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medianet.at automotive business Pessimistisch IWI-Studie stellt Zulieferbranche kein gutes Zeugnis aus 84 Optimistisch Der globale Automarkt befindet sich weiter im Wachstum 85 Zukunftsträchtig DS 5 setzt Statement im Premium-Segment 86 Beliebt Studie zeigt: Autofahrer stehen auf Mazda und Mercedes 88 Freitag, 25. September 2015 COVER 81 © Bosch/Martin Stollberg © Toyota Vernetzte Mobilität wird zum großen Wachstumstreiber Strategy&-Studie: Umsatzvolumen des Connected-Car-Segments steigt von 40 Mrd. € im kommenden Jahr auf 123 Mrd. € im Jahr 2021. 82 Mercedes Die Stuttgarter punkten mit dem neuen AMG CLA 45 4matic. Toyota Der größte Automobilhersteller der Welt will mit seiner New Global Architecture weiter wachsen. © Daimler 83 86 Trickst die ganze Branche? Jürgen Zacharias Schon wenige Stunden nach Be- kanntwerden der Manipulations- vorwürfe um Volkswagen in den USA meldete sich der ökologi- sche Verkehrsclub Deutschland (VCD) zu Wort und bezeichnete die falschen Angaben nur als „Spitze des Eisbergs“. „Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass neben Volkswagen auch andere Konzerne die Abgaswer- te manipulieren, und das nicht nur in den USA“, so die Meinung des Clubs, die auch hierzulande rasch Anhänger fand. So meinte die Grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner, dass falsche Abgaswerte in der Auto-Industrie seit Langem System hätten. Schuld seien „vollkommen absurde Testverfahren, die so designed wurden, dass im Labor vollkommen andere Werte her- auskommen als auf der Straße“. Mag sein, einzelnen Herstellern ist Letzteres aber wohl kaum anlastbar. Wohl aber der Ge- samtentwicklung der Branche, die wirtschaftlich immer stärker unter Druck steht und den immer strengeren politischen Emissi- ons- und Verbrauchsvorgaben offensichtlich nur schwer oder kaum gewachsen ist. © Citroën

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automotive business

Pessimistisch IWI-Studie stellt Zulieferbranche kein gutes Zeugnis aus 84

Optimistisch Der globale Automarkt befindet sich weiter im Wachstum 85

Zukunftsträchtig DS 5 setzt Statement im Premium-Segment 86

Beliebt Studie zeigt: Autofahrer stehen auf Mazda und Mercedes 88

Freitag, 25. September 2015 cOver 81

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vernetzte Mobilität wird zum großen Wachstumstreiber Strategy&-Studie: Umsatzvolumen des Connected-Car-Segments steigt von 40 Mrd. € im kommenden Jahr auf 123 Mrd. € im Jahr 2021. 82

Mercedes Die Stuttgarter punkten mit dem neuen AMG CLA 45 4matic.

Toyota Der größte Automobilhersteller der Welt will mit seiner New Global Architecture weiter wachsen.

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Trickst die ganze Branche?Jürgen Zacharias

Schon wenige Stunden nach Be-kanntwerden der Manipulations-vorwürfe um Volkswagen in den USA meldete sich der ökologi-sche Verkehrsclub Deutschland (VCD) zu Wort und bezeichnete die falschen Angaben nur als „Spitze des Eisbergs“. „Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass neben Volkswagen auch andere Konzerne die Abgaswer-te manipulieren, und das nicht nur in den USA“, so die Meinung des Clubs, die auch hierzulande rasch Anhänger fand. So meinte die Grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner, dass falsche Abgaswerte in der Auto-Industrie seit Langem System hätten. Schuld seien „vollkommen absurde Testverfahren, die so designed wurden, dass im Labor vollkommen andere Werte her-auskommen als auf der Straße“. Mag sein, einzelnen Herstellern ist Letzteres aber wohl kaum anlastbar. Wohl aber der Ge-samtentwicklung der Branche, die wirtschaftlich immer stärker unter Druck steht und den immer strengeren politischen Emissi-ons- und Verbrauchsvorgaben offensichtlich nur schwer oder kaum gewachsen ist.

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den dadurch entstehenden neuen Daten- und Informationsströmen gewinnen die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz für die gesamte Automobilbranche enorm an Be-deutung. Allerdings muss es gelin-gen, gemeinsame Datenschutzstan-dards zu setzen; hier sind neben den Herstellern auch die Verbände gefragt, sich auf international gül-tige Konzepte und Prinzipien zu verständigen“, so Stefan Bratzel vom Center of Automotive Manage-ment, Co-Autor der Studie.

Schicksal wie PC-Industrie drohtFür Hersteller, die immer noch vor allem in der Entwicklung und dem Zusammenschrauben klassischer Fahrzeug geübt sind, stellt ein der-artiger Wandel eine Herausforde-

rung dar, sind dafür doch nicht nur ein neues Produktverständnis, son-dern auch neue Innovationsansät-ze und -prozesse sowie eine andere Unternehmenskultur erforderlich. „Hersteller müssen sich schnell auf das digitale Zeitalter einstellen, damit Autos weiterhin eine wichti-ge Rolle im digitalen Konsumen-tenleben einnehmen. Sonst könnte ihnen ein ähnliches Schicksal wie der PC-Industrie drohen“, so Alex Koster, Partner und Digitalexperte von Strategy& sowie Co-Autor der vorliegenden Studie. „Dort verla-gern sich intelligente Dienstleis-tungen zunehmend in die Cloud, Endanwendungen werden immer öfter am Smartphone statt am PC genutzt.“

Zahlreiche Wachstums-BereicheDen Löwenanteil des Umsatzpo-tenzials werden laut der Studie so wie aktuell Sicherheitsanwendun-gen generieren. Im kommenden Jahr sollen sie über alle Hersteller hinweg mehr als 15 Mrd. Euro und damit 37,3% aller automobilen Di-gitalumsätze erwirtschaften (siehe auch Grafik oben). Dieser Anteil steigt bis 2021 auf 40,2% bei einem

Umsatzvolumen von knapp 50 Mrd. Euro. Die technologischen Vorstu-fen des autonomen Fahrens haben schon 2016 ein Marktvolumen von 9,45 Mrd. Euro; bis 2021 wird sich dieses auf 39,62 Mrd. Euro mehr als vervierfachen – 2025 sollen dann 20% der Neuwagen über die betreffenden technischen Fähigkei-ten verfügen.

