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GRATIS AUS LIEBE ZUR ERDUMDREHUNG AUSGABE 181 | JUNI 2019

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GRATIS

AUS LIEBE ZUR ERDUMDREHUNG

AUSGABE 181 | JUNI 2019

STEUERBORD – 3

Wir wissen es eh’, das Leben ist ungerecht und spielt uns derweil böse mit. Doch ungerechter ist der Tod, er ist ein Spieler ohne Witz, ohne Mis-sion und ohne Strategie, nach Gutdünken reißt er Menschen mitten aus dem Leben – oft viel zu spät, doch häufig auch vor der Zeit. Nun hat es, viel zu früh, einen aus unseren Reihen getroffen, einen der besten, vielleicht den souveränsten den wir im Satirefach hatten. Am 15. Mai 2019 hat ihn die Leberzirrhose im so oberbeschaulichen wie oberfränkischen Städtchen Pottenstein da-hingerafft. Dem Verstorbenen muss die Todes-ursache – eine klassischen Berufskrankheit der schreibenden Zunft – wie bittere Ironie erschei-nen, hatte er seine Texte für u.a. die „taz“, die „junge Welt“, „Titanic“ oder den „Tagesspiegel“, gar die in etlichen Büchern gesammelten, oft nur drei Seiten umfassenden Essays und Polemiken, doch nie als Früchte einer Berufstätigkeit emp-funden, sondern als unvermeidliche Meinungs-äußerung und Lagebeschreibung eines aufmerk-samen Zeitgenossen. Denn im Gegensatz zum Tod, war der Westfale auf einer Mission: Gegen die Dummheit anzuschreiben, die er allerorts an-traf und die sich mittels Sprache viral verbreitete, auch in jenen Medien, die ohne Akku auskamen und -kommen. Bücher wie „Im Sparadies der Friseure“, „Begrabt mein Hirn an der Biegung des Flusses“ und „Bombardiert Belgien!“ sind Schatztruhen präziser Sprach- und Zeitdiagnos-tik, die auch nie vor dem „eigenen“ Berliner links-kreativen Milieu halt machen. Doch Milieus, brancheninterne Seilschaften und Preise (2005: Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis, 2013: der Peter-Hille-Literaturpreis und 2018: den Göt-tinger Elch, eine Auszeichnung für „satirische Mehrfachbegabung“) waren ihm kreuzegal. Gemeinsam mit dem Stuttgarter Koch Vincent Klink gab er von 1999-2013 die vierteljährliche Zeitschrift „Häuptling Eigener Herd“ heraus, eine humoristische „kulinarische Kampfschrift“ zum Themenkreis Essen und Trinken, sowie Nahrungsmittelindustrie. Beim „Spardosen-Terzett“ fungierte der Satiriker als Sänger, 1989 gründete er die Lesebühne „die Höhnende Wo-chenschau“ sowie 1991 das „Benno-Ohnesorg-Theater“. Sein feines Gespür für gesellschaftliche Abgründe („er witterte Gewalt, wo andere noch schunkeln"), seine Verachtung des Lagerdenkens („Flachköpfe allerorten“) und seine Weigerung politically correct zu sein, zeichneten ihn aus und

machen seinen frühen Tod in heutiger Zeit – wo die Schaumbadparty Comedy alle Versuche lu-stig und zugleich geistreich und vielleicht sogar gefährlich zu sein, zuverlässig ertränkt – zu einem umso größeren Verlust. Der große und breit-schädelige, glupschäugige, wortgewaltige Wiglaf Droste ist im Alter von 57 Jahren gestorben, rip.Eine tödlich verlaufende Leberzirrhose wäre bestimmt auch für einen anderen Freigeist eine Exit-Option gewesen, doch der zog die finale Ku-gel vor. Unter Kunst-Forensikern ist unumstrit-ten, dass Vincent van Gogh einer Schusswunde erlag. Doch ob der Künstler sich am Sonntag den 27. Juli 1890 in einem Kornfeld bei Auvers-sur-Oise mit einem geliehenen Revolver in den Bauch schoss, oder ob zwei Dorf burschen ihn aus Ver-sehen anschossen, ist umstritten. Jedenfalls ant-wortete van Gogh kurz vor seinem Tod zwei Tage später auf die Frage der Polizei, ob er sich töten wollte: „Ich denke schon.“ 1965 fand ein Land-wirt auf einem Feld bei Auvers einen verrosteten 7mm-Lefaucheux-Revolver und übergab ihn dem Wirt der Auberge Ravoux, wo Vincent die letzten 70 Tage seines Lebens als Untermieter verbracht hat. Wer auf der Suche nach der Wahrheit um van Goghs Tod ballistische Untersuchungen an der Waffe vornehmen möchte, der sollte jetzt schleu-nigst nach Paris fahren. Am Mittwoch den 19. Juni um 14:00 Uhr wird „le pistolet avec lequel Van Gogh se serait donné la mort“ im Saal 6 des Auktionshauses Drouot versteigert. Der Schätz-preis liegt bei 40 000 bis 60 000 Euro.

Schunkelnde Grüße vom sonnendeck

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

geneigter Untermieter, lieber Häuptling.

InhaltsverzeichnisLANDGANG Dreh mal die Kunst lauter Mit dem Ausstellungsprojekt Hyper! A Journey into Art and Music zeigen die Hamburger Deichtorhallen anhand von fast 300 Arbeiten 60 internationaler Künstler, wie viel Musik in der Kunst steckt. 4 Von der Wunde zur Narbe Das Musée de Nosy Be präsentiert kongenial Kolonialgeschichte und Gegenwart Madagaskars – weniger durch seine zahlreichen Exponate, sondern aufgrund seines vollkommen verwahrlosten Zustands. Ein Besuch. 8 Hijabi Smashing Stereotypes Die Debatten um die Frankfurter Ausstellung Contemporary Muslim Fashions und die Reaktionen auf eine „Kopftuchkonferenz“ entlarven das Unvermögen hiesiger Protagonist/inn/en Frauenrechte global zu denken. Eine Kritik am „westlichen” Feminismus. 12 KOMPASS Glanzlichter Juni 17Stuttgart Juni 20Region Juni 22Vernissagen Juni 26Impressum 26

23. Mai – 2. August 2019TTR Technologiepark Tübingen-Reutlingen

Gerhard-Kindler-Straße 13 (B 28 Ausfahrt Jettenburg, Mähringen)72770 Reutlingen, Telefon (0 71 21) 90 97 99 0

Öffnungszeiten: Mo – Fr 9 – 16 Uhr, Sa, So und Feiertag geschlossen

BIRTE HORNAM STÜCK ODER GESCHNITTEN

Popmusik und Kunst befruchten sich wechselseitig seit Jahrzehnten. Doch selten wird diese Liaison zum Gegenstand einer Ausstellung gemacht. Eigentlich seltsam, zieht doch Popmusik auch kunstfernes Publikum in Museen und Gale-rien, stellt Massenkompatibilität her, lässt die Kassen klingeln und wirft auch mal einen Artikel in der „Bunte“ oder eine Erwähnung auf der Webseite des Fanclubs von Brit-ney Spears ab. Popmusik öffnet der Kunst den Zugang zu gesellschaft-lichen Milieus in der sie für gewöhn-lich nicht stattfindet. Musik bündelt Aufmerksamkeit wie kein anderes Medium, denn im Gegensatz zu Schrift und Bild, lässt sie sich lauter drehen. Wie schon der Titel „Hyper“ andeutet, spielt in den Deichtorhal-len hauptsächlich elektronische Mu-sik eine Rolle. Einige Exponate ver-weisen direkt auf die Techno-Szene, etwa Philip Topolovacs Kork-Mo-dell des legendären Berliner Clubs

Berghain oder die Foto-Portraits, die der dort selektierende Türste-her Sven Marquardt geschossen hat. Andreas Gurskys Fotografien der Konzerte von Madonna oder Sven Väth dürfen natürlich nicht fehlen, zeigen sie doch was Popmu-sik ist und Kunst nie sein wird: ein Massenphänomen. Es ist unwahr-scheinlich, dass die Wände von Tee-nagerzimmern mit Jeff Koons-Fotos tapeziert sind, selten hat man einen Kunstfan im Gerhard-Richter-T-Shirt gesehen, und „egal, wie sehr einige den glitzernden Totenschädel von Damien Hirst verehren mögen – sie würden nie in einer Damien-Hirst-Bettwäsche schlafen wollen", ergänzt Max Dax, Musikjournalist, von 2007 bis 2010 Chefredakteur der Spex und nun Kurator dieser Hyper!-Ausstellung. „Mich hat inte-ressiert, welche Strategien und Me-chanismen Künstler aus der Musik übernehmen.“

Der US-Konzeptkünstler Ruther-ford Chang sammelt das „White Album" der Beatles. 2173 Stück hat Chang mittlerweile gekauft, nun bilden sie die Installation „We Buy White Albums“ in den Hamburger Deichtorhallen. 15 Euro bezahlt Chang pro Doppel-LP, je verratzter der Zustand, umso besser. „Es geht mir nicht um das Master, sondern um die Kopie", um die Beziehung zwischen Massenproduktion und Einzelstück. Denn individuelle Ein-zelstücke sind die in Plattenladen-manier in „Diggerboxen“ verstauten und an Wandpanels aufgereihten Scheiben zweifellos, Flecken, Krat-zer, Beschriftungen, Preisaufkle-ber machen sie unterscheidbar. Das „leere“ Cover des Albums, ein Ent-wurf von Richard Hamilton (UK,

