AVE 2011/1 Lourdes DRS

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In dieser Ausgabe Lourdes 2011 2 Ein Dialysezentrum 7 Kardinal Kurt Koch 13 Anmeldeformular 12/13 AVE – 1 – Februar 2011 115. Lourdeswallfahrt vom 7.–13. Mai 2011 3 Extrazüge und 1 Charterflug

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Interdiözesane Lourdeswallfahrt DRS

Transcript of AVE 2011/1 Lourdes DRS

In dieser AusgabeLourdes 2011 2Ein Dialysezentrum 7Kardinal Kurt Koch 13Anmeldeformular 12/13

AVE – 1 – Februar 2011

115. Lourdeswallfahrt

vom 7.–13. Mai 2011

3 Extrazüge und 1 Charterflug

Menschen nach Lourdes führen,sondern eher die unzähligen klei-nen Wunder, die tagtäglich inLourdes geschehen: die Krankenschöpfen, auch wenn sie nicht ge-heilt werden, wieder Mut, weil siehier ganz und gar dazu gehören,weil man sie hier achtet und unter-stützt oder anders gesagt, weil mansie liebt. Das Leben mit den Men-schen teilen fällt in Lourdes beson-ders leicht. Wir freuen uns auf dei-ne Begleitung, dein Mitgehen mitden kranken und gesunden Pil-gern, auf unkomplizierte Begeg-nungen und Gespräche und aufdeine Predigten und danken dirbereits jetzt herzlichst. Möge dieWallfahrt auch für dich persönlichzu einer eindrücklichen Erfahrungwerden.

«Herr, lehre uns beten» baten dieApostel Jesus, dem sie mit gros-ser Begeisterung nachfolgten.Auf diese Bitte hin offenbarte Je-sus ihnen im «Vaterunser» dasGeheimnis seines spirituellen Le-bens. Im Gebet des Herrn ist dasganze Evangelium zusammenge-fasst: Gott ist unser Vater undseine Liebe zu uns ist unendlich.Dieses schlichte, klare und we-sentliche Gebet macht uns dieBarmherzigkeit des himmlischenVaters deutlich. Er wendet alleszum Guten, wenn wir uns nurwie die Kinder ganz vertrauens-voll in seine Hände geben.

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Zum Geleit

Impressum

Organ des Vereins der Interdiözesanen LourdeswallfahrtDeutsche und Rätoromanische Schweiz und der Regionalvereine

AVE 59. Jahrgang

Es erscheint 6-mal pro Jahr (Abonnement 1 Jahr Fr. 17.–, 2 Jahre Fr. 32.–, 3 Jahre Fr. 48.–):je Ende Januar, März, Mai, Juli, September, November

Pilgerbüro, St.Otmarsberg

Administration

8730 Uznach

Tel. 055 285 81 15 (Mo–Fr, 14–17 Uhr)Fax 055 285 81 00, PK 90-8242-9Wallfahrt: www.lourdes.chAbonnement: www.abo.otmarsberg.chE-Mail: [email protected]

Redaktion, Vereinsmitteilungen

P. Emmanuel Rutz, 8730 UznachTel. 055 285 81 02E-Mail: [email protected]

Titelbild

Freiwillige Helfer verteilen vor dem Ac-cueil Notre Dame an die Kranken dienötigen Wärmedecken. Wallfahrt 2010.

Fotos

Hans Schorno: S. 1, 4, 8; Bistum Basel: S. 3; Lourdes-Photo: S. 5, 10, 11, 14, 15, 24;Archiv Uznach: S. 9, 13, 16 18, 19; RenatoGollino: S. 20; Beatrice Greber: S. 21.

Druck

Druckerei Oberholzer AG, Uznach

Das nächste AVE

erscheint Ende März 2011Redaktionsschluss: 26. Februar 2011

Nachdem wir im vergange-nen Jahr lernten, mit Berna-

dette das Kreuzzeichen zu ma-chen, lautet das Pastoralthemavon Lourdes in diesem Jahr «MitBernadette das Vaterunser be-ten». Bernadette hat vor allem zu Christus gebetet: «Niemandkommt zum Vater ausser durchmich.» Indem sie den Blick aufChristus richtete, war sie damitzugleich ganz auf den göttlichenVater ausgerichtet.

Mit grosser Freude darf ich Msgr.Dr. Felix Gmür, Bischof von Ba-sel, auf unserer Pilgerfahrt zu«Unserer lieben Frau in Lourdes»begrüssen. Bischof Felix wurde am 16. Ja-nuar 2011 in Solothurn von sei-nem Vorgänger Kardinal KurtKoch geweiht. «Er wolle sein Le-ben mit den Menschen teilen,denn das sei die erste Aufgabe ei-nes Bischofs», sagte Bischof Felixan der Pressekonferenz anlässlichder Bestätigung seiner Wahldurch Papst Benedikt.

