Autobahnausbau IN DIESER AUSGABE...lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför-derkreis Phoenix e....

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September 2009 | 1,– www.bucher-bote.de n AKTUELL Prof. Ganten initiierte Weltgesundheitsgipfel S. 3 n THEMA DES MONATS Regionale Direkt- kandidaten zur Wahl S.4 n NATUR & UMWELT Großprojekt Beweidungsgebiet S.7 n SPORT IM ORT Kühne Radartisten im AirVolksPark Buch S. 13 n Bucher BürgerForum Das nächste Bucher BügerForum findet am Donnerstag, dem 17.September, um 18 Uhr im Restaurant »Il Castello«, Karo- wer Straße 1 in Buch statt. Der Prokurist der HOWOGE, Michael Wagner, spricht über die anstehenden »Sanierungsarbei- ten der HOWOGE in Buch« ab kommen- dem Jahr. n 10 Jahre Bibliothek 10 Jahre Stadtteilbibliothek Karow in der Achillesstraße 77 feiern Mitarbeiter, die Einwohnerinitiative Neu-Karow gemein- sam mit vielen interessierten Besuchern am 3. September von 14 bis 18 Uhr in der Bibliothek. Obwohl es keine Unterstüt- zung durch das Bezirksamt gab, wird ein vielgestaltiges Programm organisiert. Ge- meinsam soll eine Riesenraupe gebastelt und ein Buchbasar veranstalt werden. Kinder können im »Erzählkino« Ge- schichten lauschen (Anmeldung für Gruppen unter Tel. 94 80 08 40). Auch ältere Leser kommen auf ihre Kosten. n Kita-Herbstflohmarkt Am 23. September findet von 15 bis 18 Uhr ein Herbstflohmarkt in der Kita im Grünen, Robert-Rössle-Straße 1a in Buch, statt. Familien und Kinder sind zum fröhlichen Markttreiben eingeladen. Wer will, kann selbst einen Stand betrei- ben. Tel. 9 41 66 32. n Musterwohnung fertig Kauf- und Mietinteressenten können ab sofort eine Musterwohnung im entste- henden Wohnpark »Allées des Châteaux« E s gibt Dinge im Leben, die müssen durchstanden werden, weil nicht an ih- nen vorbei zu kommen ist. Der Trost – die unangenehme Situation dauert nicht ewig. So ist das wohl auch mit dem schier endlos dauernden Bauprojekt »6-spuriger Auto- bahnausbau der A 10« zwischen Autobahn- dreieck Pankow und Schwanebeck. Das Gesamtpaket wird ca. fünf Jahre Bauzeit in Anspruch nehmen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwick- lung lässt derzeit die Überführungsbrücke der Hobrechtsfelder Chaussee über die A 10 neu errichten. »Momentan werden die E s ist wieder soweit. Auf den »Neuen Wiesen« in Karow findet am 19. Sep- tember ab 16 Uhr das 7. Grenzenlos Rock- festival statt.Die Fans erwartet erneut ein einzigartiges Festival mit Bands, die Rock, Ska und Indie aus den Boxen dröhnen las- sen. »Uns ist unsere Region wichtig, die Menschen, die hier leben, und wir lieben Musik. Wir sind die Alternative zu anderen tollen Veranstaltungen im Nordosten Ber- lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför- derkreis Phoenix e. V., der das Karower- Mega-Event organisiert. 20 überwiegend junge, motivierte Leute rotieren ehrenamtlich, um dieses Festival zu einem Highlight zu machen. Neben namenhaften Newcomern wie Cos- ma (Foto), Ape and the Monkey Machine, Death on the Stairs & Stakeout, Pony Mon- tana, bietet sich dem Publikum ein ab- wechslungsreiches Programm.Beatboxing, afrikanische Trommeln, eine Feuershow und vieles mehr. Auch für Familien ist ge- sorgt, wenn Mama und Papa rocken wol- len, wird der Nachwuchs betreut. Was bleibt da noch? »Der fromme Wunsch, dass die Sonne scheinen möge, Ihr mit uns rockt oder es Euch beim Saft oder Bierchen einfach nur gemütlich macht«, so Gangey. Vorverkauf: Theaterkasse Karow, Achil- lesstr.; Buchhandlung Achillesstr.; Theater- kasse Buch, Wiltbergstr.; Preis: 5,- im VV. Schuttmassen der alten Brücke vorrangig über die Autobahn abgefahren«, erklärte Michael Lehmann-Reh, Projektleiter der Senatsverwaltung, gegenüber »BB«. »Unser Ziel ist, die Baustellenverkehre möglichst aus den Wohnbereichen herauszuhalten.« Fortsetzung auf S. 6 (ehem. Dr. Heim-Krankenhaus) an der Hobrechtsfelder Chaussee in Buch be- sichtigen. Besichtigungstermine über Frau Rieckmann, Tel. (0341) 96 35 40, [email protected] . n Fahrt nach Cottbus Das Karower »Stadtteilzentrum im Turm«, Busonistraße 136, lädt am 6. Ok- tober zu einer Tagesfahrt nach Cottbus ein. Auf dem Programm stehen: Führung durch die Altstadt, regionales Mittages- sen in Eichow, Besuch des Schlosses und des Parks Branitz (mit Führung) und Kaf- fee trinken im Kavalierhaus. Interessierte melden sich unter Tel. 94 38 00 97. FOTOS: SPITZ (2), ENDRUWEIT Haus Advivendum C. D. Schwanebecker Chaussee 6 13125 Berlin Telefon 030.47 49 79 80 www.advivendum.de Betreutes Seniorenwohnen Häuslicher Service & Notfallversorgung Beratung und Pflege gemäß SGB V / SGB XI / SGB XII Umfangreiche Freizeitangebote Probewohnen / Gästewohnung Wir bieten auch Hauskrankenpflege Betreutes Einzelwohnen Einladung zum Vortrag www.helios-kliniken.de/berlin 29. September 2009 · 18 Uhr Gelenkverschleiß - was hilft wirklich? Prof. Dr. med. Josef Zacher Chefarzt der Klinik für Orthopädie und orthopädische Rheumatologie Informiert sein ... HELIOS Klinikum Berlin-Buch Schwanebecker Chaussee 50 Konferenzraum Cafeteria 13125 Berlin MITTEN UNTER UNS Dr.Heinrich Illing Der Bucher Arzt fuhr mit dem Fahr- rad in 42 Tagen rund 3 000 Kilometer bis ans »Ende der Welt« … S. 10 IN DIESER AUSGABE KURZ & BÜNDIG KRANKEN- TRANSPORT TEICHMANN % 92 900 230 Schwanebecker Chaussee 5–9 •13125 Berlin Krankenwagen •Taxi • Mietwagen Keine Bushaltestellen an der Försterei Buch Der Antrag, im Bereich der Revierför- sterei Buch an der Hobrechtsfelder Chaussee beidseitig Haltestellen für den 251er Bus zu installieren, ist von der Pankower BVV abgelehnt worden. Die baulichen, barrierefreien Umgestal- tungen in den Haltestellenbereichen so- wie eine Zuwegung im Waldgebiet bzw. bis zur Kreuzung Wiltbergstraße würden zu viele Kosten verschlingen, befanden die Bezirksverordneten. Nach Schätzung des Tiefbauamtes Pan- kow wären für den Bau einer Bushalte- stelle Kosten in Höhe von ca. 6 000 und für die Herstellung der beidseitigen Gehwege auf einer Länge von je 330 m bis zur Kreuzung Wiltbergstraße Kosten von ca. 90 000 zu erwarten. Weitere Aufwendungen für die Straßen- entwäs-serung, eventuelle forstliche Eingriffe oder die Straßenbeleuchtung kämen hinzu, wofür dem Bezirk Pankow das Geld fehle. K. S. 7. Grenzenlos Rockfestival NEUER VORBEREITUNGSKURS Ehrenamtliche Sterbebegleitung ab 25. September 2009 Einsatz im stat. Hospiz Berlin-Buch Anmeldung über HUMANISTISCHER VERBAND Tel. (030) 61 39 04-32 bei Gabriela v. Oettingen Karower Anwohner klagen über Lärm und Dauerstau und gründen die BI Pankgrafenstraße Wohnen bei uns in Berlin-Buch! Unser Vermietungsbüro in der Franz-Schmidt-Straße 22 in Berlin-Buch ist jeden Donnerstag in der Zeit von 13:00 bis 17:00 Uhr für Sie geöffnet. % (0 30) 9 16 79 31 • www.wbg-wilhelmsruh.de Wollen sich mit den Zu- ständen in der Pankgrafen- straße in Karow nicht mehr abfinden (v. l.): Nicolaus Prumbs, Andreas Retschlag und Hans-Joachim Piel, und gründeten eine Bürgerinitiative. Autobahnausbau

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September 2009 | 1,– €www.bucher-bote.de

n AKTUELL Prof. Ganten initiierteWeltgesundheitsgipfelS.3

n THEMA DES MONATSRegionale Direkt-kandidaten zur WahlS.4

n NATUR & UMWELTGroßprojekt BeweidungsgebietS.7

n SPORT IM ORTKühne Radartistenim AirVolksPark BuchS.13

n Bucher BürgerForumDas nächste Bucher BügerForum findetam Donnerstag, dem 17.September, um18 Uhr im Restaurant »Il Castello«, Karo-wer Straße 1 in Buch statt. Der Prokuristder HOWOGE, Michael Wagner, sprichtüber die anstehenden »Sanierungsarbei-ten der HOWOGE in Buch« ab kommen-dem Jahr.

n 10 Jahre Bibliothek10 Jahre Stadtteilbibliothek Karow in derAchillesstraße 77 feiern Mitarbeiter, dieEinwohnerinitiative Neu-Karow gemein-sam mit vielen interessierten Besuchernam 3. September von 14 bis 18 Uhr in derBibliothek. Obwohl es keine Unterstüt-zung durch das Bezirksamt gab, wird einvielgestaltiges Programm organisiert. Ge-meinsam soll eine Riesenraupe gebasteltund ein Buchbasar veranstalt werden.Kinder können im »Erzählkino« Ge-schichten lauschen (Anmeldung fürGruppen unter Tel. 94 80 08 40). Auch ältere Leser kommen auf ihre Kosten.

n Kita-HerbstflohmarktAm 23. September findet von 15 bis 18Uhr ein Herbstflohmarkt in der Kita imGrünen, Robert-Rössle-Straße 1a inBuch, statt. Familien und Kinder sindzum fröhlichen Markttreiben eingeladen.Wer will, kann selbst einen Stand betrei-ben. Tel. 9 41 66 32.

n Musterwohnung fertigKauf- und Mietinteressenten können absofort eine Musterwohnung im entste-henden Wohnpark »Allées des Châteaux«

Es gibt Dinge im Leben, die müssendurchstanden werden, weil nicht an ih-

nen vorbei zu kommen ist. Der Trost – dieunangenehme Situation dauert nicht ewig.So ist das wohl auch mit dem schier endlosdauernden Bauprojekt »6-spuriger Auto-bahnausbau der A 10« zwischen Autobahn-

dreieck Pankow und Schwanebeck. DasGesamtpaket wird ca. fünf Jahre Bauzeit inAnspruch nehmen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwick-lung lässt derzeit die Überführungsbrückeder Hobrechtsfelder Chaussee über die A10 neu errichten. »Momentan werden die

Es ist wieder soweit. Auf den »NeuenWiesen« in Karow findet am 19. Sep-

tember ab 16 Uhr das 7. Grenzenlos Rock-festival statt.Die Fans erwartet erneut eineinzigartiges Festival mit Bands, die Rock,Ska und Indie aus den Boxen dröhnen las-sen. »Uns ist unsere Region wichtig, dieMenschen, die hier leben, und wir liebenMusik. Wir sind die Alternative zu anderentollen Veranstaltungen im Nordosten Ber-lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför-derkreis Phoenix e. V., der das Karower-Mega-Event organisiert. 20 überwiegend junge, motivierte Leuterotieren ehrenamtlich, um dieses Festivalzu einem Highlight zu machen. Neben namenhaften Newcomern wie Cos-ma (Foto), Ape and the Monkey Machine,Death on the Stairs & Stakeout, Pony Mon-tana, bietet sich dem Publikum ein ab-wechslungsreiches Programm.Beatboxing,afrikanische Trommeln, eine Feuershow

und vieles mehr. Auch für Familien ist ge-sorgt, wenn Mama und Papa rocken wol-len, wird der Nachwuchs betreut. Wasbleibt da noch? »Der fromme Wunsch, dassdie Sonne scheinen möge, Ihr mit unsrockt oder es Euch beim Saft oder Biercheneinfach nur gemütlich macht«, so Gangey. Vorverkauf: Theaterkasse Karow, Achil-lesstr.; Buchhandlung Achillesstr.; Theater-kasse Buch, Wiltbergstr.; Preis: 5,- € im VV.

Schuttmassen der alten Brücke vorrangigüber die Autobahn abgefahren«, erklärteMichael Lehmann-Reh, Projektleiter derSenatsverwaltung, gegenüber »BB«. »UnserZiel ist, die Baustellenverkehre möglichstaus den Wohnbereichen herauszuhalten.«

Fortsetzung auf S. 6(ehem. Dr. Heim-Krankenhaus) an derHobrechtsfelder Chaussee in Buch be-sichtigen. Besichtigungstermine überFrau Rieckmann, Tel. (0341) 96 35 40,[email protected] .

n Fahrt nach CottbusDas Karower »Stadtteilzentrum imTurm«, Busonistraße 136, lädt am 6. Ok-tober zu einer Tagesfahrt nach Cottbusein. Auf dem Programm stehen: Führungdurch die Altstadt, regionales Mittages-sen in Eichow, Besuch des Schlosses unddes Parks Branitz (mit Führung) und Kaf-fee trinken im Kavalierhaus. Interessiertemelden sich unter Tel. 94 38 00 97.

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Betreutes Seniorenwohnen

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Einladung zum Vortrag

www.helios-kliniken.de/berlin

29. September 2009 · 18 Uhr

Gelenkverschleiß - was hilft wirklich?Prof. Dr. med. Josef ZacherChefarzt der Klinik für Orthopädie und orthopädische Rheumatologie

Informiert sein ...

HELIOS Klinikum Berlin-Buch Schwanebecker Chaussee 50 Konferenzraum Cafeteria13125 Berlin

MITTEN UNTER UNSDr.Heinrich IllingDer Bucher Arzt fuhr mit dem Fahr-rad in 42 Tagen rund 3 000 Kilometerbis ans »Ende der Welt« … S. 10

IN DIESER AUSGABE

KURZ & BÜNDIG

KRANKEN-TRANSPORTTEICHMANN

% 92 900 230Schwanebecker Chaussee 5–9 • 13125 BerlinKrankenwagen •Taxi • Mietwagen

Keine Bushaltestellen an der Försterei BuchDer Antrag, im Bereich der Revierför-sterei Buch an der HobrechtsfelderChaussee beidseitig Haltestellen fürden 251er Bus zu installieren, ist vonder Pankower BVV abgelehnt worden.Die baulichen, barrierefreien Umgestal-tungen in den Haltestellenbereichen so-wie eine Zuwegung im Waldgebiet bzw.bis zur Kreuzung Wiltbergstraße würdenzu viele Kosten verschlingen, befandendie Bezirksverordneten. Nach Schätzung des Tiefbauamtes Pan-kow wären für den Bau einer Bushalte-stelle Kosten in Höhe von ca. 6 000 € undfür die Herstellung der beidseitigenGehwege auf einer Länge von je 330 mbis zur Kreuzung Wiltbergstraße Kostenvon ca. 90 000 € zu erwarten. Weitere Aufwendungen für die Straßen-entwäs-serung, eventuelle forstlicheEin griffe oder die Straßenbeleuchtungkämen hinzu, wofür dem Bezirk Pankowdas Geld fehle. K. S.

7. Grenzenlos Rockfestival

NEUER VORBEREITUNGSKURS

Ehrenamtliche Sterbebegleitung

ab 25. September 2009Einsatz im stat. Hospiz Berlin-Buch

Anmeldung überHUMANISTISCHER VERBAND

Tel. (030) 61 39 04-32bei Gabriela v. Oettingen

Karower Anwohner klagen überLärm und Dauerstau und gründendie BI Pankgrafenstraße

Wohnen bei uns in Berlin-Buch!Unser Vermietungsbüro in der Franz-Schmidt-Straße 22 in Berlin-Buch ist jeden Donnerstag in der Zeit von 13:00 bis 17:00 Uhr für Sie geöffnet.% (0 30) 9 16 79 31 • www.wbg-wilhelmsruh.de

Wollen sich mit den Zu-ständen in der Pankgrafen-straße in Karow nicht mehrabfinden (v. l.): NicolausPrumbs, Andreas Retschlagund Hans-Joachim Piel,und gründeten eine Bürgerinitiative.

Autobahnausbau

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eindeutig geht es in diesem Beitrag umProbleme, die der Feuerwehrfördervereinderzeit zu bewältigen hat. Die FeuerwehrKarow ist frei von jeglichem Aufruhr undnur mittelbar von den Auswirkungen derAuseinandersetzungen im Fördervereinbetroffen. Die Red.Berichtigung: In der August-Ausgabe des»BB« schrieben wir auf S. 7 unter der Über-schrift »Harry schnarcht« über das Wild-tierbeweidungsprojekt in der SchönowerHeide. Darin erwähnt die Autorin, dass dasProjekt mit 220 000 Euro von der EU geför-dert wird. Das ist nicht korrekt. Die StiftungNaturSchutzFonds Brandenburg fördertdas Projekt mit dieser Summe. Hierfür hat-ten Stiftung und Berliner Forsten eine Ver-waltungsvereinbarung geschlossen. Dabeispielte insbesondere der modellhafte Cha-rakter des Projekts eine bedeutende Rollefür die Zusage der umfangreichen Förder-mittel. Die Schönower Heide mit ihrerStruktur ist exemplarisch für viele Trup-penübungsplätze in Brandenburg. Die Pro-jektbeteiligten erhoffen sich wichtige undübertragbare Hinweise für vergleichbareProjektgebiete. D. Red.

2 SEPTEMBER 2009

16. Jahrgang, September 2009Anschrift: Redaktion Bucher Bote, Alt-Buch 51 (Gesindehaus), 13125 Berlin Telefon: 9 41 54 28, Fax: 9 41 54 29E-Mail: [email protected]: www.bucher-bote.deHerausgeber: Albatros e. V.Friedrich Kiesinger (V. i. S. d. P.), Albatros e. V.Mit freundlicher Unterstützung der Dresdner Bank AGAlbatros im Internet: www.albatrosev.de Redaktion: Kristiane Spitz (verantw. Red.),Siegfried EndruweitEhrenamtlicher Redaktionsbeirat: Silke Braun, Karl-Heinz Ehlers, Ehrengard Hanke, Dr. Hubert Hayek, Martin Jehle, Jörg-Peter Malke,Antje Neumann, Rose marie Pumb, Udo SchneeLayout, Anzeigengestaltung: Siegfried Endruweit Druck: Union Druckerei Berlin GmbH.Storkower Straße 127A, 10407 BerlinGedruckt auf 100 % Recyclingpapier

Jede Spende willkommen!Spendenkonto: Albatros e. V., »BucherBote«, Dresdner Bank, BLZ 100 800 00,

Konto: 0879 908 809

Erinnerung an »Gretchen«

Wir möchten hiermit an die traurige Tatsa-che erinnern, dass »unser Gretchen« (Mar-garethe Hein – geb. 1928) uns vor fast ei-nem Jahr verlassen hat. Sie hatte von etwa1943 bis zu ihrer Rente als Leiterin der Kü-che im Bucher Krankenhaus gearbeitet.Mit und unter ihrer Leitung sind große Lei-stungen vollbracht worden. Viele der Ärz-tinnen, Ärzte, Schwestern, Pfleger undKranke aus ihrer Zeit werden sich an sie er-innern.

Frau Bleichermann, Frau Gleiber, Frau Friedenau, Herr Bachmehner,

Herr Polske und Herr Wiederkart aus Buch

Dank an ÄrztinIch möchte mich mit diesem Leserbrief beiFrau Dr. Bärlehner, Bielckenweg 3 in Buch,ganz herzlich bedanken. Sie ist eine Ärztinmit Herz und behandelt ihre Patienten mitVerständnis und großem Mitgefühl.Ich wurde vor drei Jahren wegen Brust-krebs operiert und im September 2007 ander Wirbelsäule. Ich bekam sechs Titan-schrauben eingepflanzt, damit wurde meinRücken versteift. Nach dieser OP hatte ichhöllische Schmerzen bis ins rechte Bein,was von den Ärzten im Krankenhaus igno-riert wurde. Ich hab mich dann mit starkenSchmerzen an Frau Dr. Bärlehner (bei derich seit fünf Jahren in Behandlung bin) ge-wandt. Sie hat sofort gehandelt und michbis heute von meinen Schmerzen halb-wegs befreit. Auch ihre SprechstundenhilfeSchwester Karmen ist immer freundlichund herzlich zu den Patienten, egal wie vollder Warteraum ist. Auch mein Mann, dersehr unter meiner Erkrankung leidet, istFrau Dr. Bärlehner sehr sehr dankbar.Hut ab vor dieser Ärztin!

Heidi Loll-Lüderitz, Buch

Unermüdlicher EinsatzAm 14. August fand das Richtfest der Berli-ner Stadtmission in Alt-Karow auf dem Ge-meindehof statt. Auf diesem Wege möchteich Pfarrer Gerhard Witte, seiner Frau An-nette und allen ehrenamtlichen Mitarbei-tern meine große Hochachtung für ihrenunermüdlichen Einsatz aussprechen. Ichwünsche allen für das große Projekt aufdem Gemeindehof – wo ein Kindergarten,eine Senioren-WG und mehr entstehen –weiterhin beste Gesundheit und gutes Ge-lingen! Ruth Kortschlag, Friedrichsfelde

Lesung mit Dr. Luther»Hier stehe ich, ich kann nicht anders« – soMartin Luther vor 500 Jahren und so auchder Buchtitel von Dr. Peter Luther, ein ech-ter Verwandter des großen Reformators.Die Lesung aus seinem Buch fand am 30.Juli in der Buchhandlung Lubig in derAchillesstraße in Karow statt. Es gab ver-gnügliche Episoden zu hören, aber auchSchilderungen von Ereignissen aus derDDR und Wendezeit, die mich heute nochsehr nachdenklich stimmen.

Nach einer anschließenden Diskussion derZuhörer mit dem Autor aus Karow bin ichstolz mit seinem Buch und einer persönli-chen Widmung nach Hause gegangen. DasBuch habe ich in kurzer Zeit gelesen;manchmal werde ich nachlesen und nichtals gelesen ablegen. Ingrid Stier, Buch

Störender LärmIm Nordosten Berlins und im angrenzen-den Brandenburg ist die nächtliche Lärm-belästigung durch private Feuerwerke oderBöller ein großes Problem. Selbst die Sonn-tage bleiben von dieser Unsitte nicht ver-schont. Am 16. August zum Beispiel, in derNacht, hat es bei uns in Blankenburg zweiMal mächtig geknallt. Dieses Treiben ist nicht nur schädlich fürdie Gesundheit der Anwohner, sondern wi-derspricht auch den Prinzipien des nach-barschaftlichen Zusammenlebens und derSonntagsruhe. Viele Menschen betrifft dashier. Die Unsitte greift zwar immer mehrum sich, aber die meisten finden das trotz-dem störend, vor allem Familien mit Kin-dern. Bob Sperberg,

Lärminitiative Blankenburg

Wo ist die Büste?Ich habe bereits vor vielen Monaten beim»BB« nachgefragt, ob er nicht herausbe-kommen könne, wohin seit etwa 20 Jahrendie Büste von C. W. Hufeland, die nebendem Pförtnerhäuschen im Hufeland-Ge-lände (ÖB II) in Buch stand, verschwundenist. Es steht dort nur noch der Sockel derBüste versehen mit dem Hinweis, dass siesich zur Konservierung in der Abt.Technikbefindet. Gerhard Doleryk, BuchAntwort: Sehr geehrter Herr Doleryk. EineMitarbeiterin der Abt. Öffentlichkeitsarbeitdes HELIOS Klinikums Berlin-Buch recher-chiert derzeit den Verbleib der Hufeland-Büste. Wir werden über die Ergebnisse ineiner unserer nächsten Ausgaben berich-ten. D. Red.

Anmerkungen der Redaktion

Klarstellung: Die Überschrift »Aufruhr beider Feuerwehr in Karow« (»BB«, 8/09, S. 3)führte zu Missverständlichkeiten. Ganz

Die Redaktion behält sich das Recht sinnwahrender Kürzungen vor.Es werden nur namentlich gekennzeichnete Leserbriefe abgedruckt.

Preis: Je Zeile (ca. 45 Zeichen) 1,50 €, Chiffregebühr: 2,50 €Annahme der Anzeigen: Persönlich in derRedaktion »Bucher Bote«, Alt-Buch 51, 13125 Berlin, mit Barzahlung oder per Post unter Beile gung des €-Betrags in Briefmarken.

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Lesermeinungen

Nur die allergescheitesten Leute benützen ihren Scharfsinn zur Beurteilung nicht bloß anderer, sondern auch ihrer selbst.

Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916)

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Inh. Michael KowarschE-Mail: buchladen-in-buch@ t-online.de •www.buchladen-in-buch.de

Herta Zimmermann

E in herzlicher Empfang, ein Platz aufder Terrasse, hohe, alte Bäume vor

dem Haus, Kuchen auf dem Tisch. Das istdie angenehme Gegenwart. Die nächstenStunden werden zu einer langen Reise indie Vergangenheit, in die Kriegs- undNachkriegszeit. Es wird von unsinnigemSterben die Rede sein und von einer Zeit,die, wie Herta Zimmermann immer wie-der betont, nicht vergessen werden darfund allen Generationen zur Warnung imGedächtnis bleiben sollte.Die Gesprächspartnerin ist eine heitere,aber sehr nachdenkliche Frau. Vor über67 Jahren zog sie nach Buch, seit nun-mehr 14 Jahren lebt sie in Zepernick.Kindheit und einen Teil ihrer Jugend ver-brachte sie in einem kleinen Ort in derNähe von Karlovy Vary. Der Vater arbei-tete als Dolmetscher im Berliner Nobel-hotel Adlon. Zuvor war er in der Welt un-terwegs und ein durchaus politischinteressierter, dem Nazireich gegenüberkritisch eingestellter Mann.»Leider hat ermit mir niemals über politische Fragengesprochen, aber eine Ausbildung fürmich in Berlin angestrebt, weil es aus sei-ner Sicht nirgendwo eine bessere gab«,erinnert sich Herta Zimmermann.»Von der Welt habe ich, als ich meinkleinstädtisches Leben hinter mir ließ,nicht viel gewusst. Der für Deutschlandgenehmigte Gastaufenthalt war nur aufdie Ausbildungszeit beschränkt. Zusätz-lich zu medizinischen Kenntnissen warmir von meinen Vorgesetzten aufgege-ben, nicht nur die deutsche Geschichte,sondern auch den ›deutschen Gruß‹ zulernen. Da hatte ich doch eines Tages inder Frühe unserer Oberin einen ›GutenMorgen‹ geboten. Statt eines Gegengru-ßes wurde ich zu 12 Uhr in ihr Büro be-stellt. Unruhig grübelte ich stundenlangüber mögliche Verfehlungen nach. Hatteich etwa tschechisch gesprochen? Nein,in der Morgendämmerung hatte ich we-der den Arm zum ›deutschen Gruß‹ erho-ben, noch die nicht wiederholbare Gruß-formel hören lassen. Das musste ich inder Mittagszeit nachholen.« Wer von den Jüngeren kann sich noch ei-ne Jugend in Kriegszeiten vorstellen? Voller Angst vor schweren Luftangriffen,dazu eine mangelhafte Versorgung. Öf-fentliche Vergnügungen und Tanz warenverboten. »Einmal flüchteten wir bei ei-nem Fliegeralarm in den Keller der be-kannten Tanzschule Schmitt-Hutten inPankow. Sie wurde getroffen, branntelichterloh und wir saßen im Kohlenkeller.