Auch die weiteren Connected-Car-Segmente werden zwischen 2016 und 2021 erheblich an Umsatz zulegen: Der Entertainment-Bereich steigt von 5,95 auf 13,42 Mrd. Eu-ro, Mobilitätsmanagement von 4,39 auf 5,61 Mrd. Euro, Fahrzeugma-nagement von 3,56 auf 7,10 Mrd. Euro und – last but not least – Well-Being von 1,95 auf 7,60 Mrd. Euro.

den dann im Schnitt bereits zehn Prozent aller Neuwagenumsätze im Premiumsegment ausmachen. Um diese Potenziale bestmöglich auszuschöpfen, müssen sich Auto-mobilunternehmen nach Ansicht der Strategy&-Experten aber „kon-sequent digital ausrichten“ und sich „von Produkt- zu Software-unternehmen wandeln“.

Auch Verbände gefragtÜber den Erfolg dürften dann auch das IT-Risiko und IT-Sicherheitsge-sichtspunkte entscheiden. Je höher die Ansprüche an die Autonomie des Fahrens, umso höher wird die Anzahl der beteiligten IT-Systeme – und damit das Risiko von Feh-lern oder Manipulationen. „Mit den vernetzten Fahrzeugen und

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Autos, die miteinander kom-munizieren. Die mit Infrastruk-tureinrichtugen Informationen austauschen. Die mehr fahrbares WLAN als klassisches Fortbewe-gungsmittel sind – sie werden schon in wenigen Jahren unsere Straßen dominieren und das nicht nur, weil sich daraus ein Sicher-heitsplus für alle Verkehrsteilneh-mer ableiten lässt, sondern vor al-lem deutlich mehr Bequemlichkeit am Steuer, am Beifahrersitz und im Fonds. Für die Hersteller bedeu-tet diese Entwicklung, dass sie in Zukunft – noch mehr als ohnehin schon – technisch-elektronische Komponenten in der Fahrzeugent-wicklung mitdenken und in der Produktion mitverbauen müssen. Dieser Schritt wird auch neuen Playern wie Google, Apple und Uber Tore in die Branche öffnen, ungeachtet dessen aber auch für Hersteller zum ganz großen Ge-schäft mit gewaltigen Wachstums-perspektiven.

Eine Branche im WandelGeht es nach einer aktuellen Studie der Managementberater von Stra-tegy& gemeinsam mit dem Center of Automotive Management (CAM), dann entwickelt sich vernetzte Mo-bilität in den kommenden Jahren zum zentralen Wachstumstreiber der Automobilindustrie. Bereits im kommenden Jahr dürfte das Con-nected-Car-Segment ein Umsatzvo-lumen von 40 Mrd. Euro erreichen, 2021 soll sich dieser Wert dann auf 123 Mrd. Euro sogar verdreifachen. Connected-Car-Anwendungen wür- Daimler und VW führen Rankings bei sicherheitsrelevanten Fahrassistenzsystemen und Infotainment systemen an.

Umsatzbringer vernetzte MobilitätDigitale Autoanwendungen werden zum Wirtschaftsfaktor: 2021 machen sie bereits zehn Prozent des Neuwagenumsatzes im Premiumsegment aus.

Prognose Im Jahr 2021 sollen Connected-Car-Anwendun-gen bereits zehn Prozent aller Neuwagenumsät-ze ausmachen, Sicherheitsanwen-dungen werden Hauptteil dieser Umsätze sein. 2016 werden es 37,3% sein, 2021 rund 40%.

Wachstum Das Umsatz-volumen von Connected-Car-Anwendungen wird sich bis 2021 auf 123 Mrd. € verdreifachen.

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82 COVERSTORY Freitag, 25. September 2015

Hersteller müssen sich schnell auf das digitale Zeitalter einstellen, da-mit Autos weiterhin eine wichtige Rolle im digita-len Konsumentenleben einnehmen.

Autonom in die Zukunft Nach Sicherheits-anwendungen sehen Experten in Technologien rund um autonom fahrende Autos derzeit die größten Umsatzperspek-tiven im Bereich der vernetzten Mobilität.

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medianet.at Freitag, 25. September 2015 HERSTELLER & ZULIEFERER 83

••• Von Moritz Kolar

FRANKFURT. Der Nabel der Auto-mobilwelt liegt derzeit in Frank-furt, und so ist es wenig verwun-derlich, dass Toyota den Auflauf rund um die IAA nutzt, um seine neue New Global Architecture TNGA einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Aus Sicht des japa-nischen Automobilherstellers soll das Baukastensystem „eine Revo-lution bei der Entwicklung, Kons-truktion und Produktion von Fahr-zeugen“ ermöglichen, indem sie „durch Standardisierung von Größe und Position zentraler Komponen-ten innerhalb neuer Standardplatt-formen die Prozesse verschlankt“.

Standardisierungs-AnsatzKlingt kompliziert, ist aber ganz einfach: Mit TNGA standardisiert Toyota Komponenten und ihr Lay-out für verschiedene Fahrzeug-segmente, um die Produktion ef-fizienter zu gestalten und in der Fertigung Zeit zu sparen. Dadurch vereinfacht sich die Fahrzeugkons-truktion in wesentlichen Bereichen ohne Beeinflussung des Designs. Relevante Fahrzeugkomponenten wie die Pedalerie oder die Lenksäu-le werden in Zukunft in Abhängig-keit vom zu entwickelnden Fahr-zeugtyp und von der eingesetzten Plattform einem von nur fünf ver-schiedenen Layouts entsprechen. In der Vergangenheit wurde bei der Entwicklung jedes einzelnen Mo-dells viel Zeit auf die millimeterge-naue Positionierung dieser Bauteile verwendet.

