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BEST CARS 2015 Leserwahl: auto motor und sport zeichnet beliebteste Autos 2015 aus Seite 59 EFFIZIENZ-STEIGERUNG Toyota will mit Siliziumkarbid-Halbleitern Energieverluste minimieren Seite 60 IX35 FCEV HYUNDAI GIBT MIT WASSER GAS automotive business © Toyota medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 13. FEBRUAR 2015 – 55 Detroit. Im Vorjahr musste General Motors 30 Mio. Fahrzeuge zurück in die Werkstätten rufen und sah sich mit anhaltenden Verlusten in seinem Europa-Geschäft kon- frontiert; trotzdem konnte der US- Autobauer einen Milliardenerlös erzielen. Nach eigenen Angaben verdiente das Unternehmen im Vorjahr 2,8 Mrd. USD (2,5 Mrd. Euro) – der Gewinnrückgang von 26,3 Prozent gegenüber 2013 fiel weit weniger stark aus als erwar- tet. Grund dafür sei vor allem das erfolgreiche vierte Quartal, in dem das Unternehmen 1,1 Mrd. USD (970 Mio. Euro) Gewinn machte. www.gm.com General Motors Hersteller trotzt den Rückrufaktionen US-Autoriese mit Milliardengewinn GM: Rückrufkosten von 2,89 Mrd. USD (2,55 Mrd. Euro) drückten den Gewinn. © APA/EPA/Jeff Kowalsky 2015 soll das Jahr der Brennstoffzelle werden Mobilität 2015 In einer aktuellen Untersuchung ha- ben die Analysten von Frost & Sullivan die Trends des Autojahres 2015 unter die Lupe ge- nommen. Neben Ridesharing und intelligenter Mobili- tät steht dabei vor allem die Brenn- stoffzelle im Fokus. Seite 56 © Panthermedia.net/Yuliya Golovin © Opel Stuttgart. Im Kampf um die Krone im Premiumsegment setzt Daimler voll auf den chinesischen Markt. Der China-Vorstand des deutschen Autobauers, Hubertus Troska, er- wartet bei einem prognostizierten Marktwachstum von acht Prozent ein Plus von mindestens zehn Pro- zent. „Wir werden noch schneller als der Markt wachsen.“ Mit zu- sätzlichen, in China gefertigten Modellen wolle sich das Unter- nehmen außerdem breiter aufstel- len. Zudem will Daimler seinen Vertrieb in China weiter stärken. Troska: „Wir wollen die Lücken in unserem Händlernetz weiter schließen.“ www.daimler.com Daimler Der Autobauer will in China zweistellig wachsen Ambitionierte Zielsetzung in Fernost Daimlers China-Vorstand Hubertus Tros- ka setzt voll auf weiteres Wachstum. © Daimler SHORT Wien. Nachdem das vergangene Autojahr dem heimischen Markt ein Minus von rund fünf Prozent bescherte, verlief auch der Start ins neue Jahr alles andere als zufriedenstellend: Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria wurden im Jänner um 2,3 Prozent weni- ger Pkw verkauft, als im Ver- gleichsmonat des Vorjahres. Bei den Neuzulassungen von Sattelzugfahrzeugen (plus 64,9 Prozent) und Lkw der Kl. N2 (plus 135,7 Prozent) gab es hin- gegen Zuwächse. www.statistik.at Clermont-Ferrand. Der franzö- sische Reifenhersteller Mi- chelin musste 2014 trotz eines Absatzplus von 0,7 Prozent einen Umsatzrückgang von 3,4 Prozent auf 19,55 Mrd. Euro hinnehmen. Auch das Netto- ergebnis sank: Um 8,5 Prozent auf rund eine Mrd. Euro. Da- mit blieb der Konzern deutlich unter den Analystenerwar- tungen. Um die Trendumkehr zu schaffen, hat Michelin nun seinen Sparkurs verschärft und weitere Kostensenkungen von 200 Mio. Euro angekün- digt. www.michelin.com © Panthermedia.net/Blazej Lyjak © dpa/Stephanie Pilick Detroit/Peking. Der US-Elektro- autobauer Tesla hat Insidern zufolge seinen Managern in China mit Entlassung ge- droht. Grund dafür seien die überraschend schwachen Verkaufszahlen, Tesla habe im Jänner in China nur 120 Wa- gen losschlagen können; das ist insofern doppelt bitter, als Tesla-Chef Elon Musk (Bild) bei seiner ambitionierten Wachs- tumsstrategie neben dem US- vor allem auch auf den chine- sischen Markt setzt. Bis 2020 will Tesla seine Produktion von 50.000 Autos verzehnfachen. www.teslamotors.com © APA/EPA/Joerg Carstensen © Hyundai

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best cars 2015

Leserwahl: auto motor und sport zeichnet beliebteste Autos 2015 aus Seite 59

effizienz-steigerung

Toyota will mit Siliziumkarbid-Halbleitern Energieverluste minimieren Seite 60

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Detroit. Im Vorjahr musste General Motors 30 Mio. Fahrzeuge zurück in die Werkstätten rufen und sah sich mit anhaltenden Verlusten in seinem Europa-Geschäft kon-frontiert; trotzdem konnte der US-Autobauer einen Milliardenerlös erzielen. Nach eigenen Angaben verdiente das Unternehmen im Vorjahr 2,8 Mrd. USD (2,5 Mrd. Euro) – der Gewinnrückgang von 26,3 Prozent gegenüber 2013 fiel weit weniger stark aus als erwar-tet. Grund dafür sei vor allem das erfolgreiche vierte Quartal, in dem das Unternehmen 1,1 Mrd. USD (970 Mio. Euro) Gewinn machte. www.gm.com

General Motors Hersteller trotzt den rückrufaktionen

US-Autoriese mit Milliardengewinn

GM: Rückrufkosten von 2,89 Mrd. USD (2,55 Mrd. Euro) drückten den Gewinn.

