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Grüne We r unabhängi WEA - Servi. Um seine zukunftsorientierte Ausrichtung nach außen deutlich zu machen, hat sich SSB Service in Availon umbenannt. Erfahren Sie alles über Chancen und Vorteile des Unternehmens, das „Verfügbarkeit“ jetzt sogar im Namen trägt, in einem Interview mit der Geschäftsführung der Availon GmbH. Seite 4 Fokus Das Availon-Journal für den unabhängigen Windenergie-Service | Januar 2011 Availon: Unser Interview mit der Geschäftsführung. Seite 4 ITEC: Der Spezialist zum Thema Anlagentechnik. Seite 14 E.ON: Alternative gefunden und Verfügbarkeit gesteigert. Seite 17

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Grüne W� e � runabhängi� WEA-Servi� .Um seine zukunftsorientierte Ausrichtung nach außen deutlich zu machen, hat sich SSB Service in Availon umbenannt. Erfahren Sie alles über Chancen und Vorteile des Unternehmens, das „Verfügbarkeit“ jetzt sogar im Namen trägt, in einem Interview mit der Geschäftsführung der Availon GmbH. Seite 4

Fokus

Das Availon-Journal für den unabhängigen Windenergie-Service | Januar 2011

Availon: Unser Interview mit der Geschäftsführung. Seite 4

ITEC: Der Spezialist zum Thema Anlagentechnik. Seite 14

E.ON: Alternative gefunden und Verfügbarkeit gesteigert. Seite 17

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IMPRESSUMHerausgeber: Availon GmbH · Jacksonring 2 · 48429 Rheine Fon 0 59 71 80 25-100 · Fax 0 59 71 80 25-109 · www.availon.euRedaktion und Gestaltung: EXPECT MORE Kommunikation GmbH · Breite Straße 4 · 48431 Rheine Fon 0 59 71 80 40 9-0 · Fax 0 59 71 80 40 9-100 · www.expect-more.de V.i.S.d.P. : Dagmar da Costa Fotos: Ulrich Wozniak (S. 5–7), Fotostudio Scheiwe (S. 14–16), Lenord, Bauer & Co. GmbH (S. 18),E.ON Climate & Renewables Central Europe GmbH (S. 17)Copyright: Alle in der ON Service veröff entlichten Beiträge (Texte, Fotos, Grafi ken, Logos und Tabellen) sind urheber-rechtlich geschützt. Das Copyright liegt bei der Availon GmbH, sofern dies nicht anders gekennzeichnet ist. Nachdruck, Aufnahme in Datenbanken, Onlinedienste und Internet seiten sowie Vervielfältigung auf Datenträgern sind nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die Availon GmbH gestattet. Aufl age: 28.500 Stück

INHALT | Januar 2011

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FokusTitelthema: Grüne Welle für unabhängigen WEA-Service.

Unser Interview mit der Geschäftsführung der Availon GmbH.

BudgetInspektionen: All-inclusive oder individuell ?

BlickÖlqualität, Teil 3: Weniger Ölwechsel dank Nebenstromfi ltration.

WandelUnabhängiger WEA-Service: Motor für echten Fortschritt.

GesprächITEC: Der Spezialist beim Thema Anlagentechnik.

InterviewE.ON: Alternative gefunden und Verfügbarkeit gesteigert.

ThemaLenord + Bauer: Exakte Positions- und Drehzahlbestimmung

unter extremen Umweltbedingungen.

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Availon, so lautet seit September 2010 der neue Name der SSB Service GmbH. Lediglich eine Umfi rmierung, oder steckt mehr hinter dem neuen Namen? Welche Strategien und Ziele verfolgt das Unternehmen unter neuer Flagge? Und warum ist Availon davon überzeugt, dass unabhängige Service anbieter für Betreiber und Betriebsführer zunehmend wichtiger werden? Antworten auf diese und weitere Fragen bekam ON Service von Ulrich Schomakers und Markus Spitzer, Geschäftsführer der Availon GmbH.

„Ser� � μ ss einen m� sbaren Mehrwert s a n.“

Auf der Husum WindEnergy 2010 war es unübersehbar: SSB Service heißt nun Availon. Warum haben Sie sich einen neuen Namen gege-ben, obwohl SSB Service am Markt unabhängiger WEA-Service-dienstleistungen bereits etabliert war und hier einen sehr guten Ruf genoss?

Ulrich Schomakers: SSB Service wurde 2007 unter dem Dach der SSB Group in Salzbergen gegründet. Durch die Nähe der Geschäftsfelder, in denen sich die drei Unternehmen der Gruppe bewegten, wurde eine klare Unterscheidung ihrer Namen und damit auch der Schwerpunkt ihrer Aktivitäten notwendig. Die Umfi rmierung markiert daher eine klare Tren-nung zwischen SSB Wind Systems als Anbieter von elektrischen Systemen für Windenergieanlagen, SSB Duradrive als Hersteller von spezifi schen Antriebslösungen und Availon als unabhängigem Servicespezialisten für WEA. Es war wichtig, auch im Sinne unserer Kunden, die Eigenstän-digkeit und Spezialisierung dieser drei Unternehmen klarzustellen.

4 Fokus

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Markus Spitzer: Im Hinblick auf die vielfältigen Bedürfnisse unserer Kunden werden wir die Syner gien zwischen diesen Unternehmen zu-künftig auch weiterhin nutzen. Jede Firma wird dabei jedoch ihre eigene Unternehmens- und Marketingstrategie verfolgen.

Warum haben Sie sich für den Namen Availon entschieden und was bedeu tet er?

M. S. : Uns ist es besonders wichtig, schon mit unserem Namen ein Signal zu setzen – sowohl für unsere Kunden als auch für unsere Mitar-beiter. Availon leitet sich von „Availibility“, also Verfügbarkeit, ab. Und höchste technische Verfügbarkeit einer WEA ist für uns nach wie vor die grundlegende zentrale Leistung, die wir unseren Kunden bieten. Anlagen müssen laufen, um Erträge zu erzielen. Das ist eine simple, aber auch entscheidende Erkenntnis, die unsere Mannschaft jeden Tag vorantreibt. Denn nicht nur die Anlagen, sondern auch wir selbst müssen für unsere Kunden jeder-zeit verfügbar sein. Mit größtem Engagement und Know-how. Jeder Kunde soll das merken, rund um die Uhr. Unser neuer Name Availon ist unsere Positionierung, Maxime für unsere Mitarbeiter und darüber hinaus ein solides Versprechen an unsere Kunden.

Was meinen Sie genau mit „solides Verspre-chen“? Eine maximale Verfüg barkeit der von Ihnen betreuten Anlagen zu erreichen?

M. S. : Richtig.

Wie erreicht Availon als unabhängiger Serviceanbieter dieses ehrgeizige Ziel?

U. S. : Im Grunde ist hierfür das perfekte Zusammenspiel von drei wichtigen Faktoren entscheidend, die sich nicht zuletzt auf die jahrzehntelangen Erfahrungen unserer Mitar-beiter in der Windenergie gründen.

Der erste Faktor ist eine lückenlose Anlagen-kompetenz, und damit meine ich wirklich „lückenlos“. Wir übernehmen erst die Betreu-ung eines spezifi schen Anlagentyps, wenn wir diesen aus dem Eff eff kennen. Wir müssen uns vor diesem Hintergrund sehr viel technisches Know-how aneignen und investieren viel Ener-gie und Zeit in die kontinuierliche Schulung unserer Mitarbeiter. Zu unserem Team gehö-ren darüber hinaus Ingenieure und Techniker, die ihre Erfahrungen direkt bei den führen-den Anlagenherstellern gesammelt haben. Auf diese Weise können wir unseren Kunden ein umfassendes, sicheres Expertenwissen für den

jeweiligen Anlagentyp zur Verfügung stellen. Umfassend heißt hier alles aus einer Hand: von der Inspektion und Wartung über den Rotor-blattservice bis zur Anlagenoptimierung.

