wird frisch bezogen

und es erfolgt eine gesonderte Bodenreinigung.

Alle Beteiligten sind sich einig, dass die Freude

der Patienten über den Besuch ihres Haustiers

den zusätzlichen Aufwand überwiegt.

Weitere Informationen:

Dr. Christiane Gog

Fon (069) 6301-84087

[email protected]

hAUStiErE könnEn PAlliAtivE BEtrEUUnG UntErStützEn

nEuIgkEITEn

Für die an Diabetes mellitus erkrankten Pa-

tienten hat die enge Abstimmung zwischen

Diabetologen und Gefäßchirurgen große Vor-

teile. Die Prognose hinsichtlich der Erhaltung

von Extremitäten und die Lebensqualität durch

eine zügige Diagnostik, eine optimale Diabetes-

einstellung sowie eine sachgerechte Wundthe-

rapie und eine zeitnahe Gefäßrekonstruktion

werden entscheidend verbessert.

Seit fünf Jahren besteht das Angiologisch-

Diabetologische Zentrum am Bürgerhospital

Frankfurt. In diesem Zentrum werden Patien-

ten mit neuropathischem und angiopathi-

schem diabetischem Fußsyndrom ambulant

und auch stationär behandelt. Bislang wurde

die gefäßchirurgische Behandlung von der

Klinik für Gefäßchirurgie unter Leitung von

Chefarzt Dr. Wolfgang Berkhoff durchgeführt.

Durch das Ausscheiden der Klinik für Ge-

fäßchirurgie am Bürgerhospital übernimmt

die Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie

am Krankenhaus Nordwest unter der Leitung

von Chefarzt Prof. Max Zegelman die gefäß-

chirurgische Versorgung der betroffenen Pa-

tienten. Das Gefäßzentrum am Krankenhaus

Nordwest ist dreifach für die Fachgebiete An-

giologie (allgemeine und konservative Gefäß-

medizin), Gefäßchirurgie und Radiologie

zertifiziert. Vergeben wurde die besondere

Auszeichnung von den Fachgesellschaften für

Angiologie, Gefäßchirurgie und Radiologie.

„Durch die Kooperation werden zukünftig an

beiden Standorten Patienten mit Diabetes

mellitus, einer arteriellen Verschlusskrankheit

und Weichteildefekten an Füßen und Beinen

durch ein hochprofessionelles Team betreut“, so

Zegelman.

Für Christian Dominik Möller, Chefarzt der

Klinik für Diabetologie und Ernährungsme-

dizinv am Bürgerhospital Frankfurt und

Leiter des von der Deutschen Diabetes Ge-

sellschaft zertifizierten Interdisziplinären

Zentrums Diabetischer Fuß DDG (IZDF), steht

fest: „Wir sind überzeugt, dass wir mit die-

ser Zusammenarbeit neue Wege beschreiten

und für betroffene Patienten eine standort-

übergreifende, hochqualitative Betreuung si-

cherstellen, die sich positiv auf beide Standorte

auswirken wird“.

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 7601-3204

www.krankenhaus-nordwest.de

www.buergerhospital-ffm.de

Besuch von hund „Sammy“ auf der Palliativstation

Page 15: AUSGABE 3 / A UGUST 2013 PlusPuls · PlusAUSGABE 3 / A UGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz PlusPuls 1 EDITORIAL „MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE

13

(v.l.n.r.) Prof. Sven Becker, Bundesminister daniel Bahr, Prof. frank louwen, Prof. kai zacharowski, thomas kremer, b-k-p consulting Gmbh, Ministerin nicola Beer, Prof. thomas klingebiel.

Bundesgesundheitsminister Bahr und die Kul-

tusministerin Beer diskutierten an der Frauen-

klinik Gesundheitspolitik im Blickwinkel des

demografischen Wandels und der Qualitäts-

sicherung und -verbesserung. Hier wurden

insbesondere am erfolgreichen Beispiel des

Frankfurter Perinatalzentrums des Universitäts-

klinikums die Maßnahmen zur Reduktion der

Frühgeburt ausführlich erörtert.

Weitere Informationen:

www.kgu.de/zfg

BUndESMiniStEr BAhr zU GASt in dEr frAUEnhEilkUndE Und GEBUrtShilfEAm 8. Mai haben der Bundesminister für Gesundheit daniel Bahr und die hessische kultusministerin nicola Beer die klinik für frauenheil-kunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums besucht. Anlass war der 99. Geburtstag der Universitätsfrauenklinik. initiiert wurde der Besuch von thomas kremer, Geschäftsführer der b-k-p consulting Gmbh.

nEuIgkEITEn

In Deutschland sind in den vergangenen Jahren

große Fortschritte in der Krebsmedizin erzielt

worden, die sowohl die Überlebenschancen

als auch die Lebensqualität von krebskranken

Menschen verbessert haben. Das UCT ist das

einzige Onkologische Spitzenzentrum im Rhein-

Main-Gebiet und in ganz Hessen. Um die ver-

schiedenen Fachdisziplinen in den Bereichen

Diagnostik, Behandlung, Forschung und Aus-

bildung miteinander zu vernetzen, fördert die

Deutsche Krebshilfe nach dem Vorbild der ame-

rikanischen Comprehensive Cancer Center die

Einrichtung Onkologischer Spitzenzentren.

Spitzenzentrum – harte Prüfung erneut be-

standen

Die erneute Förderung des UCT ist das Ergeb-

nis der vierten Ausschreibung „Onkologische

Spitzenzentren“ der Deutschen Krebshilfe e.V.

Nach Prüfung durch eine internationale Gut-

achterkommission fördert die Deutsche Krebs-

hilfe deutschlandweit jetzt zwölf universitäre

Zentren. „Diese Zentren sind regional vernetzt

mit den Kliniken und niedergelassenen Ärzten

der Umgebung und haben in den letzten Jahren

bereits zur Verbesserung der Versorgung von

krebskranken Menschen in Deutschland beige-

tragen“, sagt Gerd Nettekoven, Hauptgeschäfts-

führer der Deutschen Krebshilfe. „Die in den

Spitzenzentren erarbeiteten Standards für die

Versorgung sowie die Erkenntnisse aus der

Krebsforschung sollen auch anderen Versor-

gungsstrukturen zur Verfügung gestellt werden

und letztlich allen Krebspatienten zugute kom-

men. Die Spitzenzentren sowie die von der

Deutschen Krebsgesellschaft initiierten Onko-

logischen Zentren und Organkrebszentren sind

daher auch als Gesamtkonzept zu sehen. Durch

diese Strukturen sollen künftig alle Krebspa-

tienten flächendeckend in Deutschland auf

höchstem qualitätsgesicherten Niveau behan-

delt und versorgt werden.“

Internationale Expertise beeinflusst For-

schung und Versorgung

Das UCT bietet Patienten die Teilnahme an

klinischen Studien an, um neueste Therapie-

ansätze frühzeitig verfügbar zu machen. Eine

wichtige Aufgabe des UCT besteht in der Koor-

dination von Forschungsanstrengungen in der

Krebsmedizin in Frankfurt, um Arbeitsgruppen

mit laborexperimentellen und klinisch-wissen-

schaftlichen Ansätzen zu unterstützen. Zudem

hält das UCT für Krebspatienten verschiedene

ergänzende Angebote vor, wie zum Beispiel

Ernährungsberatung und bewegungstherapeu-

tische Programme (z.B. Sport und QiGong). Die

Psychoonkologie unterstützt Patienten und An-

gehörige während der Behandlung unter ande-

rem mit Einzel-, Paar- und Familiengesprächen,

verschiedenen Kursen (etwa Kunsttherapie am

Krankenbett, Entspannung und Kosmetikse-

minare) und stellt den Kontakt zu Selbsthilfe-

organisationen her. Für Patienten mit einer nicht

heilbaren Tumorerkrankung hält die Palliativ-

medizin am UCT eine ganzheitliche medizini-

sche und pflegerische Betreuung bereit. Beide

Krankenhäuser bringen neben der durchgehend

hohen fachlichen Kompetenz in der klinischen

GroSSEr ErfolG: dEUtSchE krEBShilfE BEStÄtiGt Uct frAnkfUrt AlS SPitzEn-zEntrUM dEr intErnAtionAlEn krEBSMEdizindas Universitäre centrum für tumorerkrankungen (Uct) am Universitätsklinikum frankfurt und dem krankenhaus nordwest erhält erneut eine förderung der deutschen krebshilfe e.v. die gemeinnützige organisation unterstützt das Uct frankfurt mit drei Millionen Euro für einen zeitraum von drei Jahren und bestätigt dem Uct seine Expertise auf dem Gebiet der krebsmedizin.

EInRIchTungEn

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www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 14

klinikEn iM rhEin-MAin-GEBiEt vErEint GEGEn dEn SchlAGAnfAllführende kliniken des rhein-Main-Gebietes in der Behandlung von hirngefäßerkrankungen haben sich in einem regionalen netzwerk zusammengeschlossen, um möglichst vielen Menschen der region eine optimale Schlaganfallbehandlung zu ermöglichen.

EInRIchTungEn

Der Schlaganfall ist deutschlandweit die dritt-

häufigste Todesursache. Regionale Netzwerke

von Krankenhäusern sollen jetzt dafür sorgen,

dass mehr Menschen eine optimale Schlagan-

fallbehandlung erhalten. Das neu gegründete

Interdisziplinäre Neurovaskuläre Netzwerk

Rhein-Main (INVN Rhein-Main) ist eines von

bundesweit 16 Netzwerken, die von der Deut-

schen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) sowie

den Deutschen Gesellschaften für Neurochi-

rurgie (DGNC) und Neuroradiologie (DGNR)

im Rahmen eines Pilotprojektes gefördert wer-

den. Der Verbund geht auf die Initiative des

Krankenhauses Nordwest in Frankfurt, der Dr.

Horst-Schmidt-Kliniken Wiesbaden und des

Universitätsklinikums Frankfurt zurück. Da-

neben kooperieren im INVN auch bereits die

Krankenhäuser Vitos-Klinikum Weilmünster,

Sankt Katharinen-Krankenhaus Frankfurt, Kli-

nikum Hanau und Klinikum Aschaffenburg.

Dieser Kreis dürfte sich in den nächsten Wochen

noch erweitern.

Individuell optimale Therapie für alle Pa-

tienten

Durch die enge Verzahnung der dem INVN

Rhein-Main angehörenden Kliniken gelingt es,

jeden Patienten entsprechend seiner besonderen

Situation optimal zu therapieren. Bei Patienten

mit einem akuten Schlaganfall gehört hierzu

neben der seit Jahren etablierten Thrombolyse-

therapie auf einer Schlaganfallstation auch der

Einsatz von hochspezialisierten katheterba-

sierten Verfahren. Bei diesen Eingriffen wird

Onkologie ihre spezielle, im internationalen

Vergleich herausragende Expertise auf ausge-

wählten Gebieten dieses großen Fachgebietes

in die Kooperation ein. So kommt im UCT in-

ternational maßgebliche Kompetenz zum Bei-

spiel zur Fortentwicklung der Behandlung von

Leukämien, Magenkarzinomen, Hirntumoren,

Leberkrebs und Enddarmtumoren zusammen.

Darüber hinaus besteht insbesondere im Kran-

kenhaus Nordwest langjährige Spezialkenntnis

auf dem Gebiet der Lebensqualitätsverbesserung

von Krebspatienten durch körperliche Aktivität

sowie der Palliativmedizin. „Die Zusammenar-

beit von zwei so selbstbewussten Partnern, die

sich mit viel Engagement der Versorgung ihrer

Patienten widmen, ist eine große Herausforde-

rung. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir den-

noch diesen Weg gewählt haben. Wir sind über-

zeugt davon, dass beide Krankenhäuser in dieser

Kooperation viel voneinander lernen und dass

die Zusammenarbeit den Patienten beider Häu-

ser nutzt“, sagen übereinstimmend die internis-

tischen Onkologen der beiden Krankenhäuser,

Prof. Elke Jäger und Prof. Hubert Serve, beide

Mitglieder des UCT-Direktoriums.

Aus der Champions League – Forschungser-

kenntnis für alle Patienten

„Die Herausforderung besteht darin, die Fort-

schritte in der Krebsmedizin frühzeitig unseren

Patienten verfügbar zu machen“, stellt Dr. Chris-

tian Brandts heraus, der als Onkologe am Uni-

versitätsklinikum Frankfurt und Direktor des

UCT die Geschäfte des Onkologischen Spitzen-

zentrums führt. „Die internationalen Gutachter

fanden besonders bemerkenswert, dass wir die

Ideen und Konzepte der Spitzenforschung aus

der Universität und den Forschungsinstituten

in Frankfurt durch den Zusammenschluss von

Universitätsklinik und Krankenhaus Nordwest

allen Patienten an den beiden Krankenhäusern

zu Gute kommen lassen.“

„Das UCT Frankfurt leistet mit seinen beiden

Standorten sowohl international als auch regio-

nal einen wichtigen Beitrag in der Krebsmedizin.

So tragen wir mit unserer Forschung zur Weiter-

entwicklung und Verbesserung der Behandlungs-

methoden bei Krebserkrankungen bei. Gleich-

zeitig arbeitet das UCT sehr eng mit Kranken-

häusern und niedergelassenen Praxen im Rhein-

Main-Gebiet zusammen und ermöglicht so eine

bestmögliche heimatnahe Versorgung unserer

Krebspatienten“, erklärt Prof. Elke Jäger. „Wir

nehmen die Rolle des UCT als koordinierendes

Zentrum für Frankfurt/Offenbach im Rahmen des

Hessischen Onkologiekonzeptes sehr ernst und

planen, die Errungenschaften des UCT allen Part-

nern zur Verfügung zu stellen, die mit dem UCT

kooperieren. Dabei wird es wichtig sein, die hohe

Qualität der Versorgung von Krebspatienten bei

diesen Kooperationspartnern auch anzuerkennen.“

Fortschritte durch koordinierte, translatio-

nale Forschung

„Auch im Bereich der Grundlagenforschung und

der translationalen Krebsforschung sind wir in

Frankfurt sehr erfolgreich gewesen und konnten

uns als Partnerstandort des Deutschen Krebs-

forschungszentrums im Deutschen Konsortium

für Translationale Krebsforschung etablieren.

Dieses Konsortium – großzügig gefördert vom

Bundesministerium für Bildung und Forschung

– hat exakt die gleichen Ziele wie das UCT:

onkologische Spitzenforschung den Krebspa-

tienten verfügbar zu machen. Hierauf können

wir nun aufbauen“, freut sich der Leukämie-

spezialist Prof. Hubert Serve.

„Am UCT Frankfurt wird in Tumorkonferenzen

an beiden Krankenhäusern von allen Experten

auf dem Gebiet der Krebsmedizin die bestmög-

liche Therapie für jeden einzelnen Patienten

festgelegt“, erklärt der Strahlentherapeut am

Universitätsklinikum, Prof. Claus Rödel, der

als Klinischer Direktor des UCT die Zusam-

menarbeit der Ärzte beider Krankenhäusern

koordiniert und der über große Erfahrungen in

der Koordination internationaler Studien zur

Behandlung des Enddarmkrebses verfügt. „Die

Behandlung erfolgt nach qualitätsgeprüften

Leitlinien“, so Rödel.

„Wir sind stolz auf diese Auszeichnung und se-

hen es als Ansporn, uns weiter zu verbessern

und noch enger zusammenzuarbeiten. Das

UCT eröffnet eine völlig neue Dimension von

Zusammenarbeit zwischen Kliniken getrennter

Trägerschaft“, stellen Prof. Jürgen Schölme-

rich, Vorstandsvorsitzender des Universitätskli-

nikums Frankfurt, und Jürgen Sprekelmeyer,

Geschäftsführer des Krankenhauses Nordwest,

gleichermaßen fest.

Weitere Informationen:

Dr. Christian Brandts

Fon (069) 6301-87 335

www.uct-frankfurt.de

Page 17: AUSGABE 3 / A UGUST 2013 PlusPuls · PlusAUSGABE 3 / A UGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz PlusPuls 1 EDITORIAL „MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE

15

SchnEllEr AlS dEr SchlAGAnfAllAm Universitätsklinikum wurde die erste überregionale comprehensive Stroke Unit (Erweiterte Schlaganfalleinheit) der rhein-Main-region offiziell zertifiziert. die Akutversorgung der Schlaganfallpatienten konnte zudem durch eine noch höhere Behandlungsgeschwindigkeit optimiert werden.

EInRIchTungEn

Der Schlaganfall ist in Deutschland die dritthäu-

figste Todesursache. Auch bei einem Überleben

des Patienten kann er gravierende gesundheit-

liche Folgen haben und zur Pflegebedürftigkeit

führen. Für eine optimale medizinische Be-

handlung sind zwei Aspekte von entscheidender

Bedeutung: Wie schnell beginnt die Akutver-

sorgung und wie gut ist die Folgebehandlung

daran anschließend. Am Universitätsklinikum

Frankfurt wurde am 23. April die erste überre-

gionale Comprehensive Stroke Unit zertifiziert.

Diese Erweiterte Schlaganfalleinheit versorgt

die Patienten nicht nur in der ersten Akutphase,

sondern beginnt in den Folgetagen auch mit der

frühen Mobilisations- und Rehabilitationsbe-

handlung. Studien haben bewiesen, dass dieser

unmittelbare Übergang die mittel- und langfris-

tigen Behandlungsergebnisse klar verbessert.

Parallel konnte durch die Bildung eines Stroke-

Teams und andere Ablaufoptimierungen die so-

genannte „door to needle“-Zeit auf ein Rekord-

niveau verkürzt werden. Unter diesem Begriff

versteht man die Zeit von der Einlieferung ins

Krankenhaus bis zum Beginn der eigentlichen

Behandlung der Schlaganfallsursache. „Wir freu-

en uns, dass wir nicht nur mit der Zertifizierung

unsere Vorreiterrolle in der Schlaganfallbehand-

lung bestätigen können, sondern gleichzeitig mit

unseren hervorragenden „door to needle“-Zeiten

Maßstäbe setzen. Damit bieten wir unseren Pa-

tienten in mehrfacher Hinsicht ein Spitzenniveau“,

sagt Prof. Helmuth Steinmetz, Direktor der Kli-

nik für Neurologie am Universitätsklinikum.

Schneller starten, länger fortführen – die

Zukunft der Schlaganfalltherapie

Die Comprehensive Stroke Unit in der Klinik für

Neurologie des Universitätsklinikums Frankfurt

ist eine 21-Betten-Schlaganfallstation. In einem

Kampf der unterschiedlichen Geschwindig-

keiten wird die rapide Akuttherapie der ersten

Stunden und Tage mit der längerwährenden frü-

hen Mobilisations- und Rehabilitationsbehand-

lung der ersten Tage und Wochen übergangslos

kombiniert.

