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Stefan WenskatVersion 4.0 beta

Wirtschaftskreislauf und

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

Wirtschaftskreislauf und

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

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Das Grundmodell des Wirtschaftskreislaufs

Güter produzieren

Güter produzieren

Einkommen ausgeben

Einkommen ausgeben

TauschprozessTauschprozess

Kredite kaufen –und verkaufen

Kredite kaufen –und verkaufen

Vermögen bildenVermögen bilden

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Unterscheidung Strom- und Bestandsgrößen

Viele ökonomische Variablen beschreiben Mengengrößen, z.B. eine Menge von Geld, Gütern u. ä. In der Ökonomie werden zwei Arten von Mengengrößen unterschieden:Stromgrößen und Bestandsgrößen. Ein Bestand ist eine Menge, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessen wird, ein Strom ist dagegen eine Menge pro Zeiteinheit.

Die Wassermenge in der Wanne ist eine Bestandsgröße: es ist diejenige Wassermenge, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessen wird. Die Wassermenge die, aus dem Hahn fließt, ist eine Stromgröße: es ist die Wassermenge, um die der Wasserbestand in der Badewanne pro Zeiteinheit zunimmt. Die Einheiten, in denen Ströme und Bestände gemessen werden, unterscheiden sich daher. Man sagt, die Wanne enthält 100 Liter, aber das Wasser strömt mit 10 Litern pro Minute aus dem Hahn. Zwischen Bestands- und Stromgrößen besteht häufig eine Beziehung. In dem Beispiel mit der Badewanne ist die Beziehung zwischen Strom und Bestand leicht erkennbar. Der Wasserbestand in der Wanne ist nichts anderes als der gesamte Zustrom aus dem Hahn. Umgekehrt kann man den Zustrom aus dem Hahn durch die Veränderung des Wasserbestands in der Badewanne ausdrücken.

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Beispiele für Bestands- und Stromgrößen

Das Vermögen eines Haushaltes ist ein Bestand; sein Einkommen und seine Ausgaben sind die Ströme.

Die Anzahl der Arbeitslosen ist ein Bestand; die Anzahl derjenigen, die ihre Arbeit verlieren, ist ein Strom.

Der Kapitalstock einer Volkswirtschaft ist ein Bestand; das Investitionsvolumen ist ein Strom.

Die Staatsschulden sind ein Bestand; das Haushaltsdefizit ist ein Strom.

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Beziehung zwischen den Werten einer Bestandsgröße zu zwei Zeitpunkten

Anfangsbestand (z.B. 01.01.98)

+ Zugänge - Abgänge

= Endbestand (31.12.97)

Endbestand - Anfangsbestand

= Zugänge - Abgänge

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Ergebnis des Wirtschaftsprozesses läßt sich unter drei Aspekten erfassen

1. Welche Wirtschaftsobjekte befanden sich am Beginn oder Ende des Zeitraums im Besitz welcher Wirtschaftssubjekte?

2. Welche ökonomischen Transaktionen mit welchen Objekten fanden während des Zeitraums zwischen welchen Wirtschaftssubjekten statt?

3. Welche Bestandsänderungen an Wirtschaftsobjekten haben sich von Beginn bis zum Ende des Zeitraums bei welchen Wirtschaftssubjekten ergeben?

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Bewertung von Wirtschaftsobjekten

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Kontensystem der VGR für die BRD (institutionelle Gliederung)

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Sektoren der Volkswirtschaft

Wie werden die einzelnen Sektoren voneinander abgegrenzt? Welches sind ihre typischen Tätigkeiten?

Unternehmen sind alle Institutionen, die vorwiegend Waren und Dienstleistungen produzieren bzw. erbringen und diese gegen ein spezielles Entgelt verkaufen. Dazu gehören Industrie- und Handelsunternehmen, landwirtschaftliche Betriebe, Handwerksbetriebe, Kreditinstitute, freiberuflich Tätige u. a.

Als Privater Haushalt werden sowohl die in einem Haushalt wohnenden Personen bezeichnet, die im Hinblick auf die Einkommensverwendung gemeinsam wirtschaften (Mehrpersonenhaushalte), als auch allein wohnende und wirtschaftende Personen (Einpersonenhaushalte). Zum Sektor Privater Haushalt gehören ferner die sogenannten privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter, wie z. B. Kirchen, Parteien, Gewerkschaften.

Zum Sektor Staat zählen der Bund, die Länder und Kommunen, d. h. die sogenannten Gebietskörperschaften, sowie die sogenannten Sozialversicherungshaushalte (Rentenversicherungen der Angestellten und Arbeiter, Unfallversicherung, Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung). Ein Kennzeichen dieses Sektors ist es, dass er vor allem Güter für die Allgemeinheit ohne eine direkte entgeltliche Gegenleistung bereitstellt und sich dabei hauptsächlich aus Zwangsabgaben (z. B. Steuern) finanziert.

Im Sektor Ausland werden alle Wirtschaftseinheiten zusammengefasst, die ihren Sitz außerhalb der Bundesrepublik Deutschland haben und mit denen die Inländer in ökonomischer Interaktion stehen.

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Einfaches Kreislaufmodell

Graphiken, die versuchen, die Ströme zwischen den Sektoren einer Volkswirtschaft darzustellen, nennt man auch Kreislaufmodelle.

Fassen wir alle Unternehmen einer Volkswirtschaft (z. B. U 1, U 2, U 3, U 4 und U 5) gedanklich zusammen, dann sprechen wir vom "Sektor Unternehmen". In der Bundesrepublik bilden über zwei Millionen Unternehmen zusammen den Sektor Unternehmen. Als Abkürzung hierfür wählen wir den Großbuchstaben U. Bei den Haushalten wird das genauso gemacht: Als Abkürzung verwenden wir hier den Großbuchstaben H.

Beispiel: Kreislaufmodell mit Güterströmen und Übertragung von Eigentums- und Verfügungsrechten.

