Autor: Dr. Edgar Techow Merkmale im nicht blühenden … · Gemengepartner mit Klee und Luzerne. In...

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Form des jüngsten Triebes: gefaltet gerollt Spreite mit Doppelrille (Rispen-Arten) Wichtigste Unterscheidung zwischen den Gräserarten ist die Ausbildung von Blattöhrchen und Blatthäutchen, die nicht vorhanden oder weniger bis stark ausgebildet sein können. Spreite mit zahlreichen Riefen (Weidelgras) Die Blattspreite kann eine vielfältige Unterscheidung von glatt, einfache oder doppelte Rille, behaart oder unbehaart, matt oder glänzend sowie mehr oder weniger deutlichen Riefen aufzeigen. Blattspreite Blatthäutchen (lang) Blattöhrchen Blattscheide 1 G r ä s e r b e s t i m m u n g Autor: Dr. Edgar Techow Merkmale im nicht blühenden Zustand

Transcript of Autor: Dr. Edgar Techow Merkmale im nicht blühenden … · Gemengepartner mit Klee und Luzerne. In...

Form des

jüngsten Triebes: gefaltet gerollt

Spreite mit Doppelrille (Rispen-Arten)

Wichtigste Unterscheidung zwischen den Gräserarten ist die Ausbildung von Blattöhrchen und Blatthäutchen,

die nicht vorhanden oder weniger bis stark ausgebildet sein können.

Spreite mit zahlreichen Riefen (Weidelgras)

Die Blattspreite kann eine vielfältige Unterscheidung von glatt, einfache oder doppelte Rille, behaart oder

unbehaart, matt oder glänzend sowie mehr oder weniger deutlichen Riefen aufzeigen.

Blattspreite

Blatthäutchen (lang)

Blattöhrchen

Blattscheide

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G r ä s e r b e s t i m m u n g Autor: Dr. Edgar Techow

Merkmale im nicht blühenden Zustand

Anleitung zum Umgang mit dem Arbeitsblatt zur Gräserbestimmung:

1. Betrachtung:

Kontrolle, ob der jüngste Trieb gefaltet oder gerollt ist: Ist der jüngste Trieb gefaltet, kommen nur die

Gräserarten in Betracht, die im oberen Teil des Arbeitsblattes abgebildet sind. Ist der jüngste Trieb

gerollt, kommen nur die Gräserarten in Betracht, die im unteren Teil des Arbeitsblattes abgebildet sind.

2. Betrachtung:

Hat die zu bestimmende Grasart ein Blattöhrchen: ja oder nein? Wenn ja, kommen alle Grasarten in

Betracht, die im Arbeitsblatt mit weißer Schrift in schwarzem Hintergrund aufgeführt sind. Wenn nein,

kommen alle Grasarten in Betracht, die im Arbeitsblatt mit schwarzer Schrift im weißen Hintergrund

angegeben sind.

3. Betrachtung:

Form, Höhe, Ausbildung des Blatthäutchens. Durch die vorgenannten Betrachtungen kann eine

Einengung innerhalb der Grasarten erfolgen. Die vorliegende Ausbildung des Blatthäutchens der zu

untersuchenden Grasart muss mit den Darstellungen im Arbeitsblatt verglichen werden.

4. Betrachtung:

Das Arbeitsblatt enthält Zusatzmerkmale, wie

= glänzende Blattunterseite

.... auf den Blättern = Behaarung oder Form und Ausbildung der Blüte/Blütenstand

(siehe auch Legende)

= Blattrand oder Halm rau.

Sind sie eindeutig, können sie zur Festlegung der Art hinführen.

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Arbeitsblatt zur Gräserbestimmung:

Mit Schienenblättern Mit Borstblättern Legende

Knaul- gras

Wasser- schwaden

Flutender- schwaden

Wiesen- Rispe

Gemeine- Rispe

Fruchtb.- Rispe

Jährige- Rispe

Flaum- hafer

Rasen- schmiele

Draht- schmiele

Kamm- gras

Hunds- straußgras

Borst- gras

Rot- schwingel

Schaf- schwingel

Deutsches Weidelgras

= Gräser mit Öhrchen A

7 4 2 8 7 7 5 4 3 3 6 3 2 5 3 8 A Blattquerschnittform deutl. gerieft

B Blütenstand oder Teile und ohne Kiel

Blattrand od. Halm rauh nur aufwärts rauh

nur abwärts rauh

bei Massenauftreten umpflügen

Blätter glänzend

nicht immer glänzend

-1... 8 Futterwertzahl

? nicht immer

nicht immer mit Öhr- chen Bevorzugte Standorte: trocken frisch feucht naß

B

Häut- Blatt- chen spreite

Öhr- Blatt- chen grund

Blatt- scheide

Rohr- glanzgras

Schilf- rohr

Wiesen- lieschgras

Weißes Straußgras

Gemeines Straußgras

Wiesen- Fuchssch.

