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medianet.at automotive business Absatzwachstum geplant Opel will seine Verkäufe in Europa kräftig steigern 66 500 Mio. für neues Werk Daimler weitet seine Batterieproduktion aus 67 Alles neu beim Hilux Toyota schlägt zwei Flie- gen mit einer Klappe 70 Zahlen, Daten & Fakten Europas Gebrauchtwagen- markt im Überblick 72 Freitag, 11. März 2016 COVER 65 © AFP/Peter Parks © APA/AFP/Fabrice Coffrini Digitalisierung bringt Chinas Autoindustrie auf Überholspur Rasch voranschreitende Digitalisierung von Verkehrssystemen und Autos lässt im Reich der Mitte mächtige Rivalen für VW & Co wachsen. 66 Bilanz 2015 Magna mit Umsatzminus, aber Ergebniswachstum. Genf 2016 Highlights der Branchenschau: vom Maserati- SUV Levante bis zu Goodyears Rundumreifen Eagle-360. © APA/Harald Schneider 68 67 © Toyota GEELY-PLÄNE Produktion in Europa geplant STOCKHOLM. Der chinesische Autobauer Geely, seit 2010 Besitzer des schwedischen Produzenten Volvo, will auch in Osteuropa Fahrzeuge bauen und verkaufen. „Eine europäi- sche Produktion ist Teil unse- rer Strategie“, sagte der Chef des Unternehmens, Conghui An, der schwedischen Zeitung Dagens Industri. In China gebaute Geely-Modelle gibt es auch bereits in Russland, Weißrussland, der Ukraine und in Aserbaidschan sowie in der Türkei, die Europa-Zentrale könnte in Stockholm einge- richtet werden (APA) VOLKSWAGEN Abgasfrage schon früher bekannt? WOLFSBURG. Der ehemali- ge VW-Konzernchef Martin Winterkorn hat laut einem Bericht der Bild am Sonntag rund eineinhalb Jahre vor dem Auffliegen der Diesel-Affäre eine technische Einschätzung zu den auffälligen Abgaspro- blemen angefordert. Demnach las Winterkorn im Mai 2014 einen Hinweis auf die Unre- gelmäßigkeiten und bat seine Techniker um Erklärung. Diese hätten ihm versichert, das Pro- blem sei lösbar. Winterkorns Handeln ist vor allem relevant für die Frage, ob der Konzern die Finanzwelt möglicherweise zu spät über das Ausmaß der Probleme informierte. Diverse Anleger sehen sich um Geld gebracht und klagen. (APA)

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Absatzwachstum geplant Opel will seine Verkäufe in Europa kräftig steigern 66

500 Mio. für neues Werk Daimler weitet seine Batterieproduktion aus 67

Alles neu beim Hilux Toyota schlägt zwei Flie­gen mit einer Klappe 70

Zahlen, Daten & Fakten Europas Gebrauchtwagen­markt im Überblick 72

Freitag, 11. März 2016 cover 65

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Digitalisierung bringt chinas Autoindustrie auf ÜberholspurRasch voranschreitende Digitalisierung von Verkehrssystemen und Autos lässt im Reich der Mitte mächtige Rivalen für VW & Co wachsen. 66

Bilanz 2015 Magna mit Umsatzminus, aber Ergebniswachstum.

Genf 2016 Highlights der Branchenschau: vom Maserati-SUV Levante bis zu Goodyears Rundumreifen Eagle-360.

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Produktion in Europa geplantSTOCKHOLM. Der chinesische Autobauer Geely, seit 2010 Besitzer des schwedischen Produzenten Volvo, will auch in Osteuropa Fahrzeuge bauen und verkaufen. „Eine europäi-sche Produktion ist Teil unse-rer Strategie“, sagte der Chef des Unternehmens, Conghui An, der schwedischen Zeitung Dagens Industri. In China gebaute Geely-Modelle gibt es auch bereits in Russland, Weißrussland, der Ukraine und in Aserbaidschan sowie in der Türkei, die Europa-Zentrale könnte in Stockholm einge-richtet werden (APA)

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Abgasfrage schon früher bekannt?WOLFSBURG. Der ehemali-ge VW-Konzernchef Martin Winterkorn hat laut einem Bericht der Bild am Sonntag rund eineinhalb Jahre vor dem Auffliegen der Diesel-Affäre eine technische Einschätzung zu den auffälligen Abgaspro-blemen angefordert. Demnach las Winterkorn im Mai 2014 einen Hinweis auf die Unre-gelmäßigkeiten und bat seine Techniker um Erklärung. Diese hätten ihm versichert, das Pro-blem sei lösbar. Winterkorns Handeln ist vor allem relevant für die Frage, ob der Konzern die Finanzwelt möglicherweise zu spät über das Ausmaß der Probleme informierte. Diverse Anleger sehen sich um Geld gebracht und klagen. (APA)

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medianet.at66 HErstEllEr & zuliEfErEr Freitag, 11. März 2016

PEKING. Es war keine Vollbrem-sung, aber doch ein merkbarer Ab-schwung, mit dem sich der chinesi-sche Automarkt im ersten Halbjahr 2015 auseinandersetzen musste. Erst Steuererleichterungen zum Jahresende sorgten doch noch für ein versöhnliches Plus, das aber trotzdem nicht darüber hinwegtäu-schen konnte, dass es sich in China als westlicher Automobilhersteller nicht mehr ganz so im Paradies lebt, wie noch vor zwei oder drei Jahren.