Erweitertes Beispiel mit Konsumausgaben sowie Löhnen und Gewinnen.

Für Analysezwecke werden wir in Zukunft aber immer nur ein vereinfachtes Kreislaufbild nehmen, das allein die monetären Ströme enthält, weil uns der Wert, der Preis für die verkaufte Arbeitskraft und für die gekauften Sachgüter und Dienstleistungen interessiert. Das vereinfachte Kreislaufbild kann hier eingeblendet werden.

Kehren wir jetzt zu unserem Ausgangsbeispiel (Abb.2) zurück. Wir wollen dieses Beispiel schrittweise vervollständigen und mit seiner Hilfe das Sozialprodukt dieser kleinen "Modell-Volkswirtschaft" errechnen. Dazu bauen wir die Abbildung in drei Schritten auf.

1. Schritt

2. Schritt

3. Schritt

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Ein Beispiel:

Zwischen U1, U2 und U3 fließen folgende Geldströme:

• U2 zahlt an U3 (Landwirt) für die Milch 30 GE (Geldeinheiten).

• U1 zahlt für den in der Molkerei (U2) hergestellten Käse 120 GE.

• U1 bekommt von den Haushalten für den verkauften Käse 160 GE.

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Ein Beispiel:

Wir sehen, dass in unserer Modell-Volkswirtschaft die Molkerei U2 für die Milch des Landwirtes (U3) 30 Geldeinheiten bezahlt. Sie bekommt selbst, nachdem die Milch zu Käse verarbeitet worden ist, vom Milchgeschäft (U1) 120 GE wieder. Das Milchgeschäft (U1) wiederum bekommt von den Haushalten für den verkauften Käse 160 GE.

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HaushalteHaushalte

U1U1 = Milchgeschäft

U2U2 = Molkerei

U3U3 = Bauernhof

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U1U1

U2U2

U3U3

PrivateHaushalt

e

Unternehmer-haushalte

Unternehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

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U1U1

U2U2

U3U3

PrivateHaushalt

e

Unternehmer-haushalte

Unternehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

30

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U1U1

U2U2

U3U3

PrivateHaushalt

e

Unternehmer-haushalte

Unternehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

30

120

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U1U1

U2U2

U3U3

PrivateHaushalt

e

Unternehmer-haushalte

Unternehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

30

120

160 Konsumausgaben

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Berechnung des Sozialprodukts in der „Modell-Volkswirtschaft“

In dem landwirtschaftlichen Betrieb wird Milch "produziert". Wir nehmen an, dass Kühe, ein Stall und Futter schon vorhanden sind. Dann wird vor allem die Arbeitskraft von Menschen benötigt; die Kühe müssen gemolken und gefüttert werden, der Stall ist auszumisten usw. Ob diese Tätigkeiten mit der Hand oder mit modernen Maschinen und Anlagen (z. B. Melkstand, automatische Entmistungsanlagen) erfolgen, spielt keine Rolle.Wir haben angenommen, dass dieser landwirtschaftliche Betrieb von anderen Unternehmen keine Vorleistungen benötigt. In Wirklichkeit ist das, wie leicht vorstellbar ist, anders. Für die Arbeit müssen der Landwirt bzw. die Beschäftigten, die ihm ihre Arbeitskraft verkauft haben, entlohnt werden, und zwar in Form von Löhnen und Gewinnen.

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Berechnung des Sozialprodukts in der „Modell-Volkswirtschaft“

Die Molkerei (U 2), die von dem landwirtschaftlichen Betrieb die Milch kauft, zahlt für eine bestimmte Menge Milch, so wollen wir einmal annehmen, 30 GE.

Damit hat der landwirtschaftliche Betrieb einen Wert von 30 Geldeinheiten geschaffen. Anders ausgedrückt: Die Wertschöpfung des landwirtschaftlichen Betriebes (U 3) beträgt 30 Geldeinheiten.

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U1U1

U2U2

U3U3

PrivateHaushalt

e

Unternehmer-haushalte

Unternehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

30

120

160 Konsumausgaben

30

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Berechnung des Sozialprodukts in der „Modell-Volkswirtschaft“

Für die Molkerei stellt die Milch, die sie von dem landwirtschaftlichen Betrieb gekauft hat, eine Vorleistung dar, d. h. nicht sie hat ja bis jetzt die Milch "produziert", sondern der landwirtschaftliche Betrieb hat etwas vorgeleistet. Diese Vorleistung (die Milch) geht in die Käseproduktion der Molkerei ein. Die Molkerei hat die Milch von Landwirten erst kaufen müssen, um überhaupt Käse produzieren zu können, und dafür hat sie 30 GE bezahlen müssen.

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Berechnung des Sozialprodukts in der „Modell-Volkswirtschaft“

Aus dieser Milch wird jetzt Käse produziert. Dafür muss die Molkerei wieder die Arbeitskraft der dort beschäftigten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bezahlen, und der Unternehmer will für seine Arbeit auch Gewinn erzielen.Der fertige Käse, den das Milchgeschäft (U1) kauft, soll für eine bestimmte Menge Käse deshalb 120 GE kosten. In diesen 120 GE zum einen die Milch mit ihrem Wert als Vorleistung (30 GE) enthalten. Hinzugekommen sind die Löhne und Gewinne, die in der Molkerei entstanden sind (90 GE).

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U1U1

U2U2

U3U3

PrivateHaushalt

e

Unternehmer-haushalte

Unternehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

30

120

160 Konsumausgaben

30

90

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Berechnung des Sozialprodukts in der „Modell-Volkswirtschaft“

Das Milchgeschäft (U1) kauft von der Molkerei (U2) den Käse für 120 GE. Dieser Käse stellt für das Milchgeschäft ebenso eine Vorleistung dar wie die Milch für die Molkerei.Für die Verkaufsleistung will das Milchgeschäft von den Konsumenten auch Geld haben, denn im Milchgeschäft fallen nämlich auch Löhne für die aufgewendete Arbeitskraft an und Gewinne sollen auch erzielt werden. Das Milchgeschäft verkauft deshalb den Käse für 160 GE.