Lieber Bischof Felix, wir freuenuns, dass du uns schon wenige Mo-nate nach deiner Amtsübernahmeauf der Pilgerfahrt nach Lourdesbegleiten wirst. Wenn man vonLourdes spricht, dann denkt manunweigerlich an wunderbare Hei-lungen. Es sind allerdings nichtspektakuläre Heilungen, die die

Lourdes 2011Mit Bernadette das Vaterunser beten

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Zum Geleit

Zum Geleit 2

Wallfahrtsmotto 4

Dialysezentrum 7

Mit Bernadette beten 10

Kardinal Kurt Koch 13

Nachrichten aus Lourdes 14

Marianische Heilige 16

Aus dem Archiv 19

Vereinsmitteilungen 21

In diesem Heft finden Sie

Bernadette hatte eine sehr feineWahrnehmung für die Ehre Got-tes. Bei der 8. Erscheinung am24. Februar 1858 sagte die Jung-frau zu ihr: «Busse! Busse! Busse!Beten Sie zu Gott für die Sün-der» und sie widmete sich dieserAufgabe Tag für Tag. Die Jung-frau Maria kam nach Lourdes,um den Sündern die Quelle dergöttlichen Vergebung zu zeigen.Durch die Worte, die sie an Ber-nadette richtete, entstand eineWallfahrtsstätte, zu der Millio-nen von Menschen aus aller Weltkommen, um sich der Versöh-nung zu öffnen und Vergebungzu erhalten. Lernen wir mitei-nander, in diesem Geiste das«Vaterunser» zu sprechen. Lassenwir uns dabei vom Gebet derganzen Kirche tragen. So gelan-gen wir Schritt für Schritt zur

vollkommenen Freude der Ver-gebung.Wenn wir beten, wenden wir unsin der Regel ganz spontan anChristus. Christus ist Menschgeworden, einer von uns und da-her ist es nicht verwunderlich,dass wir uns meist an ihn wen-den. Wann immer Christus vomGebet redet, lädt er uns ein, zumgöttlichen Vater zu beten, seinund unser Vater. «Wenn ihr be-tet, so sprecht: Vater …»Die Pilgerfahrt nach Lourdeslädt uns in diesem Jahr besondersdazu ein, das «Vaterunser» be-wusst zu beten und zu meditie-ren. Dazu hilft uns Bernadettemit ihrem reichen Erfahrungs-schatz im Beten. Dazu hilft unsLourdes, wo wir in den gemein-samen Feiern miteinander beten.Ebenso unzählige Ort, die sich

mit den Bitten des Vaterunser’sverbinden lassen. Bischof Jacquesvon Tarbes und Lourdes emp-fiehlt z.B. die Quelle, Wasser-hähne oder Bäder, die uns daranerinnern, dass wir aus dem Was-ser und dem Heiligen Geist alsKinder Gottes geboren sind.

Ich freue mich mit Ihnen aufeine gnadenreiche Pilgerfahrtnach Lourdes.

Herzlichst,Ihr Pfr. Urs Steiner

Felix Gmür, Bischof von Basel.

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Wallfahrtsmotto 2011

D er Gruss an den Vater undder damit verbundene Lob-

preis wollen den Reigen zu eini-gen Betrachtungen zum diesjäh-rigen Jahresmotto von Lourdeseröffnen. Dabei sind wir einer-seits unweigerlich an unser Betenerinnert, doch andererseits auchan das Beten der hl. Bernadette.Beinahe automatisch richtet sichunser Blick auf die Grotte, wowir mit Bernadette aufschauenund den Gruss der schönenDame entgegennehmen. Undexakt in dieser Haltung wollenwir unser Gebet – das Vaterunser– in diesem und in den kom-menden Artikeln etwas näher be-trachten.

