Avantgarde 2009/02

16
TRAININGSGEMEINSCHAFT HÜTTEN 02.2009 // www.tghuetten.ch > Rede zur Lage der Nation > Erfolg ist oft relativ > Das Langlauf-Wunder Folge IV ©NordicFocus

description

Trainingsgemeinschaft Hütten

Transcript of Avantgarde 2009/02

Page 1: Avantgarde 2009/02

Trai

nin

gsge

mei

nsc

hafT

hÜT

Ten

02

.200

9 //

ww

w.t

ghue

tten

.ch

> Rede zur Lage der Nation > Erfolg ist oft relativ> Das Langlauf-Wunder Folge IV

©N

ordi

cFoc

us

Page 2: Avantgarde 2009/02

Das Jahr 2009 neigt sich dem Ende zu und jeder fragt sich wieder einmal: Was ist im vergangenen Jahr alles passi-ert, welche positiven Bilanzen kann ich ziehen und welche Vorkommnisse sollten im kommenden Jahr unter allen Umständen vermieden werden? All diese Betrachtungen sind von der Optik jedes Einzelnen geprägt und abhängig vom jeweiligen Betrachter. Sie werden deshalb selten bis nie objektiv sein.

Auch unsere Leistungssportler müssen sich Ende Jahr jew-eilen mit diesen Fragen auseinander setzen. Da die sportli-chen Leistungen unbestechlich und messbar sind, gibt es aller-dings kein Wenn und Aber, sondern nur Tatsachen und klare Leistungs-Belege über die vergangenen 12 Monate. Es wird knallhart abgerechnet, bevor neue Ziele für die Zukunft formuliert, verbesserte Trainingspäne erstellt und allenfalls gesteigerte Trainingsumfänge definiert werden. Nur so lassen sich Spitzenleistungen erzielen.

VERANTWORTLICHER STABKurt Waldmeier

TRAINER-STABAndré Bucher

Marcus SmallboneNicolas Greon

SPORT INFRASTRUKTUR

LEISTUNGSTESTSUrs Ritter

diverse Spezialisten

MEDIZINKlinik Hirslanden

diverse Spezialistenmedbase

PHYSIOdiverse Spezialisten

OSTEOPATHIEGerry Peyer

KINESIOLOGIESeline + Ueli Matzinger

MATERIALMonika Janusch

EDVRita Walder

INTERNETMichi Rüegg

AVANTGARDEBrigitte Hilfiker

MENTALDiana Baer

FILMUrs Ritter

ADMINISTRATIONAir Force Center

BREITENSPORTCOACHING

PROMINENTE & FIRMENANLÄSSE

Urs RitterDiana Baer

PRÄSIDENTKurt Waldmeier

LEISTUNGS-SPORT

Christoph SchmidUrs Ritter

NACHWUCHS-SPORT

Michi Rüegg

FINANZENRita Walder

Or

gan

igr

amm

Die Disziplin, welcher jeder Leistungsathlet braucht, um den täglich gestellten Anforderungen zu genügen, ist sehr gross und erfordert physisch wie psychisch unglaubliche Konstanz und Selbstdisziplin.

Liebe TG Hütten Mitglieder, ich als Präsident ziehe per Ende 2009 persönlich (und sehr subjektiv) eine äusserst positive Bilanz. Und wenn ich eine Auslegeordnung mache, bin ich mir sicher, dass es sich gelohnt hat, all diese Sportler zu unter- stützen, die solch hochgesteckte Ziele erreichen wollen! Ich bin überzeugt, dass Sie genauso denken, dass wir uns gemein-sam und voller Genugtuung über das Erreichte im 2009 freuen dürfen und mit viel Tatendrang und Enthusiasmus das Jahr 2010 angehen werden.

Ich wünsche Ihnen allen für die bevorstehende Weihnachtszeit und den Start ins 2010 viel Zufriedenheit, Genugtuung und vor allem die nötige Beharrlichkeit, die gesteckten Ziele zu erreichen.

Kurt Waldmeier Präsident TG Hütten

2 – tghuetten.ch

Titelbild: Laurien van der Graaff am Weltcup in Düsseldorf

Page 3: Avantgarde 2009/02

Ich bin Demokrat. Und ich glaube an die Demokratie. Trotzdem bin ich gegen die Demokratie. Jedenfalls, wenn sie so ver-standen und gelebt wird wie anno Domini 2009 in Helvetien.

Oder wie sollen wir dereinst auch inter-national leistungsoptimiert denken und konkurrenzfähig handeln, wenn wir von jung an so demokratisch erzogen wer-den, dass wir uns fast schon entschul-digen müssen, wenn wir eine bessere Note heim bringen als der Banknachbar? Wenn wir so sehr auf Demokratie ge-trimmt werden, dass wir schier ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir die Kameraden aus dem Quartier im Zwölfminuten-Lauf überrunden?

Wir werden allenthalben und allüberall auf Durchschnitt eingestellt. Und trotz-dem erwartet männiglich dereinst den durchschlagenden Erfolg.

Das beginnt damit, dass in der Schule für die Promotion nicht bloss eine Durchschnittsnote von 4 verlangt wird. Nein, meistens darf, wer bestehen will, in höchstens zwei Fächern ungenügend sein und nicht mehr als soundsoviele Punkte unter einer 4 haben. Wer also

mit einem 6er wenigstens irgendwo überdurchschnittliches Potential beweist und damit zumindest in einem Fach alle Voraussetzungen zur Spitzenleistung hat, genügt trotzdem nicht. So will es unser Schulsystem.

Und da wundern wir uns, wenn wir nur noch Durchschnitt sind.

Im Sport ist es nicht anders. Die (obliga-torischen) Turn-Stunden werden wenn nötig aus Spargründen reduziert, und wenn dann doch einmal geturnt (oder zumindest gespielt) wird, dann bestimmt ohne eine Bewertung. Denn Noten für körperliche Ertüchtigung sind verpönt. "In" ist, wer sich bei MC Donalds mög-lichst reichhaltig Einheitsernährt. Auf dass alle gleich sind und das gleiche ha-ben. So oder ähnlich verstehen wir heute die Demokratie.

Im Langlauf ist im jungen Alter nicht etwa der schnellste Sprinter gefragt, sondern vielmehr derjenige, der auch über die Distanz einigermassen mithält. Und in der Leichtathletik geht es in der Ausbildung noch immer vorwiegend um Vielseitigkeit, ganz nach dem Motto: Aller Anfang ist der Mehrkampf. Und der Held,

wer überall durchschnittlich. Die Schweiz als ein Volk von Mehrkämpfern.

Dabei könnte Vielseitigkeit durchaus auch anders verstanden werden. Und damit würde man endlich alle jungen Werfer vom unsäglichen Leiden erlösen, unbe-dingt und zwingend immer auch längere Distanzen laufen zu müssen. Oder man könnte den angehenden Langstrecklern die demoralisierende Blamage ersparen, über alle Hürden einzeln zu stolpern.