Ein zweiter Erfolgsfaktor ist die Etablierung stan-dardisierter Einsatzprozesse. Nur mit absolut standardisierten und damit sicheren Prozessen erreichen wir Schnelligkeit und Effi zienz im Einsatz. Dass wir hier sehr erfolgreich sind, zeigt unter anderem die uns jüngst ausge-sprochene positive gutachterliche Stellung-nahme des Germanischen Lloyds für Perso- nalqualifi zierung, Störungsbeseitigungs- und Reparaturprozesse für Anlagen der Vestas®- Flotte. Dieselbe hatten wir bereits 2008 für GE®-Anlagen erhalten. Auch die Steuerung und Durchführung von Außeneinsätzen sowie deren Analyse und Dokumentation haben wir uns bereits vom Germanischen Lloyd zertifi zie-ren lassen. Für unsere Kunden bedeutet dies letztlich eine durch eine unabhängige Institu-tion zertifi zierte Sicherheit in der Zusammen-arbeit mit uns.

M. S. : Der dritte Faktor ist die Tatsache, dass wir als unabhängiger Serviceanbieter in der Lage sein müssen, Anlagenoptimierungen vorzu-nehmen, die zu nachweisbar positiven Eff ek-ten für die Ertragsstärke einer Anlage führen. Eine optimale Verfügbarkeit und eine Reduzie-rung der Instandhaltungskosten lassen sich unseres Erachtens nur mit kontinuierlichen Anlagenoptimierungen sprich wirtschaftlich sinnvollen Upgrades erreichen. Dadurch lässt sich eine langfristig überzeugende Gesamtwirt-schaftlichkeit des Investitionsguts WEA sicher-stellen. Ein Aspekt, der für uns von zentraler Bedeutung ist. Deshalb arbeiten wir täglich im engen Dialog mit unseren Kunden, neue, wirk-same Upgrades zu entwickeln.

Das setzt allerdings eine detaillierte Anlagen-kenntnis voraus, wie Sie bereits andeuteten. Sie haben in diesem Zusammenhang einmal den Begriff „Schritt-für-Schritt-Etablierung“ genannt. Was meinen Sie damit?

U. S. : Nun, wir haben 2007 mit dem unabhängi-gen Service für GE-Anlagen begonnen, für die wir bereits eine vollständige Expertise an Bord hatten. Es folgte die Qualifi zierung und Zerti-fi zierung für Vestas®-Anlagen und wir fahren fort mit Gamesa® und anderen Marken. So bauen wir Schritt für Schritt unser Portfolio von Anlagentypen weiter aus. Immer mit der Prämisse, zunächst das vollständige techni-sche Know-how für eine spezifi sche Baureihe und für die Durchführung ihrer Instandhal-tungs- und Reparaturmaßnahmen erworben zu haben. Es wäre schlichtweg unseriös, Kunden eine Verfügbarkeitssteigerung oder eine Redu-zierung der Betriebskosten in Aussicht zu stellen, ohne zu wissen, wie man dies konkret bewerk-stelligen will. Wir müssen hier transparente Prozesse und für den Kunden nachvollziehbare Leistungen anbieten, die auch einer unabhän-gigen Prüfung standhalten. Deshalb streben wir immer eine durch den Germanischen Lloyd auditierte und bestätigte Expertise und Qualität unserer Aktivitäten an.

Sie haben Ihr Portfolio mittlerweile auf Anla-gen von Vestas® und Gamesa® ausgedehnt und vom Germanischen Lloyd für 2 MW-Anlagen vom Typ V66 VCS®, V80 und V90 eine gutachterliche Stellungnahme erhalten.

M. S. : Ja, während der Husum WindEnergy 2010 bestätigte uns GL Renewables Certifi ca-tion in einer gutachterlichen Stellungnahme die Einführung und Umsetzung weiterer quali-tätssichernder Maßnahmen. Dies gilt für den

Markus Spitzer, links, und Ulrich Schomakers,

Geschäfts führer der Availon GmbH.

Fokus

„Vestas“ und „VCS“ sind ein getragene Marken der Vestas Wind Sys tems A/S, DK. „Gamesa“ ist eine eingetragene Marke der GAMESA CORPORACION TECNOLOGICA, S. A., ES.

„GE“ ist eine eingetragene Marke der GENERAL ELECTRIC COMPANY, US.

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Bereich Betriebsführung hinsichtlich der Inte-gration von Vestas®-Anlagen in bestehende Prozesse. Im Zuge der aktuellen Zertifi zierung analysierte der GL die Wartungs- und Instand-haltungsstrategien sowie Störungs- und Re- paraturprozesse und die Personalqualifi zierung von Availon für Anlagen von Vestas®. Beson-deres Augenmerk richtete der GL hierbei auf die Personalqualifi zierung und damit auf das Schulungskonzept von Availon.

Noch lange bevor Sie Ihre Leistungen für Vestas®-Anlagen anboten, haben Sie ein Competence Center in Norderstedt bei Hamburg eröff net.

U. S. : Das stimmt. Wir sehen es als eine unserer zentralen Aufgaben an, unseren Kunden proak-tiv durch Anlagenoptimierungen und Kostenre-duzierungen einen eindeutigen Mehrwert zu verschaff en. In dem im August 2009 eröff ne-ten Competence Center Hamburg haben wir das gesamte Know-how für Vestas®-Anlagen gebündelt, um gezielte Service- und Instand-haltungsstratgien zu entwickeln. Wir konzipie-ren dort z. B. eigene Wartungsanweisungen, die nicht selten den Standard der Hersteller in puncto Sicherheit und Effi zienz übertreff en. Die Anweisungen und entsprechenden Hand-bücher werden von unabhängiger Stelle zerti-fi ziert.Darüber hinaus ist unser Team in Norderstedt

mit umfangreichen Detailkenntnissen rund um die Hydraulik, Elektrik und Mechanik ausgestattet, damit wir wirksame Optimierun-gen auch an kritischen Komponenten oder technisch anfälligen Einzelanlagen vorneh-men können.

Welche Neuentwicklungen beziehungs-weise Upgrades haben sich durch die Arbeit des Competence Centers ergeben?

M. S. : Eine der wohl entscheidendsten Entwick-lungen aus jüngster Zeit ist ein neuer Gene-rator für 2-MW-Anlagen vom Typ V66 VCS®, V80 und V90. Hierbei haben wir die bereits eingangs erwähnten Synergien mit SSB Dura-drive genutzt. Die neue Maschine kann man hinsichtlich Bauform und Länge sowie der besonderen Auslegung von Stator und Rotor wohl als einmalig bezeichnen.

Warum?

U. S. : Besondere Merkmale dieser Neuentwick-lung sind u. a. eine hohe Drehzahlvariabilität, optimierte Stator- und Rotorwicklungen mit anspruchsvoller Isolierung, größerer Schutz des Wälzlagers vor Lagerströmen, optimierter Schutz des Schleifringkörpers vor Verschmut-zung und ein effi zientes Kühlkonzept.Stator und Rotor des neuen Generators sind in Profi ldrahtwicklung ausgeführt, wobei die

Isolierung im VPI-Verfahren (Vacuum Pressure Impact) erfolgt. Dies sorgt für einen hohen Schutz der Wicklungen, eine hohlraumfreie Versiegelung und damit eine über Jahre gleich-bleibende Leistungsabgabe. Die Dimensionierung des Generators erfolgte nach Wärmeklasse F. Somit ist ein Betrieb der Maschine dauerhaft bis zu einer maxima-len Wicklungstemperatur von +155°C zulässig.Durch den Einsatz der hochwertigen Isola-tionsmaterialien, zugehörig der Wärmeklasse H (+180°C), wird eine Erhöhung der Lebensdauer des Generators bei Ausnutzung nach F, selbst unter anspruchsvollen Bedingungen erzielt.

Gibt es weitere Verbesserungen?