1922 – 2011), bietet sich förmlich für Produktvariationen durch den Erst-käufer an. Second Hand ist halt im-mer auch die begrüßende Inkaufnah-me individueller Gepflogenheiten des Vorbesitzers. Wer Second Hand kauft, holt sich Fragmente anderer Leben in seine Wohnung, was insge-samt gewiss eine Bereicherung dar-stellt. Die Beatles hatten Hamilton, Yoko hatte Lennon, die Stones hatten Warhol, Warhol selbst gönnte sich eine Band namens The Velvet Under-ground, Bowie sammelte Kunst und begann zu malen, Lindenberg malt, Marily Manson malt, Raymond Pet-tibon singt, Meese auch, Jim Avignon spielt schlichte elektronische Songs, Rodney Graham singt, spielt Ban-jo und lässt seine LPs von Hauser & Wirth releasen.

alle Abbildungen: Tobias Greiner,aus der Serie I am only human (2018)

LANDGANG – 5

Albert Oehlen: Schuhe, 2008, Öl, Acryl, Papier auf Leinwand,

200 x 230 cm, Foto: Jörg von Bruchhausen, © Albert Oehlen/VG

Bild-Kunst, Bonn 2019

Bettina Pousttchi: Die Katherina-Show, 2000, Video, 7m20, Videostill, Courtesy Bettina Pousttchi, © Bettina Pousttchi

DREH MAL DIE KUNST LAUTERIn ihrem Ausstellungsprojekt Hyper! A Journey into Art and Music zeigen die Hamburger Deichtor-hallen anhand von fast 300 Arbeiten 60 internationaler Künstler, wie viel Musik in der Kunst steckt.

Noch bis zum 4. August 2019

HYPER! – A Journey into Artand Music

Halle für aktuelle Kunst/Deichtorhallen Hamburg

www.deichtorhallen.de

Playlist: bit.ly/hyperplaylist

4 – LANDGANG

hervorbringen. Einen ganz andern Umgang mit Images zeigt der Kame-ramann und Künstler Arthur Jafa in seinem achtminütigen nur aus Stils bestehenden Video APEX (2013). Zu extrem minimalen Techno-sounds jagen Fotos von schwarzen Berühmtheiten, weißen Rebellen-darstellern, Pressefotos von Gräuel-taten der Menschheit und Zitate aus Filmen über die Leinwand. 100 Jahre Populärkultur und -Medieninhalte im Zeitraffer schaffen einen Zustand zwischen rauschhafter Überwälti-gung und totaler Überforderung, den auch ein guter DJ-Mix auslösen kann. Nur dass uns Jafa hier höchst unterschiedlich konnotiertes Mate-rial unterjubelt, das wir im Rausch des Bilderf lusses einfach abnicken, egal ob ein Foto Miles Davis oder ein Opfer der Massaker in Ruanda zeigt. Ein Übermaß an Inhalt schaltet das Hirn aus, im pumpenden Beat der Bassdrum öffnen sich die Pforten, alles strömt ein, ohne Filter, ohne Bewertung, ohne eine Reaktion aus-

zulösen. Kann sich gut anfühlen, ist nur leider überhaupt nicht harm-los. Ganz harmlos ist dafür Max Dax’ eigens für die Ausstellung zu-sammengekloppte Spo-tify-Playlist. Von Bob Dylan bis Kraftwerk, von Britney Spears bis Richard Wagner, von Joy Division bis Scooter, den Beatles bis Berghain, von Ro-bert Hood bis Robert Schuhmann reicht der Eklektizismus-Stream, da bleiben garantiert alle Füße und Becken still. Steckt viel Musik drin, doch Tanzen wird da keine/r. Hansjörg Fröhlich

Philip Topolovac: I’ve Never Been to Berghain, 2016, Korkmodell, © Philip

Topolovac/VG Bild-Kunst, Bonn 2019Phil Collins: britney #2, 2001, C-Print auf Alu Dibond, 183 x 122 cm, Courtesy Sammlung Falckenberg/Deichtorhallen Hamburg, © Phil Collins

Die Collage-Bilder des Kölner Mi-nimal-Techno-Musikers Wolfgang Voigt entstehen nach demselben Konzept wie seine Tracks: Loops, Wiederholungen von kleinen Frag-menten eines Songs werden mini-mal variiert und entwickeln eine Eigendynamik, die schon bald die gesamte Ästhetik des Werks be-stimmt. Der Künstler wirft nur den Motor an, fahren tut das Werk dann von selbst. Dieses Konzept hat Voi-gt 1995 unter dem Label Love Inc. kongenial mit Fragmenten eines Songs von T. Rex durchgespielt, nun überträgt er es auf die Bildebene. Die abstrakten, apokalyptischen Lack-auf-Acrylglas-Bilder der Künstlerin Bettina Scholz beruhen auf Synäs-thesie, sie bilden ab, was die Berline-rin beim Hören von Soundtracks der Filme Alien, Solaris oder Blade Run-ner sieht. Albert Oehlens Ölbilder hingegen zitieren direkt aus dem Textfundus der Band Scooter. Der gebürtige Krefelder ist fasziniert von der Geist- und Inhaltslosigkeit der Musik der Hamburger Trashtechno-Band (deren nerviger Überhit „Hy-per Hyper!“ der Ausstellung den Ti-tel gibt). „Von Scooter war ich schon lange fasziniert. Bei ihnen geht es nur um eine Stimmung, es ist kein Inhalt mehr zu finden. Scooter sind nur noch Form“, sagt der Künstler,

der unter dem Namen Wendy Gon-deln eigene Technotracks einspielt, deren hervorstechendes Stilmittel das malträtierende Bespielen von Geigen und Bratschen ist.

Einer der wenigen Beiträge der Bil-der und Töne tatsächlich verschmel-zen lässt ist der 15-minütige hyp-notische 3D-Film „Nightlife“ von Cyprien Gaillard (*1980, Paris). Im Nachtwind wehende Palmen perfor-men zum gedubten und geloopten Song „Black Man's Pride" (1969) des jamaikanischen Rocksteady-Sän-gers Alton Ellis. Rodins Skulptur „Der Denker“ kommt ins Bild, dazu jammert Ellis wiederholt „I was born a loser“ und es folgt ein Feuerwerk, das ziemlich unfeierlich über dem Berliner Olympiastadion verglüht. Hier findet sie statt, die Immersion in einen gleichermaßen aus Musik und Bild geschaffenen Raum. Ande-re Positionen der Ausstellung, wie Phil Collins verschandeltes Britney-Portrait „britney #2“ (2001) oder Radenko Milaks schwarz-weißes Aquarellbild „Britney Kisses Ma-donna“ (2019), wirken etwas über-f lüssig. Ihnen geht es nicht um die Musik die in der Kunst steckt, sie sind lediglich Abbilder der Bilder, die das Umfeld der Popmusik und die Entourage der MusikerInnen Infos: Kulturbüro Stadt Schwäbisch Hall

www.metropolink-festival.de / www.kera1.de / www.schwaebischhall.de

METROPOLINK SOMMER 2019 mit Street-Artist KERA Berlin WALL OPENING Freitag 21. Juni 2019 Biogasanlage in Gailenkirchen ab 16 Uhr DJ und Bewirtung

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6 – LANDGANG

Eine von zwei geteerten Straßen auf der Madagas-kar nordwestlich vorgelagerten Insel Nosy Be führt von der Hauptstadt mit dem schaurig schönen und nicht ganz unzutreffenden Namen Hell-Ville zum Fascene Airport, einem Flugfeld mit maximal 12 Flugbewegungen pro Woche. In Hell-Ville besteht, neben dem Kauf von frischem Krokodilf leisch und dem Besuch eines russischen Matrosenfried-hofs, die Möglichkeit bei „Location Mada Moto“ einen Sym Orbit-125cc-Scooter für günstige 30 000 Ar (€ 7,50) zu leihen. Das sollte man tun. Das Zweirad aus taiwanesischer Produktion ist sprit-sparend, auch auf fragwürdigen Pisten einfach zu handhaben und darüber hinaus ISO 9001 und ISO 9002 zertifiziert. Nun sollte man sich direkt zu Tankstelle begeben. Diese liegt am nördlichen Stadtrand und kündigt sich durch eine je nach Ta-geszeit zwischen 500 und 800 Meter lange Schlan-ge an, denn sie ist die einzige Zapfstelle der Insel. Die Wartezeit kann mit dem Lesen eines guten Romans (z.B. Nasrin Siege: Die Piraten von Liber-talia) überbrückt oder aber durch die Indienstnah-me eines der zahlreichen Platzhalter beträchtlich verkürzt werden. Diese Platzhalter, meist Jungs im Grundschulalter, stehen ohne Fahrzeug und auch ohne Kanister in der Schlange und tauschen ihren Platz gegen ein kleines Trinkgeld gerne mit einem

ungeduldigen „Vazaha“, einem (weißen) Fremden. Verlässt man nun Hell-Ville Richtung Airport, taucht nach ca. 5 km rechter Hand ein reichlich runtergekommenes Kolonialgebäude auf, das Musée de Nosy Be.