Ganz abgesehen davon, dass man mit einem anderen Verständnis von Vielseitigkeit Spitzenleitungen schon sehr viel früher sehr viel spezifischer för-dern könnte. Oder heisst Vielseitigkeit für einen talentierten Läufer nicht viel eher Langlaufen, Inlinen, Biken, Velofahren, Schwimmen und Schlittschuhlaufen als Kugelstossen, Stabhochspringen und Hürdenlaufen?

Soll mir jemand jene jungen Leute zei-gen, die sich lieber an Misserfolgen frusten, als mit Erfolgenserlebnissen Selbstvertrauen aufbauen.

Oder was wollen wir denn überhaupt? Leichtathleten, die auch als Pfadi-Führer gute Figur machen, Triathleten, die im Judo jeden Angreifer flach auf die Matte legen und Langläufer, die orchesterreif Geige spielen?

Wollen wir nicht doch viel eher leis-tungsorientierte Ausdauersportler, die zumindest in einer Sportart oder Disziplin dereinst zu einer überdurchschnittlichen Leistung fähig sind und mit dem entspre-chenden Selbstvertrauen dann auch ihr sonstiges Leben meistern – auch wenn's halt manchmal nicht ganz immer und überall nach Wunsch läuft?

Es täte Not, in der Schweiz wieder einmal grundsätzlich über den Demokratiebegriff zu diskutieren. Vielleicht wär’s ja gerade ein guter Vorsatz fürs neue Jahr...

Boffe C. Schmid

PS: Demokratie in der Schweiz ist auch, wenn ein Einzelner mit einer Einsprache den Bau eines neuen Stadions verhin-dern kann, das (fast) alle wollen.

Rede zur Lage der Nation

DemokratieOder warum wir uns entschuldigen müssen, wenn wir im Zwölfminuten-Lauf Kameraden überrunden

tghuetten.ch – 3

Page 4: Avantgarde 2009/02

Der Gigathlon ist eine Mischung aus Sportveranstaltung, Abenteuerreise, Teamerlebnis und

persönlicher Grenzerfahrung. Wir waren vor viele spannende Herausforderungen gestellt.

In Erinnerung bleiben das Besondere, das Abenteuerliche, die gemeinsamen Erlebnisse,

die spektakulären Geschichten und die unauslöschbaren Erinnerungen. Ausnahmslos posi-

tiv und immer mit voller Begeisterung legten wir, d.h. Erika Bürgler (Laufen), Else Winkler

(Rennvelo), Edi Lauber (Schwimmen), Christoph Hauser (Inline) und Adrian Hauser (Bike)

zusammen in 3 Tagen 448,4 km und 8310 Höhenmeter zurück.

4 – tghuetten.ch

Page 5: Avantgarde 2009/02

Freitag «Cool Down»Rennvelo: 17 km, 310 Hm - Bike 9 km, 270 Hm - Schwimmen 0,6 km – Bike 11 km 200 Hm – Laufen 6 km, 100 Hm – Inline 6 km, 50 Hm

«Eintreffen in St. Gallen Breitenfeld, Verschieben mit dem Shuttle ins Camp nach St. Gallen-Kreuzbleiche, Check-in, Zelte aufstellen, sich installieren und anschliessend ohne Zeitdruck die erste Etappe des Gigathlon 2009 absolvieren». Die Zielsetzung des Cool Down Friday war es, Körper, Geist und Material auf den Gigathlon einzustimmen. Es war ein wirk-lich guter Einstieg. Wir gingen aus unse-rem hektischen Alltag hinaus und konn-ten uns behutsam auf den Gigathlon ein-stimmen. Erstaunlich dabei: Im Gewusel von Helfern, Gigathleten und Supportern entsteht innert weniger Stunden ein perfekt organisiertes Gigathlon Camp. Leuchtend rote Zelte in Reih und Glied stehen auf der Kreuzbleiche-Wiese. Am Tag fanden wir unser Zelt einfach – bei Nacht war es etwas schwieriger, sich nach dem «Geschnarche» zu orientie-ren. Beeindruckend ist die logistische Organisation des Gigathlon – eine riesige Herausforderung, welche sehr gut gelöst war.

In der Zeltstadt konnte man mit bekann-ten und neuen Gesichtern spontane Gespräche führen. Von der TG Hütten war es mit Christine Staub (sie hat uns den Startplatz vermittelt – herzlichen Dank!), Feli Gantner und Roli Müller.

Samstag «Hilly»Schwimmen 3km – Inline 59 km, 100 Hm – Rennvelo 90 km, 1700 Hm – Laufen 12 km, 1400 Hm – Bike 40 km 1200 Hm

Die grosse Masse der Schwimmer be-ängstigte Edi und führte gar zur Panik. Er ist wohl ein «Wassermensch», der praktisch täglich schwimmt, aber in abgesperrten Bahnen. An beiden Tagen kraulte er in an-haltend hohem Tempo. Die Inline-Strecke war diesmal sehr lange. Christoph, unser jüngstes Teammitglied, konnte wegen seiner LAP nicht allzu viel trainieren; er lernte aber schnell in der Gruppe zu fah-ren und dank seiner guten Kondition und

einer geschickten Fahrtechnik kam er ohne Blessuren freudestrahlend in Buchs an. Auf der Rennvelostrecke waren sehr viele Männer unterwegs, welche auf-grund ihrer körperlichen Konstellation Else überholten. Sie liess sich nicht verleiten, blieb mental stark und fuhr in ihrem Tempo. Die sehr heissen Temperaturen forderten einiges. Sie kam erschöpft und mit rebellierendem Magen in der Wechselzone an. Erika fühlte sich auf dem Aufstieg von Oberriet auf den Hohen Kasten sehr wohl und kam in sehr guter Verfassung mit der Luftseilbahn hi-nunter nach Brülisau. Adrian verfuhr sich auf der Bikestrecke nach St. Gallen und kam trotz seiner Zusatzschlaufe und tech-nischen Problemen mit der Schaltung bei Tageslicht in der Zeltstadt an. Als wir im Zelt am Schlafen waren, hörten wir noch lange Biker ins Ziel einfahren. Sich in der Nacht auf den schmalen Waldwegen zu Recht zu finden, verdient eine besonders grosse Achtung. Viele Einzelsportler und Zweierteams dürften wohl nur eine kurze Zeit im Schlafsack verbracht haben.

Sonntag «Flowing»Inline 41 km, 280 Hm – Schwimmen 2.8 km – Bike 57 km 820 Hm – Rennvelo 70 km, 1200 Hm – Laufen 24 km, 590 Hm

Adrian und Christoph genossen das «Vater-Sohn-Wochenende» im gemein-samen Zelt. Christoph war über sich ver-wundert, dass er am Morgen früh bereits so ein umfassendes Frühstück einneh-men kann. Dank diesem Energieschub absolvierte er die erste Tagesetappe überraschend schnell. Edi schwamm er-

neut extrem schnell. Für Else wurde es dann sehr hektisch, da Adrian schneller auf dem Bike war als er annahm und sie dadurch bei seiner Einfahrt in Frauenfeld erst beim Eingang zur Wechselzone war. Sie fühlte sich im Gegensatz zu vielen anderen sehr gut auf dem Rennvelo und dank der schnellen Zeit kam sie auf tro-ckenen Strassen in Uzwil an. Erika kam bereits nach Kilometer 5 in ein heftiges Gewitter hinein. Körperliche Beschwerde forderten sie dann zusätzlich. Die Freude am gemeinsamen Zieleinlauf mit dem Team vermochte ihr dann aber weder das Wetter noch das Leiden trüben.