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U1U1

U2U2

U3U3

PrivateHaushalt

e

Unternehmer-haushalte

Unternehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

Arbeitnehmer-haushalte

30

120

160 Konsumausgaben

30

90

40

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Berechnung des Sozialprodukts in der „Modell-Volkswirtschaft“

Welche Werte sind nun in dieser Modell-Volkswirtschaft geschaffen worden?

(a)Im landwirtschaftlichen Betrieb sind Werte in Höhe von 30 GE geschaffen worden, weil wir angenommen haben, dass dieser Betrieb keine Vorleistungen von anderen Betrieben nötig hatte = 30 GE.

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Berechnung des Sozialprodukts in der „Modell-Volkswirtschaft“

Die Molkerei verkaufte den Käse an das Milchgeschäft für 120 GE. Davon müssen die Vorleistungen mit 30 GE abgezogen werden, die die Molkerei vom landwirtschaftlichen Betrieb bekommen hat. Die Molkerei hat somit Werte geschaffen in Höhe von 90 GE (120 GE - 30 GE) = 90 GE.

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Berechnung des Sozialprodukts in der „Modell-Volkswirtschaft“

Das Milchgeschäft kaufte von der Molkerei Käse, der 120 GE kostete. Verkauft wurde dieser Käse für 160 GE. Das Milchgeschäft hat aber nicht Werte in Höhe von 160 GE geschaffen, sondern weniger, da die Vorleistungen in Höhe von 120 GE, die sie von der Molkerei bekommen hat, abgezogen werden müssen. Das Milchgeschäft hat somit Werte geschaffen in Höhe von 40 GE (160 GE - 120 GE) = 40 GE.

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Berechnung des Sozialprodukts in der „Modell-Volkswirtschaft“

So lässt sich das Sozialprodukt dieser kleinen "Modell-Volkswirtschaft" leicht errechnen: Es ist die Summe der Wertschöpfungen, die in unseren Unternehmen (U1, U2 und U3) geschaffen worden sind.

a) landwirtschaftlicher Betrieb (U3) 30 GE

b) Molkerei (U2) 90 GE

c) Milchgeschäft (U1) 40 GE

160 GE

Somit beträgt das Sozialprodukt dieser "Modell-Volkswirtschaft 160 GE.

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Eine andere Darstellungsform

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Eine andere Darstellungsform

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Eine andere Darstellungsform

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Eine andere Darstellungsform

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Eine andere Darstellungsform

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Eine andere Darstellungsform

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UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Der einfache Wirtschaftskreislauf:

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Güter

Arbeit, Boden, Kapital

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Reale Ströme

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Güter

Arbeit, Boden, Kapital

Konsum

Löhne und Gewinne

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Reale und monetäre Ströme

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Arbeit, Boden, Kapital

Konsum

Löhne und Gewinne

Güter

Alle Unternehmen

einer Volkswirtschaft

Alle Unternehmen

einer Volkswirtschaft

= Sektor Unternehmen = Sektor Private Haushalte

Sektorenbildung:

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Arbeit, Boden, Kapital

Konsum

Löhne und Gewinne

Güter

Alle Unternehmen

einer Volkswirtschaft

Alle Unternehmen

einer Volkswirtschaft

Alle Priv. Haushalteeiner Volkswirtschaft

Alle Priv. Haushalteeiner Volkswirtschaft

Sektorenbildung

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UnternehmenUnternehmenPriv. Haushalte

=Unternehmerhaushalte

+Arbeitnehmerhaushalte

Priv. Haushalte=

Unternehmerhaushalte+

Arbeitnehmerhaushalte

Arbeit, Boden, Kapital

Konsum

Löhne und Gewinne

Güter

realer Stromrealer Strom monetärer Strommonetärer Strom

Unterscheidung zwischen Arbeitnehmer und Unternehmerhaushalten

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Reduktion auf monetäre Ströme

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)UnternehmenUnternehmen

PrivateHaushalte

PrivateHaushalte

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Priv.H. + U.

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Arbeitnehmer-Haushalte

Arbeitnehmer-Haushalte

Unternehmer-Haushalte

Unternehmer-Haushalte

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Priv.H. + U. + VÄ.

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)

Sparen (SH)

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Vermögens-änderungs-

konto

Vermögens-änderungs-

konto

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Priv.H. + U. + VÄ.

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)

Sparen (SH)Abschreibungen (D)

Bruttoinvestitionen (Ibr)

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Vermögens-änderungs-

konto

Vermögens-änderungs-

konto

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Priv.H. + U. + St. + VÄ.

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)

Sparen (SH)Abschreibungen (D)

Bruttoinvestitionen (Ibr)

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Vermögens-änderungs-

konto

Vermögens-änderungs-

konto

StaatStaat

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Priv.H. + U. + St. + VÄ.

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)

Sparen (SH)Abschreibungen (D)

Bruttoinvestitionen (Ibr)

dir. Steuern(Tdir)

Lohnzahlungen desStaates (Lst)

Transferzahlungen (Tr)

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Vermögens-änderungs-

konto

Vermögens-änderungs-

konto

StaatStaat

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Priv.H. + U. + St. + VÄ.

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)

Sparen (SH)Abschreibungen (D)

Bruttoinvestitionen (Ibr)

dir. Steuern(Tdir)

Lohnzahlungen desStaates (Lst)

Transferzahlungen (Tr)Staatlicher Konsum (Cst)

Subventionen (Sub)

dir., indir. Steuern(Tdir, Tind)

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Vermögens-änderungs-

konto

Vermögens-änderungs-

konto

StaatStaat

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Priv.H. + U. + St. + VÄ. + Ausl.

