Automatische Türsteuerung - Siemens AG · Ausgabe 05/2016 Systemhandbuch ATE530S/ATE531S SIDOOR...

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05/2016 Ausgabe Systemhandbuch ATE530S/ATE531S SIDOOR Automatische Türsteuerung Answers for industry.

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05/2016Ausgabe

Systemhandbuch

ATE530S/ATE531S

SIDOOR

Automatische Türsteuerung

Answers for industry.

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ATE530S/ATE531S

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Automatische Türsteuerung

SIDOOR ATE530S/ATE531S

Systemhandbuch

05/2016 A5E35641044-AC

Einleitung 1

Allgemeine Sicherheitshinweise

2

Produktfamilie 3

Anwendungsbereich 4

Steuergerät 5

Motoren 6

Stromversorgung 7

Anschluss und Inbetriebnahme

8

Zusatzgeräte 9

Anhang A

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Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept

Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

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ATE530S/ATE531S 4 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ................................................................................................................................................ 9

2 Allgemeine Sicherheitshinweise ............................................................................................................ 11

3 Produktfamilie ....................................................................................................................................... 15

3.1 Übersicht ................................................................................................................................ 15

3.2 Produkte ................................................................................................................................. 17 3.2.1 Steuergeräte .......................................................................................................................... 17 3.2.2 Motoren .................................................................................................................................. 19 3.2.3 Zubehör SIDOOR MED280 ................................................................................................... 20 3.2.4 Zubehör SIDOOR MEG251 ................................................................................................... 21 3.2.5 Stromversorgung.................................................................................................................... 22 3.2.6 Optionale Zusatzgeräte .......................................................................................................... 23

3.3 Produktkombinationen ........................................................................................................... 25

3.4 Versionsübersicht................................................................................................................... 26

4 Anwendungsbereich ............................................................................................................................. 27

5 Steuergerät ........................................................................................................................................... 28

5.1 Beschreibung ......................................................................................................................... 28

5.2 Antriebsfunktionen ................................................................................................................. 29 5.2.1 Neuanlauf nach Spannungsausfall ........................................................................................ 30 5.2.2 Ablaufsteuerung ..................................................................................................................... 30 5.2.2.1 Ablaufsteuerung ..................................................................................................................... 30 5.2.2.2 Control request delay - lokale Befehlsverzögerung ............................................................... 33 5.2.2.3 Lokale und remote-Befehlskombination ................................................................................ 33 5.2.2.4 Remote-Isolation .................................................................................................................... 33 5.2.3 Entriegelung ........................................................................................................................... 34 5.2.3.1 Standard-Entriegelung ........................................................................................................... 35 5.2.3.2 Spezial-Entriegelung .............................................................................................................. 36 5.2.4 Fahraufträge ........................................................................................................................... 37 5.2.4.1 Abschalt-/Bremsfunktionen .................................................................................................... 38 5.2.4.2 Fahrauftragsquellen ............................................................................................................... 39 5.2.4.3 Priorisierung nach Fahrauftragsquellen ................................................................................. 40 5.2.4.4 Priorisierung der Fahrbefehle untereinander ......................................................................... 41 5.2.4.5 Testlauf .................................................................................................................................. 42 5.2.4.6 Reaktionszeit .......................................................................................................................... 43 5.2.5 Fahrkurvenprofile ................................................................................................................... 44 5.2.5.1 Profil in Öffnungsrichtung ....................................................................................................... 44 5.2.5.2 Profil in Schließrichtung ......................................................................................................... 45 5.2.5.3 Langsames Fahrkurvenprofil ................................................................................................. 47 5.2.6 Lernfahrt ................................................................................................................................. 48 5.2.6.1 Ablauf der Lernfahrt ............................................................................................................... 48 5.2.6.2 Starten der Lernfahrt .............................................................................................................. 49 5.2.6.3 Fehlerhafte Lernfahrt ............................................................................................................. 50

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Inhaltsverzeichnis

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 5

5.2.6.4 Unterbrechen der Lernfahrt .................................................................................................... 50 5.2.6.5 Abfrage ermittelter Werte ........................................................................................................ 51 5.2.6.6 Lernfahrt mit Standardprofil .................................................................................................... 51 5.2.7 Blockierungserkennung und Verhalten ................................................................................... 51 5.2.7.1 Vorkonfiguriertes Blockierungsverhalten ................................................................................ 51 5.2.7.2 Blockierungserkennungsverfahren ......................................................................................... 52 5.2.7.3 Überwindungsverhalten .......................................................................................................... 53 5.2.7.4 Reversierverhalten .................................................................................................................. 54 5.2.7.5 Kombination Überwinden - Reversieren ................................................................................. 55 5.2.7.6 Langsame Blockierungsstellenannährung .............................................................................. 55 5.2.7.7 Wartemodus ............................................................................................................................ 56 5.2.7.8 Expertenkonfiguration ............................................................................................................. 57 5.2.8 DCOPS - Endlagensensor ...................................................................................................... 58 5.2.9 DRS - Reversieren .................................................................................................................. 60 5.2.10 Kontinuierliche Türüberwachung (Vandalismusschutz) .......................................................... 60 5.2.11 Überlastschutz und Systemlast .............................................................................................. 61 5.2.12 Geschwindigkeits- und Kraftüberwachung ............................................................................. 67 5.2.13 Kraft- und Energiebegrenzung ................................................................................................ 68 5.2.14 Reibungs- und Masseanalyse ................................................................................................ 70 5.2.15 Masterüberwachung ............................................................................................................... 71 5.2.16 Riemenbruchüberwachung ..................................................................................................... 72 5.2.17 FBLOCK - Freie Funktionsblöcke ........................................................................................... 73 5.2.17.1 Übersicht ................................................................................................................................. 73 5.2.17.2 Projektierung der Verknüpfungslogik ...................................................................................... 73 5.2.17.3 Digitale Ein- und Ausgangssignale ......................................................................................... 77 5.2.17.4 Logische Eingangssignale ...................................................................................................... 78 5.2.17.5 Standard Funktionsblöcke ...................................................................................................... 79 5.2.17.6 Sicherheitsblöcke .................................................................................................................... 80 5.2.17.7 Spezielle Funktionsblöcke ...................................................................................................... 85 5.2.18 Lokal-/Masterbetrieb ............................................................................................................... 87 5.2.19 Fahrbefehlsdiskrepanz „Öffnen“ ............................................................................................. 88 5.2.20 Dauermoment ......................................................................................................................... 88 5.2.21 Oszillationsschutz ................................................................................................................... 89

5.3 Sicherheitskonzept .................................................................................................................. 90 5.3.1 Systemabsicherung - Selbsttests ........................................................................................... 90 5.3.2 Sichere Kraftabgabe ............................................................................................................... 91 5.3.3 Sichere Rotorposition.............................................................................................................. 91 5.3.4 Sichere Geschwindigkeitseinhaltung ...................................................................................... 92 5.3.5 Sicheres Stillsetzen ................................................................................................................. 92 5.3.6 Notbremsung / Emergency-Stopp .......................................................................................... 93 5.3.7 Blockierungserkennung .......................................................................................................... 93 5.3.8 Sicheres Einlesen von digitalen Steuersignalen ..................................................................... 93 5.3.9 Kennzahlen Sicherheitsfunktionen ......................................................................................... 95

5.4 Montage .................................................................................................................................. 96

5.5 Anschlussklemmen und Schnittstellen ................................................................................... 99 5.5.1 Verdrahtungshinweise ............................................................................................................ 99 5.5.2 Digitale Eingangssignale ...................................................................................................... 100 5.5.3 Digitale Ausgangssignale ..................................................................................................... 101 5.5.4 Spannungsausgang .............................................................................................................. 101 5.5.5 Motorstecker ......................................................................................................................... 102 5.5.5.1 PROFINET Stecker ............................................................................................................... 103

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Inhaltsverzeichnis

ATE530S/ATE531S 6 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.5.5.2 Isolationsprüfung .................................................................................................................. 104

5.6 PROFINET-Modul ................................................................................................................ 105 5.6.1 Übersicht .............................................................................................................................. 105 5.6.2 LED Signale ......................................................................................................................... 106 5.6.3 Netzwerkaufbau / Netztopologien ........................................................................................ 106 5.6.4 GSD-Datei ............................................................................................................................ 107 5.6.5 Zuordnung eines Gerätenamens ......................................................................................... 107 5.6.6 Zuordnen einer IP-Adresse .................................................................................................. 108 5.6.7 Identifizierungsblinken ......................................................................................................... 108 5.6.8 Auf Werkseinstellungen zurücksetzen ................................................................................. 108 5.6.9 MAC-Adressen ..................................................................................................................... 109 5.6.10 Unterstützte PROFINET Funktionalitäten ............................................................................ 109 5.6.11 Parametrierung / Startup-record .......................................................................................... 112 5.6.12 Konfiguration ........................................................................................................................ 114 5.6.13 Diagnose .............................................................................................................................. 115 5.6.14 Geräte-Rollen und Provider-Consumer-Modell ................................................................... 116 5.6.15 Sammelfehler ....................................................................................................................... 117 5.6.16 Busfehler .............................................................................................................................. 117

5.7 Bedienen und Parametrieren ............................................................................................... 118 5.7.1 Servicetaster ........................................................................................................................ 119 5.7.2 Minimaleditor ........................................................................................................................ 122 5.7.3 Bedienmöglichkeiten über Zusatzgeräte ............................................................................. 125 5.7.4 Navigationsstruktur Serviceterminal .................................................................................... 125 5.7.4.1 Hauptmenü ........................................................................................................................... 126 5.7.4.2 Schnell-Justage-Menü ......................................................................................................... 128 5.7.4.3 Gesamt-Justage-Menü ........................................................................................................ 129 5.7.4.4 Monitormenü ........................................................................................................................ 131 5.7.4.5 Servicemenü ........................................................................................................................ 133 5.7.5 Parameter ............................................................................................................................ 134 5.7.5.1 Fahrkurve ............................................................................................................................. 135 5.7.5.2 Kräfte .................................................................................................................................... 136 5.7.5.3 Fahrkurvenparameter .......................................................................................................... 139 5.7.5.4 Sonstige Parameter ............................................................................................................. 142 5.7.5.5 Feldbusparameter ................................................................................................................ 144 5.7.5.6 Kalibrierungs- und Funktionsparameter ............................................................................... 144 5.7.5.7 Blockier- und Reversierparameter ....................................................................................... 148 5.7.5.8 FBLOCK-Parameter ............................................................................................................. 151

5.8 Diagnose und Service .......................................................................................................... 155 5.8.1 Betriebszustandsanzeige ..................................................................................................... 155 5.8.1.1 Störungen ............................................................................................................................. 156 5.8.1.2 Warnungen ........................................................................................................................... 160 5.8.1.3 Informationen ....................................................................................................................... 164 5.8.2 Ereignisliste .......................................................................................................................... 165 5.8.2.1 FW/Software Update ............................................................................................................ 165

5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten .................................................................................. 166 5.9.1 Parameterschnittstelle ......................................................................................................... 167 5.9.1.1 Parameterkennung (PKE) .................................................................................................... 168 5.9.1.2 Parameterindex (IND) .......................................................................................................... 171 5.9.1.3 Parameterwert (PWE) .......................................................................................................... 173 5.9.1.4 Parameter-ID ........................................................................................................................ 174

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Inhaltsverzeichnis

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 7

5.9.1.5 Parameterbeschreibung (PBE) ............................................................................................. 174 5.9.2 Prozessdaten ........................................................................................................................ 175 5.9.2.1 STW1 - Steuerwort (CtrlW) ................................................................................................... 176 5.9.2.2 TSW0 - Technologie-Steuerwort-0 ....................................................................................... 178 5.9.2.3 TSW1 - Technologie-Steuerwort-1 ....................................................................................... 179 5.9.2.4 ZSW1 - Zustandswort (StatW) .............................................................................................. 179 5.9.2.5 TZW0 - Technologie-Zustandswort-0 ................................................................................... 181 5.9.2.6 TZW1 - Technologie-Zustandswort-1 ................................................................................... 183 5.9.2.7 TZW2 - Technologie-Zustandswort-2 ................................................................................... 185 5.9.2.8 TZW3 - Technologie-Zustandswort-3 ................................................................................... 187 5.9.2.9 TZW4 - Technologie-Zustandswort-4 ................................................................................... 188 5.9.2.10 TZW5 - Technologie-Zustandswort-5 ................................................................................... 189

5.10 Technische Daten ................................................................................................................. 190 5.10.1 Steuergeräte ......................................................................................................................... 190 5.10.2 Maßzeichnung Steuergerät .................................................................................................. 193 5.10.3 Systembelastung .................................................................................................................. 194 5.10.4 Leiterplattenlackierung .......................................................................................................... 195

6 Motoren .............................................................................................................................................. 197

6.1 Beschreibung ........................................................................................................................ 197

6.2 Montage EC-Flachmotor SIDOOR MED280 ........................................................................ 198

6.3 Montage EC-Getriebemotor SIDOOR MEG251 ................................................................... 203

6.4 Trumspannung ...................................................................................................................... 206

6.5 Technische Daten ................................................................................................................. 207 6.5.1 Technische Daten Motor ....................................................................................................... 207 6.5.2 Technische Daten Zubehör .................................................................................................. 208 6.5.3 Maßzeichnung Motor ............................................................................................................ 210 6.5.4 Maßzeichnung Umlenkvorrichtung ....................................................................................... 213 6.5.5 Maßzeichnung Türmitnehmer ............................................................................................... 215

7 Stromversorgung ................................................................................................................................ 216

7.1 Bauseitige Gleichspannungsversorgung .............................................................................. 216 7.1.1 Anforderungen ...................................................................................................................... 216 7.1.2 Montage ................................................................................................................................ 218 7.1.3 Verdrahtungshinweise .......................................................................................................... 218

7.2 SIDOOR Transformer ........................................................................................................... 219 7.2.1 Beschreibung ........................................................................................................................ 219 7.2.2 Montage ................................................................................................................................ 220 7.2.3 Anschließen .......................................................................................................................... 222 7.2.4 Technische Daten ................................................................................................................. 223 7.2.4.1 SIDOOR Transformer ........................................................................................................... 223 7.2.4.2 Maßzeichnung SIDOOR Transformer .................................................................................. 225

8 Anschluss und Inbetriebnahme ........................................................................................................... 226

8.1 Voraussetzung ...................................................................................................................... 226

8.2 Vorgehen .............................................................................................................................. 227

8.3 Abschließende Überprüfung ................................................................................................. 232

8.4 Parametrierung für besondere Anwendungen ...................................................................... 232

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Inhaltsverzeichnis

ATE530S/ATE531S 8 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

9 Zusatzgeräte ........................................................................................................................................ 233

9.1 SIDOOR Service Tool .......................................................................................................... 233 9.1.1 Beschreibung ....................................................................................................................... 233 9.1.2 Anschließen ......................................................................................................................... 234 9.1.3 Bedienen .............................................................................................................................. 235 9.1.4 Technische Daten ................................................................................................................ 237

A Anhang ................................................................................................................................................ 238

A.1 Einstellprotokoll .................................................................................................................... 238

A.2 Service & Support ................................................................................................................ 241

Index ................................................................................................................................................... 242

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 9

Einleitung 1Inhalt des Systemhandbuchs

Dieses Systemhandbuch beschreibt die Türantriebe SIDOOR ATE530S und SIDOOR ATE531S. Ein SIDOOR Türantrieb besteht mindestens aus folgenden Komponenten:

● Steuergerät

● Motor

● Stromversorgung (optional)

Zusätzlich können optionale Zusatzgeräte (z. B. SIDOOR Service Tool) angeschlossen werden.

Die einzelnen Produkte und deren Zusammenspiel werden in diesem Systemhandbuch beschrieben.

Zielgruppe Das Systemhandbuch richtet sich an Monteure, Inbetriebsetzer, Betreiber, Servicepersonal und Projekteure.

Firmware-Versionen Dieses Systemhandbuch gilt für Steuergeräte ab der folgenden Firmware-Version:

Steuergerät Ab Firmware-Version SIDOOR ATE530S V2.0 SIDOOR ATE531S V2.0

Abbildungen Die Abbildungen in diesem Systemhandbuch stellen das Steuergerät SIDOOR ATE530S Version 1.0 dar. Bei anderen Versionen können die Abbildungen geringfügig abweichen.

Informationen im Internet Weitere Informationen zum SIDOOR Türantrieb und seiner Anwendung finden Sie im Internet (http://www.siemens.de/sidoor).

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Einleitung

ATE530S/ATE531S 10 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Dokumentation der Parameter Notieren Sie die ermittelten, optimalen Parametereinstellungen im Einstellprotokoll (siehe Anhang Einstellprotokoll (Seite 238)).

Halten Sie dieses Protokoll bei Fragen an die Hotline bereit.

Recycling und Entsorgung Die Produkte sind schadstoffarm und recyclingfähig. Für ein umweltverträgliches Recycling und die Entsorgung Ihres Altgeräts wenden Sie sich an einen zertifizierten Entsorgungsbetrieb für Elektronikschrott.

Historie Ausgabestand Änderung 09/2015 Erstausgabe 05/2016 Unterstützung von Türsteuerung SIDOOR ATE531S und Motor SIDOOR

MEG251

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 11

Allgemeine Sicherheitshinweise 2

Qualifiziertes Personal Qualifiziertes Personal verfügt über folgende Qualifikationen:

● Ausbildung, Unterweisung oder Berechtigung, Stromkreise und Geräte / Systeme gemäß den Standards der Sicherheitstechnik einzuschalten und auszuschalten.

● Ausbildung oder Unterweisung in Pflege und Gebrauch angemessener Sicherheitsausrüstung, gemäß den Standards der Sicherheitstechnik.

● Schulung in erster Hilfe.

Arbeiten am Türantrieb

WARNUNG

Verletzungsgefahr durch gefährliche elektrische Spannungen und bewegliche mechanische Teile

Trennen Sie den Türantrieb vom Versorgungsnetz durch Ziehen des Netzsteckers, bevor Sie mit Arbeiten am Türantrieb beginnen.

WARNUNG

Verletzungsgefahr durch bewegliche mechanische Teile

Stellen Sie sicher, dass bei der Anwendung von kraftbetrieben trennenden Schutzeinrichtungen diese vor der ersten Inbetriebnahme geprüft werden. Ebenfalls müssen kraftbetrieben trennende Schutzeinrichtungen jährlich überprüft werden.

VORSICHT

Verletzungsgefahr durch bewegliche mechanische Teile

Falls es die Antriebsanwendung erfordert, ist eine geeignete Schutzeinrichtung zur sicheren Verriegelung der Tür vorzusehen.

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Allgemeine Sicherheitshinweise

ATE530S/ATE531S 12 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Parametrierung und Konfiguration

WARNUNG

Verletzungsgefahr und Sachschaden durch zu hohe Schließkraft der Tür

Die Überschreitung der maximalen statischen Schließkraft kann zur Verletzung von Personen, Beschädigung des Türantriebs und der mechanischen Teilen der Tür führen.

Lassen Sie die maximale statische Schließkraft nach der Inbetriebnahme durch das Service-Personal überprüfen und bei Überschreitung auf den Grenzwert anpassen. Bei Glastüren ist die Öffnungskraft auf 150 N zu begrenzen.

Hinweis Anwendungsspezifische Maßnahmen für den Notbetrieb

Für den Fall des Ausfalls des Steuergeräts sind entsprechend der Anwendung, Maßnahmen für einen Notbetrieb zu treffen.

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Allgemeine Sicherheitshinweise

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 13

Veränderungen am Türantrieb

VORSICHT

Verlust der Sachmängelhaftung und Sachschaden

Veränderungen am Türantrieb führen zum Verlust der Sachmängelhaftung und Ersatzansprüchen und die korrekte Funktion des Türantriebs wird nicht mehr gewährleistet.

Beachten Sie folgende Regeln: • Führen Sie keine Veränderungen am Türantrieb (Motor, Steuerung, Stromversorgung)

durch. • Führen Sie keinen Festanschluss aus, da eine bestimmungsmäßige und geforderte

notwendige Netztrennung nicht gewährleistet wird. • Entfernen Sie den Schuko-Stecker in keinem Fall (z. B. durch Abschneiden). • Die Netzanschlussleitung der Stromversorgung (SIDOOR Transformer, z. B. SITOP)

kann nicht ersetzt werden. Verschrotten Sie die Stromversorgung, wenn die Netzanschlussleitung beschädigt ist.

Das SIDOOR System sollte in den Wartungsplan des Türsystems aufgenommen und im Zuge der dort hinterlegten Wartungsintervalle überprüft werden.

Hinweis

Entsprechend den Umgebungsbedingungen und der Beanspruchung des Systems können die in der folgenden Tabelle angegebenen empfohlenen Wartungsintervalle variieren.

Objekt empfohlenes Warnungsinter-

vall Antrieb/Motor MED280 wartungsfrei Steuergerät SIDOOR ATE530S wartungsfrei Optische Kontrolle des Steuergeräts, der Befestigung des Motorhal-ters, der Umlenkrolle und der Montagewinkel auf Verschmutzung, Beschädigung und ordnungsgemäße Montage. Zusätzlich wird eine Überprüfung der Türfunktion auf Lauf- oder Schleifgeräusche emp-fohlen.

1 Jahr

Steuergerät SIDOOR ATE531S Optische Kontrolle des Lüfters auf dem Steuergerät auf Verschmut-zung und Beschädigung.

1 Jahr

Die Riemenspannung ist entsprechend der Vorgaben zu überprü-fen, siehe Trumspannung (Seite 206).

1 Jahr

Zusätzlich zum angegebenen Mindest-Testintervall wird im Rahmen des empfohlenen Wartungsintervalls ein manueller Test der sicher-heitsrelevanten ERM Funktion empfohlen, siehe Kennzahlen Si-cherheitsfunktionen (Seite 95).

1 Jahr

Bei mechanischen Veränderungen des Systems durch z.B. Wartung oder Verschleiß (Reibung, Ver-schmutzung, Motortausch, Riemenwechsel oder Veränderung der allgemeinen Türmechanik) wird eine Überprüfung der eingestellten Inbetriebnahme-Parameter bzgl. der sicherheitsrelevanten Ein-stellungen für Kräfte und Energien/Geschwindigkeiten empfohlen.

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Allgemeine Sicherheitshinweise

ATE530S/ATE531S 14 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Maximale Gebrauchsdauer:

● Die maximale Gebrauchsdauer für den SIDOOR ATE530S (siehe Kennzahlen Sicherheitsfunktionen (Seite 95)) liegt bei 20 Jahren.

● Es wird empfohlen den Motor MED280 nach 10 Jahren auszutauschen.

Securityhinweise Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an, die den sicheren Betrieb von Anlagen, Lösungen, Maschinen, Geräten und/oder Netzwerken unterstützen. Sie sind wichtige Komponenten in einem ganzheitlichen Industrial Security-Konzept. Die Produkte und Lösungen von Siemens werden unter diesem Gesichtspunkt ständig weiterentwickelt. Siemens empfiehlt, sich unbedingt regelmäßig über Produkt-Updates zu informieren.

Für den sicheren Betrieb von Produkten und Lösungen von Siemens ist es erforderlich, geeignete Schutzmaßnahmen (z. B. Zellenschutzkonzept) zu ergreifen und jede Komponente in ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu integrieren, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Dabei sind auch eingesetzte Produkte von anderen Herstellern zu berücksichtigen. Weitergehende Informationen über Industrial Security finden Sie unter (http://www.siemens.com/industrialsecurity).

Um stets über Produkt-Updates informiert zu sein, melden Sie sich für unseren produktspezifischen Newsletter an. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter (http://support.automation.siemens.com).

Hinweis zur Entsorgung Achten Sie auf die umweltgerechte Entsorgung aller Verpackungen.

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 15

Produktfamilie 3 3.1 Übersicht

SIDOOR Türsteuerungs-System ist der allgemeine Begriff für eine Steuerung von Zugangssystemen.

Die Produktfamilie SIDOOR ist vorrangig für den Betrieb von Schiebetüren vorgesehen.

Türsteuerungs-Systeme sind dadurch gekennzeichnet, dass es mit der offenen und der geschlossenen Position der Tür immer zwei definierte Zustände gibt. Zwischen diesen Positionen wird die Tür immer kontrolliert und geregelt, gemäß den Richtlinien verfahren.

In einer definierten Lernfahrt über "Ein-Knopf-Bedienung" ermittelt das Türsteuerung eigenständig die Werte für die Türweite, die dynamische Türmasse, die Hemmkraft in Öffnungsrichtung, die Hemmkraft in Schließrichtung und die Ansteuerrichtung des Motors und legt diese in einem nichtflüchtigen Parameterspeicher ab.

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Produktfamilie 3.1 Übersicht

ATE530S/ATE531S 16 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Systemaufbau - Bahnsteigtüren

Bild 3-1 Systemaufbau Bahnsteigtüren

EC Technologie Die Steuergeräte ATE530S und ATE531S unterstützen die dreiphasigen EC-Motoren SIDOOR MED280 und SIDOOR MEG251.

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Produktfamilie 3.2 Produkte

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 17

3.2 Produkte

3.2.1 Steuergeräte

Steuergeräte sind elektronische Steuerungen, die über ein externes Netzteil (siehe Stromversorgung (Seite 22)) mit der Stromversorgung verbunden sind. Sie sind meistens über digitale oder Feldbus-Schnittstellen mit der übergeordneten Steuerung verbunden und über eine Bedienerschnittstelle parametrierbar.

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Produktfamilie 3.2 Produkte

ATE530S/ATE531S 18 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Die Steuergeräte sind für unterschiedliche Anwendungsbereiche ausgelegt. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die vorhandenen Steuergeräte.

Varianten Produkt Artikelnummer Beschreibung SIDOOR ATE530S 6FB1231-3BM10-

7AT0 • Steuergerät für Bahnsteigtüren, horizontal • Mit dem Motor SIDOOR MED280 können dynamische Türmas-

sen von bis zu 280 kg bewegt werden. • Mit dem Motor SIDOOR MEG251 können dynamische Türmas-

sen von bis zu 250 kg bewegt werden. • PROFINET IO Schnittstelle zur übergeordneten Steuerung

(PROFINET-Modul) • Leiterplatte nicht lackiert.

SIDOOR ATE530S Lackiert

6FB1231-3BM12-7AT0

• Steuergerät für Bahnsteigtüren, horizontal • Mit dem Motor SIDOOR MED280 können dynamische Türmas-

sen von bis zu 280 kg bewegt werden • Mit dem Motor SIDOOR MEG251 können dynamische Türmas-

sen von bis zu 250 kg bewegt werden. • PROFINET IO Schnittstelle zur übergeordneten Steuerung

(PROFINET-Modul) • Leiterplatte lackiert.

SIDOOR ATE531S 6FB1231-3BM11-7AT0

• ·Steuergerät für Bahnsteigtüren, horizontal • Mit dem Motor SIDOOR MED280 können dynamische Türmas-

sen von bis zu 280 kg bewegt werden. • Mit dem Motor SIDOOR MEG251 können dynamische Türmas-

sen von bis zu 250 kg bewegt werden. • PROFINET IO Schnittstelle zur übergeordneten Steuerung

(PROFINET-Modul) • Leiterplatte lackiert. • Lüftermodul für erweiterten Temperaturbereich.

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Produktfamilie 3.2 Produkte

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 19

3.2.2 Motoren

EC-Flachmotor SIDOOR MED280 EC-Getriebemotor SIDOOR MEG251

Die Motoren SIDOOR MED280 und SIDOOR MEG251 sind die wartungsfreien Antriebseinheiten des Türantriebs. Die Motoren werden durch das Steuergerät drehzahlgeregelt betrieben. Die eingestellten Kraft- und Geschwindigkeitsgrenzen werden dabei nicht überschritten. Die Kraftübertragung erfolgt mit einem Zahnriemen. Der Zahnriemen wird über eine Umlenkrolle geführt und kann mit 2 Türmitnehmern bestückt werden. Dadurch können sowohl einseitige als auch zentral öffnende Türen angetrieben werden."

Produkt Artikelnummer Beschreibung SIDOOR MED280 6FB1203-0AT12-7DA0 • EC-Flachmotor, getriebelos

• Max. 280 kg Türgewicht • Kabellänge 1,5 m

SIDOOR MEG251 L 6FB1203-5AT00-7MP0 • EC-Getriebemotor • Linksseitige Montage • Max. 250 kg Türgewicht • Kabellänge 1,5m

SIDOOR MEG251 R 6FB1203-5AT01-7MP0 • EC-Getriebemotor • Rechtsseitige Montage • Max. 250 kg Türgewicht • Kabellänge 1,5m

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Produktfamilie 3.2 Produkte

ATE530S/ATE531S 20 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

3.2.3 Zubehör SIDOOR MED280

① SIDOOR Montagewinkel groß mit Spannvorrichtung ② SIDOOR Montagewinkel klein mit Spannvorrichtung ③ SIDOOR Riemenschloss mit Türmitnehmer ④ SIDOOR Umlenkvorrichtung mit Umlenkrolle

Produkt Artikelnummer Beschreibung SIDOOR Motorhalter 6FB1104-0AT03-0AD0 Motorhalter zur Befestigung des Motors SIDOOR Montagewinkel Motor 6FB1104-0AT01-0AS0 Montagewinkel zur Befestigung des SIDOOR Motorhalters SIDOOR Türmitnehmer 6FB1104-0AT05-0AS1 • Riemenschloss mit Türmitnehmer

• Türmitnehmer für Zahnriemenbreite 20 mm • Zur Aufnahme der beiden Zahnriemenenden und zur

Verbindung des jeweiligen Türblatts mit dem Zahnriemen

SIDOOR Umlenkvorrichtung 6FB1104-0AT07-0AS0 • Umlenkvorrichtung mit Umlenkrolle • Zur Umlenkung des SIDOOR Zahnriemens in gleicher

Höhe und Tiefe, fluchtend zum Motor-Antriebsritzel

SIDOOR Montagewinkel 6FB1104-0AT05-0AS4 • Montagewinkel groß mit Spannvorrichtung • Zur Befestigung der SIDOOR Umlenkvorrichtung und zum

Spannen des SIDOOR Zahnriemens

6FB1104-0AT05-0AS5 • Montagewinkel klein mit Spannvorrichtung • Zur Befestigung der SIDOOR Umlenkvorrichtung und zum

Spannen des SIDOOR Zahnriemens

SIDOOR Zahnriemen 6FB1104-0AT05-0AB0 • STD-S5M Zahnriemen • Länge 4 m, Breite 20 mm

6FB1104-0AT06-0AB1 • STD-S5M Zahnriemen • Länge 45 m, Breite 20 mm

Weiteres Zubehör finden Sie in der Industry Mall (http://www.siemens.de/siplus/mall).

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Produktfamilie 3.2 Produkte

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 21

3.2.4 Zubehör SIDOOR MEG251

① SIDOOR Montagewinkel mit Spannvorrichtung ② SIDOOR Riemenschloss mit Türmitnehmer ③ SIDOOR Umlenkvorrichtung mit Umlenkrolle

Produkt Artikelnummer Beschreibung SIDOOR Schwingmetall-Befestigung

6FB1104-0AT02-0AD0 Schwingmetallbefestigung für Getriebemotoren

SIDOOR Türmitnehmer 6FB1104-0AT01-0CP0 • Riemenschloss mit Türmitnehmer • Türmitnehmer für Zahnriemenbreite 12 mm • Zur Aufnahme der beiden Zahnriemenenden und zur

Verbindung des jeweiligen Türblatts mit dem Zahnriemen

6FB1104-0AT02-0CP0 • Riemenschloss mit Türmitnehmer • Türmitnehmer für Zahnriemenbreite 14 mm • Zur Aufnahme der beiden Zahnriemenenden und zur

Verbindung des jeweiligen Türblatts mit dem Zahnriemen

SIDOOR Umlenkvorrichtung 6FB1104-0AT03-0AS0 • Umlenkvorrichtung mit Umlenkrolle • Zur Umlenkung des SIDOOR Zahnriemens in gleicher

Höhe und Tiefe, fluchtend zum Motor-Antriebsritzel

SIDOOR Montagewinkel 6FB1104-0AT01-0AS0 • Montagewinkel mit Spannvorrichtung • Zur Befestigung der SIDOOR Umlenkvorrichtung und zum

Spannen des SIDOOR Zahnriemens

SIDOOR Zahnriemen 6FB1104-0AT01-0AB0 • STS-S8M Zahnriemen • Länge 4 m, Breite 12 mm

6FB1104-0AT02-0AB0 • STS-S8M Zahnriemen • Länge 45 m, Breite 12 mm

6FB1104-0AT03-0AB0 • STS-S8M Zahnriemen • Länge 4 m, Breite 14 mm

6FB1104-0AT04-0AB0 • STS-S8M Zahnriemen • Länge 55 m, Breite 14 mm

Weiteres Zubehör finden Sie in der Industry Mall (http://www.siemens.de/siplus/mall).

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Produktfamilie 3.2 Produkte

ATE530S/ATE531S 22 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

3.2.5 Stromversorgung

① SIDOOR Transformer ② Bauseitige Gleichspannungsversorgung (z.B. SITOP PSU300S 20A)

Stromversorgungen SIDOOR verbinden die Steuergeräte mit der jeweiligen anwendungsspezifischen Spannungsversorgung.

Der Einsatz des Transformers ist nur bis zu einer Umgebungstemperatur von 55°C freigegeben. Ab einer Temperatur von über 55°C in der direkten Umgebung muss eine externe Gleichstromversorgung angeschlossen werden.

Geräteauswahl Produkt Artikelnummer Beschreibung SIDOOR Transformer 6FB1112-0AT20-2TR0 Stromversorgung für Steuerungen ohne integriertes Netzteil. Bauseitige Gleichspannungs-versorgung, siehe 7.1 (Seite 216) (z.B. SITOP PSU300S 20A)

6EP1436-2BA10

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Produktfamilie 3.2 Produkte

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 23

3.2.6 Optionale Zusatzgeräte

Bild 3-2 SIDOOR Service Tool

① D-SUB-Verbindungskabel (9-polig, Buchse / Buchse) ② D-SUB-Verbindungskabel (9-polig, Stecker / Buchse) ③ USB-Verbindungskabel ④ USB-Adapter ⑤ Installations-CD

Bild 3-3 SIDOOR Software Kit

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Produktfamilie 3.2 Produkte

ATE530S/ATE531S 24 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Zusatzgeräte erfüllen verschiedene Anforderungen des Kunden, damit das System universell eingesetzt und gewartet werden kann.

Die Zusatzgeräte sind einfach über vorgesehene Schnittstellen mit dem Steuergerät im stromlosen Zustand zu verbinden – und nach Anlegen der Netzversorgung sofort verfügbar.

Produkt Artikelnummer Beschreibung SIDOOR Service Tool 6FB1105-0AT01-6ST0 Das SIDOOR Service Tool kann für die Eingabe von Fahrbe-

fehlen, zum Ändern der Fahrparameter und zum Auslesen der gelernten Parameter, der Türzustände, der Eingangs- und Ausgangssignale der Service- und Fehlerspeicherdaten und der aktuellen Firmware-Version verwendet werden. Folgende Verbindungskabel sindTeil des Lieferumfangs: • 1x D-SUB-Verbindungskabel (9-polig, Stecker / Buchse),

Länge 2 m • 1x D-SUB-Verbindungskabel (9-polig, Buchse / Buchse),

Länge 2 m

SIDOOR Software Kit 6FB1105-0AT01-6SW0 Das optionale SIDOOR Software Kit ermöglicht eine komfor-table Bedienung sowie detaillierte Diagnose über einen PC. Das Paket beinhaltet die folgenden Komponenten: • Installations-CD (Software Kit)

– Sidoor User Software – Siemens HCS12 Firmware Loader – Sidoor USB to UART Bridge Treiber – Sidoor Manager – Lizenzbestimmungen – Betriebsanleitung SIDOOR Software Kit

• 1x USB-Adapter • 1x USB-Verbindungskabel • 1x D-SUB-Verbindungskabel (9-polig, Stecker / Buchse) • 1x D-SUB-Verbindungskabel (9-polig, Buchse / Buchse)

Alle Inhalte der Installations-CD aus dem SIDOOR Software Kit finden Sie ebenfalls als Installationspaket (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/9241894) im Industry Online Support.

Weiterführende Informationen zum SIDOOR Software Kit finden Sie in der Betriebsanleitung SIDOOR Software Kit (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/92711247).

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Produktfamilie 3.3 Produktkombinationen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 25

3.3 Produktkombinationen Die folgende Tabelle zeigt, welche Produkte mit den SIDOOR Steuergeräten kombiniert werden können.

Tabelle 3- 1 Übersicht Produktkombinationen

SIDOOR ATE530S SIDOOR ATE531S Motor SIDOOR MED280 ✓ ✓ SIDOOR MEG251 ✓ ✓ Stromversorgung SIDOOR Transformer ✓ ✓ DC Netzteil gemäß 7.1 (Sei-te 216)

✓ ✓

Zusatzgeräte SIDOOR Software Kit ✓ ✓ SIDOOR Service Tool ✓ ✓

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Produktfamilie 3.4 Versionsübersicht

ATE530S/ATE531S 26 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

3.4 Versionsübersicht In der folgenden Übersicht sind die FW-Änderungen des Steuergeräts ATE530S aufgeführt:

Tabelle 3- 2 Versionsübersicht FW ATE530S

Softwareversion Beschreibung 1.00-392 Erste Veröffentlichung der Firmware. 1.01-411 Anpassungen:

1. Neuer Parameter p1225, zur Konfiguration der Entriegelung. 2. Erweiterung des Parameters p1220, um eine Option zur dynami-

schen Entriegelung im LEARN-Modus. 3. Einheitenumstellung des Parameters p4616 von [ms] auf [s] und

entsprechende Anpassung der Werkseinstellung. 4. Erweiterung der remote-Befehlsschnittstelle um das DCMD-

Erweiterungsbit „BLKSync“. Fehlerbehebung: 1. Es wurde ein allgemeiner Fehler behoben, bei dem unter bestimm-

ten Umständen das WAITCMD Signal für einen Zyklus aktiv wird.

2.0 Anpassungen: 1. Unterstützung von neuem Motor SIDOOR MEG251. 2. Verfahren zum Rückspeiseschutz verbessert. 3. Verfahren zum Überlastschutz des Bremswiderstand verbessert. 4. Verfahren zur Masseermittlung verbessert. 5. Nach einem Überstromfehler oder Endstufenfehler wird keine

Notbremsung ausgeführt. Der Motor wird sofort Energiefrei ge-schaltet.

Fehlerbehebung: 1. Initiale Lernfahrt wurde sporadisch nicht gestartet. 2. Werkseinstellung für Parameter p3679, p3680, p3681 korrigiert. 3. Korrektur der internen Parameter zur Ansteuerung des EC-Motors.

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 27

Anwendungsbereich 4

Das Türsteuergerät SIDOOR ATE530S / ATE531S ist ein "intelligenter" Türantrieb, mit dem Bahnsteigtüren mit einstellbaren Geschwindigkeiten, Beschleunigungen und Kräften betrieben werden.

Bahnsteige bilden einerseits ein Gefahrenpotenzial für Fahrgäste und Zugführer und wirken andererseits wie Drosselstellen auf die logistischen Abläufe im Bahnverkehr. Mithilfe von Trennwänden zwischen Bahnsteig und Gleisbett lassen sich diese und weitere Probleme lösen. Für das sichere und schnelle Ein- und Aussteigen der Passagiere sorgen dann entsprechende Bahnsteigtüren. Siemens hat dafür eine neue Steuerungs- und Antriebslösung vorgestellt, die sich ohne großen Engineering-Aufwand einsetzen lässt.

Zentrale Komponente ist dabei die Türsteuerung ATE530S / ATE531S mit PROFINET Kommunikation. Diese lässt sich problemlos in die Gesamtautomatisierung integrieren und so schnell in die Leittechnik des jeweiligen Bahnbetriebs einbinden. Für Bewegung sorgen die EC-Motoren MED280 und MEG251 von Siemens, die standardmäßig Türen bis 280 kg bzw. 250 kg schnell und präzise öffnen bzw. schließen. Der Clou: Steuerung und Motor bilden ein Gesamtsystem, das perfekt aufeinander abgestimmt ist und über das Engineering-Framework „TIA Portal“ automatisiert, parametriert und diagnostiziert werden kann.

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ATE530S/ATE531S 28 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Steuergerät 5 5.1 Beschreibung

Übersicht

① Anschlussklemmen ② PROFINET-Modul ③ Servicetaster / Minimaleditor

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 29

5.2 Antriebsfunktionen

Übersicht In diesem Kapitel werden alle Antriebsfunktionen der Steuergeräte SIDOOR ATE530S / ATE531S beschrieben.

Die verfügbaren Antriebsfunktionen in der Übersicht:

● Neuanlauf nach Spannungsausfall (Seite 30)

● Ablaufsteuerung (Seite 30)

● Entriegelung (Seite 34)

● Fahraufträge (Seite 37)

● Fahrkurvenprofile (Seite 44)

● Lernfahrt (Seite 48)

● Blockierungserkennung und Verhalten (Seite 51)

● DCOPS - Endlagensensor (Seite 58)

● DRS - Reversieren (Seite 60)

● Kontinuierliche Türüberwachung (Vandalismusschutz) (Seite 60)

● Überlastschutz und Systemlast (Seite 61)

● Geschwindigkeits- und Kraftüberwachung (Seite 67)

● Kraft- und Energiebegrenzung (Seite 68)

● Reibungs- und Masseanalyse (Seite 70)

● Masterüberwachung (Seite 71)

● Riemenbruchüberwachung (Seite 72)

● FBLOCK - Freie Funktionsblöcke (Seite 73)

● Lokal- / Masterbetrieb (Seite 87)

● Fahrbefehlsdiskrepanz „Öffnen“ (Seite 88)

● Dauermoment (Seite 88)

● Oszillationsschutz (Seite 89)

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S 30 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.2.1 Neuanlauf nach Spannungsausfall

Funktionsbeschreibung Nach einem Netzspannungsausfall oder Neuanlauf befindet sich die Steuerung im Initialmodus. Im Initialmodus müssen die eingelernten Endpositionen der Tür verifiziert werden, da kein Absolutwertgeber verwendet wird. Die Geschwindigkeit wird automatisch verminderter (Initialgeschwindigkeit), bis beide Endpositionen von der Steuerung erreicht wurden. Das System wechselt anschließend in den Normalmodus und fährt entsprechend der konfigurierten Geschwindigkeit. Die Steuerung kann direkt in den Normalmodus wechseln, wenn ein DCOPS verwendet wird.

Die Ablaufsteuerung befindet sich nach dem Power ON im Zustand "S1: SWITCH_ON_DISABLED" (siehe Ablaufsteuerung (Seite 30)).

Der Türmodus (DMODE) und Türstatus (DSTAT) befindet sich bei Power ON im Zustand „undefiniert“. Der Zustand wechselt, wenn das System fertig initialisiert ist. Der Türmodus wechselt dann nach Initialmodus. Wenn die Endpositionen ermittelt wurden, wechselt der Türmodus von Initialmodus nach Normalmodus. Der Türstatus ist nach Power ON abhängig vom anliegenden Fahrbefehl.

Die sicherheitsrelevanten Signale SDIN bzw. SAND sind gegen wieder einschalten gesichert. Der Zustand der sicheren Eingangssignale SDIN bzw. SAND ist nach Power ON zunächst fehlerhaft. Der sichere Zustand muss neu ermittelt werden. (Siehe SAND Zustandsautomat im Kapitel Sicherheitsblöcke (Seite 80)).

5.2.2 Ablaufsteuerung

5.2.2.1 Ablaufsteuerung Die Ablaufsteuerung regelt das Zusammenspiel zwischen lokaler-Steuerung (local-DCMD vom FBLOCK System) und remote-Steuerung (remote-DCMD vom übergeordneten IO-Controller über Feldbus). Gesteuert bzw. beeinflusst werden die Zustände der Ablaufsteuerung durch das STW1 – Steuerung (CtrlW). Eine Besonderheit bildet der Zustand S5:FAULT. Dieser Zustand wird automatisch mit einer Systemstörung, siehe Störungen (Seite 156), aktiv und kann nur durch Fehlerquittierungsflanke oder POR der Steuerung verlassen werden. Über das ZSW1 – Zustandswort (StatW) erfolgt die Signalisierung des aktuellen Zustands der Ablaufsteuerung.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 31

Die folgende Abbildung zeigt die Ablaufsteuerung der Steuergeräte SIDOOR ATE530S / ATE531S in der Form eines Zustandsgraphen.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S 32 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Die lokale- und die remote-Befehlsgabe ist immer abhängig vom aktuellen Zustand der Ablaufsteuerung. In Abhängigkeit vom Zustand werden lokale- bzw. remote-Fahraufträge kombiniert oder unterdrückt. Der Aufbau der Ablaufsteuerung sorgt für einen Schutz gegen Wiedereinschalten. Die folgende Grafik zeigt, dass nur im Zustand S4:OPERATING sowohl die remote- als auch lokale-Befehlsgabe uneingeschränkt möglich ist. In diesem Zustand werden die Fahraufträge kombiniert, siehe Lokale und remote-Befehlskombination (Seite 33).

Die lokale-Befehlsgabe ist außerdem in den Zuständen S2:READY_TO_SWITCH_ON und S1:SWITCH_ON_DISABLED gültig, sofern die Befehlsverzögerungszeit (control request delay) des Zwischenzustands ZS1:CONTROL_REQUEST_DELAY abgelaufen ist.

Die folgende Tabelle beschreibt die Eigenschaften der Zustände der Ablaufsteuerung und deren Systemauswirkungen bezogen auf das IO-Device.

Tabelle 5- 1 Zustände Ablaufsteuerung

Zustand Remote-DCMD Systemwirkung (interner Fahrbefehl) Kommentar / Hinweis S1:SWITCH_ON_DISABLED S2:READY_TO_SWITCH_ON

unterdrückt ZS1:CONTROL_REQUEST_DELAY aktiv: → Fahrbefehl: spezial-Stopp

Motorfreilauf erzwun-gen

ZS1:CONTROL_REQUEST_DELAY inaktiv: → Fahrbefehl: deenergize

Lokale Steuerung

S3:READY_TO_OPERATE unterdrückt Fahrbefehl: spezial-Stopp Remote-Isolation (Entkopplung) → Mo-torfreilauf erzwungen

S4:OPERATING gültig Remote- und lokale-Steuerung remote-DCMD und local-DCMD werden kombiniert

S5:S_FAULT unterdrückt Fahrbefehl: spezial-Stopp Motorfreilauf erzwun-gen

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 33

5.2.2.2 Control request delay - lokale Befehlsverzögerung Der „control request delay“ ist eine Wartezeit auf eine remote-Steuerungsanforderung. Dazu wird die lokale Befehlsgabe (local-DCMD) für die mit p1210 konfigurierte Zeit unterdrückt. Die Befehlsunterdrückung dient dazu Reaktionszeiten des übergeordneten Systems auszugleichen, wenn z.B. nach der Deaktivierung der lokalen Systemsperre (EN Signal) die Tür in die remote-Isolation (Zustand S3:READY_TO_OPERATE) gesetzt werden soll. Über den Parameter p1210 „Control request delay“ kann die Verzögerung konfiguriert und mit dem Wert 0 deaktiviert werden. Der virtuelle Zwischenzustand ZS1:CONTROL_REQUEST_DELAY löst die zeitlich begrenzte Befehlsunterdrückung aus und wird nur bei einer fallenden Flanke des OFF3 Signals in den Zuständen S1:SWITCH_ON_DISABLED und S2:READY_TO_SWITCH_ON aktiv. Auch während der lokalen Befehlsverzögerung kann die Ablaufsteuerung über das STW1 – Steuerung (CtrlW) gesteuert bzw. beeinflusst werden. Ein Zustandswechsel in S3:READ_TO_OPERATE, S4:OPERATING bzw. S5:FAULT hebt die lokale Befehlsverzögerung direkt auf.

