Auswahl und Pflege des Bibliothekssystems in einer ... und Pflege de… · Abdeckung des DESY...
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Auswahl und Pflege des Bibliothekssystems in einer Spezialbibliothek
Beispiel: Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Dr. Martin Köhler
12. Jahrestreffen der WGL Bibliotheken
Dortmund, 29. September 2011
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Helmholtz-Gemeinschaft
Grundlagenforschung in strategischen Programmen
Beiträge zur Lösung drängender Probleme von Gesellschaft,
Wissenschaft und Wirtschaft
Bau und Betrieb von Forschungsinfrastrukturen für die nationale und
internationale Forschergemeinde
Erkenntnisse zum Nutzen von Gesellschaft und Wirtschaft umsetzen
17 Zentren mit 30.900 Mitarbeitern/innen und 3,3 Mrd € Budget
Helmholtz-Zentrum
Zweigstelle
Helmholtz-Geschäftsstelle
Helmholtz-Institut
Hermann von Helmholtz (1821 – 1894)
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DESY
Ein weltweit führendes Beschleunigerzentrum
Forschungsspektrum:
> Entwicklung, Bau und Betrieb von Beschleunigern, Forschung mit
Photonen sowie Teilchen- und Astroteilchenphysik
> Standorte in Hamburg und Zeuthen (Brandenburg) mit 192 Mio€ Etat
> Etwa 2000 Mitarbeiter/innen
davon etwa 650 Wissenschaftler/innen
> Jährlich über 3000 Gastforscher/innen aus über 40 Nationen
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DESY Bibliothek und Dokumentation
Die DESY Bibliothek und Dokumentation …
> … sammelt und beschafft von DESY Mitarbeitern benötigte Fachliteratur
> … bearbeitet Literatur zur Hochenergie- physik dokumentarisch und stellt Ergebnisse in der SPIRES-HEP Datenbank öffentlich zur Verfügung
> … ist zuständig für Berichts- und Veröffentlichungswesen bei DESY
> … ist Ausbildungsstelle für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
> … ist kooperatives Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken, im HGF AK Bibliotheks- und Informationsmanagement, der DFG und der Gesellschaft für Informatik
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Zahlen und Fakten
Mitarbeiter: 15 (5 Teilzeit)
Bibliothek:
Aktive Leser: ca. 1300
Ausleihen: ca. 4500
Fernleihe: ca. 270 gebend
ca. 390 nehmend
Volltexte lokal: ca. 148.000
Verbrauch: ca.600 Medien direkt and die Gruppen
Dokumentation (HEP Datenbank)
Klassifiziert und Indexiert: ca. 15.000 Dokumente
Kurzaufnahmen: ca. 9.800 Dokumente
Publikationsvermerke ergänzt: ca. 13.000 Dokumente
Lehrbücher und Monographien Ca. 30.000
Gebundene Zeitschriftenbände Ca. 30.000
Laufend gehaltene Zeitschriften Ca. 360
Elektronische Zeitschriften Ca. 660
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Bibliothekssystem
> Bis 1997 Einsatz einer am SLAC (Stanford national
Accelerator Laboratory) entwickelten Software auf
Basis einer propietären nicht relationalen Datenbank
(IBM Mainframe Technologie)
Katalogisate: Proprietäres Datenformat (MARC ähnlich) mit Anreicherungen
(Schlagworte)
Ausleihe über Karteikarten, Keine integrierte Erwerbung
„OPAC“ über einfaches WWW Interface
> Wunsch nach einem modernen, integrierten Bibliothekssystem mit den
Modulen:
Erwerbung
Katalogisierung
Zeitschriftenverwaltung
Ausleihe
OPAC
Selbstverbuchung
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Verbundteilnahme ?
> Eine Verbundteilnahme erschien 1996 für DESY nicht sinnvoll
Abdeckung des DESY Literaturbestandes in den damaligen (deutschen) Verbünden gering
Fremddatenübernahme durch Z39.50 erschien einfacher
Gehostete Lokalsysteme gab es nicht, bzw. waren nicht zuverlässig genug
> HGF Bibliotheken und Verbundteilnahme (Auswertung von 12 Zentren)
Sehr heterogenes Bild: Die Hälfte der ausgewerteten Zentren nimmt an einem Verbund teil, die übrigen haben verschiedene Lokalsysteme
GBV KOBV SWB
Ein Zentrum verwendet eine Hosting Lösung über GBV
Spektrum der Nutzung reicht von „Hosting“ über „Katalogisierung“ und „Fernleihe“ bis zu „nur Datenübernahme“
Fast alle Zentren sind mit der gewählten Lösung überwiegend zufrieden
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Pro
> Praktisch für Übergang
vom Zettelkatalog
>Regionale Vernetzung
> Einfache
Datenübernahme
> Schulungen
> „Rundum Sorglos“
Paket, bei gehosteter
Lösung
Contra
> Katalogisierung in zwei
Systemen zu kompliziert
> Eigenaufnahme geht
schneller, wenn
regelmäßig
Nachbearbeitung nötig
> Verbünde sind/waren
lokal, nicht national
> Verhältnis gebende /
nehmende Fernleihe
Verbundteilnahme in der HGF
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Auswahl des neuen Systems (1996)
> Marktstudie zu integrierten Bibliotheksystemen anhand von Literatur
und Reisen zu anderen Spezialbibliotheken
Drei Anbieter kamen in die nähere Auswahl (darunter ExLibris)
> Erstellung eines Anforderungskatalogs
Ausgangspunkt:
Inkl. Testdatensätze für spätere Migration von ca. 30.000 Datensätzen
> Organisation von Vorführungen durch die o.g. Anbieter
> Beschaffung durch Aufforderung zur Angebotsabgabe anstelle einer
Ausschreibung
Drei Firmen haben Angebote abgegeben
> Entscheidung an Hand der Angebote mit Hilfe einer
Entscheidungsmatrix im November 1996
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Einführung des ALEPH Systems
> Bestellung bei ExLibris im Februar 1997
> Installation und Altdatenübernahme im Februar 1997
> Beginn des Produktivbetrieb im Juni 1997 (Katalogisierung)
> Voller Produktivbetrieb ab Ende November 1997
Server/Datenbankadministration, Backup, … → IT
Systemadministration durch Personal in der Gruppe (2 Köpfe ca. 0,1 FTE)
> Schulungen in 1997
> Endabnahme Dezember 2000, da erst die September 1999 installierte
Version 12.1den Anforderungen vollständig entsprach (jetzt Version 18)
> Seitdem Wartungsvertrag, updates, …
Das System läuft weitestgehend störungsfrei
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Fazit
> Was klappt(e) gut (DESY)
Altdatenübernahme
System läuft zuverlässig, stabil und wartungsarm
Module: Erwerbung, Katalogisierung, Ausleihe inkl. Selbstverbuchung produktiv;
Zeitschriften, ILL nicht (ILL via doctor.doc aktiv)
> Worauf sollte man unbedingt achten
Welche Leistungen kann das neue System jetzt, nicht, „was ist geplant“
Produktionsbetrieb nur nach erfolgreicher „Altdatenübernahme“ möglich
„Finetuning“ kann beliebig aufwändig werden.
Lernkurve bei der Systemadministration ist steil
Arbeitsabläufe wenn möglich an das System anpassen, nicht umgekehrt
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Vielen Dank