Die Anrede Gottes als Vater warkeineswegs eine Neuentdeckungvon Jesus. Sowohl die Griechen

wie auch die Juden richteten sichmit «Pater» bzw. «Abba» an Gott.Dennoch darf wohl gesagt wer-den, dass niemand dieses Wort«Vater» so innig, so zärtlich, soverbindlich ausgesprochen hatwie Jesus selber. Wenn wir dasNeue Testament auf diese Begeg-nungen zwischen dem Vater unddem Sohn betrachten, dann stehtdie Unterweisung über das Ge-bet, in der Jesus seine Jünger indas Vaterunser einführt, in derMitte der Bergpredigt. Ganz of-fensichtlich gibt es einen Weg

von den Seligpreisungen zumVaterunser und wieder zurückzum Gleichnis vom Hausbau, indem Jesus eben nicht auf Sand,sondern auf Felsen baut. Und wirmüssen keineswegs überraschtsein, dass auf diesem Weg unserganzes Leben gestreift wird. Jesusspricht dabei vom Gesetz Gottes,von der Liebe, vom Fasten, vonder Nachfolge etc., alles aktuelleThemen unseres Tagesgesche-hens. Aus dieser Perspektive dür-fen wir auch erfahren, dass unserBeten – in welcher Form auchimmer – ein Beten aus dem Lob-preis – selig, die Armen – hineinin das Wohnen auf dem Felsenführt. Dass dabei unser Blick sichzum Vater ausrichtet, mag sozu-sagen die logische Folge unseresChristseins sein. Denn Christusist uns darin vorangegangen. Indieser Ausrichtung betete er an ei-nem stillen Ort, fernab der Men-schenmenge; in dieser Ausrich-tung betete er im Garten Gethse-mane und in dieser Ausrichtungbetete bzw. sprach er in der gros-sen Abschiedsrede im 15. Kapiteldes Johannesevangeliums zu sei-nen Jüngern. «Wie mich der Va-ter geliebt hat, so habe auch icheuch geliebt. Bleibt in meinerLiebe! Wenn ihr meine Gebotehaltet, werdet ihr in meiner Lie-be bleiben, so wie ich die Gebo-te meines Vaters gehalten habeund in seiner Liebe bleibe. …

VaterunserVaterunser – geheiligt werde dein Name

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Wallfahrtsmotto 2011

Dann wird euch der Vater allesgeben, um was ihr ihn in mei-nem Namen bittet. Dies trageich euch auf: Liebt einander.»

Exakt dieselbe Haltung lehrt unsdie hl. Bernadette. Mit ihr stehenwir an der Grotte als Getaufte,als Christ oder Christin. Und da-bei lehrt uns Bernadette vom ers-ten Augenblick ihres öffentlichenWirkens, dass wir, wenn wirrichtig beten wollen, die Haltungder Armut einnehmen müssen.Dabei mag uns zuerst die äussereArmut aufleuchten. Ja, mit nichtsstehen wir an der Grotte – meis-tens wohl mit einer Bitte!, wo-mit wir schon bei der inneren Ar-mut sind. Beides hat die hl. Ber-nadette in ihrer ganzen Ausprä-gung sozusagen bis aufs Blut er-fahren. Sie konnte nicht einmal

mehr das Kreuzzeichen machen– eine Aussage, die uns das letzt-jährige Motto immer und immerwieder vor Augen geführt hat –ausser sie tat es mit der Hilfe vonMaria. Und gerade beim Betengeht es uns doch oft so. Auch

wenn wir noch beten wollen,wenn wir uns bewusst zum Ge-bet niederwerfen bzw. Zeit neh-men, wir können nur beten,wenn Gott mit uns betet, wennChristus uns zum Vater führt.Die Haltungen der Seligpreisun-gen sind also nicht nur frommeTheorie, sondern nehmen aufeinzigartige Weise unser Christ-sein auf, um es in Verbindungzum Vater zu führen. Erstaun-lich, was uns von der ersten Er-scheinung, also vom ersten Ver-such zum Beten an der Grottevon Massabielle von Bernadetteüberliefert ist:

«Ohne recht gewahr zu werden,was ich tue, nehme ich den Rosen-kranz aus meiner Tasche und knienieder. Durch ein Zeichen billigtmir die Dame zu und erfasst selbst

einen Rosenkranz, den sie an ih-rem rechten Arme trägt. Als ichmein Gebet beginnen und meineHand zur Stirne heben will, bleibtmein Arm wie gelähmt, und erst,nachdem sich die Dame selbst be-kreuzigt hat, kann ich tun wie sie.Die Dame lässt mich ganz alleinbeten: wohl lässt sie die Perlen ih-res Rosenkranzes durch ihre Fingergleiten; aber sie spricht nicht dabeiund erst am Ende jeden Gesetzessagt sie mit mir: ‹Gloria Patri etFilio et Spiritui sancto›. Als derRosenkranz fertig gebetet ist, zieht

Zusammen mit den Bischöfen –unter ihnen ist auch Bischof Markus von St.Gallen – betendie Kinder das Vaterunser.«Und wir müssen

keineswegs überrascht sein,dass auf diesem

Weg unser ganzesLeben gestreift

wird.»