Knick- Fuchssch.

Wolliges Honiggras

Weiches Honiggras

Glatt- hafer

Gold- hafer

Wehrlose Trespe

Weiche Trespe

Reitgras schm.blätt.

Ruch- gras

Quecke Welsches Weidelgr.

Wiesen- schweidel

Wiesen- schwingel

Rohr- schwingel

5 2 8 7 5 7 4 3 4 7 4 4 3 0 3 4 8 8 8 4

Be- haarung

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Stängelgrund rot

Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)

mehrjähriges, ausdauerndes Untergras mit stark bestockten Horsten (zuweilen

wurzelnde Seitentriebe) = dichte Narben

Blütenstand: locker besetzte, zweizeilige, unbegrannte Ähre

Trieb: jüngstes Blatt gefaltet

Blattgrund: Häutchen kurz, kragenförmig; Blattöhrchen bei

jungen Blättern deutlich erkennbar

Blattspreite: offen, mit zahlreichen deutlichen Riefen,

unbehaart, Blattunterseite stark glänzend.

Besonderheiten: Halm am unteren Triebgrund deutlich rötlich

bis rotviolett gefärbt

Standort: frische bis feuchte, nährstoffreiche, schwere, dicht gelagerte Böden im neutralen Bereich.

Auf weniger geeigneten Standorten (Moor) weniger winterhart (auf Moorprüfung = M achten)

Eigenschaften und Nutzung: bestes hochwertigstes Gras; für Weide- und Schnittnutzung geeignet; höchste

Futteraufnahme im Jugendstadium. Höchste Ertragsleistung bei Beweidung und Schnittnutzung durch dichte Narbe

und hohe Bestockung. Verträgt dadurch Biss und Tritt sehr gut. Alleinige Schnittnutzung wirkt sich nicht vorteilhaft

aus, da es zur Senkung der Triebzahl pro m² und zur Ausdünnung des Bestandes kommt, was zur Verunkrautung führen

kann. Große Sortenauswahl, -frühe, mittel und -späte Reifegruppe (Differenz 35 Tage beim Ährenschieben). Bei

einer Aussaatmenge von ca. 10 kg/ha in der Mischung kann es sich bei entsprechendem Nutzungsmanagement zum

Hauptbestandsbildner entwickeln. Bei frühen Nutzungsterminen (keine Selbstregeneration) muss der Grünlandnarbe

von außen regelmäßig Saatgut (Nach- und Übersaat) zugeführt werden, um sie langfristig nutzen zu können.

In Qualitäts-Standard-Mischung:

Grünland: G II, G III, G IV, G V

Ackerfutter: A 3, A5, A5 spät, A 7

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Bilder zur Verfügung gestellt

von der:

Deutsche Saatveredelung

Lippstadt-Bremen GmbH

59557 Lippstadt

Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)

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Wiesenschwingel (Festuca pratensis)

ausdauerndes Obergras mit lockeren Horsten; in Reinsaat kaum zu

geschlossener Rasenbildung befähigt, winterhart

Blütenstand: meist doppelte Traube mit unbegrannten Ährchen

Trieb: jüngstes Blatt deutlich gerollt

Blattgrund: Blatthäutchen sehr kurz; Blattöhrchen deutlich,

aber nur kurz

Blattspreite: offen mit deutlichen Riefen, Unterseite glänzend

Besonderheiten: Triebgrund rotviolett angelaufen, mindestens aber

die untersten Knoten; zumeist von mehreren

mittel- bis dunkelbraunen, leicht fasernden

Blattscheidenresten umgeben

Standort: frische, feuchte, bessere neutrale Standorte; empfindlich gegen Dürre

Nutzung: mittlere Nutzungs- und Düngungsintensität versprechen gute Erträge bei vielseitiger