U. S. : Ja. Wir bieten für die Anlagen V80, V66 VCS® und V90 den Austausch der Rotorka-bel im Generator an, da hier insbesondere Überhitzungen zu beobachten waren, die zu irreversiblen Schäden und damit zu Ertrags-ausfällen führten. Wir ersetzen die bestehen-den Rotorkabel durch die neueste Generation von Kabeln mit einem erhöhten Kabelquer-schnitt, wodurch eine höhere Belastung und somit ein reibungsloser Betrieb der Anlagen auch in windstarken Zeiten ermöglicht werden.

Als unabhängiger Servicedienstleister haben Sie den Vorteil, off ener mit Kunden kom mu-nizieren und freier agieren zu können als ein OEM. Welche konkreten Vorzüge eines unabhängigen Service anbieters würden Sie einem Betreiber oder Betriebsführer nennen, der mit dem Gedanken spielt, zu Availon zu wechseln?

U. S. : Ich möchte nochmals betonen: Unser oberstes Gebot ist, WEA-Betreibern einen deutlichen Mehrwert zu verschaffen und eine hohe Verfügbarkeit der Anlagen zu errei-chen, denn daran wird unsere Leistungsfähig-keit gemessen. Entsprechend hoch ist unser Engagement und unsere Einsatzbereitschaft. Wir sind schnell, zuverlässig und sehr fl exi-bel, damit wir beispielsweise bei Störfällen innerhalb kürzester Reaktionszeiten Probleme beseitigen können.

Als unabhängiges Unternehmen haben wir den Vorteil, uns bei der Beschaff ung von Ersatztei-len am Markt freier orientieren zu können. Wir vergleichen Preise und selbstverständlich auch die Qualität, damit unsere Kunden die besten Lösungen zu einem fairen Preis erhalten – auch kurzfristig, wenn nötig. Wir haben jederzeit Zugriff auf alternative Lieferanten oder auch auf Eigenentwicklungen von Ersatzteilen, die

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wir mit Partnerunternehmen realisieren. Wir sehen uns als Partner, der mit den Kunden an einem Strang zieht. Daher beraten wir sie wirk-lich unabhängig, sprechen Anlagenschwächen off en an und bieten gleichzeitig passende Optimierungen. Ein Betreiber hat auf Basis unse-rer fundierten Analyse zu jeder Zeit ein objektives und klares Bild vom Zustand seiner Anlagen. Besonders wichtig ist auch die Tatsache, dass wir jedem Kunden eine breite Auswahl an Vertragsmodulen anbieten, aus denen er seinen indi-viduellen Servicevertrag zusammenstellen kann. Um es einmal etwas salopp zu sagen: Der Kunde bestellt bei uns die Musik und wir stellen ihm wunschgemäß das Orchester zusammen. Oder anders formuliert: Unsere Prioritäten lauten Kundennähe, Kundennähe und nochmals Kundennähe.

Ich möchte noch mal auf den Begriff „Unabhängigkeit“ zurück-kommen. Haben Sie Beispiele aus der Praxis, an denen die Vorteile eines unabhängigen Serviceanbieters deutlicher werden?

M. S. : Sicherlich. Nehmen wir als Beispiel dringend erforderliche Repara-turen an WEA mit einem engen wirtschaftlichen Spielraum. Standard-reparaturverfahren sind hier häufi g wirtschaftlich kaum darstellbar. Unsere Aufgabe ist es, diese Verfahren zu hinterfragen und im Idealfall eine technisch gleichwertige, aber wirtschaftlich bessere Instandset-zungslösung zu entwickeln. So ist es uns beispielsweise gelungen, bei der Komplettsanierung von 1,5 MW-Anlagen durch neue Reparatur-verfahren und den Verzicht der Demontage von Großkomponenten Einsparungen in fünfstelliger Höhe zu realisieren. Es lohnt sich, über Alternativen nachzudenken, bevor man an die Arbeit

geht, um vermeintlich bewährte Standards anzuwenden. Als unabhän-giges Unternehmen haben wir die Kapazitäten und das Know-how für solche Aufgaben.

U. S. : Aber auch in Schadensfällen, in denen ein OEM normalerweise nur den Austausch einer Komponente oder eines kompletten Systems anbieten kann, haben wir das Know-how, wirtschaftlich und technisch bessere Lösungen anbieten zu können. Ein gutes Beispiel hierfür ist das defekte Befeuerungssystem eines gesamten Windparks, das normaler-weise durch einen sehr kostspieligen Komplettaustausch hätte ersetzt werden müssen. Hier haben unsere Ingenieure einen individuellen Weg gefunden, der einen Komplettaustausch überfl üssig machte, ein lang-fristig sicheres System lieferte und erhebliche Kosten einsparte. Solche Erfahrungen sind nicht nur für uns, sondern auch für unsere Kunden äußerst wertvoll und verdeutlichen den Unterschied zwischen einem OEM und einem unabhängigen Servicedienstleister.

Mit der Umfi rmierung in Availon bauen Sie konsequent Ihre interna-tionale strategische Position als unabhängiger Servicedienstleister aus. Welche Intentionen verfolgen Sie?

U. S. : In Europa haben wir uns als unabhängiger WEA-Servicespezialistpositioniert und sind hier führend für Anlagen der Multimegawatt-klasse. Wir bieten sowohl in Deutschland als auch in Spanien, Italien, den USA sowie in anderen Staaten ein lückenloses Servicekonzept, das sich hervorragend bewährt. Die Anforderungen an den internationalenMärkten sind enorm. Man hat hohe Erwartungen an uns. Ich denke, dass wir diese hohen Ansprüche deshalb sehr gut erfüllen, weil wir Wünsche und Prioritäten des Kunden verstehen und so handeln, wie er selbst handeln würde. Wir sehen uns im wahrsten Sinne als sein Part-ner. Deshalb steht Availon für handfeste und zielstrebige Lösungen, die genau das bieten, was unsere Kunden möchten. Eine für jede einzelne Anlage optimierte Verfügbarkeit und eine Reduzierung der Instandhal-tungskosten, die unsere Kunden wirklich weiterbringt. Die positive Resonanz unserer Kunden, ganz gleich ob Einzelbetreiber oder Großinvestor, zeigt uns, dass wir mit unserer Strategie auf dem rich-tigen Weg sind, und ist ein Kunde nicht zufrieden, tun wir alles, um ihn zufrieden zu stellen. Gleichzeitig sind zufriedene Kunden für uns eine enorme Motivation, noch besser zu werden. Nach oben gibt es hier für uns keine Grenze innerhalb des derzeit technisch sinnvoll Machbaren in der Windenergie.

Wir danken Ihnen für das Gespräch.

Markus Spitzer legt in unserem Interview die

Vorteile eines unabhängigen Serviceanbieters dar.

„Vestas“ und „VCS“ sind ein getragene Marken der Vestas Wind Sys tems A/S, DK.

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Betrachtet man einmal alle für eine vollständige Inspektion notwendi-gen Bereiche einer WEA, dann wird deutlich, warum nur sehr wenige Serviceanbieter in der Lage sind, eine derart umfassende Leistung anzu-bieten.

Sichtprüfung nicht ausreichendIm Verlauf von regulären Inspektionen werden die Komponenten einer WEA lediglich einer Sichtprüfung unterzogen und damit wird ihr Zustand anhand optischer Merkmale bestimmt. Eine detaillierte und damit tiefergehende Zustandsbeschreibung ist mit dieser Verfahrensweise objektiv nur sehr schwer möglich. Um wirksame Präventivmaßnahmen zur Erhaltung von WEA-Komponenten aufzuzei-gen, muss eine Inspektion weit über eine bloße visuelle Prüfung hinaus-gehen.