5.2.2.3 Lokale und remote-Befehlskombination Folgende Tabelle beschreibt die Kombinationslogik der lokalen- und remote-Fahraufträge im Zustand S4:OPERATING.

Deen.+Ex(r)+Ex(l) Öffnen+Ex(r)+Ex(l) Schlie-

ßen+Ex(r)+Ex(l) Lernfa-hrt+Ex(r)+Ex(l)

Stopp+Ex(r)+Ex(l)

Öffnen+Ex(r)+Ex(l) Öffnen+Ex(r)+Ex(l) Schließen+Ex(r) Lernfahrt+Ex(r) Stopp+Ex(r)

Schlie-ßen+Ex(r)+Ex(l)

Schließen+Ex(l) Schlie-ßen+Ex(r)+Ex(l)

Lernfahrt+Ex(r) Stopp+Ex(r)

Lernfahrt+Ex(r)+Ex(l) Lernfahrt+Ex(l) Lernfahrt+Ex(l) Lernfa-

hrt+Ex(r)+Ex(l) Stopp+Ex(r)

Stopp+Ex(r)+Ex(l) Stopp+Ex(l) Stopp+Ex(l) Stopp+Ex(l) Stopp+Ex(r)+Ex(l)

Ex(r) = remote-DCMD Fahrbefehlserweiterung Ex(l) = local-DCMD Fahrbefehlserweiterung

5.2.2.4 Remote-Isolation Im Zustand S3:READY_TO_OPERATE wird sowohl die lokale, als auch die remote Befehlsgabe unterdrückt und ein Motorfreilauf über den internen Fahrauftrag spezial-Stopp erzwungen. Dieser Zustand kann eingesetzt werden um gezielt einzelne Türen vom Bahnsteigbetrieb zu isolieren bzw. zu entkoppeln.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

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5.2.3 Entriegelung Um eine Vielzahl von unterschiedlichen Entriegelungsmechanismen ansteuern zu können, ist die Entriegelungssequenz der SIDOOR Steuerung flexibel und individuelle konfigurierbar. Es werden 2 verschiedene Entriegelungssequenzen benötigt um eine Entriegelung anhängig von der Betriebsart der Steuerung durchzuführen.

Die Entriegelung steuert die beiden Signale UNLOCK0 und UNLOCK1 und verzögert entsprechend der Konfiguration den Fahrbefehl Öffnen. Die Verschaltung der UNLOCK Signale erfolgt über die FBLOCK Logik, siehe FBLOCK - Freie Funktionsblöcke (Seite 73).

Konfiguration Zeitsequenzen Parameterzuordnung Bezeichnung Hinweis T1 p1224 Einschaltverzögerung

UNLOCK 1 UNLOCK1 wird deaktiviert, wenn T3=0 → p1223 = 0

T2 p1222 Einschaltdauer UNLOCK0

UNLOCK0 wird deaktiviert, wenn T2=0 → p1222 = 0

T3 p1223 Einschaltdauer UNLOCK1

UNLOCK1 wird deaktiviert, wenn T3=0 → p1223 = 0 Parameter ist bei Spezialentriegelungssequenz un-wirksam Wird zusätzlich über die Konfigurationsoption „T3_CLOSED“ und „T3_OPENED“ beeinflusst.

T4 p1221 Fahrbefehlsverzöge-rung öffnen

Parameter ist im Notentriegelungsmodus unwirksam

Der Parameter p1220 wird unter anderem verwendet um die Entriegelungssequenz in bestimmten Zuständen der Steuerung zu unterdrücken.

● Entriegelungssequenz im Normalmodus (p1220: Bit 0)

● Entriegelungssequenz im Initialmodus (p1220: Bit 1)

● Entriegelungssequenz im Lernfahrtmodus (p1220: Bit 2)

● Entriegelungssequenz im Notentriegelungsmodus „ERM-Modus“ (p1220: Bit 3)

Zusätzlich kann die Unterbrechbarkeit der Entriegelungssequenz über den Parameter p1220 eingestellt werden. Ist die Option unterbrechbare Entriegelungssequenz deaktiviert, beendet ein Fahrbefehlswechsel die Entriegelungssequenz nicht.

● Unterbrechbare Entriegelungssequenz (p1220: Bit 7)

Die Einschaltdauer T3 des UNLOCK1 Signal kann optional auch mittels Türstatus gesteuert werden. Dabei wird das UNLOCK1 Signal nicht nach der Zeit T3 inaktiv, sondern wenn der Türstatus geschlossen oder geöffnet erreicht wird.

● UNLOCK1 aktiv bis DSTAT = „geschlossen“ (p1220: Bit 8 „T3_CLOSED“)

● UNLOCK1 aktiv bis DSTAT = „geöffnet“ (p1220: Bit 9 „T3_OPENED“)

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Beim Lernfahrtvorgang durchläuft die Tür automatisch 2 vollständige Fahrzyklen. Mit der Option dynamische Entriegelung im LEARN-Modus (p1220: Bit 10) wird bei jeder Bewegungsumsteuerung in Öffnungsrichtung, innerhalb der Lernfahrt, die Entriegelungssequenz gestartet. Die Option ist nur wirksam wenn die Entriegelungssequenz im Lernfahrtmodus (p1220: Bit 2) aktiviert ist.

5.2.3.1 Standard-Entriegelung

Initialmodus

Im Initialmodus ist die aktuelle Türposition unbekannt, daher startet die Entriegelungssequenz, sobald der Fahrbefehl „Öffnen“ angelegt wird.

Normalmodus

Im Normalmodus startet die Entriegelungssequenz, wenn sich die Tür innerhalb des über den Parameter p1225 angegebenen Bereichs um den Endanschlag geschlossen befindet und der Fahrbefehl „Öffnen“ angelegt wird.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

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5.2.3.2 Spezial-Entriegelung Im Lernfahrt- und im Notentriegelungsmodus (ERM-Modus) wird eine spezielle Entriegelungssequenz durchlaufen. Dabei bleibt das Signal UNLOCK1, abweichend zur Standardentriegelungssequenz, solange aktiv bis der jeweilige Modus beendet wurde (T3 unwirksam).

Im Notentriegelungsmodus (ERM-Modus) gibt es außerdem keine Befehlsverzögerungszeit (T4 unwirksam)

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5.2.4 Fahraufträge Die Steuerung des Antriebs erfolgt über Fahraufträge. Ein Fahrauftrag setzt sich folgendermaßen zusammen:

Fahrauftrag = Fahrbefehl + Fahrbefehlserweiterung

Kombinationen

Folgende Tabelle zeigt die allgemein verfügbaren Kombinationen von Fahrbefehl und Fahrbefehlserweiterung, die zu einer Modifikation des entsprechenden Fahrbefehls führen. Bei nicht gekennzeichneten Kombinationen/Feldern ist nur der Fahrbefehl wirksam (bei einigen Fahraufträgen besteht zusätzlich eine Abhängigkeit zum Normal-, Initial- oder Lernfahrtmodus).

Tabelle 5- 2 Kombinationen von Fahrbefehl und Fahrbefehlserweiterung

Deenergize (Kein Fahr-befehl)

Stopp Öffnen (5.2.5.1) (Seite 44)

Schließen (5.2.5.2) (Seite 45)

Lernfahrt (5.2.6) (Seite 48)

Langsam (5.2.5.3) (Seite 47)

x x

Spezial entspricht De-Energize (EMK-Bremse inaktiv)

Lernfahrt mit Stan-dard Fahrkurvenpa-rametern (5.2.6.6) (Seite 51)

DCOPS (5.2.8) (Seite 58)

x x

DRS (5.2.9) (Sei-te 60)

x x

BLKSync (5.2.7.7 (Seite 56))

x x

Kein Fahrbefehl (De-Energize)

Der Fahrbefehl Deenergized (stromlos) wird vom System als „inaktiv“ bzw. „kein Fahrauftrag“ gewertet.

Fahrauftrag „Spezial-Stopp“

Der Fahrbefehl mit der höchsten Priorität ist Stopp. Über die Fahrbefehlserweiterung „spezial“ kann der Folgezustand nach dem Rampenhalt definiert werden: Haltemoment oder freilaufend (was Austrudeln bzw. stromlos entspricht).

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5.2.4.1 Abschalt-/Bremsfunktionen In einem unbegrenzten System werden die Abschalt- und Bremsfunktionen in Schnellhalt, Rampenhalt und Austrudeln unterschieden. Diese Definitionen gelten in einem Türsystem nicht, da diese als begrenzte Systeme zu betrachten sind.

Tabelle 5- 3 Abschalt-/Bremsfunktionen unbegrenztes System

Funktion Beschreibung Schnellhalt Bremst den Antrieb mit maximaler Bremsrampe (unter Berücksichtigung technischer und sicherheitsre-

levanter Grenzbereiche) bis zum Stillstand. Rampenhalt Gleiche Bedeutung wie Schnellhalt, jedoch wird eine konfigurierte Rampe verwendet um den Antrieb

bis zum Stillstand zu bremsen. Austrudeln Es erfolgt keine aktive Bremsung des Antriebs, er kann frei laufen und wird nur durch die Systemeigene

Reibung (z.B. Getriebe) gebremst.

Im SIDOOR System wird Austrudeln mit dem Fahrbefehl De-Energize bzw. Spezial Stopp gleichgesetzt. Direktes Austrudeln darf jedoch, aufgrund der in einem Türsystem befindlichen Grenzen, nicht stattfinden (Sicherheitsgründe). Daher gelten für den SIDOOR Türabtrieb folgenden Definitionen:

Tabelle 5- 4 Abschalt-/Bremsfunktionen SIDOOR Türabtrieb (begrenztes System)

Funktion Beschreibung Kein Fahrauftrag / Deenergize Spezial-Stopp

Bremst den Antrieb mit konfigurierter Rampe (p3674 - Bremsrampe AUF bzw. p3677 - Bremsrampe ZU) bis zum Stillstand und geht anschließend in den frei laufenden Modus. Fahrbefehl mit höchster Priorität, erzwingt den freilaufenden Modus.

Stopp Bremst den Antrieb mit konfigurierter Rampe (p3674 - Bremsrampe AUF bzw. p3677 - Bremsrampe ZU) bis zum Stillstand mit anschließend aktivem Haltemoment.

Reversieren

Fahrrichtungsumkehrung durch Fahrauftragswechsel Öffnen à Schließen bzw. Schließen à Öffnen Bremst den Antrieb mit konfigurierter Rampe (p3675 - Reversierrampe AUF/ZU bzw. p3678 - Reversier-rampe ZU/AUF) bis zum Stillstand und folgt dabei dem aktuell anliegenden Fahrauftrag

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5.2.4.2 Fahrauftragsquellen

Fahrauf-tragsquelle

Beschreibung

Service Service Taster

Die Aktivierung eines Service Tasters bewirkt die sofortige Umschaltung in den Lokalmodus. Wird kein Taster betätigt, ist kein Fahrauftrag aktiv. S401 (Lernfahrt) Wird S401 im laufenden Betrieb für ca. 3s gedrückt, wird der Fahrauftrag Lernfahrt aktiviert. Dabei wird eine Türweiten- und Masseermittlung, sowie eine Kraft- und Energiebegrenzungsadaption durchgeführt. Wird S401 bei Power ON für ca. 5s gedrückt, wird der Fahrauftrag spezial-Lernfahrt (Lernfahrt mit Standard Fahrkurvenparametersatz) aktiviert. Weitere Informationen sind im Kapitel Lernfahrt (Seite 48) zu finden. Nachdem die jeweilige Lernfahrt gestartet wurde kann der Taster los ge-lassen werden. Die Lernfahrt kann jeder Zeit abgebrochen werden (siehe Lernfahrt (Seite 48)). S402 Solange der Taster betätigt ist, wird der Fahrauftrag Öffnen aktiviert. S403 Solange der Taster betätigt ist, wird der Fahrauftrag Schließen aktiviert.

Software Kit (PC) und Service Tool bzw. lokales Terminal

Service Tool bzw. lokales Terminal Einige Menübereiche des Terminals sind als sicherheitsrelevant einge-stuft, dabei sind die Hinweise aus dem Kapitel Lokal-/Masterbetrieb (Sei-te 87) zu beachten. Innerhalb dieses Bereiches wird der Fahrauftrag Stopp aktiviert. Außerdem können über das Terminal die Fahraufträge Öffnen, Schließen, Schließen (reduziert) und Lernfahrt (Hauptmenü → Gesamt-Justage bzw. Schnell-Justage) aktiviert werden. Software Kit (PC)

Über das Fenster "Fahrbefehle" können Fahraufträge erteilt werden: Öffnen → Fahrauftrag Öffnen Schließen → Fahrauftrag Schließen Drängeln → Fahrauftrag Schließen (redu-ziert) Anhalten → Fahrauftrag Stopp

Remote Feldbus (Prozessdaten) Fahraufträge können über das Prozessabbild übertragen werden. Dazu sind im TSW1 – Technologie-Steuerwort-1 die Signal DCMD (Fahrbefehl) und DCMD-Erweiterung (Fahrbefehlserweiterung) definiert. Die Fahraufträge sind Bestandteil der Steuerworte und sind daher abhängig von der Ablaufsteuerung.

Lokal FBLOCK System Über die parametrierbare FBLOCK-Verknüpfungslogik können die digitalen Eingangssignale der SIDOOR Steuerung mit Fahraufträgen verknüpft werden (siehe Kapitel FBLOCK (Seite 73)).

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5.2.4.3 Priorisierung nach Fahrauftragsquellen Fahrbefehle können über verschiedene Quellen gegeben werden. Ein Fahrauftrag höherer Priorität überschreibt jeden Fahrauftrag niederer Priorität. Die Serviceschnittstellen haben grundsätzlich die höchste Priorität da sie für Inbetriebnahme- und Servicezwecke vorgesehen sind.

Bild 5-1 Priorisierung der Fahrauftragsquellen

Tabelle 5- 5 Priorisierung nach Fahrauftragsquellen

Priorität Fahrauftragsquelle Bemerkung hohe Priorität

geringe Priorität

1. Service Taster S401, S402 und S403 Befehlsgabe lokal an der Steuerung 2. Software Kit (PC) und

Service Tool bzw. lokales Terminal Befehlsgabe lokal über Serviceterminal oder PC-Tool

3. remote-DMCD und local-DCMD Fahraufträge werden untereinander priorisiert

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5.2.4.4 Priorisierung der Fahrbefehle untereinander

Tabelle 5- 6 Priorisierung der Fahrbefehle

Priorität Fahrbefehl Bemerkung hohe Priori-

tät

geringe Priorität

1. Stopp Über „Spezial“-Erweiterung wird das Haltemoment nach dem Rampenhalt deaktiviert → Freilaufend/Deenergized mit höchster Priorität

2. Lernfahrt Lernfahrt kann unterbrochen werden 3. Schließen Schließen überschreibt Öffnen 4. Öffnen 5. Deenergize / Kein Fahr-

befehl Neutraler Fahrbefehl, entspricht dem Ruhezustand, gleichbedeutend mit inaktiv → Austrudeln/Deenergized mit Priorität über „spezial-Stopp“ Fahrauftrag

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5.2.4.5 Testlauf Über das Terminal kann für Service und Inbetriebnahme Zwecke im „Gesamt-Justage“ Bereich ein zyklischer Testlauf gestartet werden. Dazu können neben Testlaufzeit, Türzustand und aktueller Temperatur die Soll- und Ist Fahrzyklen angegeben bzw. beobachtet werden (die Entriegelung wird vor jedem Öffnen durchgeführt).

Angezeigte Türzustände: [] Geöffnet ][ Geschlossen <> Öffnen >< Schließen — Test gestoppt

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 43

5.2.4.6 Reaktionszeit Die Reaktionszeit ist die Zeit nach der die SIDOOR Steuerung auf einen Fahrauftrag reagiert. Als Indikator bei der Bestimmung des Reaktionszeitpunks wird die Veränderung des Motorstroms verwendet.

Exemplarisch bei der Reaktionszeitmessung wird bei voller Fahrt die Systemsperre aktiviert, wodurch der Fahrauftrag „spezial-Stopp“ ausgelöst wird. In der folgenden Grafik ist der Motorstrom rot und die Systemsperre gelb dargestellt.

Auswertung Reaktionszeit

Über mehrere Messreihen wurde eine maximale Reaktionszeit von 60ms ermittelt.

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5.2.5 Fahrkurvenprofile Bevor die Türsteuerung beginnt die Tür zu schließen bzw. zu öffnen, wird für jede Richtung ein Fahrprofil berechnet. Die Fahrprofile zum Öffnen und Schließen bestehen aus einem jeweiligen Parametersatz.

Während dem Öffnen und Schließen der Tür, wird die Soll-Geschwindigkeit im Fahrkurvenprofil abhängig von der Türposition bestimmt. Bei jeder Türbewegung wird die Kraftbegrenzung ebenfalls abhängig von der Türposition festgelegt. Bei Türstillstand wird die Kraftbegrenzung über die Zeit festgelegt.

5.2.5.1 Profil in Öffnungsrichtung

a. Schwertstrecke AUF (p3661)

Dieser Parameter legt die Strecke in Öffnungsrichtung fest (relativ zur Geschlossen-Position) in der ein Türverriegelungsmechanismus verwendet wird. Eine zu geringe Strecke kann eine Blockierung im Verriegelungsmechanismus verursachen!

b. Schwertgeschwindigkeit AUF (p3666) Dieser Parameter legt die Geschwindigkeit in Öffnungsrichtung fest zur Überwindung eines Türverriegelungsmechanismus.

c. Schleichstrecke AUF (p3660) Dieser Parameter legt die Strecke fest, in der die Tür mit reduzierter Geschwindigkeit fährt bevor die Offenposition erreicht wird. Eine zu geringe Strecke kann ein „Zuknallen“ der Tür in die Offenposition verursachen!

d. Schleichgeschwindigkeit AUF (p3665)

Dieser Parameter legt die Geschwindigkeit fest, bevor die Offenposition erreicht wird. Eine zu hohe Geschwindigkeit kann ein „Zuknallen“ der Tür in die Offenposition verursachen!

e. Maximale Geschwindigkeit AUF (p3664)

Dieser Parameter legt die maximale Geschwindigkeit in Öffnungsrichtung fest. Die effektive Geschwindigkeit kann geringer ausfallen abhängig von der Stromversorgung, der Türmasse, der Energiebegrenzung und der Kraftbegrenzung in Richtung AUF.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 45

f. Beschleunigungsrampe AUF (p3673)

Dieser Parameter legt die maximale Beschleunigung in Öffnungsrichtung fest. Die effektive Beschleunigung kann geringer ausfallen abhängig von der Stromversorgung, der Türmasse, der Energiebegrenzung und der Kraftbegrenzung in Richtung AUF.

g. Bremsrampe AUF (p3674)

Dieser Parameter legt die maximale Bremsrampe in Öffnungsrichtung fest.

h. Reversierrampe AUF/ZU (p3675)

Dieser Parameter legt die maximale Reversierrampe in Öffnungsrichtung fest. Diese muss größer oder gleich der maximalen Bremsrampe in Öffnungsrichtung sein!

i. Dauermoment (Strom) AUF (p3679)

Dieser Parameter ist aktiv, wenn der Fahrbefehl „Öffnen“ aktiv ist und die Tür in die Offenposition gedrückt wird. Diese Funktion wird verwendet, um die Tür dauerhaft in der Offenposition zu halten.

j. Öffnungskraft statisch (p3682)

Dieser Parameter ist während des Öffnens der Tür aktiv. Es ist die maximale Kraftbegrenzung in Öffnungsrichtung. Der Parameter muss über die gesamte Türweite so eingestellt werden, dass keine ungewollte Blockierung durch erhöhte Reibung der Tür auftritt!

5.2.5.2 Profil in Schließrichtung

k. Schleichstrecke ZU (p3662)

Dieser Parameter legt die Strecke fest, in der die Tür mit reduzierter Geschwindigkeit fährt, nachdem die Offenposition verlassen wurde.

l. Schleichgeschwindigkeit ZU (p3669)

Dieser Parameter legt die Geschwindigkeit fest nachdem die Offenposition verlassen wurde.

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m. Schwertstrecke ZU (p3663)

Dieser Parameter legt die Strecke in Schließrichtung fest (relativ zur Geschlossen-Position), in der ein Verriegelungsmechanismus verbaut ist. Eine zu geringe Strecke kann ein „Zuknallen“ der Tür in die Geschlossen-Position verursachen!

n. Schwertgeschwindigkeit ZU (p3670)

Dieser Parameter legt die Geschwindigkeit in Schließrichtung fest zur Überwindung eines Verriegelungsmechanismus. Eine zu hohe Geschwindigkeit kann ein „Zuknallen“ der Tür in die Geschlossen-Position verursachen oder zum Blockieren während der Türverriegelung führen.

o. Maximale Geschwindigkeit ZU (p3668)

Dieser Parameter legt die maximale Geschwindigkeit in Schließrichtung fest. Die effektive Geschwindigkeit kann geringer ausfallen abhängig von der Stromversorgung, der Türmasse, der Energiebegrenzung und der Kraftbegrenzung in Richtung ZU.

p. Beschleunigungsrampe ZU (p3676)

Dieser Parameter legt die maximale Beschleunigung in Schließrichtung fest. Die effektive Beschleunigung kann geringer ausfallen abhängig von der Stromversorgung, der Türmasse, der Energiebegrenzung und der Kraftbegrenzung in Richtung ZU.

q. Bremsrampe ZU (p3677)

Dieser Parameter legt die maximale Bremsrampe in Schließrichtung fest.

r. Reversierrampe ZU/AUF (p3678)

Dieser Parameter legt die maximale Reversierrampe in Schließrichtung fest. Diese muss größer oder gleich der maximalen Bremsrampe in Schließrichtung sein!

s. Dauermoment (Strom) ZU (p3680)

Dieser Parameter ist aktiv, wenn der Fahrbefehl „Schließen“ aktiv ist und die Tür in die Geschlossen-Position gedrückt wird. Diese Funktion wird verwendet, um die Tür dauerhaft in der Geschlossen-Position zu halten.

t. Schwertandruckmoment (p3681)

Dieser Parameter ist für 2s aktiv nachdem die Geschlossen-Position erreicht wurde. Dieser Parameter wird verwendet, um mit erhöhter Kraft gegen einen Verriegelungsmechanismus zu drücken.

u. Schließkraft statisch (p3683)

Dieser Parameter ist während des Schließens der Tür aktiv. Es ist die maximale Kraftbegrenzung in Schließrichtung. Der Parameter muss über die gesamte Türweite so eingestellt werden, dass keine ungewollte Blockierung durch erhöhte Reibung der Tür auftritt!

v. Schwertkraft statisch ZU (p3684)

Dieser Parameter ist innerhalb der Schwertstrecke aktiv. Dieses Moment wird verwendet, um erhöhte Reibungen eines Verriegelungsmechanismus zu überwinden.

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5.2.5.3 Langsames Fahrkurvenprofil Die Steuerung unterstützt ein parametrierbares (verlangsamtes) Geschwindigkeitsprofil (Slow-Profil) auf das flexibel umgeschaltet werden kann.

Tabelle 5- 7 Parameterübersicht Slow-Profil

Normalprofil Slow-Profil Energiebegrenzung p3667 - Initial speed OPEN

p3671 - Initial speed CLOSE p3686 - Kinetic energy limitation CLOSE p3687 - Kinetic energy limitation OPEN p3688 - Kinetic energy limitation NDG Geschwindigkeitsparameter (durch Energiebegrenzung beeinflusst) p3664 - Maximum speed OPEN p3668 - Maximum speed CLOSE p3672 - NDG speed (reduced)

Fahrauftrag zur Profilumstellung

Zum Umschalten in das Slow-Profil, muss das DCMD-Erweiterungsbit „langsam“ gesetzt sein (siehe Fahraufträge (Seite 37)). In Verbindung mit einem entsprechenden Fahrbefehl Öffnen oder Schließen schaltet der Antrieb auf das Slow-Profil um.

Profilumschaltung

Der Antrieb schaltet auf das Slow-Profil um, wenn der entsprechende Fahrauftrag mit Erweiterung aktiv ist und sich die Steuerung im Normalmodus befindet. Das Slow-Profil kann dynamisch während der Fahrt aktiviert oder deaktiviert werden. Das System beschleunigt oder bremst den Antrieb automatisch entsprechend der konfigurierten Rampen auf die Geschwindigkeit des Slow-Profils.

Im Initial- oder Lernfahrmodus gelten für die Geschwindigkeit unabhängige Werte, die von den hier beschriebenen Geschwindigkeitsparametern nicht beeinflusst werden.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S 48 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.2.6 Lernfahrt Bei einer Lernfahrt werden die Systemeigenschaften der Tür ermittelt und gespeichert. Die Lernfahrt bestimmt die Türrichtung (Offen- und Geschlossen-Position), die Türweite, die Türmasse und die Türreibung. Die maximalen Geschwindigkeiten für Öffnen und Schließen werden anhand der ermittelten Türmasse und der eingestellten Energiebegrenzung festgelegt. Die gelernten Türparameter werden im Türsteuergerät remanent abgespeichert.

Während der Lernfahrt wird die Kraft entsprechend der Parameter p3682 „statische Öffnungskraft“ und p3683 „statische Schließkraft“ begrenzt. Die Parameter müssen entsprechend der Reibung des Türsystems angepasst werden, damit die Lernfahrt fehlerfrei abgeschlossen werden kann. (Hinweis: Die Kraftparameter können neben der Parameter- und der Serviceschnittstelle zusätzlich über den Minimaleditor konfiguriert werden, siehe Minimaleditor (Seite 122).)

Vor dem Start der Lernfahrt ist die Tür in einen Bereich 10 cm vor dem Endanschlag geschlossen zu positionieren. Dies kann manuell erfolgen oder mit den Servicetasten AUF (S402) oder ZU (S403) auf dem Steuergerät.

5.2.6.1 Ablauf der Lernfahrt Die Lernfahrt wird in drei Hauptstufen unterteilt:

● Richtungserkennung / Türpositionen (Offen und Geschlossen):

Die Tür wird mit reduzierter Geschwindigkeit bis zu 10cm in eine Richtung bewegt bis ein Hindernis erkannt wurde. Wenn kein Hindernis erkannt wurde, wird die Tür bis zu 20cm in die entgegengesetzte Richtung bewegt bis ein Hindernis erkannt wurde. Das erkannte Hindernis wird als Geschlossen-Position gewertet. Wenn in keiner Richtung ein Hindernis erkannt wurde, wird ein Fehler generiert (Fehler „P“) und die Lernfahrt wird abgebrochen.

● Ermittlung Türweite

Die Ermittlung der Türweite beginnt bei der zuvor ermittelten Geschlossen-Position. Die Tür wird mit reduzierter Geschwindigkeit solange in Öffnungsrichtung bewegt bis ein Hindernis erkannt wurde. Das erkannte Hindernis wird als Offen-Position gewertet. Wenn keine Offen-Position erkannt wurde, wird ein Fehler generiert (Fehler „P“) und die Lernfahrt wird abgebrochen. Nach Erkennung der Offen-Position wird die Tür mit reduzierter Geschwindigkeit wieder in die Geschlossen-Position bewegt.

● Ermittlung Türmasse und Hemmkraft (Reibung)

Die Ermittlung der Türmasse und der Hemmkraft erfolgt durch Bewegung der Tür mit erhöhter Geschwindigkeit von der Geschlossen- zur Offen-Position und andersrum. Die Türmasse und die Hemmkraft werden über die benötigte Energie zur Beschleunigung und Entschleunigung berechnet. Wenn die eine zu hohe Türmasse ermittelt wurde, wird ein Fehler generiert (Fehler „U“) und die Lernfahrt wird abgebrochen. Wird während der Ermittlung der Türmasse und der Hemmkraft ein Hindernis abweichend der Endanschläge erkannt, wird die Lernfahrt ebenfalls abgebrochen und ein Fehler (Fehler „U“) generiert.

Nach Beenden der Lernfahrt befindet sich die Tür in der Geschlossen-Position und im Normalmodus.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 49

Toleranzen

Über die Parameter p1230 „CLS_POS_CFG“ und p1231 „OPN_POS_CFG“ können die Toleranzbereiche der beiden Endanschläge individuell konfiguriert werden. Die Toleranzen ergeben sich aus den mechanischen Eigenschaften der Tür. Bei der Konfiguration wird zwischen dem Erkennen und dem Verlassen der jeweligen Endposition unterschieden. Die Konfiguration beeinflusst auch den Bereich der Blockiererkennung.

5.2.6.2 Starten der Lernfahrt Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Starten einer Lernfahrt:

● Lernfahrttaster (S401)

● Serviceterminal Menü

● Local-DCMD (FBLOCK)

● Remote-DCMD (Feldbus)

Starten einer Lernfahrt via Servicetaster

● Deaktivierte Fahrbefehlssperre für die Servicetaster, siehe p90

● Lernfahrttaster (S401) wird für länger als 3s gedrückt.

● Lernfahrttaster (S401) wird bei Power ON gedrückt → Achtung es wird eine spezielle Lernfahrt wird gestartet, bei der zuvor sämtliche Fahrkurvenparameter auf ihre Werkseinstellungen zurückgesetzt werden.

Starten einer Lernfahrt via Servicemenü

● Serviceterminal Menüeintrag zum Starten einer Lernfahrt (unter „Gesamt-Justage“)

● Serviceterminal Menüeintrag zum Starten einer Lernfahrt mit Standardparametern (unter „Gesamt-Justage“)

Starten einer Lernfahrt via Remote-DCMD

● Ablaufsteuerung im Zustand „S4: OPERATING“ (Systemsperre und Notentriegelungsmechanismus sind inaktiv)

● Fahrbefehl „Lernfahrt“ muss für mindestens 3s aktiv sein

Starten einer Lernfahrt via Local-DCMD

● Inaktive Systemsperre und inaktiver Notentriegelungsmechanismus

● Wartezeit für eine Remote-Steuerungsanforderung (siehe Ablaufsteuerung (Seite 30) p1210) abgelaufen

● Fahrbefehl „Lernfahrt“ muss für mindestens 3s aktiv sein

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

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5.2.6.3 Fehlerhafte Lernfahrt Die Lernfahrt schlägt unter folgenden Bedingungen fehl:

● Die aktuelle Türposition ist mehr als 10cm von einem Endanschlag entfernt.

● Die Türweite ist größer als die maximal zugelassene Türweite von 5m.

● Die Türweite ist kleiner als die minimal zugelassene Türweite von 0,35m.

● Blockierung während der Türweitenermittlung.

● Die Türmasse ist größer als die maximal zugelassene Türmasse von 280kg.

● Die Ermittlung der Türmasse ist systembedingt nicht möglich.

Das System signalisiert eine fehlerhafte Lernfahrt durch folgende Zustände:

● Signal DMODE = Lernfahrtmodus

● Signal DSTAT = Fehler

● Systemwarnung "P" (Parameterfehler) bzw. "U" (Türmasse zu hoch)

5.2.6.4 Unterbrechen der Lernfahrt Eine laufende Lernfahrt kann jederzeit durch den Anwender unterbrochen werden. Der Lernfahrtvorgang kann folgendermaßen unterbrochen werden:

● Wiederholtes Betätigen des Lernfahrttaster (S401)

● Wechsel auf einen Fahrbefehl mit höherer Priorität

Das System signalisiert eine vom Anwender unterbrochene Lernfahrt durch folgende Zustände:

● Signal DMODE = Lernfahrtmodus

● Signal DSTAT = Fehler

● Systemwarnung "_" (Steuerung wartet auf Lernfahrt)

Hinweis

Wenn die Lernfahrt durch einen Fahrbefehl oder einen Fehler unterbrochen wurde ist es möglich die Tür durch die Servicetaster (S402 und S403) zu bewegen. Die Bewegungsrichtung für die Servicetaster ist unbestimmt, da die Geschlossen- Position in diesem Fall noch nicht ermittelt wurde.

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5.2.6.5 Abfrage ermittelter Werte Die folgenden, bei der Lernfahrt ermittelten Werte können über das Servicemenü „Service → Spezial“ oder über die Feldbusschnittstelle abgefragt werden und dienen zur Unterstützung bei der Inbetriebnahme:

● Effektive Türmasse (siehe, r2101 (Seite 142))

● Gelernte Türweite (siehe, r2103 (Seite 142))

● Hemmkraft in Öffnungsrichtung (siehe, r2104 (Seite 142))

● Hemmkraft in Schließrichtung (siehe, r2105 (Seite 142))

5.2.6.6 Lernfahrt mit Standardprofil Für Inbetriebnahme Zwecke ist es möglich, eine Lernfahrt mit Standardprofil durchzuführen.

ACHTUNG

Vor dem Start der Lernfahrt mit Standardparametern werden unwiderruflich alle Fahrkurven-, Kräfte- und Energiebegrenzungsparameter auf Werkseinstellungen zurückgesetzt.

5.2.7 Blockierungserkennung und Verhalten Ein mit der Blockierungserkennung erkanntes Hindernis wird über das Richtungsabhängige Statussignal DBLK signalisiert. Der Blockierungsstatus im Signal DBLK bleibt aktiv, bis das Hindernis überwunden wurde. Die Folgereaktion auf eine erkannte Blockierung ist abhängig von der benutzerdefinierten Parametrierung. Die Blockierungserkennung, die Reaktion und das Folgeverhalten nach einer Blockierung können separat für Öffnungs- und Schließrichtung vom Anwender individuell konfiguriert werden. Für beide Fahrtrichtungen steht der gleiche Parameterumfang zu Verfügung, wodurch sich je nach Richtung ein gleiches oder unterschiedliches Blockierungsverhalten konfigurieren lässt.

Bei einer Blockierung wird eine entsprechende Systemwarnung angezeigt und geloggt („6“ bzw. “c“, siehe Betriebszustandsanzeige (Seite 155)).

5.2.7.1 Vorkonfiguriertes Blockierungsverhalten Erkennt die Steuerung ein Hindernis in Öffnungs- oder Schließrichtung, reversiert sie um 20cm, wartet 2s und startet einen erneuten Versuch das Hindernis zu überwinden. Diesen Vorgang wiederholt die Steuerung 3-mal. Konnte das Hindernis nicht überwunden werden, geht die Steuerung nach dem letzten Reversieren in den Wartemodus (WAITCMD).

Die Blockierungserkennung beim Öffnen ist so vorkonfiguriert, dass ein 10mm breites Hindernis vor dem eingelernten Endanschlag geöffnet erkannt wird (p3874 „BLK_OP_DIS_DIST_OP“).

Die Blockierungserkennung beim Schließen ist so vorkonfiguriert, dass ein 5mm breites Hindernis vor dem eingelernten Endanschlag geschlossen erkannt wird (p3857 „BLK_CLS_DIS_DIST_CLS“).

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5.2.7.2 Blockierungserkennungsverfahren Die Blockierungserkennung basiert auf zwei richtungsunabhängigen Verfahren, die Kraftblockierungserkennung und die Stoppblockierungserkennung.

Die nachfolgenden Definitionen beziehen sich auf die Beträge der Geschwindigkeiten und sind somit Richtungsunabhängig. Die Blockierungserkennungen setzen voraus, dass das System aktiv bewegt wird (Fahrauftrag)

Kraftblockierungserkennung ist wie folgt definiert:

Die aktuelle Geschwindigkeit ist größer 90mm/s und fällt um mehr als 90mm/s (→ “speed drop“) gegenüber der, bei der aktuellen Fahrt erreichten Maximalgeschwindigkeit ab.

Bewegt sich das System anschließend für die eingestellte Dauer (p3854 „BLK_CLS_FRC_DET_TIM“, bzw. p3871 „BLK_OP_FRC_DET_TIM“) an der oberen Kraftbegrenzung, wird eine Kraftblockierung entsprechend der aktuellen Fahrtrichtung erkannt.

Stoppblockierungserkennung ist wie folgt definiert:

Ist aktuelle Geschwindigkeit für die eingestellte Dauer (p3853 „BLK_CLS_STP_DET_TIM“, bzw. p3870 „BLK_OP_STP_DET_TIM“) kleiner als 10mm/s, wird eine Stoppblockierung entsprechend der aktuellen Fahrtrichtung erkannt.

Verhalten in Abhängigkeit vom Tür-Modus

Die Blockierungserkennung wirkt generell nur im Normalmodus in allen Zuständen, in der das Türsystem aktiv bewegt wird (z.B. Öffnen, Schließen und Reversieren).

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5.2.7.3 Überwindungsverhalten Das Blockierungsstellenüberwindungsverhalten kann eingesetzt werden, um ein Hindernis durch mehrmaliges Drücken zu überwinden. Dieses Verhalten wird vereinfacht auch mit „Retries“ bzw. „Retry“ bezeichnet. Das Verhalten ist so lange aktiv, bis der Ausgangsfahrauftrag geändert wird.

Beispiel:

→ Fahrauftrag schließen liegt an

→ System schließt

→ vor Erreichen des Endanschlags geschlossen wird eine Blockierung erkannt

→ es erfolgt der 2. von 4 Überwindungsversuchen

→ der Fahrauftrag schließen wird durch einen beliebigen anderen überschreiben

→ das Retry-System wird direkt beendet

→ das System reagiert entsprechend dem neuen Fahrauftrag

Über den Parameter p3860 „BLK_CLS_RETRY_CNT“ bzw. p3877 „BLK_OP_RETRY_CNT“ kann die Anzahl der Versuche, die Blockierungsstelle zu überwinden, eingestellt werden. Wird die Anzahl auf 0 gesetzt, ist das Blockierungsstellenüberwindungssystem in der entsprechenden Richtung abgeschaltet.

Vor jedem Versuch kann eine variable Wartezeit konfiguriert werden (p3861 „BLK_CLS_RETRY_TIM“ bzw. p3878 „BLK_OP_RETRY_TIM“).

Die Art der Antriebsansteuerung während dieser Wartezeit kann „Stopp“ oder „Deenergize“ sein (p3862 „BLK_CLS _CMD_WAIT“ bzw. p3879 „BLK_OP_CMD_WAIT“).

Nachdem die konfigurierte Anzahl an Versuchen durchgeführt wurde, wird der Wartemodus aktiviert (WAITCMD). Zusätzlich kann ein Folgefahrauftrag konfiguriert werden, der gleichzeitig mit dem Wechsel in den Wartemodus aktiviert wird (p3863 „BLK_CLS_RETRY_CMD_AFTER“ bzw. p3880 „BLK_OP_RETRY_CMD_AFTER“).

Während das Überwindungsverhalten aktiv ist, bewirkt jeglicher externer Fahrauftragswechsel eine sofortige Beendigung/Abbruch alle noch offen Überwindungsversuche (inklusive der Aufhebung des Wartemodus).

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5.2.7.4 Reversierverhalten Das Reversierverhalten kann eingesetzt werden um eine Voll- oder Teilreversierung einzuleiten nachdem ein Hindernis erkannt wurde. Dieses Verhalten wird vereinfacht auch mit „Revers“ bezeichnet.

Das Reversierverhalten ist so lange aktiv, wie der Ausgangsfahrauftrag nicht aktiv geändert wird (ein Beispiel dazu ist im Abschnitt Überwindungsverhalten (Seite 53) zu finden).

Über den Parameter p3864 „BLK_CLS_REVERS_CNT“ bzw. p3881 „BLK_OP_REVERS_CNT“ kann die Anzahl der Reversierwiederholungen (Freifahrversuche) eingestellt werden. Wird die Anzahl auf 0 gesetzt, erfolgen keine Reversierungen in der entsprechenden Richtung.

Nach jeder Reversierung bzw. Freifahrversuch (bei Erreichen der entsprechenden Reversierzielposition) kann eine variable Wartezeit konfiguriert werden (p3865 „BLK_CLS_REVERS_TIM“ bzw. p3882 „BLK_OP_REVERS_TIM“). Die Art der Antriebsansteuerung während dieser Wartezeit kann „Stopp“ oder „Deenergize“ sein (p3862 „BLK_CLS _CMD_WAIT“ bzw. p3879 „BLK_OP_CMD_WAIT“).

Die Reversierstrecke bzw. Art (Voll- oder Teilreversierung) kann mit einer Genauigkeit von +-2cm über den Parameter p3866 „BLK_CLS_REVERS_DIST“ bzw. p3883 „BLK_OP_REVERS_DIST“ konfiguriert werden.

Wird der Antrieb beim reversieren blockiert, werden alle noch offen Reversiervorgänge sofort beendet/abgebrochen und der Wartemodus aktiviert (WAITCMD). Über den Parameter p3867 „BLK_CLS_REVERS_CMD_BOTH_BLK“ bzw. p3884 „BLK_OP_REVERS_CMD_BOTH_BLK“ kann zusätzlich ein Folgefahrauftrag konfiguriert werden, der gleichzeitig mit dem Wechsel in den Wartemodus aktiviert wird.

Nachdem die konfigurierte Anzahl an Reversierungen/Freifahrversuchen durchgeführt wurde und die Blockierung weiterhin vorhanden ist, wird der Wartemodus aktiviert (WAITCMD). Zusätzlich kann ein Folgefahrauftrag konfiguriert werden, der gleichzeitig mit dem Wechsel in den Wartemodus aktiviert wird (p3868 „BLK_CLS_REVERS_CMD_AFTER“ bzw. p3885 „BLK_OP_REVERS_CMD_AFTER“).

Während das Reversierverhalten aktiv ist, bewirkt jeglicher externer Fahrauftragswechsel eine sofortige Beendigung/Abbruch alle noch möglichen Reversiervorgänge (inklusive der Aufhebung des Wartemodus).

Sonderfall

Wird die Tür manuell aus dem Endanschlag geöffnet bzw. geschlossen gezogen während ein Fahrbefehl Öffnen bzw. Schließen anliegt, erkennt die Steuerung dies als normale Blockierung. Die Reaktion erfolgt entsprechend des konfigurierten Blockierverhaltens. Ist ein Reversierverhalten konfiguriert, werden diese mit verlangsamten Fahrprofil durchgeführt.

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5.2.7.5 Kombination Überwinden - Reversieren Das Blockierungsstellenüberwindungsverhalten und das Reversierverhalten können über die Anwenderkonfiguration kombiniert werden. Die Kombination unterliegt dabei folgenden Regeln:

● Nach Abarbeitung der konfigurierten Überwindungsversuche erfolgt eine Reversierung. → Dieser Vorgang wird für die Anzahl der konfigurierten Reversierungen wiederholt.

● Bei aktivieren Reversierungen sind die Parameter p3863 „BLK_CLS_RETRY_CMD_AFTER“ bzw. p3880 „BLK_OP_RETRY_CMD_AFTER“ ist unwirksam.

● Der Wartemodus wird nach Beendigung der letzten Reversierung aktiv.

● Ist die Anzahl der Überwindungsversuche und der Reversierungen auf 0 konfiguriert hat der Retry-Folgefahrauftrag eine höhere Priorität als der Reverse-Folgefahrauftrag.

5.2.7.6 Langsame Blockierungsstellenannährung Die Position der letzten Blockierung, bezogen auf die Fahrtrichtung, wird im System automatisch gespeichert. Bei Annährung an diese Stelle wird die Geschwindigkeit automatisch auf die entsprechende Schleichgeschwindigkeit (p3670 „SlowEndSpdCls“ bzw. p3666 „SlowStrtSpdOp“) reduziert. Das System berechnet dabei eine Bremsrampe, sodass die reduzierte Geschwindigkeit ab der eingestellten Entfernung (Parameter p3855 „BLK_CLS_DIST_SLOW_SPEED“ bzw. p3872 „BLK_OP_DIST_SLOW_SPEED“) von der gespeicherten Blockierungsstelle erreicht wird. Kann die Blockierungsstelle überwunden werden, gleicht das System die Geschwindigkeit nach der gleichen Entfernung wieder an die „normale“ Fahrkurve an.

Über den Parameter p3850 „BLK_Control“ kann die langsame Blockierungs-stellenannäherung je nach Fahrtrichtung aktiviert oder deaktiviert werden.

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5.2.7.7 Wartemodus Entsprechend der Konfiguration des Blockierungsverhaltens wird der Wartemodus aktiviert, wenn alle konfigurierten Überwindungsversuche und/oder Reversierungen durchgeführt sind. Befindet sich die Steuerung im Wartemodus beendet ein externer Fahrauftragswechsel diesen. Der Wartemodus wird über das Prozessdatensignal WAITCMD in Kombination mit einem Blockierungsstatus DBLK signalisiert àSignalbeschreibung WAITCMD mit DBLK:

Es wurde eine Blockierung erkannt, der Ausgangsfahrauftrag liegt weiter an, das Blockierungsstellenüberwindungsverhalten ist abgeschlossen oder ist inaktiv und das Reversierverhalten ist abgeschlossen oder inaktiv.

Hinweis

Sind die Parameter p3860 und p3864 bzw. p3877 und p3881 auf 0 gesetzt, wird das Signal WAITCMD direkt nach einer erkannten Blockierung aktiv.

Über das BLKSync-Erweiterungsbit (siehe DCMD-Erweiterung) kann die Steuerung direkt in den Wartemodus (WAITCMD) gesetzt werden. Wird die Steuerung über das BLKSync-Erweiterungsbit in den Wartemodus gesetzt, wird der über die Parameter p3868 „BLK_CLS_REVERS_CMD_AFTER“ bzw. p3885 „BLK_OP_REVERS_CMD_AFTER“ konfigurierte Folgefahrauftrag ausgeführt. Die Richtung wird entsprechend dem aktuellen Fahrbefehl Öffnen bzw. Schließen bestimmt.

Hinweis

Bei Verwendung des BLKSync -Erweiterungsbits (Prozessabbild) ist der Zustand der Ablaufsteuerung zu berücksichtigen. Die Prozessdaten sind nur im Zustand "S4: OPERATING" gültig (siehe Ablaufsteuerung (Seite 30)).