Anders als früher endet die Stroke-Unit-Be-

handlung nicht zum Beispiel am dritten Tag

mit der Verlegung des Patienten auf eine neu-

rologische Allgemeinstation, sondern wird über

die Akutphase hinaus ohne Wechsel der Station

oder des Behandlungsteams fortgesetzt. Der

Zweck dieser Kombination ist es, gleichzeitig

mit der eigentlichen Schlaganfallbehandlung

bereits weiterreichende interdisziplinäre Reha-

bilitationsmaßnahmen einzuleiten und damit

eine Versorgungslücke zu vermeiden.

Auf der Station stehen neben acht technisch

und personell hochgerüsteten Überwachungs-

betten für die Akutphase weitere 13 Enhanced-

Care-Betten für die direkt anschließende Zeit

zur Verfügung. Hier wird also nicht mehr der

Patient verlegt, sondern die Intensität und Art

der Behandlung seinem individuellen Zustand

angepasst. Das über den gesamten Aufenthalt

hinweg gleichbleibende Team aus besonders

Schlaganfall-erfahrenen Ärzten, Pflegern, Phy-

sio-, Ergo-, Sprach- und Schlucktherapeuten

garantiert eine spezialisierte Betreuung des Pa-

tienten aus einer Hand und im Einklang mit

dem aktuellsten Stand des Wissens.

Frankfurter Vorreiterrolle bestätigt

Diese Kontinuität von Akut- und Postakutpha-

se stammt ursprünglich aus Skandinavien und

England. Das Konzept hat in wissenschaftlichen

Studien zu den bisher besten Langzeitergeb-

nissen der Schlaganfallbehandlung bezüglich

Sterblichkeit, Unabhängigkeit von fremder Hil-

fe sowie der Notwendigkeit der Unterbringung

in einem Pflegeheim geführt. Das Frankfurter

Neurozentrum hat als erste deutsche Univer-

sitätsklinik bereits vor einigen Jahren mit der

Entwicklung und dem Aufbau einer solchen Er-

weiterten Schlaganfalleinheit begonnen. Am 23.

April 2013 wurde sie von der Deutschen Schlag-

anfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche

Schlaganfall-Hilfe als erste überregionale Com-

prehensive Stroke Unit der Rhein-Main-Region

offiziell zertifiziert.

In Rekordtempo an die Wurzel des Übels

Für das Behandlungsergebnis beim Schlagan-

fall zählt jede Minute. Die Zeit vom Beginn der

Symptome bis zur Wiederöffnung der durch den

Schlaganfall verstopften hirnversorgenden Arte-

rie ist entscheidend. Das stoffwechselaktive Ge-

hirngewebe kann ohne Sauerstoff und Glukose

nicht lange überleben. Wie schnell die Patienten

ähnlich der Kathetertherapie beim Herzinfarkt

das zum Schlaganfall führende Blutgerinnsel

aus den Arterien des Gehirnes entfernt. Durch

rasche Verlegungen der Patienten innerhalb des

INVN Rhein-Main werden diese und andere

hochspezialisierte Eingriffe, die nicht in jedem

Krankenhaus rund um die Uhr durchgeführt

werden können, einer größeren Patientenzahl

als bisher ermöglicht.

Auch standardisierte Nachsorge auf höchs-

tem Niveau

Neben der optimalen Notfallversorgung wird

das INVN Rhein-Main sicherstellen, dass

auch die Nachsorge nach einem Schlaganfall

in allen beteiligten Kliniken standardisiert und

dem aktuellen medizinischen Wissen angepasst

erfolgt.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Beratung und

Therapiebegleitung bei selteneren Gefäßerkran-

kungen wie zum Beispiel asymptomatischen An-

eurysmaerkrankungen oder Gefäßmalformatio-

nen. Diese Anomalien der Gehirngefäße werden

meist zufällig entdeckt und führen nicht selten

zu einer erheblichen Verunsicherung der Betrof-

fenen. Hier ist besonders eine fächerübergrei-

fende Abstimmung zur Festlegung des individu-

ellen Behandlungsplanes wichtig. Dies wird in

regelmäßig stattfindenden „Gefäßkonferenzen“

gewährleistet, in denen Vertreter verschie-

dener Fachdisziplinen zusammenkommen –

unter anderem Neurologen, Neurochirurgen,

Neuroradiologen und Strahlentherapeuten

Weitere Informationen:

www.invn.de

Page 18: AUSGABE 3 / A UGUST 2013 PlusPuls · PlusAUSGABE 3 / A UGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz PlusPuls 1 EDITORIAL „MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE

www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 16

in einem Krankenhaus behandelt werden, lässt

sich an der sogenannten „door to needle“-Zeit

ablesen – also der Zeit von der Einlieferung ins

Krankenhaus bis zum Beginn der Behandlung

der Schlaganfallsursache: die Auflösung des ver-

antwortlichen Gerinnsels (Thrombolyse). Für

überregionale Stroke Units wie die am Univer-

sitätsklinikum Frankfurt wurde deshalb von der

Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft eine „door

to needle“-Zeit von unter 30 Minuten als Ziel

festgelegt. In dieser Zeit wird der Patient vom

Rettungsdienst entgegengenommen und zum

Ausschluss alternativer Ursachen werden eine

Labordiagnostik und eine CT-Untersuchung

des Gehirns durchgeführt. Daneben stellen die

Ärzte durch Befragung von Patienten und An-

gehörigen sowie durch eine sorgfältige neurolo-

gische Untersuchung sicher, dass die Symptome

des Patienten tatsächlich auf einen Schlaganfall

zurückzuführen sind.

Seit Ende letzten Jahres gibt es am Frankfur-

ter Uniklinikum ein designiertes Stroke Team.

Durch eine automatische, simultane Benach-

richtigung über das Diensthandy werden zwei

Ärzte sowie der Oberarzt der Stroke Unit, eine

spezialisierte Stroke-Pflegekraft, die Medizi-

nisch-technische Assistentin im Labor und das

CT-Team zusammengerufen. Dank einer schrift-

lich festgelegten Arbeitsanweisung kennt jeder

seine Aufgaben für einen reibungslosen Ablauf.

Mit diesen Maßnahmen konnte die durch-

schnittliche „door to needle“-Zeit in den letzten

Monaten auf unter 20 Minuten gesenkt werden.

Damit liegt sie deutlich unter dem Zielwert der

Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und auf

einem deutschlandweit kaum erreichten Niveau.

Weitere Informationen:

Prof. Helmuth Steinmetz

Fon (069) 6301-5769

[email protected]

BEwEGUnGSchirUrGiE AM hoSPitAl zUM hEiliGEn GEiSt

EInRIchTungEn

Seit 1965 wurden mehr als 10.000 Gelenk-

prothesen im Hospital zum heiligen Geist im-

plantiert. Die Chirurgische Klinik gehört zu

den Pionieren der Implantation künstlicher

Hüftgelenke. In Frankfurt am Main war der

Chefarzt der Chirurgie am Hospital zum hei-

ligen Geist, Dr. Anton Peter, in den sechziger

Jahren der erste Operateur, der mit dem Ersatz

des Hüftgelenks durch Endoprothesen begann.

Später kam die Versorgung mit künstlichen

Kniegelenken hinzu. In den folgenden Jahren

entwickelten sich die medizinischen Bereiche

Hüft- und Kniegelenks-Endoprothetik sowie

arthroskopische Gelenkchirurgie weiter zu dem

Schwerpunkt Muskulo-Skelettale-Chirurgie der

Chirurgischen Klinik am Hospital zum heiligen

Geist.

„Bewegung ist Leben“ – gemäß diesem Motto

wird am Hospital zum heiligen Geist interdiszi-

plinär, kompetent und patientengerecht behan-

delt.

Bewegung ist ein Grundbedürfnis des Men-

schen. Dabei ist Bewegung im Alltag, bei der

Arbeit, im Haushalt und auch bei mehr oder

weniger ausgeprägten Freizeitaktivitäten für

uns ganz selbstverständlich. Unser Bewegungs-

apparat, bestehend aus mehr als 200 Kno-

chen, mehr als 600 Muskeln und einer sie

verbindenden Vielzahl von Sehnen, Bändern

und Knorpeln, ist ein komplexes Organsystem,

welches bei Störungen einer kompetenten Be-

handlung bedarf.

Unfallverletzungen

Unfallverletzungen sind häufige Ursachen einer

Behandlung in der chirurgischen Notaufnahme,

die 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr

diagnostiziert und therapiert. Mit mehr als acht

Millionen Unfallverletzen im Jahre 2010, zehn

Prozent der Gesamtbevölkerung der Bundes-

republik Deutschland, nimmt die Behandlung

von Unfallverletzungen einen großen Anteil der

Tätigkeit ein. Dabei machen Unfälle im Haus-

halt sowie beim Freizeitsport deutlich mehr als

50 Prozent aller Unfallverletzungen aus, gefolgt

von Arbeitsunfällen und Schulunfällen.

Die Behandlung solcher Verletzungen geschieht

ambulant oder stationär und auch operativ in

der Chirurgischen Klinik. Innovative Opera-

tionsverfahren und moderne Implantate bei der

Versorgung von Knochenbrüchen stellen sicher,

dass nach der Versorgung und Nachsorge eine

Mobilität wie vor der Operation wiedererlangt

werden kann.

Da bei unfallbedingten Knochenbrüchen häufig

auch Begleitverletzungen der Weichteile oder

der angrenzenden Organsysteme wie Thorax

und Abdomen vorliegen können, müssen die

(oben und mitte v. l. n. r.) dr. A. Peek, v. hormel, dr. t. forer, G. domsel, Pd k.A. Gawad (unten v. l. n. r.) dr. G. holle, dr. J. herresthal, dr. A. rosenthal

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17

Fachdisziplinen im Team vorhanden sein, um

hier unmittelbar in die Therapie eingebunden

werden zu können.

Erfreulicherweise sank in den letzten Jahren

die Anzahl schwerer und tödlicher Unfallver-

letzungen deutlich. Dies ist auch das Ergeb-

nis einer Vorsorge, die auf wissenschaftlichen

Erkenntnissen der Unfallforschung beruht.

Dennoch sind insbesondere ältere Patienten

im Rahmen des alternden Skeletts häufig von

Frakturen betroffen. So werden bundesweit al-

lein etwa 90.000 Schenkelhalsfrakturen pro

Jahr bei älteren Menschen behandelt. Hierbei

sind die besonderen Gegebenheiten des „alten

Menschen“ zu berücksichtigen, was sich in der

Spezialisierung der sogenannten „Alterstrauma-

tologie“ niederschlägt, die einen weiteren

Schwerpunkt der Klinik darstellt.

Verschleiß

Eine vorausgegangene Unfallverletzung, aber

auch „normaler Verschleiß“ insbesondere bei

z.B. angeborenen Fehlbildungen, kann im Wei-

teren zur Ausbildung einer höhergradigen Ar-

throse der großen Gelenke führen. Hiervon

betroffen sind insbesondere das Knie- und das

Hüftgelenk und mit einem deutlich geringeren

Prozentsatz auch das Schultergelenk.

Das primäre Ziel der endoprothetischen Ver-

sorgung ist dabei die Wiederherstellung der Be-

weglichkeit, die bei fortgeschrittener Arthrose

oft schmerzbedingt bis hin zur Rollstuhlpflich-

tigkeit deutlich eingeschränkt ist.

In mehr als 45 Jahren wurden in der Chirur-

gischen Klinik am Hospital zum heiligen Geist

mehr als 10.000 Endoprotheseneingriffe durch-

geführt. Bis heute besteht eine medizinisch-

inhaltliche Kooperation mit der Endo-Klinik

Hamburg, der zweitgrößten Endoprothetik-

Spezialklinik der Welt.

Implantate werden ständig weiterentwickelt:

Im Hospital zum heiligen Geist werden in der

primären Endoprothetik des Hüftgelenks in

mehr als 80 Prozent der Fälle die sogenannte

Schenkelhals erhaltende Kurzschaftprothese –

CFP (Collum Femoris Preserving) verwendet.

Die Prothese ist gekennzeichnet durch ihre ana-

tomische Form, die an die natürliche Form des

Oberschenkels maximal angepasst ist. Das ent-

scheidende Merkmal ist dabei, dass bei der Im-

plantation der Oberschenkelhals erhalten bleibt.

Dies hat viele Vorteile für die Patienten:

1. Die Operation ist sehr knochensparend.

2. Gerade der Knochenanteil, über den natür-

licherweise die Kraft des Körpergewichts in den

Oberschenkel geleitet wird, bleibt erhalten.

3. Der natürliche Abstand zwischen dem Becken

und dem Oberschenkelknochen (offset) und

damit die natürliche Balance der Hebelkräfte

der Muskulatur bleiben erhalten.

4. Die Implantation kann dabei mit einem mini-

malinvasiven Zugang und einer insgesamt sehr

blutarmen Operation erfolgen. Die postopera-

tive Rekonvaleszenz ist kurz.

Hiermit, so zeigt unsere prospektive Patienten-

erhebung und konsequente Nachuntersuchung,

lassen sich bei mehr als 95 Prozent der Fälle gute

bis sehr gute Ergebnisse erreichen. Dies bestä-

tigt auch die in Hessen verpflichtend durchzu-

führende externe Qualitätssicherung.

Bei der Kniegelenks-Endoprothetik stehen

ebenfalls verschiedene Prothesenmodelle zur

Verfügung. Bei der sogenannten Schlittenpro-

these wird häufig der betroffene mediale, also

innere Gelenkanteil, ersetzt. Häufig verwendet

wird derzeit der sogenannte bikondyläre Ober-

flächenersatz, bei dem die gelenktragenden An-

teile von Femur und Tibia reseziert und prothe-

tisch ersetzt werden. Der Kapsel-Bandapparat

bleibt im Wesentlichen erhalten. Sollte eine

hochgradige Gelenkinstabilität oder eine be-

reits fortgeschrittene extreme Achsdeformität

vorliegen, so ist ggf. eine sogenannte gekoppelte

Scharnierprothese indiziert.

Zur Weiterentwicklung unseres Schwerpunktes

hat die Chirurgische Klinik das operative Spek-

trum auch um die Schulter-Endoprothetik er-

weitert. Gerade bei Arthrosen aber auch bei

Traumata der Schulter bei arthrotisch vorer-

krankten Gelenken oder fortgeschrittener Os-

teoporose ist eine Humeruskopf erhaltende

Frakturversorgung oft nicht mehr möglich, so

dass auch bei der Traumaversorgung eine pri-

mär endoprothetische Versorgung in Erwägung

gezogen werden sollte.

Bei der endoprothetischen Frakturversorgung am

Hüftgelenk steht neben den in bestimmten Fäl-

len geeigneten und bereits dargestellten CFP-

Prothesen auch ein Spektrum sogenannter ze-

mentierter Standardprothesen zur Verfügung.

Im Bereich der Wirbelsäulenerkrankungen wer-

den neben minimalinvasiven neurochirurgischen

Interventionen bei Bandscheibenerkrankungen

auch osteosynthetische Versorgungen bei trau-

matischen Frakturen oder osteoporotischen

Sinterungsfrakturen durchgeführt. Hier kommt

auch das minimalinvasive Verfahren der Kypho-

plastie bei geeigneten Patienten zum Einsatz.

Pd k.A. Gawad, chefarzt der chirurgischen klinik am hospital zum heiligen Geist, bei der Patientensprechstunde

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Deutschlandweit sind je nach Schätzung zwi-

schen drei und fünf Millionen Menschen von

chronischen und komplizierten Wunden be-

troffen. Ihre Behandlung ist eine medizinische

Herausforderung und erfordert eine interpro-

fessionelle und sektorenübergreifende Zusam-

menarbeit der unterschiedlichsten Fachdiszi-

plinen. Seit 2011 wird diese Kooperation am

Frankfurter Universitätsklinikum im UWZ

organisiert, um eine optimale Betreuung der

Patienten zu gewährleisten. Diese gebündelte

Expertise wird jetzt auch externen Patienten

zur Verfügung gestellt. Als Anlaufstelle und

Ansprechpartner führt das Zentrum ab sofort

Begutachtungen und bei Bedarf Behandlungen

von Patienten niedergelassener Ärzte oder ande-

rer Krankenhäuser der Region durch. „Wir freu-

en uns, dass wir auf diesem Weg unsere universi-

tätsmedizinische Expertise allen Betroffenen in

der Region zur Verfügung stellen können“, sagt

Prof. Thomas Schmitz-Rixen, Direktor der Kli-

nik für Gefäß- und Endovascularchirurgie sowie

Leiter des UWZ. „Durch die hervorragende Zu-

sammenarbeit der verschiedenen Fachdiszipli-

nen können wir den Patienten eine Wundthera-

pie auf höchstem Niveau garantieren“, ergänzt

Prof. Roland Kaufmann, Direktor der Klinik für

Dermatologie, Venerologie und Allergologie.

Messbar bessere Resultate bei Wundge-

schwüren

Das Universitätsklinikum Frankfurt zählt bun-

desweit zur Spitzengruppe der Maximalversor-

ger. Hier werden jährlich mehr als 2.500 chro-

nische und komplizierte Wunden, wie etwa das

Dekubitalgeschwür, behandelt.

Ein solcher Dekubitus ist ein Druckgeschwür,

das durch eine hohe und länger anhaltende

Druckbelastung der Haut und des darunterlie-

genden Gewebes hervorgerufen wird. Im Volks-

mund spricht man auch von „Wundliegen“, da

insbesondere immobile Menschen hieran er-

kranken.

Zwar entwickelt sich die Medizintechnologie

in der Diagnostik und Therapie stetig weiter.

Doch obwohl dadurch Krankheiten schneller

und effizienter diagnostiziert und therapiert

werden können, bleibt die Entstehung eines

Dekubitus in Folge eines Krankenhausauf-

enthalts ein weit verbreitetes Problem. Das

Robert-Koch-Institut schätzt, dass jedes Jahr

weit über 400.000 Patienten in Deutschland

einen Dekubitus entwickeln. Im Frankfurter

UWZ wurde deshalb ein standardisierter Stu-

fenplan erarbeitet, der unter anderem eine

Dekubitusvisite auf den Intensivstationen des

Klinikums beinhaltet. Bereits jetzt kann fest-

gestellt werden, dass durch diese Visite die

Dekubitushäufigkeit klar gesenkt werden

konnte. Berechnungen des Klinikums belegen

eine Reduzierung der Dekubitushäufigkeit um

mehr als 50 Prozent.

Verzahnung von Forschung und Therapie

Als universitäre Einrichtung ist das UWZ auch

der Forschung und Lehre verpflichtet. Leit-

gedanke ist die bestmögliche Versorgung der

Patienten durch die Erforschung innovativer

Therapieverfahren. Neue Erkenntnisse werden

unmittelbar in die Praxis eingebracht. Da-

durch werden neben den klassischen Heilungs-

strategien am UWZ auch topaktuelle Behand-

lungsalternativen wie Elektrostimulation, Bio-

chirurgie und Vakuumtherapie durchgeführt.

Die Vakuumtherapie chronischer Wunden

kombiniert einen Wundverschluss mit einem

Abtransportsystem. Dank einem Unterdruck

auf die Wunde wird Wundsekret abgesaugt.