Nutzungsmöglichkeit

Eigenschaften : zählt vom Futterwert her zu den wertvollsten Gräsern mit hohem Blattanteil. Durch den

mittelspäten Blühbeginn tritt die Verholzung erst langsam ein, so dass zur Beweidung oder zur Schnittnutzung

immer ein junges hochwertiges Gras vorliegt. Ein hohes Ertragsniveau kann bei der Schnittnutzung erreicht

werden. In Mischungen in den Anfangsjahren durch Wettbewerb schnellwüchsiger Arten (Deutsches Weidelgras)

und erhöhte Nutzungshäufigkeit gefährdet

In Qualitäts-Standard-Mischung:

Grünland: G II

Ackerfutter: A 7

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Wiesenschwingel (Festuca pratensis)

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Wiesenlieschgras (Phleum pratense)

ausdauerndes, horstbildendes Obergras, nicht zur dichten

Narbenbildung befähigt, sehr winterhart

Blütenstand: dicht besetzte zylindrische Scheinähre,

Hüllspelzen haben die unverwechselbare

Form eines „Stiefelknechtes“

Trieb: jüngstes Blatt gerollt

Blattgrund: Blatthäutchen recht groß, milchig weiß,

fein gezähnt, an den Ecken und in der Mitte

spitz hochgezogene Zähne; kein Blattöhrchen

Blattspreite: offen, keine deutlichen Riefen, unbehaart und

Unterseite matt, Blattfarbe bläulich-graugrün

Besonderheiten: Halmtriebe haben zum Wurzelstock oft

zwiebelartige Verdickungen

Standort: frische, feuchte, bindige bis tonige, neutral bis schwach saure Böden bevorzugt

Nutzung: mittlere bis hohe Nutzungs- (3 - 5 x) und Düngungsintensität ( 250 kg N/ha), wobei es unerheblich ist, ob

es sich um Weide- oder Schnittnutzung handelt

Eigenschaften: wertvollstes Gras mit spätem Blühbeginn, wird bevorzugt im Jugendstadium gefressen. Bei spätem

Schnitt recht hart, für Pferde gut geeignet. Bei zu intensiver Bewirtschaftung wird es aufgrund seiner langsamen

Entwicklung zurückgedrängt, wobei es irrelevant ist, ob beweidet oder gemäht wird.

Besonders winterhart, deshalb ein sicherer Partner fast aller Mischungen für Mittelgebirgslagen. Wertvoller

Gemengepartner mit Klee und Luzerne.

In Qualitäts-Standard-Mischung enthalten:

Grünland: G II, G III, G IV

Ackerfutter: A 7

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Wiesenlieschgras (Phleum pratense)

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Wiesenrispe (Poa pratensis)

ausdauerndes Untergras mit unterirdischen Ausläufern, zur dichten

Rasenbildung und Lückenfüllung befähigt, winterhart

Blütenstand: echte Rispe mit meist 5 ungleichen Ästen an

den Ansatzstellen

Trieb: jüngstes Blatt gefaltet

Blattgrund: Blatthäutchen an den unteren Blättern kurz,

nicht angespitzt, Blattöhrchen fehlend

Blattspreite: offen, keine Riefelung, deutliche Doppelrille

in der Mitte; Blattfarbe intensivgrün

Besonderheiten: Blattränder verlaufen parallel miteinander bis

dicht unter die kapuzenförmige Spitze

(Kahnspitze), beim Glattstreichen teilt sich die

Kapuze in 2 Spitzen

Standort: trockene bis feuchte, magere bis schwach saure Lagen, auch auf gepflegtem, nicht zu saurem Niedermoor

Nutzung: gute Erträge bei mittlerem bis hohem Nutzungs- und Düngungsniveau, wenn andere wüchsige Arten fehlen;

besonders für Weiden auf mäßig trockenen bis mäßig feuchten Mineral- und Moorböden

Eigenschaften: hochwertiges, wertvolles, nährstoffreiches Gras; wird frisch oder konserviert gerne aufgenommen.

Steht als wichtigstes, ausdauerndes, narbenbildendes, winterhartes Untergras dem Deutschen Weidelgras sehr nahe.

Gute Tritt- und Weideverträglichkeit, aber auch Schnittnutzung lassen bei entsprechender Düngung hohe Erträge

erwarten. Langsame Jugendentwicklung, wird in Weiden deshalb oft von Deutschem Weidelgras verdrängt.