Ein herzliches Dankeschön gilt unse-rem Supporter Christoph Winkler, dem Trainer Urs Ritter und Daniel Staub für das Sponsoring seines Busses.

Fazit: In 3 Tagen lernten wir eine neue schöne Gegend kennen, genossen den sehr guten Teamgeist und erfreuten uns der sportlichen Leistungen und tollen Erlebnissen.

Das Team der TG Hütten figuriert auf Platz 381. von 901 rangierten Teams of five. Feli Gantner platzierte sich mit ihrem Team auf Rang 440. Bei den Couple er-reichte Christine Staub den 38. Rang von 263 klassierten Teams.

tghuetten.ch – 5

Page 6: Avantgarde 2009/02

Sport undPoLIzEI

Zwei Menschen,zwei Ausbildungsstätten

und zwei Berufungen

Das Gegenüber sind zwei aufgestellte

junge Menschen, die nebst dem

Sport ihren angehenden Job als

Polizist(in)gemeinsam haben.

Triathletin Nadine Scheck und Läufer

Christoph Menzi erzählen, wie sie

Ausbildung und Sport mit

ganzheitlicher Betreuung

der TG Hütten unter

einen Hut bringen.

6

Page 7: Avantgarde 2009/02

tghuetten.ch – 7

mit Menschen und das Wecken von Begeisterung gehören zu seinen Stärken, angefangen in der Jugi Egg bis zum Mitglied der Leichtathletikgruppe des TV Egg. Sein weiteres Talent ist bekannt-lich der Sport. Er trainiert seit 18 Jahren Leichtathletik und betreibt seit 10 Jahren Laufen wettkampfmässig. Mit je einer Bronzemedaille an den U23 Berglauf -Schweizermeisterschaften und über 10 Km auf den Strassen gelangen ihm 2004 erste nationale Erfolge. Seit 2005 zählt er zum Leistungsteam der TG Hütten mit dem Ziel, auf nationaler Ebene noch mehr Referenzpunkte zu holen.

Er spricht von einem momentanen Prioritätenwechsel. Wegen der an-spruchsvollen Schule, den unregelmä-ssigen Tag- und Nachtschichten und bevorstehender Abschlussprüfung sei der Sport an die zweite Stelle gerückt. Eine ähnliche Erfahrung machte Nadine. Nach KV-Abschluss und abgeschlos-sener Berufsmatura arbeitete sie drei Jahre bei der Stadt Gossau auf dem Betreibungsamt. Durch diese Tätigkeit hatte sie hin und wieder mit der Polizei zu tun und der Beruf der Polizistin begann sie zu faszinieren, bis sie sich zu einem Laufbahnwechsel entschied.

Die sportliche Karriere begann für die 23 jährige Aspirantin schon im Vorschulalter im Schwimmclub Gossau und später dann im Schwimmclub Wittenbach. Mit der Zeit füllte sie aber das Training im Hallenbad nicht mehr aus und so kamen Laufen und Velofahren dazu. 2003 lieh ihr eine Triathletin ihr Rennvelo und dann war es um Nadine geschehen. Sie spar-te für ein eigenes Rad und nahm sehr erfolgreich an regionalen Wettkämpfen teil. Seit Anfang 2006 gehört Nadine zum Leistungs-Team der TG Hütten. Nach längerer Krankheitspause will sie mit Trainer Urs Ritter wieder den Anschluss an Wettkampfleistungen schaffen. Längerfristig sind das Nationalkader und internationale Wettkämpfe ihr Ziel.

Für Nadine und Christoph steht fest, dass für ihre Ziele "Sport und Polizei", oder eben "Polizei und Sport" nebst den für sie massgeschneiderten Bedingungen durch die TG Hütten eine hohe Disziplin nötig ist. Dazu gehört unter anderem eine gute Zeiteinteilung, bei der Freizeit nicht zu kurz kommen darf. Christoph findet es auch nicht immer einfach, in dieser Zeit "den Polizisten an den Nagel zu hängen".

Angeregt unterhalten sich Nadine und Christoph über ihre Ausbildung und ihre Pläne. Nadine ist Absolventin der Polizeischule Ostschweiz. Diese wurde als erstes regionales Ausbildungszentrum der Schweiz im Jahre 2006 eröffnet. Die Schule bildet jährlich um die 90 Schülerinnen und Schüler zur Polizistin und zum Polizisten mit eidgenössi-schem Fachausweis aus. Im Jahr 2008 wurden aus 200 Interessentinnen und Interessenten nur gerade mal 30 zur Ausbildung zugelassen. Sieben davon sind Frauen.

Nadine zählt Voraussetzungen für die Zulassung an das Aufnahmeverfahren für die Ausbildung auf. Lachend erwähnt sie die geforderte Mindestgrösse für Frauen von 1.60m, sie selber misst 1.61m. Neben Schweizerbürgerrecht sind abgeschlos-sene Berufsausbildung oder Maturität, Führerausweis Kategorie B, sowie phy-sische und psychische Gesundheit Voraussetzung.

Diese Bedingungen gelten laut Christoph auch für die Polizeischule des Kantons Zürich. Die KAPO Zürich umfasst die Kriminal-, Sicherheits- und Verkehrspolizei. Christoph wurde zusam-men mit 99 anderen Bewerbern von ins-gesamt 1000 Geprüften zur einjährigen Polizeiausbildung zugelassen. Ein Drittel der Aspiranten im Kanton Zürich sind Frauen. Auf die Frage, weshalb bei einem schweizweiten Mangel an Polizisten nicht mehr in die Schulen aufgenommen wer-den, meinen sie, dass die Kriterien nach wie vor nur den Besten einen Zutritt er-lauben.

Christoph, 25 jähriger gelernter Detailhandelsangestellter, erzählt be-geistert aus seinem strengen, sehr spannenden Polizeischulalltag in Zürich. Schon als kleiner Bub hätte ihn der Beruf des Polizisten fasziniert. Der ge-konnte Umgang mit verschiedensten Menschen scheint ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Dies konnte er neben der Schule auch im sportlichen Umfeld immer wieder beweisen. Der Umgang

Page 8: Avantgarde 2009/02

Jürg und Ueli BühlerIn der nördlichsten Gemeinde vom Kanton Appenzell Ausserrhoden liegt Lutzenberg, das etwas über 1000 Einwohner zählt. Hier wohnen Vreni und Röbi Bühler mit ihren drei Söhnen René, Ueli und Jürg und Kater Tricolori. Jürg und Ueli gehören zu den Nachwuchs-Triathleten der TG Hütten. Dieser Artikel soll das Leben mit Spitzensport einmal aus Sicht der Eltern beleuchten.

