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automotive business PREISVERLEIHUNG Der Automobil-Preis des ARBÖ bringt heuer einige Neuerungen mit sich Seite 71 WAHRNEHMUNG VS. REALITÄT Wie innovativ sind Autohersteller wirklich? Zwei aktuelle Studien im Vergleich Seite 74 LAND CRUISER TOYOTAS XXXL-SUV IN NEUEM GEWAND © APA/EPA/Vennenbernd medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 7. NOVEMBER 2014 – 69 Stuttgart. Mercedes erhält den De- signpreis „Red Dot“ in der Kate- gorie „Graphical User Interface“ für seinen neu konzipierten Tablet Konfigurator. Das Programm funk- tioniert wie eine App, jedoch ohne Download direkt im Browser. Die Navigation stellt dem Nutzer alle nötigen Informationen zur Verfü- gung, um sein Wunschfahrzeug nach seinen individuellen Vorstel- lungen und mit seiner gewünsch- ten Ausstattung zu gestalten, zeigt sie aber nur an, wenn sie tatsäch- lich benötigt werden. Anschließend kann das Fahrzeug in der 360°- Ansicht betrachtet werden. www.daimler.com Daimler Tablet Konfigurator erhält Red Dot-Designpreis Auszeichnung für Benz-Programm Schritt für Schritt können sich Nutzer ihr Wunschfahrzeug zusammenstellen. © Daimler „Wir liegen zehn Prozent über unserem Vorjahr“ medianet-Interview Während der öster- reichische Neufahr- zeugmarkt derzeit seinen Ansprüchen hinterherhängt, konnte Autohänd- ler Willibald Keusch dank der Hybrid- Stärke seiner Mar- ken Toyota und Lexus sogar Zu- wächse erzielen. Seite 70 © Keusch/Martin Moravek © ARBÖ Ihr Partner rund ums Auto Auto Benda GmbH Simmeringer Hauptstr. 1 Tel: +43 1 795 59 1110 Wien www.benda.co.at Jung- und Gebrauchtwagen aller Marken und Typen Abwicklung diverser Schäden mit allen Versicherungsanstalten + Leihwagen Service- und Reparaturarbeiten inklusive §57a Arbeiten SHORT Dübendorf. Laut Angaben des ETH Zürich hat der von Studenten der ETH und der Hochschule Luzern entwi- ckelte Elektrorennwagen „Grimsel“ am Militärflugplatz in Dübendorf den bisherigen Beschleunigungsweltrekord für Elektroautos gebrochen. In 1,785 Sekunden und in weniger als 30 Metern beschleunigte das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h. Der bisherige Rekord lag bei 2,13 Sekunden und wurde von einem Elektrofahrzeug der Technischen Universität Delft gehalten. www.ethz.ch Wien. Fiat Professional kann für die ersten neun Monate 2014 auf eine sehr erfolgreiche Bilanz ihrer Vertriebsaktivi- täten in Österreich verweisen. Die Zahl der im österreichi- schen Markt abgesetzten und zugelassenen Fahrzeuge übertrifft heuer die Vergleichs- periode des Vorjahres um 26% oder 670 Einheiten und Fiat Professional. Diesem deut- lichen Wachstum steht ein Plus des Gesamtmarkts für leichte Nutzfahrzeuge von 4,5 Prozent gegenüber. www.fiatprofessional.at © AMZ Racing © Fiat Washington. Der südkorea- nische Hersteller Hyundai und seine Schwesterfirma Kia müssen wegen falscher Verbrauchsangaben 100 Mio. USD (80 Mio. €) Strafe zahlen. Die US-Umweltbehörde EPA hatte 2012 bei Tests herausge- funden, dass einzelne Modelle beider Autobauer mehr Sprit verbrauchen als versprochen wurde. Es sei um rund 1,2 Mio. Autos gegangen, teilte das US- Justizministerium mit. Beide Unternehmen akzeptierten die Strafe, die die bisher höchste unter dem Emissionsschutzge- setz sei. www.hyundai.com © Larry W. Smith/EPA/picturedesk.com © Toyota/Sebastien Mauroy

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automotivebusinessPreisverleihung

Der Automobil-Preis des ARBÖ bringt heuer einige Neuerungen mit sich Seite 71

Wahrnehmung vs. realität

Wie innovativ sind Autohersteller wirklich? Zwei aktuelle Studien im Vergleich Seite 74

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Stuttgart. Mercedes erhält den De-signpreis „Red Dot“ in der Kate-gorie „Graphical User Interface“ für seinen neu konzipierten Tablet Konfigurator. Das Programm funk-tioniert wie eine App, jedoch ohne Download direkt im Browser. Die Navigation stellt dem Nutzer alle nötigen Informationen zur Verfü-gung, um sein Wunschfahrzeug nach seinen individuellen Vorstel-lungen und mit seiner gewünsch-ten Ausstattung zu gestalten, zeigt sie aber nur an, wenn sie tatsäch-lich benötigt werden. Anschließend kann das Fahrzeug in der 360°- Ansicht betrachtet werden. www.daimler.com

Daimler Tablet Konfigurator erhält red dot-designpreis

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Schritt für Schritt können sich Nutzer ihr Wunschfahrzeug zusammenstellen.