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2015 soll das Jahr der Brennstoffzelle werden

Mobilität 2015 in einer aktuellen untersuchung ha-ben die analysten von Frost & sullivan die trends des autojahres 2015 unter die Lupe ge-nommen. neben ridesharing und intelligenter mobili-tät steht dabei vor allem die brenn-stoffzelle im Fokus. Seite 56

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Stuttgart. Im Kampf um die Krone im Premiumsegment setzt Daimler voll auf den chinesischen Markt. Der China-Vorstand des deutschen Autobauers, Hubertus Troska, er-wartet bei einem prognostizierten Marktwachstum von acht Prozent ein Plus von mindestens zehn Pro-zent. „Wir werden noch schneller als der Markt wachsen.“ Mit zu-sätzlichen, in China gefertigten Modellen wolle sich das Unter-nehmen außerdem breiter aufstel-len. Zudem will Daimler seinen Vertrieb in China weiter stärken. Troska: „Wir wollen die Lücken in unserem Händlernetz weiter schließen.“ www.daimler.com

Daimler der autobauer will in China zweistellig wachsen

Ambitionierte Zielsetzung in Fernost

Daimlers China-Vorstand Hubertus Tros-ka setzt voll auf weiteres Wachstum.

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Wien. Nachdem das vergangene Autojahr dem heimischen Markt ein Minus von rund fünf Prozent bescherte, verlief auch der Start ins neue Jahr alles andere als zufriedenstellend: Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria wurden im Jänner um 2,3 Prozent weni-ger Pkw verkauft, als im Ver-gleichsmonat des Vorjahres. Bei den Neuzulassungen von Sattelzugfahrzeugen (plus 64,9 Prozent) und Lkw der Kl. N2 (plus 135,7 Prozent) gab es hin-gegen Zuwächse. www.statistik.at

Clermont-Ferrand. Der franzö-sische Reifenhersteller Mi-chelin musste 2014 trotz eines Absatzplus von 0,7 Prozent einen Umsatzrückgang von 3,4 Prozent auf 19,55 Mrd. Euro hinnehmen. Auch das Netto-ergebnis sank: Um 8,5 Prozent auf rund eine Mrd. Euro. Da-mit blieb der Konzern deutlich unter den Analystenerwar-tungen. Um die Trendumkehr zu schaffen, hat Michelin nun seinen Sparkurs verschärft und weitere Kostensenkungen von 200 Mio. Euro angekün-digt. www.michelin.com

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Detroit/Peking. Der US-Elektro-autobauer Tesla hat Insidern zufolge seinen Managern in China mit Entlassung ge-droht. Grund dafür seien die überraschend schwachen Verkaufszahlen, Tesla habe im Jänner in China nur 120 Wa-gen losschlagen können; das ist insofern doppelt bitter, als Tesla-Chef Elon Musk (Bild) bei seiner ambitionierten Wachs-tumsstrategie neben dem US- vor allem auch auf den chine-sischen Markt setzt. Bis 2020 will Tesla seine Produktion von 50.000 Autos verzehnfachen. www.teslamotors.com

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Deutsche OEMs Studie

China-abhängig

Berlin. Es war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, im lau-fenden Jahr dürfte es aber nun so weit sein: Für die deutschen Autobauer wird China noch vor der EU zum wichtigsten Ab-satzmarkt überhaupt. Laut ak-tuellen Zahlen des Beratungs-unternehmens Ernst & Young verkauften BMW, Daimler und der VW-Konzern im vergange-nen Jahr zusammen schon je-den dritten Wagen im Reich der Mitte; 2009 lag der China-Anteil bei gerade einmal einem knap-pen Fünftel (18 Prozent). Der Marktanteil der drei deutschen Hersteller in China liegt bei 22,5 Prozent – um 0,8 Prozent höher als noch 2013. www.ey.com

56 – automotivebusiness COvEr Freitag, 13. Februar 2015

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Kommentar

Leistung triumphiert in Genf über Elektro

Jürgen Zacharias

Noch dauert es einige Wochen, bis am 5. März mit dem Genfer Auto-

mobilsalon die erste große europäische Automesse des Jahres ihre Pforten öffnet; aber schon jetzt ist klar: PS-Understatement und dezente Fahrzeugoptik sind Schnee von gestern. Den niedrigen Treib-stoffpreisen sei Dank drängen Sportler, SUVs und Co die Elektroautos, Plug-in-Hybride, Kleinwagen und Sparlimou-sinen vermehrt in den Hin-tergrund und feiern fröhliche Urständ. Dieses Comeback der PS-Potenz hat sich zwar zum Jahresstart auch schon auf der Detroit Auto Show angekün-digt, erfährt nun aber gewis-sermaßen seine Bestätigung – freilich nach allen Regeln der Downsizing-Kunst. Beispielhaft wird das am neuen Ferrari 488 GTB, der statt eines großvolu-migen Saugmotors mit einem kleinen 3,9-Liter-Triebwerk da-herkommt und den fehlenden Hubraum mit Turboaufladung kompensiert. Trotz 492 kW/670 PS Leistung soll der Normver-brauch nur 11,4 Liter betragen, der um 100 PS schwächere Vor-gänger 458 Italia verbrauchte noch zwei Liter mehr. Der Italiener zeigt aber nur exem-plarisch die Strategie der Her-steller: Es wird downgesized, was geht. Zwar sind dabei Elektro- und Hybrid noch nicht ganz außen vor, so im Ram-penlicht wie zuletzt stehen die Antriebsalternativen in Genf aber definitiv nicht mehr.