Triathleten als Söhne

Jürg BühlerTriathlet, Jahrgang 1991Junioren Nationalmannschaft, Swisstriathlon High Potential Team

Sportliche Erfolge 2009 2. Junioren-EC in Bled, Slowenien3. Junioren-EC in Wien 4. Junioren-EC in Tarzo, Italien13. Junioren-EM in Holten, Holland5. Junioren-Team EM in Holten 3. Triathlon-SM Junioren2. Swiss Triathlon Circuit Junioren2. Junioren-Europacup Gesamtwertung Silber an der Halbmarathon Team-SM

Sportliche Erfolge 20084. Junioren-EM Lissabon Silber Junioren-Team-EM in Lissabon 32. Rang Junioren-WM in VancouverSchweizermeister Duathlon JugendSchweizermeister Duathlon Team Jugend

Ueli BühlerTriathlet, Jahrgang 1993Regionalkader Ostschweiz, Nachwuchskader Swiss Triathlon

Sportliche Erfolge 20098. Rang Jugend-Team-EM in Tarzo, Italien25. Rang Europaqualifikation YOG 2010 in Mar Menor Spanien Schweizermeister im Triathlon Jugend2. Triathlon-SM mit dem Team2. Duathlon-SM mit dem Team1. Youth League Jahreswertung

8 – tghuetten.ch

Page 9: Avantgarde 2009/02

Fast die ganze Familie Bühler ist oder war früher sportlich aktiv. Mutter Vreni war begeisterte Bergsteigerin und Vater Röbi, Co-Leiter eines international tätigen Missions- und Entwicklungshilfswerkes, ist als Jugendlicher OL-Läufer gewesen und nimmt heute ab und zu an einem Triathlon teil. René, der Jüngste, wäre sportlich zwar ebenfalls begabt, könne aber laut den Eltern nicht verstehen, war-um man sich freiwillig abmühen sollte. Er spielt lieber Schlagzeug und Trommel. Zur Fortbewegung kaufte er sich ein Elektrovelo.

Der 18-jährige Jürg und der 16-jährige Ueli wohnen noch bei den Eltern. Beide absolvieren eine Lehre und bewältigen eine 43 Stunden Woche. Jürg ist im drit-ten Lehrjahr als Konstrukteur, und Ueli hat im August seine Ausbildung zum Anlagen- und Apparatebauer angefan-gen. Vater Röbi ist sich bewusst, dass Arbeit, Hausaufgaben und Training bei der TG Hütten oft schwierig unter einen Hut zu bringen sind; und dies nur durch Förderung von Selbstdisziplin möglich ist. Mehr Zeit zur Verfügung zu haben, heisse aber nicht zwingend, dass diese auch gezielt genutzt werde. Für Jürg und Ueli sei es aber klar, dass zunächst die schulischen Leistungen stimmen müs-sen. Ausserdem seien die Lehrer und Lehrmeister nur bei entsprechend guten Leistungen bereit, zusätzlichen Urlaub für die Trainingslager zu gewähren.

Alle drei Bühler Buben waren während der ersten Schuljahre leidenschaftliche Fussballer. Ihr Vater war damals Trainer bei den F-Junioren. Er erzählt, dass Jürg teilweise dermassen konzentriert bei der Sache war, dass er vergass, zur Toilette zu gehen. Ein spezielles Fussballtalent zeigte sich bei Ueli und der Vater schätzt, dass er auch dabei etwas hätte erreichen können.

Bis ins Jahr 2006 betrieben Jürg und Ueli ein breites Spektrum im Sport. Sie trainierten verschiedene Disziplinen wie Laufen, Langlauf, Rad, Duathlon und später Triathlon. Doch dann entstand der Wunsch nach einer gezielten, kompeten-ten Förderung. Auf der Suche nach einem guten Trainer kam es zum Kontakt mit Urs Ritter. Nach dem Gespräch war es für die Eltern und vorerst Jürg klar, dass die TG

Hütten und deren Gesamtkonzept die beste Lösung war. Seit diesem Jahr ist auch Bruder Ueli dabei.

Für die beiden Brüder sei das zündende Erlebnis die Teilnahme am Kids Triathlon gewesen, der seit 2000 für fünf- bis zehn-jährige Kinder in Zürich stattfindet. Ueli schaffte es dabei sogar ins Fernsehen. Ein weiteres Schlüsselerlebnis war für Jürg im Jahre 2007, als er auf Anhieb die vom Schweizerischen Triathlonverband durchgeführte Youth League gewann

und Jugend-Schweizermeister wurde. Dasselbe erreichte in diesem Jahr sein Bruder Ueli.

Da Jürg und Ueli nicht gerade "um die Ecke" wohnen, trainieren sie oft ihre Rad- und Laufeinheiten alleine. In ih-rer Gegend wird hauptsächlich auf ho-hem Niveau Mountainbike gefahren. Betreute Trainingsmöglichkeiten für Triathlon bestehen dagegen keine. Das Schwimmtraining absolvierten sie bis-her mit dem Tri Top Team Rheintal und dem Schwimmclub Widnau. Neuerdings schwimmen sie zusammen mit den Nachwuchsathleten des Vorarlbergs im österreichischen Dornbirn. Jeden zweiten Samstag wird die Distanz ins Zürcher Oberland in Kauf genommen. Da trainieren die Brüder im Milandia in Greifensee. Der Kontakt zu Urs Ritter sei rege und er sei für Eltern wie Söhne der Ansprechpartner. Inzwischen sei ein

tghuetten.ch – 9

starkes Vertrauensverhältnis entstan-den. Es werden nicht nur Trainingsziele besprochen, Wettkämpfe analysiert, Leistungstests durchgeführt und daraus Trainingspläne entwickelt, sondern auch das gesamte Umfeld zu dem beispielswei-se auch die Persönlichkeitsentwicklung von heranwachsenden Jugendlichen ge-hört, einbezogen. .

Vreni und Röbi Bühler betonen, dass die Anfrage bei TG Hütten von ihnen und den Söhnen ausging und der erste

Schritt nicht von TG Hütten erfolgte. Kurt Waldmeier sei mit der Gründung und dem Aufbau der Trainingsgemeinschaft ein "grosser Wurf" gelungen. Wichtig sei es, dass sich die TG Hütten an ihrem 1997 formulierten Konzept festhalte, den Ausdauerathleten mit einem stufenge-rechten, spezifischen Training und einer ganzheitlichen Betreuung den Weg an die Spitze zu ermöglichen. Bühlers sind von diesem Gedanken überzeugt und auch davon, dass Trainer Urs Ritter ihn um-setzt. Sie glauben, dass früher oder spä-ter es jemand aus dem Nachwuchs der TG ganz nach oben schaffen wird.

Für die Familie Bühler ist es wichtig, dass die "Jungs", wie sie liebevoll ge-nannt werden, nicht über ihre sportliche Leistung definiert werden. Sie dürften Schwimmbrille, Fahrrad und Laufschuhe auch jederzeit an den Nagel hängen.

Page 10: Avantgarde 2009/02

Aus der SportClinic Zürich

Wenndas Herzfür den Sport Schlägt

Die SportClinic Zürich ist mit der TG Hütten und Gründer Kurt Waldmeier sehr verbunden. Die Athleten genie-ssen VIP-Status, was bedeutet, dass sie schnellstmöglich einen Termin be-kommen (bei Bedarf sofort). Auch für Weiterabklärungen oder eine Operation wird optimal geplant.

