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Ausgabe Nr. 102 / Oktober 2007 NACHRICHTEN PARKINSON Magazin der Deutschen Parkinson Vereinigung - Bundesverband - e.V. G 12353 F Entgelt durch Mitgliedsbeiträge abgegolten Bericht von der Delegiertenversammlung Generikum oder Original: Folgen der Rabattverträge verunsichern viele Patienten

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Ausgabe Nr. 102 / Oktober 2007

NACHRICHTENPARKINSON

Magazin der Deutschen Parkinson Vereinigung - Bundesverband - e.V.

G 12353 F

Entgelt durch Mitgliedsbeiträge abgegolten

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Generikumoder Original:

Folgen derRabattverträge

verunsichernviele Patienten

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1dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

E D I T O R I A LE D I T O R I A LE D I T O R I A LE D I T O R I A LE D I T O R I A Lvon Magdalene Kaminski

B U N D E S V E R B A N D

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Krankenkassen und Rabattverträge“

Bevor ich ein Editorial schreibe, arbeite ich mich in die entsprechendeThematik ein. Rückmeldungen, seien sie positiver oder negativer Art,geben mir die Gewissheit, dass ich den Nerv der Leserin oder des Le-sers getroffen habe.

Unser aller Interesse richtetsich im Augenblick auf die Auswir-kungen der Gesundheitsreform, dieam 1. April dieses Jahres in Kraftgetreten ist. Nicht alle Maßnahmendes Gesundheitsreformprojektsunserer Bundesregierung wurdenbisher umgesetzt. Die ganz großenBrocken werden wahrscheinlicherst im Jahre 2009 zum Tragenkommen. Das wären beispielswei-se der Finanzausgleich zwischenden Krankenkassen oder auch dersehr umstrittene Gesundheitsfonds.Aber eines macht die Gesundheits-reform jetzt schon möglich, nämlichdass die Krankenkassen Rabatt-verträge mit der Pharmaindustrieabschließen können. Die Bundes-vereinigung Deutscher Apotheker-verbände hat ausgerechnet, dassinzwischen mehr als 17.000 Arznei-mittel in den Rabattverträgen zwi-schen verschiedenen Krankenkas-sen und der Pharmaindustrie auf-genommen worden sind.

Was bedeutet dasfür uns als Patienten?

Seit dem 1. April 2007 müssenApotheken bei der Auswahl einesMedikamentes die Rabattverträgeder Krankenkassen beachten undberücksichtigen. Verschreibt der Arzteinen Wirkstoff und überlässt dieAuswahl des Mittels der Apotheke,so muss die Apotheke vorrangig einMittel abgeben, für das die Kran-kenkasse des Patienten eine Ra-battregelung mit dem Hersteller(Pharmaindustrie) vereinbart hat.

Vielleicht interessiert es Sie zu

wissen, dass diese Regelung ‚Aut-idem-Regelung’ genannt wird (autidem - das ist lateinisch und bedeu-tet „oder das Gleiche“). Vorteile füralle! Das ist der Tenor der Bundes-regierung. Die Praxis sieht wie im-mer ein wenig anders aus. Was beialler Reformbemühung nicht aus-reichend bedacht wurde, ist schlichtund einfach die Lieferkapazität derPharmahersteller, hier der Generi-ka (Wirkstoff)-Hersteller. Es ent-standen und entstehen immer nochLieferengpässe, die nicht von denApotheken verschuldet sind. Inzwi-schen hat sich die Sachlage schein-bar etwas entspannt, aber Proble-me gibt es immer noch genug in derDurchführung.

Was vielleicht auch nicht genü-gend überlegt worden ist, ist dieTatsache, dass besonders bei unsParkinson-Patienten die Umstel-lung auf ein Generikum möglicher-weise Schwierigkeiten mit sichbringt. Das neue Medikament ent-hält neben dem gleichen Wirkstoffandere Zusatzstoffe als das Origi-nalmedikament und kann dadurchunter Umständen die gewünschteWirkweise nicht zeigen oder sogarauch weitere Nebenwirkungen mitsich bringen.

Und noch eins soll hier nicht un-erwähnt bleiben. Sollte ein Chro-nisch Kranker beabsichtigen seineKrankenkasse, z. B. aus Kosten-gründen, zu wechseln, so müssteer bei seiner neuen Krankenkassedie Regelung derer Rabattverträgemit übernehmen. Der Wechsel zueiner anderen Krankenkasse hätte

dann möglicherweise einen Wech-sel zu einem anderen Generikumzur Folge.

Die Entscheidung der Kranken-kasse für ein bestimmtes Pharma-Unternehmen legt den bei ihr ver-sicherten Patienten also auf einArzneimittel fest. Und das kann sichim Laufe der Jahre ändern, weil dieKrankenkasse mit einem anderenUnternehmen günstigere Verträgeabschließen kann.

Ob das alles so einfach ist?Müssen wir damit leben?

Ich möchte Ihnen als einem auf-geklärten Patienten Mut machen,nicht alles widerspruchslos hinzu-nehmen. Sprechen Sie bei auftre-tenden Problemen zuerst mit Ihrembehandelnden Arzt. Machen Sie ihndarauf aufmerksam und bitten Sieihn, dass er auf Ihrem Rezept dar-auf hinweist, dass Sie das Original-präparat benötigen. Am einfachs-ten funktioniert das, indem Ihr Arztoben links auf dem Rezept einKästchen ankreuzt „aut idem“. Aller-dings kann es vorkommen, dass IhrArzt ein Regressproblem bekommt,wenn er sich für eine dauerhafte An-kreuzung entscheidet. Es sollte zu-mindest eine Umstellung auf ein Ge-nerikum nachgewiesen werden.

Interessant und gleichzeitig nach-denkenswert ist es m. E., dass die

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2dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

Aus dem Inhalt

Editorial 1

Bericht von derDelegiertenversammlung 2

Krankenkassen undRabattverträge 4

Ärztlicher Beiratbeantwortet Ihre Fragen 6

Parkinson-Syndromund Osteoporose 8

Neues Behandlungs-Angebot in Frankfurt 11

Rebstock-Patenschaftfür die Forschung 12

Parkinson-Patienten undSchwerbehindertenrecht 13

Aus den Kliniken 16

Angst- und Stress-bewältigung 17

Logopädie 20

... und trotzdem 21

Impressum/Adressen 22

Vorstandsarbeittransparent 22

Geistig fit bleiben 24

Regional/Club U 40 25

Leserbriefeund Vermischtes 31

Kleinanzeigen,Schachecke 32

Fotos Delegiertenversammlung:Franz Pölking, Recklinghausen

B U N D E S V E R B A N D

Ärzte eine Prämie erhalten sollen,wenn die Apotheke eine Umstel-lung vom Originalmedikament aufein Generikum vornehmen konn-ten. Mir ist aus eigener Erfahrungbewusst, Kämpfen macht müde.Wir als Deutsche Parkinson Verei-nigung werden Ihnen unterstützendzur Seite stehen.

Ich grüße Sie herzlich

Ihre

Fortsetzung von S. 1, Editorial

Bericht von der Delegiertenversammlung 2007

Vom 07. bis 08. September 2007 trafen sich 91 Delegierte der dPV-Regionalgruppen und Landesverbände aus dem gesamten Bundes-gebiet zur diesjährigen Delegiertenversammlung des dPV-Bundes-verbandes. Nach der 25-jährigen Jubiläumsfeier und Versammlung 2006in Hannover tagte das oberste dPV-Gremium diesmal im Maritim-Ho-tel in Halle/Saale und diskutierte dort die Geschicke des Verbandesfür das vergangene und für das kommende Jahr.

Nach Ehrung der verstorbenendPV-Mitglieder, darunter die ehema-lige 2. Vorsitzende des dPV-Bundes-verbandes, Ursula Bruns (siehe Be-richt Seite 15), übernahm Peter Brün-

Eckpunkte der Delegiertenver-sammlung waren der Rechenschafts-bericht des Bundesvorstandes - vor-getragen von Frau Kaminski undSchatzmeister Walter Hoch - die Vor-

stellung und Dis-kussion des Haus-haltsabschlusses2006 sowie dieVorlage, Diskus-sion und der Be-schluss des Haus-haltsplanes 2008.Einstimmig erteil-ten die Delegier-ten dem Bundes-vorstand für dasJahr 2006 Ent-lastung. Ebensoeinstimmig wur-de der von Bun-desgeschäftsfüh-

rer Friedrich-Wilhelm Mehrhoff vor-gestellte und erläuterte Haushaltplan2008 genehmigt. Gleichzeitig be-stimmten sie, dass das für die dPVtätige Wirtschaftsprüfungsbüro Dr.Glade, König und Partner (Neuss)auch weiterhin mit der Prüfung derBuchführung und Rechnungslegungbeauftragt wird. Als Tagungsort fürdie Delegiertenversammlung 2008wurde Nürnberg festgelegt.

In ihrem Rechenschaftsberichtverwies die 1. Vorsitzende auf dievielfältigen Aktivitäten des Bundes-vorstandes (z. B. Fortbildungskursevon Arzthelferinnen zur Parkinson-Nurse oder zur Parkinson-Assis-tentin, Schulungen auf Landesebe-ne, die Seminare auf dem 5. Deut-schen Parkinsonkongress in Ulm -und was beim nächsten Kongress

Gespannte Aufmerksamkeit: Blick in den Tagungsraum

sing, Leiter des Referates Recht derBundesarbeitsgemeinschaft (BAG)Selbsthilfe, wie in den Vorjahren diemoderierende Tagungsleitung.

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3dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

B U N D E S V E R B A N D

Dr. Dieter Jung überreicht MagdaleneKaminski, 1. Vorsitzende der dPV, den Spen-denscheck.

PharmaBarometer, die Fach-zeitschrift für das Gesundheitswe-sen (Dr.Jung Group), lässt seit demJahr 2000 das Image der Arznei-mittelhersteller bei den Ärzten mit-tels repräsentativer Meinungs-Um-fragen erforschen. Die „GoldeneTablette“ für das beliebteste Unter-nehmen und der Preis für das in-novativste Produkt gelten als be-deutende Auszeichnungen, als eineArt „Oskar“ der Branche. Denn dieJury besteht ausschließlich ausExperten, die tagtäglich die Produk-

maBarometer bei der Veranstal-tung außerdem eine Ehrenaus-zeichnung, mit der gemeinnützigesEngagement zur Prävention undBekämpfung chronischer Krank-heiten gewürdigt und unterstütztwird. Preisträger 2007 ist die Deut-sche Parkinson Vereinigung e.V.(dPV). „Der PharmaBarometer-Redaktion ist es eine Freude, denvorbildlichen Einsatz dieser Ver-eingung durch die Zuerkennungdes Ehrenpreises in seiner wert-vollen Arbeit zu unterstützen“, soChefredakteur Dr. Jan Björn Pott-hast bei der Verleihung. „Dass un-sere Arbeit ihre Anerkennung fin-det, erfüllt uns mit Dank und Stolz“,freute sich die 1. Vorsitzende derdPV, Magdalene Kaminski. In ih-rer Dankesrede gratulierte sie denausgezeichneten Unternehmenund äußerte die Hoffnung, dass dieArzneimittel-Forschung im Kampfgegen Morbus Parkinson bald wei-tere Erfolge erzielen möge.

Das beachtliche Preisgeld fürdie dPV in Höhe von 27.000 Eurowurde gemeinsam von der Phar-maBarometer-Redaktion und denUnternehmen Alk-Scherax, Astel-las, GE Healthcare, Infectopharm,Jenapharm, MSD Sharp & Dohme,Pfizer, Roche, Sanofi Pasteur MSDsowie der Dr. Jung Group gestiftet.

te der Arzneimittelhersteller einset-zen und daher den therapeutischenNutzen am Besten beurteilen kön-nen: Deutschlands Ärzte. In diesemJahr fand die Verleihung der „Gol-denen Tablette“ am 11. Septemberim Deutschen Museum in Münchenstatt.

Zum dritten Mal verlieh Phar-

dPV mit dem Ehrenpreis der„Goldenen Tablette“ ausgezeichnet

für die dPV dort besser organisiertwerden kann -, die gerade im Sep-tember angelaufene Aktion „Hinse-hen, Handeln, Helfen“, die Erfahrun-gen mit der PIT-Hotline, die Heraus-gabe neuer Publikationen, die Mit-wirkung an gesundheitspolitischenProzessen und vieles andere mehr).

Die Fa. Consens Communication,die 2005 auf Vorschlag des Vorstan-des von der Delegiertenversamm-

tauglichkeit“ gewidmet. Zu letzteremgab es in Halle ein Extra-Referat vonDr. Udo Polzer (Stadtroda).

Mehr zum Thema Fahrtauglich-keit findet sich übrigens auf der dPV-Homepage www.parkinson-vereinigung.de). Ein weiteres Extra-Refe-rat hielt PD Dr. Georg Ebersbach(Beelitz-Heilstätten), der ein ausführ-lichen Überblick über die möglicheVererbung bei Parkinson und die da-mit verbundenen Genfragen gab.

Last but not least war nach derdPV-Satzung dieses Jahr die Wahleines Teiles des Bundesvorstandeserforderlich. Dabei wurden Frau Dr.von Renesse als 2. Vorsitzende, FrauKarlsson-Hammer als Schriftführerinund Frau Hofmeister sowie FrauNiedernhöfer als Beisitzerinnen er-neut gewählt und in ihren Funktio-nen bestätigt. Frau Eva Schmoegerund Herr von Heyden-Linden hattensich aus Altersgründen nicht mehrzur Wahl gestellt.

Pod

Podiumsdiskussion mit Chefärzten der Par-kinson-Fachkliniken

lung mit dem Fundraising (Gewin-nung von Großspendern) beauftragtworden war, demonstrierte im An-schluss ihre bisherige Arbeit undzeigte in einem Zwischenbericht ers-te, wenn auch noch bescheideneErfolge.

Bereits im Vorfeld der Delegier-tenversammlung fand eine Diskus-sionsrunde statt, bei der die Chef-

In den Vorräumen des Maritim-Hotels prä-sentierten Pharmahersteller und Kliniken ihreService-Angebote, hier z. B. Orion-Pharma.

ärzte fast aller Parkinson-Fach-kliniken und ein Vertreter des Psy-chologischen Beirates vertreten wa-ren. Die anschließenden Fragestun-den waren den Themen „Stellenwertvon Begleit-Therapien“ und „Fahr-

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4dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

B U N D E S V E R B A N D

Rabattverträge - Antwor-ten auf drängende FragenVor mehr als sechs Monaten startete die AOK miteinigen Pharma-Herstellern die ersten Arznei-Ra-

battverträge. Mittlerweile haben fast alle Krankenkassen mit verschiede-nen Arzneimittel-Herstellern solche Verträge abgeschlossen und es sindrund 20.000 Medikamente rabattiert. Das ist zwar vom Gesetzgeber so ge-wollt und soll zu mehr Wettbewerb führen, um die Krankenkassen bei denArzneimittel-Ausgaben entlasten, doch nach wie vor ist die Versorgungssi-cherheit unklar. Vor allem chronisch Kranke erhalten in der Apotheke immerwieder unterschiedliche Medikamente und reagieren verunsichert.

Aus den Konflikten, die in denvergangenen Monaten vor allem inden Apotheken entstanden sind,hat die „Ärzte Zeitung“ die wichtigs-ten Fragen einmal herausgegriffenund beantwortetet. Die dPV-Nach-richten dürfen diesen Beitrag hier- aktualisiert und komprimiert - nach-drucken.

Frage: Warum bekomme ich die ge-Frage: Warum bekomme ich die ge-Frage: Warum bekomme ich die ge-Frage: Warum bekomme ich die ge-Frage: Warum bekomme ich die ge-wohnte Arznei nicht mehr?wohnte Arznei nicht mehr?wohnte Arznei nicht mehr?wohnte Arznei nicht mehr?wohnte Arznei nicht mehr?

Es gibt unterschiedliche Typenvon Rabattverträgen. Manche Kas-sen haben Verträge mit den großenGenerikaherstellern über ihre gan-zen Sortimente abgeschlossen.Hier dürfte es eigentlich keine Pro-bleme bei der Abgabe in der Apo-theke geben. Andere Kassen, vorallem die AOK, haben Verträge füreinzelne Wirkstoffe mit bislang inDeutschland weniger bekanntenHerstellern geschlossen. Apothekerberichten, dass diese Arzneien nichtimmer verfügbar sind. Als Gene-rikum bezeichnet man ein Arznei-mittel, das eine wirkstoffgleiche Ko-pie eines bereits unter einem Mar-kennamen auf dem Markt befindli-chen Medikaments ist.

Vertragsärzte sind gesetzlich zuwirtschaftlicher Verordnungsweiseverpflichtet. Das bedeutet, dass dasAngebot an rabattierten Arzneimit-teln auch genutzt werden muss. Ei-ne Umstellung auf solche Präparateist also notwendig, wenn nicht zwin-gende Gründe dagegen sprechen.

Normalerweise geschieht diesso: auf dem Kassenrezept werdennur der Wirkstoff, die Dosierungund die Packungsgröße aufge-schrieben. Aufgrund dieser Anga-ben ist der Apotheker gesetzlichverpflichtet, ein rabattiertes Arznei-mittel abzugeben.

Gibt es für einen Wirkstoff meh-rere Rabattarzneimittel, dann kannes sein, dass ein chronisch krankerPatient im Zeitablauf unterschied-liche Medikamente in der Apothe-ke bekommt: Dabei unterscheidensich die Verpackung und das Aus-sehen der Tablette - der Wirkstoffist jedoch im Grundsatz identisch.

Es kann aber sein, dass die ra-battierte Arznei in der Apothekenicht vorrätig ist. Diese muss dannbeim Großhandel bestellt werden.Ist auch der Großhändler nicht lief-erfähig, dann darf der Apotheker einanderes, wirkstoffgleiches, eben-falls preisgünstiges Arzneimittel ab-geben.

Frage: Wirkt das neue MedikamentFrage: Wirkt das neue MedikamentFrage: Wirkt das neue MedikamentFrage: Wirkt das neue MedikamentFrage: Wirkt das neue Medikamentgenauso wie das alte?genauso wie das alte?genauso wie das alte?genauso wie das alte?genauso wie das alte?

Ein Austausch von Arzneimittelnist nur dann vorgesehen und mög-lich, wenn der Wirkstoff und dieDosierung die gleiche ist. Im Regel-fall gibt es demnach keine Unter-schiede bei der Wirkung, der Wirk-samkeit und den Nebenwirkungenwirkstoffgleicher Generika. Aller-dings können sich die Verpackung,

die Farbe und die Form von Tab-letten/Kapseln unterscheiden.

Wirkstoffgleiche Generika sindjedoch nicht in jeder Hinsicht iden-tisch. Manche Eigenschaften hän-gen vom Produktionsprozess undvon verwendeten Hilfsstoffen ab.Sie können in Ausnahmefällen dieWirksamkeit beeinflussen und auchFolge unerwünschter Arzneimittel-wirkungen sein.

Wenn dies beobachtet wird, soll-ten Sie mit Ihrem Arzt dies bespre-chen.

Frage: Kann ich als Patient die Diffe-Frage: Kann ich als Patient die Diffe-Frage: Kann ich als Patient die Diffe-Frage: Kann ich als Patient die Diffe-Frage: Kann ich als Patient die Diffe-renz eines teureren Mittels selbst bezah-renz eines teureren Mittels selbst bezah-renz eines teureren Mittels selbst bezah-renz eines teureren Mittels selbst bezah-renz eines teureren Mittels selbst bezah-len?len?len?len?len?

Das kommt drauf an. Normaler-weise ist dies nicht möglich. Denndie gesetzliche Krankenversiche-rung arbeitet nach dem Sachleis-tungsprinzip. Das bedeutet: DerPatient hat nur Anspruch auf genaudie Leistung, die der Arzt verord-net - und das ist im Regelfall dasrabattierte Arzneimittel. Eine Wahl-möglichkeit des Patienten zu Guns-ten eines teureren Arzneimittels, mitder Option die Differenz selbst zubezahlen, gibt es im Sachleistungs-system nicht.