Frost & Sullivan Das Beratungsunternehmen hat in einer Studie die Trends der Autoindustrie zusammengefasst

2015 wird zum großen Jahr der Brennstoffzelle

Wien. Haben die Autohersteller ih-re Strategie in den vergangenen Jahren ganz auf die Schwellen-länder ausgerichtet, war zuletzt eine Trendumkehr zu beobachten: Angetrieben von den niedrigen Treibstoffpreisen und der sich er-holenden Weltwirtschaft, legten die Verkaufszahlen in den USA und in Westeuropa kräftig zu, während sie in den Schwellenländern etwas ins Stocken gerieten.

Frauen als Zielgruppe

Im laufenden Jahr soll dieses substanzielle Wachstum einer aktuellen Frost & Sullivan-Stu-die zufolge anhalten; erstmals könnten damit weltweit mehr als 90 Mio. Autos innerhalb eines Jah-res verkauft werden. Die großen Trends dabei: Ridesharing, intel-ligente Mobilität und Big Data-Analysen; die Hersteller setzen zudem wieder auf Potenz in der Motorisierung und im Design und vermehrt auch auf speziell auf Frauen zugeschnittene Fahr- zeuge.

„OEMS wie Fiat, Renault, Jaguar und Porsche haben begonnen, ihre wichtigsten Fahrzeugmodelle für weibliche Fahrer auszurichten“, sagt Frost & Sullivan Senior Part-ner Sarwant Singh. „Dieser Trend startete mit kleinen Stadtwagen,

schwappt nun allerdings auch auf die traditionell eher männlichen Kategorien der Luxusfahrzeuge als auch auf Komfort-Geländewagen über. Ende dieses Jahres werden die zehn wichtigsten OEMs vier oder fünf Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen, die konkret auf Frauen ausgerichtet sind.“

Brennstoffzelle im Fokus

Die Frost & Sullivan Lead-Analys- tin Shwetha Surender, die an der präsentierten Weltstudie maßgeb-lich beteiligt war, sieht darüber hinaus aber auch einen Trend zu alternativen Antrieben. Anders als vermutet, werden dabei aber nicht Elektroautos und Plug-in-Hybride im Mittelpunkt stehen (ein Trend, der sich im Übrigen auch am Gen-fer Automobilsalon abzeichnet, siehe Kommentar links), Surender sieht das Jahr 2015 vielmehr als

das Jahr der Brennstoffzelle: „To-yota wird mit der Lancierung des Mirai und der gemeinsamen Nutzung von 5.600 Wasserstoff-Patenten den Weg ebnen”, so ihre Einschätzung. www.frost.com

Jürgen Zacharias

Im Fokus liegen dabei speziell auf die Wünsche und Vorstellungen von Frauen zugeschnittene Modelle.

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Erstmals könnten laut Angaben von Frost & Sullivan im laufenden Jahr weltweit mehr als 90 Millionen Autos verkauft werden.

„OEMs wie Renault,

Fiat, Jaguar & Porsche

haben begonnen, ihre

wichtigsten Fahrzeug-

modelle für weibliche

Fahrer auszurichten.“

sarwant singh frost & sullivan

Für BMW & Co wird der chinesische Automobilmarkt immer wichtiger.

Turin/London. Der italo-amerika-nische Fiat Chrysler-Konzern darf sich über ein höchst erfolgreiches Jahr 2014 freuen. Laut den vor we-nigen Tagen veröffentlichten Zah-len konnte der Autobauer seinen Fahrzeugabsatz im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 4,6 Mio. weltweit steigern, der Umsatz legte um 11 Prozent auf 96,1 Mrd. Euro zu, und beim operativen Ergebnis

ergab sich ein Plus von 7 Prozent auf 3,223 Mrd. Euro. Der Netto-gewinn betrug demnach 632 Mio. Euro, die Nettoverschuldung be-trug 7,7 Mrd. Euro. Im laufenden Geschäftsjahr soll es nun in ähn-licher Tonart weitergehen; Kon-zernchef Sergio Marchionne will die Verkaufszahlen auf mehr als 5 Mio. Fahrzeuge steigern. www.fiatchryslerautomobiles.com

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Im Vorjahr lag der Fiat Chrysler-Absatz bei 4,6 Mio. Autos, heuer sollen es 5 Mio. sein.

Fiat Chrysler Automobiles Erfreuliches Bilanzergebnis

Plus bei Absatz, Umsatz & ErgebnisWolfsburg. Volkswagen möchte in den kommenden Jahren die Kosten seiner Hauptmarke laut offiziellen Angaben um fünf Mrd. Euro sen-ken. Insidern zufolge sollen die Ausgaben über alle zwölf Marken hinweg sogar um zehn Mrd. Euro gedrückt werden. Teil des Spar-programms sollen laut VW-Chef Martin Winterkorn allerdings ausdrücklich keine Werksschlie-

ßungen sein. Vielmehr möchte der Konzern vermehrt die Arbeit von Menschen durch Roboter erset-zen; insbesondere körperlich an-strengende Aufgaben sollten von Maschinen übernommen werden, sagte Personalvorstand Horst Neu-mann. Angst, dadurch seinen Job zu verlieren, brauche allerdings kein Mitarbeiter zu haben. www.volkswagen.com

volkswagen Kosten sollen um 5 Mrd. Euro gesenkt werden

Hersteller will Ausgaben reduzieren

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VW-Chef Martin Winterkorn will die Kosten des deutschen Herstellers weiter drücken.