Auf einem überwucherten Pfad erreicht der Be-sucher eine mit Hühnerkacke übersäte Terrasse, an deren linker Seite sich der Haupteingang des Musée befindet, der freilich ganzjährig geschlos-sen ist. Was nicht heißt, dass eine Besichtigung nicht möglich wäre, es gilt nur „la responsable“ mit dem Schlüssel zu finden. Dazu begibt man sich auf die Rückseite des Gebäudes und folgt der nun dichter werdenden Spur von Exkrementen bis zu einem weiteren Haus, vor dem gewöhnlich eine Frau mittleren Alters sitzt und Reis liest. Sie ist die „responsable“. Madame Sandrine betreibt im Hauptberuf Geflügelhaltung, ist nebenbei Muse-umsleiterin und -Guide in Personalunion und wird sich über den unverhofften Besuch riesig freuen. Nach dem Entrichten einer Gebühr von 4 000 Ar (1 Euro) fegt Sandrine zunächst die Terrasse, öff-net dann das Portal, reißt die staubblinden Fenster auf und beginnt dann ihre Führung in grammati-kalisch makellosem Französisch in der landesty-pisch ohne Nasallaute auskommenden „pronon-

ciation malgache“. Das Musée gliedert sich in drei Bereiche: Vorkoloniale Epoche, Kolonialzeit und Gegenwart. Die Zeit vor Ankunft der Europäer ist nur durch eine Fischreuse aus Raphiabast, einen Dreschflegel und ein Joch für zwei Ochsen vertre-ten. Dadurch entsteht leider der Eindruck, Nosy Be sei vor der Heimsuchung durch Kolonialisten von einem primitiven Bauernvolk besiedelt gewesen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Als Kapitän Pierre Passot am 14 juillet 1840 (sic!) auf der Insel anlan-dete, fand er eine hoch ausdifferenzierte Gesell-schaft vor, mit Königin, Hofmusikanten, einer See-handel treibenden Kaufmannskaste und Vasallen. Passot errichtete eine Kirche und einen Militärpo-sten, taufte die Siedlung am Hafen nach dem da-maligen Gouverneur von Bourbon (heute: La Réu-nion) Anne Chrétien Louis de Hell auf den Namen Hell-Ville, überreichte der Königin ein Dokument über die Annexion der Insel und zog wieder ab. So wurde das kleine Nosy Be, quasi en passant, aber auch ohne Blutvergießen, 55 Jahre vor dem riesigen Rest Madagaskars, französische Kolonie. Das Mu-sée de Nosy Be widmet dieser bis 1960 währenden Epoche großen Raum. Neben Fotos der von Fran-zosen errichteten Häuser und Fabriken, zeugt ein ganzes Arsenal von Waffen, Schwerter, Kanonen, Pistolen, Macheten und Karabiner davon, dass Nosy Be immer wieder in Kriegshandlungen ver-wickelt war. Sein tiefes, auch für große Schiffe geeignetes, von umliegenden Inseln geschütztes Naturhafenbecken, weckte die Begehrlichkeiten anderer Kolonialmächte. Denn Nosy Be liegt stra-tegisch optimal am nördlichen Eingang zum Kanal von Mosambik; wer hier seine Flotte stationiert, kontrolliert die Haupthandelsrouten im west-lichen Indischen Ozean. Wie Jagdtrophäen sind im Musée etliche Anker zerstörter feindlicher Schiffe aufgereiht, darunter zwei, die von Piratenschiffen stammen. Doch die große Zeit der Freibeuter und Korsaren war Mitte des 19. Jahrhunderts schon vorbei, das Aufkommen der Dampfschifffahrt machte ihnen den Garaus. Was blieb war der Rum. Mobile Destillen, Gärbottiche, Zuckerrohrpressen und Tiercon-Fässer (500 Liter) zeugen von der regen Produktion eines Getränks, ohne welches die Kolonialisierung tropischer Landstriche nicht möglich gewesen wäre. Rum galt den im Äquator-nähe stationierten Franzosen als Allheilmittel: Ju-ckende Hautausschläge, Magen-Darm-Parasiten, Malaria, Liebeskummer, Schmerzen jeglichen Ur-sprungs, Heimweh, Wundbrand, Syphilis, Typhus, Weltverdrossenheit und Gelbfieber – alles wurde mit Rum behandelt. Unter der Ägide französischer Brennmeister aus dem Departement Charente, die ihre Erfahrungen aus der Cognac-Herstellung mitbrachten, wurden auf Nosy Be unglaubliche

Mengen des Zuckerrohrschnapses produziert. Zeitweise deckte die Herstellung über die Hälfte des gesamten madagassischen Bedarfs. Noch heu-te stammen die besten madagassischen Blends von der kleinen vorgelagerten Insel. Das „Cuvée Noir“ des Traditionshauses Dzama sei hier aufgrund seiner Geschmeidigkeit, und, bei aller Üppigkeit, dezenten, weil frischfruchtigen Süße, besonders erwähnt. Die Dreiviertelliterf lasche kostet vor Ort umgerechnet zwei Euro.

Eine große Geisel der kolonialen Kräfte waren Zahnschmerzen. Einen Großteil der in Madagas-kar ansässigen Europäer plagten Karies, Kieferzy-sten, Zahngranulome und Wurzelentzündungen. Antibiotika waren bis circa 1930 noch nicht er-funden und danach nicht verfügbar, also galt das regelmäßige Gurgeln mit Rum als gängige The-rapie. Das trieb die ohnehin schon große Zahl an Leberzirrhose-Kranken zusätzlich in die Höhe. Es half nichts, ein Dentist musste her. Am 14. Juli 1928 war es soweit: In den Hafen von Hell-Ville lief ein Schiff ein. Mit geschwollenen Wangen hockten Hunderte Zahnschmerzgeplagte an der Hafenmo-le und starrten gebannt auf die Schiffsluke. Als sie sich öffnete entstieg dem Bauch des Dampfers ein gewisser Dr. Beaumont, dentiste aus Toulouse – in

8 – LANDGANG

VON DER WUNDEZUR NARBE

Das Musée de Nosy Be präsentiert kongenial Kolonialgeschichte und Gegenwart Madagaskars

– weniger durch seine zahlreichen Exponate,sondern aufgrund seines vollkommenverwahrlosten Zustands. Ein Besuch.

AusstellungsansichtZahnartzstuhl, um 1930

seinem Gefolge hievten zwei Hafenarbeiter einen Zahnarztstuhl ans Licht. Dieser, ein Celtic Juni-or, steht nun im Musée de Nosy Be und stellt ein zentrales Exponat der Sammlung dar. Madame Sandrine verscheucht ein paar Hühner, stellt sich neben den Behandlungsstuhl und erklärt seine revolutionäre Wirkung auf die kolonialen Verhält-nisse. Als Dr. Beaumont am Tag nach seiner An-kunft im Schutz eines mit Palmwedeln gedeckten Unterstands auf der Place Joffre seine Praxis er-öffnete, strömten sogleich Zahnleidende wie auch beschwerdefreie Neugierige aus allen Winkeln der Insel herbei. Dr. Beaumont wollte zunächst nur Weiße behandeln, erst auf Zureden eines Mis-sionars erklärte er sich bereit, alle Patienten auf seinen Stuhl zu lassen. Doch die Reihenfolge war klar: erst die Weißen, dann die „métisse“ und die Madagassen. Dies erboste Letztere so, dass es zu einer spontanen Rebellion kam, die freilich gleich von Gendarmen niedergeschlagen wurde. Diese „insurrection de dentaires souffrent“ war der erste Aufstand gegen die Kolonialmacht, viele weitere sollten folgen, bis 1960 Madagaskars Unabhängig-keit errungen war.

Von dieser kleinen Anekdote um den Zahnarzt-stuhl mal abgesehen, wird die Kolonialzeit im Musée de Nosy Be vollkommen unkritisch abge-handelt. Ausgestellt werden die technischen Ge-rätschaften, die die Franzosen ins Land brachten, Fotos ihrer Generäle, Könige und Statthalter sind zu besichtigen, doch kein Exponat erzählt die Ge-schichte der ausgebeuteten Madagassen, keines, die der während der sogenannten „insurrection malgache“ zwischen März 1947 und Dezember 1948 in regelrechten Massakern hingeschlachte-ten Unabhängigkeitskämpfer. Es ist schon seltsam: In Europa versucht, zumindest seit einigen Jahren, jedes historische oder ethnologische Museum die Kolonialepoche so kritisch und faktentreu wie möglich darzustellen, doch im ehemals koloni-alisierten Land selbst, werden die Kolonialisten als Heilsbringer und Modernisierer musealisiert. Die antikolonialen Befreiungskämpfe werden im Musée de Nosy Be komplett ausgelassen, die „Abteilung Gegenwart“ beginnt mit der Unab-hängigkeit des Landes im Jahr 1960, repräsentiert durch eine Schallplatte mit der „Proclamation de la République Malgache“. Diese „Abteilung Ge-genwart“ ist eigentlich nur eine Ecke in der etliche „moderne“ Gerätschaften lieblos auf einen Haufen gestapelt sind. Eine Satellitenschüssel, ein Platten-spieler, ein Föhn, eine Tastatur, eine Mikrowelle, ein Sauger und ein Toaster, davor, wie zur Versöh-nung mit der „neuen“ Konsumgüterzeit, das Cover einer Platte von Julio Iglesias mit dem Hit „viens

m’embrasser“. Schräg gegenüber lehnt eine Büste in einer Ecke. Sie ist eindeutig indonesischen oder kambodschanischen Ursprungs und steht hier recht zusammenhangslos herum. Als ich Madame Sandrine darauf anspreche, winkt sie mich her und wir tragen die Büste gemeinsam in den Gar-ten vor dem Haus. Auch wenn die Darstellung der Zeitläufte und ihrer politischen Verhältnisse voll-kommen inakzeptabel ist, und das Museum insge-samt einen verwahrlosten Eindruck macht, ist der Besuch dennoch ein Gewinn. Weil man hier sehr schön sehen kann, dass eine Gesellschaft selbst eine für sie negative, schmerzvolle Vergangenheit im Nachhinein idealisiert, solange die Gegenwart nichts Besseres hervorzubringen scheint.