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Abwicklung diverser Schäden mit allenVersicherungsanstalten + Leihwagen

Service- und Reparaturarbeiten inklusive §57a Arbeiten

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Dübendorf. Laut Angaben des ETH Zürich hat der von Studenten der ETH und der Hochschule Luzern entwi-ckelte Elektrorennwagen „Grimsel“ am Militärflugplatz in Dübendorf den bisherigen Beschleunigungsweltrekord für Elektroautos gebrochen. In 1,785 Sekunden und in weniger als 30 Metern beschleunigte das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h. Der bisherige Rekord lag bei 2,13 Sekunden und wurde von einem Elektrofahrzeug der Technischen Universität Delft gehalten. www.ethz.ch

Wien. Fiat Professional kann für die ersten neun Monate 2014 auf eine sehr erfolgreiche Bilanz ihrer Vertriebsaktivi-täten in Österreich verweisen. Die Zahl der im österreichi-schen Markt abgesetzten und zugelassenen Fahrzeuge übertrifft heuer die Vergleichs-periode des Vorjahres um 26% oder 670 Einheiten und Fiat Professional. Diesem deut-lichen Wachstum steht ein Plus des Gesamtmarkts für leichte Nutzfahrzeuge von 4,5 Prozent gegenüber. � www.fiatprofessional.at

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Washington. Der südkorea-nische Hersteller Hyundai und seine Schwesterfirma Kia müssen wegen falscher Verbrauchsangaben 100 Mio. USD (80 Mio. €) Strafe zahlen. Die US-Umweltbehörde EPA hatte 2012 bei Tests herausge-funden, dass einzelne Modelle beider Autobauer mehr Sprit verbrauchen als versprochen wurde. Es sei um rund 1,2 Mio. Autos gegangen, teilte das US-Justizministerium mit. Beide Unternehmen akzeptierten die Strafe, die die bisher höchste unter dem Emissionsschutzge-setz sei. � www.hyundai.com

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Daimler Modellstrategie

Kompakt-Welle

Stuttgart. Geht es nach Dieter Zet-sche, wird Daimler in den kom-menden Jahren seine Kompakt-wagenfamilie weiter ausbauen. Bei der Fahrvorstellung der neu-en B-Klasse in Port Adriano auf Mallorca kündigte der Daimler-Chef jedenfalls entsprechende Absichten an: „Für die nächste Generation haben wir noch mehr geplant.“ Ursprünglich hatte Daimler fünf Kompaktmo-delle in Aussicht gestellt. Auf-grund der hohen Nachfrage sei es nun aber „wahrscheinlich, dass wir da noch weitergehen werden“, sagte Zetsche. www.daimler.com

70 – automotivebusiness Cover Freitag, 7. November 2014

Kommentar

Jetzt gehen wir dann alle in die Luft

Jürgen Zacharias

Der britische Schriftstel-ler Ian Fleming ist der breiten Masse vor allem

dank seiner James-Bond-Romane ein Begriff. Heute weniger bekannt ist das von ihm geschriebene Kinderbuch „Chitty Chitty Bang Bang“, das 1968 von Ken Hughes als Musi-cal-Fantasiefilm auf die Lein-wand gebracht und zu einem überraschenden Welterfolg wurde. Knapp 50 Jahre später könnte der darin beschriebene, märchenhafte Traum eines fliegenden Autos tatsächlich Wirklichkeit werden: Das slo-wakische Unternehmen Aero-Mobil hat in Wien vor wenigen Tagen jedenfalls unter der we-nig verheissungsvollen Bezeich-nung „AeroMobil 3.0“ ein futu-ristisches Flugauto vorgestellt, das dem cineastischen Vorbild bald den Rang ablaufen soll. Das knapp sechs Meter lange Gefährt soll zwei Passagieren Platz bieten, rund 200 km/h auf die Straße bringen und über eine Reichweite von 870 Kilometern verfügen. Bevor es dann in die Lüfte geht, müssen die Flügel ausgeklappt werden, für den Startvorgang soll nach Herstellerangaben eine Stre-cke von 200 Metern genügen, für die Landung sollen gar 50 Meter ausreichen. Das klingt nach wenig und ist es auch, ist aber immer noch zu viel, um etwa im Stau dem dichten Verkehr zu entfliegen. Diesen Traum werden wir also wohl trotz AeroMobil weiterträumen müssen ...

Silao. Vor wenigen Tagen legten Hubert Schuhleitner, CEO der ZKW Group, und Miguel Marquez Marquez, Gouverneur von Guana-juato, den Grundstein für das neue ZKW-Produktionswerk im mexika-nischen Silao. Die erste Bauphase soll bis 2015 abgeschlossen sein und rund 350 Arbeitsplätze bieten. Gefertigt werden sollen in Silao dann hochwertige Hauptschein-werfer für Premium-Automobil-hersteller im gesamten NAFTA-

Raum. Insgesamt investiert ZKW 40 Millionen US-Dollar (32 Mio. Euro) am neuen Standort. „Dieser Tag markiert einen großen Schritt für ZKW. Erstmals erschließen wir einen für uns neuen Kontinent für unser Geschäft; damit vergrößern wir nicht nur unseren global foot-print, sondern gehen auch mit den Kunden in einen Markt mit neu-en Anforderungen“, so ZKW-CEO Schuhleitner. www.zkw-group.com

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So soll das aktuell im Bau befindliche, neue ZKW-Werk in Silao/Mexiko aussehen.

ZKW Zulieferer produziert in Zukunft auch in Mexiko

Grundsteinlegung für neues WerkParis. Trotz eines anziehenden Automarkts in Europa fehlt dem französischen Hersteller Peuge-ot noch immer der Schwung. Der Umsatz in der Auto-Sparte fiel im dritten Quartal um knapp ein Pro-zent auf 7,97 Mrd. Euro, wie das angeschlagene Unternehmen mit-teilte. Der Gesamtmarkt wird nach Peugeot-Einschätzung dieses Jahr in Europa um vier bis fünf Pro-zent zulegen, nachdem zuvor nur ein Plus von drei Prozent erwartet

worden war. Die Marktprognosen für Lateinamerika und Russland senkte der französische Hersteller dagegen. Chancen sieht das Un-ternehmen hingegen in Asien, wo Peugeot sein Geschäft in den kom-menden Jahren ausbauen möch-te. „Wir wollen in südasiatischen Ländern wie Malaysia, Indonesien und Vietnam expandieren“, kün- digte der für die Region zuständige Manager Gregoire Olivier an. www.psa-peugeot-citroen.com

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Peugeot musste im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von 1 Prozent hinnehmen.