Damit einhergehend wird die Wunde gesäu-

bert, was den Wundverschluss erleichtert und

sogar beschleunigt. Ein bestehendes Wund-

ödem wird verkleinert, die Durchblutung in der

Wunde und damit der Heilungsprozess ge-

diE wUndEn dEr rEGion hEilEnAm Universitätsklinikum frankfurt hat sich das universitäre wundzentrum (Uwz) als Plattform für die versorgung von chronischen wunden und für deren Erforschung etabliert. Jetzt wird das Uwz auch Anlaufstelle und Ansprechpartner für Patienten niedergelassener Ärzte und anderer krankenhäuser.

EInRIchTungEn

Um den steigenden Bedarf der adäquaten

Behandlung von Sportverletzungen gerecht zu

werden, haben wir neben der Notfallbehandlung

Spezialsprechstunden eingerichtet, bei denen

auf die besonderen Bedürfnisse von Sportlern

eingegangen werden kann. Hier spielt insbe-

sondere auch die minimalinvasive Gelenk-

chirurgie eine tragende Rolle. Die herausra-

gende Expertise im Hospital zum heiligen

Geist umfasst mehr als 20.000 durchgeführte

arthroskopische Operationen bei den verschie-

densten Indikationen.

Ein wesentliches Erfolgsmerkmal einer ope-

rativen Behandlung am Bewegungsapparat

ist die postoperative frühzeitige Mobilisierung

und physiotherapeutische Betreuung. Dies ist

nur möglich, wenn eine adäquate Schmerzthe-

rapie eine weitgehend schmerzfreie Bewegung

des Patienten zulässt. Dies wird im Hospital

zum heiligen Geist durch einen 24-Stunden-

Schmerzdienst gewährleistet, der über alle we-

sentlichen Maßnahmen der medikamentösen

und auch kathetergestützten Schmerztherapie

verfügt. Eine weitere Expertise besteht in der

Behandlung chronischer Schmerzen, die häufig

auch posttraumatisch bedingt sein können, im

Rahmen der interdisziplinären multimodalen

Schmerztherapie (IMS).

Das multiprofessionelle Team besteht aus Spe-

zialisten der Orthopädie und Unfallchirurgie

mit spezieller Unfallchirurgie, Neurochirurgie,

Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie und

wird unterstützt durch das Fachpersonal aus

Krankenpflege und Physiotherapie.

Nur im Team ist es möglich, die gewünschten

positiven Ergebnisse zu erreichen. Deshalb

wird großer Wert darauf gelegt, den Patienten

ein komplettes Servicepaket durch individuelle

ärztliche, pflegerische, physiotherapeutische

und räumliche Angebote anzubieten.

Vor diesem Hintergrund hat die Chirurgische

Klinik zur Vervollständigung ihres Angebots

im Bereich der Erkrankung des Muskulo-

Skelettalen-Systems vertrauensvolle externe

Kooperationen für die Plastische Chirurgie und

Orthopädie fest etabliert.

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 7601-3204

www.hospital-zum-heiligen-geist.de

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fördert. Diese und weitere „State oft the Art“-

Verfahren des Wundzentrums am Universitäts-

klinikum Frankfurt sind jetzt auch für alle exter-

nen Patienten der Region zugänglich.

Weitere Informationen:

Prof. Thomas Schmitz-Rixen

Fon (069) 6301-4136 oder 5349

[email protected]

Die Schwangerenambulanz des Bürgerhospitals

Frankfurt hat Anfang Juni neue Räumlichkeiten

bezogen. Der Umzug erfolgte in die frisch re-

novierten, hellen Räume im vierten Stock des

Hospitals in der Nibelungenallee.

Die Sprechzeiten der Schwangerenambulanz

sind montags, dienstags und donnerstags von

9:00 Uhr bis 14:00 Uhr, sowie mittwochs und

freitags von 12:30 Uhr bis 17:00 Uhr. In dieser

Zeit können sich werdende Mütter mit normaler

Schwangerschaft etwa vier bis sechs Wochen vor

dem errechneten Termin zur Geburt anmelden.

Dazu gehören das Ausfüllen der Formulare für

die spätere Geburt sowie ein Gespräch mit einer

Hebamme. Hierzu sind lediglich der Mutterpass

und die Versichertenkarte mitzubringen. Es ist

keine vorherige Terminvereinbarung erforder-

lich, außer für Geburtsplanungen. Eine weitere

Erneuerung sind die telefonischen Sprechzeiten.

Diese sind für Beratungen durch eine Hebam-

me und für Vereinbarungen von CTG-Termi-

nen vorgesehen, sowie für die Vermittlung von

Kursen in der Schwangerschaft und nach der

Geburt. Die Telefonsprechzeiten sind montags,

dienstags und donnerstags von 9:30 Uhr bis

11 Uhr und 13:30 Uhr bis 15 Uhr, sowie mitt-

wochs und freitags von 14:00 Uhr bis 17:30 Uhr.

Die Vereinbarung von Untersuchungsterminen

können in der Hebammen- und auch Arzt-

sprechstunde vorgenommen werden. Das An-

gebot der Schwangerenambulanz wird weiter-

hin durch ein umfassendes Kursangebot ab-

gerundet.

Die Geburtsmedizin am Bürgerhospital

Frankfurt

Jedes Jahr kommen im Bürgerhospital mehr

als 3.020 Kinder auf die Welt, darunter auch

viele Mehrlinge. Die Betreuung von Schwan-

gerschaften mit Zwillingen oder Mehrlingen ist

ein Schwerpunkt der Geburtshilfe am Bürger-

hospital Frankfurt. Mögliche Probleme in der

Schwangerschaft können im Zentrum für Ul-

traschalldiagnostik und Pränatalmedizin recht-

zeitig erkannt werden. Zusammen mit ande-

ren spezialisierten Kliniken im Bürgerhospital

Frankfurt (Neonatologie sowie Neugeborenen-,

Kinderchirurgie und -urologie) und dem Cle-

mentine Kinderhospital ist die Geburtshilfe als

Perinatalzentrum Level I (höchste Versorgungs-

stufe) für die Versorgung von Risikoschwanger-

schaften anerkannt. Das Krankenhaus bietet

ein komplettes Angebot für die vorgeburtliche,

die Früh- und die Neugeborenenbetreuung:

Vom Zentrum für Ultraschalldiagnostik und

Pränatalmedizin, der Klinik für Neonatologie

(intensivmedizinische Behandlung auch ex-

trem kleiner Frühgeborener) bis zur Klinik für

Neugeborenen-, Kinderchirurgie und -urologie

ist alles unter einem Dach vorhanden. Liegen

erhöhte Risiken vor, so planen von Anfang an

Geburtshelfer, Hebammen und Neonatologen

gemeinsam die Geburt des Kindes.

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 1500-1240

www.buergerhospital-frankfurt.de

SchwAnGErEnAMBUlAnz dES BürGErhoSPitAlS frAnkfUrt in nEUEn rÄUMEn

EInRIchTungEn

Empfang in der tagesklinik fischerfeld 2

Nachdem fast zwei Jahren Umbau- und Reno-

vierungsarbeiten ist es seit Mai 2013 soweit:

Die beiden tagesklinischen Stationen, die bisher

über zwei Gebäude verteilt waren, konnten in

der Fischerfeldstraße 2 zusammengeführt wer-

den. Dort wurden neben der Sanierung auch

bessere Zugangsmöglichkeiten geschaffen.

Die bisherigen Räumlichkeiten im Haupt-

haus werden nach ihrer Renovierung für die

somatischen Fächer benötigt, da aus allen ge-

räumigen Mehrbettzimmern Zweibett- und

Dreibettzimmer entstehen und somit der Raum-

bedarf steigt. Die neue Struktur stellt sich so dar,

dass in der Fischerfeldstraße 2 das vierte und

sechste Stockwerk für die beiden Tageskliniken

mit jeweils 20 Plätzen bereit stehen – u. a.

mit Aufenthaltsräumen, Gruppenräumen, ei-

nem Speiseraum, Stationszimmern und Thera-

pieräumen.

Die Patienten halten sich von kurz nach 8:00

bis nachmittags um 16:00 Uhr in der Klinik auf,

übernachten und verbringen das Wochenende

zu Hause, womit eine möglichst wohnortnahe

Behandlung mit Aufrechterhaltung der alltäg-

lichen Strukturen und der Umgebung gewähr-

leistet wird. Denn das erleichtert die Wiederein-

gliederung der Patienten nach der Behandlung

erheblich.

Im fünften Stock befinden sich die Therapie-

räume, das Sekretariat, die Behandlungszimmer

des Chefarztes und der Oberärzte sowie weitere

PSychoSoMAtiSchE tAGESklinik in nEUEr UMGEBUnG iM hoSPitAl zUM hEiliGEn GEiSt

EInRIchTungEn

Page 22: AUSGABE 3 / A UGUST 2013 PlusPuls · PlusAUSGABE 3 / A UGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz PlusPuls 1 EDITORIAL „MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE

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Hepatitis B gehört zu den häufigsten Infektions-

krankheiten weltweit. Nach Schätzungen der Welt-

gesundheitsorganisation wurden bereits zwei

Milliarden Menschen mit dem Virus infiziert und

die Krankheit ist für fast 600.000 Todesfälle im

Jahr verantwortlich. Ein Forscherteam des Uni-

versitätsklinikums Frankfurt hat jetzt in einer

Studie gezeigt, dass ein enger Zusammenhang

zwischen einem Vitamin-D-Mangel und der

Ausbreitung des Hepatitis-B-Virus in der Leber

besteht. Eine niedrige Vitamin-D-Konzentration

im Serum war in dieser Studie eine der stärks-

ten Determinanten für eine immunologisch un-

zureichend kontrollierte Hepatitis B mit hoher

Konzentration des Hepatitis-B-Virus im Blut.

Diese Erkenntnis eröffnet völlig neue Möglich-

keiten für die medikamentöse Behandlung der

Erkrankung. Am 22. Mai 2013 wurden die For-

schungsergebnisse im renommierten internatio-

nalen Fachmagazin Hepatology der weltweiten

Wissenschaftscommunity vorgestellt.

„Man wusste bereits, dass Vitamin D das Im-

munsystem unterstützt und es gibt Belege,

frAnkfUrtEr MEdizinEr GEwinnEn nEUE ErkEnntniSSE zUr hEPAtitiS Bforscher des frankfurter Universitätsklinikums haben herausgefunden, dass vitamin-d-Mangel zur Ausbreitung des hepatitis-B-virus in der leber beitragen könnte. die im renommierten internationalen fachmagazin hepatology publizierten Studienergebnisse schaffen die Grundlage für ein neues und besseres verständnis der viruserkrankung.

FORSchung

Therapieräume und die Ambulanz. Dies erleich-

tert die Kommunikation und Absprache und

das Schaffen eines teamorientierten Klimas. Die

räumliche Nähe schafft zudem ein zusätzliches

Maß an Geborgenheit.

Das Behandlungsspektrum der Klinik umfasst

alle Erkrankungen, bei denen seelische und so-

ziale Faktoren an der Auslösung und/oder der

Aufrechterhaltung der Erkrankung ursächlich

beteiligt sind.

Hierzu gehören:

• Funktionelle psychosomatische Beschwerden

wie Tinnitus, Schwindel, Ohnmachten, Atem-

störungen, Magendarmstörungen, Kopf-

schmerzen, häufiger Harndrang, Schlafstö-

rungen, Sexualstörungen, psychogene Läh-

mungen und psychogene Anfälle

• Organkrankheiten mit psychosomatischer

Komponente wie z.B. Herz-Kreislaufstö-

rungen, essentielle Hypertonie, Asthma

bronchiale, Colitis ulcerosa, Crohn-Krankheit

und Neurodermitis

• Essstörungen wie Anorexia nervosa (Mager-

sucht), Bulimia nervosa und Adipositas

• Psychosomatische Erkrankungen mit ausge-

prägter Angstsymptomatik, depressiver

Symptomatik oder Zwangssymptomatik

• Chronische Schmerzstörungen

Ein Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von

Patienten mit internistisch-psychosomatischen

Erkrankungen, Essstörungen und chronischen

Schmerzsyndromen. Durch die medizinische

Kompetenz der Mitarbeiter und die enge fach-

liche Kooperation mit den anderen Kliniken ist

die Diagnostik und psychosomatische Behand-

lung von Patienten mit gravierenden körper-

lichen Problemen gewährleistet. Nicht behan-

delt werden können Patienten mit ausgeprägten

organischen Psychosyndromen, akuten Psycho-

sen und stoffgebundenen Suchterkrankungen.

Die Klinik arbeitet nach einem psychoanaly-

tischen konfliktzentrierten Konzept unter Ein-

beziehung gruppendynamischer, systemischer

und verhaltensmedizinischer Gesichtspunkte.

Im Zentrum steht die Bearbeitung des jeweils

individuellen Krankheitserlebens, der individu-

ellen Krankheitsverarbeitung und der Verknüp-

fung von Lebensschicksal und Krankheitsbild.

Vor jeder Behandlung findet zur Klärung der

Indikation eine ausführliche ambulante Unter-

suchung der Patienten statt.

Insgesamt ist die Tagesklinik mit 50 psychoso-

matischen Behandlungsplätzen die größte psy-

chosomatische Tagesklinik in Deutschland. Das

Konzept hat sich in den letzten Jahren sehr be-

währt und erfreut sich einer hervorragenden Ak-

zeptanz in der Stadt Frankfurt und Umgebung,

so dass bereits lange Wartezeiten bestehen.

Die Tatsache, dass mit durchschnittlich drei

Einzeltherapiesitzungen von je 50 Minuten pro

Woche dem persönlichen Zugang zum Patien-

ten viel Bedeutung beigemessen wird, mag

zusätzlich dazu beigetragen haben, dass die

Schwellenängste und Stigmatisierungsängste an

Bedeutung verlieren.

Die Gesamtstruktur der Klinik sieht heute wie

folgt aus:

• 30 vollstationäre Behandlungsplätze

• 50 tagesklinische Behandlungsplätze

• Konsiliar- und Liaisondienste

• Psychoonkologie

• Interdisziplinäre Multimodale Schmerzthera-

pie (IMS)

Mit dem Umzug in die Fischerfeldstraße 2

ist auch der längst überfällige Übungsraum

fertiggestellt geworden, der mit Hilfe des För-

dervereins der Psychosomatischen Klinik am

Hospital zum heiligen Geist bestückt werden

konnte.

Die Fischerfeldstraße 2, in der auch die Ambu-

lanzen der Chefärzte der Medizinischen Klinik,

der Chirurgie und der Gynäkologie und Ge-

burtshilfe untergebracht sind, erstrahlt nun in

neuem Glanz. Ein Tag der offenen Tür ist für

Samstag, den 28. September 2013, geplant.

Weitere Informationen:

Dr. Wolfgang Merkle

Fon (069) 2196-2101

[email protected]

Aufenthaltsraum zwischen den therapien

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dass es eine Rolle bei wichtigen Lebererkran-

kungen wie etwa der Hepatitis C spielt“, erklärt

Forschungsgruppenleiter Dr. Christian Lange.

„Die Verbindung von Vitamin-D-Mangel und

chronischer Hepatitis B war dagegen bisher

unbekannt.“ In einer Studie konnte das For-

schungsteam von Januar 2009 bis Dezember

2012 insgesamt 203 Patienten mit chronischer

Hepatitis B untersuchen, die zuvor noch keine

Behandlung für ihre Infektion erhalten hatten.

Bei diesen wurde im Rahmen der Studie die

Vitamin-D-Serumkonzentration (25-Hydroxy-

vitamin D) gemessen. Ausgeschlossen wurden

Patienten, die auch mit dem Hepatitis-C-Virus,

HIV oder Hepatitis-D-Virus infiziert waren, die

exzessiv Alkohol konsumierten oder an Leber-

krebs bzw. anderen bösartigen Tumoren litten.

Resultate zeigen klaren Zusammenhang

Die Ergebnisse zeigen, dass 37 Prozent der Pa-

tienten mit chronischer Hepatitis B einen ausge-

prägten Vitamin-D-Mangel aufwiesen (weniger

als zehn ng/mL), 47 Prozent hatten einen mä-

ßigen Vitamin-D-Mangel (zwischen zehn bis 20

ng/mL) und nur bei 19 Prozent war der Vitamin-

D-Level auf einem normalen Niveau (mehr als

20 ng/mL). Weitergehende Analysen belegen,

dass eine hohe Konzentration von Hepatitis-B-

Viren im Blut ein starker Indikator für einen

niedrigen Vitamin-D-Spiegel ist. Beispielsweise

lag bei Patienten mit einer Hepatitis-B-DNA

unter 2.000 IU/mL die mittlere Vitamin-D-

Serumkonzentration bei 17 ng/mL und bei Pa-

tienten mit einer Hepatitis-B-DNA von 2.000 IU/

mL und mehr (ein Schwellenwert, der eine

Therapiebedürftigkeit anzeigt) bei elf ng/mL.

Ergebnisse eröffnen neue Möglichkeiten

Ein kausaler Zusammenhang beider Parameter

wurde durch gegenläufige Entwicklungen der

jeweiligen Serumkonzentrationen im Jahresver-

lauf nahegelegt: Stieg die Vitamin-D-Serumkon-

zentration durch den Einfluss des Sonnenlichtes

im Sommer und Herbst, sank die Konzentration

an Hepatitis-B-Viren im Blut (und umgekehrt in

Monaten mit niedriger Sonnenlichtexposition).

„Unsere Resultate legen eine kausale Verbin-

dung zwischen einem Vitamin-D-Mangel und

einer hohen Konzentration von Hepatitis-B-Vi-

ren im Blut nahe“, erklärt Dr. Lange. Mit dieser

Erkenntnis könnten sich neue Möglichkeiten

für die Therapie der Viruserkrankung ergeben.

„In weitergehenden Studien untersuchen wir

derzeit, wie Vitamin D konkret zur Behandlung

der chronischer Hepatitis B eingesetzt werden

kann“, so Dr. Lange.

Publikation:

“Low Vitamin D Serum Concentration is Associated

with High Levels of Hepatitis B Virus (HBV) Replica-

tion in Chronically Infected Patients.” Harald Farnik,

Jörg Bojunga, Annemarie Berger, Regina Allwinn,

Oliver Waidmann, Bernd Kronenberger, Oliver T.

Keppler, Stefan Zeuzem, Christoph Sarrazin and Chri-

stian M. Lange. Hepatology, published online 2013

May 22. doi: 10.1002/hep.26488.

Weitere Informationen:

Dr. Christian Lange

Fon (069) 6301-87838

[email protected]

„Unsere resultate legen eine kausale verbindung zwischen einem vitamin-d-Mangel und einer hohen konzentration von hepatitis-B-viren im Blut nahe“, erklärt forschungsgruppen-leiter dr. christian lange.