Die Clinic ist eine Praxisklinik mit am-bulanter und stationärer Behand-lungsmöglichkeit mit Ausrichtung auf Prävention und Therapie von Ver-letzungen und Überlastungsschäden des Bewegungsapparates. Hannabeth Brühlmann arbeitete nach ihrer Aus-bildung zur Praktischen Ärztin FMH viele Jahre auf der Chirurgie im Spital Triemli und schloss die Fachausbildung für Sportmedizin der Schweizerischen Gesellschaft für Sportmedizin SGSM ab.

Als Ärztin, Hausfrau und zweifache Mutter kam sie über das Laufen zur Sportmedizin. Die Fachausbildung gibt es in der Schweiz seit gut 20 Jahren. Die Sportmedizin untersucht und be-handelt den Einfluss von Bewegung, Training und Sport einschliesslich der typischen Sportverletzungen sowie des Bewegungsmangels auf den gesunden und kranken Menschen.Es ist nicht schwer zu erkennen, dass Hannabeth Brühlmann ihren Job liebt. "Frau Doktor, Danke vielmal!" hätte ihr am letzten Greifenseelauf ein Läufer zugerufen. Ein ehemaliger Patient war offensichtlich glücklich, dass er dank der "Frau Doktor" wieder laufen konnte. Solche Erlebnisse würden sie immer wie-der sehr berühren.

Spitzenathleten sowie Breitensportler kommen aus der ganzen Schweiz in die SportClinic. Die Alterspallette erstreckt sich von der 10-jährigen Balletttänzerin bis zum 87-jährigen Radfahrer. Bei Spitzensportlern handelt es sich oft um Überlastungsschäden, Knieprobleme, Achillessehnen- oder Rückenprobleme. Bei den Breitensportlern sind vorwie-gend Knie und Füsse ein Thema. Nicht nur Patienten werden betreut, sondern auch gesunde Menschen holen sich in der Clinic Ratschläge zum Vorbeugen von Bewegungsproblemen. Dabei kommt auch bei Bedarf eine Ernährungsberatung hinzu.

In der Regel sind zwei bis drei Besuche bei der Ärztin nötig. Nach gestellter Diagnose (Zuhören, Untersuch, evtl. zu-sätzlich Röntgen, MRI oder Labortests) wird eine Lösung besprochen und dann wird deren Umsetzung von Hannabeth Brühlmann überwacht. Dazu gehören das Verschreiben von Medikamenten, eine Verordnung zur hausinternen Physiotherapie, weitere Therapien oder eine Operation in der SportClinic mit an-schliessender Physiotherapie. Damit die Patienten nicht zu oft kommen müssen, erfolgt die Kommunikation oft mit e mail.

Menschen wieder trainingsfähig zu ma-chen, sie für Leistungen "aufzubereiten" und mit ihnen die Freude am Erfolg zu teilen, fasziniert Hannabeth Brühlmann. Dafür und wie sie sagt "für den Sport" schlägt ihr Herz.

Mehr Infos unter: www.sportclinic.ch

10 – tghuetten.ch

Eine sympathische gebräunte Frau bittet ins helle Sprechzimmer an der Giessereistrasse 18 in Zürich, eines der mittlerweile drei Standorte der SportClinic in Zürich. Frau Dr.med. Hannabeth Brühlmann gehört zum Ärzteteam der Sportmedizin und ist seit der Gründung der SportClinic, das heisst, diesem Frühjahr, zehn Jahre dabei und schätzt die Zusammenarbeit mit der TG Hütten sehr.

Page 11: Avantgarde 2009/02

Wie bist du Nationalcoach der Schweizer Triathleten geworden? Ich war einige Jahre Athletenvertreter des Schweizerischen Triathlonverbandes und hatte daher schon recht tiefen Einblick ins allgemeine Verbandsgeschehen. Im Herbst 2002 fragte mich der damalige Nationalcoach Martin Rhyner, ob ich mir eine Arbeit bei Swiss Triathlon als Assistenzcoach vorstellen könnte. Im Frühling 2003 habe ich an der Schule ge-kündigt und diese Aufgabe angetreten.

Welches sind deine Ziele? Mein Ziel ist es, mit meinem kleinen aber feinen Elitesport Team eine top-professionelle Arbeit bis zu den Olympischen Spielen in London 2012 zu machen. Es werden die dritten Spiele sein, bei denen ich als Coach tätig bin, die zweiten als Teamchef. «The Way to London 2012» ist vorgege-ben. Nun gilt es ihn zu leben.

Wie gestaltet sich die Zusammen-arbeit mit der TG Hütten und ihrem Präsidenten Kurt Waldmeier? Die Beziehung zur TG Hütten ist sehr gut. Die Struktur ist hervorragend, es wird sehr professionell und konsequent gearbeitet. Kurt Waldmeier kenne ich seit Jahren. Er war mein Big Boss in der Armee. Ich war jahrelang Langlauflehrer an Armee-Wintersportkursen in Andermatt und Kurt war mein Kommandant. Dass wir später so eng zusammenarbeiten, hätten wir zu dieser Zeit nie gedacht.

Hast Du ein Motto für deine Athletinnen und Athleten? Mein Lieblingsmotto ist: «While most are dreaming of success, winners wake up and work hard to achieve it.» Dies wis-sen auch die Spitzenathleten von Swiss Triathlon. Um heute ganz vorne zu sein, braucht es neben viel Talent absolute

Kompromisslosigkeit. Sonst hat man auf diesem Level keine Chance. Mein dama-liger Langlauftrainer hat es ein bisschen einfacher ausgedrückt: „Im Grind musch es hoo!“

Gibt es vom Triathlon Nationalcoach originelle oder einfach wissenswerte Geschichten zu den Wettkämpfen? Da gibt es natürlich unzählige Storie. Man ist viel unterwegs, nur schon all die Check-Ins auf der ganzen Welt, an den unterschiedlichsten Flughäfen, die tau-sende Kilos Übergewicht, die in zähen Verhandlungen schon wegdiskutiert wur-den, würden ein interessantes Buch er-geben. Mit dem Nachwuchscoach Swiss Triathlon nennen wir untereinander das entsprechende Fachwissen «Modul 6» beim Swiss Olympic Trainerlehrgang!

Die absolut schlimmste Reise war 2005 an die Triathlon WM in Gamagori, Japan. Zuerst mussten (bei knapp 30 Reisenden) mit einem Übergewichtspreis von knapp 100 CHF pro Kilo, an die 300 Kilo Übergewicht mit den Verantwortlichen in Zürich verhandelt werden (man rech-ne selber). Dann hatten wir Probleme mit dem Zoll in Tokio, schlussendlich wurde der Flug nach Nagoya aufgrund eines Taifuns annulliert. Ich bekam als Delegationsleiter die Entschädigung pro Person in Yen ausbezahlt, Wir mussten die U-Bahn nehmen, dann den Zug, dies mit allen Personen und dem Gepäck. Keine Natels funktionierten und wir hat-ten keine Ahnung, wann und wo wir aus- und umsteigen sollten - alles war nur auf Japanisch beschriftet. Irgendwann sind wir dann doch in Gamagori angekommen. Und nach der WM gings direkt nach Beijing an den ersten Weltcup auf der Olympiastrecke, dann direkt nach Australien an die Duathlon WM. Wenn man am Montagmorgen auf der gross-en Mauer von China steht und am Dienstagabend eine Suppe vor der Oper in Sydney geniesst, ist dies schon ver-rückt.