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Wallfahrtsmotto 2011

sich die Dame in das Innere derGrotte zurück und der Goldnebelverschwindet mit ihr.»

In dieser Überlieferung leuchtetuns so schön die Mitte der Berg-predigt und dann das Wohnenim Felsen Gottes auf. NachdemBernadette ihre ganze Armut er-kannt hat, greift sie zum Rosen-kranz. Es ist uns nicht überlie-fert, wieso sie das tat. Vielleichtaus Gewohnheit, vielleicht ausVerlegenheit, wir wissen es nicht.Doch dann kommt das alles Ent-scheidende: Sie betet das «AveMaria» nachdem sie nach Mariadas Kreuzzeichen machte undam Ende jeden Gesetzes beten siegemeinsam «Gloria Patri et Filioet Spiritui sancto». Mit Christus

stehen sowohl Maria wie auchdie hl. Bernadette vor Gott Vaterund stimmen wieder gemeinsammit ein in den grossen, ja in dengrössten Lobpreis auf den drei-faltigen Gott mit den Worten:Ehre sei dem Vater und demSohn und dem Heiligen Geist!Das ist der einzige Grund, dasswir überhaupt die ersten Wortevom Vaterunser in den Mundnehmen können und in unserenLobpreis einstimmen dürfen.Hier treten wir mit Maria undder hl. Bernadette in jene Hal-tung ein, die uns mit Millionen,ja Milliarden im Gebet vereinenlässt. Dabei scheint mir wichtigzu sein, dass wir auch den letztenSatz der ersten Erscheinung vonLourdes noch beachten, da wir

darin sozusagen dem Schluss derBergpredigt begegnen. «Als derRosenkranz fertig gebetet ist,zieht sich die Dame in das Inne-re der Grotte zurück und derGoldnebel verschwindet mitihr.» Wenn wir den Lobpreis aufden dreifaltigen Gott anstimmenund all das Gesprochene – ob lei-se oder laut – mit dem Amen be-siegeln, ja dann dürfen wir sichersein, dass unser Haus, unser Ste-hen vor Gott nicht auf Sand,sondern auf Felsen gebaut ist.Und diese Aussage ist nicht nureine Wiederholung einer Evan-geliumsperikope, sondern geradeLourdes, die Grotte von Lourdes,lässt uns das jedes Jahr neu erle-ben. Vater unser im Himmel – ge-heiligt werde dein Name!

Bücher

Ich wurde in Lourdes geheilt,von Ida Lüthold.Bericht über die Heilung von Br. Leo Schwager124 Seiten Fr. 11.–

Die 18 Erscheinungen von Lourdes und ihre Bedeutung für den inneren Weg,von Franz-Toni Schallberger200 Seiten Fr. 25.–

Das Geheimnis von Lourdes,von Odilo Lechner Fr. 16.–

Das Licht der Wahrheit. Weg einer Familie in die katholische Kirche, von Jürg F. Berchtold95 Seiten Fr. 23.–

Lourdes – Stätte des Lichts,von Andreas Drouve Fr. 23.–

DVD/CD

Bernadette Soubirous (ca. 2 Std.) Fr. 45.–

Prozessionen in Lourdes: Es singt der Süddeutsche-Pilger-ChorLeitung: Leander Prinz Fr. 20.–

Bereiten Sie Ihre Lourdeswallfahrt vor

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Die Preise verstehen sich exkl. Portound Verpackung.

Bestellungen bitte an:

Pilgerbüro, 8730 Uznach

Telefon 055 285 81 15

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Wallfahrtsmotto 2011

Eine einmalige, aber anfällige Organisation

Das Dialysezentrum in Lourdesist einmalig. Jedes Jahr werdendort beinahe 600 Personen allerNationalitäten aufgenommen,die an Niereninsuffizienz leiden.In zwanzig Jahren hat das Zent-rum Saint-Jean-le-Baptiste über12’000 Aufenthalte registriert.Ausser dem Nephrologen, derbei allen Dialysen anwesend ist,sind im Zentrum etwa 20 An-gestellte: Krankenschwestern,Schwesternhilfen, Techniker, Ver-waltungspersonal etc. Im Jahr2008 wurde die Dialysestationvon der Gesundheitsbehördeohne Vorbehalte bestätigt undder Empfang der Pilger wurdevon den Gutachtern, die dasZentrum aufgesucht hatten, be-

sonders hervorgehoben und alsin Frankreich einmalig bezeich-net.