Schizophrenie ist eine schwere psychische

Erkrankung. In Deutschland werden pro Jahr

etwa 13.000 Menschen erstmals mit dieser

Diagnose konfrontiert. Die Betroffenen leiden

unter zahlreichen Symptomen, unter ande-

rem an kognitiven Defiziten, die zu beruflichen

und sozialen Einschränkungen führen. In der

Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und

Psychotherapie des Universitätsklinikums

Frankfurt wird jetzt eine Studie durchge-

führt, mit der die Grundlagen der Erkrankung

erforscht werden sollen. Konkret wird geprüft,

ob es einen Zusammenhang zwischen der

Aktivität bestimmter Hirnareale und der Ge-

dächtnisleistung gibt und ob dieser Zusam-

menhang von bestimmten Ausprägungen der

Gene abhängig ist. Das Projekt soll zu einem ge-

naueren Verständnis der für die Krankheit rele-

vanten Mechanismen im Gehirn beitragen und

die Grundlage für eine verbesserte Diagnostik

und Therapie für Patienten mit Schizophrenie

schaffen. Für diese Studie werden noch Angehö-

rige von schizophrenen Patienten, Patienten mit

Schizophrenie und gesunde Kontrollpersonen

gesucht.

Ablauf der Studie

Die Untersuchungen gliedern sich in drei Teile.

Zu Beginn wird den Teilnehmern eine Blut-

probe abgenommen (40 ml Blut). Daraus wer-

den später bestimmte Gene untersucht, die

einen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko für

Schizophrenie haben könnten. In der ersten

Sitzung wird dann ein Test mit Verständnis-

und Lernübungen durchgeführt, der auch Auf-

gaben zur Gedächtnisleistung beinhaltet. In

der zweiten und dritten Sitzung bearbeiten die

Teilnehmer erneut Gedächtnisaufgaben, wäh-

rend parallel ihre Gehirnstruktur und -funktion

mit Hilfe der Magnetresonanztomographie

(MRT) aufgenommen werden. Die Ergebnisse

der Tests werden ausschließlich in pseudonymi-

UntErSUchUnG dES GEdÄchtniSSES BEi SchizoPhrEniEGesucht werden Angehörige von schizophrenen Patienten, Patienten mit Schizophrenie sowie gesunde kontrollpersonen für eine Schizophreniestudie des Universitätsklinikums frankfurt. die Ergebnisse sollen die Grundlage für eine verbesserte therapie legen.

FORSchung

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An der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik

und Psychotherapie des Universitätsklinikums

Frankfurt werden das autonome Nervensystem

und seine Reaktion auf Stresssituationen in ei-

ner Studie erforscht. Die Wissenschaftler wollen

herausfinden, auf welche Weise das autonome

Nervensystem bei verschiedenen psychischen

Erkrankungen beeinträchtigt ist und welche

Faktoren es beeinflussen. Konkret wird unter-

sucht, wie die Personen physisch auf Stress rea-

gieren und ob Medikamente sich positiv auf die

Stressbewältigung auswirken. Mit den Ergeb-

nissen könnten die medikamentöse Behandlung

und damit die Therapie der Betroffenen opti-

miert werden. Für diese Studie werden gesunde

Kontrollpersonen im Alter von 18 bis 65 Jahren

gesucht. Die Probanden erhalten einen Einblick

in die psychiatrische Forschung und können da-

mit einen wichtigen Beitrag für die Wissenschaft

leisten. Die Teilnahme ist gesundheitlich unbe-

denklich.

Ablauf der Studie

Es finden zwei Termine mit jeweils einer

Dauer von 20 Minuten statt. Dabei werden

die Herzfrequenz, Atemfrequenz, Hautleitfä-

higkeit und Hauttemperatur der Probanden

erfasst. Den Testpersonen werden dafür eini-

ge Kabel angelegt und die Werte für wenige

Minuten in einer Ruhephase ohne jegliche

Kommunikation gemessen. Die Ruhephase

bietet eine stabile Rahmensituation, in de-

nen sich die Messungen sinnvoll vergleichen

lassen. Die Patienten haben bereits in Ruhe-

lage auf Grund ihrer psychischen Erkrankung

eine weniger schwankende und zugleich hö-

here Herzfrequenz als gesunde Personen.

Daher hoffen die Forscher, aus diesen Mess-

werten nützliche Erkenntnisse über die

Stressbewältigung gewinnen zu können.

Die Daten unterliegen der ärztlichen Schweige-

pflicht.

Interessenten können sich für weitere Fragen

und zur Anmeldung an gesundeprobanden@

web.de oder (0163) 6302613 wenden.

Weitere Informationen:

Simone Plaszczyk

Fon (0163) 6302613

[email protected]

hElfEn MEdikAMEntE GEGEn StrESS?die Psychiatrie am Universitätsklinikum frankfurt sucht gesunde kontrollpersonen für eine Studie, die den nutzen von Medikamenten bei der Stressbewältigung psychisch kranker Patienten untersucht.

FORSchung

sierter Form verarbeitet und in anonymisierter

Form veröffentlicht.

Interessenten können sich telefonisch un-

ter (069) 6301-83783 oder per E-Mail unter

[email protected]

informieren und anmelden.

Für die Teilnahme an der Studie, die zugunsten

der betroffenen Patienten große Therapiefort-

schritte bringen soll, erhalten die Probanden als

Dankeschön die MRT-Bilder ihres Gehirns.

Weitere Informationen:

Dr. Viola Oertel-Knöchel

Fon (069) 6301-83783

[email protected]

Zwei Krankheiten, zwei Erreger: Beide kann

eine damit infizierte Zecke beim Stich auf ihren

Wirt übertragen. Während die Frühsommer-

Meningoenzephalitis (FSME), eine Form der

Hirnhautentzündung, von einem Virus verur-

sacht wird, ist Borreliose die Folge einer Infek-

tion mit einem Bakterium der Gattung Borrelia.

Borreliose äußert sich zunächst meist durch

einen ringförmigen Hautausschlag, kann aber

auch eine Reihe weiterer Krankheitserschei-

nungen und Komplikationen verursachen.

Wo sich Mensch und Zecke treffen

Obwohl es Zecken überall in Mitteleuropa gibt,

treten Krankheitsfälle des Menschen sehr unter-

schiedlich verteilt auf. Als Risikogebiete gelten

Landkreise, in denen in den Vorjahren Erkran-

kungen beim Menschen aufgetreten sind. Doch

das eigentliche Risiko steckt in den Zecken

selbst. Der Anstieg der zeckenübertragenen

Krankheiten – mit in Deutschland geschätzten

bis zu 100.000 Borreliose-Neuinfektionen im

Jahr – macht es nötig, mehr über die Verbrei-

tung und das Leben der Zecken zu erfahren, vor

wAS zEckEn in Sich vErStEckEn: StUdiE zEiGt vErBrEitUnG infiziErtEr zEckEn iM rhEin-MAin-GEBiEtdas regionale infektionsrisiko zeckenübertragener krankheiten wird bisher daran abgeschätzt, wie viele krankheitsfälle in den vorjahren in der region auftraten. Untersuchungen darüber, wie viele zecken die Erreger von lyme-Borreliose oder frühsommer-Meningoenzephalitis in sich tragen, fehlten in hessen dagegen. wissenschaftler des Biodiversität und klima forschungszentrums und des Universitätsklinikums frankfurt sammelten und analysierten deshalb tausende von zecken im rhein-Main-Gebiet. ihre im fachmagazin ticks and tick-borne diseases veröffentlichte Studie zeigt: der Main ist eine Barriere zwischen unterschiedlich belasteten Gebieten.

FORSchung

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23

allem über ihr Potenzial als sogenannte Vektoren

für Zoonosen, also als Überträger vom Tier auf

den Menschen übertragbarer Krankheiten. „Das

Risiko einer Ansteckung ist dort hoch, wo viele

Menschen draußen unterwegs sind und auf mit

den Erregern befrachtete Zecken treffen“, erläu-

tert Entomologe Dr. Jens Amendt.

Also ist es wichtig, zu wissen, wie belastet die

Zecken wirklich sind. Die Wissenschaftler des

Biodiversität und Klima Forschungszentrums

(BiK-F) und des Universitätsklinikums Frank-

furt haben daher Zecken aus dem Ballungsge-

biet Rhein-Main gesammelt. Insgesamt 12.497

Zecken der Art Ixodes ricinus, des Gemeinen

Holzbocks, streiften sie aus der Vegetation he-

raus. Die gesammelten Zecken wurden nach

Entwicklungsstadium geordnet und einzeln

oder gruppenweise auf potenziell ansteckende

Fracht untersucht.

Von den neun Untersuchungsgebieten der Stu-

die gelten vier als Risikogebiete für die Früh-

sommer-Meningoenzephalitis (FSME). Nur in

diesen Risikogebieten enthielt ein kleiner Teil

der Proben (0,08 Prozent) auch das FSME ver-

ursachende Virus. Die Erreger der Borreliose,

Bakterien des Borrelia-burgdorferi-Komplexes,

kamen dagegen in allen Untersuchungsgebie-

ten vor; insgesamt wurden sie in 9,5 Prozent

der infizierten Zecken gefunden. Die bei weitem

häufigste Art unter den fünf nachgewiesenen

Borrelien-Spezies war mit 81,3 Prozent Borrelia

afzelii.

„Wenn man die regionale Verteilung betrachtet,

waren südlich des Mains deutlich mehr Zecken

positiv für Borrelia-Arten als nördlich davon“,

sagt Dr. Ulrich Kuch vom Biodiversität und Kli-

ma Forschungszentrum. „Der Main stellt also

eine natürliche Barriere dar.“ Das kann daran

liegen, dass Flüsse für die Wirtstiere – mit Aus-

nahme von Vögeln und Fledermäusen – ein kaum

überwindbares Hindernis sind, das auch die

Zecken und die in Wirt und Zecke transportier-

ten Krankheitserreger an der Ausbreitung hindert.

„Als nächstes muss nun geklärt werden, wel-

che Tiere im Rhein-Main-Gebiet vor allem

als Reservoir für Borrelien und andere Krank-

heitserreger Bedeutung haben. Ein besseres

Verständnis der Wechselwirkungen zwischen

Wirt-Überträger-Pathogen, Umwelteinflüssen

und menschlicher Aktivität kann letztlich auch

helfen, bessere Strategien zur Eindämmung von

Krankheiten zu entwickeln“, stellt Amendt in

Aussicht.

Publikation:

Bingsohn L, Beckert A, Zehner R, Kuch U, Oehme R,

Kraiczy P, Amendt J (2013): Prevalences of tick-borne

encephalitis virus and Borrelia burgdorferi sensu lato

in Ixodes ricinus populations of the Rhine-Main regi-

on, Germany. Ticks and Tick-borne Diseases (2013),

http://dx.doi.org/10.1016/j.ttbdis.2012.11.012

Weitere Informationen:

Dr. Jens Amendt

Fon (069) 6301-7571

[email protected]

ins netz gegangen: der Gemeine holzbock (ixodes ricinus)copyright: J. Amendt

wissenschaftlerin auf zeckenjagd

Am Frankfurter Universitätsklinikum wurde

weltweit erstmalig ein MRT-Gerät umfassend

aufgerüstet. Siemens Healthcare hat im Ins-

titut für Diagnostische und Interventionelle

Radiologie ein Upgrade des 1,5-Tesla-MRT-

Systems Magnetom Avanto durchgeführt.

Damit steht dem Universitätsklinikum jetzt

neueste Technik zur Verfügung, ohne dass

der tonnenschwere Magnet des MRT-Geräts

ausgetauscht werden musste. Das schonende

Bildgebungsverfahren bietet bei sehr vielen

Krankheiten eine verbesserte Diagnose. „Wir

sind sehr froh, dass wir unseren Patienten

immer topaktuelle MRT-Technologie anbie-

ten können und zugleich die finanziellen Res-

sourcen des Krankenhauses sowie die Umwelt

schonen konnten“, sagt Prof. Thomas J. Vogl,

Direktor des Instituts für Diagnostische und

in frAnkfUrt wEltwEit ErStES UMfASSEndES UPGrAdE EinES MAGnEtrESonAnz-toMoGrAPhEn rEAliSiErtUniversitätsklinikum frankfurt ist vorreiter eines ressourcenschonenden Erneuerungsprozesses und erhält „State of the Art“-technologie ohne die kosten, den Aufwand und den Materialverbrauch eines vollständig neuen Systems.

ThERApIEn unD mEThODEn

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www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 24

Zur Entscheidung über die finanziellen Hilfen

für die Krankenhäuser in der Koalition erklärt

der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Kran-

kenhausgesellschaft (DKG) Georg Baum: „Ein

gutes Gesetz für die Krankenhäuser. Binnen

der nächsten 18 Monate erhalten die Kranken-

häuser zusätzliche Mittel von ca. einer Milliar-

de Euro. Das ist eine große und wichtige Hilfe

bei der Bewältigung der bislang ungedeckten

Kostenlasten und schafft zumindest für das

laufende und das nächste Jahr den Kranken-

häusern Luft. Zu begrüßen ist, dass die Mittel

ab 1. August 2013 und damit schnell fließen

sollen. Zugleich setzt die Koalition das wich-

tige ordnungspolitische Signal, dass die Kosten

des steigenden medizinischen Bedarfs, die

Morbiditätslasten, nicht länger einseitig den

Krankenhäusern über die sogenannte doppelte

dEUtSchE krAnkEnhAUSGESEllSchAft hilfE vErSchAfft klinikEn lUft

AuS pOLITIk unD gESELLSchAFT

Interventionelle Radiologie am Universitäts-

klinikum Frankfurt.

Geringerer Aufwand mit vollem medizi-

nischem Ertrag

Das Universitätsklinikum erhält durch das Up-

grade die Technologie eines MRT-Geräts der

neuesten Generation. Der Clou dabei: Der Auf-

wand ist durch die Erneuerung viel geringer als

bei einer vollständigen Neuanschaffung. Denn

das bei weitem größte und schwerste Teil, der

Magnet, wird nicht erneuert. Der Magnetring

mit einem Durchmesser von rund zwei Metern

und einem Gewicht von mehreren Tonnen kann

nur mithilfe eines Krans und durch eine bau-

liche Sonderöffnung in den vorgesehenen Raum

transportiert werden. Das ist mit einem erheb-

lichen logistischen Aufwand verbunden und

hätte in Frankfurt durch den temporären Weg-

fall eines MRTs massiv die Arbeit der Radiologie

beeinträchtigt. Beim Upgrade bleibt der speziell

eingerichtete Raum erhalten, den Magnet lässt

man stehen und die neue Rahmentechnologie

kommt zum Magneten. „Diese Lösung redu-

ziert die baulichen Kosten. Umbauten in der

Kabine und der Elektronik entfallen ebenso wie

Aufwand und Kosten für einen Kran“, erläutert

Prof. Vogl. Durch eine reibungslose Umsetzung

wurde der laufende Betrieb nur minimal beein-

trächtigt. „Es gab einen extrem guten Zeitplan,

der von allen Seiten eingehalten und damit

perfekt erfüllt wurde“, zeigt sich Prof. Vogl sehr

zufrieden mit der Arbeit seines Teams und der

zuständigen Mitarbeiter von Siemens.

Verbesserte Qualität, mehr Einsatzgebiete

Bei der Magnetresonanztomographie werden

Bilder aus dem Körperinneren des untersuchten

Patienten mit Hilfe von Magnetfeldern und Ra-

diowellen erzeugt. Weil bei dem Verfahren im

Gegensatz zu Röntgenaufnahmen keine Strah-

lung erzeugt wird, ist es besonders schonend.

Obwohl nur ein Teil des gesamten Systems

erneuert wurde, bietet das jetzt in Frankfurt

installierte Upgrade Magnetom Avantofit ak-

tuellste Siemens-Technologie: „Gerade der di-

rekte Vergleich von Untersuchungsergebnissen

derselben Patienten vor und nach dem Upgrade

zeigt sehr deutlich die Verbesserung. Betrachtet

man die Bilder nebeneinander, kann man so-

fort sehen, wie sich die Technologie entwickelt

hat“, so Prof. Vogl. Die verbesserte Bildqualität

verschafft Arzt und Patient klare Vorteile, bei-

spielsweise beim Erkennen von Tumoren. Au-

ßerdem ermöglicht das System ein noch breite-

res Einsatzspektrum. Die neue Software bietet

Möglichkeiten für die Untersuchung von Brust,

Wirbelsäule und großen Gelenken. Störende

Artefakte wie beispielsweise Implantate können

aus den Bildern herausgefiltert und damit auch

Körperregionen in der Nähe von Metallimplan-

taten dargestellt werden. Dank der neuesten

sogenannten Tim-4G-integrierten Spulentech-

nologie wird zudem eine schnellere und verbes-

serte Ganzkörperbildgebung erreicht, was den

Patientenkomfort erhöht und eine genauere

Diagnose ermöglicht.

Klare Vorteile für die Patienten durch indivi-

dualisierbare Anwendung

Ein weiterer entscheidender Vorteil der neuen

Technologie für die Patienten ergibt sich durch

den Einsatz sogenannter „Dot engines“. Dabei

handelt es sich um vollständig standardisierte

Untersuchungsprotokolle, die je nach Konstitu-

tion des zu untersuchenden Menschen angepasst

werden können, um die Untersuchungszeit für

ihn zu minimieren. Dies beinhaltet an die Patien-

ten angepasste Atmungskontrollen, die Puls-

überwachung, die Planung der Untersuchung

sowie die Anpassung der Kontrastmittelmenge

an Gewicht und Alter der Person. Die Qualitäts-

sicherung wird durch die Untersuchungsproto-

kolle ebenfalls erleichtert und optimiert.

Nicht zuletzt auch die Arbeitsabläufe werden

durch das neue System verbessert. Mit der neu-

en Technik lassen sich Untersuchungen standar-

disieren und sogar komplexe Untersuchungsab-

läufe automatisieren. Damit können im gleichen

Zeitraum mehr Patienten vom runderneuerten

MRT-Gerät profitieren.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Thomas J. Vogl

Fon (069) 6301-7277

[email protected]

die verbesserte Bildqualität des runderneuerten Magnetresonanz-tomographen verschafft Arzt und Patient klare vorteile.

der runderneuerte Magnetresonanztomographermöglicht ein noch breiteres Einsatzspektrum.

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25

„Die große Finanzierungsnot vieler Kliniken ist

in der Politik angekommen. Das ist gut so“, be-

wertet Dieter Bartsch, Präsident der Hessischen

Krankenhausgesellschaft (HKG), das Hilfspaket

für die Krankenhäuser, das soeben vom Bundes-

tag beschlossen wurde. Demnach werden den

bundesdeutschen Kliniken in den kommenden

anderthalb Jahren zusätzliche Mittel von ins-

gesamt rund einer Milliarde Euro zur Ver-

fügung gestellt. „Dieses Geld ist dringend nötig,

um die vorangegangenen Kürzungsbeschlüs-

se der Bundesregierung seit dem Jahr 2011

zu kompensieren und um die immensen Stei-

gerungen für Personal-, Energie- und Sach-

kosten einigermaßen aufzufangen“, so Bartsch

weiter. Positiv bewertete er auch, dass die

Kliniken zusätzliche finanzielle Mittel für die

Beschäftigung und die Ausbildung von Hy-

gieneärzten und Hygienefachkräften erhalten.