Peugeot Französischer Autobauer findet nicht in die Spur

Umsatz im dritten Quartal rückläufig

Daimler-Chef Dieter Zetsche will mehr Kompaktautos auf den Markt bringen.

medianet-Interview Autohändler Willibald Keusch kann sich derzeit nicht über schlecht laufende Geschäfte beklagen

„Hybrid-Fahrzeuge werden immer mehr nachgefragt“

Wien. In den vergangenen Jahr-zehnten hat sich die Firma Keusch mit Toyota- und Lexus-Neuwagen, seinem Gebrauchtwagenverkauf und seiner Service- und Repara-turwerkstätte für alle Marken in und um Wien einen guten Ruf er-arbeitet. Wir haben mit Unterneh-mensgründer und Geschäftsführer Willibald Keusch über die aktuelle Geschäftsentwicklung, Vorbehalte der Kunden gegenüber Hybridau-tos und die Notwendigkeit einer neuen Umweltprämie gesprochen.

medianet: Herr Keusch, wie lau-fen aktuell die Geschäfte?Willibald Keusch: Wir liegen deut-lich über dem Vorjahr. Toyota hat 2010 geschwächelt, aber jetzt ho-len wir auf und sehen uns mit den Marken Toyota und Lexus und un-seren vielen Hybridmodellen auch sehr gut aufgestellt. Bei Hybrid handelt es sich um eine mittlerwei-le ausgereifte Technologie, die im-mer stärker nachgefragt wird und für Kunden viele Vorteile bringt. Für uns nicht unbedingt …

medianet: Inwiefern?Keusch: Weil bei den Fahrzeu-gen nichts kaputt wird und daher unsere Werkstätten keine Arbeit bekommen. (lacht) All die Dinge, die normal bei Autos nach 80.000 bis 100.000 Kilometer zu tauschen sind, wie Bremsen, Kupplung oder Lichtmaschine, halten bei diesen Autos 300.000 Kilometer oder mehr oder fehlen systembedingt völlig. Manche Taxis haben sogar schon eine Million Kilometer drauf, was eigentlich schon alles über ihre Qualität aussagt.

medianet: Kommt diese Qualität auch beim Kunden an? Sprich, ist

eine entsprechend hohe Nachfrage nach Hybridfahrzeugen gegeben?Keusch: Ja, in jedem Fall, wobei wir uns immer noch mit Vorbehal-ten der Kunden der Technologie gegenüber konfrontiert sehen, die wir erstmal aus dem Weg räumen müssen. Am besten funktioniert das, indem wir die Kunden einfach in ein Hybrid-Auto setzen und sie die Vorteile des Fahrzeugs selbst erfahren können. Die Überra-schung ist dann meist ebenso groß wie der Wunsch, ein Hybridauto zu kaufen, und daher dürfen wir uns aktuell auch über eine Steigerung unserer Verkaufszahlen freuen.

medianet: In welchem Bereich be-wegt sich dieses Plus?Keusch: Wir liegen 10 Prozent über dem Vorjahr, was gegenüber der schwächelnden Branche noch stärker zu bewerten ist. Es ist ab-zuwarten, wie die Bilanz am En-de aussfällt, klar scheint, dass es markenübergreifend in Österreich heuer ein klares Minus geben wird, und wenn man dann die Tageszu-lassungen abzählt, ist der Hand-lungsbedarf augenscheinlich.

medianet: Welche Maßnahmen sind dabei aus Ihrer Sicht zu über-legen?Keusch: Man könnte etwa wieder eine Umweltprämie anregen, wie es sie schon vor einigen Jahren gab. Wir haben in Österreich im-mer noch 500.000 bis 600.000 zuge-lassene Fahrzeuge auf den Straßen, die dort nichts mehr zu suchen haben. Mit einer Umweltprämie könnte es gelingen, diese Stinker von den Straßen zu bekommen und gleichzeitig den Fahrzeughandel anzukurbeln und auch Steuern für den Staat zu lukrieren. Das wäre für Österreich ein gutes Geschäft und für die Branche ein wichtiger Schub.

medianet: Ist die Einführung ei-ner derartigen Prämie absehbar?Keusch: Schwer zu sagen, vor eini-gen Jahren ist es uns in Verhand-lungen mit Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner gelungen, eine derartige Prämie umzusetzen. Heute traut sich scheinbar keiner das Thema anzugreifen, weil in den Medien sofort die Rede davon wäre, dass schon wieder die Au-

tohändler forciert würden. Aber noch einmal: Von einer derartigen Prämie würde zwar die Händler profitieren, aber auch der Staat. Das wäre also ein klassisches Win-Win-Geschäft. Vielleicht denkt man über die Prämie intensiver nach, wenn am Jahresende die ak-tuellen Neuzulassungszahlen auf dem Tisch liegen.

medianet: Wir haben zuvor von der steigenden Nachfrage nach Hybriden gesprochen. Ist ein ähn-liches Nachfrageplus auch beim Thema Elektroautos zu spüren?Keusch: Nein, überhaupt nicht. Elektroautos werden aus meiner Sicht auch ein Nischenprodukt bleiben. Alleine schon die Frage, wie wir entsprechend viele Steck-dosen zur Verfügung stellen sol-len, um eine Markteinführung auf breiterer Front zu realisieren, ist schwer zu beantworten. Sollte bei der Batterietechnik ein Quanten-sprung gelingen, könnte das der Technologie Auftrieb verleihen; wenn wir ansonsten in zehn Jah-ren fünf Prozent Marktanteil er-reichen, wäre das aber schon ein großer Erfolg.

medianet: Welcher anderen Tech-nologie geben Sie dann in den kommenden Jahren Chancen?Keusch: Technische Entwick-lungen und Fortschritte sind nur schwer vorauszusagen. Mögli-cherweise steckt in Wasserstoff-fahrzeugen großes Potenzial, da bekommen wir im nächsten Jahr ein erstes Toyota-Modell. Das wird anfangs natürlich ebenso ein Nischenprodukt sein wie Mitte der 1990er-Jahre der Prius, aber das schließt natürlich nicht aus, dass sich daraus irgendwann ein Mas-senprodukt entwickeln könnte. www.keusch.com

Jürgen Zacharias

Während der Gesamtmarkt im Minus liegt, profitiert Keusch vom Hybrid-Nachfrageboom und legt zu.