Mit aller Kraft versuchten wir, uns gegendie einstürzende Wand zu stemmen, umuns vor den zentnerweise herein pras-selnden Eierkohlen und den Flammen zuretten. Nur mit großem Glück sind wirdavongekommen. Was uns an Vergnü-gungen blieb? Meine Berliner Verwand-ten achteten darauf, dass ich Opern undKonzerte besuchte und sponserten dieEintrittskarten. Und dann waren da nochdie Be - suche bei Aschinger, wo wir hung-rigen Mädchen uns bei einem kleinenImbiss, ohne dass man zusätzliche Ko-sten hatte oder Brotmarken abgebenmusste, an den kleinen Aschinger-Bröt-chen satt essen konnten. Manchmal fuh-ren wir auch nach dem Nachtdienst insTageskino am Bahnhof Friedrichstraße.«Herta Zimmermann war seit 1942 in Bu-cher Kliniken tätig, hat aus langer ersterEhe zwei Töchter und hatte eine zweiteglückliche Beziehung mit dem ehemali-gen Chef der Bucher Kinderklinik Her-mann Schmitz. Während der Kriegs- und der schwerenNachkriegszeit erlebte sie großes Elend.Es fehlte besonders an Medikamentenund erst um 1950 herum konnte man voneiner ausreichenden Ernährung für diePatienten sprechen. Viele Kinder warenin diesen Notzeiten an Seuchen und In-fektionskrankheiten elend gestorben.Sehr früh wurden ihr Verantwortung undleitende Funktionen übertragen. Sie wareine Zeit lang die jüngste Oberin Berlins!»Ich habe eine Reihe von Weiterbildun-gen gemacht, weil ich die Ergänzung desGelernten durch neue Erkenntnisse füreine gute Pflege genauso unerlässlichhalte wie intensive Zuwendung und Be-obachtung. Einige Jahre habe ich auch alsFachlehrerin an der Medizinischen Fach-schule gearbeitet. Krankenpflege, beson-ders die schwerkranker Kinder, war mireine Herzensangelegenheit. Eine zeitlangleitete ich die Milchküche, die ›Apothekeder Kinderklinik‹. Fertignahrung war un-bekannt und die Ansprüche an Milch undHygiene waren sehr hoch. Das Leben vonSäuglingen und Kleinkindern mit Ernäh-rungsstörungen hing in hohem Maß vonder Art der Ernährung und ihrer absoluthygienischen Zubereitung ab. Bevor wirendlich Kühlschränke bekamen, muss-ten sich die Stationsküchen jahrelang mitEisblöcken begnügen. Milch haben wirvon ausgesuchten Lieferanten besorgtund die Melker in der peinlichsten Ein-haltung der Hygiene unterwiesen. Dieangelieferte Milch habe ich dann nocheinmal im Labor untersucht.« Wenn Herta Zimmermann erzählt, wer-den vergangene Zeiten lebendig. Sie istbis heute aktiv und arbeitet ehrenamtlichin einer Senioreneinrichtung. Sehr vielGedanken macht sich die Fachfrau überBetreuungsformen, die nicht nur auf dasleibliche Wohl gerichtet sind, denn»schließlich hat der ältere Mensch aucheinen Kopf«. Unterhaltungsangebotedürften nicht, wie häufig anzutreffen, un-ter Kindergartenniveau liegen. Was Herta Zimmermann noch sehr amHerzen liegt, ist, die Leistungen und denEinsatz ihrer Kolleginnen und Kollegennachdrücklich zu würdigen, ihnen für ih-re Arbeit zu danken. – »Das muss unbe-dingt mit rein!«, darauf besteht diefreundliche Gastgeberin und setzt sich zueinem musikalischen Abschiedsgruß ansKlavier. Rosemarie Pumb

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ZEPERNICKER KOPF

ZITIERT

Freigang im Gefängnis?Als ich vor einigen Tagen zusammen mit meinem Besuch die HELIOS Klinik Berlin-Buch durch den Hintereingang in Richtung Lindenberger Weg verließ, sah ich zu meiner Überraschung das Tor zum »Forensischen Gefängnis«

weit offen stehen. Als wir erzählten, dass da die seelisch kranken Straftätern untergebracht sind, hat das meine Enkeltochter Melina und ihre Freundin Klaudia

sehr interessiert und sie fragten, ob die jetzt getürmt seien und ob sie sich das mal anschauen könnten …

Dr. Hubert Hayek, Schwanebeck

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Lautenbach& Bunge

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Aktuell 3SEPTEMBER 2009

Der erste Weltgesundheits-gipfel wird vom 15. bis

18. Oktober in Berlin, an derCharité-UniversitätsmedizinBerlin, stattfinden. Gleichzei-tig feiert die Charité ihr 300-jähriges Bestehen. Für die Zukunft sind alljährli-che internationale Konferen-zen geplant, deren Arbeitser-gebnisse zu einer besserengesundheitlichen Versorgungder Weltbevöl kerung beitra-gen sollen. Die gemeinsameSchirmherrschaft über den er-sten Weltgesundheitsgipfelhaben Bundeskanzlerin An-gela Merkel und der französi-sche Staatspräsident NicolasSarkozy übernommen. Ein in-ternationaler, hochrangigerund kompetenter Teilnehmerkreis aus Po-litik, Wissenschaft, Medizin und Wirtschaftwird nicht nur drängende aktuelle Proble-me, sondern auch bereits sich abzeich -nende problematische Entwicklungenkünftiger globaler Gesundheitspolitik ana-lysieren, diskutieren und nach Lösungs-strategien suchen.Professor Detlev Ganten, ehemaliger underfolgreicher Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums Berlin-Buch (MDC),zuletzt Vorstandsvorsitzender der Charité-Universitätsmedizin Berlin und seit vielenJahren in Schwanebeck lebend, ist der In-itiator des World-Health-Summit. »Wir arbeiten eng mit der WHO zusam-men, sind aber durch unsere Struktur imGegensatz zu dieser, politischen Einflüssenoder den Forderungen nationaler Gruppie-rungen und Interessen nicht ausgesetzt.Beispielsweise müssen Empfehlungen derWHO von Fall zu Fall von den einzelnenLändern abgesegnet werden. Da sind In-teressenkollisionen vorprogrammiert. Wirdagegen können ohne wissenschaftlicheund politische Vorgaben arbeiten und sindvöllig unabhängig. Das ist eine unsererStärken«, erläutert Detlev Ganten die Aus-gangssituation. »Die Initiative für unsere Aktivitäten istzum Teil aus dem G8-Gipfel erwachsen.Bereits in Vorbereitung des G8-Gipfels äu-ßerte die deutsche Bundeskanzlerin Bera-tungsbedarf in Sachen gegenwärtiger undzukünftiger Gesundheitspolitik. Ihrer An-sicht nach sollten so wesentliche und dieMenschen bewegende Themen wie Ge-sundheit und medizinische Versorgung aufeinem Gipfeltreffen nicht außer Acht gelas-sen werden. In Beratungsgesprächen mitihr und dem Bundeskanzleramt fand unserVorschlag, einen separaten Weltgesund-heitsgipfel durchzuführen, schnell Zustim-mung und Unterstützung. Die Vorberei-tungen begannen mehr informell undwurden bereits während der Vor- und Bera-tungsgespräche von der französischen wiedeutschen Regierung und entsprechendenInstitutionen sehr unterstützt«.Die erste, feste Organisationsstruktur habesich aus der engen und erprobten Zusam-

Rottweiler-Bad Am 10. 8. um 5.03 Uhr wurdeder Polizei gemeldet, dass auf einem Grund-stück in der Schönower Straße in Zepernickzwei große, fremde Hunde in einen Pool gera-ten waren. Einer konnte sich selbstständig be-freien, der andere kam nicht mehr heraus unddrohte zu ertrinken. Die Feuerwehr rückte aus,zudem wurde ein Rettungswagen angefordert,da nicht sicher war, ob das Tier um sich beißenwürde. Der Hund wurde in das Tierheim Lade-burg in Obhut gebracht. Inzwischen wurde derTierhalter ermittelt, der die Ausreißer wiedermit nach Hause nahm. Radfahrer schwer verletzt Ein 19-jährigerRadfahrer erlitt bei einem Verkehrsunfall am15. 8. in Blankenburg schwere Verletzungen.Gegen 20.45 Uhr befuhr ein 24-jähriger Tra-bant-Fahrer die Flaischlenstraße in RichtungKönigsteinstraße. Plötzlich kam von rechts derRadfahrer und kollidierte mit ihm. Der 19-Jäh-rige erlitt einen Sprunggelenkbruch sowie eineKopfplatzwunde und wurde zur stationärenBehandlung ins Krankenhaus gebracht. Nach Verkehrsunfall geflüchtet Am 16. 8.,kurz vor 2 Uhr bemerkten Streifenbeamte inAlt Zepernick in Höhe der Kirche ein umgefah-renes Verkehrszeichen. Von dort verfolgten sieeine Ölspur, die zu einem abgestellten Pkw Ci-

troën führte, der im Frontbereich stark be-schädigt war. Daneben stand ein alkoholisier-ter 52-jähriger Berliner mit 1,95 ‰. Eine Blut-probe wurde entnommen, der Führerscheinsichergestellt und Anzeigen aufgenommen. Verdacht der Brandstiftung Am 16. 8. gegen17.30 Uhr brannte es in Zepernick in der Schö-nerlinder Straße. Unbekannte hatten hier ca. 4ha Heidefläche in Brand gesetzt. Von 18 bis20.30 Uhr wurde die Straße voll gesperrt, dadie Flammen zeitweise eine Höhe von 6 m er-reichten. Ein Mitglied der Freiwilligen Feuer-wehr wurde bei den Löscharbeiten verletztund musste ambulant behandelt werden. DiePolizei bittet um Zeugenaussagen. Hinweisean die Polizeiwache Bernau, Tel. (03338) 36 10.Einbruch verhindert Ein Zeuge beobachtete,wie am 19. 8. zwei Jugendliche, ein Mädchenund ein Junge, über eine Dachluke in eineWohnung in der Bucher Straße in Zepernickeindrangen und alarmierte sofort die Polizei.Die Mieterin der Wohnung war nicht anwe-send. Die Polizeibeamten stellten die Ein-dringlinge in der Wohnung. Diebesgut, wieHandys und ein Gameboy lagen schon zurMitnahme bereit. Eine Anzeige wurde aufge-nommen und die Jugendlichen den Elternübergeben.

menarbeit der Charité Berlinund der Université René De-cartes, Paris, ergeben. Für dengeplanten Gipfel förderlich er-wiesen hätten sich auch dieguten, zum Teil freundschaft-lichen Beziehungen zwischender Charité zu allen namhaf-ten internationalen wissen-schaftlichen Institutionen die-ser Welt, so Ganten. Genausowichtig wie diese Verbindun-gen sei außerdem die breit ge-fächerte und Unabhängigkeitgewährende Unterstützungdes Gipfels durch eine Vielzahlprominenter Sponsoren undStifter aus Wirtschaft, Wissen-schaft und Politik. Vertreterder G8-Staaten aus Politik undWirtschaft, Mitarbeiter be-

deutender Wissenschaftseinrichtungen,nationaler Akademien, der großen medizi-nischen Zentren dieser Welt werden anste-hende gesundheitspolitische Fragen –auch die gesundheitlichen Folgen des Kli-mawandels – analysieren und Lösungsstra-tegien erarbeiten. »Was wir leisten wollen und was dringendgeleistet werden muss, ist eine an den ele-mentaren Bedürfnissen der Menschheitorientierte Arbeit. Gesundheit ist für dieBevölkerung ein wesentlich hautnaheresThema als Bankbilanzen oder Autos. DerGesundheitsgipfel muss die Sorgen derMenschen transparent machen und aufvorrangige Bedürfnisse eine Antwort su-chen.«

Gesundheitsversorgung für jedermann istein hoher und humaner Anspruch. Ange-sichts der demografischen Entwicklung,im Hinblick auf die Veränderung der Al-tersstruktur und einer beschleunigten Zu-nahme der Weltbevölkerung erscheinendie enormen gesundheitspolitischen Auf-gaben kaum lösbar, außerordentlichschwierig und einer Sisyphusarbeit nichtunähnlich. Es wird viel Geld und Anstren-gung kosten, als elementarste Vorausset-zung für Gesundheit den Hunger in derWelt zu bekämpfen. 2008 ist die Zahl derHungernden um alarmierende 40 Prozentauf ungefähr 963 Millionen Menschen ge-stiegen. Zu den besonders Leidtragendengehören die Kinder. Andererseits entwi-ckelt sich die Vielzahl der Wohlstands-krankheiten in den Industrieländern zu einer erheblichen Belastung des Gesund-heitsbudgets. Die Bekämpfung von Aids,Tuberkulose, Malaria, neuen Infektions-krankheiten, Epi- und Pandemien (insbe-sondere die »Schweinegrippe«) sind weite-re, wichtige Aufgaben. Es müssen dieUrsachen für die steigende Zahl psychi-scher Störungen gefunden und nach ent-sprechenden Therapien gesucht werden.Darüber hinaus sollen beachtliche, der Ge-sundheit dienende Innovationen auf demGebiet der Medizintechnik und Pharmaziemöglichst schnell, weitgehend und nachMöglichkeit allen Menschen zugänglichgemacht werden. Prof. Detlev Ganten: »Bei allem Bewusst-sein für die gegenwärtige schwierige Lagedarf nicht übersehen werden, dass Ge-sundheit nicht nur Geld kostet, sondernrichtig organisiert, ein bedeutender volks-wirtschaftlicher, zur Zeit sogar der größteWachstumsfaktor in der Bundesrepublikist. Die Menschen geben für ihre Gesund-heit mehr Geld als für Autos und alles mög-liche andere aus. Aber bisher wird das Po-tenzial dieses Wirtschaftszweiges nochnicht hinreichend wahrgenommen. Esfehlt bisher auch eine enge Vernetzung vonPolitik, Wirtschaft, Industrie, Wissenschaftund Medizin. An dieser ein wenig vernach-lässigten Grundlage für eine ›Evolution derMedizin‹ muss nachdrücklich gearbeitetwerden. Das ist auch ein Grund, warum wirFachleute aus Wirtschaft und Finanzpolitikmit ›ins Boot‹ geholt haben. Wir denken,dass der Gesundheitsgipfel Einfluss auf ei-ne bessere Aufstellung künftiger Gesund-heitssysteme haben wird und wir dem uni-versellen Menschenrecht auf GesundheitSchritt für Schritt näher kommen werden.«

Rosemarie Pumb

Lernen, lernen und nochmals lernen…

Anfang September ist eswieder soweit. Beine-

baumelnd hocken die ange-henden ABC-Schützen aufviel zu hohen Stühlen undglauben dem Festredner hin-ter dem Pult jedes Wort. So-fern sie ihm überhaupt zu-hören, denn eigentlich istihnen der Inhalt der großenTüte jetzt viel wichtiger. In-stinktiv scheinen die kleinenRacker zu spüren, dass ir-gendwas im Busch ist, wennman ihnen freiwillig eine sogroße Menge Spiel- und Süß-kram überlässt. Deshalb sindsie an diesem Tag auch so eigenartig artig.Aus den Augenwinkeln beobachten sieden Redner beim Verlassen der Bühne. Ober wohl immer so freundlich lächelt wieheute, wo Mama und Papa dabei sind?Freilich sind Lehrer – entgegen anders lau-tenden Gerüchten – ja auch irgendwoMenschen. Mal sind sie gründlich, malunergründlich, mal reizend, mal gereizt,mal launisch, mal gut gelaunt. Als Elterneines Schulkindes genießen wir es, denLehrern von Angesicht zu Angesicht ge-genüberzutreten. Schließlich sind wir jetztgroß und mindestens (!) genau so erwach-sen wie sie. Mehr noch, am Elternabendwerden wir nicht mit Schimpfe sparen,falls das Hochbegabtheitspotenzial unse-res Schützlings angezweifelt wird. »Wie bitte? Unser Kind bekommt auf demZeugnis eine Sechs in Deutsch? Na, guteFrau, da muss ja wohl ein Fehler vorlie-gen!« Wehe, wenn die junge Lehrerin sichzu einer kessen Antwort erdreistet, wie:»Ein Fehler? Von wegen! Allein im letztenDiktat waren es siebenundzwanzig!« Abereigentlich kann sie sowieso sagen, was siewill. Unser allgemeines Urteil über dieLehrerschaft ist längst gefällt: überbezahlt,inkompetent,voreingenommen und sechsMonate im Jahr krank.Doch nicht nur zwischen Eltern und Leh-rern sind die Bandagen härter geworden.Auch die Kinder werden für den Schul-All-tag kräftig gedrillt und ordentlich heraus-geputzt. Nichts gegen Scout-Ranzen, Adi-das, Puma & Co. – doch wenn deren Besitzsogar schon unter Erstklässlern zum un-

verzichtbaren Statussymbolavanciert, dann ist mächtigwas faul. Wenn die Freund-schaft zweier kleiner Jungengetrübt wird, weil einer derbeiden in den Ferien nichtam Mittelmeer war, sondern»nur« bei der Oma in Meck-lenburg, dann sind es nichtdie beiden Jungs, denen malordentlich der Kopf gewa-schen gehört. Psychologen fanden heraus,dass sich heutzutage rund 60Prozent aller Kinder über einGeschenk kaum noch längerals 24 Stunden freuen. Da-

nach fliegt es auf den Haufen zu dem an-deren Plaste-Müll und Kuschelkram.Gleichzeitig wächst die Zahl der unerfüll-ten Wünsche bei den Kindern stetig an. Paradox? Nein, nur logisch. Manche Elternscheinen etwas missverstanden zu haben,als es hieß, man solle den Kindern »Werte«vermitteln. Allerneueste Hightech-Han-dys stecken in den ausgebeulten Taschenvon kleinen Hosenscheißern, die wederschriftlich subtrahieren können, noch einunfallfreies Diktat hinbekommen. Wenwundert’s da, dass diese armen Geschöpfeirgendwann nur noch quengeln und mitreinweg gar nichts mehr zufrieden sind.Und was dann? Eine spannende Frage.Fest steht, wenn die lieben Kleinen größerwerden, dann suchen sie sich ihre »Kicks«.Garantiert. Dabei wäre, zumindest was die Klamot-tenfrage angeht, alles so einfach. Unsereeuropäischen Nachbarn machen es unsvor. Ein schickes Schul-Sweatshirt bei-spielsweise, mit poppigem Aufdruck, wäreallenfalls so teuer wie ein Marken-Turn-schuh (wohl bemerkt: ein einzelner).»Carl-Gustav-Maria-von-Eiermann-Grundschule – Ich bin dabei!« Der Stolzund der Zusammenhalt der Kinder wach-sen und der gegenseitige Neid verschwin-det. Genial, oder? Hoffen wir, dass es auch im neuen Schul-jahr genug Eltern geben wird, die sichtrotz allen Konsum-Getöses nicht abbrin-gen lassen, ihren Kindern wirklich wichti-ge Dinge des Lebens beizubringen. Zuwünschen wäre es allen Beteiligten.

M it Hilfe eines 20-köpfigen Teams ausGeburtshelfern, Hebammen, Anäs-

thesisten, Kinderärzten und Kinderkran-kenschwestern sind bereits am 24. Juli um8.36, 8.37 und 8.38 Uhr Phillip (1580 g), Jas-min (1080 g) und Florian (1480 g) im HELIOS Klinikum Berlin-Buch gesund zurWelt gekommen. Mareike F. und André K.aus Berlin-Hohenschönhausen sind diestolzen Eltern der Drillinge.Die Geburt verlief ohne Komplikationen.

Im Minutentakt wurden die Neugeborenenvon Prof. Dr. Michael Untch, Chefarzt derKlinik für Gynäkologie und Geburtshilfe,per Kaiserschnitt entbunden. Im HELIOS Klinikum Berlin-Buch wurdeim Juni eine zweite Wochenstation eröff-net, so dass nun 35 Betten für Wöchnerin-nen und Risikoschwangere zur Verfügungstehen. 2008 gab es im Klinikum 1823 Ge-burten – darunter waren über 200 Frühge-burten.

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Jörg-Peter Malke über den

»Ernst des Lebens«

GEDANKEN ZUR ZEIT

POLIZEIBERICHT

Am 13. 8. gegen 22.45Uhr lenkte BusfahrerSiegmund F. (54) einen»Doppeldecker« der Linie 150 von OsloerStraße nach Buch. Di-rekt über seinem Fahrer-sitz nimmt er rumoren-de Geräusche von rol -lenden, leeren Bierfla-schen wahr, Zigaretten-rauch wabert vom Ober-deck nach unten. DerFahrer hält und gehtnach oben. Hier sieht erden betrunkenen Tilo L. (29) aus Buch, dermutwillig gegen alle Regeln im öffentlichenNahverkehr verstößt und stellt ihn zur Rede. Erfordert ihn auf, die Flaschen einzusammelnund den Bus sofort zu verlassen. Doch der Rü-pel denkt gar nicht daran, beschimpft denFahrer – der auch in Buch wohnt – in übelsterWeise. Siegmund F. geht nach unten, will amFahrersitz Alarm auslösen. Der Betrunkenepoltert schimpfend hinter ihm her und verletztden Fahrer mit einem Kopfstoß mitten ins Ge-sicht. Womit der Angreifer wohl nicht rechne-te – Siegmund F. springt von seinem Sitz und»legt sich den Randalierer zurecht«, wie er spä-ter bemerkt. Mehrere Fahrgäste kommen demblutenden Fahrer zu Hilfe und halten den

Täter fest, bis die inzwi-schen alarmierte Polizeinach 10 bis 15 Minuteneintrifft, dem Opferkommt es wie eine Ewig-keit vor. Die Beamtennehmen den Rowdy – derin Buch durchaus keinunbeschriebenes Blattist – fest und auch gleichmit. Inzwischen wird ge-gen ihn wegen Körper-verletzung und Beleidi-gung ermittelt. DerFahrer wird irgendwann

wieder seinen Dienst antreten können, aller-dings »mit gemischten Gefühlen«, wie er zu-gibt. Seit 1996 sitzt er auf dem »Bock«, emp-fand anfangs den Job als glückliche Ent -scheidung in seinem Leben. Das jüngste Vor-kommnis, aber auch die ständig zunehmen-den Provokationen, Beleidigungen und Über-griffe auf das BVG-Personal, haben SiegmundF., der bei Kollegen und Fahrgästen als beson-nen und freundlich gilt, nachdenklich ge-macht. Auch die gutgemeinten Antistress-Schulungen, an denen er schon teil ge -nommen hat, bleiben auf viele Fragen die Antworten schuldig. Aber das Sicherheits -bedürfnis der Fahrer wächst – nicht nur beiSiegmund F. aus Buch. S. Endruweit

Prof. Dr. Detlev Ganten ist Initiator und

Präsident des ersten World Health Summit

Forscherschloss Berlin: Antrag wird geprüft

Drillinge geboren

Der erste Tag des Gipfels dient der Analy-se geopolitischer Strategien für globalegesundheitliche Fragen. Dabei geht es u. a. um den Kampf gegen Pandemienwie die kürzlich erstmals aufgetretene»Schweinegrippe« und die Bezahlbarkeitdes rasanten medizinischen Fortschritts.Hier knüpft die Diskussion am zweitenTag an. Wie können medizinische Ent-deckungen möglichst schnell großen Be-völkerungsteilen zugute kommen? Werkann künftig den medizinischen Fort-schritt bezahlen? Thema des dritten Tagssind wirkungsvolle Maßnahmen gegendie heranrückenden Gesundheitskrisendes 21. Jahrhunderts. Die Gesundheits -systeme müssen sich auf einen Ansturmalter Menschen genauso vorbereiten wieauf die Folgen des Klimawandels.

GIPFEL-THEMEN

Brutaler Übergriff auf Bucher Busfahrer

Ausschnitt aus der »BZ« vom15. 8.2009

Schwanebecker initiierte Weltgesundheitsgipfel

Pankows Bezirksbürgermeister MatthiasKöhne, der dem Projekt ForscherschlossBerlin skeptisch gegenübersteht, hatteMitte Juni auf Druck der Bezirksverordne-tenversammlung den GA-Antrag auf euro-päische Fördermittel für das bundesweiteinmalige »Wissenschaftmuseum« (»BB«berichtete) bei der Senatsverwaltung fürWirtschaft, Technologie und Frauen ord-nungsgemäß eingereicht. Er wolle in en-gem Kontakt mit den Projektakteuren inBuch bleiben, hatte er nunmehr erklärt.Während eines kurzfristig anberaumtenGesprächs Ende Juli beim Wirtschaftsse-nator Harald Wolf informierten sich die

Projektbetreiber Dr. Gudrun Erzgräbervon der Zell GmbH und HauptsponsorAndreas Eckert vom Unternehmen Eckert& Ziegler in Buch über das Voranschreitender Prüfung. Sie nutzten die Gelegenheit,um erneute Vorschläge zur Minimierungeventueller Risiken zu unterbreiten, dieder Senator anerkennend aufnahm. Erversprach eine unvoreingenommene, zügige Prüfung des Antrags. Etwa 27,4 MioEuro Investitionskosten müssen in dasForscherschloss investiert werden, davonsind 2,2 Mio Euro Eigenmittel, die als Ab-sichtsbekundungen (letter of intends) be-reits zur Verfügung stehen. K. S.

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Sie haben die WahlAm 27. September wird in Deutschland der neue Bundestag gewählt.

Auch die Landtage von Schleswig-Holstein und Brandenburg werden neu bestimmt.»BB« stellt die wichtigsten regionalen Direktkandidaten (Erststimme) vor.

4 SEPTEMBER 2009 Themen des Monats

SPDWolfgang Thierse (65)geb. in Breslau; wohnt in Prenz-lauer Berg, verh.,1998–2005 Bun-destagspräsident, danachVize-Präsident

Pankow ist ein bunter, leben-diger Bezirk, in dem Bildung,kulturelle Vielfalt und Krea-tivwirtschaft besonders wich-tig sind. Ich setze mich dafürein, dass mit BundesmittelnSchulen saniert, Kitas ausge-baut und Betreuungsangebo-te erweitert werden, und dassdurch den ökologischen Um-bau und durch innovativeTechnologien zukunftsträch-tige Arbeitsplätze in Pankowentstehen. Durch Verbesse-rung der rechtlichen und so-zialen Rahmenbedingungensoll sich die Kultur- und Krea-tivwirtschaft in Pankow wei-ter entwickeln können.

CDUGottfried Ludewig (26)geb. in Bonn; lebt in Berlin. Dokto-rand an der TU Berlin, Vorsitzenderdes Rings Christlich Demokrati-scher Studenten Deutschlands.

Politik sollte das Ziel haben,jeden Menschen in seinen in-dividuellen Chancen zu un-terstützen und ihm in Notla-gen zu helfen, ohne in zudetaillierte Vorschriften zumünden. Der Staat ist in er-ster Linie gefragt, Freiräumefür die Bürger zu schaffen.Wir brauchen genug Grund-schulplätze in Pankow undgute Betreuung durch Lehrer.Um attraktiv als Wirtschafts-standort zu bleiben, ist dieEntlastungsstraße Tangentia-le Verbindung Nord notwen-dig. Ich setze mich für die Re -alisierung des »Life ScienceCenters« in Buch ein.

Die LinkeStefan Liebich (36)geb. in Wismar, lebt seit 1983 inBerlin. Früherer Vorsitzender derBerliner PDS, Fraktionsvorsitz im Abgeordnetenhaus seit 2002.

Die aktuelle Finanz- u. Wirt-schaftskrise verlangt auch ei-nen Schutzschirm für dieMen schen: Arbeitsplätzemüssen gesichert, neue ge-schaffen werden. Mit Investi-tionen in der Bildung und inerneuerbare Energien kanndies gelingen. Wir wollen ei-nen gesetzlichen Mindest-lohn einführen und damit dieBinnennachfrage ankurbeln,der Altersarmut vorbeugenund den Staat von aufstock -enden Transferleistungen ent- lasten. Die, die mehr haben,müssen mehr Steuern zahlen.Ich sage: Abrüstung stattBundeswehr in aller Welt.

Bündnis 90/GrüneHeiko Thomas (40)geb. 1969 in Wuppertal, wohnt inBerlin, Fraktionsgeschäftsführervon Bündnis 90/Die GRÜNEN imBerliner Abgeordnetenhaus

Mein Ziel ist es, mich im Bun-destag für die Interessen derBürgerinnen und Bürger un-seres lebendigen und aufre-genden Bezirks einzusetzen.Ich möchte ein echter An-sprechpartner sein, der denBezirk gestalten will: Men-schen und Initiativen zusam-men bringen, die lokale Wirt-schaft stärken und sich fürneue Jobs engagieren. DerBezirk Pankow braucht mehrFrei-Räume für Kinder undJugendliche. Der Bezirkbraucht ein neues Verkehrs-konzept. Die Lebensqualitätgilt es zu bewahren und wei-ter zu verbessern.

FDPDr. Martin Lindner (45)geb. in Grünwald, lebt in Berlin,Rechtsanwalt, Fraktions vor -sitzender der FDP im BerlinerAbgeordnetenhaus

Die Rollenverteilung ist klar:Der Staat ist Schiedsrichter,die Mitbürger sind die Akti-ven auf dem Spielfeld! UnsereMetropole verdient eine Re-gierung, die die Potenziale ih-rer Stadt erkennt und nutzt –und keine Mangelverwaltungbetreibt. Der Staat soll unsBerlinern unsere Stadt zu-rückgeben. Er schafft kleinka-rierte Vorschriften. Folge: ei-ne kaum bezahlbare Ver wal-tung. Für exzellente Bildung,Kultur, innere Sicherheit undsaubere Straßen bleibt wenigübrig. Ich kämpfe für deutlichweniger, dafür aber klare, ver-bindliche Regeln.

BUNDESTAGSWAHL: WAHLKREIS 77, BERLIN-PANKOW

SPDRavindra Gujjula (55)geb. in Kanigiri (Indien), lebt seit1974 in Deutschland, zwei Kinder,Internist mit eigener Praxis, Mit-glied des Landtages Brandenburg

Politiker müssen, so oft esgeht, das Gespräch mit denMenschen suchen. Gemein-sam gestalten geht nur, wennPolitiker hinhören. Gerechtig-keit und Solidarität – für michHerzensanliegen! Allen dieChance auf bestmögliche Bil-dung zu geben ist eine dergroßen Aufgaben der Zukunft.Ehrenamt braucht wirklicheAnerkennung. Gerade in Zei-ten weltweiter Krisen ist eswichtig, sich nicht nur umsich selbst zu kümmern. Wol-len wir auf Dauer sicher le-ben, müssen wir mit unserenNachbarn (z. B. Polen) engzusammenarbeiten.

CDUH.-G.vonderMarwitz (48)geb. in Heidelberg, lebt in Vierlin-den, verh., vier Kinder, Landwirt,Fraktionvorsitzender des Kreista-ges MOL, Gemeinderat Vierlinden

Schwerpunkte sehe ich in derStärkung der Familie, der re-gionalen Wirtschaftsförde-rung und der Reform der Ver-waltungsstrukturen. MeineZiele: die brandenburgischeIdentität schärfen, Kultur undDenkmalpflege unterstützenund Werte be wahren. Es istnötig, den Anteil regenerativerEnergien zu erhöhen. Ich bingegen ein CO2-Endlager inBrandenburg. Den Anbau undVertrieb heimischer landwirt-schaftlicher Produkte will ichfördern. Ich unterstütze: art-gerechte Tierhaltung, klima -schonende Bewirtschaftungund Ausbau der Bioenergie.

Die LinkeDr. Dagmar Enkelmann (53)lebt in Bernau, verh., drei Kinder,Dipl.-Historikerin, Mitglied desBundestages (1. ParlamentarischeGeschäftsführerin)

Die Linke ist die Partei der so-zialen Gerechtigkeit und dieFriedenspartei. Ich habe mei-ne ganze Kraft in den Aufbauund die Entwicklung der Frak -tion gesteckt. Wichtig ist mir,die Arbeit, die wir im Bundes-tag leisten, in unseren Wahl-kreisen, bei Kontakten mitGewerkschaften, Verbänden,Initiativen den Bürgerinnenund Bürgern nahe bringen.Zu tun bleibt vor allem dieprogrammatische Arbeit unddie Entwicklung tragfähigerkonzeptioneller Alternativen.DIE LINKE soll die Partei fürden Alltag, die Partei zum An-fassen bleiben!

Bündnis 90/GrüneThomas Dyhr (51)lebt in Berlin, verh., zwei KinderKriminalbeamter im Bereich derWirtschaftskriminalität Es ist es gut, wenn außerhalbder Politik gewonnene Erfah-rungen durch »frische Leute«in den Bundestag einziehen.»Meck ern« bewegt nichts,sondern nur politisches En-gagement! Wir können Kon-zepte erarbeiten, um das The-menfeld Innere Sicherheitsachgerecht zu füllen. MitSymbolpolitik kann ich weniganfan gen, ich vertraue aufwirksame Kontrollen undspürbare San k tio nen bei Re-gelverstößen. Steuermittelversick ern in Lecks – wegenzu nach sichti ger Rechtsan-wendung gegenüber der Wirt-schaft. Ich will an der Schlie-ßung dieser Lecks mitwirken.

FDPDr. Guido Beier (42)geb. in Neubrandenburg, lebt inStrausberg, ein Sohn, Koordinatoran der TU Berlin, stellv. Vors. desKreisverbandes MOL

Sozialpolitik muss sich zuerstmit den Menschen befassen,erst in zweiter Linie mit Geld.Wir wollen mit dem liberalenBürgergeld eine Grundsiche-rung für Alle. Ziel ist, dass dieMenschen mehr Verantwor-tung für sich selbst und Ande-re übernehmen. Wir wollenmehr Netto vom Brutto fürmehr Wachstum, Arbeitsplät-ze und Wohlstand, mehr Frei-heit durch starke Bürgerrech-te, mehr Bildung für mehrZukunftsperspektiven, mehrWettbewerb, weniger Ideolo-gie in der Umweltpolitik so-wie mehr Vertrauen durch in-ternationalen Dialog.

BUNDESTAGSWAHL: WAHLKREIS 60 MÄRKISCH-ODERLAND, BARNIM II

SPDBritta Stark (46)geb. in Bernau, lebt in Zepernick,verh., zwei Kinder, InnenpolitischeSprecherin im Landtag, Ortsbür-germeisterin von Zepernick

Ich bin in unserem LandBrandenburg aufgewach-sen, liebe es und will dazubeitragen, dass es sichweiterhin gut entwickelnkann. Meine Ziele sind:So-ziale Gerechtigkeit, Min-destlöhne,weniger Arbeits-lose, mehr gut ausgebilde-tes Personal in Kitas undSchulen und – keine Nazisim Landtag! Meine Wahl-kreis-Ziele: Bahnhofsanie-rungen in Bernau undPanketal, Ortsentlastungs-straße für Bernau, Radwe-ge zwischen Bernau–Pan-ketal und Unterstützungvon Unternehmen u. a.