In Qualitäts-Standard-Mischung enthalten:

Grünland: G II, G III, G IV

Ackerfutter: ----

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Wiesenrispe (Poa pratensis)

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Knaulgras (Dactylis glomerata)

hohes, stark horstbildendes Obergras, ausdauernd

Blütenstand: echte Rispe mit nur einem Ast an jeder

Ansatzstelle, grannenspitzig

Trieb: jüngstes Blatt gefaltet, Halmtriebe

deutlich gefaltet (= plattgedrückt)

Blattgrund: Blatthäutchen deutlich weiß und spitz;

Blattöhrchen fehlend

Blattspreite: offen, keine Riefen, hellgrün, Blätter

unbehaart, Unterseite matt und scharf gekielt

Besonderheiten: Triebgrund von zahlreichen braunen

Blattscheidenresten umgeben

Standort: trockene bis frische, lehmige bis tonige, humose Lagen mit neutralem pH-Wert

Nutzung: hohes Düngungs- ( 300 kg N/ha) und Nutzungsniveau ( 5 x) als Schnittnutzung, in Gebieten mit Gefahr

von Sommertrockenheit

Eigenschaften: hochwertiges, ausdauerndes Gras; blüht durch schnelle Jugendentwicklung sehr früh, verholzt dadurch

schnell und verliert somit an Qualität und Futteraufnahme. Bringt hohe Erträge bei Schnittnutzung durch gutes

Nachwuchsverhalten. Haupterträge ab dem 2. Nutzungsjahr. Einzusetzen vorwiegend nur an extrem trockenen

Standorten, wo andere Grasarten keinen Wachstumsvorteil mehr haben, - zu berücksichtigen ist der deutlich geringere

Energiegehalt.

In Qualitäts-Standard-Mischung enthalten:

Grünland: G IV

Ackerfutter: ---

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Knaulgras (Dactylis glomerata)

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Rotschwingel (Festuca rubra)

niedriges Untergras, kann horstbildend und ausläufertreibend sein,

ausdauernd, winterhart

Blütenstand: meist Doppeltraube mit 2 bis 4 Ährchen

Trieb: jüngstes Blatt borstenähnlich gefaltet

Blattgrund: Blatthäutchen sehr kurz (kaum sichtbar),

Blattöhrchen fehlend

Blattspreite: geöffnet, sichtbar gerieft; Blattunterseite ist

wenig glänzend; dem Blatt fehlt nach vorne

gezogenes Blattgrund; Blattscheiden der

Grundblätter oft rötlich angehaucht

Besonderheiten: Ausläufer-RS hat unterirdische Kriechtriebe

und breitere Blätter; Horst-RS hat keine oder

kurze Kriechtriebe und schmalere Blätter Standort: trockene bis feuchte, arme bis saure Standorte

Nutzung: aufgrund geringer Ansprüche und Narbenbildungsvermögen bei extensiver Nutzung von Bedeutung. Die

Ausläufer können entstandene Lücken schnell schließen; Verwendung als Narbenbildner. Aufgrund seines geringen

Futterwertes nicht in Mischungen für Hochleistungsgrünland

Eigenschaften: Ausläuferrotschwingel hat nur einen mittleren Futterwert; wird in kleineren Mengen im jüngeren

Zustand gerne gefressen. Die Pflanzen altern aber sehr schnell, die Halme verholzen und die älteren Blätter sterben im

starken Maße ab, was bei der Verrottung einen schlechten, dumpfen Geruch verursacht (= Reduzierung der

Futteraufnahme). Der Horst-RS spielt im landwirtschaftlichen Bereich keine Rolle.

In Qualitäts-Standard-Mischung enthalten:

Grünland: ---

Ackerfutter: ---

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Grünland: G IV

Ackerfutter: ---

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Rotschwingel (Festuca rubra)

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Gemeine Rispe (Poa trivialis)

ausdauerndes Untergras mit oberirdischen Ausläufern, die oft einen

geschlossenen, filzigen Rasen bilden

Blütenstand: echte, locker besetzte Rispe, mit meist 5

Abzweigungen je Ansatzstelle

Trieb: jüngstes Blatt gefaltet

Blattgrund: „gemein“ langes Blatthäutchen, in der Mitte

angespitzt, Blattöhrchen fehlend

Blattspreite: offen, Doppelrille oft nur undeutlich

erkennbar, Blattunterseite häufig glänzend,

Blätter allmählich zugespitzt

Besonderheiten: Blatttriebe der jungen Pflanze im Sommer und

Herbst sehr fein und dicht

Standort: frische bis feuchte, bessere bis schwachsaure Lagen

Nutzung: auf feuchten Böden im ersten Aufwuchs mittlere Erträge erzielbar, - schränkt aber durch das verdrängende

und überwuchernde Verhalten die Ertragsfähigkeit der besseren Arten ein

Eigenschaften: als junges Gras ist es wertvoll, jedoch ist es gekennzeichnet durch einen schnellen Alterungsprozess;

wird dann wegen seines dumpfen Geruchs verschmäht. Bildet hohe Weidereste bei spätem Weidetermin. Nachwuchs

kann vom Weidetier durch flachliegende oberirdische Triebe nur zum Teil erfasst werden, Pflanzen können aber

ausgerissen werden und bilden dann Lücken. Hauptertrag zur ersten Nutzung - besonders trockenheitsempfindlich als