Verantwortlich für diesen Stim-mungswandel ist in erster Linie das verlangsamte Wirtschafts-

wachstum der Volksrepublik, aber auch das Erstarken der einheimi-schen Konkurrenz, die den eta-blierten Herstellern zunehmend Konkurrenz machen.

Die Digitalisierung des chine-sischen Automarkts könnte die Lage für internationale Unterneh-men laut aktuellem Merics China- Monitor nun weiter verschärfen.

Raschere Digitalisierung in ChinaDemnach arbeiten in China Politik und Unternehmen fieberhaft am Aufbau eines „Internets der Autos“: Die Digitalisierung einer ganzen Branche gehe dort deutlich schnel-

ler voran als in Europa oder den USA. Chinesische Internet- und Te-lekommunikationskonzerne, staat-liche Militärunternehmen, Hard- und Softwarehersteller und sogar Versicherungen würden schon jetzt auf den lukrativen Markt drängen.

Die rasch voranschreitende Di-gitalisierung von Autos und Ver-kehrssystemen in China könnte die aktuellen Zuwächse chinesischer Hersteller weiter verstärken, so die Merics-Analyse weiter.

Staatliche UnterstützungDazu komme, dass manche der auf den Automarkt drängenden Unter-

nehmen der Smartphone-Herstel-ler Xiaomi.V GmbH – ähnlich wie Google und Apple in den USA – an autonom fahrenden Automodellen tüfteln und bei der Eroberung des Automarkts von der chinesischen Regierung unterstützt werden; für internationale Konkurrenten könn-te dies schwierig werden, wie der Bereich E-Mobilität in China zeigt.

Mit gezielten Förderprogrammen für heimische Produkte gelang es der Regierung in Peking, chinesi-schen Hersteller zu einer beherr-schenden Position zu verhelfen. Die-se dominieren den Markt heute mit einem Anteil von rund drei Vierteln.

Auch für das Internet der Autos wurden ehrgeizige Ziele ausge-geben, wie die MERICS-Autoren ausführen: Bis 2020 soll die Hälf-te aller IT-Produkte für Autos aus chinesischer Hand kommen. Bei der satellitengestützten Navigation soll die chinesische Beidou-Tech-nologie bis 2030 den Konkurrenten GPS vollständig verdrängen.

China stärker einbindenEin wichtiger Markt für die eu-ropäische und US-amerikanische Automobilwirtschaft sei als Kon-sequenz dieser Entwicklungen im Begriff, alle bisher gewohnten Bah-nen zu verlassen, so die Analyse. Auch wenn die Auswirkungen die-ser Entwicklung erst in den kom-menden Jahren spürbar werden, sind die Studienautoren überzeugt: „Handlungsbedarf besteht jetzt!“

Das chinesische Internet der Autos birgt für die internationa-len Hersteller aber noch andere Tücken: Der Datenhunger des offi-ziellen Chinas macht vor dem Auto nicht halt, was einmal mehr Fra-gen zum ungewollten Technologie-transfer aufwirft.

Die Merics-Autoren richten des-halb an Verbände und Politik die Empfehlung, China stärker in in-ternationale Standardisierungsver-fahren und Datenschutzabkommen einzubinden.

Letzteres sei ein wichtiger Schritt, um in der digitalisierten Autowelt sensible Firmendaten vor dem Zugriff staatlicher Stellen in China zu schützen. (red)

China hängt den Westen abDer Gegenwind für westliche Automobilhersteller in China wird rauer – nicht nur beim „Internet des Autos“ drohen VW & Co wichtiges Terrain an chinesische Unternehmen zu verlieren.

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RÜSSELSHEIM. Es gab Zeiten, da kämpfte Opel ums Überleben. Da stand eine Übernahme des tradi-tionsreichen Rüsselsheimer Un-ternehmens durch den Magna-Konzern im Raum. Da gaben dem Hersteller selbst Branchenkenner nur noch geringe Chancen.

Heute, wenige Jahre später, geht es – weniger existenziell – darum, dass der Autobauer endlich wie geplant aus den roten Zahlen fin-det.

Im Vorjahr konnte das Minus als Konsequenz eines erfolgreichen Spar- und Konsolidierungsweges schon deutlich reduziert werden, heuer soll es laut Opel-Chef Karl-Thomas Neumann gänzlich in ein Plus verwandelt werden, auch wenn das keine leichte Aufgabe sei. Am Rande des Genfer Automo-

bilsalons gab sich Neumann trotz-dem zuversichtlich, das hochge-steckte Ziel zu erreichen: „Ich bin, was den Markt angeht, etwas op-timistischer als Ende vergangenen Jahres.“ Nachsatz: „Und wir wollen in diesem Jahr schwarze Zahlen er-reichen.“

Stärker als der Markt wachsenUm den Turnaround zu schaffen, will die GM-Tochter ihren Absatz im laufenden Geschäftsjahr kräf-tig steigern. Der Markt werde „um einige Prozentpunkte wachsen“, so Neumann, der für Opel selbst allerdings überdurchschnittliche Wachstumsziele verfolgt: „Wir wollen deutlich mehr als im letzten Jahr verkaufen.“

Trotz des Rückzugs vom russi-schen Markt konnte Opel von Jän-

ner bis Dezember rund 1,1 Mio. Autos verkaufen und damit um gut drei Prozent mehr als noch 2014.