Falls nach der Runde durch die Ausstellung ein kleiner Hunger aufkommt, Madame Sandrine serviert gerne ein Mahl, das so bizarr und doch köstlich ist, wie das Musée de Nosy Be selbst: Von Sandrine selbstgefangene, auf Holzkohle gebratene Flughunde in scharfer Mango-Tama-rinden-Sauce. Dazu gibt es „Vary“, in Kokoswas-ser gekochter Reis. Ein sättigendes Mahl zum schmalen Preis. Madame Sandrine kann die 10 000 Ar (2,50 Euro), die der Gast unauffällig neben den leergegessenen Teller legen sollte, gut gebrauchen, denn seit chinesische Großzüchter den madagassischen Markt mit Gef lügelklein überschwemmen, lässt sich mit heimischer Ge-f lügelhaltung nicht mehr viel verdienen. Hansjörg Fröhlich

10 – LANDGANG

Musée de Nosy BeRoute de l’est (km 5)Nosy Be – Madagaskar

Bella Figura »Figurative Kunst aus der Sammlung der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW)Ausstellung: 27. Mai bis 17. Juli 2019, EnBW City, Schelmenwasenstr. 15, 70567 Stuttgart

Eintritt frei!

montags bis freitags (an Werktagen) 10:00 bis 18:00 Uhr

www.enbw.com

© Horst Antes: VG Bild-Kunst, 2019

La Responsable: Madame Sandrine Fotos © Hansjörg Fröhlich

Eine Feministin schminkt sich nicht, sie rasiert sich nicht, sie ist aggressiv, sie fordert und ist dabei radikal wie auch kompromisslos, sie ist unein-sichtig, sie steht über dem Mann, ja sie hasst ihn abgrundtief, weil er das Übel all ihrer gesellschaft-lichen, politischen und kulturellen Leiden ist, er ist das Patriarchat selbst. So geht der Feminismus den Mann nichts an, weist höchstens eine Relation zwischen Frau und Mann auf, die ein Gegeneinan-der begründet. Ein stereotypes Bild, das schon aus der griechischen Mythologie bekannt ist – die männergleichen Amazonen, die gegen den Mann in den Kampf ziehen.

Dabei ist der Feminismus nicht als Kampf gegen den Mann, sondern als ein Kampf gegen Ungleich-heit zu verstehen, den, wie die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie betont, alle Menschen führen müssen. Sie bricht in ihrem Buch „We Should All Be Feminists“, das auf ihrem 2012 gehaltenen TED-Talk basiert, mit der Idee einer Opposition zwischen Frau und Mann, welche radikale Feministinnen ebenso verfechten wie

jene allergrößten Machos und Chevaliers, die glauben jede Frau um den Finger wickeln zu können. Adichie beschreibt dabei ausführlich, dass ein Feminist/eine Feministin ihrer Idee nach ein Mann oder eine Frau sein kann, der/die zugibt „Yes, there’s a problem with gender as it is today and we must fix it, we must do better“. Als schwarze Feministin steht Adichie besonders für die Frauen der Black Community ein, sodass sich sogar Beyonce im Jahre 2013 in ihrem Song ***Flawless auf Adichies Definition von Feminis-mus beruft „Feminist: the person who believes in the social, political, and economic equality of the sexes.“ Interessant ist dabei, dass Adichie sich selbst nie als Feministin bezeichnet hat, bis sie von einem Freund innerhalb einer Diskussion als solche gelabelt wurde. Seither ist sie eine Femini-stin, weil sie es sein will und muss, denn wer soll sonst für die Rechte unterschiedlicher Ethnien und Religionen eintreten?

Adichie zeigt, dass nicht nur die Gesellschaft, son-dern die in sie implementiere Kultur und Religion

auf den wiederum unterschiedlichsten gesell-schaftlichen Ebenen Ungleichheiten erzeugen. Indem religiösen und kulturellen Werten blind und unreflektiert Folge geleistet wird, kommt es zu einer Konstruktion bestimmter Bilder, die geschlechtertypisierend wirken, und so eine Über-betonung des Mannes und eine Degradierung der Frau auslösen. Adichie fordert eine Dekon-struktion dieser Bilder. Es muss eine aktive und bewusste Reflexion über religiöse und kulturelle Werte stattfinden. Wenn kommenden Generation diese ref lexive Haltung in den Schoß gelegt wird, Mädchen und Jungen nicht wie zuvor, sondern im Lichte der Gleichheit erzogen werden, kommt es zum Abbau von Ungleichheit. Gerade deshalb for-dert die Autorin, „We must raise our daughters dif-ferently, we must also raise our sons differently…”

Was aber nun, wenn eine Frau sich bewusst für ein religiöses und/oder kulturelles Symbol entschei-det, dass bisher als Zeichen der Unterdrückung durch und der Kapitulation vor dem Mann begrif-fen wurde? Die Brisanz dieser Frage spiegelt sich in den Debatten, die eine am 8. Mai in Frankfurt aus-gerichtete Konferenz auslösten. Unter dem ohne-hin schon polemisierenden Titel Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrü-ckung? lud die Ethnologin der Goethe-Universität Prof. Dr. Susanne Schröter einige Referentinnen zur Positionierung. Unter den Teilnehmerinnen der Konferenz befand sich neben der Soziologin und Terre des Femmes-Vorständin Necla Kelek und der Journalistin und Mitglied der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinschaft Khola Maryam Hübsch auch Alice Schwarzer. Kelek ist nach der Konfe-renz kaum zu ignorieren, denn ihre Worte gehen so weit, dass die AFD sich an ihnen erfreut und in den sozialen Medien verbreitet. Alice Schwarzer hinge-gen, die wegen ihrer Anti-Kopftuch-Haltung nicht nur radikale, sondern auch rassistische Feministin genannt wird, äußert innerhalb der Konferenz unter anderem die Forderung eines Kopftuchver-botes für Kinder, in Schulen und im öffentlichen Dienst. Alle Frauen, die ein Kopftuch tragen sind nach Schwarzer Instrument unterschiedlicher Mechanismen und Motive des Islamismus. Sogar Frauen, die sich aus freien und nicht religiösen Stücken heraus für ein Kopftuch entscheiden, täten dies nur, um dem „Gruppen- und Familiendruck“ zu entkommen oder weil sie sich auf einer verfehl-ten „Identitätssuche“ befänden.

Außerhalb der Konferenz lässt Schwarzer ihre ohnehin schon brüchige Objektivität komplett fallen, und packt auf einer Pro-Kopftuch-Demons-tration, die als Gegenposition zur Konferenz zu verstehen ist, eine kopftuchtragende Studentin

am Arm. Die Studentin fordert von Schwarzer Abstand, woraufhin Schwarzer die Situation in den Worten „Oh, ich dachte, nur ein Mann darf Sie nicht anfassen!“ kulminieren lässt. Nicht nur Männerfeindlichkeit, die schon immer latent in ihrem Schreiben mitschwingt, sondern auch eine aggressive Frauenfeindlichkeit, die sich gerade auf jene Frauen richtet, die sich Schwarzers Duktus nicht beugen, wird in diesen unerfreulichen Szenen belegt.

Wendet man den Blick nun von der Konferenz auf die Ausstellung „Contemporary Muslim Fashions“ des Frankfurter Museum Angewandte Kunst, stellt man fest, dass Schwarzer mit ihrer Haltung zum Kopftuch nicht alleine dasteht. Das Museum hat noch vor der Konferenz erste Debat-ten zum Thema Kopftuch ausgelöst. Die Ausstel-lung, die am Fine Arts Museums of San Francisco konzipiert wurde, präsentiert vordergründig mus-limische Mode des Nahen und Mittleren Ostens, doch die Herkunft der Exponate erstreckt sich von Malaysia und Indonesien bis nach Europa und den USA. Die Ausstellung bietet Musliminnen die Möglichkeit, sich selbst zu definieren und ein rea-listisches Bild von „Modest Fashion“ darzulegen – einer Modelinie, die auf Farbenpracht setzt und dezente, wenig körperbetonte Schnitte bevorzugt. Daneben sind viele etablierte Modeunternehmen vertreten, die auf den zunehmenden Konsum mus-limischer Mode reagieren. Während das Museum muslimische Kleidung und ihre Vertreterinnen würdigt und gleichzeitig kritisiert, dass „das Bild von muslimischen Frauen“ im Westen leider viel zu „einseitig ist“, erheben sich selbsternannte Feministinnen und der rechtsnationale Flügel gegen die Vielfalt von Kleidung und werfen dem Museum eine Verharmlosung des Kopftuches vor.