Inspektion beginnt am FußAufgrund der in den letzten Jahren immer häufi ger aufgetretenen und zum Teil massiven Schadensfälle an WEA-Fundamenten wurden Betriebs-führer zunehmend für das Thema Fundamentinspektionen sensibilisiert. Im Zuge einer solchen Überprüfung wird das Fundament nicht nur optisch auf Rissbildung oder Wassereinbruch hin inspiziert, sondern es kann auch geklärt werden, ob sich z. B. ein Fundamenteinbauteil gelockert hat und damit Sicherheitsrisiken bestehen. Bei Anlagen mit Fundamentan-kerbolzen prüfen wir im Rahmen von Inspektionen u. a. die Vergussfugen, um deren ausreichende Ausbildung sicherzustellen. Dies sind freilich nur einige wenige Beispiele der notwendigen Arbeiten, die allein für eine Inspektion am Fuß der Anlage in Betracht gezogen werden müssen und bei denen mitunter auch der Einsatz empfi ndlicher Sensorik erforderlich wird.

Prüfungen im MaschinenhausIm Bereich des Maschinenhauses sollten regelmäßige Inspektionen an dem Grundrahmen sowie an der Maschine selbst, also Generator, Trafo und Getriebe (so genannter Triebstrang), durchgeführt werden. Die visu-elle Inspektion des Grundrahmens auf Schäden off enbart bereits sicht-bare Risse innerhalb des Grundrahmens. Erfolgt die Inspektion mithilfe einer Magnetpulverprüfung, können auch Veränderungen der Struktur detektiert werden, wobei hier generell zwischen Prüfungen an Guss- und Schweißkonstruktionen unterschieden werden muss. So erfolgt die Kont-rolle eines geschweißten Grundrahmens gewissermaßen vom Rotor bis hin zum Generator. Hierbei wird insbesondere auf so genannte Hotspots (hoch beanspruchte Bereiche des Rahmens) geachtet. Bei der Überprü-fung des Gussrahmens hingegen liegt der Fokus auf der Inspektion des geschweißten Generatorträgers.

Prüfung der RotorblätterEine regelmäßige Inspektion und Behebung von Oberfl ächenverschleiß an den Rotorblättern ist ertragssteigernd. Daher sind bei der Sicht-prüfung der Rotorblätter gut geschulte Augen zur Identifi zierung von Lunkern, Rissen, Erosionen oder anderen Schäden gefordert. Eine Sicht-prüfung muss durch Abseilen oder mithilfe einer Hebebühne über die komplette Länge erfolgen.

Moderne Messtechnik für die GetriebeinspektionFür die Inspektion des Getriebes wiederum wird modernes Messequipe-ment benötigt. Da die Lager im Getriebe zum Teil verdeckt verbaut sind oder tief im Inneren des Getriebes liegen, sind diese Bereiche nur begrenzt durch Inspektionsöff nungen einsehbar oder lassen sich gar nicht erken-nen. Mit einem Videoendoskop können jedoch nahezu alle Bereiche eines Getriebes inspiziert und in ihrem Zustand bestimmt werden. Mithilfe einer Frequenzmessung wiederum lassen sich alle weiteren im Getriebe verbau-ten Lager, der Zahneingriff und die Fehlstellung eines Generators überprü-fen. Darüber hinaus stehen wiederkehrende Sicherheitsprüfungen der Anlage an, um den Gesamtzustand der WEA und ihrer sicherheitsrelevanten Komponenten zu beurteilen.

Expertenwissen gefragtAnders als bei Wartungen, bei denen man gemäß Pfl ichtenheft und somit auch mit fest defi nierten Vorgaben arbeitet, zeigen die vorangegange-nen Beispiele nur zu deutlich, dass ein fundiertes technisches Verständnis für die komplexen Abläufe im Rahmen einer vollständigen WEA-Inspek-

All -inclu� ve o r in� vi� � l ?

Budget

Mal Hand aufs Herz: Haben Sie schon einen unab-hängigen Servicedienstleister gefunden, der Ihnen eine vollständige Anlageninspektion aus einer Hand anbieten kann und Ihnen zusätzlich die Flexibilität ermöglicht, nur bestimmte Einzelleistungen aus einem durchgängigen Gesamtpaket auszuwählen? Einen solchen Anbieter gibt es nicht? Gibt es doch!

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Budget

tion eine wesentliche Voraussetzung ist. Ebenso wichtig ist das Gespür für das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten in einer Gesamtan-lage und damit das besondere Expertenwissen, gepaart mit dem Einsatz moderner Messtechnik.

Viele SpezialistenAus diesem Grunde ziehen Betriebsführer in der Regel für derartige Arbeiten gleich mehrere Firmen heran, die auf spezifi sche Bereiche spezialisiert sind. Eine zeitraubende Proze-dur, angefangen von der Prüfung der Ange-bote unterschiedlicher Dienstleister über die Koordination verschiedenster Einsätze bis hin zur Administration aufgrund unterschiedlicher Dokumentationen über die durchgeführten Inspektionen. Wenn sich dann noch im Zuge solcher Inspektionen notwendige Reparaturen anschließen oder auch Optimierungspotenziale eröff nen, die man nutzen möchte, wird die ganze Angelegenheit noch aufwendiger.

„You get what you want”Freilich ist eine solche Sisyphusarbeit nicht zwingend notwendig, zumal es unabhängige Serviceanbieter gibt, die ein Gesamtleistungs-paket für WEA-Inspektionen aus einer Hand anbieten. Wenn der Kunde aber zusätzlich die Möglichkeit hat, aus einem solchen Paket bestimmte, für seinen individuellen Bedarf rele-vante Leistungen auszuwählen, dann ist das umso besser. Die Vorteile einer solchen modu-laren Inspektion sind für den Betriebsführer unbestritten und lassen sich auf die einfache Formel „You get what you want“ bringen.

Potenziale für KosteneinsparungenHierzu einige konkrete Beispiele: Wurde etwa im Zuge der Planung von Inspektionen bereits vor Kurzem eine Blattinspektion durchgeführt oder sieht ein Betriebsführer keine Notwen-

digkeit für eine Fundamentprüfung, kann er diese Leistung aus der Inspektionsvereinba-rung mit seinem unabhängigen Servicepart-ner herausnehmen. Ein weiterer konkreter Fall wäre beispielsweise eine Getriebeinspektion, die bei einem bereits bestehenden Online-Condition-Monitoring-System nicht zwingend erforderlich ist. Ein Betriebsführer ist mit einem solch fl exiblen Konzept in der Lage, die für ihn wichtigen Inspektionen individuell auszuwäh-len. Dadurch ergeben sich für ihn erhebliche Potenziale zur Kosteneinsparung.

Wenig administrativer Aufwand Darüber hinaus erhält der Betriebsführer über alle Inspektionsleistungen ausführliche und vor allem einheitliche Dokumentationen. Zusätzlich können diese Dokumentationen je nach durch-geführter Prüfung auch Empfehlungen zur Anlagenoptimierung enthalten. Der administ-rative Aufwand, aber auch die Planung weiterer Maßnahmen, reduziert sich auf diese Weise für einen Betriebsführer auf ein Minimum.

Mögliche Beschleunigung der Schadensregulierung Bei einem Schadensfall ist ein Betriebsführer außerdem in der Lage, alle erforderlichen Nachweise über regelmäßig durchgeführte In-spektionen seinem Versicherer in Form von detaillierten Dokumentationen zur Verfügung zu stellen. Das kann unter Umständen eine Schadensregulierung durch den Versicherungs-partner beschleunigen.

Flexibles Konzept mit Add-onsWenn derartige modulare Inspektionen von einem unabhängigen Servicepartner auch noch durch Upgrades ergänzt werden, die wesentliche Anlagenverbesserungen herbei-führen und damit die WEA-Verfügbarkeit erhö-

hen, ist ein solches flexibles Konzept noch interessanter.

Fazit: Regelmäßige Inspektionen an WEA stehen für verantwortungsbewusste Betriebs-führer wohl kaum zur Diskussion. Welche Leis-tungen man individuell in Anspruch nehmen möchte und wie viel Zeit und Kosten man bereit ist hierfür zu investieren, um qualifi zierte, bedarfsorientierte Inspektionsleistungen zu erhalten, jedoch durchaus.