Nach der am 1. April in Kraft ge-tretenen Gesundheitsreform kön-nen auch die gesetzlichen Kranken-kassen aber Kostenerstattungsta-rife anbieten. Sie geben dem Pati-enten mehr Spielräume bei der In-anspruchnahme von medizinischenLeistungen. Die Kasse bezahlt dannaber nur einen Teil.

Frage: Was passiert, wenn ich das neueFrage: Was passiert, wenn ich das neueFrage: Was passiert, wenn ich das neueFrage: Was passiert, wenn ich das neueFrage: Was passiert, wenn ich das neueMedikament nicht vertrage?Medikament nicht vertrage?Medikament nicht vertrage?Medikament nicht vertrage?Medikament nicht vertrage?

Zunächst: Es dürfen nur Arznei-mittel mit demselben Wirkstoff inderselben Dosierung ausgetauschtwerden.

Fortsetzung des Beitrages auf S. 6

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6dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

Ä R Z T L I C H E R B E I R A T

Deshalb ist es in der Regel eherunwahrscheinlich, dass ein ande-res wirkstoffgleiches Arzneimittelnicht vertragen wird.

Dennoch können der Produk-tionsprozess und die Verwendungunterschiedlicher Hilfsstoffe Ein-fluss auf die Verträglichkeit haben.Wenn dies beobachtet wird, mussder Patient den Arzt darüber infor-mieren, der darüber entscheidet, obdas Medikament abgesetzt und ge-gen ein anderes ausgetauscht wird.

Frage: Kann der Arzt das gewohnteFrage: Kann der Arzt das gewohnteFrage: Kann der Arzt das gewohnteFrage: Kann der Arzt das gewohnteFrage: Kann der Arzt das gewohnteArzneimittel auf einem Privatrezept ver-Arzneimittel auf einem Privatrezept ver-Arzneimittel auf einem Privatrezept ver-Arzneimittel auf einem Privatrezept ver-Arzneimittel auf einem Privatrezept ver-ordnen?ordnen?ordnen?ordnen?ordnen?

Grundsätzlich nicht. Das wäreein Verstoß gegen vertragsärztlichePflichten. Denn der Vertragsarztmuss einem Kassenpatienten dieLeistung ermöglichen, die die Kran-kenkasse bezahlt. Das folgt ausdem sog. Sachleistungsprinzip. Zudiesem Prinzip gehört auch, dassder Kassenpatient nur Anspruchauf diejenige Leistung hat, die aus-

reichend, zweckmäßig und wirt-schaftlich ist. Wenn der Arzt meint,dass ein rabattiertes Arzneimittelmedizinisch seinen Zweck erfüllt,dann darf er keine Privatverordnungeines anderen Mittels vornehmen.

Das kann in Zukunft, wenn derPatient es will, anders sein. Nach derGesundheitsreform können Kranken-kassen Kostenerstattungstarife an-bieten. Einen solchen Tarif könnenGKV-Versicherte dann wählen. Un-ter diesen Umständen wäre die Ver-ordnung des gewohnten, aber teu-reren Arzneimittels auf Privatrezeptmöglich. Bei der Kasse könnte sichder Versicherte einen Teil der Kos-ten erstatten lassen: den Preis desrabattierten Arzneimittels, natürlichabzüglich des Rabatts.

Frage: Lohnt es sich, von Apotheke zuFrage: Lohnt es sich, von Apotheke zuFrage: Lohnt es sich, von Apotheke zuFrage: Lohnt es sich, von Apotheke zuFrage: Lohnt es sich, von Apotheke zuApotheke zu laufen?Apotheke zu laufen?Apotheke zu laufen?Apotheke zu laufen?Apotheke zu laufen?

In der Tat kommt es vor, dass einrabattiertes Arzneimittel in der Apo-theke nicht direkt verfügbar ist. Ob

Fortsetzung von S. 4 / Rabattverträge ...

Auf Ihre Fragen antwortetProf. Dr. med. Wolfgang Greulich

es sinnvoll ist, dann in anderenApotheken nachzufragen, wird vonder Apothekendichte vor Ort abhän-gen. Außer in Großstädten, in de-nen oft mehrere Apotheken fuß-läufig bequem erreichbar sind, wirdes wenig Sinn machen, sich auf dieSuche zu begeben. In der Regel istes der bequemere Weg, dass derApotheker das rezeptierte Arznei-mittel beim Großhandel bestellt,das meist innerhalb weniger Stun-den geliefert wird. Viele Apothekenhaben überdies einen Lieferservi-ce, so dass der Patient nicht mehr-fach die Apotheke aufsuchen muss.Vor allem für gehbehinderte Pati-enten oder für solche Menschen,deren Mobilität eingeschränkt ist,kann dies wichtig sein.

Im übrigen können auch ver-schreibungspflichtige Medikamen-te beispielsweise über die Parkin-son-Versand-Apotheke in Steinfurtbestellt werden - siehe Anzeige S. 5.

Starker Speichelfluss

Seit vor 17 Jahren bei mir Parkinsonfestgestellt wurde, habe ich mit derKrankheit relativ gut gelebt. In letzter Zeit

macht mir aber ein starker Speichelflusssehr zu schaffen. Da mich dies sehr be-einträchtigt, benötige ich einen Rat.

Für den Speichelfluss beim Par-kinson-Syndrom gibt es zwei mög-liche Erklärungen. Es kann einetatsächlich vermehrte Produktionvon Speichel vorliegen, deren Ur-sache ein Ungleichgewicht in derFunktion der vegetativen Nervenist. In diesem Fall sind diejenigenNerven überaktiv, deren Funktionmit dem Botenstoff Acetylcholin ver-bunden sind, und es kommt u.a. zueiner vermehrten Speichel- undSchweißbildung. Mit bestimmtenMedikamenten, den so genanntenAnticholinergika, lässt sich die Ak-tivität dieser Nerven hemmen. AlsFolge davon nehmen Speichel- undSchweißproduktion ab, es kannallerdings auch zu unangenehmenNebenwirkungen wie Störungen

der Magen-/Darm oder Blasen-funktion kommen. Aus diesemGrund sollten Anticholinergika nurnach sorgfältiger Abwägung einge-setzt werden.

Die andere Ursache für den Spei-chelfluss ist eine Beeinträchtigungdes Schluckens, die im Verlauf derParkinson-Erkrankung eintretenkann. Die Patienten schlucken dannseltener und weniger, als dies beimGesunden der Fall ist. Der Speichelsammelt sich in der Mundhöhle an,bis er z. B. beim Sprechen heraus-tropft. Es entsteht dann der Ein-druck, als sei zuviel Speichel vor-handen, in Wahrheit ist jedoch dasSchlucken gestört.

Um herauszufinden, welcherNatur der Speichelfluss bei einemPatienten ist, ist auf jeden Fall eineeingehende neurologische Unter-

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7dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

Ä R Z T L I C H E R B E I R A T

suchung, bei der auch die sonstigeBeweglichkeit mit bewertet wird,notwendig. Eventuell ist auch nocheine Zusatzdiagnostik durch eine/nSprach/Schlucktherapeuten/in sinn-voll, bei der Art und Ausmaß einerSchluckstörung genau analysiertund logopädisch unterstützend the-rapiert werden können.

Macht ein Wechselder Medikation Sinn?

Vor einiger Zeit hat mir mein Arztzusätzlich zu L-Dopa Comtess® verschrie-ben, von dem ich meine, dass ich es nichtganz so gut vertrage. Sollte ich vielleichtstatt dessen zu Tasmar® wechseln?

Alle COMT-Hemmer (die immerzusammen mit L-Dopa eingenom-men werden müssen), hemmenden Abbau von L-Dopa und sorgenfür gleichmäßigere L-Dopa-Plas-maspiegel und dadurch zu einerVerminderung von Fluktuationen.Tasmar® (Wirkstoff Tolcapon) soll-te nur dann angewendet werden,wenn Sie wirklich auf andere COMT-Hemmer (Comtess®, Stalevo®) nichtansprechen bzw. diese nicht ver-tragen. Sie sollten also mit IhremArzt erst einmal besprechen, obIhnen nicht schon eine Dosisan-passung der bisherigen Medikati-on hilft. Sollte der Beginn einer Be-handlung mit Tasmar® erwogenwerden, darf die Behandlung nurdurch einen Neurologen erfolgen,der über Erfahrung in der Therapiedes fortgeschrittenen Parkinson-Syndroms verfügt. Er wird Sie auchüber die möglichen Vorteile, dieBehandlungsdauer sowie über diepotentiellen Nebenwirkungen, Risi-ken und Kontraindikationen bei ei-ner Behandlung mit Tasmar® aufklä-ren.

Alternative Therapien?

Von einigen Mit-Patienten habe ichgehört, dass sie sich mit naturheilkundli-

chen Methoden behandeln lassen unddamit über eine gewisse Zeit relativ gutzurecht kommen. Zu welchem Zeitpunktkann und darf M. Parkinson mit alter-nativen Methoden behandelt werden? Istdas überhaupt möglich?

Aus streng schulmedizinischerSicht lässt sich eine auf Studienbasierende Empfehlung für jeglicheForm der alternativen Parkinson-Therapie nicht geben. Dies bedeu-tet allerdings nicht, dass ein Pati-ent nicht von einer solchen Be-handlung profitieren könnte. Einnoch relativ leicht betroffener Pati-ent im Anfangsstadium der Erkran-kung könnte sicherlich einen Ver-such mit einer alternativen Behand-lung unternehmen, müsste sich da-bei aber vergegenwärtigen, dass ersich abseits der wissenschaftlichgesicherten Methoden bewegt.

Es ist allerdings unbedingt davonabzuraten, dass ein Patient, derbereits seit längerer Zeit erkranktund auf eine umfassende Kombina-tionsmedikation eingestellt ist, die-se Mittel sämtlich absetzt, um ei-nen Therapieversuch mit rein alter-nativen Verfahren zu unternehmen.In einem solchen Fall könnten al-ternative Verfahren höchstens un-terstützend eingesetzt werden, diessollte jedoch auf jeden Fall nur nacheingehender Rücksprache mit dembehandelnden Neurologen gesche-hen.

Zusammenfassend lässt sich ge-genwärtig zu sämtlichen alternati-ven Behandlungsmethoden in derAnwendung beim Parkinson-Syn-drom Folgendes sagen:

◆ Ihre Wirksamkeit ist nicht nachden konventionellen Methoden ver-gleichbarer wissenschaftlicher Stan-dards gesichert.

◆ Es ist im Einzelfall nicht aus-geschlossen, dass ein (eher nochnicht sehr schwer betroffener) Par-kinson-Patient von den angebote-

nen Methoden profitiert.

◆ Die Entscheidung, ob ein Pa-tient einen Versuch mit alternativenVerfahren machen möchte, mussjeder Patient individuell treffen undsich dabei bewusst sein, dass dieBehandlung in gewissem Sinne„Experimentcharakter“ hat.

◆ Patienten, die bereits mit kon-ventionellen Medikamenten vorbe-handelt sind, sollten in keinem Fallohne eingehende Rücksprache mitihrem behandelnden Neurologenandere Therapieverfahren anwen-den.

Mein Arzt will mir einMedikament nichtmehr verschreiben

Beim letzten Besuch meines Neurolo-gen teilte mir dieser mit, dass er dasbisher verordnete Medikament Azilect®

aus wirtschaftlichen Gründen nichtmehr verschreiben könne und zukünftigauf ein preisgünstigeres Präparat zurück-greifen müsse. Auch auf meine Bitte, mirstatt dessen das Rotigotin-Pflaster zu ver-schreiben, reagierte er ablehnend. Bisherbin ich auf Stalevo®, Cabaseril® und ebenAzilect® eingestellt.

Leider ist es in der Tat so, dassdie Verordnung teurer Medikamen-te für einen niedergelassenen Arzteinen wesentlich belastenderenwirtschaftlichen Faktor darstellt alsfür eine Klinik. Jeder niedergelas-sene Kollege kennt den Betrag, dendie gesetzlichen Krankenkassen fürdie Tagestherapiekosten eines Pa-tienten übernehmen. Liegt ein Me-dikament (bzw. die Kosten für eineKombinationsmedikation) über die-ser Grenze, ist es unumgänglich,dass der Arzt später nach entspre-chenden Regressforderungen fürden Mehrbetrag mit seinem persön-lichen Einkommen einstehen muss.Dies ist auch für einen noch so um

Fortsetzung auf S. 30

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8dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

M E D I Z I N

Ursächlicher Zusammenhang oderzufälliges Zusammentreffen?

von Dr. Michael Werner, Klinikzentrum Lindenallee, Bad Schwalbach und Dr. Dr. Philipp Roth,vormals Klinikzentrum Lindenallee, Bad Schwalbach, jetzt Schwäbisch Alb, Gesundheits- und Reha-

Zentrum Bad Urach

Parkinson-Syndrom und Osteoporose (1. Teil)

Einleitung

Mit der Erstbeschreibung des Par-kinson-Syndroms durch den engli-schen Arzt James Parkinson im Jah-re 1817 folgte eine lang anhaltendeEpoche, in der dieses Krankheitsbildals rein motorische Erkrankung mitden Kardinalsymptomen Bewegungs-verlangsamung (Bradykinese), Mus-kelsteifigkeit (Rigor) und Zittern (Tre-mor) interpretiert wurde.

Mit diesem Krankheitsverständnisging die Auffassung einher, dass dieMobilität (Beweglichkeit) des Parkin-son-Patienten genau durch diese Sym-ptomatik limitiert werde. Erst seit cir-ca 2 Jahrzehnten konnte sich ein brei-ter angelegtes Krankheitsverständ-nis durchsetzen, bei dem auch nichtmotorische Störungen dem Parkin-son-Syndrom zugeschrieben wur-den. Die im Rahmen einer langjäh-rigen Parkinson-Erkrankung einset-zende Mitbeteiligung des vegetati-ven Nervensystems führt z. B. zuDysregulationen (Fehlregulierungen)im Bereich der Herz- und Kreislauf-funktion oder der Blasen-Darmtä-tigkeit mit unmittelbarem Einfluss aufden Aktionsradius einzelner Parkin-son-Patienten und einer damit unterUmständen einhergehenden zusätz-lichen Begrenzung des Mobilitäts-ausmaßes. Trotz dieser Entwicklungblieb weitgehend ein Phänomen un-berücksichtigt, das der klinische Prak-tiker schon seit Jahrzehnten in einerauffallenden Häufung beobachtenkonnte: das Zusammentreffen zwei-er eigenständiger Krankheitsbilder,nämlich dem Parkinson-Syndromund der Osteoporose.

Wurde bislang das gemeinsameAuftreten dieser Erkrankungen zu-nächst als zufällige Co-Morbidität(Begleiterkrankung) verstanden, dräng-te sich jedoch infolge der auch sta-tistisch auffälligen Häufung der Ein-druck auf, hier könnten möglicher-weise inhaltliche Bezüge im Sinneeiner ursächlichen Wechselbezie-hung bestehen.

Besonderheiten desParkinson-Syndroms

Auf Grund eigener, noch nicht ver-öffentlichter Untersuchungen wurdeerkennbar, dass mehr als 80 % derim Klinikzentrum Lindenallee in BadSchwalbach behandelten Parkinson-Patienten gleichzeitig auch Schmerz-patienten sind. Diese Patienten littenentweder kontinuierlich oder episo-disch an oft nicht näher definierbarenSchmerzen im Bereich des Bewe-gungsapparates. Vielfache Vorunter-suchungen und Vorbehandlungenwaren häufig frustran (ergebnislos)verlaufen, die zumeist gestellte dia-gnostische Einreihung des Beschwer-debildes mündete häufig in der Fest-stellung einer sogenannten degene-rativen Veränderung, sei es nun derWirbelsäule oder auch der großenGelenke.

Das durch die chronisch gewordeneSchmerzsymptomatik begrenzte Be-wegungsausmaß der Parkinson-Pa-tienten verstärkt noch die Parkinson-eigene Mobilitätseinschränkung inFolge Bewegungsverlangsamung,Muskelsteifigkeit, Verkürzung derSchrittweite sowie Einschränkungder motorischen Leistungsreserven.Auch eine optimierte Parkinson-The-

rapie mit Anpassung der medika-mentösen Einstellung an den aktu-ellen Bedarf und Ausschöpfung al-ler begleittherapeutischen Möglich-keiten führt nicht zu dem gewünsch-ten Erfolg, wenn bei Schmerzpatien-ten der bewegungslimitierende Ef-fekt der Schmerzsymptomatik unbe-rücksichtigt bleibt.

Im Rahmen eines Kooperations-projektes zwischen der Parkinson-Schwerpunktabteilung der Neurolo-gischen Klinik sowie der Schmerz-therapeutischen Abteilung der Ortho-pädischen Klinik mit dem Spezial-gebiet Osteoporose werden Parkin-son-Schmerzpatienten in Bad Schwal-bach regelmäßig einer Osteoporo-se-Diagnostik zugeführt. Grundlagefür diese Vorgehensweise ist die Ein-sicht, dass Osteoporose als Schmerz-ursache häufiger als bislang ange-nommen „angeschuldigt“ werdenmuss.

Die dem Parkinson-Syndrom ei-gene Bewegungseinschränkungdurch Bewegungsverlangsamung(Bradykinese), Unbeweglichkeit(Akinese) und Steifigkeit (Rigor) führtzu einer kompletten Umgestaltungdes gesamten Bewegungsverhal-tens der betroffenen Patienten mitEinschränkungen des täglichen Be-wegungsausmaßes. Gehstreckenwerden reduziert, bestimmte Bewe-gungsabfolgen unterbleiben infolgeder krankheitsbedingten Undurch-führbarkeit und die für einen gesun-den Knochenstoffwechsel unerläss-liche tägliche Belastung des Bewe-gungsapparates unterliegt hierausresultierend erheblichen Einschrän-kungen. Zusätzlich führen Fehlhal-tungen wie die gebeugte Körper-position (Kamptokormie) in der Kon-sequenz zu Fehlbelastungen mithieraus resultierender zusätzlicherBeschleunigung auch degenerativerProzesse im Bewegungsapparat.

Der Einsatz physiotherapeuti-scher und balneophysikalischerBehandlungsmethoden (konservati-

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9dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

M E D I Z I N

ve Behandlungsmaßnahmen wieBewegungsbäder, Massagen, Moor-packungen usw.) stößt jedoch para-doxerweise genau an diesem Punk-te an Grenzen, wo er im therapeuti-schen Gesamtkonzept der Bewe-gungsförderung am unentbehrlichs-ten ist. Denn gerade Schmerz- undsomit auch Osteoporose-Patientenbedürfen der konsequenten Mobili-sierung, die jedoch ohne die Berück-sichtigung der therapiehemmendenSchmerzsymptomatik undurchführ-bar bliebe.

In diesem Zusammenhang istauch die Wirksamkeit der medika-mentösen Parkinson-Behandlung fürden Parkinson-Schmerzpatienten nurteilweise effektiv, da mit L-Dopa, Do-paminagonisten, COMT-Hemmernund MAO-B-Hemmern sowie mit Glu-tamat-Antagonisten zwar zwischen-zeitlich ein umfangreiches Therapie-Instrumentarium zur Verfügung steht,welches aber nur die Parkinson-spe-zifischen Anteile der Schmerz-ent-stehung wie Fehlhaltung, Fehlbe-lastung und Fehlbewegung erreicht.

Erst mit Berücksichtigung der au-ßerhalb des Parkinson-Syndroms an-gesiedelten Schmerzursachen - wieeben der Osteoporose - kann derbewegungslimitierende Effekt desSchmerzes durchbrochen und Mo-bilität im umfassenden Sinne demParkinson-Patienten wieder verfüg-bar gemacht werden.

