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Die Erträge aus der Windenergie sind rückläufig. Kein Wunder, dass Investoren sich bereits darauf einrichten, den Gürtel enger zu schnallen. Doch ist Verzicht wirklich das Maß aller Dinge, um der Flaute zu begegnen? Warum sinkende Erträge nicht zwangsläufig sinkende Investitionen bedeuten müssen, lesen Sie auf Seite 4 Fokus Das Availon-Journal für den unabhängigen Windenergie-Service | April 2011 WEA-Versicherung: Erfahrung zahlt sich aus. Seite 8 Vollwartung: Unabhängige Servicepartner im Vorteil. Seite 13 Neuer Generator: Zuverlässigkeit am Haken. Seite 10 Durchatmen trotz angespannter Lage.

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Die Erträge aus der Windenergie sind rückläufi g. Kein Wunder, dass Investoren sich bereits darauf einrichten, den Gürtel enger zu schnallen. Doch ist Verzicht wirklich das Maß aller Dinge, um der Flaute zu begegnen? Warum sinkende Erträge nicht zwangsläufi g sinkende Investitionen bedeuten müssen, lesen Sie auf Seite 4

Fokus

Das Availon-Journal für den unabhängigen Windenergie-Service | April 2011

WEA-Versicherung: Erfahrungzahlt sich aus. Seite 8

Vollwartung: UnabhängigeServicepartner im Vorteil. Seite 13

Neuer Generator: Zuverlässigkeitam Haken. Seite 10

Durchatmen trotz angespannter Lage.

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IMPRESSUMHerausgeber: Availon GmbH · Jacksonring 2 · 48429 Rheine Fon 0 59 71 80 25 - 0 · Fax 0 59 71 80 25 -109 · www.availon.euRedaktion und Gestaltung: EXPECT MORE Kommunikation GmbH · Breite Straße 4 · 48431 Rheine Fon 0 59 71 80 40 9 - 0 · Fax 0 59 71 80 40 9 -100 · www.expect-more.de V. i. S. d. P. : Dagmar da Costa Fotos: Commerzbank AG ( S. 6 ), Nordwest Assekuranzmakler GmbH & Co. KG ( S. 8 – 9 ), Markus Hauschild ( S. 13 –15 ), Avanti Wind Systems GmbH ( S. 16 – 17 )Copyright: Alle in der ON Service veröff entlichten Beiträge (Texte, Fotos, Grafi ken, Logos und Tabellen) sind urheber-rechtlich geschützt. Das Copyright liegt bei der Availon GmbH, sofern dies nicht anders gekennzeichnet ist. Nachdruck, Aufnahme in Datenbanken, Onlinedienste und Internet seiten sowie Vervielfältigung auf Datenträgern sind nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die Availon GmbH gestattet. Aufl age: 43.100 Stück

INHALT | April 2011

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FokusTitelthema: Durchatmen trotz angespannter Lage.

ThemaRisikomanagement der besonderen Art:Versicherungsschutz für Windenergieanlagen.

GeschehenPremiere unterm Gefrierpunkt: Erstinstallation eines

Generator-Prototypen.

BlickVollwartung: Vollste Zufriedenheit statt leerer

Versprechen.

InterviewGefährliche Nachlässigkeit: Warum regelmäßige

Sicherheitsprüfungen wichtig sind.

GesprächLieferantenmanagement: Aufbau eines effi zienten

Lieferantennetzwerkes.

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„Der Pessimismus darf heute nicht die einzige Wachstumsbranche sein“, sagte einmal Norbert Blüm. Das ist freilich leicht gesagt angesichts der schlechten „Wind“-Jahre 2009 und insbesondere 2010. Investoren von Windenergieanlagen (WEA) stellen sich nun darauf ein, den Gürtel enger zu schnallen, denn potenzielle Ausschüttungen rückenzunächst einmal in weite Ferne. Doch welche Auswirkungen hat das auf Serviceleistungenrund um WEA?

Flau� oder Ruה vor � m S� rm ?

Fokus

Schlechte Windjahre machen Betreibern zu schaffen.

Bereits ein kurzer Blick auf den IWR-Windertragsindexfür Regionen® 1 für die Jahre 2009 und 2010 verdeutlicht das Dilemma: Die Erträge aus der Windenergie sind rückläufi g. So betrug nach Angaben des IWR (Internationales Wirtschafts-forum Regenerative Energien) für 2009 der kumulierteGesamt-Indexertragswert für das Binnenland 93,1 Prozent und für Küstengebiete 89,3 Prozent. Im Vergleich zum Ertragsmittelwert aus den Jahren 2004 bis 2008 ergebensich hieraus Abweichungen von –6,9 Prozent für das Binnen-

land und –10,7 Prozent für Küstenstandorte. Die Zahlen für 2010 sehen nicht besser aus. Ganz im Gegenteil: Hier wurde für das Binnenland ein Gesamt-Index-ertragswert von 76,2 Prozent und für Küstengebiete von84,8 Prozent ermittelt, wodurch sich im Vergleich zumFünf-Jahres-Mittelwert von 2005 bis 2009 Abweichungenvon –15,2 Prozent für Küsten- und –23,8 Prozent für Binnenstandorte ergeben.

1 IWR-Windertragsindex für Regionen: Berechnet aus den tatsächlichen Energieerträgen von WEA und Windparks, die an unterschiedlichen

Standorten in der jeweiligen Region verteilt sind (Quelle: www.iwr.de).

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6 Fokus

Gemäß unserer Philosophie handeln wir auch im Sinne unserer Kunden“, erklärt Markus Wessel-Ellermann, Head of Project Finance Germany.Das Kompetenzzentrum der Commerzbank mit Sitz in Hamburg ist für die weltweiten Aktivitäten im Bereich der Erneuerbaren Energien verantwortlich und verwaltet hier ein (Investitions-)Volumen von rund 4 Mrd. Euro. Das Kreditinstitut gehört damit zu den weltweit führenden Banken bei der Finanzierung von Aktivitäten mit Fokus auf Erneuerbare Energien und betreut allein in Deutschland weiter über 1.000 Wind-energieprojekte.

Kein Anlass zur UnruheAngesichts der windschwachen Jahre 2009 und 2010 ist der Experte Markus Wessel-Ellermann im Hinblick auf die Finanzierung bestehen-der Windenergieprojekte keinesfalls beunruhigt: „Solche Jahre hat es immer wieder gegeben, selbst wenn 2010 hier sicherlich im negativem Sinne eine Ausnahme ist. In diesem Zusammenhang ist meines Erach-

Markus Wessel-Ellermann,Head of Project Finance Germany

der Commerzbank AG.