Und im Jänner ging es sogar noch deutlicher nach oben: Mit rund 80.000 neu zugelassenen Fahrzeugen erzielte die Marke den höchsten Jänner-Absatz und Jän-ner-Marktanteil seit 2011.

Der Absatz wuchs damit um mehr als 7.500 Einheiten oder 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahres-monat. Damit konnte der Rüssels-heimer Hersteller deutlich stärker zulegen als der gesamteuropäi-sche Fahrzeugmarkt, der lediglich ein Plus von 2,6 Prozent verbuch-te. Der Marktanteil am Gesamt-markt stieg damit um mehr als 0,4 Prozentpunkte auf 5,75 Prozent. (red)

ziel: kräftiges WachstumOpel-Chef Karl-Thomas Neumann will den Absatz des deutschen Autobauers im laufenden Jahr weiter steigern.

Im Jänner konnte Opel europaweit 80.000 Autos an den Mann und die Frau bringen.

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Noch stellt China für westliche Hersteller wie Daimler ein Dorado dar – in den kommenden Jahren drohen aber Rückschläge.

Der Wind in China dreht sichJürgen zacharias

China war und ist für westliche Automobilhersteller das, was man ein Dorado nennt. Ein Land der unbegrenzten Mög-lichkeiten, mit Zuwächsen, die jede Investition schon innerhalb weniger Jahre rentabel machen und riesigen Potenzialen noch weit darüber hinaus. China ist für westliche Automobilhersteller aber auch sehr gefährlich; bau-en diese doch einen Gutteil ihrer Zukunftsprognosen auf dem dor-tigen Markt auf und der scheint sich langsam zu drehen. Im Vorjahr ging sich dank Steuer-erleichterungen doch noch ein Plus aus und auch heuer wird der Markt wohl neuerlich zulegen. Diese Zuwächse dürfen aber nicht darüber hinwegtäu-schen, dass für Volkwagen, Toyota und Co die Luft im Reich der Mitte immer dünner wird. Das liegt an der nicht mehr ganz so brummenden Konjunktur im Land, aber auch an den immer stärker werdenden chinesi-schen Herstellern, die vor allem bei neuen Technologien den westlichen Autobauern (siehe Story rechts) den Rang ablaufen. Messbar wird das aktuell in ein paar Prozent weniger Marktanteil für VW, Daimler und Co – mit-tel- bis langfristig könnte sich ein Technologierückstand in Fernost, aber auch auf anderen Märkten, negativ auswirken. Erst mal konkurrenzfähig, werden die staatlich unterstützten Autobauer Chinas wohl auch andere Märkte ins Visier nehmen …

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medianet.at Freitag, 11. März 2016 Hersteller & zulieferer 67

WIEN. Der kanadische Autozuliefe-rer Magna International hat 2015 im Gesamtjahr und im 4. Quartal beim Umsatz den Rückwärtsgang eingelegt. Die Erlöse im Gesamt-jahr sanken von 31,68 auf 29,59 Mrd. Euro und im Schlussquartal von 8,09 auf 7,89 Mrd. Euro.

Auch beim Fahrzeugbau der Grazer Tochter Magna Steyr gab es Rückgänge, die Stückzahl sank 2015 um 23% auf 103.904 Fahr-zeuge, im vierten Quartal ging die Fertigung um 24% auf 25.000 Stück zurück.

Das für 2016 geplante Verkaufs-volumen der Produktion in Graz, wo – als einzigem Magna-Werk weltweit – ganze Fahrzeuge zusam-mengebaut werden, erwartet Mag-na bei 1,54 bis 1,81 Mrd. €.

Voriges Jahr sackten die Erlöse aus der Magna-Steyr-Produktion um 25% auf 2,17 Mrd. € (2014: 2,91 Mrd. €) ab. Mit 454,88 Mio. € war der überwiegende Teil des Erlös-rückgangs der Euro-Abschwä-chung gegenüber der US-Währung zuzuschreiben.

Neuer Großauftrag ante portas?Das Absinken der Grazer Stückzahl geht primär aufs Konto von Mini Countryman and Paceman, für die sich die Fertigungsaufträge dem Ende nähern. Auch das Produkti-onsende für den Peugeot RCZ im dritten Quartal bremste das Ge-samtvolumen. Rund 2.500 neue Jobs in Graz könnte ja Medienbe-richten zufolge ein neuer Großauf-trag bringen, laut Kurier soll es um einen neuen SUV für einen europäi-schen Hersteller gehen. 2018 könn-te es in Graz dann eine Rekordzahl von 8.000 Jobs geben.