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5.2.7.8 Expertenkonfiguration Das dynamisches SIDOOR Blockierungserkennungssystem reagiert positions- und zeitabhängig. Detaillierte Informationen dazu, sind im diesem Abschnitt zu finden.

Das Blockierungserkennungssystem wurde so konzipiert, das es an die verschiedensten Systemumgebungen, Bauformen und Eigenschaften anpassbar ist. Die folgenden Parameter sind im Wesentlichen für solche Anpassungen vorgesehen und müssen bei Standardsystemen verändert werden.

Funktionskonfiguration

Über den Parameter p3850 „BLK_Control“ generell die Stopp- und Kraftblockierungserkennung je nach Fahrtrichtung deaktiviert werden (Bit 0 und 1 bzw. 4 und 5). Außerdem kann die Zählung der Blockierungen entsprechend der Fahrtrichtung unterdrückt werden (Bit 2 bzw. 5).

Vorlaufzeiten

Nach Fahrauftragswechsel oder Umkehrung der Bewegungsrichtung wird die Blockierungserkennung nach einer variablen Einschaltverzögerung aktiviert (p3852 „BLK_CLS_DET_DIS_TIM“ bzw. p3869 „BLK_OP_DET_DIS_TIM“).

Bereichseinschränkung

Die Blockierungserkennung wird in einem variablen Bereich vor Erreichen des jeweiligen Endanschlags unterdrückt (p3857 „BLK_CLS_DIS_DIST_CLS“ bzw. p3873 „BLK_OP_DIS_DIST_OP“). Außerdem wird sie nach Verlassen des jeweiligen Endanschlags unterdrückt (p3858 „BLK_CLS_DIS_DIST_OP“ bzw. p3874 „BLK_OP_DIS_DIST_CLS“).

Speziell die Kraftblockierungserkennung wird in einem variablen Bereich vor der Schleichstecke unterdrückt (p3859 „BLK_CLS_FRC_DIS_DIST_SLOW_END“ bzw. p3875 „BLK_OP_FRC_DIS_DIST_SLOW_END“). Außerdem wird sie in einem variablen Bereich nach der letzten Blockierungsstelle unterdrückt (p3855 „BLK_CLS_FRC_DIS_STP_DIST“ bzw. p3876 „BLK_OP_FRC_DIS_STP_DIST“).

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5.2.8 DCOPS - Endlagensensor DCOPS (Door Closed / Opened Position Sensor) steht allgemein für ein Endlagensensor, der dem SIDOOR System das Erreichen der Endlage signalisiert. Dabei kann ein solcher Sensor nur für eine Endlage aber auch für beide Endlagen eingesetzt werden.

Das DCOPS-Erweiterungsbit kann zum einen über das Prozessabbild (siehe remote DCMD-Erweiterung) und/oder über die FBLOCK-Logik (siehe local DCMD-Erweiterung) übertragen werden. Damit besteht die Möglichkeit das DCOPS-Signal auch von einem ggf. vorhandenen Verriegelungsmechanismus abzuleiten werden.

Hinweis

Bei Verwendung des DCOPS-Erweiterungsbits (Prozessabbild) ist der Zustand der Ablaufsteuerung zu berücksichtigen. Die Prozessdaten sind nur im Zustand "S4: OPERATING" gültig (siehe Ablaufsteuerung (Seite 30)).

Nach einem Netzspannungsausfall oder Neuanlauf befindet sich die Steuerung im Initialmodus. Ein DCOPS erlaubt das sofortige Fahren der Tür im Normalbetrieb nach dem Anlegen der Netzspannung ohne Initialisierungsbetrieb.

Funkionsweise:

Erkennt die SIDOOR Steuerung im Initialmodus, bei aktivem DCOPS Erweiterungsbit durch einen entsprechenden Fahrbefehl "Öffnen" oder "Schließen" eine Blockierung (Endanschlag), wird dies als Endanschlag gewertet und die Steuerung wechselt direkt in den Normalmodus. Um zu verhindern, dass ein blockierendes Hindernis fälschlicherweise als Endanschlag erkannt wird, sollte das DCOPS Erweiterungsbit erst in einem Bereich von 1 bis 2 cm um den jeweiligen Endanschlag aktiviert werden.

Ablaufbeispiel bei Verwendung von DCOPS

1. Power ON

2. Steuergerät befindet sich im Initialmodus. Es liegt keine Störung an. Das System befindet sich auf einer beliebigen Position im Verfahrweg.

3. Ein Fahrbefehl "Öffnen" oder "Schließen" liegt an (Keine Systemsperre aktiv!).

4. Das System öffnet oder schließt.

5. Vor dem Endanschlag wird das DCOPS Signal aktiv.

6. Das System erreicht den Endanschlag und wird dadurch blockiert.

7. Das System wechselt in den Normalmodus und geht in den entsprechenden Status "geöffnet" bzw. "geschlossen".

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 59

Signalüberwachung

Bleibt das DCOPS Signal aktiv, obwohl die Endposition verlassen wurde, wechselt die Steuerung nach 10 cm in den Initialbetrieb zurück und setzt die Fahrt mit der Initialgeschwindigkeit fort. Erst nach dem Erreichen beider Endpositionen, mit korrektem DCOPS-Signal, fährt die Tür wieder mit Normalgeschwindigkeit. Bei einem Fehlerhaften DCOPS Signal wird eine entsprechende Systemwarnung angezeigt und geloggt („DCOPS Fehler“.

Nachdem im Normalmodus beide Endlagen mindestens einmal erreicht wurden, wird die DCOPS Signalüberwachung deaktiviert.

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5.2.9 DRS - Reversieren DRS (Door reversing signal) ist eine Signal, das die aktuelle Fahrtrichtung der Tür umkehrt. Ein aktiver Schließbefehl kann über das DRS Erweiterungsbit in einen Öffnungsbefehl umgewandelt werden und umgekehrt. Das DRS kann zum einen über das Prozessabbild (siehe remote DCMD-Erweiterung) und/oder über die FBLOCK-Logik (siehe local DCMD-Erweiterung) aktiviert werden.

Somit besteht z. B. die Möglichkeit einen lokalen Schließbefehl mit höchster Priorität (von FBLOCK Logik) mittels remote DCMD-Erweiterung DRS (Prozessdaten) in einen Öffnungsbefehl zu ändern.

Die Systeminformationsmeldung „J“ wird angezeigt, solange ein aktiver Fahrauftrag durch das DRS Erweiterungsbit umgekehrt wird. Zusätzlich wird dieser Status durch das Prozessdatensignal DREVERSE im TZW0 an die Übergeordnete Steuerung übertragen.

Das DR-Signal sorgt in speziellen Anwendungsfällen für die notwendige Flexibilität bei der festen Priorisierung der Fahraufträge untereinander.

Hinweis

Bei Verwendung des remote DRSignals (Prozessabbild) ist der Zustand der Ablaufsteuerung zu berücksichtigen. Die Prozessdaten sind nur im Zustand "S4: OPERATING" gültig (siehe Ablaufsteuerung (Seite 30)).

5.2.10 Kontinuierliche Türüberwachung (Vandalismusschutz)

Funktionsbeschreibung Die Funktion kontinuierliche Türüberwachung (Vandalismus-Schutz) bietet Schutz für empfindliche Türsystem (z.B. bei Glaselementen) und Mechanik Komponenten vor unerwünschter externer Systembewegung. Ist der Motor freilaufend, wird die Motorgeschwindigkeit vom SIOODR Steuergerät überwacht und entsprechend der Konfiguration limitiert. Die Betriebszustandsanzeige zeigt die Warnung „i“ an, wenn die Türüberwachungsreaktion (Abbremsen) aktiv ist.

Parameterzuordnung Der Türüberwachungsmodus wird über den Parameter p1207 konfiguriert.

● p1207=0 → kontinuierlicher Türüberwachungsmodus

● p1207=1 → profilbasierter Türüberwachungsmodus

Bei Bedarf kann die Türüberwachung über Parameter p1208=0 vollständig abgeschaltet werden.

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Kontinuierlicher Türüberwachungsmodus Wenn der kontinuierliche Türüberwachungsmodus aktiviert ist, ist das Verhalten der Türüberwachung abhängig vom Tür-Modus und -Status.

● Warten auf Lernfahrt, Initialmodus oder Fehlerstatus:

Wenn die maximale eingestellte Geschwindigkeit im Parameter p1208 überschritten wurde, bremst die Türsteuerung die Tür auf 50mm/s zurück. Nach einer Unterbrechungszeit von 300ms wird der Motor wieder stromlos (freilaufend) geschaltet.

● Normalmodus:

Innerhalb von 20cm vor den jeweiligen Endanschlägen bremst die Türsteuerung die Tür auf den im Fahrprofil eingestellten Wert. Wenn sich die Türposition 20cm außerhalb des jeweiligen Endanschlags befindet, wird die Tür nicht beeinflusst (abgebremst).

Profilbasierter Türüberwachungsmodus Wenn die maximale eingestellte Geschwindigkeit des Parameters p1208 überschritten wurde, bremst die Türsteuerung auf 50mm/s zurück. Nach einer Unterbrechungszeit von 300ms wird der Motor wieder stromlos (freilaufend) geschaltet.

Werkseinstellung Der profilbasierte Türüberwachungsmodus ist ab Werk eingeschaltet.

5.2.11 Überlastschutz und Systemlast

Funktionsbeschreibung Wird der Antriebsmotor, oder das Steuergerät stark beansprucht, so wird in Abhängigkeit von der Temperatur des Motors und des Steuergeräts, ein automatischer Überlastschutz aktiv. Dieser sorgt dynamisch für eine Anpassung folgender Eigenschaften:

● Geschwindigkeitsreduzierung

● Abflachung aller Be- und Entschleunigungsrampen

● Verlängerung der Offenhaltezeit

● Verlängerung der Pausezeiten beim Oszillationsschutz (siehe Oszillationsschutz (Seite 89))

● Deaktivierung der Steuerung

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

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Zusammenhang Temperatur und Last Die Beanspruchung der Steuerung und des Motors wird prozentual anhand von Temperaturdaten berechnet. Das folgende Diagramm zeigt die Abhängigkeit zwischen Temperatur und Steuerungs- bzw. Motorlast.

Bild 5-2 Zusammenhang Temperatur und Steuerungs- bzw. Motorlast

Bestimmung der Systemlast (SysLOAD) Die Steuerungs- und die Motorlast werden zur Systemlast (SysLOAD) zusammengefasst. Die Systemlast wird ausschließlich vom größeren der beiden Werte bestimmt und in % angegeben. Die folgende Tabelle soll den Zusammenhang verdeutlichen: Systemlast Motorlast Steuerungslast 0% 0% 0% 25% 0% 25% 25% 25% 12% 50% 50% 49% 75% 75% 70% 100% 88% 100%

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Signalisierung Erst wenn das aktuell konfigurierte Fahrkurvenprofil den automatischen Überlastschutz beeinflusst wird, wird die Warnung „4“ über Betriebszustandsanzeige ausgegeben und in der Ereignisliste gespeichert (siehe Diagnose und Service (Seite 155)).

Geschwindigkeitsreduzierung Ab einer Systemlast von ≥75% erfolgt eine lineare Reduzierung der Obergrenze der maximalen Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit (siehe p3664 bzw. p3668). Die Reduzierung erfolgt im Bereich der Parametergrenzen von maximal 800mm/s bis minimal 90mm/s. Ist die vom Anwender konfigurierte Maximalgeschwindigkeit unterhalb der, entsprechend der Systemlast reduzierten Geschwindigkeitsobergrenze, wird das Fahrkurvenprofil nicht durch den Überlastschutz beeinflusst und damit auch keine Warnung „4“ über die Betriebszustandsanzeige angezeigt.

Bild 5-3 Überlastschutz –Geschwindigkeitsreduzierung

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Abflachung aller Be- und Entschleunigungsrampen Ab einer Systemlast von ≥85% erfolgt eine lineare Reduzierung der Obergrenze der Be- und Entschleunigungen (siehe p3673/p3676 Beschleunigungsrampe AUF/ZU, p3674/ p3677 Bremsrampe AUF/ZU und p3675/ p3678 Reversierrampe AUF-ZU / ZU-AUF). Die Reduzierung erfolgt im Bereich der entsprechenden Parametergrenzen. Ist die jeweils vom Anwender konfigurierte Be- oder Entschleunigungsrampe kleiner als die, entsprechend der Systemlast reduzierte maximale Rampe, wird das Fahrkurvenprofil nicht durch den Überlastschutz beeinflusst und damit auch keine Warnung „4“ über die Betriebszustands-anzeige angezeigt.

Bild 5-4 Überlastschutz – Reduzierung der Be- und Entschleunigung

Bemerkung: Die Reversierrampen zählen zu den Entschleunigungsrampen.

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Verlängerung der Offenhaltezeit Ab einer Systemlast von ≥90% erfolgt eine automatische Verlängerung der Offenhaltezeit 1s bis maximal 10s. Die Offenhaltezeitverlängerung wirkt nur im Normalmodus sobald sich die Steuerung im Zustand geöffnet befindet. Ein Schließbefehl wird während der Offenhaltezeit-verlängerung, unterdrückt (Motor freilaufend - stromlos).

Bild 5-5 Überlastschutz – Offenhaltezeitverlängerung

Deaktivierung der Steuerung Ab einer Systemlast von ≥100% wird der Antrieb freilaufend geschaltet (stromlos bzw. deenergized). Die Deaktivierung des Antriebs erfolgt sobald der Antrieb betrieblich in den Stillstand kommt. Der Antrieb bleibt freilaufend, bis sich die Systemlast auf ≤97% reduziert hat.

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Informationsschnittstelle Die Auswertung der Daten des Überlastschutzes kann sowohl über die Service- als auch über die Feldbusschnittstelle erfolgen. Dazu sind im Servicemenü im Bereich „Service“ → „Spezial“ alle aktuellen Temperaturen von Steuerung und Motor, sowie die Systemlast abrufbar. Im Prozessabbild wird die Systemlast zyklisch im SysLOAD-Signal (TZW3 - Technologie-Zustandswort-3 (Seite 187)) übertragen. Über die variablen Signale VMON1 und VMON2 (siehe TZW4 - Technologie-Zustandswort-4 (Seite 188) bzw. TZW5 - Technologie-Zustandswort-5 (Seite 189)) können Anwendungsspezifisch die Motorlast, Motortemperatur, Steuerungslast, Steuerungstemperatur oder die Systemlast(16Bit) ins Prozessabbild projiziert werden. Diese Informationen können alternativ auch über das Parameterinterface über den Parameter r2100[x] (siehe Sonstige Parameter (Seite 142)) ausgelesen werden.

Zusammenfassung/Übersicht Die Überlastschutzreaktion des Systems ergibt sich wie folgt: Systemlast Reaktion 0% ≥ x ≤ 60% Kein Reaktion 60% ≥ x < 100%

Oszillationsschutzzeitverlängerung

75% ≥ x < 100%

Reduzierung der Obergrenze der Maximalgeschwindigkeiten (Warnung „4“)

85% ≥ x < 100%

Reduzierung der Obergrenze aller Be- und Entschleunigungen (Warnung „4“)

90% ≥ x < 100%

Automatische Verlängerung der Offenhaltezeit (Warnung „4“)

x >= 100% Der Motor wird freilaufend geschaltet bis Systemlast ≤ 97% (Warnung „4“)

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5.2.12 Geschwindigkeits- und Kraftüberwachung Die Geschwindigkeits- und Kraftüberwachung wird über einen Regelkreis gesteuert, welcher die Geschwindigkeits- und Kraftbegrenzung auf die vorgegebenen Werte einstellt. Zusätzlich werden im Regelkreis die aktuellen Geschwindigkeits- und Kraftwerte überwacht.

Überwachung der Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit:

Die maximale Geschwindigkeit darf die eingestellten Maximalwerte nicht überschreiten. Folgende Parameterwerte können eingestellt werden:

● p3664 – maximal Geschwindigkeit AUF

● p3668 – maximal Geschwindigkeit ZU

● p3672 – maximal Geschwindigkeit NDG (reduziert)

Die Begrenzung der Geschwindigkeitsüberwachung hat eine Toleranz von 5% nach unten. Wenn die aktuelle Geschwindigkeit die Überwachungsgrenze für länger als 200ms überschreitet, wird eine Warnung („t“) auf der Betriebszustandsanzeige angezeigt und im Log gespeichert. Die Überwachung ist während der Lernfahrt nicht aktiv.

Überwachung der Öffnungs- und Schließkraft:

Die aktuelle Kraft wird aus dem Motorstrom berechnet. Die maximale Kraft darf die eingestellten Maximalwerte nicht überschreiten. Folgende Parameterwerte können eingestellt werden:

● p3682 – statische Öffnungskraft

● p3683 – statische Schließkraft

● p3684 – statische Schwertkraft ZU

● p3685 – statische NDG-Kraft (reduziert)

Diese Parameterwerte werden als Kraftüberwachungsgrenzen verwendet. Die Begrenzung der Kraftüberwachung hat eine Toleranz von 10N nach unten. Wenn die aktuelle Kraft die Überwachungsgrenze für länger als 100ms überschreitet, wird eine Warnung („t“) auf der Betriebszustandsanzeige angezeigt und in der Ereignisliste gespeichert (siehe Diagnose und Service (Seite 155)). Die Überwachung ist während der Lernfahrt nicht aktiv.

Die Kraftüberwachung ist unter folgenden Bedingungen aktiv:

● In Schließrichtung -> Im letzten Drittel der Türweite

● In Öffnungsrichtung -> Gesamte Türweite

● Der Motor wird in Öffnungs- oder Schließrichtung angesteuert

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5.2.13 Kraft- und Energiebegrenzung

Kraftbegrenzung Alle vom Benutzer definierten statischen Kräfte wirken am Riemenrad. Die Begrenzung der statischen Kraft wird durch die Sicherheitsfunktion Kraftbegrenzung gewährleistet. Folgende Parameter werden zur Konfiguration des Kraftprofils verwendet.

● p3682 – statische Öffnungskraft

● p3683 – statische Schließkraft

● p3684 – statische Schwertkraft ZU

● p3685 – statische NDG-Kraft (reduziert)

Eine Übersicht zur Bereichszuordnung ist im Kapitel „Fahrkurvenprofil“ zu finden. Während der Lernfahrt und im Initialmodus wird die Kraft entsprechend der Parameter p3682 „statische Öffnungskraft“ und p3683 „statische Schließkraft“ begrenzt.

Automatische Energiebegrenzung Die Steuerung beinhaltet ein System zur automatischen Limitierung der kinetischen Energie. Die Festlegung der Werte der Energiebegrenzung erfolgt über die entsprechenden Energiebegrenzungsparameter:

● p3686 - kinetische Energiebegrenzung ZU

● p3687 - kinetische Energiebegrenzung AUF

● p3688 - kinetische Energiebegrenzung NDG (reduziert)

Die Berechnung erfolgt nach folgender Formel und bezieht sich auf die bei der Lernfahrt ermittelten Türmasse r2101 „EffDoorMass“:

Ist die jeweilige Energiebegrenzung aktiviert, werden die folgenden Geschwindigkeitsparameter automatisch vom SIDOOR anhand der eingelernten Türmasse ermittelt (jedlicher Schreibzugriff ist wirkungslos):

● p3668 „Maximum speed CLOSE“

● p3664 „Maximum speed OPEN“

● p3672 „NDG speed (reduced)“

Die jeweilige automatische Energiebegrenzung kann unterdrückt werden, indem der entsprechende Energiebegrenzungsparameter auf 0 gesetzt wird. Unterdrückte Energiebegrenzung bedeutet, dass die jeweilige Geschwindigkeit vom Anwender direkt konfiguriert werden kann.

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Die maximale physikalische Energiegrenze des Steuergeräts beträgt 75 Joule.

WARNUNG

Verletzungsgefahr durch bewegliche mechanische Teile

Unabhängig von der automatisch bei der Lernfahrt ermittelten maximalen Geschwindigkeit muss nach einer Lernfahrt die kinetische Energie der Tür in durch den Inbetriebsetzer übergeprüft werden.

Die folgende Tabelle zeigt die Maximalgeschwindigkeiten in Abhängigkeit von Türmasse und Energiebegrenzung:

Tabelle 5- 8 Maximalgeschwindigkeiten [mm/s] in Abhängigkeit von Türmasse und Energiebegren-zung

Türmasse [kg]

Energie [J] 4 10 25 50 75 100

50 400 632 1000 1414 1732 2000 100 283 447 707 1000 1225 1414 150 231 365 577 816 1000 1155 200 200 316 500 707 866 1000 250 179 283 447 632 775 894 300 163 258 408 577 707 816

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5.2.14 Reibungs- und Masseanalyse Die SIDOOR Steuerung ermittelt während jeder vollständigen Öffnungs- und/oder Schließfahrt die aktuelle Systemreibung und -Masse. Die bei der letzten Fahrt ermittelten Reibungs- und Massedaten können im Servicemenü unter „Hauptmenü“ → „Service“ → „Spezial“ unter „Hemmkraft letzte Fahrt“ bzw. „dyn. Masse letzte Fahrt“ abgerufen werden. In diesem Menübereich können außerdem die bei der letzten Lernfahrt ermittelten Referenzdaten für dynamische Türmasse und Reibkraft abgerufen werden („dynamische Masse“ und „Hemmkraft öffnen/schließen“).

Über den Parameter r2100[x] „Beobachtungsdaten“ können unter anderen die Reibungs- und Massedaten der letzten Öffnungs- und Schließfahrt abgerufen werden. Optional können diese Daten auch als variabler Überwachungswert ins Prozessabbild projektiert werden, siehe p4700 und p4701.

Die Referenzdaten der letzten Lernfahrt sind über die folgenden Parameter verfügbar:

● r2104 Hemmkraft in Öffnungsrichtung

● r2105 Hemmkraft in Schließrichtung

● r2101 effektive Türmasse

Wartungsanalyse

Die SIDOOR Steuerung verfügt über einen automatischen Wartungsalgorithmus, der Veränderungen an der Systemreibung feststellt, analysiert und signalisiert. Dazu wird der Trend der Reibungsveränderung, basierend auf den Messdaten der letzten 10 Fahrten, berechnet. Die prozentuale Auswertung bezieht sich immer auf die Referenzdaten, die bei der letzten Lernfahrt ermittelt wurden. Die Wartungsdaten werden über die Signale FINHIBCLS und FINHIBOPN im Prozessabbild übertragen, siehe TZW1 - Technologie-Zustandswort-1 (Seite 183).

Die Wartungsdaten sind nach Netz ein nicht direkt verfügbar (FINHIBCLS=0 und FINHIBOPN=0). Nach dem ersten vollständigen Fahrzyklus beginnt die Analyse und es stehen Wartungsdaten bereit. Je länger die Analyse arbeite desto genauer ist der sich abzeichnende Trend und desto präziser kann eine Abschätzung über Verschmutzung, Beschädigung oder Verschleiß getroffen werden.

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5.2.15 Masterüberwachung Die Masterüberwachung ist ein System, das die fehlerfreie Feldbuskommunikation und die logische Funktionsfähigkeit des übergeordneten Systems überwacht. Dazu werden die über das Feldbussystem ausgetauschten Prozess-/Nutzdaten zeitlich und über das Provider-Consumer-Modell logisch überwacht.

Durch die Masterüberwachung ist eine definierte Reaktion auf folgende Situationen sichergestellt werden:

● Kabelbruch (bzw. Busunterbrechung)

● Hardwarefehler in der Sende- / Empfangseinheit

● Fehlerhafte Kommunikationsprojektierung (z. B. Baudrate, Umlaufliste / Slave-Adressen)

● Ausfall des Mastersystems

● IO-Controller gestoppt (Ausgabedaten des IO-Controllers ungültig)

Die Masterüberwachung wird ab dem ersten fehlerfreien Prozess-/Nutzdatenaustausch über das Feldbussystem aktiv. Der Parameter p2040 legt das Zeitintervall fest, in dem mindestens ein fehlerfreier und gültiger Nutzdatenaustausch über das Feldbussystem erwartet wird. Wenn innerhalb dieser Zeit keine, bzw. ungültige Nutzdaten vom IO-Controller empfangen werden, wird die Warnung „y“ aktiv und die Ablaufsteuerung in den Zustand "S1: SWITCH_ON_DISABLED" (siehe dazu Bild Zustandsgraph Ablaufsteuerung im Kapitel Ablaufsteuerung (Seite 30)) zurückgesetzt. Die Warnung „y“ hat für Diagnosezwecke eine Abschaltverzögerung von 2s.

Über die Parametereinstellung p2040=0, kann die Masterüberwachung deaktiviert werden. Bei der Konfiguration der Masterüberwachungszeit p2040 ist die projektierte Mindestzykluszeit des SIDOOR internen Bus maßgeblich, siehe Parametrierung / Startup-record (Seite 112).

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5.2.16 Riemenbruchüberwachung

Funktionsbeschreibung Die Funktion dient der Erkennung eines gerissenen Riemens. Die Erkennung ist im Normalmodus, im Initialmodus und während der Lernfahrt aktiv.

Ein gerissener Riemen wird erkannt, wenn bei der Türbewegung (in Schließrichtung oder Öffnungsrichtung) eine vorgegebene Wegstrecke überschritten wird.

Die Wegstrecke ist wie folgt definiert: DMODE – Tür-Modus Wegstrecke Spezial Maximale Türweite + Parameterwert p1201 Lernfahrt Fehler Initial Gelernte Türweite + Parameterwert p1201 Normal

Die Riemenbrucherkennung wird mit Parameterwert p1201 = 0 abgeschaltet. In diesem Fall werden keine Störungen und Reaktionen vom Steuergerät generiert bzw. ausgelöst.

Die Betriebszustandsanzeige zeigt den Anzeige-Code „t“ und das Steuergerät wechselt in den Zustand „S6: FAULT“.

Wird ein ungültiger Parameterwert (p1201) definiert, so wird die maximale Türweite von 5m verwendet.

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5.2.17 FBLOCK - Freie Funktionsblöcke

5.2.17.1 Übersicht In einigen Anwendungen ist es erforderlich den Antrieb über digitale Signale zu steuern. Dazu kann über die in der nachfolgenden Abbildung dargestellten Logikelemente eine individuelle Verknüpfungslogik projektiert werden.

5.2.17.2 Projektierung der Verknüpfungslogik Die Projektierung der freien Funktionsblöcke erfolgt auf Parameterebene. Der Eingang eines Funktionsblocks wird mit einem beliebigen Ausgang verknüpft, indem die Q-Nummer des Ausgangs in den REF-Parameter des Eingangs eingetragen wird. (Siehe FBLOCK-Parameter (Seite 151))

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ATE530S/ATE531S 74 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Werkseinstellung Die Funktionsblöcke "Notentriegelungsmechanismus", "Systemsperre" und "Öffnen/Schließen" und sind in der Werkseinstellung bereits mit den digitalen Eingänge DIN0-4 und der Funktionsblock „Entriegeln“ mit den digitalen Ausgängen DQ0-1 verknüpft. Dazu sind in den REF-Parametern der Eingänge die Q-Nummern wie in den folgenden Abbildungen eingetragen.

Werkseinstellung / Beispielverknüpfung „Notentriegelungsmechanismus“

In der nachfolgenden Abbildung ist eine Beispielverknüpfung dargestellt. In der Beispielverknüpfung sind die pegelgesteuerten Ausgänge der digitalen Eingänge DIN0 und DIN1 über den FBLOCK "SAND1" mit dem FBLOCK "system emergency mode" verknüpft.

Werkseinstellung / Beispielverknüpfung „Systemsperre“

In der nachfolgenden Abbildung ist eine weitere Beispielverknüpfung dargestellt. In der Beispielverknüpfung sind die pegelgesteuerten Ausgänge der digitalen Eingänge DIN3 und DIN4 über den FBLOCK "SAND0" mit dem FBLOCK "system disable" verknüpft.

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 75

Werkseinstellung / Beispielverknüpfung „Öffnen/Schließen“

In der nachfolgenden Abbildung ist eine weitere Beispielverknüpfung dargestellt. In der Beispielverknüpfung sind die pegelgesteuerten Ausgänge des digitalen Einganges DIN2 direkt mit den Fahrbefehlen Öffnen und Schließen verknüpft.

Werkseinstellung / Beispielverknüpfung „Entriegelung“

In der nachfolgenden Abbildung ist eine weitere Beispielverknüpfung dargestellt. In der Beispielverknüpfung sind die Eingänge des Spezial-FBLOCK "Unlock" mit Parameterwerten verknüpft. Die Ausgänge des FBLOCK sind mit den Eingängen der digitalen Ausgänge DQ0 und DQ1 verknüpft, so dass z.B. bei aktivierten "Unlock"-Signalen die digitalen Ausgänge ebenfalls aktiv werden.

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ATE530S/ATE531S 76 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Fahrauftrag Parallel zur Signalverknüpfung kann den Ausgängen Q ein Fahrauftrag zugeordnet werden. Fahraufträge, die den Ausgängen zugeordnet sind, sind nur so lange wirksam, wie der zugeordnete Ausgang aktiv ist. Ein Fahrauftrag setzt sich auf einem lokalen Fahrbefehl "local-DCMD" und einer optionalen lokalen Fahrbefehlserweiterung "local-DCMD-Erweiterung" zusammen.

Fahrauftrag = local-DCMD + local-DCMD-Erweiterung

Beide Befehle werden als 16 Bit Werte ausgedrückt. Der Aufbau der Felder local-DCMD und local-DCMD-Erweiterung entspricht den Signalen Remote-DCMD des Technologie Steuerwortes 0 (TSW0), siehe Tabelle Technologie-Steuerwort-0 (TSW0) (Seite 181).

Tabelle 5- 9 Lokaler Fahrauftrag

Lokaler Fahrauftrag 15 … 4 3 … 0

local-DCMD-Erweiterung local-DCMD

Tabelle 5- 10 local-DCMD-Signal

DCMD-Signal Wert Bedeutung Beschreibung 0 Kein Fahrbefehl / Deenergize Motor trudelt aus, stromlos. (Motor

freilaufend) 1 Stopp Das Türsystem ist gestoppt. Die Wick-

lung ist kurzgeschlossen (EMK-Bremse) (Motor NICHT freilaufend)

2 Öffnen Antrieb fährt in eingelernter Öffnungs-richtung

3 Schließen Antrieb fährt in eingelernter Schließ-richtung

4 Lernfahrt starten Lernfahrt mit aktivem Parametersatz … 15 Reserviert

Tabelle 5- 11 local-DCMD-Erweiterungsbits

Bit Bedeutung 8 Langsam (siehe Kapitel Langsames Fahrkurvenprofil (Seite 47)) 11 Spezial (siehe Kapitel Lernfahrt (Seite 48)) 14 DCOPS-Sensor (siehe Kapitel DCOPS - Endlagensensor) (Seite 58)) 15 DRS (siehe Kapitel DRS – Reversieren (Seite 60))

Beispiel

● Der Wert 0x0103hex entspricht dem Fahrauftrag "Langsam Schließen".

● Der Wert 0x0801hex entspricht dem Fahrauftrag "Spezial Stopp".

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

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Parallele Fahraufträge Die während eines Verarbeitungszyklus aktiven Fahrbefehle werden folgendermaßen priorisiert:

● Stopp > Lernfahrt > Schließen > Öffnen

Alle weiteren Fahrbefehle werden anhand der Signalverarbeitungsreihenfolge bestimmt.

Parallele Fahrbefehlserweiterung Die während eines Verarbeitungszyklus aktiven Fahrbefehlserweiterungen werden zusammengeführt (logisch ODER verknüpft).

Signalverarbeitung Alle Ausgänge werden in jedem Verarbeitungszyklus (10 ms) anhand der aktuellen Eingangssignalzustände neu berechnet. Dabei werden die Ausgangssignale des Zyklus genau in der Reihenfolge der Q Nummern berechnet (beginnend bei Q0). Wird der Ausgang Q22 ("NOT0") als Eingangssignal von "AND0" verwendet, wird dessen Ausgang Q12 erst im nächsten Zyklus neu berechnet.

5.2.17.3 Digitale Ein- und Ausgangssignale

Digitale Eingangssignale Die Steuerung verfügt über 5 digitale Eingänge (mit 30ms Entprellzeit), die mit beliebigen Funktionsblöcken und / oder direkt mit Fahraufträgen verknüpft werden können. Fahraufträge, die den pegelgesteuerten Eingangssignalen zugeordnet sind, sind nur so lange wirksam, wie der zugeordnete digitale Eingang aktiv ist (Tippbetrieb).

Tabelle 5- 12 Übersicht Q-Nummern digitaler Eingangssignale

Q-Nummer Bedeutung Q0 Logisch 0 "low" Q1 Logisch 1 "high" Q2 Pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN0 Q3 Negierter pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN0 Q4 Pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN1 Q5 Negierter pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN1 Q6 Pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN2 Q7 Negierter pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN2 Q8 Pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN3 Q9 Negierter pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN3 Q10 Pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN4 Q11 Negierter pegelgesteuerter Q-Ausgang von DIN4

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S 78 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Digitale Ausgangssignale Die Steuerung verfügt über 2 digitale Relais-Ausgänge, die mit beliebigen Ausgängen (Q-Nummern) von Funktionsblöcken oder Eingangssignalen verknüpft werden können.

Tabelle 5- 13 Übersicht Q-Nummern digitaler Ausgangssignale

Q-Nummer Bedeutung Q36 Logischer Q-Ausgang von DQ0 Q37 Logischer Q-Ausgang von DQ1

5.2.17.4 Logische Eingangssignale Um interne Abhängigkeiten in der Verknüpfungslogik abbilden zu können, werden ausgewählte Systemstatusmeldungen bzw. Zustände als Eingangssignale zur Verfügung gestellt.

Tabelle 5- 14 Übersicht Q-Nummern Statussignale

Q-Nummer Bedeutung Q39 System öffnet Q40 System schließt Q41 System geöffnet Q42 System geschlossen Q43 Reversieren aktiv Q44 Position geöffnet Q45 Position geschlossen Q46 Diagnose Warnung aktiv Q47 Diagnose Fehler aktiv Q48 System im Normalmodus Q49 System im Initialmodus

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 79

5.2.17.5 Standard Funktionsblöcke Um grundlegende, logische Verknüpfungen abbilden zu können, werden die Basisfunktionsblöcke "AND", "OR", "NOT" und "XOR" bereitgestellt.

Tabelle 5- 15 Übersicht Q-Nummern logischer Signale

Q-Nummer Bedeutung Q12 Logischer Q-Ausgang von AND0 Q13 Logischer Q-Ausgang von AND1 Q14 Logischer Q-Ausgang von AND2 Q15 Negierter logischer Q-Ausgang von AND2 Q20 Logischer Q-Ausgang von OR0 Q21 Logischer Q-Ausgang von OR1 Q22 Logischer Q-Ausgang von NOT0 Q23 Logischer Q-Ausgang von NOT1 Q24 Logischer Q-Ausgang von NOT2 Q25 Logischer Q-Ausgang von NOT3 Q26 Logischer Q-Ausgang von XOR0

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5.2.17.6 Sicherheitsblöcke

Sicherheitsblöcke Über die digitalen Eingänge der Steuerung können sicherheitsrelevante Signale eingelesen werden. Das Konzept in diesem Abschnitt beschreibt die Implementierung von sicheren Eingängen gemäß PLd (Performance Level d) und gemäß SIL2 die Erkennung und Aufdeckung der folgenden Störungen bzw. Fehler:

● Unterbrechung eines einzelnen Anschlusses

● Kurzschluss zwischen zwei beliebigen Anschlüssen

● Stuck-At-Fehler (Kurzschluss zu 1 und 0 bei isoliertem Eingang oder unterbrochenem Ausgang)

● Statisches Signal 0 und 1 an allen Ein- und Ausgängen, einzeln oder gleichzeitig

● Störschwingung der Ausgänge

● Veränderung von Kennwerten (z.B. Eingangs- / Ausgangsspannung analoger Geräte)

Tabelle 5- 16 Übersicht Q-Nummern Sicherheitsblöcke

Q-Nummer Bedeutung Q16 Logischer Q-Ausgang von SAND0 Q17 Negierter logischer Q-Ausgang von SAND0 Q18 Logischer Q-Ausgang von SAND1 Q19 Negierter logischer Q-Ausgang von SAND1 Q27 Logischer Q-Ausgang von FREQ0 (1Hz) Q28 Logischer Q-Ausgang von FREQ0 (0.5Hz) Q29 Logischer Q-Ausgang von FREQ1 (1Hz) Q30 Logischer Q-Ausgang von FREQ1 (0.5Hz)

Redundante antivalente Signallogik mit Diskrepanz-Analyse Bei einer 1oo2 (2v2)-Auswertung wird der Geber auf zwei verschiedenen zueinander antivalenten Kanälen geführt und daher 2-mal von der Steuerung ausgewertet. Die Diskrepanz-Analyse wird zwischen den beiden Kanälen der 1oo2 (2v2)-Auswertung in der Steuerung durchgeführt. Falls nach Ablauf der parametrierten Diskrepanz-Zeit keine Übereinstimmung der Eingangssignale vorliegt, z.B. durch Drahtbruch auf einer Geberleitung, wird das interne Signal auf "0" gesetzt. Diese besondere Art der Signalführung erreicht PLd/SIL2 und ermöglicht hohe Verfügbarkeit sowie Fehleraufdeckung.

SAND Ausgangssignal Bedingungen ● Das Ausgangssignal wird aktiv, wenn alle Eingänge gleichzeitig innerhalb der

eingestellten Diskrepanz-Zeit aktiviert werden.

● Das Ausgangssignal wird sofort inaktiv sobald ein Eingangssignal inaktiv wird.

● Das Ausgangssignal kann nur wieder aktiv werden, wenn alle Eingangssignale einmal inaktiv waren.

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SAND Zustandsautomat

Zustände

I_ILLEGAL_STATE I_LOW_HIGH I_HIGH_LOW I_ON_DISC_TIMEOUT I_OFF_DISC_TIMEO

UT Ausgang

S_FAULT S_FAULT S_INACTIVE S_FAULT - - Q_SF S_INACTIVE S_ON_DISC_TIME S_INACTIVE S_ACTIVE - - Q_LOW S_ACTIVE S_OFF_DISC_TIME S_INACTIVE S_ACTIVE - - Q_HIGH S_ON_DISC_TIME S_ON_DISC_TIME S_INACTIVE S_ACTIVE S_FAULT - Q_LOW S_OFF_DISC_TIME S_OFF_DISC_TIME S_INACTIVE S_ACTIVE - S_FAULT Q_HIGH

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

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S_FAULT

Entsprechend der Signallogik wird ein Fehlerhafter Zustand der Eingangssignale durch einen SF – Fehlerausgang signalisiert. Die Fehlerausgänge von SAND0 und SAND1 sind Bestandteil des Prozessabbildsignals SDINFAULT.

Stellvertretender Wert (Ersatzwert)

Die Festlegung der Ausgangswerte im Fehlerfall (S_FAULT) erfolgt über den Parameter p4630 „SIn_Subst_CFG“. Dabei steht je ein Bit für den Ersatzwert des entsprechenden SAND FBLOCKs.

Ausgangswerte

Die nicht invertierten Ausgangssignale Q16 und Q18 der SAND F-Blöcke sind Bestandteil des Prozessabbildsignals SDIN, siehe TZW2 - Technologie-Zustandswort-2 (Seite 185).

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 83

Frequenzanalyseblöcke Über die Frequenzblöcke "FRQ" kann ein Eingangssignal auf bestimmte Frequenzen und Tastgrade analysiert werden. Es stehen zwei gleiche Frequenzanalyseblöcke zur Verfügung, die jeweils Frequenzen von 1Hz und 0,5Hz mit einem Tastverhältnis von 20% erkennen können.

In der folgenden Abbildung sind die Erkennungskriterien und die gültigen Toleranzen im Detail beschrieben.

① Eingangssignal ② Ausgangssignal ③ Nach 3 erkannten Signalperioden, nach der 4. Flanke, wechselt das Ausgangssignal • Es wird eine Eingangstoleranz von (±)40ms angenommen.

• Tastverhältnis (Duty-Cycle): 20% (17 bis 23%)

• Bei 1Hz Frequenzerkennung: – T = 1000ms (±2 %) – ton = 200ms – toff = 800ms – Puls / Pulsverhältnis V = 25%

• Bei 0,5Hz Frequenzerkennung: – T = 2000ms (±2 %) – ton = 400ms – toff = 1600ms – Puls / Pulsverhältnis V = 25%

Bild 5-6 Frequenzbasierte Eingangssignalerkennung

Die Ausgänge Q27 bzw. Q29 werden aktiv, wenn der Analysealgorithmus im Eingangssignal die ausgewählte Frequenz mit 20% Tastverhältnis erkannt hat.

Parameter p4610 wird zur Auswahl der Eingangsfrequenz von FBLOCK FRQ0 verwendet.

Parameter p4611 wird zur Auswahl der Eingangsfrequenz von FBLOCK FRQ1 verwendet.

Die maximale Reaktionszeit am Ausgang, also die Zeit, nach der das System einen Fehler oder eine Abweichung in der Eingangssignalfrequenz feststellen kann, entspricht der Periodendauer der zu erkennenden Frequenz. Bei einer Frequenz von 1Hz ergibt sich demnach eine maximale Reaktionszeit von 1s und bei 0,5Hz ergibt sich eine maximale Reaktionszeit von 2s.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S 84 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

SF - Sammelfehler

Wir über den Zeitraum einer Signalperiode kein Flankenwechsel erkannt, wird der SF aktiv. Die Fehlerausgänge SF von FRQ0 und FRQ1 sind Bestandteil des Prozessabbildsignals SFINFAULT.

Stellvertretender Wert (Ersatzwert)

Die Festlegung der Ausgangswerte im Fehlerfall (SF) erfolgt über den Parameter p4630 „SIn_Subst_CFG“. Dabei steht je ein Bit für den Ersatzwert des entsprechenden FBLOCK, siehe Parameter (Seite 134).

Ausgangswerte

Die nicht invertierten Ausgangssignale Q27 und Q29 der FRQ F-Blöcke sind Bestandteil des Prozessabbildsignals SFIN.

Systemwarnung – SF „illegales Signal“ Die Sicherheitsblöcke haben zur Signalisierung von ungültigen Eingangssignalen einen Fehlerausgang SF. Die Fehlerzustände der Frequenzanalyseblöcke und der Diskrepanzanalyseblöcke werden im Prozessabbild über die Signale SFINFAULT bzw. SDINFAULT gemeldet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit diese Fehlerzustände in die Betriebszustandsanzeige aufzunehmen.

Die Ausgabe der Systemwarnung a – „SF illegales Signal“ wird über den Parameter p4630 „SIn_Subst_CFG“ gesteuert, wobei die Fehlerausgabe über die Betriebszustandsanzeige bei Bit x=1 aktiviert bzw. bei Bit x=0 deaktiviert ist.

Parameter p4630 „SIn_Subst_CFG“:

● Bit 8 = SF – Fehlerausgabe von SAND0

● Bit 9 = SF – Fehlerausgabe von SAND1

● Bit 10 = SF – Fehlerausgabe von FRQ0

● Bit 11 = SF – Fehlerausgabe von FRQ1

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 85

5.2.17.7 Spezielle Funktionsblöcke

Tabelle 5- 17 Übersicht Q-Nummern spezielle Funktionsblöcke

Q-Nummer Bedeutung Q31 Logischer Q-Ausgang von Systemsperre Q32 Logischer Q-Ausgang von Notentriegelungsmechanismus Q34 Logischer Q-Ausgang von UNLOCK0 Q35 Logischer Q-Ausgang von UNLOCK1

Systemsperre Die Systemsperre wird verwendet zum Ein- und Ausschalten der Lokal- und Remotesteuerung. Beim Aktivieren der Systemsperre wird die Ansteuerung des Motors unterdrückt und das System ist freilaufend. Dieses Verhalten wird mit dem Parameter p20030 einstellt (Werkseinstellung ist „Spezial Stopp“). Die Betriebszustandsanzeige zeigt die Warnung „N“ an, wenn die Systemsperre aktiv ist. Zusätzlich erzwingt die Systemsperre die „AUS3“-Bedingung der Ablaufsteuerung. Die Ablaufsteuerung wechselt in den Zustand „S1: SWITCH_ON_DISABLED“ (Einschaltsperre).

Die Standardkonfiguration (Werkseinstellung) für die Systemsperre siehe Beispielverknüpfung „Systemsperre“. Das SAND0 hat keinen Ersatzwert eingestellt.

Digitaler Ein-gang

SAND0 SafeEN

SAND0 - SF SafeEN fault

OFF3

(Ablaufsteue-rung)

Motor

DIN4

DIN3

0 0 Illegaler Zustand 1 1 Störung → System freilau-fend

0 1 0 0 1 System freilaufend 1 0 1

(Vorbedingung beachten!)

0 0 Abhängig von der Ablauf-steuerung und dem Öff-nen-Signal am digitalen

Eingang. 1 1 Illegaler Zustand 1 1 Störung → System freilau-

fend

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S 86 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Notentriegelungsmechanismus (ERM)

Digitaler Ein-gang

SAND0

SafeERM

SAND1 - SF

SafeERM fault

OFF3

(Ablaufsteue-rung)

Motor

DIN0

DIN1

0 0 Illegaler Zustand 1 1 Störung → System freilau-fend

0 1 0 0 1 System freilaufend 1 0 1

(Vorbedingung beachten!)

0 0 Abhängig von der Ablauf-steuerung und dem Öff-nen-Signal am digitalen

Eingang. 1 1 Illegaler Zustand 1 1 Störung → System freilau-

fend

Der FBLOCK zum Notentriegelungsmechanismus wird verwendet um das Steuergerät in sog. ERM-Modus zu bringen. Im ERM-Modus werden alle Fahrbefehle (local und remote) unterdrückt, die Tür bzw. der Motor wird in diesem Modus freilaufend bzw. das Verhalten kann über den Parameter p20023 eingestellt werden (Werkseinstellung ist „spezial-Stopp“). Die Deaktivierung des ERM-Modus ist mit einer Ausschaltverzögerung verknüpft, d.h. nach Deaktivierung bleibt der ERM-Modus noch für eine parametrierbare Zeit aktiv (Parameter p4616, Werkseinstellung 10s). Die Betriebszustandsanzeige zeigt den Anzeige-Code „A“ (Warnung) an während der ERM-Modus aktiv ist. Der ERM-Modus erzwingt die AUS3-Bedingung, d.h. das Steuergerät wechselt in den Zustand „S1: SWITCH_ON_DISABLED“.

Die Standardkonfiguration (Werkseinstellung) für den ERM-Modus siehe Beispielverknüpfung „Notentriegelungsmechanismus“. Der sog. Ersatzwert zum SAND1 ist 1 (p4630 Bit 1).