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)

Sparen (SH)Abschreibungen (D)

Bruttoinvestitionen (Ibr)

dir. Steuern(Tdir)

Lohnzahlungen desStaates (Lst)

Transferzahlungen (Tr)Staatlicher Konsum (Cst)

Subventionen (Sub)

dir., indir. Steuern(Tdir, Tind)

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Vermögens-änderungs-

konto

Vermögens-änderungs-

konto

StaatStaat

AuslandAusland

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Priv.H. + U. + St. + VÄ. + Ausl.

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)

Sparen (SH)Abschreibungen (D)

Bruttoinvestitionen (Ibr)

dir. Steuern(Tdir)

Lohnzahlungen desStaates (Lst)

Transferzahlungen (Tr)Staatlicher Konsum (Cst)

Subventionen (Sub)

dir., indir. Steuern(Tdir, Tind)

ImportExport

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Vermögens-änderungs-

konto

Vermögens-änderungs-

konto

StaatStaat

AuslandAusland

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Priv.H. + U. + St. + VÄ. + Ausl.

Privater Konsum (Cpr)

Löhne und Gewinne (Lu+G)

Sparen (SH)Abschreibungen (D)

Bruttoinvestitionen (Ibr)

dir. Steuern(Tdir)

Lohnzahlungen desStaates (Lst)

Transferzahlungen (Tr)Staatlicher Konsum (Cst)

Subventionen (Sub)

dir., indir. Steuern(Tdir, Tind)

ImportExport

Forderungen ans Ausland

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Vermögens-änderungs-

konto

Vermögens-änderungs-

konto

StaatStaat

AuslandAusland

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Ein Berechnungsbeispiel

Wir nehmen an:

- Es fließen Löhne und Gewinne in Höhe von 1000 GE (Geldeinheiten) in die Privaten Haushalte

- Private Haushalte sollen 200 GE sparen- Sie konsumieren für 700 GE- Die Abschreibungen der Unternehmen sollen 100 GE betragen- Die Bruttoinvestitionen betragen 260 GE

Wir erweitern den Wirtschaftskreislauf um den Sektor Staat.

Um welche monetären Beziehungen zwischen Staat und Privaten Haushalten handelt es sich?

Es sind die direkten Steuern sowie die Lohnzahlungen des Staates an seine Beschäftigen.

- Sie sollen 200 GE als Löhne vom Staat erhalten- Die direkten Steuern (Tdir) betragen 300 GE

Es werden die monetären Beziehungen zwischen Staat und Unternehmen ergänzt: direkte/indirekte Steuern (Tind) = 150 GE staatliche Konsumausgaben (Cst) = 250 GE

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Ein Berechnungsbeispiel (Teil 2)

Als letzter Sektor wird das Ausland eingefügt:

Die monetären Beziehungen zwischen dem Sektor Ausland und dem Sektor Unternehmen sind die Importe und Exporte.

- Export = 350 GE- Import = 310 GE

Schließlich wird das Ausland mit dem Vermögensänderungskonto verbunden, um den Export-Import-Saldo auszugleichen, d. h. entweder durch Forderungen gegenüber dem Ausland bei einem positiven Export-Import-Saldo oder durch Verbindlichkeiten bei einem negativen Export-Import-Saldo. (in vorhandenen Beispiel = 40 GE)

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(Cpr) =700

(Lu+G) =1000

(SH) =200

(D) =100

(Ibr) =260

(Tdir) =300

(Lst) =200(Cst) =250

(Tdir, Tind) =150

Ex = 350Im =310

Forderungen =40

UnternehmenUnternehmenPrivate

HaushaltePrivate

Haushalte

Vermögens-änderungs-

konto

Vermögens-änderungs-

konto

StaatStaat

AuslandAusland

Wirtschaftskreislauf zum Berechnungsbeispiel

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Kontenform

UnternehmenUnternehmen Priv. HaushaltePriv. Haushalte StaatStaat

Vermögens-Vermögens-

änderungskontoänderungskontoAuslandAusland

L+G=1000 L+G=1000

SH=200

SH=200

D=100

D=100

Ibr=260

Ibr=260

Lst=200Lst=200Tdir=300

Tdir=300

Tind=150Tind=150

Cst=250

Cst=250

Ex=350

Ex=350

Im=310

Im=310

Forder.=40Forder.=40

Cpr=700 Cpr=700

300

1560 1560 1200 1200 450 450

300 350 350

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Matrixform

an

von

Unternehmen

Private Haushalte

Staat Ausland Vermögens-änderungs-

konto

Unternehmen

L+G =1000 Tind =150 Im =310 D =100

Private Haushalte

Cpr=700 Tdir =300 SH =200

Staat Cst =250 Lst =200

Ausland Ex =350

Vermögens-änderungs-konto

Ibr =260 Ford. ans Ausland

(Ex/Im)= 40

1. Verteilungsrechnung:

LU + LST + G = 1200

2. Verwendungsrechnung:

CPR + CST (+LST) + (Ibr / D) + (Ex / Im) / Tind = 1200

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Das Vermögensänderungskonto

Wird davon ausgegangen, dass die Privaten Haushalte nicht notwendigerweise ihr ganzes Einkommen konsumieren, sondern auch Ersparnisse bilden, und die Unternehmen nicht nur Güter produzieren, sondern auch investieren wollen, um ihre Produktionsmöglichkeiten auf dem gleichen Stand zu halten oder noch auszuweiten, dann muss das Modell des Wirtschaftskreislaufes so erweitert werden, dass diese wirtschaftlichen Aktivitäten erkennbar sind.Dafür ist allerdings noch ein weiterer Pol erforderlich, der als Vermögensänderungskonto bezeichnet wird.