Für 2016 rechnet Magna ohne Graz mit Umsätzen von 27,90 bis

29,33 Mrd. €, samt Graz wären es 31,86 bis 33,43 Mrd. €. Der Lö-wenanteil der Erlöse soll mit 17,68 bis 18,23 Mrd. € in Nordamerika erzielt werden.

Beim operativen Ergebnis muss-te der Magna-Konzern 2015 Ab-striche machen, das Nettoergebnis

dagegen konnte im Gesamtjahr leicht verbessert werden. Das (an-gepasste) EBIT sank im 4. Quartal von 657,46 auf 604,05 Mio. € und schrumpfte im Gesamtjahr von 2,47 auf 2,33 Mrd. €. Für 2016 ist ein EBIT von sieben Prozent des Umsatzes angepeilt. (APA)

Magna 2015 mit umsatz-rückgangKeine guten Nachrichten für Magna: Der Automobilzulieferer konnte im vergangenen Jahr mit 29,59 Mrd. Euro um rund sieben Prozent weniger Umsatz erwirtschaften als noch 2014.

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Batterieproduktion wird ausgeweitetGENF/STUTTGART. Daimler will seine Batterieproduktion weiter ausbauen. „Wir investieren des-halb 500 Millionen Euro in den Bau einer zweiten Batteriefabrik in Deutschland“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Rande des Genfer Automobilsalons.

Der Bau soll im Herbst starten. Das an die bestehende Produktion angrenzende Werk soll im Sommer 2017 den Betrieb aufnehmen.

Seine Meinung zu einer Zellfer-tigung in Deutschland hat Zetsche allerdings nicht geändert; Daimler hatte Ende 2015 seine Zellferti-gung in Kamenz wegen der hohen Überkapazitäten am Markt ein-gestellt. Mit den Zellen lässt sich kein Geld verdienen, deshalb kau-fen die deutschen Autohersteller diese Bauteile ein. (APA)

Im Grazer Magna-Werk liefen im Vorjahr 103.904 Wagen (minus 25 Prozent) vom Band.

Das Hotel Beau Rivage PinetaJesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen. Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,4 von 6 Punkten und einer Weiter empfehlungsrate von 92% liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gäste zufriedenheit bei Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen.

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••• Von Jürgen Zacharias

Genf ist für die Automobilbran­che ein wichtiger Kristallisations­punkt. Dort ent­scheidet sich je­des Frühjahr aufs

Neue, ob die Ingenieure in den Ent­wicklungsstuben der Hersteller gut gearbeitet haben und ob die Auto­bauer gestärkt oder geschwächt ins neue Jahr gehen. Ein gelunge­ner Auftritt in der Schweizer Mes­semetropole kann sich durchaus in höheren Absatzzahlen nieder­schlagen – ein Fehlschlag und die avisierten Ziele sind in Gefahr. Kein Wunder also, dass die Hersteller schon im Vorfeld und dann erst recht in den Messehallen alles da­ran setzen, zu glänzen und Publi­kum wie Medien gleichermaßen zu beeindrucken. Die heurige Messe läuft noch bis 13. März.

Neues von Bugatti und MaseratiGut gelungen ist das in diesem Jahr etwa Bugatti mit seinem 1.500 PS starken und bis zu 420 km/h schnellen Chiron, der alle Blicke auf sich zieht.

Auch BMW braucht sich in Genf mit seinem neuen 7er als Zwölf­zylinder mit 660 PS und gut 300 Ki­lometern pro Stunde Spitze nicht zu verstecken, und Mercedes schließt mit einer Version von AMG mit sechs Zylindern, 367 PS und Allrad­antrieb eine Lücke im Modellpro­gramm seiner C­Klasse­Coupés.

Im Fokus steht in Genf auch der erste SUV aus dem Hause Masera­ti: Der Levante gibt sich als betont sportlicher Ableger der Limousine Ghibli, bringt in seiner Topversion S 316 kW/430 PS Leistung und soll noch im Frühjahr in den Handel kommen.

Gut genutzt hat den Messeauf­tritt auch Opel: Der deutsche Her­steller präsentiert seinen Gelände­wagen Mokka mit überarbeitetem Design, mehr Ausstattung und ei­nem weiteren Motor.

Audi präsentierte mit dem Q2 seinen kleinsten SUV mit fast coupehafter Silhouette, Ford hat dem Kuga ein Facelift verordnet, und Volvo schließt den Generati­onswechsel an der Spitze seiner Modellpalette mit dem Luxus­Kombi V90 ab.

Peugeot zeigt in Genf den SUV 2008 mit neuer Front – steiler Grill und breitere Kotflügel. Assistenz­systeme sollen beim Bremsen und Parken helfen, und Kia präsentiert mit dem Niro einen ausschließlich für den Hybridantrieb entwickel­ten SUV.

Goodyear zeigt Eagle-360Für Aufsehen sorgt – last, but not least – auch Goodyear. Der Reifen­hersteller präsentiert in Genf zwei neue Konzeptreifen, von denen insbesondere der Eagle­360 einen

68 coverstory Freitag, 11. März 2016

Maserati rundet Modellfamilie ab Mit dem neuen Levante präsen-tiert der Sport-wagenhersteller auf dem Genfer Automobilsalon 2016 erstmals ein SUV. Das Fahr-zeug weiß sowohl optisch (oben), als auch im In-nenraum (rechts) zu überzeugen und punktet mit inneren Werten von bis zu 316 kW/430 PS.