12 – LANDGANG

Semaan Vernon, Céline für Slow Factory: Banned,2017,© Slow Factory

Zeina Nassar für Nike pro hijab, 2017, Foto: Rick Guest @ East, © Nike, Inc.

LANDGANG – 13

HIJABI SMASHING STEREOTYPESDie Debatten um die Frankfurter Ausstellung Contemporary Muslim Fashions und die Reaktionen

auf eine „Kopftuchkonferenz“ entlarven das Unvermögen hiesiger Protagonist/inn/en Frauen-rechte global zu denken. Eine Kritik am „westlichen” Feminismus

Das Museum – unterschiedlichen Drohungen ausgesetzt – eröffnet die Ausstellung mit Sicher-heitskontrollen, Körperscans und Taschendurch-suchungen. Kunst ist in der Geschichte Deutsch-lands nicht das erste Mal Angriffsf läche rechter Gesinnung. Was sich einst gegen die Gemälde und literarischen Werke jüdischer Künstler rich-tete, verlagert sich heute in abgeschwächter Form auf muslimische Mode, die das Museum zu einer Form ästhetischer, alltagsbezogener Kunst erhebt. Dass Deutschland, nein wohl ganz Europa, in seiner ablehnenden Haltung eine Ausnahme dar-stellt, belegt dieselbe Ausstellung, die zuvor in San Francisco gezeigt wurde: Sie traf dort auf keine einzige negative Reaktion, sondern auf durchge-hend positive Resonanz.

Der „westliche“ Blick auf muslimische Kleidung wird weiter fragwürdig, wenn Kopftuchträge-rinnen, wie die arabische Rapperin Mona Haydar, sich als Feministinnen bezeichnen, gerade weil sie ein Kopftuch tragen und damit den Versuch unter-nehmen, die Stereotype zu kippen, die dem Kopf-tuch angeheftet wurden. So rapt Haydar selbstsi-cher „Make a feminist planet/women haters get banished/covered up or not don’t ever take us for granted.”

Der „westliche“ Feminismus zerbricht an seinen überkommenen Konzepten und bringt sich in die Nähe rechts-nationalistischer Positionen, wenn selbsternannte Frauenrechtlerinnen sich gegen jene Frauen stellen, die nicht weniger Vertrete-rinnen eines Feminismus sind und eigentlich Mitkämpferinnen sind, jedoch wegen äußerlicher Merkmale ausgegrenzt werden. So bildet der Feminismus innerhalb seiner eigenen Mauern Kategorien: „Du bist weiß, du bist Feministin! Und du, naja, du bist schwarz und...oh je, dazu trägst du auch noch ein Kopftuch, du bist viel eher unterdrückt. Brauchst du Hilfe?“ Darin zeigt sich ein Überlegenheitsgefühl des „westlichen“ Femi-nismus, denn zum einen leiten immer solche Stim-men die Kopftuchdebatten, die aus einer weißen, privilegierten Position heraus erklingen und die selbst kein Kopftuch tragen. Zum Zweiten werden weiterhin nicht-weiße Frauen ignoriert, die gegen-wärtig für ein neues Verständnis von Feminismus einstehen, der keine Äußerlichkeiten in den Blick nimmt. Adichie wird in diesem Kontext umso bedeutsamer und ihre Maxime, die Dekonstruk-tion von Ungleichheiten durch Reflexion, wird zum neuen Leuchtturm.

Der „westliche“ Feminismus scheitert also aber-mals: Vor, während und nach der 68er-Bewegung, schuf er mit seinen unrealistischen Forderungen, die das System nicht erfüllen konnte, und heute noch immer nicht erfüllen kann, im Mann ein Feindbild, das diesen nur umso vehementer in seine Position als Unterdrücker verwies. Nun hat er sich ein neues Feindbild auserkoren, die kopf-tuchtragende Frau, und riskiert damit den Schul-terschluss mit den Rechten und offenbart dadurch umso mehr, dass ein Umdenken des „westlichen“ Feminismus dringend notwendig ist, damit der Kampf für Frauenrechte gelingen kann.

Neslihan Uzundal

14 – LANDGANG

Noch bis zum 1. September 2019:Contemporary Muslim FashionsMuseum Angewandte Kunst, Frankfurtwww.museumangewandtekunst.de

Buch: Chimamanda Ngozi Adichie:We Should All Be Feminists,2014, HarperCollins UK (auf Deutsch unter dem Titel Mehr Feminismus! bei Fischer TB)

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Q GALERIE FÜR KUNST SCHORNDORF 1. - 30. Juni www.q-galerie.de

Kunststraße 2019 - BrückenKunstverein Schorndorf und Künstler*innen der Schorndorfer Partnerstädte

Eröffnung ist Samstag, 1. Juni, 15.30 h auf dem Marktplatz Schorndorf und um 17 Uhr in der Q Galerie für Kunst. Über 70 Künstler*innen aus vier Ländern bringen Kunst direkt zu den Menschen: in über 60 Schaufenstern der Stadt, als große Gemein-schaftsausstellung in der Q Galerie für Kunst und im KV67, der Galerie des Kunstverein Schorndorf. Seit 12 Jahren findet in 3-jährigem Rhythmus die länderübergreifende KUNSTSTRASSE - RUE DES ARTS – STRADA DELL’ ARTE in Schorn-dorf und seinen Partnerstädten Tulle, Dueville und Bury statt. Unter dem Thema ‚Brücken‘ findet der europäische Gedanke bei der diesjährigen Kunst-straße eine lebendige Plattform.

Karlstraße 19, Tel 07181 / 482 37 99, Di – So 13 –18 h und rund um die Uhr in den Schaufenstern der Schorndorfer Innenstadt

KUNSTMUSEUM DER STADT ALBSTADT bis 13. Oktober www.kunstmuseumalbstadt.de

Zyklisches Erinnern

Dreißig Jahre nach dem Hitler-Attentat am 20. Juli 1944, haben zwei Künstler mit sehr un-terschiedlichen, ja konträren Temperamenten 1974 die Ereignisse aus ihrer Zeit heraus neu befragt: Alfred Hrdlicka (1928 – 2009) und Günter Schöllkopf (1935 – 1979). Alfred Hrd-licka (1928 – 2009) entwickelt in seiner Folge „Wie ein Totentanz“ ein großes Drama unter der Spannung zwischen Nationalsozialismus als pervertierter Ausprägung von preußischem Mi-litarismus einerseits und dem Zivilisten als größ-tem Feindbild des NS-Staates anderseits. Seine überwältigende Folge mit 53 großformatigen Ra-dierungen ist eine große Anklage gegen Gewalt. – Gleichsam kammermusikalisch nach innen ge-wandt konzentriert Günter Schöllkopf den Blick auf einzelne Träger des Widerstands und ruft den Betrachter auf zur „Solidarität mit dem Geist ge-gen Gewalt“, wie es Martin Walser in seinem Text zum Mappenwerk Schöllkopfs formuliert.

Kirchengraben 11, Albstadt, Tel 07431/160 14 91Di – Sa 14 – 17 h, So, Ft 11 – 17 h

GLANZLICHTER – 15

Al-Badry: Wesaam Chanel #VII aus der Serie Al-Kouture, 2018 © Al-Badry, Wesaam

Chimamanda Ngozi Adichie

GEDOK-GALERIE STUTTGART1. – 15. Juni H Russische Kirche

Zimmer mit Pflanze · Sibylle Burr

29. Juni – 20. Juli

taufrisch #5 - Neue Mitglieder stellen aus GruppenausstellungTaufrisch ist eine Plattform für unsere jährlichen Neueinsteigerinnen. Die Künstlerinnen Sabine Fessler, Pia Scharr, Tina Schneider und Annette Trefz sind seit diesem Jahr Mitglied in der Gedok und werden einige ihrer Arbeiten präsentieren.Hölderlinstraße 17, Tel 29 78 12Mi – Fr 16 – 19 h, Sa 13 – 16 hwww.gedok-stuttgart.de

IFA-GALERIE bis 23. Juni H Charlottenplatz

Häuser für alle. Wohnungsbau in MexikoGruppenausstellungCharlottenplatz 17, Tel 222 51 73Di – So 12 – 18 hwww.ifa.de

INSTITUT FRANÇAIS STUTTGARTbis 28. Juni H Berlinerplatz

Abhandengekommene Gewissheiten Lola Keyezua, Samira Messner, Fabrice Monteiro, Nicolas PremierAusstellung im Rahmen des Literaturfestivals Membrane – African Literatures and Ideas Siehe Glanzlicht, linke SeiteSchloßplatz 51, Tel 239 25 13Di – Do 14 – 18 h, Fr 10 – 16 hwww.stuttgart.institutfrancais.de