Flachwurzler - keine ausreichende Nachwuchsleistung

Mischung: keine; im Kulturgrünland Ungras

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Gemeine Rispe (Poa trivialis)

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Jährige Rispe (Poa annua)

niedriges, horstbildendes Untergras mit nach allen Seiten liegenden

Trieben, ein- und überjährig

Blütenstand: echte Rispe mit meist nur 1 bis 2

Abzweigungen an jeder Ansatzstelle

Trieb: jüngstes Blatt gefaltet

Blattgrund: Blatthäutchen mittel-groß; ein wenig spitz,

Blattöhrchen fehlend

Blattspreite: offen, mit deutlicher Doppelrille, oft bei

jungen Blättern mit Runzeln in der Quer-

richtung. Blätter verjüngen sich erst zum

Blattende = kapuzenförmige Spitze

(Kahnspitze)

Besonderheiten: fast ganzjährig blühendes Gras

Standort: frische bis feuchte, neutrale, gut versorgte Böden

Nutzung: als Trittpflanze bei Überbeweidung auftretend, bringt keine verwertbaren Erträge. Hauptsächlich an

Triebwegen und Trittflächen; extreme Vermehrung durch ganzjähriges Aussamen

Eigenschaften: Das schnell wachsende, immer Triebe bildende und aussamende, ein- bis überjährige, zudem tritt- und

schattenunempfindliche Gras wirkt stark verdrängend auf andere (wertvolle) Gräser. Kann im Nachwuchs leistungsstark

sein, aber durch niedrige Wuchsform nicht nutzbar.

Förderung der Obergräser durch Schnittnutzung und geringe Nutzungsfrequenz (Schattenbildung) wirkt verdrängend

Mischung: keine; im Kulturgrünland Ungras

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Jährige Rispe (Poa annua)

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Quecke (Agropyron repens)

ausdauerndes Obergras mit unterirdischen Ausläufern (Rhizome),

früh austreibend, winterhart

Blütenstand: locker besetzte, zweizeilige, meist

unbegrannte Ähre; Ährchen mit Breitseite zur

Halmachse angesetzt

Trieb: jüngstes Blatt gerollt

Blattgrund: Häutchen sehr kurz; Öhrchen schmal und

deutlich krallenartig übereinandergreifend,

Blattspreite: undeutlich gerieft etwas gedreht; Blätter kahl

oder kurz behaart, Blattunterseite matt

Besonderheiten: Farbe der Blätter grau bis blaugrün, stumpf

im Vergleich zu anderen wertvolleren Gräsern

Standort: frische bis feuchte Lagen, bessere, kalkhaltige, nicht zu fest gelagerte Mineralböden

Nutzung: Hohe Düngung und geringe Nutzung begünstigen die Ausbreitung

Eigenschaften: nicht geeignet zur Beweidung, da schlechte Aufnahme wegen Behaarung, schnelle Verhärtung beim

Altern, starker Befall mit pilzlichen Krankheitserregern (Mehltau). Starke Unterdrückung der meisten übrigen Arten.

Schnelle Ausbreitung durch Rhizome, meist an Geilstellen und dann bestandsbildend.

Überlegenswert bei Grünlandneuanlagen ist eine Queckenbekämpfung, da eine langfristige Verdrängung in der neuen

Dauergrünlandnarbe nicht möglich ist. Verdrängung durch zwei- bis dreijährigen intensiven Ackerfutterbau möglich.

Mischung: keine; im Kulturgrünland Ungras

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Quecke (Agropyron repens)

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Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis)

ausdauerndes Obergras, Horste durch ganz kurze Rhizome aufgelockert,

winterhart.