Besonderheiten derOsteoporose

Bei der Osteoporose handelt essich um eine Stoffwechselstörung,die in 5% der Fälle durch erkennba-re Ursachen ausgelöst wird. Einlangandauernder Cortisongebrauch,eine Überfunktion der Schilddrüse,eine Unterfunktion der Gonaden(Keimdrüsen) oder eine rheumati-sche Arthritis seien beispielhaft ge-nannt.

Auffällig ist, dass Frauen doppelt

so häufig von dem Leiden betroffensind. Daher werden hormonelle Fak-toren wie der Ausfall der Eierstock-funktion nach den Wechseljahrenmitverantwortlich gemacht für dasAuftreten einer Osteoporose. Einegewisse genetische Disposition mitVorliegen erblicher Anlagen und po-sitiver Familienanamnese ist ebensoauffällig.

Das auch im Rahmen des fortge-schrittenen M. Parkinson auftreten-de Malnutritionssyndrom (schlechterErnährungszustand) mit Unterge-wicht ist für die Osteoporose bei ei-nem Body-Mass-Index (BMI) unter20 als Risikofaktor anzusehen. Rau-chen, hoher Koffeingebrauch und Al-koholismus sind zusätzliche Risiko-faktoren.

Die überwiegende Zahl der Os-teoporose-Fälle ist jedoch bezüglichder Ursache nicht geklärt. Sie wer-den als primäre Osteoporose be-zeichnet.

Gemeinsamkeiten derErkrankungen

Es ist erstaunlich, dass bei Durch-sicht der Fachliteratur nur spärlichewissenschaftliche Angaben über denZusammenhang zwischen Osteopo-rose und Morbus Parkinson beste-hen. Auch in unserem gemeinsamenBad Schwalbacher Projekt, bei Par-kinson-Patienten eine Osteoporoseabzuklären, konnte bislang nicht aus-reichend erklärt werden, worin dieeventuellen ursächlichen Wechsel-beziehungen liegen.

Auf den ersten Blick scheint auchkein Zusammenhang zu bestehen.Geht man von der Ursache des Mor-bus Parkinson aus, sucht man imGehirn nach einem Verlust des Über-trägerstoffes Dopamin. Sucht manbei der Osteoporose nach einer Ur-sache, so findet man einen erhebli-chen Verlust an Calcium im Kno-chen.

Betrachtet man die Zahl der Be-

troffenen bei der Erkrankung - circa250.000 Patienten leiden in Deutsch-land an M. Parkinson und circa 6-8Millionen Menschen sind an Osteo-porose erkrankt - so belegt dies dieHäufigkeit beider Erkrankungen (diegroße Zahl beider Erkrankungensollte daher Grund genug sein, Stu-dien zu veranlassen). Sucht mannun nach Gemeinsamkeiten beiderErkrankungen, so fällt das erhöhteRisiko eines Sturzes bei diesen Er-krankungen auf.

Risikofaktoren beziehen sich u. a.auf das Alter bei beiden Patienten-gruppen, da typisch für beide Erkran-kungen das Auftreten im höherenAlter ist. Es gibt noch einige andereRisikofaktoren, die bei beiden Er-krankungen gehäuft auftreten, sou. a. der niedrige 25-Hydroxy-Vita-min-D-Status und die verminderteKnochendichte im Bereich der Hüf-te und der Wirbelsäule.

Klinisch fällt auf, dass beide Er-krankungen von starken Rücken-veränderungen geprägt sind. Bei derOsteoporose sprach man früher voneinem „Witwenbuckel“ und beimMorbus Parkinson fällt die erhebli-che Kyphosierung (vermehrte Bie-gung nach vorn) in der Brustwirbel-säule auf. Am auffälligsten ist jedochder chronische Bewegungsmangelbei Parkinson- und Osteoporose-Er-krankten.

Beim Parkinson-Syndrom bestehtz. B. eine starke Muskelstarre, sodass der Patient geneigt ist, sichwenig zu bewegen. Bei dem Osteo-porose-Patienten ist es der Kno-chenschmerz, der zur Immobilitättreibt. Die Immobilisierung bei län-ger dauernden Krankenhausauf-enthalten führt nahezu immer zu ei-ner passageren (vorüber gehendauftretende) Osteoporose. Im Zu-sammenhang mit weiteren Risiko-faktoren kann sich dieser Befunddauerhaft verfestigen.

Redaktionshinweis: Den 2. Teil dieses Be-richtes sowie mögliche Therapie-Optionen fin-den Sie in den dPV-Nachrichten Nr. 103.

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10dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

M E D I Z I N

Fortsetzung S. 11, rechts

Tolcapon: Therapie-Option für mitL-Dopa behandelte Patienten

von Prof. Dr. med. Thomas Müller, St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee

Einleitung

Die Motorik von Patienten mit idio-pathischem Parkinson-Syndrom ver-bessert sich nach der Behandlungmit L-Dopa. L-Dopa, eine physiologi-sche Aminosäure, überwindet imGegensatz zu ihrem AbbauproduktDopamin die Blut-Hirn-Schranke mit-tels eines aktiven Aminosäure-Trans-port-Mechanismus. Heutzutage wirdL-Dopa immer mit einem peripherenDecarboxylase-Hemmer (Benser-azid/Carbidopa) kombiniert, um denAbbau zu Dopamin in der Körper-peripherie zu verringern. Die Kom-bination von L-Dopa mit einem sol-chen Decarboxylase-Hemmer för-dert den Abbau von L-Dopa durchdas Enzym Catechol-O-Methyltrans-ferase (COMT). Dieses Enzym kommtin fast allen Geweben, insbesonderein Leber, Niere und Magen-Darm-Trakt vor. Die COMT wandelt L-Dopazu 3-O-Methyldopa (3-OMD) um.Die Hemmung der COMT verlang-samt somit den Abbau von L-Dopa,so dass dadurch mehr L-Dopa ausder Peripherie das Gehirn erreicht.

Verbesserung der Motorikdurch COMT-Hemmer

In Kombination mit L-Dopa ver-bessern sich durch die zusätzlicheEinnahme eines COMT-HemmersAkinese, Rigor und - etwas weniger- Tremor, während die alleinige Ein-nahme eines COMT-Hemmers kei-nen Effekt zeigt. Ferner werdenSchwankungen der Beweglichkeitdurch zusätzliche Einnahme einesCOMT-Hemmers gebessert, wassich positiv auf die Lebensqualitätauswirkt. Dies wurde mit Entacapon(Comtess®, Stalevo® [Kombinationaus L-Dopa, Carbidopa und Entaca-pon]) und Tolcapon (Tasmar®) über-zeugend in Studien dokumentiert.

Dosierung von COMT-Hemmern

Tolcapon (100 mg) soll nur drei-mal am Tag eingenommen werden,Entacapon (200 mg) sollte mit jederEinnahme von L-Dopa höchstens biszu 10-mal am Tag kombiniert wer-den, ein entsprechendes Kombina-tionspräparat - Stalevo® - ist verfügbar.

Welcher COMT-Hemmerwirkt stärker?

Entacapon hemmt den L-Dopa-Abbau nur in der Köperperipherie,Tolcapon wirkt sowohl in der Körper-peripherie als auch im Gehirn. Sowurde Tolcapon im Liquor nachge-wiesen und eine PET-Studie zeigte,dass Tolcapon auch im Gehirn wirkt.Dies kann zur klinisch beobachtetenstärkeren Wirksamkeit bezüglich derBesserung motorischer Symptomedurch Tolcapon beitragen. Eine of-fene Studie mit 40 Patienten be-schreibt eine signifikante Überlegen-heit von Tolcapon gegenüber Enta-capon hinsichtlich der Verringerungder täglichen oralen L-Dopa-Dosis(bis zu -30%) und der Verdoppelungder Phasen mit guter Beweglichkeit(On-Zeit). In einer weiteren Studiezeigte sich eine signifikante Überle-genheit von Tolcapon gegenüberEntacapon bezüglich der Zunahmeder täglichen On-Zeit (Tolcapon-Gruppe: 1.63 Std., Entacapon-Grup-pe: 0.77 Std., p = 0.042) und eineebenfalls signifikante Überlegenheitin der Untergruppe der Patienten miteinem On-Zeit-Zuwachs von mehrals drei Stunden (Tolcapon -Gruppe:29 % der Patienten versus Entaca-pon-Gruppe: 12 %, p = 0.018).

Verträglichkeit undLebensqualität

COMT-Hemmer können die glei-

chen Nebenwirkungen (z. B. Psy-chosen, Übelkeit) wie L-Dopa aus-lösen, da sie die Wirksamkeit vonL-Dopa verstärken. Zusätzlich kön-nen Durchfälle und eine harmloseVerfärbung des Urins auftreten. Tol-capon (Tasmar®) war wegen schwer-wiegender Nebenwirkungsfälle seit1998 in Deutschland nicht mehr ein-gesetzt worden, da die potentielleGefahr einer Erhöhung der Leber-werte bestand. In den USA und derSchweiz blieb Tolcapon unter derAuflage des regelmäßigen Lebermo-nitorings auf dem Markt. Nach denpositiven Erfahrungen von 1998-2004in den USA und der Schweiz mit über80.000 dokumentierten Neubehand-lungen, wurde Tolcapon 2005 wie-der Europa weit zugelassen. Ein po-sitiver Effekt auf den Patienten miteiner deutlichen Verbesserung derLebensqualität kann den Aufwandfür das nach wie vorerforderlicheLebermonitoring überwiegen.

Studienergebnisse einerTherapie mit Tolcapon

Bei mit L-Dopa behandelten Pa-tienten ohne Wirkungsfluktuationenverbesserte die zusätzliche Tolca-pon-Gabe von 3 x 100 mg/Tag denSummenwert in der Skala „Aktivitä-ten des täglichen Lebens“ der Uni-fied Parkinson’s Disease Rating Sca-le nach sechs Monaten um -18 %bzw. -20 %. Diese Besserung hieltüber den Beobachtungszeitraum vonmaximal 15 Monaten an. Schwan-kungen der Beweglichkeit waren beiden mit Tolcapon behandelten Pati-enten geringer als bei denen, diePlacebo einnahmen. Die zusätzlicheGabe von Tolcapon von 3 x 100 mg/Tag führte bei Parkinson-Patientenmit Schwankungen der Beweglich-keit, die von der Medikamentenein-nahme abhängig sind, zu einer sig-nifikanten Verringerung der Zeitenmit schlechter Beweglichkeit um 26% bis 48 % und zu einer signifikan-ten Verlängerung der Zeiten mit gu-ter Motorik um 21 % bis 30 %.

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11dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

A U S D E N K L I N I K E N

Neues Behandlungsangebotfür Parkinson-Patienten in Frankfurt/Main

Seit Anfang 2007 bietet die Neurologische Universi-tätsklinik in Frankfurt am Main ein umfassendes Betreu-ungsprogramm für Parkinson-Patienten an. Der neueBehandlungsschwerpunkt steht unter der Leitung vonProf. Dr. med. Rüdiger Hilker, der nach langjähriger Tä-tigkeit an der Universitätsklinik in Köln eine Professurfür Neurologische Bewegungsstörungen an der Jo-hann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt über-nommen hat.

Das ambulante Behandlungs-angebot der Frankfurter Universi-tätsklinik umfasst vier thematischabgegrenzte Sprechstunden: nebender allgemeinen Parkinson-Ambu-lanz werden Spezialsprechstundenfür Patienten mit Tiefer Hirnstimu-lation (THS), mit Botulinumtoxin-Therapie (BTX) und für Betroffeneerblicher Bewegungsstörungen an-geboten (Prof. Dr. med. Georg Au-burger). Im stationären Bereich ver-fügt die NeurologischeUni-Klinik über umfang-reiche Zusatzuntersu-chungen, die von der ap-parativen Untersuchunggestörter Bewegungen(Gang-, Tremor- undGleichgewichtsanalyse)über die Diagnostik vonSchlafstörungen (Schlaf-labor) bis hin zur funktio-nellen Bildgebung desDopamin-Systems imGehirn (Positronen-Emissionsto-mographie, PET und Single-Photo-nen-Emissions-Computertomogra-phie, SPECT) alle für Parkinson-Pa-tienten hilfreichen Verfahren bereithält.

Ein wichtiger Schwerpunkt derFrankfurter Klinik ist die operati-ve Behandlung von Parkinson-Pati-enten im fortgeschrittenen Erkran-kungsstadium mittels Tiefer Hirnsti-mulation (THS). Die neu gegründeteSektion für Neuromodulation Frank-furt vereint die auch räumlich in ei-

nem gemeinsamen Zentrum koo-perierenden Kliniken für Neurologieund Neurochirurgie, wodurch eineoptimale Versorgung von Patientenmit Tiefer Hirnstimulation gewähr-leistet wird. Der operative Teil derTHS wird von Herrn Oberarzt Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Gasser ge-leitet, der von der Neurochirurgi-schen Universitätsklinik Essen nachFrankfurt wechselte. Die Sektion fürNeuromodulation bietet eine um-

fassende Betreuung vonTHS-Patienten, die vonder Indikationsstellungüber den Eingriff selbstbis hin zur Organisationder Rehabilitation reicht.Als Therapie-Alternativefür Patienten mit fortge-schrittener Parkinson-Krankheit verfügt die Kli-nik ebenso über großeErfahrung mit der Apo-morphin-Pumpe sowie

der Duodopa-Therapie.

Seit Kurzem ist die Neurologi-sche Uni-Klinik auch kooperieren-des Zentrum der Rhein-Main-Regi-on für die Ambulante Video-unter-stützte Parkinson-Therapie, welcheüber einen Vertrag mit den Kran-kenkassen im Rahmen der Inte-grierten Versorgung (IV) angebotenwird. Hier arbeitet die Klinik eng mitniedergelassenen Kolleginnen undKollegen zusammen und begleitetso die einmonatige Video-gestütz-te Betreuung und medikamentöse

Neueinstellung von Parkinson-Pa-tienten in ihrem häuslichen Umfeld.

Aktuelle Informationen über dieneue Behandlungsmöglichkeit inFrankfurt erhalten Sie auch im In-ternet unter www.kgu.de/znn/neurologie/bewegungsstoerungen.

Die Ambulanz hat folgende Adres-se: Ambulanz für Parkinson undBewegungsstörungen, Zentrumfür Neurologie und Neurochirur-gie, Klinik für Neurologie, JohannWolfgang-Goethe Universität,60528 Frankfurt a. Main, Schleu-senweg 2-16, . Tel.: 069-6301 7464,Fax: 069-6301 7084 und e-mail:[email protected]

Prof. Dr. med. Rüdi-ger Hilker, Oberarzt

Priv.-Doz. Dr. med. Tho-mas Gasser, Facharzt fürNeurochirurgie

Fortsetzung von S. 10, Tolcapon ...

Welcher Patient profitiert voneiner Therapie mit Tolcapon?

Wie bereits erwähnt soll Tolcapon- wie alle COMT-Hemmer - nur mitL-Dopa zusammen eingenommenwerden, da es ansonsten nicht wirkt.Durch Einnahme von Tolcapon ver-ringern sich die Schlafstörungendurch fragmentierten Schlaf und frü-hem Erwachen infolge von nächtli-cher oder frühmorgendlicher Akine-se. Bei Patienten, die Dopaminago-nisten nicht vertragen, kann Tolca-pon aufgrund seiner sehr starkenWirkung eine sinnvolle, wirksameErgänzung der Kombinationsthera-pie darstellen.

Telefon-Aktion zumöglichen Fragen

Haben Sie Fragen zum Einsatzvon COMT-Hemmern? Wollen Siewissen, welcher COMT-Hemmer -Tolcapon oder Entacapon - dierichtige Wahl für Ihre Behandlungdarstellt? Diese Fragen beantwor-tet Ihnen am Mittwoch, den 07. No-vember 2007, in der Zeit von 13.00Uhr bis 16.00 Uhr der Autor diesesBerichts, Prof. Dr. Thomas Müller,unter der für Sie kostenlosen Te-lefonnummer 0800 0000815.

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12dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

B U N D E S V E R B A N D

Machen Sie mit: Übernehmen Sie eineRebstock-Patenschaft für die Forschung!

Wein ist ein altes Kulturgut, Wein ist - moderat getrunken -gesund! Seit Alters her ist der Rebstock Symbol für Leben,Beständigkeit und Gesundheit. Unter diesem Gesichtspunkthat nun das auf ökologischen Anbau spezialisierte WeingutHoffmann aus Rheinland-Pfalz zusammen mit der DeutschenParkinson Vereinigung einen „Weinberg für die Parkinson-

Forschung“ eingerichtet. Die Idee entwickelte Walter Hoffmann, Seniordes Privat-Weingutes Hoffmann, der selbst von Parkinson betroffen istund sich bereits seit langem in der Regionalarbeit für die dPV engagiert.

Im Frühjahr 2007 wurden aufdem Göcklinger-Kaiserberg eineSpätburgunder- bzw. Silvaner-Pflan-zung angelegt. Diese Pflanzung soll

in den kommenden Jahren fortge-führt werden. Mit 100 Euro kann je-dermann „Pate“ eines Rebstockeswerden und acht Jahre lang am

Wachsen, Blü-hen und Gedei-hen „seines“ Reb-stockes teilha-ben. Vom Jahr-gang 2010 an -da werden dieRebstöcke erst-mals getragenhaben - erhältdann jeder Patefünf Jahre langjährlich eine Fla-sche entweder„Blauen Spätbur-gunder“ oder „Sil-vaner“ aus die-ser Paten-Reb-anlage. Jeweils300 Flaschenwerden in limi-tierter Auflagean die entspre-chenden Patenausgeliefert.

Abgesehenvom Weinge-nuss ist das Gu-te an der Idee,dass 60 Euroaus dem „Paten-geschenk“ di-rekt in den For-schungsetat derDeutschen Par-kinson Vereini-

Bitte senden Sie an mich (bitte nur einen Wein ankreuzen!):

„Blauen Spätburgunder”

„Silvaner”

gung gehen; die übrigen 40 Eurosind die von einem Treuhänder ver-wahrte Vorauszahlung für die fünfJahre währende kostenlose Zusen-dung einer Flasche „Patenweines“.

Unabhängig davon erhält die dPVvon jeder darüber hinaus verkauftenFlasche „Blauen Spätburgunder“oder „Silvaner“ aus der Paten-Reb-anlage auf dem Göcklinger-Kaiser-berg jeweils einen halben Euro.

Also: Machen Sie mit - werdenSie Pate eines „Rebstockes für dieForschung“. Oder verschenken Sieeine solche Patenschaft an guteFreunde oder Bekannte.

Was müssen Sie tun,um Pate zu werden?

Überweisen Sie einfach 100 Euroauf das Treuhänderkonto „Rebpa-tenschaft“, Konto: 555 555 555 beider Volksbank Neuss, BLZ: 301602 13.

Nach der Überweisung füllen Sieden Coupon auf dieser Seite aus undsenden Sie diesen in einem mit 55Cent frankierten Briefumschlag andie Deutsche Parkinson Vereinigung- Bundesverband - e.V., Mosel-straße 31, 41464 Neuss.

Wissen sollten Sie noch, dass fürdie Rebpatenschaft - so will es dasGesetz - keine Spendenquittungausgestellt werden kann. Aber dastut dieser schönen Idee sicherlichkeinen Abbruch.

✃✃✃✃ ✃

Zähne: KostenvergleichAuf der Homepage „www. Arzt

platz.de“ können Patienten jetztkostenlos die Preisschätzung ihresArztes mit denen anderer Ärzte ver-gleichen. Derzeit bietet Arztplatz.de einen Vergleich für Zahnbe-handlungen wie Bleaching, Kronenund Implantate an. Demnächst sol-len weitere Preisvergleiche folgen.