Automobile Highlights am GenferseeVom neuen Maserati Levante bis zu Goodyears Rundumreifen Eagle-360 – die wichtigsten Neuheiten aus Genf im Überblick.

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Hingucker Echte Messehigh-lights, aber eher nicht für die breite Masse gedacht sind der 1.500 PS starke, 420 km/h schnelle und 2,9 Mio. € teure Bugatti Chiron (links) und der neue BMW 7er als Zwölfzylinder mit 660 PS und gut 300 Kilome-tern pro Stunde Spitzengeschwin-digkeit (rechts).

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innovativen Ansatz verfolgt. Der kugelförmige Pneu ist speziell für selbstfahrende Fahrzeuge gedacht, wird im 3D­Druckverfahren herge­stellt und soll erhöhte Konnektivi­tät, verbessertes Handling und vor allem ein großes Sicherheitsplus garantieren.

„In selbstfahrenden Autos ha­ben Fahrer immer weniger Mög­lichkeiten, in das Fahrgeschehen einzugreifen. Als wichtigste Ver­bindung zwischen Fahrzeug und

Fahrbahn wird der Reifen daher immer wichtiger“, erklärt Joseph Zekoski, Senior Vice President und Chief Technical Officer von Goodyear.

Wie das Teil dann in der Praxis montiert werden soll? Egal, ein Konzept ist schließlich dazu da, um über Lösungen nachzudenken, und wer weiß, vielleicht öffnet genau dieser Ansatz von Goodyear neue Denkmuster und völlig neue Fahr­zeugkonzepte.

Freitag, 11. März 2016 coverstory 69

Innovativer Ansatz Goodyear präsen-tiert in Genf mit dem Eagle-360 einen kugelför-migen Konzept-reifen speziell für autonom fahrende Fahrzeuge (oben), Audi zeigt in der Schweiz sein neues Mini-SUV Q2 (unten), Volvo den V90 (rechts oben) und Mer-cedes eine 367 PS-starke AMG-Version seines C-Klasse Coupes (oben).

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Weitere Neuheiten Bei Opel gibt es in Genf u.a. den überarbeiteten Mokka (oben) zu sehen, Ford zeigt den neuen Kuga (darüber) und Kia seinen neuen Hybrid-SUV Niro (unten).

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medianet.at70 modell & handel Freitag, 11. März 2016

••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Der Pick-up führt in Europa nach wie vor ein Nischendasein. Be-trachtet man die Entwicklungen der letzten Monate, wollen die Herstel-ler dies nun endgültig ändern. Da-bei rühren alle Köche dasselbe Re-zept, nur leicht variiert, zusammen. Grundgedanke: Was wir bisher als reines Arbeitstier wahrnehmen, soll auch als Freizeitfahrzeug und Fun-Car unser Interesse erregen.

Man nehme, man nehme … Toyota hat seine neueste Interpre-tation des Pick-up jüngst auf dem Genfer Automobilsalon der Weltöf-

fentlichkeit präsentiert. Mehr als andere Hersteller haben die Japa-ner beim Thema zu verlieren, ist der Hilux doch das Produkt einer fast 50jährigen weltweiten Erfolgs-geschichte. So sind die Änderungen mit Hinblick auf Freizeittauglich-keit dann auch hauptsächlich auf Komfort- und Sicherheitsfeatures konzentriert, an der Belastbarkeit und Geländetauglichkeit wird be-wusst nicht gerüttelt – im Gegen-teil.

Mit dem Sicherheitspaket Toyota Safety Sense bietet der neue Hilux eine Fülle von Assistenten, die dem Fahrer die Arbeit erleichtern, unter anderem das Pre-Collision-System

PCS2 mit Fußgängererkennung, den Spurhalte-Assistenten, Fern-lichtassistent und den Verkehrs-zeichen-Assistent. Infotainment-Zentrale ist ab der mittleren Aus-stattungsstufe ein 7 Zoll großer Touchscreen.

Ein Gentleman fürs GrobeWährend um den Fahrer herum „abgesoftet“ wird, ist das Fahrzeug insgesamt sogar noch robuster geraten als seine Vorgängergene-rationen. Mit einer um 20% höhe-ren Verwindungssteifigkeit bildet der neu entwickelte Leiterrah-men des Hilux die Basis für opti-mierte Fahreigenschaften, höhere

Aufprall sicherheit und auch für Langlebigkeit.

Die robuste Hinterachse mit Blattfedern und zwei Stoßdämp-fern haben die Toyota-Ingenieure intensiv weiterentwickelt, um den Spagat zwischen Gelände-Arbeits-tier und komfortablem Freizeit-mobil zu schaffen. Allerdings geht Toyota hier nicht ganz so weit wie die Mitbewerber von Nissan, die seit 2015 im neuen Navara sogar eine Mehrlenkerachse verbauen.