CDUProf. Dr. Sabine Friehe (49)geb. in Cäciliengroden, lebt in Ze-pernick, verh. zwei Kinder; Juri-stin, Prof. an der FHS des Bundesf. öffentl. Verw., Kreistagsmitglied

Unsere Partei hat eine er-folgreichePolitik für Bran-denburg geleistet hat: sin-kende Arbeitslosigkeit,bessere PISA-Ergebnisseund mehr Sicherheit. Mei-ne Schwerpunkte: Famili-en-, Schul- und Rechtspo-litik. Ich setze mich dafürein, dass die Verwaltungeinfach, effizient, schnellfunktioniert. Wir müssenBildungseinrichtungen fitfür die Zukunft machen,sie sollen wohnortnah vor -handen sein. Ich setzemich ein, dass die Kreis-musikschule ihren Stand-ort in Panketal ausbaut.

Die LinkeRalf Christoffers (52)geb. in Rostock, lebt in Bernau,verh., fünf Kinder, Dipl.-Gesell-schaftswissenschaftler, stellv.Fraktionsvorsitzender im Landtag

Es ist möglich, für unsereVorschläge nicht nur ge-sellschaftliche Unterstüt-zung, sondern politischeMehrheiten auch aus derOpposition heraus zu fin-den. Die LINKE verbindetin ihren politischen Kon-zepten soziale Verantwor-tung, wirtschaftliche Ver-nunft, finanzielle Stabili -tät und Nachhaltigkeit amkonsequentesten. Daranmöchte ich im Landtagweiter mitarbeiten undmit dafür sorgen, dass diewir eine einflussreichepolitische Kraft in Bran-denburg bleiben.

Bündnis 90/GrüneStefan Stahlbaum (39)geb. in Bernau, lebt in Zepernick,verh., zwei Kinder, Dipl.-Sozialar-beiter, Sprecher d. Regional-und Kreisverb., Gemeindevertreter

Brandenburg verdientmehr als die »Schnarch-nasen-Politik« der letztenJahre. Ich bin direkt, krea-tiv, sozial und voll (erneu-erbarer) Energie. Ich setzemich für mehr Lehrer undErzieher ein, erneuerbareEnergien, Ausbau desÖPNV, bedarfsdeckendeGesundheitsversorgung,soziale Gerechtigkeit undgegen neue Tagebaue undGentechnik. Im Wahlkreisstehe ich für behutsameOrtsentwicklung, Erhaltder Naturschätze, kurzeWege und Sicherung derSchul standorte.

FDPPeter Pick (53)geb. in Kassel, lebt in Zepernick,verh., selbst. Unternehmer, Mit-glied im Kreisverband Barnim,Gemeindevertreter in Panketal

Gesunder Menschenver-stand hat noch nie ge-schadet … in diesem Sin-ne bringe ich mich ein.Ich will: Brandenburg le-benswerter machen, ideo-logischen Unsinn verhin-dern und der Jugend eineChance geben. In mei nemWahlkreis will ich die Ver-kehrssituation verbessernund eine bessere Zusam-menarbeit zwischen Ber-nau und Panketal errei-chen. Ich trete ein fürLeistung, die sich lohnenmuss, einen starken Mit-telstand und eine gesun-de Wirtschaft.

LANDTAGSWAHL: WAHLKREIS 14, BARNIM II

n Gewinn für Kita

KAROW – Der Kindergarten und sein Fa-milienzentrum in der Busonistraße inKarow haben an der familymanager-Akti-on von real teilgenommen – und gewon-nen. Nun freut sich das Team der Einrich-tung der Kindergärten NordOst über 1 000 Euro und wird sie für den weiterenAusbau des Familienzentrums einsetzen.

n Tag der offenen TürBUCH – Am 3. 9. lädt die Frauenberatung»BerTa«, Albatros e. V., von 11 bis 19 Uhrzu einem Tag der offenen Tür in die Karo-wer Str. 6 ein. Ab 11 Uhr informierenFrauenberatung und Kinderbetreuungs-vermittlung »Bucher Zwerge« über ihreAngebote und offerieren einen Imbiss. Ab11.30 Uhr präsentieren sich die Einrich-tungen des Beratungshauses: Erzie-hungs- und Familienberatungsstelle Pan-kow, »Beratung + Leben« (Familienbera-tung) sowie Neuhland e. V. Um 13.30 Uhrwerden die regionalen Projekte und An-gebote des Vereins Albatros vorgestellt:Selbsthilfe- und Nachbarschaftszentrumim Gesindehaus, Zuverdienst für psy-chisch Kranke, »Bucher Bote«, Senioren-treff Buch, Stadtteilzentrum im Turm Ka-row, Freiwilligenagentur Buch/Karow/Blankenburg, Mobidat und Integrations-lotsinnen. Gegen 19 Uhr klingt die Veran-staltung mit dem Seniorinnenchor Buchund dem Verein »Bucher Frauen« aus.

nMehr Zivilcourage!PANKOW – Das Bezirksamt Pankow ver-urteilt entschieden den rechtsextremi-stisch-rassistisch motivierten Vorfall, bei

dem kürzlich eine 26-Jährige und ihr 31-jähriger Partner verletzt wurden. Das Be-zirksamt sichert den Betroffenen Unter- stützung zu und ruft auf, hinzuschauenund Einhalt zu gebieten. In Pankow dürfekein Platz sein für rechtsextremes, diskri-minierendes und rassistisches Verhalten.

n Freiwillige gesucht! BLANKENBURG – Am 12. 9. bietet der 9. Berliner Freiwilligentag vielfältige Mit-Mach-Aktionen. . Die Albert SchweitzerStiftung – Wohnen & Betreuen in Blan-kenburg bietet die Aktionen »Ich und Du– Menschen mit psychischen Beeinträch-tigungen laden ein zu Kunst-und Haus-führung, Gesprächen und großem Buf-fet« und »Werkeln im Spätsommer –Balkongitter in der Seniorenwohnstätteabschmirgeln und neu streichen« an. In-teressierte melden sich bei: Steffen Ge-ster, Tel. 47 47 74 17.

n 6. BarnimBau Bernau BERNAU – Die am 19. und 20. 9. stattfin-dende 6. BarnimBau Bernau wird in denAusstellungsbereichen Bauen, Energieund Umwelt ein breit gefächertes Ange-bot präsentieren. Eine Schau »Wohn-Idee« erweitert das Angebot. Im SportFo-rum Bernau werden mehr als 100 aus-stellende Unternehmen erwartet. Varian-ten von Fertig- und Massivhäusern sindzu sehen. Zweiter Komplex sind Bauele-mente, Geräte und Materialien für Haus-besitzer, die Renovierungs- oder Erweite-rungsarbeiten planen. Alternative Ener-giesysteme sowie Energieeffizienz bildeneinen dritten Angebotsbereich. Infos:www.BarnimBau.de oder Tel. 94 41 77 94.

Feuerwehr-Hochzeit mit »Hindernissen«

E ine nicht alltägliche Über-raschung erlebten Eva und

Tim Peschke am 8. Augustnach ihrer Trauung in der Bu-cher Schlosskirche. Kamera-den der Freiwilligen Feuer-wehr Karow, der Tim seit zweiJahren angehört, ehrten dasPaar mit einem Spalier, hattenaber auch einige Hindernisseparat. So galt es, einen Mehr-fachknoten zu lösen, einenStamm zu zersägen und einFeuerchen zu löschen, ehe derstellv. Wehrleiter Andreas Mül-ler und Jugendwart Sven Bi-schofmit den Frischvermähl-ten auf eine glückliche Zu- kunft anstoßen konnten. S. E.

ENTLANG DER PANKE

Außerdem treten an: Jörg Hähnel (NPD), Daniel Köppen (BüSo), Jürgen Bernsen (für eine faire Familienpolitik, für ein faires Leben), Holger Brandt (Willi-Weise-Projekt)

Außerdem treten an: Dr. Kersten Radzimanowski (NPD), Dr. Dirk Weßlau (Weßlau – unabhängig), Bernd Semmerau (Willi-Weise-Projekt)

berlinliebich.

Stefan Liebich in Blankenburg: Sonntag, 13. September, 11.00–13.00 Uhr im Café Madlen, Alt-Blankenburg 44www.berlinliebich.de

Am Montag, dem 17. August, fand eineSondersitzung der Gemeindevertre-

ter in Panketal statt. In erster Linie solltees – so ging das Gerücht – um die Neube-setzung von Ausschüssen gehen, nach-dem kürzlich die neue Fraktion »Wir fürPanketal« gegründet worden war. In ihrhaben sich die beiden CDU-Abgeordne-ten Dr. Sigrun Pilz und Dr. Karl-HeinzFittkau zusammengefunden, nachdemsie wegen persönlicher Streitereien mitdem Fraktionsvorsitzenden die CDU-Fraktion verlassen hatten. Bei nur geringem Publikumsinteresse (10ZuhörerInnen) stellte Bürgermeister Rai-ner Fornell klar, dass der eigentlicheGrund der Sitzung die Sanierung bzw. derAusbau der Zepernicker Gesamtschulesei. Man hatte die Beschlussvorlage zu-rückgewiesen und war nach zwei Stun-den ohne Ergebnis in die Pause gegan-gen. Dennoch war es zu einer langen

sachlichen Diskussion um ein unerwar-tet komplexes Thema gekommen, das dieVarianten Total- oder Teilabriss bis zumAnbau »zu ebener Erde« oder »in die Hö-he« umfasste. Ein baldiger Kosten- undPlanungsvergleich soll Klarheit schaffen.Auch nach der Pause ging es friedlichweiter – ein befürchteter Kampf um dieAusschussbesetzungen blieb aus. DerHauptausschuss wurde um einen Sitzvon 8 auf 9 Mitglieder erweitert. Und das– fast – einstimmig bei Enthaltung der»CDU-Fraktion« (inklusive Freie undFreiheitliche). Dr. Sigrun Pilz von derFraktion »Wir für Panketal« wird einenSitz im Hauptausschuss übernehmen.Vorher hatte Dr. Karl-Heinz Fittkau eineErklärung über die – vorwiegend persön-lichen – Gründe der Abtrennung, dieSchwierigkeit der Namensbildung unddie Ziele der Fraktion abgegeben.

Hubert Hayek

Sondersitzung in Panketal

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Neue NofretetenVor der Schwanebecker Deponie sind weitere Kunstobjekte zu entdecken

Themen des Monats 5SEPTEMBER 2009

DIE VERBORGENEN REIZE VON PANKETAL

»BB« GRATULIERT... den Bucher Jubilaren Dr. Dorothea Lenz-Kopplin, Ruth Maschinsky, Helga Schulz, GerdSpahn, Edith Stubenrauch, Ruth Wachtel und Waldemar Wagner zum 80., Christa Gottschalk,Waldemar Krüger, Elisabeth Mallach, Dr. Johanna Mateev und Elfriede Neubauer zum 85.,Heinz Hoffmann und Dorothea Kohls zum 90., Char lotte Purfürst zum 91., Anna Beckmannzum 93., Walter Otremba und Hildegard Simon zum 96., Emma Szereik zum 97., Lucie Freitagzum 99., Ruth Fliegner zum 100. (!) sowie Hertha Crisandt zum 104. (!) Geburtstag.Auch die So-zialkommission Buch gratuliert herzlich!… den Panketaler Jubilaren Annemarie Damerow, Günter Deß, Ruth Dufft, Astrid Geißler,Irmgard Geisler, Johanna Hickel, Dr. Joachim Krzeneiessa, Brigitte Neubauer und Heinz Win-de zum 80., Hildegard Fleischer, Edith Hunger, Günther Hunger, Elfriede Lehmann, EdithScholz und Waltraud Staeck zum 85., Käthe Bresch, Marta Link, Elvira Röhlig, Hildegard Sabeund Hildegard Ziebarth zum 90., Margarete Buckow, Elly Humger und Elisabeth Pagel zum91., Gertrud Lutosch und Erika Pietzka zum 93., Ella Groegor zum 94., Frieda Ebel und IrmaKonzack zum 96., Grete Schneider zum 97. sowie Käthe Woldach zum 98. Geburtstag!

Fahrräder für einen guten Zweck

In der Klinik für Kinder- und Jugend-psychiatrie/Psychotherapie des HE-LIOS Klinikums Berlin-Buch könnendank Panketals Bürgermeister Rainer For-nell, zukünftig weitere Freizeitaktivitätenmit dem Fahrrad unternommen werden.Felizitas Meissner, Sozialarbeiterin imHELIOS Klinikum Berlin-Buch und selbstPanketalerin, war in einem lokalen Zei-tungsaufruf auf das Fundbüro der Ge-meinde Panketal aufmerksam geworden.»Nicht abgeholte Fundsachen werdenversteigert oder einem guten Zweck über-geben«, bekam sie auf Nachfrage als Aus-kunft im Panketaler Gemeindebüro.

Rainer Fornell ermöglichte, dass dienächsten drei funktionstüchtigen Fahrrä-der einen neuen Eigentümer fanden. »Ichfreue mich, dass wir dieses Mal die Ju-gendlichen im HELIOS Klinikum Berlin-Buch unterstützen können. Kommendoch einige der Patienten auch aus unse-rer Gemeinde«, erklärte er bei der Über-gabe. »Für gemeinsame Gruppenaktivitä-ten und Ausflüge mit den Patientenkönnen wir die Fahrräder sehr gut nut-zen«, freute sich Felizitas Meissner. Diekleine Gruppe unternahm umgehend dieerste Tour von Schwanebeck aus in Rich-tung Bucher Krankenhaus.Katrin Jarosch

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ENTLANG DER PANKE

n Spuren zu Ruth ZechlinBUCH – Vielen Besuchern ist die kleine,zierliche Komponistin Ruth Zechlindurch ihre Cembalo- und Orgelkonzertein der Bucher Schlosskirche oder im Pan-kower Rathaus vielleicht noch in Erinne-rung. Sie lebte seit den 1970-er Jahren inBuch, Bielkenweg 8 und hat als Kompo-nistin und Hochschullehrerin das deut-sche Musikleben wesentlich geprägt. Am4. August jährte sich der 2. Todestag derin der Nähe von München verstorbenenRuth Zechlin, wo sie seit 1991 lebte. Mehrüber sie ist in dem Buch »SpurenSuche–Frauen in Pankow« zu erfahren. Das Buchenthält 17 Porträts von Frauen, die vom18. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts inPankow lebten. Erhältlich ist der Band inallen Bürgerämtern Pankows und bei derGleichstellungsbeauftragten des Bezirks-amtes gegen eine Spende von 5 Euro. Infos unter Tel. 9 02 95 23 05.

n Oma-und-Enkel-ReisenBUCH – Im Club »Der Alte«, Wiltbergstra-ße 27, werden Reisen an die polnischeOstseeküste vermittelt. Nähere Informa-tionen gibt es hier jeden Donnerstag, 14–16 Uhr, ansonsten unter Tel. (privat) 9 4963 37 bei Frau Kreißig. Freie Plätze sindderzeit noch für die beliebten Oma-und-Enkel-Reisen nach Lukecin zu haben:vom 21. 10. bis 31. 10. 2009 für 299 Euro.Die Fahrt erfolgt im modernen Reisebus,die gesamt Reise ist deutschsprachig be-treut, Tagesfahrt und kulturelle Veranstal-tungen sind eingeplant. Freie Plätze gibt es auch für drei WochenKur an der polnischen Ostsee vom 10.10.– bis 31. 10. für 549 Euro. InformierenSie sich!

n Für den Straßenbau zahlen?BERLIN –Vier- bis fünfstellige Beträgesind keine Seltenheit, wenn Grund-stückseigentümer für den Straßenbau vorihrem Haus zahlen müssen. Flattert einBeitragsbescheid ins Haus, fragt mansich: Ist der Betrag nicht viel zu hoch? Vonden Möglichkeiten der Gegenwehr in sol-chen Fällen handelt das Ratgeberheft»Straßenbau, Siedlungsentwicklung, Bür-gerbeteiligung«, das der Verband Deut-scher Grundstücksnutzer (VDGN) jetzt inüberarbeiteter Auflage vorgelegt hat. Esinformiert u. a. über das Widerspruchs-verfahren oder die Rechtsgrundlagen vonErschließungs- und Ausbaubeiträgen.Das Heft kostet 5 Euro (plus 1 Euro Ver-sand) und kann bestellt werden: VDGN,Irmastr. 16, 12683 Berlin o. Tel. 51 48 88-0.

n Bürgersprechstunden PANKOW – Bezirksbürgermeister Matthi-as Köhne am 1. 9.,16–18 Uhr im RathausPankow, Breite Str. 24A–26. Interessiertesind eingeladen, sich mit Sorgen und An-regungen an den Bürgermeister zu wen-den. Anm.: Tel. 9 02 95 23 01, Mail: [email protected] .

n Rentensprechstunden BUCH – Im September führt DietrichSchneider, Versichertenberater der Deut-schen Rentenversicherung Bund, seineSprechstunden am Samstag, dem 5. und19. 9., ab 8 Uhr im Gesindehaus, Alt-Buch51, durch. Termine: Tel. 96 20 73 41 oder0170/8 11 93 55.Sabine Michael, Versichertenälteste derRentenversicherung Berlin-Branden-burg, führt ihre Sprechstunde am 2. 9.,16–18 Uhr, in der Frauenberatung, Karo-wer Str. 6, durch. Anm.: (033397) 7 23 66.

In jedem Jahr soll eine neue Kollektionaufgebaut werden.« So steht es im »BB«-Artikel von Juli 2008 über die »verborgene«künstlerische Objektgalerie in der Lübe-cker Straße, an der Böschung des Schwa-nebecker Müllberges der BSR. Und deshalbhaben wir bei Bettina und Alfons Weise einJahr später nachgesehen und nachgefragt.Schon von weitem erkennt man, dass eini-ges anders geworden ist: Im Sommer 2008war die Ausstellungsfläche nahezu quadra-tisch. Inzwischen haben die Berliner Stadt-reinigungsbetriebe auf der ehemaligenFreifläche einen kleinen Wald angepflanzt,so dass sich die Aufteilung des Geländesgeändert hat. Jetzt zieht sich die »Freiluft-Galerie« in etwa 150 m Länge an der Lü-becker Straße entlang und mündet in einDreieck von ca. 800 m², so dass insgesamtmehr Platz ist.Das Ehepaar Weise hat bisher 27 Objektewieder oder neu aufgestellt. Einige davonsind die sogenannten Klassiker, die in je-dem Jahr zu sehen sein sollen. Dazu gehö-ren die »Kuhsäule« und die »Kaffeemühle«,die in diesem Jahr neue (Wind-)Flügel er-halten hat. Nahe der Einmündung der Bo-chumer Straße sieht man – in leicht verän-derter Anordnung – die drei Nofreteten, diejetzt Parzen heißen. Bettina Weise hat neue»Panketaler Nofreteten« modelliert, die et-was weiblicher geformt und bunter bemaltsind. Weitere drei neue Nofreteten stehenjetzt auf Rundsäulen als Gruppe an einemTeich, eine vierte auf einer eckigen Säule inder Reihe an der Lübecker Straße.Die Objekte sind eine Mischung aus Fol -klore und abstrakter geometrischer Sym-bolik. Ein Nachbar hat für das gesamte En-semble die Bezeichnung »Säulenpitto-resken« erfunden. Der Plastikstorch ausPolen auf einer spiralig bebänderten Säuleist bewusst Kitsch. Die beiden Schaufen-sterpuppen-Torsi markieren den Übergangin eine abstraktere Richtung. Sie sinddurch einige provokante Zugaben verfrem-det. Der weibliche Torso zum Beispiel wur-de mit Flügeln und einem Heiligenscheindekoriert. Die »Biermöselpflanze« ist ein

Gruß an die Bayern – und garantiert einefloristische Einmaligkeit. Die »Stielblühte«,der »Wellenreiter« und die »MagischenRinge« zeigen den Abstraktionsstil.Die neu hinzugekommene Fläche am Endeder Lübecker Straße ist für bewegliche»Kunstwerke« gedacht. Zurzeit befindensich dort vier Objekte, weitere sollen

folgen. Zwei große Pappmaché-Hühnerhaben hier ihren Platz als Hühnerwippegefunden; windgetrieben kreist ein zerzau-ster Styroporhahn wie eine Rundumleuch-te über einem Heuhaufen. Eine dunkel-grüne Rahmenkonstruktion mit flattern-den Bändern und aufgesetzten Zweigenmarkiert ein Gartentor.Das Schwanebecker Ehepaar Weise siehtdie Objekte vorwiegend als Ausdruck einesHobbys, das Spaß macht. Mit einfachenund alltäglichen Materialien möchten sieBlickpunkte in die Landschaft stellen, umeine heitere Stimmung zu erzeugen. Derdurch die Deponie gegebene landschaftli-che Hintergrund eignet sich dafür sehr gut.Die BSR wird die Deponie noch etwa 30Jahre »ruhen lassen«, da ist noch viel Zeit,neue Fantasien an den Hängen des Müll-berges zu gestalten. Wenn man die vorge-schlagenen Namen für die einzelnen Ob-jekte noch auf Schildern anfügte, könntedas eine Diskussion anregen, wenn malwer vorbeikommt … Hubert Hayek

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Fördermittel für BuchDer Bezirk Pankow hat beim Berliner

Senat die Fördermittel für dringlicheMaßnahmen aus dem Integrierten Stadt-entwicklungskonzept (INSEK) für Buch be-antragt. Sieben Vorhaben mit sehr hoherbzw. hoher Dringlichkeit wurden ausge-wählt, die mit Mitteln des Bundesförder-programms »Stadtumbau Ost« finanziertwerden sollen. Die Umsetzung soll bereitsab nächstem Jahr erfolgen. So wurde bean-tragt, die Grundsanierung der Jugendfrei-zeiteinrichtung »Der Alte« (Wiltbergstraße27) fortzusetzen sowie das Kita-Gebäude(Franz-Schmidt-Straße 8–10) zu sanierenund für die künftige Nutzung als Bera-tungshaus behindertengerecht umzubau-en. Es könnten folgen: die Sanierung derKita (Walter-Friedrich-Straße 20–22), eineGrün- und Spielfläche (Walter-Friedrich-Straße 39–57), die weitere Sanierung der

Turnhalle der Grundschule »Am Sand-haus«, Maßnahmen an der »Kita im Grü-nen« (Robert-Rössle-Straße 1a), an derKinderfreizeiteinrichtung »Würfel« (Wolf-gang-Heinz- Straße 45) u. a.

Die Neuen: Panketaler Nofreteten, Parzen und anderes

Pittoreske

Hühnerwippe

Stielblüte

Kleiner Punk

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6 Im GesprächSEPTEMBER 2009

Kaum zu glauben, dass es erst fünf Mo-nate her ist, dass der »BB« über die ge-

planten Neuerungen auf dem Gemeinde-hof Karow der Berliner Stadtmissionberichtete. In der Zwischenzeit hat manauf dem Hof fleißig gewerkelt – der Grund-stein für den Neubau, der später einemKindergarten und einer Senioren-WG Platzbieten soll, ist lange gelegt. Die Dachsanie-rung des alten Gemeindehauses wurde na-hezu beendet. Auch die Wärmeisolierungdes Gebäudes ist im Gange; die techni-schen Anlagen werden ebenfalls rund-erneuert und die Fassade renoviert. Grund genug, den Fortschritt der Bauar-beiten mit einem Richtfest zu krönen. Am14. August war es soweit: Bei Speis’ undTrank fand man sich zusammen, um kräf-tig zu feiern. Dabei kamen auch die Klei-nen nicht zu kurz und konnten sich aufHüpfburgen, beim Trampolin-Springenund Kinder-Schminken vergnügen. Für dieGrößeren gab es ein buntes Musik-Pro-gramm, bei dem u. a. Alt-Berliner Lieder inOriginalkostümen vorgetragen wurden.Auch der beliebte Trödelmarkt zog vieleBesucher an. Hauptattraktion aber war diegroße Tombola, bei der jedes Los im Wertvon 1 Euro als Spende für das Projekt Ver-wendung fand. Die Gewinne konnten sichsehen lassen: Ob Konzertkarten, ein Fon-due-Essen beim Pfarrer persönlich oderGutscheine für Massagen – es war für jedenetwas dabei! Wer wollte, konnte einen Zie-gelstein mit dem eigenen Namen versehenlassen. Dieser wird dann eine Wand desGemeinderaums zieren. Besonders interessant war es, sich denNeubau während einer Führung von innenanzusehen. Ins Erdgeschoss wird der evan-gelische Kindergarten einziehen, der ca. 70Kindern Platz bieten soll und über eine 700m² große Freispielfläche verfügen wird. Die

Senioren-WG mit Gemeinschaftsraum undGemeinschaftsküche wird Raum im Ober-geschoss finden. Dort entstehen momen-

tan vier helle undgroßzügig geschnitte-ne Wohnungen. Mitder Fertigstellung istetwa Mitte nächstenJahres zu rechnen. Wer den GemeindehofKarow bei diesem Pro-jekt unterstützen will,kann Mitglied im För-derkreis werden. Der

Jahresbeitrag von 90 Euro trägt nicht nurzum Ausbau, sondern auch zum Erhalt desHofes bei. Julia Meister

Auf dem Pfingstberg in Zepernick, naheder Neckarstraße, steht ein großes

Schild, »Thiele Bauträger GmbH«. Auf derInternetseite des Unternehmers kann manlesen: »Was 1993 mit dem Erbbaurecht derKirchengemeinde Zepernick als Traum be-gann, wird seit Pfingsten 1997 Wirklichkeit:Bezahlbare Eigenheime für Normalverdie-ner ohne großes Eigenkapital … Wohnen inbester Ortskernlage. Ihr zukünftiges Traum-haus entsteht in Zepernick auf der grünenPfingstbergsiedlung …«.Einige der Eigenheimbesitzer stehen mitdem Bauträger inzwischen auf Kriegsfuß.Man verkehrt nur noch über Anwälte, Ge-richte sind angerufen und die Kirche alsGrundherr eingeschaltet. Die Gemeinde-vertretung und der Petitionsausschuss derGemeinde Panketal wurden um Stellung-nahme gebeten. Insgesamt 16 Familienbangen seit einigen Monaten um ihr Ei-gentum, weil die Grundbucheintragungauf ihre Namen seit Jahren aussteht. DieThiele Bauträger GmbH, neuer Erbbau-rechtsbesitzer, hatte sie kürzlich aufgefor-dert, pro Grundstück 150 000 Euro – Altlas-ten mehrerer in Insolvenz gegangenerBauträger des Wohngebiets – zu zahlen,um das Erbbaurecht übertragen zu bekom-men. Inzwischen drohte Thiele gar mitZwangsräumung. Mehr soll an dieser Stellewegen des »schwebenden Verfahrens«nicht vermerkt werden. Frank Thiele, Ge-

schäftsführer der Thiele Bau-träger GmbH, hat seineStammsitze in Jessen undHamburg.

Auf dem Pfingstberg in derSpreestraße befindet sich das»Freie Gymnasium Zeper-nick«, eine weit über die Ge-meindegrenzen hinaus be-kannte Privatschule. Wegendes wachsenden Zuspruchswird das Gymnasium derzeitum ein so genanntes Kreativ-gebäude erweitert, das vor allem für denkünstlerischen Unterricht benötigt wird.Objektplaner und Bauleiter dieses Gebäu-des ist Peter Thiele (Foto), ein ortsansässi-ger Bauingenieur und Gutachter, der seinIngenieurbüro 1991 hier gegründet hat.Der ehemalige Gemeindevertreter PeterThiele, Fördermitglied mehrerer lokalerVereine, erzählt etwas betroffen: »Unlängstauf einer Hochzeit wurde ich gleich mehr-fach angesprochen ›Von Dir hört man jaDinge …‹ oder ›Ich wusste gar nicht, dassDu so einer bist …‹. Und dann braucht eseinige Minuten der Erklärung, um die of-fensichtliche Verwechslung aufzuklären.Leider hören und lesen die Leute nicht auf-merksam und so kommt es sehr oft zu derVerwechslung mit dem Bauträger ausSachsen-Anhalt«, sagt Thiele.

Es gibt in Karow Senioren, die seit 1997im Stehen – und im Sitzen tanzen.

Die Karowerin Elly Zahn gründete vorzwölf Jahren mit viel Elan und Akribie eineerste Sitztanzgruppe im Ortsteil. Heute ist

diese Form des Tanzensfester Bestandteil derFreizeitgestaltung vielerMenschen geworden. »Seniorentanz ist einegesunde Möglichkeit,den Körper gezielt zubewegen«, erklärt Gise-la Welk, die vor fünf Jah-ren einen neuen Tanz-kreis in Karow aufbauteund leitet. »Die Tänzewurden gewissenhaftfür ältere Menschen er-arbeitet, für jene, die

noch gut beweglich sind, im ›Stehen undGehen‹ und für Menschen mit Knie- undHüftproblemen im Sitzen. Alle Figuren undBewegungen werden nach flotter Musikgetanzt.«

Während des Tanzkreises erklingen im Ka-rower Stadtteilzentrum im Turm, Busoni-straße 136, verschiedenste Rhythmen –vom Walzer über Tango und Foxtrott biszum Cha Cha Cha. Jeden Montagnachmit-tag um 14.30 Uhr treffen sich hier die Tanz-lustigen. Die Gruppe begann mit sechsMitgliedern und wuchs ständig, vielleichtauch, weil es neben dem Tanzen zu net-ten Gesprächen bei Kaffee und Gebäckkommt. Nur 2 Euro kostet der Sitztanz-nachmittag. »Jetzt nach fünf Jahren ist dieTanzgruppe so groß, dass der Raum zu engwurde. So tanzt eine zweite Gruppe jedenDienstag ab 14 Uhr. Einige Plätze sind nochfrei«, wirbt Gisela Welk.Am Sonnabend, dem 26. 9., wird das 5-jäh-rige Bestehen der Tanzgruppe im Kirchli-chen Begegnungszentrum Karow, Achil-lesstr. 53, mit Gästen, Tanz und einerKaffeetafel ab 14.30 Uhr gefeiert. Jeder, derdas Tanzen im Sitzen kennenlernen will, ist herzlich eingeladen!