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13dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

R E C H T

Parkinson-Patienten & Schwerbehindertenrecht- Teil 2, Fortsetzung aus den dPV-Nachrichten Nr. 99 (Dez. 2006) -

von RA Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, Neuss

Weiter zu Merkzeichen „H“: Der Umfang der notwendigen Hilfe beiden häufig und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen muss erheb-lich sein. Dies ist dann der Fall, wenn die Hilfe dauernd für zahlreicheVerrichtungen, die häufig und regelmäßig wiederkehren, benötigt wird.Einzelne Verrichtungen, selbst wenn sie lebensnotwendig sind und imtäglichen Lebensablauf wiederholt vorgenommen werden, genügen nicht(z. B. Hilfe beim Anziehen einzelner Kleidungsstücke, notwendige Be-gleitung bei Reisen und Spaziergängen, Hilfe im Straßenverkehr, einfa-che Wund- und Heilbehandlungen, Hilfe bei Heim-Dialyse ohne Notwen-digkeit weiterer Hilfeleistung). Verrichtungen, die mit der Pflege der Per-son nicht unmittelbar zusammenhängen (z. B. im Bereich der haus-wirtschaftlichen Versorgung), müssen außer Betracht bleiben.

Ob ein Zustand der Hilflosigkeitbesteht, ist damit eine Frage desTatbestandes, die nicht allein nachdem medizinischen Befund beur-teilt werden kann; diese Frage istvielmehr unter Berücksichtigungaller in Betracht kommenden Um-stände des einzelnen Falles zuentscheiden, wobei auch von Be-deutung sein kann, welche Belas-tungen dem Behinderten nach Artund Ausdehnung seiner Behinde-rung zugemutet werden dürfen.

Bei einer Reihe schwerer Funk-tionsbeeinträchtigungen, die aufGrund ihrer Art und besonderenAuswirkungen regelhaft Hilfeleis-tungen in erheblichem Umfang er-fordern, kann im Allgemeinen ohnenähere Prüfung Hilflosigkeit ange-nommen werden. Dies gilt:

◆ stets bei Blindheit und hochgra-diger Sehbehinderung. Hochgradigin seiner Sehfähigkeit behindert istderjenige, dessen Sehschärfe aufkeinem Auge und auch nicht bei beid-äugiger Prüfung mehr als 1/20 be-trägt oder wenn andere hinsichtlichdes Schweregrades gleichzuach-tende Störungen der Sehfunktionvorliegen. Dies ist der Fall, wenn dieEinschränkung des Sehvermögenseinen GdB-Grad von 100 bedingtund noch nicht Blindheit vorliegt.

◆ Querschnittslähmung und an-dere Funktionsbeeinträchtigungen,die auf Dauer und ständig - auchinnerhalb des Wohnraums - dieNutzung eines Roll-stuhles erfordern,

in der Regel auch bei

◆ Hirnschäden, Anfalls-leiden, geistiger Behin-derung und Psychosen,wenn diese Behinde-rung allein ein GdB von100 bedingt;

◆ Verlust von 2 odermehr Gliedmaßen; Aus-nahme: bei Unterschen-kelamputation beidsei-tig wird im Einzelfall ge-prüft, ob Hilflosigkeitgegeben ist (als Verlusteiner Gliedmaße giltder Verlust mind. derganzen Hand oder desganzen Fußes).

Führt eine Behinde-rung zu dauerndemKrankenlager, so sindstets die Voraussetzungen für dieAnnahme von Hilflosigkeit erfüllt.Dauerndes Krankenlager setzt nichtvoraus, dass der Behinderte dasBett überhaupt nicht verlassen kann.

Die Feststellungen der Pflege-kassen über das Vorliegen von Pfle-gebedürftigkeit nach dem Pflege-versicherungsgesetz führen nicht au-tomatisch zur Feststellung von „Hilf-losigkeit“.

Nach dem Rundschreiben desBMA von 04.05.1995-VI 5-55463-2bestehen jedoch bei sachgerech-ter Feststellung von Schwerstpfle-gebedürftigkeit - Pflegebedürftig-keit der Stufe 3 – nach § 15 SGBXI oder entsprechender Vorschrif-ten keine Bedenken, auch die ge-sundheitlichen Voraussetzungenfür die Annahme von Hilflosigkeitim Sinne des § 33 BESTG zu beja-hen. Für die Fälle, in denen nachden genannten Vorschriften einegeringe Stufe der Pflegebedürf-tigkeit festgestellt worden ist, istweiterhin eine eigenständige Prü-

fung von Hilflosigkeit erforderlich.

3) „G“: In seiner Bewegungs-fähigkeit im Straßenverkehr ist einAntragsteller erheblich beeinträch-

Vorder- und Rückseite eines Behindertenausweises bei einemGdB von 60 ohne weitere Merkzeichen (Farbe lindgrün).

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14dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

R E C H T

tigt, soweit das Merkzeichen „G“zuerkannt wird. In seiner Bewe-gungsfähigkeit im Straßenverkehrerheblich eingeschränkt ist, werinfolge einer Einschränkung desGehvermögens auch durch innereLeiden oder infolge von Anfällen odervon Störungen der Orientierungsfä-higkeit nicht ohne erhebliche Schwie-rigkeiten oder nicht ohne Gefahr fürsich oder andere Wegstrecken imOrtsverkehr zurücklegen vermag,die üblicherweise noch zu Fuß zu-rückgelegt werden.

Bei der Prüfung der Frage, ob die-se Voraussetzungen vorliegen, kommtes nicht auf die konkreten örtlichenVerhältnisse des Einzelfalles an,sondern darauf, welche Wegstre-cken - d. h. altersunabhängig vonNichtbehinderten - noch zu Fuß zu-rückgelegt werden.

Nach der Rechtsprechung giltals ortsübliche Wegstrecke in die-sem Sinne eine Strecke von etwazwei Kilometern, die in etwa einerhalben Stunde zurückgelegt wird.

Eine erhebliche Beeinträchtigungder Bewegungsfähigkeit im Stra-ßenverkehr liegt z. B. bei Einschrän-kungen des Gehvermögens vor, die

◆ von den unteren Gliedmaßenund/oder von der Lendenwirbel-säule aufwärts gehend und

◆ für sich alleine mind. einen GdBvon 50 ausmachen.

Wenn diese Behinderungen derunteren Gliedmaßen sich auf dieGehfähigkeit besonders auswirken,z. B. bei Versteifung des Hüft-, Knie-oder Fußgelenks in ungünstigerStellung oder arterieller Verschluss-erkrankungen, kann eine erhebli-che Beeinträchtigung der Bewe-gungsfähigkeit im Straßenverkehrab einem GdB von 40 angenom-men werden (in diesem Falle wirdein Ausweis mit dem Merkzeichen„G“ selbstverständlich nur dannausgestellt, wenn der Gesamt-GdB

aufgrund zusätzlicher Behinderun-gen mind. 50 beträgt).

Aber auch bei inneren Leidenkann die Bewegungsfähigkeit imStraßenverkehr erheblich beein-trächtigt sein (z. B. bei schwerenHerzschäden, dauernder Einschrän-kung der Lungenfunktion, Hirnor-ganischen Anfällen, Zuckerkranken,die unter häufigen Schocks leiden).

Die Voraussetzung kann aucherfüllt sein, wenn die Orientierungs-fähigkeit des Behinderten erheblichgestört ist (z. B. bei Sehbehindertenab einem Grad der Behinderungvon 70, bei Gehörlosen mit Sehbe-hinderung oder bei erheblich geis-tig Behinderten).

4) „aG“: Schwerbehinderte mitaußergewöhnlicher Gehbehinde-rung sind Personen, die sich we-gen der Schwere ihres Leidensdauernd nur mit fremder Hilfe odernur mit großer Anstrengung außer-halb ihres Fahrzeugesbewegen können.

Das Merkzeichen„aG“ ist nur zuzuerken-nen, wenn wegen au-ßergewöhnlicher Be-hinderung beim Gehendie Fortbewegung aufdas Schwerste einge-schränkt ist; die Beein-trächtigung des Orien-tierungsvermögens all-eine reicht nicht aus.

Hierzu zählen:

◆ Querschnittsgelähm-te;

◆ Doppel-Oberschen-kelamputierte;

◆ Doppel-Unterschen-kelamputierte;

◆ Hüftexartikulierte(Behinderte, denen einBein im Hüftgelenk ent-fernt wurde) und

◆ einseitig Oberschenkelampu-tierte, die dauernd außerstandesind, ein Kunstbein zu tragen odernur eine Beckencorps-Prothese tra-gen können oder zugleich Unter-schenkel- oder Armamputiert sindsowie◆ andere Schwerbehinderte, dienach versorgungsärztlicher Fest-stellung auch auf Grund von Er-krankungen dem vorstehend auf-geführten Personenkreis gleichzu-stellen sind. Eine solche Gleichstel-lung rechtfertigen beispielsweiseHerzschäden oder Krankheiten derAtmungsorgane, sofern die Ein-schränkungen der Herzleistung oderLungenfunktion für sich alleine ei-nen GdB von mind. 80 bedingen.Hierzu können aber auch Parkin-son-Patienten zählen, die unter ei-ner besonderen Ausprägung desFreezing-Phänomens oder der On-und Off-Phänomene leiden.

Wer auf die ständige Benutzungeines Rollstuhles angewiesen ist,

Vorder- und Rückseite eines Behindertenausweises mit denMerkzeichen G, aG, H und RF, der gleichzeitig als „Freifahrt-ausweis“ gilt (Farbe lindgrün mit orangefarbenem Aufdruck).

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15dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

V E R M I S C H T E S

sollte dies auf jeden Fall angebenund zusätzlich das Merkmal „B“beantragen.

Das Versorgungsamt erkennt dasMerkzeichen „aG“ dem Antragstel-ler zu, der die o.g. Voraussetzun-gen erfüllt. Es reicht z. B. nicht aus,

◆ wenn der Antragsteller wegender Teilentfernung des Darms anStuhlinkontinenz leidet und seineFortbewegungsfähigkeit erheblichdadurch eingeschränkt ist, weil erinnerhalb kürzester Zeit auf eineToilette angewiesen ist;◆ wenn der Antragsteller an einererheblichen Versteifung des Hüftge-lenks und die Formvorhaltung Bruchdes Oberschenkels leidet, so dasser deshalb auf öffentlichen Parkplät-zen mit üblicher Abmessung seinePKW-Tür nicht vollständig öffnenkann.

5) „B“: Die Zuerkennung diesesMerkzeichens erfolgt nur, wenn zu-dem eine erhebliche oder außerge-wöhnliche Gehbehinderung festge-stellt ist.

Ständige Begleitung ist beiSchwerbehinderten notwendig, die

◆ infolge ihrer Behinderung zurVermeidung von Gefahren für sichoder andere bei Benutzung von öf-fentlichen Verkehrsmitteln regelmä-

ßig auf fremde Hilfe angewiesensind, d. h. beim Ein- und/oder Aus-steigen oder während der Fahrt desVerkehrsmittels regelmäßig fremdeHilfe benötigen oder

◆ Hilfen zum Ausgleich von Ori-entierungsstörungen (z. B. bei Seh-behinderung, geistiger Behinde-rung) in Anspruch nehmen.

Die Notwendigkeit ständiger Be-gleitung wird stets angenommenbei

◆ Querschnittsgelähmten◆ Menschen ohne Hände◆ Blinden und◆ erheblich Sehbehinderten,

hochgradig Hörbehinderten, geis-tig Behinderten und Anfallskranken,bei denen eine erhebliche Beein-trächtigung der Bewegungsfähig-keit im Straßenverkehr anzuneh-men ist.

Die Notwendigkeit ständiger Be-gleitung liegt aber auch oft vor, wenneine außergewöhnliche Gehbehin-derung oder Hilflosigkeit (bei Erwach-senen) anzunehmen ist. Insbeson-dere bei Parkinson-Patienten, die anPropulsionen leiden, sollte unbe-dingt auf Zuerkennung dieses Merk-zeichens gedrängt werden.

Fortsetzung und Aktualisierung in dendPV-Nachrichten Nr. 103/Dezember 2007

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NachrufeUrsula Bruns

Anfang Juli 2007 verstarbnach langer, schwerer KrankheitUrsula Bruns, langjähriges Mit-glied im Bundesvorstand derDeutschen Parkinson Vereini-gung und Landesbeauftragtevon Nordrhein-Westfalen. Be-reits vor 18 Jahren hatte FrauBruns die dPV-RegionalgruppeOberhausen gegründet und sichmit unermüdlichem Einsatz, für-sorglichem Einfühlungsvermö-gen und hohem Engagement fürdie Belange von Parkinson-Pa-tienten und deren Angehörigeneingesetzt.

Karl-Josef BrangIm Juni verstarb auch der ers-

te Leiter der RegionalgruppeDüsselorf, Karl-Josef Brang.Brang war in der Ära von dPV-Gründer Hans Tauber lange ZeitSchriftführer der Deutschen Par-kinson Vereinigung und hat sichbeim Aufbau der dPV große Ver-dienste erworben.

Die dPV trauert um die bei-den Verstorbenen und wird Ur-sula Bruns und Karl-Josef Brangstets in Ehren gedenken.

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16dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

A U S D E N K L I N I K E N

Paracelsus-Elena-Klinikfeierte 70-jähriges Bestehen

von Matthias Grüning, Kassel

Die Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel feierte mit einer Festwoche vom27. August bis 01. September und einem Festakt am Freitag, den 31. Au-

gust, ihr 70-jähriges Bestehen. DieFestwoche begann mit einer Schu-lung der Leiter von Selbsthilfegrup-pen der Deutschen Restless-LegsVereinigung, mit einer Info-Veran-staltung der Deutschen ParkinsonVereinigung, einer klinischen Visitefür praktizierende Ärzte, wurde fort-gesetzt mit einem Festakt zur 70-Jahrfeier und endete mit dem Kas-kaden-Symposium zum Thema Par-kinson-Erkrankung und deren The-

rapie für Fachinteressierte in der Stadthalle sowie einem Tag der offenenTür in der Paracelsus-Elena-Klinik am Samstag, den 01. September.

Sommerfest derGertrudis-Klinik

Zum 3. Mal in Folge feierte die Ger-trudis-Klinik in Leun-Biskirchen am30.06.2007 ihr traditionelles Som-merfest. Was am 01.07.2005 als 10-Jahres-Jubiläums-Feier begann, hat-te seinerzeit so viel Anklang bei denPatienten und Besuchern gefunden,dass es nur eine natürliche Folge war,dieses sommerliche Treffen beizube-halten. In diesem Jahr waren insge-samt 600 Gäste - vorwiegend dPV-Selbsthilfegruppen, aus dem ganzenLand - in 13 Bussen angereist. Ne-ben breitgefächerten medizinischenVorträgen über die Parkinson-Krank-heit und deren Behandlung durch dieleitenden Ärzte kamen Informationenüber Krankengymnastik, Physiothe-rapie, Hilfsmittel, Sprach- u. Ergothe-rapie, spezielle Ernährung, psycho-logische Betreuung sowie rechtlicheFragen wie z. B. die Patientenverfü-gung zum Tragen. Für eine individu-elle Beratung und persönliche medi-zinische Fragen der Patienten und An-gehörigen standen die übrigen Ärz-te der Klinik zur Verfügung. Die Be-sucher konnten außerdem vor Ort diezahlreichen Modernisierungs- und Ver-schönerungsarbeiten des Parkinson-Zentrums in Augenschein nehmen. Beianhaltend gutem Wetter und durchden Sound der „Tuxedo Drive Big Band“und des Männergesangvereins der„Alten Herren des SV Hermannstein“sowie den in der Klinikküche gezau-berten kulinarischen Genüssen wa-ren sich Gäste und Klinikpersonal wie-der einig, dass es ein gelungenes,beinahe schon familiäres Zusam-mentreffen war und dass man sich imnächsten Jahr sicherlich wiedersieht.

Bild der alten Paracelsus-Elena-Klinik, kurz nachder Fertigstellung.

An diesem Tag war die nord-hessische Bevölkerung eingeladen,die Klinik kennen zu lernen. In derZeit von 13 bis 19 Uhr waren die Tü-ren der Paracelsus-Elena-Klinik fürVorträge, Informationsgespräche undfür ein spannendes Programm zumMitmachen geöffnet. So informiertenFachvorträge über die Alltagsbewäl-tigung von chronischen Krankheitenund die Diagnose und Therapie vonMorbus Parkinson. An Infoständenerfuhren die Besucher mehr über dieArbeit der Klinik, konnten sich z. B.über Logopädie, Krankengymnastikoder Ergotherapie informieren undauf dem Gelände an Begleittherapi-en wie Nordic Walking oder Gleich-gewichtstraining teilnehmen. Darüberhinaus boten die Mitarbeiter der Kli-nik mit einem speziell für die Parkin-son-Frühdiagnose entwickelten Riech-test die Möglichkeit, das eigene Er-krankungsrisiko zu testen.

Die vom Kasseler Arzt Dr. med. Wal-ter Völler am 01. August 1937 unterder Schirmherrschaft der italienischenKönigin Elena gegründete Fachklinikwar die erste ihrer Art im deutschspra-chigen Raum und - abgesehen von Ita-lien - die erste weltweit. Auf Grund

der von Völler aus Italien übernom-menen „italienisch-bulgarischen Kur“zur Behandlung von Parkinson Erkran-kungen konnten bis 1941 bereits1.300 Patienten behandelt werden.Nach dem zweiten Weltkrieg wurdedie Behandlung der Parkinson-Er-krankung für wenige Jahre unterbro-chen und 1948 wieder aufgenommen.Nach dem Tod des Gründers WalterVöller übernahm sein Sohn Gerd nachAbschluss seiner Facharztausbildungdie Leitung der Klinik. Nach dem frü-hen Tod von Dr. Gerd Völler über-nahm seine Witwe Helga, gemein-sam mit der damaligen ärztlichenLeiterin, Frau Dr. Gudrun Ulm, dieLeitung der Klinik, die 1980 von demprivaten Klinikträger Paracelsus-Kli-niken Deutschland übernommen wur-de. Seit Anfang 2003 obliegt die ärztli-che Leitung Frau Prof. Dr. med. Clau-dia Trenkwalder. Kurze Zeit späterwurde das für Diagnostik und The-rapie dringend benötigte Schlaflaborin Betrieb genommen und in Zusam-menarbeit mit den Universitäten Göt-tingen und Marburg die weitere Er-forschung der Ursachen und Thera-piemöglichkeiten der Parkinson-Er-krankung begonnen. Nationale sowieinternationale Forschungsprojekte

gehören seitdem zum Klinikalltag.Der Verein zur Erforschung von Bewe-gungsstörungen und die Gründungs-Mitgliedschaft im internationalen Ver-ein für Schlafmedizin WASM (WorldAssociation of Sleep Medicine) un-terstreichen den internationalen Rufder Kasseler Klinik.

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17dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

P S Y C H O L O G I E

Angst- und Stressbewältigung bei Parkinson:

Bewältigung und Behandlungvon Angstzuständen

von Prof. Dr. Michael Macht, Psychologischer Psychotherapeut &Prof. Dr. Heiner Ellgring, Mitglied des psychologischen Beirats der dPV, Universität Würzburg

Angst ist ein Gefühl, das wir alle kennen. Es äußert sich körperlich, ge-danklich und im Verhalten. Wir beginnen körperlich zu schwitzen undschneller zu atmen, das Herz klopft, die Muskeln sind angespannt. Wennuns die Angst gedanklich gepackt hat, sind Handlungen, die Konzentra-tion oder Geschicklichkeit erfordern, etwa Lesen, vor anderen Sprechenoder schwierige Arbeiten oft nur mit größter Anstrengung, manchmal garnicht mehr möglich. Und wir verspüren im Verhalten die Tendenz, der angst-auslösenden Situation zu entfliehen oder sie schon von vornherein zu ver-meiden. Wir alle kennen Angstzstände und uns allen stellt sich daher dieFrage, wie wir mit unseren Ängsten umgehen, wie wir sie bewältigen kön-nen. Dies gelingt auch in der Regel recht gut, da wir Strategien gelernthaben, die oft erfolgreich sind.