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Besonders gefragt sind bei Keusch derzeit die Toyota- und Lexus-Hybridmodelle.

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Wien. Die wohl beliebteste hei-mische Autowahl startet in die nächste Runde. Der „Große Öster-reichische Automobilpreis“ des ARBÖ und seines Klubjournals „Freie Fahrt“ hat sich in den 30 Jahren seines Bestehens als einer der bekanntesten und wichtigsten Branchen-Awards des Landes eta-bliert. Mit Lukoil Lubricants und der Santander Consumer Bank Österreich konnte der ARBÖ dabei für das heurige Jahr zwei wichtige Sponsoren gewinnen, daneben sind auch die Wiener Städtischen Versi-cherung und der ARBÖ Fahrsicher-heit als Partner mit an Bord.

Gewinner in drei Klassen

ARBÖ-Generalsekretär Gerald Kumnig präsentierte für die dies-jährige Auflage einige Neuerungen: „Die Ermittlung der Gewinner in den drei Klassen Start, Medium und Premium erfolgte durch ei-ne kompetente und prominente, 61köpfige Jury. Neu ist heuer auch die Erweiterung der ARBÖ-Aus-zeichnungen. Neben dem traditi-onellen Umweltpreis vergibt der ARBÖ auch einen Sicherheitspreis

und die Auszeichnung für das Le-benswerk im automotiven- und Mobilitäts-Bereich.“

Integrität und Transparenz im gesamten Ablauf wird laut Kumnig „durch die notarielle Aufsicht und Begleitung aller Schritte gewähr-leistet. Erstmalig in der Geschichte des Großen Österreichischen Auto-mobil-Preises werden die Sieger erst im Rahmen einer großen Gala am 6. November bekannt gegeben. Bis dahin bleibt das Ergebnis der Jurywertung streng geheim und unter notariellem Verschluss.“

Große Bedeutung des Preises

Für Olaf Peter Poenisch, Vor-sitzender der Geschäftsführung der Santander Consumer Bank Österreich, ist der „Große Öster-reichische Automobil-Preis“ eine wichtige Auszeichnung für die ge-samte Kfz-Wirtschaft. „Dass der Preis heuer bereits zum 31. Mal vergeben wird, zeigt die Bedeutung

des Autos über die vielen Jahre hinweg. Das Thema Sicherheit hat in diesem Zusammenhang über die Jahre enorm an Stellenwert gewonnen. Dank innovativer Tech-nologien sind Autos heutzutage um ein Vielfaches sicherer, als sie es noch vor über 30 Jahren waren.“

Wichtige Auszeichnung

Felix Clary und Aldringen, Vor-sitzender des Arbeitskreis der Au-tomobilimporteure in der Indus-triellenvereinigung, ergänzt: „In einer Zeit, in der dem Auto Gegen-wind entgegenschlägt, ist es umso wichtiger, deutlich zu zeigen, dass

es ohne Auto nicht geht. Wie wich-tig die Autobranche für Österreich auch volkswirtschaftlich ist, ver-deutlicht die IV-Studie ‚Leitbran-che Automobilwirtschaft in Öster-reich‘. Laut dieser erwirtschaftet die Automobilwirtschaft hierzulan-de direkt und indirekt einen Um-satz von rund 43 Mrd. Euro und eine direkte Bruttowertschöpfung von 15 Mrd. Euro. Daher ist auch die ARBÖ-Preisverleihung für al-le Hersteller und -importeure eine wichtige Auszeichnung für unsere tollen Produkte, deren Bedeutung sich in der langjährigen Tradition des Preises widerspiegelt.“

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ARBÖ Am 6. November verleiht der Autofahrerclub im Rahmen einer großen Gala zum bereits 31. Mal den „Großen Österreichischen Automobil-Preis“

Automobil-Preis mit NeuerungenMoritz kolar

Erstmals werden Sicherheitspreis und Lebenswerk-Auszeichnung vergeben.

Der Mazda6 gewann 2013 den Auto­mobil­Preis in der Kategorie „Medium“.

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ARBÖ­Generalsekretär Gerald Kumnig freut sich schon jetzt auf die Preisverleihung.

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„Die Ermittlung der

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automotivebusiness – 71HeRstelleR & ZuliefeReRFreitag, 7. November 2014

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Wien. Mit 53 Jahren auf dem Bu-ckel ist die Land Cruiser-Baureihe die älteste solche von Toyota, ei-gentlich überhaupt das längst ge-baute Fahrzeug aus Fernost. Frei-lich zunächst als Reaktion auf den Willys-Jeep gedacht (wie alles ge-ländegängie, was in diesen Zeiten entstand), der Entwicklungs-Auf-trag kam also eindeutig vom Mili-tär. Exakt vor 60 Jahren wurde der zunächst nüchtern „BJ“ genannte in Land Cruiser umbenannt, die nämliche Baureihe wurde von 1954 bis 1967 gebaut. Parallel dazu wurde ab 1960 jener Land Cruiser vom Stapel gelassen, der ab 1977 auch hierzulande für Furore sorgte und insgesamt 24 Jahre lang weit-gehend unverändert gebaut wurde. 1981 schließlich entstand mit dem J6 der erste Großraum-Geländewa-gen unter dem Land Cruiser-Logo, als späte Antwort auf den elf Jahre vorher präsentierten Range Rover sozusagen. Ab 1984 schließlich erschien der Land Cruiser sozusa-gen in Zweifaltigkeit; während das große Modell bald auch als Lexus verkauft wurde, tauchte mit dem Modell J12 ab 2002 schließlich die Modellbezeichnung Land Cruiser 300 auf, deren letzte Ausformung mit dem J15 anno 2009 erschien.

