Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf die Biodiversität · Abteilung Waldbau und Waldökologie...

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Christian Ammer Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf die Biodiversität Christian Ammer Göttingen, 22.06.2017

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Christian Ammer

Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf die  Biodiversität

Christian Ammer

Göttingen, 22.06.2017

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

Eine Bitte am Anfang

Göttingen 2017 1/35

Lassen Sie uns den Versuch unternehmen uns sachlich mit einem emotional überfrachteten Thema auseinanderzusetzen

„Unser Wald hat ein demografisches Problem: Er ist zu alt und zu dick.“Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher

„Die Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur (BWI3) zeigen, wie gut es um den deutschen Wald bestellt ist.“ Deutscher Forstwirtschaftsrat

„Unsere Wälder müssen insgesamt deutlich älter werden, dies muss die Waldnutzung berücksichtigen.“ Gemeinsame Presseerklärung von BUND, Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace und NABU

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

1. Befunde auf Bestandesebene (I)

Göttingen  2017 2/35

Totholzkäfer Totholzpilze

Vögel

Müller et al. (2007) Forest Ecology and Management 242: 297-305

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten ZonenGöttingen 2017 3/35

Totholzkäfer Totholzpilze

Holzbewohnende Vögel

Müller et al. (2007) Forest Ecology and Management 242: 297-305

Höhlenbrüter

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

Fazit

• Keine signifikanten Unterschiede in den Gesamtartenzahlen und Abundanzen bei der Käfern und Pilzen, bei den Vögeln weniger Individuen bei intensiverNutzung, keine Unterschiede bei der Artenzahl

• Bewirtschaftungseffekte bei den für Urwälder typischenArten

• Keine Aussagen dazu, welche Arten in den nichtbewirtschafteten Flächen fehlen

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

1. Befunde auf Bestandesebene (II)

Göttingen 2017 5/35Dieler et al. (2017) European Journal of Forest Research, im Druck

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

Fazit

• Keine signifikanten Unterschiede bei Artenzahlenund Diversität über alle Artengruppen hinweg

• Keine Effekte der Zeit seit dem Ende der Bewirtschaftung

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

1. Befunde auf Bestandesebene (III)

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

“Our quantitative review highlights a small, marginally significant effect of forest management on total species richness. Species richness tended to be higher in unmanaged than in managed forests (+6.8%), but the response varied widelyamong taxonomic groups.”

Göttingen 2017 8/35

Fazit

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

• Schwerpunkt der Studien stammt aus dem Boreal (84 von 120, d.h. 70%)

• Negative Effekte des Managements nur für Kahlschlag mitBaumartenwechsel

• Ergebnisse hinsichtlich selektiver Nutzung unklar: “species richness was … slightly negatively affected in the selective felling .. types”, an anderer Stelle: “The effect of selective cuttings … was not significant …”

Einschränkungen:

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten ZonenGöttingen 2017 10/35

• Paarvergleiche (Bestände in einer bestimmtenEntwicklungsphase, meistens Altbestände) vergleichenZustände, aber keine Systeme(α‐ versus γ‐Diversität)

Nachteil an Studie I,II, und III

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“Overall goals are on the one hand to understand the effects of land use on biodiversity, and on the other to understand the modifying role of biodiversity change for land‐use effects on ecosystem processes“

Fischer et al. (2010) Basic and Applied Ecology,11: 473-485

Göttingen 2017 11/35

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Welchen Einfluss hat die Waldbewirtschaftungauf die Biodiversität?

Betriebsformen• Schlagweiser Hochwald• Schlagfreier Hochwald• Keine Nutzung

Biodiversität

4/193/27Göttingen 2017 12/35

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Hypothese: die Artenvielfalt in Buchenwäldernsteigt in folgender Reihenfolge

Schlagweiser Hochwald(Altersklassenwald ohne Kahlschlag)

Schlagfreier Hochwald(Plenterwald)

unbewirtschafteter Wald

5/194/27Göttingen 2017 13/35

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Dickung

Stangenholzstarkes Baumholz

Schirmstellung

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A

A

A

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P P

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NP

NP

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NP

NP

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A

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A

A

A

A

A

A

A

A

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P P

P

NP

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Hypothese 1: die Artenvielfalt steigt in folgender Reihenfolge

Schlagweiser Hochwald(Altersklassenwald ohneKahlschlag)

Schlagfreier Hochwald(Plenterwald)

5/198/27Göttingen 2017 18/35

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Datenbasis: 46 Buchenbestände

17 Flächen (3 Dickungen, 3 Stangenhölzer, 4 mittlere Baumhözer, 4 starke Baumhözer, 3 Altbestandsschirme über Verjüngung) je 1 ha

13 Flächen (Buchenplenterwalder in Thüringen) je 1 ha

13 Flächen (Nationalpark Hainich) je 1 ha

6/1911/27Göttingen 2017 19/35

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Datenbasis:

Vögel

Fledermäuse

Spinnen

Weberknechte und Pseudoskorpione

Käfer

Hautflügler

Netzflügler

Wanzen

Gefäßpflanzen

Moose

FlechtenTotholzpilze

Ektomykorrhiza

Bakterien

7/1912/27Göttingen 2017 20/35

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Martin M. Gossner, Markus Fischer, Steffen Boch, Daniel Prati, Kirsten Jung,Vanessa Baumgartner, Stefan Blaser, Stefan Böhm, François Buscot, Rolf Daniel, Kezia Goldmann, Kristin Kaiser, Markus Lange, Jörg Müller, 