Angstzustände können jedochauch so stark und so häufig auftre-ten, dass sie aus eigenen Kräftennicht mehr zu bewältigen sind. Dannist eine psychotherapeutische Be-handlung angezeigt. Es gibt eineganze Reihe wirksamer Methodenzur Angstbehandlung, die natürlichan das Individuum und seine spe-ziellen Ängste angepasst werdenmüssen. Wir können diese Metho-den hier nicht im Detail beschrei-ben, möchten aber drei Prinzipiennennen, auf denen psychologischeMethoden der Angstbehandlungfußen und die auch für die Angst-bewältigung im Alltag hilfreich seinkönnen.

1. Ängste haben einebiologisch sinnvolle Funktion

Angst ist eine „Kampf/Flucht-Reaktion“, deren wichtigste Funk-tion darin besteht, den Organismuszu aktivieren und uns vor Gefah-ren zu schützen. In früheren Zeiten,als die Menschen noch in der Wild-nis lebten, war die Angstreaktionlebensnotwendig - Angst war eineautomatische Reaktion auf Gefah-ren, welche die Bereitschaft förder-te, schnell und wirksam zu handeln.

Ein gewisses Maß an Angst ist auchin modernen Zeiten noch hilfreich.Angst erhöht die Aufmerksamkeitund erlaubt eine bessere Anpas-sung in bedrohlichen Situationen,etwa im Straßenverkehr, in Prüfun-gen oder in unbekannter Umgebung.Die Angstreaktionen, die in diesenSituationen ausgelöst werden, hel-fen, Gefahren zu bewältigen. OhneAngst würden man vielleicht Scha-den nehmen. Bei manchen Men-schen ist das „Alarmsystem Angst“jedoch überempfindlich gewordenund wird schon bei kleinsten, un-gefährlichen Veränderungen in derUmwelt oder auch im Körper aktiv.Wenn Angstzustände sehr häufigoder sehr stark auftreten und so quä-lend sind, dass sie das Leben ein-schränken, kann es notwendig sein,professionelle Hilfe aufzusuchen.

2. Ängste richtenuns nicht zugrunde

Sehr hilfreich ist die Erkenntnis,dass Ängste nicht für immer andau-ern oder sich zu einem körperlichschädigenden Niveau aufschau-keln können. Eine spezielle Angst,die Angst vor der Angst, findet manoft bei Menschen, die an plötzli-

chen, wie aus heiterem Himmel auf-tauchenden Angstanfällen leiden,sog. Panikattacken. Sie glauben,sie würden „sterben vor Angst“.Hier ist es wichtig zu wissen: DasNervensystem verfügt über eine Art„Schutzschaltung“, die verhindert,dass es „durchbrennt“. Es hat nacheiner gewissen Zeit genug von derKampf/Flucht-Reaktion und ergreiftMaßnahmen, allmählich wieder ei-nen entspannteren Zustand herzu-stellen. Die körperliche Erregungkann zwar noch eine gewisse Zeitanhalten, auch wenn die Gefahrschon vorüber ist, doch schließlichklingt sie ab. Diese Tatsache istauch für die psychologische Angst-behandlung von zentraler Bedeu-tung. In der psychologischen Angst-behandlung lernt der Patient diesenVerlauf von Anstieg und Abfall derAngst kennen und beherrschen.

3. Besonders starke Ängstelassen sich wirksam behandeln

Die moderne Psychotherapie hatMethoden entwickelt, die es erlau-ben, Ängste wirksam zu behandeln.Das wesentliche Element jederAngstbehandlung ist die Konfron-tation mit den angstauslösendenSituationen. In der Konfrontation er-fährt man zunächst, dass man dieBedrohung aushalten kann. Dannerlernt man Strategien, die Angstzu bewältigen, statt vor ihr zu flie-hen. Man könnten sagen: Um dieAngst zu bewältigen, müssen wirihr ins Auge sehen.

Wichtig ist, dass die Angstkon-frontation im therapeutischen Rah-men stattfindet, d. h. unter sachkun-diger Anleitung und Begleitung durchden Therapeuten. Eine Konfronta-tion mit angstauslösenden Situati-onen muss planvoll sein und es istnotwendig und selbstverständlich,dass sie nur mit Einverständnis desKlienten ins Auge gefasst wird. DieKonfrontation kann in der Vorstel-lung und in realen Situationen durch-geführt werden. Das wesentliche

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18dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

P S Y C H O L O G I E

Keine Angst zu haben, ist beängstigend- Ängste im Akutkrankenhaus

von Dipl.-Psych. Dr. phil. Hubert Ringendahl, Wuppertal

Angst ist ein intensives Gefühl, das vor allem beim Patienten mit Parkin-son mit starken körperlichen Begleiterscheinungen einhergehen kann.Eine leichte Angst weist uns auf Gefahren hin, um gegen die angstaus-lösenden Bedingungen angehen zu können.

Element ist die Erfahrung, dass dasbefürchtete Ereignis oft wenigerschrecklich ist als gedacht und dassdie Angst nach einiger Zeit wiederabklingt.

Konfrontationsverfahren werdenergänzt durch sog. kognitive Metho-den. Diese Methoden zielen daraufab, falsche und hinderliche Denk-weisen zu verändern. ÄngstlichePersonen machen zum Beispiel häu-fig „katastrophisierende“ Annah-men darüber, welche Auswirkun-gen die Angst auf ihr Verhalten hat.Sie denken zum Beispiel: „Ich habezu viel Angst, um jetzt zu telefonie-ren oder mit jemandem zu spre-chen.“ Statt diese Einschätzung zuakzeptieren und nichts zu tun, istes besser, sie als „Hypothese“ auf-zufassen und in einem „Experiment“zu überprüfen. Man überprüft, obes wirklich stimmt, dass man dasTelefonat nicht schafft, sobald mandie Nummer gewählt hat. Dann wird

oftmals deutlich, dass man in derSituation viel besser zurecht kommt,als befürchtet.

Weiterhin ist es hilfreich, sichgezielt und willentlich zu entspan-nen. Wenn man früh genug erkennt,dass sich gerade eine Angst entwi-ckelt, kann man vorbeugende Stra-tegien zur Angstbewältigung einset-zen. Man kann die körperlichenAngstreaktionen beruhigen, indemman die Atmung und die Muskelnentspannt. Diese Form der Ent-spannung kann man lernen.

Welche Methoden auch immerim einzelnen Fall angewendet wer-den, fachkundig durchgeführt bie-tet die moderne Psychotherapiewirksame und erfolgversprechendeMöglichkeiten, Ängste erfolgreichzu behandeln.

Literatur: J. Margraf & S. Schneider: Panik- Angstanfälle und ihre Behandlung. Springer-Verlag, Berlin, 1990.

Dies ist bei einer Einweisungins Krankenhaus jedoch nur be-grenzt möglich, da viele äußere Be-

dingungen vorgegeben sind undsich kaum ändern lassen (sieheGrafik unten links). Diese Faktoren

k ö n n e nnicht nur zus t ä r k e r e nÄ n g s t e n ,s o n d e r nauch zu ei-ner Zunah-me der Sym-ptome derParkinson-s c h e nKrankhe i tführen. Da-her kann

Angst

Mögliche Schmerzen

Untersuchungen:- zahlreich- aufeinanderfolgend- ohne Vorankündigung- mangelnde Abstimmung- schmerzhaft- Grund?

Mangelnde Information:

- Personal: über Besonderheiten beim Morbus Parkinson

- Patient: über weitere Abläufe

Zeitdruck:- beim Personal- beim Patienten

Räumliche Bedingungen:- weite Entfernungen- unzureichende Beschilderung

Miterleben menschlichen Leids Veränderter Tagesrhythmus

Schwer verständliche Fachbegriffe

nicht ausgeschlossen werden, dasses auf diesem Wege im Kranken-haus zu einer nicht notwendigenHöherdosierung der Medikamentekommen kann.

Reduzierung vonÄngsten im Krankenhaus

1. Kurzfristig:Anwesenheit von Begleitperso-

nen sichern: Die Anwesenheit nahestehender Personen vermindert dieAngst, allein gelassen zu werden.Vorteilhaft ist es zudem, wenn einAngehöriger bei den Gesprächen mitärztlichem und pflegerischem Per-sonal anwesend ist. Auf diesem We-ge ist ein klarerer Informationsaus-tausch gewährleistet. Dieser solltevor allem vor einer Operation undeiner Narkose gesichert sein.

Leider sind längere Wartezeitenvor bzw. zwischen den Untersuchun-gen nicht zu vermeiden. Dadurchmüssen die Patienten oft quälendePausen in ungemütlichen Fluren undRäumen verbringen. Die Anwesen-heit vertrauter Personen ermöglichtes, diese Wartezeiten als wenigerbelastend zu erleben.

Kontakt mit ehrenamtlichem Be-suchsdienst herstellen: Infolge derkurzen Verweildauer, der starkenBelastung des Pflegepersonals undder Abwesenheit nahe stehenderPersonen kommen die menschli-chen und seelischen Bedürfnisseder Patienten manchmal zu kurz.Aus diesem Grunde haben die Wohl-fahrtsverbände der Kirchen und derfreien Träger ehrenamtliche Besuchs-dienste eingerichtet. Diese „Rosa-“bzw. „Grünen-Damen“ unterstützendas Pflegepersonal zum gemeinsa-men Wohl des Patienten. Sie kön-nen begleitende Hilfe leisten, indemsie dem Patienten beistehen (z. B.Gespräche, Begleitung bei Unter-suchungen oder Transporten).

Selbstsicheres Verhalten zeigen:Betroffene sollten sich nicht scheu-

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19dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

P S Y C H O L O G I E

en, das Personal konkret und sach-lich auf Fehler hinzuweisen bzw. ei-gene Wünsche zu äußern. Ein auf-geschlossenes Krankenhausper-sonal wird diese Rückmeldungenhäufig als lebenspraktische „Fort-bildung“ und Bereicherung ihres Wis-senstandes betrachten. Infolge derKomplexität medizinischer und pfle-gerischer Maßnahmen in den ver-schiedenen Spezialdisziplinen kannnämlich nicht von einem Kenntnis-stand und Umgang ausgegangenwerden, wie er in guten Neurologi-schen Fachkliniken zu erwarten ist.

Parkinson-Ausweis mitführen:Damit die richtige Medikamenten-gabe und die richtige Vorbereitungauf eine Operation gesichert ist, istes zwingend notwendig, den Par-kinson-Ausweis mit der aktuellenMedikation und den Narkose-An-hänger der Deutschen ParkinsonVereinigung bei sich zu führen.

Notwendige Parkinson-Medika-mente mitnehmen: In Einzelfällenkann es vorkommen, dass die einge-nommenen Medikamente im Kran-kenhaus nicht vorrätig sind und erstbestellt werden müssen. Dadurchkann es zu einer Verzögerung undeiner nicht beabsichtigten Medika-mentenpause mit den bekanntenKomplikationen kommen. Gelegent-lich will das nicht-neurologischeKrankenhauspersonal den individu-ell bewährten Medikamentenplanverändern, indem es diesen denKrankenhausbedingungen anpasst.So wird unter Umständen die Dar-bietung der Medikamente „verein-facht“, indem die gesamte Tages-dosis beibehalten, aber auf weni-ger Zeitpunkte verteilt, wird. Um diedadurch entstehenden Komplikati-onen zu vermeiden, sollten Patientbzw. Angehörige dringend auf dieBeibehaltung des bewährten Medi-kamentenplanes hinweisen.

Informationen des einweisendenArztes an das Krankenhaus: In vie-len Fällen kann es sinnvoll sein,

den einweisenden Arzt zu bitten,das Krankenhaus gezielt über indi-viduelle Besonderheiten der Erkran-kung zu informieren. Dies hat oftmehr Gewicht als ähnliche Interven-tionen von Patient und Angehöri-gem. Zum anderen kann sich dasKrankenhaus in diesem Fall gezielterauf die speziellen Umstände (z. B.bestimmter Medikamentenplan) vor-bereiten.

Vorhandensein einer neurologi-schen Abteilung? Sollten bestimm-te chirurgische bzw. internistischeMaßnahmen erforderlich sein, sokann es unter Umständen von Vor-teil sein, wenn die Chirurgen undInternisten einen neurologischenKollegen zur Beratung hinzuziehenkönnen, der direkt im Haus ansprech-bar ist.

2. Langfristig:Austausch in der Parkinson-

Selbsthilfegruppe: Manchmal kön-nen andere Betroffene hilfreiche Tippsdarüber geben, was man als Parkin-son-Patient in einer bestimmten Ab-teilung eines Krankenhauses be-sonders zu beachten hat.

Kontakt der Selbsthilfegruppemit dem Krankenhaus: Es herrschtmanchmal die Meinung vor, dassdie Träger von Krankenhäusern vor-rangig die Liegezeiten verkürzenund die Gewinne maximieren wol-len. Tatsächlich sind die Kranken-häuser aber - auch aufgrund desKonkurrenzdrucks - daran interes-siert, die Bedürfnisse und Erwartun-gen der Patienten mit den tatsäch-lich möglichen Bedingungen abzu-stimmen. Einzelne Krankenhäuserführen auch entsprechende Fort-und Weiterbildungen über bestimm-te Krankheiten für das Personaldurch. Sie sind zudem bestrebt, dieOrganisationsabläufe auf ihre Qua-lität zu überprüfen. Entsprechenddem Sachverständigenrat der Kon-zertierten Aktion im Gesundheits-wesen versuchen sie auch, die Pa-tienten in den Behandlungsprozess

mit einzubeziehen. Aus diesen Er-wägungen ist in den Krankenhäu-sern in der Regel ein „Beschwerde-management“ eingerichtet.

Sollte es sich in der Selbsthilfe-gruppe herausstellen, dass mehre-re Mitglieder von den gleichen Miss-ständen betroffen sind, so könnteseitens der Gruppe Kontakt mit demKrankenhaus aufgenommen wer-den. Dieses wird in den meistenFällen bestrebt sein, den Sachver-halt zu klären und ggfs. zu verbes-sern.

Medikamenten-Umstellung zeigtdeutliche Vorteile

55,6 % weniger Freezing, 41,5 %geringerer Temor, 40,1 % verbes-sertes Gehen, Halbierung der Dau-er der täglichen Off-Zeit und deutli-che Reduzierung von Dyskinesien:Das sind einige von hochinteres-santen Ergebnissen einer multizen-trischen offenen Studie bei 867Parkinson-Patienten mit Wearing-off-Symptomen, deren erste Aus-wertung jetzt veröffentlicht wurde.In dieser bundesweit durchgeführ-ten Studie wurden die Patienten vonL-Dopa plus Decarboxylasehem-mer (entweder in Monotherapie oderin Kombination mit einem Dopamin-agonisten und/oder einem weiterenParkinson-Medikament) auf dasPräparat Stalevo® (L-Dopa/Carbido-pa/Entacapon) umgestellt. In derachtmonatigen Beobachtungszeiterfuhren die Patienten, gemessenanhand des Teils II der UPDR-Ska-la, eine deutliche Zunahme der Le-bensqualität und konnten die An-forderungen des Alltags eindeutigbesser bewältigen. Die Umstellungwurde gut vertragen und der posi-tive Effekt hielt überwiegend auchnach Studienende an. Mehr dazuin der nächsten Ausgabe der dPV-Nachrichten.

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20dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

Christine Gebert, Logopädin,Hamburg

L O G O P Ä D I E

Liebe Leserinnen und Leser,

Über die Bedeutung des lauten Sprechens für einegute Verständlichkeit bei Morbus Parkinson habenwir schon des öfteren berichtet. Viele von Ihnenhaben das auch schon im Rahmen einer logopä-dischen Sprechlaut-stärke-Behandlung („Lee-Silverman-Voice-Treatment“ = LSVT) eindrücklicherfahren. Wichtig ist, dass man im Alltag immerwieder daran denkt, lauter zu sprechen und dieStimme kraftvoll einzusetzen. Das ist bestimmtnicht immer einfach! Leichter fällt alles in der Ge-

meinschaft und in einer lockeren Atmosphäre. Wir stellen Ihnen heutebewährte Übungen vor, die helfen, sich an das lautere Sprechen zu ge-wöhnen und die man gut in der Gruppe durchführen kann.

Logopädische Übungen in der dPV-Gruppe

von Marco Gerschke, Logopäde in freier Praxis, Certified LSVT Clinician, Hamburg,Mail: [email protected]

In den vergangenen Jahren hält die Logopädie,wie vorher schon die Krankengymnastik, immermehr Einzug in die einzelnen dPV-Gruppen. In derGruppe fällt vieles leichter - insbesondere Übungen.Auch wenn diese eine individuelle logopädischeBehandlung nicht ersetzen können, bieten sie dochGelegenheit, Stimm- und Sprechübungen in einemgeselligen Rahmen zu praktizieren. Das bringt nichtnur Ihre Stimme und Sprechwerkzeuge in Form,sondern macht vor allem Spaß!

Nachfolgend möchte ich Ihnen 10 Übungen vorstellen, die sich in derStadtteilgruppe Hamburg-Bramfeld bewährt und uns einige vergnüglicheStunden bereitet haben.

Ziel dieser Übungen ist es, mit lauter und kräftiger Stimme zu spre-chen. Geben Sie sich innerhalb der Gruppe Rückmeldung, wie gut Siesich verstanden haben.

Marco Gerschke, Logopäde,Hamburg

Singen

Die vielleicht schönste Art, dieStimme zu trainieren. Singen Sie

doch mal eine Strophe hoch und die

nächste besonders tief. Oder ab-wechselnd langsam und schnell.

Reime finden

Ziehen Sie Karten mit Wörtern(z. B. „Maus“, „Hose“ oder „Baum“)und versuchen Sie in der GruppeReimwörter zu finden.

Prominente beschreiben

Jeder Teilnehmer erhält eineKarte mit dem Namen eines Pro-minenten und beschreibt diesen

ohne den Namen zu nennen . DieGruppe muss raten.

Geschichten weitererzählen

Beginnen Sie mit einem einfa-chen Satz (z. B: „Als Frau Meiergestern zum Friseur ging ...“). Nun

ergänzt jeder Teilnehmer reihumdie Geschichte durch einen weite-ren Satz. Sie werden überraschtsein, welche Wendungen die Ge-schichte nimmt.

Sprichwörter ergänzen

Jeder Teilnehmer zieht eine Kar-te, auf welcher der Anfang einesbekannten Sprichwortes seht (z. B.„Steter Tropfen ...“). Der Sitznach-bar soll nun den Rest ergänzen („...höhlt den Stein!“).

Kein Mantel ohne ...

Der erste Teilnehmer ergänztdiesen Satz mit einem passendenWort (z. B. „Knopf“). Nun ist der

Sitznachbar an der Reihe: „KeinKnopf ohne LOCH“. Nun geht esweiter zum nächsten Teilnehmer:„Kein Loch ohne ...“.

Gedichte

Zerschneiden Sie Ihr Lieblings-gedicht (z. B. „Die Made“ von Heinz

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21dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

LOGOPÄDIE/...UND TROTZDEM

Erhard) in einzelne Sätze. Nun liestjeder Teilnehmer reihum eine Zeilelaut vor. Noch schwieriger wird es,wenn Sie die Zeilen vorher mischenund es nicht mehr der Reihe nachgeht.

Zitate raten

Von wem stammen Zitate wie:„Spiel´s noch einmal, Sam!“ oder„Ik bin ein Berliner!“?

Pantomime

Ziehen Sie Karten mit Alltags-

gegenständen ( Dosenöffner, Ziga-rette, Zahnbürste usw.). Diese Ge-genstände werden pantomimischdargestellt und von der Gruppe er-raten.

Mienenspiel

Situationen, die (fast) jeder kennt:„Sie haben im Lotto gewonnen!“,„Die Suppe ist versalzen!“ oder„Das Auto springt nicht an!“. FindenSie einen passenden Gesichtsaus-druck.

Malen trotz Parkinson- die Geschichte einer Künstlerin

Die Diagnose traf Elisabeth Reichert wie ein Vorschlaghammer: Parkin-son. „In diesem Moment habe ich erst einmal gar nichts denken können,mein Kopf war ganz leer“, sagt die Malerin beim Gedanken an diesen Tagvor sechs Jahren. Doch die stets schaffensfrohe Künstlerin hat nicht auf-gegeben und zunächst ihre Zeichen- und Malkurse an der Volkshoch-schule Hochtaunus weitergegeben und auch die jährliche Ausstellung für„Kultur vor Ort in Steinbach“ organisiert.