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Servicedienstmitarbeiter bei einer Inspektion an einem Anlagenfuß und einem Rotorblatt.

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Ölqu� it� , Teil 3:

Weni� Ölwe � l d� k Neben� � mfi ltr@ i� .Die Ölqualität ist ein entscheidender Faktor für die Lebensdauer eines Getriebes. Abgesehen vom verwendeten Schmierstoff , z. B. synthetische Öle mit verbesserten Schmiereigenschaften zur Verlängerung der Standzeiten, eröff net ein neues Up-grade weitere Potenziale zur Optimierung der Ölqualität und damit Ölstandzeit.

Der Verschleiß eines Getriebes wird durch die Betriebs-zustände und Belastungen der Getriebebauteile bestimmt. Daher erfolgt der Verschleiß eines Getriebeöls nicht linear und ist somit schwer einzuschätzen. Ursache für eine vorzeitige Alterung des Getriebeöls sind aber Verunrei-nigungen, der Abbau von Additiven und die im Betrieb entstehenden Alterungsprodukte.Dass sich die Ölqualität jedoch verbessern lässt und somit auch WEA-Herstellerempfehlungen zum Filter- und Ölwechsel nicht unbedingt obligatorisch sein müssen, zeigt die Nebenstromfi ltration als neues Upgrade.

Filtration bis 3 μmDieses Upgrade wurde eigens für Anlagen entwickelt, deren kleinste Ölfi ltration lediglich 10 μm oder größer beträgt. Wie die Bezeichnung der Neuentwicklung bereits vermuten lässt, ermöglicht die Nebenstromfi ltration einen separaten Ölstrom und somit die von der Hauptstromfi ltration unab-hängige Reinigung des Getriebeöls. Ölalterungsprodukte und Partikel ab einer Größe von 3 μm werden aus dem Schmierstoff entfernt. Auch die im Öl gelöste Feuchtig-keit wird dabei im Zuge der Filtration aufgenommen. Durch die feinere Filtration werden entgegen der landläu-fi gen Meinung jedoch keine Additive herausgefi ltert – sie verbleiben gelöst im Getriebeöl.Das Upgrade besteht aus einer kompakten Pumpen-Filter-Einheit, die im Bereich der Getriebekupplung oder am

8 μmKohlenstaub

25 μmPollen

Darstellung der Partikelverteilung in normalem Gebrauchsöl (z. B. Hydrauliköl, Getriebeöl)

3 μmÖl

2 μmBakterien

Pumpen-Filter-Einheit

Blick

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40 μmNoch mit bloßem Auge zu erkennen

70 μmMenschliches Haar

Getriebe selbst installiert wird. Über einen Schlauch wird das Öl aus der tiefsten Stelle des Getriebes abgesaugt, in der Einheit gerei-nigt und anschließend in das Getriebe zurück-geführt.

Filterwechsel gemäß VerschleißzustandNach der Installation der Nebenstromfi ltration, die lediglich circa vier Stunden in Anspruch nimmt, sollte der Filter der Einheit nach einer gewissen Zeit gewechselt werden. Der Filterwechsel nach der Erstinstallation ist dabei abhängig vom jeweiligen Verschmut-zungsgrad des Getriebeöls. Über die erforder-liche Reinheitsklasse des Öls gemäß DIN ISO 4406 machen verschiedene Getriebeherstel-ler allerdings unterschiedliche Angaben. Die Auswertung von Ölanalysen auf Basis von Ölproben im Zuge regelmäßiger Wartungs-intervalle hat in diesem Zusammenhang gezeigt, dass ein Standardgetriebe im regulä-ren Betrieb eine Ölreinheitsklasse von 22/20/17 aufweist (siehe hierzu ON Service, Ausgabe Sep tember 2009, Seiten 8–10) und somit zumeist einen größeren Verschmutzungsgrad aufzeigt als von den Herstellern vorgegeben. Ein Filterwechsel in der Nebenstromfi ltration nach Erstinstallation der Einheit empfi ehlt sich nach den ersten sechs Monaten und anschlie-ßend nach weiteren zwölf Monaten. Danach kann der Filteraustausch je nach Verschleißzu-stand im Zuge von Wartungen erfolgen.

Häufi ge Ölwechsel sind passéDas ab sofort verfügbare Upgrade ermög-licht eine effi zientere Reinigung des Getrie-beöls und führt somit zu potenziell höheren Ölstandzeiten. Die Herstellerempfehlung für einen Getriebe-ölwechsel beläuft sich auf 36 Monate als maximale Einsatzdauer für den Betriebsstoff

Getriebeöl. Teilweise werden durch Verunreini-gungen die Standzeiten des Getriebeöls nicht erreicht und führen zu einem vorzeitigen Ausfall des Hauptstromfi lterelements. Eine umfangrei-che Ursachenforschung hat hierbei ergeben, dass die maximale Schmutzaufnahmekapazi-tät des Hauptstromfi lterelements nur zu einem geringen Prozentsatz erreicht wurde – so hatte sich z. B. eine Schicht aus Ölalterungsprodukten wie eine Versieglung über den Hauptstromfi lter gelegt und zu dessen Ausfall geführt.

Längere Wechselintervalle Durch den Einsatz der Nebenstromfi ltration kann sich das Wechselintervall des Getriebeöls auf 60 Monate und mehr erhöhen, sodass die

immensen Kosten aufgrund häufi ger Ölwech-sel entfallen. Zudem gehören Filterwechsel zwischen den regulären Wartungsintervallen der Vergangenheit an; die geplanten Standzei-ten der Filterelemente werden erreicht. Insbe-sondere in wind schwachen Jahren stehen daher Kostenminimierung, Effi zienz und Langlebigkeit sol cher Komponenten im Vordergrund.Namhafte Windenergienanlagenhersteller nutzenbereits Nebenstromfi ltrationen in der Erstaus-rüstung und verweisen in diesem Zusammen-hang auf ein Ölwechselintervall nach Ölana-lyseergebnis.

Weitere Informationen zum Upgrade fi nden Sie unter www.availon.eu.

100 μm Salzkorn

Dank der Nebenstromfi ltration gehört der häufi ge Ölwechsel der Vergangenheit an.

Blick

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Anlagenschäden sind immer ärgerlich, führen sie doch zu unerwünschten Stillständen und damit zu Ertragsausfällen. Hinzu kommen zumeist erhebliche Kosten für eine Instand-setzung oder, im schlimmsten Fall, der Komplettaustausch des fehlerhaften Anlagenteils. Solche unliebsamen Probleme lassen sich jedoch langfristig durch Upgrades vermeiden. Die Entwicklung eines neuen Generators und Optimierungen im Bereich der Rotorkabel von Generatoren belegen in diesem Zusammenhang, dass unabhängige Serviceanbie-ter entscheidende Motoren für Innovationen respektive nachhaltige Verbesserungen sein können.

Ein verbessertes Design und somit ein zuverlässiger sowie lang-lebiger Betrieb, das sind die „Tugenden“, auf die man bei der Entwicklung eines neuen Generators für 2-MW-Anlagen von Vestas® und Gamesa® besonderen Wert legte. Zu den besonderen Merkmalen des doppelt gespeisten Asynchron-generators vom Typ DALFI-1979 gehören daher u. a. die Kompatibili-tät zu Generatoren anderer Hersteller, eine hohe Drehzahlvariabilität, optimierte Stator- und Rotorwicklungen mit anspruchsvoller Isolierung, größerer Schutz des Wälzlagers vor Lagerströmen, optimierter Schutz des Schleifringkörpers vor Verschmutzung und ein effi zientes Kühl-konzept.