Der zuschaltbare Allradantrieb mit Geländereduktion und zu-schaltbarem Sperrdifferenzial mit begrenztem Schlupf verleiht dem neuen Hilux ein Höchstmaß an Geländegängigkeit. Dank des deut-lich erhöhten Drehmoments des neuen Motors im unteren und mitt-leren Drehzahlbereich sowie der erhöhten Belastbarkeit des neuen Leiterrahmens steigt die zulässige Anhängelast (gebremst) beim neu-en Hilux zudem auf 3,2 Tonnen.

Neues KraftwerkFür den neuen Hilux hat Toyota auch ein neues Aggregat konstru-iert. Der 2,4 Liter-Turbodieselmotor mit optionaler Start-Stopp-Funkti-on soll deutlich mehr Drehmoment im unteren und mittleren Dreh-zahlbereich bereitstellen; befähigt wird er dazu durch einen Turbo-lader mit variabler Schaufelgeo-mentrie und Zwischenkühler.

Die genauen Daten liefert Toyota auch schon mit: 150 PS bei 3.400 U/min und 400 Nm zwischen 1.600 und 2.000 U/min. Dabei werden al-le Hilux-Hinterradler mit 6-Gang-Schaltgetriebe, die Allrad-Versio-nen für das Double Cab wahlweise ab der mittleren Ausstattung auch mit einer 6-Stufen-Automatik aus-geliefert.

Beide Getriebevarianten wurden laut Hersteller in puncto Lang-lebigkeit und Komfort der Gang-wechsel sowie Effizienz weiter ver-feinert.

Wie gut die Gratwanderung zwi-schen Gelände-Arbeitstier und Freizeitmobil gelungen ist, werden die ersten Fahrtests zeigen. Dass der achte Hilux die Erfolgsge-schichte der Toyota Pick-ups wei-terschreibt, bezweifelt allerdings schon heute kaum jemand.

lieber arbeitslust als FreizeitspaßSind Pick-ups die neuen Fun-Cars? Ja, sagt Toyota mit dem neuen Hilux und folgt dabei der Maxime: work before play!

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••• Von Gregor Josel

WIEN. Der VW Passat ist der Klas-siker unter den Business-Model-len. Er war schon immer der beste Freund des bessergestellten Au-ßendienstlers. Einer, bei dem man von vornherein weiß, was man hat. Ohne die ganz großen Emotionen, aber dafür mit allen Assets, die man sich in dieser Klasse wün-schen darf – vernünftige Preise, VW-mäßige, hochwertige Verarbei-tung und günstige Haltungskosten. Bewährte Passat-Tugenden also, unverkennbar.

Mit dem neuen Passat Alltrack hingegen stemmt sich der Busi-ness-Liebling gegen selbige. Er will ausbrechen und mehr Härte zeigen. Das gelingt ihm auch, dem Alltrack. Denn im feisten Offroad-Pseudo-

SUV Trim macht er ordentlich was her, ohne es aber zu übertreiben. Knapp drei Zentimeter mehr Bo-denfreiheit, ein Unterbodenschutz

und robuste Beplankungen an den Radkästen zeichnen die gröbere Optik des Alltrack aus. Und nicht nur die Optik schafft Offroad-Kom-

petenz, denn dank serienmäßigem Offroad-Fahrprogramm und Berg-abfahrhilfe meistert der Alltrack auch tatsächliche Bergwertungen bis zu einem Maß, das der nor-malsterbliche Autofahrer einem edlen Kombi wie dem Alltrack oh-nehin niemals zumuten würde.

Im Innenraum schöpft der hemdsärmeligere Passat natürlich aus den Vollen. Vollumfängliche Serienausstattung mit jedem er-denklichen Schnickschnack – von WLAN-Feature über Tempomat mit Radarsensoren, verschiedenste As-sistenten, Regensensor und vieles mehr bieten die verschiedenen Aus-stattungspakete. Besonders fesch und auch tatsächlich höchst prak-tisch ist das Active Info-Display mit dem riesigen, 31,2 Zentimeter in der Diagonale messenden Mäusekino, welches als Bestandteil des Premi-um-Pakets um wohlfeile 1.751,52 € das Kombiinstrument ersetzt. Speziell bei Navigationsvorhaben macht das riesige Display das Le-ben wahnsinnig leicht – ein spekta-kuläres Feature.

Gelassenheit im Gelände hat ih-ren Preis, der im Fall des neuen Pas-sat Alltrack bei 44.400 € beginnt.

Wandern mit mäusekino!Wer Passat Alltrack fährt, will sich aus der Masse der Passats etablieren und bekommt dafür viel Business und noch mehr Klasse.

Passat Alltrack: Einstieg ab 44.400 Euro, als 190 PS TDI ab 48.820 Euro.

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Der neue, auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellte Toyota Pick-up bleibt sich selbst als Arbeitstier treu. Ab Herbst in Österreich.

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Mercedes mit Raketenantrieb

GENF. Der Mercedes-Tuner Brabus hat auf dem Genfer Au-tomobilsalon eine Extraportion Power für das ohnehin schon nicht gerade schwachbrüstige Mercedes-AMG S65 Coupé ge-zeigt. Die Tuner haben den 6,0 l-V12 Motor auf 6,3 l Hub-raum vergrößert und erreichen damit eine beeindruckende Leistung von 900 PS. Auch die Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h kann sich sehen las-sen; damit zählt das S-Klasse-Coupé zu den schnellsten 2+2-Sitzern der Welt.