Gibt es etwas über den «Privatmann» Iwan Schuwey zu berichten? Bleibt noch Zeit für Hobbies ausser dem Sport? Wenn ich mal nicht gerade un-terwegs bin, lebe ich an einem wunder-schönen Ort in der Schweiz, in Estavayer-le-Lac. Abschalten kann ich gut, indem ich an oder um mein Haus arbeite. Es ist schön, manchmal direkt ein Resultat der Arbeit zu sehen. Sport prägt natürlich mein Leben, so 2-3 mal pro Woche be-wege ich mich auch noch. Da geht es je-doch nur ums „Chopf lüfte“. Ich liebe den Sonnenuntergang auf meiner Terrasse. Dazu ein gutes Glas Wein oder ein paar Bier mit Kollegen. Ich liebe die Berge, die weiten Ebenen der Mongolei, die Nacht oberhalb des Polarkreises in einer einsa-men Hütte in Finnland.

Ich sage immer wieder: Mein Beruf ist ein Riesenprivileg und ein absoluter Fluch. Ein Privileg mit anspruchsvollen Profisportlern zusammenzuarbeiten, «part of the international triathlon family» zu sein und ein Fluch, da man sehr selten zuhause ist, einen 7/7, 24/24 Job ausübt und alles andere einfach zurückstehen muss. C’est un choix de vie.

Der Schweizer Triathlon Nationaltrainer im Interview

Ivan Schuwey

tghuetten.ch – 11

Iwan Schuwey ist Nationalcoach des Swiss Triathlon Teams. Er betreut damit auch die Kader-Triathleten der TG Hütten. Voraussetzung für internationale Erfolge ist eine sehr enge Zusammenarbeit der Triathlon-Trainer der TG Hütten mit dem Nationalcoach.

Page 12: Avantgarde 2009/02

Fabienne, seit Kindsbeinen in Oetwil daheim, schnupperte vor Jahren kurz im LC Meilen. Zusammen mit Freundinnen wechselte sie zum TV Egg, wo sie bald zur Leichtathletikgruppe gehörte. Später folgte der Übertritt zur Leistungsgruppe. Trainer Michi Rüegg entdeckte ihr Lauftalent. Seit der Gründung des Nachwuchs-Teams von Michi Rüegg gehört Fabienne dazu.

Mittlerweile ist sie die Steeple Spezialistin vom TG Hütten Nachwuchs-Team. Der Hindernislauf, englisch "steeplechase" oder kurz "steeple" ist ein leichtathleti-scher Laufwettbewerb über 3000 Meter. Dabei sind auf 7 ½ Stadienrunden je-weils vier Hürden sowie eine Hürde mit Wassergraben zu überwinden. Der Hindernislauf soll um 1850 aus einer Wette von Oxforder Stundenten entstan-den sein. Damit sollte das Pferderennen mit Hindernissen nachempfunden werden.

1879 wurde der Hindernislauf ins Programm der englischen Leichtathletik-Meisterschaft aufgenommen. Im Jahre 1900 wurde Steeple zum ersten Mal mit einer Laufstrecke von 2500 und 4000 Meter an den Olympischen Sommerspielen in Paris ausgetragen. Die heute gelaufene Strecke von 3000 Meter nahm im Olympia Sommer 1928 in Amsterdam ihren Anfang. Seit 1998 sind auch Frauen im Steeple zugelassen. Erstmals stand der Hindernislauf für Frauen bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2005 in Helsinki als Höhepunkt auf dem Programm.

Die Weltbestenliste bei den Männern wird mit der Leistung von Saif Saaeed Shaheen aus Qatar in einer Zeit von 7:53:63 Min. vom September 2004 in Brüssel aufgeführt. Bei den Frauen do-miniert die Russin Gulnara Samitowa-Galkina mit einer Zeit von 8:58,81 Min. am 17. August in Peking. (aus Wikipedia)

Am ersten August dieses Jahres stand Fabienne zum ersten Mal als Favoritin in einem Eliterennen im Zürcher Letzigrund Stadion am Start. Trotz grosser Hitze übernahm sie schon zu Beginn des Rennens die Führung und diktierte den Lauf. Die letzte Gegnerin blieb hart-näckig an ihren Fersen. Erst bei der Wassergrabendurchquerung konnte sich Fabienne absetzen. So wurde sie ihrer Favoritenrolle gerecht und durfte schlus-sendlich mit einer Zeit von 11:20.48 Minuten ihren ersten Meistertitel bei der Elite feiern. Gleichzeitig bedeutete dies den ersten Schweizermeistertitel für die TG Hütten auf der Leichtathletikbahn.

Diese Glanzleistung ist Höhepunkt von einer ganzen Palette guter Resultate von der 1.81m gossen Athletin. Schon im Jahr 2007 holte sie Gold bei der SM U18 über 2000m Steeple. Weitere Topleistungen folgten in den kommenden Jahren. Die 18 Jährige hat in Regensdorf über 3000 m Steeple die Limite für die U20 EM in Novi Sad, Serbien, erfüllt. Die vorgege-bene Zeitlimite von 11 Minuten erreich-te sie mit einer Zeit von 10:57 Minuten. Gleichzeitig verbesserte sie ihren eigenen U20 Schweizer Rekord um 10 Sekunden.

Bauerntochter Fabienne schloss diesen Sommer ihre KV Lehre mit Berufsmatura ab. Weiterhin kann sie bei ihrem Arbeitgeber, der Gemeindeverwaltung Mönchaltorf, zu 70 % auf der Ein-wohnerkontrolle arbeiten. Dieser Beschäf-tigungsgrad ermöglich ihr, das Training eher auf den Nachmittag zu verlegen, damit sie wieder vermehrt Zeit für ihre Freunde hat. Fabienne freut sich zurzeit an ihrem beruflichen und sportlichen Erfolgen und erwähnt aber auch, dass es nicht nur immer aufwärts gehen könne. Trotzdem sieht sie nach vorne und hofft, ihr nächstes Ziel, die Cross EM in Dublin vom 13. Dezember 2009 zu erreichen.

Aus der sportlichen Visitenkarte der TG Hütten

Fabienne Schlumpf

Fabienne Schlumpf auf Goldkurs

12 – tghuetten.ch

«Gold für Fabienne Schlumpf!» Diese Nachricht ist Teil der Höhepunkte der Erfolge der TG Hütten Athletinnen und Athleten vom Sommer 2009. Fabienne, die herzliche, bescheiden wirkende Jugendliche, erzählt aus ihrem Alltag im Sport und Beruf.