Erstmals zum Einsatz kommt TNGA beim neuen Prius, dessen Karosserie auch dank des neuen Konstruktionsansatzes eine um 60% höherer Steifigkeit aufweist,

als die des aktuellen Modells. Davon profitieren direkt Fahr-verhalten und Fahrkomfort, und auch deshalb soll das Konzept in Zukunft bei möglichst vielen Mo-dellen Verwendung finden und in weiterer Folge auch den Ferti-gungsprozess verschlanken. Der ja-

panische Hersteller will mit TNGA deutlich früher als jetzt Zulieferer und Fertigungsstätten in das Kon-zept einbinden und auf lange Sicht mit kleineren und flexibleren Fer-tigungsstraßen rascher und indi-vidueller auf Kundenbedürfnisse reagieren.

Einfacher bauen & rascher entwickelnMit seiner New Global Architecture TNGA will Toyota die künftige Entwicklung von Antrieben und Fahrzeugen deutlich einfacher gestalten und beschleunigen.

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Beim neuen Toyota Prius kommt die erste je entwickelte TNGA-Plattform zum Einsatz.

Der neue ŠKODA Superb Combi.

„Travel in Style. Travel in Space.” – Die perfekte Kombination aus Form, Funktion und Technik. Die Erfolgsgeschichte des ŠKODA Superb geht weiter: der Superb Combi präsentiert sich im neuen Design mit innovativen Infotainment- sowie Assistenz-systemen und effizienten Motoren. Darüber hinaus bietet er für Fahrer und Passagiere sowie auch deren Gepäck im Kofferraum ausgesprochen viel Platz. Überzeugen Sie sich selbst vom neuen ŠKODA Superb Combi – am besten bei einer Probefahrt. Jetzt bei Ihrem ŠKODA Betrieb.

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Astra bereits beim Start heiß begehrtRÜSSELSHEIM. Bei der Internati-onalen Automobil Ausstellung in Frankfurt feierte Opel die Premi-ere der neuen Astra-Generation – und damit den Beginn einer neuen Ära. „Unser neuer Astra ist der beste Opel, den wir jemals gebaut haben“, freute sich Opel-CEO Karl-Thomas Neumann und zeigte sich bei der Präsentation an der Seite von GM-Chefin Mary Barra sicher, mit dem Fahrzeug ein weiteres Kapitel in der Comeback-Story des deutschen Herstellers zu schreiben. Jedenfalls soll mit dem neuen Astra die Produkt- und Modell offensive der vergangenen Jahre in Europa weiter fortgesetzt werden – laut dem Opel-Chef gibt es aktuell bereits 30.000 Vorbestel-lungen für den Newcomer. (red)

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medianet.at

••• Von Moritz Kolar

WIEN. Jüngst haben wir an dieser Stelle von den Umsatzzuwächsen großer heimischer Automobilzu-lieferer wie Miba oder der ZKW Group berichtet; geht es nach dem Industriewissenschaftlichen Ins-titut (IWI) und ARGE Automotive, ist es um die Branche aber trotz-dem alles andere als gut bestellt. Einer aktuellen IWI-Studie zur in-ternationalen Wettbewerbsfähig-keit der rot-weiß-roten Automobil-zulieferindustrie zufolge verliert Österreich gegenüber der interna-tionalen Konkurrenz derzeit mas-siv an Fahrt. Seit 2010 habe sich

Österreich bei den automotiven Standortfaktoren von 463 auf 404 Punken kontinuierlich verschlech-tert. „Extrem bedauerlich an den Zahlen des vergangenen Jahres ist, dass nach einer kurzen Erholung 2011/12 die Dynamik des Rückfalls wieder zugenommen hat“, so Stu-dienautor und IWI-Leiter Herwig Schneider. Vor allem bei Forschung und Entwicklung seien zuletzt deutliche Verluste zu verzeichnen.

Arbeitsplätze bedrohtNachholbedarf orten die Studien-autoren auch im Bildungsbereich. Man müsse laut Dietmar Schäfer, Vorsitzender der ARGE Automoti-

ve, mehr „Awareness“ für Ausbil-dungen in naturwissenschaftlichen sowie technischen Bereichen und den Nachwuchs fördern. „Andern-falls verliert der Industriestandort Österreich nicht nur lokale Wert-schöpfung, sondern auch Arbeits-plätze“. Auch die breitgetretene Arbeitsmarktflexibilität ist ein Thema, dem man endlich mehr Au-genmerk schenken müsse, um in-ternationale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Zudem werde Österreichs Sozialpolitik gefordert, den stetig steigenden Lohnneben-kosten entgegenzuwirken. „Wir sind nicht die Ersten, die sagen, dass wir den Faktor Arbeit in Ös-terreich nicht noch weiter verteu-ern dürfen“, so Schäfer. Kritisiert werden auch die „autofeindliche“ Steuerpolitik sowie die Streichung der steuerlichen Begünstigung von Dienstnehmererfindungen.

Entwicklung weiter negativDie jüngsten Zahlen bestätigen üb-rigens den Negativtrend der ver-gangenen Jahre: „Im Konjunktur-test für September liegen wir lei-der unter dem Vorjahr“, so Schäfer abschließend.

84 hersteller & Zulieferer Freitag, 25. September 2015

Wir sind nicht die Ersten, die sagen, dass wir den Faktor Arbeit in Öster-reich nicht noch weiter verteuern dürfen!

Wichtiger Wirt-schaftsfaktor Im Vorjahr beschäftigten die heimischen Auto­mobilzulieferer insgesamt 71.000 Menschen.

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Düsterer Ausblick für AutozuliefererDie IWI­Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Zulieferindustrie bescheinigt dem Standort Österreich kein gutes Zeugnis und einen negativen Entwicklungstrend.

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Vor allem im Bildungsbereich gibt es laut den Studienautoren in Österreich großen Nach­holbedarf.