Erst vor einem Jahr musste siedie Kurse, die sie mehr als 20 Jah-re lang als Dozentin begleitet hat-te, aufgeben. Doch für ElisabethReichert ist das kein Grund, um mitder künstlerischen Arbeit aufzuhö-ren. „Denn ein Leben ohne Kunstkann ich mir gar nicht vorstellen“,sagt die 66-jährige.

„Angefangen hat es damit, dassmir dauernd schwindelig war, undich merkte, dass ich mein Geldnicht mehr so schnell aus dem Porte-monnaie herausbekam“, erinnertsich die Steinbacherin an die ers-ten Anzeichen der Krankheit. Be-reits damals habe ich vermutet, dasses Parkinson sein könnte, denn ei-ne erkrankte Freundin hatte ähnli-che Symptome. Ein Besuch beimNeurologen brachte schließlich Ge-wissheit.

Während eines Reha-Aufenthal-tes in Bad Neuheim im Jahr 2002

hat sie angefangen, Collagen zuerstellen. Auf alte Kalenderblätterzeichnete sie beispielsweise Vogel-federn, die sie leidenschaftlich gernsammelt. „Die verschiedenen Far-ben, Formen und Größen finde icheinfach faszinierend“. Einer Samm-lung von Blättern hat sie den Titel„Federleicht“ gegeben und sie zueinem kleinen Buch binden lassen.

Das Muskelzittern (Tremor)macht es der Malerin auch zuneh-mend schwerer, kreativ zu arbeiten.„Detailzeichnungen kann ich nichtmehr anfertigen“, sagt ElisabethReichert, aber es klingt durchausnicht verbittert. Stattdessen kon-zentriert sie sich auf die Dinge, diesie kann. Papiercollagen anfertigenzum Beispiel. In dieser Technik ar-beitet Elisabeth Reichert unermüd-lich weiter. Für ihre Arbeiten be-nutzt die Steinbacherin allerdingsnur „Papier mit Vorgeschichte“. Bei-spielsweise alte Briefe, Postkarten,

Fahrscheine, Briefmarken, Zeitungs-reste oder Packpapier. „Ein weißesBlatt, das ist so etwas Schönes undEdles, da hätte ich Angst, es zuversauen“, sagt die Künstlerin miteinem Lächeln.

In diesem Jahr sind hauptsäch-lich großformatige Arbeiten entstan-den wie das Bild „Alle guten Dingesind drei“. Den Titel hat es dank derdrei Portraitköpfe von Francis Baconbekommen, die Elisabeth Reichertin die Arbeit integriert hat. Außer-dem findet sich in allen diesen Col-lagen immer das Motiv „Das Hausvom Nikolaus“, ein Kinderzeichen-spiel, wieder, das ihr viel Freude be-reitet. Außerdem macht ElisabethReichert, die an der HamburgerKunsthochschule am LerchenfeldMalerei, Grafik und Textildesign stu-diert hat, aus alten Holzteilen kleineEngelsfiguren.

Obwohl sie wegen ihrer Krank-heit nicht mehr in der Lage ist, Autozu fahren, und nur noch in sehr klei-ner Schrift schreiben kann, möch-te sie wieder mit der Malerei begin-nen. „Dieser Schritt ist mit sehr vielAngst verbunden, denn es wäre sehrschlimm für mich, wenn gar nichtsmehr läuft“, bekennt sie ehrlich.

Auch wenn ihr der eigene Körperimmer öfter nicht mehr gehorcht,inspiriert sie andere dazu, künstle-risch tätig zu sein. „Jeden erstenMittwoch im Monat habe ich von15 bis 20 Uhr offenes Haus. Dannkommen ehemalige Schüler, brin-gen Arbeiten mit, über die wir reden,und wir diskutieren über Ausstellun-gen die wir gesehen haben odernoch sehen wollen“, berichtet sie.

Selbst noch einmal ausstellen wür-de sie auch gern. „Ich habe mich al-lerdings noch nicht so richtig dar-um gekümmert“, gibt sie zu, strebtaber eine Ausstellung im Laufe deskommenden Jahres an.

von Christine Sarac, Taunus Zeitung 27.12.06

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22dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

B U N D E S V E R B A N D

dPV Nachrichten© für Mitglieder Organ der Deutschen Parkinson Vereinigung - Bundesverband - e.V.

HerausgeberDeutsche Parkinson Vereinigung- Bundesverband - e.V.,Moselstraße 31, 41464 Neuss,Telefon: (0 21 31) 41 01 6/7Fax.: (0 21 31) 4 54 45Fax-Abruf „dPV aktuell“: 01805-727 546Internet: www.parkinson-vereinigung.dee-mail: [email protected]

VerantwortlichMagdalene Kaminski, 1. Vorsitzende

Ärztlicher BeiratProf. Dr. med. Wolfgang Greulich, Klinikfür Neurologie, Hagen-Ambrock, koordi-niert die Arbeit des Ärztlichen Beirates;Prof. Dr. med. A. O. Ceballos-BaumannNeurologisches Krankenhaus München;Prof. Dr. med. Johannes-Richard Jörg,Neurologische Klinik der UniversitätWitten/Herdecke, Klinikum Wuppertal;Prof. Dr. med. Guido Nikkhah,Neurochirurgische Uni-Klinik Freiburg;Prof. Dr. med. Wolfgang Oertel,Universität Marburg;Prof. Dr. med. Heinz ReichmannNeurologische Universitätsklinik, Dresden

Psychologischer BeiratDipl.-Psych. Renate Annecke, Kassel,koordiniert die Arbeit des Psych. Beirates;Prof. Dr. Heiner EllgringUniversität Würzburg;Dipl. Psych. Walter Kaiser,Fachklinik Ichenhausen;Prof. Dr. phil. Bernd Leplow,Universität Halle/Saale;Dipl.-Psych. Dr. phil. Hubert Ringendahl,Wuppertal

Club U 40 Internet: www.parkinson-club-u40.de e-mail: [email protected]

Konzept, Redaktion und GestaltungLutz Johner, ELLYOTT Medizin VerlagMitgestaltung: Denis ReinhardtKoppel 38, 20099 Hamburg,Tel.: (040) 44 29 90, Fax: (040) 44 41 76e-mail: [email protected]

KontenDeutsche Parkinson Vereinigung- Bundesverband - e.V.,SEB AG Bank 1 708 569 900(BLZ 300 101 11) undSpendenkonto Volksbank Düsseldorf555 555 555 (BLZ 301 602 13)Hans-Tauber-StiftungSEB AG Bank Neuss 1 437 344 500(BLZ 300 101 11)

Fördernde Unterstützung Orion Pharma GmbH, Hamburg

Redaktionsschluss dPV-Nachrichten Nr. 103:15. Oktober 2007

IMPRESSUM

MedizinischeTelefonberatung

Prof. Dr. Wolfgang Greulich, Mit-glied des Ärztlichen Beirates der dPV,steht Patienten und Angehörigen anjedem 1. und 3. Donnerstag im Mo-nat von 11 bis 12 Uhr unter folgen-der Telefonnummer zur Verfügung:

0172-459 69 90

PsychologischeTelefonberatung

Frau Diplom-Psychologin RenateAnnecke, Mitglied und Koordinatorindes Psycholog. Beirates der dPV,steht Patienten und Angehörigen anjedem 1. und 3. Donnerstag im Mo-nat von 15 bis 17 Uhr unter folgen-der Telefonnummer zur Verfügung:

0172-459 69 91

Sprechstunde zum BereichHirnschrittmacher

Prof. Dr. med. Andreas Kupschvon der Berliner Charité, bietet in Zu-sammenarbeit mit der dPV an je-dem ersten Mittwoch eines Monatsvon 17 bis 19 Uhr eine telefonischeHirnschrittmacher-Sprechstundean; und zwar unter der Telefon-nummer: 0172-459 69 92

Telefonberatung zusozialen Fragen

Herr Rechtsanwalt Friedrich-Wil-helm Mehrhoff steht zur Beantwor-tung von Fragen zu Krankenversi-cherung, Schwerbehinderten- undPflegerecht jeden 4. Montag einesMonats von 09.00 bis 11.00 Uhrunter folgender Telefonnummer zurVerfügung: 0172-459 69 93

dPV-Service

Informationen mit tiefenhirnstimu-lierten Patienten können unter derTIPP-Hotline ausgetauscht werden.Und zwar jeweils Mo. - Sa. zwi-schen 10.00 und 16.00 Uhr unterder Telefonnummer: 01803-673119(Kosten: 9 Cent pro Minute).

Vorstandsarbeittransparent

Nach mehrmonatiger Pause fandEnde Juli die zweite Vorstands-sitzung dieses Jahres statt. Es warnicht eine von vornherein vorgese-hene Unterbrechung. Sie ergab sicheinfach daraus, dass die zu bera-tenden Fragen keine zeitlich wie fi-nanziell aufwändige Beratung des14-köpfigen Teams in der Zwischen-zeit gerechtfertigt hätte. Die Tages-ordnung der Juli-Beratung war des-halb ziemlich umfangreich.

Chronologisch nannte Frau Ka-minski in ihrem Tätigkeitsberichtzunächst die zahlreichen Veranstal-tungen sowie Beratungen, an de-nen sie seither teilgenommen hat-te. Auf einige ging sie näher ein. Soberichtete sie über die gut besuch-ten Angebote während des Parkin-son-Kongresses im Stadthaus vonUlm, wo die Veranstaltungen derdPV stattfanden. Bekanntermaßengab es beim diesjährigen Kongresseine räumliche Trennung der Pati-ententage vom eigentlichen Veran-staltungsort, was auch negative Ein-drücke hinterließ.

In diesem Zusammenhang seibereits an dieser Stelle aus demTätigkeitsbericht des Geschäftsfüh-rers erwähnt, dass bei einem imJuni stattgefundenen Gespräch u.a. mit Prof. Oertel (Vorsitzender derDeutschen Parkinson Gesellschaftund des Kompetenznetz Parkin-son) für die Kongresse in Marburg(2009) und Kiel (2011) Vereinbarun-gen getroffen wurden, die u. a. auchfür die Patiententage der dPV bes-sere Bedingungen gewährleisten.

Im weiteren Verlauf ging FrauKaminski auf landesweite Schulun-gen ein, an denen sie teilgenom-men hat und die von unterschiedli-chem Niveau gewesen seien. Ei-nerseits steigt die Nachfrage derRegionalleiter nach Fortbildung in

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23dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

B U N D E S V E R B A N D

allen vereinswichtigen Belangen fürdie tägliche Basisarbeit, anderer-seits hören sie in den genanntenVeranstaltungen zumeist Arztvor-träge. So gut und richtig diese auchsind, die Regionalleiter benötigenfür ihre Arbeit ein etwas andersge-artetes Rüstzeug. Bedarf bestehthinsichtlich der Rechnungslegung,der Spendenbescheinigungen, derMitgliedergewinnung, der Fördermit-tel wie überhaupt der Zusammen-arbeit mit der Geschäftsstelle. Die Ar-beitsgruppe Strukturreform hat sichin drei Beratungen mit diesen Fragenbefasst, worüber auf der Delegier-tenversammlung Anfang Septem-ber in Halle/Saale informiert wurde.

Herr Mehrhoff informierte in sei-nem Tätigkeitsbericht eingangs überdas Projekt Parkinson-Nurse, dasin der Zwischenzeit gestartet ist.Die Vorstandsmitglieder hatten Ge-legenheit, sich in einer Vorlage mitden anspruchsvollen Ausbildungs-inhalten vertraut zu machen. Es wird,so viel steht fest, einen Nachfolge-lehrgang geben, der sich ebenfallsüber ein reichliches Jahr erstreckenwird. Abzuwarten bleibt, inwiefernParkinson-Patienten später bei sta-tionären Behandlungen von dieserWeiterbildung profitieren. Wün-schenswert und anzustreben wäreeine solche Weiterbildung auch fürPflegepersonal u. a. aus inneren,orthopädischen, chirurgischen, uro-logischen Bereichen und nicht nuraus neurologischen Kliniken.

Des weiteren kündigte Herr Mehr-hoff die Aktion „Hinsehen - Handeln- Helfen“ an, die von September2007 bis April 2008 laufen wird.Ähnlich wie bei der früheren Aktionsoll ein Parkinson-Mobil eingesetztwerden, das bundesweit verschie-dene Städte anlaufen wird.

Viel Aufmerksamkeit galt in die-ser Beratung wiederum dem am-bulanten Rehabilitationssport. Ei-nigkeit herrschte darüber, dass derSport ein Grundgerüst für die Ar-

beit in den Gruppen darstellt undalso von großer Wichtigkeit ist. An-gestrengt wird nach Möglichkeitengesucht, dieses Problem zentral zulösen. Wie Gespräche mit der Rheu-ma-Liga und der Bechterew-Verei-nigung zeigten, haben diese mitgleichen Problemen zu tun und bis-her auch noch keinen gangbarenWeg gefunden. Vorstand und Ge-schäftsführung werden versuchen,Übergangslösungen bis zu einerendgültigen Regelung zu finden.

Neben Informationen u. a. zuraktualisierten Homepage der dPV,zum Parkinson-Info-Telefon (PIT),zu einer Telefonaktion zum Parkin-son-Tag am 11. April (3.000 Anru-fer!) stellte Herr Mehrhoff das imFebruar vom Vorstand beschlosse-ne Projekt einer Rebstock-Paten-schaft für die Forschung vor. Ins-gesamt 600 Rebstöcke sind dafürvom ökologischen Privat-WeingutHoffmann in Göcklingen in der Pfalzim Frühjahr dieses Jahres angelegtworden. In der Gemarkung „Kaiser-berg“ ist dieser „Weinberg für dieParkinson-Forschung“ zu finden.Für eine solche Patenschaft sind100 Euro auf ein Treuhandkonto derdPV zu überweisen. Von dieserSumme gehen 60 Euro direkt inden Forschungsetat der dPV. Nachdreijähriger Wachstumsphase be-kommt jeder Pate ab 2010 fünf Jah-re lang seine Flasche mit einemeigens entworfenen Etikett als per-sönliche Rendite. Aus einem sehrschön gestalteten Faltblatt erfahrenSie darüber noch viel mehr, u. a.auch, dass Walter Hoffmann, derSenior des Weingutes, selbst vonParkinson betroffen ist. Ihr Regio-nalgruppenleiter sollte über solcheFlyer verfügen.

Auf ein gutes Ergebnis des Os-termailings (Spendenaktion Num-mer 18) konnte Herr Mehrhoff inseinem Bericht verweisen, und zwarauf ein Plus von rund 33.000 Euro.Außerdem stellte Herr Mehrhoffden Abschluss für das 2. Quartal

2007 vor, der die Zustimmung derVorstandsmitglieder fand, nachdemeinzelne Positionen auf Nachfrageerläutert wurden.

Beratungsthemen waren eben-falls die Bundesdelegiertenversamm-lung in Halle/Saale sowie Themenund Ablauf verschiedener Veran-staltungen in ihrem Vorfeld, so diemit den Landesvorsitzenden undLandesbeauftragten.

In jeder Sitzung, also auch dergenannten, steht die Forschungs-förderung auf der Tagesordnung.Der Vorstand folgte der Empfehlungdes Arbeitskreises Forschungs-förderung und beschloss, einemvorliegenden Antrag zu entspre-chen. Sein Kurztitel lautet „Komor-bidität bei Morbus Parkinson“, An-tragsteller sind Dr. Marius Fischerund Prof. Johannes R. Jörg (Uni-versität Witten/Herdecke und HeliosKlinikum Wuppertal). In diesem Zu-sammenhang trug Herr Mehrhoffden vom Psychologischen Beiratgeäußerten Wunsch vor, dauerhaftund nicht nur projektbezogen mit-zuwirken. Die Vorstandsmitgliedersprachen sich dafür aus unter derBedingung, dass der Vertreter sichebenfalls wie die Ärzte bereits imRuhestand befinden müsse.

Schließlich befassten sich dieVorstandsmitglieder mit der Mit-gliederentwicklung und beschlos-sen, für das erste Halbjahr 2008erneut eine Schnuppermitgliedschaftanzubieten und für die zweite Hälf-te des kommenden Jahres einenMitgliederwettbewerb auszuloben.

von Karin Karlsson-Hammer

„e-mail aktuell“ Nr. 30„e-mail aktuell“, der kostenlo-

se Internet-Dienst der dPV unter„www.parkinson-vereinigung.de“versorgt Sie in regelmäßigen Ab-ständen mit Meldungen zu neu-en Studien oder Forschungsan-sätzen. Derzeit steht „e-mail ak-tuell“ Nr. 30 im Netz.

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24dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

B U N D E S V E R B A N D

Geistig fit bleibenmit Übungen

Eine Vielzahl von Studien bestä-tigt es: Wer sein Leben lang geis-tig aktiv bleibt, der lässt auch imAlter nicht so schnell nach. Pianis-ten beispielsweise leiden selteneran Vergesslichkeit. Sie sind esschließlich ihr Leben lang gewohnt,ganze Notenbücher auswendig zulernen. Ein anderes Beispiel: Non-nen und Mönche, die seit Jahrzehn-ten theologische Texte studieren,bleiben oft auch im Alter geistiggesund. Und wer kennt nicht Jo-hannes Heesters und Inge Meysel?Beide waren bzw. sind bis ins hoheAlter als Schauspieler aktiv.

Das Auswendiglernen der vielenRollen, die sie in ihrem Leben ge-spielt haben, hat ihr Gehirn trainiertund sie damit vor der typischen

Altersvergesslichkeit bewahrt. Aberman muss kein Profimusiker oderSchauspieler sein und auch keinemOrden beitreten, um möglichst lan-ge seine geistige Leistungsfähigkeitzu erhalten. Lösen Sie beispielswei-se öfter einmal ein Kreuzworträtsel.Oder machen Sie mit bei denGedächtnisübungen, die die dPV-Nachrichten ab dieser Ausgabe fürSie zusammengestellt haben!

Diesmal heißt die Aufgabe:Wortbrücken bauen. In jeder Zei-le der unten stehenden Aufgabeist die Lücke mit einem Wort zufüllen. Dieses mittlere Wort solljeweils sowohl mit dem Wort da-vor, als auch mit dem Wort da-hinter, ein neues, sinnvolles Wortergeben. Wenn Sie nicht weiterkommen, finden Sie die Lösungauf Seite 32. Aber schauen Sienicht zu schnell nach, sonst nütztdie Übung wenig.

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Gesellschaft des Vless Verlages, 85555 Ebersberg(Geistig fit, Heft 3, 2005).

PASS - ZertifizierteAusbildung zur

Parkinson-AssistentinDie umfangreiche Neurologie-Er-

fahrung der nicht-ärztlichen Mitarbei-terinnen in neurologischen/nervenärzt-lichen Praxen muss intensiver und ziel-gerichtet den Parkinson-Patientenund ihren Partnern/Angehörigen zurVerfügung gestellt werden. Die Kom-petenz der Arzthelferinnen soll zumWohl der Betroffenen eingesetzt underweitert werden. QUANUP (Verbandfür Qualitätsentwicklung in der Neu-rologie und Psychiatrie) schult Arzt-helferinnen zu Parkinson-Assistent-innen, die intensiv das Behandlungs-management in der Praxis unterstüt-zen und den Praxisinhaber entlasten.Das Ausbildungsprogramm fördertgezielt qualitative Behandlungsmaß-stäbe in Neuro-Praxen, in denen dieBehandlung von Bewegungsstörun-gen breiten Raum einnimmt.

Die nächsten PASS Ausbildungs-Veranstaltungen sind:

PASS Berlin - Grundkurs 2. Halb-jahr 2007; Freitag, 19. Oktober -Samstag, 20. Oktober und Frei-tag, 23. November - Samstag, 24.November.