Deshalb klingt in seiner Stimme auch et-was Sorge, dass sein Ruf als zuverlässigerIngenieur und Gutachter durch diese Ver-wechslung Schaden nehmen könnte. Gehen doch auf sein Konto diverse Neu-bauten von Wohnhäusern, Altbau-Sanie-rungen, der Neubau der Zepernicker Feuerwehr und jüngst auch der Neubaudes Geschäftszentrums am S-Bahnhof Zepernick mit einem Einkaufsmarkt, einerSparkassenfiliale, einem Notariat, einerSteuerkanzlei, einer Physiotherapie, einerKinderärztin und altersgerechten Woh-nungen. So verwundert es nicht, dass auch vieleprominente Panketaler Persönlichkeitensich dafür einsetzen, den ortsansässigenPeter Thiele positiv hervorzuheben: Thieleist eben nicht gleich Thiele! Hubert Hayek

Thiele ist nicht gleich Thiele …… selbst wenn beide in Panketal am Pfingstberg bauen

Richtfest auf demGemeindehof Karow

Senioren tanzen in Karow

Seit etwa einem halben Jahr arbeitetDaniel Bugenhagen als Mitarbeiter

der Mobilen Jugendarbeit in Panketal.Mit dem Jugendmobil – einem Wohnmo-bil, das einmal dem Schauspieler AxelPrahl gehörte – ist der 28-Jährige in derGemeinde unterwegs, um Kindern undJugendlichen »draußen« in ihrer Freizeitein Ansprechpartner zu sein. Der Streetworker hatte kürzlich eine Ideefür ein neues Projekt, das inzwischenRealität geworden ist. Eine Fahrradwerk-statt für Jugendliche hat am Genfer Platzin Schwanebeck, in den Garagen des frü-her dort ansässigen Bauhofes, Platz ge-funden. »Nach ersten Medienveröffentli-chungen hatten wir bereits eineRiesen-Resonanz«, freut sich Daniel Bu-genhagen. »40 Fahrräder wurden uns ge-spendet, weitere 12 müssen wir noch ab-holen. Ein Drittel von ihnen sind gut inSchuss, an den anderen werden wir Re-paraturen und Erneuerungen vorneh-men. Die Jugendlichen sind in diesenDingen Profis«, von denen er noch eineMenge technische Details lernen könne,ergänzt er.In dieser von den Jugendlichen betriebe-nen Werkstatt sollen auch Fundfahrräderder Gemeinde aufgearbeitet und dannversteigert oder ka-putte Räder gegenein geringes Ent-geld repariert wer-den. Ein erster Ver-steigerungsterminsteht laut Bürger-meister Fornell be-reits fest: in der Wo-che vom 14. 9.werden die Räderim Rathaus Zeper-nick öffentlich aus-gestellt. Interessier-te können Geboteabgeben. Der Erlösfließt in die Arbeit

des Projekts, kommt den jungen Technik-Experten also direkt zugute.»Dringend benötigen wir auch Werkzeug– vom Schraubenzieher, über den Maul-schlüssel bis hin zum Fahrrradnusska-sten nehmen wir alles«, so Bugenhagen.Auch Regale oder Spinde würden die jun-gen Leute für die Einrichtung der Werk-statt gut gebrauchen können.Der Werkstattstandort am Genfer Platzwird ein vorübergehender sein. Solangedas alte, baufällige Gemeindehaus nochnicht abgerissen ist – das kann noch zweiJahre dauern – soll auch das Jugendpro-jekt hier sein Domizil behalten. Für Spä-ter sicherte Bürgermeister Rainer Fornellbereits zu, neue passende Räumlichkei-ten zu suchen. »Wir trotzen verbreiteter Langeweile undmachen etwas sehr Vernünftiges«, ist derJugendarbeiter Daniel Bugenhagen vonseinem Tun überzeugt. Und die Jugendli-chen pflichten ihm bei. Sachspenden holen sie gern von zu Hau-se ab. Spendenfreudige Interessierte kön-nen sich bei Daniel Bugenhagen meldenunter Tel. 0177/6 51 80 05 oder [email protected] bzw. bei der Ju-gendkoordinatorin Silvana Schmidt, Tel. 0174/1 31 47 19. Kristiane Spitz

PANKETAL-NOTIZEN

Jugendprojekt sucht Sachspenden

Fortsetzung von S. 1Da die Hobrechtsfelder Chaussee wäh-rend des Baus voll gesperrt ist, wurde dieUmleitungsstrecke deshalb auch über dieSchönerlinder Straße gelegt, was Ausga-ben für Ampelanlagen, Schilder, Unter-haltungskosten etc. von ca. 700 000 Euroverursachte. Im September beginnen dieBetonierarbeiten an der neu entstehen-den Stahlträgerverbundbrücke. Die Wi-derlager werden erstellt, so dass imMärz/April 2010 die Montagearbeitender Überbauten beginnen könnten, soLehmann-Reh. Sämtliche Arbeiten sollenbei laufendem, teilsweise eingeschränk-tem Autobahnverkehr ablaufen. Im kom-menden Juli soll die HobrechtsfelderChaussee dann wieder befahrbar sein. Ineinem nächsten Bauabschnitt, der An-fang 2010 beginnen soll, wird die soge-nannte Wirtschaftswegbrücke, über dieu. a. der Radfernweg Berlin-Usedom ver-läuft, abgerissen werden. Ein knappesJahr ist für den Neubau veranschlagt. Indieser Zeit führt die ausgeschilderte Um-leitung über Karow. »Die Baustellenverkehre werden sich ins-gesamt im Rahmen halten. Keinesfallsfahren die Transporter Stoßstange anStoßstange«, ist Michael Lehmann-Rehüberzeugt. Auf der neu angelegten Bau-straße, die vom Hubertusdamm in Karowüber den Schönerlinder Weg RichtungKarower Teiche führt, ist das Tempolimitstark gedrosselt worden. Im Bereich derKleingartenanlagen wurden Boden-schwellen eingebaut, damit zu Tempo 10gezwungen wird. Die Baustraße soll vorallem für die Arbeiten an der Brücke derNiederbarnimer Eisenbahn und der Wirt-schaftswegbrücke dienen. Außerdemwird über diese Anbindung der Bauver-kehr für ein neu entstehendes Regen-rückhaltebecken geregelt, das der Auto-bahn-Entwässerung dient.»Zuerst errichten wir die Brücken überdie Autobahn bis Mitte 2011. In einemzweiten Schritt erfolgt der Autobahnaus-bau. Wir beginnen mit der Südfahrbahn.Bis 2013 wird deshalb der Verkehr auf dieNordspur verlegt, anschließend bis ca.Ende 2014 folgt die Verlagerung des Ver-kehrs auf die Südseite und die Nordspurwird erweitert. Die Autobahnbrücken,die sich über die Karower Chaussee undSchönerlinder Straße spannen, werdenebenso halbseitig erweitert, ohne dassder Verkehr – weder auf der Autobahn,noch auf den Ortsstraßen – eingestelltwerden muss.«Die Schwerlastverkehre ab Mitte 2011werden nach Süden – über Karow undPankgrafenstraße sowie Blankenburg ge-

leitet, so der Projektleiter des Senats. Ge-lassen hinnehmen wollen das die An-wohner der Pankgrafenstraße in Karownicht. Seit die Sperrung der Hobrechtsfel-der Chaussee zahlreiche Autofahrerdurch ihre Straße zieht, leben sie unter»Extrembedingungen«, wie sie erklären.»Gerast und rücksichtslos gefahren wur-de hier schon vorher. Aber seit gebautwird, hat sich das ins Unerträgliche ge-steigert«, ärgert sich Andreas Retschlag.Gemeinsam mit fünf Nachbarn hat er dieBürgerinitiative Pankgrafenstraße ge-gründet. Etwa 60 Grundstücke befindensich hier an der Straße zwischen S-Bahn-hof Karow und Karower Teichen. »Ich ha-be die Zeit gestoppt: in Spitzenzeitenbrauche ich 6 Minuten, um aus meinemGrundstück auf die Pankgrafenstraßefahren zu können«, so Retschlag. Es ist Feierabendzeit – und tatsächlich,der Strom der Fahrzeuge, die sich dieStraße zur Autobahn bzw. nach Karowentlang schieben, reißt kaum ab. »Beson-ders für die vielen Kinder, die hier woh-nen, ist es kreuzgefährlich die Straße zuüberqueren«, sagen die Geplagten.Manch einer lasse sein Kind nicht mehrallein aus dem Haus. Auch für Radfahrersei die Situation unzumutbar geworden.»Wegen der Bauarbeiten am Bahnhof isthier neulich ein Sattelzug mit Betonröh-ren nicht weiter gekommen, weil er zuspät mitkriegte, dass die Brückendurch-fahrt zu niedrig ist. All das kommt nochdazu«, stöhnt auch Hans-Joachim Piel.»Und schauen Sie sich die Straße an: dieSpurrillen graben sich immer tiefer ein.«Wenn die Autos die Tempo 30-Zone amBahnhof und die dort parkenden Fahr-zeuge passiert hätten, geht es auf’s Gas,wissen die Karower. »Im Berufsverkehr istes am schlimmsten, und gegen 5 Uhr frühfängt der Ärger bereits an«, weiß NicolausPrumbs.In den nächsten Tagen und Wochen wol-len die Anwohner weitere Betroffene mo-bilisieren. So hat auch Johannes Kraft,Mitglied der BVV Pankow, bereits seineUnterstützung zugesichert. Der Abgeord-nete hatte bereits im Juli zu einer erstenBürgerversammlung eingeladen (»BB«berichtete), um über das Großbauprojektzu informieren. »Mit Wahlkampf hatmein Engagement nichts zu tun. Wir blei-ben am Thema dran, weil hier nicht ge-nug über Alternativen nachgedacht wur-de«, betont Kraft. »Im September gibt eseine zweite Informationsveranstaltung,da wird auch die BI Pankgrafenstraße zuWort kommen«, verspricht der Karower.

Kristiane SpitzKontakt: BI Pankgrafenstraße,Andreas Retschlag, Tel. 0179/1 02 36 14oder [email protected] .

Autobahnausbau …

Die Richtkrone schwebtüber dem neuen Ge-bäude auf dem Hof derBerliner Stadtmissionin Alt-Karow (o.). Originell: Namensge-bung für die Ewigkeit.

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WENNS SCHNELLUND GUT SEIN SOLL

FOTOSERVICEKOPIEN UND LOTTO

Wilfried van DührenHeinepassage am S-Bhf Röntgental

Tel. (0 30) 94 41 46 50www.panketalfoto.de

Natur & Umwelt 7SEPTEMBER 2009

Wechselblättriger Sommerflieder (Buddleja alternifolia)Das Strauchgehölz ist in Nordwestchina zuHause. Da es von den bekannten Sommer-fliederformen abweicht, soll es hier vorge-stellt werden. Die Art ist raschwüchsig, mitaufrechten Hauptästen und langen, dün-nen, malerisch überhängenden Seiten-zweigen. Sie wird nur etwa 2–3 m hoch,geht aber in die Breite von bis zu 4 m! Die wechselständigen Blätter sind stumpf-grün, unterseits graufilzig. Ab Juni erschei-nen an den Hängezweigen in großer Füllehellviolette, stark duftende Blüten. Wieauch bei den nahen Verwandten mit dengegenständigen Blättern, locken die Blütenmit ihrem intensiven Duft Schmetterlinge,Schwebfliegen, Hummeln und Bienen an.Die Art liebt die Sonne und gut nähstoff-versorgte Böden. Der Wuchsort sollte freivon Konkurrenz sein, das Gehölz ist frost-hart. Unkundige Pflegekolonnen macheneinen großen Fehler: der allgemeine Rück-schnitt auf 50 cm Höhe ist fatal! Hier ist al-lenfalls eine Auslichtung angebracht, sonstkümmert der Strauch, geht häufig ein.

Gold-Waldrebe (Clematis tangutica)Clematisarten (es gibt weltweit etwa 250!)sind als Klettergehölze sehr beliebt. Beson-ders diejenigen, die große, tellerförmigeEinzelblüten hervorbringen, werden be-vorzugt angepflanzt. Clematis kommt vongriech. klema (Ranke), tangutica beziehtsich auf das asiatische Herkunftsgebiet. Der Kletterstrauch ist dünntriebig undschwachwüchsig, er erreicht nur eine Hö-he von 3–5 m. Die Blätter sind gegenstän-dig, einfach bis doppelt gefiedert. In großerZahl erscheinen ab Juni die leuchtend gel-ben, breitglockigen Blüten. Die Spitzen derEinzelblüten sind nach außen etwas ge-spreizt, ein wichtiges Unterscheidungs-merkmal zur Orientalischen Waldrebe. In-teressant ist die Nachblüte, die immer vonSeptember bis Oktober anhält. Kurz nachallen Blühterminen erscheinen die attrak-tiven Fruchtstände. Es sind silbrig glänzen-de, federartige Gebilde, die bis in den Win-ter hinein eine große Zierde bieten. Die Art liebt Sonne, nährstoffreichen, nichtzu trockenen Boden, ist etwas frostemp-findlich, treibt aber immer wieder gut aus.

Kletter-Hortensie (Hydrangea petiolaris)Aus den Wäldern in Japan, Taiwan und Ko-rea ist die Kletter-Hortensie in unsere Gär-ten und Grünanlagen gekommen. DieKletter-Hortensie kriecht gerne mit Haft-wurzeln an Bäumen und Mauern empor,sie kann eine Höhe von 10–15 m erreichen.Falls keine Festhaltemöglichkeit besteht,bildet das Klettergehölz am Boden dichte,zusammenhängende Flächen. Die hell-braunen Triebe haben auf der lichtabge-wandten Seite die schon erwähnten Haft-wurzeln. Die langgestielten Blätter sindoberseits glänzend dunkelgrün, unten et-was heller. Die Herbstfärbung ist gelb.Im Juni und Juli erscheinen die flachen,weißen, süßlich duftenden Blüten. AmRand haben sie einen lockeren Kranz mitsterilen Randblüten, typisch für Horten-sien. Kletter-Hortensien lieben als Wald-pflanzen einen kühl-feuchten Wuchsort,der auch schattig sein kann. Sie sind frost-hart, leiden manchmal unter Spätfröstenim Frühjahr. Sogar das Stadtklima wird bei ausreichender Bodenqualität gut ver-tragen. Richard Demant

Wechselblättriger Sommerflieder wächstin Buch in der Nähe des Norma-Marktes.

Markanter Bucher Wuchsort ist im Campus-Bereich am Wirtschaftshof des Hauses 66.

Auffällig schöne Exemplare in der KarowerChaussee, vor den Häusern Nr. 161–165.

Schon ein Abschied vom Sommer in Buch?KLEINE GEHÖLZKUNDE (49)

Gründünger gibt Kraft

A ls Hobbygärtner lobe ich den diesjäh-rigen Sommer, der hoffentlich noch

nicht zu Ende ist. Unser Gemüsegartenbrachte gute Erträge und der Ziergartenmit den Rosenrabatten blühte wochen-lang. Demnächst ist der Pfirsich dran, derebenfalls eine gute Ernte verspricht. Apropos Gemüse: Das feucht-warme Kli-ma, das uns einige Wochen beherrschte,war gutes Gurkenwetter, so dass unsereTraubengurke Hochkonjunktur hatte.Zur Zeit ernten wir die letzten Tomaten,die diesmal von der verflixten Kraut- undBraunfäule verschont blieben. Ein Grundfür die gute Tomatenernte könnte mit

darin liegen, dass wir erstmals unserePflanzen aus Biosaatgut züchteten. Auchdie Zucchini brach wieder alle Rekorde.Das vortreffliche Kürbisgemüse ist ausunserer Küche nicht mehr wegzudenken;es dient für Suppen, Salate oder zum Gril-len. Noch etwas Erfreuliches konnten wirin den vergangenen Wochen beobachten:Viele Schmetterlinge, vor allem Tagpfau-enauge und Distelfalter, schwirrten emsig von Blüte zu Blüte. Am liebstenmachten sie Rast auf dem Schmetter-lingsstrauch … Der September ist ein arbeitsintensiverGartenmonat. Nicht nur Früchte wollengerntet und verarbeitet werden, auch dieBeete sollen nicht brachliegen. Am bes -ten ist es, wir bedecken den Boden mitMulch oder säen einen Gründünger, z. B.Lupinen, Perserklee oder Ölrettich. DieGrünmasse bleibt bis zum ersten Frostauf dem Beet, dann wird sie in den Bodeneingearbeitet. Der Gründünger dient zu-gleich als Nahrung für die Bodenlebe -wesen.

Günter Bergner,Hobbygärtner

Auch zum allmähli-chen Ausgang der

Badesaison sindSchwim-mern und Paddlernwahrscheinlich die Fraß-gänge in Seerosenblät-tern aufgefallen. Seit et-wa Mai bis August weisendie an der Wasseroberflä-che von Stand- oder sehrlangsam fließenden Ge-wässern schwimmendenBlätter der weißen Seerose (Nymphaeaalba) punkt- bis gassenförmige, mehrereMillimeter breite Fraßgänge auf. Oft sindsie hakenartig gekrümmt, größere Fraß-stellen können einige Zentimeter langwerden. Verursacher sind die Larven desSeerosenblattkäfers (Galerucella nym-phaeae).Der nur etwa 6 bis 8 mm große Käfer legtseine Eier an kleinen Fraßstellen auf demBlatt ab. Nach dem Schlüpfen frisst dieLarve bis zur Verpuppung die schon er-wähnten Gänge. Am 20. August waren amMechesee bei Lobetal alle drei Stadien zubeobachten: Käfer, Larve und Puppe.

Die Überwinterung des Käfers erfolgt inSchilfstängeln. Blattkäfer sind eine derartenreichsten Käferfamilien. In unseremGebiet kommen über 500 Arten vor. Zuihnen gehören der Kartoffelkäfer und derRote Pappelblattkäfer.Es gibt auch einen Kleinschmetterling,dessen Raupen Fraßspuren nagen. Eshandelt sich um den 11 bis 14 mm großenSeerosen-Zünsler (Elophila nymphaea-ta). Diese Art konnte jedoch zumindes -tens am Mechesee nicht festgestellt wer-den. Beide Arten können erheblicheSchäden an den Blättern verursachen.

Richard Demant

Wer frisst die auffälligen »Gänge« in die Seerosenblätter?

AUFFÄLLIGER SCHÄDLING

BB-GARTENTIPP

D ie ehemaligen Rieselfel-der rings um Hobrechts-

felde dienen seit vielen Jahrenals Kulisse für zukunftsträch-tige Experimente. Exempla-risch und beispielhaft setzenhier zahlreiche Partner – Berli-ner und Brandenburger For-sten, Landesämter, Natur-schutzverbände, EberswalderFachhochschule u. a. – kühneIdeen in die Tat um: neben derÜberlehmung vieler Hektarbelasteter Rieselböden wurdeunter anderem auch ein groß-angelegtes Wiedervernäs-sungsprojekt in die Wege ge-leitet. 5000 m³ Klarwasserfließen pro Tag aus dem Klärwerk Schöner-linde zurück in den Naturraum und sollendas Wassersystem bis hin zu den KarowerTeichen stabilisieren helfen.Seit einiger Zeit gibt es ein 50 ha großesVersuchs-Wildgehege mit rund 20 High-landrindern und Konik-Pferden unweitHobrechtsfeldes. Die Erfahrungen sindgut. So gut, dass sich die Riesel-feld-Entwicklungsvisionäre be-stärkt sehen in einem nächstengroßen Wurf. Sie skizzierten einneues Projekt – Laufzeit die näch-sten 200 bis 800 Jahre –, das dieganzjährige Beweidung in einemgroßen Raum von ca. 1200 ha vor-sieht. Von der Schönower Heideüber Zepernick, Gorin, an Schö-nerlinde vorbei, entlang des Liet-zengrabens, über den BucherForst bis zu den Karower Teichensollen Weidetiere künftig die Flä-chen»bewirtschaftung« überneh-men mit dem Ziel, über die Jahr-zehnte hinweg eine vielfältige,hochwertige parkähnliche, halb-offene Landschaft zu entwickeln.Ein entsprechender Antrag wurdebeim Bundesamt für Naturschutzeingereicht – und Mitte Juni freu-ten sich die Akteure über den För-dermittelbescheid über 150 000Euro für die Voruntersuchungs-phase, die bis Ende nächsten Jah-res läuft. Anschließend soll es los-gehen. Weitere Fördergelder inHöhe von 2 bis 4 Millionen Eurostehen in Aussicht, bis sich dasProjekt selbst tragen soll. Träger des großangelegten Be-weidungsprojektes ist der Förder-

verein des Naturparks Barnim.Eine Symbiose von vernünf-tiger Waldbewirtschaftungund Offenweidelandschaftverknüpft mit Naturschutzund touristischen Aspektensei das Ziel der Vorhaben. »Wirgehen ganz neue Wege«, erklärt VereinsvorsitzenderBernd Hoffmann. »Oder bes-ser, wir greifen auf ›alte Wege‹zurück.« Es gehe darum, diesture Grenze zwischen Wald-und Weidewirtschaft durch-lässiger zu machen – wie dasvor einigen 100 Jahren ganznormal war. Wir wollen Weide-tiere auch in bestimmten Be-

reichen des Waldes ihr Futter suchen las-sen.« Nicht im gesamten Untersuchungs-und Projektgebiet sollen Tiere angesiedeltwerden, erklärt er. »Vielleicht auf 400 bis500 ha, vorstellbar sind etwa 200 Tiere, aberdas wird die Vorstudie genau ergeben.« Al-les, was man derzeit über die Projektflächewisse, soll in die Untersuchungen einflie-

ßen, um die günstigsten Standorte für dieBeweidung herauszufinden. Eine dafüreingestellte Projektmanagerin wird dieseArbeit ab Anfang Oktober übernehmen. Eine Herausforderung werde vor allemsein, die Landschaft auch für Spaziergän-ger und Radler attraktiv zu entwickeln.»Wir bringen ja keine wilden Tiere auf dieFläche. Das sind Haustierrassen, die dasganze Jahr draußen bleiben können. Durchgeschickte Elektrozäunung wollen wir jedem zu seinem Recht verhelfen: der Spa-ziergänger soll sich frei bewegen und dieTiere beobachten können, die Tiere wiederum müssen genug Rückzugsräumefinden.« Natürliche Wasserstellen finden die Weide-tiere am Lietzengraben. Deshalb werdenihnen Wanderungsrouten ermöglicht. »Wirwerden ihnen Übergänge schaffen müs-sen, Überwegungen oder Tunnel, über diedie Tiere zum Wasser gelangen können.«Eine Gefährdung von Menschen siehtBernd Hoffmann nicht. »Wenn der Besatzgering genug ist, wenn Rückzugsflächenzur Verfügung stehen und die Menschen

nichts Böses wollen, dannverträgt sich Rind undMensch problemlos. Wirwerden Überstiege für Spa-ziergänger schaffen. Hundesind ein größeres Problem,wenn Unvernunft obsiegt.Wir werden entsprechendinformieren. Auf keinen Fallsollen die Menschen ausge-sperrt werden aus dem Ge-biet.« Bernd Hoffmann hat vieleIdeen, den Landschafts-raum noch mehr touristischaufzuwerten. »Mir schwebtz. B. der Speicher auf demGut Hobrechtsfelde vor, derals Aussichtsturm genutztwerden könnte, komplet-tiert mit Informationen,vielleicht einer gastronomi-schen Einrichtung. Dazubraucht es weitere Partner.«

Kristiane SpitzWer den Naturpark Barnimunterstützen und Umwelt-projekte voranbringen will,ist im Förderverein richtig.Interessierte melden sichbei Bernd Hoffmann unter der Telefonnummer75 45 18 68.

Beweidungs-kulisse

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Bernd Hoffmann, Vorsitzender des Förder-vereins des Naturparks

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Der Seerosenblattkäfer und seine gefräßigen Larven hin-terlassen unübersehbare Spuren – s. Foto oben.

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Steffen GolleFamilien- und Erbrecht • Strafrecht

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GEMEINSCHAFT FÜRKÜCHENSPEZIALISTEN

Wir sind Mitglied von

Anzeigenschluss für unsere Okt.-Ausgabe: Freitag, 25. Sept. 2009

Page 8: Autobahnausbau IN DIESER AUSGABE...lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför-derkreis Phoenix e. V., der das Karower-Mega-Event organisiert. 20 überwiegend junge, motivierte Leute

8 VermischtesSEPTEMBER 2009

Gebieten beherrschen Le-bens- und Fortpflanzungs-rhythmen von Lebewesen.Die oben genannten lunarenEinflüsse gehören jedoch zurKategorie der populären Irr-tümer, die von den Profiteu-ren des weit verbreitetenMondglaubens sorgfältig er-halten und gepflegt werden.Dazu gehört auch das Mär-chen vom Zusammenhangvon Menstruation undMondzyklus (etwa 29 Tage),obwohl der menschliche Zy-klus von Frau zu Frau zwi-

schen 22 und 37 Tagen schwankt. Warumist der Fruchtbarkeitszyklus anderer hö-herer Lebewesen nicht vom Mondzyklusbestimmt? Da der Mensch zu zwei Drit-teln aus Wasser besteht, wird auch be-hauptet, dass der Mond durch seineSchwerkraft nicht nur die Weltmeere be-wegt, sondern durch innere Gezeiten inunserem Körper Einfluss auf uns nimmt.Jedoch zieht der Mond das Wasser kei-

neswegswie ein Magnet an. Die

Ozeane sind riesige Resonanzkörper, diein Schwingungen versetzt, die Wasser-massen im Zusammenwirken mit derErdrotation zu Flutbergen auflaufen undumlaufen lassen. Für diese Vorgänge istdie Wassermenge in uns zu klein, zumalwir keine Wassersäcke sind und das Was-ser überwiegend in Zellwänden einge-schlossen ist. Im Bodensee sind die Gezeiten gerade noch an der Nachweis-grenze messbar. Wenn der Mensch gele-gentlich schwankt, hat das zutiefst irdi-sche Gründe.Der Glaube an die anderen genanntenvermeintlichen Einflüsse des Mondes aufdas Erdgeschehen wurde durch zahlrei-che statistische Untersuchungen wider-legt, aber immer wieder durch Schlagzei-len, wie z. B. in der BILD-Zeitung:»Vollmond macht Männer böse« oder»Vollmond – 4 Frauen ermordet«, ge-nährt. Schlafwanderer, die bekanntlichauch auf Lichtreize reagieren, wurdenfrüher als »Mondsüchtige« bezeichnet,da sie in Ermangelung von künstlichemLicht bei Mondschein aktiv wurden.Viele Menschen teilen das Schicksal vonNikolaus Lenau, der sich in dem Gedicht»Hypochonders Nachtlied« über denMond beklagte, da er ihn »… ins Zimmerglotzend, nicht schlafen ließ in dieserNacht«. In Schlaflabors zeigte sich, dassdie Betroffenen gut schliefen, wenn sienicht wussten, das Vollmond ist. AuchNorbert Blüm gab an, bei Vollmondschlecht zu schlafen und wilde Träumezu haben, zitierte aber anschließend ver-söhnlich den schönen Satz: »Waldes Ein-samkeit und Mondes Nacht, das sind Ge-schwister«. So ist zum Schluss die Poesiedes Mondes doch noch zu ihrem Rechtgekommen. Wolfgang WenzelFür Sterngucker:Beobachtungen und Vorträge in der Stern-warte Bernau, Fliederstr.27b, Mo/FrAbend.Anm. bis Vor tag 19 Uhr u. (0 33 38) 21 02 (AB)!Mittei lung der Anfangszeit durch Rückruf.

War das Schauspiel desNachthimmels seit je-

her eine Quelle des Staunensund tiefer Eindrücke, so hatkein Gestirn die Phantasiedes Menschen so beflügeltwie der Mond. Durch peri-odische Zu- und Abnahmeund zeitweiligen Verlust sei-ner Lichtgestalt wurde erzum Sinnbild von Fruchtbar-keit und Zeugung, Geburtund Tod. Er ist nicht nur derHerr der Nacht, sondernauch als Herr der Zeit Takt -geber für die Mondkalenderdes Altertums. Der Mond hat seine Faszi-nation offensichtlich nicht verloren, ob-wohl er durch die bemannten Landun-gen zum Gegenstand direkter wissen-schaftlicher Forschung wurde. Die Mehrzahl der Deutschen glaubenlaut einer Forsa-Umfrage (2003) an eine»magische Kraft« des Mondes. 92 Prozentsind vom Einfluss des Erdtrabanten aufihren Alltag überzeugt. Schließlich weiß

doch jeder, dass es bei Vollmond zu einem dramatischen Ansteigen vonMordfällen, schwerer Körperverlet-zung, Selbstmorden, tödlichen Auto-unfällen aber auch von Kindesgebur-ten kommt. Böse Männer werden dannnoch böser; vor allem bei Trunkenheit.Immerhin wird der Mond gelegentlich»Lumpen-Laterne« oder auch »Säufer-sonne« genannt. Es ist doch kein Zufall,dass in der englischen Sprache das Wort»lunacy« für Wahnsinn steht. Auch die»Mondsüchtigen« künden vom Einflussdes Mondes, wenn sie nächtens auf Dä-chern herumlaufen.In der Fachsprache spricht man vomDoppelplaneten Erde-Mond, da der Erd-trabant der größte und massereichsteMond im Planetensystem ist, wenn manihn in Beziehung zu seinem Mutterpla-neten setzt. Der Mond hat über seine Ge-zeitenwirkung in den Milliarden Jahrenseiner Existenz die Rotation der Erde aufdas heutige Maß abgebremst und somitstabile klimatische Verhältnisse und dieEntstehung des Lebens auf der Erde er-möglicht. Ebbe und Flut in den Randge-bieten von Meeren sowie die Lichtwir-kung der Mondphasen in wolkenarmen

Die »geheimnisvollen« Kräfte des Mondes

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UNSER STERNENHIMMEL

Das 2. Bucher Herbstfest un-ter dem Motto »Buch: da-

mals – heute – morgen« findetam 5. September auf dem Kli-nikcampus C. W. Hufeland, Lin-denberger Weg 19, statt. Von 10bis 17 Uhr werden Vereine, Gewerbetreibende, Firmen undöffentliche Einrichtungen dieVielfalt des Ortslebens zeigen.Wie schon im Jahr 2007 gibt eswieder eine Kinder-, Gesund-heits-, Informations- und Kul-turmeile. Ein Busshuttle, ge-sponsert von der BucherFahrschule Route 36, fährt In-teressierte zum historischenSpaziergang in den LudwigPark.Der Erlös einer Tombola, orga-nisiert von der RheumaklinikBerlin-Buch, geht in diesem Jahran den Förderverein zum Wie-deraufbau des Turmes der Bu-cher Schlosskirche. Attraktive Tombola-Preise win-ken: eine Woche Tunesien im 4-****-Hotel für zwei Personen(gesponsert vom Reisebüro»Theater und Reisen« Buch),ein Wochenende für zwei Perso-nen in einem Luxushotel mitWellnessbehandlung (gespon-sert vom Mercedes AutohausHeinz Hammer), ein Gutscheinfür ein Permanent Make up (gesponsert vom VisagioCol-

lege Buch), einen Präsentkorbim Wert von 100 Euro (gespon-sert von REWE-Markt DopichayoHG, Buch). Sparbuch-Gut-scheine (gesponsert von derVolksbank Berlin) u. a. WeiterePreise werden noch gern entge-gengenommen.Durch das Bühnenprogrammführt der Bucher SchauspielerJörg-Peter Malke. Gaby Rückert singt live undMitglieder des Theaters im Ni-kolaiviertel zeigen Ausschnitteaus ihrem »Insulaner«- und»Zille«-Programm. Besonderer Höhepunkt des Bu-cher Herbstfestes ist um 16 Uhrein Open-Air-Konzert mit mol-dauischen Künstlern. Konzert-karten (5,– E) und werden in derTheater kasse, Schlossparkpas-sage Buch, bei »Theater & Rei-sen«, Zepernicker Str, 10, imbuchladen in buch, Schloss-parkpassage und HELIOS-Kli-nikum, Schwanebecker Ch. 50,in der Rheumalklinik Buch(Physiotherapie) und von Wolf-gang Hanisch, VolkssolidaritätBuch, verkauft. Hauptsponsor ist die Rheuma-klinik Berlin-Buch. Die Schirm-herrschaft des Festes hat derBundestagsvizepräsidentWolf-gang Thierse übernommen.

Festprogramm auf der Bühne:10.00 Pankower Spielmannzug, feierliche Eröffnung 11.00 Seniorinnenchor Albatros e. V.11.30 »Insulaner«-Programm, Theater im Nikolaiviertel12.00 Zauberbühne Panketal12.30 »Zille sein Milljöh«, Ensemble des Theaters im Nikolaiviertel13.00 Kinderchor der Marianne-Buggenhagen-Schule13.30 »Swingtime«14.15 Modenschau, gestaltet von Heyse-Moden, Karow14.45 Ziehung der Hauptgewinne der Tombola

15.00 Konzert Gaby Rückert16.00 Moldaukonzert, Leitung Konstantin Pawljukauf dem Gelände:10.30 Vortrag: moderne Rheumatherapie11.00 Historischer Spaziergang Hufeland-Gelände (Bürgerverein)11.30 Vortrag: die HOWOGE in Buch12.00 Historischer Spaziergang zum Ludwig-Park (Herr Pinkwart)12.30 Vortrag: Präsentation »Ludwig-Park«13.00 Vortrag: Wie geht’s weiter mit dem Forscherschloss Berlin?