Peugeot

Sanierungskurs scheint erfolgreichFRANKFURT. Europas zweit-größter Autohersteller PSA Peu-geot Citroën kommt mit seinem harten Sanierungskurs schnel-ler voran als erhofft. Das vor rund eineinhalb Jahren gestar-tete Programm zur Rettung des von der Finanz- und Eurokrise schwer getroffenen Konzerns sei fast abgeschlossen, sagte Carlos Tavares, der seit März 2014 an der Spitze des VW-Konkurrenten steht, am Rande der Automobilmesse IAA in Frankfurt. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres seien die bis 2018 gesetzten Ziele bereits erreicht worden. Für Taveres ist das Ziel, den Autohersteller neu aufzustel-len, trotzdem noch nicht ganz erreicht. „Die Sanierung ist kein Sprint, sondern eine Langstre-cke“, sagte er. Man dürfte die jüngsten Ergebnisse nicht auf das Jahr hochrechnen. Seit En-de Juni hätten sich einige posi-tive Sonderfaktoren ins Gegen-teil verkehrt. So gebe es zum Beispiel auf der Währungsseite jetzt mehr Gegenwind als Rü-ckenwind. (APA)

ÜberkreuZ-beteiligung?

BAIC & Daimler „in Gesprächen“STUTTGART. Der chinesische Autobauer BAIC könnte schon bald bei seinem deutschen Premiumpartner Daimler einsteigen; gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte Daimler-Chef Dieter Zetsche entsprechende Gesprä-che. „Wir haben von vornherein gesagt, dass es durchaus eine Überkreuz-Beteiligung werden kann“, so Zetsche, der aber auch betonte, dass es für kon-krete Schritte noch zu früh sei. In jedem Fall soll ein möglicher Einstieg so gestaltet werden, dass die Anteile der Daimler-Aktionäre „nicht verwässert werden“, so Zetsche. (red)

WOLFSBURG. VW findet nicht in die Spur. Zwar wollten die Deut-schen in diesem Jahr zum Sprung an die Spitze der globalen Auto-hersteller ansetzen (siehe Grafik auf der nächsten Seite), im August musste der Fahrzeugbauer aber neuerlich einen Auslieferungsrück-gang von 5,4 Prozent hinnehmen (damit liegt der Absatz in den ers-ten acht Monaten um 1,5 Prozent unter dem Vorjahr), und nun sorgt der Dieselskandal in den USA für Aufregung: Eine Milliardenstrafe droht, erste personelle Konsequen-zen sind mit Winterkorns Rücktritt erfolgt.

Aller guten Dinge sind 13Davon unbeeinflusst, basteln die Wolfsburger (vorerst) weiter an ih-rer Zukunft, die jüngsten Meldun-

gen zufolge eine dreizehnte Mar-ke beinhalten dürfte. Das mit viel Vorlauf entwickelte erste Billigau-to des Konzerns soll laut Ex-Chef Winterkorn nicht unter bekanntem Logo erscheinen, sondern dürfte ein eigenes Hersteller emblem erhalten: „Wir bringen ab 2018 eine Budget-Car-Familie in China auf den Markt, mit SUV, Stufen- und Schrägheck – unter einem neuen Markennamen“. Die Fahrzeuge sollen demnach auch vor Ort gebaut werden und zwi-schen 8.000 und 11.000 Euro kosten.

Große Hoffnungen setzt Volks-wagen neben seiner neuen Fahr-zeugmarke auch in die Elektrifi-zierung und Hybridisierung des Antriebs. Zwar verfüge das Unter-nehmen schon jetzt über die „brei-teste Elektro-Flotte der Automobil-welt“, so Winterkorn, bis 2020 sollen

aber trotzdem „20 weitere Elektro-autos und Pluy-In-Hybrid-Modelle auf den Markt kommen“. Und das modellübergreifend, „vom Kleinwa-gen bis zum Phaeton und Audi A8“.

Digitalisierung als ChanceWachstumschancen rechnet sich VW außerdem noch im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung des Automarkts aus. „Unser Kon-zern hat schon jetzt die größte vernetzte Fahrzeugflotte auf der Straße. Bis 2020 machen wir jedes unserer neuen Autos zum rollenden Smartphone.“ Und weiter: „In Sum-me sind wir also dabei, uns neu zu erfinden: technologisch, wirt-schaftlich und auch strukturell.“ Bleibt abzuwarten, ob Winterkorns Nachfolger aucg auf diesen Kurs setzt. (red)

VW erfindet sich neuDer Hersteller will sich, von der aktuellen Krise unbeeinflusst, in den kommenden Jahren nicht nur technologisch neu aufstellen.

Ex­Chef Martin Winterkorn hatte große Pläne für die Zukunft des Volkswagenkonzerns.

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in der rekordspurDer globale Automarkt steuert auf ein neues Rekordergebnis zu. Im laufenden Jahr dürften

weltweit knapp 76 Mio. Pkw neu zum Verkehr zugelassen werden – um 3 Prozent mehr als 2014.

Freitag, 25. September 2015 grAfik Der Woche 85

76 Mio.Neuwagen werden 2015weltweit zugelassen

Im Jänner hat das renommierte CAR-Institut der Univer-sität Duisburg-Essen eine Prognose für das laufende Au-tomobiljahr gewagt. Darin gehen die Experten von einem globalen Fahrzeugabsatz 2015 von 76 Mio. Fahrzeugen aus, was mit 3 Prozent dem niedrigsten Wachstum seit dem Jahr 2010 entsprechen würde. Damals wurden knapp 61 Mio. Fahrzeuge weltweit neu zum Verkehr zugelassen, im Vorjahr waren es knapp 74 Mio.

Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 1

Wer wird 2015 größter Automobilhersteller der Welt? Nachdem im Vorjahr Toyota mit 10,23 Mio. verkauften Fahrzeugen knapp vor Volkswagen (10,14 verkaufte Neuwagen) und General Motors (9,92 Mio.) über die Ziel-linie ging, schicken sich die Wolfsburger im laufenden Jahr an, die Verhältnisse zu umzukehren: Im ersten Halbjahr konnte VW jedenfalls seinen großen Konkurrenten übertrumpfen und um rund 20.000 Fahrzeuge mehr verkaufen als Toyota. General Motors kann in diesen Zweikampf nicht eingreifen und wird daher auch 2015 nur die dritte Geige spielen.