Generation XXXL

Und somit eigentlich zu einer Größe auflief, die eine Unterschei-dung zum aktuellen großen Lan-dy namens J20 schwer macht. Der aktuelle 300er ist riesig – in echt und auch optisch. Und es wurde offensichtlich auch mit Hochdruck daran designt, jedes Detail des Fahrzeugs zusätzlich noch optisch aufzublasen. Das be- ginnt bei den ausladenden Leuch-

ten, denen man ein paar Extrafalze ins Plastik schnitzte, um sie noch ein alzerl weiter aus dem Karos-serieverbund herausstehen zu lassen, und endet bei einem Küh-lergrill von Lkw-Ausmaßen, der an den oberen Ecken auch noch weit auseinanderläuft (und nicht allein dadurch gewisse Schneepflug- Assoziationen weckt).

Groß bis klobig

Freilich wirkt sich das Feudale der Außenmaße auch im Innen-raum aus. Die Sitzlandschaft im neuen, kleinen (hüstel!) Landy ist bequem und geräumig. Dass das Lenkrad in manchen Ausstattungs-varianten theatralisch-elektrisch nach vorn-unten wegkippt, um

den Fahrer leichter aussteigen zu lassen, wäre wirklich nicht nötig gewesen. Die Armaturenlandschaft schließlich wirkt wie von Playmo-bil konstruiert, wir finden hier die definitiv größten Bedienelemente des aktuellen Automobilbaus. In puncto Klobigkeit matcht sich das Mega-Drehrad für den Allrad-antrieb mit dem von oben reinge- crashten HiFi-Telematik-Enter-tainment-Block, der aussieht wie eine Kompakt-HiFi-Anlage von Fisher aus den Achtzigerjahren.

Solide Technik

Ein wahrer Klettermax ist das Riesen-SUV sicherlich auch, aber: Wer probiert derlei heutzutage schon aus? Etwas gewöhnungs-

bedürftig präsentiert sich die Ein-parkhilfe (was, bitte, soll in diesem Zusammenhang der Display-Befehl „Lenkradeinschlag zu groß“ bedeu-ten?), durchzugsstark und ver-lässlich nagelt der 190 PS starke Vierzylinder-Diesel sein Lied vom ewigen Leben. Erstaunlich, wie be-hende sich das große Auto derart durchs Geläuf schieben lässt, fürs geschmeidige Absurfen der Dreh-momentwelle (420Nm) reicht auch die heutzutage zahlenmäßig mick-rige Fünfgang-Automatik.

Unverständlich bleibt aber wei-terhin, warum Toyota die Hecktüre beim Land Cruiser weiterhin links und nicht oben anschlägt; es gibt hierfür sicherlich Gründe, nach-vollziehbar sind sie nicht.

www.toyota.at

Spielberg. Adam „Rocks“ heißt die neue Modellvariante des frechen, kleinen Rüsselsheimers, mit der man der unterhalb des Corsa ange-siedelten, spannende Baureihe so-zusagen ein Luxusmodell im tren-digen Offroad-Look verpasst. Rund 1.400 Euro mehr als der konventi-onelle Adam in der teuersten Aus-stattungsvariante, das bedeutet dann letztlich doch einen hübsch über der 15.000 Euro-Marke (Ein-stieg ab 16.190 Euro) angesiedelten Kleinstwagen im trendigen Outfit, aber doch mit etwas weniger Nutz-wert als ein mittelgroßes Liebes-kind-Täschchen.

Pfadfinder

Zwar will der „Rocks“ tatsäch-lich so frech und vorlaut sein wie ein Rocker und damit die bra-ven Konkurrenten einschüchtern. Doch statt der Lederjacke trägt er eine Pfandfinderkluft und gibt so mit 15 mm mehr Bodenfreiheit, breiteren Radläufen, wuchtigeren Stoßfängern und entsprechender Beplankung den Möchtegern- Geländewagen. Weil diese Idee

nicht ganz neu ist und bei den anderen Lifestyle-Flitzern schon länger angeboten wird, dreht Opel das Rad ein bisschen weiter, bringt gleich auch eine Portion Cabrio ins Spiel und rüstet den Rocks serien-mäßig mit einem großen Faltdach aus: Ein Knopfdruck und fünf Se-kunden Geduld genügen, dann weht buchstäblich ein frischer Wind durchs Reich der Zwerge. Auf geht das gut gefütterte und ordent-

lich gegen Windgeräusche isolierte Dach bei jedem Tempo, schließen kann man es bis 140 km/h.

Mischkulanz

Halb Offroader, halb Open-Air-Modell: Die Kombination ist bislang ziemlich einzigartig und ganz schön genial. Denn oben oh-ne, unten hochgerüstet wird der Adam zur ultimativen Kreuzung

aus Stadtflitzer, Cabrio und Gelän-dewagen und zum Vorschwimmer auf der Lifestyle-Welle, sondern auch zu einem Auto, mit dem man das ganze Jahr Spaß haben kann.