KÜNSTLERHAUS STUTTGART8. Juni – 15. September H Schwabstraße

High Windows, Dead Birds · Stephen SutcliffeSutcliffes künstlerische Praxis bewegt sich an der Schnittstelle von Film und Literatur. Sein neuer Werkkomplex geht von den Gedichtsammlungen des englischen Poeten Philip Larkin aus. Larkin ist bekannt für eine unverwechselbare Sprache, in seinen Worten eine Sprache über das Leben und die Gesellschaft um ihn herum. In Anlehnung an Larkins Werk, seine persönliche Korrespondenz und sein Leben entwickelte Sutcliffe mehrere Filme, in denen Archivmaterial und historische Referenzen mit neuen Materialien und Erzäh-lungen kombiniert werden und die sein Werk somit in einen zeitgenössischen Kontext versetzen.Reuchlinstr. 4b, Tel 61 76 52, Mi – So 12 – 18 hwww.kuenstlerhaus.de

AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE STUTTGART Ausstellungen siehe KOMPASS REGION: Galerien der Stadt Esslingen, BahnwärterhausAm Weißenhof 1, Tel 28 44 01 52www.abk-stuttgart.de

KUNSTHAUS FRÖLICHbis 6. Juli U6, U13 H Wilhelm-Geigerplatz

Dynamik der Stille · Michael LauterjungMalereiOswald-Hesse-Str. 98, Tel 85 92 42Mo – Fr 9.30 – 18 h, Mi, Sa 9.30 – 13 hwww.kunsthaus-froelich.de

LINDEN-MUSEUM STUTTGART seit 16. März

Wo ist Afrika?Wo ist Afrika? fordert dazu auf, die Kontexte und Narrative der Afrika-Sammlungen des Linden-Museums neu kennen zu lernen und sie gemein-sam mit dem Museum kritisch zu befragen.Hegelplatz1, Tel 202 23Di – Sa 10 – 17 h, So, Ft 10 – 18 hwww.lindenmuseum.de

STRZELSKI GALERIEbis 7. Juni H Stadtmitte

Studio Paintings · Martin Kasper Malerei28. Juni – 14. Juli

What’s Good Stuttgart · Shiro meets JerooGraffiti, StreetartShiro, 1977 in einem japanischen Fischerdorf ge-boren, verbindet in Ihren Graffitis japanische Äs-thetik mit der New Yorker Graffiti-Kunst der alten Schule. Geprägt durch die frühe Hip-Hop-Kultur der 80er Jahre schuf sie mit der Figur der Mimi ei-nen weiblichen Charakter der jenseits der Oberflä-che Stärke und Weiblichkeit vereint.

Der Stuttgarter Street-Artist Chris „Jeroo“ Ganter, geboren 1981, ist kein unbekannter in der Szene. Er bemalt Brückenpfeiler, Stromhäuschen, riesige Häuserwände und sogar ganze Bahnhöfe. Mit sei-nen unverwechselbaren Vogel- und Tiermotiven hat auch er seinen sprayertypischen Stil gefunden. Rotebühlplatz 30, Tel 601 48 18Mi – Fr 11 – 19 h, Sa 13 – 16 h u. n.V.www.strzelski.de

AKADEMIE SCHLOSS SOLITUDEbis 30. Juni H Feuersee, dann Buslinie 92

Membrane – African Literatures and IdeasLamin Fofana, Janine Jembere & Nicole Suzuki, Vitjitua Ndjiharine, Luiza Prado de O. MartinsDie Ausstellung der Akademie Schloss Solitude im Projektraum Römerstraße 2A findet parallel zum internationalen Literaturfestival „Memb-rane – African Literatures and Ideas“ statt und präsentiert in Anlehnung an die Prämissen der Durchlässigkeit, Flexibilität und Gleichzeitigkeit vier künstlerische Positionen aus dem internati-onalen Netzwerk der Akademie. In unterschied-lichen Herangehensweisen und künstlerischen Formaten werden Versuche sichtbar, die Grenzen der Erkennbarkeit in Frage zu stellen.Römerstraße 2A, Sa, So 14 – 18 h u.n.V.. 28. Juni ab 17 h

Sommerfest der Akademie Schloss SolitudeSolitude 3, Tel 99 61 94 74www.akademie-solitude.de

GALERIE ARTLANTIS - STADT-GALERIE H Rosenberg-/Johannesstraße

Das aktuelle Programm stand bei Redaktions-schluss noch nicht fest!Senefelderstraße 97, Tel 636 17 81 und 0172 / 422 97 66www.galerie-artlantis-stuttgart.de

BBK WÜRTTEMBERGS e.V.4. Juni – 5. Juli H Eugensplatz

Portrait (M)einer LandschaftMaike Mezger, Yvonne RudischRathaus Stuttgart, 4. OG, Mo – Fr 9 – 17 hbis 27. Juni

Querschnitt des BBK Württembergs e.V. nach 125 Jahren Kunst · GruppenausstellungLandratsamt Esslingen, Pulverwiesen 11 Mo – Fr 9 – 12 hbis 2. Juni

Schweben, Fallen, Fliegen · GruppenausstellungAtelierhaus, Eugenstraße 17Tel 24 01 80, Sa, So 14 – 18 hwww.bbk-wuerttemberg.de

GALERIE THOMAS FUCHS7. Juni – 6. Juli H Schwabstraße

Mona ArdeleanuIn ihren Gemälden kreiert die Künstlerin Objekte, die dem Betrachter seltsam vertraut erscheinen. Erst auf den zweiten Blick vermitteln sie eine sub-tile Fremdartigkeit und Unlogik, die den Bildern eine besondere Faszination verleiht. Reinsburgstr. 68A, Tel 93 34 24 15Di – Fr 13 – 19 h, Sa 11 – 16 h u.n.V.www.galeriefuchs.de

Stuttgart Juni

INSTITUT FRANÇAIS STUTTGART 23. Mai – 28. Juni www.stuttgart.institutfrancais.de

Abhandengekommene Gewissheiten Lola Keyezua, Samira Messner,

Fabrice Monteiro, Nicolas Premierim Rahmen des Literaturfestivals

Membrane – African Literatures and Ideas.

Eine Ausstellung, deren Fokus auf vier span-nenden afrikanischen und afro-diasporischen Künstler*innen liegt. Im Rahmen des Festivals „Membrane“ präsentiert die Ausstellung neuere Foto- und Videoarbeiten von Lola Keyezua, Sa-mira Messner, Fabrice Monteiro und Nicolas Pre-mier. Die multimedialen – über dokumentarische Zuschreibungen hinausgehenden Arbeiten – setzen sich mit Geschichte, Affekt, Gegenwärtigkeit und der fortwährenden Produktion von Zukunftsentwürfen auseinander: Aspekte, die das Wesen einer jeden Gesellschaft ausmachen. Dabei protokollieren, erweitern und ergründen sie Lebensrealitäten, die sich einfachen Gewissheiten entziehen und zu einem zweiten Blick auffordern.

Schloßplatz 51, Tel 239 25 13, Di – Do 14 – 18 h, Fr 10 – 16 h

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KOMPASS REGION – 19

STÄDTISCHE MUSEEN HEILBRONN KUNSTHALLE VOGELMANNbis 29. September

Wie es euch gefällt – Ankäufe und Schenkungen seit 2004 · GruppenausstellungAllee 28, Heilbronn, Tel 0 71 31 / 56 44 20Di – So, Ft 11 – 17 h, Do 11 – 19 hwww.museen-heilbronn.de

KUNSTAKADEMIE KARLSRUHEbis 22. September

TOP_0019 Meisterschüler*innen und die Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe im Dialog

15. – 19. Juni

Internationale Gaststudent*innen stellen ausGaststudierende aus verschiedenen internationa-len Austauschprogrammen.Reinhold-Frank-Str. 81, KarlsruheTel 0721 / 926 52 05Sa, Mo, Di, Mi, 9 - 22 hwww.kunstakademie-karlsruhe.de

STÄDTISCHE GALERIE KARLSRUHEbis 2. Juni

Paris, Paris! Karlsruher Künstler an der Seine 1850–1930Gruppenausstellung

STÄDTISCHE GALERIE KARLSRUHE FORTSETZUNG

bis 2. Juni

Paris, Paris! Karlsruher Künstler an der Seine 1850–1930Gruppenausstellung

bis 22. September

TOP_0019 Meisterschüler*innen in der Samm-lung der Städtischen Galerie KarlsruheGruppenausstellung Lorenzstraße 27, Karlsruhe, Tel 07 21 / 133 44 01Mi – Fr 10 – 18 h, Sa, So 11 – 18 hwww.staedtische-galerie.de

ZKM KARLSRUHEbis 28. März 2021

Wirting the History of the FutureGruppenausstellung Zum 30. Geburtstag präsentiert das ZKM Meilen-steine der Medienkunst aus der eigenen Samm-lung. In Verbindung mit der seit 2017 laufenden, partizipativen Schau »Open Codes«, erfährt der Besucher die Symbiose von Kunst und tech-nischem Fortschritt seit den 1950er Jahren. Uto-pien und Chancen der computerbasierten, digi-talenKunst zeigt der zweite Teil der Ausstellung ab dem 20. Juli >>>