Dr. Gudrun Erzgräber und Dr. Ulrich Scheller13.00 Spaziergang zum Campus Berlin-Buch (Frau Krause)13.30 Vortrag: Patientenverfügung14.00 Historischer Spaziergang zum Ludwig-Park (Herr Pinkwart)14.30 Vortrag: Traditionelle Chinesische Medizin15.00 Historischer Spaziergang zur Schlosskirche (Frau Reuter)Treffpunkte: historische Spaziergänge im Seiteneingang Haus 214,Vorträge im Konferenzraum Haus 201.

Hypochonders MondliedSingt ihr in eurem FreudenliedeDer heitre Mond am Himmel lacht,Und ihm entstrahlt ein süßer Friede –So habt ihr nie den Mond bedacht.

Seht ihr ihn dort herüberschweben,Bleich, ohne Wasser, ohne Luft,Er zieht mit ausgestorbnem Leben,Ein Totengräber samt der Gruft.(…)Als Knabe schon konnt ich nicht schauenZum stillen, blassen Mond empor.Daß nicht ein wunderliches GrauenMir heimlich das Gebein durchfror(…)Weil mich der Mond, ins Zimmer glotzend,Nicht schlafen ließ in dieser Nacht,Hab ich Poet hinwieder trotzendDies Lied zum Schimpf auf ihn gemacht(…)Aus dem Gedicht von Nikolaus Lenau

»BB«-ÜBERSICHT DER REGIONALEN FESTIVITÄTEN IM SEPTEMBER ’09Regionale Feste

2. Bucher Herbstfest

Autohaus-Fest in Alt-Buch

Auch das Mercedes-Autohaus Heinz Ham-mer feiert am 5. September von 10 bis 18Uhr in der Straße Alt-Buch 72. Einige Hö-hepunkte des Fests sind: Quad-Racing fürJung und Alt, ein Offroad-Parcour, Ponyrei-ten, Hüpfburg und Riesenrutsche. Für Ge-nießer unter den Besuchern sind badischeWeine und Elsässer Flammkuchen frischaus dem Ofen im Angebot sowie italieni-sche Eisspezialitäten. Das Autohaus verlostaußerdem einen Traum-Urlaub im Luxus-hotel, ein Wochenende mit der neuen E-Klasse von Mercedes-Benz sowie einWochenende mit einem smart-Cabrio.

Trödelfest am Gesindehaus Buch

Nachdem das geplante Trödelfest im Maibuchstäblich »ins Wasser fiel«, gibt es nun,am Sonnabend, dem 19. 9., die garantierteNeuauflage. Der Verein Albatros e. V. lädtvon 10 bis 18 Uhr zumTrödelfest ein. Rundum das Gesindehaus, Alt-Buch 51, werdenHausrat, Kleidung und Kindersachen zumKauf angeboten. Neben den Verkaufsstän-den ist ein buntes Unterhaltungspro-gramm für Groß und Klein vorgesehen. DieKinder finden ihren Spaß beim Kinder-theater Zauberstern, Schminken und Ba-steln. Bei Kaffee, Kuchen und Leckereienvom Grill gibt’s Live-Musik. Infos undStand-Anmeldung unter Tel. 9 41 54 26.

Tag der offenen Türbeim THW in Buch

Am 19. September von 10 bis 18 Uhrhabeninteressierte Bürger die Möglichkeit, hinterdie Kulissen des Ortsverbandes Berlin-Pankow des Technischen Hilfswerkes zuschauen. An seinem Standort in Berlin-Buch, Wiltbergstraße 29g, werden an die-sem Tag die Einsatzmöglichkeiten, sowiedie Zusammenarbeit der einzelnen Partnerim Katastrophenschutz vorgestellt. Als der Ortsverband 1995 gegründet wurde,gab es 12 ehrenamtliche Helfer, heute istihre Zahl auf 109 angewachsen. Der Orts-verband besteht aus einem Zugtrupp, dreiBergungsgruppen und den FachgruppenInfrastruktur und Räumen. Die Jugend-

gruppe besteht aus 30 Junghelfern und dreiJugendbetreuern. Die Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren lernen hier spie-lerisch den Umgang mit den Geräten, Ma-terialien und Werkzeugen kennen. Beson-dere Einsätze der letzten Jahre waren u. a.das Oderhochwasser, Waldbrandbekämp-fung in Brandenburg, das Orkantief Lothar,der Vermisstenfall Ulrike, Sturmeinsatz Ky-rill, das Elbehochwasser, ein Reifenlager-brand in Schmöckwitz, die Fußball WM2006 oder die Leichensuche in Schildow.Anfang August ermittelten die THW-Ju-gendgruppen aus Berlin, Brandenburg undSachsen-Anhalt im fairen Wettkampf ihreBesten. Dabei konnte die Jugendgruppeaus Pankow den Gesamtsieg erringen. Esmussten u. a. ein Steg, eine Seilbahn undein Schaufelrad gebaut werden. Weiterhinwurden »Verletzte« versorgt und abtrans-portiert sowie ein Einsatz-Gerüstsystemaufgebaut. Überglücklich und völlig fertig,nahmen die Helfer ihren Pokal entgegen.

Erntefest in Karow Die Bürgerstiftung Karow lädt am 11., 12.und 13. September zum großen Erntefestauf das Gelände an der Bucher Chaussee/Ecke Hofzeichendamm ein. Leckere Köst-lichkeiten, ein buntes Kulturprogramm,sowie eine freundliche Atmosphäre bildenden Rahmen der Veranstaltung. Live-Bands, Sportliche Aktivitäten, Familien-freundlichkeit, Kunsthandwerk, regionaleund internationale Gaumenfreuden, Kir-mes, Familienvergnügen – all das wird aufdem Erntefest zu finden sein. Beginn: 11. 9. um 15 Uhr. Geöffnet ist Frei-tag, 11. 9., von 15–22, Samstag, 12. 9., 12–22 und Sonntag, 13. 9., von 11–20 Uhr.

Reit- und Spring- turnier in Zepernick

Weil sich kein Veranstalter für das großePanketaler Gemeindefest im Septembergefunden hat, wird es in diesem Jahr nurdas traditionsreiche Reit- und Springtur-nier des Reit- und Fahrvereins Hubertus e.V. auf der Reitanlage an der Straße der Ju-gend geben. Am Sonnabend, dem 12. 9.,findet es von etwa 7 bis 18 Uhr statt. Nebenden reitsportlichen Wettkämpfen gibt esMusik, Essen und Trinken und Angebotefür die jüngsten Besucher. Das Programmentnehmen Sie bitte aktuellen Aushängenbzw. den Infos: www.rfv-hubertus.de .

Blankenburger Ortsfest

Am 19. August 1994 wurde der Blanken-burger Feuerwehrverein e.V. gegründet,der Aktivitäten fördert, die mit der Freiwil-ligen Feuerwehr und der Jugendfeuerwehrim Zusammenhang stehen. Der Verein istaußerdem der Hauptorganisator des Blan-kenburger Ortsfestes, das in diesem Jahrvom 4. bis 6. September gefeiert wird.Von Live-Musik, Tanz und Show, über Lam-pionumzug, Frühschoppen, Feierwehr-rundfahrten und Karatevorführungen, bishin zu Rummel, Markt, Square Dance undFeuerwerk wird einiges geboten. Im Mittel-punkt steht natürlich die Feuerwehr undihr Verein. Mehr über beide können die Besucher in der Feuerwehrausstellung erfahren. Auf nach Blankenburg!AUS DEM PROGRAMMFreitag, 4. September:14.00 Bühne, Eröffnung Rummel & Markt15.00 Bühne, Musik mit DJ Fabi17.00 Bühne, Offizielle Eröffnung 18.00–22.00 Bühne, Livemusik,

Oldies und Hits mit Memory Box18.30 Priesterstege, Lampionumzug

mit dem Spielmannszug Pankow e.V.22.00–23.00 Bühne, Musik mit DJ FabiSonnabend, 5. September:10.00 Eröffnung Markt

und Feuerwehrausstellung11.00 Priesterstege, Vorführung THW12.00 Festplatz, Erbsensuppe

aus der Gulaschkanone13.00 Festumzug durch Blankenburg14.00 Bühne, Square Dance Silverwolfs14.30 Priesterstege, Vorführung THW14.00 Bühne, Kindertanzgruppe Karow15.00 Bühne, Cheerleader, Kindertanz-

gruppe & Bewegungsstudio Vital16.30 Priesterstege, Vorführung THW17.00 Bühne, Tanzshow Magic Girls18.00–22.00 Bühne, Rock Pop und Oldies

mit Teddy and the Blueberries, live22.00–24.00 Feuerwerk, anschl. DiskothekSonntag, 6. September:10.00 Festplatz, Frühschoppen/-konzert10.00 Schulhof, Ortspokalwettkampf

der Berliner Jugendfeuerwehren11.00 Priesterstege, Vorführung THW11.30 Bühne, Tanzvorführung »Tanz mit«12.00 Festplatz, traditionelles Eisbeinessen14.00 Siegerehrung Jugendfeuerwehren14.30 Bühne, Judo und Karate15.30 Historische Feuerwehrübung

mit Technik der 20-er Jahre16.00–18.00 Bühne, Diskothek mit DJ Fabi

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Wissenschaft & Forschung 9SEPTEMBER 2009

Der Physiker Prof. Thoralf Niendorf hatden Ruf auf einen Lehrstuhl für Ex -

perimentelle Ultrahochfeld-Magnetreso-nanz-Tomographie (MRT) an das For-schungszentrum ECRC des Max-Del-brück-Centrums für Molekulare MedizinBerlin-Buch und der Charité – Universi-tätsmedizin Berlin angenommen. Der Spe-zialist für bildgebende Verfahren von derRheinisch-Westfälischen TechnischenHochschule Aachen ist seit 10. August zu-gleich Leiter der MR-Anlage des ECRC aufdem Campus Buch. Die Forschungsanlagemit einem der weltweit stärksten Magne-tresonanz-Tomographen, einem 7-Tesla-Ganzkörper-MRT, war im Januar 2009 vonBundesforschungsministerin AnnetteSchavan eingeweiht worden. Die Anlage soll Bilder von extrem hoherAuflösung aus dem Körperinnern von Pro-banden und Patienten liefern. Ziel ist,Krankheitsrisiken und Krankheitsprozessesehr früh zu erkennen und neue diagnos-tische Verfahren und Therapien zu entwi-ckeln. Vor allem erhoffen sich Grundlagen-forscher und Kliniker neue Einblicke in dieEntstehung von Herz-Kreislauf-Krank -heiten. Prof. Niendorf wird sich deshalb vor allemmit der methodischen Entwicklung der Ultrahochfeld-Magnetresonanz-Tomogra-phie für die Herz-Kreislauf-Forschung be-fassen. Er will mit dem 7-Tesla-MRT inKooperation mit Klinikern der Charité unddem HELIOS-Klinikum Berlin sowie mitGrundlagenwissenschaftlern der Physika-

lisch-Technischen Bundesanstalt und demFMP Buch die Struktur, Funktion und Phy-siologie des Herzens erforschen, um zuprüfen, ob diese Technik künftig für die Dia-gnose von Herzerkrankungen geeignet ist.In Kliniken sind bisher MRT-Geräte mit 1,5Tesla oder 3 Tesla üblich.Die Anlage wird zum Ende diesen Jahresum einen 3-Tesla Kernspintomographenerweitert, der über das Konjunkturpro-gramm I der Bundesregierung mit rund 3,1Millionen Euro finanziert wird. Das Gerät,

für das das MR-Gebäude auf dem BucherCampus derzeit aufgestockt wird, unter-stützt die klinische Forschung und ermög-licht einen Vergleich mit den am 7-TeslaKernspintomographen gewonnenen Bil-dern.Der 7-Tesla-MRT in Berlin ist der vierteweltweit mit einem 8-Kanal-Sendesystem,das vor allem für die Bildgebung des Her-zens geeignet ist. Die anderen Geräte befin-den sich in Boston und Pittsburgh in denUSA sowie in Paris, Frankreich.

Liebe Wählerinnen und Wähler, DIE LINKE hat die soziale Frage wieder auf die parlamentarische Tagesordnung gesetzt. Und das wirkt. Aber nicht von allein. Wenn Sie wollen, dass es sozialer in unserem Land zugeht, dann möchte ich Sie bitten, zu den Bundestagswahlen am 27. September 2009 mit Ihrer Zweitstimme DIE LINKE zu wählen. Es gilt die Gleichung: Je stärker DIE LINKE, desto sozialer unser Land. Und ich würde mich freuen, wenn Sie hier im Wahlkreis 77, in Pankow, Weißensee und großen Teilen des Prenzlauer Bergs, mir Ihre Erststimme geben.

Ihr Stefan Liebich

Damit es im Land gerecht zugeht.

Wahlquartier Stefan Liebich, Kopenhagener Straße 76, 10437 BerlinTelefon: (030) 44 01 77 82, [email protected] www.berlinliebich.de

Auf Pilgerreise nach Bad Wilsnack (1)Ich bin dann mal weg...Nein, nicht mit Kerkelingund nicht in Spanien – imHochsommer könnte ichmir dort das Pilgern nichtvorstellen. Warum in die Ferne schwei-fen ...? Vor einem Jahr schonentdeckte ich durch das In-ternet und dann zuneh-mend durch kleine Büchleindie unzähligen Pilgerwegedurch Deutschland, dieletztlich in den »großen«Weg«, den Camino de San-tiago, münden. Im Moment scheint esmodern zu sein, eben diesen Weg zu ge-hen. Und gerade deshalb reizen mich dieanderen Wege, die als alte Handelsstra-ßen durch unser Land führen. So fiel dieEntscheidung nicht schwer: In diesemJahr beginne ich meine Entdeckungsrei-sen entlang der Pilgerwege »um die Ecke«. Im Sommer 2009 wird mich derwohl naheliegendste nach Bad Wilsnackführen.Friedrich II. »Eisenzahn« pilgerte zwi-schen 1440 und 1451 sechs Mal in diesenkleinen Ort. Übrigens lag dort im Mittel-alter, tatsächlich nur etwa 120 km vonBerlin entfernt, nach Santiago, Rom undAachen das wichtigste Pilgerziel Nord -europas. Hunderttausende Besucher ka-men jedes Jahr zu diesem heiligen Ort inder Prignitz. Die Chronik berichtet, dasses Ende des 14. Jahrhunderts in und umWilsnack, das nie mehr als 1 000 Einwoh-nern zählte, »keine freien Plätze« mehrgäbe. Heute leben dort knapp 3 000 Men-schen und die meisten Gäste der Stadt

wollen wohl eher die Ther-me genießen, denn dieWunderblutkirche St. Niko-lai besichtigen. Obwohl: DieLegenden um sie herum,besonders die von derBrandschatzung 1383, las-sen auf Spannung schlie-ßen.Um das Pilgern im wahrstenSinne zu erleben und zu er-lernen, werde ich mich ei-ner Gruppe anschließen. Siewird von Prof. Oefelein undseiner Frau begleitet, die

diesen Weg für uns neu erschlossen unddie vom St. Jakobus-Gesellschaft Berlin-Brandenburg e. V. initiiert wurde. Überdiese beiden Menschen gilt es noch zu er-zählen, denn hinter ihren Namen verber-gen sich ebenfalls, im wahrsten Sinne desWortes, Geschichten.Der einst mittelalterliche Weg wird un-sere Gruppe von Hennigsdorf über Li-num, Fehrbellin, Wusterhausen, Kyritzund Plattenburg direkt nach Bad Wils-nack führen. Was gehört eigentlich in denRucksack für die geplanten fünf Tage?Der Schlafsack, zwei Handtücher, einpaar T-Shirts, Zahnbürste … 10 Kilo.Mehr sollten es wohl nicht sein für dietäglich etwa 20–25 km Fußweg. Stift undPapier werden allerdings unbedingt imRucksack Platz finden. Und sicherlichwird auch ein ganz besonderer Gruß inihm liegen, irgendwo, weit unten, immergriffbereit: »Das einzig Wichtige im Leben/ sind die Spuren der Liebe, / die wir hin-terlassen, / wenn wir gehen.« (AlbertSchweizer). (wird fortgesetzt)

Elke Kaminsky, Lehrerinan der Hufeland-Ober-

schule in Buch

Prof. Thoralf Niendorf vor dem MRT-Giganten, der im Januar eingeweiht worden war.

Armut und wunderschöne Landschaft (1)

A ls ich beschloss nach Ni-caragua zu gehen, wuss-

te ich noch nicht wirklich,auf was ich mich einlasse.Nun sitze ich hier bei 28Grad Celsius und habe inden letzten zwei Wochen dasLand kennengelernt. Wir ha-ben viel von der wunder-schönen Landschaft gese-hen; Vulkane, Inselwelten inriesigen Seen, Urwälder mit»richtigen« Affen – nicht hin-ter Gitter, Zoodirektoren bei-ßend. Dass auch diese ge-fährlich sind, sagte uns dereinheimische Führer erst im Nachhinein. Doch so schön die Natur hier auch ist,um so schwerer ist es für mich zu verste-hen, wie die Menschen mit ihr umgehen– Abfall wird aus Fahrzeugen gernedurchs Fenster beseitigt, sowie auf derStraße fallen gelassen. Dass die ohnehindurch das schwere Erdbeben von 1972fast komplett zerstörte Hauptstadt Mana-gua dadurch nicht gerade an Ansehen ge-winnt, bedarf keiner Erläuterung. Diebeiden riesigen Seen (Nicaraguasee –neunmal so groß wie Berlin) und Mana-guasee) laden auch nicht gerade zum Ba-den ein. Vor allem letzterer hat es imwahrsten Sinne »in sich«. Über viele Jahrehinweg wurden Industrieabfälle unge-klärt hineingeleitet – er ist so gut wie tot.Ich kann nur hoffen, die ausländischenProjekte zur Renaturierung scheiternnicht.In Nicaragua läuft vieles anders als beiuns. Wenn man die Information be-

kommt, dass der Cousin voneinem Bekannten hier aufder Insel Ometepe im Nica-raguasee eine Pension hat,ist diese Information, hierfür uns, Gold wert. Zum ei-nen weiß man, an wen mandort gerät und zum anderenkann man einigermaßen si-cher gehen, nicht als »Grin-go« übers Ohr gehau’n zuwerden. Aber gerade dieseLebensart ist auch Ursprungeines großen Problems dernicaraguanischen Gesell-schaft; vieles, fast alles, läuft

über Beziehungen, die naturgemäß ir-gendwo in Korruption umschlagen. Unddas zieht sich hoch bis zu dem an jederStraße per Konterfei präsenten StaatschefDaniel Ortega.Das Land lebt in schwerer Armut, nebender Korruption durch Krieg, Bildungsar-mut und Erdbeben schwer gebeutelt.Fast jeder zweite muss mit weniger als ei-nem Dollar pro Tag sein Dasein fristen.Dabei hätte das Land viel Potenzial. Hiersei als wichtigstes die Altersstruktur ge-nannt: Die Einwohnerzahl wuchs in denletzten acht Jahren um eine Million auf5,8 Millionen Bürger, die – gut regiert –die Grundlage für einen nachhaltigenAufschwung bilden könnten. Doch so schwer die Entwicklungen indiesem Lande auch vor sich gehen, um soliebenswerter sind die Menschen, die –nie verschlossen und immer freundlich –gerne feiern und trotz allem Lust am Le-ben zeigen. (wird fortgesetzt)

Maximilian Wonke (22),Student aus Zepernick,

ist unterwegs in Nicaragua

KORRESPONDENZEN

CAMPUS-NEWSVirusinfektion und

Herzmuskelentzündungen Lebensbedrohliche Herzrhythmusstörun-gen können die Folge von Entzündungendes Herzmuskels sein. Eine mögliche Ursa-che dieser Entzündungen ist eine Infektionmit dem Coxsackievirus. Dr. Yu Shi, ChenChen und Prof. Michael Gotthardt vomMax-Delbrück-Centrum für MolekulareMedizin (MDC) Berlin-Buch haben jetztdie Infektion verhindert, indem sie in Mäu-sen den Rezeptor ausschalteten, den dasVirus nutzt, um in die Herzzellen zu gelan-gen. »Wir haben nicht eine Herzzelle ge-funden, die von dem Virus befallen war.Die mit dem Virus in Verbindung gebrachteHerzmuskelentzündung blieb aus«, be-richtet Dr. Shi.

Metastasenbildung bei Dickdarmkrebs

Bei Dickdarmkrebs standen bisher nur ein-zelne Gene im Verdacht, die Bildung vonTochtergeschwülsten (Metastasen) zu be-günstigen. Forscher des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)Berlin-Buch und der Charité - Universitäts-medizin Berlin haben jetzt jedoch 115 Ge-ne identifiziert, die sowohl im Ursprungs-tumor als auch in dessen Metastasenverändert sind. Ihre Ergebnisse könnten inZukunft helfen, Patienten mit aggressivenTumoren früher zu erkennen. An Dickdarmkrebs, nach dem Lungen-krebs die zweithäufigste Todesursache un-ter den Krebserkrankungen, sterben inDeutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts jährlich mehr als 25 000Menschen. Er geht aus den Drüsen derDickdarmschleimhaut hervor und bleibtim Anfangsstadium häufig unentdeckt.

»Das Hauptproblem ist jedoch nicht derUrsprungstumor«, erläutert der Chirurgund Forscher Dr. Johannes Fritzmann,»sondern die gefährlichen Tochterge-schwülste, die Metastasen.«Die Forschungsergebnisse könnten helfen,hofft Dr. Fritzmann, früh herauszufinden,ob ein Tumor Metastasen bilden wird odernicht. Die Ärzte könnten dann die weitereTherapie entsprechend anpassen.

Neue Erkenntnisse beiHaarfollikelentwicklung

Vor der Geburt bilden sich beim Menschenetwa fünf Millionen Haarfollikel in derHaut. In der Basis dieser länglichen Haut-einstülpungen, der Haarwurzel, entstehendie Haare. Zwei Signalwege, die bei vielenentwicklungsbiologischen und anderenphysiologischen Prozessen eine wesentli-che Rolle spielen, sind für die embryonaleAnlage der Haarfollikel unentbehrlich:Wnt/-catenin und NF-�B. Bislang war je-

doch unklar, wie und ob sie dabei mitein-ander interagieren. In Zusammenarbeitmit Dr. Sarah Millar und Dr. Yuhang Zhang(University of Pennsylvania/USA), hat Dr.Ruth Schmidt-Ullrich (MDC Berlin-Buch)jetzt in Mäusen zwei Moleküle identifiziert,die eine Verbindung zwischen den beidenSignalwegen herstellen, und bei der frühenHaarentwicklung wesentlich mitwirken. Da beide Signalwege auch für die Entwick-lung anderer Organe, wie Zähne oderSchweißdrüsen, wichtig sind, vermutendie Forscher hier ähnliche Wechselwirkun-gen wie bei der Haarfollikelbildung. Jedochauch bei der Entstehung von Krebs, beidem beide Signalwege maßgeblich betei-ligt sind, könnte diese Wechselwirkungmöglicherweise eine wichtige Rolle spie-len, so die Forscher weiter.

Neue Risikovariante für Neurodermitis identifiziert

Wissenschaftler des Max-Delbrück-Cen -trums für Molekulare Medizin (MDC) Ber-lin-Buch und der Charité-Universitätsme-dizin Berlin haben in Zusammenarbeit mitForschern des Klinikums rechts der Isarder TU München und der Christian-Al-brechts-Universität zu Kiel eine Genva-riante auf Chromosom 11 identifiziert, diedas Risiko für Neurodermitis erhöht. In ei-ner großen klinischen Studie untersuchtensie das Erbgut von über 9 600 Teilnehmernaus Deutschland, Polen und der Tschechi-schen Republik. »Mit unseren Ergebnissenwerfen wir ein neues Licht auf die Entste-hung der Krankheit«, sagt Prof. Young-AeLee (Charité/MDC). Mit den an der Studiebeteiligten Wissenschaftlern hofft die Kin-derärztin und Forscherin auf neue Ansatz-punkte für eine gezieltere Therapie dieserchronischen Hauterkrankung.

Der MRT-Spezialist

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Page 10: Autobahnausbau IN DIESER AUSGABE...lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför-derkreis Phoenix e. V., der das Karower-Mega-Event organisiert. 20 überwiegend junge, motivierte Leute

Reise ans»Ende der Welt«

10 Mitten unter unsSEPTEMBER 2009

Wer von Berlin-Buch aus mit dem Fahr-rad an das »Ende der Welt« reisen

möchte, sollte etwa 42 Tage einplanen. Ge-nauso viel benötigte Dr. Heinrich Illingvom Bucher Hörstenweg bis nach Santiagode Compostela und Finisterre, jener Land-spitze an der äußersten NordwestküsteSpaniens, die nach frühen Vorstellungen,da man noch glaubte, die Erde sei eine vonWasser umgebene Scheibe, als der letztebewohnbare Punkt, das Ende der Erde,galt. Am fernen Horizont vermuteten dieMenschen die gefahrvolle Grenze zwi-schen Erde und Unterwelt. Auskunft über die genaue Länge der gefah-renen Wegstrecke kann Heinrich Illingnicht geben. Wichtig und bewahrenswertsind ihm allein die reichen Erfahrungenund freundlichen Begegnungen, die Erin-nerungen an wundervolle Landschaftenund kunstvolle Bauten. Trotzdem wird denLeser die Entfernung von Buch aus bis andas »Ende der Erde« interessieren. Sie be-trägt etwa 3 000 Kilometer. Mit einem Zelt und dem Nötigsten an Ge-päck auf dem Fahrrad wählte er seine We-ge möglichst entlang von Flüssen überPotsdam, entlang der Havel, Elbe, Saaleüber das Fichtelgebirge, entlang der Naabnach Regensburg, die Donau aufwärtsdurch die Wutach- und Gauchachschluchtzum Rhein, Aare, Genfer See, Rhône, Isèreund wieder Rhône abwärts bis Avignon amMittelmeer. Die Pyrenäen waren zu be-zwingen und leider war es unvermeidlich,einige größere Städte mit lebhaftem Ver-kehr und schlechter Luft zu durchqueren. Im Übrigen, so ist seine Erfahrung, gibt esin der Schweiz, Frankreich und Spanien imStraßenverkehr viel Rücksichtnahme aufRadfahrer und mehr als einen Bauern, derFremden auf seinen Wiesen oder Felderngastfreundlich begegnet.Einige schwierige Tage lang blies HeinrichIlling ein stürmischer Wind entgegen undtrotz aller aufgewendeten Energie war esmehr ein »Auf-der-Stelle-Treten« als einVorwärtskommen. Die Frage, wie es mitdem Wetter weiter geht und ob endlich einEnde des Kampfes gegen den bis zu 100Stundenkilometer starken Sturm abzuse-hen ist, sollte ihm der Wetterbericht beant-worten. Ja, war in der Zeitung zu lesen, derstürmische Wind werde nachlassen, aberes sei Dauerregen zu erwarten. Es regnetetatsächlich 10 Tage lang! Für Heinrich Illingkein Grund, die Fahrt zu unterbrechen.Nun, auch die Wolken verzogen sich ir-gendwann und Tage voller Sonnenscheinfolgten. Wenn Heinrich Illing in der kühlenMorgenfrühe durch herrliche Landschaf-ten fuhr, die Vögel jubilierten und Som-merduft über Wiesen und Felder wehte,dann, so erzählte er, »konnte ich auchnicht anders, als singend oder pfeifenddurch den Tag zu fahren.«Abends suchte er sich einen Schlafplatzmöglichst in der Nähe eines Gewässers,baute das Zelt auf, kochte auf dem Benzin-kocher das Abendessen und morgensFrühstückskaffee und Tee. »Solche Fahrt macht viel mit einem. DasWeltgeschehen rückt von Tag zu Tag in wei-tere Ferne, statt dessen passiert etwas, dasvor Zeiten ›innere Einkehr‹ genannt wurde.Es hinterlässt Spuren und Veränderungenund große Dankbarkeit für das eigene Le-ben. Ich bin weitgehend den alten Pilger-weg entlang gefahren, habe mir in meinenPilgerpass die einzelnen Etappen eintra-gen lassen und mich über eine Anzahl guter Begegnungen gefreut.Unter ihnen war der französische Bauer,der in der Morgenfrühe mein Zelt auf sei-ner Wiese fand und rücksichtsvoll mit sei-ner Mähmaschine große Kreise um meinNachtquartier zog. Großzügig gewährte ermir Zeit für den Aufbruch zur Weiterreise.Oder die junge Schweizerin. Sie entdeckte

Urteils über einen Delinquenten nicht sicher waren, setzten auf ein »Gottesur-teil«. Wer den Weg nach Santiago de Com-postela und zurück überlebte, galt als unschuldig.»Wie gut hatte ich es dagegen mit meinemFahrrad, meinem amerikanischen High -tech-Zelt und genügend Euros in der Ta-

sche. Verglichen mit den Beschwerlichkei-ten früherer Pilgerreisen ist ein gelegent- licher Sturm oder Dauerregen wirklich nureine Bagatelle.In Santiago de Compostela (Santiago heißtübersetzt »heiliger Jakobus«) sind die Stra-ßen von zahlreichen, zum Teil riesigen Pil-gerherbergen gesäumt. Städtischer Trubelund Kommerzialisierung beeinträchtigenden Blick auf die von Schönheit fast über-bordende Stadt. Wenig glücklich verlief dasLeben des heiligen Jakobs. Er war ein Jün-ger Jesu und Bruder des Evangelisten Jo-hannes. Sein Bekehrungseifer soll ihn derÜberlieferung nach bis in das nordwestli-che Spanien geführt haben. Nach seinerRückkehr aus dem heidnischen Land wur-de er im Jahre 44 von Herodes Agrippa I.hingerichtet«, erzählt Dr. Heinrich Illing. Erhat als Arzt lange Jahre in Bucher Klinikengearbeitet. Noch einmal 80 Kilometer, eine Tagesreiseweiter, war Heinrich Illing an der Küste vonFinisterre, dem Ende der Welt, angekom-men. Bis heute hat der Ort nichts von sei-ner Magie eingebüßt. Für die Rückkehr indie gewohnte Welt mit Uhr, Tempo, Alltag,benutzte er das Flugzeug. R. Pumb

die selbst geschnitzte Jakobsmuschel anmeinem Fahrrad, ein Jahrhunderte altesErkennungszeichen der Pilger auf demWeg nach Santiago de Compostela. Von ihrwurde ich zu einem Abendessen in dasschön gelegene Haus ihrer Eltern eingela-den. Fast am Ende meiner Reise, auf dem›Berg der Freude‹, sprach mich eine junge

Deutsche an. Worte über das Unterwegs-sein und das Ans-Ziel-Kommen wurdengewechselt. Ihre Stimme klang sehr hei-matlich und tatsächlich war ihr Zuhausenur wenige Kilometer von meinem ehema-ligen sächsischen Elternhaus entfernt.Der letzte Abend vor meiner Ankunft inSantiago de Compostela bleibt unverges-sen. Vom Monte do Gozo, dem ›Berg derFreude‹, sah ich zu meinen Füßen Stadtund Kathedrale im Schein der untergehen-den Sonne leuchten. Welch ein Augenblickund welch wunderbares und tief berühren-des Bild! Ungezählte Menschen haben vormir dort gesessen, mit Ergriffenheit auf ihrnahes Ziel gesehen und die Vergebung ih-rer Sünden erhofft. Allerdings tilgten alldiese Mühen nur die Sünden eines einzi-gen Jahres. Es sei denn, sie machten sich ineinem ›Heiligen Jahr‹ auf den Weg. Dannwerden alle bisherigen Sünden vergeben.Das nächste ›Heilige Jahr‹ ist 2010.«In den vergangenen Jahrhunderten star-ben ungezählte Menschen auf dem sehrmühsamen Weg nach Santiago de Compo-stelo. Darunter waren Arme, die man inDörfern oder Städten nicht haben oder er-nähren wollte. Auch Richter, die sich ihres