Entriegelung Die Signale UNLOCK0 und UNLOCK1 des Entriegelungssystems, siehe Kapitel Entriegelung (Seite 34), können über die FBLOCK Logik dynamisch verknüpft werden.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 87

5.2.18 Lokal-/Masterbetrieb Grundsätzlich signalisiert der Slave über das ZSW1 (Bit 9 = 1 "Führung gefordert"), dass das Master- / SPS-System die Führung übernehmen soll. Signalisiert die SPS über das STW1 (Bit 10 = 1 "Führung vom Automatisierungsgerät"), dass es die Führung übernimmt, gelten die Prozessdaten als gültig und müssen entsprechend verarbeitet werden. Siehe dazu Bild Zustandsgraph Ablaufsteuerung im Kapitel Ablaufsteuerung (Seite 30).

Übernimmt die SPS nicht die Führung (Bit 10 = 0 "keine Führung") oder fordert der Slave (ZSW1 Bit 9 = 0 "Betrieb vor Ort") keine Führung an, werden die Prozessdaten verworfen und die Ablaufsteuerung ist fest im Zustand "S1:Z_Einschaltsperre" (Siehe dazu Bild Zustandsgraph Ablaufsteuerung im Kapitel Ablaufsteuerung (Seite 30))

Unter folgenden Bedingungen schaltet die Steuerung automatisch aus Sicherheitsgründen auf den Lokalbetrieb:

● Servicetaster S402 (Open), S403 (Close) oder S401 (Learn run) betätigt

● Es steht ein externer Fahrbefehl über das Service-Interface an (X8, Anschluss für Service Tool und USB-Adapter)

● Das lokale Inbetriebnahme-Terminal-Modul (H1, Terminal Modul mit S1 bis S4, Bedientasten für Terminalmodul) ist durch Verwendung der Bedientasten in einem sicherheitsrelevanten Zustand

Hinweis Geschützter Bereich

Einige Bereiche der Navigation sind als sicherheitsrelevant eingestuft. Dazu zählen unter anderem alle Bereiche, die die Bearbeitung der Fahrkurvenparameter betreffen. Erst beim Verlassen der geschützten Bereiche wird der Lokalbetrieb beendet und die Führung durch die SPS wieder gefordert.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S 88 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.2.19 Fahrbefehlsdiskrepanz „Öffnen“ Das Steuergerät überwacht die Kommandogabe beim Fahrbefehl Öffnen (local-DCMD). Liegt neben dem Fahrbefehl local-DCMD = „öffnen“ nicht innerhalb der über den Parameter p1211 konfigurierbaren Zeit auch der Fahrbefehl remote-DCMD = „öffnen“ an, wird eine Fahrbefehlsdiskrepanz erkannt. Diese Diskrepanz wird mit dem „Command discrepancy“ Bit im Zustandswort ZSW1 (Bit 10) der Prozessdaten signalisiert.

Ein Remote-DCMD ist nur im Zustand „S4: OPERATING“ der Ablaufsteuerung gültig. Daraus ergeben sich folgende Bedingungen für eine Fahrbefehlsdiskrepanz:

● Ablaufsteuerung im Zustand „S4: OPERATING“

● Fahrbefehl local-DCMD = „öffnen“

Konfiguration

Die Fahrbefehlsdiskrepanz „öffnen“ hat eine über den Parameter p1211 konfigurierbare Auslöseverzögerungszeit. Die Überwachung kann durch Setzen der Verzögerungszeit auf p1211=0 deaktiviert werden.

Reaktion

Wenn eine Fahrbefehlsdiskrepanz erkannt wurde, schließt die Tür automatisch unter folgenden Bedingungen:

● Systemsperre inaktiv

● Notentriegelungsmechanismus inaktiv

● Lernfahrt inaktiv

● Ablaufsteuerung im Zustand „S4: OPERATING“

● Local-DCMD = „öffnen“

● Remote-DCMD = „schließen“ oder „Kein Fahrbefehl / Deenergized“

● Tür befindet sich nicht in der geschlossen Position

5.2.20 Dauermoment Das Dauermoment dient im Wesentlichen der Vermeidung von ungewollten Türbewegungen.

Das Steuergerät wechselt automatisch auf ein Dauermoment gegen die entsprechende Endposition der Tür in Öffnungs- oder Schließrichtung, wenn der Fahrbefehl Öffnen bzw. Schließen anliegt und die Tür sich in der entsprechenden Endposition befindet.

Das Dauermoment für die Endposition in Öffnungsrichtung kann über den Parameter p3679 und das Dauermoment für die Endposition in Schließrichtung über den Parameter p3680 konfiguriert werden.

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Steuergerät 5.2 Antriebsfunktionen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 89

5.2.21 Oszillationsschutz Der Oszillationsschutz verhindert eine permanente Endanschlag-Oszillation der Tür.

Endposition "geöffnet" Wird das System bei anliegendem Fahrauftrag öffnen ca. zwei Zentimeter aus der Endposition gedrückt, erkennt die Steuerung das Verlassen der geöffnet Position und versucht mit eingestellter statischer Öffnungskraft (p3682 „Static opening force“) in den Endanschlag zurück zu fahren. Nach Erreichen des Endanschlages wird der Antrieb mit dem eigestellten Dauermoment (p3679 „Continuous torque (power) OPEN“) bestromt. Das beschriebene Verhalten darf sich fünfmal wiederholen (Oszillation). Nach der fünften Wiederholung wird die Oszillation durch eine Pausenzeit unterbrochen. Während dieser Zeit ist das eingestellte Dauermoment (p3679 „Continuous torque (power) OPEN“) wirksam. Nach Ablauf der Pausenzeit reagiert das System wieder auf entsprechende Oszillationen. Die Dauer der Pausenzeit liegt zwischen 10 s bis 30 s und hängt direkt von der Systemlast ab, siehe Überlastschutz und Systemlast (Seite 61).

Endposition "geschlossen" Wird das System bei anliegendem Fahrauftrag schließen 50mm aus der Endposition gedrückt, erkennt die Steuerung das Verlassen der geschlossen Position und versucht mit eingestellter statischer Schwertkraft (p3684 „Static cutter force CLOSE“) in den Endanschlag zurück zu fahren. Nach Erreichen des Endanschlages wird der Antrieb mit dem eigestellten Schwertandruckmoment (p3681 „Cutter press-on torque“) bestromt. Nach 2s wird das Schwertandruckmoment auf das eigestellte Dauermoment p3680 „Continuous torque (power) CLOSE“ begrenzt. Das beschriebene Verhalten darf sich fünfmal wiederholen (Oszillation). Nach der fünften Wiederholung wird die Oszillation durch eine Pausenzeit unterbrochen. Während dieser Zeit ist das eingestellte Dauermoment (p3680 „Continuous torque (power) CLOSE“) wirksam. Nach Ablauf der Pausenzeit reagiert das System wieder auf entsprechende Oszillationen. Die Dauer der Pausenzeit liegt zwischen 10 s bis 30 s und hängt direkt von der Systemlast ab, siehe Überlastschutz und Systemlast (Seite 61).

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Steuergerät 5.3 Sicherheitskonzept

ATE530S/ATE531S 90 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.3 Sicherheitskonzept Die SIDOOR Steuerung ATE530S / ATE531S verfügt über ein umfassendes Sicherheitspaket. Die Sicherheitsfunktionen erfüllen die Anforderungen nach EN 62061 für den Einsatz bis einschließlich SIL 2 (Safety Integrity Level) sowie nach DIN EN ISO 13849-1 Cat 2 PL d (Performance Level). Damit lassen sich die wesentlichen Anforderungen zur funktionalen Sicherheit einfach und wirtschaftlich umsetzen.

Zum Umfang der Sicherheitsfunktionen gehören:

● sicheres Stillsetzen

● sichere Kraftabgabe

● sichere Geschwindigkeitseinhaltung

● sichere Überwachung der Rotorposition

● sicheres Einlesen von digitalen Steuersignalen

Das Sicherheitskonzept der Steuerung ist in das Diagnose und Fehlermanagementsystem integriert. Darüber ist unter anderem die Fehlersignalisierung, -Priorisierung sowie die – Reaktion eindeutig definiert.

5.3.1 Systemabsicherung - Selbsttests Eine Ausführung der genannten sicherheitsrelevanten Funktionen ist nur dann möglich, wenn die Steuerung automatische Selbsttests durchführt um mögliche Ausführungsfehler zu erkennen, aufzudecken und entsprechend darauf zu reagieren. Gemäß EN 62061 kommt im vorliegenden Fall der „Safety Integrity Level 2“ zur Anwendung. Die folgenden zyklischen Selbsttests werden automatisch vom SIDOOR System ausgeführt:

● RAM Funktionstest

● Systemspeicher wird CRC basierende auf Konsistenz überprüft

● Befehlssatzprüfung der CPU

● Interrupt-Vektor-Tabellen-Prüfung

● Doppelt Prüfsummen-basierende Parameterspeicherüberwachung

● Programmablaufüberwachung – Software-Watchdog

Zusätzlich zum Software-Watchdog wird der allgemeine Betrieb des Systems durch einen Hardware-Watchdog überwacht.

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Steuergerät 5.3 Sicherheitskonzept

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 91

5.3.2 Sichere Kraftabgabe Die vom Anwender konfigurierten Maximalkräfte sind Sicherheitstechnisch immer einzuhalten. Durch die sichere Kraftabgabe des SIDOOR Systems ist gewährleistet, dass sich das vom Motor abgegebenen Moment im Fehlerfall nicht erhöht. Unbeabsichtigte Erhöhungen des Moments werden erkannt und führen zu einer definierten Fehlerreaktion.

Bei den verwendeten EC-Motoren (Permanent-Magnet-Synchron-Motor) ist die abgegebene Kraft proportional zum Motorstrom. Die Kraft an der Vorderkante der Tür wird mittels eines Riemenrad auf der Motorachse erzeugt.

Die sicherheitsrelevanten Strommesseinheiten werden vor jeder Fahrt automatisch auf Funktionsfähigkeit geprüft. Während der Fahrt wird jeder der 3 Phasenströme einzeln gemessen und Stromsumme überwacht. Aufgrund der Messung aller 3 Phasenströme ergibt sich eine Redundanz, die die Fehleraufdeckung ermöglicht.

Zusätzlich werden folgende Fehlereinflüsse auf die Momenten-Entwicklung funktional vom SIDOOR System berücksichtigt:

● Änderungen der Polpaarzahlzahl des Motors

● Änderung des verketten Rotorflusses

● Änderungen der Induktivitäten

● Änderungen der Ströme

● Fehler in der Rotorposition

Weitere Informationen zur Soll-Kraft und Kraft-Überwachung sind dem Kapitel Kraft- und Energiebegrenzung zu entnehmen.

5.3.3 Sichere Rotorposition Die Notwendige Grundlage für die Bestimmung des abgegeben Motormomentes und damit für eine sichere Kraftabgabe ist die fehlersichere Rotorpositionsbestimmung. Die exakte Bestimmung der Rotorposition wird vom SIDOOR System durch folgende Überwachung sichergestellt:

● Vergleich der realen Drehzahl mit einer über das Grundwellenmodell des EC-Motors berechneten Drehzahl

● Regelmäßiger Austausch von Synchronisationstelegrammen mit dem Drehimpulsgeber

● Algorithmus der für häufige Zustandsübergänge auf Drehgeberschnittstelle sorgt

Bei Kurzschluss oder Unterbrechung erkennt die Leitungsüberwachung eine Störung, signalisiert einen Fehler und leitet eine Notbremsung ein (Kurzschlusserkennung 30ms).

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Steuergerät 5.3 Sicherheitskonzept

ATE530S/ATE531S 92 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.3.4 Sichere Geschwindigkeitseinhaltung Da es sich bei den verwendeten EC-Motoren um Permanent-Magnet-Synchron-Motoren handelt, ergibt sich der systematische Vorteil, dass sich der Rotor immer automatisch auf das im Stator umlaufende Feld synchronisiert, da nur die korrekte Lage zwischen beiden das optimale Moment erzeugt. Daraus ergibt sich, dass Geschwindigkeit und Position immer fest gekoppelt sind. Aufgrund der festen Kopplung von Geschwindigkeit und Position können Fehler im Geschwindigkeitssignal nur dann auftreten, wenn es zu Abweichungen bei der Zeitmessung kommt.

Daher ist die Zeitbasis der SIDOOR Steuerung redundant ausgelegt. Neben der quarzerzeugten Taktfrequenz des Prozessors wird ein zweiter unabhängiger Quarzoszillator zur Fehleraufdeckung eingesetzt. Das Drehzahlsignal des Encoders wird außerdem funktional über ein mathematisches Modell des EC-Motor überwacht. Damit lassen sich ebenfalls Winkel- und Drehzahlfehler erkennen.

Um systematische Mitkopplungsschleifen zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren wird vom SIDOOR System, anhand der Motorsignale über ein mathematisches Modell berechnet, das dynamisch eine untere und obere Grenzgeschwindigkeit liefert. Die reale Geschwindigkeit muss innerhalb dieses berechneten Geschwindigkeitsbereichs liegen. Veränderungen der Motorparameter-/Komponenten und insbesondere der Rotorposition führen zu entsprechenden Abweichungen des mathematischen Modells und werden somit aufgedeckt.

Weitere Informationen zur Soll-Geschwindigkeit und Geschwindigkeits-Überwachung sind dem Kapitel Kraft- und Energiebegrenzung zu entnehmen.

5.3.5 Sicheres Stillsetzen Das SIDOOR System verfügt über einen zyklisch getesteten und überwachten zweiten Abschaltweg um die Motorendstufe hochohmig zu schalten (Antrieb ist in diesem Zustand frei laufend). Damit kann das sicherheits-gerichtete Abschalten des Motors gewährleistet werden. Dazu kommen die zwei folgenden kombinierten Schutzmechanismen zum Einsatz:

● TTL Jeder Befehl an die interne Motorsteuerung ist mit einem TTL-Wert versehen (TTL: Time To Live) und muss daher regelmäßig von der Anwendung erneuert werden. Erfolgt dies nicht wird kein Alive-Signal mehr ausgegeben wird.

● Alive-Signal Bleibt das Alive-Signal aus, wird automatisch über die SIDOOR Hardwarelogik die Motorendstufe hochohmig geschaltet → zweiter Abschaltweg.

Die fehlerfreie Funktion des Alive-Signals wird vor jeder Fahrt automatisch vom SIDOOR System getestet.

Nach EN ISO 13850:2008 bzw. EN 60204-1entspricht das System der Stopp-Kategorie 0 (ungesteuertes Stillsetzen durch sofortige Abschaltung der Energie zum Motor).

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Steuergerät 5.3 Sicherheitskonzept

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 93

5.3.6 Notbremsung / Emergency-Stopp Die Notbremsung ist eine spezielle Bremsfunktion, die eingesetzt wird um den Antrieb auch bei Versagen eines Sensors (Strom-, Spannungs- oder Rotorpositionssensor) sicher zeitgesteuert abzubremsen. Dabei wird die Energie des Systems innerhalb einer definierten Zeit über die Gegen-EMK des Motors reduziert. Dazu wird ein entsprechend ansteigendes PWM Signal (Kurzschluss) über den Motorphasen erzeugt.

5.3.7 Blockierungserkennung Die Blockierungserkennung des SIDOOR Systems setzt sich aus einer Kraft- und Stoppblockierungserkennung zusammen. Beide Verfahren basieren im Wesentlichen auf der Auswertung des Ist-Geschwindigkeitssignal, siehe Kapitel Blockierungserkennung und -Verhalten (Seite 51). Demnach ist die Erkennung einer Blockierung über die genannten Methoden eine funktionale Ableitung aus den Sicherheitsfunktionen „sichere Kraftabgabe“, „sichere Geschwindigkeitseinhaltung“ und „sichere Überwachung der Rotorposition“.

5.3.8 Sicheres Einlesen von digitalen Steuersignalen Das SIDOOR Steuergerät verfügt über 5 digitale Eingänge. Es können für Input 2, 3, 4 sowie für Input 1 und Input 0 jeweils getrennte Bezugspotentiale über die externe Beschaltung festgelegt werden. Die Eingangssignale sind mit internen Pullups versehen und es befinden sich keine Schwingungsfähigen Bauelemente zwischen den Eingangsklemmen und Prozessor.

Das SIDOOR System stellt 2 Varianten zur Realisierung fehlersicherer Eingänge zur Verfügung. Damit können sicherheits-gerichtete Signale zur SIDOOR Steuerung übertragen werden:

● Redundante antivalente Signallogik

● Frequenzbasiertes Signallogik

Diese besonderen Arten der Signalführung ermöglichen, entsprechend Pld (DIN EN ISO 13849-1 Cat 2) bzw. SIL 2 (EN 62061) in Verbindung mit der FBLOCK Logik, ein sicheres Stillsetzten des Motors (Not-Halt der Stopp-Kategorie 0 gemäß EN ISO 13850:2008) und bieten hohe Verfügbarkeit sowie Fehleraufdeckung.

Das Sicherheitskonzept für digitale Signalführung wird über das FBLOCK System realisiert. Die konfigurierbare FBLOCK Logik stellt eine flexible Matrix zur Verknüpfung von Eingangssignalen und Fahraufträgen bereit. Die Verknüpfungsdaten der FBLOCK Logik werden im remanenten Parameterspeicher des SIDOOR Systems gespeichert. Über doppelte Prüfsummen wird die Konsistenz dieses Speichers, zyklisch überprüft und damit sichergestellt.

Abgrenzung

Gegen Anwender bedingte Projektierungsfehler, bietet das FBLOCK System nur begrenzten Schutz (Einhaltung aller im System definierten Grenzen ist sichergestellt).

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Steuergerät 5.3 Sicherheitskonzept

ATE530S/ATE531S 94 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Redundante antivalente Signallogik

Bei einer 1oo2 (2v2-Auswertung) wird der Geber auf zwei verschiedenen zueinander antivalenten Kanälen geführt und daher 2-mal von der Steuerung ausgewertet. Die Diskrepanz-Analyse wird zwischen den beiden Kanälen der 1oo2 (2v2)-Auswertung vom SIDOOR System durchgeführt.

Folgende Abbildungen zeigen Beispielhaft eine 2-kanalig antivalente Verdrahtung eines Gebers (antivalent).

Die interne Auswerteeinheit „SAND“ FBLOCK verhindert gemäß ISO 13850 einen ungewollten Wiederanlauf z.B. nach Abschalten des Systems oder Wechsel der Betriebsart.

Frequenzbasiertes Signallogik

Neben einer 1oo2 (2v2-Auswertung) mit antivalenten Kanälen kann ein frequenzbasiertes System zur Realisierung fehlersicherer Eingänge verwendet werden. Dazu stehen über das FBLOCK System Frequenzanalyseblöcke zur Verfügung, die mit einem beliebigen Eingangskanal verknüpft werden können, siehe Kapitel FBLOCK - Freie Funktionsblöcke (Seite 73).

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Steuergerät 5.3 Sicherheitskonzept

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 95

5.3.9 Kennzahlen Sicherheitsfunktionen Gebrauchsdauer für den SIDOOR Steuergerät:

● (Mission Time) 20 Jahre

Mindest-Testintervalle der antivalenten sicheren digitalen Eingangssignale:

● T1 (ERM-Function) 20 Jahre

● T1 (ENABLE-Function) 24 Stunden

PFHD mittlere Wahrscheinlichkeit eines gefahrbringenden Ausfalls pro Stunde (Probability of dangerous Failure per Hour PFHD):

● Sicheres Stillsetzten (Safe Torque Off, Hardwired ERM- and ENABLE-Funktion): PFHD <2*10-7

● Kraftbegrenzung (Force-Limitation): PFHD < 2,5*10-7

● Geschwindigkeits-/Energiebegrenzung (Speed-/Energy-Limitation): PFHD < 2*10-7

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Steuergerät 5.4 Montage

ATE530S/ATE531S 96 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.4 Montage

Voraussetzung Der Montageort muss folgende Voraussetzungen erfüllen:

● Mindestabstand zu umgebenden Teilen 1cm

● Ebene Montagefläche

● Maximalabstand zur Stromversorgung aufgrund der Kabellänge:

– SIDOOR Transformer

● Maximalabstand zum Motor aufgrund der Kabellänge:

– SIDOOR MED280: 1,5m

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Steuergerät 5.4 Montage

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 97

Montage Zur Montage des Steuergeräts gehen Sie wie folgt vor:

Hinweis

Verschrauben Sie das Steuergerät SIDOOR ATE531S thermisch leitend an einer metallischen Montagefläche oder verwenden Sie die Hutschienenmontage. Anderenfalls beträgt die maximal zulässige Betriebstemperatur 40 °C.

Arbeitsschritte Bild 1. Bohren Sie die Bohrungen für die Schrauben entspre-

chend der Maßzeichnung vor.

2. Schrauben Sie das Steuergerät mit 4 Schrauben (M6x10) fest.

Montage auf Hutschiene Für die Montage des SIDOOR Steuergeräts auf einer Hutschiene benötigen Sie die SIDOOR Hutschienenbefestigung.

Die SIDOOR Hutschienenbefestigung kann auf zwei verschiedene Arten an dem Steuergerät montiert werden. Damit ist sowohl die vertikale als auch die horizontale Montage des Steuergeräts auf einer Hutschiene möglich.

ACHTUNG

Sachschaden

Die maximale Einschraubtiefe für die Schrauben zur Befestigung der SIDOOR Hutschienenbefestigung auf dem Steuergerät beträgt 2,5 mm. Der Einsatz längerer Schrauben kann zur Beschädigung des Steuergeräts führen.

Verwenden Sie deshalb für die Montage der SIDOOR Hutschienenbefestigung ausschließlich die mitgelieferten Befestigungsschrauben.

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Steuergerät 5.4 Montage

ATE530S/ATE531S 98 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Gehen Sie bei der Montage der Hutschienenbefestigung wie folgt vor: Arbeitsschritte Bild 1. Wählen Sie die Ausrichtung (vertikal, horizontal) für die

Montage des Steuergeräts auf der Hutschiene. Vertikal

Horizontal

2. Schrauben Sie die SIDOOR Hutschienenbefestigung mit 2 Schrauben (M4x6) am Steuergerät fest. Verwen-den Sie dafür die vorgebohrten Löcher am Steuergerät.

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Steuergerät 5.5 Anschlussklemmen und Schnittstellen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 99

5.5 Anschlussklemmen und Schnittstellen

5.5.1 Verdrahtungshinweise

Tabelle 5- 18 Eigenschaften Steckplätze und Schnittstellen

Steckplatz Name maximale Kabellänge

Typ

X3 Stromversorgung <30m nicht geschirmt, Versorgung X4 24V Spannungsausgang <30m nicht geschirmt, Versorgung X5 digitaler Eingang <30m nicht geschirmt, asymmetrische Datenleitung X6 digitale Eingänge >30m nicht geschirmt, asymmetrische Datenleitung X8 Serviceschnittstelle <2m geschirmte, symmetrische und asymmetrische

Datenleitung X100 digitale Ausgänge >30m nicht geschirmt, asymmetrische Datenleitung X1000 PROFINET Schnittstelle <100m geschirmte, symmetrische Datenleitung

Tabelle 5- 19 Eigenschaften Steckplätze und Schnittstellen

Steckplatz X3 X4 X5 X6 X100 X1000 Port1, 2 Stecker WAGO

721-103/026-045

PHOENIX 1792757

PHOENIX 1792249

PHOENIX 1792799

PHOENIX 1803594

SIEMENS GK1901-1BB11-2AB0

SZS 0,6x3,5 SZS 0,6x3,5 SZS 0,6x3,5 SZS 0,6x3,5 SZS 0,4x2,5 SIEMENS 6GK1901-1GA00

1x1,5 - 2,5mm2 1x0,2 - 2,5mm2 1x0,2 - 2,5mm2 1x0,2 - 2,5mm2 1x0,14 - 1,5mm2

SIEMENS 6XV1878-2A

1x1,5 - 2,5mm2 1x0,2 - 2,5mm2 1x0,2 - 2,5mm2 1x0,2 - 2,5mm2 1x0,14 - 1,5mm2

AWG 15 - 12 30 - 12 30 - 12 30 - 12 30 - 14 - Nm – 0,5 - 0,6 0,5 - 0,6 0,5 - 0,6 0,22 - 0,25 -

8 - 9mm 7mm 7mm 7mm 7mm -

L < 30m L < 30m L < 30m - - L < 100m

Siehe auch Spannungsausgang (Seite 101)

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Steuergerät 5.5 Anschlussklemmen und Schnittstellen

ATE530S/ATE531S 100 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.5.2 Digitale Eingangssignale

Steckplatz X5/X6 An den Steckplätzen X5 und X6 befinden sich 5 digitale Eingänge. Diese werden über das FBLOCK System (frei Funktionsblöcke) projektiert. Damit können individuelle logische Verknüpfungen realisiert, sowie Antriebs- und Spezialfunktionen angesprochen werden. Nachfolgende Tabelle beschreibt die Werksseitige funktionale Belegung der digitalen Eingänge:

Tabelle 5- 20 Übersicht Eingangssignale am Steckplatz X5/X6

Steckplatz Eingang FBLOCK-Verknüpfung Werkseinstellung X5 Input 0 / DIN0 ERM (FBLOCK – Notfallentriegelungsmechanis-

mus) X6 Input 1 / DIN1 /ERM (FBLOCK – Notfallentriegelungsmechanis-

mus) Input 2 / DIN2 OPEN (FBLOCK – Öffnen/Schließen) Input 3 / DIN3 /ENABLE (FBLOCK – Systemsperre) Input 4 / DIN4 ENABLE (FBLOCK – Systemsperre)

Anschlussschaltbilder digitale Eingangssignale X4 darf nicht an fremdes Spannungspotential gelegt werden.

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Steuergerät 5.5 Anschlussklemmen und Schnittstellen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 101

5.5.3 Digitale Ausgangssignale

Steckplatz X100 Am Steckplatz X100 befinden sich 2 Relaisausgänge. Diese werden über das FBLOCK System (frei Funktionsblöcke) projektiert. Es können je nach Anwendung verschiedene Statussignale der Steuerung ausgegeben werden. Nachfolgende Tabelle beschreibt die Werksseitige funktionale Belegung der digitalen Ausgänge:

Tabelle 5- 21 Übersicht Ausgangssignale am Steckplatz X100

Steckplatz Ausgang Werkseinstellung FBLOCK-Verknüpfung X100.1 X100.2

Output 1 / DQ1 UNLOCK0 siehe Kapitel Entriegelung (Seite 34).

X100.3 X100.4

Output 0 / DQ0 UNLOCK1

5.5.4 Spannungsausgang

Hinweis

Der 24 V-Ausgang (X4) ist eine Steuerspannung zur Versorgung der Steuereingänge.

Verwenden Sie geschirmte Leitungen mit bauseitig aufgelegtem Schirm, wenn der Ausgang innerhalb des Türsystems im Sinne der DIN EN 12015 als Versorgungsausgang gemäß Kapitel 6.3 verwendet wird und die Kabellänge 2 m überschreitet.

Steckplatz X4 Funktion DC-AUSGANG 24 V ±10 %, max. 400 mA

Siehe auch Digitale Eingangssignale (Seite 100)

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Steuergerät 5.5 Anschlussklemmen und Schnittstellen

ATE530S/ATE531S 102 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.5.5 Motorstecker

Aderbelegung des Motorsteckers

Bild 5-7 Aderbelegung des Motorstecker

Tabelle 5- 22 Motorstecker (Steckplatz X7)

Klemme Signal Beschreibung Kabelfarbe 1 VCC (+5 V) Spannungsversorgung für Encoder Weiß, Nr. 1 2 CH A Kanal A Weiß, Nr. 2 3 CH B Kanal B Weiß, Nr. 3 4 GND Masse 5 V Spannungsversorgung Weiß, Nr. 4 5 MOT_W Phase W Schwarz, Nr. 5 6 FE Funktionserde (Functional Grounding) Schwarz, Nr. 6 7 MOT_V Phase V Schwarz, Nr. 7 8 MOT_U Phase U Schwarz, Nr. 8

Eine Übersicht der Steckplätze am Steuergerät finden Sie im Kapitel Beschreibung (Seite 28).

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Steuergerät 5.5 Anschlussklemmen und Schnittstellen

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5.5.5.1 PROFINET Stecker

X1000 Port 1 (MDI-X) / Port 2 (MDI)

Tabelle 5- 23 PROFINET Stecker (Steckplatz X1000)

1 TXP O Ethernet-Transmit-Differenzsignal 2 TXN O 3 RXP I Ethernet-Receive-Differenzsignal 4 TERM Termination 5 TERM 6 RXN I Ethernet-Receive-Differenzsignal 7 TERM Termination 8 TERM

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Steuergerät 5.5 Anschlussklemmen und Schnittstellen

ATE530S/ATE531S 104 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.5.5.2 Isolationsprüfung Die Typprüfungen wurden exemplarisch an Mustergeräten beim Hersteller nach EN 60950-1 für 60s durchgeführt. Eine weitere Prüfung im Feld darf nicht mit diesen Spannungen durchgeführt werden!

Wiederholungsprüfungen dürfen mittels eines geeigneten Prüfgenerators mit langsam (<250V/s) ansteigenden und abfallenden Spannungsrampen in der Anwendung erfolgen. Vor den Tests sind alle Pole der Potentialgruppen miteinander zu verbinden, um Beschädigungen an den Komponenten zu vermeiden.

Tabelle 5- 24 Isolationsprüfung

Prüfspannung: A B C Typprüfung: 1500VAC/2260VDC 1000VAC/1520VDC 500VAC/780VDC Wiederholungsprüfung: Max. 500VDC, für 5s Max. 500VDC, für 5s Max. 500VDC, für 5s Isolationswiderstand: >2MOhm >2MOhm >2MOhm

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 105

5.6 PROFINET-Modul

5.6.1 Übersicht

① Kabelbinder ② X1000 - Port 2 ③ X1000 - Port 1 ④ X100 ⑤ Schutzkappe

Für die Anbindung PROFINET wird das ASIC vom Typ "ERTEC200P" verwendet. Als Übertragungstechnik wird Ethernet verwendet. Das Steuergerät SIDOOR ATE530S/ATE531S unterstützt die Konformitätsklasse C (CC-C).

Alle weiteren SIDOOR PROFINET IO-Device-Funktionalitäten des Steuergeräts SIDOOR ATE530S/ATE531S sind in der GSD-Datei beschrieben.

Aufgabe Mit dem PROFINET-Modul besteht die Möglichkeit, das Steuergerät SIDOOR ATE530S/ATE531S an einen PROFINET-Feldbus anzuschließen.

Schnittstelle Die Kommunikation zwischen der Grundbaugruppe des SIDOOR Steuergerätes und dem PROFINET-Modul erfolgt auf einem internen Bus.

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S 106 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.6.2 LED Signale Auf dem PROFINET-Modul stehen die folgenden fünf Status-LEDs zur Verfügung:

LED Farbe Beschreibung Position H1 Grün Digitalausgang DQ0 (Signal X200.11)

Verknüpft über FBLOCK Logik. Die LED H1 ist eingeschalten, wenn der Ausgang DQ0 aktiv ist.

H2 Grün Digitalausgang DQ1 (Signal X200.9) Verknüpft über FBLOCK Logik. Die LED H2 ist eingeschalten, wenn der Ausgang DQ1 aktiv ist.

H3 Grün Eingehendes gültiges Telegramm (Signal X200.12) Die LED H3 blinkt bei aktiver Kommunikation auf dem SIDOOR internen Bus an.

H1011 Grün Port1: LINK H1012 Orange Port1: ACT H1021 Grün Port2: LINK H1022 Orange Port2: ACT H1300 Grün Power on H1301 Rot "Busfehler" PROFINET-Kommunikation gestört

Die LED H1301 blinkt bei fehlerhafter PROFINET-Kommunikation, siehe Busfehler (Seite 117).

H1302 Rot "Sammelfehler" Interne SIDOOR Kommunikation gestört Die LED H1302 blinkt bei fehlerhafter interner Kommunikati-on, siehe Sammelfehler (Seite 117).

5.6.3 Netzwerkaufbau / Netztopologien Das SIDOOR PROFINET IO-Device unterstützt die Netztopologien Stern, Linien-, Baum- und Ringstrukturen.

Für die Linien- und Ringstruktur hat das IO-Device einen integrierten Switch. Bei der Ringstruktur wird das Redundanz-Verfahren MRP verwendet. Das IO-Device ist hierbei MRP-Client und kann nicht als Redundanz Manager (MRP-Manager) eingesetzt werden. Dieser muss separat im Netzwerkaufbau vorgesehen werden.

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

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5.6.4 GSD-Datei Die charakteristischen Kommunikationsmerkmale des SIDOOR PROFINET IO-Device werden in Form eines elektronischen Gerätedatenblatts (Gerätestammdaten-Datei, GSD-Datei) festgelegt. Die GSD-Datei wurde durch die ComDeC Prüfstelle für PROFINET-Feldgeräte nach DIN EN 61158 und IEC 61784 zertifiziert.

Damit die Kompatibilität zu älteren Projektierungstools gewährleistet wird, wird die GSD-Datei in verschiedenen GSDML Schema-Versionen bereitgestellt:

Tabelle 5- 25 GSD-Dateien

Schema GSD-Datei 2.31 GSDML-V2.31-Siemens-SIDOOR-ATE530S-

20150121.xml 2.3 GSDML-V2.3-Siemens-SIDOOR-ATE530S-

20150121.xml 2.25 GSDML-V2.25-Siemens-SIDOOR-ATE530S-

20150121.xml

Die GSD Dateien sind bezogen auf den Funktionsumfang des Steuergeräts ATE530S/ATE531S gleichwertig.

5.6.5 Zuordnung eines Gerätenamens PROFINET verwendet zur Identifizierung der PROFINET-Geräte, neben der MAC-Adresse und IP-Adresse, zusätzlich einen Gerätenamen (device name). Dieser Gerätename muss im PROFINET-Netzwerk eindeutig sein.

Während der Inbetriebnahme wird jedem PROFINET-Gerät mithilfe des Engineering System ein Gerätename zugewiesen (die sog. Knotentaufe).

Dabei wird über einen IO-Supervisor, mithilfe des DCP (Discovery and Configuration Protocol) der Gerätename in das IO-Device geschrieben. Der Gerätename wird auf dem SIDOOR PROFINET IO-Device remanent gespeichert.

Bei einem Tausch des Geräts muss dieser Vorgang mit dem Ersatzgerät wiederholt werden. Da der Name mit dem normierten DCP vergeben wird, kann dies mit jedem Werkzeug durchgeführt werden (z. B. SIMATIC Manager oder TIA Portal).

Topologie-basierte Taufe

Zusätzlich kann der Gerätename vom IO-Controller auf Basis der Topologie vergeben werden. Voraussetzung dabei ist, dass die Topologie wie geplant aufgebaut ist und alle beteiligten Geräte mindestens die Klasse B (Unterstützung von LLDP und SNMP) erfüllen. Zusätzlich muss sich das neue Gerät auf Werkseinstellung befinden (IP-Adresse = 0.0.0.0 und Gerätename = „“).

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S 108 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.6.6 Zuordnen einer IP-Adresse Für den Ausbau einer Anwendungsbeziehung muss jedes PROFINET-Gerät über eine IP-Adresse verfügen. Um sicherzustellen, dass der Online-Zugang auf das richtige Gerät erfolgt, wird empfohlen, dass jedem PROFINET-Gerät zu Beginn einer Inbetriebnahme, eine IP-Adresse zugewiesen wird. Bei der Projektierung des IO-Systems wird über das Projektierungstool sowohl dem IO-Controller als auch den IO-Devices eine IP-Adresse zugeordnet. Der IO-Controller erhält über die Systemkonfiguration eine IP-Zuordnungsliste. Die IP-Adressen werden bei der Initialisierung der Anwendungsbeziehungen den IO-Devices zugeordnet.

Das SIDOOR PROFINET IO-Device bietet die Möglichkeit, die IP-Adresse vom IO-Controller zuweisen zu lassen. Diese Funktion ist bei vielen Projektierungstools defaultmäßig aktiviert. Hierfür muss natürlich eine PROFINET-Verbindung zwischen IO-Device und IO-Controller bestehen und der Gerätename des IO-Device muss mit dem projektierten Gerätenamen übereinstimmen. Wird diese Funktion verwendet, muss eine Kommunikationsverbindung zum IO-Controller aufgebaut werden, damit das IO-Device eine IP-Adresse zugewiesen bekommt und TCP-Dienste (z. B. Firmwareupdate) verfügbar sind.

Wenn das Gerät zum ersten Mal verwendet wird, hat es die vorkonfigurierte IP-Adresse 192.168.0.1 (Subnetzmaske 255.255.255.0).

Hinweis

Die vorkonfigurierte IP-Adresse wird beim Zurücksetzen auf Werkseinstellung gelöscht und durch 0.0.0.0 ersetzt. Wird die IP-Adresse vom IO-Controller entsprechend der Systemkonfiguration zugewiesen, wird nach der PROFINET-Norm die remanente IP-Adresse gelöscht und durch 0.0.0.0 ersetzt.

5.6.7 Identifizierungsblinken Die Identifikation erfolgt über einen Blinktest. Der Blinktest kann über das Projektierungstool veranlasst werden. Dabei blinken die beiden LINK LEDs H1011 (Port1) und H1021 (Port2) synchron, mit einer Frequenz von 2 Hz.

5.6.8 Auf Werkseinstellungen zurücksetzen Die Funktion "Rücksetzen auf Werkseinstellungen" löscht die zuvor vergebenen Einstellungen und stellt die Standardwerte wieder her.

● IP-Adresse: 0.0.0.0

● Gerätename: (leer)

Zusätzlich werden beim Rücksetzten auf Werkseinstellungen die I&M 1 bis 4 Daten gelöscht.

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 109

5.6.9 MAC-Adressen Das SIDOOR PROFINET IO-Device verwendet in Summe drei MAC-Adressen. Das IO-Device selbst hat eine MAC-Adresse und die beiden Ports (Port1, Port2) haben jeweils eine inkrementierte MAC-Adresse. Siehe dazu das folgende Beispiel: IO-Device: 00-1B-1B-65-AC-61 Port1: 00-1B-1B-65-AC-62 Port2: 00-1B-1B-65-AC-63

5.6.10 Unterstützte PROFINET Funktionalitäten Das SIDOOR PROFINET IO-Device unterstützt die folgenden Funktionalitäten der Konformitätsklassen A, B und C (CC-A, CC-B, CC-C).

● Zyklischer Datenaustausch (RT)

● Azyklische Parametererdaten (Read / Write Record)

● Gerätediagnose, Alarme (Alarmhandling)

● Geräteidentifizierung (I&M 0)

● Erweiterte Geräteidentifizierung (I&M 1 bis 4)

● Topologieinformation (LLDP)

● Netzwerkdiagnose (SNMP)

● Portbezogene Statistik (PDEV)

● Automatische Adressierung (DCP)

● Medienredundanz (MRP)

● Taktsynchoner Datenaustausch (IRT)

Zyklischer Datenaustausch

Der Inhalt des zyklischen Datenverkehrs sind die Daten, die die Zentraleinheit an die Peripheriegeräte schickt, damit sie an den Ausgängen ausgegeben werden können sowie die Daten, die ein Peripheriegerät an seinen Eingängen einliest und zur Verarbeitung an die Zentraleinheit schickt. Der Datenaustausch ohne Taktsynchronität wird als RT bezeichnet. Die RT Telegramme werden direkt über Ethernet übertragen.

Azyklische Parameterdaten

Der azyklische Datenverkehr ist das Senden von Parametrierungs- und Konfigurationsdaten beim Anlauf an das IO-Device oder das Senden einer Diagnosemeldung vom IO-Device zur Zentraleinheit im laufenden Betrieb. Die azyklischen Daten verwenden UDP/IP.

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S 110 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Gerätediagnose, Alarme

Alarme sind spezielle azyklische Nachrichten, die bei Bedarf vom IO-Device an den Controller übertragen werden. Diese sind zeitkritisch und werden somit wie zyklische Daten direkt über Ethernet übertragen. Im Gegensatz zu den zyklischen Daten müssen diese aber vom Empfänger bestätigt werden.

Neben Standardalarmen generiert das die SIDOOR Türsteuerung, entsprechend der GSD-Definition, einen Diagnosealarm bei Störungen auf dem SIDOOR internen Bus.

I&M 0 und I&M 1 bis 4

Zur Geräteidentifizierung können Geräteparameter gelesen und geschrieben werden.

Der Datensatz für die eindeutige Identifikation des IO-Devices ist der Identification and Maintenance Datensatz 0 (I&M 0 - Geräteidentifizierung). Dieser Datensatz kann nur gelesen werden.

Für die erweiterte Geräteidentifizierung sind die normierten Datensätze I&M 1 bis 4 vorgesehen. Diese können gelesen und geschrieben (auf DAP) werden.

Die I&M Datensätze bestehen aus den Parametern: Tabelle 5- 26 I&M 0 und I&M 1 bis 4 Daten

I&M Datensatz Felder (normierte) Zugriffsberechtigung I&M 0 MANUFACTURER_ID

ORDER_ID SERIAL_NUMBER HARDWARE_REVISION SOFTWARE_REVISION REV_COUNTER PROFILE_ID PROFILE_SPECIFIC_TYPE IM_VERSION IM_SUPPORTED

Lesen

I&M 1 TAG_FUNCTION TAG_LOCATION

Lesen und schreiben (auf DAP)

I&M 2 INSTALLATION_DATE I&M 3 DESCRIPTOR I&M 4 SIGNATURE

Topologieinformation

Zur Nachbarschafterkennung und somit auch zum Ermitteln der Topologieinformation wird das Link Layer Discovery Protocol (LLDP) verwendet. Der Zustand der einzelnen Verbindungen kann jederzeit ausgelesen werden.

Netzwerkdiagnose

Für die Unterstützung der Netzwerkdiagnose wird das Simple Network Management Protocol (SNMP) verwendet. Das SIDOOR PROFINET IO-Device unterstützt die MIB-II für TCP/IP nach RFC1213.

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 111

Portbezogene Statistik

Die Daten zur Topologiedarstellung sind im Physical Device des SIDOOR PROFINET IO-Device gespeichert. Die Daten des PDEV werden ab Subslot 0x8000 adressiert. Das SIDOOR PROFINET IO-Device besteht aus Sicht der Kommunikation immer aus dem Interface und den Ports 1 und 2.

Das PDEV wird durch folgende Submodule des Device Access Points (DAP) repräsentiert:

● Submodul 0x8000 → Interface

● Submodul 0x8001 → Port1

● Submodul 0x8002 → Port 2

Automatische Adressierung

Für die automatische Vergabe der IP-Adressen wird obligatorisch das Discovery and basic Configuration Protocol (DCP) eingesetzt.

Medienredundanz

Mit dem Media Redundancy Protocol (MRP) wird die Medienredundanz beim PROFINET bei Ringtopologien verwaltet. Das SIDOOR IO-Device übernimmt die Rolle eines MRP-Client. Die Funktion MRP-Manager wird nicht unterstützt.

Taktsynchoner Datenaustausch

Das SIDOOR PROFINET IO-Device unterstützt zusätzlich das IRT-Protokoll und somit die Funktionalitäten der Klasse C (CC-C). Damit wird ein isochroner (taktsynchroner) Datenaustausch bis 250 µs unterstützt. Das SIDOOR PROFINET IO-Device leitet dabei alle Daten taktsynchron weiter. Das Anwendungsprogramm auf dem SIDOOR Türsteuergerät arbeitet dabei nicht taktsynchron.

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S 112 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.6.11 Parametrierung / Startup-record Beim Verbindungsaufbau wird ein Anlaufparameterrecord (Record 1) entsprechend der GSD-Datei (siehe dazu Tabelle GSD-Dateien (Seite 107)) vom IO-Controller zum SIDOOR Türsteuergerät geschickt. Im Projektierungstool ist nur der Parameter Zykluszeit sichtbar.

Im Folgenden wird Informativ der Aufbau der 8 Bytes großen Anlaufparameterrecord 1 beschrieben:

Tabelle 5- 27 Anlaufparameterrecord Byte 1

Bit 7

Bit 6

Bit 5

Bit 4

Bit 3

Bit 2

Bit 1

Bit 0

Parameter Datenaustausch und Baudrate

X Datenaustausch Wird dieses Bit auf 0 gesetzt, so wird der Datenaustausch auf dem internen Bus deaktiviert. Default = 1 (aktiviert)

X X X X Baudrate Mit den Bits 1 bis 4 wird die Baudrate eingestellt. Folgende Codierungen ergeben sich: 9600 = 0000 19200 = 0001 38400 = 0010 57600 = 0011 115200 = 0100 187500 = 0101 250000 = 0110 300000 = 0111 375000 = 1000 500000 = 1001 750000 = 1010 Default = 11520

0 0 0 Reserviert

Tabelle 5- 28 Anlaufparameterrecord Byte 2

Bit 7

Bit 6

Bit 5

Bit 4

Bit 3

Bit 2

Bit 1

Bit 0

Parameter Slave-Adresse

X X X X X Slave-Adresse Mit den Bits 0 bis 4 wird die Slave-Adresse auf dem inter-nen Bus eingestellt. Der Adressbereich geht von 0 bis 31. Default = Adresse 0

0 0 0 Reserviert

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

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Tabelle 5- 29 Anlaufparameterrecord Byte 3

Bit 7

Bit 6

Bit 5

Bit 4

Bit 3

Bit 2

Bit 1

Bit 0

Parameter Telegrammtyp

X X X X X Telegrammtyp Mit den Bits 0 bis 2 wir d der Telegrammtyp auf dem inter-nen Bus eingestellt. Folgende Codierungen ergeben sich: Standardtelegramm = 0000b Spiegeltelegramm = 0001b Broadcast = 0010b Sondertelegramm = 0011b Default = Standardtelegram

0 0 0 Reserviert

Tabelle 5- 30 Anlaufparameterrecord Byte 4 und 5

Bit 7

Bit 6

Bit 5

Bit 4

Bit 3

Bit 2

Bit 1

Bit 0

Parameter Zykluszeit

0 bis 234 (0x00-0xEA) Zykluszeit (high byte) 0 bis 96 (0x00-0x60) Zykluszeit (low byte)

Die Zykluszeit wird in [ms] angegeben. Der Zeitbereich liegt zwischen 10 und 60000 ms. Die Zykluszeit gibt an, in welchen mindest Zeitabständen die Kommunikation auf dem internen Bus läuft. Default ist 100 ms = 0064hex

Tabelle 5- 31 Anlaufparameterrecord Byte 6, 7 und 8

Bit 7

Bit 6

Bit 5

Bit 4

Bit 3

Bit 2

Bit 1

Bit 0

Parameter

0 0 0 0 0 0 0 0 Reserviert

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S 114 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.6.12 Konfiguration Die Konfigurationsdaten ergeben sich auf der GSD-Datei (siehe dazu Tabelle GSD-Dateien (Seite 107)).