18 – KOMPASS REGION

KUNSTMUSEUM DER STADT ALBSTADTbis 13. Oktober

Zyklisches ErinnernAlfred Hrdlicka (1928 – 2009) · Wie ein Toten-tanz – Die Ereignisse des 20. Juli 1944“Günter Schöllkopf (1935 – 1979) · Widerstand

bis 16. Februar 2020

Christian Landenberger (1862-1927)Aus dem Bestand

bis 1. September Junger Kunstraum

Otto mit + ohne Farbe. Otto Dix, der Pinsel und der ZeichenstiftSiehe Glanzlicht, Seite 15Kirchengraben 11, Albstadt, Tel 07431/160 14 91 Di – Sa 14 – 17 h, So, Ft 11 – 17 hwww.kunstmuseumalbstadt.dewww.jungerkunstraum.de

GALERIE DER STADT BACKNANGbis 11. August

Divers · Katja Pfeiffer Petrus-Jacobi-Weg 1, Tel 07191 / 89 44 77Di – Fr 17 – 19 h, Sa, So 14 – 19 hwww.galerie-der-stadt-backnang.de

STÄDTISCHES GRAPHIK-KABINETT BACKNANG, RIECKER-RAUM9. Juni – 29. September

Tierisch! FabelhaftAlbrecht Dürer, Albrecht Altdorfer, Lucas van Leyden, Rudolf Kahn, u.a.Petrus-Jacobi-Weg 5, BacknangTel 07191 / 89 44 77Di – Fr 17 – 19 h, Sa, So 14 – 19 hwww.galerie-der-stadt-backnang.de

STÄDTISCHE GALERIE BIETIGHEIM-BISSINGEN

Im Juni geschlossen wegen SanierungsarbeitenHauptstraße 60 – 64, Bietigheim-Bissingen Tel 07142 / 744 83www.galerie.bietigheim-bissingen.de

STÄDTISCHE GALERIE BÖBLINGENbis 7. Juli

Jakob Bräckle. Meine einfache Landschaft

bis 7. Juli

Blütenträume & Landschaftsidyllen. Vom Erblü-hen der Natur im Werk von Fritz Steisslinger Museum Zehntscheuer, Pfarrgasse 2, BöblingenMi – Fr 15 – 18 h, Sa 13 – 18 h So, Ft 11 – 17 hwww.staedtischegalerie.böblingen.de

VILLA MERKEL, ESSLINGEN2. Juni – 1. September

Good SpaceCommunities oder das Versprechen von GlückGruppenausstellung Die Ausstellung versammelt künstlerische Posi-tionen, die sich mit Fragestellungen rund um das Thema Gemeinschaft auseinandersetzen. Alltags-sprachlich ist der Begriff Gemeinschaft positiv konnotiert – etwa als Gruppierung, die emotio-nale Verbundenheit, ein ausgeprägtes Wir-Gefühl und damit Vertrautheit oder Geborgenheit in Aus-sicht stellt.Die Gemeinschaft gilt als ein Baustein der Gesell-schaften. Jedoch neigen Gemeinschaften auch dazu, sich gegenüber anderen abzugrenzen …13. Juni 19 h

bahnwaerter · Franziska Geißler

27. Juni 19 h

bahnwaerterNina Joanna Bergold mit Claudia StrohmEin Gemeinschaftsprojekt aus Schnitt und TextLaufzeit und Öffnungszeiten unter www.abk-stuttgart.de BahnwärterhausPulverwiesen 25, Esslingen am NeckarTel 0711 / 35 12 26 40, Di 11 – 20 h, Mi – So 11 – 18 h www.villa-merkel.de

KLEINPLASTIKTRIENNALE FELLBACH1. Juni – 29. September

40.000 – ein Museum der NeugierAlte Kelter Fellbach, Untertürkheimer Str. 33Fellbach. Information über Tel 58 51-364Di – Fr 14 – 19 h, Do 14 – 21 h, Sa, So 11 – 19 hwww.triennale.de

KUNSTHALLE GÖPPINGENbis 23. Juni

Hugo-Häring-Landespreis BDADer Bund Deutscher Architekten Baden-Württ-emberg vergibt seit 1969 im dreijährigen Zyklus den Hugo-Häring-Landespreis, den bedeutends-ten Architekturpreis des Landes.Marstallstr. 55, Göppingen, Tel 0 71 61 / 65 07 77Di – Fr 13 – 19 h, Sa, So, Ft 11 – 19 h u. n. V.www.kunsthalle-goeppingen.de

STÄDTISCHE MUSEEN HEILBRONN MUSEUM IM DEUTSCHHOFbis 29. September

Wie es euch gefällt – Ankäufe und Schenkungen seit 2004 · GruppenausstellungDeutschhofstr. 6, Heilbronn, Tel 0 71 31 / 56 22 95 Di 10 – 19 h, Mi – So, Ft 10 – 17 hwww.museen-heilbronn.de

Region Juni

KUNSTMUSEUM REUTLINGEN / SPENDHAUSbis 6. Januar 2020

40 aus 800. Ausgewählte Grieshaber-Neuerwer-bungen · HAP Grieshaber

bis 22. September

Aufs Tor · Lukas WeißHolzschnitt-Förderpreis des Freundeskreises Kunstmuseumbis 16. Juni

rote WatteDruckstöcke und Holzdrucke von Gustav KlugeSpendhausstraße 4, Tel 0 71 21 / 303 23 22Di – Sa 11 – 17 h, Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 hwww.reutlingen.de/kunstmuseum

KUNSTVEREIN REUTLINGEN e.V.30. Juni – 25. August

Between Swimming and DrylandAnna M. SzaflarskiZeichnung, Textil, Keramik, Malerei, Installati-on. Szaflarski untersucht Themen zu Identität und kollektivem Bewusstsein sowie die Relationen von Sprache, Alltagsverhalten und den daraus resultie-renden Rollen und Klischees als Körpertechniken vor allem aus weiblicher Sicht. Sie arbeitet medial breit gefächert und interdisziplinär.Wandel-Hallen Eberhardstr. 14,Tel 071 21 / 33 84 01Mi – Fr 14 – 18 h, Sa, So, Ft 11 – 17 hwww.kunstverein-reutlingen.de

KUNSTSTIFTUNG ERICH HAUSERbis 2. Juni

Christoph Dahlhausen, Raum-Licht, Lichtar-beiten und Lichtinstallationen Saline 36, Rottweil, Tel 0741 280 01 80Mi, Do 17 – 19 h, Sa 14 – 17 h, So 11 – 17 h u.n.V.www.erichhauser.de

Q GALERIE FÜR KUNST SCHORNDORF1. – 30. Juni

Kunststraße 2019 – BrückenKunstverein Schorndorf und Künstler*innen der Schorndorfer PartnerstädteSiehe Glanzlicht Seite 15Karlstraße 19, Tel 0 71 81 / 482 37 99Di – So 13 – 18 h und rund um die Uhr in den Schaufenstern der Schorndorfer Innenstadtwww.q-galerie.de

SCHAUWERK SINDELFINGENbis 30. Juni

OPHELIA. Performance und Installation von Nadja Verena Marcin

SCHAUWERK SINDELFINGEN FORTSETZUNG

bis 30. Juni

HEIMVORTEIL.Deutsche Künstler aus der Sammlung SchauflerGruppenausstellung

bis 6. Januar 2020

Lichempfindlich 2.Fotografie aus der Sammlung SchauflerEschenbrünnlestraße 15/1, SindelfingenTel 0 70 31 / 932 -49 00, Sa, So 11 – 17 hIm Rahmen einer Führung: Di, Do 15 – 16.30 h www.schauwerk-sindelfingen.de

MUSEUM ULMbis 7. Juni

FluxusDesign

bis 14. November

Tod im Tal des LöwenmenschenSonderausstellung im Studio ArchäologieMarktplatz 9, Ulm, Tel 07 31 / 161 43 30Di – So, Ft 11 – 17 h, Do 11 – 20 hwww.museum.ulm.de

MUSEUM RITTER bis 15. September

Hans Jörg Glattfelder. Vom Besonderen zum Allgemeinen Anhand von Gemälden und Papierarbeiten aus rund 50 Schaffensjahren zeichnet die Schau seine künstlerische Entwicklung nach.bis 15. September

1919 – 2019: Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter · GruppenausstellungRund siebzig Arbeiten aus den Beständen der Sammlung werden gezeigt. Sie gibt einen Überblick über die Entwicklung der geometrischen Abstraktion von 1919 bis heute. Zu sehen sind vorrangig Werke der Malerei, ergänzt um Beispiele der Bildhauerei und Objektkunst. Alfred-Ritter-Straße 27, WaldenbuchTel 0 71 57 / 53 51 10, Di – So 11 – 18 hwww.museum-ritter.de

GALERIE STIHL WAIBLINGENbis 25. August

Aufgeblüht und abgelichtet: Blumen in der Foto-grafie · GruppenausstellungWeingärtner Vorstadt 12, WaiblingenTel 0 71 51 / 50 01 16 86Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 20 hwww.galerie-stihl-waiblingen.de