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… Morgenkaffee am »Ende der Welt« –im Hintergrund der Leuchtturm von FinisterreStart im

Bucher Hörsten-weg …

Dr. Heinrich Illing aus Buch fuhr 3 000 km mit demFahrrad nach Finisterre

Imposantes Alpenpanorama Ein winkender Pappkamerad warnt…

Der Hafen von Castro Urdiales in Spanien

Zwischen Verwestlichung und sowjetischem Erbe

D ie Ukraine ist nicht ein-mal 1 000 km von

Deutschland entfernt, dochim Bewusstsein der Öffent-lichkeit ist das Land weitweg. Das letzte Mal erfuhrder Staat im Jahr 2004 größe-re Aufmerksamkeit. Es wardie Zeit der sogenannten»Orangen Revolution«, alsviele Ukrainer auf die Straßegingen und die Bilder davonin alle Welt übertragen wur-den. 1991 erklärte die Ukrai-ne ihre Unabhängigkeit, da-vor mussten die Ukrainerlange um ihre Eigenständig-keit kämpfen. Denn dasLand gilt als »Wiege Russlands«, aberauch Mongolen, Litauer und Polen be-herrschten es im Laufe der Jahrhunderte.Auf meiner Reise lernte ich »Land undLeute« ein wenig kennen. Kiew: Der Dnepr, drittlängster FlussEuropas, teilt die Hauptstadt in zweiHälften. Auf der östlichen Seite prägenhohe Plattenbauten das Stadtbild, auf deranderen Seite liegt der ältere Stadtteil.Kiew ist gewaltig: breite Straßen undGehwege, mächtige Gebäude und Denk-mäler, viel Beton. Eine Prachtstraße führt

zum Majdan, dem zentralen Platz, mitdem »Monument der Unabhängigkeit«,dem das Lenin-Denkmal weichen muss-te. Am Majdan fanden 2004 auch die Demonstrationen statt, die dann als»Orange Revolution« in die Geschichteeingingen. Heute trifft sich hier die Ju-gend, modern gekleidet, nicht anders alsin Berlin. Alle Insignien der westlichenWelt sind hier sichtbar; ob Schnellrestau-rants, Modeketten oder teure Autos. Esgibt aber auch das andere Gesicht derStadt, nämlich ihr christlich-orthodoxesErbe: die Sophienkathedrale, Kirchenund Klöster, ausnahmslos prächtige Ge-bäude, besonders markant die goldenenKuppeln. An den Eingängen immer wie-der vorbei an bettelnden alten Frauen,mit traditionellem Kopftuch, die Gesich-ter durch tiefe Furchen gezeichnet, Spu-ren eines harten Lebens, sowohl zu kom-munistischen Zeiten als auch in derGegenwart. Alte, Behinderte und alleinstehendeFrauen mit Kindern gehören zu den Ver-lierern der neuen Zeit. Niedrige Renten,so gut wie keine sozialen Leistungen. Inder strahlenden Hauptstadt ist davonaber auf den ersten Blick nicht viel zu se-hen. Vor den Kirchen warten junge Hoch-zeitspaare auf ihre Trauung, die Gesichterder Herren noch bubenhaft, die der Da-men schüchtern, aber doch positiv in dieZukunft gewandt, mit Aussicht auf einbesseres Leben als die Großeltern. Mitdem Bus über Poltowa und Saporischja,der Heimat der Kosaken, in RichtungKrim. Auf dem Weg erst endlose Korn-und Gemüsefelder, vereinzelt Kühe amStraßenrand, später viel Wald.Krim: Die Halbinsel ist eine AutonomeRepublik innerhalb der Ukraine. An ihrerSüdküste liegt Jalta. Das erste Ziel dort istdas »Intourist«-Hotel, ein riesiger Sowjet-Bau, Betonklotz mit über 1000 Betten, derin die schöne, bergige Landschaft, etwasoberhalb des Schwarzen Meeres gesetztwurde. Zum Meer führt ein überdimen-sionierter Tunnel, bestimmt 50 m lang.Kein Aufwand wurde gescheut, um den»Kadern« und »Werktätigen«, wenn siedenn dafür ausersehen waren, einenschnellen Zugang zum Wasser zu ermög-lichen. Auf der Uferpromenade in der

Stadt laute Musik, Karus-sells, Buden und viele Elternmit ihren Kindern. Im Was-ser große Yachten der russi-schen Oberschicht. Nach Jalta kommen vieleGäste aus Russland, schließ-lich war es schon zur Zaren-Zeit der bevorzugte Ferien-ort. Auch heute leben hierüberwiegend Russen, nichtUkrainer, was den Sonder-status der Halbinsel inner-halb des Staates erklärt.Dann ein kleiner Platz, inder Mitte ein großes Lenin-Denkmal, gut gepflegt. Dasist nicht überall in der

Ukraine so. Die noch zahlreichen Lenin-Denkmäler sind umstritten; Stalin wurdebereits von Plätzen und Straßenschildernentfernt. Um Geschichte ging es auch im »WeißenPalast« Liwadija, der Zar Nikolaus II. alsSommerresidenz diente. Hier fand 1945die folgenschwere Jalta-Konferenz statt,bei der Churchill, Roosevelt und Stalinüber den Umgang mit Deutschland unddie europäische Nachkriegsordnung ver-handelten. Der Tisch, an dem die HerrenPlatz nahmen, ist ein beliebtes Fotomo-

tiv. Der 2. Weltkrieg spielt nicht nur hiereine große Rolle. Gewaltige Denkmälerund ausgestelltes Kriegsgerät zeugen vonStolz, Stärke – und Heldenkult. Über dieHafenstadt Kershon weiter nach Odessa.Schlechte Straßen, lange Fahrt.Odessa: viel alte Bausubstanz, fein re-stauriert, ganz »altes Europa«, in demösterreichische Architekten ihre Spurenhinterlassen haben. Einst war hier einbuntes Völkergemisch aus Russen, Grie-chen, Armeniern, Polen, Juden und Deut-schen, um nur einige zu nennen, präsent.Sie alle sahen sich als »Odessiten«, verlie-hen der Stadt ihren kulturellen und gei-stigen Reichtum und einen Ruf, der bisheute nachwirkt. Von der früheren Viel-falt ist aber nicht viel geblieben. Umso in-teressanter verlief das Gespräch mit dem81-jährigen Alexander Jungmeister, ge-bürtiger »Odessit« aus der deutschenVolksgruppe. Der Rücken stark ge-krümmt, ein etwas gewöhnungsbedürfti-ges Deutsch, aber ein wacher Blick undklare Gedanken. Jungmeister berichteteaus seinem Leben, der Unterdrückungder deutschen Sprache bis 1991 und deranschließenden »Wiedergeburt« der we-nigen Gebliebenen. Staat und Gesellschaft der Ukraine sindnoch unfertig, so manche Unzulänglich-keit fällt auf. Ob es der strenge Ton desPersonals im Restaurant ist, grimmigePolizisten, lange Wartezeiten oder einegewisse Verschlossenheit – es ist wohlnicht böse gemeint, sondern Ausdruckalter Mentalitäten und einer Ineffizienz,die noch in der Sowjet-Zeit wurzelt. Aberauch das ist im Wandel. Gerade jungeMenschen lächeln mehr, können oft et-was Englisch und sind interessiert anEuropa. Auch hier gilt: Wer nicht bereitist, sich überraschen zu lassen, sollte lie-ber nicht auf Reisen gehen.

»BB«-Autor Martin Jehle lernte inder Ukraine Land und Leute kennen

KORRESPONDENZ

Page 11: Autobahnausbau IN DIESER AUSGABE...lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför-derkreis Phoenix e. V., der das Karower-Mega-Event organisiert. 20 überwiegend junge, motivierte Leute

ZUVERDIENST

Ratgeber 11SEPTEMBER 2009

Zum traditionellen Tag der offenen Türlädt das Alwall-Haus in Buch Interes-

sierte am 24. September von 13 bis 18 Uhrin den Viereckweg 1/3 herzlich ein. Die Vortragsreihe Diabetes – Nierenversa-gen – Dialyse –Transplantation, 13/16Uhr,findet im Zelt auf dem Praxisgelände statt. DAS VORTRAGSPROGRAMM: Veränderungen bei chronischer Nierenin-suffizienz. Ursachen-Folgen-Therapiemit

Götz Krupp, Facharzt für Innere Medizinund Nephrologie; Verhindert gute Blut-zuckereinstellung Nierenversagen undDialyse? Wie wird der Diabetes bei Nieren-versagen behandelt? mit Karola Litta,Fachärztin für Innere Medizin/Diabetolo-gie, Diabetische Schwerpunktpraxis Pan-kow; Vorstellung Hämodialyse (Blutwä-sche)mit Dr. Henrik Jakobs, Facharzt fürInnere Medizin; Vorstellung Peritoneal-

Alwall-Haus lädt ein

»Spanische Grippe« wütete vor 90 Jahren auch

in Buch und Umgebung

D ie Entdeckung war mehr zufällig. Meine Recherchen zu einem anderen,

die Geschichte Berlin-Buchs betreffendenThema, führten auf die Spur der Grippe-pandemie am Ende des zweiten Jahrzehn-tes des letzten Jahrhunderts.In den Jahren 1918/1919 starben außerge-wöhnlich viele jüngere Menschen im Bu-cher Vereinslazarett, in der IrrenanstaltBuch, sowie in den Dörfern Buch und derUmgebung. Der Verdacht lag nahe, dass die»Spanische Grippe« auch in dieser ländli-chen Region heftig gewütet haben musste.Ein Anlass, diesen Teil Lokalgeschichte nä-her zu betrachten.Zwar gab es auch 1917 eine bemerkenswerthohe Zahl von Sterbefällen im Raum Buch.Die aber waren ziemlich kontinuierlichüber das Jahr verteilt und zeigen eine deut-lich andere Verteilung der Altersstrukturder Verstorbenen. Die Ursache für das Ster-ben 1917 ist in den dramatischen Versor-gungsschwierigkeiten der Bevölkerung mitLebensmitteln in der zweiten Hälfte des 1. Weltkrieges begründet. Pro Kopf standenim Hungerwinter 1916/17 gerade einmalNahrungsmittel im Gegenwert von nur etwa 1 000 Kalorien täglich zur Verfügung.Der berüchtigte »Kohlrübenwinter« forder-te viele Todesopfer.

»Schweinegrippe« bereitet SorgeEine völlig andere Situation bietet der Blickin die Sterbeurkunden der Monate Oktober1918 bis Mai 1919. Sie korrespondiereneindrücklich mit den damaligen drei gro-ßen, globalen Grippewellen. Vor etwa 90Jahren erkrankten rund 500 MillionenMenschen, das war damals etwa ein Drittelder Weltbevölkerung (1,7 Mrd.) an einerhoch virulenten und gefährlichen, bis da-hin nicht bekannten Form der Influenza.Die Zahl der Todesopfer wird nach vorsich-tigster Schätzung mit etwa 20 Millionenangegeben. Genau kann ihre Zahl nichtmehr ermittelt werden. Es gibt Quellen, dieeine doppelt so hohe Zahl vermuten. Dage-gen verloren In den Kriegsjahren zwischen1914 und 1918 in Europa, dem NahenOsten, Afrika und Ostasien insgesamt»nur« 17 Millionen Menschen ihr Leben.Eine Wiederholung eines derartigen Ereig-nisses in absehbarer Zeit befürchten der-zeit die Verantwortlichen der Weltgesund-heitsorganisation (s. a. Gespräch mit Prof.Detlev Ganten, S. 3). Gesundheitspolitikererarbeiten Krisenpläne für den Ernstfallund vor einigen Wochen wurde bereits diehöchste Pandemie-Warnstufe 6 ausgeru-

fen. Die Menschheitsgeschichte kennt nurwenige Pandemien von einem derartigenAusmaß, wie die »Spanische Grippe«. Nachgegenwärtigen Erkenntnissen forderte sie1918 in Kansas, USA, die ersten Opfer underfasste binnen eines Jahres den gesamtenErdball. Abenteuerliche Theorien über Entstehungund Verbreitung der heftigen Grippewellemit ihren vielen Todesopfern geistertenschnell durch die Welt. Dazu gehörte auchdas Gerücht über deutsche Agenten in denUSA, die die gefährlichen Erreger freige-setzt haben sollten. Tatsache ist, dass diehoch aggressiven Viren gleichermaßen Be-duinenstämme wie Eskimo-Ansiedlungenausgerottet haben; dass Menschen oft we-nige Stunden nach Krankheitsausbruch aneiner blutigen Lungenentzündung starbenund weder ein Erdteil noch entferntesteLänder von der Grippe verschont geblie-ben sind. Ähnlich dramatische Ereignissewaren die großen Pest-Epidemien des Mit-telalters, die auch in Buch und Umgebungverheerend gewütet haben. Auf den Sterbeurkunden wurden zu dieserZeit keine Todesursachen vermerkt. Sokonnte nur die Vielzahl der in ungewöhn-lich jungem Alter während der Grippeepi-demien 1918/19 Verstorbenen mit den ver-schwindend wenigen Sterbefällen dieserAltersgruppe in anderen Jahren verglichenwerden. Die symptomatisch hohe Zahl vonTodesfällen im genannten Zeitraum und inder entsprechenden Altersgruppe kann alsIndiz für das massive Auftreten der »Spani-schen Grippe« auch in unserer Region ge-wertet werden. Die aktuell Sorgen bereitende »Schweine-grippe« zeigt in Bezug auf eine erhöhte Erkrankungsrate und Sterblichkeit in derAltergruppe der 20–45-Jährigen eine ähn -liche Tendenz. Während der Pandemie 1918/19 warendeutlich mehr als 40 Prozent aller Todesfäl-le innerhalb der Altersgruppe der 20- bis45-Jährigen zu beklagen. Da die Zuord-nung der Sterbeurkunden anderer Alters-gruppen schwierig und keineswegs ein-deutig war, kann nur angenommen wer-den, dass es in Buch und Umfeld etwa dop-pelt soviel Grippetote gegeben hat. Es wurden die Sterbeurkunden der »Irren-anstalt Buch« mit 1 866 Betten (heute Hu-feland-Krankenhaus), des »Alte-Leute-Heims« (Ludwig-Hoffmann-Hospital) mitetwa 1 500 Betten, die Sterbefälle im Ver-einslazarett Wiltbergstraße sowie die Zahlder im häuslichen Bereich verstorbenenjüngeren Menschen ausgewertet und ver-glichen. Nicht in die Untersuchungen ein-bezogen wurde die Heimstätte für Brust-kranke (später »Waldhaus«). Auch hier sind

in den Jahren 1918/19 außerordentlich vie-le und sehr junge Menschen verstorben. Die »Irrenanstalt Buch« betreute ein erheb-lich jüngeres Klientel als das »Alte-Leute-Heim«, in dem in der Hauptsache multi-morbide, über 70-jährige Patienten ver- sorgt wurden. Die Sterbeurkunden beiderEinrichtungen aus diesen Jahren müssten,vorausgesetzt die »Spanische Grippe« hatin und um Buch viele Todesopfer gefordert,die typischen Auffälligkeiten in Anzahl undAlter der verstorbenen Patienten wider-spiegeln, wie sie für den Krankheitsverlaufweltweit typisch waren. Aus diesem Grun-de war die Aufmerksamkeit besonders aufdie »Irrenanstalt« gerichtet, deren Patien-tenklientel das Alter von 15 Jahren aufwärtsumfasste. Hier verstarben von September1918 bis Juni 1919 und im September 1919in der Altersgruppe zwischen 15 und 45Jahren 210 Männer und Frauen! Im »Alte-Leute-Heim« wurde die Gesamt-zahl der Todesfälle pro Monat und Jahrfestgestellt. Das Jahr 1918 überlebten im»Alte-Leute-Heim« 293 Menschen nicht.Ein Jahr später verstarben 274 Patienten. Inden Monaten Januar, April, Dezember 1918stieg die Anzahl der Todesfälle um etwa 50–70 Prozent über den üblichen Durch-schnitt. Im April 1919 (40 Tote) und August(36 Tote) ist ein Anstieg der Todesfälle umetwa 100 Prozent zu verzeichnen.

Jüngere Menschen betroffenEine weitere Auffälligkeit zeigt der unter-schiedliche Verlauf der Erkrankung bei jün-geren Männern und Frauen, der auch beidenen im Vereinslazarett oder zu HauseVerstorbenen erkennbar ist. Es sterben, zu-mindest während der zweiten Grippewelle,deutlich mehr Frauen als Männer. Unterden in der »Irrenanstalt Buch« verstorbe-nen 210 Patienten im Alter zwischen 15und 45 Jahren waren 132 Frauen und 78Männer. Normalerweise starben im Monatzwei bis acht Patienten dieser Altersgruppein der »Irrenanstalt Buch«. Es muss aller-dings hinzugefügt werden, dass sich diePatienten zu dieser Zeit in einem sehrschlechten Ernährungszustand befanden.Auch in der Bevölkerung von Buch, Karowund der näheren Umgebung (Hobrechts-felde, Birkholz, Zepernick ) gab es einensprunghaften Anstieg von Todesfällen un-ter jungen Menschen. In »normalen« Jah-ren ist ihre Zahl gering. Sie liegt unter 10Sterbefällen pro Jahr. Die Auswertung der durch das Vereinslaza-rett gemeldeten Sterbefälle, die Verstorbe-nen stammten ebenfalls aus Buch undUmgebung, zeigten ein noch dramatische-res Ergebnis: 73 Prozent waren jüngere undjunge Menschen. Rosemarie Pumb

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Ein Blick zurück

GrippezeitenGrippezeiten

Ein besonderer Höhepunkt ist der Bericht von Volker Blum, 15Uhr:

Als Dialysepatient zu Fuß über die Alpen»Jetzt erst recht« – ist Volker Blums Lebensmotto. Die Schicksals-schläge, die der 41-Jährige hinnehmen musste, haben ihn kämpfe-risch werden lassen. »Jetzt erst recht« heißt für ihn: In ca. 35 Tagenzu Fuß vom Marienplatz in München bis zum Markusplatz in Vene-dig. Mit 10 kg auf dem Rücken will er die Alpen überqueren und eine Distanz von 550 km und ca. 20 000 Höhenmeter überwinden.Das Besondere an seinem Vorhaben: Volker Blum ist aufgrund einerNiereninsuffizienz seit vier Jahren dialysepflichtig. Anfang 2007 erhält er einen Schwerbehindertenausweis. Als er kurzdarauf ein Buch über eine Alpenüberquerung zu Fuß liest, fasst erden Entschluss, auch als Dialysepatient diese Herausforderung zumeistern, unternimmt mehrere Wanderungen in den Alpen, stu-diert Karten des gesamten Gebiets und spricht mit seinen Ärztenund einem Bergführer über seinen Plan. Nach gründlicher Vorbe-reitung ist sich der Dialysepatient sicher, es schaffen zu können.

Die Wanderung über die Alpen ist nur möglich, da Volker Blum an-ders als die Mehrheit der Dialysepatienten in Deutschland die Peri-toneal- oder Bauchfelldialyse anwendet. Dieses Dialyseverfahrenkann unter Beachtung entsprechender Hygienemaßnahmen vomPatienten selbstständig zu Hause, am Arbeitsplatz oder sogar aufReisen durchgeführt werden. Da er die Blutreinigung mittelsBauchfelldialyse ohne großen Aufwand selbst durchführen kann,muss Volker Blum nicht dreimal wöchentlich mehrere Stunden ineinem Behandlungszentrum verbringen, um sich einer Hämo -dialyse zu unterziehen. Dadurch ist er auch als Dialysepatient mo-bil und unabhängig.Volker Blum hat es zu seiner Mission gemacht, Mitpatienten undderen Angehörige auf die Möglichkeit der Bauchfelldialyse auf-merksam zu machen. Es macht ihn wütend, dass viele Leidensge-nossen nicht einmal wissen, dass es die Bauchfelldialyse gibt. Da-bei hat die Anwendung dieses Verfahrens seine Lebensqualitätbeträchtlich erhöht und lässt ihn ein aktives selbstbestimmtes Le-ben führen.

Foto: Isolierte Influenzapatienten in Arkansas (USA) im Jahre 1918.

FOTO

: ARC

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Page 12: Autobahnausbau IN DIESER AUSGABE...lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför-derkreis Phoenix e. V., der das Karower-Mega-Event organisiert. 20 überwiegend junge, motivierte Leute

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SUDOKU

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n Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9n In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommennAuch in jedem 3fi3-Feld kommt jede Zahl nur einmal vornDoppelungen sind nicht erlaubt

Schwierigkeitsgrade der abgebildeten Zahlenrätsel:Nr. 1: leicht, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4: mittelschwer

1 7

Lösung der Foto-Fahndung aus der Aug.-Ausgabe ’09:Die kompletten Fotos waren auf den S. 5, 7, 15, 10, 11, 14 zu finden.

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Auf welchen Seiten dieser Ausgabe befinden sich die kompletten Fotos?

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Wenn man schon gefragt wird obnicht mal wieder ein Contest in

Buch stattfinden kann, sollte man denGedanken keinesfalls ignorieren. Kur-zer Hand machten wir, vom los amigose.V., unsere BMX- und Mountainbike-Strecke »AirVolksPark« wieder fit. Sokam es dann am 22. 8. zu der herbeige-sehnten Session mit Bikern aus soziemlich jedem Bezirk Berlins, Biesen-tahl, Rathenow, Potsdam …Bei der Air-VolksTour gilt es, an mehreren Wett-kampfwochenenden (Contest) Punktefür die Jahresendwertung zu sammeln.Das besondere an unserer Tour ist, dasje zwei Fahrer als Team an den Startge-hen. Seit zwei Jahren touren wir nunschon so durch die Lande. Gegen 12:00kamen also letzen Samstag die erstenauf den Platz gerollt. Wieder waren vieleerstaunt, was sich bei uns so getan hat

Sport im Ort 13SEPTEMBER 2009

lauf über 9,2 km und der »Halbe« über 4,1 km stehen dabei im Mittelpunkt. Dieaktuellen Streckenrekorde des Herbst-waldlaufes »Rund um den Straussee« inStrausberg auf einen Blick:Strecke 9,2 km – Konstantin Lebedjew(Ukraine), 28:56 min; Uta Pippig (Pots-dam), 32:20 min; Strecke 4,1 km – JochenMalz (Strausberg), 13:25 min; ClaudiaBank (Strausberg), 15:35 min.Der SV Berlin-Buch wird 2009 mit etwazehn Leichtathleten vertreten sein. Be-fragt nach den aussichtsreichsten Anwär-tern auf einen Podestplatz im 4,1-km-Lauf nennt Pressewart Jochen MalzChristoph Müller (männliche Jugend A),Fabian Förster (männliche Jugend B), deram Straussee im Zeitraum von 2002 bis2008 siebenmal in Folge in seiner jeweili-gen Altersklasse gewann, Adrienne Red-dersen (weibliche Jugend B), Florian Mol-kenthin (Schüler A) und Carla Schinzel(Schülerinnen C). J. Malz

SV Berlin-Buch n SPORTANGEBOTE Herrlicher Som-mer, strahlende Sonne, weißer Strand undvielfach auch Sport und Spiel. Doch nunist der Urlaub – wie immer viel zu schnell– zu Ende und so mancher möchte etwasmit »rübernehmen« in den Alltag – die aktive Bewegung zum Beispiel. Der SVBerlin-Buch hält Sportangebote für Neu-einsteiger bereit. Sie reichen von Aerobicüber Badminton, Basketball, Gymnastik,Freizeitfußball, Kindertanz, Kraftsport,Leichtathletik, Tennis bis hin zu Volley-ball. Informationen unter Tel. 9 49 78 25 oder www.svberlin-buch.den LEICHTATHLETIK Gegenwärtig läuft –im wahrsten Sinne des Wortes – die Vor-bereitung auf den brandenburgischenKlassiker »Rund um den Straussee« inStrausberg am 3. 10., einem seit 1924 aus-getragenen Herbstcrosslauf. Der Haupt-

lange nicht mehr, lädt allein schon zum Verwei-len ein. Die Speise- und Geträn-kekarte umfasst insge-samt 814 (!!!) Positionenund lässt schon beim Le-sen Ess- und Trinklustaufkeimen.Eine Außer-Haus-Liefe-rung seiner italienischenLeckerbissen ist nicht ge-plant, Selbstabholungnach Vorbestellung abermöglich. Kalte/WarmeBuffets für max. 150 Per-sonen können frei Hausgeliefert werden. Feier-lichkeiten aller Art (bis 50Personen) können in ge-diegenem Ambiente aus-gerichtet werden.Seit dem 23. August wirdjeden Sonntag von 10–15Uhr ein leckeres Brunch-

Buffet (Erwachsene 7,50, Kinder 3,50Euro) angeboten. Das genoss auch dieFamilie Suckviel aus Stüdenitz (LandkreisOstprignitz/Ruppin) die ihren JüngstenMerlin in der Kinderklinik besuchte undsicher noch einige Male besuchen wird.Mutter Mandy sprach der ganzen Familieaus dem Herzen: »Wir haben uns rund-um wohl gefühlt und können ›Vapiano‹nur empfehlen.« Siegfried Endruweit

D ie historische Gast-stätte im Röbellweg 2

hieß in den 30-er Jahrendes vorigen Jahrhunderts»Wald schloss«, wurde nachdem 2. Weltkrieg zur »TanteErna« und behielt diesenNamen trotz mehrerer Be-treiberwechsel bis 2009.Nun heißt das RestaurantTrattoria (Wirtshaus) Va-piano. Va = gehen, piano =langsam – nennt man soein Restaurant? Natürlichnicht, wenn man sich andie wörtliche Übersetzung klammert,deshalb empfiehlt »BB« die Deutung Ver -weile, welcher Gastronom sähe es nichtgern, wenn seine Gäste dieser freund -lichen Aufforderung Folge leisteten?Die angenehme Umgestaltung, z. B. einwandhohes Regal mit erlesenen italieni-schen Weinen zwischen Schank- undSpeiseraum, die Terrasse mit integrier-tem Eisstand gasfreundlich, wie schon

Uhr) und zurück nach Ahrensfelde (ca.16.31 Uhr). Seit dem Bestehen der politischen Fahr-raddemonstration sind die Radler erst-mals auf den Straßen des LandkreisesOberhavel unterwegs. Besonders für dieTeilnehmer in und um Oranienburg wirdinteressant sein, dass der Tross seineFahrstrecke geändert hat. Stopp ist jetztauf dem Schmachtenhagener Bauern-markt. Von Bad Freienwalde (6.30 Uhr),Wriezen (7.00 Uhr), Strausberg (7.45Uhr), Eberswalde (7.15 Uhr) und Bernau(7.30 Uhr) verkehren die beliebten Bus-shuttle nach Ahrensfelde und abends zu-rück für alle Teilnehmer. Wer sich die etwa 95 Kilometer langeStrecke nicht zutraut, muss jedoch nichtauf eine Teilnahme an der Tour verzich-ten. Der Einstieg kann an jedem Zwi-schenstopp auf der Strecke erfolgen. DieQuereinsteiger sollten sich jeweils etwaeine halbe Stunde vor der Weiterfahrt amZwischstopp einfinden, da die Anmel-dung erfahrungsgemäß einige Zeit in An-spruch nimmt. Wer auf der Route pausie-ren möchte, kann sich im bewährten»Lumpensammler« erholen. Weitere Informationen zur Tour unterwww.tourdetolerance.de oder bei derTour-Veranstalterin, der Gemeinde Ahrensfelde, unter 9 36 90 01 62.

Am 12. September ist es wieder soweit:Die nunmehr 9. »Tour de Tolérance«

startet auf einem Rundkurs von Ahrens-felde (Start 9 Uhr) über Schwanebeck(ca. 9.28 Uhr), Schönerlinde, Alt-Buch(ca. 9.47 Uhr), Schönwalde (ca. 10.08Uhr), Basdorf (ca. 10.19 Uhr), Oranien-burg (ca. 11.38 Uhr), Volkspark Wittenau(ca. 13.4 Uhr), Kaiser-Wilhelm-Gedächt -niskirche (ca. 14.23 Uhr), Lustgarten (ca.15.23 Uhr), Sportforum Berlin (ca. 16

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Trennung, Abschied, Verlust, aber auchpermanente Probleme in Partner-

schaft, Familie und Beruf sind die häufig-sten Ursachen für Lebenskrisen, in die wirgeraten können. Unbearbeitetes Leid kannkrank machen oder zum sogenannten Bur-nout führen. Trauer empfinden wir nicht nur beim Ver-lust eines nahen Menschen durch Tren-nung oder Tod. Wir können auch Trauerempfinden, wenn wir Abschied nehmenmüssen von Träumen und Vorstellungen,von Lebensabschnitten oder von unsererUnversehrtheit. Trauer ist in jedem Fall einschmerzhafter Prozess. Es fällt schwer, sieanzunehmen, auszuhalten und zu bewälti-gen. Sie geht oft mit Ängsten und eigentlichimmer mit körperlichen Symptomen ein-her. Durch aktive und kreative Trauerarbeitgibt es die Möglichkeit, sich mit dem Ge-genstand der Trauer auseinanderzusetzen,

den Schmerz anzunehmen und vor allemauszuhalten, neue Kräfte zu schöpfen undauch neue Wege zu finden. »Oft sind es Le-benskrisen, die uns die Chance für persön-liche Veränderung und Weiterentwicklungeröffnen. Und – es ist niemals zu spät, dieseChancen zu ergreifen«, ist Monika Kru-schinski überzeugt. In ihrer Praxis fürganzheitliche Psychotherapie, Kunst- undEntspannungstherapie, Konfliktberatungund Mediation in Zepernick bietet sie imOktober in der Schönower Str. 45 Informa-tionstage an. Am Freitag, 9. 10., von 15–18Uhr und am Samstag, 10. 10., von 15–17Uhr können sich Interessierte in der Praxisumsehen und sich über Angebote undWorkshops informieren. Monika Kru-

schinski und Annemarie Jaskulla ladenaußerdem am 9. 10. ab 18 Uhr zum medita-tiven Tanz und zu einer Traum- und Ent-spannungsreise ein. Am 10. 10. können Be-sucher von 14–15 Uhr an einemkunsttherapeutischen Angebot mit Tonund Farben teilnehmen, ab 17 Uhr findetein Miniworkshop statt, bei dem es umKörperarbeit und Körperbilder geht. Unverbindliche Anmeldung zu den Ange-boten unter Tel. 0173/9 02 65 60. Ebenfallsunter dieser Tel.-Nr. (oder: [email protected]) können sich Interes-sierte für den Kurs »Dem Stress auf derSpur«, kreative Stressbewältigung undEntspannungsverfahren, anmelden. Be-ginn: 16. 9., 14-tägig, jeweils 18.30–20 Uhr,12 Euro/Abend.