Ernüchternde AussichtenZwar weist das IWR darauf hin, dass ein regionaler Windindex (vergleich-bar mit dem Deutschen Aktienindex) lediglich eine Orientierungs-hilfe sein kann und sich nicht auf einzelne Windparks zur Ermittlung eines langjährigen Ertragswerts anwenden lässt. Dennoch stehen die genannten Zahlen stellvertretend für die derzeit pessimistische Stim-mung in der Windenergie, bei der die einst kalkulierten Ertragsziele im Grunde nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Die Betreiber von WEA und Windparks sehen sich vor immensen Herausforderungen, zumal die Finanzierung der Projekte weiterhin gesichert sein muss. Führten sinkende Erträge im negativen Fall zu sinkenden Investitionen, hätte dies zur Folge, dass geplante Wartungseinsätze, Instandhaltungs-maßnahmen und Reparaturen an WEA sowie Maßnahmen für Anlagen-optimierungen auf die lange Bank geschoben oder im schlimmsten Fall ganz verworfen würden. Doch lassen sich derartige Entscheidungen wirklich auf die simple Formel „sinkende Erträge = sinkende Investitio-nen“ reduzieren? Immerhin wird die Windenergie als besonders nach-haltige Form der Energiegewinnung gerühmt, wobei hier die Betonung stets auf „nachhaltig“ liegt. Wenn dem wirklich so ist, dann sollte das Attribut „nachhaltig“ nicht nur im ökologischen, sondern auch im wirt-schaftlichen Sinne gelten, denn Nachhaltigkeit bedeutet auch Kontinui-tät. So sieht es beispielsweise auch die Commerzbank AG als Finanzierer für WEA und Windparks.

Gesellschaftliche und unternehmerische Verantwortung„Historisch betrachtet ist die Commerzbank bereits von Anfang an bei der Finanzierung von Windenergieprojekten in Deutschland dabei und hatte hier zwischenzeitlich einen Marktanteil von rund 50 Prozent. Mit der Gründung des Bereiches Renewable Energies vor acht Jahren haben wir auch eine gesellschaftliche Verpfl ichtung, Aktivitäten im Bereich Erneuerbarer Energien durch solide Finanzierungen nachhaltig zu unterstützen. Auf diese Weise werden kontinuierlich Möglichkeiten geschaff en, um diese Form der Energiegewinnung weiterzuentwickeln.

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tens nach vor allem eines sehr wichtig: der off ene und insbe-sondere rechtzeitige Dialog zwischen Windparkbetreibern bzw. WEA-Eigentümern und ihrer Bank. Wenn sich eine Kapitalunter-deckung oder fehlender Cashfl ow abzeichnet, lässt sich gemeinsamklären, wie man auf die aktuelle Situation reagiert. Auf Kundenseiteist diesbezüglich momentan die Stimmung aber weniger durch Unruhe, sondern vielmehr durch wachsende Unzufriedenheit geprägt. Das ist nachvollziehbar, wenn man mit Windenergieprojekten Erträge erzielen und Geld verdienen möchte, aber einfach der Wind hierzu fehlt.“

Konservative Finanzierung mit zahlreichen OptionenNach Meinung des Head of Projects Finance Germany wäre Unruhe zudem nur in solchen Fällen angebracht, in denen eine eher aggres-sive Struktur zur Finanzierung von Projekten gewählt wurde: „Das ist bei uns nicht der Fall. Unsere Finanzierungsmodelle sind konservativ und daher auf Nachhaltigkeit ausgelegt, sodass sowohl die Investoren als auch wir als Finanzierer z. B. windschwache Jahre relativ entspannt sehen können. Im Sinne einer kontinuierlichen und damit soliden Finan-zierung über die gesamte Laufzeit integrieren unsere Modelle zudem auch immer ausreichende Puff er. Diese Modelle sind sehr komplex und u. a. auf Grundlage einer sehr großen Datenmenge konzipiert. Daher lassen sie sich hier nicht in Kürze konkreter darstellen. Nur so viel: Basis für die Finanzierung von Projekten im Bereich Erneuerbare Energien ist zunächst das EEG, das über einen Zeitraum von 20 Jahren eine Vergü-tung garantiert. Ein Teil dieser Laufzeit muss für Restrukturierungen zur Verfügung stehen, sodass z. B. bei einer Finanzierung über einen Zeit-raum von 17 Jahren am Ende noch ein Puff er von drei Jahren gewisser-maßen als Ausgleich, etwa auch von windschwachen Jahren, zur Verfü-gung steht. Darüber hinaus wird parallel hierzu ein sogenanntes Reserve-konto angelegt, das 50 Prozent des jährlichen Kapitaldienstes abdeckt. Auch dieses Reservekonto dient als Sicherheit für alle erdenklichen unvorhergesehenen Ereignisse, bei denen kurzfristig Kapitalbedarf besteht.“

Außerdem hält die Bank als weitere Option eine Zwischenfi nanzierung in Form eines sogenannten „Keilkredits“ bereit: „Wie die Bezeichnung schon sagt, kann ein solcher Keilkredit in die bestehende Finanzierung eingeschoben werden, um fehlendes Kapital auszugleichen. Eine Alter-native hierzu wäre aber auch eine Verlängerung der Finanzierungslauf-zeit oder die Teilnutzung des Kapitals aus dem Reservekonto für die Bedienung von Zins und Tilgung. Diese oder ähnliche von uns ange-botenen Modelle sind selbst in der jetzigen Zeit zuverlässig und damit sicher. Unsere Erfahrungen belegen zudem, dass die gemeinsam mit Betreibern vereinbarten Finanzierungsformen bislang immer für die Rückzahlung der Kreditmittel ausreichten – auch in schwierigen Jahren. Wir betrachten daher die momentane Situation eher entspannt – auch im Sinne der Unternehmer“, so Wessel-Ellermann.

Positiver AusblickVor diesem Hintergrund sollte es seitens der Betreiber von WEA und Windparks derzeit eigentlich kein Zögern im Hinblick auf geplante Wartungen, Instandhaltungen, Reparaturen und auch Modernisierung - en geben. Immerhin ist eine WEA ein teures Investitionsgut, in das fortlaufend investiert werden sollte, wenn man nicht kurzfristig denken will. WEA oder Windparks, die nicht auf dem neuesten Stand der Tech-nik sind, respektive nicht kontinuierlich gewartet und instandgesetzt werden, können keine langfristig sicheren Erträge und damit Gewinne erzielen. Solche Anlagen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in entscheidenden Perioden, nämlich den windstarken Zeiten, aufgrund von technischen Defekten ausfallen. Sie werden somit nahezu zwangs-läufi g dann zu Kosten führen, wenn sie Erträge einfahren können. Wer also nachhaltig und damit kontinuierlich in der Windenergie unterneh-merisch aktiv ist, sollte sich bewusst sein, dass auch Zeit für Reinvestitio-nen erforderlich ist.