Während die Sektoren Private Haushalte und Unternehmen eher institutionell abgegrenzt sind, wird das Vermögensänderungskonto von seiner Funktion her definiert. Es stellt einen imaginären, d. h. nur in der Vorstellung vorhandenen Sektor dar, eine Art Hilfskonstruktion, die die Höhe des Konsumverzichts zeigt, den eine Volkswirtschaft in einem Betrachtungszeitraum geleistet hat.Das Vermögensänderungskonto nimmt die Ersparnisse der Privaten Haushalte auf und zeigt, wie hoch die Investitionen sind. In manchen Darstellungen wird auch von Bankenpool oder Kapitalpool gesprochen, was allerdings nicht korrekt ist, weil diese Bezeichnungen die Vorstellung von real existierenden Banken und Sparkassen suggerieren. Diese gehören aber zum Sektor Unternehmen.

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Das Vermögensänderungskonto (Teil 2)

Die dem Vermögensänderungskonto zufließenden Ströme zeigen die Quellen der Vermögensbildung (z. B. Ersparnisse, Abschreibungen).Die abfließenden Ströme zeigen die Vermögensverwendung in einer Volkswirtschaft (z. B. für Investitionen).Der Begriff „Investitionen“ muss in diesem Zusammenhang noch weiter differenziert werden. Alle in einer bestimmten Periode hergestellten, jedoch nicht verbrauchten Güter werden als Bruttoinvestitionen (Ibr) bezeichnet. Sie setzen sich aus den Vorratsinvestitionen (= z. B. Vorratsänderungen beim Warenlager eines Unternehmens) und den Anlageinvestitionen (= Käufe neuer Anlagen wie z. B. Maschinen) zusammen.

Die durch die Produktion eingetretene Abnutzung wird als Abschreibung (D) bezeichnet. Die Investitionen, die benötigt werden, um den Verschleiß wieder zu ersetzen, bezeichnet man als Ersatzinvestitionen oder auch Re-Investitionen. Bruttoinvestitionen abzüglich Abschreibungen ergeben die Nettoinvestitionen.

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Sozialproduktsbegriffe

Bei der Definition des Sozialprodukts gilt es, verschiedene Begriffe zu unterscheiden: Das Bruttosozialprodukt ist der in Geld ausgedrückte Wert der von einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum (z. B. Kalenderjahr) erzeugten und statistisch erfassten Waren und Dienstleistungen abzüglich der Vorleistungen. Die Vorleistungen müssen abgezogen werden, weil es sonst zu verfälschenden Doppelzählungen kommt. Dieses gilt auch für die Importe einer Volkswirtschaft, da es sich hier nicht um inländische Leistungen, sondern um Werte, die im Ausland geschaffen wurden, also um ausländische Vorleistungen handelt.

Vom Bruttosozialprodukt ist das Nettosozialprodukt zu unterscheiden. Dies erhält man folgendermaßen:

 

Bruttosozialprodukt (zu Marktpreisen)*

./. Abschreibungen

= Nettosozialprodukt (zu Marktpreisen)

 

* Der Zusatz "zu Marktpreisen" drückt aus, dass die Bewertung der Sachgüter und Dienstleistungen mit den am Markt geltenden Preisen vorgenommen wird.

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Formen der Sozialproduktermittlung

Die wirtschaftlichen Aktivitäten einer Volkswirtschaft lassen sich unter drei Gesichtspunkten ermitteln: und zwar nach der

Entstehung

Verteilung

Verwendung

des Sozialprodukts einer Volkswirtschaft. Die drei Formen der Sozialproduktermittlung führen zum gleichen Ergebnis, lassen aber unterschiedliche wirtschaftliche Betrachtungsweisen zu.

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Die Entstehungsrechnung

Sie ermittelt den Beitrag der einzelnen Wirtschaftsbereiche zum gesamten Produktionsergebnis einer Volkswirtschaft.

Dies geschieht über das sogenannte Inlandsprodukt. Es ergibt sich aus den Produktionswerten, z. B. den Werten der Verkäufe von Waren und Dienstleistungen aus eigener Produktion sowie von Handelswaren an andere Wirtschaftseinheiten.

Dabei sind allerdings die Vorleistungen, die die einzelnen Wirtschaftseinheiten von anderen Wirtschaftseinheiten bezogen und im Zuge der Produktion verbraucht haben, abzuziehen.

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Die Verwendungsrechnung

Sie zeigt die Verwendung des Sozialprodukts für den

privaten und staatlichen Konsum,

für Nettoinvestitionen (Anlageinvestitionen und Vorratsänderungen minus Abschreibungen) und

für die Differenz aus Export und Import.

Um das Volkseinkommen zu ermitteln, müssen die indirekten Steuern vom Saldo aus Export und Import abgezogen werden. Aus den einzelnen Daten kann man erkennen, wie sich die Verwendung des Sozialprodukts in den verschiedenen Bereichen z. B. gegenüber dem Vorjahr entwickelt hat.

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Die Verwendungsrechnung (Teil 2)

Aus der Summe dieser Verwendungsbereiche ergibt sich die gesamtwirtschaftliche Endnachfrage, die sich auf das Inland richtet. Sie zeigt wichtige Ansatzpunkte für wirtschaftspolitisches Handeln.

Die Ausgaben für privaten und staatlichen Konsum, Investitionen und Export lassen sich sowohl in Preisen des jeweiligen Berichtsjahres wie auch in konstanten Preisen eines festen Basisjahres berechnen. Letzteres dient dazu, die reale (mengenmäßige) Entwicklung der einzelnen Größen darzustellen.

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Die Verteilungsrechnung

Von besonderer Wichtigkeit ist es zu wissen, welches Einkommen bei der Produktion des Sozialprodukts in einer Volkswirtschaft in einer Rechnungsperiode entstanden ist. Die Summe der erzielten Wertschöpfungen macht das Sozialprodukt einer Volkswirtschaft aus und stellt in diesem Falle das Volkseinkommen dar.