THERAPIEANGEBOTELebenskrisen als Chance

4. allod-GesundheitslaufAuf dem Stadtteilfest in Berlin-Karow findet am26. 9. neben der traditionellen Gesundheitsmesseauch wieder der allod-Gesundheitslauf statt. Ver-anstaltet wird das Fest erneut in der Robert-Ha-vemann-Oberschule, Achillesstraße 79. Auf demProgramm stehen: ¼-Marathon (10 km), Bambi-ni-Lauf und 3,5-km-Lauf. Die Gesundheitsmesse beginnt an diesem Tagum 11 Uhr, der Bambini-Lauf startet um 14 Uhr,der 10-km-Lauf um 15 Uhr und der 3,5-km-Laufum 15.15 Uhr. Ausstellungen und Vorträge rundum das Thema Gesundheit, ein Festprogramm,Vorführungen, Workshops, Mitmach-Angeboteund Musik mit DJ TomTom laden viele interes-sierte Besucher ein. Interessenten für die Läufeoder die Gesundheitsmesse melden sich unterTel. 0171/3 69 50 71 (Karower Dachse), Infos: www.allod-gesundheitslauf.de .

in recht kurzer Zeit. Punkt 15:00 war dieStrecke wettkampftauglich. 7 Teams àzwei Fahrer standenam Ende auf derStarterliste. Eine halbe Stunde lang ge-hörte der Platz nur ihnen. Das nutztensie auch aus. Per Funk bekamen wir An-weisungen von der Jury, die vom Con-tainer den totalen Überblick hatte, aufden Startberg übermittelt. Vielseitigkeitwurde belohnt. Gewonnen hat dasTeam des los amigos e.V. »55Rider«. AlleInfos, Fotos und Videos sind unterwww.los-amigos.info zu sehen. Dankean jeden, der ein Teil dessen ist was soein Wochenende erst möglich macht.Viele fleißige und engagierte Helfer wa-ren motiviert, ihr Bestes zu tun um füreinen reibungslosen Ablauf zu sorgen.Das spürten auch die Fahrer und konn-ten sich so voll auf ihren Wettkampfkonzentrieren. Lars Falkenberg

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14 RatgeberSEPTEMBER 2009

Reise- und LastmobilEhrlich, ich bin überhaupt kein Freund vonAutomatikgetrieben. Doch über das, mitdem der Citroën C5 Tourer V6 HDi 205ausgestattet ist, konnte ich nicht meckern.Denn die 6-Gangautomatik schaltet nichtnur unmerklich softig hoch und runter,sondern bringt beim kraftvollen Beschleu-nigen auch den Diesel nicht unnötig in ho-he Drehzahlbereiche. Der 4,83 m langeKombi wird beim (herzhaften) Tritt aufsGas ebenfalls dynamisch mit in Schwunggebracht. Das wirkt sich positiv auf denVerbrauch aus, der bei diesem französi-schen Flaggschiff durchschnittlich bei 9 l/100 km lag. Ein durchaus erstaunlicherWert, denn immerhin handelt es sich umeinen 2,7-l-Euro-4-Diesel, der stattliche150 kW (204 PS) leistet.

Bei Citroën erwartet der Nutzer bequemeSitze und ein reichliches Platzangebot fürInsassen und Gepäck. Der C5 Tourer erfülltdiese Hoffnungen bis auf zwei Aber. Dennin dem großen Schlitten gibt es erstaunlichwenige Ablagemöglichkeiten für perso-nenbezogene Reiseutensilien. In die vorde-ren Türtaschen passen allenfalls Park-uhren. Und die vier Verzurrösen im Koffer-raum sind nur zweihändig bedienbar, weilsie immer wieder von selbst in den rechtglatten Ladeboden klappen. Positiv dage-gen: Ein Trennnetz sorgt dafür, das der üp-pige Kofferraum problemlos bis unter dasDach beladen werden kann.Sänftenhaft-sportlich lässt sich der groß-volumige Franzose fahren. Vor allem dieHydraulik vermittelt den Eindruck des wei-

chen Dahingleitens. Parksensoren vornund hinten helfen, auch in enge Lücken zukommen. Das große Panoramaglasdachsorgt nicht nur für viel Licht, sondern ver-größert das Raumgefühl – vor allem für diehinteren Mitfahrer. An Komfort mangelt esin dem C5 nicht: Getrennte Klimaanlage,Telefon und Navigationsfestplatte mit alleneuropäischen Ländern sind nur einigeAspekte. Das Tagfahrlicht erspart den Griffzum Lichtschalter überhaupt, denn durchden Lichtsensor wird bei entsprechenderAußenbeleuchtung das Abblendlicht auto-matisch zu- oder abgeschaltet. Und dasKurvenlicht leuchtet vor und beim Abbie-gen das seitliche Terrain optimal aus. Fah-rer, was willst du mehr? Dieser C5 Tourer V6HDi 205 ist mit 37 900 Euro ausgepreist.Für den fixen Transport auf Großstadtstra-ßen eignet sich der Citroën Nemo.Das 3,88kurze Lieferfahrzeug ist mit seinem 1,4-l-Diesel (50 kW/68 PS) flott und sparsam be-weglich. Da der manuelle 5-Gang auch inder Stadt voll genutzt werden kann, kommtder Minitransporter mit knapp 5 l/100 kmaus. 2,5 Kubikmeter Laderaum gibt es hin-

ter dem trennen-den Stahlgitter,das auf der Bei-fahrerseite auchnach vorn ge-klappt werdenkann. Zuvor mussallerdings der Bei-fahrersitz zusam-mengeklappt undnach unten ge-drückt werden.Dann lassen sichauch bis zu 2 m

lange Teile dort einladen. Schiebetürenlinks und rechts sowie die asymmetrischenHecktüren vereinfachen das Be- und Entla-den. Sechs Verzurrösen im Wagenbodensorgen für die Ladungssicherung.Ein Parksensor hinten sorgt für das opti-male Rangieren. Die Cockpitausstattungist funktional, mit einfacher Klimaanlage,Radio und Bordcomputer. Richtig vermissthabe ich einen Kleiderhaken sowie nützli-che Ablagemöglichkeiten für Papiere allerArt. Der Fahrersitz lässt sich individuelleinstellen und die elektrisch verstellbarenAußenspiegel sorgen für eine gute Sicht.Insgesamt präsentierte sich der Nemo(Grundpreis: 13 209 Euro) als praktikablerTransporter, der auch auf Langstreckendurchaus ein nützlicher Partner ist.

Herbert Schadewald, Verkehrsjournalist

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Citroën C5 Tourer

Citroën Nemo

Spezielle Ernährungbei Hautkrankheitenvon Hund und Katze

1. Teil

Erkrankungen von Haut und Haaren sindbei Hunden und Katzen ein häufiges Pro-blem. Bei vielen dieser Erkran kun- gen handelt es sich um Symptome einer dahinter verborgenen anderen Krankheit.Es gibt aber auch eine ganze Reihe vonselbstständigen Erkrankungen der Hautdurch verschiedene Ursachen, bei welchenandere Organe nicht oder nur sekundär be-teiligt sind. Die Ernährung kann bei massivem Mangeloder Überschuss von Nährstoffen Erkran-kungen von Haut und Haaren verursachen.Vor allem aber können bestimmte Nähr-stoffe bei gezieltem Einsatz sehr hilfreichbei der Behandlung von Hautkrankheitensein. Für die diätetische Prophylaxe undTherapie von Hautkrankheiten ist eineganze Reihe von Nährstoffen von Bedeu-tung. Futtermittel mit schlechter Qualität odereine unausgewogene Zusammensetzungder Ration können zahlreiche Folgen für dieGesundheit von Haut und Haaren haben. Inselbst zubereiteten Rationen liegt häufig einMangel an Kalzium, Vitaminen, Spurenele-menten oder essenziellen Fettsäuren vor,sofern nicht die entsprechenden Zusätze inder exakt richtigen Menge dazugegebenwerden. In guten Fertigfuttermitteln sindviele Vitamine, Mineralstoffe und Spuren-elemente in höherer Menge als nötig ent-halten, ohne dass dadurch die kritischeGrenze einer Überdosierung erreicht wer-den würde. Eine ganze Reihe von Nährstof-fen ist im Zusammenhang mit Hautproble-men von Bedeutung.

Energie: Eine ausreichende Versorgung istVoraussetzung dafür, dass die zugeführtenNährstoffe nicht zur Energiegewinnungverbraucht werden, sondern u. a. auch fürdie Funktionen der Haut zur Verfügung ste-hen. Andererseits werden mit Energie über-versorgte Hunde und Katzen übergewich-tig. Übergewichtige Tiere neigen schon des-halb vermehrt zu Hautproblemen, weil sienicht mehr ausreichend zur Körperpflege inder Lage sind. Bei ihnen entwickelt sichaber eine Reihe von Krankheiten häufiger,die wiederum Auswirkungen auf die Hauthaben (z. B. Diabetes mellitus). Proteine sind auch für die Gesundheit vonHaut und Haaren sehr wichtige Nährstoffe.Ein kleiner Hund oder eine Katze mit lan-gem Fell verbraucht z. B. 30 % der täglichmit dem Futter aufgenommenen Eiweiß-menge für das Haarwachstum, ein großerkurzhaariger Hund weniger als 10 %. Einelange Zeit anhaltende zu geringe Versor-gung mit Proteinen und speziellen Amino-säuren führt zu stumpfem, brüchigem Fell,übermäßiger Verhornung der Haut und Pig-mentverlust. Vor allem eine schlechte Qua-lität und geringe Verdaulichkeit des Futter-eiweißes kann dabei eine Rolle spielen, aberauch eine erhöhte Eiweißausscheidung wiez. B. bei einer Niereninsuffizienz. Speziell die Aminosäuren Tyrosin und Phe-nylalanin sind besonders wichtig für dieHaarpigmentierung. Bei einem Mangel andiesen Aminosäuren kann dunkles Fell röt-lich aufhellen. Wichtig für die Haut sindauch die schwefelhaltigen AminosäurenMethionin und Zystein. Sie sind sowohl fürdie Verhornung der äußersten Zellschichtder Haut als auch für die Pigmentierungvon Bedeutung. Auch Prolin und Histidinsind für die Haut wichtig. Futtermittel-Allergiker müssen Futtermittelenthalten, die genau die Eiweiße nicht ent-halten, welche allergisch bedingte Hauter-krankungen auslösen. Eine zweiteMöglichkeit ist der Einsatz von Futtermit-teln mit extrem stark zerkleinerten (hydro-lysierten) Eiweißen.Fragen an den Autor unter Tel. 9 41 56 38,Internet: www.tierarzt-berlin.net

Dr. med. vet. Volker Wienrich

vermittelt Wissenswertesüber Haustiere

DER TIERARZT RÄT

Geschichte einer großen Liebe

Äthiopien in den 60-er Jahren des vorigenJahrhunderts: Marion und Shiva Stone,eineiige Zwillingsbrüder, wachsen als Wai-senkinder in einem Missionshospital inAddis Abeba auf, der Kaiserstadt Haile Se-lassies. Ihre Mutter, eine indische Nonne,starb bei der Geburt ihrer Söhne, der Vaterein britischer Chirurg, verschwand spur-los. Die beiden Jungs sind unzertrennlichund sie verbindetdie Faszinationfür die Medizin.Doch die Liebeund die Leiden-schaft für ein unddieselbe Frautreibt einen Keilzwischen die bei-den. Marionmuss aus seinemvon politischenUnruhen ge-schüttelten Hei-matland fliehen.Ers kommt nach Amerika und geht in sei-ner Arbeit in einem New Yorker Kranken-haus auf. Doch dann holt ihn die Vergan-genheit ein, und er muss sein Lebenausgerechnet in die Hände der beidenMänner legen, denen er am wenigsten ver-traut: seinem Vater, der ihn im Stich gelas-sen hat und seinem Bruder, der ihn betro-gen hat. Der Autor Abraham Verghes wurde alsSohn indischer Eltern in Äthiopien gebo-ren, studierte Medizin und ist heute Pro-fessor für Theorie und Praxis der Medizin.Er schrieb schon zwei erzählende Sachbü-cher, die in den USA Bestseller wurden.A. Verghese »Rückkehr nach Missing«,Insel Verlag 24,80 €

Wie man sich vorHackern und Daten-dieben schützt

Von der Caesar-Chiffre bis zum AdvancedEncryption Standard: Schon seit der Antikeliefern sich Codeknacker und -entwicklereinen aufregenden Wettlauf um die neues-ten Verschlüsselungstechniken. Im Com-puterzeitalter sind diese nicht nur leis-tungsfähiger geworden, sondern in Formvon SSL-Verschlüsselung, virtuellen priva-ten Netzwerken (VPN), Online-Banking, di-gitalem Rechtemanagement (DRM) undE-Mail-Kodierung (PGP) nicht mehr ausdem Alltag wegzudenken. Doch trotz allerneuen Verschlüsselungstechniken – wie si-cher bewegen wir uns in der virtuellen Welt? Neben faszinierendem Hintergrundwissenzur Geschichte der Kryptologie vermitteltData Beckers neues »Buch der geheimenVerschlüsselungstechniken« anschaulichund unterhaltsam das notwendige techni-sche Know-how. Konkrete Tipps und Anlei-tungen, wie man sichere Passwörter findetund persönliche Daten zuverlässig vor un-erwünschten Zugriffen schützt, runden das336 Seiten starke Buch ab. Autor Nico Kuhn nimmt die Leser zunächst

mit auf eine spannende Reise in die Vergan-genheit: Zunächst erfährt der Leser, wiesich die Kunst der Verschlüsselung seit Cae-sar entwickelt hat – beginnend bei einfa-chen, innerhalb von Sekunden geknacktenCodes bis zu modernsten Techniken, dieselbst mit den neuesten Supercomputernnicht entschlüsselt werden können. An-schließend werden die gängigsten Ver-schlüsselungsmethoden anhand leichtnachvollziehbarer Beispiele ausführlichvorgestellt. Hierbei erfahren die Leser, wiedie modernen Verschlüsselungsverfahrenentstanden sind und mit welchen TricksProfi-Knacker und Geheimdienste versu-chen, diese zu dekodieren.Von der Theorie in die Praxis geht esschließlich in einem weiteren Teil des Bu-ches: Wie funktionieren WLAN-Verschlüs-selung, SSL-Verbindung, digitaleSignaturen oder digitales Rechtemanage-ment? Wie effektiv sind die eingesetztenTechniken und wo liegen Gefahren undSchwachstellen? Nico Kuhn beantwortetnicht nur diese Fragen, sondern zeigt auf,wie Bösewichte schnell und einfach ver-meintlich sichere Passwörter knacken. Wasman als Laie dagegen tun kann und wieman seine Festplatte und Daten durch Ver-schlüsselung vor Neugierigen und Fremdenoptimal schützt, sind ebenso Themen desBuches wie anonymes Surfen und Browser-Sicherheit.Das »Buch der geheimen Verschlüsse-lungstechniken« ist für 17,95 Euro im Buchhandel oder auf www.databecker.de erhältlich.

Uwe Rittner,Journalist Apotheken-Notdienst Sept. ’09

Nachtdienst von 9 Uhr bis zum nächsten Tag um 9 Uhr DI, 01. Sonnen-Apotheke, Langhansstr. 82, Tel. 4 71 90 12 MI, 02. Bartels Apotheke, Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08DO, 03. Apotheke in d. Galenusstr. 59, Tel. 47 53 43 57 FR, 04. Signal-Apotheke, Berliner Str. 13 B, Tel. 4 99 89 30 SA, 05. Birken-Apotheke, Bahnhofstr. 17, Tel. 9 43 05 42 SO, 06. Bahnhof-Apotheke, Florastr. 47, Tel. 48 63 73 76MO, 07. Engel-Apotheke, Dietzgenstr. 11, Tel. 4 76 67 04 DI, 08. Karow-Apotheke, Bucher Chauss. 1–3, Tel. 94 38 09 13 MI, 09. Reseda-Apotheke, Gustav-Adolf-Str. 14, Tel. 9 26 31 48DO, 10. Elisabeth-Apotheke, Prenzl. Allee 184, Tel. 4 45 40 58 FR, 11. Wilhelmsruher Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 9 16 51 88 SA, 12. Buchholzer Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 4 74 25 97 SO, 13. Adler-Apotheke, Breite Str. 41, Tel. 47 53 93 00MO, 14. H’dorfer Apotheke, R.-Rolland-Str. 112, Tel. 47 30 08 10 DI, 15. Family-Apotheke, Bl’burger Ch. 88–89, Tel. 94 38 13 00 MI, 16. Kastanien-Apoth., Kastanienallee 37-38, Tel. 91 20 79 90DO, 17. Pankow-Apotheke, Stubnitzstr. 31, Tel. 47 30 07 39 FR, 18. Rats-Apotheke, Breite Str. 22 A, Tel. 4 85 46 73 SA, 19. Apotheke am Hugenottenplatz 1, Tel. 4 75 11 60 SO, 20. Achilles-Apotheke, Achillesstr. 69, Tel. 94 38 07 97MO, 21. Arminius-Apotheke, Schönh. Allee 172, Tel. 4 42 78 35 DI, 22. Edelweiß-Apotheke, Hauptstr. 27, Tel. 91 61 11 81 MI, 23. Luisen-Apotheke, Alt-Bl’burg 22-24, Tel. 4 74 27 75DO, 24. Harlekin-Apotheke, Prenzl. Allee 207, Tel. 44 35 93 90 FR, 25. Troll-Apotheke, Schwanebecker Chauss. 50, Tel. 9 41 09 30 SA, 26. Martin-Apotheke, Berliner Str. 45, Tel. 47 30 10 06 SO, 27. Ginkgo-Apotheke, W.-Friedrich-Str. 6, Tel. 94 11 33 22MO, 28. Mendel-Apotheke, Breite Str.6, Tel. 47 47 31 01 DI, 29. Doc Morris Apotheke, Florastr. 44, Tel. 48 63 73 36 MI, 30. Schlosspark-Apoth., W.-Friedrich-Str. 4a, Tel. 94 41 33 41

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HAUSHALTS-TRICKSWasserkessel setzen keinen Kalk an, wennman ein Stück Marmor in den Kessel legt.Zimmerfarn düngt man mit Eierschalen.Zwiebeln keimen nicht, wenn man sie miteiner Scheibe Brot lagert;– werden besonders knusprig, wenn manetwas Zucker ins Bratfett gibt.Töpfe aus Stahl erhalten wieder Glanz,wenn man matte und verfärbte Stellen miteiner ausgepressten Zitrone abreibt.Versalzene Speisen lassen sich retten,wenn man trockenes Brot oder rohe Schei-ben Kartoffeln hinzu gibt. Nach kurzer Zeitwieder entfernen.Gewürznelken lassen sich aus Speisenleichter entfernen, wenn man sie zum Ko-chen in einen Apfel oder in eine Zwiebelsteckt.Maulwürfe vertreibt man, indem man einen Wattebausch mit Zitronenöl getränktin den Maulwurfgang legt.

Haare werden glänzend, wenn man Salbei-und Schwarzen Tee kocht und mit etwasObstessig mischt, diesen Sud als letzteSpülung nach der Haarwäsche;– werden glänzend, wenn man eine Mi-schung aus Eigelb mit Olivenöl in das tro -ckene Haar einmassiert und eine Stundeeinwirken lässt. Danach sorgfältig ausspü-len.Salzgebäck das übrig geblieben ist, wirdmit Hilfe eines Nudelholzes zu gewürztemPaniermehl verarbeitet.Schnittblumen leben länger, wenn manins Wasser einen kleinen Schuss Essig odereine Kupfermünze gibt.Schildläuse entfernt man, indem man 15–30 g Schmierseife in einem ½ l Wasser auf-löst und einen Schuss Spiritus zusetzt. DiePflanzen damit absprühen;– bekämpft man, indem man Streichhölzerkopfüber in die Erde steckt.

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Geschichte 15SEPTEMBER 2009

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Ein Dankeschön an unsere Mieter in Buch.SEHEN!

Im Berliner Landesarchivwartet auch der »BucherBote« auf ferne Zeiten

Es ist ein exklusives Quartier, in dem der»Bucher Bote« ein gut behütetes Ob-

dach gefunden hat und geduldig auf dasneugierige Interesse unserer Nachfahrenwartet. Nicht unbedingt Seite an Seite, aberimmerhin in seiner Nähe hat auch die ehe-mals berühmteste Zeitung Berlins, dieKönigl. privilegirte Berlinische Zeitung. VonStaats- und gelehrten Sachen. ihren klima-tisierten, wohltemperierten, staubfreienund gut gesicherten Platz hinter den zahl-reichen Stahltüren in der Zeitschriften-sammlung des Landesarchivs Berlin inBerlin-Reinickendorf gefunden. Die erste Ausgabe der berühmten »König-lich priveligierten Zeitung für die gebilde-ten Stände« erschien 1740 mit lediglich achtSeiten und im Oktavbuchformat. Bis 1742unterlag sie der königlich-preußischenZensur. Aber da hat sie schon eine über 100Jahre lange, konfliktreiche Vorgeschichtehinter sich. Druckerei und Verlag gelangtennach dem Tod des Herausgebers AndreasRüdiger 1751 in den Besitz seiner ErbenVoß. Fortan hieß sie kurzerhand die »Vossi-sche«. Den vormals langen und umständli-chen Namen hat wahrscheinlich nichteinmal ein beschaulich sein Landleben ge-nießender preußischer Junker über die Lip-pen gebracht, wenn der Kammerdienernach der Zeitung laufen sollte. Bis heute giltdie ehemals sehr angesehene Zeitung derälteren Generation als Synonym für preu-ßisch-deutsche Geschichte, Kultur und Auf-klärung.

Am 31. 3. 1934 musste die libe-rale Zeitung unter dem Druckdes Nazi-Regimes und drohen-der »Arisierung« ihr Erscheineneinstellen.Auch der »Bucher Bote« zähltein der Zeit seiner bescheidenenAnfänge nur acht, dafür abergroßformatige Seiten. In denbisherigen 16 Jahren seines Be-stehens hat er inhaltlich undvom Umfang her erfreulich zu-gelegt. Natürlich wird der eineoder andere Beitrag kritisch ge-lesen, aber die Zeitungsmacherkönnen sich auch über viel Zu-stimmung freuen. Das Landesarchiv hat sich seit

Seit 2001 hat das Landesarchiv eine mo-derne, helle und höchsten Sicherheitsstan-dards genügende Unterkunft in dendenkmalgeschützten Hallen einer ehemali-gen Fabrik am Reinickendorfer Eichborn-damm gefunden. 35 000 laufende MeterAkten, 170 000 Karten und Pläne, 100 000Bücher und Zeitungsbände, MillionenFotos, Filmmeter und Tonbandaufnahmen

werden hier aufbewahrt. Die älteste Berli-ner Urkunde stammt aus dem Jahr 1298.Die wichtigste mittelalterliche Quelle zurGeschichte ist das Berliner Stadtbuch ausder Zeit von 1272 bis 1489. Von nicht geringerer, sondern oft von gro-ßer wirtschaftlicher Bedeutung sind Doku-mente über Rechtspositionen. »Etwas auf Dauer für die Menschheit aufzu-heben, heißt immer auch: es darf nur wenigMühe machen«, erklärt Dr. Martin Luchter-hand, Herr über das riesige Archiv. »Die Vor-aussetzungen müssen so organisiert sein,dass nicht fortlaufende Kontrollarbeitennötig werden. Da muss das Umfeld stim-men und der Aufwand klein gehalten wer-den, sonst wird es teuer. Wir haben einenJahresetat, einschließlich der Gehälter fürüber 70 Mitarbeiter, von drei MillionenEuro. Gemessen an dem wirtschaftlichenEffekt bei Auseinandersetzungen um Scha-densansprüche oder zur Klärung von Be-sitzverhältnissen durch Beziehung der hierverwahrten Akten und Dokumente, ist dasfür Berlin eine mehr als vernünftige Investi-tion. Der große kulturhistorische Wert un-serer Sammlungen ist ein anderes Thema.«Fast täglich kommen neue Dokumente un-sortiert und ungeordnet in das Haus. Siewerden beschriftet, eingelagert, begutach-tet. Darüber vergeht einige Zeit. Aber fürihre Erhaltung wird penibel gesorgt. Sie ste-hen zwar in klimatisierten Räumen, trotz-dem wird Feuchtigkeit und Temperaturinnerhalb der Kästen regelmäßig überprüft. Im Landesarchiv Berlin werden in sehr auf-wändiger, akribischer Arbeit auch alte Dokumente restauriert. Was noch in Jahr-hunderten von unserer Gegenwart und Ver-gangenheit künden soll, wird hier aufSpezialfilme mit einer Lebensdauer von 500Jahren gebannt. Sie werden die Zukunft ineinem Stollen tief unter den Bergen desSchwarzwaldes verbringen. Allerdings – der»Bucher Bote« wird nicht darunter sein. An Zeitungen hängt das Herz des Archivarsnicht all zu sehr. »Massenramsch« nennt ersie und das Herz der Schreiberin zuckt beidem Gedanken an den »Bucher Boten« zu-sammen. »Wenn wir kürzen müssen, dannan diesem Bestand«, fügt Martin Luchter-hand hinzu.Noch steht die angesehene Regionalzeitung»Bucher Bote« in einem der geschlossenenRegale des Archivs und erfährt die gleichesorgfältige Betreuung wie alle anderen Ar-chivarien. Gebunden wird sie übrigens vonebenfalls sorgfältig bewachten Insassen desTegeler Gefängnisses.Das Landesarchiv Berlin steckt vollerSchätze. Um den einen oder anderen zuheben, benötigt der Besucher gelegentlichdie kenntnisreiche Kompetenz der Mitar-beiter. Anfragen werden freundlich, zuver-lässig und in kürzester Zeit beantwortet.

Rosemarie Pumb

Ein Hauch von Ewigkeit

seinen bescheidenen Anfängen von 1306 zueiner bedeutenden kulturgeschichtlichenEinrichtung entwickelt. Damals beschlos-sen die beiden Städte Berlin und Cölln, ihreUrkunden, Register und Schriften in einemgemeinsamen Rathaus aufzubewahren.1697 gehörte zum Inventarium deß Berlini-schen Rathauses ein groß Spinde, weiß an-gestrichen, mit zwee Flügel, Keesten undSchlösser. Er stand im Cabinet des Stadt-schreibers. Was in diesem Spinde bis zumheutigen Tage überlebt hat, ist nicht über-liefert. Vieles fiel Kriegen und Bränden zumOpfer und die wegen chronischen Raum-mangels erforderlich gewesenen, immerneuen Umzüge in häufig unbewachte (Ab-stell)-Räume waren der Sicherheit histori-scher Akten nicht dienlich. 1818 beklagt einStadtsekretär das rostende Eisenblech unddie sich lösenden Eisenbänder an Kistenund Truhen.

Titelblatt der »Königl. privile-girten Berlinischen Zeitung« ausdem Jahre 1793

Vorerst drei Bände mit den Jahrgängen des»Bucher Boten« sind in guter Obhut.

Landesarchiv-Mitarbeiter Kurt Hornaus Panketal ist »BB«-Lesern auchdurch seine Spiel -

berichte über die Fuß-baller der SG EinheitZepernick bekannt.

NUMISMATIK & PHALERISTK

Der blütenreicheSommer ist auch

immer Zeit der Dahlien.Diese schöne Blume, diedie Gartenbesitzer undviele Liebhaber erfreut,verdankt ihre Vielfältig-keit fleißigen Gärtnernund Züchtern. Weithinunbekannt ist, dass Ka-row eine gewisse Rolle inder Dahlienzucht spiel-te. Protagonisten warenAdolf Schwiglewski undsein Sohn Oskar, die dieDahlienzucht in Karowbetrieben. Adolf Schwig-lewski, soschreibt Martin Pfannschmidt in seinerChronik »Geschichte der Berliner VororteBuch und Karow«, war ein Zuckerbäckeraus der Fehrbelliner Straße in Berlin. Erbesaß seit den 80-er Jahren des 19. Jahr-hunderts in Karow ein Laubengrund-stück, auf dem er als Freizeitbeschäfti-gung Dahlien züchtete. Da er damit sehrerfolgreich war, betrieb er die Dahlien-zucht bald professionell, die Bä-ckereigab er auf. Eine seiner bekannten Dahlienzüchtun-gen aus dem Jahr 1884 erhielt den Namen»Stolz von Berlin«.1893 erzielte er auf derWeltausstellung in Chicago/USA mit sei-nen Züchtungen zwei erste Preise. 1904veranstaltete er im »Schlosskrug« in Bucheine vielbeachtete Dahlienschau.Die abgebildete Ehrenplakette erhieltAdolf Schwiglewski auf der Gartenbau-

ausstellung 1897 inHamburg. Sie bestehtaus Silber, ist 69×49 mmgroß und einseitig hohlgeprägt. Hohl geprägtbedeutet, dass sich dasBild der Vorderseite ne-gativ auf der Rückseiteabbildet. Das Bild zeigteine sitzende Flora mitZweigen in den Händenvor einem Ziertopf miteinem eingepflanztenBäumchen darin. In derGestaltung deutet sichschon der beginnende

Jugendstil an. Die Schreibweise »Carow«auf der Plakette war damals üblich undwurde erst Anfang des 20. Jahrhundertsin die heute übliche verändert.Plaketten, wie hier die Ehrenplakette fürAdolf Schwiglewski, unterscheiden sichvon Medaillen in ihrer Form. Medaillensind rund, wie auch die meisten Münzen.Sie sind selten größer als die Ausmaße ei-ner Hand. Plaketten dagegen verlassendie runde Form der Medaillen und errei-chen oftmals eine größere Dimension.Alle möglichen Formen kommen vor, dieGrenzen zu größeren Reliefs und Klein-plastiken sind fließend. Gemeinsam istMedaillen und Plaketten, dass es sich umdreidimensionale Kleinkunstwerke han-delt. Adolf Schwiglewskis Sohn Oskar hatebenfalls numismatische Spuren hinter-lassen. Dazu mehr in einer späteren Folge. Klaus Priese

Plakette für Karower Dahlienzüchter

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Page 16: Autobahnausbau IN DIESER AUSGABE...lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför-derkreis Phoenix e. V., der das Karower-Mega-Event organisiert. 20 überwiegend junge, motivierte Leute

D ie neu gegründeten Besch-Höfe be-finden sich im alten Ortskern von

Berlin-Buch. Das heutige Gelände wurdeerst im Jahre 2004 vereint, zuvor war dasheutige Alt-Buch 53 der Familie Besch, Alt-Buch 57 der Familie Thiemes zugehörig.

Die Geschichte der beiden Familien reichtweit in die Vergangenheit. Nicht ganz soweit die heute noch bestehenden Gebäu-de, die zum Teil im ursprünglichen Zu-stand erhalten blieben, bzw. instand ge-setzt wurden.

Im Jahre 1901 wurde die Scheune von Wil-helm Damerow, ein Ur-Ur-Großvater derjüngsten Generation der Familie Besch ge-baut. Im Jahre 1908 wurde das heutigeWohnhaus errichtet. Im ähnlichen Zeit-raum wurden ebenfalls Scheune undWohnhaus in Alt-Buch 57 durch die Fami-lie Thiemes errichtet. Anfang bis Mitte des20. Jahrhunderts betrieb die Familie Thie-mes eine Bauernwirtschaft. Die FamilieDamerow, später Besch, verdiente ihrenLebensunterhalt mit der Stellmacherei.Während des 2. Weltkrieges kamen die Ge-bäude auf beiden Höfen zu Schaden. ImWohnhaus der Familie Damerow, demheutigen Alt-Buch 53, schlugen Brand-bomben ein, die jedoch keinen allzu gro-ßen Schaden verursachten. Schlimmer er-ging es dem Stallgebäude der FamilieThiemes, das fast vollständig abbrannteund erst im Jahre 1949 notdürftig aufge-baut wurde. Im Jahre 2007 wurde der Stallvon außen auf Grundlage historischer Auf-nahmen in den ursprünglichen Zustandhergerichtet. Innen entstanden liebevollsanierte Büroräume u. a. für die Auto- undBaumaschinenvermietung Besch sowiefür die Firma Straman – ein Dienstleisterfür Winterdienst, Straßenreinigung undGrünanlagenpflege. An der Straßenseitehat das Frisörgeschäft von Mandy Gürgenim März 2008 seine Türen geöffnet. ImObergeschoss finden Sie die Physiothera-pie Corinna John und die Baugesellschaft

PEZA. Das Wohnhaus fiel ebenfalls einemBrandschaden zum Opfer und branntevollständig ab. Der anschließende Neuauf-bau konnte nach dem ursprünglichen Zu-stand erfolgen. Der seit 2004 geplante Um-bau ist erfolgt, ebenso wurde, wie bei demStallgebäude, der historische Stand herge-richtet.In das Wohnhaus haben die Zahnarztpra-xis Dr. med. Rüdiger Kielmann, ProjektEM und die Steuerberaterkanzlei Bergit

Munk-Gahtow Quartier bezogen. Dies giltauch für die sich direkt am Wohnhaus an-schließenden Seitenflügel, der die eben-falls vollständig restauriert wurde. Diesewerden bereits seit November 2007 von derTierarztpraxis Alt-Buch genutzt. Offen präsentiert sich der Besch-Hof mitneuen Einfahrten, auch über den Pölnitz-weg. Parkplätze werden geschaffen. Neuevielfältige Partner sind vor Ort zu findenoder kommen noch hinzu.