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8 Thema

„Die Versicherungsbranche kann mittler-weile auf langjährige Erfahrungen im Bereich der Windenergie zurückgreifen, was sich in den letzten Jahren deutlich in deren Risiko-management bemerkbar gemacht hat“, meintThomas Haukje, geschäftsführender Gesell-schafter der Nordwest Assekuranzmakler GmbH & Co. KG aus Bremen.Haukje muss es wissen, denn der Fachmann beschäftigt sich bereits seit Ende der 90er Jahre mit der Absicherung von WEA. Die Nordwest Assekuranz ist als internationaler,moderner und inhabergeführter Versicherungs-makler für Industrieversicherungen ein neut-raler Partner im Bereich des Risiko- und Versicherungsmanagements solcher großen Projekte und seit Gründung auch auf die Betreuung von Kunden aus dem Bereich Erneu-erbarer Energien spezialisiert. Allein im Bereich der Windenergie betreut das UnternehmenKunden mit einer installierten Gesamtleistungvon mehr als 5.000 MW. „Im Wesentlichen achten Versicherer vor dem Abschluss eines Vertrags mit einem Betrei-ber oder Betriebsführer auf vier entschei-dende Punkte: den Hersteller der Anlage, den Anlagentyp, das Alter sowie den Zustand einer Anlage. Darüber hinaus interessiert sie, welche Service- und Wartungsverträge die Betreiber für ihre Anlagen oder Windparks abgeschlos-sen haben“, so Haukje.Bei Neuanlagen muss eine Versicherung zunächst geringere Risiken einkalkulieren,

denn für die Beseitigung von Schäden oder gravierenden Mängeln ist der Anlagenherstellerinnerhalb der Gewährleistung verantwortlich. Anders verhält es sich jedoch mit Anlagen, die sich nicht mehr in der Gewährleistung befi n-den und in der Versicherungsbranche auch als

„Altanlagen“ bezeichnet werden. „Hier steht ein Versicherer immer mit in der Pfl icht und muss fi nanziell je nach Vertrag mitunter für größere Summen geradestehen.“Vor diesem Hintergrund benötigen die Versi-cherer bei einem Neuabschluss über soge-nannte Altanlagen ein „Zustandsgutachten“, das in der Regel von Serviceunternehmen oder Sachverständigen erstellt wird. „Je nach Versicherer muss ein solches Gutachten – als Basis für den geleisteten Versicherungsschutz –in bestimmten Zeiträumen erneuert werden und wird je nach Praxis des Versicherers entwe-der jedes Jahr oder alle zwei Jahre angefordert. Dies hängt jedoch nicht nur vom jeweiligen Versicherer, sondern auch vom Anlagentyp und dem Wartungsvertrag ab“, erklärt Haukje und betont: „Das Risikomanagement hat sich seitens der Versicherer bei Altanlagen defi -nitiv verändert. Hier wollen Versicherer z. B. genau wissen, wie das Betriebsführungs- und Servicekonzept aussieht, also vor allem, wie die Betreiber oder Betriebsführer im Bereich der Wartung begleitet werden. Um also erhebliche Einschränkungen, z. B. den Ausschluss bestimmter Schäden bereits im Vorfeld, oder eine Nichtversicherbarkeit

Thomas Haukje,geschäftsführender Gesellschafter

Nordwest Assekuranzmakler GmbH & Co. KG.

Ri� komana� � t der b on� ren t.Worauf man beim Versicherungsschutz

von Windenergieanlagen achten sollte.

„Abgeredet vor der Zeit gibt nachher keinen Streit.“ Auf keinen Bereich passt diese Redewendung wohl eher als auf den Versicherungsschutz von Windenergieanlagen (WEA).

Worauf man beim Versicherungsschutz

von Windenergieanlagen achten sollte.

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9 Thema

der Anlage zu verhindern, ist es sehr wichtig,diese Details dem Versicherer bzw. dem Makler seines Vertrauens preiszugeben, um dann auch für den Schadensfall rundum abgesichertzu sein.“Mit Blick auf die Versicherungsleistungen und damit auf die Schadensregulierung legen Versicherer ihr besonderes Augenmerk auf den Bereich rund um den Triebstrang und die Rotorblätter. Das dürfte niemanden verwun-dern, denn ein Schaden an Hauptlager, Kupp-lung, Getriebe oder Generator sowie an den Rotorblättern kann sehr schnell eine sechs-stellige Summe erreichen. Aufgrund von mas-siven Problemen, die einige große Anlagen-hersteller mit den Fundamenten haben, ist in den letzten Jahren auch dieser Anlagen-bereich in den Fokus der Versicherer gerückt. Obwohl etablierte Versicherungsunterneh-men in diesem Zusammenhang bereits eine Fülle an Erfahrungen besitzen, ist zum Thema Fundamentsanierung dennoch ein regelrech-ter Gelehrtenstreit entbrannt. „Oftmals hängt es daher vom Verhandlungsgeschick eines Maklers ab, ob und wie ein solcher Schaden reguliert wird.“Bei der Wahl eines geeigneten Versicherungs-unternehmens sollte daher nach Auff assung der Nordwest Assekuranz darauf geachtet werden, dass ein Versicherer über langjährigeErfahrungen im WEA-Bereich verfügt und außerdem vollumfängliche Leistungen zu einer vergleichsweise günstigen Prämie anbietet.

„Weitaus wichtiger ist aber die Frage, mit wem ein Betreiber oder Betriebsführer den Service für seine Anlagen gestaltet, denn dies beein-fl usst im Wesentlichen die Höhe der Prämie und die Qualität des Versicherungsschutzes.“In diesem Zusammenhang ist nach Meinung Haukjes grundsätzlich zu beachten, dass sich ein Servicedienstleister mit dem jeweiligen

Anlagentyp auskennt und hierzu auch ein wirksames Ersatzteilkonzept zur Verfügung stellt. „Die Expertise des Serviceanbieters ist von immenser Bedeutung, vor allem bei der Frage, wie nahe er am ‚Engineering‘ der Anla-gen ist. So muss ein Servicepartner nicht nur in der Lage sein, defekte Komponenten auszu-tauschen, sondern bei wiederkehrenden Prob-lemen mit spezifi schen Komponenten auch technische Verbesserungen entwickeln zu können, um derartige Schäden bzw. Mängel zukünftig nicht erst auftreten zu lassen. Ohne umfangreiches Know-how und qualifiziertesPersonal ist das nicht möglich.“ Das Fazit des Versicherungsmaklers lautet deshalb: „Je professioneller und umfangreicher die verein-barten Leistungen für Inspektion, Wartung und Instandhaltung von WEA, desto höher die Qualität des Versicherungsschutzes.“Bei der Wahl geeigneter Servicepartner suchen sich WEA-Betreiber oftmals für spezi-fi sche Arbeiten unterschiedliche, auf verschie-dene Anlagenbereiche spezialisierte Firmen aus. Laut Haukje ist das wenig ratsam, da das Schnittstellenrisiko erhöht wird, je mehr Unternehmen eine Anlage betreuen. Der Experte gibt zu bedenken: „Im Falle eines Scha-dens müssen alle durchgeführten Instand-setzungsmaßnahmen lückenlos dokumentiertund für den Versicherer transparent nach-weisbar sein. Viel besser ist es, einen Anbieter an der Hand zu haben, der einen Gesamt-service off erieren kann.“

Wenn Elementargewalten wie Blitzschlag auf eine

WEA einwirken, entstehen meist massive Schäden.