Schwellenländer geben Vollgas

industrieländer hinken bei neuzulassungen hinterherDie positive Dynamik des globalen Automarkts beruht auf verschiedenen Geschwindigkeiten. Während der Pkw-Absatz in den Schwellenländern 2013 um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr stieg, lag das Plus in den Industrieländern aufgrund der schwächelnden Konjunktur bei nur drei Prozent. Im Durchschnitt wuchs der globale Automarkt um knapp vier Prozent von 71 Mio. auf 73,7 Mio. Neuzulassungen.

5,04 Mio.5,02 Mio.4,86 Mio.

Volkswagen

toyota

general Motors

China lässt am meisten zu

Mit Stand Ende August konnte der chinesische Automarkt trotz des jüngsten Nachfra-geeinbruchs seine globale Spitzenposition behaupten. In den ersten acht Monaten des Jahres wurden in China 12 Mio. Wagen neu zum Verkehr zugelassen, in den USA waren es im selben Zeitraum 11,56 Mio. Fahrzeuge. In Österreich lag die Zahl der Neuzulassun-gen im Jahresverlauf bei 211.227 Fahrzeugen, das entspricht einem Minus von 0,6 Pro-zent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014.

China USA West­ europa

Japan Deutsch­land

Indien Brasilien Russland Österreich

schwellenländer

Weltmarkt

industrieländer

5%

4%

3%

–4,9%Im Vorjahr musste der rot­weiß­rote Fahrzeugmarkt deutliche Verluste hinnehmen: Waren 2013 noch 319.035 Pkw neu zum Verkehr zugelassen worden, so sank diese Zahl 2014 auf 303.318 Fahrzeuge.

–0,6%Der heimische Markt entwickelt sich konträr zum globalen Nachfrageplus. In den ersten acht Monaten 2015 sank die Zahl der Neuzulassungen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 0,6 Prozent.

globales Wachstum am Automarkt

78,5 Mio.Markt wächst auch 2016

Nach Jahren des schwachen Wachstums hat der globale Automarkt in den vergangenen Jahren ordentlich Fahrt aufgenommen und mittlerweile das Absatzniveau vor der Wirt­schaftskrise übertroffen. In diesem Jahr steuert der Markt auf ein neues Rekordergebnis von 76 Mio. Fahrzeugen zu, was vor allem der guten Entwicklung in den Schwellenländern zu verdanken ist. Die dort anhaltend hohe Nachfrage wird laut Ansicht von Automobilex­perten dem globalen Fahrzeugmarkt auch im kommenden Jahr ein Plus bescheren – die Experten des CAR­Instituts rechnen für 2016 mit einem neuerlichen Rekord­Zulassungser­gebnis von 78,5 Mio. Fahrzeugen.

2010 2011 2012 2013 2014 2015

76,0 Mio.73,7

Mio.71,0 Mio.67,1

Mio.63,7 Mio.60,8

Mio.

1,050,21

1,802,14

2,88

8,72

11,5612,00

1,69

2014: –4,9% 2015: –0,6%

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medianet.at86 MODELL & HANDEL Freitag, 25. September 2015

••• Von Gregor Josel

WIEN. Sagen Sie nie mehr Citroën zu ihm! Der PSA-Konzern vertraut im Markenkonstrukt nun auf ein Triumvirat, dessen Oberhaupt „DS“, sprich die Göttin, übernommen hat. Mit avantgardistischem Design, Raffinesse und Liebe zum Detail bricht jedes DS-Modell aus dem langweiligen, farblosen Alltag aus. Besonders mit dem Flaggschiff der Marke, dem DS 5, verfolgt man ehrgeizig gesteckte Ziele. Mit den Genen der „traditionellen“ DS soll an die zwischenzeitlich schon län-ger pausierende, feudale französi-

sche Oberklasse angeknüpft wer-den. Technologien im Dienste von Design und Leistung stellen die Grundpfeiler für den avantgardis-tischen Angriff auf die alteingeses-sen Business-Vehikel dar.

„DS Wings“ thronen an der FrontAls Anspielung auf die historische DS findet sich an der komplett neu gestalteten Front das Markenlogo von DS. Charakteristisch ist auch die Lichtsignatur in den dynamisch gestalteten Scheinwerfern, die mit Xenon- und LED-Technologie nicht nur für gute Sicht im Finsteren sorgen, sondern auch einen hohen

Wiedererkennbarkeitswert haben. Ein weiteres markiges Detail der Frontpartie des DS 5 sind die mit Lauflicht ausgeführten Blinker, die in Zukunft jedes DS-Modell zieren werden. Raffinesse und Technolo-gie schlüssig und im Premium-Stil miteinander zu verbinden, ist das große Thema der DS-Fahrzeuge. Mit dem sogenannten Cockpit-Dach, ei-nem in Segmente aufgeteiltes Glas-dach, dringt freundliches Tageslicht in wohldosierten Mengen ins Inte-rieur. Das Flugzeug-Thema wird auch bei der Aufteilung der Bedien-elemente in die Mittelkonsole und auf ein Dachpanel aufgegriffen.

Neu ist das Infotainmentsystem, das mit Farbtouchscreen, Spiegel-funktionen für das eigene Smart-phone und Reiseplanungsmöglich-keiten über App am neuesten Stand der Technik ist. Auch erhältlich: ei-ne Rückfahrkamera, ein Head-up- Display und diverse Assistenten für ablenkungsfreie, sichere Fahrten.