PASS Hessen - Bad Nauheim -Grundkurs 2. Halbjahr 2007; Frei-tag, 26. Oktober - Samstag, 27.Oktober und Freitag, 16. Novem-ber - Samstag, 17. November.

PASS München-Unterhaching -Grundkurs 2. Halbjahr 2007; Frei-tag, 19. Oktober - Samstag, 20.Oktober und Freitag, 23. Novem-ber - Samstag, 24. November.

PASS Neuss - Grundkurs 2. Halb-jahr 2007; Freitag, 26. Oktober -Samstag, 27. Oktober und Frei-tag, 23. November - Samstag, 24.November.

Nähere Informationen bei: QUANUPe.V., Hauptstraße 106, 35745 Her-born, Tel.: 02772-53337, e-mail: [email protected] oder auf derHomepage www.quanup.de

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25dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

R E G I O N A L / C L U B U 4 0

Bericht über dieArbeit der U 40-Clubs

In diesem Jahr haben wir regio-nal, aber auch bundesweit, einigesgemeinsam erlebt und auf die Bei-

ne gestellt. In einigen Regionen ha-ben sich regelmäßige „Stammti-sche“ neu gebildet, in anderen sindteilweise regelmäßige und unregel-mäßige Frühstückstreffen von en-gagierten Parkinson-Betroffenenins Leben gerufen worden. Hinzukommen Aktivitäten von Künstlernunter uns, die ihre Bilder oder Skulp-turen auch in Ausstellungen bun-desweit vorstellen. Ich freue mich,dass durch solch unterschiedlicheAktivitäten jeder von uns - seinenMöglichkeiten und Wünschen ent-sprechend - den eigenen Weg fin-den kann, mit dieser Krankheit le-ben zu lernen.

◆ Von August bis Oktober hat-ten und haben wir auch noch eini-ges vor: So trafen sich vom 17. bis19.08.07 die Gruppenleiter vonU 40-Gruppen und Menschen, diean dieser Arbeit interessiert sind, zueinem Seminar in Kassel. Es wur-den Informationen über die Arbeitvor Ort und Informationen über all‘das ausgetauscht, was uns hilft,die Gruppenarbeit vor Ort konstruk-tiver zu gestalten. Vor allem wurdeaber die Gelegenheit genützt, einNetzwerk untereinander knüpfen,um uns auch im laufenden Jahr beider Arbeit gegenseitig unterstützenzu können. Deshalb hatten wir LutzJauch, Tanzlehrer aus Norddeutsch-land, eingeladen, um mit uns überdie „Tanztherapie mit Spaßfaktor“zu reden und sich auch viel mit unszu bewegen. Darüber hinaus ver-mittelte uns Peter Schnurr, Fach-mann für unterschiedliche Entspan-nungstechniken, sein Wissen unddie Möglichkeiten, diese Technikenzu nutzen. Viel Raum nahm auchdas gemeinsame Gespräch überall‘ die geplanten Veranstaltungenein, denn nur so lässt sich ein Netz-werk knüpfen. Als Gäste kamenFrau Kaminski und Herr Mehrhoff,so dass wir alle wieder einmal dieGelegenheit nutzen konnten, mitVorstand und Geschäftsführungüber unsere alltäglichen Problemeins Gespräch zu kommen.

◆ Anlässlich des 70-jährigenBestehens der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel hatten wir U 40-erdie Gelegenheit, an einem Tag wäh-rend dieses Jubiläums unsere Ar-beit vorzustellen. Die aus allen Tei-len der Bundesrepublik angereistenTeilnehmer erlebten dabei Stundenvollgepackt mit der Vermittlung vonInformationen, aber auch Momen-te des gesellschaftlichen Zusam-menseins und menschlicher Nähe.

◆ Am 01.09.07 veranstaltete derClub U 40 Südhessen nun schon zumwiederholten Male einen Selbst-hilfetag in Sulzbach und berichtetedabei aus der Arbeit der Gruppe.Eingeladen waren viele unterschied-liche Referenten zu sehr interes-santen Themen. Erstmals hattenwir dort auch die Möglichkeit, mitFachärzten kurze persönliche Ter-mine abzusprechen und uns zuFragen, die uns wichtig sind, aus-zutauschen.

◆ Vom 11.09. bis 02.10.07 fandunsere erste geplante Reha für jün-gere Parkinson-Patienten in Hetz-dorf statt. Wir hatten bereits in der„Schnupperwoche“ (siehe BerichtAusgabe Nr. 101, S. 24 der dPV-Nachrichten) gute Erfahrungen ge-macht und genossen nun sehr diegemeinsamen Maßnahmen.

Gern würden wir im kommendenJahr so eine Schnupperwoche undeine dreiwöchige Reha an einemanderen Ort wiederholen. Es hatsich aber sehr bewährt, dass wirdurch Karin Bartmuß eine Frau vorOrt hatten, die die umfangreichenFäden der Vorbereitung dafür indie Hand nahm. Deshalb abschlie-ßend meine große Bitte: Wer hätteLust, so etwas, unterstützt durchmich, an einem anderem Ortebenfalls einmal vorzubereiten? Ichbin gespannt auf Eure - hoffentlichzahlreichen - Rückmeldungen.

von Gabriele Fasshauer, Bremerhaven

Ausflug nach Feldberg

Eine zweitägige Fortbildungs-reise zur Fachklinik Feldberg unter-nahmen Ende April u. a. Mitgliederder RG Potsdam. Neben Gruppen-arbeit und abendlichem Entspan-nungsprogramm standen diverseärztliche Vorträge auf dem Pro-gramm. Unter den Referenten wa-ren: Prof. Przuntek (Bochum), Dr.Ehret (Berlin), Dr. Bucka (Chefarztder Klinik), Dr. Ebersbach (Beelitz)und Prof. Sieb (Stralsund). Ein be-sonderer Dank der Gruppe geht andie gastgebende Klinik sowie andas Ehepaar Meissner, das die Ta-gung organisiert hatte.

SommerfestIm Juli feierten Mitglieder und

Angehörige der RG Rodgau-Seligen-stadt (im Landkreis Offenbach/Hes-sen) ihr traditionelles Sommerfest.Unter den zahlreichen Gästen derVeranstaltung konnte auch die Bür-germeisterin von Mainhausen, RuthDisser, begrüßt werden. Alle Besu-cher des Festes hatten nach Anga-ben von Regionalleiter WolfgangDauer viel Spaß und Freude andem Tag auf dem TGM-Gelände inSeligenstadt.

Leiterin „vergessen“

Drei schöne Tage im Heinrich-Lübke-Haus in Günne (Möhnsee)verbrachten Ende Mai Mitgliederder RG Geldern (Nordrhein-West-falen). Dabei startete die Tour miteinem Missgeschick: Bei einem Zwi-schenhalt stieg Regionalleiterin Mar-garete Eberharter aus dem Bus undwurde bei der Weiterfahrt schlichtvergessen. Erst viele Kilometer wei-ter wurde die Verlorene vermisst undwieder aufgelesen.

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26dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

R E G I O N A L

20 JahreRG Göppingen

Es ist nicht selbstverständlich,dass eine Regionalgruppe von Men-schen mit Parkinson 20 Jahre altwird. Denn die meisten Leute kom-men erst in die Gruppe, wenn siemerken, dass sie das brauchen.Und bis sie dann zu tragenden Mit-gliedern werden, vergehen die Jah-re, in denen es mit der Krankheitso einigermaßen gut geht. Göp-pingen hatte Glück. 16 Jahre lang(sechzehn!) hat Dietmar Holzschuhmit seiner Frau zusammen die Grup-pe geleitet. Und wie! Mit manchmalgeradezu jugendlichem Schwung,mit lustig oder auch ein wenig frechblitzenden Augen „blickt” er, wieman mit Parkinson und den Leuten,die Parkinson haben (oder müssteman sagen: die der Parkinson hat?)umgehen muss.

Gefeiert wurde der 20. Geburts-tag mit reichlich Kaffee und Ku-chen, von unseren Frauen geba-cken und kredenzt, mit Reden undmit einer kleinen Festschrift. Chef-arzt Dr. Werner von Bad Schwal-bach zeigte in seinem Vortrag mitdem was - und erst recht, wie er essagte, wie wichtig es ist, die indivi-duelle Ausprägung des MorbusParkinson zu erfassen. Dazu mussein Arzt sich auf den Menscheneinlassen, statt ihn abzufertigen.Und wenn es gut geht, kann derPatient dann auch mit sich selbstso umgehen. Klaus Riegert (MdB),1. Vorsitzender des Kreisbehinder-tenrings, stellte in seinem Grußwortdie Selbsthilfegruppe dar als not-wendiges Element der sozialenund gesundheitspolitischen Versor-gung, das dort gebraucht wird, wodie professionellen Institutionen anihre Grenzen kommen. Renate Hof-meisters Sätze aus der Festschrifthabe ich im Areal „Lebensweis-heiten” in meinem Gehirn abge-speichert: „Krankheit ist kein Cha-

rakterfehler, sondern ein Schicksals-schlag. Gesundheit ist kein Ver-dienst, sondern Glück.” Ich möch-te hinzufügen, dass man auch alsKranker Glück haben kann - zumBeispiel wenn man eine gute Selbst-hilfegruppe findet.

von Gottfried Lutz

15 JahreRG Bad Kreuznach

Ihr 15-jähriges Bestehen feiertedie Regionalgruppe Bad Kreuz-nach/Rheine-Nahe im Haus desGastes. Neben der Rückschauauf die Anfänge der von HelmutMüller-Späth ins Leben gerufenenSelbsthilfegruppe und Informatio-nen über die Krankheit sowie denaktuellen Stand der Forschung ge-hörten auch Gesang und Tanz zumJubiläumstag.

Tanz und Gesang stellen übri-gens kein kulturelles Anhängseldar. Vielmehr sind die Kombinationvon Singen, Sport und Fortbildungfür die Mitglieder neben der medi-

zinischen Therapie von herausra-gender Bedeutung, betonte HelmutSchmidt, der seit 2002 die Leitungder Gruppe inne hat. „Bewegung istwie Treibstoff für das Gehirn“ sag-te Schmidt in seinem Vortrag überdie Arbeit der Gruppe. Bewegung imAllgemeinen und am Besten an fri-scher Luft, ist ein wichtiger Aspekt imLeben eines Parkinson-Erkrankten.

Da auch die Stimmbänder vonder allmählichen Erstarrung durchden Parkinson betroffen sind, wer-den beim Singen die Beweglichkeit

und die Atmung trainiert - die Mu-sik dazu hebt die emotionale Stim-mung und unterstützt zusätzlichdas Rhythmusgefühl.

Von Anfangs 20 Mitgliedern istdie Gruppe inzwischen auf rundhundert Mitglieder angewachsen.Für Schmidt und seinen Stellvertre-ter Karl-Heinz Leibrock ist der Titel„Raus aus dem Schneckenhaus“nicht nur der Titel eines Bildes, dasein Parkinson-Patient gemalt hat,sondern vielmehr ein programma-tischer Auftrag.

10 JahreRG Wesermarsch

„Eine lange Zeit sind 10 Jahre.Für einige lang und für andere kurz.10 Jahre in denen man die Vergan-genheit hinter sich lassen muss,aber die Zukunft kennen wir nochnicht. Wir müssen in der Gegen-wart leben, denn dort sind wir, hiersind wir präsent, hier haben wirEnergie.“ Mit diesen Worten be-grüßte Karin Tischbierek, die Lei-terin der Gruppe Wesermarsch,am 23.06.2007 die Gäste zur 10-jährigen Jubiläumsfeier in der Zoar-Kapelle.

„Hier und heute ist es wichtig,dass wir erkennen, wie bedeutendes ist, die Selbsthilfegruppe zu be-suchen und regen Austausch zuhalten. Wir sind keine Sofa-Grup-pe, die nichts unternimmt, weil viel-leicht der Antrieb nicht da ist.“

Mehr als 50 Gäste sind zur Fei-er des 10-jährigen Bestehens derRegionalgruppe Wesermarsch nachNordenham gekommen. Der stell-vertretende Landrat Dieter Kohl-mann aus der Wesermarsch, gra-tulierte ebenso wie die stellvertre-tende Bürgermeisterin Angelika Zöll-ner. Ein Vertreter des Airbus-Be-triebsrates überbrachte ebenfallsGrüße.

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27dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

R E G I O N A L

Mit schönen Klängen bezauber-te Lydia Jung an ihrem Klavier die

Gäste und Gruppenmitglieder undregte sie so zum gemeinsamen Sin-gen an. Um die Gruppe auch spä-ter noch im Bewusstsein zu halten,bekamen alle Anwesenden einekleine Chronik mit auf den Heim-weg.

Parkinson-Tagin Aschaffenburg

Die in Unterfranken von nieder-gelassenen Neurologen gebildetenQualitätszirkel „Strukturierte Ver-sorgung Parkinson“ und „Neurolo-gie Unterfranken“’ haben es sichzur Aufgabe gemacht, neben derOptimierung der ambulanten, me-dizinischen Versorgung auch dieAufklärung der Öffentlichkeit überdieses Krankheitsbild zu verbes-sern - Vorhaben, die verständlicher-weise von der Deutschen Parkin-son Vereinigung begrüßt und un-terstützt werden. Der von den Qua-litätszirkeln am 16. Juni 2007 inAschaffenburg veranstaltete Par-

kinson-Tag fand eine große Reso-nanz.

Mit 250 Patienten, Angehörigenund Interessenten war der Ver-

anstaltungsraum im Veranstaltungs-zentrum der AOK Aschaffenburgvoll besetzt. Einen neuen Weg be-schritten die Veranstalter mit derProgrammgestaltung. Nachdem diebeiden früheren Parkinson-Tage inAschaffenburg ausschließlich aufVorträge abgestellt hatten, bot sichden Betroffenen durch die Teilnah-me an verschiedenen Worksbopszusätzlich die Möglichkeit zur akti-ven Mitarbeit.

Der Aschaffenburger Neurolo-ge Dr. Werner E. Hofmann und dieParkinson-Nurse Christin Räthelhatten in Zusammenarbeit mit derDeutschen Parkinson Vereinigungden Tag als örtliche Koordinatorenorganisiert.

Bei den Fachvorträgen am Vor-mittag sprachen Mitglieder desQualitätszirkels: Über „Symptome,Grundlagen, Pathologie und Patho-physiologie der Parkinson-Erkran-kung“ informierte der Lohrer Neu-rologe Dr. D. Städt; über „Früher-kennung und Diagnose der idiopa-thischen Parkinson-Erkrankung“berichtete der Neurologe Dr. A. Sa-favi aus Alzenau und über die „Be-handlung der idiopathischen Par-kinson-Erkrankung im frühen Sta-dium“ sprach Dr. Werner E. Hof-mann, Aschaffenburg. „Die Behand-lung der idiopathischen Parkinson-Erkrankung im späten Stadium“ warThema des Schlussvortrags, dender Karlstädter Neurologe Dr. S.Bittkau hielt.

Bei den Workshops am Nachmit-tag nutzten die Teilnehmer die sechsAngebote nach der jeweiligen In-teressenlage. Viel gefragt warendie Schulungen Krankengymnastiksowie die Sprach- und Schluck-therapie von Dr. Ingeborg Maser,Aschaffenburg. Aber auch zur Tie-fen Hirnstimulation gab es vieleFragen, die Prof. Dr. J. Winkler,Regensburg, fachkundig beantwor-tete. Beim Thema „Wie kann ich mit

der Erkrankung leben?“ wurde,ebenso wie beim Workshop „Ambu-lante Versorgung und Pflege, sozial-rechtliche Probleme“, in besondererWeise deutlich, dass die Hilfe undder Beistand der Angehörigen fürdie Patienten sehr wichtig sind. In ei-nem eigenen Workshop stellten sichschließlich die Neurologen des Vor-mittags den Fragen der Teilnehmer.

Zum Auftakt der Veranstaltunghatten Aschaffenburgs Oberbürger-meister Klaus Herzog als Schirm-herr und der Bundestagsabgeord-nete Wolfgang Zöller, Vorsitzenderdes gesundheitspolitischen Arbeits-kreises der CSU, übereinstimmendauf den Nutzen hingewiesen, denPatienten und Angehörige aus ei-ner derartigen Fachtagung ziehenkönnten. Werner Fischer, Direktorder AOK Aschaffenburg und Haus-herr, betonte in seiner Begrüßung,wie wichtig eine korrekte Diagnoseund eine optimale Therapie für diePatienten seien, in deren Leben dieErkrankung einschneidend eingreife.

Für die Deutsche Parkinson Ver-einigung (dPV) hatte Bundesschatz-meister Walter Hoch, Bürgstadt,Grüße und Wünsche überbracht. Inseiner Kurzansprache unterstrichHerr Hoch die Bedeutung der Selbst-hilfe und verwies in diesem Zusam-menhang auf die in Aschaffenburgseit 1983 bestehende dPV-Regio-nalgruppe.

Das sollten Sie lesen!

„Morbus Parkinson und De-menz“: Mehr zu diesem Themakönnen Sie derzeit im Faxabruf-dienst „dPV Aktuell“ Nr. 38 lesen.Der Dienst (12 Cent pro Minute)kann von jedem Faxgerät unterder Nummer 01805-727 546 ab-gerufen werden (nur ca. 48 CentGesamtkosten).

AKTUELL Nr.38September 2007

von Karin Tischbierek

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28dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

R E G I O N A L

Welt-Parkinson-Tagin Frankfurt/Oder

Anlässlich des Welt-Parkin-son-Tages präsentierte das Kino„Cinestar“ in Frankfurt/Oder am11.04.2007 gemeinsam mit derKontakt- und Beratungsstelle fürSelbsthilfegruppen eine Informati-onsveranstaltung mit Filmvorfüh-rung. Verschiedene Verbände undOrganisationen präsentierten sichschon vor der eigentlichen Filmvor-führung im Foyer. Ansprachen undFachvorträge im Kinosaal ergänz-ten das Programm. Die Mitgliederaus der Frankfurter Selbsthilfegrup-pe „Parkinson und Angehörige“, diebereits seit mehr als zehn Jahrenbesteht, zeigten Übungen zur Ver-besserung der Motorik.

150 Teilnehmer aus den Selbst-hilfegruppen und den Parkinson-Kontaktstellen aus ganz Branden-burg besuchten die Veranstaltung.Die Schirmherrschaft übernahm PDDr. med. Georg Ebersbach vom Neu-rologischen Fachkrankenhaus fürBewegungsstörungen in Beelitz.

In dem dann um 15 Uhr gezeig-ten Film „Vom Schaukeln der Din-ge“, der gleichzeitig den Höhepunktdes Nachmittages bildete, geht esum einen Mann, der am Höhepunktseiner Karriere steht. Als Kabaret-tist tritt er, gut entlohnt, in der Mün-chner Lach- und Schießgesellschaftauf, sein selbst verfasstes Stück„Was brennt länger oder warumschreit ihr Kind“ erhält beste Kriti-ken. Die Zukunft scheint rosig fürden Schauspieler und Autor RudolfHöhn. Bis er 1997 mit Morbus Par-kinson diagnostiziert wird.

Redaktionshinweis

Bitte senden Sie mögliche Bei-träge und Manuskripte immer anden dPV-Bundesverband in Neussund nicht direkt an die Redakti-on in Hamburg!

Gruppenversicherungsvertrag mit der Provinzial AG

BasisRente: Steuern sparenund Hinterbliebenenrente absichern

Für Selbstständige, Freiberufler, Angestellte und Senioren hat sichdie Rürup-Rente, oder BasisRente bei der Provinzial AG, zur steuerlichattraktiven Altersvorsorge entwickelt. Damit die angesparten Altersvor-sorgebeiträge bei Tod nicht verfallen, bietet die Provinzial AG jetzt mitder neuen BasisRente auch eine Hinterbliebenenrente an. Vorstand undGeschäftsführung der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. freuen sichganz besonders darüber, dass hier auch ein Produkt für viele Förder-mitglieder der Vereinigung angeboten wird.