In der Verteilungsrechnung werden zwei wichtige Einkommensarten unterschieden. So zeigt die Verteilungsrechnung die Höhe des in einer bestimmten Periode (z. B. Kalenderjahr) entstandenen Volks-einkommens und die Verteilung dieses Volkseinkommens auf die beiden Einkommensarten Einkommen aus unselbständiger Arbeit (L) und Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen (G).

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Die Verteilungsrechnung (Teil 2)

Es wird in diesem Zusammenhang von der funktionellen Einkommensverteilung gesprochen. Sie macht deutlich, welche Einkommensanteile (L, G) den im Wirtschaftsprozess eingesetzten Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital) in einer Periode zugeflossen sind. Das Volkseinkommen wird auch als Nettosozialprodukt zu Faktorkosten bezeichnet. Dieser Begriff weist darauf hin, dass damit die Beträge umfasst werden, die den Eigentümern der jeweiligen Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital) zufließen.

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Das Volkseinkommen

Das Volkseinkommen oder das Nettosozialprodukt zu Faktorkosten errechnet sich - ausgehend vom Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen - wie folgt:

 

Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen (BSPm)

./. Abschreibungen

= Nettosozialprodukt zu Marktpreisen (NSPm)*

 

./. indirekte Steuern (Tind)

+ Subventionen**

= Nettosozialprodukt zu Faktorkosten (NSPf = Volkseinkommen)

* Die beiden Begriffe NSPm und NSPf sind voneinander zu unterscheiden. Im NSPm sind die indirekten Steuern (Tind) enthalten. Die indirekten werden vom Verbraucher zusammen mit den Marktpreisen für Sachgüter und Dienstleistungen bezahlt (z. B. Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Branntweinsteuer usw.). An den Staat abgeführt werden diese Steuern folglich von den Unternehmen, getragen werden sie vom Verbraucher. Indirekte Steuern müssen deshalb vom NSPm abgezogen werden, da ihnen keine Leistungen der Produktionsfaktoren gegenüberstehen und das Sozialprodukt sonst zu hoch erschiene.

** Subventionen werden vom Staat an Unternehmen gezahlt, damit die Entlohnung von Faktorleistungen auch dann sichergestellt ist, wenn die erzielten Preise nicht kostendeckend sind. Die Subventionen bewirken, dass sich das Nettosozialprodukt zu Faktorkosten erhöht.

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Kritik und Weiterentwicklung der Sozialproduktsberechnung

Zentrale Einwände gegen die herkömmliche Berechnung des Sozialprodukts und dem dabei unterlegten Wachstumskonzept

Das auf der BSP-Rechnung basierende Wachstumskonzept ist blind gegenüber den ökologischen Folgelasten und -kosten des wirtschaftlichen Wachstumsprozesses.

Reagiert die Gesellschaft mit Gegenmaßnahmen (Reparatur von Umweltschäden), dann gehen diese defensiven bzw. kompensatorischen Ausgaben wieder sozialproduktsteigernd in das BSP ein.

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Ansatzpunkte für die Auseinandersetzung mit dem Sozialproduktsbegriff:

a) Zeitvergleiche

b) Ländervergleiche

c) BSP als Wohlstandsmaß

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Ansatzpunkte für die Auseinandersetzung mit dem Sozialproduktsbegriff

a) Zeitvergleiche

Folgende Aspekte sind zu berücksichtigen:

die Unterscheidung von Real- und Nominalpreisen, Einführung eines Basisjahres, die Verwendung des statistischen Warenkorbes;

die Aussagefähigkeit des sogenannten Pro-Kopf-Einkommens;

Qualitätsveränderungen bei Sachgütern und Dienstleistungen: Preissteigerungen können aus teurerer Arbeitskraft resultieren, aber auch aus der qualitativen Verbesserung eines Produktes oder einer Dienstleistung;

Die Berücksichtigung des öffentlichen Sektors (Sicherheit, Erziehung, Gesundheit, Verteidigung, usw.), d. h. Bewertung der sog. „öffentlichen Güter“;

statistische Probleme: die Berücksichtigung von Haushaltsarbeit, Schwarzarbeit, Do-it-yourself-Aktivitäten usw.

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Ansatzpunkte für die Auseinandersetzung mit dem Sozialproduktsbegriff

zu b) Ländervergleiche

Das Sozialprodukt als Maßstab für Wohlfahrt ist problematisch;

Es geht nicht allein um die Maximierung der Wachstumsrate, sondern es muss auch um eine Optimierung der Wachstumsrate gehen;

Externe Kosten des Wirtschaftswachstums, wie Umweltverschmutzung sind zu berücksichtigen;

Aber: Auch Nullwachstum ist noch keine Lösung, weil die Ergebnisse einer falschen Allokation der Ressourcen weiter bestehen bleiben wie z. B. die Umweltprobleme, die durch das Wachstum vergangener Jahrzehnte mit verursacht worden sind.

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Soziale Indikatoren und Satellitensysteme

Die Einsicht in die Mangelhaftigkeit traditioneller Nationalbuchhaltun-gen hat in der Vergangenheit zu verschiedenen Verbesserungsvor-schlägen für die Sozialproduktsberechnung geführt. Dabei lassen sich grundsätzlich zwei unterschiedliche Positionen erkennen:

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Soziale Indikatoren und Satellitensysteme

a) Ausgangspunkt vom herkömmlichen Sozialproduktsbegriff;Verschiedene Korrekturgrößen zum „wahren Sozialprodukt“;Sozialprodukt bleibt eine in Geld ausgedrückte Größe;Neue Schwierigkeiten, da teilweise mit fiktiven Preisen gearbeitet werden muss;Es bestehen keine Marktpreise z. B. fiktive Kosten für die Umweltverschmutzung bzw. Kosten für die Beseitigung von Umweltschäden.

b) Mehrdimensionale AnsätzeSie haben ihren Ausgangspunkt in der Gemeinsamkeit der Konzepte (sog. „Social Indicator Movement“)

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Gemeinsamkeit der Konzepte:

Keine Bewertung durch Geld, sofern andere Maßeinheiten vorhanden

sind (z. B. die Pro-Kopf-Anzahl der Ärzte, in qm2 ausgedrückte

Grünflächen, Co2 Gehalt usw.)