Durch Blitzeinschlag zerstörte WEA.

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10 Geschehen

21. Dezember 2010 – nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Die Quecksilbersäule sinkt auf frostige Temperaturen von –10 °C, auf den Autobahnen in Deutschland herrscht Schneechaos, in NRW besteht ein LKW-Fahrverbot auf den Autobahnen. Keine besonders günstigen Bedingungen, einen Generator-Prototypen in eine 2 MW-Anlage vomTyp V80 VCS® mit 95 Metern Nabenhöhe zu installieren. Doch die Zeit drängt, denn die Anlage mit defektem Generator steht.

Premiere mit Hindernissen.

Erstinstallation eines Generator–Prototypen.

„VCS“ ist eine ein getragene Marke der Vestas Wind Sys tems A/S, DK.

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11 Geschehen

Schon in der Nacht vom 20. Dezember wurde der 5,9 Tonnen schwere Generator samt Wärmetauscher von Rheine aus zu seinem rund 300 Kilometer entferntenBestimmungsort, einem Windpark in Sachsen-Anhalt, transportiert. Bereits im Lager hatte man den Kupplungs-fl ansch an die Nabe montiert, damit während der Instal-lation vor Ort keine unnötige Zeit verloren gehe. Als das Serviceteam am Morgen des 21. Dezembers an der Anlage eintriff t, stehen bereits Generator und Kran bereit.

Effi zientes ZusammenspielZunächst muss die beschädigte Maschine zur Demon-tage vorbereitet werden. Nach dem Abschalten der Versor-gungsspannung klemmt man daher u. a. alle Anschlüsse zur Maschine und zum Wärmetauscher ab. In der Zwischenzeit wird das Dach zum Maschinenhaus geöff net und mit dem Kran herabgelassen, damit später zunächst der Wärme-tauscher und dann der Generator aus rund 100 Metern Höhe am Fuß der Anlage abgesetzt werden können.

„Hochzeit“ von Generator und AnlageKaum sind die tonnenschweren Komponenten entfernt, beginnt ein Team mit der Reinigung des Maschinenhausesund mit den Vorbereitungen zur Installation des neuen Generators. Zuerst wird die doppelt gespeiste Asynchron-maschine und dann der Wärmetauscher mithilfe des Krans in das Maschinenhaus gehoben. Anschließend hievt man wieder das Dach in luftige Höhen, um das Maschinenhaus zu schließen.

Alles läuft nach PlanIm Innern beginnt die Servicemannschaft mit dem An-schluss des Generators, wobei als Erstes der Traforaum geschlossen wird, damit erneut Spannung auf die Anlage

gegeben werden kann. Die Mannschaft um Lasse Clausen, Leiter des Serviceteams von Availon, kann zufrieden sein. Trotz klirrender Kälte und Schneefall verläuft am ersten Tag der Installation alles nach Plan.

Problemlose IntegrationMit erwartungsvoller Spannung macht sich das Service-team am zweiten Tag auf den Weg zur Anlage, denn heute erfolgt der elektrische Anschluss der Maschine. Alles läuft erneut wie am Schnürchen und zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten. Vor der endgültigen Inbetriebnahme wird eine Parameteränderung in der Steuerung vorgenommen, damit der neue Generator sich problemlos in die beste-hende Controller-Infrastruktur integriert und die Anlage Strom ins Netz einspeisen kann.

Kleine Hindernisse sofort beseitigtLasse Clausen ist begeistert: „Wir haben nicht nur denwidrigen Witterungsverhältnissen mit all ihren unvorher-sehbaren Problemen und Störungen getrotzt, sondern auch die Installation des neuen Generators und die Inbe-triebnahme der Anlage nach Zeitplan durchgezogen.“ Wer glaubt, das sei selbstverständlich, der irrt. Insbesondere bei der Installation eines Prototypen wie dieser komplexenMaschine kann es durch unvorhergesehene Ereignisse oder Probleme immer wieder zu Zeitverzögerungen kommen. „Bei uns gab es in diesem Zusammenhang nur ein kleinesProblem mit der Erdung des Lagegebers, das wir aber durch einen Austausch des Encoders schnell beheben konnten. Da der Generator trotz dieser marginalen Störung durchlaufen konnte und es zu keinem Anlagenstillstand kam, hatte dies keinerlei gravierende Auswirkungen auf das Projekt“, freut sich Clausen.

Bei eisigen Temperaturentriff t die Servicemannschaft

am Morgen des 21. Dezembersim Windpark in Sachsen-

Anhalt ein.

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Stillstand nach einem MonatDie Freude von Lasse Clausen wird am 8. Februar 2011 allerdings getrübt. Der Betriebsführer, die WindStrom Betriebs- und Verwaltungs GmbH, meldet den Stillstand der Anlage mit dem neuen Generator. Ein Service-team von Availon eilt zur Anlage. Nach einigen Messungen am Gene-rator beschließt das Serviceteam von Availon in Abstimmung mit dem Kunden die Demontage der defekten Maschine und stellt sofort einen Ersatzgenerator bereit, um einen längeren Anlagenstillstand zu vermei-den. „Für den Austausch der Generatoren benötigten wir nur einen Tag. So war die Anlage binnen kurzer Zeit wieder betriebsbereit“, erklärt Olaf Kleesch, Director Global Technical Support & Engineering von Availon.

Sofortige Fehleranalyse mit konkreten ErgebnissenDie sofortige Fehleranalyse am defekten Generator zeigte, dass es eine nicht kalkulierte Erwärmung im Bereich des Schleifrings gegeben hatte. Die Folge: Das Lot, mit dem die Enden des Rotorkabels am Schleifring befestigt waren, hatte sich verfl üssigt und durch die Zentrifugalkraft im Schleifring verteilt. Hierdurch entstand ein Körperschluss. Als Ursache für die Erwärmung des Schleifrings identifi zierte man sehr schnell die Klemmen, die die Rotorkabel mit dem Schleifring verbinden.