„Somit werden die Krankenhäuser bei ihren

Anstrengungen zur Verbesserung der Quali-

tät und der Sicherheit unterstützt. Finanzhil-

fen dienen also letztlich immer dem Wohle der

Patienten.“

Im Vergleich zu den Anfangsdiskussionen um

das Förderprogramm seien nun abschließend

deutliche Verbesserungen erreicht worden,

etwa, dass die Finanzhilfen noch in diesem Jahr

zeitnah fließen sollen. Gleichzeitig werde mit

dem Zweijahrespaket auch die Grundlage für

eine sachgerechte Weiterentwicklung der Kran-

kenhausfinanzierung in der nächsten Legisla-

turperiode geschaffen, in deren Mittelpunkt die

dauerhafte Existenzsicherung der Krankenhäu-

ser stehen müsse. Ziel sei dabei eine faire Kran-

kenhausfinanzierung, frei von Fehlanreizen und

Kollektivhaftungseffekten.

Bartsch führt das Ergebnis der politischen

Beratungen unter anderem darauf zurück,

dass auch viele hessische Krankenhäuser mit

Aktionen, Appellen und Informationsveran-

staltungen in den vergangenen Wochen sehr

nachdrücklich um eine Verbesserung ihrer Fi-

nanzsituation gekämpft haben. Auch die Unter-

stützung des Hessischen Sozialministers Stefan

Grüttner im vorausgegangenen Gesetzgebungs-

verfahren zu diesem Maßnahmenbündel habe

sicherlich mit dazu beigetragen, dass ein durch-

aus akzeptables Förderpaket geschnürt worden

ist, so Bartsch.

Weitere Informationen:

Hans Ditzel

Fon (06196) 409961

[email protected]

www.hkg-online.de

hESSiSchE krAnkEnhAUSGESEllSchAft„da ist ein akzeptables förderpaket geschnürt worden“ – hkG-Präsident dieter Bartsch zu den vom Bundestag beschlossenen finanzhilfen für die krankenhäuser

AuS pOLITIk unD gESELLSchAFT

Degression auferlegt werden sollen. Das ist eine

gute und konstruktive Grundlage für die in der

nächsten Legislaturperiode geplante Reform zur

Weiterentwicklung der Krankenhausfinanzie-

rung, in deren Mittelpunkt die Neukonzeption

der Finanzierung von Leistungszuwächsen und

damit der Preisbildungsmechanismus für die

Krankenhausleistungen stehen muss. Ziel dabei

muss eine faire Krankenhausfinanzierung, frei

von Fehlanreizen und Kollektivhaftungseffek-

ten, sein.

Auch mit der Bereitstellung von zusätzlichen

finanziellen Mitteln für die Beschäftigung und

Ausbildung von Hygieneärzten und Fachkräf-

ten werden die Krankenhäuser bei ihren An-

strengungen zur Verbesserung der Qualität und

Sicherheit durch das vorgesehene Förderpro-

gramm unterstützt.“

Weitere Informationen:

Moritz Quiske

Fon (030) 39801-1020

[email protected]

Die H.W. & J. Hector Stiftung hat Prof. Oliver

T. Keppler, Direktor des Instituts für Medi-

zinische Virologie am Universitätsklinikum

Frankfurt, mit dem Hector-Forschungspreis

2013 ausgezeichnet. Der Wissenschaftler er-

hielt den in Deutschland renommiertesten und

höchstdotierten Forschungspreis auf dem HIV/

AIDS-Gebiet für seine Arbeit unter dem Titel

„SAMHD1 restricts HIV-1 infection in resting

CD4(+) T cells“. Die Studie wurde im Fachmaga-

zin Nature Medicine veröffentlicht. Die Stiftung

würdigte, dass mit den Forschungsergebnissen

„die Grundlage zur eingehenden Erforschung

wichtiger Fragen in der HIV/AIDS-Erkrankung

geschaffen wird.“ Außerdem haben Gutachter

und Kuratorium „auch die klinische Bedeutung

dieser Ergebnisse als fundamental angesehen.“

Die Stiftung betonte zudem, der Preis solle über

die konkrete Studie hinaus als Auszeichnung für

Prof. Kepplers Forschungstätigkeit insgesamt

verstanden werden, die auch in der Anerken-

nung des von ihm geleiteten Instituts als Natio-

nales Referenzzentrum für Retroviren bereits

bestätigt worden sei. Die Verleihung des Preises

erfolgte am 14. Juni im Rahmen des deutsch-

österreichischen HIV-AIDS-Kongresses in Inns-

bruck.

Gegenspieler des HI-Virus identifiziert

Das HI-Virus kann sich in verschiedenen Wirts-

höchStE dEUtSchE AUSzEichnUnG für frAnkfUrtEr hiv-forSchErProf. oliver t. keppler vom Universitätsklinikum frankfurt wurde der hector-forschungspreis 2013 verliehen. Es handelt sich um den in deutschland renommiertesten und höchstdotierten forschungspreis in der hiv/AidS-forschung

AuSzEIchnungEn

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www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 26

zellen des menschlichen Körpers vermehren

und erreicht so langfristig eine Schwächung

des Immunsystems, die zur AIDS-Erkrankung

führt. CD4-T-Lymphozyten – sogenannte T-

Helferzellen – sind die Hauptzielzellen des Vi-

rus. Bei normaler Funktion sind sie ein wichtiger

Bestandteil des Immunsystems für die allgemei-

ne Infektionsabwehr. Diese T-Helferzellen exis-

tieren in aktivierter und in ruhender Form. Die

ruhenden Zellen bilden das große Reservoir der

T-Helferzellen. Nur in aktivierter Form teilen sie

sich und sind einerseits in der Infektionsabwehr

aktiv, andererseits sind sie dann aber auch für

die HIV-Infektion empfänglich. Nach Eintritt in

die Zellen muss das HI-Virus seine Erbinforma-

tion von einer RNA in eine DNA umschreiben.

Diese sogenannte Reverse Transkription ist ein

entscheidender Schritt im Prozess der Virus-

vermehrung. Forscher versuchen seit langem

zu ergründen, warum sich das HI-Virus in den

aktivierten, nicht aber in den ruhenden T-Hel-

ferzellen vermehren kann.

Bremsblock für die Virusvermehrung

An diesem Punkt setzte die Studie „SAMHD1

restricts HIV-1 infection in resting CD4(+) T

cells“ an, die Prof. Keppler als verantwortlicher

Leiter gemeinsam mit einem internationalen

Forscherteam durchgeführt hat. Das Protein

SAMHD1 wird als zentraler Gegenspieler von

HIV in ruhenden T-Helferzellen identifiziert.

SAMHD1 vermindert die Spiegel der Nukleotid-

Bausteine in der Zelle. Diese Bausteine benötigt

wiederrum auch HIV, um seine Erbinformation

umzuschreiben. Die Studie konnte durch un-

terschiedliche experimentelle Ansätzen zeigen,

dass das HI-Virus seinen Vermehrungsprozess

in diesen Zellen nur dann erfolgreich aufneh-

men kann, wenn der Einfluss des antiviralen

SAMHD1-Proteins ausgeschaltet wurde.

Diese Erkenntnis schafft die Grundlage für

die Beantwortung einer zentralen Frage der

AIDS-Forschung: Warum wird im Verlauf der

HIV-Infektion die Immunabwehr insbesondere

durch das Absterben ruhender T-Helferzellen

geschwächt? Paradoxerweise scheint es möglich,

dass die neu aufgeklärte Hemmung der Virus-

vermehrung in ruhenden T-Helferzellen durch

SAMHD1 mitverantwortlich für gerade deren

Zellsterben ist. Die Forscher arbeiten jetzt da-

ran, Wege zur Unterdrückung dieses Zelltods

zu finden, um neue Strategien im Kampf gegen

HIV/AIDS zu entwickeln.

Nationales Referenzzentrum für Retroviren

Seit 2012 leitet Prof. Oliver Keppler das Ins-

titut für Medizinische Virologie am Univer-

sitätsklinikum Frankfurt und ist Ordinarius

an der Goethe-Universität. Unter seiner Lei-

tung ist die Frankfurter Virologie noch im

selben Jahr vom Robert-Koch-Institut zum

„Nationalen Referenzzentrum für Retroviren“

berufen worden. Das Institut wurde damit zum

deutschen Referenzlabor für die Routine- und

Spezialdiagnostik von HIV-Infektionen sowie

für Stellungnahmen zu Fragen der Krankheits-

entstehung.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Oliver T. Keppler

Fon (069) 6301-5219

[email protected]

Das MRE-Netz Rhein-Main hat jetzt erst-

mals an 25 Krankenhäuser und 15 Altenpfle-

geheime in der Region das MRE-Siegel verlie-

hen. Zu den für ihre hohen Hygienestandards

ausgezeichneten Krankenhäusern in Frank-

furt gehören das Krankenhaus Nordwest, das

Bürgerhospital Frankfurt, das Hospital zum

heiligen Geist sowie das Clementine Kinder-

hospital.

Das MRE-Siegel wird an Einrichtungen verge-

ben, die nachweisbar einen hohen Hygienestan-

dard setzen und geeignete Maßnahmen zur Ver-

meidung von Infektionen mit multiresistenten

Keimen ergreifen. Dazu gehören Schulungen

und Fortbildungen zu antibiotikaresistenten

Erregern sowie die Umsetzung sachgerechter

Hygienemaßnahmen.

MRE-Netz Rhein-Main

Multiresistente Erreger (MRE) sind Bakte-

rien, die gegen viele Antibiotika resistent

geworden sind, sodass zur Behandlung von

Infektionen mit diesen Keimen nur noch

wenige bis keine wirksamen Antibiotika zur

Verfügung stehen.

Das 2010 gegründete MRE-Netz Rhein-Main

umfasst inzwischen neun Städte und Land-

kreise (Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden und

Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis, Main-

Kinzig-Kreis, Landkreis Offenbach, Rhein-

gautaunuskreis und Wetteraukreis). Unter der

Schirmherrschaft des Hessischen Sozialminis-

teriums sowie der organisatorischen Leitung

von neun Gesundheitsämtern der Region arbei-

ten medizinische Einrichtungen, Einrichtungen

der ambulanten und der stationären Pflege so-

wie die Landesärztekammer Hessen, die kas-

senärztliche Vereinigung, Einrichtungen des

Rettungsdienstes und Krankentransports und

Labore zusammen. Ziele des Netzwerks sind:

die Rate der Entstehung und Verbreitung von

multiresistenten Erregern (MRE) in der Region

zu vermindern, die Behandlung und die Reha-

bilitation der MRE-Patienten zu verbessern und

einer Stigmatisierung von Menschen mit MRE

entgegen zu wirken.

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 7601-3204

frAnkfUrtEr StiftUnGSkrAnkEnhÄUSEr ErhAltEn MrE-SiEGEl

AuSzEIchnungEn

Prof. oliver t. keppler wurde der hector-forschungspreis 2013 verliehen.

Page 29: AUSGABE 3 / A UGUST 2013 PlusPuls · PlusAUSGABE 3 / A UGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz PlusPuls 1 EDITORIAL „MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE

27

Immer mehr Arbeitgeber setzen auf das Thema

Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Wett-

bewerb um die besten Fachkräfte: Auch das

Bürgerhospital Frankfurt und das Clementine

Kinderhospital nehmen am Programm „beruf-

undfamilie“ teil. Sie wurden dafür in Berlin

neben weiteren Unternehmen, Hochschulen

und Institutionen mit dem seit 15 Jahren von

der berufundfamilie gGmbH – eine Initiative

der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – erteilten

Zertifikat ausgezeichnet. Überreicht wurden die

Zertifikate von Dr. Kristina Schröder, Bundes-

ministerin für Familie, Senioren, Frauen und

Jugend, Dr. Bernhard Heitzer, Staatssekretär im

Bundesministerium für Wirtschaft und Techno-

logie, und Dr. John Feldmann, Vorsitzender des

Vorstands der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.

„Als familienbewusster Arbeitgeber leisten wir

einen wichtigen Beitrag dazu, dass sich die Rah-

menbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter weiter verbessern“, so Dr. Petra

Maksan, Vorstandsmitglied des Vereins Frank-

furter Stiftungskrankenhäuser e.V., die die Aus-

zeichnung in Berlin entgegennahm. „Wir wollen

für Mütter eine bessere Vereinbarkeit von Fami-

lie und Karriere – und wir wollen mehr Väter,

die sich neben ihrem Beruf auch Zeit für ihre

Familie nehmen wollen.“

In den nächsten drei Jahren werden im Bür-

gerhospital und Clementine Kinderhospital

verstärkt zahlreiche familienfreundliche Maß-

nahmen angeboten. Flexible Arbeitszeiten, Un-

terstützung und Beratung bei Kinderbetreuung

und pflegebedürftigen Familienmitgliedern so-

wie ein eigenes Kinderhaus für die Betreuung

von Kindern von ein bis sechs Jahren werden

bereits angeboten. Zusätzliche Maßnahmen, wie

z.B. Flexibilisierung der Schichten, Erweiterung

der Kinderbetreuungsangebote sowie Betreu-

ung und Beratung von Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern, die eine Familienauszeit nutzen

möchten, wurden in einem Arbeitsworkshop

erarbeitet und sollen in Zukunft von Mitarbei-

terinnen und Mitarbeitern mit Unterstützung

betrieblicher Ansprechpartner genutzt werden.

Neben Eltern mit ihren Kindern wird das ge-

samte familiäre Umfeld, wie Großeltern, Ge-

schwister, Lebenspartnerschaften und sonstige

Angehörige, in den Begriff Familie einbezogen.

Mit der Teilnahme am Programm „berufundfa-

milie“ wollen das Bürgerhospital und das Cle-

mentine Kinderhospital Fachkräfte gewinnen

bzw. halten, die Arbeitsbedingungen verbessern

und die Zufriedenheit und Motivation der Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeiter steigern.

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 7601-3204

www.buergerhospital-ffm.de

www.clementine-kinderhospital.de

vErEinBArkEit von BErUf Und fAMiliE: BürGErhoSPitAl Und clEMEntinE kindErhoSPitAl ErhAltEn zErtifikAt zUM AUdit BErUfUndfAMiliE

AuSzEIchnungEn

dr. Petra Maksan nahm in Berlin das zertifikat audit berufundfamilie entgegen (dritte von rechts).

Glioblastome sind die häufigsten bösartigen

Hirntumore bei Erwachsenen. Die Heilungs-

chancen für Betroffene sind bisher sehr schlecht.

Die Überlebensrate der Patienten, bei denen ein

Glioblastom diagnostiziert wurde, liegt nach

drei Jahren bei unter 20 Prozent. Dr. Florian

Andreas Geßler (28), Assistenzarzt in der Klinik

für Neurochirurgie am Frankfurter Universitäts-

klinikum, hat nun im Rahmen seiner Doktorar-

beit herausgefunden, dass das Protein mit dem

Namen Tissue Factor (TF) für das Tumorwachs-

tum mitverantwortlich ist. Auf dieser Grundlage

konnte er auch einen Antikörper identifizieren,

durch den das Tumorzellwachstum deutlich

reduziert werden kann. Für diese Arbeit hat

Dr. Geßler den Förderpreis des Burse e.V.

für herausragende wissenschaftliche Leistun-

gen erhalten. Die Auszeichnung wurde am 27.

Juni im Rahmen der Akademischen Feier der

Freunde und Förderer der Goethe-Universität

offiziell übergeben. „Ich freue mich, dass Dr.

Geßlers hervorragende wissenschaftliche Leis-

tung mit diesem Preis gewürdigt wird. Mit sei-

ner Arbeit hat er die Grundlage für eine wirk-

samere Therapie von Glioblastomen gelegt“,

sagt Prof. Volker Seifert, Direktor der Klinik für

Neurochirurgie am Universitätsklinikum und

Geßlers Doktorvater.

Das Signal zum Tumorwachstum dämpfen

Wegen des unkontrollierten Wachstums der

Glioblastome ist das Verständnis der moleku-

laren Prozesse von Zellvermehrung und -inva-

sion für eine wirksame Therapie notwendig.

Es ist bekannt, dass das Protein TF die Blut-

gerinnung mit auslöst und damit eine für

den Körper wichtige Funktion bei Verlet-

zungen erfüllt. Demgegenüber konnte aber in

vorherigen Studien auch eine zentrale Rolle

von TF bei der Ausbreitung verschiedener Tu-

moren nachgewiesen werden. Dr. Geßler hat in

seiner Arbeit konkret den Einfluss von TF auf

das Verhalten von Hirntumoren untersucht. Für

die Ausbreitung von Tumoren – wie bei vielen

anderen Veränderungen der Zellen auch – sind

sogenannte Signale notwendig, durch die zellu-

läre Veränderungsprozesse erst in Gang gesetzt

werden. In der Forschungsarbeit konnte nach-

AntikörPEr BrEMSt hirntUMorEin frankfurter wissenschaftler hat einen Antikörper identifiziert, mit dem die Ausbreitung von hirntumoren eingeschränkt werden kann. dafür erhält der nachwuchsforscher den förderpreis des Burse e.v. für herausragende wissenschaftliche leistungen.

AuSzEIchnungEn

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www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 28

Auf dem Deutsch-Österreichischen AIDS-Kon-

gress, der vom 12. bis 15. Juni 2013 in Innsbruck

stattfand, erhielt der Frankfurter Valentin We-

ber den mit 3.000 Euro dotierten Nachwuchs-

forscherpreis der Deutschen AIDS-Gesellschaft

(DAIG). Der 29-jährige wissenschaftliche Mit-

arbeiter der Frankfurter Universitätskinderkli-

nik (Schwerpunkt Stammzelltransplantation

und Immunologie – wissenschaftliche Arbeits-

gruppe Dr. Christoph Königs) erhielt die Aus-

zeichnung für seine Arbeit zur neurokognitiven

Leistungsfähigkeit HIV-positiver Kinder und

Jugendlicher unter antiretroviraler Langzeit-

therapie. Annette Haberl, die den Preis für die

DAIG übergab, betonte die besondere Bedeu-

tung des Nachwuchsforscherpreises für die zu-

künftige HIV-Forschung in Deutschland und

freute sich besonders, dass die Auszeichnung in

diesem Jahr nach Frankfurt geht.

Weitere Informationen:

www.daignet.de/site-content/die-daig

nAchwUchSforSchErPrEiS dEr dEUtSchEn AidS-GESEllSchAft GEht nAch frAnkfUrt

AuSzEIchnungEn

gewiesen werden, dass TF eine wesent-

liche Funktion in der Signalübermittlung von

Hirntumorzellen hat und daher zu einer

Vermehrung von Tumorwachstum, -zellbe-

wegung und -invasion führt. Darüber hinaus

konnte Dr. Geßler zeigen, dass die Proteine

PAR-2 und beta-Arrestin 1 wesentlich an der

durch TF vermittelten Signalübertragung

beteiligt sind und wichtige Funktionen in

der Entwicklung der Tumoren besitzen.