Verzicht auf Aggregation, d. h. einen umfassenden

Wohlstandsindikator;

Messung des Outputs und nicht des Inputs;

Bildung von Zeitreihen für einzelne Indikatoren, um die Veränderungen

im Zeitablauf aufzuzeigen;

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Ziele gesellschaftlicher Kennzahlen

Man will mit ihrer Hilfe

eine qualitative Darstellung gesellschaftlicher Strukturen und

Prozesse leisten,

feststellen, welche Ziele eines staatlichen Aktionsprogramms

erreicht wurden und welche Maßnahmen dazu beigetragen

haben und schließlich

die soziale Wohlfahrt des Landes messen.

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Würdigung

Bisher keine Lösung der Messprobleme

Nach dem sog. Pareto-Kriterium lässt sich von der gestiegenen

Wohlfahrt eines Landes nur dann sprechen, wenn mindestens

ein Individuum eine Wohlfahrtssteigerung erfährt und alle

anderen zumindest nicht schlechter gestellt werden.

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Arrow‘sches Abstimmungsparadoxon

Im Rahmen der sog. ökonomischen Theorie der Politik lässt sich zeigen, dass bei einem Abstimmungsprozess über den Nutzen-zuwachs einer Gesellschaft schon bei mehr als zwei Alterna-tiven keine Entscheidungen mehr gefunden werden können, die logisch widerspruchsfrei sind.

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Arrow‘sches Abstimmungsparadoxon

Ausgangssituation:

Drei Individuen verfügen über drei Alternativen, denen sie folgende Priorität geben:

BACIndividuum 3

ACBIndividuum 2

CBAIndividuum 1

3.Priorität2. Priorität1.Priorität

Alternativen

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Arrow‘sches Abstimmungsparadoxon

Eine Abstimmung ergibt folgendes Ergebnis:

Alternative A gewinnt gegen B mit zwei zu eins.

Alternative B gewinnt wiederum mit zwei zu eins Stimmen gegen C.

Die logische Konsistenz (sog. Transitivitätsregel) würde jetzt eigentlich heißen, dass Alternative A der Alternative B überlegen ist.

Nehmen wir jedoch eine direkte Abstimmung zwischen Alternative A und Alternative C vor, ergibt sich das verblüffende Ergebnis, dass A von C mit zwei zu eins Stimmen geschlagen wird. Bei einem Vergleich zwischen B und C gewinnt jedoch wieder B.

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Arrow‘sches Abstimmungsparadoxon

Das Arrow’sche Abstimmungsparadoxon hat großes Aufsehen erregt, da es zeigt, dass es in demokratischen Abstimmungsver-fahren nicht zwingend zu widerspruchsfreien gesellschaftlichen Entscheidungen kommen muss. Mehrheitsentscheide sind dem-nach manipulierbar, da beispielsweise durch die geschickte Anordnung der Reihenfolge einer Abstimmung jeder der drei Alternativen zum Sieg verholfen werden kann.

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Satellitensysteme

Bei allen Versuchen, die Kritik am Sozialprodukt als Wohlfahrtsindikator konzeptionell aufzufangen, stößt man in der wissenschaftlichen Diskussion auch auf die sog. Satellitensysteme zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Damit sind Datensysteme meist experimenteller Natur gemeint, die für spezielle Problembereiche konstruiert werden, z. B. für den Umweltbereich, für das Bildungswesen, Gesundheit, Tourismus, Haushaltswesen, Familie, Wohnen, soziale Sicherung, Arbeitsmarkt usw.

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Der Wirtschaftskreislauf als Denkmodell

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Ökonomische Wirklichkeit

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Theorien sind wie Netze

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Die Physiokraten

Francois Quesnay:

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Karl Marx: Arbeit ist die Quelle des Wohlstandes

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Ökonomische Wirklichkeit

Internationale Organisationen UNO, OECO

Organe staatlicher, halbstaatlicher Institutionen z.B. Ministerien von Bund, Länder, Bundesbank, Sachverständigenrat

Private Interessen- verbände z. B. Gewerkschaften, Arbeitgebervertretung

Mitglieder priv. Einheiten wie z.B. Unternehmen Wirtschaftswiss. Forschungs-institute

Wer nutzt die VGR ?

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EndeEnde

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FolienauswahlFolienauswahl1. Wirtschaftskreislauf und VGR1. Wirtschaftskreislauf und VGR

2. Das Grundmodell des Wirtschaftskreis..2. Das Grundmodell des Wirtschaftskreis..

3. Unterscheidung Strom und Bestandsgr.3. Unterscheidung Strom und Bestandsgr.

4. Beispiele für Bestands- bzw. Stromgr.4. Beispiele für Bestands- bzw. Stromgr.

5. Beziehung zwischen den Werten einer..5. Beziehung zwischen den Werten einer..

6. Ergebnis des Wirtschaftsprozesses ...6. Ergebnis des Wirtschaftsprozesses ...

7. Bewertung von Wirtschaftsobjekten7. Bewertung von Wirtschaftsobjekten

8. Kontensystem der VGR für die BRD8. Kontensystem der VGR für die BRD

9. Sektoren der Volkswirtschaft9. Sektoren der Volkswirtschaft

10. Einfaches Kreislaufmodell10. Einfaches Kreislaufmodell

11. Ein Beispiel11. Ein Beispiel

12. Ein Beispiel12. Ein Beispiel

13. 13.

14. 14.

15. 15.

16. 16.

17. 17.

18. 18.