Großes Potenzial sieht das Beratungsunternehmen in der Brennstoffzellentechnologie.

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58 – automotivebusiness Modell & Handel Freitag, 13. Februar 2015

Hyundai ix35 FCeV Meine Freundin, die Brennstoffzelle. Oder: Wie Hyundai das Thema Zukunft aufrollt

Hyundai stofft mit Wasser im Tank in die Zukunft

Wien. Zunächst die Facts: Angetrie-ben wird der Wasserstoff-Hyundai von einem normalen E-Motor. Des-sen Energiebedarf wird allerdings nicht aus sich bekanntermaßen schnell entleerenden Akkumula-toren gespeist, sondern von einer Brennstoffzelle, die aus Wasser-stoff Elektrizität erzeugt. Getankt wird also Wasserstoff, derlei wird aktuell von einer einzigen Tank-stelle in Österreich feilgeboten, die praktischerweise in Wien-Trans-danubien zu finden ist. Und idea-lerweise auf das Vorbeikommen vorzubereiten ist, will man dann vor Ort nicht mit der bösen Über-raschung konfrontiert werden, dass grad nicht genug Wasserstoff vorhanden ist. Weiters erweist sich der Tankvorgang als insofern problematisch, als der Kraftstoff im Tank unter Hochdruck steht (700 bar), welcher freilich auch während des Wiederbefüllens auf-rechterhalten werden muss. Dies erfordert eine gewisse Choreo- grafie, die 13 Schritte des Tank-menüs gehen aber schnell von der Hand, wenn man einmal in der Groove ist.

Wir kommen weiter

Der große Vorteil gegenüber all den Steckdosen-Stromern: be-deutend mehr Reichweite. Mit einem vollen Wasserstoff-Tank kommt man ganze 500 Kilometer weit, da hält nicht mal der tolle Tesla mit. Der so betriebene E-Murl leistet 136 PS und liefert 100 Nm Drehmoment über das ge-samte Drehzahlband. Das reicht für zwar nicht spritzigen, aber mehr als ansprechenden Vortrieb: In 12,5 Sekunden erreicht man die 100 km/h-Marke, bei 165 Spitze ist

allerdings Schluss. Kosten seitig werden für 100 Kilometer Reich-weite 1 kg Wasserstoff à 9 Euro fällig, mit 5,64 Kilogramm Gesamt-vermögen kostet einmal Volltanken also knapp 50 Euro.

E-Folklore

Das Faszinierende daran ist die – zumindest am Gerät – völlige Emissionsfreiheit, die hier irgend-wie noch deutlicher zur Geltung kommt, als beim reinen Strom-auto. Auch die restliche E-Folklore findet statt: Rollt man dahin oder bremst man, wird rekuperiert, Start-Stopp ist sowieso klar, und je weniger hart man aufs „Gas“ steigt, beziehungsweise, je weniger weitere elektrische Verbraucher (Heizung, Radio, Bluetooth-Tele-

fon) man in Betrieb hat, desto wei-ter kommt man. Ans Verbrauch-Messen in Kilo pro 100 Kilometer müssen wir uns noch ebenso ge-wöhnen wie an die Tatsache, dass man nach dem Abdrehen der Fuh-re noch 15 Sekunden warten muss, bis das System herunterfährt. Noch ein Vorteil gegenüber reinen Stromern: Beim Energieerzeugen per Brennstoffzelle wird Wärme frei, die zum Beheizen des Innen-raums genutzt wird. Cosy, jetzt im tiefen Winter.

Minus-resistent

Der den Alltagstest mit dem FCEV gleich mal verschärft. Zwar wird herstellerseits friktionsfreier Betrieb bis minus 25 Grad Celsi-us Außentemperatur versprochen,

ab minus 10 wird aber dennoch das Parkieren in der Garage emp-fohlen. Weiters bringen Schnee-stürme wie die aktuellen stetigen Vollbetrieb von Energiefressern wie Scheibenwischer oder Heck-scheiben-Heizung, was einen im Autobahn-Stau von Wiener Neu-stadt Richtung Wien doch recht nervös auf die Reichweitenanzei-ge starren lässt. Bis jetzt ist sich alles ausgegangen, können wir an dieser Stelle vermelden. Und: E-Antriebe sind pedalseits wahn-sinnig gut dosierbar, was einen völlig ohne Durchdrehen aus mas-siven Schneehaufen hebt. Der All-radantrieb ist beim FCEV nämlich differentialseits dem auf der Hin-terachse liegenden Wasserstoff-Tank zum Opfer gefallen.

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Mit dem ix35 FCEV bringt Hyundai das erste Serienfahrzeug, dessen Tank bloß Wasserstoff schluckt.

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Mit dem Hyundai ix35 FCEV bringt Hyundai Pionieriges auf heimische Straßen und das kostet: 78.000 Euro trotz keiner NoVA.