Die Leistung korreliert mit dem sportlich-eleganten Desi-gnelementen der Powerschmie-de. Sicht-Carbon-Aerodyna-mik-Komponenten, 21 oder 22 Zoll große Hightech-Schmiede-räder und ein luxuriös gestal-tetes Interieur sind Garanten für einen Auftritt, der den „inneren Werten“ gerecht wird. Die eigentlich 1.500 Nm Dreh-moment werden zugunsten der Langlebigkeit elektronisch auf 1.200 Nm reduziert.

Brabus bietet den S 900 Ro-cket Coupé als Komplettfahr-zeug oder als Tuning-Paket für das S 65 Coupé an. (red)

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Elektrik macht dem Diesel Beine

INGOLSTADT. Audi macht dem Turboloch endgültig den Gar-aus. Die Lösung des Problems, das Generationen von TDI-Fahrern frustrierte, wird stan-desgemäß im Top-Diesel-SUV präsentiert, dem SQ7 TDI. In ihm fungiert ein sogenannter elektrisch angetriebener Ver-dichter als Einpeitscher für die beiden Turbos des Vierliter-V8, sodass dessen 435 PS den über zwei Tonnen schweren Gelän-dewagen in 4,8 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen.

Der Verdichter bringt in nur 250 Millisekunden das Tur-binenrad auf 70.000 Touren. Damit wird viel schneller als bisher ein Ladedruck aufge-baut und damit das Turboloch endgültig ins Reich des Verges-sens verbannt.

Damit der neue Elektor-Lader auch immer ausreichend Saft zur Verfügung hat, haben die Audi-Techniker neben dem her-kömmlichen 12 V-Bordnetz ein zusätzliches 48 Volt-Netz ein-gebaut und dann auch gleich noch die elektromechanische Wankstabilisierung aus dem Bentley Bentayga eingebaut. Ab Frühjahr 2016 bestellbar. (red)

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medianet.at Freitag, 11. März 2016 innovation & umwelt 71

••• Von Georg Biron

AACHEN. Eine intelligente Nutzung der Sensorvernetzung zum effizien­ten elektrifizierten und automati­sierten Fahren ist das Ziel des kürz­lich gestarteten Forschungsprojekts I2Ease. Dabei geht es um die opti­male Verknüpfung der Sensorik an den Ampeln, Straßenleuchten und Ladesäulen in der Stadt sowie um die mobile Sensorik von Autos. Au­ßerdem sollen Konzepte für eine ef­fiziente Anbindung der Ladesäulen­infrastruktur an die Beleuchtungs­infrastruktur entwickelt werden.

Automatisierte Fahrfunktionen für Autobahn­ oder Parkszenarien sind nun bereits in Serie und haben in der Forschung auch für höhere Automatisierungsgrade einen fort­geschrittenen Status. In diesen Sze­narien kann die verfügbare Fahr­zeugsensorik das Umfeld für diese Funktionen erfassen.

Eine Vernetzung der Sensoren bei einer städtischen Kreuzung unter Einbezug der Sensorik bewegter Objekte und Verkehrsteilnehmer bietet die Voraussetzungen für ei­ne echtzeitfähige Beschreibung des Verkehrs und ermöglicht intelligen­te Verkehrssteuerungen zur Steige­rung von Effizienz sowie Sicherheit.

Damit können Emissionen sowie Energiebedarf im Verkehr reduziert und die Reichweiten elektrifizierter Fahrzeuge nennenswert erhöht wer­den.Für die Umsetzung des Projekts wird die Rheinisch­Westfälische TH Aachen betraut, die mit insgesamt mehr als 42.000 Studierenden die größte Universität für technische Studiengänge in Deutschland ist.

Schließlich wird im Rahmen des Projekts auch die öffentliche Ak­zeptanz von diversen innovativen Funktionen untersucht. Das Ins­

titut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH übernimmt die Leitung des Projekts. Beteiligt sind die Firmen Osram und Siteco sowie die Institu­te für Regelungstechnik, Integrier­te Systeme der Signal­Verarbeitung und das Human Computer Inter­action Center der RWTH Aachen.

vernetzte infrastrukturVerknüpfung von Info-Punkten mit den Verkehrsteilnehmern soll in Zukunft für effizienten Verkehrsfluss sorgen.

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Ein Netz aus Ampeln, Straßenleuchten, Ladesäulen und Fahrzeugen beugt Staus vor, schont die Umwelt und bringt mehr Sicherheit.

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Renault niSSan

Neue innovative TechnologienLINZ. Bereits zum zweiten Mal lädt Renault Nissan den Automobil­Cluster der oberöster­reichischen Wirtschaftsagentur „Business Upper Austria“ am 23. Juni mit ausgewählten Partner­unternehmen nach Paris ins Hauptquartier zu einer Technolo­giepräsentation ein.

Die Themen sind: Connected Mobility, Autonomous Driving, Smart Materials sowie Zero Emis­sion/Electric Vehicles. Infos im Web: www.automobil­cluster.at.