Im Folgenden wird Informativ der vom PROFINET-Modul erwarteter Aufbau beschrieben:

Tabelle 5- 32 Konfigurationsdaten PROFINET

Slot Api Subslot Modul-ID Submodul-ID Beschreibung 0 0 0001hex 1 1 DAP (ATE530S / ATE531S) 0 0 8000hex 1 2 Interface 0 0 8001hex 1 3 Port 1 0 0 8002hex 1 3 Port 2 1 0 0001hex 28hex 1 22 Byte IO (abgebildet werden 4 Worte PKW

und 7 Worte PZD)

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

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5.6.13 Diagnose Der interne Kommunikationsbus zwischen der SIDOOR Steuerung und der Kommunikationsbaugruppe wird vom Master-Treiber der Kommunikationsbaugruppe (PROFINET-Modul) überwacht. Wenn die Kommunikation unterbrochen oder die Qualität zu schlecht wird, wird ein PROFINET-Diagnosealarm ausgelöst. Dieser Diagnosealarm steht dann für mindestens 5 Sekunden an und ist folgendermaßen aufgebaut:

Tabelle 5- 33 Eigenschaften Diagnosealarm

Eigenschaft Diag-nosealarm

Wert

Slot 1 Subslot 1 Kanal 1 Fehlernummer 1Bhex Erweiterter Kanal-fehlertyp

1

Erweiterter Kanal-fehlerwert

Bit 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Telegrammlänge (LGE) falsch X Restlaufzeit überschritten X Blockprüfzeichen (BCC) falsch X Telegrammstart (STX) falsch X Telegrammtyp unbekannt (ADR) X Slave-Adresse falsch X Speicherüberlauf X Parity-Fehler X Interner Fehler X Antwortverzugszeit überschritten X Telegrammtyp ungleich X Die Bits 15 bis 11 sind reserviert.

Wartungsfall Nein

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S 116 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.6.14 Geräte-Rollen und Provider-Consumer-Modell

IO-Controller Ein PROFINET IO-Controller hat die Kontrolle über die Feldgeräte. Im IO-Controller laufen die Prozess-Daten und Alarme ein und werden im Anwenderprogramm verarbeitet. In einer Automatisierungsanlage ist ein IO-Controller normalerweise eine Speicher-Programmierbare-Steuerung (SPS). Das Einrichten der Kommunikationswege erfolgt durch den IO-Controller beim System-Hochlauf.

IO-Supervisor Ein PROFINET IO-Supervisor ist beispielsweise eine Engineering-Station in einer Anlage, die für Inbetriebnahmezwecke einen temporären Zugriff auf die Feldgeräte besitzen kann.

IO-Device Das PROFINET IO-Device ist ein dezentral angeschlossenes, prozessnahes Feldgerät. Es erwartet die Konfiguration von einem IO-Controller / Supervisor und überträgt seine Prozess-Daten zyklisch an den IO-Controller.

Provider-Consumer-Modell PROFINET IO arbeitet beim Datenaustausch nach dem Provider-Consumer-Modell. Der Provider stellt die Daten zur Verfügung und der Consumer verarbeitet sie. Die SIDOOR Steuerung ist ein IO-Device. Sind die Outputdaten des IO-Controller ungültig (Outputdata-Provider Zustand "schlecht"), z. B. wenn das Anwenderprogramm im IO-Controller gestoppt wird, wird die Kommunikation auf dem SIDOOR internen Bus angehalten. Dadurch kann die entsprechende Reaktion durch die Masterüberwachung der SIDOOR Steuerung erfolgen (siehe Kapitel Masterüberwachung (Seite 71)).

Bild 5-8 Provider-Consumer-Modell

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Steuergerät 5.6 PROFINET-Modul

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 117

5.6.15 Sammelfehler Die Sammelfehler Anzeige (siehe LED-Signale (Seite 106)) blinkt immer dann, wenn die SIDOOR interne Kommunikation unterbrochen, gestört oder keine gültigen PROFINET Nutzdaten verfügbar sind.

Möglich Ursachen:

● Outputdaten des IO-Controllers ungültig (gemäß Provider-Consumer-Modell) z.B. wenn IO-Controller / SPS nicht im Betriebszustand „Run“ ist

● Fehlerhafte oder keine PROFINET HW Projektierung

● SIDOOR Hauptsteuerung im Bootloader Betrieb oder Systemstart

● Feldbusparameter ungültig, siehe Feldbusparameter (Seite 144)

● Mit SIDOOR Manager wurde das PROFINET Modul virtuell gezogen

5.6.16 Busfehler Die Busfehler Anzeige (siehe LED-Signale (Seite 106)) blinkt immer dann, wenn die Ethernet Verbindung getrennt oder die PROFINET Kommunikation ungültig, ausgefallen, gestört oder fehlerhaft ist.

Möglich Ursachen:

● Keine Ethernet Verbindung (LINK-LED und Netzwerkverkabelung prüfen)

● Adressenkonflikt im Netzwerk (IO-Device Name und/oder IP-Adresse prüfen)

● Fehlerhafte oder keine PROFINET HW Projektierung

● SPS bzw. IO-Controller ausgefallen / nicht erreichbar / gestört

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

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5.7 Bedienen und Parametrieren Um das Steuergerät zu bedienen, stehen Ihnen folgende Schnittstellen zur Verfügung:

● Feldbussystem

● Lokales Serviceterminal

● Zusatzgeräte (SIDOOR Service Tool, SIDOOR Software Kit)

● Servicetaster

Um das Steuergerät zu parametrieren, stehen Ihnen die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung:

● Feldbussystem

● Lokales Serviceterminal

● Zusatzgeräte (SIDOOR Service Tool, SIDOOR Software Kit)

● Minimaleditor

Hinweis

Notieren Sie die ermittelten optimalen Parametereinstellungen im Einstellprotokoll (siehe Anhang Einstellprotokoll (Seite 238)). Halten Sie dieses Protokoll bei Fragen an die Hotline bereit.

Hinweis Parameteränderungen

Die Parameteränderungen sollten nicht während der Lernfahrt durchgeführt werden, da in diesem Zustand Parameteränderungen nur bedingt übernommen werden können.

① 7-Segment-Anzeige (H401) ② Lernfahrttaster (S401) ③ Servicetaster AUF (S402) ④ Servicetaster ZU (S403)

Bild 5-9 Serviceelemente

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 119

7-Segment-Anzeige "H401" Sie können die Betriebszustände über die 7-Segment-Anzeige "H401" ablesen. Die Bedeutung der 7-Segment-Anzeige finden Sie im Kapitel Betriebszustandsanzeige (Seite 155).

5.7.1 Servicetaster

Türkommando-Sperre Die Türkommando-Sperre wird verwendet, um die Servicetaster (S401, S402 und S403) gegen ihre Funktion zu sperren. In der Werkseinstellung ist diese Funktion deaktiviert d.h. die Servicetaster sind nicht gesperrt.

Die Servicetaster können zum einen über den Parameter p90 und/oder über das Servicemenü ge- und entsperrt werden.

Wenn ein Servicetaster mit aktivierter Türkommando-Sperre gedrückt wird, erscheint im Servicemenü die Warnung „Tasten gesperrt“.

Lernfahrttaster Über den Lernfahrttaster (S401) können Sie eine Lernfahrt starten.

WARNUNG

Verletzungsgefahr während Inbetriebnahme

Während der Lernfahrt treten erhöhte Kräfte, Geschwindigkeiten und Energien in Schließ- und Öffnungsrichtung auf.

Stellen Sie deshalb sicher, dass die Tür vor dem Start einer Lernfahrt und während der Inbetriebnahme durch Abschrankung gesichert ist.

Hinweis

Es können zwei Arten der Lernfahrt durchgeführt werden. Siehe dazu Kapitel Lernfahrt (Seite 48).

Hinweis Abbruch der Lernfahrt

Durch Betätigung des Lernfahrttasters (S401), der Servicetaster AUF (S402) oder ZU (S403) wird eine aktive Lernfahrt abgebrochen.

Nach einer abgebrochenen Lernfahrt ist ein Wechsel in den Normalbetrieb nur durch einen Neuanlauf des Steuergeräts (trennen der Stromversorgung vom Netz) oder erneute abgeschlossene Lernfahrt möglich.

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 120 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Lernfahrt (beim Anlegen der Netzspannung)

Tabelle 5- 34 Start einer Lernfahrt beim Anlegen der Netzspannung

Vorgehensweise Anzeige H401

1. Tür in Position ZU schieben oder mit den Servicetastern AUF (S402) / ZU (S403) in Position ZU fahren.

2. Die Stromversorgung vom Netz (AC 230 V) trennen. 3. Lernfahrttaster (S401) drücken und gedrückt halten (bis zu 10 s). 4. Die Stromversorgung mit Netz (AC 230 V) verbinden. 5. Die Lernfahrt startet automatisch und der Lernfahrttaster kann losgelassen werden.

6. Die Lernfahrt beinhaltet ein 1- bis 2-maliges, ca. 10 cm weites Öffnen und Schließen in Schleichfahrt zur

Ermittlung der Position ZU. Anschließend folgt zur Ermittlung der Türweite ein 1-maliges Öffnen und Schließen in Schleichfahrt. Danach öffnet und schließt die Tür mit einer Geschwindigkeit bis zu 700 mm/s (vollständige Fahrt) zur Ermittlung der Türmasse.

7. In der Position ZU werden die Türparameter und die ermittelte Türweite abgespeichert. D. h. die Türweite und Türmasse werden neu adaptiert und abgespeichert. Zusätzlich werden die Standardparameter für Energiebegrenzung, Geschwindigkeitsbegrenzung und alle anderen Fahrkurven-parameter geladen.

8. Lernfahrt beendet. Die Tür befindet sich in der Position ZU.

Lernfahrt (im laufenden Betrieb)

Tabelle 5- 35 Start einer Lernfahrt im laufenden Betrieb

Vorgehensweise Anzeige H401

1. Tür in Position ZU schieben oder mit den Servicetastern AUF(S402) / ZU (S403) in Position ZU fahren.

2. Lernfahrttaster (S401) drücken und für 3 s gedrückt halten.

3. Die Lernfahrt startet automatisch und der Lernfahrttaster kann losgelassen werden.

4. Die Lernfahrt beinhaltet ein 1- bis 2-maliges, ca. 10 cm weites Öffnen und Schließen in Schleichfahrt zur

Ermittlung der Position ZU. Anschließend folgt zur Ermittlung der Türweite ein 1-maliges Öffnen und Schließen in Schleichfahrt. Danach öffnet und schließt die Tür mit einer Geschwindigkeit von 700 mm/s (vollständige Fahrt) zur Ermittlung der Türmasse.

5. In der Position ZU werden die Türparameter und die ermittelte Türweite abgespeichert. D. h. die Türweite, Türmasse, Energiebegrenzung und Geschwindigkeitsbegrenzung werden neu adaptiert und abgespeichert.

6. Lernfahrt beendet. Die Tür befindet sich in der Position ZU.

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 121

Servicetaster AUF / ZU Die Servicetaster AUF (S402) und ZU (S403) können zu folgenden Zwecken verwendet werden:

● Positionierung der Tür vor der Lernfahrt

Wird auf der 7-Segment-Anzeige (H401) Statuscode "_" oder "P" angezeigt, kann die Tür mit den Servicetastern AUF (S402) und ZU (S403) positioniert werden.

Hinweis

Verletzungsgefahr während der Inbetriebnahme

Vor Beginn der Lernfahrt sind die Positionen "Geschlossen" und "Offen" unbekannt. Deshalb ist die Bewegungsrichtung der Tür bei Betätigung der Servicetaster AUF (S402) und ZU (S403) undefiniert und hängt von der Einbausituation der Tür und des Motors ab.

Bei der Türpositionierung durch die Servicetaster AUF (S402) und ZU (S403), vor einer Lernfahrt (7-Segment-Anzeige (H401) zeigt Statuscode "_" oder "P" an), treten erhöhte Kräfte in Schließ- und Öffnungsrichtung auf. Stellen Sie deshalb sicher, dass die Tür durch Abschrankung gesichert ist.

● Abbruch einer Lernfahrt

Wird auf der 7-Segment-Anzeige (H401) Statuscode "H" angezeigt, kann eine aktive Lernfahrt durch Betätigung des Servicetasters AUF(S402) oder ZU (S403) abgebrochen werden.

Die Lernfahrt kann auch durch erneute Betätigung des Lernfahrttasters (S401) abgebrochen werden.

Hinweis

Nach einer abgebrochenen Lernfahrt ist ein Wechsel in den Normalbetrieb nur durch einen Neuanlauf des Steuergeräts (trennen der Stromversorgung vom Netz) oder erneute abgeschlossene Lernfahrt möglich.

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 122 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

● Bedienung des Minimaleditors

Siehe dazu Kapitel Bedienung des Minimaleditors (Seite 122).

● Steuerung der Tür

Die Ansteuerung für die Türbewegung in Richtung AUF oder ZU kann auch manuell mit den Servicetastern S402 (AUF) und S403 (ZU) vorgenommen werden.

Die Servicetasten AUF und ZU haben die höchste Kommandopriorität. Kommandos über die digitalen Eingänge, die seriellen Schnittstellen oder die Menüsteuerung werden durch die Servicetaster übersteuert. Um die Endposition der Tür zu erreichen, muss der jeweilige Servicetaster solange betätigt werden, bis die Endposition von der Türsteuerung erkannt wurde.

Bei gleichzeitiger Betätigung der Taster AUF und ZU, bzw. gleichzeitigem Anlegen der Signale AUF und ZU fährt die Tür immer in Richtung ZU.

Hinweis

Bedienung mit dem SIDOOR Service Tool oder der SIDOOR User Software

Alternativ können Sie die Türen auch über das SIDOOR Service Tool oder die SIDOOR User Software ansteuern. In diesem Fall sind in einigen Menüs die externen Eingangssignale gesperrt.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel SIDOOR Service Tool (Seite 233) und in der Betriebsanleitung SIDOOR Software Kit (https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/92711247).

5.7.2 Minimaleditor

Bedienung des Minimaleditors Das SIDOOR Steuergerät besitzt einen Minimaleditor.

Der Minimaleditor ist ein Hilfsmittel, um am Steuergerät ausgewählte Parameter zu ändern, wenn das SIDOOR Service Tool oder die SIDOOR User Software nicht zur Verfügung stehen. Dabei erhalten der Lernfahrttaster (S401) und die beiden Servicetaster (S402, S403) eine Zweitfunktion. Die LED-Anzeige (H401) dient zur Visualisierung von Meldungen.

Mit dem Minimaleditor können Sie folgende Einstellungen vornehmen:

● Einstellung der Öffnungs-und Schließkräfte (10 Stufen je 30N)

WARNUNG

Verletzungsgefahr durch bewegliche mechanische Teile

Der Minimaleditor kann nur durch Betätigung der beiden Servicetaster S402 und S403 und gleichzeitigem Neuanlauf des Steuergeräts (Trennen der Stromversorgung vom Netz) aktiviert werden. Nach Start des Minimaleditors erscheint das Zeichen „F“ auf der LED-Anzeige. Durch betätigen der Servicetaster S402 und S403 kann die Kraft in 30N

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 123

Schritten erhöht oder gesenkt werden. Durch betätigen des Lernfahrttasters (S401) wird der eingestellte Wert abgespeichert. Dabei die Lernfahrttaste solange gedrückt halten, bis der Punkt in der LED-Anzeige leuchtet.

Anzeige und Taster Mit dem Minimaleditor können Sie folgende Einstellungen vornehmen: Taster Funktion

(LEARN

RUN)

Betätigung mit einer Dauer von: > 2 s = Speichern der vorgenommenen Krafteinstellung

(OPEN)

Minderung des Kraftwertes

(CLOSE)

Erhöhung des Kraftwertes

Anzeige Beschreibung

Einstellen der Öffnung- und Schließkraft

x=0 … 9 → Kraft ist: F = 70N + x*30N

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 124 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Aktivierung des Minimaleditors

1. Trennen Sie das Steuergerät vom Versorgungsnetz durch Ziehen des Netzsteckers.

Alternativ kann die Trennung und Zuschaltung der Netzspannung mittels Stecker X3 direkt am Steuergerät erfolgen.

2. Drücken Sie gleichzeitig die beiden Taster S402 und S403 und schalten Sie die Netzspannung durch Stecken des Netzsteckers zu. Halten Sie die beiden Taster weiterhin gedrückt.

3. Zur Bestätigung zeigt die LED-Anzeige die Zahl "8" für die Zeitdauer von ca. 5 s.

4. Sobald die Anzeige erlischt, lassen Sie die beiden Tasten innerhalb von ca. 3 s los. Lassen Sie die beiden Tasten bis zum Ende dieses Zeitfensters unbetätigt.

5. Zur Bestätigung der erfolgreichen Aktivierung des Minimaleditors zeigt die LED-Anzeige abwechselnd ein "F" und die aktuell kleinste eingestellte Öffnungs- oder Schließkraft in Form einer Zahl von 0 bis 9 (70N + x*30N) an.

Einstellen der Schließkräfte

1. Drücken Sie den Lernfahrttaster (S401) um die Einstellung der Öffnungs- und

Schließkräfte vorzunehmen.

2. Die LED-Anzeige zeigt abwechselnd ein "F" und die aktuell eingestellte Kraft in Form einer Zahl von 0 bis 9 (70N + x*30N) an.

3. Stellen Sie die gewünschte Kraft (0 bis 9) durch Drücken der Servicetaster S402 (abwärts) oder S403 (aufwärts) ein.

4. Zum Bestätigen der eingestellten Kraft drücken und halten Sie den Lernfahrttaster (S401) solange (> 2 s), bis in der LED-Anzeige der Punkt leuchtet.

Der Punkt in der LED-Anzeige signalisiert die erfolgreiche Datenübernahme.

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 125

Deaktivierung (Verlassen) des Minimaleditors 1. Trennen Sie das Steuergerät vom Versorgungsnetz durch Ziehen des Netzsteckers.

2. Verbinden Sie das Steuergerät mit dem Versorgungsnetz durch Stecken des Netzsteckers.

Hinweis

Alternativ kann die Trennung und Zuschaltung der Netzspannung mittels Stecker X3 direkt am Steuergerät erfolgen.

5.7.3 Bedienmöglichkeiten über Zusatzgeräte

Beschreibung Zusätzlich zu den im Steuergerät integrierten Parametriermöglichkeiten, kann das SIDOOR Steuergerät über die folgenden Zusatzgeräte parametriert werden:

● SIDOOR Software Kits

Das SIDOOR Software Kits beinhaltet unter anderen die Tools SIDOOR User Software und SIDOOR Manager.

Eine detaillierte Beschreibung des SIDOOR Software Kits finden Sie in der Betriebsanleitung SIDOOR Software Kit (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/92711247).

● SIDOOR Service Tool

Eine detaillierte Beschreibung des SIDOOR Service Tools finden Sie im Kapitel SIDOOR Service Tool (Seite 233).

5.7.4 Navigationsstruktur Serviceterminal Die Menüstruktur des lokalen Serviceterminals ist in die folgenden Hauptebenen gegliedert:

● Hauptmenü

● Schnell-Justage

● Gesamt-Justage

● MonitorService

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 126 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.7.4.1 Hauptmenü

Tabelle 5- 36 Hauptmenü (deutsch)

SIEMENS ATE530S Service Tool (Anzeigedauer = 1,5s / 5s)

Statusanzeige (Betriebszustandsanzeige)

SPRACH-MENUE Deutsch / English HAUPT-MENUE

Schnell-Justage

Tuerzustand Profilauswahl Fahrbefehle Parametereinst.

Gesamt-Justage

Profilparameter Fahrbefehle Starte Lernfahrt mit Standardparameter Starte Lernfahrt Lade Standard-Parameter Spezialparameter

Monitor

Tuerzustand Fahrauftrag FBLOCK-Signale

Service

FW-Version Ereign.Statistik Wartungsdaten Spezial

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 127

Tabelle 5- 37 Main menu (englisch)

SIEMENS ATE530S Service Tool (Anzeigedauer = 1,5s / 5s)

Statusanzeige (Betriebszustandsanzeige)

LANGUAGE MENU Deutsch / English MAIN MENU

quick setup

door state select profile drive commands parameter setup.

general setup

profile param. drive commands start initial learn run start normal learn run set default parameter special param.

monitor

door state drive command FBLOCK signals

service

FW-version event/statistics maintenance special

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 128 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.7.4.2 Schnell-Justage-Menü

Tabelle 5- 38 Schnell-Justage-Menü (deutsch)

Schnell-Justage

Tuerzustand Tuerzustand = … Position = … cm

Profilauswahl M6 Default Prof. Fahrbefehle .

Stopp Oeffnen Schliessen redu. schliessen

Parametereinst

Schliesskraefte alle Schliesskraefte … N

max. Geschw. auf max. Geschw. auf … mm/s

max. Geschw. zu max. Geschw. zu … mm/s

alle min. Geschw. alle min. Geschw. … mm/s

alle Schwertstr. alle Schwertstrecken … mm

Schleichstr. auf Schleichstr. auf … mm alle Rampen alle Rampen … mm/s²

Tabelle 5- 39 Quick Setup Menu (english)

quick setup

door state

state = … position = … cm

select profile M6 Default Prof. door commands .

stop door

open door close door reduced close

parameter setup

closing forces all closing forces … N max. speed open max. speed open … mm/s max. speed close max. speed close … mm/s all slow speeds all slow speeds … mm/s slow start dist. all slow start distances … mm slow end dist. op slow end dist. open … mm all ramps all ramps … mm/s²

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 129

5.7.4.3 Gesamt-Justage-Menü

Tabelle 5- 40 Gesamt-Justage-Menü (deutsch)

Gesamt-Justage

Profilparameter

Schleichstrecke auf … mm Schwertstrecke auf … mm Schleichstrecke zu … mm Schwertstrecke zu … mm Max. Geschwindigkeit auf … mm/s Schleichgeschw. auf … mm/s Schwertgeschw. auf … mm/s Initialgeschw. auf … mm/s Max. Geschwindigkeit zu … mm/s Schleichgeschw. zu … mm/s Schwertgeschw. zu … mm/s Initialgeschw. zu … mm/s NDG-Geschw. (redu) … mm/s Beschl. Rampe auf … mm/s² Bremsrampe auf mm/s² Reversierrampe auf/zu … mm/s² Beschl. Rampe zu … mm/s² Bremsrampe zu mm/s² Reversierrampe zu/auf … mm/s² Dauermoment Strom auf … A Dauermoment Strom zu … A Schwertandruckmoment zu … A Oeffnungskraft statisch … N Schliesskraft statisch … N Schwertkraft statisch zu … N NDG-Kraft (redu) statisch … N Kin. Energiebegrenzung zu … J Kin. Energiebegrenzung auf … J

Fahrbefehle

Stopp Oeffnen Schliessen redu. schliessen Testlauf

Starte Lernfahrt mit Standardpara

Starte Lernfahrt Lade Standard- Parameter

Spezialparameter

Modultyp Kommandogabe Slave-ID int. Baudrate PKW-Worte PZD-Worte Tastensperre

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 130 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Tabelle 5- 41 general setup menu (english)

general setup

profile param.

slow end open distance … mm slow start open distance … mm slow start close distance … mm slow end close distance … mm maximum speed open … mm/s slow end speed open … mm/s slow start speed open … mm/s slow speed open initial … mm/s maximum speed close … mm/s slow start speed close … mm/s slow end speed close … mm/s slow speed close initial … mm/s NDG speed (redu) … mm/s acceler. ramp open … mm/s² deceler ramp open mm/s² reversal ramp op/cl … mm/s² acceler. ramp close … mm/s² deceler ramp close mm/s² reversal ramp cl/op … mm/s² idle torque open … A idle torque close … A peak torque close … A limit force open … N limit force close … N limit force end close … N NDG force (redu) … N limit energy close … J limit energy open … J

door commands

stop door open door close door reduced close test run

start initial learn run start normal learn run set default parameter special param.

module type command input slave-ID int. baudrate PKW-Words PZD-Words Service keylock

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 131

5.7.4.4 Monitormenü

Tabelle 5- 42 Monitormenü (deutsch)

Monitor

Tuerzustand

Tuerzustand = … Position = … cm

Fahrauftrag akt. Fahrauftrag FBLOCK-Signale

FBLOCK DI0+ Q002 FBLOCK DI1+ Q004 FBLOCK DI2+ Q006 FBLOCK DI3+ Q008 FBLOCK DI4+ Q010 FBLOCK AND0 Q012 FBLOCK AND1 Q013 FBLOCK AND2+ Q014 FBLOCK SAND0+ Q016 FBLOCK SAND1+ Q018 FBLOCK OR0 Q020 FBLOCK OR1 Q021 FBLOCK NOT0 Q022 FBLOCK NOT1 Q023 FBLOCK NOT2 Q024 FBLOCK NOT3 Q025 FBLOCK XOR0 Q026 FBLOCK FRQ0+ Q027 FBLOCK FRQ1+ Q029 FBLOCK ERM Q031 FBLOCK DIS Q032 FBLOCK BATT Q033 FBLOCK UNLOCK0 Q034 FBLOCK UNLOCK1 Q035 FBLOCK DQ0 Q036 FBLOCK DQ1 Q037 FBLOCK DQ2 Q038 FBLOCK OPN Q039 FBLOCK CLS Q040 FBLOCK OPND Q041 FBLOCK CLSD Q042 FBLOCK DREVERSE Q043 FBLOCK POS_OPND Q044 FBLOCK POS_CLSD Q045 FBLOCK FAULT Q046 FBLOCK WARN Q047 FBLOCK NORM Q048 FBLOCK INIT Q049

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 132 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Tabelle 5- 43 monitor menu (english)

monitor

door state

state = … position = … cm

drive command act. drive cmd FBLOCK signals FBLOCK DI0+ Q002

FBLOCK DI1+ Q004 FBLOCK DI2+ Q006 FBLOCK DI3+ Q008 FBLOCK DI4+ Q010 FBLOCK AND0 Q012 FBLOCK AND1 Q013 FBLOCK AND2+ Q014 FBLOCK SAND0+ Q016 FBLOCK SAND1+ Q018 FBLOCK OR0 Q020 FBLOCK OR1 Q021 FBLOCK NOT0 Q022 FBLOCK NOT1 Q023 FBLOCK NOT2 Q024 FBLOCK NOT3 Q025 FBLOCK XOR0 Q026 FBLOCK FRQ0+ Q027 FBLOCK FRQ1+ Q029 FBLOCK ERM Q031 FBLOCK DIS Q032 FBLOCK BATT Q033 FBLOCK UNLOCK0 Q034 FBLOCK UNLOCK1 Q035 FBLOCK DQ0 Q036 FBLOCK DQ1 Q037 FBLOCK DQ2 Q038 FBLOCK OPN Q039 FBLOCK CLS Q040 FBLOCK OPND Q041 FBLOCK CLSD Q042 FBLOCK DREVERSE Q043 FBLOCK POS_OPND Q044 FBLOCK POS_CLSD Q045 FBLOCK FAULT Q046 FBLOCK WARN Q047 FBLOCK NORM Q048 FBLOCK INIT Q049

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 133

5.7.4.5 Servicemenü

Tabelle 5- 44 Servicemenü (deutsch)

Service

FW-Version Ereign. Statistik

Ereignisspeicher 01 … 24 Statistik Ereignis: … Anzahl: … Loeschen

Wartungsdaten

Betriebsdaten Oeffnungen Anzahl Blockierungen Anzahl Lernfahrten Anzahl Netzausfaelle Anzahl Betriebsstunden Anzahl

Loesche Betr.Dat. Spezial

Motorkreisspannung … V

Motorstrom … A Temperatur Motor … C Temperatur int. … C Motorbelastung … % dynamische Masse … kg Hemmkraft oeffnen … N Hemmkraft schliessen … N

Tuerweite … mm Geschwindigkeit … mm/s

Oeffnungszeit … s Schliesszeit … s dyn. Masse letzte Fahrt … kg

Hemmkraft letzte Fahrt … N

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 134 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Tabelle 5- 45 service menu (english)

service

FW-version event/statistics

event log 01 … 24 statistics event: … amount: … clear event/stat

maintenance

read values openings counter blockings counter learn runs counter start ups counter operating hours counter clear values

special

motor circuit voltage … V motor current … A temperature mot. … C temperature int. … C motor load … % dynamic mass … kg inhibiting force opening … N inhibiting force closing … N door width … mm door speed … mm/s opening time … s closing time … s dyn. door mass last dr. … kg

5.7.5 Parameter

Hinweis

Schreibgeschützte Parameter (nur lesbar), sind in der Dokumentation durch ein "r" vor der Parameternummer gekennzeichnet.

Schreib-/Leseparameter können geändert werden und sind durch ein "p" vor der Parameternummer gekennzeichnet.

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 135

5.7.5.1 Fahrkurve Das optimale Fahrverhalten an der Tür wird errechnet und kontinuierlich eingehalten.

Die Übergänge der Fahrkurve sind abgerundet, damit die Türbewegung sanft und ruckfrei durchgeführt wird.

v* Geschwindigkeit AUF v** Geschwindigkeit ZU ① Schwertstrecke AUF

Schwertstrecke ZU

② Schwertgeschwindigkeit AUF

Schwertgeschwindigkeit ZU

③ Beschleunigungsrampe AUF

Beschleunigungsrampe ZU

④ Maximal Geschwindigkeit AUF

Maximal Geschwindigkeit ZU

⑤ Reversierrampe AUF → ZU

Reversierrampe ZU → AUF

⑥ Bremsrampe AUF

Bremsrampe ZU

⑦ Schleichgeschwindigkeit AUF

Schleichgeschwindigkeit ZU

⑧ Schleichstrecke AUF

Schleichstrecke ZU

Beim Reversieren von der Schließrichtung in die Öffnungsrichtung wird die Tür mit der Reversierrampe ZU_AUF abgebremst und startet mit der Beschleunigungsrampe AUF die Öffnungsfahrt. Beim Reversieren von der Öffnungsrichtung in die Schließrichtung wird die Tür mit der Reversierrampe AUF_ZU abgebremst und startet mit der Beschleunigungsrampe ZU die Schließfahrt. Die Reversierrampen (AUF_ZU / ZU_AUF) können nur größer oder gleich den Bremsrampen (AUF / ZU) eingestellt werden.

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 136 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.7.5.2 Kräfte Die folgenden Kräfte bzw. Ströme können für die Fahrkurve parametriert werden.

Siehe dazu auch Bild 5-10 Kennlinie Strom – Kraft – Motor in Öffnungs- und Schließrichtung (Seite 142).

Dauermoment (Strom) AUF/ZU Parameter p3679 Dauermoment in der Türposition AUF bzw. p3680 Dauermoment in der Türposition ZU.

Das jeweilige Dauermoment ist nur wirksam, wenn ein Öffnungs- bzw. Schließkommando ansteht und die Tür in der Position geöffnet bzw. geschlossen befindet. Mit dem eingestellten Strom erzeugt die Steuerung ein entsprechendes Dauerandruckmoment gegen die entsprechende Endposition.

Einstellbereiche

Die Parameter sind so zu wählen, dass die Tür in der jeweiligen Endlage gehalten wird.

Schwertandruckmoment Das Schwertandruckmoment kann über den Parameter p3681 konfiguriert werden und dient zum Andrücken der Tür gegen ein Türschwert.

Wird innerhalb eines Toleranzbereichs von 1 cm um die Position "Geschlossen" eine Blockierung erkannt, wird für ca. 2 Sekunden das Schwertandruckmoment angelegt.

Einstellbereiche

Der Parameter ist so zu wählen, dass die Schwertgegenkraft der Tür überwunden wird und die Tür vollständig eschlossen ist.

Schließ- und Öffnungskraft statisch Diese Kräfte sind während einer aktiven Schließ- bzw. Öffnungsfahrt, bei anliegendem Fahrbefehl, wirksam und werden über die Parameter p3683 (Schließkraft) bzw. p3682 (Öffnungskraft) konfiguriert.

Einstellbereiche

Die Parameter sind so zu wählen, dass die gesamte Türweite durchfahren werden kann. Eine zu kleine Kraft kann zu einer ungewollten Blockierung der Tür führen. Die genannten Werte beziehen sich auf einseitig öffnende Türen. Eine Kraftmessdose wird bei zentral öffnenden Türen in der Mitte nur den halben Wert anzeigen.

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 137

Schwertkraft statisch ZU Die Schwertkraft statisch in Schließrichtung wird über den Parameter p3684 konfiguriert und dient zur Überwindung eines ggf. vorhandenen Schwertmechanismus. Für die Überwindung der Schwertstrecke ist häufig eine höhere Kraft als für die restliche Fahrstrecke notwendig. Die konfigurierte Schwertkraft ist nur Schließrichtung und innerhalb der Schwertstrecke p3663 wirksam.

Einstellbereiche

Der Parameter ist so zu wählen, dass dein ggf. vorhandener Schwertmechanismus in Schließrichtung überwunden wird.

NDG-Kraft (reduziert) statisch Die NDG-Kraft (reduziert) statisch wird über den Parameter p3685 konfiguriert und ist während der Öffnungs- und Schließfahrt, bei anliegendem NDG-Kommando, wirksam.

Einstellbereiche

Der Parameter ist so zu wählen, dass bei anstehendem NDG-Kommando, die gesamte Türweite durchfahren werden kann. Eine zu kleine Kraft kann zu einer Blockierung der Tür führen.

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 138 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Kennlinie Strom – Kraft – Motor Die folgende Kennlinie zeigt die typischen Werte für die Motoren MED280 und MEG251 in Öffnungs- und Schließrichtung. Die tatsächlichen Kräfte an der Tür können abweichen und müssen nachgemessen werden.

Bild 5-10 Kennlinie Strom – Kraft – Motor in Öffnungs- und Schließrichtung

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 139

5.7.5.3 Fahrkurvenparameter

Hinweis

Aus Sicherheitsgründen werden Änderungen an den Fahrkurvenparametern erst wirksam, wenn sich die Steuerung im Stillstand befindet.

Tabelle 5- 46 Fahrkurvenparameter

Parameter-ID Einstellbereich Werksein-stellung

Ein-heit

Parameterbezeichnung Beschreibung

Strecken p3660 0 … 100 10 mm Schleichstrecke AUF Schleichstrecke in Öffnungsrichtung p3661 0 … 150 0 mm Schwertstrecke AUF Schwertstrecke in Öffnungsrichtung p3662 0 … 100 0 mm Schleichstrecke ZU Schleichstrecke in Schließrichtung p3663 0 … 200 50 mm Schwertstrecke ZU Schwertstrecke in Schließrichtung Geschwindigkeiten p3664 MED280: 90 …

800 MEG251: 90 … 750

500 mm/s Maximale Geschwindig-keit AUF

Maximale Geschwindigkeit in Öff-nungsrichtung

p3665 30 … 90 40 mm/s Schleichgeschwindigkeit AUF

Schleichgeschwindigkeit in Öff-nungsrichtung

p3666 30 … 90 60 mm/s Schwertgeschwindigkeit AUF

Schwertgeschwindigkeit in Öff-nungsrichtung

p3667 30 … 90 90 mm/s Initialgeschwindigkeit AUF

Initialgeschwindigkeit in Öffnungs-richtung

p3668 MED280: 90 … 800 MEG251: 90 … 750

500 mm/s Maximale Geschwindig-keit ZU

Maximale Geschwindigkeit in Schließrichtung

p3669 30 … 90 60 mm/s Schleichgeschwindigkeit ZU

Schleichgeschwindigkeit in Schließ-richtung

p3670 30 … 90 90 mm/s Schwertgeschwindigkeit ZU

Schwertgeschwindigkeit in Schließ-richtung

p3671 30 … 90 90 mm/s Initialgeschwindigkeit ZU Initialgeschwindigkeit in Schließrich-tung

p3672 MED280: 90 … 800 MEG251: 90 … 750

150 mm/s NDG-Geschwindigkeit (reduziert)

Geschwindigkeit im NDG-Betrieb in Öffnungs- und Schließrichtung

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 140 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Parameter-ID Einstellbereich Werksein-stellung

Ein-heit

Parameterbezeichnung Beschreibung

Be- und Entschleunigungen p3673 300 … 3000 3000 mm/s2 Beschleunigungsrampe

AUF Beschleunigungsrampe in Öffnungs-richtung

p3674 MED280: 300 … 1200 MEG251: 300 … 1000

MED280: 1200 MEG251: 1000

mm/s2 Bremsrampe AUF Bremsrampe in Öffnungsrichtung

p3675 MED280: 300 … 1200 MEG251: 300 … 1000

MED280: 1200 MEG251: 1000

mm/s2 Reversierrampe AUF/ZU Reversierrampe AUF → ZU

p3676 300 … 3000 3000 mm/s2 Beschleunigungsrampe ZU

Beschleunigungsrampe in Schließ-richtung

p3677 MED280: 300 … 1200 MEG251: 300 … 1000

MED280: 1200 MEG251: 1000

mm/s2 Bremsrampe ZU Bremsrampe in Schließrichtung

p3678 MED280: 300 … 1200 MEG251: 300 … 1000

MED280: 1200 MEG251: 1000

mm/s2 Reversierrampe ZU/AUF Reversierrampe ZU → AUF

p3679 MED280: 0 … 6000 MEG251: 0 … 4500

MED280: 4000 MEG251: 2500

mA Dauermoment (Strom) AUF

Dauermoment (Strom) in geöffneter Position

p3680 MED280: 0 … 6000 MEG251: 0 … 4500

MED280: 4000 MEG251: 2500

mA Dauermoment (Strom) ZU Dauermoment (Strom) in geschlos-sener Position

p3681 MED280: 0 … 7000 MEG251: 0 … 12800

MED280: 6000 MEG251: 4500

mA Schwertandruckmoment Schwertandruckmoment in ge-schlossener Position für ca. 2 s

Kräfte p3682 MED280:7 0 …

350 MEG251: 70 … 300

150 N Öffnungskraft statisch Öffnungskraft statisch

p3683 MED280:7 0 … 350 MEG251: 70 … 300

150 N Schließkraft statisch Schließkraft statisch

p3684 MED280:7 0 … 350 MEG251: 70 … 300

150 N Schwertkraft statisch ZU Schwertkraft statisch in Schließrich-tung

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 141

Parameter-ID Einstellbereich Werksein-stellung

Ein-heit

Parameterbezeichnung Beschreibung

p3685 MED280:7 0 … 350 MEG251: 70 … 300

150 N NDG-Kraft (reduziert) statisch

Kraft im NDG-Betrieb in Öffnungs- und Schließrichtung

Energie p3686 MED280: 0 …

75 MEG251: 0 … 100

20 J Kin. Energie ZU Kinetische Energiebegrenzung in Öffnungsrichtung 0 ≙ keine Begrenzung anhand der Energie

p3687 MED280: 0 … 75 MEG251: 0 … 100

20 J Kin. Energie AUF Kinetische Energiebegrenzung in Schließrichtung 0 ≙ keine Begrenzung anhand der Energie

p3688 MED280: 0 … 75 MEG251: 0 … 100

4 J Kin. Energie NDG Kinetische Energiebegrenzung im NDG-Betrieb 0 ≙ keine Begrenzung anhand der Energie

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 142 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.7.5.4 Sonstige Parameter

Tabelle 5- 47 Sonstige Paramter

Parameter-ID

Einstellbereich Werkseinstel-lung

Einheit Beschreibung

Ereignislisten r2030[x] — — — Ereignisliste Störungen. Liste mit 8 Ereigniseinträgen.

Jeder Eintrag ist ein 32-Bit Wert. Der Zugriff erfolgt nur lesend. (Siehe Listenzugriff)

r2031[x] — — — Ereignisliste Warnungen. Liste mit 8 Ereigniseinträgen. Jeder Eintrag ist ein 32-Bit Wert. Der Zugriff erfolgt nur lesend. (Siehe Listenzugriff)

Beobachten r2100[x] — — — Liste von Beobachtungswerten r2100[0] — — mm Aktuelle Türposition r2100[1] — — mm/s Soll-Geschwindigkeit r2100[2] — — mm/s Ist-Geschwindigkeit r2100[3] — — mA Ist-Motorstrom r2100[4] — — N Ist-Motorkraft r2100[5] — — N Kraftbegrenzung r2100[14] — — % Aktuelle Systemlast r2100[15] — — mm/s Gefilterte Ist-Schließgeschwindigkeit der Überwachungs-

einheit r2100[16] — — N Gefilterte Ist-Schließkraft der Überwachungseinheit r2100[17] — — mm/s Gefilterte Ist-Öffnungsgeschwindigkeit der Überwa-

chungseinheit r2100[18] — — N Gefilterte Ist-Öffnungskraft der Überwachungseinheit r2100[21] — — 1/10

mV Mittelwert Motorspannung

r2100[22] — — 1/10°C Motor Temperatur in 1/10°C, z.B. 377 ≙ 37.7°C, -110 ≙ -11.0°C. Im Fehlerfall oder wenn kein Sensorwert verfüg-bar ist, liefert die Funktion 999.9°C.

r2100[23] — — 1/10°C Steuergerät Temperatur in 1/10°C, z.B. 377 ≙ 37.7°C, -110 ≙ -11.0°C. Im Fehlerfall oder wenn kein Sensorwert verfügbar ist, liefert die Funktion 999.9°C.

r2100[24] — — % Motorbelastung (0-200%) r2100[25] — — % Belastung Steuergerät (0-200%) r2100[26] — — ms Letzte gemessene gültige Schließzeit r2100[27] — — ms Letzte gemessene gültige Öffnungszeit r2100[28] — — kg Ermittelte Masse der letzten Öffnungsfahrt r2100[29] — — kg Ermittelte Masse der letzten Schließfahrt r2100[30] — — N Ermittelte Reibung der letzten Öffnungsfahrt r2100[31] — — N Ermittelte Reibung der letzten Schließfahrt

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 143

Parameter-ID

Einstellbereich Werkseinstel-lung

Einheit Beschreibung

Störungen und Warnungen r2101 — — kg Effektive ermittelte Türmasse r2103 — — mm Aktuell eingelernte Türweite r2104 — — N [N] Bei der Lernfahrt ermittelte Systemreibung in Öff-

nungsrichtung (die Reibung des Antriebssystems ist hier nicht enthalten)

r2105 — — N [N] Bei der Lernfahrt ermittelte Systemreibung in Schließ-richtung (die Reibung des Antriebssystems ist hier nicht enthalten)

r2150[x] — — — Firmware Versionsliste mit 3 Einträgen. Jeder Eintrag ist ein 16-Bit Wert. Eintrag 0 ≙ Major-Version Eintrag 1 ≙ Minor-Version Eintrag 2 ≙ Build/Revision-Nummer

r2151 — — — Statuscode der Betriebszustandsanzeige. (Siehe Be-triebszustandsanzeige (Seite 155))

Anzeigen und Bedienen p90 0 ≙ inaktiv

1 ≙ aktiv 0 — Fahrbefehlssperre für die Servicetasten S402 (Öffnen),

S403 (Schließen) und S401 (Lernfahrt).

p91 Nur schreibbar: 0 ≙ Default keine Gruppe 1 ≙ Fahrkurvenpara-meter 2 ≙ FBLOCK-Parameter 3 ≙ Blockier- und Reversierparameter 4 ≙ Feldbusparameter 0xFF ≙ Komplette Parameter auf Werkseinstellungen

— — Zurücksetzten einer Parametergruppe auf Werkseinstel-lung

p92 1 ≙ Ereignislisten löschen

— — Zurücksetzen und löschen der Ereignislisten Störungen und Warnungen

p100 0 – 0xFFFF 0xFFFF — Freie Benutzer-Tags, z.B. zur Einstellen einer eindeuti-gen Identifikationsnummer p101 0 – 0xFFFF 0xFFFF —

p102 0 – 0xFFFF 0xFFFF — p103 0 – 0xFFFF 0xFFFF —

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 144 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.7.5.5 Feldbusparameter

Tabelle 5- 48 Feldbusparameter

Parameter-ID Einstellbereich Werksein-stellung

Ein-heit

Beschreibung

Statistikdaten r2029[x] 0 ≙ Abgewiesene Te-

legramme 1 ≙ Zeichenrahmen 2 ≙ Startzeichen 3 ≙ Blockprüfzeichen 4 ≙ Telegrammlänge 5 ≙ Restlaufzeit 6 ≙ Telegrammtyp 7 ≙ Pufferüberlauf

— — Liste der Fehlerstatistik. Liste mit 8 Statistikeinträgen. Jeder Eintrag ist ein 16-Bit Wert. Der Zugriff erfolgt nur lesend.

Überwachung p2040 0 … 65535 ms

0 ≙ Überwachung deaktiviert

1000 ms Zeitintervall, in dem mindestens ein fehlerfreier Nutzdaten-austausch über das Feldbussystem erfolgen muss.