Porsche mit neuem Mittelmotor-Sportler

Wien. Ob der große Cayenne oder der offene Boxster, Por-sche baut durch und durch sportliche Fahrzeuge. Im hoch-sportlichen Segment hatte der 475 PS starke 911 GT3 jedoch bisher eine Alleinstellung; das soll sich mit dem neuen Sproß aus Zuffenhausen, dem Cay-man GT4, nun ändern.

Ab Ende März heißt der 3,8 Liter-Boxermotor mit 385 PS nicht nur den Mitbewerbern, sondern dem hauseigenen Fuhrpark kräftig ein. Die Ka-rosserie wurde um 30 Milli-meter gesenkt, das Fahrwerk stammt teilweise vom großen Bruder GT3. 4,4 Sekunden ver-gehen beim Sprint von Null auf 100, die Endgeschwindigkeit liegt bei 295 km/h. Die Nür-burgring-Nordschleife hat der GT4 in 7 Minuten 40 Sekunden gemeistert. Erkennbar machen ihn die großen Lufteinlässe im vorderen Bereich und der mächtige, starre Heckspoiler.

Innen halten Sportsitze aus Leder und Alcantara die In-sassen sicher fest, auf Wunsch sind Keramikbremsen und Voll-schalensitze aus kohlefaserver-stärktem Kunststoff erhältlich.

Ab Ende März findet man den neuen Porsche Cayman GT4 bei den Händlern, zu Preisen ab 109.726 Euro. www.porsche.at

Vierte Generation des VW Caddy ab Juni

Wien. Nach elf Jahren ist es endlich so weit: Das Lasttier aus Wolfsburg, der VW Caddy, wird neu aufgelegt. Das Ziel ist klar, der neue Caddy soll an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen, der sich weltweit rund 1,5 Mio. Mal verkaufte. Der Grund liegt auf der Hand: Üppiger Laderaum trifft auf unkomplizierte Bedienung.

Zusätzlich erfüllen alle Mo-toren, vier Diesel von 75 bis 150 PS und drei Benziner von 84 bis 125 PS, die Euro-6-Norm und sollen ausgesprochen sparsam sein. Eine Erdgasva-riante wird es ebenfalls geben. Sicherheit wird auch im Caddy groß geschrieben; serienmäßig enthalten sind bereits die Mul-tikollisionsbremse, die City-Notbremsfunktion oder ein Front-Kollisionswarner.

Der Vorverkauf für den neuen Caddy startet bereits im März. Die Preise stehen noch nicht fest, man kann sich jedoch am aktuellen Modell orientieren, der bei 17.400 Euro beginnt.

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Der neue Porsche Cayman GT4 ori-entiert sich am großen Bruder GT3.

Der neue Caddy will an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen

Wien. Wer Infiniti fährt, befindet sich in einem elitären Kreis, 2014 wurden hierzulande bloß 32 Mo-delle der japanischen Luxusmarke verkauft. Da wirkt Ferrari mit 46 Stück fast wie ein Massenprodukt. Vielleicht liegt es am gesättigten Markt, vielleicht an der Scheu vor Neuem. Denn unkonventionell sind die Modelle von Nissans Nobelab-teilung allemal: Kaum jemand baut so konsequent aggressiv puncto

Design wie Infiniti. Die Frontpar-tie wird dominiert von tief runter-gezogenen Lichtern und dem tra-pezförmigen Kühlergrill, seit dem Facelift noch kantiger gezeichnet. Das Heck wurde ebenfalls leicht umgestaltet, wieder sind es die Lichter, die schärfer geschnit-ten wurden. Die coupéhafte Linie wurde beibehalten, das kommt zwar dem Erscheinungsbild zugu-te, schränkt jedoch die Sicht nach

hinten ein. Bisher war die Moto-renpalette recht überschaubar: 306 PS in der Hybridvariante und 320 PS im reinen V6-Benziner wa-ren bisher das höchste der Gefühle. Und wahrscheinlich waren es die beiden einzigen Antriebe, die den Siegeszug des Q70 im oberen Mit-telklasse-Segment bremsten. Das hat mit dem neuen 2,2 Liter Diesel ein Ende. Der Vierzylinder, wie die beiden Benziner an ein Siebengang-Automatikgetriebe gekoppelt, ver-fügt über 170 PS und 400 Nm und schafft einen Werksverbrauch von 4,9 Liter auf 100 Kilometer. In der Realität kann man trotz serienmä-ßigem Start-Stopp-System gern 2 bis 3 Liter hinzurechnen. An die Be-schleunigungen der beiden V6 (Hy-brid in 5,3 und V6 in 6,2 Sekunden) kommt der Diesel nicht ran, die 8,9 Sekunden auf 100 reichen jedoch vollkommen aus. Die Fahrdyna-mik ist dank des Heckantriebs und trotz des relativ hohen Gewichts von über 1,8 Tonnen bei allen ge-geben. Der neue Motor macht den Q70 endlich stimmig. Der drehmo-mentstarke Selbstzünder liefert genügend Kraft auch bei niedrigen

Drehzahlen. Dank des geringen Verbrauchs wird der Infiniti zu einem echt Langstreckenfahrzeug.