Firmen, die in den definierten Bereichen innovative Technolo­gien, Verfahren oder Dienstleis­tungen beitragen können, sind herzlich eingeladen, sich einer Vorauswahl zu stellen. Auch Start­ups sind willkommen. (gb)

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medianet.at72 grafik der woche Freitag, 11. März 2016

europas automarkt in ZahlenAuf Basis seiner 2,4 Mio. Fahrzeuge umfassenden Datenbank hat der europaweit größte Online- Automarkt AutoScout24 die Marktlage auf dem europäischen Gebrauchtwagenmarkt analysiert.

28%Top-FarbenSchwarze Fahrzeuglackierun-gen genießen bei den Europä-ern (28%, in Österreich 28,2%) mit Abstand die höchste Popularität. Grau belegt in der europäischen Nachfrage Platz zwei (16,8%). Die Farbe Silber wurde mit 13,4% am dritthäufigsten nachgefragt, gefolgt von Weiß (13,3%) an vierter Stelle. Blau landet mit einer Gesamtnachfrage von 12,5% (in Österreich 14,1%) auf dem fünften Platz.

Top-Modelle

Der 3er BMW war 2015 das am häufigsten nachgefragte Fahr-zeugmodell bei AutoScout24 mit 5% – und das zum achten Mal in Folge. Mit 4,4% erfreute sich der VW Golf ebenfalls hoher Be-liebtheit in Europa, gefolgt vom Audi A4 (2,8%). Der 5er BMW belegt mit einer europäischen Gesamtnachfrage von 2,7% den vierten Platz, die C-Klasse von Mercedes folgt auf Rang fünf (2,5%). In Österreich ist das Bild ein etwas anderes: Auch hierzulande ist der 3er BMW am stärksten nachgefragt, aller-dings mit acht Prozent mehr als eineinhalb mal so viel wie im europäischen Durchschnitt. Auf den Plätzen folgen ebenfalls der VW Golf, der Audi A4 und der 5er BMW, auf Platz fünf liegt dann allerdings nicht die Mer-cedes C-Klasse, sondern der VW Passat mit 3,3%.

0,6%Leichtes WachstumÖsterreichs Gebrauchtwagen-markt ist im vergangenen Jahr leicht gewachsen. Insgesamt wurden laut Statistik Austria 816.116 gebrauchte Pkw zum Verkehr zugelassen, um 0,6% mehr als noch 2014. Jede fünfte Gebrauchtzulassung entfällt auf einen Volkswagen.

Milliardenschwerer Markt

Aktuelle Studien sehen das Wert-schöpfungspotenzial des europä-ischen Gebrauchtwagenmarkts bei mehr als 40 Mrd. Euro, rund 40 Mio. Gebrauchtwagen werden demnach am Kontinent jährlich verkauft und wieder zum Verkehr zugelassen. Zum Vergleich: Laut dem Branchenverband ACEA wur-den 2015 in Europa 13,713 Mio. Pkw neu zum Verkehr zugelassen – auf jeden Neuwagen entfallen also rund drei Gebrauchtwagen. In Österreich ist das Verhältnis ähn-lich: Auf 308.555 neu zum Verkehr zugelassene Pkw kommen 816.116 Gebraucht-Pkw.

100%

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Top-farben/Nachfrage (länderspezifisch) 2015 Nachfrage eU-durchschnitt (Top 5)

Top-Modelle werden immer teurer

Die Durchschnittspreise der in Europa am häufigsten nachgefragten Modelle sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der durchschnittliche Preis für einen VW Golf legte um 11,3% zu; für die C-Klasse von Mercedes stieg der Durchschnittspreis um 9,3%; der 3er BMW verzeichnete einen Anstieg des Durchschnittspreises um 7,4%, der 5er BMW um 4,6%. Der durchschnittliche Preis für den Audi A4 ging um 4,5% nach oben.

gebrauchtwagenzulassungen

Top-5 Modelle – Nachfrage in europa

Vergleich Top-5 Modelle Österreich/eU-durchschnitt

BE DE FR IT LUX Ö ES

2015 2014

28,0%

16,8%13,4%

13,3%

12,5%

Legende

Schwarz Grau Silber Weiß Blau Rot

30.000

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000

0

16.3

49

14.5

09

+11,3%

19.1

83

17.7

70

+7,4%

18.9

19

18.0

68

+4,5%

26.3

25

25.1

20

+4,6%

21.8

83

19.8

45

+9,3%

Audi BMW BMW Mercedes Volkswagen A4 5er 3er C-Klasse Golf

BMW 3er

Volkswagen Golf

Audi A4

BMW 5er

Mercedes-Benz C-Klasse

2014 2015

Volkswagen Golf

BMW 3er

Audi A4

BMW 5er

Volkswagen Passat

5,0%

4,4%2,8%

2,7%

2,5%

8,1%

7,1%

4,8%

4,6%

3,3%

6,4%

5,5%

4,2%

3,2%

3,1%

A EUØ

A EUØ

A EUØ

A EUØ

A EUØ

810.994

816.116

825.000

812.500

800.000

Quelle: AutoScout24; Foto: © Panthermedia.net/Vvoennyy