Blütenstand: dicht besetzte walzenförmige, oben und unten

spitz zulaufende, seidig glänzende Scheinähre

Trieb: jüngstes Blatt gerollt

Blattgrund: Blatthäutchen kurz, grünlich, Blattohr fehlend

Blattspreite: offen, mit deutlichen mittelfeinen Riefen,

in der Blattmitte ein etwa 3 Riefen breiter

Streifen nicht gerieft. Blätter unbehaart,

Unterseite stumpf mit glänzendem Kiel,

gleich breit bis kurz unter die Spitze

Besonderheiten: Wurzeln haben eine leicht abstreifbare Rinde,

beim Ausreißen ist Wurzel leuchtend weiß

Standort: frische, feuchte bis nasse, kurz überflutete, neutrale bis schwach saure, gut durchlüftete, nährstoffreiche Böden

Nutzung, Eigenschaften: sehr frühes Gras mit hoher Ertragsfähigkeit; wird aber nur in geringen Mengen bei früher Nutzung

gern gefressen. Bei zu spätem Schnitt tritt vermehrt Lager auf. Die unteren Pflanzenteile verfaulen, die Halme verholzen,

dadurch ist nur ein geringer Futterwert zu erwarten.

Infolge langsamer Jugendentwicklung volle Erträge erst bei 3 - 4-jährigen Beständen, vornehmlich bei Mähnutzung. Problem

in der Beweidung: durch schnelles Altern (früher Beginn der generativen Phase) entstehen hohe Weidereste.

Bemerkung: geringe Anbaubedeutung regional lediglich für Wiesen. Nicht generell in Standardmischungen eingemischt, da

höhere Anteile negative Auswirkungen haben. Saatgutproduktion problematisch, da Befall mit Wiesenfuchsschwanzmücke.

Mischung: In S.-H. keine Bedeutung

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Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis)

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Weiche Trespe (Bromus mollis)

überjähriges, durch Selbstaussaat oft hartnäckiges Ungras (Obergras),

Blütenstand: meist einfache oder doppelte Traube mit

wenigen kurzen Ährchen, Blüten steif

aufrecht, nur in der Blüte geöffnet

Trieb: jüngstes Blatt gerollt

Blattgrund: Blatthäutchen mittellang, hell durchscheinend,

hinten wenig angespitzt, Blattöhrchen fehlend

Blattspreite: offen, Blattober- und Unterseite dicht und

weich behaart, Blattunterseite matt

Besonderheiten: Blattscheiden bis dicht unter Blattspreiten-

ansatz geschlossen;

Halme und Knoten behaart

Standort: trockene bis frische, kalkhaltige Lagen, meist an Wegrändern und Böschungen

Nutzung: kein gewünschtes Kulturgras, d. h. ohne den geringsten Futterwert. Hohe Nutzungs- und Düngungsintensität

drängen das Gras zurück, bedingt dadurch, dass es nicht zur Samenreife kommt. Achtung: hoher Bodensamenvorrat

Eigenschaften: zählt zu den minderwertigen Gräsern; aufgrund der Behaarung sowie den saftlosen strohigen Halmen nur in

geringen Mengen aufgenommen. Hohe Ertragsanteile in Heu und Silage bewirken eine verminderte Futteraufnahme.

Verstärktes Ausbreiten bei Narbenschäden, besonders auf trockenen Standorten

Bekämpfung: Wenn es nicht zum Aussamen kommt, hält es sich nur ein- bzw. überjährig. Gute Verdrängungserfolge in der

Grünlandnarbe durch hohe Nutzungsfrequenz

Mischung: keine

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Weiche Trespe (Bromus mollis)

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Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)

mittelhohes horstbildendes Obergras, ausdauernd

Blütenstand: echte Rispe, die aber nur während der Blüte

geöffnet ist, rötlicher Schimmer

Trieb: jüngstes Blatt gerollt

Blattgrund: Blatthäutchen groß und stark gefranst,

Blattöhrchen fehlend

Blattspreite: offen, gerieft, aber Riefen infolge der

Behaarung nicht sehr deutlich. Blattober- und

Unterseite matt, dicht und weich behaart;

grundständige Blattscheide rotviolett genervt

Besonderheiten: bei geöffneten Blütenständen rötlicher

Schimmer

Standort: frische bis nasse, saure schlecht versorgte Böden,

Nutzung: auf Kulturflächen ein Ungras, d. h. ohne den geringsten Futterwert. Auf der Weide und im Heu vom Vieh

verschmäht

Eigenschaften: minderwertiges, stark behaartes, durch frühes Austreiben und Ausreifen schnell geschmack- und

gehaltloses Gras, als Heu schlecht gefressen und schwer verdaulich, Blausäureanteil.

Minderung über mehrere Jahre durch frühen Reinigungsschnitt und schwere Walzen möglich.

Mischung: keine; im Kulturgrünland Ungras

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Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)

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