Konstante Leistungsabgabe über JahreAls ein zentraler Bestandteil für die Zuverlässigkeit einer solchen Maschine gilt die Auslegung der Stator- und Rotorwicklungen sowie ihrer Isolierungen. Aus diesem Grunde entschied man sich dazu, Stator und Rotor des DALFI-1979 in Profi ldrahtwicklung auszuführen, wobei die Isolierung im VPI-Verfahren (Vacuum Pressure Impact) erfolgte. Dieses Konzept sorgt durch eine hohlraumfreie Versiegelung nicht nur für einen hohen Schutz der Wicklungen, sondern sichert auch eine über Jahre gleichbleibende Leistungsabgabe. Mehr noch: Selbst unter anspruchsvollen Bedingungen erhöht sich die Lebensdauer des Generators, da die Wicklungen der Wärmeklasse F entsprechen und somit einen Betrieb bei maximal +155 °C ermöglichen. Die Isolierstoff e entsprechen gar der Wärmeklasse H, was theoretisch eine thermische Belastbarkeit der Maschine von maximal +180 °C bedeutet.

Leistung pur: Asynchrongenerator vom Typ DALFI-1979.

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Unabhängi� WEA-Servi� : Mo� r � r e � n Forʦ ch� � .

Wandel

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Optimale AnpassungDa die herstellerunabhängige Maschine die Umschaltung der Statorwicklung von Stern- auf Dreieckbetrieb ermöglicht, wird eine hohe Drehzahlvariabilität und somit eine optimale Anpassung des Generators an die vorhande-nen Windverhältnisse erzielt. In Sternschaltung ist der Generator bei maximal 1.000 kW und in Dreieckschaltung mit maximal 2.000 kW belastbar. Aber der neue Generator überzeugt nicht nur in puncto Leistungsabgabe und Drehzahlvariabilität.

Neues Design WälzlagerschutzAuch beim neuen Design Wälzlagerschutz stand hohe Zuverlässigkeit bei gleichzeitiger Kosteneffi zienz im Fokus. So sorgt eine spezi-elle Konstruktion für einen besseren isolierten Sitz der Wälzlager und vermeidet somit u. a. die Zerstörung der Lager durch unerwünschte Lagerströme. Neben einer leichten Montage bzw. Instandsetzung lassen sich durch das neue Konzept zudem potenzielle Folgekosten verringern.

Besserer Schutz vor SchmutzUm eine möglichst eff ektive Kühlung zu erzielen und gleichzeitig den Schleifringkör-per vor Verschmutzung zu schützen, wurde der Schleifringraum mit der Möglichkeit einer externen Luftabsaugung inklusive Filter ausge-stattet. Das Risiko von Kurzschlüssen und Durchschlägen durch eine starke Verschmut-zung des Schleifringkörpers konnte auf diese Weise erheblich minimiert werden.

Effi zientes KühlkonzeptDurch einen Fremdantrieb des Kühlaggregats mit drei getrennten Asynchronmotoren mit je 3 kW Leistung wird zudem, unabhängig von der Drehzahl, eine optimale Kühlung auch im Teillastbereich erreicht. Der neue Generator ist vom Germanischen Lloyd für Anlagen vom Typ V66 VCS®, V80 und V90 2-MW sowie vom Typ G80 bis G90 2-MW durch eine gutachterliche Stellungnahme zur Typenprüfung zertifi ziert.Freilich sind nicht nur Generatoren im Anlagen-betrieb hohen Beanspruchungen ausgesetzt, sondern auch einzelne WEA-Komponenten – beispielsweise Kabel.

Schäden durch ÜberhitzungAufgrund von Überhitzungen im Bereich der Rotorkabel des Generators entstehen öfter irre-versible Schäden. Eine derartige Überhitzung lässt sich bereits durch eine visuelle Überprü-fung diagnostizieren. Ein Austausch der beschä-digten Kabel ist allerdings unvermeidbar.

Risiko im Ansatz vermeidenDer Gefahr einer Überhitzung kann man jedoch gleich im Ansatz vorbeugen, indem ein solches Kabel durch ein Rotorkabel mit größerem Querschnitt ausgetauscht wird. Der Einsatz von eigens hierfür entwickelten Werk-zeugen und Arbeitsprozessen ermöglicht einen Austausch der Rotorkabel direkt auf der WEA und macht den kostspieligen Einsatz eines Krans überfl üssig.

Die hier beschriebenen Upgrades sind ab sofort verfügbar. Weitere Informationen hierzu fi nden Sie unter www.availon.eu.

Ein dickeres Fell angeschaff t: die neue Generation der

Rotorkabel mit dem erhöhten Kabelquerschnitt.

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„Vestas“ und „VCS“ sind ein getragene Marken der Vestas Wind Sys tems

A/S, DK. „Gamesa“ ist eine eingetragene Marke der GAMESA CORPORACION

TECNOLOGICA, S. A, E.

Wandel

Gespräch

„Ein k� r� In� z, dass man � in� n� v mit ! " � # n� $ k b� ä% igt & t!“

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Warum ein führender Betriebsführer auf unabhän-gige Serviceleistungen setzt.

1998 gegründet, übernahm die heutige ITEC International GmbH mit Sitz in Leer zunächst die technische Betriebsführung eines Wind-parks in Brandenburg, der im Rahmen eines von der GHF (Gesellschaft für Handel und Finanz mbH) aufgelegten Fonds im Bereich erneuerba-rer Energien angeboten wurde. Heute agiert ITEC als eigenständiger technischer und kaufmännischer Betriebsführer. Dabei kooperiert ITEC z. B. auch mit der Ventotec GmbH –einem der größten deutschen Projektierer im Bereich erneuerbarer Ener-gien – und setzt bei der Wartung und Instandhaltung von Windenergie-anlagen auch auf unabhängige Serviceanbieter. ON Service sprach bei ITEC mit dem technischen Leiter, Helmut Claassen, und dem kaufmänni-schen Leiter, Gernot Knipper, über ihre Erwartungen an solche Anbieter.

Welche Leistungen bieten Sie aktuell an?

Gernot Knipper: Gemeinsam mit dem Projektierer Ventotec GmbH bilden wir einen starken Verbund im Bereich der regenerativen Ener-gien mit Schwerpunkt Windenergie. Aufgrund der Synergieeff ekte aus der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen sehen wir Vorteile für unsere Kunden, da wir das gesamte Leistungsspektrum – von der Pla-nung über die Inbetriebnahme bis hin zur Betriebsführung der WEA – anbieten. Im Rahmen der Betriebsführung übernehmen wir nicht nur die technische Betreuung von WEA, sondern stellen hier auch ein kompetentes kaufmännisches Management zur Verfügung, um lang-fristig auch den wirtschaftlichen Erfolg der Projekte zu gewährleis-ten. Darüber hinaus entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden Konzepte und Lösungen, die auf ihren Bedarf zugeschnitten sind. Unsere Leistungen der Betriebsführungen bieten wir natürlich jedem Betreiber an – sowohl bis zur als auch ab der Inbetriebnahmephase – und dies unabhängig vom Projektierer.

Wie viele Windparks betreuen Sie derzeit?

Helmut Claassen: Aktuell betreuen wir insgesamt 40 Windparks mit einer Gesamtleistung von 420 MW. Dies entspricht 248 WEA, die sich vornehm-lich in Deutschland, aber auch in Frankreich befi nden.

Wie viele Mitarbeiter hat Ihr Unternehmen?

G. K. : Wir beschäftigen acht kaufmännische und zehn technische Mitarbeiter, u. a. studierte Kaufl eute, Betriebswirte, Ingenieure sowie Versicherungsfachleute oder Industriemeister. Zusätzlich zu diesem hoch qualifi zierten Team arbeiten wir mit rund 20 Dienstleistern zusammen, die für uns als Mühlenwarte an den verschiedenen Windpark stand-orten tätig sind. Damit sichern wir den hohen Qualitätsanspruch unse-rer Kunden.

Im Zuge der technischen Betriebsführung kooperieren Sie mit un-abhängigen Serviceanbietern. Welche Erwartungen stellen Sie an diese Partner?