Viel Raum und gute Mitgift

Während der ausgedehnten Fahrt finden bis zu fünf Passagiere viel Platz – der Fond brilliert durch eine große Knie- und Kopffrei-heit, die auch Großgewachsene zu schätzen wissen. Der Q70 startet bei 46.289 Euro. Was anfangs nach viel klingt, relativiert sich beim Blick auf die Serienausstattung: sechs Airbags, Berganfahrhilfe, LED-Scheinwerfer, schlüsselloser Zugang, elektrisch verstellbare Vordersitze oder 18-Zoll-Leicht-metallräder sind bereits in der Basis enthalten. Optional lässt der Q70 keine Wünsche offen. Natür-lich findet sich Lederinterieur in der Mehrausstattungsliste, auch eine Bose-Soundanlage mit wuch-tigen zehn Lautsprechern wird auf Wunsch verbaut. Jetzt ist das Q70-Paket stimmig und es würde nicht überraschen, wenn sich die Verkaufszahlen heuer nach oben schrauben. � www.infiniti.at

Infiniti Q70 Nissans Nobelabteilung frischt den Q70 auf und nimmt die obere Mittelklasse noch stärker ins Visier

Ungeschliffener diamant in der Mittelklasse

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Der Infiniti Q70 ist ab sofort mit einem Diesel-Motor ab 46.289 Euro erhältlich.

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automotivebusiness – 59InnovatIon & UmweltFreitag, 13. Februar 2015

auto motor und sport Die Leser der Fachzeitschrift haben – schon traditionell – auch 2015 ihre „Best Cars“ gewählt

Beliebteste autos 2015 schon jetzt ausgezeichnet

Stuttgart. Die Fachzeitschrift auto, motor und sport hat vor wenigen Tagen in Stuttgart die Sieger seiner mittlerweile bereits 39. Internatio-nalen Leserwahl in 15 Ländern mit der Auszeichnung „Best Cars 2015“ geehrt. In der Kategorie „Kleinst-wagen“ gewann der Opel Adam, die Importwertung entschied das Mini Coupé für sich, bei den Kleinwagen sicherten sich der Audi A1 und der Mini den ersten Platz; in der Kom-paktklasse waren es der Volkswa-gen Golf und der Skoda Octavia.

S-Klasse gelingt großer Wurf

Insgesamt waren 386 Fahrzeuge in elf Kategorien im Voting ver-treten, 112.471 Teilnehmer gaben ihre Stimme ab. Weitere Preisträ-ger waren in der Mittelklasse der Mercedes-Benz C und der Jaguar XE (noch vor der Markteinfüh-rung), in der oberen Mittelklasse der BMW 5er und der Jaguar XF. Die Mercedes-Benz S-Klasse und das Tesla Model S hatten in der Luxusklasse die Nase vorn, bei den Sportwagen und den Cabrios wa-

ren es jeweils der Porsche 911 und der Jaguar F-Type.

Der Audi Q3 und der Range Ro-ver Evoque lagen bei den kleinen

Geländewagen vorn, der Porsche Macan und der Range Rover Sport bei den größeren Fahrzeugen. In der Van-Klasse siegte bereits zum

zwölften Mal der VW Multivan, Importsieger wurde der Renault Espace. www.auto-motor-und-sport.de

Moritz Kolar

Am Siegertreppchen landeten u.a. der Opel Adam, der Audi A1, der Skoda Octavia und das Tesla Model S.

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Überlegener Sieger: In der Kategorie Kleinstwagen „Mini Cars“ ging der Sieg mit 29,8 Prozent der Stimmen an den Opel Adam.

IIHS-Studie: SUVs „besonders sicher“

Washington. Dass Autos sicher-heitsbedingt Unterschiede aufweisen, ist klar – wie groß diese Unterschiede tatsächlich sind, zeigt eine Studie aus den USA. Das Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) hat das Todesrisiko in neueren Autos analysiert und dazu Unfalldaten häufig gekaufter US-Autos der Modelljahre 2008 bis 2011 auf jeweils eine Mio. zugelassener Fahrzeuge hoch-gerechnet. Demnach schützen über alle Klassen hinweg SUVs ihre Insassen am besten und ist das Risikio, in Kleinwagen bei einem Unfall getötet zu wer-den, deutlich höher. Die Liste der sichersten Autos wird vom Audi A4 Quattro angeführt; auf den Plätzen landen der Hon-da Odyssey, der Kia Sorento 2WD, der Lexus RX 350 und die Mercedes GL-Klasse. Laut IIHS-Studie unsicherstes Auto ist der Kia Rio mit hochgerechneten 149 Todesopfern pro einer Mio. registrierter Autos. www.iihs.org

Neue Top-Labelwerte in zwölf Dimensionen

Luxemburg. Goodyear Dunlop optimiert sein Labelportfolio bei Sommerreifen. Ab sofort sind der Goodyear EfficientGrip Per-formance in acht Dimensionen sowie der Dunlop Sport BluRes-ponse in vier Dimensionen mit den Bestnoten des Reifenlabels A sowohl für Nasshaftung als auch für Rollwiderstand erhält-lich. Dabei handelt es sich um marktrelevante Größen, die Pro-dukte mit einer A-Einstufung für Nassgrip und B für Rollwi-derstand ersetzen. Möglich wur-de die Verbesserung durch kon-tinuierliche Optimierungen bei der Konstruktion, der Mischung und den Produktionsprozessen der Reifen. Das EU-Reifenlabel wurde 2012 verbindlich einge-führt und informiert über die drei Kriterien Kraftstoffeffizi-enz, Nasshaftung und externes Rollgeräusch. Die ersten beiden Kategorien werden von A (Best-note) bis G (schlechteste Note) bewertet. Der EfficientGrip Performance wurde für Fahr-zeuge der Kompakt-, Mittel- und Oberklasse entwickelt, der Dunlop Sport BluResponse, ein HP-Sommerreifen, für Kompakt- und Mittelklassefahrzeuge. www.goodyear.at

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Audi A4 Quattro: Laut IIHS-Studie das sicherste Fahrzeug in den USA.