19. Berechnung des Sozialprodukts19. Berechnung des Sozialprodukts

20. Berechnung des Sozialprodukts20. Berechnung des Sozialprodukts

21. 21.

22. Berechnung des Sozialprodukts22. Berechnung des Sozialprodukts

23. Berechnung des Sozialprodukts23. Berechnung des Sozialprodukts

24. 24.

25. Berechnung des Sozialprodukts25. Berechnung des Sozialprodukts

26. 26.

27. Berechnung des Sozialprodukts27. Berechnung des Sozialprodukts

28. Berechnung des Sozialprodukts28. Berechnung des Sozialprodukts

29. Berechnung des Sozialprodukts29. Berechnung des Sozialprodukts

30. Berechnung des Sozialprodukts30. Berechnung des Sozialprodukts

31. Eine andere Darstellungsform31. Eine andere Darstellungsform

32. Eine andere Darstellungsform32. Eine andere Darstellungsform

33. Eine andere Darstellungsform33. Eine andere Darstellungsform

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FolienauswahlFolienauswahl34. Eine andere Darstellungsform34. Eine andere Darstellungsform

35. Eine andere Darstellungsform35. Eine andere Darstellungsform

36. Eine andere Darstellungsform36. Eine andere Darstellungsform

37. Der einfache Wirtschaftskreislauf37. Der einfache Wirtschaftskreislauf

38. Reale Ströme 38. Reale Ströme

39. Real und monetäre Ströme39. Real und monetäre Ströme

40. Sektorenbildung40. Sektorenbildung

41. Sektorenbildung41. Sektorenbildung

42. Unterscheidung zwischen AN-Haush...42. Unterscheidung zwischen AN-Haush...

43. Reduktion auf monetäre Ströme43. Reduktion auf monetäre Ströme

44. Priv. H. + U 44. Priv. H. + U

45. Priv. H. + U + VÄ45. Priv. H. + U + VÄ

46. Priv. H. + U + VÄ46. Priv. H. + U + VÄ

47. Priv. H. + U + ST + VÄ47. Priv. H. + U + ST + VÄ

48. Priv. H. + U + ST + VÄ48. Priv. H. + U + ST + VÄ

49. Priv. H. + U + ST + VÄ49. Priv. H. + U + ST + VÄ

50. Priv. H. + U + ST + VÄ + Ausl.50. Priv. H. + U + ST + VÄ + Ausl.

51. Priv. H. + U + ST + VÄ + Ausl.51. Priv. H. + U + ST + VÄ + Ausl.

52. Priv. H. + U + ST + VÄ + Ausl.52. Priv. H. + U + ST + VÄ + Ausl.

53. Ein Berechnungsbeispiel53. Ein Berechnungsbeispiel

54. Ein Berechnungsbeispiel (2)54. Ein Berechnungsbeispiel (2)

55. Wirtschaftskreisl. z. Berechnungsbsp.55. Wirtschaftskreisl. z. Berechnungsbsp.

56. Kontenform56. Kontenform

57. Matrixform57. Matrixform

58. Das Vermögensänderungskonto58. Das Vermögensänderungskonto

59. Das Vermögensänderungskonto (2)59. Das Vermögensänderungskonto (2)

60. Sozialproduktbegriffe60. Sozialproduktbegriffe

61. Formen der Sozialproduktermittlung61. Formen der Sozialproduktermittlung

62. Die Entstehungsrechnung62. Die Entstehungsrechnung

63. Die Verwendungsrechnung63. Die Verwendungsrechnung

64. Die Verwendungsrechnung (2)64. Die Verwendungsrechnung (2)

65. Die Verteilungsrechnung65. Die Verteilungsrechnung

66. Die Verteilungsrechnung (2)66. Die Verteilungsrechnung (2)

Page 92: Autor: Prof. Dr. Dr.h.c. Kaminski Erstellt von: M. Kiewied & Stefan Wenskat Version 4.0 beta Wirtschaftskreislauf und Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.

FolienauswahlFolienauswahl67. Das Volkseinkommen67. Das Volkseinkommen

68. Kritik und Weiterentwicklung der SPB68. Kritik und Weiterentwicklung der SPB

69. Ansatzpunkte für die Auseinandersetz.69. Ansatzpunkte für die Auseinandersetz.

70. Ansatzpunkte für die Auseinandersetz.70. Ansatzpunkte für die Auseinandersetz.

71. Ansatzpunkte für die Auseinandersetz.71. Ansatzpunkte für die Auseinandersetz.

72. Soziale Indikatoren und Satellitensyst.72. Soziale Indikatoren und Satellitensyst.

73. Soziale Indikatoren und Satellitensyst.73. Soziale Indikatoren und Satellitensyst.

74. Gemeinsamkeit der Konzepte74. Gemeinsamkeit der Konzepte

75. Ziele gesellschaftlicher Kennzahlen75. Ziele gesellschaftlicher Kennzahlen

76. Würdigung76. Würdigung

77. Arrow`sches Abstimmungsparadoxon77. Arrow`sches Abstimmungsparadoxon

78. Arrow`sches Abstimmungsparadoxon78. Arrow`sches Abstimmungsparadoxon

79. Arrow`sches Abstimmungsparadoxon79. Arrow`sches Abstimmungsparadoxon

80. Arrow`sches Abstimmungsparadoxon80. Arrow`sches Abstimmungsparadoxon

81. Satellitensysteme81. Satellitensysteme

82. Der Wirtschaftskreislauf als Denkmod.82. Der Wirtschaftskreislauf als Denkmod.

83. Ökonomische Wirklichkeit83. Ökonomische Wirklichkeit

84. Theorien sind wie Fischernetze84. Theorien sind wie Fischernetze

85. Die Physiokraten85. Die Physiokraten

86. Karl Marx: Arbeit ist die Quelle 86. Karl Marx: Arbeit ist die Quelle

87. Ökonomische Wirklichkeit87. Ökonomische Wirklichkeit

88. Ende88. Ende