Der Staat bietet immer mehr steuerliche Vergünstigungen für die ei-gene Altersvorsorge an. „Er fördert jedoch ausschließlich Vorsorge-produkte, die ein lebenslanges Alterseinkommen sichern“, erklärt Her-mann Lindhof von der Provinzial AG in Steinfurt. Dazu zählt auch dieBasisRente, bei der eine monatliche Rentenzahlung ab dem 60. Le-bensjahr möglich ist.

Vorteile für Selbstständige, Freiberufler, Angestellte und Senioren

Für Selbstständige und Freiberufler ist diese private Rentenversiche-rung besonders interessant, da sie ihre Beiträge vom ersten Euro anvon der Steuer absetzen können und die Einzahlungen vor Verpfän-dung geschützt sind. Aber auch wer als Angestellter die Riester-Rentebereits voll ausnutzt, kann mit einer BasisRente noch vom hohen Son-derausgabenabzug profitieren. Schon in 2007 bleiben 64 Prozent derBeiträge für die neue BasisRente steuerfrei. Schrittweise wird die steu-erliche Förderung bis 2025 auf 100 % angehoben. Durch die Einspa-rung von Steuern ist eine hohe Förderquote erreichbar. Insgesamt kön-nen 2007 bis zu 12.800 Euro für Ledige (25.600 Euro für Ehepaare) indie gesetzliche und private Altersvorsorge steuerfrei eingezahlt werden.Dieser Betrag steigt bis 2025 kontinuierlich auf 20.000 Euro für Ledige(40.000 Euro für Ehepaare) an. Erst die Auszahlungen müssen ver-steuert werden.

Absicherung des Partners mit der Hinterbliebenenrente

„Mit der staatlichen Förderung lässt sich aber auch die Familie absi-chern“, nennt Hermann Lindhof einen weiteren Vorteil der BasisRente.Damit das angesparte Kapital bei Tod des Versicherten nicht verfällt,wird bei der neuen BasisRente eine Hinterbliebenenrente aus Beitrags-rückgewähr für Ehepartner und kindergeldberechtigte Kinder angebo-ten. „Alternativ kann auch eine individuelle Ehegatten-Zusatzversiche-rung (ERZ) mit der Provinzial AG vereinbart werden. Dadurch gewinntdiese Form der Altersvorsorge weiter an Attraktivität“.

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29dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

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30dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

Ä R Z T L I C H E R B E I R A T

seine Patienten bemühten Kollegenkeine Dauerlösung. Es kann daherdurchaus vorkommen, dass einPatient ein modernes Medikament- auch wenn es gegenüber älterenPräparaten Behandlungsvorteilehat - nicht mehr zu Lasten der ge-setzlichen Krankenkasse verschrie-ben bekommt, weil es zu teuer ist.

In vielen Fällen lassen sich aberauch unter den günstigeren „alther-gebrachten“ Medikamenten geeig-nete Alternativen zu dem neuenteuren Präparat finden. Konkret imFall Azilect® (dessen Wirkstoff Ra-sagilin zu den MAO-B-Hernmem ge-hört) wäre dies der Wirkstoff Sele-gilin (enthalten z. B. in Movergan®

und einer Vielzahl anderer Selegi-lin-Präparate). Eine weitere (wennauch für den Patienten unerfreuli-che) Lösung besteht darin, das teure-re Präparat privat rezeptieren zu las-sen und die Kosten selbst zu tragen.

Die Frage, ob die Behandlungmit dem Rotigotin-Pflaster sinnvollfür Sie wäre, sollte man nicht in ers-ter Linie danach beurteilen, ob essich hierbei um ein neues oder einteures Präparat handelt, sondernganz sachlich nach der Notwendig-keit einer Umstellung. Ein neu ent-wickeltes Medikament muss nichtunbedingt für jeden Patienten ge-

eignet oder gegenüber den bishe-rigen Präparaten vorteilhaft sein.Der Einsatz des Pflasters bedeutetzwar, dass die tägliche(n) Tablette/nfür den Dopaminagonisten wegfal-len, es kann aber durchaus genauwie jedes andere Medikament Nach-teile mit sich bringen (Hautreaktio-nen an den Klebestellen und alle üb-lichen Nebenwirkungen, die mit derEinnahme von Dopaminagonistenverbunden sein können wie zumBeispiel Übelkeit, Magen-Darm-Funktionsstörungen, Kreislaufstö-rungen, Müdigkeit, psychische Ne-benwirkungen etc.).

Wenn Sie also unter Ihrer bishe-rigen Medikation, die den Dopamin-agonisten Cabergolin enthält, guteingestellt sind, ist es nicht unbe-dingt erforderlich, auf einen ande-ren Dopaminagonisten zu wech-seln. Hinsichtlich Cabergolin solltenSie bzw. Ihr Arzt jedoch an die fürCabergolin erforderlichen Echokar-diographie-Kontrollen denken.

Fortsetzung Antworten von Prof.Dr. med. Wolfgang Greulich, S. 7

UnklarerGewichtsverlust

Ich bin seit mehreren Jahren an Par-kinson erkrankt und komme mit meinerMedikakation recht gut zurecht. Aller-dings habe ich im Laufe der letzten 18Monate unbeabsichtigt rund 14 Kilo-gramm an Gewicht verloren. Mein Arztmeint, dass dies mit meinem Parkinsonzusammenhängt. Kann dies so sein?

Gewichtsverlust ist kein typi-sches und „direktes“ Symptom derParkinson-Krankheit. Er kann le-diglich indirekt dazu führen - z. B.wenn ein Patient unter Übelkeit/Appetitlosigkeit als Medikamenten-nebenwirkung leidet - wenn in ei-nem fortgeschrittenen Krankheits-stadium eine Schluckstörung auf-tritt oder wenn ein Patient ebenfallsnach längeren Jahren der Krank-heit unter Überbewegungen leidet,die sehr viel Energie verbrauchenund auf diese Weise dazu führen

können, dass der betreffende Pati-ent an Gewicht verliert.

Sollte keine von diesen Bedin-gungen auf Sie zutreffen, sondernSie ohne Übelkeit/Appetitlosigkeit,Schluckstörung oder starken Über-bewegungen trotzdem an Gewichtverloren haben, wäre es dringendangezeigt, dies nicht einfach auf dieParkinson-Krankheit zu schieben,sondern ärztlich abklären zu las-sen. Eine Vielzahl von Erkrankun-gen des Magen/Darmtraktes oderStoffwechsels kann ebenfalls miteinem Gewichtsverlust einherge-hen. Nicht zuletzt sollte auch einebösartige Erkrankung ausgeschlos-sen werden.

Weniger Stürzedurch Training

Regelmäßiges körperliches Trai-ning kann das Sturzrisiko bei Par-kinson-Patienten reduzieren. Dieszeigt eine Studie der Rehabilitati-on Research Unit an der Universityof Southampton, Großbritannien,mit 142 Teilnehmern, die an M. Par-kinson litten. Die Patienten lebtenzu Hause, waren in ihrer Mobilitätunabhängig, jedoch in den voran-gegangenen zwölf Monaten häufi-ger als einmal gestürzt. Nachdemdie Studien-Teilnehmer in eine The-rapiegruppe und eine Kontrollgrup-pe aufgeteilt worden waren, erga-ben die Analysen, dass die Teilneh-mer in der Therapiegruppe, die zu-sätzlich zu ihrer üblichen Betreuungein personalisiertes sechswöchigesTrainingsprogramm absolviert hatten,seltener stürzten als diejenigen ausder Kontrollgruppe. Dieser positiveTrend hielt auch nach acht Wochenund nach sechs Monaten an. Da-rüber hinaus wies die Therapiegrup-pe nach sechs Monaten eine bes-sere Beweglichkeit und eine gestei-gerte Lebensqualität auf.

Abstract aus „J Neurol NeurosurgPsychiatry“ 2007 Jul;78(7):678-84

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31dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

V E R M I S C H T E S

Gleichgesinnte

Es ist nicht einfach gleichgesinn-te zu finden, die in meinem Alter sindund in meiner Nähe wohnen, da ichauch nicht sehr mobil bin. Ich bin 47Jahre alt und noch voll berufstätig.Im Juli 2006 wurde bei mir die Dia-gnose Parkinson gestellt. Ich ve-reise und telefoniere gerne, hand-arbeite und tanze gerne. Wer Inte-resse hat mehr über mich herauszu finden, der melde sich bei mir. Ichantworte auf jeden Brief. Vielleichtklappt es ja auf diesem Wege Kon-takte zu knüpfen oder eventuell so-gar einen Partner zu finden. BrigitteKästner, Mauerweg 8, 61440 Ober-ursel/Taunus.

Partner

Ich bin eine alleinstehende, ak-tive Frau aus Oberfranken von 56Jahren und habe seit sechs JahrenParkinson. Seit 12 Jahren bin ichWitwe und habe zwei erwachseneKinder mit Familien. Trotzdem binich oft allein. Ich wünsche mir ei-nen vertrauenswürdigen und ehrli-

Suche

Zum Editorial Nr. 101:Alternative Methoden

Mit Interesse habe ich in der Nr.101 der dPV-Nachrichten den Arti-kel von Frau Kaminski über alter-native Heilmethoden gelesen. Eserscheint mir ein großer Fortschritt,dass dieses Thema einmal Erwäh-nung findet. Ich bin der Meinung,dass die Behandlung der Parkin-sonschen Krankheit keineswegsnur in die Hand der Schulmedizingehört. Dank einer begleitendenBehandlung mit „Klassischer Ho-möopathie nach Hahnemann!“ be-finde ich mich im zehnten Jahr mei-ner Erkrankung noch immer in ei-nem guten Allgemeinzustand. Vie-

Medikamenten-Boxen

Welche nehme ich, wenn es umdie Beschaffung der richtigen Medi-kamenten-Verpackung geht. Ob esdann auch die richtige ist, das zeigtdann der längere tagtägliche Ein-satz. Am Anfang der Parkinson-Er-krankung sind es vielleicht nur zweioder drei Einnahmezeiten am Tag.Irgendwann nehmen die Zeiten unddie Tablettenmengen dann zu. Hierist dann die richtige Auswahl für denPatienten und den Angehörigen einegroße Hilfe. Nach einiger Zeit merktman, dass es die verschiedenstenAusführungen von Tablettenboxengibt, meistens hat man aber erst dieverkehrte gekauft. Sinnvoll ist es viel-leicht, die Tabletten für einen Tag ineinem Behältnis mit vielen Fächernunterzubringen. Wenn es dann vie-le Einnahmezeiten pro Tag gibt, dannhilft hier nur noch eine 7-Tage-Box.Die Fächer sind dann zwar von denWochentagen auf die Tagesuhrzei-ten umbeschriftet, aber es geht. Nursollte man sich aber vorher noch sei-ne Medikamente anschauen. MancheTablette ist so groß, dass mit weni-gen schon das Fach gefüllt ist. Be-vor sie sich das Teil kaufen, fassensie es auch einmal im Original anund verdrehen es ein wenig oderdrücken kräftig darauf, springendann alle Fächer auf, können sie sichspäter auf ein frohes Tablettensu-chen in der Hand- oder Jacken-tasche einstellen. Wie stabil ist derVerschluss, kann er nach einigem Be-nutzen von alleine abfallen? MancheBoxen gehen am Anfang sehr schwerauf, und zum Schluss halten sie nichtmehr richtig zu.

Besondere Aufmerksamkeit vondem Angehörigen erhält die Patientinoder der Patient nach der Bemer-kung, dass sie oder er sich irgendwieso steif fühlt, und auf die Frage, obdenn eine Medikamenteneinnahmevergessen wurde, folgt oft ein „JA“.Hier helfen dann spezielle Uhren, an

denen mehrere Signalzeiten pro Tageingestellt werden können.

Die Anschaffung mehrerer Tablet-tenboxen hat einige Vorteile. So kön-nen für mehrere Tage die Tablettenvorbereitet werden und bei einerHalbierung mit einem Tablettenteilerlässt sich die zweite Hälfte auch gleichwieder zuordnen. Dabei ist recht-zeitig zu sehen, wann wieder Nach-schub beim Arzt geordert werdenmuss. Bei der Vorbereitung sollte dannaber noch der Apotheker gefragt wer-den, wie sich die Tabletten verhal-ten, wenn sie einige Tage nicht mehrin der Originalverpackung sind. Diemeisten Tablette haben hier aberkeine Einschränkung. Die Kombina-tion von Uhr und Medikamentenboxhat einige Einschränkungen. Entwe-der sind zu wenige Zeiten und zu um-ständlich einstellbar oder es sind zuwenige Fächer vorhanden. Da ist dieEinzellösung doch praktischer.

Für ein weiteres Teil in der Hand-oder Jackentasche muss aber nochPlatz sein, für das Getränk. Die Par-kinson-Tabletten sollten niemalsohne Mineralwasser genommenwerden. Zu Hause ist es noch ameinfachsten mit dem Trinken. Unter-wegs muss mindestens ein kleinesGefäß mit Wasser dabei sein.

Hans-Jürgen Mayhack, RG Soltau

le Begleiterkrankungen, oft ausge-löst durch die überaus starken Ne-benwirkungen der Parkinson-Medi-kamente, aber auch Parkinson-Sym-ptome können verschwinden, wennder Körper durch das richtige ho-möopatische Mittel (den sog. Glo-boli) ins Gleichgewicht gebracht wird.Inkontinenz, Migräne und Schlaflo-sigkeit sind nur ein paar der Be-schwerden, bei denen ich aus eige-ner Erfahrung sprechen kann. Ichverwende aber auch Naturheilmit-tel, wie zum Beispiel grünen Hafer-tee, um meinen Körper zu entgif-ten und meine Nieren und meineLeber zu entlasten. Ich habe dasGlück mit meiner Neurologin offenüber diese zusätzlichen Behand-lungsmethoden sprechen zu kön-nen. Helga Oefner, Gelnhausen

Leserbriefe

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32dPV-Nachrichten Nr. 102 (Oktober 2007)

Ecke

Hübsche Miniaturpartie

Der Springer, die symbolisch-ste aller Schachfiguren, von man-chen Spielern wegen seiner „krum-men“ Gangart gefürchtet, von an-deren virtuos gehandhabt, nimmtin unserer heutigen Partie eineSonderrolle ein. Sie wurde gespieltund gewonnen vom EckernförderEdmund Lomer und war nicht zu-letzt ausschlaggebend für seinen2. Platz in einem gut besetztenSchwarzwälder Seniorenturnier.

Weiß: Edmund Lomer

Schwarz: Christos Papapostolou

1. Sf3, Sf6 2. g3, b6 3. Lg2,Lb7 4. 0-0, c5 5. c4, d6 (Ge-

bräuchlicher ist hier 5. ..., e6 zurVorbereitung von d5) 6. Sc3, g67. d4, cxd4 8. Sxd4, Lxg2 9.Kxg2, e5? (Die Quelle der kom-menden Schwierigkeiten. 9. ...,Lg7 war konsequent und gut.) 10.Da4+, Dd7 (10. ..., Sbd7 verdien-te dem Vorzug.) 11. Sdb5 (droht12. Sc7+) 11. ... Db7+ (Auf 11. ...,Sc6? käme die gleiche Antwortmit noch stärkerer Wir-kung; siehe Diagramm!)12. Sd5! (Zieht freiwillig indie Fesselung, weil sich12. ..., Sxd5 wegen 13.Sxd6++ verbietet.) 12. ...,Kd8 13. Lg5, Sbd7 14.Kg1, a6 (14. ..., Le7 wür-de nach doppeltem Ab-tausch auf f6 den wertvol-len d-Bauern kosten unddabei gleichzeitig die d-Linie öffnen.) 15. Sbc7,Kc8 (Auch 15. ..., Tc8 16.Sxf6, Txc7 17. Sxd7+,Le7 18. Sf6! ließe Weißmateriell im Vorteil.) 16.Lxf6!, Sxf6 17. Sxa8, b5

V E R M I S C H T E S

Weiß: Lomer, Schwarz: Papapostolou

(Denn 17. ..., Sxd5? scheitert an18. De8 matt!) 18. Sab6+.Schwarz gibt auf; nach 18. ..., Kb819. Db3 behält Weiß einen Turmmehr. Eine hübsche Miniatur-partie.

Bei Fragen zu den Zügen oder zum Schachallgemein wenden Sie sich bitte an: HerrnEdmund Lomer, Brookhörn 4, 24340 Eckern-förde, Tel.: 04351-45994.

Lösungsvorschläge für dasWortbrücken-Rätsel auf S. 24:

1 Magen, 2 Sack, 3 Blick, 4 Au-gen, 5 Mond, 6 Angst, 7 Gewicht,8 Jogging, 9 Falten, 10 Hut

Biete

Betreutes Wohnenfür Reisefreudige

Betreutes Wohnen speziell fürParkinson-Erkrankte, schöne, mo-derne, behindertengerechte Woh-nung, 24 Stunden rundum Bereit-schaft im schönen Bergischen Landbei Lindlar. Bärbel Müller, Tel. 02206-868750.

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chen Partner etwa in meinem Al-ter, der möglichst mobil sein sollte.Wenn Sie Lust haben auf ein net-tes Gespräch mit einer unterneh-mungslustigen Frau, dann schickenSie mir eine kurze Nachricht an fol-gende Adresse: Deutsche Parkin-son Vereinigung e. V., KENNWORT„Treffer“, Moselstr. 31, 41464 Neuss.

Partner

Parkinchen, 57 Jahre alt, seit 20Jahren Parkinson. Deshalb durchdie vielen Jahre von der Krankheitsehr gezeichnet, möchte trotzdemnicht immer alleine sein, und suchtdeshalb einen Parki, zwischen 60 -70 Jahren. Impotenz kein Hinde-

rungsgrund! Bei Interesse bitte anfolgende Adresse schreiben: Deut-sche Parkinson Vereinigung e. V.,KENNWORT „Geteiltes Leid“, Mo-selstr. 31, 41464 Neuss.

Kommentare von Klaus Seeck

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Zwölf gute Gründe, warum auch Sie Mitgliedin der dPV werden sollten!

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Ja, ich will Mitglied der dPV werden!

Name:

Vorname:

Anschrift:

Geburtsdatum: Telefon:

e-mail:

Ich bin: Betroffene(r) Angehörige(r)

Der Jahresbeitrag beträgt 46 Euro/23 Euro. Er beinhaltet sämtlicheLeistungen der dPV inkl. kostenloses Abonnement der Mitgliederzeit-schrift „dPV-Nachrichten“. Der Erfassung meiner Daten für die satzungs-mäßigen Zwecke stimme ich zu. Die dPV verpflichtet sich zu strengerEinhaltung der Datenschutzbestimmungen. Die dPV ist vom Finanzamtals gemeinnützig anerkannt, Beiträge und Spenden können daher steuer-relevant eingesetzt werden.

Einzugsermächtigung:

Hiermit wird die dPV widerruflich ermächtigt, den fälligen Mitglieds-beitrag von meinem/unserem Konto abzubuchen:

Kto-Nr.:

BLZ und Geldinstitut:

Kontoinhaber:

Ort/Datum:

Unterschrift

Bitte schneiden Sie dieses Formular aus und senden es per Brief an:

Deutsche Parkinson Vereinigung e. V., Moselstraße 31, 41464 Neuss

■ Individuelle medi-zinische Beratung

■ Aktuelle Informa-tionen zu Behand--ungsmöglichkeiten

■ Neues aus For-schung und Lehre

■ Teilnahme an me-dizinischen Studien

■ Juristische Bera-tung in sozialrecht-lichen Fragen

■ Interessensvertre-tung, z. B. im Rah-men der Gesund-heitsreform

■ Angebote zur ge-meinschaft l ichenGymnastik

■ Patientenschulun-gen zu unterschied-lichen Fragen

■ PsychologischeHilfestellung

■ Regelmäßige In-formationen zu denThemen Parkinson,MSA, PSP und Tip

■ Eigene Mitglieder-zeitschrift

■ Ausflüge und kul-turelle Unternehmun-gen u.v.a.

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