Page 13: Avantgarde 2009/02

Für Robin fielen die Wettkampfergebnisse 2009 ernüchternd aus. Sämtliche Ziele wurden verpasst. Anstatt im U20 Europacup Plätze unter den Top 20 zu erreichen, gelangen Ränge zwischen 40 und 45. Ganz anders bei Fabienne. Praktisch alle Ziele wurden erreicht oder gar übertroffen: Die Qualifikation für die U20 Europameiserschaft gelang, aus der anvisierten Medaille an der Elite Schweizer Meisterschaft wurde gar Gold, Länderkampfqualifikationen im Cross U20 und auf der Bahn U23 wurden erlau-fen, den eigenen U20 Schweizerrekord konnte sie verbessern und auch die Lehrabschluss-Prüfung mit Berufs-Mittelschule bestand sie sicher.

Die Schlussfolgerungen für das Training in der nächsten Saison sind also ganz einfach: bei Robin alles ändern und bei Fabienne weiter so! Doch ganz so ein-fach ist es nicht. analysiert man etwas genauer, stelle ich folgendes fest: Robin hat sich im Laufen auf allen Distanzen von 600 m bis 10 km zum Teil markant ver-bessert, gesetzte Leistungsziele wurden übertroffen und auch die Testresultate sind so gut wie noch nie. Im Schwimmen wurde er mehrere Male während Wochen durch Verletzungen gebremst, dennoch schwimmt er so schnell wie nie zuvor. Auf dem Rad hat er so viele Kilometer absolviert wie noch in keinem Jahr zu-vor und auch hier sind die Testresultate stark verbessert. – Körperlich so fit wie noch nie und trotzdem im Wettkampf enttäuschend. Da scheint wohl im Kopf etwas nicht zu stimmen. Daher macht es für mich keinen Sinn, an der eigent-lichen Trainings-Vorbereitung grobe Veränderungen vorzunehmen, vielmehr gilt es wohl mit sportpsychologischem

Training neue Impulse zu setzen, um die gemachten Fortschritte nächste Saison auch im Wettkampf zu beweisen.

Wenn man dieselbe Detail-Analyse bei Fabienne macht, darf man nicht nur die erkämpften Medaillen zählen, sondern muss auch die Laufzeiten, mit denen sie gewonnen wurden, genauer unter die Lupe nehmen.So konnte Fabienne über 3000 Meter Steeple zwar ihre Bestleistung verbessern, aber nicht im angestreb-ten Ausmass. Zudem gab es Rennen, die langsamer waren als die langsams-ten im Vorjahr. Auf den Unterdistanzen (800 und 1500 Meter) blieb sie deutlich hinter ihren Best-Zeiten von 2008. Nur auf den längeren Distanzen über 5000 Meter und 10 km konnte sie sich zeit-lich eindeutig steigern. Also trotz den tollen Erfolgen war die Saison 2009 für Fabienne keineswegs perfekt, im Gegenteil sogar eher durchzogen. Daher sind für mich Änderungen im Training, sowohl was Umfang als auch Intensität betrifft, angebracht im Hinblick auf die kommende Saison.

Man darf sich also weder von Erfolgen blenden, noch von Fehlschlägen vom richtigen Weg abbringen lassen. Dies gilt wohl auf jeder Stufe des Leistungsports, aus meiner Sicht aber ganz besonders im Nachwuchs. Im Alter von 13 bis 20 Jahren machen die Jugendlichen nicht nur grosse körperliche Veränderungen mit, sondern es verändert sich auch das soziale, berufliche und private Leben ganz entscheidend. Und diese Veränderungen können sich positiv, aber durchaus auch negativ auf die sportlichen Leistungen auswirken. Daher müssen Erfolge und Niederlagen immer genau analysiert wer-den und vor allem sind daraus dann auch die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Die Saisonauswertung zweier ganz und gar unterschiedlich erfolgreicher Junioren

Erfolg ist oft relativ

tghuetten.ch – 13

Jeweils im September oder Oktober endet für die meisten Sommersportler die Wettkampf-Periode. Es folgt die sogenannte Trainingspause, in der sich die Athletinnen und Athleten physisch und psy-chisch erholen. Nach rund 3 bis 4 Wochen geht’s dann bereits wieder los mit dem Aufbautraining für die neue Saison. Und bis dahin sollte der Trainer die abgelaufene Saison bereits ausgewertet und allfällige Konsequenzen für das kommende Jahr geplant haben. Anhand zweier Beispiele möchten wir aufzeigen, dass dies nicht immer ganz so einfach ist. Fabienne Schlumpf und Robin Bareth sind beides Junioren, Fabienne in der Leichtathletik und Robin im Triathlon.

Page 14: Avantgarde 2009/02

TG Hütten Freizeitsportler – Ein Erfahrungsbericht

«Hier oben könnt Ihr Euch ausruhen! Erholt Euch, bevor Ihr wieder star-tet, jeder in seinem Tempo!» Wir ste-hen auf einer Eisenbahnbrücke beim Trainingszentrum Milandia. Ausruhen- auf einer Eisenbahnbrücke? Seit ich mich den Freizeitsportlern der TG Hütten an-geschlossen habe, ahne ich, für was so eine Brücke noch alles gut ist, ausser zum Überqueren von Geleisen. Da gibt es vor allem eines: Steigungen in Form von Schrägen und Treppen, die es zügig zu überwinden gilt.

Einmal die Woche trifft sich eine bunt gemischte Gruppe Leute in Greifensee beim Milandia und alle vereint ein ge-meinsames Ziel: unter fachkundiger Leitung Lauftraining zu betreiben. Ich gehöre auch dazu. Als im August das ers-te Treffen stattfand (wir hatten weniger mit erhöhtem Puls sondern vielmehr mit Mücken zu kämpfen) stellten Diana Bär und Urs Ritter das Konzept vor, nachdem dieses Training aufgebaut sein würde. Jeder Teilnehmer, so die Idee, soll an sei-nen persönlichen Zielen arbeiten und sich verbessern können, ohne auf den Genuss eines gemeinschaftlichen Trainings ver-

zichten zu müssen. Begriffe wie Spass und Gruppenzusammenhalt fielen und schon kam eine erste Vorstellungsrunde. Mir wurde schnell klar, dass ich die mit Abstand langsamste und untrainiertes-te Teilnehmerin der Gruppe bin, als ich staunend hörte, was die Kollegen so al-les für Wettkämpfe bestreiten. Meine Wettkampferfahrung beträgt nämlich gleich null. Trotzdem, nun wollte ich her-ausfinden, was dran ist an dem Konzept. Meine erste Zwischenbilanz nach drei Monaten?