KOMPASS REGION – 21

ZKM KARLSRUHE FORTSETZUNG

bis 11. August

Negativer Raum. Skulptur und Installation im 20./21. Jahrhundert Mit Skulpturen und Installationen moderner undzeitgenössischer Künstler hinterfragen die Ku-ratoren das überlieferte Konzept der plastischen Kunst.Ausgestellt in realen und virtuellen Räu-men, im Zusammenspiel mit Licht, Schatten und moderner Technik zeigen die Werke dem Besu-cher, welchegestalterischen Dimensionen eine zu-nehmend digitalisierte Alltagswelt bietet. Lorenz-straße 19, Karlsruhe, Tel 07 21 / 81 00 -0Mi – Fr 10 – 18 h, Sa 14 – 18 h, So 11 – 18 hwww.zkm.de

MUSEUM IM KLEIHUES-BAUbis 8. September

Spektren · Adrian Sauer

bis 15. März 2020

Farbenrausch. Die Natur im Werk des Spätim-pressionisten · Manfred HenningerStuttgarter Str. 93, KornwestheimTel 07154 / 202 -7400, Fr – So 11 – 18 hwww.museen-kornwestheim.de

GALERIEVEREIN LEONBERG e.V.bis 10. Juni

leonale X · Ausstellung der Mitglieder des Gale-rievereins Leonberg e.V.Die „leonale“ ist eine inzwischen zur Tradition gewordene Ausstellung von Mitgliedern des Galerievereins Leonberg, die im Rhythmus von zwei Jahren stattfindet. Neben bereits etablierten Künstlern soll den Mitgliedern regelmäßig ein Forum geboten werden, ihre Werke zu präsentie-ren. Ziel dieser Ausstellung ist es, die kreativen Kräfte des Vereins zusammenzuführen sowie einen Überblick über die Vielfalt der künst-lerischen Ansätze auf ganz unterschiedlichen Ebenen zu vermitteln. Zu sehen sind Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur, Grafik, Holzschnitt, Bronzeguss und Keramik.Die Kabinettausstellung zeigt Arbeiten von Petra Griesert, Hartmut Köppen und Andres Steijskal.Zwerchstraße 27, Leonberg, Tel 07152/39 91 82 Di – Do, Sa, So 14 – 18 hwww.galerieverein-leonberg.de

KUNSTVEREIN NEUHAUSEN e.V.1. Juni – 21. Juli

elixus · Johanna Mangold & Jan-Hendrik Pelz Rupert-Mayer-Kapelle, Rupert-Mayer-Str. 68 bNeuhausen/Fildern, Sa, So 14 - 18 h u.n.V.www.kvnneuhausen.com

EDWIN SCHARFF MUSEUM NEU ULMbis 23. Juni

Ausgezeichnet! – Hamburger Edwin-Scharff-Preisträger · Gruppenausstellung

bis 15. September

Hör mal, wer da guckt. Eine Mitmachausstel-lung zum Hören, Sehen und Staunen.Ausstellung in Kooperation mit dem ZOOM Kindermuseum, Wien.Petrusplatz 4, Neu-Ulm, Tel 0731/ 70 50 – 25 55 Di, Mi 13 – 17 h, Do, Fr, 13 – 18 h, Sa, So 10 – 18 hwww.edwinscharffmuseum.de

SAMMLUNG KLEIN NUSSDORFbis 10. Juni

Hängung #20 · GruppenausstellungSiemensstraße 40, Eberdingen-NussdorfTel 07042 / 376 95 66, Mi – Fr, So 11 – 17 hwww.sammlung-klein.de

STÄDTISCHE GALERIE OSTFILDERNbis 25. Juni

Umformungen · Gert RielGerhard-Koch-Straße 1, OstfildernTel 0711 / 34 0 41 03Di, Do 15 – 19 h, Sa 10 – 12 h, So 15 – 18 hwww.ostfildern.de/galerie

SCHMUCKMUSEUM PFORZHEIMbis 8. September

Offene HorizonteSchätze zu Humboldts ReisewegenAnhand von Texten, Bildern, Messinstrumenten, vielfältigen Artefakten und Schmuckstücken von Alexander von Humboldts Reisewegen und Lebensorten, entwirft die Ausstellung ein ganz-heitliches Bild des berühmten Forschers.Jahnstaße 42, Pforzheim, Tel 0 72 31 / 39 21 26Di – So, Ft 10 – 17 hwww.schmuckmuseum.de

KUNSTMUSEUM REUTLINGEN/GALERIEbis 28. Juli

full body contactEine Rauminstallation von umschichten Lukasz Lendzinski, Peter WeigandEberhardstr. 14, Tel 0 71 21 / 30 23 22 Di – Sa 11 – 17 h, Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 hwww.kunstmuseum- reutlingen.de

KUNSTMUSEUM REUTLINGEN/KONKRETbis 30. Juni

Malereikonkrethochdrei. Vom Bild zum RaumGruppenausstellungEberhardstr. 14, Tel 0 71 21 / 303 23 22 Di – Sa 11 – 17 h, Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 hwww.kunstmuseum- reutlingen.de

20 – KOMPASS REGION

boesner GmbHSielminger Straße 8270771 Leinfelden-Echterdingen

Tel.: 0711/[email protected]

Lascaux Acrylfarben und MalhilfsmittelAktionstage am 25. und 26. Juni 2019

Impressum sonnendeck

Herausgeber Mario Strzelski (V.i.S.d.P.) Redaktionsadresse Rotebühlplatz 30, 70173 Stuttgart, Tel: 0711 / 601 48 18, [email protected] Auflage 10.000 Exemplare Grafik-Design Müller Steeneck, Stuttgart Redaktion Hansjörg Fröhlich (hjf) Jayanthan Sriram, Mario Strzelski

Druck wirmachendruck.de Auslegeorte Stuttgart Akademie der Bildenden Künste, Atelier am Bollwerk, Auszeit, Buchhandlung König, Bürgerhaus West, Cafebar unterm Tagblatt-Turm, Folien-Express, Galerie Thomas Fuchs, GEDOK, Hospitalhof, IFA-Gale-rie, I-Punkt, Kaiserbau Süd, Kino Delphi, Künstlerhaus Reuchlinstraße, Kulturzentrum unterm Tagblatt-Turm, Linden Museum, Literaturhaus Stuttgart, Oberwelt, Rathaus, Sichtbar Augenoptik, Staatsgalerie, Stadtbücherei, Strzelski Galerie, Theaterhaus Stuttgart, Württembergischer Kunstverein, Württembergische Landesbibliothek, Zentrum Rotebühlplatz, u.v.m. Auslegeorte Regi-on, ZKM, Kunsthalle Göppingen, Schmuck museum Pforzheim, Museum Ritter, Kunstmuseum Reutlingen, Kunsthalle Karlsruhe, HfG Karlsruhe, Ulmer Museum, VHS Esslingen, Städtische Galerie Esslingen, Badischer Kunstverein u.v.m. Anzeigen [email protected] Abonnements für 28,– EUR pro Jahr, [email protected] Internet www.sonnendeck-stuttgart.de

Titelmotiv: Logo des Musée de Nosy Be, Madagaskar, Foto © Hansjörg Fröhlich

Anzeigen sind im Format 1/1, 1/2 (hoch- und querformatig) und 1/4 buchbar laut Preisliste. Redaktions- und Anzeigenschluss ist jeweils der 10. des Vor monats. Freie Artikel und Leserbriefe nimmt die Redaktion dankend entgegen. Die Redaktion behält sich das Recht zum Abdruck und zu Kürzungen vor. Auf Wunsch gestalten wir Ihre Anzeige.

1. 6. 11.00 h Alte Kelter Fellbach, Kleinplastiktriennale Gruppenausstellung

15.30 h Marktplatz Schorndorf Gruppenausstellung

17.00 h Q Galerie für Kunst, Schorndorf Gruppenausstellung

19.30 h Kunstverein Neuhausen Johanna Mangold & Jan-Hendrik Pelz

2. 6. 11.00 h Villa Merkel, Esslingen Gruppenausstellung

4. 6. 18.30 h BBK Württembergs e.V. im Rathaus Stuttgart Maike Mezger, Yvonne Rudisch

7. 6. 18.00 h Galerie Thomas Fuchs Mona Ardeleanu

19.00 h Künstlerhaus Stuttgart Stephen Sutcliffe

13. 6. 19.00 h Bahnwärterhaus Esslingen Franziska Geißler

14. 6. 19.00 h Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe Gruppenausstellung

27. 6. 19.00 h Bahnwärterhaus Esslingen Joanna Bergold mit Claudia Strohm

28. 6. 17.00 h Strzelski Galerie Stuttgart Shiro, Jeroo

17.00 h Akademie Schloss Solitude Sommerfest

30. 6. 11.00 h Kunstverein Reutlingen Anna M. Szaflarski

22 – KOMPASS

Vernissagen Juni

ESSLINGEN02.06. - 01.09.2019VILLA MERKEL, GALERIE DER STADT, MERKELPARK UND HALLEN DER KÖNIGLICH-WÜRTTEMBERGISCHEN EISENBAHNWERKSTÄTTEN

www.villa-merkel.de

Martha Atienza, Fatma Bucak, Cécile B. Evans, Melanie Gilligan, Mikhail Karikis, Mary Reid Kelley & Patrick Kelley, Frédéric Moser & Philippe Schwinger, Gabriela Oberkofler, Katrin Plavčak, Tabita Rezaire, Julika Rudelius, Lin May Saeed, Rob Voerman, Alberto Zamora Ruíz