H. C. : Zunächst erwarten wir gut geschulte Mitarbeiter im Bereich Service und Wartung von WEA. Darüber hinaus muss ein Partner fähig sein, auf Basis entsprechender Schulungen auch Serviceleistungen für verschie-dene Anlagentypen zu übernehmen. Selbstverständlich sind für uns hierbei eine hohe Verfügbarkeit des Dienstleisters, und damit die schnelle Erreichbarkeit sowie kurze Reaktionszeiten immens wichtig. Weiterhin unabdingbar sind in diesem Zusammenhang hervorragende Leistungen, verlässliche Wartungszyklen, transparente Prozesse sowie ein fester Ansprechpartner. All diese Faktoren runden aus unserer Sicht die Vorstellung von einem zuverlässigen, unabhängigen Servicepartner ab.

Das sind berechtigte, aber auch hohe Erwartungen. Welche Erfah-rungen haben Sie bislang gesammelt?

G. K. : Mittlerweile haben sich auch unabhängige Dienstleister im Bereich Wartung und Service etabliert, sodass aus Sicht von WEA-Betreibern derzeit ein guter Wettbewerb mit sinkenden Abhängigkeiten besteht. Dies führt zu einem besseren Preisgefüge. Weitaus wichtiger ist aber eine Steigerung der Qualität, die wir bei unabhängigen Dienstleistern beobachten können, beispielsweise im Bereich Serviceprozesse und Wartungskonzepte.

Was meinen Sie konkret mit der Aussage, unabhängige Servicean-bieter hätten sich mittlerweile etabliert?

G. K. : Solche Serviceunternehmen können als vollwertige Partner betrach-tet werden, denn ihre Leistungen sind mittlerweile gleichzusetzen mit denen von Anlagenherstellern. Unabhängige Serviceunternehmen werden heutzutage vom Markt ernst genommen. Das wiederum führt dazu, dass WEA-Hersteller verstärkt bestrebt sind, ihre Kunden als verlässli-che Partner ebenfalls weiterhin durch sehr gute Leistungen zu überzeugen.

H. C. : Das ist eine erfreuliche Entwicklung, da Kunden wieder zuneh-mend im Fokus stehen und von verbesserten Wartungs- und Instandhal-tungskonzepten profi tieren. Im Gegensatz zu einem Anlagenhersteller

Bei ihm dreht sich alles um Zahlen: Gernot Knipper, kaufmännischer Leiter der ITEC International GmbH.

Gespräch

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kann ein Servicedienstleister in der Regel wesentlich unabhängiger handeln. Durch diese Unabhängigkeit kann die Kommunikation mit einem solchen Partner vergleichsweise off en und transparent sein, z. B. bei der Planung von potenziellen Anlagenverbesserungen.

Stichwort „Anlagenverbesserungen“. Welche Relevanz hat für Sie die Fähigkeit eines unabhängigen Servicedienstleisters, auch Upgrades selbst zu entwickeln?

H. C. : Diese Fähigkeit ist für uns enorm wichtig, denn unsere Aufgabe besteht selbstverständlich auch darin, die Verfügbarkeit von WEA zu erhöhen und damit langfristig deren Wert als Investitionsgüter zu sichern. Insbesondere bei älteren Anlagen sind aufgrund von Upgrades deutliche Leistungsverbesserungen, geringere Kosten und weniger Schadensfälle zu verzeichnen.

G. K. : Außerdem besteht unseres Erachtens bei unabhängigen Service-unternehmen ebenso wie bei den WEA-Herstellern ein gewisses Selbst-verständnis für die Notwendigkeit von Anlagenoptimierungen. Wenn auch unabhängige Serviceanbieter eigene Vorschläge zu Anlagenver-besserungen beisteuern, ist dies für mich ein eindeutiges Indiz dafür, dass sie sich intensiv mit der Anlagentechnik beschäftigt haben und hierbei auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen.

H. C. : Richtig. Ich betrachte es zudem als sehr positiv, wenn wir uns bei einem solchen Dienstleister gut aufgehoben fühlen, denn wir vertrauen ihm wertvolle Güter an. Immerhin haben wir als Betriebsführer die Verant-wortung für Investitionsgüter mit einer gewissen Werthaltigkeit und müssen ganz im Sinne der Kunden einen aktiven Beitrag zum Return on Investment leisten. Daher begrüße ich es auch, wenn uns unabhängige Serviceanbieter bereits in Entwicklungsprozesse zu Anlagenupgrades stärker einbinden. Aufgrund ihrer Unabhängigkeit können sie hierbei nicht nur freier agieren, sondern auch Kundenwünsche besser berück-sichtigen. WEA-Hersteller setzen in diesem Zusammenhang eher standar-disierte Verfahren ein, die weniger Raum für eigene Wünsche lassen.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

G. K. : Die ITEC International GmbH wird weiter expandieren. So haben wir zu Beginn des Jahres 2011 für weitere Anlagen mit einer Gesamt-leistung von 40 MW die kaufmännische und technische Betriebsfüh-rung übernommen. Hinsichtlich einiger neuer Projekte befi nden wir uns derzeit in Verhandlungen.

H. C. : Für das Jahr 2011 sind wir somit sehr zuversichtlich, wobei wir Deutschland weiterhin als Wachstumsmarkt betrachten. Dabei verlieren wir aber auch die anderen europäischen Staaten nicht aus den Augen. Vor diesem Hintergrund sind wir bereits mit WEA-Herstellern und unabhängigen Serviceunternehmen im Gespräch, um für potenzielle Standorte effi ziente Service- und Wartungskonzepte zu entwickeln.

Wir danken Ihnen für das Gespräch.

Weiß, worauf es draußen ankommt: Helmut Claassen, technischer Leiter der ITEC International GmbH.

Auszug aus dem Leistungsprofi l der ITEC International GmbH:

Kaufmännische Betriebsführung• Rechnungs- und Vertragswesen • Controlling, Budgetplanung • Liquiditätsplanung, Zahlungsverkehr • Reporting, kundenorientiertes Berichtswesen

(Jahres- und Geschäftsberichte) • Versicherungsmanagement

Technische Betriebsführung

• Fernüberwachung mit redundanter Datenspeicherung • Monatliches technisches Reporting, Analyse der

Leistungsdaten • Schnelle Reaktionszeiten durch Vor-Ort-Betreuung • Darstellung von Schadensverläufen, Schaden- management• Überwachung von Wartungs- und Prüfungsterminen • Ausarbeitung von Service- und Wartungsverträgen • Koordination und Überwachung von Großkom ponen-

tentausch

Kontakt: [email protected]

Gespräch

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Warum sich E.ON für einen unabhängigen Serviceanbieter entschied.

E.ON Climate & Renewables betreibt seit 2003 den Wind-park Schnellin in Sachsen-Anhalt. Im Jahre 2008 erwog das Unternehmen eine herstellerunabhängige Instandhaltung und Wartung des Windparks mit zehn Anlagen vom Typ V 80. ON Service sprach mit Georg Persigehl, Leiter der Betriebs-führung für Zentraleuropa von E.ON Climate & Renewables, über die Gründe für diese Überlegungen und die Erfahrun-gen mit einem unabhängigen Servicedienstleister.

Wie viele Windenergieanlagen betreut E.ON Climate & Renewables in Zentral-Europa?

Georg Persigehl: Unser Unternehmen hat allein Onshore rund 480 MW an installierter Leistung in Zentraleuropa unter Vertrag. Hierzu gehört auch der Windpark Schnellin in Sachsen-Anhalt.

Warum haben Sie sich bei diesem Windpark über eine herstellerunabhängige Instandhaltung und Wartung der Anlagen Gedanken gemacht?

Wir waren mit den Serviceleistungen des Anlagenherstel-lers nicht zufrieden. Oftmals hatte ich den Eindruck, dass wir als Kunde mit unseren Anliegen nicht immer ganz ernst ge-

A( ern@ i) # * n n und Ver� gbarkeit # � ei� t.