Vielfältige MotorisierungenMehr als Dynamik und Leistungs-fähigkeit ist bei DS der Fahrkom-fort und die Wirtschaftlichkeit ein Thema. Mit durchgehend 4-Zy-lindermotoren von 120 bis 180 PS ist man zweifellos souverän, aber nicht übertrieben motorisiert. Als Einstiegsmotor präsentiert sich der 120 PS-Diesel mit einem Norm-verbrauch von 3,8 l, der später auch mit einem Automatikgetriebe erhältlich sein wird. Diese ist bei der mit zusätzlichen Ausgleichs-wellen zur Vibrationsverhinderung ausgestatteten 180 PS-Variante immer dabei. Als derweil einzige Benzin-Motorisierung werkt ein 165 PS starker und mit 5,9 l/100 km auch recht sparsamer Motor auf Wunsch im Bug des DS 5, ebenfalls immer mit dem „EAT6“ genannten 6-Stufen-Automatikgetriebe. Wei-ters wird als Top-Motorisierung eine 210 PS-Variante des Benziners erwartet, die immer handgeschal-tet wird.

Technologisch besonders inter-essant ist jedoch die sehr unkon-ventionelle Hybrid-Variante des DS-Flaggschiffs. Die Systemleis-tung von Diesel- und Elektromotor zusammen beträgt 200 PS, denen sehr geringe CO

2-Emissionen (90

g pro km) gegenüberstehen. Über einen Drehregler in der Mittelkon-sole können mehrere Betriebsarten angewählt werden. Als „Zero Emis-sion Vehicle“ auf elektisch-leisen Sohlen kurze Wege durch die Stadt zu gleiten, ist genauso möglich wie ein Sport-Modus, bei dem der Elektromotor als Boost-Funktion zusätzliche Power bereitstellt, bis hin zum Allradmodus, der durch die konventionell mit dem Diesel-motor angetriebene Vorderachse und der mit Strom versorgten Hin-terachse für zusätzliche Traktion sorgen kann – auch das eine nicht alltägliche Lösung.

Frankophil statt EinheitsbreiDas Flaggschiff von DS (nun gänzlich ohne Doppelwinkel) wartet nach seiner Überarbeitung mit solider Andersartigkeit auf die Kunden, die Langeweile im Alltag satt haben.

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••• Von Gregor Josel

WIEN. Daimler ist – da muss man keine Ausnahmen machen – wie jeder Premium-Hersteller auf der Suche nach Nischen, in denen man noch ein paar zusätzliche Einheiten absetzen könnte. Als legitime Erfin-der des viertürigen Coupés können sich die Stuttgarter als „Urheber“ des starken Trends feiern, der mit Shooting Brake-Varianten jetzt noch ein wenig zugespitzt wird. Ein Coupé mit fünf Türen klingt abs-trus, die wohlgeformten Ergebnis-se dieser Kreuzung aller möglichen, herkömmlichen Karosserievarian-ten lassen uns aber schnell wohl-wollend nicken. Und das nicht nur beim CLS Shooting Brake aus der oberen Mittelklasse, sondern auch beim von uns gefahrenen CLA Shoo-

ting Brake, einem geräumigen Deri-vat des Einsteiger-Benz A-Klasse.

Atmosphärisch (aber auch preis-lich) ist man von einem Einstiegs-

modell weit entfernt – vor allem in der AMG-Variante, die den In-dividualismus, aber auch die Be-gehrlichkeit in ungeahnte Sphären

hebt. Die extrem sportliche Konfi-guration des Testwagens mit viel-fach verstellbaren Schalensitzen, massig Kohlefaser-Zierrat innen und außen und einer frech rotzen-den Sportabgasanlage tut dazu ihr Übriges, faszinierende Technik löst dann auch ein, was das Outfit ver-spricht Plus: einen Kofferraum.

Literleistungskönig ist AMGMit nicht weniger als 360 PS be-feuert der 2-Liter 4-Zylinder Tur-bomotor aus der hauseigenen Tu-ningschmiede den Antriebsstrang, der die Kraft über ein Doppelkupp-lungsgetriebe auf alle vier Räder verteilt. Für die soeben erfolgte Überarbeitung kitzelten die Tech-niker sogar noch 21 Extra-Pferde-stärken aus dem Motor, sodass der Literleistungs-Titel in Affalterbach bleibt. Wäre da nicht ein wirklich saftiger Anschaffungspreis (ab 65.480 €) und auch ein im echten Leben kaum unter 10 Liter zu hal-tender Durchschnittsverbrauch von Super Plus, der CLA 45 AMG Shooting Brake wäre wohl das in-dividuellste, und zeitgleich auch noch praktischste und formschöns-te Alltagsvehikel für jedermann.

Rennen um die NischeAls Mercedes-AMG CLA 45 4matic dehnen die Stuttgarter ihr Modellportfolio noch weiter. Das Ergebnis ist schlüssig.

Mit einem äußerst potenten Kombi-Coupé besetzt Mercedes eine reizvolle Nische.

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Einfach mal anders sein als alle anderen macht einem der DS 5 erstaunlich leicht; Premium aus Frankreich startet ab 29.900 Euro.

BMW M6 COMPETITION

Nichts für zart Besaitete

MÜNCHEN. Anlässlich des neuen Rennwagens von BMW, einer GT3-Variante des 6er Coupés, erscheint nun auch eine nicht sehr zurückhaltende Sonderedition des noblen Lu-xus-Zweitürers. Die entweder in Opalweiß oder Austin-Gelb gehaltene Karosserie wird mit dem Rennauto nachgeahmter Kriegsbemalung in Form von Stickern in den klassischen M-Farben radikalisiert, 600 PS und 700 Nm werden dies dann auch exekutieren. (red)

INFINITI Q30 ACTIVE

Quirliger Premium-SUV

HONGKONG. Infiniti, die in un-seren Breitengraden nach wie vor recht unbekannte Luxus-Tochter von Nissan, möchte nun auch beim Kompakt-SUV-Geschäft mitnaschen. Der Q30 soll sowohl den boomenden Markt mit dem ersten Infniti-Kompaktmodell bereichern und somit in einem Zug die Be-kanntheit der Marke in Europa steigern, als auch neue Kun-denkreise erobern. Die Verkäu-fe werden noch im Jahr 2015 ab 26.000 € anlaufen. (red)

