Autonome Systeme: Grundlagen für das selbstfahrende Auto · Intelligente Kreuzungsassistenz:...

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Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH Saarbrücken/Kaiserslautern/Bremen/Berlin/Osnabrück Tel.: (0681) 85775-5252 E-mail: [email protected] www.dfki.de/~wahlster Vorlesungsreihe 2017: Künstliche Intelligenz für den Menschen: Digitalisierung mit Verstand Mainz, 16. Mai 2017 Autonome Systeme: Grundlagen für das selbstfahrende Auto

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Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult.

Wolfgang Wahlster

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbHSaarbrücken/Kaiserslautern/Bremen/Berlin/Osnabrück

Tel.: (0681) 85775-5252E-mail: [email protected]

www.dfki.de/~wahlster

Vorlesungsreihe 2017: Künstliche Intelligenz für den Menschen: Digitalisierung mit Verstand Mainz, 16. Mai 2017

Autonome Systeme: Grundlagen für

das selbstfahrende Auto

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19837

Funktionen

201038

Funktionen

201561

Funktionen

Fahrerassistenzsysteme bieten immer mehr Funktionen an

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Beispiele für Fahrerassistenzfunktionen

Einparkhilfe

Erkennung destoten Winkels

Spurassistent

Adaptive Navigation

Nachtsichthilfen

Verkehrsschild-erkennung

Abstands-hilfen

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Das Auto als fahrender Computer

Software steuert immer mehr Funktionen im Auto. Mehr als 100 Kleincomputer in einem Fahrzeug. Ein Software-Update wird zukünftig öfters vorkommen als ein Ölwechsel

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Das Auto als intelligente Umgebung: Mehr als 200 Sensoren und Aktuatoren in modernen Fahrzeugen

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Radarmit großer Reichweite

Laserscanner

Stereo-kamera

Radar und Ultraschallmit kurzer Reichweite

Kamera

Autos werden immer stärker mit Umgebungs-sensoren aufgerüstet

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Dezentrale Car2X-Kommunikation

Drahlose ad-hoc KommunikationX= andere Verkehrsteilnehmer

oder Verkehrsinfrastruktur

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Notfallassistent

Kreuzungsassistent Engstellenassistent

Geisterfahrerassistent Garagenassistent

Bremsassistent

Quelle: BMW

Car2X-basierte Fahrerassistenzsysteme trans-formieren das Fahrzeug in eine intelligente Umgebung

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Das Auto in der datengetriebenen Plattformökonomie

Kommunikationsplattform

Speicherplattform

Serviceplattform

Mobilitätsplattform

Sicherheitsplattform

Sensorplattform

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Relevanz der aktuellen kognitiven Belastung des Fahrers in Hinblick auf das Dialogmanagement

Das Gesetz von Yerkes-DodsonPe

rfor

man

z

Belastung

Unter-forderung

Über-lastung

AblenkungUnaufmerk-samkeit

optimalerBereich

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Kontextsensitive Fahrerassistenz durch nicht-intrusive Benutzermodellierung

Hohe kognitive BelastungAutobahn-

auffahrtVerzögerung der

Anrufsignali-sierung

Niedrige kognitive Belastung

nachdem auf Autobahnspur eingefädelt,Anruf wird signalsiert

• Situationserkennung, Lenk- und Bremsaktionen, • Messung des Hautwiderstandes und• anderes Biofeedback, in Kooperation mit TR 53, RENA

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Lokale Gefahrenwarnung über Car2X-Kommunikation

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Während der Fahrsituation hat das Model zur Kognitiven Belastung Einfluß auf die Präsentationsplanung

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Intelligente Kreuzungsassistenz: Andere Autos können mit Car2X als mobile Sensoren verwendet

Als mobiler Sensor verwendetes Auto Auto fordert aus dem Netz Information über Querverkehr an

Castronovo, Sandro, Promotion 2013: The Pull Paradigm: Foundations of User-Centric Advanced Driver Assistance Systems Based on Bidirectional Car2X Communication