Marginale Probleme behobenHierzu Olaf Kleesch: „Durch weitere eingehende technische Analysen haben wir sicherstellen können, dass es keinerlei zusätzliche Fehler-ursachen für das Abschalten des Generators gibt. Es handelte sich hier-bei also nur um vergleichsweise marginale Probleme, die wir durch den Austausch der alten Klemmen gegen neue Klemmen mit einem gerin-geren Widerstand und das zukünftige Anpressen der Rotorkabel an den Schleifring bewältigen konnten.“

Nennleistung mehrmals erreichtBereits in den ersten Wochen nach der Installation erreichte die doppelt gespeiste Asynchronmaschine mehrmals ihre Nennleistung von 2 MW über mehrere Stunden. Hierbei pendelte sich der Generator bei +22 °C im Maschinenhaus in seine Beharrungstemperaturen ein, wobei Wick-lungstemperaturen von +100 °C gemessen wurden. Da die Dimensio-nierung des Generators nach Wärmeklasse F erfolgte, ist sein Betrieb dauerhaft bis zu einer maximalen Wicklungstemperatur von +155 °C zulässig.

Erwartungen erfülltAxel Ringhandt, technischer Leiter von WindStrom, sieht die Probleme mit dem neuen Generator eher gelassen: „WindStrom betreut insge-samt 249 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von rund 420 MW und ist damit einer der führenden Anbieter im Bereich WEA-Betriebs-führung. Wir gehören hierzulande zu den Betreibergesellschaften, die unabhängige WEA-Serviceunternehmen bewusst stärken möchten, um den Wettbewerb am Markt zu forcieren. Availon ist aus meiner Sicht sowohl im Hinblick auf das Engagement, als auch das Know-how der Mitarbeiter überdurchschnittlich. Unser Entschluss, den alten Generator durch die doppelt gespeiste Asynchronmaschine von Availon auszu-tauschen, ist für uns eine zukunftsorientierte und damit strategische Entscheidung. Dass es bei einer derartigen Großmaschine zu Proble-men kommen kann, ist ärgerlich, aber auch durchaus verständlich. Ich erwarte in einem solchen Fall von einem unabhängigen Serviceanbieter,dass er diese Probleme auch off en kommuniziert. Und genau das hat Availon getan. Ich bin daher im Hinblick auf die zukünftige Zuverlässig-keit der Maschine sehr zuversichtlich.“

Geschehen

„Hochzeit“: Der neue Generator wird in

das Maschinenhaus eingesetzt.

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Vollwartungsverträge für Windenergieanlagen (WEA) minimieren für Betreiber und Betriebsführer das Risiko von Anlagenschäden sowie unvorhergesehenen Anlagen-stillständen und somit die Gefahr vor ungeplanten und mitunter hohen Investitionen.Vertrag ist Vertrag. Aber Vollwartung ist nicht gleich Vollwartung. Daher sollte sich jeder genau überlegen, für welchen Vollwartungsvertrag und damit Servicepartnerer sich letztlich entscheidet.

Keine vollmundigen Versprechen.

Entscheidende Faktoren für die Wahl eines Vollwartungspartners.

Blick

Die Vollwartungskonzepte sowohl von OEM als auch unabhängigen Serviceanbieterntragen zumeist nicht nur gleiche oder sehr ähnliche Label, sondern unterscheiden sich mittlerweile auch kaum im Leistungsumfang.In der Regel beinhalten alle ein Basispaketmit Fernüberwachung und technischer Bera-tung, Fehleranalyse und -behebung sowie einer vorbeugenden Instandhaltung. Hinzu kommen Ölwechsel und der Austausch von Verschleißteilen, die regelmäßige Wartung der Anlage und der Rotorblätter, eine Triebstrang-analyse, die Überprüfung der Sicherheits-technik, die Wartung der Trafoeinrichtung, die Bereitstellung von Ersatzteilen inklusive Hauptkomponenten und eine Verfügbarkeits-gewährleistung.Für Betreiber und Betriebsführer ist es daher auf den ersten Blick nicht immer leicht, sich für den passenden Serviceanbieter zu entscheiden.Auf den zweiten Blick gibt es dennoch große Unterschiede, die die Vor- und auch Nachteile bestehender Konzepte off enbaren.

Konzentration auf die KernkompetenzWartungen, Instandhaltungen und Repara-turen, das sind die Kerngeschäfte von unab-hängigen Serviceunternehmen. Und in diesen Bereichen mussten sie sich anfänglich gegen

vergleichbare Leistungen von OEM profi lieren.Mittlerweile haben sich die unabhängigen Dienstleister am Markt etabliert, denn sie konn-ten sich – anders als OEM – voll und ganz auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, viele Erfahrungen sammeln und wertvolles Wissen zusammentragen. Sie gehören heute somit zweifelsohne zu den Spezialisten, wenn es um umfassenden Service und damit auch um Voll-wartungsleistungen für WEA geht. In der Regel können daher solche Servicedienstleister imRahmen ihrer Vollwartungskonzepte auch eine technische Verfügbarkeitsgewährleistung von97 Prozent für die von ihnen betreuten Anla-gen anbieten.

Nicht immer sind die Unterschiede zwischen Serviceanbietern

auf den ersten Blick zu erkennen.

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14 Blick

Realistische SchadensabdeckungEine derartige Verfügbarkeitsgewährleistung kann freilich unvorhergesehene Ereignisse, auf die ein Serviceanbieter unmittelbar keinen Einfl uss hat, nicht abdecken. Typische Beispiele hierfür sind ein Netzausfall oder die Abschaltung einer Anlage bei Windgeschwindigkeiten oberhalb der Abschaltwindgeschwindigkeit. Auch Schäden wie Brände oder zerstörte Rotorblätter durch Elementargewalten, wie Blitzeinschlag, sind in der Regel nicht Bestandteil eines Voll-wartungsvertrags – und das aus gutem Grund. Wer sich gegen massive Schäden wie ausgebrannte Maschinen-häuser und abgeknickte Rotorblätter und damit verbun-denen Kosten für Reparaturen und Instandhaltungen wappnen will, wendet sich in der Regel an einen hierauf spezialisierten Versicherer. Mit diesem wird er entspre-chende Leistungen für eine Regulierung im Falle eines Schadens vereinbaren. Ein Serviceunternehmen, das solche Leistungen ebenfalls mit in sein Vollwartungskonzept inte-griert, würde im Grunde nichts anderes machen.

Unternehmerisches Risiko bleibtIm Zweifelsfall sollte ein Betreiber oder Betriebsführernach dem Motto „Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser!“ handeln und sich zunächst selbst bei Versicherern einen Überblick über Leistungen und Preise verschaff en. Immer-hin trägt ein Betreiber trotz aller Vereinbarungen mit einem Serviceanbieter das unternehmerische Risiko für seine Anla-gen. Daher muss es ihm letztendlich selbst überlassen sein, mit welcher Wahrscheinlichkeit er den Eintritt immens hoher Schäden einschätzt und in welchem Maße er solche Risiken minimieren möchte. Vor dem Hintergrund einer gleichermaßen umfassenden wie individuellen Risikominimierung und damit der Wahl einer geeigneten Vollwartungsvereinbarung sind die potenziellen Alleinstellung merkmale eines Servicean-bieters sicherlich in anderen Bereichen zu suchen.