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Page 17: Autobahnausbau IN DIESER AUSGABE...lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför-derkreis Phoenix e. V., der das Karower-Mega-Event organisiert. 20 überwiegend junge, motivierte Leute

W ie Gulliver in Liliput fühlen sich dieKinder und Eltern beim Besuch im

Modellpark Berlin-Brandenburg. Hier ge-hen Sie auf eine ganz besondere Stadtbe-sichtigung. Die Familien schlendern durchden rund drei Hektar großen Park und be-staunen die Miniaturausgaben bekannterSehenswürdigkeiten von Berlin und Bran-denburg. Mehr als 50 detailreiche Modelle im Maß-stab 1:25 sind imPark zu bewundernund an weiteren ori-ginalgetreuen Nach -bauten wird bereitsgearbeitet. Der Mo-dellpark ist wie eineLandkarte von Ber-lin und Branden-burg angelegt. DieKinder und Elternentdecken auf ihremRundgang nebenberühmten Bauwer-ken und Sehenswür-digkeiten wieReichstag, Gedächt-niskirche, Hi-FlyerHelium-Ballon, Sie -ges säule, SchlossRheinsberg und

dem Uhrenturm in Wittenberge auch typi-sche Landschaftsbilder wie Havel, Spreeoder Wann- und Müggelsee. Schautafeln geben den Besuchern weiter-gehende Informationen zu den Ausstel-lungsstücken und machen den Besuch imModellpark zu einer erlebnisreichen undinformativen Reise durch die Bundeslän-der Berlin und Brandenburg. Zu einer entspannten Pause können sich Eltern und

Kinder in den Ruhezonen mit Bänken nie-derlassen oder im Café einkehren. Wei -teres Highlight für Kinder sind die Spielflä-chen im Park. Wie man mit nur wenigen Schritten vonder Pfaueninsel zum weltberühmtenSchloss Rheinsberg gelangt, wie die ausge-klügelte Dachkonstruktion des RathausesLichtenberg von oben aussieht oder ob amGrunewaldturm wirklich mehr als 50 000kleinste Ziegelchen verbaut wurden, dasdemonstriert diese attraktive Daueraus-stellung im Modellpark. Eingebettet in einen Landschaftspark, dercharakteristische Flussläufe und Höhen-züge der Region nachempfindet, könnendie Besucher die Modelle der bekanntenBerliner und Brandenburger Sehenswür-digkeiten bestaunen. Die kleinen Meister-werke zeichnen sich durch die Liebe zumDetail aus. Dafür wird das Original anhandvon Fotos, Zeichnungen und Konstrukti-onsplänen akribisch unter die Lupe ge-nommen und mit einer Vielzahl unter-schiedlichster Materialien perfekt nach -gebildet. Jedes einzelne Bauwerk erzählteine eigene Geschichte. Wer sich für derenHistorie und Architektur oder einfach nurfür die Persönlichkeiten, die darin lebten,interessiert, ist hier richtig. Übrigens: AuchWiederkommen lohnt sich! Die Region istso reich an kulturhistorischen Gebäuden,dass der Park ständig durch neue Minia-turen erweitert wird. Der Modellpark Berlin-Brandenburg befin-det sich auf dem Gelände vom ehemaligenErnst-Thälmann-Stadion im VolksparkWuhlheide in Berlin-Köpenick (Eich -gestell 4, 12459 Berlin). Uwe RittnerAnreise: S-Bahn: bis S-Bhf Karlshorst, dann 2 Sta-tionen mit der Tram M 17, 27, 37 bis Hege-meisterweg, danach ca. 500 m Fußweg;PKW: Parkstreifen an der Straße »An derWuhlheide«/Höhe Firlstr. nutzen bzw. Ein-fahrt Wasserwerk, dann ca. 500 m Fußweg;Fahrrad: direkt am Europäischen Radwan-derweg R1.Im Park sind keine Hunde erlaubt. Ausnah-me: Blindenführhunde Öffnungszeiten:bis 31.10. 2009, täglich 9–19 UhrEintrittspreise:Erwachsene 4,00 �€/erm. 2,50 €�, Kinder un-ter 6 J. frei, Kinder/Jugendliche 2,00 �€. Reservierungstelefon: 47 37 84 20.

Am 9. September 2009 um 18 Uhr liestder Autor Lutz Rathenow aus seinem

Buch »Ost-Berlin, Leben vor dem Mauer-fall«. Die Lesung findet in der BibliothekZepernick im Rathaus am S-Bahnhof Zepernick statt. Die Veranstaltung wird unterstützt vonder Konrad-Adenauer-Stiftung Bildungs-werk Potsdam. Der Eintritt ist frei.

Buchlesung mit Lutz Rathenow

Mercedes-Autohaus Buch,Alt-Buch 72

Bibliothek Zepernick, im Rathaus am S-Bahnhof Zepernick

Restaurant »Il Castello«, Buch, Karower Straße 1

Bucher Chaussee/ EckeHofzeichendamm, Karow

10 Jahre Stadtteilbibliothek Basteln einer Riesenraupe, Buchbasar, Erzählkino u. v. m.

04.SeptemberFr, 14–23 Uhr

03.SeptemberDo, 14–18 Uhr

Blankenburger Ortsfest Bühnenprogramm, Stände, FF-Vorführungen u. a. (auch am 5./6. 9., s. a. S. 1)

OrtskernBlankenburg

Stadtteilbibliothek Karow,Achillesstraße 77

04.SeptemberFr, 15 und 16.30 Uhr

Puppentheater Evang. Gemeindehaus Buch,Alt-Buch 36

05.SeptemberSa, 10–17 Uhr

Bucher Herbstfest Bühnenprogramm, Infostände, Tom-bola, Kinderangebote, Führungen u. a. (s. a. S. 8)

Hufeland-Gelände, Buch,Lindenberger Weg 19

05.SeptemberSa, 10–18 Uhr

Autohaus feiert Quad-Racing, Offroad Parcour, Pony-Reiten, Hüpfburg und Riesenrutsche, Kulinarisches u. a.

09.SeptemberMi 18 Uhr

Lesung Lutz Rathenow liest aus seinem Buch »Ost-Berlin, Leben vor dem Mauerfall«

11.SeptemberFr, 15–22 Uhr

Erntefest Kirmes, Kunsthandwerk, Rummel, Regionales,Musik und mehr (auch am 12./13. 9., s. a. S. 8)

12.SeptemberSa, 7–18 Uhr

Reit- und Springturnier Sportliche Wettkämpfe, Musik, Essen & Trinken

Reitplatz Zepernick,Straße der Jugend

12.SeptemberSa, 10–18 Uhr

40. Fest an der Panke Infostände, Markttreiben, Kunstmeile u. a.

Pankower Anger, Breite Straße,Ossietzkystraße

13.SeptemberSo, 17 Uhr

Offene Kirche und Konzert Moldau-Konzert, Leitung: Konstantin Pawljuk, Eintritt frei

Schlosskirche Buch,Alt-Buch 37

19.SeptemberSa, 10–18 Uhr

Tag der offenen Tür Informationen, Vorführungen, Programm, Musik und mehr

THW Buch, Kleine Wiltbergstraße 29g

17.SeptemberDo, 18 Uhr

Bucher BürgerForum Thema: Sanierungsvorhaben derHOWOGE in Buch, mit Michael Wagner (HOWOGE)

Rund um das Gesindehaus Buch, Alt-Buch 51

19.SeptemberSa, ab 18 Uhr

7. Grenzenlos Rockfestival Newcomerbands: Cosma,Ape and the Monkey Machine, Pony Montana… (s. a. S. 1)

»Neue Wiesen«,Neu-Karow

19.SeptemberSa, 10–18 Uhr

Trödelfest Hausrat, Kleidung, Kindersachen sowie Unterhaltungsprogramm, Kindertheater und mehr

20.SeptemberSo, 17 Uhr

Orgelkonzert Thomas Noll (Berlin) spielt Werke von Scheidt, Moevs, Karkoschka und Zapf

St.-Annen-Kirche Zepernick,Schönower Straße

Stadtteilbibliothek Buch,Wiltbergstraße 19–23

25.SeptemberFr, 20 Uhr

Französische Erzähler vorgestellt von Evelyn Heiden-reich – u. a. Le Clézio (Nobelpreisträger 2008)

Bucher Zimmertheater »Schräges Brett«, Viereckweg 2

24.SeptemberDo, 19 Uhr

Lesung Schauspieler Ernst-Georg Schwill liest aus seinem Buch »Is doch keene Frage nich«

26.SeptemberSa, 11–16 Uhr

Stadtteilfest Gesundheitsmesse (ab 11 Uhr) und Gesundheitsläufe (ab 14 Uhr)

Robert-Havemann-Oberschule,Karow, Achillesstraße 79

27.SeptemberSo, 16 Uhr

Konzert mit dem Don-Kosaken-Chor

Dorfkirche Schwanebeck

Seniorenheim »Rosengarten«,Buch, Theodor-Brugsch-Straße28.September

Mo, 17 Uhr Infobörse Buch ein Rechtsanwalt informiert über Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und mehr

WANN WAS WO

Im Jahr des 20-jährigenJubiläums des Mauer-falls ist der Diplomat undPolitiker Hans Otto Bräuti-gam zu Gast im Kulturzen-trum »Goldener Löwe«,Prenzlauer Chaussee 157in Wandlitz, und liest ausseinen im Frühjahr er-schienenen Memoiren»Ständige Vertretung. Mei-ne Jahre in Ost-Berlin«(Hoffmann und Campe2009). Interessierte sindherzlich am Sonntag, dem20. September, um 16 Uhr zu dieser Lesung eingeladen. Die »Ständige Vertretung der Bundesre-publik Deutschland bei der DDR« gehör-te zu jenen Orten, an denen die schwieri-gen deutsch-deutschen Beziehungenoffen zutage traten. Hans Otto Bräutigam

leitete als Diplomat die »Er-satzbotschaft« in den Jahrenzwischen 1982 und 1988, diebis zum Ende der DDR etwa100 000 Bürger aufsuchten.Von Anfang an wirkte derdiskrete Jurist an der prakti-schen Umsetzung der um-strittenen »neuen Ostpolitik«mit, die auf »Wandel durchAnnährung« zielte. In seinenMemoiren wird Bräutigamals präziser Insider-Beob-achter und Mittler auch inKrisen sichtbar. Simple

Bilder, die mit Begriffen wie Diktatur undUnrechtsstaat verknüpft werden, äußerteer jüngst in einem Interview, seien nurbedingt geeignet, die komplexe Realitätder DDR wiederzugeben. Eintritt: 4/3 Euro, Informationen unter:Tel. (03 33 97) 27 37 83.

Das Kindertanztheater »Zauberster-ne« besteht aus 20 Kindern im Alter

von 5 bis 12 Jahren, die sich jeden Mitt-woch in Berlin-Buch zum kreativen Kin-dertanz treffen. Seit vielen Jahren wird je-den Sommer ein getanztes Märchenvorbereitet. Die Choreografien entstehenmit und durch die Fantasie der Kinderund durch die Gestaltung der Tanz-pädagogin Kerstin Ehrlich. In diesem Jahr hat die kleine Flamme indas orientalische Feuerland zum Tanzeneingeladen. Die Tanzkinder »Zauberster-ne« haben als Flammenbändiger, Arti-

sten und Zauberer, als Feuerpferde undFunkensprüher den Marktplatz und dieFestwiese mit ihrer feurigen Show er-wärmt. Dabei wurden auch die Herzender Zuschauer in Brand gesetzt. DerFlammentanz wurde gleich dreimal ge-zeigt: zum Hussitenfest in Bernau, beimGemeindefest der evangelischen Kirchein Buch und im Gesindehaus Buch.Das Theater freut sich auch auf interes-sierte Kinder, die ab dem neuen Schuljahrmittanzen wollen. Probe ist jeden Mitt-woch ab 16 Uhr. Kontakt und Informatio-nen: Kerstin Ehrlich, Tel. 94 79 57 94.

Aus den Memoiren Hans Otto Bräutigams

Am 20. September findet um 17 Uhrein Orgelkonzert mit Thomas Noll

(Berlin) in der St.-Annen-Kirche Zeper-nick, Schönower Straße, statt. Werke vonSamuel Scheidt (Modus ludendi; Fugasuper ut-re-mi-fa-sol-la; Echo; Modus,1624), Robert Moevs (Prelude B-A-C-H -Es ist genug, 1970) sowie Erhard Kar-koschka (desideratio mortis – aufsteigenzu einem Bach Choral, 1984/85) und Hel-mut Zapf (ombre per organo II »… so sindunsre Fröhlichkeiten«, 2004) stehen aufdem Programm.Schon während seines Studiums derSchul- und Kirchenmusik an der Staatli-chen Hochschule für Musik Freiburg/Br.war Thomas Noll Kantor an der Evangeli-

schen Kreuzkirche in Freiburg-Stühlin-ger. Bis 1990 leitete er verschiedene Chor-projekte und Kurse im süddeutschenRaum und arbeitete beim Freien Musik-theater »Die Schönen der Nacht« in Frei-burg/Br. 1990 siedelte er nach Berlin über und waru. a. an der Sophienkirche Berlin-Mitteals Kantor tätig. Seit einigen Jahren arbei-tet Thomas Noll freiberuflich.Auch in seiner neuen Wahlheimat Berlinsetzt er als künstlerischer Leiter, Organi-sator und Dirigent Zeichen, z. B. bei denRosaCavalieren, im Kultur+Café der Berli-ner Aids-Hilfe sowie bei der Klassik-Kon-zertreihe in der Kulturbrauerei.Eintritt: 8,– Euro / erm. 5,– Euro

Orgelkonzert in der St.-Annen-Kirche

Kindertanztheater »Zaubersterne«

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Kultur 17SEPTEMBER 2009

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BB-AUSFLUGSTIPP

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Am Donnerstag, dem24. September, um 19

Uhr liest der SchauspielerErnst-Georg Schwill ausseinem Buch »Is doch kee-ne Frage nich« in der Stadt-teilbibliothek Buch, Wilt-bergstraße 19–23.Als Schauspieler wurdeErnst-Georg Schwill mit 14Jahren in einem BerlinerHeim für schwererziehbareKinder und Jugendlichevon einem DEFA-Team, das auf der Su-che nach einer frechen Berliner Göre war,entdeckt. Seit seinem Debüt in »Alarm im

Zirkus« ließ Schwill, der eigentlichAutoschlosser werden wollte, derFilm nicht mehr los. In seinen Erin-nerungen erzählt er von großenund kleinen Rollen, von der turbu-lenten Berliner Nachkriegszeit, vonFilmsets, Stars und Sternchen, mitdenen er zusammengearbeitet hat.Authentisch und amüsant gebenseine Erinnerungen das Leben ei-nes Mannes wieder, der durch sei-ne Rolle in »Berlin – Ecke Schön-hauser« berühmt wurde und

außerdem ein Schauspieler ist, der vielenFernsehzuschauern immer wieder be-gegnete. Eintritt: 3 Euro.

Schauspieler liest aus ErinnerungenDie ganz besondere Städtetour im Modellpark Berlin-Brandenburg

Schloss Pfaueninsel und Fahrgastschiff »Kreuzberg«

Rathaus Lichtenberg – en miniature

Page 18: Autobahnausbau IN DIESER AUSGABE...lins«, erklärt Birgit Gangey vom Kulturför-derkreis Phoenix e. V., der das Karower-Mega-Event organisiert. 20 überwiegend junge, motivierte Leute

Von Gabriela Mierke

Im Juni 1995 habe ich im Bucher Extra-Markt (den es seit Herbst 2008 nichtmehr gibt) angefangen, als Verkäuferin zuarbeiten und war glücklich darüber. Es gabgute und schlechte Zeiten, über die es eini-ges zu erzählen gibt. In den besten Zeiten,ich glaube sechs Kassen gab es, standen dieKunden bis hinten durch die Halle undnoch um die Ecke an, und alle Kassen wa-ren offen. Mann, das waren Zeiten. Abertrotz Stress hat es auch Spaß gemacht.Ach, wie war es schön, wenn Ware wegenMhd. (Mindesthaltbarkeitsdatum) gesenktwurde. Nicht nur die Kunden haben sichgefreut, auch wir waren nicht traurig, maletwas Preisgünstigeres zu erhaschen. Eini-ge Zeit zahlte Extra jedem Kunden fünfMark, der einen abgelaufenen Artikel fand.Pfiffige Kunden verdienten damit gutesGeld, kamen gleich zu zweit mit zwei Wa-gen. So dauerte diese Aktion nicht lange.Mit Mhd.-Ware hatten wir so unser Leid.Gerade in der Zeit mit nicht so gutem Um-satz mussten die Regale ja immer gefülltsein. So landeten viele Artikel in der Tonne.Gerade bei Babynahrung, Medikamenten,Süßwaren und Kühlkost war häufig dasMhd. abgelaufen und man kam mit demKontrollieren kaum hinterher. Auch somanches Obst und Gemüse überlebtenicht. Dieser Bereich hatte so seineTücken,wenn man sah, in welchem Zustand dieProdukte geliefert wurden. Man konnte zu-sehen, wie die Qualität im Laufe des Tagesnachließ und sich die Obstfliegen freuten.

Sturzbäche und ein SpagatAch ja, und wehe, die Revision war im An-marsch, na dann war alles in Bewegung.Die Revision schaute auf Frische, Mhd,Sauberkeit und und und. Denen konnteman es kaum recht machen, da die Hallesowieso in marodem Zustand war. Da hates mal geregnet, nein, wie aus Kannen ge-schüttet.Die Dachrinnen konnten die Was-sermengen nicht halten und so nahmendie Dinge ihren Lauf. Deckenplatten droh-ten abzufallen, was sie im Reisebüro auchtaten. Über die Obst- und Gemüsetischeergoss sich ein Wasserfall. Wir sind alle ge-flitzt und haben nach Auffangbehältern ge-sucht. Aber denk mal nicht, dass die Kun-den Einsicht hatten, die Halle lieber zuverlassen, obwohl sich doch jederzeit eineDeckenplatte hätte lösen können. Da stan-den nun die Eimer und Gefäße, im Geträn-kemarkt tropfte es in jeder Ecke. Aber auchdas haben wir gemeistert.Einige unserer Kunden hatten als Tagesauf-gabe, ab 8 Uhr Bier zu kaufen, zu trinken,die Flaschen wieder abzugeben und neuezu kaufen. Das war schon manchmal ner-vig, denn es gab auch welche, die ihre Blasenicht unter Kontrolle hatten. Entwederentleerten sie die im Getränkemarkt in dieKästen oder die ganze Sache ging voll in dieHose. Na lecker. Man sollte doch nie gleichaus der Flasche trinken…!Ein Stammkunde, an den erinnere ichmich noch gut; wir nannten ihn Spucki.Warum? Er hatte so eine feuchte Ausspra-che, dass man erstmal in Deckung gehenmusste, wenn er kam. Er war immer sehraufgeregt und untersuchte alle Mülleimerund den gesamten Fußboden in der Kas-senzone. Irgendwas fand er immer undwar dann überglücklich. Lustig war auch,

Regelmäßig fanden Kontrollen an den Kas-sen statt: Testeinkäufe. Meistens waren eszwei Personen, die die Kasse passierten.Der Wagen war so präpariert, dass Artikelversteckt am Wagen hingen oder in derHand gehalten wurden. Da gab es vieleDinge, die man sich einfallen ließ, um zuüberprüfen, ob die Kassiererin ordnungs-gemäß und genau abkassierte – eine Zei-tung in der Hand, Milchkollis oder Katzen-streu unten im Wagen oder innen ver -steckt, Paprika in der Tüte, aber über To-maten abgewogen. Da gab es viele Varian-ten. Durch die Testeinkäufe wurde manaber wieder mal wachgerüttelt. Auch wennman seinen Hintern dafür »lüften« musste.Regelmäßig kamen Vertreter von verschie-denen Firmen und statteten uns Besucheab. Das war schon sehr interessant, wennman sah, wie jeder versuchte, seine Pro-dukte an den Mann zu bringen. Da gab esdie Netten, die auch mal ein privates Wortwechselten, dann die von Firma Mr. Wichtig, Nase nach oben, rein ins Lagerohne sich vorzustellen …

Theorie und PraxisAm Anfang meiner Tätigkeit bei Extra liefdie Bestellung der Ware noch so, dass jederseinen Bereich hatte, dort auspackte undwusste, was an Resten da ist. Jeder machteauch die Bestellung mit Bestellgerät in derHand direkt vor dem Regal und so lief dasmeist gut und im Lager waren kaum Reste.Und dann kam MABE, ein Computersy-stem, pfiffig von Leuten entwickelt, die unsden Glauben schenkten, man spare durchdieses System Zeit: der Computer sehe,was durch die Kasse gehe, wüßte, was anResten da sei und bestelle automatischdas, was gebraucht würde. Unsere Aufgabebestünde nur da rin, die Bestände zu kon-trollieren und wenn nötig zu korrigieren.Na toll. Von Anfang an lief dieses Systemnicht so, wie es uns vorausgesagt wurde.Und Zeitersparnis? Von wegen. Man ver-brachte Stunden mit Listen und Bestands-korrekturen. Es haute hinten und vornenicht hin. Aber die Macher des Systemswaren immer noch überzeugt davon undschoben bei Nichtfunktionieren die Schuldnatürlich auf uns. Vielleicht hätten sich dielieben Schlipsträger das mal vor Ort anse-hen müssen, denn zwischen Theorie undPraxis liegt oft ein himmelweiter Unter-schied.

wenn er hinter die Heizungskörper kletter-te, um nach heruntergefallenem Geld zusuchen. Er ließ keine Ecke aus, Adleraugesei wachsam.Tiefkühl war viele Jahre mein Aufgabenge-biet und es hat auch Spaß gemacht, wennman an den Frost gewöhnt war. Schließlichhat das Ganze ja auch eine straffende Wir-kung, oder? Die Tiefkühltruhen Marke DDRwaren ja auch schon kurz vor der Rente.Was wurde da gewischt, gewienert, abge-taut und geflickt. Aber sie wurden nichtschöner. Der Lack blätterte ab, aber nein,man bestand darauf, es sei Dreck …Am Anfang, als eine Kollegin noch Tiefkühlmachte, wurden Kühl boxen geliefert, diewaren sehr groß, und man musste auchmal einen Schritt hineinwagen, um denletzten Karton herauszubekommen. Als siedies tat, gab ein Kollege ihr einen Schubs,schloss die Tür zu und zog mit dem Hub-wagen die Kollegin im Kühler hinten insLager. Lustig ist was anderes … Jedes Jahr zur Weihnachtszeit kamen dievon uns dekorierten Weihnachtsbäumezum Einsatz. Ein Raum war voll mit diesenDeko-Weihnachtsbäumen neben übergro-ßen Plüschweihnachtsmännern, Päckchenund Girlanden. Im Aufenthaltsraum wurdees dann richtig weihnachtlich gemütlich.Die restlichen Bäume fanden ihren Platzauf dem Kühl- und auf dem Fleischregal.Unvergessen sind unsere Weihnachtsfei-ern. Damals waren die Firmenvertreter(wie z. B. von Dr. Oetker, Danone, GoldenLady u. a.) noch spendabel und ließen unsWaren oder Präsente da. Wir saßen dannnach Feierabend gemütlich bei Speis undTrank zusammen, machten Spiele undtanzten. Ein Jahr hatten wir sogar eineBauchtänzerin engagiert. War auch ganznett. Eine Kollegin machte einen Spagatauf dem Tisch, was man ihr gar nicht zuge-traut hatte.

Schöner Traum und Mr. WichtigWar Silvester vorbei, fing alles wieder vonvorne an. Die Deko verschwand und dieübriggebliebenen Knaller wurden ord-nungsgemäß verpackt und abgeholt. Sohofften wir auf ein gutes Jahr, denn schondamals wurde immer etwas gemunkelt.Entweder sprach man von Schließung,dann wieder von Umbau oder von einemNeubau – und wir als Super-Team dürftenda arbeiten, tja, leider nur ein Traum …

18 SEPTEMBER 2009 Unterhaltung

GLOSSIERT

BB-VORSCHAU

WIE ICH DIE HILFE IM S-BAHN-CHAOS SAH

20 Jahre Mauerfall –Erinnerungen aus

der Regionn

Landtags- und Bundes-tagswahlen 2009:

So wählte die Regionn

Das war der 4. allod-Gesundheitslauf

in KarowDie nächste Ausgabe erscheint amDonnerstag, dem 1. Oktober 2009

Ex-Extra-Geschichten

Nicht genug der Finanz- und Wirtschaftskrise – die Manager derBerliner S-Bahn schafften es, auch ihren gewinnbringenden Be-trieb ins Chaos zu führen. Rund zwei Drittel der S-Bahnzüge muss-ten wegen technischer Mängel aus dem Verkehr gezogen werden.Sie stauten sich vor den Werkstätten, deren Kapazität im Laufe derletzten Jahre immer mehr verringert wurde. Die Folge: chaotischeVerkehrsverhältnisse. Kurzfristig wurden zur Linderung der größ-

ten Not S-Bahnen aus Hamburg, München und Stuttgart, sowie Regiozüge aus mehreren Bundesländern in Berlin eingesetzt.So verstärkte auch ein Zug der »Bayerischen Regiobahn«, beheima-tet in Augsburg, den Berufsverkehr auf der Strecke Klosterfelde,bzw. Basdorf, nach Gesundbrunnen und zurück. In der Zeit vom20. Juli bis 21. August erfolgten an den Werktagen morgens undnachmittags jeweils drei Umläufe. Hans Grobe, Buch

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SEPTEMBERNOTIZWir sind nur Plantagen aus Schlaf,beschädeltes Träumen, in die roten Nächteverzückt, ineinander verschlungen diezerkugelten Arme, die Augen Zurückgefallenein die rostigen Höhlen, wenn ein Lächelnuns bricht und all die verleugneten Dinge.

AMBIENTEDie Ratiten der Sehnsucht lauern mir auf.Ihre plumpen Sprünge ins Licht. Wirsch liegtmir die Schrift überm Arm, die ich nicht fangen konnte. Die mich jetzt überhängt.In den Geräten summen die Toten. Einer,der es weiß, nennt sie Äther.

Es ist jedes Jahr das gleiche Ritual, wassich um den kalendarischen Som-

meranfang in Willibalds Wohnstube ab-spielt. Spätestens nach der Abendschaunimmt Ottilie bei ihrem Mann Symptomewahr, die sich in einer Art gelangweilterGestik ausdrücken. Dann stellt er mit ein-dringlicher Rhetorik fest, dass all seineSendeplätze mit dem Sommerloch be-setzt sind, was heißen soll: Schon wiederWiederholungen. Dann entgegnet Ottilie:»Willibald, lass gut sein, wirmüssen Deutschland ver-lassen.« Dieser Satz bedeu-tet: Mallorca, wir kommen.Fast zwei Jahrzehnte ziehtes beide immer wieder aufdie spanische Ferieninsel,weil sie sich auf Malle, wieWillibald die deutsch-spa-nische Enklave gern be-zeichnet, besonders wohlfühlen. »Dazu jehört oochmal’n Eisbeen und ne Molle, watte ebennur uff Malle koofen kannst.« Was Ottilieaber gern überhört, dafür lieber die Ossi-Wessi-Problematik ins Spiel bringt, weilhier alle, ob Sachse, Preuße oder Bayer,ob Millionär oder Hartzer, sich so gut ver-stehn. In seiner anfänglichen Mallorcazeit gabes Situationen, wo er einigen Sommer-lochthemen auf den Leim kroch. ZumBeispiel 1993 veröffentlichte »Bild« denVorschlag eines CSU-Politikers, Mallorcafür 50 Milliarden zu kaufen und zum 17.Bundesland zu machen. Warum so vielKohle ausgeben, dachte schon damalsWillibald, es geht doch auch so. Ottilie klärte ihren Mann auf, wer (undwann) solche Sommerloch-Themen inUmlauf bringen. Politiker und Lobby-isten, die sonst in Presse und Fernsehenzu kurz kommen, würden den Schwach-sinn verbreiten. Was Ottilie sagte, hattezumindest bewirkt, dass auf Malle die

Glotze aus blieb und der Kioskverkäufereinen »Bild«-Leser weniger bekam. Jüngst, als das Sommerloch auf Hochtou-ren lief und der Dienstwagen der Mini-sterin Ulla fast vor seiner Nase geklautwurde, erfuhr dies Willibald erst in hei-matlichen Gefilden, was er unter »Sonsti-ges« abhakte. Recht so, denn mit der but-terweichen Landung des AirBerlin-Flie-gers in Tegel begannen sich Sommer-

loch- und Katastrophen-meldungen zu überschla-gen. Die Flüge nach Mal-lorca wurden storniert –Terroranschläge. Eine sanf-te Frauenstimme gab be-kannt, wie man sich in Zei-ten der Schweinegrippeverhalten solle. Eine japa-nische Reisegruppe war beschäftigt, sich Mund-schutze anzulegen. Ein Zei-tungsverkäufer brüllte:»Die S-Bahn ist tot«. In die-

sem Augenblick dachte Willibald, sie sei-en in eine Übung des Katastrophen-schutzes geraten. Nein, es war ernst. Alsder Taxi-Fahrer hörte, dass Willibald undOttilie gerade aus dem Mallorca-Urlaubgekommen waren, sagte er: »Seien Siefroh, dass Sie zu Hause sind.« In ihren vier Wänden waren sie aber erstgegen Mitternacht. Was hatte die Stimmeim Taxi-Radio gesäuselt? »Der beste Ser-vice für die beste Stadt Berlin«. Da been-dete der Taxi-Fahrer seine Schicht, emp-fahl, auf ein Wassertaxi umzusteigen, soetwas wie ein Partyschiff, was der RBB alssolidarische Hilfe während des S-Bahn-chaos managte. So kamen Willibald undOttilie noch zu einer ungewollten Mond-scheinfahrt auf der Spree. Zeit für die nächste Urlaubsplanung inSachen Sommerloch: im nächsten Jahrstatt Mallorca: Wellness auf Balkonien fürOttilie, für Willibald Fußball-WM auf derParzellenterrasse. Günter Bergner

Willibald und seine Sommerloch-Phobie

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BrustzentrumHELIOS Klinikum Berlin-Buch

2. Teil

André Schinkelgeb. 1972, lebt in Halle. Die Gedichte wurden seinem Bändchen »Gedächtnisschutt«, Verlag UN ART IG, Aschersleben 2008, entnommen.