VOLKSWAGEN TIGUAN

Klassenprimus in Neuauflage

WOLFSBURG. Mit einer gro-ßen Innovationswelle kommt auch der völlig umgekrempelte Kompakt-SUV von VW frisch und anders daher. Der Tiguan baut nun als erstes SUV des Konzerns auf der modularen Plattform, dadurch wurden sportlichere Propositionen möglich. Wieder gibt es drei Varianten: eine dynamische R-Line Version, eine klassi-sche Onroad-Variante sowieso eine Offroad-Frontpartie. Be-sonders stolz ist man auf die Plug-In-Hybrid-Variante Tigu-an GTE, die mit 1,9 l/100 km auskommt und auch steuerlich sehr attraktiv ist. Der 115 PS bis 240 PS starke SUV kommt ab April 2016. (red)

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medianet.at Freitag, 25. September 2015 rund ums auto 87

••• Von Moritz Kolar

FRANKFURT. Seit Jahren befragt das internationale Marktfor-schungs-Institut J.D.-Power and Associates in seinem großen VDS-Report (Vehicle Dependability Stu-dy) Autofahrer nach den Erfahrun-gen mit ihren Fahrzeugen.

Dabei werden Antworten in den Kategorien Qualität/Zuverlässig-keit, Attraktivität und Unterhalts-kosten untergliedert, anschließend gewichtet und in einem Ranking zusammengefasst, das von der Marke und dem Modell mit der geringsten Fehlerhäufigkeit ange-führt wird.

Dabei konnte Mazda in diesem Jahr (siehe Tabelle unten) den bes-ten Wert (der Zufriedenheitsindex von 87 bedeutet Probleme bei 87 von 100 Fahrzeugen) erzielen, der Honda Jazz ist das bestbewertete Modell.

Auch Zufriedenheit gemessenIn diesem Jahr hat J.D. Power da-rüber hinaus im Rahmen einer so-genannten CSI-Studie (Costumer Service Index) erstmals auch die

Service-Zufriedenheit der Kunden mit ihrem Vertragshändler unter die Lupe genommen und dabei Mercedes bei den Premiumher-stellern vor Volvo, BMW und Audi zum Sieger gekürt. Bei den Volu-menherstellern ging der erste Platz an Mazda, gefolgt von Toyota und

Nissan. Volkswagen landete dabei nur im Mittelfeld, das Schlusslicht bildet Fiat.

Zur Berechnung des CSI-Werts werden Noten in fünf Kategorien von der Fahrzeugannahme bis hin zur Servicequalität erhoben und zusammengefasst.

autofahrer stehen auf mazda & BenzErstmals hat J.D. Power neben seiner Langzeitprodukt­studie VDS (Vehicle Dependability Study) im CSI (Customer Service Index) auch die Servicezufriedenheit erhoben.

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Mazda darf sich im VDS­Index und auch in der CSI­Studie als Klassensieger feiern.

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Vds-Index

markenwertung Zufriedenheitsindex

1. Mazda 87

2. Mitsubishi 90

3. Skoda 93

4. Dacia 96

5. Toyota 98

6. Suzuki 102

7. Nissan 103

8. Mini 104

9. Porsche 106

10. Seat 111Quelle: J.D. Power

saVa-reIfenprogramm

Portfolio bekommt mehr DimensionenKRANJ. Der zum Goodyear-Konzern gehörende slowenische Reifenhersteller Sava baut sein Angebot an beliebten Lkw-Reifen-dimensionen aus. Insgesamt fünf neue Reifen ergänzen die jüngsten Generationen des Lenkachsreifens Avant 4, des Antriebsachsreifens Orjak 4 sowie des Anhängerrei-fens Cargo 4, womit nun auch die zunehmend nachgefragten Nie-derquerschnittsreifen abgedeckt sind. Der Lenkachsreifen Avant 4 und der Antriebsachsreifen Orjak 4 werden jetzt jeweils in den Grö-ßen 315/80 R 22.5, 315/70 R 22.5, 295/80 R 22.5, 295/60 R 22.5 (neu) und 315/60 R 22.5 (neu) angeboten. Der erst im vergangenen Jahr neu eingeführte Anhängerreifen Cargo 4 ist nun in zwei Größen, 385/65 R 22.5 und 385/55 R 22.5 (neu) ver-fügbar. (ampnet)

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medianet.at

••• Von Dino Silvestre

FRANKFURT. Auf der 66. Interna-tionalen Automobil-Ausstellung (IAA) Pkw in Frankfurt am Main werden die neuesten Trends und technologischen Highlights des Automobiljahres 2015 präsentiert.

Das diesjährige Motto lautet „Mobilität verbindet“ und weist auf den Megatrend des vernetzten und automatisierten Fahrens hin, der, neben der Elektromobilität, diese Automobilmesse prägt.

Intelligente ReifenDer Autozulieferer Continental bei-spielsweise erweitert die Funktion seiner Reifen als Meldestelle für mehr Sicherheit.

„In Zukunft werden wir in die Reifen Sensoren einbauen, mit de-nen das Fahrzeug die Beschaffen-heit der Fahrbahn unmittelbar er-tasten kann“, so Conti-Vorstands-chef Elmar Degenhart auf der IAA in Frankfurt. Die Reifen würden so „Teil unseres Sensorennetzwerks im Auto“.

Die Räder sind schon jetzt Daten-lieferanten, etwa für den Schleu-derschutz oder das Antiblockier-system der Bremsen. Auch Reifen-druck und Profiltiefe melden die Pneus. Die Conti-Sensorik soll nun auch Gefahren wie vereiste oder rutschige Fahrbahnen erkennen.

Continental präsentiert sich in Frankfurt als ehrgeiziger Produ-zent mit Visionen.

„Wir arbeiten an der Realisie-rung einer bezahlbaren Mobilität mit den drei Schwerpunkten: Null Unfälle im Straßenverkehr, saubere

Luft und intelligentes Fahren mit zusätzlichem Komfort“, so Degen-hart. Continental gilt als einer der führenden Wegbereiter für vernetz-tes und automatisiertes Fahren.