Umfassendes Ingenieurs-Know-howAllem voran steht hier die Bereitstellung ingenieurtech-nischer Leistungen. Ein unabhängiges Serviceunterneh-men, das sich eine eigene Ingenieursabteilung leistet, hat vor allem eines im Fokus: den Nutzen für die Kunden. Solche Anbieter sind in der Lage, selbst komplexe Probleme zu lösen, und haben darüber hinaus den Ehrgeiz, techni-sche Verbesserungen an Anlagen herbeizuführen und dabei durchaus auch neue Wege zu gehen.

Off ener Dialog Solche Investitionen in hoch qualifi ziertes Personal sind allerdings nur sinnvoll, wenn man sich auf ganz spezifi sche Anlagentypen spezialisiert und in Kompetenzabteilungen das Wissen zu diesen WEA bündelt. Erst wenn ein Stab an Ingenieuren und Mitarbeiten mit umfassendem Know-how wirklich ausreichende Erfahrungen gesammelt hat und hierdurch auch technische Optimierungen zur Verfügung stehen, wird sich ein verantwortungsvoller Serviceanbieter mit seinen auf den jeweiligen Anlagentyp abgestimmten Leistungen in den Markt begeben. Die Kunden profi tieren in einem solchen Fall einerseits von einer sehr dynamischen technischen Weiterentwicklung ihrer Anlagen mit dem Ziel, durch immer wiederkehrende Probleme verursachte ungeplante Anlagenstillstände massiv zu reduzieren. Andererseits gewährleistet umfang-reiches ingenieurtechnisches Know-how die schnelle Identifi zierung und Beseitigung von Problemen und ein proaktives Handeln seitens des Serviceanbieters, damit wichtige WEA-Komponenten erst gar nicht ausfallen. Off ene KommunikationIn diesem Zusammenhang haben unabhängige Service-unternehmen im Vergleich zu OEM einen weiteren Vorsprung: Sie können die technischen Probleme mit Anla-gen gegenüber Betreibern und Betriebsführern off en aus-sprechen. Hierzu ein Beispiel: Welcher Automobilhersteller wird off en über technische Probleme seiner eigenen Fahr-zeugmarke sprechen, wenn ein Kunde zu einer Inspektion in eine Vertragswerkstatt kommt? Ein unabhängiger Kfz-Betrieb hingegen wird sich weniger scheuen, mit dem Besitzer eines Fahrzeuges off en über technische Mängel zu reden. Ein unabhängiger Serviceanbieter handelt nicht anders. Wenn er dann noch Lösungen für die Beseitigung immer wiederkehrender Mängel entwickeln und imple-mentieren kann – umso besser.Der off ene Dialog zwischen unabhängigem Dienstleister und Betreibern sowie Betriebsführern führt somit oftmals zu Optimierungen mit überaus positivem Einfluss auf die technische Verfügbarkeit einer WEA. Unter Umständenkönnen durch diesen Dialog für spezifi sche Anlagentypenvöllig neue Wartungs- und Instandhaltungskonzepte ent-wickelt werden, die effi zienter sind und damit dem Betreiberrespektive Betriebsführer echte Kostenvorteile sichern.

Im Interesse des Kunden handelnOff enheit und Vertrauen in Verbindung mit einem umfas-senden wie fl exiblen Leistungsspektrum, das sind im Grunde die Indikatoren einer erfolgreichen Partner-schaft von Betreibern, Betriebsführern und unabhängigenServiceunternehmen. Wer sich im Zuge einer Vollwartungs-vereinbarung sicher ist, dass ein Serviceanbieter ganz in seinem Interesse handelt und damit nicht nur stets ein off enes Ohr für Probleme, sondern auch Anregungen und Ideen hat und zudem mit viel Energie und technischem Sachverstand an die Lösung von Problemen geht, der hat mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits die richtige Wahl getroff en.

Vertrauen ist gut.

Kontrolle ist besser!

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15 Blick

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16 Interview

Warum sind regelmäßige Sicherheitsprüfungenin und an WEA so wichtig?

Jens Stange: Um es kurz und prägnant zu formulieren: Weil es hier um das Leben und die Sicherheit von Menschen geht, die sich in WEA aufhalten.Im Rahmen der Genehmigung zur Errichtung und für den Betrieb einer WEA wird seitens der zuständigen Behörden der sichere Betrieb der Anlage zu jeder Zeit gefordert, ansonsten wird diese Genehmigung nicht erteilt. Aus guten Gründen, denn der sichere Zugang zu einer WEA und damit die Sicherheit aller hierfür relevanten Einrichtungenund Komponenten bedeutet letztendlich Personenschutz. Und dieser darf niemals vernachlässigt werden. Zudem kann es im Schadensfall auch zu rechtlichen Konsequenzen für den Anlagenbetreiber führen.

Wie lange sind Sie schon in diesem Bereich tätig?

Ich beschäftige mich mittlerweile seit rund elf Jahren mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz in WEA.

Wie häufig machen Sie die Erfahrung, dass die technischenEinrichtungen in WEA nicht den geforderten Sicherheitsstandards entsprechen?

Leider viel zu oft. Bei rund 100 Serviceaufträgen müssen wir in der Regel an 25 Anlagen Reparaturen und andere Nacharbeiten vornehmen, um die Sicherheit wieder herzustellen. Oftmals betrifft das nur kleine, aber dennoch wichtige Instandsetzungen beziehungsweise den Austausch von Komponenten. So unterliegen z. B. Seile und Gurte einem natür-lichen Verschleiß und können mitunter brüchig werden, selbst wenn sie nicht genutzt werden.

Welche technischen Einrichtungen an einer WEAmüssen regelmäßig überprüft werden?

Zunächst einmal die persönliche Schutzausrüstung (PSA) gegen Absturz. Hierzu gehören der Gurt, die Halteleine und der Falldämpfer. Der Fall-dämpfer hat die Aufgabe, bei einem Sturz den Fangstoß, also die Energie, die in einem solchen Fall auf den Körper einwirkt, zu reduzieren. Ich gebe ein Beispiel: Wenn eine Person mit einem Gewicht von ca. 100 Kilogramm nur zwei Meter tief stürzt, wirkt eine Energie von rund 1,75 Tonnen auf den Körper. Das entspricht ungefähr dem Gewicht eines VW Golfs. Ein mensch-licher Körper kann aber nur maximal 800 Kilogramm einigermaßen unbe-schadet verkraften. Der Falldämpfer absorbiert also die enorme Energie, die auf den Körper einwirkt. So reduziert ein solcher Bandfalldämpfer diese Kraft bei einem Sturz auf durchschnittlich 400 bis 600 Kilogramm und stellt somit sicher, dass man einen solchen Sturz unbeschadet übersteht.

G� ähr� e Na läs� gkeit.