Georg Persigehl, Leiter der Betriebs-führung für Zentral-europa von E.ON Climate & Renewables.

nommen wurden. Daher wollten wir nicht mehr allein vom Hersteller abhängig sein und haben uns nach Alternativen umgeschaut.

Wie sahen diese Alternativen aus?

Nachdem wir 2008 den Entschluss zu mehr Ungebundenheit gefasst hatten, holten wir uns den unabhängigen Servicean-bieter Availon mit ins Boot. Es wurde mit dem Unternehmen eine einjährige Testphase vereinbart, in der wir gemeinsam das Know-how für die Instand haltung und Wartung der Anlagen aufbauen wollten.

Welche Erwartungen hatten Sie an Availon?

Zunächst war für uns entscheidend, dass der unabhängige Ser-viceanbieter die Ersatzteilverfügbarkeit für die Anlagen vom Typ V80 sicherstellen kann. Außerdem musste das Unterneh-men belegen, dass es über das notwendige technische Know-how zur Wartung und Instandsetzung der Anlagen verfügt.

Welche Erfahrungen haben Sie in der Testphase gesammelt?

Bereits in dieser einjährigen Phase hat das Unternehmen Availon sämtliche Wartungs- und Instandhaltungsleistungen für die Anlagen übernommen – mit einem sehr erfreulichen Ergebnis. Die Verfügbarkeit des Windparks konnte bereits in diesem Zeitraum um 1,3 Prozent gesteigert werden.

… was Ihnen die Entscheidung nach der Testphase leicht gemacht hat?

Sicherlich, denn wir haben den richtigen Entschluss gefasst, mit dem wir auf dem Servicemarkt auch für eine Wettbewerbs-belebung sorgen wollen. Availon hat in diesem Zusammen-hang eindrucksvoll bewiesen, dass das Unternehmen die Wartung und Instandhaltung solcher Anlagen vollumfänglich im Griff hat und das technische Know-how mitbringt, die Ver fügbarkeit der WEA binnen kurzer Zeit nachhaltig zu steigern.

Welche Vereinbarung haben Sie angesichts dieser posi-tiven Erfahrungen mit Availon getroff en?

Im April 2010 haben wir mit Availon einen Wartungsvertrag abgeschlossen, der auch die Fernwartung der Anlagen im Windpark Schnellin einschließt. Das Troubleshooting und die weiteren Instandhaltungsmaßnahmen werden gemäß dieser Vereinbarung von uns gesondert beauftragt.

Wir danken Ihnen für das Gespräch.

Interview

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Die exakte Positionierung rotativer Komponenten in Wind-energie anlagen (WEA) erfordert eine Vielzahl von Sensoren zur Erfassung von Drehwinkeln und Drehzahlen. Nur die zuver-lässige Funktion dieser Sensoren ermöglicht eine effi ziente Windausbeute und stellt eine lange Anlagenverfügbarkeit auch an Off shorestandorten sicher.

Ein Textbeitrag von Dirk Fedder, Sales Manager Renewable Energy, Lenord + Bauer

Extreme Umweltbedingungen, große Temperaturbe-reiche, schwer zugängliche Off shorestandorte und somit immer kostspieligere Serviceeinsätze verlangen nach hoch-wertigen technischen Komponenten mit mechanischer Stabilität und optimiertem Produktlebenszyklus.

Die genaue Betrachtung der Vielzahl an rotativ gelagerten Systemkomponenten einer WEA, bei denen häufi g Drehge-ber zum Einsatz kommen, verdeutlicht die Anforderungen an die Sensorik. Zwar wird die Windenergie physikalisch gesehen mechanisch gewonnen, dennoch ist deren eff ek-tive Nutzung heutzutage nur durch State-of-the-Art-Senso-rik möglich. Drehzahl- und Lagesensoren sind zu diesem Zweck in Gondel, Rotornabe, Azimut und Blattwurzel sowie am Generator installiert. Insbesondere die Schock- und Vibrationsbelastungen, der Kon takt mit aggressiven Medien und Schmierstoff en sowie die zum Teil salzhaltige Atmosphäre, kombiniert mit hohem

Ex+ t muss � � in. An; r run� an Po� < � s - und D= hzahlb� < mmung in Win nergi> n� � .

Eine dreispurige Stegscheibe sorgt für hohe Genauigkeit.

Ein Textbeitrag von Dirk Fedder, Sales Manager Renewable Energy, Lenord + Bauer

18 Thema

19 Thema

Eine WEA verfügt über zahlreiche rotativ gelagerte Komponenten, deren Position oder Drehzahl überwacht werden muss.

Verschmutzungsgrad, erschweren in WEA den langfristig stabilen Einsatz konventioneller Messsysteme. Optische Sensoren beispielsweise bieten zwar hohe Aufl ösungen und Genauigkeiten, stoßen aber bei Temperaturwech-sel oder hohen mechanischen Belastungen an ihre Gren-zen. Dagegen bieten magnetische Sensoren mit Polrädern oder Direktabtastung eines Diametralmagneten häufi g zu geringe Genauigkeiten und Aufl ösungen. Sie sind aber für harte Umgebungsbedingungen gut geeignet.

Lenord + Bauer hat für solche Anforderungen Drehge-ber entwickelt, die hohe Aufl ösungen und Genauigkeiten optischer Systeme mit der Robustheit und Zuverlässig-keit kombinieren. Basierend auf dem Nonius-Algorithmus arbeiten die Absolutwertgeber mit der berührungslosen magnetischen Abtastung einer Codescheibe aus ferro-magnetischem Stahl, der so genannten Stegscheibe (Abbildung links). Magnetoresistive Sensoren tasten hier-

bei drei Spuren ab und liefern drei korrespondierende Sinussignale, die innerhalb einer Umdrehung eindeutig sind. Basierend auf dem Nonius-Algorithmus wird die Phasenlage ausgewertet und mit hoher Aufl ösung und Genauigkeit wird die Absolut position bestimmt.

Die mechanische Konstruktion dieser Drehgeber in Verbin-dung mit der Stegscheibe macht sie unempfi ndlich gegen Schock, Vibration und Betauung. Die günstig gewählten Ausdehnungskoeffi zienten der optimierten Aufbautech-nik ermöglichen eine sehr hohe Wiederholgenauigkeit des Drehgebers über den kompletten Temperaturbereich von

– 40 °C bis +105 °C. Dadurch sind sie besonders für diverse Anwendungen in Windenergie geeignet.

Mit diesem Drehgeber ist es gelungen, optische Absolut-wertgeber durch ein in Aufl ösung und Genauigkeit über-legenes, robustes magnetisches Messsystem zu ersetzen.

Der Absolutwertgeber GEL 235 ist mit verschiedenen Flansch-varianten und Schnittstellen zum Anschluss an moderne Maschinen-steuerungen verfügbar.

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Endlose Möglichkeiten:Mit individuellen Antriebslösungenfür Windenergieanlagen.

Wenn alle mitziehen, entstehen die besten Lösungen. Daher

entwickelt und baut unser Team aus Ingenieuren und Fertigungs-

spezialisten seit über 10 Jahren individuelle Antriebe für WEA.

Ob für elektromechanische Bremsen oder Verriegelungsbolzen,

Azimutantriebe oder modernste Generatoren mit VPI-Isoliertechnik

und sehr hohen Wirkungsgraden: Jeder Antrieb ist ausgelegt auf

höchste Zuverlässigkeit. Auch unter extremen Bedingungen.

Das gilt übrigens auch für Pitchmotoren aller Art. Sei es als

AC- oder DC-Variante. Ob mit Drehmomenten bis 100 Nm oder

mehr. Von IEC 100 bis IEC 180. Oder auch darüber hinaus.

Und Dank eines ausgeklügelten Ersatzteilmanagements fehlt

tatsächlich nur noch eines: Ihr Anruf oder Ihre E-Mail.

Tel. + 49 5976 6449-0 | [email protected]