In Kenntnis dieser Ergebnisse wurde in der

Arbeit ein Antikörper eingesetzt, der die

Signalübermittlung von TF hemmt, gleichzei-

tig jedoch die wichtige Gerinnungsinitiierung

von TF nicht beeinträchtigt. Mit dem Anti-

körper behandelte Glioblastomzellen zeigten

in der Folge eine deutlich reduzierte Tumor-

zellbewegung sowie -invasion und auch das

Tumorzellwachstum war reduziert. Die Un-

terdrückung der TF-Signale mit Hilfe eines

Antikörpers stellt also einen vielversprechen-

den Ansatz zur Therapie der bösartigen Hirn-

tumore dar.

Weitere Informationen:

Dr. Florian Andreas Geßler

[email protected]. florian Andreas Geßler erhielt den förderpreis des Burse e.v.

Annette haberl, vorstandsmitglied der dAiG, ver-leiht in innsbruck den nachwuchsforscherpreis der deutschen AidS-Gesellschaft an valentin weber.

valentin weber erläutert dem Auditorium die Grundzüge seiner forschungsarbeit.

Dr. Emmanouil Fokas, Assistenzarzt und wissen-

schaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Strahlen-

therapie und Onkologie, wurde am 9. Mai 2013

mit dem renommierten Hermann-Holthusen-

Preis der Deutschen Gesellschaft für Radioon-

kologie (DEGRO) ausgezeichnet. Der mit 5.000

Euro dotierte Preis wurde ihm auf dem 19. Jah-

reskongresses der DEGRO in Berlin verliehen.

Dr. Fokas erhielt diese Auszeichnung als

Würdigung seiner Forschungsarbeiten zur

Bedeutung des Tumor-Mikromilieus für die

Wirksamkeit der Radiotherapie sowie für

die Kombination der Bestrahlung mit neuen,

zielgerichteten Krebsmedikamenten, die unter

anderem in so renommierten Fachzeitschrif-

ten wie Cancer Research und Journal of the

diE StrUktUr dES tUMorS vErStEhEn Und GEziElt AnGrEifEnwissenschaftler des frankfurter Uniklinikums von der deutschen Gesellschaft für radioonkologie geehrt.

AuSzEIchnungEn

dr. Emmanouil fokas, Assistenz-arzt und wissen-schaftlicher Mitar-beiter der klinik für Strahlentherapie und onkologie

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Der Herbert Sinnecker–Christian Kunz Award

wurde anlässlich des diesjährigen XII. Interna-

tional Jena Symposium on Tick-borne Diseases

in Weimar an Dipl.-Biol. Claudia Hammer-

schmidt aus der Arbeitsgruppe von Prof. Peter

Kraiczy (Institut für Medizinische Mikrobio-

logie und Krankenhaushygiene, Universitäts-

klinikum Frankfurt) vergeben. Der Preis wird an

junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-

ler für ihre herausragenden Arbeiten auf dem

Gebiet der Zecken-übertragenden Krankheiten

verliehen.

Frau Hammerschmidt konnte die aus 23 in-

ternational renommierten Experten bestehen-

de Jury von ihrer Arbeit zur Aufklärung eines

neuen Immun-Evasionsmechanismus bei Bor-

relia bavariensis sp. nov. überzeugen. Diese mit

Neuroborreliose assoziierte, humanpathogene

Borrelienspezies ist in der Lage, die Aktivierung

des Komplementsystems durch direkte Interak-

tion mit Komponenten des bakteriolytisch wir-

kenden, terminalen Komplementkomplexes, zu

inhibieren. Im Rahmen ihrer Arbeit gelang Frau

Hammerschmidt die Identifizierung zweier bak-

terieller Membranproteine, die unabhängig von-

einander an unterschiedliche Komplementpro-

teine binden und damit die Assemblierung des

terminalen Komplementkomplexes verhindern.

Diese effiziente Inaktivierungsstrategie ermög-

licht Borrelia bavariensis in Humanserum zu

überleben und später Organmanifestationen der

Borreliose hervorzurufen.

Weitere Informationen:

[email protected]

hErBErt SinnEckEr-chriStiAn kUnz AwArd für diPl.-Biol. clAUdiA hAMMErSchMidtherbert Sinnecker-christian kunz Award for Junior research in the field of tick-borne diseases an dipl.-Biol. claudia hammerschmidt vergeben.

AuSzEIchnungEn

National Cancer Institute publiziert wurden.

Nach einem Forschungsstipendium am Gray

Institute for Radiation Oncology and Biology,

University of Oxford, verstärkt Dr. Fokas

seit Juli 2012 die klinische und translationale

Forschung an der Klinik für Strahlenthera-

pie und Onkologie des Universitätsklinikums

Frankfurt, insbesondere im Rahmen des

DKTK-Forschungsschwerpunktes „Imaging and

Radiooncology”.

Weitere Informationen:

www.degro.org/jsp_public/cms/

index.jsp?top=4&left=1

der herbert Sinnecker–christian kunz Award wurde anlässlich des diesjährigen Xii. international Jena Symposium on tick- borne diseases in weimar an dipl.-Biol. claudia hammerschmidt aus der Arbeitsgruppe von herrn Prof. Peter kraiczy (institut für Medizinische Mikrobiologie und krankenhaushygiene, Universitäts-klinikum frankfurt) vergeben.

Dr. Adyani-Fard ging in ihrer Dissertation der

Frage nach, ob auch unter Berücksichtigung

des Vorhandenseins von Füllungsrändern, die

selbst ein Risikofaktor für bakterielle Beläge und

damit Parodontitis sind, bei wurzelkanalgefüll-

ten Zähnen stärkerer parodontaler Knochenab-

bau vorliegt als bei pulpagesunden Zähnen ohne

Wurzelkanalfüllung des gleichen Patienten.

Sie untersuchte 53 Patienten, bei denen im Zuge

einer Parodontitistherapie Röntgenbilder ange-

fertigt worden waren. Auf den Röntgenbildern

bestimmte Dr. Adyani-Fard den Abstand der

Zahnkronen zum Kieferknochen (ein Maß für

parodontale Zerstörung) und verglich Zähne

mit und ohne Wurzelkanalfüllung. Ein erhöhtes

Risiko für Knochenabbau lag nur bei Rauchern

vor. Wurzelkanalgefüllte Zähne zeigten nicht

mehr Knochenabbau als Zähne ohne Wurzelka-

nalfüllung.

Weitere Informationen:

www.med.uni-frankfurt.de/zahnklinik/

Polikliniken/Parodontologie/

dr. dAnA AdyAni-fArd Mit wiSSEnSchAftSPrEiS dEr UnivErSitÄt wittEn/hErdEckE AUSGEzEichnEtdr. dana Adyani-fard, doktorandin in der Poliklinik für Parodontologie des zzMk (carolinum) der Goethe-Universität frankfurt wurde mit dem mit 3.000 Euro dotierten, bundesweit ausgelobten wissenschaftspreis für ihre dissertation „Approximaler knochenabbau kontralateraler zähne mit und ohne wurzelkanalfüllung bei Parodontitispatienten“ ausgezeichnet. die verleihung fand am 17. April 2013 in witten/herdecke statt.

AuSzEIchnungEn

dr. dana Adyani-fard, doktorandin in der Poliklinik für Parodontologie des zzMk (carolinum) der Goethe-Univer-sität frankfurt

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Seit dem 1. April ist Bettina Irmscher neue Kauf-

männische Direktorin und Mitglied des vierköp-

figen Vorstands am Frankfurter Universitäts-

klinikum. Sie tritt damit die Nachfolge von Dr.

Hans-Joachim Conrad an, der Ende 2012 in Ru-

hestand gegangen ist. Nach Frankfurt wechselte

Frau Irmscher vom Universitätsklinikum Ros-

tock, wo sie seit 2003 in gleicher Funktion tätig

war. Für ihre dortigen Verdienste wurde sie 2010

als „Klinikmanagerin des Jahres“ ausgezeichnet.

Als Motivation für den Wechsel nennt Frau Irm-

scher einerseits persönliche Gründe. „Frankfurt

ist meine Heimatstadt, hier bin ich aufgewachsen,

hier habe ich studiert“, erklärt sie. Zugleich sei

das Frankfurter Universitätsklinikum ein Zen-

trum des medizinischen Fortschritts und wegen

seiner Größe und Komplexität eine besonders

reizvolle Herausforderung. Die herausragenden

Leistungen in Forschung, Lehre und Kranken-

versorgung haben dem Haus eine internationale

Reputation verschafft, die es äußerst attraktiv

mache, betont die Kaufmännische Direktorin.

Auch die anderen Vorstandsmitglieder des Uni-

versitätsklinikums sind sehr zufrieden mit die-

ser personellen Verstärkung. „Wir freuen uns,

mit Frau Irmscher eine im wörtlichen wie auch

übertragenen Sinne ausgezeichnete Kaufmän-

nische Direktorin gewonnen zu haben“, sagt

Prof. Jürgen Schölmerich, Vorstandvorsitzender

und Ärztlicher Direktor. Das verantwortliche

Hessische Ministerium für Wissenschaft und

Kunst blickt ebenfalls erwartungsfroh auf die

Zusammenarbeit: „Mit Frau Irmscher konnten

wir eine profilierte Spitzenmanagerin für diese

zentrale, bedeutende Funktion gewinnen. Ex-

zellentes Management ist eine wichtige Voraus-

setzung, um das Universitätsklinikum Frankfurt

als Standort von Spitzenforschung, exzellenter

Lehre und medizinischer Grundversorgung im

Prozess der weitreichenden Modernisierung und

umfangreichen Investitionen im Wettbewerb zu

positionieren“, sagte die hessische Ministerin für

Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann.

Rückkehr in die Heimat, zurück zur Alma Mater

Bettina Irmscher wurde 1958 in Hamburg ge-

boren. Aufgewachsen ist sie jedoch in Frankfurt

am Main, wo sie auch an der Goethe-Universität

Betriebswirtschaftslehre studierte. Sie arbeitete

nach dem Studium erst in einem Wirtschafts-

prüferunternehmen in Mainz und dann als Kon-

zernrevisorin der Degussa AG in Frankfurt. Ab

1994 war sie zunächst Dezernentin und ab 1996

Verwaltungsdirektorin an der Universitätsklinik

der Martin-Luther-Universität in Halle an der

Saale. 2003 wechselte sie als Kaufmännische

Direktorin an die Universitätsklinik Rostock. In

dieser Funktion wurde sie 2010 auf dem 8. Rhei-

nischen Kongresses für Gesundheitswirtschaft

zur „Klinikmanagerin des Jahres“ gewählt. Mit

dieser Auszeichnung wurden ihre besonderen Ver-

dienste um die wirtschaftliche Konsolidierung

der Universitätsmedizin in Rostock gewürdigt.

Große aber auch sehr reizvolle Herausforde-

rungen

Für Bettina Irmscher steht das Frankfurter

Uniklinikum vor den generellen Problemen ei-

ner jeden Universitätsmedizin: Defizite bei Fi-

nanzierung und Investitionsmitteln. Um diese

Herausforderung besser meistern zu können,

sieht Frau Irmscher eines ihrer zentralen Ziele in

der fortgesetzten Optimierung der bestehenden

Trennungsrechnung zwischen Krankenversor-

gung auf der einen, und Forschung und Lehre

auf der anderen Seite. In enger Zusammenarbeit

mit dem Dekan des Fachbereichs Medizin, Prof.

Josef Pfeilschifter, werden hier die Lösungen

für Morgen weiterentwickelt. Zugleich betont

Frau Irmscher, dass gemeinsam mit der Poli-

tik Modelle für eine zukunftssichere Kranken-

hausfinanzierung erarbeitet werden müssen.

Universitätskliniken wie die in Frankfurt böten

Hochleistungsmedizin, die über das aktuelle ge-

setzliche Abrechnungssystem nicht adäquat ge-

deckt sei. Außerdem müssten modernste Geräte

für eine Krankenversorgung, die Forschungser-

gebnisse unmittelbar umsetzt, nicht nur ange-

schafft, sondern auch instand gehalten werden.

„Hier entstehen Kosten, für die wir mehr In-

vestitionsmittel brauchen“, erklärt die Kauf-

männische Direktorin.

Konkrete Schritte

Um das hohe Niveau der Krankenversorgung

trotz der Finanzierungslücken halten zu kön-

nen, will Frau Irmscher die medizinischen und

nichtmedizinischen Arbeitsprozesse am Klini-

kum weiter verbessern. Außerdem will sie bei

den vorhandenen Ressourcen Sparpotenziale

ausfindig machen – beispielsweise durch Per-

sonalberechnung oder durch eine Überprüfung

des Geräteeinsatzes. Gleichzeitig müsse man

aber auch kluge Finanzierungsmöglichkeiten

suchen. Zu diesem Zweck habe das Klinikum die

Beratungsgesellschaft Roland Berger engagiert.

„Sie soll uns unterstützen, zusätzliche Ertrags-

möglichkeiten zu finden und durch Organisati-

onsoptimierung Kosten zu sparen“, so Irmscher.

Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunk werde in der

Umsetzung der angefangenen und geplanten

Bauprojekte liegen. Durch die bauliche Zusam-

menführung der Kliniken könnten Synergien

erzielt und damit Kosten eingespart werden, ist

die Kaufmännische Direktorin überzeugt. Sehr

wichtig seien ihr auch das Qualitätsmanage-

ment und die Qualitätssicherung. „Bei jeder

Zertifizierung und Rezertifizierung werden auch

Prozesse und Strukturen aufs Neue überprüft“,

betont Frau Irmscher. In diesem Bereich sei das

Uniklinikum Frankfurt als eines von zwei ge-

samtzertifizierten Uniklinika bundesweit bereits

sehr gut aufgestellt.

Weitere Informationen:

Ricarda Wessinghage

Fon (069) 6301-7764

Internet www.kgu.de

„klinikMAnAGErin dES JAhrES“ koMMt AnS frAnkfUrtEr UnivErSitÄtSklinikUM Bettina irmscher ist neue kaufmännische direktorin am frankfurter Universitätsklinikum. Als Schwerpunkte ihrer neuen Aufgabe sieht sie unter anderem die weitere verbesserung der Arbeitsprozesse und die weiterentwicklung der vorhandenen trennungsrechnung zwischen krankenversorgung sowie forschung und lehre.

pERSOnALIA

Bettina irmscher ist neue kaufmännische direktorin am frankfurter Universitätsklinikum.

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Prof. Uta Meyding-Lamadé hat zum 1. Juni

2013 die Funktion der Ärztlichen Direktorin am

Krankenhaus Nordwest übernommen. Der Auf-

sichtsrat bestellte Prof. Meyding-Lamadé für

die Dauer von zwei Jahren. Sie tritt die Nach-

folge von Prof. Oliver Habler an, der sich nach

zweijähriger Amtszeit jetzt ausschließlich sei-

ner Tätigkeit als Chefarzt der Klinik für An-

ästhesiologie, Operative Intensivmedizin und

Schmerztherapie widmen wird.

Prof. Meyding-Lamadé studierte Medizin an

der Universitätsklinik Heidelberg, University

of Glasgow (Großbritannien), Institute of

Neurology, Queen Square, London (Großbri-

tannien) und University of Memphis Tennessee

(USA). Seit 2005 ist sie Chefärztin der Neuro-

logischen Klinik am Krankenhaus Nordwest.

2011 übernahm sie das Amt der stellvertre-

tenden Ärztlichen Direktorin.

Zum stellvertretenden Ärztlichen Direktor

wurde Prof. Klaus-Peter Hunfeld, Chefarzt des

Zentralinstituts für Labormedizin, Mikrobio-

logie und Krankenhaushygiene berufen.

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 7601-3204

[email protected]

nEUE ÄrztlichE dirEktorin AM krAnkEnhAUS nordwESt

pERSOnALIA

Hans-Joachim Tonnellier und Dr. Kosta

Schopow sind zum Aufsichtsratsvorsitzenden

und zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsit-

zenden der Frankfurter Stiftungskrankenhäuser

gGmbH gewählt worden. In der ersten Sitzung

des Gremiums der künftigen Trägergesellschaft

der vier Krankenhäuser Bürgerhospital Frank-

furt, Clementine Kinderhospital, Hospital zum

heiligen Geist und Krankenhaus Nordwest wur-

de zudem ein Präsidium mit beratender Funk-

tion gebildet.

Der Aufsichtsrat der Frankfurter Stiftungs-

krankenhäuser gGmbH hat im Rahmen seiner

konstituierenden Sitzung die Weichen für die

künftige Zusammenarbeit gestellt. So haben die

Mitglieder Hans-Joachim Tonnellier zum Vor-

sitzenden und Dr. Kosta Schopow zum stellver-

tretenden Vorsitzenden gewählt. Hans-Joachim

Tonnellier ist langjähriges Pflegamtsmitglied

der Stiftung Hospital zum heiligen Geist, Dr.

Kosta Schopow, Vorsitzender der Administra-

tion der Dr. Senckenbergischen Stiftung und

Vorsitzender des Aufsichtsrats des Vereins

Frankfurter Stiftungskrankenhäuser e.V.

Die drei Stiftungen Stiftung Hospital zum

heiligen Geist, Dr. Senckenbergische Stiftung

sowie die Clementine Kinderhospital Dr.

Christ´sche Stiftung sind die Träger der vier

fusionierenden Krankenhäuser und haben

Ende vergangenen Jahres die Frankfurter

Stiftungskrankenhäuser gGmbH als künftige

Trägergesellschaft gegründet.

In der ersten Sitzung des Aufsichtsrats der

Frankfurter Stiftungskrankenhäuser gGmbH

wurde zudem ein Präsidium mit beratender

Funktion gebildet. Neben den beiden Auf-

sichtsratsvorsitzenden wurden dafür die Auf-

sichtsratsmitglieder Rosemarie Heilig, Seniorin

der Stiftung Hospital zum heiligen Geist, Dr.

Cathrin Schleussner, Vorsitzende des Stiftungs-

vorstands der Clementine Kinderhospital – Dr.

Christ’schen Stiftung, Friedrich von Metzler,

stellvertretender Vorsitzender der Administra-

tion der Dr. Senckenbergischen Stiftung, sowie

Erika Pfreundschuh, stellvertretende Seniorin

der Stiftung Hospital zum heiligen Geist, be-

rufen. Das Präsidium wird den Fusionsprozess

aktiv begleiten. Als weitere Mitglieder gehören

dem Aufsichtsrat der Frankfurter Stiftungskran-

kenhäuser gGmbH Dr. Tessen von Heydebreck,

Dr. Ulf M. Schneider (Dr. Senckenbergische

Stiftung), Dr. Manfred Westpfahl (Clementine

Kinderhospital – Dr. Christ’sche Stiftung), Dr.

Renate Wolter-Brandecker, Dr. Ralf-Norbert

Bartelt, Dieter Beuthel und Prof. Dr. Rainer

Sibbel (Stiftung Hospital zum heiligen Geist) an.

„Mit der konstituierenden Sitzung hat der Auf-

sichtsrat der Frankfurter Stiftungskrankenhäu-

ser gGmbH den ersten wichtigen Schritt für sei-

ne künftige Aufgabe gemacht. Ich freue mich in

meiner Funktion als Vorsitzender die Geschicke

der neuen Gesellschaft erfolgreich mitlenken zu

dürfen“, sagte Hans-Joachim Tonnellier, Vorsit-

zender der Frankfurter Stiftungskrankenhäuser

gGmbH.