„Windenergieanlagen (WEA) hat man nicht tagtäglich im Blick, sodass leider allzu oft auch die regelmäßige sicherheitstechnische Überprüfung aus dem Fokus gerät. Diese Nachlässigkeit kann zu Personenschäden führen, dessen sollte man sich immer bewusst sein.“ Das meint Jens Stange, Servicemanager für Zentral-europa der Avanti Wind Systems GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Heide, Schleswig-Holstein, hat sich auf wiederkehrende Sicherheitsprüfungen an WEA spezialisiert. Im Interview mit ON Service erläutert Jens Stange, warum regelmäßige Sicherheitsprüfungen so wichtig sind und weshalb solche Arbeiten nur von qualifi zierten Fachleuten durchgeführt werden sollten.

Sicherheitseinrichtungen in Windenergieanlagen weisen häufig Mängel auf.

Weiß, warum regelmäßige Sicherheitsprüfungen an WEA

lebensnotwendig sind:Jens Stange.

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17 Interview

Überprüft werden müssen außerdem das Leiter- und Steigschutzsystem. Das Steigschutzsystem ist an der Leiter montiert. Ist diese nicht richtig befestigt, kann das gesamte System im Notfall nicht funktionieren. Weitere wichtige Einrichtungen zum Personenschutz sind die Anschlag-punkte z. B. am Übergang zu Plattformen. Hier kann sich eine Person mit ihrer PSA gegen Absturz sichern, wenn sie auf die Plattform hinüber-steigen möchte und sich hierzu aus dem Steigschutzsystem an der Leiter lösen muss. Auch der Servicelift, der Kran beziehungsweise der Ketten-zug für den Transport von Lasten (z. B. Wartungsmaterial, Betriebsstoffe und Werkzeug) sowie die Erste-Hilfe-Ausrüstung und ein eventuell vorhandener Feuerlöscher sind auf ihre Funktionsfähigkeit hin zu über-prüfen.

Wie sieht es mit Systemen für die Höhenrettung aus?

Die Überprüfung solcher Systeme ist immens wichtig, denn dieses Rettungsgerät ist gewissermaßen die Lebensversicherung für jede Person, die sich in einer Anlage aufhält. Nehmen wir einmal an, eine Person in einer Anlage hat sich verletzt und muss aus der Höhe abgeseilt werden. Bei einem derartigen Notfall werden je nach Schwere der Verlet-zung auch Rettungskräfte wie Feuerwehr und Rettungsdienst gerufen.Leider verfügen nur sehr wenige freiwillige Feuerwehren über eine Höhenrettungsgruppe. Die in der Anlage befindlichen Personen müssen daher die Feuerwehr bei der Rettung eines Verletzten oder vielleicht sogar Bewusstlosen aktiv unterstützen. Hinzu kommt, dass z. B. auch ein herbeigerufener Notarzt zur medizinischen Erstversorgung nicht dazu verpflichtet ist, in eine Anlage hinaufzusteigen. Auch hier muss im Fall des Falles eine Person zunächst aus der Höhe zum Anlagenfuß abgeseilt werden, damit dann die ärztliche Versorgung erfolgen kann.

Wer sollte die regelmäßige Sicherheitsüberprüfungan einer WEA durchführen?

Nur Personen, die vom jeweiligen Hersteller eine entsprechende Produktschulung erhalten haben. Darüber hinaus überprüfen wir auf Basis unserer strengen Qualitätsvorgaben, welche Mitarbeiter über diese entsprechenden Befähigungen für solche Sicherheitsprüfungen verfü-gen. Diese Mitarbeiter werden im Hinblick auf ihre Aufgaben zudem von uns eingehend geschult, z. B. die Mitarbeiter von dem unabhängigen

Serviceanbieter Availon. Wir müssen sicher sein, dass sich unsere Mitar-beiter ihrer enormen Verantwortung bewusst sind, und eine Sicherheits-prüfung kann man nur mit 100-prozentiger Zuverlässigkeit durchführen.

Wie häufig sollten Sicherheitsüberprüfungen durchgeführtwerden, und welchen Beitrag kann ein Anlagenbetreiber oder Betriebsführer hierzu leisten?

Um sich einen Überblick zu verschaffen, sollte zunächst jeder Betreiberoder Betriebsführer einmal alle vorliegenden Bedienungsanleitungen zu den einzelnen Komponenten bzw. Einrichtungen, die sich in der WEA befinden, sammeln. In diesen Bedienungsanleitungen finden sie die vom Hersteller vorgegebene bzw. empfohlene Prüffrist. Diese Prüf-fristen sollten dann in einer Prüffristenliste festgehalten werden. Nach einer solchen Bestandsaufnahme haben sie sich schnell einen Überblick über die Bereiche und Zeiträume von erforderlichen Prüfungen erstellt und können diese stets im Fokus behalten. In der Regel sollte aber jede Anlage mindestens einmal im Jahr einen Sicherheitscheck durchlaufen.

Wir danken Ihnen für das Gespräch.

Verbogene Liftdächer, schadhafte Leitern: Rund ein Viertel aller Überprüfungen ziehen Reparaturarbeiten nach sich.

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18 Gespräch

Um einen Service auf hohem Niveau für spezifi sche Anla-gen anbieten zu können, sollte ein unabhängiger Dienst-leister zu jeder Zeit eine hohe Ersatzteilverfügbarkeitsicherstellen. Vor allem muss er über umfangreiches ingeni-eurtechnisches Know-how verfügen, damit wegweisende Upgrades und dadurch echte konstruktive Verbesserungen für WEA entwickelt und implementiert werden können. Neben den hauseigenen Spezialisten, die sich auf spezielle Anlagentypen und Technologien konzentrieren, spielen hierbei die Beziehungen zu seinen Zulieferern respektive Lieferanten eine maßgebliche Rolle.

Wahl mit WeitblickBei der Auswahl seiner Entwicklungspartner und Lieferantenmuss ein unabhängiger Serviceanbieter vor allem eines im Blick haben: die Verantwortung gegenüber seinen Kunden. Die Wahl eines geeigneten Partners bzw. Zuliefe-

rers ist daher mit Weitblick zu treff en, wobei u. a. folgende Fragen zu beantworten sind: Ist der Partner wirtschaftlich in der Lage, langfristig mit dem Serviceanbieter zu kooperieren?Welches Know-how und welche Kompetenz kann der potenzielle Partner im Hinblick auf die Entwicklung aktu-eller Upgrades beisteuern? Ist der zukünftige Partner in der Lage, den Bedarf der Kunden des unabhängigen Service-anbieters nachzuvollziehen, um gemeinsam mit dem Serviceanbieter wirtschaftlich sinnvolle und damit auch wirksame Anlagenverbesserungen herbeizuführen?