5.7.5.6 Kalibrierungs- und Funktionsparameter

Tabelle 5- 49 Kalibrierungs- und Funktionsparameter

Parameter-ID Einstellbereich Werkseinstel-lung

Einheit Beschreibung

Erweiterte Funktionen p1201 1 … 4000

0 ≙ deaktiviert 500 mm Riemenbruchüberwachung, Wegstrecke, nach

der ein gerissener Riemen erkannt / gemeldet wird.

p1207 0 … 1 1 — Modus für Vandalismus-Schutz 0 ≙ Vandalismus-Schutz wird ab dem Ge-schwindigkeitswert aktiv, der im Parameter p1208 eingestellt ist. 1 ≙ Vandalismus-Schutz wird ab dem Ge-schwindigkeitswert aktiv, der im aktuellen Tür-profil eingestellt ist.

p1208 1 … 800 0 ≙ deaktiviert

250 mm/s Maximaler Geschwindigkeitswert, ab dem der Vandalismus-Schutz aktiv wird. 0≙ der Vandalismus-Schutz ist komplett abge-schaltet.

p1210 0 … 5000 750 ms Wartezeit für eine Remote-Steuerungsanforderung

p1211 0 … 60000 2000 ms Diskrepanz-Zeit bei Tür-Kommandos über digitale Eingänge (FBLOCK) und Feldbus

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 145

Parameter-ID Einstellbereich Werkseinstel-lung

Einheit Beschreibung

p1220 Konfigurationsbits Bit x=1 ≙ Option aktiviert Bit x=0 ≙ Option deakti-viert

15 — Konfiguration Entriegelungssequenz Bit 0 ≙ Entriegelungssequenz im NORMAL-Modus Bit 1 ≙ Entriegelungssequenz im INITIAL-Modus Bit 2 ≙ Entriegelungssequenz im LEARN-Modus Bit 3 ≙ Entriegelungssequenz im ERM-Modus Bit 7 ≙ Unterbrechung bei Fahrbefehlswechsel Bit 8 ≙ T3_CLOSED (UNLOCK1 aktiv bis ge-schlossen) Bit 9 ≙ T3_OPENED (UNLOCK1 aktiv bis ge-öffnet) Bit 10 ≙ Dynamische Entriegelung im LEARN-Modus *1)

p1221 0 … 60000 300 ms Einschaltverzögerung Fahrbefehl öffnen p1222 0 … 60000 500 ms Einschaltdauer Signal UNLOCK0 p1223 0 … 60000 750 ms Einschaltdauer Signal UNLOCK1 p1224 0 … 60000 250 ms Einschaltverzögerung Signal UNLOCK1 p1225 0 … 60000 20 mm Bereich um den Endanschlag geschlossen, in

dem im Normalmodus mit dem Fahrbefehl öffnen die Entriegelungssequenz gestartet wird. *1)

p1230 0 … 0xFFFF 0x0404 — CLS_POS_CFG: Positionskonfiguration für Endanschlag geschlossen (Änderungen wer-den erst nach neustart der Steuerung wirksam und ggf. neue Lernfahrt erforderlich): • Toleranz beim Erkennen der geschlossen

Position → 8 Bit Wert in [mm] Bit 0-7 (unteres Byte)

• Toleranz beim Verlassen der geschlossen Position → 8 Bit Wert in [mm] Bit 8-15 (oberes Byte)

(Änderungen werden erst nach Neustart wirk-sam und ggf. neue Lernfahrt erforderlich)

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 146 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Parameter-ID Einstellbereich Werkseinstel-lung

Einheit Beschreibung

p1231 0 … 0xFFFF 0x140A — OPN_POS_CFG: Positionskonfiguration für Endanschlag geöffnet: • Toleranz beim Erkennen der geöffnet Posi-

tion → 8 Bit Wert in [mm] Bit 0-7 (unteres Byte)

• Toleranz beim Verlassen der geöffnet Posi-tion → 8 Bit Wert in [mm] Bit 8-15 (oberes Byte)

(Änderungen werden erst nach Neustart wirk-sam und ggf. neue Lernfahrt erforderlich)

p4700 0x0304 Variabler Überwachungswert 1: (Siehe TZW4 - Technologie-Zustandswort-4 (Seite 188))

0x0004 ≙ ActPos mm Aktuelle Türposition 0x0104 ≙ NomVel mm/s Soll-Geschwindigkeit 0x0204 ≙ ActVel mm/s Ist-Geschwindigkeit 0x0304 ≙ ActMotCurrVal mA Ist-Motorstrom 0x0404 ≙ ActMot-ForceVal

N Ist-Motorkraft

0x0504 ≙ DbgForceLim N Kraftbegrenzung 0x0E04 ≙ SysLoadPerc % Aktuelle Systemlast 0x0F04 ≙ LpsActSup-SpeedCls

mm/s Gefilterte Ist-Schließgeschwindigkeit der Über-wachungseinheit

0x1004 ≙ LpsActSup-ForceCls

N Gefilterte Ist-Schließkraft der Überwachungs-einheit

0x1104 ≙ LpsActSup-SpeedOpn

mm/s Gefilterte Ist-Öffnungsgeschwindigkeit der Überwachungseinheit

0x1204 ≙ LpsActSup-ForceOpn

N Gefilterte Ist-Öffnungskraft der Überwachungs-einheit

0x1504 ≙ AvrMotVolt 1/10mV Mittelwert Motorspannung 0x1604 ≙ MotorTemp 1/10°C Motor Temperatur in 1/10°C 0x1704 ≙ BoardTemp 1/10°C Steuergerät Temperatur in 1/10°C 0x1804 ≙ MotLoadPerc % Motorbelastung (0-200%) 0x1904 ≙ BrdLoadPerc % Belastung Steuergerät (0-200%) 0x1A04 ≙ FastClsTim ms Letzte gemessene gültige Schließzeit 0x1B04 ≙ FastOpnTim ms Letzte gemessene gültige Öffnungszeit 0x1C04 ≙ LstOpn-Mass_Kg

kg Ermittelte Masse der letzten Öffnungsfahrt

0x1D04 ≙ LstCls-Mass_Kg

kg Ermittelte Masse der letzten Schließfahrt

0x1E04 ≙ LstOpnInhib-Frc_N

N Ermittelte Reibung der letzten Öffnungsfahrt

0x1F04 ≙ LstClsInhib-Frc_N

N Ermittelte Reibung der letzten Schließfahrt

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 147

Parameter-ID Einstellbereich Werkseinstel-lung

Einheit Beschreibung

p4701 0x0204 Variabler Überwachungswert 2: (Siehe TZW4 - Technologie-Zustandswort-4 (Seite 188))

mm Aktuelle Türposition 0x0004 ≙ ActPos mm/s Soll-Geschwindigkeit 0x0104 ≙ NomVel mm/s Ist-Geschwindigkeit 0x0204 ≙ ActVel mA Ist-Motorstrom 0x0304 ≙ ActMotCurrVal N Ist-Motorkraft 0x0404 ≙ ActMot-ForceVal

N Kraftbegrenzung

0x0504 ≙ DbgForceLim % Aktuelle Systemlast 0x0E04 ≙ SysLoadPerc mm/s Gefilterte Ist-Schließgeschwindigkeit der Über-

wachungseinheit 0x0F04 ≙ LpsActSup-SpeedCls

N Gefilterte Ist-Schließkraft der Überwachungs-einheit

0x1004 ≙ LpsActSup-ForceCls

mm/s Gefilterte Ist-Öffnungsgeschwindigkeit der Überwachungseinheit

0x1104 ≙ LpsActSup-SpeedOpn

N Gefilterte Ist-Öffnungskraft der Überwachungs-einheit

0x1204 ≙ LpsActSup-ForceOpn

1/10mV Mittelwert Motorspannung

0x1504 ≙ AvrMotVolt 1/10°C Motor Temperatur in 1/10°C 0x1604 ≙ MotorTemp 1/10°C Steuergerät Temperatur in 1/10°C 0x1704 ≙ BoardTemp % Motorbelastung (0-200%) 0x1804 ≙ MotLoadPerc % Belastung Steuergerät (0-200%) 0x1904 ≙ BrdLoadPerc ms Letzte gemessene gültige Schließzeit 0x1A04 ≙ FastClsTim ms Letzte gemessene gültige Öffnungszeit 0x1B04 ≙ FastOpnTim kg Ermittelte Masse der letzten Öffnungsfahrt 0x1C04 ≙ LstOpn-Mass_Kg

kg Ermittelte Masse der letzten Schließfahrt

0x1D04 ≙ LstCls-Mass_Kg

N Ermittelte Reibung der letzten Öffnungsfahrt

0x1E04 ≙ LstOpnInhib-Frc_N

N Ermittelte Reibung der letzten Schließfahrt

*1) Dieses Element wurde im Rahmen eines FW-Updates ergänzt/angepasst, siehe Kapitel Versionsübersicht (Seite 26)

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 148 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.7.5.7 Blockier- und Reversierparameter

Tabelle 5- 50 Blockier- und Reversierparameter

Parame-ter-ID

Einstellbereich Werkseinstel-lung

Einheit Beschreibung

Allgemein p3850 Bit x = 1 ≙ Funktion akti-

viert Bit x = 0 ≙ Funktion deak-tiviert

0x00FF — Blockierungserkennungsfunktion-Steuerung Bit 0 ≙ Stoppblockierungserkennung in Schließrich-tung Bit 1 ≙ Kraftblockierungserkennung in Schließrichtung Bit 2 ≙ Blockierungszähler in Schließrichtung Bit 3 ≙ langsame Blockierungsstellenannäherung in Schließrichtung Bit 4 ≙ Stoppblockierungserkennung in Öffnungsrich-tung Bit 5 ≙ Kraftblockierungserkennung in Öffnungsrich-tung Bit 6 ≙ Blockierungszähler in Öffnungsrichtung Bit 7 ≙ langsame Blockierungsstellenannäherung in Öffnungsrichtung

Die Parameter in der folgenden Tabelle beziehen sich nur auf die Schließrichtung. Parameter-ID Einstellbereich Werkseinstel-

lung Einheit Beschreibung

Allgemein p3862 0 ≙ Deenergize

1 ≙ Stopp 0 — Antriebsansteuerung während der Wartezeit (vor

Überwindungsversuchen)

Timing p3852 0 … 60000 1000 ms Einschaltverzögerung der Blockierungserkennung p3853 0 … 60000 300 ms Mindest-Erkennungszeitraum bei Stoppblockierung p3854 0 … 60000 100 ms Mindest-Erkennungszeitraum bei Kraftblockierung Bereiche p3856 0 … 60000 20 mm Entfernung vor und nach der Blockierungsstelle für

langsame Blockierungsstellenannäherung p3857 0 … 60000 5 mm Bereich der Blockierungserkennungsunterdrückung

vor Endanschlag geschlossen p3858 0 … 60000 10 mm Bereich der Blockierungserkennungsunterdrückung

nach Endanschlag geöffnet p3859 0 … 60000 20 mm Bereich der Kraft-

Blockierungserkennungsunterdrückung vor Schleichstrecke

p3855 0 … 60000 50 mm Bereich der Kraft-Blockierungserkennungsunterdrückung nach der letzten Blockierungsstelle

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 149

Parameter-ID Einstellbereich Werkseinstel-lung

Einheit Beschreibung

Überwindungsversuche p3860 0 … 0xFFFF

0 ≙ kein Überwindungs-versuch 0xFFFF ≙ unbegrenzte Versuche

0 — Anzahl der Versuche die Blockierungsstelle zu überwinden

p3861 0 … 60000 2000 ms Wartezeit vor jedem Überwindungsversuch p3863 0 ≙ Deenergize

1 ≙ Stopp 2 ≙ Öffnen 3 ≙ Schließen

0 — Antriebsansteuerung, nachdem alle Überwindungs-versuche durchgeführt sind (wenn keine Reversie-rungen konfiguriert ist)

Reversierung p3864 0 … 0xFFFF

0 ≙ nicht reversieren 0xFFFF ≙ unbegrenzte Reversierungen

2 — Anzahl der Reversierungen

p3865 0 … 60000 2000 ms Wartezeit vor jeder Reversierung p3866 0 … 60000

0 ≙ vollständige Rever-sierung

200 mm Reversierstrecke

p3867 0 ≙ Deenergize 1 ≙ Stopp 2 ≙ Öffnen 3 ≙ Schließen

0 — Antriebsansteuerung bei Blockierung während Re-versierung

p3868 0 ≙ Deenergize 1 ≙ Stopp 2 ≙ Öffnen 3 ≙ Schließen

0 — Antriebsansteuerung, nachdem alle Reversierungen durchgeführt sind

Die Parameter in der folgenden Tabelle beziehen sich nur auf die Öffnungsrichtung. Parameter-ID Einstellbereich Werkseinstel-

lung Einheit Beschreibung

Allgemein p3879 0 ≙ Deenergize

1 ≙ Stopp 0 — Antriebsansteuerung während der Wartezeit (vor

Überwindungsversuchen)

Timing p3869 0 … 60000 1000 ms Einschaltverzögerung der Blockierungserkennung p3870 0 … 60000 500 ms Mindest-Erkennungszeitraum bei Stoppblockierung p3871 0 … 60000 100 ms Mindest-Erkennungszeitraum bei Kraftblockierung Bereiche p3872 0 … 60000 20 mm Entfernung vor und nach der Blockierungsstelle für

langsame Blockierungsstellenannäherung

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 150 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Parameter-ID Einstellbereich Werkseinstel-lung

Einheit Beschreibung

p3873 0 … 60000 10 mm Bereich der Blockierungserkennungsunterdrückung vor Endanschlag geschlossen

p3874 0 … 60000 10 mm Bereich der Blockierungserkennungsunterdrückung nach Endanschlag geöffnet

p3875 0 … 60000 20 mm Bereich der Kraft-Blockierungserkennungsunterdrückung vor Schleichstrecke

p3876 0 … 60000 50 mm Bereich der Kraft-Blockierungserkennungsunterdrückung nach der letzten Blockierungsstelle

Überwindungsversuche p3877 0 … 0xFFFF

0 ≙ kein Überwindungs-versuch 0xFFFF ≙ unbegrenzte Versuche

0 — Anzahl der Versuche die Blockierungsstelle zu überwinden

p3878 0 … 60000 2000 ms Wartezeit vor jedem Überwindungsversuch p3880 0 ≙ Deenergize

1 ≙ Stopp 2 ≙ Öffnen 3 ≙ Schließen

0 — Antriebsansteuerung, nachdem alle Überwindungs-versuche durchgeführt sind (wenn keine Reversie-rungen konfiguriert ist)

Reversierung p3881 0 … 0xFFFF

0 ≙ nicht reversieren 0xFFFF ≙ unbegrenzte Reversierungen

2 — Anzahl der Reversierungen

p3882 0 … 60000 2000 ms Wartezeit vor jeder Reversierung p3883 0 … 60000

0 ≙ vollständige Rever-sierung

200 mm Reversierstrecke

p3884 0 ≙ Deenergize 1 ≙ Stopp 2 ≙ Öffnen 3 ≙ Schließen

0 — Antriebsansteuerung bei Blockierung während Re-versierung

p3885 0 ≙ Deenergize 1 ≙ Stopp 2 ≙ Öffnen 3 ≙ Schließen

0 — Antriebsansteuerung, nachdem alle Reversierungen durchgeführt sind

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 151

5.7.5.8 FBLOCK-Parameter Mit den folgenden FBLOCK-DCMD Parametern können den Ausgängen "Q" Fahrbefehle zugeordnet werden. Dabei wird ein Fahrbefehl nur dann aktiv, wenn der zugeordnete Ausgang "Q" aktiv ist (positive Logik).

Details zu Funktion und Logik der einzelnen Funktionsblöcke finden Sie im Kapitel Freie Funktionsblöcke (FBLOCK). (Seite 73)

FBLOCK-Q-Ausgänge (Fahrbefehle)

Tabelle 5- 51 FBLOCK-Q-Ausgänge

Parameter-ID

Einstellbe-reich

Werkseinstellung Q-Ausgang Beschreibung

Digitale Eingangssignale p20000 0 … 0xFFFF 0 Q2: DCMD_DI0_QP DCMD_DIx_QP ≙ Pegelgesteuerter Ausgang, Aus-

gang folgt dem Eingang direkt DCMD_DIx_QN ≙ Negierter pegelgesteuerter Aus-gang, Ausgang folgt dem Eingang direkt

p20001 0 … 0xFFFF 0 Q3: DCMD_DI0_QN p20002 0 … 0xFFFF 0 Q4: DCMD_DI1_QP p20003 0 … 0xFFFF 0 Q5: DCMD_DI1_QN p20004 0 … 0xFFFF 0x0002 ≙ Öffnen Q6: DCMD_DI2_QP p20005 0 … 0xFFFF 0x0003 ≙

Schließen Q7: DCMD_DI2_QN

p20006 0 … 0xFFFF 0 Q8: DCMD_DI3_QP p20007 0 … 0xFFFF 0 Q9: DCMD_DI3_QN p20008 0 … 0xFFFF 0 Q10:

DCMD_DI4_QP p20009 0 … 0xFFFF 0 Q11:

DCMD_DI4_QN AND p20010 0 … 0xFFFF 0 Q12:

DCMD_AND0_Q1 Ausgang ist mit Eingängen logisch UND verknüpft.

p20011 0 … 0xFFFF 0 Q13: DCMD_AND1_Q1

p20012 0 … 0xFFFF 0 Q14: DCMD_AND2_QP

p20013 0 … 0xFFFF 0 Q15: DCMD_AND2_QN

SAND – Safety AND p20014 0 … 0xFFFF 0 Q16:

DCMD_SAND0_QP Ausgang ist mit Eingängen logisch UND verknüpft, zusätzlich können zwei Zeiten zur Diskrepanzana-lyse der Zustandswechsel (0->1 und 1->0) der Eingänge aktiviert werden. (Siehe FBLOCK-Konfiguration) DCMD_SANDx_QP ≙ Pegelgesteuerter Ausgang DCMD_SANDx_QN ≙ Negierter pegelgesteuerter Ausgang

p20015 0 … 0xFFFF 0 Q17: DCMD_SAND0_QN

p20016 0 … 0xFFFF 0 Q18: DCMD_SAND1_QP

p20017 0 … 0xFFFF 0 Q19: DCMD_SAND1_QN

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 152 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Parameter-ID

Einstellbe-reich

Werkseinstellung Q-Ausgang Beschreibung

OR p20018 0 … 0xFFFF 0 Q20:

DCMD_OR0_Q1 Ausgang ist mit Eingängen logisch ODER ver-knüpft.

p20019 0 … 0xFFFF 0 Q21: DCMD_OR1_Q1

NOT p20020 0 … 0xFFFF 0 Q22:

DCMD_NOT0_Q1 Ausgang ist mit Eingängen logisch NICHT ver-knüpft (Negation).

p20021 0 … 0xFFFF 0 Q23: DCMD_NOT1_Q1

p20022 0 … 0xFFFF 0 Q24: DCMD_NOT2_Q1

p20023 0 … 0xFFFF 0 Q25: DCMD_NOT3_Q1

XOR p20024 0 … 0xFFFF 0 Q26:

DCMD_XOR0_Q1 Ausgang ist mit Eingängen logisch exklusiv ODER verknüpft.

FRQ p20025 0 … 0xFFFF 0 Q27:

DCMD_FRQ0_Q1 Ausgang wird aktiv, sobald die Frequenz erkannt wird.

p20026 0 … 0xFFFF 0 Q28: DCMD_FRQ0_Q2

p20027 0 … 0xFFFF 0 Q29: DCMD_FRQ1_Q1

p20028 0 … 0xFFFF 0 Q30: DCMD_FRQ1_Q2

SPEZIAL p20029 0 … 0xFFFF 0x0801 ≙ Spezial

Stopp Q31: DCMD_SysDIS_QP

Ausgang folgt dem Eingang direkt, d.h. bei positi-vem Signalpegel wird das System gesperrt.

p20030 0 … 0xFFFF 0x0801 ≙ Spezial Stopp

Q32: DCMD_SysERM_QP

Ausgang folgt dem Eingang direkt, d.h. bei positi-vem Signalpegel wird der Notentriegelungsmodus aktiviert. Zusätzlich kann eine Ausschaltverzöge-rung über Parameter p4616 eingestellt werden. (Siehe FBLOCK-Konfiguration)

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 153

FBLOCK-Q-Eingangsreferenzen

Mit den folgenden FBLOCK-REF Parametern können die Eingänge der verschiedenen F-Blöcke mit beliebigen Ausgängen "Q" (Signal-Quellen) verschaltet bzw. verknüpft werden. Dazu muss die Nummer des Q-Elements direkt in den Q_REF-Parameter eingetragen werden (Q{0 bis n}).

Tabelle 5- 52 FBLOCK-Q-Eingangsreferenzen

Parameter-ID Einstellbe-reich

Werkseinstel-lung

Q-Eingangsreferenz Beschreibung

AND p20100 0 … n 0 Q_REF_AND0_IN1 Eingang 1 logisches UND-Gatter 0 p20101 0 … n 0 Q_REF_AND0_IN2 Eingang 2 logisches UND-Gatter 0 p20102 0 … n 0 Q_REF_AND1_IN1 Eingang 1 logisches UND-Gatter 1 p20103 0 … n 0 Q_REF_AND1_IN2 Eingang 2 logisches UND-Gatter 1 p20104 0 … n 0 Q_REF_AND2_IN1 Eingang 1 logisches UND-Gatter 2 p20105 0 … n 0 Q_REF_AND2_IN2 Eingang 2 logisches UND-Gatter 2 SAND – Safety AND p20106 0 … n 10 ≙ Q10 Q_REF_SAND0_IN1 Eingang 1 sicheres logisches UND-Gatter 0 p20107 0 … n 8 ≙ Q8 Q_REF_SAND0_IN2 Eingang 2 sicheres logisches UND-Gatter 0 p20108 0 … n 2 ≙ Q2 Q_REF_SAND1_IN1 Eingang 1 sicheres logisches UND-Gatter 1 p20109 0 … n 4 ≙ Q4 Q_REF_SAND1_IN2 Eingang 2 sicheres logisches UND-Gatter 1 OR p20110 0 … n 0 Q_REF_OR0_IN1 Eingang 1 logisches ODER-Gatter 0 p20111 0 … n 0 Q_REF_OR0_IN2 Eingang 2 logisches ODER-Gatter 0 p20112 0 … n 0 Q_REF_OR0_IN3 Eingang 3 logisches ODER-Gatter 0 p20113 0 … n 0 Q_REF_OR1_IN1 Eingang 1 logisches ODER-Gatter 1 p20114 0 … n 0 Q_REF_OR1_IN2 Eingang 2 logisches ODER-Gatter 1 p20115 0 … n 0 Q_REF_OR1_IN3 Eingang 3 logisches ODER-Gatter 1 NOT p20116 0 … n 0 Q_REF_NOT0_IN1 Eingang logisches NICHT-Gatter 0 (Negierung) p20117 0 … n 0 Q_REF_NOT1_IN1 Eingang logisches NICHT-Gatter 1 (Negierung) p20118 0 … n 0 Q_REF_NOT2_IN1 Eingang logisches NICHT-Gatter 2 (Negierung) p20119 0 … n 0 Q_REF_NOT3_IN1 Eingang logisches NICHT-Gatter 3 (Negierung) XOR p20120 0 … n 0 Q_REF_XOR0_IN1 Eingang 1 logisches exklusives ODER (XOR) p20121 0 … n 0 Q_REF_XOR0_IN2 Eingang 2 logisches exklusives ODER (XOR) FRQ p20122 0 … n 0 Q_REF_FRQ0_IN1 Eingang Frequenzerkennung 0 p20123 0 … n 0 Q_REF_FRQ1_IN1 Eingang Frequenzerkennung 1 SPEZIAL p20124 0 … n 17 ≙ Q17 Q_REF_SysDIS Eingang Systemsperre p20125 0 … n 18 ≙ Q18 Q_REF_SysERM Eingang Notentriegelungsmechanismus Digitale Ausgangssignale p20128 0 … n 34 ≙ Q34 Q_REF_DQ0 Eingang für digitales Ausgangssignal 1 p20129 0 … n 35 ≙ Q35 Q_REF_DQ1 Eingang für digitales Ausgangssignal 2

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Steuergerät 5.7 Bedienen und Parametrieren

ATE530S/ATE531S 154 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

FBLOCK-Konfiguration

Tabelle 5- 53 FBLOCK-Konfiguration

Parameter- ID

Einstellbe-reich

Werks-einstel-lung

Einheit Konfigurationsname Beschreibung

Konfiguration p4630 0 … 0xFFFF 0x0302 SIn_Subst_CFG Bit 0 = Stellvertretender Wert des SAND0

Bit 1 = Stellvertretender Wert des SAND1 Bit 2 = Stellvertretender Wert des FRQ0 Bit 3 = Stellvertretender Wert des FRQ1 Ausgabe über Betriebszustandsanzeige akti-viert (Bit x=1) bzw. deaktiviert (Bit x=0) Bit 8 = lokale SF Fehlerausgabe von SAND0 Bit 9 = lokale SF Fehlerausgabe von SAND1 Bit 10 = lokale SF Fehlerausgabe von FRQ0 Bit 11 = lokale SF Fehlerausgabe von FRQ1

p4610 0 ≙0.5Hz 1 ≙1Hz

0 ModeSelect_FRQ0 Auswahl der zu erkennenden Frequenz vom FBLOCK FRQx

p4611 0 ≙0.5Hz 1 ≙1Hz

0 ModeSelect_FRQ1

p4612 0 … 1000 250 ms OnDiscTim_SAND0 Ein- und Ausschaltverzögerungen zur Erken-nung von Signal-Diskrepanzen. p4613 0 … 1000 250 ms OffDiscTim_SAND0

p4614 0 … 1000 250 ms OnDiscTim_SAND1 p4615 0 … 1000 250 ms OffDiscTim_SAND1 p4616 0 … 65535 10 s ERM_OFF_DLY Ausschaltverzögerung des Notentriegelungs-

mechanismus (ERM) *1)

*1) Dieses Element wurde im Rahmen eines FW-Updates ergänzt/angepasst, siehe Kapitel Versionsübersicht (Seite 26)

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 155

5.8 Diagnose und Service

5.8.1 Betriebszustandsanzeige Alle Betriebszustände werden in Störungen, Warnungen und Information unterteilt.

Auf den aktuellen Betriebszustand der SIDOOR Steuerung kann folgendermaßen zugegriffen werden:

● Auf der 7-Segment-Anzeige "H401" der Steuerung wird der aktuelle Ereignis-Code angezeigt.

● Der aktuelle Betriebszustand wird im Klartext auf dem Serviceterminal im Menübereich „Statusanzeige“ zweisprachig angezeigt.

● Über den Prozessdatenbereich, im Signal STATCODE, wird der aktuelle Ereignis-Code zyklisch an die übergeordnete Steuerung übertragen.

Priorisierung Es können gleichzeitig mehrere Störungen, Warnungen und Informationen anstehen. Angezeigt bzw. signalisiert wird immer nur die Meldung mit der höchsten Priorität. Die jeweilige Priorität kann den folgenden Übersichten entnommen werden. Grundsätzlich sind die Betriebszustandsanzeigen folgenermaßen priorisiert:

Störungen > Warnung > Informationen

Log Alle Störungen und Warnungen mit aktivierter Log Option (siehe folgende Übersichten) werden in einer Ereignisliste im Steuergerät remanent gespeichert, so dass auch nach einem Netzausfall alle Ereignisse weiterhin chronologisch abrufbar sind, siehe Ereignisliste (Seite 165).

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S 156 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.8.1.1 Störungen

Steuerung ONLINE Bei bestehender Feldbusverbindung (Steuerung online), können alle anstehenden Störungen der SIDOOR Steuerung vom übergeordneten System über das Zustandswort-1 (ZSW1) Bit 3 „Fault“ erkannt werden und müssen vom Anwender entsprechend quittiert werden. Dazu steht im Steuerwort-1 (STW1) das Bit 7 „Fault acknowledge“ zur Verfügung (siehe Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten (Seite 166)). Stehen mehrere Störungen gleichzeitig an, werden bei einer Quittierung alle Störungen quittiert.

Hinweis

Für Inbetriebnahme- oder Servicezwecke kann über das lokal Serviceterminal im Menüpunkt „Statusanzeige“ mit der Bestätigungstaste die aktuelle Störung quittiert werden.

Steuerung OFFLINE Bei nicht bestehender Feldbusverbindung (Steuerung offline) erfolgen alle Störungsquittierungen automatisch durch die SIDOOR Steuerung.

Fehlerquittierung Nach erfolgreicher Störungsquittierung startet die SIDOOR Steuerung nach der störungsspezifisch definierten Wartezeit automatisch neu. Bei Neuanlauf der Steuerung wird ein vollständiger interner Systemtest der Hardware und Softwarekomponenten durchgeführt, der der Fehleraufdeckung und -Behebung dient. Kann die Störung dadurch nicht behoben werden bleibt die Steuerung in dieser Schleife (wenden Sie sich an den Technical Support, siehe Service & Support (http://support.automation.siemens.com)). Der Motor ist während des gesamten Vorgangs freilaufend.

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 157

Übersicht Störungen Folgende Störungen sind definiert:

Tabelle 5- 54 Ereignis-Code Störungen

Ereignis-Code

Log Prio Beschreibung Systemreaktion Fehlerbehebung

1 Ja 9 RAM-, EEPROM, Parameter, Hardware-Zeitbasis oder CPU-Fehler (Systemfehler)

Notbremsung. Stromloser Motor nach An-halten der Tür. 5s Mindestwartezeit.

Steuergerät ist defekt. Steuergerät austauschen.

3 Ja 12 Fehler im 2. Abschaltweg Aktivierung 2. Abschaltweg. Motor ist freilaufend. 1min Mindestwartezeit.

Steuergerät ist defekt. Steuergerät austauschen.

7 Ja 7 Fehler Motor Impulsgeber Notbremsung. Stromloser Motor nach An-halten der Tür. 5s Mindestwartezeit.

• Verdrahtung zwischen Motorstecker X7 und Motor prüfen.

• Motor ist defekt. Motor austauschen.

• Steuergerät ist defekt. Steuergerät austau-schen.

• Zu hoher Übergangswi-derstand zwischen Steuergerät und Motor. Motorstecker X7 und Motoranschlusskabel prüfen.

b Ja 1 15V Überspannung Notbremsung. Stromloser Motor nach An-halten der Tür. 5s Mindestwartezeit.

Steuergerät ist defekt. Steuergerät austauschen.

G Ja 3 Riemen gerissen Notbremsung. Stromloser Motor nach An-halten der Tür. 5s Mindestwartezeit.

• Riemen ist gerissen. • Riemen ist nicht auf

Motorritzel aufgelegt. • Keine Verbindung zwi-

schen Tür und Riemen. • Reduzierung der Rie-

menspannung

L Ja 4 Strommessfehler Notbremsung. Stromloser Motor nach An-halten der Tür. 5s Wartezeit.

• Verdrahtung zwischen Motorstecker X7 und Motor prüfen.

• Motor ist defekt. Motor austauschen.

• Steuergerät ist defekt. Steuergerät austau-schen.

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S 158 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Ereignis-Code

Log Prio Beschreibung Systemreaktion Fehlerbehebung

2 Ja 10 Brems-Chopper defekt Aktivierung 2. Abschaltweg. Motor ist freilaufend. 30s Mindestwartezeit.

• Eingangsspannung des Steuergeräts am Strom-versorgungsstecker X3 prüfen: Versorgungsspannung des Steuergeräts darf maximal 36 V +3 % be-tragen.

• Netzspannung prüfen • Netzteil prüfen, ggf.

tauschen • Tür wird durch eine

externe Kraft in Fahrt-richtung angetrieben (z. B. zu hohes Türgewicht). Externe Kraft beseitigen

• Steuergerät ist defekt. Steuergerät austau-schen.

5 Ja 8 Motor ist unbekannt, keine Lernfahrt möglich

Notbremsung. Stromloser Motor nach An-halten der Tür. 10s Mindestwartezeit.

• Neue Lernfahrt mit die-sem Motor durchführen. Siehe dazu Kapitel Lern-fahrt (Seite 48).

• Motortyp ist unbekannt. Verwendeten Motor prü-fen.

• Verdrahtung zwischen Motorstecker X7 und Motor prüfen.

• Firmware aktualisieren bzgl. neuer Motortyp

9 Ja 5 Motor Überstrom Notbremsung. Stromloser Motor nach An-halten der Tür. 5s Mindestwartezeit.

• Verdrahtung zwischen Motorstecker X7 und Motor prüfen.

• Motor ist defekt. Motor austauschen.

• Steuergerät ist defekt. Steuergerät austau-schen.

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 159

Ereignis-Code

Log Prio Beschreibung Systemreaktion Fehlerbehebung

E Ja 11 Motor Überspannung Aktivierung 2. Abschaltweg. Motor ist freilaufend. 1min Mindestwartezeit.

• Eingangsspannung des Steuergeräts am Strom-versorgungsstecker X3 prüfen: Versorgungsspannung des Steuergeräts darf maximal 36 V +3 % be-tragen.

• Netzspannung prüfen • Netzteil prüfen, ggf.

tauschen. • Steuergerät ist defekt.

Steuergerät austau-schen.

h Ja 2 15V Unterspannung Notbremsung. Stromloser Motor nach An-halten der Tür. 5s Mindestwartezeit.

• Ausgangsspannung am Netzteil prüfen (min. 20V)

• Netzspannung prüfen • Netzteil prüfen, ggf.

tauschen. • Steuergerät ist defekt.

Steuergerät austau-schen.

n Ja 6 Endstufe defekt Notbremsung. Stromloser Motor nach An-halten der Tür. 30s Mindestwartezeit.

Steuergerät ist defekt. Steuergerät austauschen.

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S 160 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.8.1.2 Warnungen Warnungen sind externe Probleme wie z.B. Verdrahtung oder fehlerhafte Signale, die von der SIDOOR Steuerung erkannt aber nicht selbständig behoben werden können.

Anstehende Warnungen der SIDOOR Steuerung werden bei bestehender Feldbusverbindung (Steuerung online) über das Zustandswort-1 (ZSW1) Bit 7 „Warning“ signalisiert. Warnungen müssen nicht quittiert werden, die Systemreaktion ist individuell für jede Warnung definiert.

Tabelle 5- 55 Ereignis-Code Warnungen

Ereignis-code

Log Prio Beschreibung Systemreaktion Fehlerbehebung

_ Ja 8 Steuerung wartet auf Lernfahrt

Die Steuerung wartet auf eine Lernfahrt.

• Wenn kein gültiger Parame-tersatz vorhanden ist (z. B. bei Erstinbetriebnahme): Lernfahrt mit Laden der Standardparameter durch-führen (siehe dazu Tabelle 6-29 Start einer Lernfahrt beim Anlegen der Netz-spannung (Seite 119)).

• Wenn eine Lernfahrt abge-brochen wurde: Lernfahrt wiederholen oder Steuergerät neu starten.

y Ja 1 Interner Bus Fehler (OFFLINE)

Die Steuerung ist offline. Die Ablaufsteuerung wechselt in den Zustand "S1:Z_SWITCH_ON_DISABLED"

• Feldbusverbindung überprü-fen

• Interne Buskonfiguration überprüfen

• PROFINET-Modul überprü-fen

t Ja 15 Überwachungsfehler Es wird nur eine Warnung für 2s angezeigt. Keine Systemreaktion. Ein Überwachungsfehler wird nur einmal während eines Öff-nungs- oder Schließungsvor-ganges angezeigt.

Die Steuerung überwacht, ob die gemessenen Kräfte und Geschwindigkeiten plausibel sind. Werden starke Abwei-chungen festgestellt, wird ein Überwachungsfehler ausgelöst. Mögliche Ursache: Einwirkung hoher externer Kräfte auf die Tür (z. B. zu hohes Schließgewicht oder manuelles Anschieben der Tür während der Fahrt).

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 161

Ereignis-code

Log Prio Beschreibung Systemreaktion Fehlerbehebung

0 Ja 13 DCOPS Fehler Die Steuerung wechselt in den Zustand Initial-Modus.

• DCOP-Sensor justieren. Der maximale Abstand des DCP-Sensors zur Position AUF/ZU beträgt 10 cm.

• Die Fehleranzeige wird gelöscht, wenn die Tür in beiden Endpositionen einen plausiblen DCOPS-Zustand erkannt hat oder nach ei-nem Neustart des Steuerge-räts.

• Verdrahtung von DCP-Sensor überprüfen.

6 Ja 5 Motor blockiert in Schließrichtung

Die Reaktion ist abhängig vom eingestellten Reversierverhalten in Schließrichtung. Die Warnung bleibt solange aktiv bis das Hindernis über-wunden wurde oder der Fahrbe-fehl geändert wird.

• Hindernisse im Fahrweg beseitigen

• Schließkräfte erhöhen. (Parameter "Schließkraft statisch" oder Parameter "Schwertkraft statisch")

• Die Anzeige kann auch in Zusammenhang mit ande-ren Störungen auftreten (z. B. Encoder-Fehler, Überwa-chungs-fehler oder Über-strom). In diesem Fall sind diese Störungen zu beseiti-gen.

8 Nein 19 Systemanlauf oder Start des Minimaleditors (Ser-vicetaster AUF und ZU bei Netzein gleichzeitig betätigt)

Es werden keine Fahrbefehle akzeptiert. Die Tür ist freilaufend.

• Warten bis System und Motor erkannt sind.

• Motor anschließen • Motorkabel und Verbindung

überprüfen

A Ja 9 Notfallentriegelungsme-chanismus aktiv

Die Steuerung per FBLOCK und Remote ist abgeschaltet.

• ERM-Signal zuführen • ERM Ausschaltverzögerung

abwarten • FBLOCK-Konfiguration

überprüfen

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S 162 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Ereignis-code

Log Prio Beschreibung Systemreaktion Fehlerbehebung

c Ja 6 Motor blockiert in Öff-nungsrichtung

Die Reaktion ist abhängig vom eingestellten Reversierverhalten in Öffnungsrichtung. Die Warnung bleibt solange aktiv bis das Hindernis über-wunden wurde oder der Fahrbe-fehl geändert wird.

• Hindernisse im Fahrweg beseitigen

• Öffnungskraft erhöhen (Pa-rameter Öffnungskraft sta-tisch)

• Die Anzeige kann auch in Zusammenhang mit ande-ren Störungen auftreten (z. B. Encoder-Fehler, Überwa-chungs-fehler oder Über-strom). In diesem Fall sind diese Störungen zu beseiti-gen.

H Ja 12 Lernfahrt aktiv Lernfahrt wird ausgeführt. Warten bis Lernfahrt beendet ist.

N Nein 7 Kein Freigabe-Signal, Systemsperre aktiv

Die Steuerung per FBLOCK und Remote ist abgeschaltet.

• Freigabe-Signal zuführen • FBLOCK-Konfiguration

überprüfen

i Ja 16 Kontinuierliche Türüber-wachung (Vandalismus-schutz) aktiv

Die Tür wird abgebremst, wenn die Tür von außen bewegt wird, um ein Zuknallen der Tür in die Endlagen zu verhindern. Das Ereignis wird für in einem Intervall von mindestens 5s angezeigt.

Externe Kräfte vermeiden bzw. entfernen.

4 Ja 17, 3, 2

Überlastschutz aktiv. Die Temperatur des Motors oder des Steuergerätes ist zu hoch.

Abhängig von der Motor- und/oder Systemlast werden die Maximalgeschwindigkeit und die Be- und Entschleunigung redu-ziert. Zusätzlich wird die Offen-haltezeit erhöht. Wenn die maximalen Lasten erreicht werden, wird der Motor stromlos geschaltet bis sich der Motor und die Steuerung abge-kühlt haben.

• Motor und Steuergerät ab-kühlen lassen.

• Montageanleitung beachten, siehe Kapitel Montage (Sei-te 96).

• Türmasse und Reibung überprüfen.

• Schließ- und Öffnungszyk-len pro Stunde nicht über-schreiben!

• Türmechanik überprüfen

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 163

Ereignis-code

Log Prio Beschreibung Systemreaktion Fehlerbehebung

P Ja 11 Parameterfehler (Fehler bei der Lernfahrt)

Die Steuerung wartet auf eine neue Lernfahrt.

• Der Abstand zwischen Tür und Position ZU muss vor Start der Lernfahrt kleiner als 10 cm sein.

• Die Türweite muss zwischen 35 cm und 5 m liegen.

• Während der Lernfahrt dür-fen keine Blockierungen auf-treten.

U Ja 12 Türmasse zu hoch oder Türparameterermittlung fehlgeschlagen (Fehler bei der Lernfahrt)

Die Steuerung wartet auf eine neue Lernfahrt. Die Lernfahrt ist ungültig und muss wiederholt werden. Die ermittelten Türparameter wurden nicht gespeichert.

• Statische Öffnungs- und Schließkräfte erhöhen, da-mit die notwendige Endge-schwindgikeit bei der Lernfahrt erreicht werden kann → Lernfahrt wiederho-len

• Prüfen, ob die Türmasse zu dem für den Motor angege-benen Grenzwert der be-wegbaren dynamischen Türmasse passt.

" Ja 18 Türkommandosperre für Servicetasten aktiv

Die Steuerung der Tür über die Servicetasten ist gesperrt.

Ggf. Türkommandosperre über das Service-menü oder über die Parameterschnittstelle entfer-nen.

F Ja 14 Motor Unterspannung Es wird für 2s eine Warnung angezeigt. Keine Systemreaktion. Der Motor wird nicht bewegt, wenn die Spannung zu niedrig ist.

• Eingangsspannung des Steuergeräts am Stromver-sorgungsstecker X3 prüfen: Versorgungsspannung des Steuergeräts muss mindes-tens 20 V betragen.

• Netzspannung prüfen • Netzteil prüfen, ggf. tau-

schen

a Ja 10 SF – illegales Signal Es wird für 1s eine Warnung angezeigt. Keine Systemreaktion. Ungültiger Signalzustand eines Sicherheits-FBLOCK

• FBLOCK-Konfiguration überprüfen

• Digitale Eingangssignale prüfen

• SAND Zustandsautomat berücksichtigen

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S 164 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.8.1.3 Informationen Informationen signalisieren den aktuellen Status der Steuerung.

Folgende Informationen werden angezeigt:

Tabelle 5- 56 Ereignis-Code Informationen

Ereignis-Code

Log Prio Beschreibung Systemreaktion Fehlerbehebung

o Nein 1 Steuergerät / Funktion OK

u Nein 4 Tür ist zu

d Nein 3 Tür bleibt während Initia-lisierungsfahrt stehen (Signale AUF oder ZU liegen nicht an bzw. Endstellung der Tür erreicht)

• Position AUF und ZU anfahren. • Befehl Öffnen und Schließen anste-

hen lassen bis beide Positionen AUF und ZU vom Steuergerät er-kannt wurden (mindestens 1 s nach Erreichen der Endpositionen).

• Aktuelle Türweite stimmt nicht mit gelernter Türweite überein. Lern-fahrt wiederholen.

J Nein 5 Das DRS Signal ist wirksam, die Tür Rever-siert.

Die angesteuerte Fahrt-richtung wird umge-kehrt.

-

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Steuergerät 5.8 Diagnose und Service

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 165

5.8.2 Ereignisliste Alle Systemstörungen und Warnungen werden in einer Ereignisliste im Steuergerät remanent gespeichert, so dass auch nach einem Netzausfall alle Ereignisse weiterhin abrufbar sind. Jedes Ereignis hat einen Zeitstempel basierend auf dem Systemstart des Steuergerätes.

Listenzugriff Der Listenzugriff erfolgt zum einen über die Parameterschnittstelle der Feldbusanbindung (siehe 32Bit Array-Parameter r2030[x] und r2031[x]) oder über das Serviceterminal (Haupt-Menü -> Service -> Event/Statistik -> Event log).

Datenstruktur eines Ereigniseintrages:

Tabelle 5- 57 Ereigniseintrag

32 Bit Ereigniseintrag 24 Bit 8 Bit

Sekunden seitdem der Ereigniseintrag hinzugefügt wurde. 0s wenn der Ereigniseintrag vor dem letzten Systemstart

hinzugefügt wurde.

Ereignis-Code

5.8.2.1 FW/Software Update Zur Aktualisierung der Betriebssoftware der SIDOOR Türsteuerung stehen die 2 Tools „Siemens HCS Firmware-Lader“ und „Sidoor Manager“ zur Verfügung. Mit dem Siemens HCS Firmware-Lader erfolgt die Aktualisierung der Betriebssoftware über die serielle Service Schnittstelle und mit dem Sidoor Manager über Ethernet (TCP/IP).

Beide Programme sind Bestandteil des SIDOOR Software Kit, siehe Optionale Zusatzgeräte (Seite 23). Die Betriebsanleitung des SIDOOR Software Kit (http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/92711247) beschreibt die notwendigen Arbeitsschritte zum Update der Firmware mit dem jeweiligen Tool.

Der Sidoor Manager kann im Batchmodus gestartet werden, um ein Multi-Firmware-Update auf mehreren Steuergeräten paralleles durchzuführen.

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S 166 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten Der Aufbau des Nutzdatenblocks im Telegramm ist losgelöst von der USS-/PROFINET-/PROFIBUS-Spezifizierung für die Datenübertragung . Der Aufbau (Inhalt und Struktur) der Nutz-/Prozessdaten entspricht im Wesentlichen den Festlegungen für den zyklischen Datenaustausch des PROFIBUS-Profils "Drehzahlveränderbare Antriebe". Damit ist für den Anwender sichergestellt, dass er mit den gleichen Zugriffsmechanismen auf die Prozessdaten (= Steuer-/Zustandsworte und Soll-/Istwerte) und Parameter eines Geräts zugreifen kann, unabhängig davon, ob dies über USS, PROFIBUS-DP oder PROFINET-IO erfolgt.

Telegrammdatenstruktur Die Nutzdaten für zyklische Datenübertragung sind in zwei Bereiche unterteilt, die in jedem Telegramm übertragen werden können:

● Parameterbereich (PKW)

Der PKW-Bereich wickelt die Parameterübertragung zwischen zwei Kommunikationspartnern ab (z. B. SIMATIC und SIDOOR).

Dies umfasst z. B. das Lesen und Schreiben von Parameterwerten und das Lesen von Parameterbeschreibungen.

Die PKW-Schnittstelle beinhaltet im Allgemeinen Tasks für Bedienung und Anzeigen, Wartung und Diagnose

● Prozessdatenbereich (PZD)

Der PZD-Bereich umfasst Signale, die für die Automatisierung erforderlich sind:

– Steuerworte und Sollwerte vom Master an den Slave

– Statusworte und Istwerte vom Slave an den Master

Die Inhalte des Parameterbereichs und des Prozessdatenbereichs werden von den Slave-Antrieben definiert. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Dokumentation des Antriebs.

Bild 5-11 Nutzdatenstruktur

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 167

Länge des PKW- und des PZD-Bereichs

Die Länge des PKW- und des PZD-Bereichs kann unabhängig voneinander parametriert werden (p2022 (PZD Anzahl), p2023 (PKW Anzahl)). Die Vereinbarung über die Länge der einzelnen Bereiche muss zwischen den Kommunikationspartnern Master und Slave getroffen werden.

● Konstante Nutzdatenanzahl

Sollen Telegramme nur mit konstanter Nutzdatenanzahl verwendet werden, darf die Anzahl von PKW und PZD in Summe den Wert 126 nicht überschreiten. Gemäß der Spezifikation sind maximal 252 Byte (126 Worte) Nutzdaten zugelassen.

● Variable PKW-Anteile

Sollen Telegramme mit variablen PKW-Anteilen verwendet werden, muss der Parameter für die PKW-Anzahl (p2023) auf 127 gesetzt werden, unabhängig davon, wie der Parameter PZD-Anzahl parametriert ist.

Weitere Informationen zur PKW Anzahl finden Sie im Kapitel Parameterwert (PWE) (Seite 173) und zur PZD Anzahl im Kapitel Kapitel Prozessdaten (Seite 175).

5.9.1 Parameterschnittstelle Das PROFIBUS-Profil "Drehzahlveränderbare Antriebe" definiert die Nutzdatenstruktur, mit der ein IO-Controller auf die IO-Devices zugreifen kann.

Der Bereich für den Parameterkanal des Telegramms kann zur Überwachung und / oder zur Änderung beliebiger Parameter im IO-Device verwendet werden.

Unter Verwendung des Parameterkanals können Prozessdaten bearbeitet und überwacht werden (schreiben / lesen), wie nachfolgend beschrieben.

Parameterkanal Der Parameterkanal umfasst je nach Kanaltyp 4 oder 3 Worte.