«Reiztraining», «Kraftausdauer», «Lauf-schule» sind nun Ausdrücke, die mir ge-läufig sind und die ich ab sofort in jedem Smalltalk gekonnt anbringen kann. Meine Fitness hat sich verbessert. Mein inne-rer Schweinehund, der sonst gerne aufs schlechte Wetter, allgemeine Mattigkeit und überhaupt... verwies, sobald ich meine Joggingschuhe anzog, findet sich wohl zunehmend damit ab, artig neben mir her traben zu müssen. Nicht zu ver-gessen die netten Leute, die man trifft! Meistens findet sich noch ein geselliges Grüppchen nach dem Training zusam-men, um zu plaudern und sich noch einen Fruchtsaft hinter die Binsen zu kippen. Tja, nun, da wir in der «Aufbauphase» sind, darf ich mir Ziele überlegen, die ich nächste Laufsaison erreichen möch-te. Ich finde es gut zu wissen, dass ich auch einfach so kommen dürfte, mit dem Ziel, die persönliche Fitness zu erhalten oder zu verbessern. Doch in den letzten drei Monaten habe ich mich ein bisschen anstecken lassen von all den erlebten Läufen meiner Kollegen und so fasse ich ins Ziel, den nächsten Greifenseelauf un-ter die Füsse zu nehmen. Ich glaube, die Trainer werden mich schon auf Trab brin-gen bis dahin. Es ist erstaunlich, so eine Gruppe kann einen ganz schön mitzie-hen. Toll wäre es, wenn noch mehr Leute auf meinem Niveau mittrainieren wür-den, also falls gerade du dir überlegst, dich einer Laufgruppe anzuschliessen, aber vielleicht nicht sicher bist, überhaupt mithalten zu können: du kannst auf jeden Fall profitieren, egal auf welchem Stand du dich befindest, denn eben; jeder trai-niert in seinem Tempo. Die Gruppe ist je-derzeit offen für neue Teilnehmer, komm doch einfach mal vorbei, Samstags, 10.00 Uhr im Milandia!

Zur Zeit machen wir viel «Grund-lagentraining», also eher etwas Ge-mütliches. Obwohl die Kraftübungen von heute fallen eigentlich nicht in diesen Bereich!

Antje Bakker

14 – tghuetten.ch

Seit Mitte August 2009 bietet die TG Hütten ein wöchentliches Lauftraining für Freizeitsportler an. Erfahren Sie von einer regel-mässigen Teilnehmerin mehr über das Training.

Page 15: Avantgarde 2009/02

Das Sprintteam auf Erfolgskurs

Das Wunder Folge IVWas im trostlosen Landquarter Industriequartier in einem schummrigen Keller einer un-spektakulären Gaststätte am 7. Juni 2006 mit einem «konspi-rativen« Treffen seinen spekta-kulären Anfang nahm, wird zum Evergreen. So viel lässt sich schon zu Beginn der Olympia-Saison 2010 mit Fug und Recht behaupten.

Vor bald vier Jahren waren die C-Kader von Swiss Ski aufgehoben und mehr als 10 Athleten wegen mangelnder Perspektiven an die Regional-Verbände zurückgegeben worden. Jetzt, drei Wettkampf-Winter und vier Trainings-Sommer später, gehö-ren die Sprinter des TCS-Teams mit zu den grossen Hoffnungen der Langlauf-Schweiz abseits der Cologna-Mania: Eligius Tambornino hat sich ins National-Team gesprintet, Martin Jäger ist Mitglied des A-Kaders, Jöri Kindschi und Bettina Gruber schafften die Berücksichtigung fürs B-Kader. Alle vier gewannen im Vorwinter Weltcup-Punkte, ebenso wie Andi Waldmeier in den Wintern zuvor. Just die Hälfte des TCS Sprint-Teams klassierte sich also mindestens einmal unter den Top-30 der Welt, Jäger und Tambornino gar schon in den Top-Ten.

Und der Start in die neue Saison war abermals vielversprechend: Eligius ge-wann hochüberlegen den Sprint zur Eröffnung des neuen Oberhofer Langlauf-Tunnels und deklassierte die gesamte hochdekorierte Deutsche Elite. Jöri qua-lifizierte sich zum Saisonauftakt in Santa Caterina in der internen Ausscheidung für den Weltcup im klassischen Sprint in Kuusamo und tags darauf gegen hoch-karätige italienische Konkurrenz auch für die Skating-Sprints in Düsseldorf und Davos. Gleiches gelang mit einem über-legenen Doppelsieg gegen die starken Italienerinnen Laurien van der Graaff und Bettina Gruber, wobei Laurien dabei der eindrückliche Beweis gelang, dass Top-Resultate keineswegs von einer

Kaderzugehörigkeit abhängig sind. Sie hat sich vollständig abseits von Swiss Ski einzig und allein im und mit dem TCS Sprint-Team auf die Saison vorbereitet, unter anderem mit einem interdiszipli-nären Trainingslager, das die Langläufer im Sommer in Ruhpolding mit Weltcup-Triathletin Anina Stämpfli durchführten.

Weil Tambornino und Jäger kraft ih-rer letztjährigen Resultate und ihres Kaderstatus für die Rennen in Düsseldorf und Davos gesetzt waren, konnten also nicht weniger als fünf Sprinter des TCS-Teams in Deutschland starten, so viele wie noch nie an einem Weltcup-Rennen ausserhalb der Schweiz. Doch das «Dabeisein» war noch lange nicht alles: Tamborinio und Kinschi klassier-ten sich in den Top 20 und sicherten sich damit eine halbe Olympia-Qualifikation,

tghuetten.ch – 15

In der Davoser Höhenlage wurde auf der längsten und härtesten Sprint-Strecke im Weltcup überhaupt der Höhenflug des TCS Sprint-Teams vor-übergehend etwas gebremst. Eligius Tambornino gewann nach seinem ersten Sieg in einem Heath zwar der Vosrstoss ins Halbfinal und damit ein 12. Platz und seine bislang zweitbeste Klassierung überhaupt, doch die ande-ren konnten sich in diesem bisher wohl bestbesetzten Prolog im diesjährigen Weltcup allesamt nicht für die Heaths der besten 30 qualifizieren. Bettina Gruber und Laurien van der Graaff bestätigten sich immerhin als die klar besten Schweizerinnen...

Tamborninoim Halbfinal

ebenso wie Bettina Gruber, die damit als bisher erste Schweizerin überhaupt in dieser Saison Weltcup-Punkte gewin-nen konnte. Gleiches verpasste Laurien van der Graaff als 32. des Prologs nur um wenige Hunderstel-Sekunden. Doch damit noch nicht genug. Tambornino und Gruber waren tags darauf im Team-Sprint die treibenden Kräfte bei der Olympia-Qualifikation. Tambornino wurde mit Christoph Eigenmann zusammen Vierter, Bettina Gruber mit Laurence Roche Achte.

In Davos konnten dann zusätzlich auch noch Andi Waldmeier, der nach einer Magen-Darmgrippe als Prolog-Dritter in Santa Caterina eine Qualifikation für Düsseldorf nur hauchdünn verpasste, Mauro Gruber und Gaudenz Flury starten, der im Final in Santa Caterina als Dritter aufs Podest lief. Also insgesamt gar 8 (in Worten: acht!) aus dem TCS-Sprint-Team. Gewonnen wurde der Sprint-Final in Italien übrigens von Martin Jäger. Wenn das kein gutes Omen für die Olympia-Saison ist! Oder: das Wunder, Folge IV.

Page 16: Avantgarde 2009/02

Sponsoren & Partner der TG Hütten

Sektion Zürich

impressumTrainingsgemeinschaft Hüttenc/o Air Force Center Überlandstrasse 255, 8600 Dü[email protected]

Auflage: 1000 Ex.Layout: Roland MüllerRedaktion: Christoph Schmid,Brigitte Hilfiker, Michi RüeggFotos: Michi RüeggDruck: Baumgartner Druck AG, Burgdorf

Beiträge fürs avanTGarde sind gerne willkommen an [email protected]