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Der Dunlop Sport BluResponse wird in über 60 Ausführungen angeboten.

Stuttgart. „Faszinierende Geschich-te besteht aus spannenden Ge-schichten. Das gilt in besonderem Maße für die Historie der Daimler AG, die zurückreicht bis zur Erfin-dung des Automobils durch Carl Benz und Gottlieb Daimler im Jahr 1886. Daran wollen wir die breite Öffentlichkeit noch stärker als bis-her teilhaben lassen“, sagt Michael Bock, Leiter von Mercedes-Benz Classic und Kundencenter. „Mit Public-M@RS stellen wir daher nun Informationen aus unserer einzigartigen Marken-, Unterneh-mens- und Technologiegeschichte als umfangreiche Datenbank zur Verfügung.“

Zahlreiche Informationen

Das Kürzel „M@RS“ steht für Mul-timedia-Archiv- und Recherche- system. Unter diesem Namen hat Mercedes-Benz Classic bereits vor 15 Jahren ein Internet-Portal mit Infos aus den Archiven entwickelt, in dem registrierte Fachjourna-listen und Forscher Details und Hintergründe zur vielfältigen Ge-schichte von Daimler recherchieren

können. Diese von der Fachöffent-lichkeit intensiv genutzte Daten-bank ist auch der Ausgangspunkt

für die Entwicklung des neuen Public-M@RS gewesen, das seit wenigen Tagen online ist und ohne

Anmeldung jedem Interessierten frei zur Verfügung steht.

Inhalte werden ausgebaut

Schwerpunkt des neuen Portals in seiner ersten Entwicklungsstufe ist der Themenbereich Personen-wagen; die entsprechenden Fahr-zeugporträts, technischen Daten und Abbildungen sind in fünf his-torische Kapitel gegliedert (Benz & Cie. bis 1926, Daimler-Motoren-Ge-sellschaft und Mercedes bis 1926, Mercedes-Benz von 1926 bis 1945, Mercedes-Benz seit 1946 sowie Maybach seit 2002). Innerhalb die-ser Kapitel bilden Fahrzeugklassen und Baureihen das Gerüst des Por-tals. So lassen sich Informationen aus der Produktgeschichte von den ersten Automobilen des Jahres 1886 bis zu den Vorgängerbaurei-hen der aktuellen Mercedes-Benz- Typen schnell und transparent finden. Diese zum Startzeitpunkt verfügbaren Inhalte werden künf-tig um weitere Themen aus der Produkt- und Unternehmensge-schichte erweitert.

www.daimler.com

Public-m@RS Mercedes-Benz Classic präsentiert unter diesem Kürzel Informationen zu historischen Sternenfahrzeugen

Guter Stern: Internet-Portal für Klassiker

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Back to the future – seiner Zeit voraus: der Mercedes-Benz 540 K Stromlinienwagen.

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Mit 19,9 Prozent der Stimmen triumphiert die Mercedes S-Klasse im Luxussegment.

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Der beliebteste Sportwagen bleibt der Porsche 911, gefolgt vom Mercedes AMG GT.

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60 – automotivebusiness InnovatIon & Umwelt Freitag, 13. Februar 2015

toyota Der japanische Autohersteller forscht an neuen Halbleitern aus Siliziumkarbid – groß angelegter Alltagstest in Japan

mehr effizienz für Hybrid- und Brennstoffzellenautos

Tokio. Toyota arbeitet kontinuier-lich an der Verbesserung der Effi-zienz seiner Fahrzeuge. In Japan testet der Automobilhersteller nun die erstmals im vergangenen Früh-jahr vorgestellten Halbleiter aus Siliziumkarbid. Sie leiten die elek-trische Energie weitaus verlust-freier als herkömmliche Halbleiter und erhöhen so die Reichweite von Hybrid- und Brennstoffzellenautos.

Fokus auf Leistungsregelung

Die Halbleiter kommen in der Leistungsregelung von Fahrzeu-gen mit Elektromotor zum Ein-satz. Sie regeln den Energiefluss von der Batterie an den E-Motor und wieder zurück, wenn der Au-tofahrer abbremst. Während des Vorgangs wird ein Teil der elektri-schen Energie in nutzlose Wärme umgewandelt und geht so dem An-trieb verloren. Halbleiter zeichnen bislang für rund 20 Prozent dieser Verluste verantwortlich.

Höhere Systemeffizienz

Anstelle der üblichen Silizium-Halbleiter hat Toyota nun gemein-sam mit anderen zum japanischen Automobilkonzern gehörenden Un-ternehmen hochwertige Halbleiter aus Siliziumkarbid entwickelt; sie haben einen geringeren elektri-schen Widerstand, sodass die Ener- gie verlustfreier fließt. So steigt die Systemeffizienz, und damit kann der Kraftstoffverbrauch von Hybridfahrzeugen um bis zu zehn Prozent gemäß dem japanischen Testzyklus JC08 reduziert werden. Durch die verbesserte Effizienz kann auch der Kühler des Systems künftig deutlich verkleinert wer-den.

Die Alltagstauglichkeit der Tech-nik soll nun ein groß angelegter Praxistest auf japanischen Stra-ßen zeigen: Seit Jahresbeginn ist bereits der Toyota Brennstoffzel-lenbus unterwegs, ab Februar rollt auch der Prototyp eines Toyota Camry mit Hybridantrieb.