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BMW-Testfahrzeug des DFKI mit Car2X

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Menschallein

TechnologischerQuantensprung

20 JahreErfahrung

Kein Fallback

Übernahme in 7-10s(Fahrer als Fallback)

Überholen beiGegenverkehr

Kreuzungen /Mündungen

Eigen-lokalisierungIn der Stadt

Verdeckungen

GeparkteFahrzeuge

KIBeschränktes Setan Manövern

Szenenverstehen

10 Neuronen11

Umfelderfassung

Aktion

+

10 Synapsen11

10 Ops / s17

Kein„vollständiger“Ersatz fürmenschlicheFähigkeiten

Planung

Kein Gegenverkehr,getrennte Fahrspuren

EyesOff

Mind /Driver Off

Künstliche Intelligenz ist die Basis für Autonomes Fahren

adaptiert von Reinhard Stolle, BMW Group

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Das Auto der Zukunft als Roboter

Sensoren Wahrnehmung der Umgebung und des Eigenzustands

Aktuatoren Änderungen in der Umgebung und des Eigenverhaltens

Intelligente Steuerung Sensorbasierte Handlungsplanung

Umgebung

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Wahrnehmung und Fusion

Szenenverstehen

Manöver- und Trajektorienplanung

Sensorik Aktuatorik

Perzeption Aktion

Kognition

Beispiele:− Bild- und Sensordatenverarbeitung− Fusionverschiedener Sensoren− Gegenseitige Plausibilisierungvon Sensoren− Hochgenaue Lokalisierung

Beispiele:− Erkennung des Szenenkontext− Beziehungen zwischen Objekten− Verknüpfung mit semantischem Vorwissen− Erkennung von Intentionen− Vorhersage des erwarteten Fahrverhaltens

Beispiele:− Wahl einer geeigneten Fahrstrategie− Erreichung globaler Ziele (z.B. Fahrtziel)− Berechnung einer sicheren und komfortablen

Trajektorie

Die Software für das autonome Fahren basiert auf Ansätzen der Künstlichen Intelligenz.

adaptiert von Reinhard Stolle, BMW Group

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Stufen der Automatisierung des Fahrens

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Deutschland ist führend bei den technologischen Wegbereitern zum autonomen Fahren

Anzahl der Patentanmeldungen zum autonomen Fahren seit 2010

Bosch und VW-Konzern liegen beiBasispatenten weit vorne

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Lernen und Schlussfolgern

Wahrnehmung und Interpretation

Wissensbasen

Diskurs-gedächtnis

EpisodischesGedächtnis

Plan-bibliothek

Modellbibliotheken

• Domänenmodelle• Aufgabenmodelle• Kollaborationsmodelle• Benutzermodelle

Selbstregulation

Planung und Planerkennung

Kommunikation und Kollaboration

SensorikK

omm

unik

atio

n m

it de

r Um

gebu

ng Kom

munikation m

it Menschen

Aktorik

Kontrollmöglichkeiten des Betreibers

Referenzarchitektur für Autonome Systeme

Tech

nisc

he R

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alle

bene

Bidirektionaler Transfer der K

ontrolle

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Notfallassistenz aus dem SmartSenior-Projekt Übergang zum hochautomatisierten Fahren

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Neue Mobilitätskonzepte für die Smart City

Disruptive Funktionen eines Elektromobils: Drehen auf der Stelle, Zusammenfalten zum Kompaktparken, Seitliches Fahren

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Autonomes Fahren basiert auf Künstlicher Intelligenz, schnellen mobilen Netzen und präziser Sensorauswertung

Quelle: Google

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Autonome DFKI-Elektrofahrzeuge im synchronisierten Konvoi auf MIA-Basis

4 mia-Fahrzeuge mit Laserscannern am DFKI Bremen

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Die Notwendigkeit hybrider Informationsverarbeitung in Fahrerassistenzsystemen

Hybrides KI-System

Symbolische Ebene- Semantische Netze- Regelbasierte Verfahren- Constraintbasierte Techniken