PKE Parameterkennung IND Parameterindex PWE Parameterwert

Bild 5-12 Struktur des Parameterkanals in der Telegrammstruktur

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S 168 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.9.1.1 Parameterkennung (PKE)

Übersicht

Struktur

Tabelle 5- 58 Zusammensetzung der Parameterkennung (PKE)

Bereich Bits Beschreibung Funktion PNU 0 … 10 Parameternummer Enthält den Rest der Parameternummer

Wertebereich ist definiert von 0 bis 1999 Sollen Parameternummer ≥ 1999 adressiert werden, muss über das obere Byte des IND-Felds (Seitenindex) eine Parameterseite ausgewählt werden Jede Parameterseite umfasst 2000 Parameternummern

SPM 11 Spontanmeldung Funktion wird derzeit nicht unterstützt AK 12 … 15 Anforderungs- oder

Antwortkennung Definiert die Anforderungskennung (Master → Slave) und die entsprechende Antwortkennung (Slave → Master)

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 169

Anforderungskennung (AK) In der folgenden Tabelle wird die Abkürzung "W" für Wort (16 Bit) und "DW" für Doppelwort (32 Bit) verwendet.

Tabelle 5- 59 Anforderungskennung (Master → Slave)

Anforderungskennung Beschreibung Antwortkennung Dez Bit

15 Bit 14

Bit 13

Bit 12

Positiv Ne-ga-tiv

0 0 0 0 0 Kein PKW-Auftrag 0 Keine Antwort – 7 1 0 0 0 1 PWE Parameterwert anfordern 1 / 2 PWE Parameter-

wert übertragen W, DW 7

2 0 0 1 0 PWE Parameterwert ändern W 1 PWE Parameter-wert übertragen

W 7

3 0 0 1 1 PWE Parameterwert ändern DW 2 PWE Parameter-wert übertragen

DW 7

4 0 1 0 0 PBE (Parameterbeschreibungs-element) anfordern 1)

3 PBE Element übertragen

– 7

5 0 1 0 1 PBE (Parameterbeschreibungs-element) ändern 1)

3 PBE Element übertragen

– 7

6 0 1 1 0 PWE Parameterwert anfordern 2) Array 4 / 5 PWE Parameter-wert übertragen

Array W, DW

7

7 0 1 1 1 PWE Parameterwert ändern 2) Array, W

4 PWE Parameter-wert übertragen

Array W 7

8 1 0 0 0 PWE Parameterwert ändern 2) Array, DW

5 PWE Parameter-wert übertragen

Array DW

7

9 1 0 0 1 Anzahl der Arrayelemente an-fordern

– 6 Anzahl der Array-Elemente übertra-gen

– 7

10 1 0 1 0 Reserviert – – – – 7 11 1 0 1 1 Reserviert – – – – 7 12 1 1 0 0 Reserviert – – – – 7 13 1 1 0 1 Reserviert – – – – 7 14 1 1 1 0 Reserviert – – – – 7 15 1 1 1 1 Reserviert – – – – 7 1) Die verwendete Elementnummer wird im IND-Feld Subindex übertragen.

2) Die Stelle im Array wird im IND-Feld Subindex angegeben.

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S 170 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Antwortkennung (AK)

Tabelle 5- 60 Antwortkennung (Slave → Master)

Antwortkennung Beschreibung Dez Bit

15 Bit 14

Bit 13

Bit 12

0 0 0 0 0 Keine Antwort 1 0 0 0 1 PWE-Parameterwert übertragen Wort 2 0 0 1 0 PWE-Parameterwert übertragen Doppelwort 3 0 0 1 1 PBE-Element übertragen 1) 4 0 1 0 0 PWE-Parameterwert übertragen 2) Array Wort 5 0 1 0 1 PWE-Parameterwert übertragen 2) Array Doppelwort 6 0 1 1 0 Anzahl der Array-Elemente übertragen 7 0 1 1 1 Auftrag nicht ausführbar (mit Fehlernummer) 8 1 0 0 0 Reserviert 9 1 0 0 1 Reserviert 10 1 0 1 0 Reserviert 11 1 0 1 1 Reserviert 12 1 1 0 0 Reserviert 13 1 1 0 1 Reserviert 14 1 1 1 0 Reserviert 15 1 1 1 1 Reserviert 1) Die verwendete Elementnummer wird im IND-Feld Subindex übertragen.

2) Die Stelle im Array wird im IND-Feld Subindex angegeben.

Können Aufträge nicht ausgeführt werden, sendet der Auftragnehmer die Antwortkennung "Auftrag nicht ausführbar" und übergibt im Parameterwert (PWE) die entsprechende Fehlerkennung.

Tabelle 5- 61 Fehler IDs für die Antwortkennung "Auftrag nicht ausführbar"

Fehler ID Beschreibung 0 Unzulässige Parameter-ID 1 Parameterwert kann nicht geändert werden 2 Parametergrenzen nicht eingehalten 3 Subindex außerhalb des Arrays 4 Parameter ist kein Array 5 Parametertyp ist ungültig (Verwechslung Wort und Doppelwort) 102 Kommunikationskanal zu klein für die erforderliche Antwort 104 Ungültiger Wert, der Parameter lässt nur bestimmte Werte zu 106 Anforderung nicht enthalten bzw. Aufgabe wird nicht unterstützt

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5.9.1.2 Parameterindex (IND)

Übersicht

Struktur Das Feld IND (Parameterindex) wird wie folgt unterteilt:

Tabelle 5- 62 IND Struktur

IND Bit 15 Bit 14 Bit 13 Bit 12 Bit 11 Bit 10 Bit 9 Bit 8 Bit 7 Bit 6 Bit 5 Bit 4 Bit 3 Bit 2 Bit 1 Bit 0

Seitenindex x x Subindex IND

Subindex IND Das Feld Subindex IND ist ein 8-Bit-Wert, der im unteren Byte (Bits 0 bis 7) des Parameterindex (IND) übertragen wird. Das Feld Subindex wird im PROFIBUS-Profil "Drehzahlveränderbare Antriebe" einfach als "Subindex" bezeichnet.

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S 172 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Parameter-Seitenindex Der Seitenindex dient zur Auswahl von Parameterseiten. Dadurch kann der Wertebereich der PNU (0 bis 1999) vergrößert werden. Die resultierende Parameter-ID hat dann einen Wertebereich von 0 bis 65.999.

Der Seitenindex wird im oberen Byte von IND in den Bits 10 bis 15 codiert.

Die Bits 8 und 9 sind reserviert und werden nicht verwendet.

Der Seitenindex ist als Vielfaches von 2000 definiert. Die binäre Darstellung ist zusätzlich gescrambelt. Im Folgenden wird die genaue Belegung der Bits beschrieben.

Tabelle 5- 63 Parameter-Seitenindex

IND Bit 15 Bit 14 Bit 13 Bit 12 Bit 11 Bit 10 Bit 9 Bit 8 Bit 7 Bit 6 Bit 5 Bit 4 Bit 3 Bit 2 Bit 1 Bit 0

a d c b f e

Tabelle 5- 64 Zuordnung Seitenindex

Wertebereich Parameter-ID Bits des Seitenindex Hex-Wert

+ Parameternummer (PNU) von bis a d c b f e

0000 1999 0 0 0 0 0 0 0x00 0x0000 … 0x07CF 2000 3999 1 0 0 0 0 0 0x80 0x0000 … 0x07CF 4000 5999 0 0 0 1 0 0 0x10 0x0000 … 0x07CF 6000 7999 1 0 0 1 0 0 0x90 0x0000 … 0x07CF 8000 9999 0 0 1 0 0 0 0x20 0x0000 … 0x07CF

… … … … … … … … … 32.000 33.999 0 0 0 0 0 1 0x04 0x0000 … 0x07CF

… … … … … … … … … 64.000 65.999 0 0 0 0 1 0 0x08 0x0000 … 0x07CF

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 173

5.9.1.3 Parameterwert (PWE) Die Anzahl der PWE kann je nach Projektierung variieren. Die Anzahl kann über den Parameter p2023 (PKW Anzahl) konfiguriert werden.

Zur Übertragung von 16-Bit-Werten ist mindestens eine PKW-Kanalbreite von 3 Worten erforderlich. Daraus folgt, dass PWE1 bereitgestellt wird.

Sollen 32-Bit-Werte übertragen werden, muss der PKW-Kanal auf 4 Worte erweitert werden. Dementsprechend stehen dann PWE1 und PWE2 zur Verfügung.

Hinweis

Variable PKW Anteile bzw. variable Telegrammlängen werden derzeit nicht unterstützt. Daher ist die Übertragung von Beschreibungstexten, Texten oder kompletten Arrays nicht möglich.

Hinweis

Ein 16-Bit-Wert wird in einem 32-Bit-Kanal im PWE2 übertragen, der Inhalt von PWE1 ist dann 0.

Struktur

Tabelle 5- 65 32-Bit-PKW-Kanal

32-Bit-Parameterkanal (PKW) Wort 1 Wort 2 Wort 3 Wort 4

PKE IND PWE1 PWE2

Tabelle 5- 66 16-Bit-PKW-Kanal

16-Bit-Parameterkanal (PKW) Wort 1 Wort 2 Wort 3

PKE IND PWE1

Tabelle 5- 67 Variabler PKW-Kanal

Variabler Parameterkanal (PKW) Wort 1 Wort 2 Wort 3 … Wort x 1)

PKE IND PWE1 PWEx 1) 1) 0 < x < (124 - "Anzahl PZD")

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S 174 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.9.1.4 Parameter-ID Die Parameter-ID setzt sich aus der PNU (Feld innerhalb von PKE) und dem Seitenindex (Feld innerhalb von IND) zusammen. Im Allgemeinen wird die Parameter-ID vereinfacht auch nur als PNU (Parameternummer) bezeichnet.

Die SIDOOR Steuerung unterstützt Parameternummern im Bereich von 0 bis 65535. Die genaue Zuordnung der Parameternummer ist im Kapitel Parameter (Seite 134) beschrieben.

5.9.1.5 Parameterbeschreibung (PBE) Bei der Angabe der Parameterbeschreibung wird die Elementnummer der Parameterbeschreibung im Feld Subindex-IND angegeben.

Tabelle 5- 68 Elemente der Parameterbeschreibung

Elementnummer Bedeutung Datentyp 0 Reserviert – 1 Kennzeichen-ID 16 Bit 2 Anzahl der Arrayelemente 8 Bit 3 Reserviert – 4 Reserviert – 5 Reserviert – 6 Reserviert – 7 Unterer Grenzwert 16 Bit 8 Oberer Grenzwert 16 Bit 9 Standardwert (Werkseinstellung) 16 Bit 10 … 15 Reserviert –

Der Subindex 255, für die Übertragung der kompletten Parameterbeschreibung bzw. eines kompletten Arrays, setzt variable Telegrammlänge voraus, die derzeit nicht unterstützt wird.

Die Kennzeichen-ID (Elementnummer 1) setzt sich aus den folgenden Bits zusammen: Bit Bedeutung 0 … 7 Datentyp des Parameterwerts 8 Normierung und Größenattribut relevant 9 Schreibgeschützt 10 Zusätzlicher Text verfügbar 11 Reserviert 12 Parameter ist abweichend von den Werkseinstellungen 13 Parameter kann nur zurückgesetzt werden 14 Parameter ist ein Array 15 Reserviert

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 175

5.9.2 Prozessdaten

Telegramme Der Typ des Telegramms legt auf der Antriebsseite fest, welche Prozessdaten zwischen Master und Slave übertragen werden.

Aus Sicht des Slaves gibt es Empfangsworte und Sendeworte.

Die Empfangs- und Sendeworte umfassen folgende Elemente:

● Empfangsworte: Steuerworte oder Sollwerte

● Sendeworte: Zustandsworte oder Istwerte

Verwendeter Telegrammtyp Der unterstützte Telegrammtyp ist herstellerspezifisch und gemäß firmeninternen Spezifikationen strukturiert. Die internen Prozessdatenverbindungen werden dabei vom System automatisch gesetzt.

Prozessdaten Über den Parameter p2022 (PZD Anzahl) lässt sich der gewünschte Umfang der Prozessdaten konfigurieren. Die Belegungsreihenfolge ist nicht zusätzlich konfigurierbar.

Die nachfolgende Tabelle beschreibt die Strukturierung der Prozessdaten und dessen Gliederung in:

● Steuerwort (STW) – Zustandswort (ZSW)

● Technologie-Steuerworte (TSW) – Technologie-Zustandsworte (TZW)

Tabelle 5- 69 Übersicht Prozessdaten

PZD 1 2 3 4 5 6 7 …

16 IO-Controller → IO-Device

STW1 (Seite 176)

TSW0 (Seite 178)

TSW1 (Seite 179)

TSW2 (Seite 185)

Reserviert Reserviert Reserviert Reserviert

IO-Device→ IO-Controller

ZSW1 (Seite 179)

TZW0 (Seite 181)

TZW1 (Seite 183)

TZW2 (Seite 185)

TZW3 (Seite 187)

TZW4 (Seite 188)

TZW5 (Seite 189)

Reserviert

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

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5.9.2.1 STW1 - Steuerwort (CtrlW) Das Steuerwort-1 (STW1) ist identisch mit der Festlegung aus dem PROFIBUS-Profil "Drehzahlveränderbare Antriebe".

Die Bits 0 bis 10 entsprechen genau den Festlegungen für das PROFIBUS-Profil "Drehzahlveränderbare Antriebe". Die Verwendung bzw. nicht Verwendung bestimmter Bits ist entsprechend gekennzeichnet.

Die folgende Tabelle beschreibt die Belegung der Bits im Steuerwort-1.

Tabelle 5- 70 Steuerwort-1 (STW1)

Bit Bedeutung 0 ON / OFF 1 1 Reserviert 2 OFF 3 (Schnellhalt des Antriebs) 3 Enable operation (Betriebsfreigabe) 4 Reserviert 5 Reserviert 6 Reserviert 7 Fault acknowledge (Störung quittieren) 8 Reserviert 9 Reserviert 10 Control via PLC (Führung durch SPS) 11 … 15 Reserviert

Die folgende Übersicht beschreibt die relevanten Bits im Steuerwort-1. Siehe dazu Bild Zustandsgraph Ablaufsteuerung im Kapitel Ablaufsteuerung (Seite 30).

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Tabelle 5- 71 Erläuterung der Bits im STW1

Bit Bedeutung Wert Bemerkung 0 ON / OFF 1 1 Betriebsbereitschalten des Antriebs (Master eingeschaltet und Spannung bereit)

0 Nicht Einschaltbereit (Master ausgeschaltet und Spannung aus) Abschaltung nach definierter Rampe → entspricht Stopp

Hinweis: Entscheidend ist hier die positive Flanke (0 → 1). 2 OFF 3 1 OFF 3 Befehle sind aufgehoben

0 Schnellhalt des Antriebs, Motor anhalten, d. h. Stopp

3 Enable operation 1 Betriebsfreigabe, Ausführung der Fahrbefehle (Auswertung Technologiesteuerworte) 0 Keine Ausführung der Fahrbefehle

7 Fault acknowledge 1 Störung quittieren 0 Keine Bedeutung

Hinweis: Entscheidend ist hier die positive Flanke (0 → 1). 10 Control via PLC 1 Führung über SPS (IO-Controller)

Prozessdaten sind als gültig gekennzeichnet und werden damit angenommen und wirksam

0 Keine Führung über SPS (IO-Controller) Prozessdaten ungültig Lokalbetrieb ist möglich Lebenszeichen sind davon ausgeschlossen (Masterüberwachung)

Hinweis: Bit erst auf 1 setzen, wenn die Führung vom IO-Controller angefordert wird (ZSW1 Bit 9 = true)

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S 178 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.9.2.2 TSW0 - Technologie-Steuerwort-0

Tabelle 5- 72 Technologie-Steuerwort-0 (TSW0)

TSW0 15 … 4 3 … 0

Remote-DCMD-Erweiterung Remote-DCMD

Remote-DCMD-Signal Das Remote-DCMD-Signal befindet sich in den unteren Bits 0 bis 3 des TSW0. Es ist enumerativ aufgebaut und mit Fahrbefehlen belegt.

Wird ein reservierter Wert übertragen wird dieser verworfen und der letzte gültige Wert bleibt erhalten.

Weitere Informationen zu den Fahrbefehlen finden Sie im Kapitel Fahraufträge (Seite 37).

Tabelle 5- 73 Remote-DCMD-Signal

Remote-DCMD-Signal Wert

Bedeutung Beschreibung

0 Kein Fahrbefehl / De-energize

Motor trudelt aus, wird nicht bestromt. (Motor Frei-Laufend)

1 Stop Das Türsystem ist gestoppt. Die Wicklung ist kurzgeschlossen (EMK-Bremse) (Motor NICHT Frei-Laufend)

2 Öffnen Antrieb fährt in eingelernter Öffnungsrichtung 3 Schließen Antrieb fährt in eingelernter Schließrichtung 4 Lernfahrt starten Lernfahrt mit aktivem Parametersatz (siehe Kapitel Lernfahrt (Seite 48))

… 15 Reserviert

Remote-DCMD-Erweiterungsbits Die Fahrbefehlserweiterungsbits für das Remote-DCMD-Signal befinden sich in den oberen Bits 4 bis 15 des TSW0.

Tabelle 5- 74 Remote-DCMD-Erweiterungsbits

Bit Bedeutung 8 Langsam / slow (siehe Kapitel Langsames Fahrkurvenprofil (Seite 47) 11 Spezial (siehe Kapitel Lernfahrt (Seite 48)) 13 BLKSync (siehe Wartemodus (Seite 56)) 14 DCOPS-Sensor (siehe Kapitel DCOPS (Door Closed / Opened Position Sensor (Seite 58)) 15 DRS (siehe Kapitel Reversiereinheit (Seite 54))

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5.9.2.3 TSW1 - Technologie-Steuerwort-1

Tabelle 5- 75 Technologie-Steuerwort-1 (TSW1)

TSW1 15 … 10 9 … 0

Reserviert DESTPOS

Im Bereich Bit 0 bis 9 des TSW1, befindet sich der Wert der Zielposition für den Positionierungsbetrieb. Er ist numerisch aufgebaut.

Tabelle 5- 76 DESTPOS-Signal

DESTPOS-Signal Wert

Name Bedeutung

0 … 1024 Zielposition Zielposition in [cm] (der Wert wird automatisch auf die eingelernte Türweite limitiert)

5.9.2.4 ZSW1 - Zustandswort (StatW) Das Zustandswort-1 (ZSW1) ist identisch mit der Festlegung aus dem PROFIBUS-Profil "Drehzahlveränderbare Antriebe".

Die Bits 0 bis 10 entsprechen genau den Festlegungen für das PROFIBUS-Profil "Drehzahlveränderbare Antriebe". Die Verwendung, bzw. die nicht Verwendung bestimmter Bits ist entsprechend gekennzeichnet.

Die folgende Tabelle beschreibt die Belegung der Bits im Zustandswort-1.

Tabelle 5- 77 Zustandswort-1 (ZSW1)

Bit Bedeutung 0 Ready to switch-on (Einschaltbereit) 1 Ready to operate (Betriebsbereit) 2 Enable operating (Betrieb) freigegeben 3 Fault (Störung wirksam) 4 Reserviert 5 NO OFF 3 (kein Schnellhalt) 6 Switch-on inhibit (Einschaltsperre) 7 Warning (Warnung wirksam) 8 Reserviert 9 PLC control requested (Führung durch SPS gefordert) 10 Command discrepancy (Fahrbefehl Diskrepanz) 11 … 15 Reserviert

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S 180 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Die folgende Übersicht beschreibt die relevanten Bits im Zustandswort-1. Siehe dazu Bild Zustandsgraph Ablaufsteuerung im Kapitel Ablaufsteuerung (Seite 30)

Tabelle 5- 78 Erläuterung der Bits im ZSW1

Bit Bedeutung Wert Bemerkung 0 Ready to switch-on 1 Einschaltbereit , Stromversorgung eingeschaltet und System initialisiert

0 Nicht einschaltbereit 1 Ready to operate 1 Betriebsbereit, System ist eingeschaltet (Befehl "ON" steht an), keine Störung ist

aktiv, System kann anlaufen sobald der Befehl "Betrieb freigeben" gegeben wird (siehe auch STW1 Bit0)

0 Nicht betriebsbereit, fehlender Befehl "EIN" 2 Enable operating 1 Betrieb freigegeben, Fahrbefehl wird ausgeführt (System folgt den Sollwerten)

Siehe auch STW1 Bit3 0 Fahrbefehl wird nicht ausgeführt, Betrieb ist gesperrt

3 Fault 1 System-Störung wirksam, Antrieb gestört und dadurch außer Betrieb (siehe Störungen (Seite 156)) Nach Quittierung und erfolgreicher Behebung der Ursache geht der Antrieb in Ein-schaltsperre.

0 Keine Störung wirksam 5 NO OFF 3

1 Kein OFF 3 (kein Schnellhalt) aktiv 0 Schnellhalt (Stopp) aktiv, ein AUS3 Befehl steht an

6 Switch-on inhibit 1 Einschaltsperre, ein Wiedereinschalten ist nur durch AUS1 und anschließendem EIN möglich

0 Keine Einschaltsperre, ein Einschalten ist möglich 7 Warning 1 System-Warnung wirksam (Warnungen (Seite 160))

0 Keine Warnung wirksam 9 PLC control reques-

ted

1 Steuerung durch SPS angefordert, das Automatisierungssystem (SPS) wird aufgefor-dert, die Führung / Steuerung zu übernehmen

0 Führung nur am Gerät möglich, die SPS ist nicht die derzeitige Steuerung 10 Command discre-

pancy 1 Es ist eine Diskrepanz zwischen den Fahrbefehlen über den Feldbus und den digitalen

Eingängen (FBLOCK). 0 Keine Diskrepanz zwischen den Fahrbefehlen.

Hinweis: Einschaltverzögerung der Diskrepanz beträgt 2 Sekunden.

Hinweis

Der Fahrbetrieb ist zusätzlich bedingt durch den Betriebsmodus der Türsteuerung.

Bei einer nicht eingelernten oder fehlerhaft eingelernten Tür ist der Initialmodus aktiv. Der Normalmodus wird erst erreicht, wenn nach Netzein beide Endpositionen ermittelt wurden und diese Endpositionen mit den eingelernten übereinstimmen.

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 181

5.9.2.5 TZW0 - Technologie-Zustandswort-0

Tabelle 5- 79 Technologie-Steuerwort-0 (TSW0)

15 … 10 9 8 7 6 5 … 3 2 … 0 Reserviert DREVERSE ERM MOTMODE WAITCMD DMODE DSTAT

DSTAT-Signal Das DSTAT-Signal befindet sich im unteren Nibble vom unteren Byte des TZW0 (Bit 0 bis 3). Es ist enumerativ aufgebaut und mit dem Türzustand (DSTAT) belegt.

Tabelle 5- 80 DSTAT-Signal

DSTAT-Signal Wert

Bedeutung Beschreibung

0 Undefiniert Türzustand ist unbekannt 1 Motor stromlos Motor stromlos (de-energized) 2 Schließt Das Türsystem bewegt sich in eingelernter Schließrichtung 3 Öffnet Das Türsystem bewegt sich in eingelernter Öffnungsrichtung 4 Gestoppt

(EMK-Bremse) Das Türsystem ist gestoppt, Wicklung ist kurzgeschlossen

5 Geschlossen Das Türsystem ist voll geschlossen 6 Geöffnet Das Türsystem ist voll geöffnet 7 Error Das Türsystem befindet sich in Störung

DMODE-Signal Das DMODE-Signal befindet sich im unteren Byte des TZW0 (Bit 3 bis 5). Es ist enumerativ aufgebaut und mit dem Türmodus (DMODE) belegt.

Tabelle 5- 81 DMODE-Signal

DMODE-Signal Wert

Bedeutung Beschreibung

0 Undefiniert Der Systemmodus ist undefiniert (System runtergefahren, System wird hochgefahren oder speichern von sicherheitsre-levanten Parametern)

1 Lernfahrtmodus Beide Endpositionen und weitere Türeigenschaften werden ermittelt

2 Initialmodus Beide Endpositionen nach Power ON müssen ermittelt wer-den

3 Normalmodus Beide Endpositionen nach Power ON wurden ermittelt, Fahrbereit

4 Fehlermodus Das System befindet sich in einem Fehlerzustand.

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S 182 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

WAITCMD-Signal Das WAITCMD-Signal befindet sich im unteren Byte des TZW0 (Bit 6).

Tabelle 5- 82 WAITCMD-Signal

WAITCMD-Signal Wert

Bedeutung Beschreibung

0 Wartemodus inaktiv 1 Wartemodus aktiv Das System unterdrückt den bestehenden Fahrbefehl und

wartet auf einen Fahrbefehlswechsel.

MOTMODE-Signal Das MOTMODE-Signal befindet sich im unteren Byte des TZW0 (Bit 7).

Tabelle 5- 83 MOTMODE-Signal

MOTMODE-Signal Wert

Bedeutung Beschreibung

0 Motor stromlos Motor stromlos (de-energized). 1 Motor bestromt Motor bestromt (energized).

ERM-Signal Das ERM-Signal befindet sich im oberen Byte des TZW0 (Bit 8).

Tabelle 5- 84 ERM-Signal

ERM-Signal Wert

Bedeutung Beschreibung

0 ERM inaktiv Notentriegelungmodus inaktiv. 1 ERM aktiv Notentriegelungmodus aktiv, System ist freilaufend und

Motor stromlos (de-energized).

DREVERSE-Signal Das DREVERSE-Signal befindet sich im oberen Byte des TZW0 (Bit 9).

Tabelle 5- 85 DREVERSE-Signal

DREVERSE-Signal Wert

Bedeutung Beschreibung

0 Reversierung inak-tiv

Tür reversiert nicht, die angesteuerte Richtung bleibt gleich.

1 Reversierung aktiv Tür reversiert, die angesteuerte Richtung wird gedreht.

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 183

5.9.2.6 TZW1 - Technologie-Zustandswort-1

Tabelle 5- 86 Technologie-Zustandswort-1 (TZW1)

TZW1 15 … 9 8 7 … 6 5 … 3 2 … 0

STATCODE BLKSTAT DBLK FINHIBOP FINHIBCLS

FINHIBCLS -Signal Das FINHIBCLS-Signal befindet sich im unteren Byte des TZW1 (Bit 0 bis 2).

Tabelle 5- 87 FINHIBCLS-Signal

FINHIBCLS -Signal Wert

Bedeutung Beschreibung

0 Nicht verfügbar FINHIBCLS – „Force inhibiting in close direction“ Abweichung der Hemmkraft in Schließrichtung gegenüber der ermittelten Reibung in der letzten Lernfahrt in Prozent. (Mittelung der Messwerte der letzten 10 vollständigen Tür-öffnungen und Schließungen)

1 x <= -75% 2 -75% < x <= -50% 3 -50% < x <= -25% 4 +25% > x > -25% 5 +50% > x >= +25% 6 +75% > x >= +50% 7 x >= +75%

FINHIBOP-Signal Das FINHIBOP-Signal befindet sich im unteren Byte des TZW1 (Bit 3 bis 5).

Tabelle 5- 88 FINHIBOP-Signal

FINHIBOP -Signal Wert

Bedeutung Beschreibung

0 Nicht verfügbar FINHIBOP – „Force inhibiting in open direction“ Abweichung der Hemmkraft in Öffnungsrichtung gegenüber der ermittelten Reibung in der letzten Lernfahrt in Prozent. (Mittelung der Messwerte der letzten 10 vollständigen Tür-öffnungen und Schließungen)

1 x <= -75% 2 -75% < x <= -50% 3 -50% < x <= -25% 4 +25% > x > -25% 5 +50% > x >= +25% 6 +75% > x >= +50% 7 x >= +75%

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DBLK-Signal Das DBLK-Signal befindet sich im unteren Byte des TZW1 (Bit 6 bis 7).

Tabelle 5- 89 DBLK-Signal

Bit Bedeutung Wert Bemerkung 6 Blockierung in Öffnungsrich-

tung 1 Es wurde eine Blockierung in Öffnungsrichtung er-

kannt. Keine Blockierung 0 Es liegt keine Blockierung vor.

7 Blockierung in Schließrich-tung

1 Es wurde eine Blockierung in Schließrichtung erkannt.

Keine Blockierung 0 Es liegt keine Blockierung vor.

BLKSTAT-Signal Das BLKSTAT-Signal befindet sich im oberen Byte des TZW1 (Bit 8).

Tabelle 5- 90 BLKSTAT-Signal

BLKSTAT-Signal Wert

Name Beschreibung

0 Reaktion auf Blo-ckierung inaktiv

Keine Reaktion auf eine Blockierung aktiv.

1 Reaktion auf Blo-ckierung aktiv

Reaktion auf eine Blockierung ist aktiv, z.B. Tür reversiert.

STATCODE-Signal Das STATCODE-Signal befindet sich im oberen Byte des TZW1 (Bit 9 .. 15).

Tabelle 5- 91 STATCODE-Signal

STATCODE-Signal Wert

Name Beschreibung

0 Kein Status Keine Information, Störung oder Warnung verfügbar. 1 … 127 Status Aktueller Status der Betriebszustandsanzeige.

(Siehe Betriebszustandsanzeige (Seite 155))

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 185

5.9.2.7 TZW2 - Technologie-Zustandswort-2

Tabelle 5- 92 Technologie-Zustandswort-2 (TZW2)

TZW2 15 ... 14 13 ... 12 11 ... 10 9 … 8 7 6 … 5 4 … 0 DOUT SFINFAULT SFIN SDINFAULT Reserviert SDIN DIN

DIN-Signal Das DIN-Signal befindet sich im unteren Byte des TZW2 (Bit 0 bis 4).

Tabelle 5- 93 DIN-Signal-Bits

Bit Bedeutung Wert Bemerkung 0 Eingang 0 aktiv 1 X5, INPUT 0

Eingang 0 inaktiv 0 1 Eingang 1 aktiv 1 X6, INPUT 1

Eingang 1 inaktiv 0 2 Eingang 2 aktiv 1 X6, INPUT 2

Eingang 2 inaktiv 0 3 Eingang 3 aktiv 1 X6, INPUT 3

Eingang 3 inaktiv 0 4 Eingang 4 aktiv 1 X6, INPUT 4

Eingang 4 inaktiv 0

SDIN-Signal Das SDIN-Signal befindet sich im unteren Byte des TZW2 (Bit 5 und 6).

Tabelle 5- 94 SDIN-Signal-Bits

Bit Bedeutung Wert Bemerkung 5 SAFETY-Digitaleingang 0

aktiv 1 Status FBLOCK SAND0

SAFETY-Digitaleingang 0 inaktiv

0

6 SAFETY-Digitaleingang 1 aktiv

1 Status FBLOCK SAND1

SAFETY-Digitaleingang 1 inaktiv

0

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ATE530S/ATE531S 186 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

SDINFAULT-Signal Das SDINFAULT-Signal befindet sich im oberen Byte des TZW2 (Bit 8 und 9).

Tabelle 5- 95 SDINFAULT-Signal-Bits

Bit Bedeutung Wert Bemerkung 8 Fehler SAFETY-

Digitaleingang 0 1 Fehlerstatus FBLOCK SAND0

OK 0 9 Fehler SAFETY-

Digitaleingang 1 1 Fehlerstatus FBLOCK SAND1

OK 0

SFIN-Signal Das SFIN-Signal befindet sich im oberen Byte des TZW2 (Bit 9 und 10).

Tabelle 5- 96 SFIN-Signal-Bits

Bit Bedeutung Wert Bemerkung 10 SAFETY-Frequenzeingang

0 aktiv 1 Status FBLOCK FREQ0

SAFETY- Frequenzeingang 0 inaktiv

0

11 SAFETY- Frequenzeingang 1 aktiv

1 Status FBLOCK FREQ1

SAFETY- Frequenzeingang 1 inaktiv

0

SFINFAULT-Signal Das SFINFAULT-Signal befindet sich im oberen Byte des TZW2 (Bit 11 und 12).

Tabelle 5- 97 SFINFAULT-Signal-Bits

Bit Bedeutung Wert Bemerkung 12 Fehler SAFETY-

Frequenzeingang 0 1 Fehlerstatus FBLOCK FREQ0

OK 0 13 Fehler SAFETY-

Frequenzeingang 1 1 Fehlerstatus FBLOCK FREQ1

OK 0

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 187

DOUT-Signal Das DOUT-Signal befindet sich im oberen Byte des TZW2 (Bit 13 und 14).

Tabelle 5- 98 DIN-Signal-Bits

Bit Bedeutung Wert Bemerkung 14 Digitalausgang 0 aktiv 1 Digitaler Relais-Ausgang OUTPUT 0

Digitalausgang 0 inaktiv 0 15 Digitalausgang 1 aktiv 1 Digitaler Relais-Ausgang OUTPUT 1

Digitalausgang 1 inaktiv 0

5.9.2.8 TZW3 - Technologie-Zustandswort-3

Tabelle 5- 99 Technologie-Zustandswort-3 (TZW3)

TZW3 15 14 .. 8 7 6 … 0

Reserviert DPOS Reserviert SysLOAD

SysLOAD-Signal Das SysLOAD-Signal befindet sich im unteren Byte des TZW3 (Bit 0 bis 6).

Tabelle 5- 100 SysLOAD-Signal

SysLOAD -Signal Wert

Name Beschreibung

0 … 127% Systemlast Die Steuerungs- und die Motorlast werden zur Systemlast (Sys-LOAD) zusammengefasst. Die Systemlast wird ausschließlich vom größeren der beiden Werte bestimmt und in % angegeben, siehe Überlastschutz und Systemlast (Seite 61).

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S 188 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

DPOS-Signal Das DPOS-Signal befindet sich im oberen Byte des TZW3 (Bit 8 bis 14). Es ist numerisch aufgebaut und mit der aktuellen Türposition (DPOS) in % belegt.

Tabelle 5- 101 DPOS-Signal

DPOS-Signal Wert

Name Beschreibung

0 … 100 Türposition Türposition in % Hinweis: Der Wert ist nur im Normalmodus gültig Die Türpositionen 100 % und 0 % können nur in Verbindung mit den Fahrbefehle "Öffnen" bzw. "Schließen" erreicht werden. Die Türpositionen 99 % und 1 % entsprechen voll geöffnet bzw. voll geschlossen ohne aktiven Fahrbefehl. Werte zwischen 99 % und 1 % geben die prozentuale Türposition an. Ist kein gültiger Positionswert verfügbar, wird 127 bzw. 7Fhex übertragen (>100 %). Im Teilöffnungsbetrieb ist die Türposition weiterhin auf die reale Türweite bezogen. Die Werte 100 und 99 % werden im Teilöffnungsbetrieb nicht erreicht.

5.9.2.9 TZW4 - Technologie-Zustandswort-4

Tabelle 5- 102 Technologie-Zustandswort-4 (TZW4)

TZW4 15 … 0 VMON1

Tabelle 5- 103 Taster

VMON1-Wert Bedeutung Beschreibung 0 … 65535 (-32768 … 32767)

Variabler Überwa-chungswert 1

Es wird der Wert überwacht, der im Parameter p4700 eingestellt ist. (Werkseinstellung: „Ist-Motorstrom“). (Siehe p4700 „Variabler Überwachungswert 1“ )

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Steuergerät 5.9 Struktur der Nutzdaten/Prozessdaten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 189

5.9.2.10 TZW5 - Technologie-Zustandswort-5

Tabelle 5- 104 Technologie-Zustandswort-5 (TZW5)

TZW5 15 … 0 VMON2

Tabelle 5- 105 VMON2

VMON2-Wert Bedeutung Beschreibung 0 … 65535 (-32768 … 32767)

Variabler Überwa-chungswert 2

Es wird der Wert überwacht, der im Parameter p4701eingestellt ist. (Werkseinstellung: „Ist-Geschwindigkeit“). (Siehe p4701 „Variabler Überwachungswert 2“)

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Steuergerät 5.10 Technische Daten

ATE530S/ATE531S 190 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.10 Technische Daten

5.10.1 Steuergeräte

Artikelnummer 6FB1231-3BM10-7AT0

6FB1231-3BM12-7AT0

6FB1231-3BM11-7AT0

Produkt-Markenname SIDOOR Produkt-Bezeichnung Türsteuergerät Ausführung des Produkts ATE530S ATE530S mit Schutz-

überzug ATE531 mit Schutz-überzug und mit Tem-peraturerweiterung

Produkterweiterung / optional Hutschienenhalter 6FB1144-0AT00-3AS0 Hersteller-Artikelnummer / ver-wendbar

• des Motors 6FB1203-0AT12-7DA0

• des Netzteils 6FB1112-0AT20-2TR0

MTBF y 13 Art der Spannungsversorgung über SIDOOR Netztransformator oder über DC Versorgungsspannung / bei DC V 19,2 ... 37,1 • Bemessungswert V 36

– Anmerkung mit MED280: Bei 24 V DC max. Türgeschwindigkeit 500 mm/s; bei 28,8 V DC max. Türgeschwindigkeit von 800 mm/s mit MEG251: Bei 24 V DC max. Türgeschwindigkeit 500 mm/s; bei 28,8 V DC max. Türgeschwin-digkeit von 750 mm/s

aufgenommene Wirkleistung • Bemessungswert W 80

– maximal W 540

• bei Standby-Betrieb / Be-messungswert

W 7

Eingangsspannung / je DC-Eingang

V 10 ... 28

Eingangsstrom / je DC-Eingang mA 3 ... 15 Produkteigenschaft

• Steuereingänge potenzialfrei Ja

• Steuereingänge p-schaltend Ja

Ausgangsspannung / bei DC V 24 Ausgangsstrom

• bei 24 V DC-Ausgang / ma-ximal

mA 400

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Steuergerät 5.10 Technische Daten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 191

Artikelnummer 6FB1231-3BM10-7AT0

6FB1231-3BM12-7AT0

6FB1231-3BM11-7AT0

Eigenschaft des 24 V DC-Ausgangs • kurzschlussfest Ja

• überlastfest Ja

• Anmerkung Polung beachten! VORSICHT: Keine Fremdspannung einspeisen!

Schaltvermögen Strom / des Aus-gangsrelais

• bei DC / bei 30 V A 0,01 ... 0,5

Öffnungsweite der Tür m 0,35 ... 5 Gewicht / der Tür / maximal kg 280 Betriebszyklushäufigkeit / der Tür / maximal

1/h 180

kinetische Energie / maximal J 75 Ausführung der Schnittstelle PROFINET nach Conformance Class A, B, C; integrierter Switch für

Linien- und Ringstruktur Umgebungstemperatur

• während Betrieb °C -25 ... +50 -25 ... +70

• während Betrieb / Anmer-kung

Steuergerät thermisch leitend an einer metalli-schen Montagefläche verschrauben oder Hut-schienenmontage verwenden, ansonsten beträgt die maximale Betriebstemperatur nur 40°C

Zur Einhaltung des MTBF-Wertes Umge-bungstemperatur klei-ner 50°C für 90% der Betriebszeit sicherstel-len und das Steuerge-rät thermisch leitend an einer metallischen Montagefläche ver-schrauben oder Hut-schienenmontage verwenden. Bei Be-triebstemperaturen oberhalb von 50°C beträgt der maximale Ausgangsstrom des 24V DC - Ausgang maximal 0,1A sowie die maximale Zyklen-zahl 60/h.

• während Lagerung °C -40 ... +85

relative Luftfeuchte / ohne Be-tauung

% 10 ... 93

Aufstellungshöhe / bei Höhe über NN / maximal

m 2 000

Schutzart IP IP20 Breite mm 320 Höhe mm 60 Tiefe mm 80 Einbau- bzw. Montagehinweis keine direkte Sonneneinstrahlung

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Steuergerät 5.10 Technische Daten

ATE530S/ATE531S 192 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Artikelnummer 6FB1231-3BM10-7AT0

6FB1231-3BM12-7AT0

6FB1231-3BM11-7AT0

Norm • für EMV EN 61000-6-2 / EN 61000-6-4 / EN 61326-3-1 / EN 50121-3-2 /

EN50121-4 / EN50121-5 • für Sicherheit EN 60950-1/ EN 60335-1 / EN 14752 / EN ISO

13849-1: Cat 2 PL d / IEC 62061: SIL2 EN 60950-1/ EN 60335-1 / EN 14752 /DIN EN ISO 13849-1: Cat 2 PL d / IEC 62061: SIL2

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Steuergerät 5.10 Technische Daten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 193

5.10.2 Maßzeichnung Steuergerät

Maßzeichnung Steuergerät

Bild 5-13 Bemaßung Steuergerät

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Steuergerät 5.10 Technische Daten

ATE530S/ATE531S 194 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

5.10.3 Systembelastung Ein Fahrzyklus beinhaltet ein vollständiges Öffnen und Schließen der Tür. Unter folgenden Bedingungen kann das SIDOOR Steuergerät mit 3 Fahrzyklen pro Minute einschränkungslos betrieben werden: Türeigenschaft Verfahrweg 1,2m

Reibung 50N Masse 240-280kg

Fahrkurvenparameter Kraftbegrenzung 300N Energiebegrenzung 20J Beschleunigung 3000mm/s2 Entschleunigung 1200mm/s2

Umgebung Temperatur 55°C

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Steuergerät 5.10 Technische Daten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 195

5.10.4 Leiterplattenlackierung Produkt Arikelnummer Hauptplatine PROFINET-Modul Lüftermodul ATE530S 6FB1231-3BM10-7AT0 nicht lackiert nicht lackiert nicht vorhanden ATE530S 6FB1231-3BM12-7AT0 lackiert lackiert nicht vorhanden ATE531S 6FB1231-3BM11-7AT0 lackiert lackiert lackiert

Die grau schraffierten Flächen in den folgenden Lackierzeichnungen sind nicht lackiert.

Bild 5-14 Hauptplatine Bestückungsseite

Bild 5-15 Hauptplatine Lötseite

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Steuergerät 5.10 Technische Daten

ATE530S/ATE531S 196 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Bild 5-16 PROFINET-Modul Bestückungsseite

Bild 5-17 PROFINET-Modul Lötseite

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 197

Motoren 6 6.1 Beschreibung

Übersicht

EC-Flachmotor SIDOOR MED280 EC-Getriebemotor SIDOOR MEG251

Die wartungsfreie Antriebseinheit besteht aus einem EC-Flachmotor, oder einem EC-Getriebemotor, der drehzahlgeregelt betrieben wird. Der Motor ist entsprechend der dynamischen Türmasse und des mechanischen Aufbaus auszuwählen.

Der Getriebemotor ist mit einem nicht selbsthemmenden Getriebe ausgestattet und ist mit Getriebeabgangsrichtung links oder rechts verfügbar. Die Getriebeabgangsrichtung bezieht sich auf die Blickrichtung auf die Stirnseite des Getriebes.

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Motoren 6.2 Montage EC-Flachmotor SIDOOR MED280

ATE530S/ATE531S 198 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

6.2 Montage EC-Flachmotor SIDOOR MED280

Übersicht

① Montagewinkel ⑤ Motorhalter ② Umlenkvorrichtung ⑥ Motor ③ Zahnriemen ⑦ Montagewinkel Motor ④ Türmitnehmer

Hinweis Optionale Komponenten

Die folgenden Komponenten sind optional und können über Siemens bezogen werden: • Motorhalter • Montagewinkel • Montagewinkel Motor • Umlenkvorrichtung • Türmitnehmer

Weitere Informationen finden im Kapitel Zubehör (Seite 20).

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Motoren 6.2 Montage EC-Flachmotor SIDOOR MED280

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 199

Montagevarianten

Motor

Der Motor kann horizontal oder vertikal montiert werden. Empfohlen wird die horizontale Montage mit Kabelauslass nach unten. Die Achslage des am Motor angebrachten Riemenrads bleibt in beiden Einbaupositionen gleich.

Horizontale Montage mit Kabelauslass nach unten

Vertikale Montage mit seitlichem Kabelauslass

In den nachfolgenden, allgemeingültigen Montageschritten ist die horizontale Montage mit Kabelauslass nach unten dargestellt.

Umlenkrolle

Die Montage der Umlenkrolle ist in den folgenden drei Varianten möglich:

① Montagevariante mit Montagewinkel klein mit außen befestigter Umlenkrolle ② Montagevariante mit Montagewinkel groß mit außen befestigter Umlenkrolle ③ Montagevariante mit Montagewinkel groß mit zentriert befestigter Umlenkrolle

In den nachfolgenden, allgemein gültigen Montageschritten ist die Montagevariante 1 dargestellt.

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Motoren 6.2 Montage EC-Flachmotor SIDOOR MED280

ATE530S/ATE531S 200 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Vorgehen

WARNUNG

Verletzungsgefahr und Sachschaden durch unsachgemäße Montage

Eine unsachgemäße und inkorrekte Montage kann zu schweren Verletzungen führen.

Für eine sichere Montage beachten und befolgen Sie die Montageanweisungen.

Die mechanische Montage des Motors erfolgt in folgenden Schritten:

1. Montieren Sie den Motor (K1) auf den Motorhalter (K2).

Danach montieren Sie den Motor ggf. auf den Montagewinkel (K3).

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Motoren 6.2 Montage EC-Flachmotor SIDOOR MED280

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 201

2. Montieren Sie die Umlenkvorrichtung (K5), falls erforderlich, mit Montagewinkel (K4 a/b*).

* a = Montagewinkel klein, b = Montagewinkel groß

Anzugsdrehmoment Stellen Sie sicher, dass bei einer Umrüstung der Umlenkrolle mit der Schrauben-Mutter-Kombination ISO 4014 M6x50 bzw. M6x90 der Anzugsdrehmoment von 9,5 Nm eingehalten wird.

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Motoren 6.2 Montage EC-Flachmotor SIDOOR MED280

ATE530S/ATE531S 202 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Achten Sie dabei auf die Ausrichtung von Antriebsritzel und Umlenkrolle. Um eine Langlebigkeit des Antriebs zu gewährleisten, müssen diese genau gegenüberliegen (fluchten).

3. Führen Sie den Zahnriemen (K7 a/b*) über die Umlenkrolle und das Antriebsritzel.

Legen Sie die beiden offenen Enden des Zahnriemens in den Türmitnehmer (K6).

Schrauben Sie den Türmitnehmer zusammen.

*a/b = Zahnriemen Länge 4 m / Zahnriemen Länge 45 m

4. Spannen Sie den Zahnriemen mithilfe der Spannvorrichtung.

Prüfen Sie die Riemenspannung mit einem geeigneten Messmittel. Stellen Sie sicher, dass die Trumspannung pro Trum 250 N beträgt.

5. Wenn die gewünschte Riemenspannung erreicht ist, kontern Sie die Spannschraube M6x40 mit beigefügter Mutter M6 gegen den Spannriegel, um ein ungewolltes Lösen zu verhindern.

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Motoren 6.3 Montage EC-Getriebemotor SIDOOR MEG251

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 203

6.3 Montage EC-Getriebemotor SIDOOR MEG251

Übersicht

① Montagewinkel ⑥ Türmitnehmer ② Motorbefestigung ⑦ Umlenkrolle ③ Antriebsritzel ⑧ Umlenkvorrichtung (mit Umlenkrolle) ④ Getriebemotor ⑨ Spannvorrichtung / Montagewinkel ⑤ Zahnriemen ⑩ Tür

Hinweis Optionale Komponenten

Die Komponenten Schwingmetall, Montagewinkel, Spannvorrichtung / Montagewinkel, Umlenkvorrichtung / Umlenkrolle und Türmitnehmer sind optional und können über Siemens bezogen werden. Weitere Informationen finden im Kapitel Zubehör SIDOOR MEG251 (Seite 21).