Netzwerk mit hohem Nutzen für die KundenErst mit einer positiven Beantwortung solcher und ähnli-cher Fragen ist das unabhängige Serviceunternehmen in der Lage, ein erfolgreiches Lieferantennetzwerk mit hohem Nutzen für die Kunden aufzubauen. Hierbei werden ins-besondere Lieferanten, mit denen man gemeinsame Entwicklungen plant, ganz bewusst als zuverlässige Partnerbetrachtet, die über einen langen Zeitraum mit dem Serviceanbieter gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten: die Entwicklung ausgereifter Produkte und Services für die Windenergie. In einer derartigen Zusammenarbeit ist der Umgang zwischen dem Serviceunternehmen und seinen Partnern durch ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen geprägt. Diese Form der Kooperation fördert die Innovationskraft beider Seiten und schaff t außerdem für die Lieferanten Raum und Off enheit, ihre eigenen Ideen mit in gemein-same Projekte einzubringen.

Alles zur rechten ZeitEin weiterer wesentlicher Faktor in einer erfolgsorientier-ten Partnerschaft ist der Zeitpunkt, an dem ein unabhän-

Ziel unabhängiger Servicedienstleister ist es, ihren Kunden einen qualitativ hochwertigen Komplettservicefür WEA anzubieten. Daher muss ihr Leistungsspektrum nicht nur dem von OEM ebenbürtig sein, sondern weitaus mehr zu bieten haben. Unabhängige Serviceunternehmen entwickeln aus diesem Grunde spezifi sche Strategien, die den Kunden zusätzliche Vorteile versprechen. Ein Beispiel hierfür: der Aufbau eines effi zientenund damit zuverlässigen Lieferantennetzwerks.

Nachhaltigkeit statt kurzfristigen Denkens.

Durchdachtes Lieferantenmanagement fördert Innovationskraft.

Das A und O: Off ener Austausch und innovationsgetriebenes Denken.

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19 Gespräch

giger Serviceanbieter seine Lieferanten in Projekte und Entwicklungsprozesse involviert.So ist es durchaus möglich, dass ein Partner,der in einem sehr frühen Stadium eines Projek-tes mit ins Boot geholt wird, wertvolle Ideen oder Erfahrungen beisteuern kann, um die Entwicklung einer Innovation maßgeblich zubeschleunigen. Auch bereits beim Partner vorhandene Kompetenz zur Fertigung von spezifi schen Bauteilen oder der Verarbeitungbestimmter Werkstoffe können einen ent-scheidenden Beitrag zum raschen Erfolg eines Projektes oder Upgrades leisten.

Off ener AustauschEin zusätzlicher Vorteil in diesem Zusammen-hang ist die off ene Kommunikation zwischen dem Serviceanbieter und seinen Lieferantensowie Entwicklungspartnern. So kann ein unab-hängiges Serviceunternehmen etwa im Zuge der Entwicklung von Anlagenoptimierungendie Probleme gegenüber seinen Partnern off en aussprechen. Diese uneingeschränkte Kommunikation versetzt beide in die Lage, entscheidende technische Verbesserungen herbeizuführen, die Probleme nachhaltig elimi-nieren und folgerichtig kurzfristig einen echten wirtschaftlichen Nutzen versprechen. Hierzu ein konkretes Beispiel: Im Zuge von Wartungen durch einen unabhängigen Service-anbieter stellte man immer wieder fest, dass der Austausch von Kohlebürsten an einem

Generator einer 2 MW-Anlage durch die beste-hende Halterung erhebliche Zeit in Anspruch nahm. Besonders ärgerlich: Bei der Demontage konnten Befestigungskomponenten in den Schleifringraum fallen, die vor einem Bürsten-wechsel aufwendig gesucht und beseitigt werden mussten. Der unabhängige Dienst-leister entwickelte aufgrund dieser Erfahrung-en ein neues Halterungskonzept und nutzte zugleich die Gelegenheit, mit einem Spezia-listen auch die Konfi guration der Kohlebürstenselbst zu verbessern. Das Ergebnis der erfolg-reichen Zusammenarbeit zwischen dem Serviceanbieter und seinem Entwicklungs-partner: Die Kohlebürsten weisen nun aufgrund ihrer speziellen Konfi guration und durch das neue Halterungskonzept eine deut-lich höhere Standzeit als bisherige Lösungenauf. Mehr noch: Der Austausch der Kohle-bürsten wird durch die neue Halterung verein-facht und damit beschleunigt. Der Kunde profi tiertBetreiber und Betriebsführer profi tieren durch diese erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen unabhängigem Serviceanbieter und seinen Entwicklungspartnern von einem kosteneffi -zienten und zugleich innovationsgetriebenen Denken – sowohl im Hinblick auf bestehende, aber nicht ausgereifte Technologien und Materialien als auch mit Blick auf den Zeitauf-wand bei den Wartungen selbst.

Abhängigkeiten minimierenDiese Form des Know-how-Transfers belegt die Effi zienz eines durchdachten Lieferanten-managements im Interesse des Kunden. Das unabhängige Serviceunternehmen verfügt über die praktischen Erfahrungen und ist somit in der Lage, die potenziellen Anlagen-probleme so präzise zu defi nieren, dass der Lieferant bzw. Entwicklungspartner gemein-sam mit dem Servicedienstleister hierfür die beste Lösung bereitstellen kann. Zugleich bedeutet diese Form des Lieferantenmana-gements eine erhebliche Reduzierung der Abhängigkeiten. Ein unabhängiger Service-anbieter ist nicht nur völlig frei in der Wahl seiner Partner, sondern wird seine Entschei-dung für eine Zusammenarbeit mit Lieferan-ten vor allem im Sinne einer nachhaltigen Kooperation treff en. So lassen sich für Kunden die Risiken von Ersatzteilengpässen oder den Wegfall von bislang angebotenen Service Anlagenoptimierungen durch fehlende Neu-entwicklungen entscheidend minimieren. Ein unabhängiges Serviceunternehmen, dasnicht nur auf das eigene umfangreiche Know-how setzt, sondern auch ein gut funktio-nierendes Lieferantennetzwerk mit Innovations-kraft baut, will mehr – und das ganz im Inter-esse seiner Kunden.

Deutlich höhere Standzeit durchein neuartiges Halterungskonzept:

die Kohlebürsten.

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Unser neuester

Antrieb: Bremsen.

KTR-STOP®

Analog zum Antrieb ist Bremsen ein komplexerProzess. Jedes Einsatzgebiet stellt hohe An-forderungen an das System. KTR projektiert und vertreibt bereits seit Jahren erfolgreich Bremsen. Durch die ganzheitliche Analysevon STOP-and-GO-Vorgängen haben wir einneues hydraulisches Bremssystem entwickelt,das einfach effi zienter arbeitet: KTR-STOP®.

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www.ktr-stop-and-go.com

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Hannover Messe04. – 08. April 2011Halle 25/Stand D25Halle 27/Stand H56