Der Autoschlüssel denkt mitWenn man auch in Sachen Intelli-genz bei vielen Autofahrern deut-liche Mängel erkennen kann, so soll zumindest der Autoschlüssel in dieser Hinsicht ohne Makel sein.

Der Chip-Spezialist NXP möchte einen Autoschlüssel auf den Markt bringen, der mit dem Auto kommu-nizieren und Informationen wie Tankfüllung, Batterieladestand oder ob Fenster und Türen zu sind, über mehrere Hundert Meter hin-weg vermitteln kann.

„Auch das Innenraumklima kann vor der Fahrt aus der Ferne einge-stellt werden“, so NXP Marketing-Manager Class-Henrik Möller.

Pyrotechnischer TrennschalterLeoni, der führende europäische Anbieter von Kabeln und Kabelsys-temen für die Automobilbranche und weitere Industrien, stellt einen pyrotechnischen Trennschalter vor, der in Vorabsicherungsboxen und Stromverteiler integriert werden kann – und zwar ohne Kontaktstel-len und Befestigungselemente.

Das Bauteil schaltet Fahrzeuglei-tungen bei einem Unfalls innerhalb von drei Millisekunden strom-frei und beugt damit einem Kurz-schluss mit Brandgefahr vor.

Advanced Urban VehicleNach der im Mai 2015 erfolgten Übernahme des US-Unternehmens TRW Automotive präsentiert sich der erweiterte ZF-Konzern auf der IAA erstmals der Automobil-Fach-welt und einem breiten Publikum.

Ein Messehighlight auf vier Rä-dern zeigt, welches Potenzial diese intelligente Vernetzung einzelner Fahrwerk-, Antriebs- und Fahrer-assistenzsysteme bietet: Mit dem Advanced Urban Vehicle präsentiert ZF eine exemplarische Lösung für das Klein- und Kompaktsegment im urbanen Individualverkehr.

Charakteristika des Technolo-gieträgers sind der radnahe, rein elektrische Hinterachsantrieb eTB (electric Twist Beam), eine innova-tive Vorderachse mit einem Ein-schlagwinkel von bis zu 75 Grad sowie der Smart Parking Assist, der auch per Knopfdruck ferngesteuert über Mobile Devices wie Smart-phone oder Smart Watch fernge-steuert werden kann und in jede noch so kleine Parklücke findet.

88 INNOVATION & UMWELT Freitag, 25. September 2015

OBERÖSTERREICH

Linz: Automobil- Cluster gestartetLINZ. Die Initiative „Connected Mobility – die smarte Zukunft“ (ICM), die der Automobil-Clus-ter im Frühjahr gemeinsam mit dem IT-Cluster ins Leben gerufen hat, nahm am 15. Sep-tember in Linz/Hörsching mit dem ersten Plenumsmeeting die Arbeit auf.

Mehr als 50 Unternehmen aus der heimischen Automo-bil- und IT-Branche trafen sich zum Austausch und zum Er-kennen gemeinsamer Arbeits-felder. Das Firmen-Spektrum reicht von kleinen innovativen IT-Unternehmen über Herstel-ler und Lieferanten aus dem automotiven Bereich bis hin zu Info-Weltkonzernen – z.B. Google sieht gute Chancen für die Region. (gb)

FIAT CHRYSLER

Umweltschutz im MittelpunktFRANKFURT. Fiat Chrysler Au-tomobiles (FCA) wird erneut im Dow Jones Sustainability In-dex (DJSI) World geführt. Das Unternehmen erreichte 88 von 100 möglichen Punkten in der Bewertung durch die auf die Beurteilung von Investitionen in Umweltbereichen spezia-lisierte Agentur RobecoSAM. Es gab Höchstbewertungen in den Bereichen innovatives Management, Strategie zur Vermeidung von Klimaver-änderung, Gesundheits- und Sicherheitsvorsorge für Mitar-beiter, Laborpraktiken, Men-schenrechte sowie Engagement der Aktionäre.

FCA erzielte 2014 in vielen Bereichen deutliche Fortschrit-te und unterstrich damit seine Stellung in der Spitzengruppe der globalen Automobilherstel-ler. FCA stellt stets Menschen, lokale Kommunen und Um-weltschutz in den Mittelpunkt von unternehmerischen Ent-scheidungen; bestätigt wird diese Strategie durch zahlrei-che Bestwerte und internatio-nale Auszeichnungen. (gb)

INTEL SECURITY

Keine Chance für Hacker im AutoSANTA CLARA. Der Chipher-steller Intel will erreichen, dass vernetzte Autos sicherer sind. Deshalb gründet das Un-ternehmen nun ein Experten-Gremium. Selbstfahrende Au-tos könnten „für mehr Sicher-heit im Straßenverkehr sorgen, müssten aber unbedingt gegen Hackerangriffe geschützt wer-den, die Gefahr ist real“, so Raj Samani, der europäische Tech-nologiechef von Intel Security, in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Bei Fahrzeugen kann es schwerwiegende Folgen haben, wenn diese vernetzt, aber nicht sicher sind.

Im Juli hatten zwei Hacker aus der Ferne in den USA einen Jeep Cherokee übernommen und Klima- und Scheiben-wischanlage sowie die Motor-steuerung kontrolliert. (gb)

Innovationen der ZuliefererDie IAA ist die Plattform, auf der die bedeutendsten und meisten Weltpremieren gezeigt werden – einen Großteil davon steuern die ausstellenden Zulieferer bei.

HightechAm Bildschirm­arbeitsplatz der Produktent­wicklung der ZF Friedrichshafen AG werden in der Zentrale Forschung & Entwicklung viele innovative Ideen umgesetzt.

Medien vor OrtDie IAA Pkw hat die größte Medienreso­nanz unter allen Automobilmes­sen weltweit. Mit zuletzt 12.000 akkreditierten Medienvertretern aus rund 100 Ländern.

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