Dreizylinder

Aber Opel belässt es nicht nur bei den Karosseriearbeiten, ein biss-chen Kriegsbemalung und ein paar neuen Farbtupfern für das ohnehin schon kunterbunte Interieur. Son-dern damit der Rocker tatsächlich auch ein wenig mit den Muskeln spielen kann, gibt es auch einen neuen Motor: Neben den Vierzylin-dern mit 70 bis 100 PS bietet Opel deshalb auch einen neuen Dreizy-linder an. Der hat zwar nur einen Liter Hubraum, kommt aber mit seinem Turbo-Gebläse trotzdem auf bis zu 115 PS. Für einen Dreizy-linder überraschend kultiviert und für ein sportliches Modell mit ver-chromtem Endrohr fast schon ein bisschen zu leise, packt das kleine Kraftpaket mit bis zu 170 Nm herz-erfrischend direkt zu und sprintet in unter zehn Sekunden von 0 auf 100 km/h. www.opel.at

72 – automotivebusiness Modell & Handel Freitag, 7. November 2014

Toyota land Cruiser 300 Nach 60 Jahren läuft der japanische Geländeklassiker zu ungetümer Größe auf

neuer, alter XXXl-SUV: groß, größer, land Cruiser

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Die Gelände-Fahreigenschaften wurden verbessert und auch am Komfort wurde geschraubt.

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Der Toyota Land Cruiser 300 ist als Diesel-Dreitürer in der Basisausführung schon ab 46.333 Euro zu haben.

Hyundai ix35 FCEV: Brennstoffzelle kaufen

Wien. Bislang war der Hyundai ix35 FCEV, Österreichs erstes Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeug in Serienproduktion, bloß zu mieten – zum Preis einer mittelgroßen Eigen-tumswohnung: 1.816 Euro, 48 Monate lang, anzahlungslos. Echte Early-Adopters können das innovative Teil nun ab so-fort auch käuflich erwerben; 65.000 Euro netto werden für das Fahrzeug, das 0 Gramm CO2 ausstößt veranschlagt, das freilich NoVA-frei.

Der Wasserstoffantrieb nutzt die Vorteile des Elektro-antriebs, ohne das bisherige Handicap der Reichweite in Kauf nehmen zu müssen (Reichweite ix35 FCEV von ca. 600 km). Generell hat man sich bei Hyundai die Reduktion des CO2-Ausstoßes als primäres Unternehmensziel gesetzt und ist der Überzeugung, dass der Wasserstoffantrieb die einzig tragfähige Zukunftslösung zur Erreichung der Energiewende darstellt.

Zweifellos spielt der Hyundai-SUV nicht nur bei Anhängern dieser Zukunfts-Theorie eine Pionier-Rolle. Ob sich die Technologie durch-setzen wird, steht mindestens ebenso noch in den Sternen wie eine verbindliche Antwort auf die Frage, wie haltbar das Antriebssystem des ix35 FCEV sein wird.

Hocherfreut zeigt man sich jedenfalls seitens der Hyundai Import GmbH, als erster Im-porteur in Österreich ein Was-serstoff-Fahrzeug zum Kauf anzubieten. www.hyundai.at

Verkaufsstart für die neue Elektro-B-Klasse

Stuttgart. Mercedes-Benz macht ernst und geht mit seiner B-Klasse Electric Drive in den Verkauf. Das Fahrzeug kann ab sofort zum Preis von ab 39.151 Euro (oder monatlich zum Lea-singpreis von 399 Euro bei der Mercedes-Benz Bank) bestellt werden, die Auslieferung soll noch in diesem Jahr beginnen.

Das Fahrzeug kommt mit einem 132 kW starken Elektro-motor daher, der – für Elektro-antriebe typisch – vom Start an sein maximales Drehmoment von 340 Newtonmetern bereit-stellt. An Ausstattungslinien stehen die Varianten „Style“, „Urban“ sowie exklusiv „Elec-tric Art“ zur Verfügung. www.mercedes.at

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Äußerlich unauffällig, innerlich revolutionär: Hyundai ix35 FCEV.

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Die Mercedes-B-Klasse Electric Drive kostet ab 399 Euro monatlich.

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Der freche, kleine Opel Adam präsentiert sich als „Rocks“ im Pfadfinder-Outfit.

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Für das Beste, was vor uns liegt.Die neue Generation der B-Klasse.Ab 28. November bei Ihrem Mercedes-Benz Partner.

Kraftstoffverbrauch (NEFZ) 3,6–6,7 l/100 km, CO2-Emission 94–156 g/km.www.mercedes-benz.at/b-klasse

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TU-Dissertation Fragestellung: Wie beeinflussen bis zum Jahr 2030 einzelne Rohstoffe die Absatzentwicklung alternativer Pkw-Antriebskonzepte?

E-Motoren habens weiter schwer Wien. Derzeit bemühen sich rund um den Globus Automobilher-steller um alternative Antriebs-konzepte. Wasserstofffahrzeugen werden dabei Chancen eingeräumt, ebenso Elektroautos und anderen Technologien, wohin die Reise ge-hen wird, ist schwer abzuschätzen. Fest steht: Ob und wann sich ein alternatives Pkw-Antriebskonzept durchsetzen wird, hängt auch von der Verfügbarkeit einzelner Roh-stoffe ab. Und genau diese Wech-selwirkung bis zum Jahr 2030 war Gegenstand einer Dissertation am Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien. Ziel der Arbeit war es, zu beant-worten, ob die Herstellung und Ab-satzentwicklung von alternativen Pkw-Antriebskonzepten durch die Verfügbarkeit einzelner Rohstoffe bis 2030 beeinflusst wird und wenn ja, in welchem Rahmen sich

diese Beeinflussung auf die Tech-nologie auswirkt.

Anstieg der Produktion

Autor Christian Bauer konnte da-bei einige wesentliche Erkenntnisse gewinnen; im Vorwort streicht Hans Peter Lenz, Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Kraft-fahrzeugtechnik (ÖVK), hervor, dass der weltweite Fahrzeugbe-stand bis 2030 auf etwa zwei Mrd. Kfz anwachsen werde. Dazu sei al-lerdings ein Anstieg der Fahrzeug-produktion notwendig, von rund 90 Mio. Fahrzeugen in 2020 bis 150 Mio. Fahrzeugen in 2030. Im Zuge

dieser Produktionsausweitungen werden bei gleichbleibenden und auch bei steigenden Rohstoffprei-sen die Herstellkosten alternativer Fahrzeuge bis 2030 fallen. Fallende Rohstoffpreise werden dazu füh-ren, dass mehr alternative Fahr-zeuge abgesetzt werden. Aber auch ein Fallen der Rohstoffpreise um jährlich zehn Prozent führt laut Lenz nicht dazu, dass jene Kon-zepte mit einer E-Maschine im Antriebsstrang die dominierenden Fahrzeugkonzepte werden. Unab-hängig vom Rohstoffpreis bleiben Verbrennungsmotoren global ge-sehen bis 2030 die dominierenden Energiewandler. www.övk.at

Moritz Kolar

Verbrennungsmotoren bleiben auch weiterhin dominierende Energiewandler.