„In den vergangenen Monaten sind die Vorbe-

reitungen für den Zusammenschluss erfolgreich

vorangeschritten. Besonders auf der medizi-

nischen Ebene wird die Zusammenarbeit bereits

heute gelebt. Die zukunftssichere Ausrichtung

auf der medizinischen Ebene werden wir auch

im Rahmen des neuberufenen Präsidiums

vorantreiben und sicherstellen“, so Dr. Kosta

Schopow, stellvertretender Vorsitzender des

Aufsichtsrats der Frankfurter Stiftungskranken-

häuser gGmbH.

„Allen Mitgliedern des Aufsichtsrats danke ich

herzlich für ihr großes Engagement. Mit Hans-

Joachim Tonnellier und Dr. Kosta Schopow im

Vorsitz sowie unserem Präsidium sind wir bes-

tens aufgestellt, um die nächsten Schritte er-

folgreich zu gehen und den Zusammenschluss

durchzuführen“, erläuterte Jürgen Sprekel-

meyer, Sprecher der Geschäftsführung der

Frankfurter Stiftungskrankenhäuser gGmbH.

Im Juli vergangenen Jahres hatten der Verein

Frankfurter Stiftungskrankenhäuser e. V. und die

Stiftung Hospital zum heiligen Geist den Zu-

sammenschluss ihrer vier Häuser Bürgerhospital

Frankfurt, Clementine Kinderhospital, Hospital

zum heiligen Geist und Krankenhaus Nordwest

vereinbart, um sich gemeinsam zukunftsfest auf-

zustellen. Die Gründung der Frankfurter Stiftungs-

krankenhäuser gGmbH Ende vergangenen Jah-

res stellte einen weiteren wichtigen Schritt im

Rahmen der bevorstehenden Fusion dar. Im Ja-

nuar hatte das Kartellamt grünes Licht gegeben.

frAnkfUrtEr StiftUnGSkrAnkEnhÄUSEr GGMBh: AUfSichtSrAtSvorSitzEndE GEwÄhlt

pERSOnALIA

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www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 32

Positive Effekte des Zusammenschlusses sind

bereits auf der medizinischen Ebene erfahrbar.

Mit dem Zusammenschluss entsteht das größte

Krankenhaus in Hessen mit 1.296 Betten und

rund 3.000 Mitarbeitern. Ziel der drei Stif-

tungen ist es, sich gemeinsam der immensen

Herausforderungen in der stationären Behand-

lung anzunehmen und das interdisziplinäre

Leistungsangebot weiter auszubauen. Die Kran-

kenhausstandorte der vier Häuser Bürgerhos-

pital Frankfurt, Clementine Kinderhospital,

Hospital zum heiligen Geist und Krankenhaus

Nordwest bleiben erhalten.

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 7601-3204

www.krankenhaus-nordwest.de

www.buergerhospital-ffm.de

www.hospital-zum-heiligen-geist.de

www.clementine-kinderhospital.de

Prof. Josef Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs

Medizin der Goethe-Universität und Direktor

des Instituts für Allgemeine Pharmakologie und

Toxikologie, ist vom Ministerium für Wissen-

schaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-

Anhalt mit Wirkung vom 4. Oktober 2013

für vier Jahre als externes Mitglied in den

Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Halle

(Saale) bestellt worden.

Das Universitätsklinikum Halle (Saale) gilt als

Maximalversorger im südlichen Sachsen-Anhalt

und bildet zusammen mit der Medizinischen

Fakultät der seit über 500 Jahren bestehenden

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die

hallesche Universitätsmedizin. In Halle kann

seit 1694 Medizin studiert werden; geforscht

wird mit den Schwerpunkten Klinische Epide-

miologie und Pflegeforschung sowie Molekulare

Medizin/Onkologie.

Weitere Informationen:

www.uni-frankfurt.de/fb/fb16/dekanat/

index.html

wAhl in dEn AUfSichtSrAt dES UniklinikUMS hAllE

pERSOnALIA

Prof. Pfeilschifter ist vom Ministerium für wissenschaft und wirtschaft des landes Sachsen-Anhalt in den Aufsichtsrat des Universitätsklinikums halle (Saale) berufen worden.

Bei der Neuwahl zum Vorstand der Deutschen

AIDS-Gesellschaft (DAIG), die jüngst auf dem

Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress in

Innsbruck stattgefunden hat, sind wieder

zwei Frankfurter berücksichtigt worden. Dr.

Annette E. Haberl und Dr. Christoph Königs

aus der Kinderklinik sind im Amt bestätigt

worden.

Weitere Informationen:

www.daignet.de/site-content/die-daig

zwEi frAnkfUrtEr iM vorStAnd dEr dEUtSchEn AidS-GESEllSchAft BEStÄtiGt wordEn

pERSOnALIA

der dAiG-vorstand: (v.l.n.r.) dr. christoph königs, dr. Stefan Esser, dr. Annette haberl, Prof. Georg Behrens und Prof. hans-Jürgen Stellbrink

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Die insgesamt 17 Mitglieder des Beirates re-

präsentieren sämtliche relevanten versorgungs-

medizinischen Fachgebiete auf wissenschaft-

licher und medizinischer Ebene und beraten das

Bundesministerium zu allen versorgungsärzt-

lichen Angelegenheiten. Prof. Andrea Meurer

wird diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen

und das Bundesministerium in orthopädischen

Fragen beraten.

Weitere Informationen:

www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/

mitgliederliste-beirat-versorgungsmedizin.

html

Prof. AndrEA MEUrEr zUM MitGliEd dES ÄrztlichEn SAchvErStÄndiGEnBEirAtES vErSorGUnGSMEdizin BErUfEnProf. Andrea Meurer, Ärztliche direktorin und Geschäftsführerin der orthopädischen Universitätsklinik friedrichsheim gGmbh, ist im April 2013 von der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, dr. Ursula von der leyen, zum Mitglied des Ärztlichen Sachverständigenbeirates versorgungsmedizin berufen worden.

pERSOnALIA

Prof. Roland Kaufmann, Direktor der Klinik

für Dermatologie, Venerologie und Allergologie,

wurde zum Präsidenten der Deutschen Derma-

tologischen Gesellschaft (DDG) gewählt. Zuvor

wirkte er als deren Generalsekretär. Die wissen-

schaftliche Gesellschaft zählt 3.700 Mitglieder

und hat ihre Geschäftsstelle in Berlin.

Weitere Informationen:

www.facebook.com/Dermadocs

Prof. kAUfMAnn zUM PrÄSidEntEn dEr dEUtSchEn dErMAtoloGiSchEn GESEllSchAft GEwÄhlt

pERSOnALIA

Prof. roland kaufmann wurde zum Präsidenten der deutschen dermatologischen Gesellschaft (ddG) gewählt.

Prof. Andrea Meurer, Ärztliche direktorin und Geschäftsführerin der orthopädischen Universitäts- klinik friedrichsheim gGmbh, ist im April 2013 von der Bundesmi- nisterin für Arbeit und Soziales, dr. Ursula von der leyen, zum Mitglied des Ärztlichen Sachver-ständigenbeirates versorgungs-medizin berufen worden.

www. klinikAlliAnz-PlUS.dE

AkTuELLE InFORmATIOnEn unD TERmInE unTER:

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www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 34

Im Sommer freuen sich die Menschen auf lan-

ge Grillabende, Urlaub am Meer und vor allem

auf die Sonne. Denn sie fördert das Wohlbefin-

den, stimuliert das Immunsystem und ist für die

Bildung von Vitamin D in der Haut notwendig.

Doch gerade die Haut, das größte Organ des

Menschen, ist durch die Sonnenbestrahlung

einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt.

Schon im Frühjahr erreicht die UV-Strahlung

in Mitteleuropa kritische Werte und kann die

Haut schädigen. Prof. Hans Michael Ockenfels,

Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Aller-

gologie am Klinikum Hanau, hat ein neuartiges

Präventionsprogramm entwickelt – für einen

Sonnengenuss ohne Reue.

Zum Programm gehört eine schmerzfreie

Untersuchungsmethode für unterschiedliche

Hauterkrankungen. Die angewandte Spitzen-

technologie liefert zellgenaue Untersuchungsfo-

tos in Echtzeit und ermöglicht auch ohne Ent-

nahme von Gewebe eine schnelle und sichere

Diagnose verdächtiger Hautveränderungen.

Damit zählt die Klinik für Dermatologie und

Allergologie am Klinikum Hanau in Deutsch-

land zu den Vorreitern im Einsatz innovativer

Diagnostik.

Mediziner haben einen dramatischen Anstieg

von Hautkrebs festgestellt. Die Fallzahlen stie-

gen innerhalb der vergangenen 20 Jahre um

700 Prozent. Mittlerweile werden pro Jahr in

Deutschland mehr als 200.000 Neuerkran-

kungen festgestellt. Überdurchschnittlich ge-

fährdet sind Berufstätige, die überwiegend im

Freien arbeiten, aber auch Freizeit- und Spitzen-

sportler sind einem höheren Risiko ausgesetzt.

Neue technische Entwicklungen haben die Un-

tersuchungsmethoden deutlich erweitert und

verbessert. Moderne Diagnostik in den Händen

erfahrener Hautärzte bietet mittlerweile aus-

gezeichnete Chancen der Früherkennung. Der

renommierte Dermatologe Prof. Ockenfels be-

tont: „Gesundheitsbewusste Menschen, die re-

gelmäßig zur Vorsorge gehen und einige Schutz-

maßnahmen berücksichtigen, können die Sonne

ohne Reue genießen.“

Einen bedeutenden medizinischen Fortschritt

stellt die sogenannte konfokale Laserscanmikro-

skopie dar. Sie öffnet ein „Fenster in die Haut“

und ermöglicht zellgenaue Fotos in Echtzeit.

Prof. Ockenfels: „Die ersten Erfahrungen sind

ausgezeichnet. Für die Patienten ist die neue Di-

agnostik völlig schmerzfrei. Für den Hautarzt lie-

fert die angewandte Spitzentechnologie genauso

schnelle wie sichere Ergebnisse, die in eine indi-

viduelle Beratung und Therapie einfließen.“

Für den Patienten verläuft die etwa 15-minü-

tige Behandlung mit dem Untersuchungsgerät

namens „VivaScope“ schnell, sicher und ohne

Schnitt. Nach dem Aufbringen einer Flüssig-

keit – Wasser oder Ultraschallgel – auf die Haut,

wird langwelliges Laserlicht auf das Untersu-

chungsareal gerichtet und dabei reflektiert. Das

Laserscanmikroskop lässt auf dem Bildschirm

exakte Digitalaufnahmen einer definierten dün-

nen Hautschicht entstehen.

Das schonende Verfahren verursacht keinerlei

Nebenwirkungen. Auch empfindliche Hautbe-

SonnEnGEnUSS ohnE rEUEneue technologie ermöglicht diagnose von hautkrebs schnell, sicher und ohne Schnitt.

AuS DEn pARTnERhäuSERn

Der Chefarzt der Radioonko-

logie am Krankenhaus Nord-

west, PD Michael van Kampen

wurde in den Vorstand des Be-

rufsverbands Deutscher Strah-

lentherapeuten e.V. (BVDST)

gewählt. Der Berufsverband

der Deutschen Strahlenthe-

rapeuten e.V. vertritt die be-

rufspolitischen Interessen der

in der Strahlentherapie und

Radioonkologie tätigen Ärz-

tinnen und Ärzte.

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 7601-3204

[email protected]

chEfArzt dEr rAdioonkoloGiE in vorStAnd dES BvdSt GEwÄhlt

pERSOnALIA

Pd van kampen ist im vorstand des BvdSt

Auf dem Röntgenkongress 2013

wurde Prof. Bodo Kress, Chef-

arzt der Neuroradiologie, für

die kommenden zwei Jahre

in den Vorstand der Kopf-Hals-

Radiologie der deutschen Rönt-

gengesellschaft gewählt. Die

Kopf-Hals-Radiologie beschäf-

tigt sich mit der bildgebenden

Diagnostik der vaskulären, ent-

zündlichen und tumorösen Er-

krankungen der Schädelbasis,

des Gesichtes und des Halses.

Weitere Informationen:

Brigitte Seifried

Fon (069) 7601-3204

[email protected]

Prof. krESS iM vorStAnd dEr AG koPf-hAlS-rAdioloGiE

pERSOnALIA

Prof. kress ist im vorstand der AG kopf-hals-radiologie

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reiche können problemlos beurteilt werden. Die

früher übliche schmerzhafte Entnahme von Ge-

webe zur Diagnose ist nicht mehr erforderlich.

Behandlungswunden in Gesicht oder am Hals

gehören damit der Vergangenheit an. Auch die

bislang für den Patienten belastende Wartezeit

auf das Ergebnis der Hautuntersuchung entfällt.

Die konfokale Laserscanmikroskopie wird ins-

besondere sehr erfolgreich in der Diagnose und

Therapie von Hautkrebs eingesetzt. Desweite-

ren ermöglicht das Untersuchungsgerät in den

Händen erfahrener Dermatologen eine sichere

Beurteilung des Tumorpotenzials von Mutter-

malen und Leberflecken.

Das Präventionsprogramm von Prof. Ocken-

fels basiert auf vier Säulen. Zunächst wird das

individuelle Risiko bestimmt. Zudem erfragt

der Dermatologe die Vorerkrankungen und

ermittelt den individuellen Grad der Gefähr-

dung. Die zweite Säule setzt auf die hohe Leis-

tungs- und Aussagefähigkeit der konfokalen

Laserscanmikroskopie. Laserlicht durchdringt

die Hautschichten, misst die Hautdicke und

liefert wertvolle Untersuchungsergebnisse. So

können chronische und akute Sonnenschäden

und Hautkrebsvorstufen gründlich bestimmt

werden.

Falls Hautschäden festgestellt werden, be-

schreibt die dritte Säule die Maßnahmen für

eine erfolgreiche Therapie. Lichtverursachte

Hautschäden lassen sich bei fachgerechter Be-

handlung vollständig beseitigen. Dies ist sowohl

möglich durch Laserabtragung mittels Erbium-

Yag-Laser-Therapie als auch Entfernen von

Lichtschäden und Hautflecken mittels Rubin-

Laser und fotodynamischer Lichttherapie. Die

vierte Säule dient der individuellen Beratung für

einen Sonnengenuss ohne Reue. Im Gespräch

bestimmt der Dermatologe die frühere und die

künftige UV-Belastung. Auf Basis des Hauttyps

gibt er fundierte Empfehlungen für eine exakt

angepasste UV-Filter-Creme. Die vier Säulen

des Programms bewirken im Zusammenspiel

eine optimale Prävention für jeden gesundheits-

bewussten Menschen.

Weitere Informationen:

Josefine Adolf

Fon (06181) 296-3334

www.klinikum-hanau.de

Prof. hans Michael ockenfels, chefarzt der klinik für dermatologie und Allergologie am klinikum hanau, bei der Untersuchung einer Patientin mit dem laserscanmikroskop

Es ist eine Volkskrankheit, die keine Altersgren-

zen kennt: Unter Bluthochdruck leiden 20-jähri-

ge Studenten ebenso wie 70-jährige Rentner. Je

älter, desto häufiger lautet die Diagnose: Blut-

hochdruck. Experten der Deutschen Hochdruck-

liga e. V. schätzen, dass in Deutschland jeder Zwei-

te einen zu hohen Blutdruck hat. Zwar merken

viele davon zunächst nicht viel, doch langfristig

sind die Folgen fatal, denn der Bluthochdruck ist

eine der wichtigsten chronischen Erkrankungen

in Deutschland und ein Hauptrisikofaktor für

das Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen

wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

90 Prozent der an Bluthochdruck Erkrankten

leiden unter einer primären „essentiellen Hy-

pertonie“ – das heißt, sie haben keinen erkenn-

baren organischen Krankheitshintergrund. Mit

einer Umstellung der Lebensweise und mit

Medikamenten lässt sich der Bluthochdruck

– bei Therapietreue – relativ gut in den Griff

bekommen. Doch nicht in allen Fällen ist das

so: Etwa jeder zehnte essentielle Hypertoni-

ker weist einen therapieresistenten arteriellen

Bluthochdruck auf. Hierzu steht nun ein neu-

artiges kathetergesteuertes Verfahren, das seit

Anfang diesen Jahres auch im Herzkatheter-

labor des GPR Klinikums eingesetzt wird, zur

Verfügung: die renale Denervation (Nieren-

nervenverödung). Hierbei werden zielgerich-

tet Nervenfasern der Niere, die für die Ent-

stehung von Bluthochdruck mit verantwortlich

innovAtivEr AnSAtz BEi BlUthochdrUcknierennervenverödung – die neue therapieoption im GPr klinikum bei medikamentös nicht beherrschbarem Bluthochdruck.

AuS DEn pARTnERhäuSERn

Prof. rolf Blank leitet die invasive kardiologie

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www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 36

sind, mittels Hochfrequenzstromenergie durch-

trennt.

Wie wird der Eingriff durchgeführt?

Der Eingriff wird im Herzkatheterlabor durch-

geführt. Jeder Eingriff dauert etwa 45 bis 60 Mi-

nuten und erfolgt in sogenannter Teilnarkose.

Mit anästhesiologischer Unterstützung schiebt

der Operateur zunächst über ein Blutgefäß in

der Leiste einen Draht, über den ein Katheter

über die Bauchschlagader bis zur Nierenarte-

rie vorgebracht wird. Es handelt sich um einen

Katheter mit einer Elektrodenspitze, die hoch-

frequente Stromenergie abgibt. Damit die Nie-

renarterie nicht geschädigt wird und um Eng-

stellen zu vermeiden, wird die Innenwand der

Arterie nicht ringförmig verödet, sondern Punkt

für Punkt – wie eine schräg umlaufende Perlen-

schnur. An jeder Stelle verbleibt der Katheter

für etwa 90 Sekunden, um die hochfrequente

Energie abzugeben und die sympathischen

Nervenfasern zu unterbrechen. Es werden

hintereinander beide Nieren behandelt.

Neue Methode senkt Schlaganfallrisiko

Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass

der obere Blutdruckwert zwei Jahre nach der

Behandlung durchschnittlich um über 30 mm

Hg niedriger liegt. Dadurch wird auch das

Schlaganfallrisiko um fast ein Drittel vermin-

dert. In der II. Medizinischen Klinik des GPR

Klinikums wurden bislang zehn Patienten

mit der renalen Denervation behandelt. Der

Eingriff konnte bei allen Patienten technisch

erfolgreich und ohne akute Komplikationen

durchgeführt werden. Die Patienten hatten im

Mittel fünf bis sechs Bluthochdruckmedika-

mente vor dem Eingriff. Nach Beobachtung der

ersten Patienten über drei Monate zeigt sich be-

reits eine Absenkung des mittleren systolischen

Blutdrucks.

Für wen eignet sich das neue Therapiever-

fahren?

Welcher Patient für die Behandlung infrage

kommt, entscheiden die Kardiologen am GPR

Klinikum.