In beiden Modellen kommen Siliziumkarbid-Halbleiter zum Einsatz. Der japanische Herstel-ler beobachtet die Energieströ-me und die elektrische Spannung im Motorsteuergerät bei unter-schiedlichen Geschwindigkeiten und Wetterbedingungen, die Er-kenntnisse fließen in die weitere Entwicklung ein – Ziel ist eine schnellstmögliche Markteinfüh-rung. www.toyota.com

Moritz Kolar

Die Neuentwicklung verringert elektrischen Widerstand und hilft dadurch, Treibstoff und Energie zu sparen.

Echttest auf japanischen Straßen: So sieht einer der Toyota-Testwagen mit Siliziumkarbid-Halbleitern von außen aus.

BMW: Sicherheitslücke wurde geschlossen

München. Noch bis vor wenigen Wochen hat es eine eklatante Sicherheitslücke in der Soft-ware des Autobauers BMW gegeben. Autodiebe hätten per Mobilfunk unter Umständen die Türen von Millionen BMW-Fahrzeugen öffnen können, erklärte der deutsche Autoclub ADAC. Techniker des Clubs stießen demnach per Zufall auf das Sicherheitsproblem.

BMW teilte mit, die Lücke bis zum 31. Jänner bei allen Fahr-zeugen geschlossen zu haben. Nach BMW-Angaben betraf die Sicherheitslücke die sogenann-te Connected-Drive-Software, die der Autobauer zur Vernet-zung vieler seiner Fahrzeuge verwendet.

Laut ADAC hätten geübte Ha-cker Türen per Handy in Minu-tenschnelle öffnen können, oh-ne Spuren zu hinterlassen. Von der Sicherheitslücke betroffen gewesen seien neben der Kern-marke BMW auch Fahrzeuge der BMW-Töchter Mini und Rolls-Royce. www.bmwgroup.com

Amerikaner setzen neue Forschungsinitiativen

Aachen. Ford verstärkt die For-schung rund um Mobilitätskon-zepte und autonomes Fahren. Noch in diesem Monat startet das Projekt „Personal Mobi-lity Experience Innovation“, welches das europäische Ford-Forschungszentrum in Aachen gemeinsam mit der ebenfalls in Aachen beheimateten Rheinisch-Westfälischen Tech-nischen Hochschule (RWTH) ins Leben gerufen hat.

Die für eine Dauer von zwei Jahren vereinbarte Zusam-menarbeit soll neue Funkti-onen, Technologien, Dienst-leistungen, Lösungen sowie Geschäftsmodelle finden, mit denen die Erwartungen und Vorlieben der Kunden bezüg-lich individueller Mobilität erfüllt werden und für die Automobilindustrie und den Mobilitätsbereich nutzbar gemacht werden können.

Darüber hinaus sollen neue Ansätze für Car-Sharing und die Personalisierung von Mobi-litätsangeboten erforscht wer-den. Ebenfalls noch in diesem Jahr beteiligt sich Ford an der „Autodrive“-Initiative in Groß-britannien, die untersucht, wie fahrerlose Autos in den Alltag integriert werden können. www.ford.com

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Die Automatisierung der Connected-Drive-Software läuft vollautomatisch.

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Ford forscht rund um neue Mobili-tätskonzepte und autonomes Fahren.

Hannover. Der deutsche Automo-bilzulieferer Continental hat zwei neue Spezialreifen für Elektro-fahrzeuge und Hybride im Ange-bot. Beide werden unter der Mo-

dellbezeichnung Conti.eContact gefertigt, sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Auslegung auf die jeweilige Antriebsart. Während der Conti.eContact in der 20-Zollgröße

für Elektrofahrzeuge (wurde im „Tall-and-narrow-concept“ entwi-ckelt) mit einem rund 30 Prozent geringerem Rollwiderstand da-herkommt als ein konventioneller

Pneu, ist der Conti.eContact für Hybride ein Produkt, das zwar „nur“ 20 Prozent weniger Roll- widerstand bietet, dafür aber auch an sehr kräftig motorisierten Pkw und SUV in 17 und 18 Zoll Größe montiert werden kann. Gleichzei-tig liefert der rollwiderstandsopti-mierte Spezialreifen überzeugende Fahrleistungen auf nasser und trockener Fahrbahn.

Fertigung in Kleinserie

Continental hat mit den neuen Pneus laut eigenen Angaben „für die Hersteller von E-Cars Reifen parat, die den Aktionsradius der Fahrzeuge rechnerisch um bis zu sechs Prozent verlängern kön-nen“. Reifen der Conti.eContact-Baureihe sind bereits von VW und Renault freigegeben worden, Con-tinental rechnet im Laufe des Jah-res mit weiteren Freigaben von führenden deutschen und euro-päischen Automobilherstellern. Continental fertigt beide Reifen in einer Kleinserie im französischen Werk in Sarreguemines.

www.conti-online.com

Continental Neu entwickelte Conti.eContact-Reifen erhöhen Aktionsradius von Elektroautos und Hybridfahrzeugen

e-Cars-Spezialpneus senken Rollwiderstand

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Der Conti.eContact für Hybride erhielt bei der EU-Reifenlabeleinstufung beim Rollwiderstand und beim Nassbremsen die Note „A“.

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Ein Blick unter die Motorhaube des Testfahrzeugs auf das Motorsteuergerät.