Continental Vertriebsweg

Roadshow 2014 Hannover. Seit einigen Tagen sind sie wieder auf dem Weg zu Kunden und Handelspartnern in Deutsch-land, der Schweiz und auch in Österreich: die sieben Roadshow- Transporter der Continental Vertriebsorganisation Bus- und Lkw-Reifen. Im Mittelpunkt der mittlerweile neunten Auflage der Roadshow steht die auf der Inter-nationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge vor wenigen Wochen vorgestellte, multifunk-tionale Conti Hybrid-Reifenlinie und das neueste Reifenfülldruck-Kontrollsystem ContiPressure-Check (CPC). Mit an Bord befindet sich außerdem die Conti EcoPlus-Reifenlinie mit dem inzwischen preisgekrönten Trailer-Reifen Conti EcoPlus HT3. www.conti-online.com

Toyota Frey Neuer Partner

Schritt nach GrazWien/Graz. Mit einer zusätzlichen Fachwerkstätte baut Toyota Frey Austria sein Kundenservice in Graz weiter aus: Die Firma Kindermann wird noch heuer im Dezember nach Abschluss diverser Umbauarbeiten einen modernen Toyota-Servicebe-trieb eröffnen. Das Unternehmen ist ein seit 50 Jahren etablierter Kfz-Fachbetrieb in optimaler La-ge im Norden von Graz und wird künftig speziell im Bereich Neu-fahrzeuge eng mit Toyota Gady Graz zusammenarbeiten. www.toyota.at

v.l.n.r.: CEO Friedrich Frey, Franz Kinder­mann und Benno Lindner (Toyota Frey).

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Der Untersuchung zufolge wird der Fahrzeugbestand bis 2030 auf 2 Mrd. anwachsen.

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automotivebusiness – 73RUnD UMs aUToFreitag, 7. November 2014

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74 – automotivebusiness InnovatIon & Umwelt Freitag, 7. November 2014

Boston Consulting Group In einer aktuellen Innovationsstudie der Strategieberatung landen Autohersteller im Hinterfeld

wahrnehmung vs. Realität bei Innovationsfähigkeit

Wien. Die subjektive Wahrnehmung und die tatsächliche Realität erge-ben nur in den seltensten Fällen ein und dasselbe Bild. Das lässt sich auf Wunsch mit Hunderten und Tausenden Beispielen bele-gen; ganz aktuell zeigen das auch zwei Studien zum Thema Innova-tionskraft von Unternehmen, die von der Boston Consulting Group (BCG) und dem zur PwC-Gruppe gehörenden Strategie-Experten-Tem Strategy& dieser Tage präsen-tiert wurden. Während die BCG für ihre Untersuchung der „The Most Innovative Companies 2014“ 1.500 Führungskräfte aus zahlreichen Ländern und Branchen zu ihrer subjektiven Wahrnehmung der In-novationskraft und Innovationsfä-higkeit von Unternehmen befragt hat, listete Strategy& in „Global In-novation 1000“ die Firmen nach ih-ren tatsächlichen Forschungsaus-gaben. Und die Ergebnisse könnten unterschiedlicher kaum sein.

Deutliche Unterschiede

So wird die BCG-Studie von Apple, Google, Samsung und Microsoft angeführt und landen Automobilhersteller eher im ge-schlagenen Feld (Tesla auf Platz 7, Toyota auf Platz 8, BMW auf Platz 18 und Ford auf Platz 19, Volkswagen liegt überhaupt nur auf dem 21. Platz). Bei Strategy& liegt hingegen Volkswagen mit Forschungsausgaben von 13,5 Mrd. USD (10,8 Mrd. Euro) im lau-fenden Jahr an erster Stelle. Auf den Plätzen folgen mit Samsung, Intel und Microsoft zwar auch Unternehmen aus der Elektronik-branche und mit Roche und No-vartis Konzerne aus dem Gesund-heits- & Pharma-Bereich, auf Platz

7 liegt dann allerdings mit Toyota (F&E-Ausgaben von 7,3 Mrd. Euro im Jahr 2014) bereits der zweite Automobilhersteller. Platz 11 in diesem Ranking geht an General Motors (5,7 Mrd. Euro), Platz 12 an Daimler (5,6 Mrd. Euro), Platz 15 an Ford (5,1 Mrd. Euro) und der 17. Platz an Honda (ebenalls 5,0 Mrd. Euro). Unter den Top 20 liegen al-so insgesamt sechs Automobilher-steller, im BCG-Ranking sind es nur vier.

Tesla neuerlich unter Top-10

Noch deutlicher wird der Unter-schied zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit durch ein Add-On der Strategy&-Untersuchung. Da-rin wurden wie bei der BCG-Studie in einer Umfrage unter internatio-

nalen Führungskräften die innova-tivsten Unternehmen weltweit er-fragt und wiederum liegt mit Tesla nur ein Hersteller im Spitzenfeld (auf Platz 6). „Das Ergebnis dieser

Befragung zeigt“, so Strategy&, „dass das F&E-Budget mit der tat-sächlichen Innovationskraft kaum korreliert.“ www.bcg.com www.strategyand.pwc.com

Moritz Kolar

Eine andere Untersuchung von Strategy& fällt für die Hersteller besser aus und wird von VW angeführt.