Derzeit wird empfohlen,

• dass der in der Praxis gemessene Blutdruck

> 160 mm Hg (Diabetiker 150 mm Hg) betra-

gen soll.

• dass der Patient bereits mit mindestens drei

Bluthochdruckmedikamenten und guter

Therapietreue vorbehandelt ist, ohne dass der

Blutdruck auf dem Zielwert ist.

• dass sogenannte sekundäre Ursachen/orga-

nische Ursachen für den Bluthochdruck aus-

geschlossen wurden.

• dass die Nierenfunktion normal oder nur ge-

ringfügig beeinträchtigt ist.

• dass keine vorangegangenen Eingriffe, keine

Stenosen (Engstellen) oder angeborene Fehl-

bildungen der Nierenarterien vorliegen.

Jedes dieser Kriterien muss vor dem Eingriff er-

füllt sein.

„Die Nierennervenverödung stellt ein vielver-

sprechendes funktionelles Therapieverfahren

des medikamentös schwer einstellbaren Blut-

hochdruckes dar. Dennoch bleiben Medika-

mente weiterhin unverzichtbar für den schwe-

ren Bluthochdruck, auch nach erfolgreicher

Nierennervenverödung. Wenn die sogenannten

Stressnerven, zu denen auch die Nierennerven

gehören, durch die Nierenarterienverödung aus-

geschaltet werden können, könnten sich auch in

Zukunft für Patienten mit schwerer Herzschwä-

che, Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen

und Diabetes neue Therapieoptionen ergeben“,

erklärte der stellvertretende Chefarzt der II.

Medizinischen Klinik im GPR Klinikum und

Leiter der Abteilung invasive Kardiologie, Prof.

Ralf Blank.

Weitere Informationen:

Joachim Haas

Fon (06142) 88-4005

[email protected]

www.gp-ruesselsheim.de

katheter mit Elektrodenspitze

klinikAlliAnz PlUS – MEtroPolE frAnkfUrt hESSEn

• eine Gesundheitsallianz, zwei Mitglieder mit fünf Mitgliedshäusern, hessenweite Partnerhäuser und Kontakt zu

über 10.000 niedergelassenen Ärzten in der Region

• für starke und forschungsnahe Qualitäts- und Leistungsstandards in der Krankenversorgung

• für unmittelbaren Wissensaustausch und Vernetzung zwischen Praxis- und Klinikärzten sowie Mitglieds- und

Partnerkrankenhäusern im Rhein-Main-Gebiet und Hessen

Page 39: AUSGABE 3 / A UGUST 2013 PlusPuls · PlusAUSGABE 3 / A UGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz PlusPuls 1 EDITORIAL „MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE

37

Die Diagnose ist ein Schock und ändert von

der einen auf die andere Minute alles: Krebs.

Viele Patienten sind in dieser schwierigen

Situation überfordert und haben Angst und vie-

le Fragen. Deshalb brauchen sie und ihre An-

gehörigen oftmals nicht nur medizinische und

pflegerische Hilfe, sondern auch Ansprechpart-

ner bei sozialen oder psychologischen Proble-

men. Um die Betroffenen noch umfassender zu

betreuen, haben sich drei Krankenschwestern

im Klinikum Hanau auf Krebs spezialisiert.

Mit der Unterstützung dieser onkologischen

Fachkräfte können sich die Patientinnen und

Patienten vor allem auf das Gesundwerden kon-

zentrieren.

Sie sind eine wichtige Stütze in einer schweren

Zeit: Die onkologischen Fachpflegekräfte des

Klinikums Hanau sind direkte Ansprechpart-

nerinnen für Krebspatienten und deren Ange-

hörige. „Wir gehen gemeinsam mit ihnen durch

einen schwierigen Lebensabschnitt“, erklärt

Julia Köhler, onkologische Fachpflegekraft in

der stationären internistischen Hämato-Onko-

logischen Abteilung.

Von der Diagnose bis zum Ende der Therapie

betreuen die drei „Onkoschwestern“ ihre Patien-

ten im Klinikum: Sie nehmen die Vorgeschich-

te des Patienten auf, planen die Pflege, beraten

die Patienten und deren Bezugspersonen,

kümmern sich um eventuell auftretende Ne-

benwirkungen und führen eine Pflegevisite

durch. Auch Organisatorisches gehört zu ih-

ren Aufgaben: Sie stellen den Kontakt zu ei-

ner Selbsthilfegruppe her, klären die häusliche

Versorgung, übernehmen die Aufklärung über

verschiedene Therapiemöglichkeiten und bie-

ten Informationsmaterial an. „Wir kümmern

uns auch darum, dass die Patienten ein Rezept

für eine Perücke erhalten und vermitteln ein

Perückenstudio“, so Köhler.

Im ambulanten Bereich werden Patienten und

ihre Angehörigen geschult und angeleitet. „So

gewinnen die Betroffenen Sicherheit im Hin-

blick auf die Therapie und den Umgang mit

Nebenwirkungen – zum Beispiel bei der oralen

Chemotherapie“, erklärt Heike Mohn, onkolo-

gische Fachpflegekraft in der Onkologischen

Ambulanz des Klinikums Hanau.

Eine Krebserkrankung hat große Auswirkun-

gen: Bei der Behandlung treten oft Probleme

wie Schmerzen, Übelkeit, Mangelernährung

oder ein erhöhtes Infektionsrisiko auf. Auch

Schlafstörungen, Depression oder eine Beein-

trächtigung der Wahrnehmung und Einschät-

zungsfähigkeit können vorkommen. Die Be-

lastung ist auch für die Familienangehörigen

groß. Für eine möglichst umfassende Betreuung

arbeiten die „Onkoschwestern“ daher auch mit

anderen Berufsgruppen zusammen. Von der

Kooperation beispielsweise mit der Sozialbera-

tung, Psychoonkologie oder der Ernährungsbe-

ratung profitieren die Betroffenen zusätzlich.

„Wir wollen die Lebensqualität unserer Patien-

ten sichern und für eine gelungene Integration

ins soziale Umfeld sorgen“, erklärt Mohn.

Die Arbeit mit Krebspatienten verlangt auch

den Fachfrauen einiges ab. Sie schöpfen Kraft

aus der Dankbarkeit der Patienten, denn meist

sind die „Onkoschwestern“ noch schneller er-

reichbar als Ärztinnen und Ärzte. „Ein gut

aufgeklärter und sich sicher fühlender Patient

freut uns besonders“, sagt Stefanie Hofmann-

Kuhn, onkologische Fachpflegekraft in der

stationären gynäkologischen Abteilung.

Die Weiterbildung von Krankenschwestern zur

onkologischen Fachpflegekraft dauert zwei Jahre

und umfasst verschiedene Einsatzbereiche mit

betroffenen Patienten wie die Chirurgie oder die

Knochenmarktransplantation. Den Abschluss der

Fachweiterbildung bilden je eine praktische,

mündliche und schriftliche Prüfung. Neben den

drei spezialisierten Krankenschwestern Julia

Köhler, Heike Mohn und Stefanie Hofmann-

Kuhn befindet sich derzeit Krankenpfleger

Martin Selber in der Weiterbildung zur onko-

logischen Fachkraft. Die „Onkoschwestern“

sind nicht nur Ansprechpartner für die Pa-

tienten und deren Familien, sie schulen und

beraten auch Kolleginnen und Kollegen des

Klinikums bei Fragen wie Wundversorgung

oder Portpflege. Ihre umfangreichen Erfah-

rungen bringen sie bei Besprechungen und

bei der Entwicklung von Konzepten, Pflege-

standards und Infobroschüren ein – damit die

Versorgung der Krebspatienten immer weiter

verbessert wird.

Weitere Informationen:

Josefine Adolf

Fon (06181) 296-3334

www.klinikum-hanau.de

EinE GroSSE StützE für krEBSPAtiEntEnonkologische fachpflegekräfte sind bei der diagnose und der therapie eng eingebunden.

AuS DEn pARTnERhäuSERn

die auf onkologie spezialisierten krankenschwestern am klinikum hanau (v. l. n. r.): heike Mohn, Julia köhler, Stefanie hofmann-kuhn

Page 40: AUSGABE 3 / A UGUST 2013 PlusPuls · PlusAUSGABE 3 / A UGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz PlusPuls 1 EDITORIAL „MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE

www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 38

Prof. kempf referiert zum thema „Stuhltransplantation – Probiotika statt Antibiotika“.Prof. trojan sprach über das thema darmkrebs.

Am 4. Juli fand das erste Partnertreffen der

Klinikallianz Plus im Krankenhaus Nordwest

statt. Die jährlichen Treffen dienen der Kom-

munikation und Vernetzung der Mitgliedshäu-

ser mit den kooperierenden Partnerhäusern der

Allianz und dem Austausch über krankenhaus-

politische Problemlagen sowie der gemein-

samen Zielformulierung.

Feierlicher Höhepunkt des Treffens war die

Verleihung der Klinikallianz-Plus-Plaketten.

Diese Qualitätssiegel sollen in den Empfangs-

hallen der Häuser aufgehängt werden. So

signalisieren sie für alle Patienten und Besu-

cher sichtbar die Zugehörigkeit des Hauses

zur Klinikallianz Plus und die Garantie mo-

dernster Behandlungsqualität durch Ver-

netzung und Wissenstransfer. Der Sprecher

der Klinikallianz Plus, Herr Vogl, und sein

Stellvertreter, Herr Sprekelmeyer, überga-

ben die Plaketten an die Ärztlichen und Kauf-

männischen Direktoren der Mitglieds- und

Partnerhäuser.

Weitere Informationen:

[email protected]

ErStES PArtnErtrEffEn dEr klinikAlliAnz PlUS

VERAnSTALTungEn

Prof. vogl, Prof. Paolucci, herr Sprekelmeyer und herr kath

Darmfunktionsstörungen und Darmerkrankun-

gen treffen im Laufe des Lebens jeden von uns.

Die Behandlung der großen Anzahl von Pati-

enten, die jährlich neu erkranken oder dauerhaft

behandelt werden müssen, erfolgt zunehmend

sektorenübergreifend und interdisziplinär. Da-

her wurden auch auf der vergangenen Fort-

bildungsveranstaltung der Klinikallianz Plus

praxisorientierte Vorträge aus verschiedenen

Fachdisziplinen gehalten.

Federführer der Fortbildung war Prof. Vittorio

Paolucci, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimal-

invasive Chirurgie am Ketteler Krankenhaus

Offenbach. Er sprach über chirurgische Stra-

„Mit PrÄziSion, PASSforM Und fASSon – dArMlEidEn thErAPiErEn“Am 3. Juli fand die zweite interdisziplinäre fortbildungsveranstaltung der klinikallianz Plus – Metropole frankfurt hessen statt. Mittelpunkt des Abends war der darm – aus dem Gesichtspunkt des Gastroenterologen, des onkologen, des chirurgen und des Mikrobiologen.

VERAnSTALTungEn

Page 41: AUSGABE 3 / A UGUST 2013 PlusPuls · PlusAUSGABE 3 / A UGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz PlusPuls 1 EDITORIAL „MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE

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tegien beim kolorektalen Karzinom. Zudem

referierte Dr. Florian Bert vom Krankenhaus

Nordwest über „Reizdarm – S3-Leitlinie, neue

Empfehlungen“, Prof. Rainer Duchmann vom

Hospital zum heiligen Geist stellte aktuelle

Kontroversen zu chronisch entzündlichen

Darmerkrankungen vor, Prof. Volkhard Kempf

vom Universitätsklinikum Frankfurt erklärte

die sogenannte „Stuhltransplantation“ und sein

Kollege Prof. Jörg Trojan machte Hoffnung mit

dem Vortrag „Darmkrebs besiegen – früh erken-

nen und individualisiert behandeln“.

Treffpunkt war die in der Industriegeschichte

der Region wichtige und bekannte Heyne Fa-

brik, die nun als Plattform für Kunst und Kul-

tur in Offenbach gilt. Die Heyne Fabrik wurde

1896 bis 1914 als „Fassondreherei Gebr. Heyne“

erbaut.

Kennzeichnend für den Abend waren die regen

Gespräche zwischen Referenten und Publikum.

Auch im Anschluss an die Vorträge tauschten

sich die zufriedenen Teilnehmer weiter aus.

Weitere Informationen:

[email protected] Anschluss an die vorträge tauschten sich die teilnehmer weiter aus.

hErBStSyMPoSiUM „SElEktivEr MUtiSMUS BEi kindErn Und JUGEndlichEn: von dEr for-SchUnG zUr thErAPiE“

18. September 2013

Zeit: 14:00 bis 18:00 Uhr

Ort: Haus 22-1 (Hörsaal),

Universitätsklinikum Frankfurt

Veranstalter: Klinik für Psychiatrie, Psychoso-

matik und Psychotherapie des Kindes- und Ju-

gendalters, Universitätsklinikum Frankfurt

Anmeldung: per E-Mail [email protected], tele-

fonisch (069) 6301-7050 oder per Fax: (069)

6301-5843

Die Teilnehmerzahl ist auf 200 Personen begrenzt.

Wir bitten, am Seminartag eine Unkostenpau-

schale von 20,- € zu entrichten. Die Zertifizie-

rung der Veranstaltung mit Fort- und Weiterbil-

dungspunkten ist bei der LÄKH beantragt.

Weitere Informationen:

http://www.kgu.de/fileadmin/redakteure/Fach-

kliniken/Kinder-Jugendmedizin/Psychiatrie_I/

Herbstsymposium_2013_Einladung_final.pdf

VERAnSTALTungShInwEISE

fortBildUnGSrEihE „Al dEntE“ AM krAnkEnhAUS nordwESt

Zeit: jeweils von 16:00 bis 17:00 Uhr

Ort: Kommunikationszentrum des

Krankenhauses Nordwest

Leitung: Profs. V. Hach-Wunderle,

M. van Kampen, Th. Kraus

18. September 2013

PD Dr. A. Schütz:

„Neuroradiologische Interventionen – von

Klebern, Bürsten & Maschendrahtzäunen“

31. Oktober 2013

Frau Silvana Stragapede:

„Patientenrechtegesetz: Noch mehr Papier-

krieg in Klinik und Praxis?“

21. November 2013

Prof. Dr. S. Rossol:

„Protonenpumpeninhibitoren – Indikationen,

Nebenwirkungen, Organ-übergreifende Be-

deutung“

Jede Fortbildung wird von der LÄKH mit drei

Fortbildungspunkten zertifiziert.

Weitere Informationen:

Prof. Hach-Wunderle, Fon (069) 20707, Hach-

[email protected]

„dEr zwEitE AtEM –lEBEn Mit lUnGEnkrEBS“

Informationsveranstaltung für Patienten, Ange-

hörige und Interessierte

21. September 2013

Zeit: 11:00 Uhr

Ort: Achat Plaza Hotel Offenbach

Moderation: Dieter Kürten

Weitere Informationen:

[email protected]

(Fortsetzung auf Rückseite)

Page 42: AUSGABE 3 / A UGUST 2013 PlusPuls · PlusAUSGABE 3 / A UGUSt 2013 Quartalsschrift der Klinikallianz PlusPuls 1 EDITORIAL „MEdizin zwiSchEn Ethik Und EffiziEnz“ – UrlAUBSGrüSSE

www.klinikAlliAnz-PlUS.dE 40

klinikAlliAnz PlUS c/o GloriA Mvndi waldschmidtstraße 19 60316 frankfurt

ImpRESSum

herausgeber:Klinikallianz Plus – Metropole Frankfurt Hessen

verleger/verlag:GLORIA MVNDI GmbH

Waldschmidtstraße 19, 60316 Frankfurt

Fon (069) 1534-2300, Fax (069) 1534–1559

[email protected]

www.klinikallianz-plus.de

Autorenschaft:

Universitätsklinikum Frankfurt, Krankenhaus

Nordwest, Bürgerhospital Frankfurt, Clementine

Kinderhospital, Hospital zum heiligen Geist

GPR Klinikum, Ketteler Krankenhaus Offenbach,

Kliniken des Main-Taunus-Kreises, Klinikum

Hanau, Main-Kinzig-Kliniken, Vitos Klinik für

Neurologie Weilmünster

63. AnGioloGiSchEr ArBEitSkrEiS rhEin-MAin

25. September 2013

Zeit: 18:00 bis 21:00 Uhr

Ort: Goethehaus Frankfurt

Leitung: Prof. V. Hach-Wunderle

Prof. W. Hach, Frankfurt:

Christian Hufeland (1762-1836)

Prof. M. Sitzer, Herford:

Update Sinusvenenthrombose

Profs. M. Düx, V. Hach-Wunderle,

M. Zegelman, Frankfurt:

Popliteaaneurysma – interdisziplinär

Der Veranstaltungsbesuch wird von der LÄKH

mit fünf Fortbildungspunkten zertifiziert

Weitere Informationen:

Prof. Hach-Wunderle, Fon (069) 20707, Hach-

[email protected]

VERAnSTALTungShInwEISE (Fortsetzung)

vdE MEdtEch 2013

Mit der zunehmenden Mobilität von Medizin-

geräten stellen sich viele Fragen: Wie verändern

sich erprobte Abläufe in der medizinischen Ver-

sorgung? Sind Geräte und Daten sicher? Und

überwiegt der Nutzen mobil einsetzbarer Tech-

nik den Aufwand der Entwicklung und Imple-

mentierung? Hochkarätige Vertreter aus Kli-

nik, Industrie und Forschung diskutieren diese

spannenden Fragen und geben einen Überblick

über Möglichkeiten und Limitierungen mobil

einsetzbarer Medizingeräte in der ambulanten,

stationären und sektorenübergreifenden Versor-

gung.

26. September 2013

Ort: Haus 22, Hörsaal 1,

Universitätsklinikum Frankfurt

Anmeldung: www.vde.com/vdemedtech

Teilnahmegebühr: 180 € regulär, 150 €

für VDE-Mitglieder

Weitere Informationen:

www.vde.com/de/fg/DGBMT/

Veranstaltungen/Veranstaltungen/Seiten/

VDE%20MedTech%202013.aspx

MittwochS-kolloQUiUM 2013

Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und

Psychotherapie lädt zum Psychiatrischen Mitt-

wochs-Kolloquium „Das kontrollierte Gehirn

– zwischen Manipulation und Therapie“.

7. Oktober 2013

Zeit: 16:00 Uhr s.t.

Ort: Heinrich-Hoffmann-Saal oder Hörsaal,

Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und

Psychotherapie, Heinrich-Hoffmann-Straße 10 /

Haus 93 A, 60528 Frankfurt am Main

Leitung: Prof. David Linden, School of Medicine,

Cardiff University, Institute of Psychological Me-

dicine and Clinical Neuroscience

Anmeldung: per E-Mail pia.schickedanz@

kgu.de, telefonisch (069) 6301-7001 oder per

Fax: (069) 6301-87001/81376

Die Fortbildungsveranstaltungen wurden zur

Zertifizierung zur Weiterbildung bei der LÄKH

angemeldet und werden voraussichtlich mit 2

Punkten zertifiziert.

Weitere Informationen:

www.psychiatrie.uni-frankfurt.de/Aktuelles/

fortbildung/index.html