Subsymbolische Ebene- Neuronale Netze- Genetische Algorithmen- Dynam. Bayessche Netze

Fahrzeug gemäß Verkehrsregelnund Zielvorgabe lenkenwissensintensive höhere kognitive

Prozesse mit Erklärungsmöglichkeitweniger zeit- und störkritische

Verarbeitung

Fahrzeug auf der Fahrbahn haltenunbewußter senso-motorischer

Prozeß, keine Erklärungsmöglichkeitsehr schnelle, robuste Verarbeitung

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Deep Learning des elementaren Lenkverhaltens für ein autonomes Fahrzeug: Mehrschichtige neuronale Netzwerke

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Autonomes Fahren an einer Kreuzung mit amerikanischem 4-Way-Stop

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Wenn Ziel (x, (Abbiegen (x, y, st+1)

dann Blinken (x, y, st)

Wenn Beobachtet (x, Blinken (y, z, st))

dann Annahme (x,

(Ziel y (Abbiegen (y, z, st+1)))

Automatisches Theorembeweisen

Symbolische Inferenz: Nicht-logische Axiome in temporaler, nicht-monotoner Modallogik

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Bedingte Wahrscheinlichkeitstabellen in Bayesschen Netzen

DunkleWolken

RegenSchnee

Rutschige Fahrbahn

( )

=

5.05.0FT

CP

( )

50.050.0

FT

SPC ( )

20.080.0

FT

RPC

( )

00.090.090.099.0

FFTFFTTT

WPRS

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PilotNet

Verkehrsvorhersage

Handlungsgenerator

Streckenplanung

DriveNet

Lokalisation

OpenRoadNet

Auslastungsraster

Die DRIVEWORKS-Plattform für Autonomes Fahren von Nvidia

adaptiert von: Nvidia

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Bojarski, M. et al 2016

72 Stunden Videos (10 Bilder pro Sekunde) mit

Lenkwinkel als Trai-ningsdaten (auch bei Regen,

Schnee, Nebel, Sonnenblendung)

Lernen eines CNN-Modells mit:

• 5 Verdeckten Schichten

• 27 Millionen Verbindungen

• 250.000 Parameter

16 km auf Landstrasse 100% autonom,

durchschnittlich 98% autonom

-CNN

ZentraleKamera CNN

Fehl

er

Training des Neuronalen Netzwerks

Das trainierte Netzwerk

Linke Kamera

ZentraleKamera

Rechte Kamera

Lenkwinkel angestrebterLenkimpuls

zufällige Rotation

Anpassungder Gewichte mitmit der Torch 7-

Lernsoftware

Anpassungan Rotation

Lenkimpuls Drive-by-WireSchnittstelle

bere

chne

ter

Lenk

impu

ls

DAVE2 von NVIDIA: End-to-End CNN-Lernen für Autopilotfunktion

adaptiert von: Nvidia

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Kombination der verschiedenen Echtzeit-Erkennungs-systeme: andere Verkehrsteilnehmer, Fahrspuren, Manövrierraum

Quelle: Nvidia

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Berechnung des gefahrenfreien Manövrierraumes

Quelle: Nvidia

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Maschinelles Lernen zur Sensorauswertung und

Aktuatorsteuerung

Maschinelles Metalernen

Welcher Sensorkombinationvertraue ich in welcher Situation?

Welchen Aktionsplan führe ich inwelcher Situation am besten aus?

Maschinelles Lernen für selbstfahrende Autos

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Forschungsbedarf: Fließender Übergang der Steuerung vom Autonomen System zum Menschen

Wann, warum, wie und wie oft soll der Mensch zur Übernahme der Kontrolle veranlaßt werden? Es darf beim Menschen kein Gefühl des Kontrollverlustes eintreten. Obwohl er Aufgaben an das Autonome System delegiert.

Beispiel Autopilot des Tesla S

! Take Over Immediately

Autosteer is no longer steering Model Sconfidently. Take over steering immediately.