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Motoren 6.3 Montage EC-Getriebemotor SIDOOR MEG251

ATE530S/ATE531S 204 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Vorgehen

WARNUNG

Verletzungsgefahr und Sachschaden durch unsachgemäße Montage

Eine unsachgemäße und inkorrekte Montage kann zu schweren Verletzungen führen.

Für eine sichere Montage beachten und befolgen Sie die Montageanweisungen.

Die mechanische Montage des Getriebemotors erfolgt in folgenden Schritten:

1. Montieren Sie den Getriebemotor auf die Motorbefestigung (Schwingmetall).

Danach montieren Sie den Getriebemotor ggf. auf den Montagewinkel.

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Motoren 6.3 Montage EC-Getriebemotor SIDOOR MEG251

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 205

2. Montieren Sie die Umlenkvorrichtung, falls erforderlich, mit Montagewinkel.

Achten Sie dabei auf die Ausrichtung von Antriebsritzel und Umlenkrolle. Um eine Langlebigkeit des Antriebs zu gewährleisten, müssen diese genau gegenüberliegen (fluchten).

3. Führen Sie den Zahnriemen über die Umlenkrolle und das Antriebsritzel. Legen Sie die

beiden offenen Enden des Zahnriemens in den Türmitnehmer. Schrauben Sie den Türmitnehmer zusammen.

4. Spannen Sie den Zahnriemen mithilfe der Spannvorrichtung. Stellen Sie die

Trumspannung des Zahnriemens für Motor MEG251 auf 160 N und für Motor MED280 auf 220N ein

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Motoren 6.4 Trumspannung

ATE530S/ATE531S 206 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

6.4 Trumspannung Die Trumspannung T des Riemens wird wie folgt berechnet:

T: Trumspannung [N] k: Metergewicht [kg/m] L: Riemenlänge [m] f: Frequenz [Hz]

Die folgende Tabelle zeigt die die Eigenfrequenz (f) des Riemens für die empfohlene Trumspannung (T) bei verschiedenen Riemenlängen (L).

Motor SIDOOR MED280 SIDOOR MEG251 SIDOOR MEG251 Riemensystem optibelt OMEGA HP 5M

STD-55M, 20 mm CONTI SYNCHROLINE STS-S8M, 12 mm

CONTI SYNCHROLINE STS-S8M 14 mm

Artikelnummer 6FB1104-0AT05-0AB0 6FB1104-0AT06-0AB1

6FB1104-0AT01-0AB0 6FB1104-0AT02-0AB0

6FB1104-0AT03-0AB0 6FB1104-0AT04-0AB0

Empfohlene Trumspan-nung (T)

220 N ±20 N 160 N ±10 N 160 N ±10 N

Metergewicht (k) 0,070 kg/m 0,062 kg/m 0,072 kg/m Riemenlänge (L) Frequenz (f) Frequenz (f) Frequenz (f) 0,3 m 93,4 Hz 84,7 Hz 78,6 Hz 0,5 m 56,1 Hz 50,8 Hz 47,1 Hz 1,0 m 28,0 Hz 25,4 Hz 23,5 Hz 1,5 m 18,7 Hz 16,9 Hz 15,7 Hz 2,0 m 14,0 Hz 12,7 Hz 11,8 Hz 2,5 m 11,2 Hz 10,2 Hz 9,4 Hz 3,0 m 9,3 Hz 8,5 Hz 7,9 Hz 3,5 m 8,0 Hz 7,2 Hz 6,7 Hz 4,0 m 7,0 Hz 6,3 Hz 5,9 Hz 4,5 m 6,2 Hz 5,6 Hz 5,2 Hz 5,0 m 5,6 Hz 5,0 Hz 4,7 Hz

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Motoren 6.5 Technische Daten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 207

6.5 Technische Daten

6.5.1 Technische Daten Motor

Motor Artikelnummer 6FB1203-0AT12-7DA0 6FB1203-5AT00-

7MP0 6FB1203-5AT01-7MP0

Produkt-Markenname SIDOOR SIDOOR SIDOOR Produkt-Bezeichnung Motor für Türsteuerung Motor für Türsteuerung Motor für Türsteuerung Ausführung des Produkts MED280 MEG251 L MEG251 R

Versorgungsspannung • bei DC V 24 24 24

aufgenommene Wirkleistung Bemessungswert

W 233 163 163

Betriebsstrom Nennwert A 9,7 6,8 6,8 Drehmoment des Drehantriebs Nennwert

N·m 4,7 4,1 4,1

Geschwindigkeit maximal m/s 0,8 0,75 0,75 Übersetzung des Getriebes 15 15 Anzahl der Impulse je Umdre-hung maximal

1 024 100 100

Gewicht der Tür maximal kg 280 250 250 Umgebungstemperatur

• während Betrieb °C -25 ... +70 -20 ... +70 -20 ... +70

• während Lagerung °C -40 ... +85 -40 ... +85 -40 ... +85

Schutzart IP • des Motors IP54 IP40 IP40

• des Getriebes IP40 IP40

Breite des Motors mm 160 Höhe des Motors mm 140 100 100 Länge des Motors mm 56 249 249 Länge des Motors inklusive Antriebsritzel

mm 91

Durchmesser des Motors mm 62 62 Breite des Getriebes inklusive Antriebsritzel

mm 86 86

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Motoren 6.5 Technische Daten

ATE530S/ATE531S 208 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

6.5.2 Technische Daten Zubehör

Zubehör SIDOOR MED280

SIDOOR Motorhalter Artikelnummer 6FB1104-0AT03-0AD0 Allgemeine technische Daten:

Produkt-Markenname SIDOOR Produkt-Bezeichnung Motorhalter Ausführung des Produkts für SIDOOR Motor MED280

SIDOOR Montagewinkel Motor Artikelnummer 6FB1104-0AT01-0AS0 Allgemeine technische Daten:

Produkt-Markenname SIDOOR Produkt-Bezeichnung Montagewinkel Ausführung des Produkts für Schwingmetall-Befestigung

Einbau/ Befestigung/ Abmessungen: Breite des Montagewinkels mm 90 Höhe des Montagewinkels mm 60 Länge des Montagewinkels mm 230

SIDOOR Türmitnehmer Artikelnummer 6FB1104-0AT05-0AS1 Allgemeine technische Daten:

Produkt-Markenname SIDOOR Produkt-Bezeichnung Türmitnehmer

Einbau/ Befestigung/ Abmessungen: Breite des Türmitnehmers mm 51 Höhe des Türmitnehmers mm 61 Länge des Türmitnehmers mm 72 Breite des Zahnriemens mm 20

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Motoren 6.5 Technische Daten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 209

SIDOOR Umlenkvorrichtung Artikelnummer 6FB1104-0AT07-0AS0 Allgemeine technische Daten:

Produkt-Markenname SIDOOR Produkt-Bezeichnung Umlenkvorrichtung Ausführung des Produkts mit Umlenkrolle

Einbau/ Befestigung/ Abmessungen: Breite der Halterung inklusive Riemenrad mm 94 Höhe der Halterung inklusive Riemenrad mm 120 Länge der Halterung mm 94 Breite des Riemenrads inklusive Boardscheibe mm 31 Durchmesser des Riemenrads inklusive Board-scheibe

mm 45

SIDOOR Montagewinkel Artikelnummer 6FB1104-0AT05-0AS4 6FB1104-0AT05-0AS5 Allgemeine technische Daten:

Produkt-Markenname SIDOOR Produkt-Bezeichnung Montagewinkel Ausführung des Produkts ohne Spannvorrichtung für Um-

lenkrolle mit Spannvorrichtung für Umlenk-rolle

Einbau/ Befestigung/ Abmessun-gen:

Breite des Montagewinkels mm 120 80 Höhe des Montagewinkels mm 60 59 Länge des Montagewinkels mm 190 170

SIDOOR Zahnriemen Artikelnummer 6FB1104-0AT05-0AB0 6FB1104-0AT06-0AB1 Allgemeine technische Daten:

Produkt-Markenname SIDOOR Produkt-Bezeichnung Zahnriemen

Einbau/ Befestigung/ Abmessun-gen:

Typ des Zahnriemens STD-S5M Länge des Zahnriemens m 4 45 Breite des Zahnriemens mm 20

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Motoren 6.5 Technische Daten

ATE530S/ATE531S 210 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

6.5.3 Maßzeichnung Motor

Maßzeichnung Motor SIDOOR MED280 mit Motorhalter und Montagewinkel

① • 4 x Sechskantschraube ISO 4017-M8x20-8.8-A2F

• 4 x Sicherungsscheibe Böllhoff RIPP LOCK® (53065STZL8)

② Motorhalter ③ Motor ④ 4 x Sechskantschraube M6x12 Böllhoff RIPP LOCK® (W158100VZ612) ⑤ 3 x Sicherheits-Sechskantschrauben M6x16 ⑥ Montagewinkel

Bild 6-1 Bemaßung Motor SIDOOR MED280 mit Motorhalter und Montagewinkel

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Motoren 6.5 Technische Daten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 211

Maßzeichnung Motor SIDOOR MEG251

Vorderansicht

Motor links

Motor rechts

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Motoren 6.5 Technische Daten

ATE530S/ATE531S 212 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Seitenansicht

① Kabelverschraubung (IP54) ② Encoder-Gehäuse ③ Typenschild

Siehe auch Zubehör SIDOOR MEG251 (Seite 21)

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Motoren 6.5 Technische Daten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 213

6.5.4 Maßzeichnung Umlenkvorrichtung

Maßzeichnung Umlenkvorrichtung mit Montagewinkel SIDOOR MED280

① Umlenkvorrichtung ② 1 x Sechskantschraube ISO 4017-M6x40-8.8-A2F ③ 1 x Sechskantmutter ISO 4032-M6-8-A2F ④ Spannriegel ⑤ 3 x Sicherheits-Sechskantschraube M6x16 ⑥ a: Montagewinkel klein

b: Montagewinkel groß ⑦ 2 x Schraube Böllhoff RIPP LOCK® (W158100VZ614) ⑧ 1 x Sechskantschraube 1x ISO 4014-M6x90-8.8-A2F ⑨ 1 x Sechskantschraube 1x ISO 4014-M6x50-8.8-A2F

Bild 6-2 Bemaßung Umlenkvorrichtung mit Montagewinkel

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Motoren 6.5 Technische Daten

ATE530S/ATE531S 214 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Maßzeichnung Umlenkvorrichtung mit Montagewinkel SIDOOR MEG251

Bild 6-3 Umlenkrolle mit Spannvorrichtung und Montagewinkel

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Motoren 6.5 Technische Daten

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 215

6.5.5 Maßzeichnung Türmitnehmer

Maßzeichnung Türmitnehmer SIDOOR MED280

① 3 x Sicherheitsschraube M6x12 Böllhoff RIPP LOCK® (W158100VZ612) ② Türmitnehmer

Bild 6-4 Bemaßung Türmitnehmer

Maßzeichnung Türmitnehmer SIDOOR MEG251

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ATE530S/ATE531S 216 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Stromversorgung 7

Die folgenden 2 Stromversorgungsvarianten sind für den SIDOOR ATE530S und ATE531S vorgesehen:

● SIDOOR Transformer (6FB1112-0AT20-2TR0) für 230 VAC (+-15%), 50/60Hz Stromnetz. Der Einsatz des Transformer ist nur bis zu einer Umgebungstemperatur von 55°C freigegeben. Ab einer Temperatur von über 55°C in der direkten Umgebung muss eine externe Gleichstromversorgung angeschlossen werden.

● Bauseitige Gleichspannungsversorgung

7.1 Bauseitige Gleichspannungsversorgung

7.1.1 Anforderungen Die folgenden Anforderungen müssen, durch die bauseitige Gleichspannungsversorgung erfüllt werden:

Versorgungsspannung Im Normalbetrieb ist eine nicht geerdete SELV Spannung nach EN 60950-1: 2014, EN 60335-1: 2012 mit einer typischen Spannung von 24V zu verwenden.

Die volle Performance, also eine maximale Endgeschwindigkeit von 800mm/s, wird mit dem MED280 Motor bei einer Versorgungsspannung von ≥28,8V erreicht. Dabei ist die maximale Versorgungsspannung von 37,1V einzuhalten.

Bei 80% der typischen Versorgungsspannung (≥24V*0,8=19,2V) wird mit dem Motor MED280 nur noch eine maximale Endgeschwindigkeit von ca.570mm/s erreicht. Es steht also nur noch eine eingeschränkte Performance zur Verfügung.

Im Fehlerfall des Netzteils muss die Ausgangsspannung des Netzteils kleiner als 60V bleiben.

Bei einem Fehler der SIDOOR Steuerung können Spannungen bis zu 60V auftreten.

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Stromversorgung 7.1 Bauseitige Gleichspannungsversorgung

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 217

Versorgungsstrom Es wird ein betrieblicher Spitzenstrom von ≥14A für ≥3s sowie ein Dauerstrom von ≥9A für den Normalbetrieb benötigt. Kleinere Stromwerte können je nach gewählten Einstellungen (Rampen, Endgeschwindigkeiten, Kräfte) und den Türeigenschaften (Reibung, Masse) zu Betriebsstörungen führen.

Um im Fehlerfall der SIDOOR Steuerung ein Auslösen des Sicherungsautomaten zu gewährleisten muss das verwendete Netzteil folgende Eigenschaften aufweisen:

● ≥13A Dauerstrom, auch im Kurzschlussfall

- ODER -

● Effektiver Kurzschlussstrom ≤8ARMS, Peridodendauer ≤10s, Spitzenstrom ≤55A

Bei einem Fehler seitens des Netzteils oder der SIDOOR Steuerung wird der Strom durch den Leitungsschutzschalter C8 Automat nach EN 60898-1 begrenzt.

Bild 7-1 Definition des Netzteilstrom im Fehlerfall der SIDOOR Steuerung

Absicherung Im Versorgungszweig ist bauseits ein Leitungsschutzschalter nach EN 60898-1, 8A, C-Kennlinie vom Typ SIEMENS: 5SY4108-7 bzw. 5SY4108-7KK11 einzufügen. Unbedingt zu beachten ist, dass der Leitungsschutzschalter nur im zulässigen Bereich betrieben wird. Der Leitungsschutzschalter muss, in der Nähe des SIDOOR Steuergerätes bei ähnlicher Umgebungstemperatur montiert werden.

Spannungsimmunität des Netzteils bei Rückspeisung Bei einer Zusatzlast von 40mA an der speisenden Gleichspannungsversorgung sind bei 24V im Normalbetrieb keine Spannungsüberhöhungen zu erwarten.

Im Fehlerfall der SIDOOR Steuerung wird die Rückspeisespannung auf <42V begrenzt.

Vorgabe Topologie Die räumliche Ausdehnung des genutzten Versorgungstromkreises muss kleiner als 30m sein.

Anforderungen an das versorgende Netz Das versorgende Wechselstromnetz darf maximal Überspannungskategorie 2 nach EN60950:2014, EN60335-1:2012 aufweisen.

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Stromversorgung 7.1 Bauseitige Gleichspannungsversorgung

ATE530S/ATE531S 218 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

EMV Störfestigkeit nach EN 61000-6-2:2005, Tabelle 3, Tabelle 3 – Störfestigkeit – Gleichstrom-Netz ein- und -ausgänge. Die Grenzwerte für die leitungsgeführte Störaussendung nach EN 50121-3-2:2006 werden ohne Filter eingehalten. Die leitungsgeführte Störaussendung ist nach EN 61000-6-4:2007+A1:2011 nicht für Gleichstromversorgung definiert. Sollen jedoch die Grenzwerte der EN 61000-6-4:2006, Tabelle 2 – Störaussendung – Niederspannungs-Wechselstrom-Netzanschluss angewendet werden, ist ein entsprechendes Filter, z.B. vom Typ EPCOS (B84112-B-B110), vorzuschalten.

7.1.2 Montage Ein Leitungsschutzschalter (Typ SIEMENS: 5SY4108-7 bzw. 5SY4108-7KK11) ist bei bauseitiger Gleichspannungsversorgung (z.B. SITOP PSU300S 20A) zwingend erforderlich.

1 Leitungsschutzschalter in der Nähe des SIDOOR Steuergeräts montieren (ähnliche Umgebungstemperatur).

X3.1 Anschluss von ungeerderte SELV Spannung typi-scherweise 24V

Plus

X3.2 Funktionserde (Functional Grounding) X3.3 Anschluss von ungeerderte SELV Spannung typi-

scherweise 24V Minus

7.1.3 Verdrahtungshinweise Berücksichtigen sie die Verdrahtungshinweise (Seite 99).

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Stromversorgung 7.2 SIDOOR Transformer

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 219

7.2 SIDOOR Transformer

7.2.1 Beschreibung

Bestimmungsgemäßer Gebrauch Das Gerät ist nur für den Betrieb im industriellen Umfeld ausgelegt und darf nur in Verbindung mit den in der Produktkombination (Seite 25) gekennzeichneten Steuergeräten betrieben werden. Andere Lasten dürfen an den Ausgangsanschluss nicht angeschlossen werden.

Der Einsatz des Transformers ist nur bis zu einer Umgebungstemperatur von 55°C freigegeben. Ab einer Temperatur von über 55°C in der direkten Umgebung muss eine externe Gleichstromversorgung angeschlossen werden.

Aufbau

① Schuko-Stecker

230 V AC (± 15 %) 50 / 60 Hz ② Länge ca. 2 m ③ Stecker für den Anschluss an das Steuergerät ④ Länge ca. 1,5 m ⑤ Höhe des Netztransformators ca. 65 mm; ∅ 126,2 mm ⑥ ∅ 6,1 mm, SW 10

Bild 7-2 SIDOOR Transformer

Funktion Der SIDOOR Transformer ist eine mit AC 230 V (± 15 %) 50/60 Hz betriebene Standard-Stromversorgungseinheit zur Versorgung der SIDOOR Steuerungen ohne integriertes Netzteil.

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Stromversorgung 7.2 SIDOOR Transformer

ATE530S/ATE531S 220 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Ausgangsleitung Die Ausgangsleitung wird am Steckplatz X3 des SIDOOR Steuergeräts angeschlossen.

Die Pinbelegung am Steckplatz X3 ist wie folgt:

7.2.2 Montage

Voraussetzung Der Montageort muss folgende Voraussetzungen erfüllen:

● Mindestabstand zu umgebenden Teilen: 1 cm

● Ebene Montagefläche

● Maximalabstand zur Stromversorgung in Abhängigkeit von der Kabellänge:

– Verbindungskabel Eingangsleitung (Netz ⇔ Transformator): 200 cm

– Verbindungskabel Ausgangsleitung (Transformator ⇔ Steuergerät): 150 cm

VORSICHT

Brandgefahr

Im Fehlerfall des Steuergeräts oder Kurzschluss der Ausgangsleitung des Transformators kann die Gehäusetemperatur des Transformators auf über 105 °C ansteigen.

Beachten Sie deshalb die folgenden Sicherheitsmaßnahmen: • Montieren Sie den Transformator nur auf Flächen, auf denen keine Entzündungsgefahr

besteht und die Berührung durch unbefugte Personen nicht möglich ist. • Informieren Sie das Servicepersonal über die Brandgefahr.

VORSICHT

Sachschaden

Die Netzanschlussleitung des Transformators kann nicht ersetzt werden.

Bei Beschädigung der Leitung ist das Gerät zu verschrotten.

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Stromversorgung 7.2 SIDOOR Transformer

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 221

Vorgehensweise Zur Montage des Transformators gehen Sie wie folgt vor:

1. Bohren Sie die Bohrung für die Schraube ① entsprechend der Maßzeichnung vor.

2. Schrauben Sie den Transformator mit 1 Schraube (M6, Mindestlänge 70 mm) ① fest.

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Stromversorgung 7.2 SIDOOR Transformer

ATE530S/ATE531S 222 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

7.2.3 Anschließen

Voraussetzung

WARNUNG

Gefährliche elektrische Spannung!

Beim Betrieb elektrischer Geräte stehen zwangsläufig bestimmte Teile dieser Geräte unter gefährlicher Spannung. Eine Nichtbeachtung der Bedienhinweise kann deshalb zu schweren Körperverletzungen oder Sachschäden führen.

Beachten Sie die Bedienhinweise.

Die Beschreibung der vollständigen elektrischen Einstellung und Inbetriebnahme des Steuergeräts und der dazugehörigen Komponenten finden Sie im Kapitel Anschluss und Inbetriebnahme (Seite 226).

Vorgehen

Hinweis Verletzungsgefahr durch bewegliche mechanische Teile.

Nach dem Anschließen der Versorgungsleitung ist die Steuerung betriebsbereit. Bei anliegendem Steuersignal fährt die Tür in die angesteuerte Richtung.

Schließen Sie die Versorgungsleitungen immer zuletzt an!

Führen Sie die nachfolgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge durch:

1. Schließen Sie die Ausgangsleitung des SIDOOR Transformers am den Steckplatz X3 am Steuergerät an. Beachten Sie dabei die auf dem Gerät aufgedruckte Polarität.

2. Schließen Sie die Versorgungsleitung an das Netz an.

Siehe dazu Kapitel Anschluss und Inbetriebnahme (Seite 226).

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Stromversorgung 7.2 SIDOOR Transformer

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 223

7.2.4 Technische Daten

7.2.4.1 SIDOOR Transformer Artikelnummer 6FB1112-0AT20-2TR0 Allgemeine technische Daten:

Produkt-Markenname SIDOOR Produkt-Bezeichnung Netztransformator Ausführung des Produkts Transformer Produktbestandteil Netzfilter Ja

Elektrische Daten: Versorgungsspannung bei AC V 230 Versorgungsspannungsfrequenz bei AC Hz 50 ... 60 relative symmetrische Toleranz der Versor-gungsspannung

% 15

Betriebsstrom der Absicherung am Eingang bei Einbau maximal

A 10

aufgenommener Strom • maximal A 2,2

Ausgangsspannung bei DC Nennwert Anmer-kung

ungeglättet

Ausgangsspannung bei pulsierender Gleichspan-nung Effektivwert

• bei Volllast V 17,3

• bei 20 mA V 23

Ausgangsstrom • maximaler Nennwert A 15,9

Anschlüsse: Ausführung des elektrischen Anschlusses

• am Eingang Schukostecker DIN 49.441, CEE7/VII

• am Ausgang WAGO 721-103/026

Leitungslänge • eingangsseitig m 2

• ausgangsseitig m 1,5

Umgebungsbedingungen: Umgebungstemperatur

• während Betrieb °C -20 ... +55

• während Betrieb Anmerkung Keine direkte Sonneneinstrahlung

• während Lagerung °C -20 ... +70

• während Transport °C -40 ... +70

Schutzart IP IP54

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Stromversorgung 7.2 SIDOOR Transformer

ATE530S/ATE531S 224 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Artikelnummer 6FB1112-0AT20-2TR0 Einbau/ Befestigung/ Abmessungen:

Durchmesser mm 126 Höhe mm 65

Normen: Norm

• für EMV EMV-Richtlinie 2004/108/EG, EN 12015, EN 12016, EN 61000-6-2, EN 61000-6-3

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Stromversorgung 7.2 SIDOOR Transformer

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 225

7.2.4.2 Maßzeichnung SIDOOR Transformer

Maßzeichnung SIDOOR Transformer

Bild 7-3 Bemaßung SIDOOR Transformer

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ATE530S/ATE531S 226 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Anschluss und Inbetriebnahme 8 8.1 Voraussetzung

Vorgehen

WARNUNG

Gefährliche elektrische Spannung!

Beim Betrieb elektrischer Geräte stehen zwangsläufig bestimmte Teile dieser Geräte unter gefährlicher Spannung. Eine Nichtbeachtung der Bedienhinweise kann zu schweren Körperverletzungen oder Sachschäden führen.

Beachten Sie die Bedienhinweise.

Hinweis

Während der Lernfahrt darf die Motortemperatur nicht unter 0°C liegen, da sonst der Wert der Türmasse falsch ermittelt wird und sich die Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit im unerlaubten Bereich befinden können.

WARNUNG

Verletzungsgefahr während der Inbetriebnahme • Während der Inbetriebnahme der Steuerung (insbesondere bei der automatischen

Ermittlung der Parameter) können die Türbewegungen nicht von außen beeinflusst werden.

• Während der Lernfahrt treten erhöhte Kräfte, Geschwindigkeiten und Energien in Schließ- und Öffnungsrichtung auf.

Stellen Sie deshalb sicher, dass die Tür vor dem Start einer Lernfahrt und während der Inbetriebnahme durch Abschrankung gesichert ist.

WARNUNG

Verletzungsgefahr während der Inbetriebnahme

Vor Beginn der Lernfahrt sind die Positionen "Geschlossen" und "Offen" unbekannt. Deshalb ist die Bewegungsrichtung der Tür bei Betätigung der Servicetaster AUF (S402) und ZU (S403) undefiniert und hängt von der Einbausituation der Tür und des Motors ab.

Bei der Türpositionierung durch die Servicetaster AUF (S402) und ZU (S403), vor einer Lernfahrt (7-Segment-Anzeige (H401) zeigt Statuscode "_" oder "P" an), treten erhöhte Kräfte in Schließ- und Öffnungsrichtung auf. Stellen Sie deshalb sicher, dass die Tür durch Abschrankung gesichert ist.

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Anschluss und Inbetriebnahme 8.2 Vorgehen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 227

8.2 Vorgehen Berücksichtigen sie die Verdrahtungshinweise. (Seite 99)

Vorbereiten

● Schieben Sie die Tür in Position ZU

● Öffnen Sie den Gehäusedeckel

Stromversorgung trennen

● Trennen Sie die Stromversorgung am Steckplatz X3

Motor anschließen

● Verbinden Sie den Motorstecker mit dem Steckplatz X7, siehe Motor (Seite 197).

Hinweis

Damit keine unkontrollierten Fahrten während der Inbetriebnahme ausgelöst werden, wird der Stecker X6 für die Steuereingänge noch nicht gesteckt.

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Anschluss und Inbetriebnahme 8.2 Vorgehen

ATE530S/ATE531S 228 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

● Vernetzten Sie die Steuerung mit Profinet am Steckplatz X1000, siehe PROFINET-Modul (Seite 105).

DigitaleAusgangssignale anschließen

● Schließen Sie die digitalen Ausgangssignale an X100 an. Siehe dazu Kapitel Digitale Ausgangssignale (Seite 101).

Stromversorgung mit Netz verbinden

● Verbinden Sie die Stromversorgung mit Netz, berücksichtigen Sie Stromversorgung (Seite 216).

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Anschluss und Inbetriebnahme 8.2 Vorgehen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 229

Lernfahrt ausführen

WARNUNG

Verletzungsgefahr durch bewegliche mechanische Teile während der Lernfahrt • Stellen Sie sicher, dass die Tür in Position ZU ist. • Stellen Sie sicher, dass während der Lernfahrt der Fahrbereich 15 bis 25 cm aus der

Position ZU frei ist. • Während der Lernfahrt ist keine Kraft- und Energiebegrenzung wirksam. Stellen Sie

sicher, dass sich während der Lernfahrt keine Personen im Schließ- oder Öffnungsbereich der Tür befinden.

• Untersetzungen oder Übersetzungen am Zahnriemen sind nicht erlaubt, da hierdurch die kinetische Energie des Türsystems bzw. die statischen Kräfte am Türsystem verändert werden. Die Türweite ist dann nicht mehr gültig.

Im Auslieferungszustand sind die Kraft- und Energiebegrenzungsparameter in Öffnungs-/Schließrichtung auf 20 J und 150 N eingestellt.

● Stellen Sie sicher, dass sich die Tür in der Position ZU befindet.

● Drücken Sie den Lernfahrttaster (S401) und halten Sie den Taster gedrückt.

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Anschluss und Inbetriebnahme 8.2 Vorgehen

ATE530S/ATE531S 230 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

● Die Lernfahrt startet automatisch und der Lernfahrttaster kann losgelassen werden, siehe Lernfahrt (Seite 48).

● Lernfahrt erfolgreich abgeschlossen, wenn die Betriebszustandsanzeige KEIN “P”, “U”

oder “_” anzeigt (siehe Betriebszustandsanzeige (Seite 155)).

● Am Ende der Lernfahrt zeigt die 7-Segment-Anzeige (H401) "A." an, da die digitalen

Eingangssignale noch nicht angeschlossen sind.

Digitale Eingangssignale anschließen

● Schalten Sie die Steuerung durch Ziehen des Netzsteckers oder des Steckers X3 aus.

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Anschluss und Inbetriebnahme 8.2 Vorgehen

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 231

● Klemmenstecker der digitalen Steuereingänge in X5, X6 und X4 stecken. Siehe dazu Kapitel Digitale Eingangssignale (Seite 100).

Abschließende Einstellungen

● Schalten Sie die Steuerung ein, indem Sie die Stromversorgung am Steuergerät und am Netz anschließen à die Steuerung befindet sich nun im Initialmodus, siehe

Neuanlauf nach Spannungsausfall (Seite 30).

● Die vier LEDs neben dem Steckverbinder X6 bzw. X5 zeigen an, welches Steuersignal

aktuell aktiv sind.

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Anschluss und Inbetriebnahme 8.3 Abschließende Überprüfung

ATE530S/ATE531S 232 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

8.3 Abschließende Überprüfung Abschließende Überprüfung der zulässigen Energien und Kräfte.

WARNUNG

Verletzungsgefahr durch bewegliche mechanische Teile

Überprüfen Sie die zulässigen Kräfte und Energien nach Inbetriebnahme des Türantriebs am Gesamtsystem und passen Sie diese bei Überschreitung auf die Grenzwerte an.

Beachten Sie dabei die für die jeweilige Anwendung gültigen Normen und Richtlinien, sowie die folgenden Vorgaben: • Die Geschwindigkeitsgrenzkurve ist die Kennlinie zur Bestimmung der max. zulässigen

Türgeschwindigkeit vmax in Abhängigkeit von der Gesamttürblattmasse. • Untersetzungen oder Übersetzungen am Zahnriemen sind nicht erlaubt, da hierdurch

die kinetischen Energien oder statische Kräfte an der Tür verändert werden. Die Türweite ist dann nicht mehr gültig.

WARNUNG

Verletzungsgefahr und Sachschaden durch zu hohe Schließkraft und Öffnungskraft der Tür

Die Überschreitung der statischen Schließkraft und der statischen Öffnungskraft kann zur Verletzung von Personen, Beschädigung des Türantriebs und der mechanischen Teile der Tür führen.

8.4 Parametrierung für besondere Anwendungen Für besondere Anwendungen können Fahrkurve und das Steuerungsverhalten angepasst werden. Berücksichtigen Sie das Kapitel Bedienen und Parametrieren (Seite 118).

Hinweis

Notieren Sie die ermittelten, optimalen Fahrkurvenparametereinstellungen im Einstellprotokoll (Seite 238).

Halten Sie dieses Protokoll auch bei Fragen an die Hotline bereit.

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ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 233

Zusatzgeräte 9 9.1 SIDOOR Service Tool

9.1.1 Beschreibung

Übersicht

① Anschluss-Stecker zur Verbindung des SIDOOR Service Tools mit dem Steuergerät ② Display ③ Bedientasten

Page 234: Automatische Türsteuerung - Siemens AG · Ausgabe 05/2016 Systemhandbuch ATE530S/ATE531S SIDOOR Automatische Türsteuerung Answers for industry.

Zusatzgeräte 9.1 SIDOOR Service Tool

ATE530S/ATE531S 234 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

9.1.2 Anschließen

Voraussetzung Verwenden Sie für den Anschluss des SIDOOR Service Tools das mitgelieferte, 9-polige D-SUB-Verbindungskabel mit den Steckertypen Stecker / Buchse.

Hinweis • Das zweite, mitgelieferte Verbindungskabel mit den Steckertypen Buchse / Buchse kann

für den Anschluss des SIDOOR Service Tools an das Steuergerät ATE500E nicht verwendet werden.

• Für den Anschluss des SIDOOR Service Tools muss der Deckel des Steuergeräts nicht geöffnet werden.

Vorgehensweise

VORSICHT

Sachschaden durch unsachgemäßen Gebrauch

Durch den Anschluss an Feldbus-Systeme wie CAN, PROFIBUS oder Modbus über den Steckplatz X8 kann die SIDOOR Steuerung oder das angeschlossene Gerät Schaden nehmen.

Schließen Sie deshalb an den Steckplatz X8 nur geeignetes SIDOOR Zubehör an.

① SIDOOR Service Tool (Steckertyp Stecker) ② D-SUB-Verbindungskabel Steckertyp Buchse ③ D-SUB-Verbindungskabel Steckertyp Stecker ④ Steckplatz X8 am Steuergerät (Steckertyp Buchse)

1. Schließen Sie den Steckertyp Buchse ② des Verbindungskabels an den Steckplatz (Stecker) ① am SIDOOR Service Tool an.

2. Schließen Sie den Steckertyp Stecker ③ des Verbindungskabels an den Steckplatz X8 (Buchse) ④ am Steuergerät an.

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Zusatzgeräte 9.1 SIDOOR Service Tool

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 235

9.1.3 Bedienen

Voraussetzung Änderungen der Parameter können in den folgenden beiden Menüs vorgenommen werden:

● HAUPT-MENUE > Schnell-Justage > Parametereinst. ● HAUPT-MENUE > Gesamt-Justage > Profilparameter

Hinweis

Wenn sich das SIDOOR Service Tool im Menü Schnell-Justage oder Gesamt-Justage befindet, sind die Fahrbefehle der Steuerung über die Kommandoeingänge der Anschlussleiste X6 blockiert.

Tastenfunktionen Taste Beschreibung Funktion

Bestätigungstaste Sprung in das nächste darunter liegende Menü oder

Übernahme eines Parameterwerts

Abbruchtaste Rücksprung in das darüber liegende Menü

Menüauswahltaste Erhöhung eines Parameterwerts

Menüauswahltaste Minderung eines Parameterwerts

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Zusatzgeräte 9.1 SIDOOR Service Tool

ATE530S/ATE531S 236 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Bedienprinzip Aktion Taste Bemerkung 1 Gewünschten Parameter auswählen

2 Parameter mit Bestätigungstaste zum Einstellen aktivieren

Der Parameterwert blinkt

3 Parameterwert erhöhen oder verringern

4 Parameterwert durch erneutes Drücken der Bestätigungstaste übernehmen

Der angezeigte Parameterwert blinkt nach der Übernahme nicht mehr.

5 • Nächsten Parameter auswählen (siehe Schritt 1)

• Menü verlassen

Parameteränderungen

Hinweis

Änderungen der Parameter werden erst bei Stillstand übernommen.

WARNUNG

Verletzungsgefahr durch bewegliche mechanische Teile

Die zulässigen Energien und Kräfte sind nach Änderung der Parameter an der schwersten Tür im Gesamtsystem bei gekoppelter Schachttür und Kabinentür durch das Service-Personal zu überprüfen und bei Überschreitung auf die Grenzwerte anzupassen.

Menüführung Die Menüführung des SIDOOR Service Tools finden Sie im Kapitel Navigationsstruktur (Seite 126).

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Zusatzgeräte 9.1 SIDOOR Service Tool

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 237

9.1.4 Technische Daten Artikelnummer 6FB1105-0AT01-6ST0 Allgemeine technische Daten:

Produkt-Markenname SIDOOR Produkt-Bezeichnung Service Tool Ausführung des Produkts Diagnose- und Para-

metrierungstool Elektrische Daten:

Leitungslänge des Verbindungskabels m 2 Einbau/ Befestigung/ Abmessungen:

Breite mm 65 Höhe mm 100 Tiefe mm 25

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ATE530S/ATE531S 238 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Anhang A A.1 Einstellprotokoll

Inbetriebnehmer

Datum

Steuergerät ☐ SIDOOR ATE530S ☐ SIDOOR ATE531S FW-Version: _____________ Motor ☐ SIDOOR MED280 ☐ SIDOOR MED251 Stromversorgung ☐ SIDOOR Transformer ☐ Externe Gleichstromversorgung (z.B. SITOP PSU300S 20A)

Parameter-ID

Einstellbereich Werks-einstel-lung

Einheit Parameterbezeichnung Eingestellter Wert

Strecken p3660 0 … 100 10 mm Schleichstrecke AUF p3661 0 … 150 0 mm Schwertstrecke AUF p3662 0 … 100 0 mm Schleichstrecke ZU p3663 0 … 200 50 mm Schwertstrecke ZU Geschwindigkeiten p3664 MED280: 90 …

800 MEG251: 90 … 750

500 500

mm/s Maximale Geschwindigkeit AUF

p3665 30 … 90 40 mm/s Schleichgeschwindigkeit AUF p3666 30 … 90 60 mm/s Schwertgeschwindigkeit AUF p3667 30 … 90 90 mm/s Initialgeschwindigkeit AUF

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Anhang A.1 Einstellprotokoll

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 239

Parameter-ID

Einstellbereich Werks-einstel-lung

Einheit Parameterbezeichnung Eingestellter Wert

p3668 MED280: 90 … 800 MEG251: 90 … 750

500 500

mm/s Maximale Geschwindigkeit ZU

p3669 30 … 90 60 mm/s Schleichgeschwindigkeit ZU p3670 30 … 90 90 mm/s Schwertgeschwindigkeit ZU p3671 30 … 90 90 mm/s Initialgeschwindigkeit ZU p3672 MED280: 90 …

800 MEG251: 90 … 750

150 150

mm/s NDG-Geschwindigkeit (reduziert)

Be- und Entschleunigungen p3673 300 … 3000 3000 mm/s2 Beschleunigungsrampe AUF p3674 MED280: 300 …

1200 MEG251: 300 … 1000

1200 1000

mm/s2 Bremsrampe AUF

p3675 MED280: 300 … 1200 MEG251: 300 … 1000

1200 1000

mm/s2 Reversierrampe AUF/ZU

p3676 300 … 3000 3000 mm/s2 Beschleunigungsrampe ZU p3677 MED280: 300 …

1200 MEG251: 300 … 1000

1200 1000

mm/s2 Bremsrampe ZU

p3678 MED280: 300 … 1200 MEG251: 300 … 1000

1200 1000

mm/s2 Reversierrampe ZU/AUF

p3679 MED280: 0 … 6000 MEG251: 0 … 4500

4000 2500

mA Dauermoment (Strom) AUF

p3680 MED280: 0 … 6000 MEG251: 0 … 4500

4000 2500

mA Dauermoment (Strom) ZU

p3681 MED280: 0 … 7000 MEG251: 0 … 12800

6000 4500

mA Schwertandruckmoment

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Anhang A.1 Einstellprotokoll

ATE530S/ATE531S 240 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Parameter-ID

Einstellbereich Werks-einstel-lung

Einheit Parameterbezeichnung Eingestellter Wert

Kräfte p3682 MED280: 70 …

350 MEG251: 70 … 300

150 150

N Öffnungskraft statisch

p3683 MED280: 70 … 350 MEG251: 70 … 300

150 150

N Schließkraft statisch

p3684 MED280: 70 … 350 MEG251: 70 … 300

150 150

N Schwertkraft statisch ZU

p3685 MED280: 70 … 350 MEG251: 70 … 300

150 150

N NDG-Kraft (reduziert) statisch

Energie p3686 MED280: 0 … 75

MEG251: 0 … 100

20 20

J Kin. Energie AUF

p3687 MED280: 0 … 75 MEG251: 0 … 100

20 20

J Kin. Energie ZU

p3688 MED280: 0 … 75 MEG251: 0 … 100

4 4

J Kin. Energie NDG

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Anhang A.2 Service & Support

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 241

A.2 Service & Support

Produktinformationen Aktuelle Produktinformationen und weiterführende Links finden Sie auf der Produktseite SIDOOR Automatische Türsteuerungen (http://www.siemens.de/sidoor).

Online Katalog- und Bestellsystem Den Online-Katalog und das Online-Bestellsystem finden Sie auf der Industry Mall Homepage (https://mall.industry.siemens.com).

Online Support Der Online Support (http://www.siemens.com/automation/service&support) ermöglicht den direkten Zugriff auf Informationen rund um die Produkte, Systeme und Services sowie auf eine Vielzahl von Programmier-, Konfigurations- und Anwendungsbeispielen.

Darüber hinaus ist der Online Support der zentrale Zugang zu weiterführenden Services und Ansprechpartnern (http://www.siemens.com/automation/partner).

Technical Support Die kompetente Beratung bei technischen Fragen mit einem breiten Spektrum an bedarfsgerechten Leistungen rund um unsere Produkte und Systeme.

Bei technischen Fragen wenden Sie sich an den Technical Support über:

● Tel.: +49 (0)911 895 7 222

● Fax: +49 (0)911 895 7 223

● E-Mail Technical Support (mailto:[email protected])

● Support Request (http://www.siemens.com/automation/support-request)

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ATE530S/ATE531S 242 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Index

7 7-Segment-Anzeige "H401", 119, 155

A Abschalt- und Bremsfunktionen, 38 Antriebsfunktionen

Übersicht, 29 Automatische Energiebegrenzung, 68

B Blockier- und Reversierparameter, 148 Blockierungserkennung, 51

Blockierungserkennungsverfahren, 52 Blockierungsverhalten

Vorkonfiguriert, 51

E Eingangssignale

digital, 77 Entriegelung, 86 erviceterminal

lokal, 118 Expertenkonfiguration, 57

F Fahraufträge, 37 Fahrkurve, 135 Fahrkurvenprofil, 44 Fahrprofil, 44 FBLOCK-Konfiguration, 154 FBLOCK-Q-Ausgänge (Fahrbefehle), 151 FBLOCK-Q-Eingangsreferenzen, 153 Fehlerquittierung, 156 Feldbusparameter, 144 Feldbussystem, 118 Frequenzanalyseblöcke, 83

G Gegen-EMK

back electromotive force, 93 back EMF, 93

Geschwindigkeits- und Kraftüberwachung, 67 Getriebemotoren

Montage, 204

H Hutschiene

Montage, 97

I Inbetriebnahme, 226 IND, (Parameterindex)

K Kalibrierungs- und Funktionsparameter, 144 Kennlinie Strom – Kraft – Motor, 138 Kombination Überwinden - Reversieren, 55 Konstante Nutzdatenanzahl, 167 Kontinuierliche Türüberwachung, 60 Kraftbegrenzung, 68

L Langsame Blockierungsstellenannährung, 55 Log, 155 Lokal- / Masterbetrieb, 87

M Minimaleditor, 118

Aktivierung, 124 Deaktivierung, 125 Einstellen der Schließkräfte, 124

Motor, 197 Montage, 200 Montagevarianten, 199 Technische Daten, 207

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Index

ATE530S/ATE531S Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC 243

Motoren, 19

N NDG-Kraft (reduziert) statisch, 137 Neuanlauf nach Spannungsausfall, 30 Notentriegelungsmechanismus (ERM), 86 Nutzdaten, 166

O Oszillationsschutz, 89

P Parameterbereich, 166 Parameterbeschreibung, 174

Elemente, 174 Kennzeichen-ID, 174

Parameterindex, 171 Seitenindex, 172 Struktur, 171 Subindex, 171

Parameterkanal Struktur, 167

Parameterkennung, 168 Anforderungskennung, 169 Antwortkennung, 170 Fehler IDs, 170 Struktur, 168

Parameterwert, 173 Struktur, 173

Parameterzuordnung, 60 Parametriermöglichkeiten

Zusatzgeräte, 125 PBE, 174 PKE, (Parameterkennung) PKW, (Parameterbereich) PKW-Bereich

Länge, 167 Priorisierung, 155 Produktkombinationen, 25 Projektierung der Verknüpfungslogik, 73 Prozessdaten, 166, 175 Prozessdatenbereich, 166 PWE, (Parameterwert) PZD, (Prozessdatenbereich) PZD-Bereich

Länge, 167

R Reversierverhalten, 54 Riemenbruchüberwachung, 72

S Schließ- und Öffnungskraft

statisch, 136 Schwertandruckmoment, 136 Schwertkraft statisch ZU, 137 Service & Support, 241 Servicetaster, 118 Sicherheitsblöcke, 80 SIDOOR Service Tool, 233

Anschließen, 234 Bedienen, 235 Bedienprinzip, 236 Menüführung, 236 Tastenfunktionen, 235 Technische Daten, 237

SIDOOR Transformer, 219, 225 Aufbau, 219 Ausgangsleitung, 220

Signale BLKSTAT, 184 DBLK, 184 DIN, 185 DMODE, 181 DOUT, 187 DPOS, 188 DREVERSE, 182 DSTAT, 181 ERM, 182 FINHIBCLS, 183 FINHIBOP, 183 MOTMODE, 182 Remote-DCMD, 178 SDIN, 185 SDINFAULT, 186 SFIN, 186 SFINFAULT, 186 STATCODE, 184 SysLOAD, 187 WAITCMD, 182

Slow-Profil, 47 Sonstige Paramter, 142 Steuergerät, 193

Beschreibung, 28 Montage, 97 Übersicht, 28

Page 244: Automatische Türsteuerung - Siemens AG · Ausgabe 05/2016 Systemhandbuch ATE530S/ATE531S SIDOOR Automatische Türsteuerung Answers for industry.

Index

ATE530S/ATE531S 244 Systemhandbuch, 05/2016, A5E35641044-AC

Steuergeräte Technische Daten, 190 Varianten, 18

Steuerung OFFLINE, 156 Steuerung ONLINE, 156 Steuerwort-1, 176

Bits, 176 Stromversorgung, 22

Geräteauswahl, 22 STW1, (Steuerwort-1) Systemsperre, 85

T Technische Daten, 224

Motor, 207 SIDOOR Service Tool, 237 Steuergeräte, 190 Transformer, 224

Technologie-Steuerwort-1, 179 Technologie-Zustandswort-3, 187 Technologie-Zustandswort-4

TZW4, (Technologie-Zustandswort-4) Telegrammdatenstruktur, 166 Telegramme, 175

Empfangsworte, 175 Sendeworte, 175

Transformer, 224 Montage, 220

TSW1, (Technologie-Steuerwort-1) Türkommando-Sperre, 119 TZW1, (Technologie-Zustandswort-1) TZW2, (Technologie-Zustandswort-2) TZW5, (Technologie-Zustandswort-5)

U Überlastschutz, 61 Überwindungsverhalten, 53

V Vandalismusschutz, 60 Variable PKW-Anteile, 167

W Wartemodus, 56

Werkseinstellung Beispielverknüpfung, Beispielverknüpfung "Systemsperre", 74

Z Zubehör, 20, 21 Zusatzgeräte, 24, 118 Zustandswort 1

Bits, 180 Zustandswort-1 (ZSW1), 179