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Tesla gilt in Umfragen als weltweit innovativstes Automobilunternehmen, das F&E-Budget liegt aber bei nicht einmal 0,2 Mrd. Euro.

Terra Motors drängt nun nach Europa

Mailand. Der japanische Elektro-Zweiradhersteller Terra Motors will in Europa Fuß fassen und stellt daher auf der Mailänder Motorradmesse EICMA derzeit den A 4000 i vor.

Der Kleinkraftroller mit 45 km/h Spitzengeschwindigkeit (mit Overboost 60 km/h) hat eine 16 kg schwere Lithium-Batterie, die transportabel im Staufach unter der Sitzbank platziert ist. Sie soll bei leerem Akku binnen viereinhalb Stun-den voll aufgeladen werden können.

Die Reichweite des Terra Motors A 4000 i soll bei Tempo 30 bei rund 60 Kilometer liegen. Außerdem soll der Roller die Einbindung des Smartphones ermöglichen. www.terra-motors.com

Bayerischer Staatspreis für E- & HybridmobilitätMünchen. Auf der Elektroauto-messe „eCarTec“ in München wurde auch der Bayerische Staatspreis für Elektro- und Hybridmobilität verliehen. Einen E-Car-Tec-Award erhielt VW für seinen E-Golf.

Ausgezeichnet wurden au-ßerdem u.a. das Elektrotaxi-Forschungsprojekt „EVA“, ZF für das elektrische Pkw-Achs-antriebssystem EVD 1+, die Firma Intis für ihr induktives Energieübertragungssystem und Akasol für ein leichtes und serienreifes Lithiumionen-Bat-terie-Modul mit Flüssigkeits-kühlung. www.ecartec.com

Ford Mustang Custom- Versionen debütieren

Las Vegas. Ford präsentiert auf der Tuningshow SEMA über ein Dutzend einzigartiger, zum Teil in Handarbeit entstandener Custom-Versionen des neuen Mustang – in Kooperation mit namhaften US-Tuningfirmen wie „Galpin Auto Sports“ und „Petty‘s Garage“.

Neben getunten Mustang-Varianten mit 5,0 l-V8-Motoren sind auf dem Ford-Stand auch leistungsgesteigerte Mustang-Versionen des brandneuen 2,3 l-Ecoboost-Vierzylinder-Motors zu sehen, dessen Turbo-Triebwerk den Tuning-Spezialisten neue Möglichkeiten bietet.

Der Ford Mustang kommt 2015 erstmals offiziell nach Europa. www.ford.com

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Terra Motors will die A 4000 i zuerst in Italien auf den Markt bringen.

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Eines der Messehighlights: Ford Mustang von Galpin Auto Sports.

Graz. Das in Graz ansässige Virtu-al Vehicle ist für die Forschung im Bereich der virtuellen Fahrzeug-entwicklung bekannt, wird doch in zahlreichen Projekten im Rahmen des K2-Mobility-Förderprogramms mit führenden Fahrzeugherstel-lern an technologischen Konzep-ten für die Mobilität der Zukunft geforscht. Darüber hinaus wirkt das Forschungszentrum auch als Ideenwerkstatt, seit dem Jahr 2008 konnte eine Vielzahl an Er-findungen hervorgebracht werden. 30 dieser Erfindungen des Kompe-tenzzentrums haben es zur Patent-anmeldung geschafft, mehr als die Hälfte davon sind internationale Einreichungen.

Fünf Patente bereits erteilt

Die Erteilung von Schutzrechten ist in der Regel ein sehr langwie-riger Prozess und dauert zumeist mehrere Jahre. Erst wenn alle Hin-dernisse auf dem Weg zum Schutz-recht einer Erfindung überwunden sind und ein positives Gutachten vorliegt, gilt ein Patent als „erteilt“, bzw. international als „patent

granted“. Von den 30 bisher einge-reichten Anträgen sind daher noch zahlreiche Patenteinreichungen in Prüfung, jedoch wurden dem Virtu-al Vehicle bereits fünf Patente vom österreichischen Patentamt bzw. von internationalen Patentämtern erteilt.

So wurde am Forschungszen-trum beispielsweise gemeinsam mit dem Forschungspartner TU Graz ein Messsystem für die Gas-

druckmessung in Batterie-Zellen weiterentwickelt. Die zuverlässige Bestimmung des Gasdrucks „in-situ“, also während des Betriebs innerhalb der Zelle und unter tem-peratur-kontrollierten Messbedin-gungen, wird mit der patentierten Technologie gelöst.

In Forschung und Entwick-lung erlaubt die Beobachtung des Gasdrucks direkte Rückschlüsse auf die mögliche Verwendbar-

keit von neuen Materialien und ist somit ein entscheidender Pa-rameter für die Batterieentwick-lung und den sicheren Betrieb von Batterien.

Viele „In-House-Lösungen“

Etwa ein Drittel der zum Patent angemeldeten Forschungsleis-tungen entstand in enger Koope-ration mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft. Dementspre-chend werden diese Innovationen nicht nur gemeinsam patentrecht-lich geschützt, sondern auch zu-sammen mit den jeweiligen Part-nern hinsichtlich (Produkt-)Ver-wertung weiter entwickelt.

Bei 75% aller Anmeldungen konnte außerdem der gesamte Patentierungsablauf – von der Erstellung der Patentanmeldung über die Einreichung an sich bis zur IPR-Verwertung – vollständig im Haus und ohne externe Unter-stützung durchgeführt werden, was einen kostengünstigen und effizienten IPR-Prozess am Grazer Forschungszentrum sicherstellt.

www.v2c2.at

virtual vehicle Die Forschungseinrichtung konnte seit 2008 bereits 30 Erfindungen zur Patentanmeldung bringen

Kompetenzzentrum präsentiert top-Bilanz

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Die Gasdruckmessung von Batteriezellen ermöglicht neue Batterieentwicklungen.