224/1913/27

Jörg Overmann, Swen C. Renner, Ernst‐Detlef Schulze, Johannes Sikorski, Marco Tschapka, Manfred Türke, Wolfgang W. Weisser, Bernd Wemheuer, Tesfaye Wubet

Göttingen 2017 21/35

Peter Schall

Schall et al. (2017) Journal of Applied Ecology, im Druck

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Ergebnisse

• Im schlagweisenHochwald bei 6 von 15 Artengruppensignifikant mehrund nur bei den Bakterien wenigerArten als imschlagfreien Wald

1/5318/27Göttingen 2017 22/35

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Ergebnisse

• gilt auch für die Waldspezialisten

1/5318/27Göttingen 2017 23/35

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Ergebnisse

• gilt tendenziell auch für Totholzkäfer und seltene Käferarten

1/5318/27Göttingen 2017 24/35

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Ergebnisse

1/5319/27Göttingen 2017 26/35

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Fazit :Die Hypothese, nach der die Artenvielfalt im schlag‐freien Wald höher ist als im schlagweisebewirtschafteten …  

Schlagweiser Hochwald(Altersklassenwald ohne Kahlschlag)

Schlagfreier Hochwald(Plenterwald)

… kann nicht bestätigt werden!

1/5323/27Göttingen 2017 26/35

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Erklärungsansatz

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• Systeme unterscheiden sich in den abiotischen Bedingungen

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Bedeutung der abiotischen Bedingungen

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Müller et al. (2015) Ecography, 38: 499‐509

“… our results provide strong evidence that in Europe’s temperate forests, lower amounts of dead wood are less critical under warm conditions than under cold conditions ...”

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301/53Göttingen 2017 29/35

0

10

20

30

40D

ead

woo

d (m

3ha

-1)

Standing (> 25 cm)Downed (> 25 cm)Downed (< 25 cm and > 7 cm)Stumps (> 7 cm)

Even-aged stages

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

Treten solche Störungen auch im Naturwald auf?

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Hobi et al. (2015) Journal of Vegetation Science, 26: 323-336

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

Treten solche Störungen auch im Naturwald auf?

Göttingen 2017 31/35

Jaloviar et al. (2017) Forest Ecology and Management, 399: 197-205

6,1 ha

Salweide

Buche

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

Treten solche Störungen auch im Naturwald auf?

Göttingen 2017 32/35

Harvesova 2016

8 ha

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

Schlussfolgerungen• Unsere Untersuchungen sprechen bislang nicht dafür, dass sich eineforstliche Bewirtschaftung mit ausreichend Totholz aufLandschaftsebene negativ auf die aktuelle Biodiversität von Buchenwäldern auswirkt

• Es scheint so, als würden sich Waldbausysteme, die auf der Landschaftsebene eine räumliche Heterogenität erzeugen, positiv auf die Biodiversität auswirken.

• Dies gilt auch für seltene und bedrohte Arten• Ungleichaltrige Buchenwälder haben viele Vorteile (z. B. Wirtschaftlichkeit, Stabilität, Ästhetik, N‐Retention, Produktivität), die Biodiversität gehört offenbar nur bedingt dazu

Göttingen 2017 33/35

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Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen

Schlussfolgerungen• Diversität der Betriebsformen (inklusive ungenutzter Flächen) resultiert in hoher Diversität auch seltener Arten

• Mit Blick auf die Biodiversität spricht viel für ein variables Störungsregime, daher: Mut zu punktuell kräftigen Eingriffen!

• Ungenutzte Wälder sind unbestritten wichtig für Strukturen, die im Wirtschaftswald kaum vorkommen; ob diese Strukturen auch durch  andere Schutzkonzepte realisiert werden können als durch flächige Stilllegungen, ist allerdings offen 

• Multifunktionale Forstwirtschaft schließt nicht genutzte Flächen ein; beide, bewirtschaftete und nicht bewirtschafte Flächen leisten einen bedeutenden Beitrag für den Erhalt einer hohen Artenvielfalt.

Göttingen 2017 34/35

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Danke fürs Zuhören

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37Bad Langensalza 2017 9/27

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Diversitätsmaße

Bad Langensalza 2017 16/27

γ‐Diversität (Diversität auf Landschaftsebene): kann hoch sein, weil viele Arten je Bestand, aber immer mehr oder weniger die selben (hohe α‐Diversität) 

γ‐Diversität (Diversität auf Landschaftsebene): kann hoch sein, weil wenige Arten je Bestand, aber immer andere Arten vorkommen  (hohe β‐Diversität) 

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Methode: Artenakkumulationskurven

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α‐Diversität γ‐Diversität

Bad Langensalza 2017 17/27

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α‐Diversität:Mittlere Zahl der Baumarten pro Bestand (5 + 5)/2 = 5

β‐Diversität: in wie vielen Arten unterscheiden sich die Bestände = 4

γ‐Diversität: Gesamtzahl der Arten in einem Gebiet (5 + 4) = 9

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Diversitätsmaße

Bad Langensalza 2017 11/40

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α‐Diversität

β‐Diversität

γ‐Diversität

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Diversitätsmaße

Bad Langensalza 2017 12/40

α‐Diversität

80 80

80

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5

120

80 80

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+

+

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Methode: Artenakkumulationskurven

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Artenzahl Gewichtung der Frequenz des Vorkommens 

15/27Bad Langensalza 2017 25/40

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Ergebnisse

21/27Bad Langensalza 2017 30/40