Neues DFKI-Projekt zurÜbergabe der Steuerungzwischen Mensch undAutonomem System

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Situation / Context

Situationsüberblick

Planpräsentation

Erklärung

Aufgabe

Agenten

Ausgabe-medien

AdaptationPlanungAutonomeSysteme

Mensch

Übergabe-plan

Übergabe-entscheidungTeach-in

Lernen

Klärungsdialog / Rückgabe der Kontrolle

Vorfall

Vorfall

Mul

timod

ale

Eing

abe

& Si

tuat

ions

beur

teilu

ng

Mul

timod

ale

Präs

enta

tion

Rückfall-ebene

Plan

Klärungsdialog / Rückgabe der Kontrolle

Autonome Systeme kommen immer wieder in Situationen, in denen sie Hilfe benötigen.

Intelligente Komponente zum Transfer der Kontroll: Standardisierung z.B. im Leihfahrzeug erforderlich für Pedalerie Garantie der Selbstwirksamkeit für den menschlichen Nutzer und Vermeidung eines gefühlten Kontrollverlustes

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Jemand muss in etwa 3 Minuten die Steuerung übernehmen, da keine

hochauflösende Karte für das Zielgbiet verfügbar ist.

Videokonferenz in einem selbstfahrenden Mercedes

Nahtloser, proaktiver und multimodaler Kontrolltransfer

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Autonome Systeme werfen ethische Fragen auf

Beispiel einer falschen ethischen Entscheidung bei einem menschlichen Fahrer:

• Schulbusfahrer weicht auf glatter Waldstrasse einem Reh aus, kommtins Schleudern und der Bus kippt um mit vielen schwerverletztenKindern.

• Problem beim autonomen Fahren: Können Kind, Reh, Affe als Hindernisunterschieden werden?

Asimov’sche Gesetze:1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen wissentlich verletzen oder

durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesenwissentlich Schaden zugefügt wird.

2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlengehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel 1kollidieren.

3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutznicht mit Regel 1 oder 2 kollidiert.

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Fragwürdige ethische Tests für Entscheidungen in Kollisionsszenarien

Quelle: MIT

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Fragwürdige ethische Tests für Entscheidungen in Kollisionsszenarien

Quelle: MIT

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Fragwürdige ethische Tests für Entscheidungen in Kollisionsszenarien

Quelle: MIT

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Aktuelle Entscheidungsbasis für autonome Fahrzeuge1.Sachschaden geht vor Personenschaden

2.Eine Bewertung oder gar Abwägung von Menschenleben ist nicht zulässig.

3.Der geplante Fahrweg wird nur verlassen, wenn dadurch Personenschaden vermieden werden kann.

4.Die Geschwindigkeit wird bei Kollisions-gefahr extrem reduziert.

5.Durch aktive Sicherheitssysteme werden bei unvermeidlichem Aufprall Personen-schäden minimiert.

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Autonome Schiffe und Züge

Testfelder in Deutschland: • für autonome Schiffe auf der Elbe bis Cuxhaven• für autonome Züge auf einer Strecke der Erzgebirgsbahn

• Erhöhte Verkehrssicherheit (80% der nautischen Unfälle beruhen auf menschlichem Versagen)• Verkehrsverdichtung ohne Ausbau der Verkehrswege

Ziele:

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Konklusionen

1. Autonome Systeme setzen maschinelles Lernen über Big Data voraus, wobei durchdie Erfolge des Deep Learning hier eine gute Ausgangsbasis besteht.

2. Autonome Systeme müssen subsymbolische und symbolische KI-Verfahren inhybriden Architekturen verknüpfen.

3. Mehrere autonome Systeme können auch hybride Teams bilden, um Aufgabengemeinsam zu lösen.

4. Auto-Piloten und völlig autonomes Fahren werden möglich, der Mensch muss nurnoch in extrem außergewöhnlichen Situationen eingreifen.

5. Neben den technischen Fragen sind für viele Einsatzbereiche von autonomenSystemen auch noch zahlreiche ethische, juristische und soziale Themen zubearbeiten.

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