Natürlich steht bei allen Bemü-hungen das Wohl der Patientenim Mittelpunkt. Dennoch ist esvor allem auf wirtschaftlicherEbene eine echte Herausforde-rung, denn es gilt die technischeAusstattung und das fachkundi-ge Personal zu stellen, um denStosszeiten der Wallfahrt vonLourdes gerecht zu werden. Es istdeshalb wichtig – so die Verant-wortlichen – dass die Zahl derPilger, die eine Dialyse bekom-men, in den kommenden Jahrenansteigt, um den Budgetzwängenentsprechen zu können, die aufdieser Einrichtung lasten.

Die «Geschichte» des Dialyse-zentrums Saint-Jean-le-Bapiste

«Wenn ich da davonkomme:Lourdes…» Pausenlos bombar-dierten die vietnamesischen Gra-natwerfer die Basis Eliane II. In-nerhalb von zwei Stunden gab es300 Tote. Die Morgendämme-rung des 21. April 1954 zeichne-te sich auf dieser blutüberström-ten Bergspitze ab, die sich überDien-Bien-Phu erhebt. BernardHay, 24 Jahre, Fallschirmlehrerder auf dem Luftweg befördertenTruppen von Pau, der sich frei-

willig gemeldet hatte, brauchtekeine Extraerklärung: Er war vol-ler Granatsplitter auf den Bodengefesselt. Ein Stück einer Spreng-stoffkugel traf seine rechte Niere.Als Totgeglaubter wurde er lie-gengelassen. In der folgendenNacht vertrieb der Gegenangriffeines Bataillons der Legion um 2 Uhr morgens den Feind vonneuem. Ein Arzt beugte sich überden Leib von Bernard Hay: «Gu-ter Gott, er ist nicht tot!» Dievorgeschobene Sanitätseinheitnahm sich nun seiner an bis am7. Mai die Kapitulation derFranzosen den Weg in die Gefan-genschaft öffnete.

Acht Monate später begann dieBefreiung. Bernard Hay wog aufseiner Bahre nur noch 32 kg, erhatte 40 kg verloren. Ein erstesMal erfolgte eine Operation inHanoi. 32 Granatsplitter wurdenseiner Wirbelsäule entnommen.Doch seine Beine waren weiter-hin gelähmt. Nun kehrte er viaSaigon und Marseille nach Pariszurück. Im Krankenhaus «LesInvalides» wurde er nachbehan-delt, doch die Lähmung blieb er-halten und die rechte Niere warauch verloren.

Im Jahr 1956 sollte sich nun seinVersprechen erfüllen. BernardHay nahm gegen den ausdrück-lichen Rat seines Arztes an der

Ein Dialysezentrum –für die Pilger in Lourdes

Unsere Wallfahrt nach Lourdes gilt vor allem auch den kranken

und behinderten Menschen. Sie stehen nicht nur im Mittelpunkt –sie sind das Herz unserer Wallfahrt.

So soll während des Jahres 2011 auch in der Zeitschrift AVE

für einmal das Jahresmotto aus dem Blick der Ärzte und

Pflegenden unserer Wallfahrt betrachtet werden.

Das «Vaterunser», das uns durch dieses Jahr begleiten möchte,

spricht uns an, ja führt uns mit unserem Leben zum Vater,

zu unserem Vater. Als «Einstimmung» soll diese Reihe

mit einem zusammenfassenden Bericht aus der Zeitschrift

«Fons Vitae» über das Dialyse-zentrum in Lourdes eröffnet werden.

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Wallfahrtsmotto 2011

Soldatenwallfahrt teil. «MeineBahre wurde von Fallschirm-springern getragen, deren Lehrer ich in Pau gewesen war…» An-statt mich in den Bädern sanftins Wasser zu tauchen, liessen sieihn auf die Granitkante derWanne fallen. «Wie üblich hatmeine Wirbelsäule alles abbe-kommen. Aber auch wie üblichhabe ich praktisch nichts ge-spürt.» Nach der Wallfahrt kehr-te ich ins Krankenhaus in Pariszurück. Da bemerkte eine Kran-kenschwester, die Bernard Haypflegte, dass er die rechte Zehebewegen konnte. «Was kein Arztin vier Jahren erreichen konnte,das hatte dieser Sturz bewirkt:die Entspannung des Druckesauf das Rückenmark. Ich begannsofort eine intensive Rehabilita-tion. Das war ganz schön hart:

zweieinhalb Jahre, um wieder ge-hen zu können.»

Im Jahre 1962 kehrte BernardHay ein zweites Mal nach Lour-des zurück. Nun konnte er an ei-nem Stock gehen und stellte sichin den Dienst der HospitalitéNotre-Dame de Lourdes. Er hat-te die Aufgabe, sich um das Pro-tokoll an der Grotte zu küm-mern. Diesen Dienst tat er wäh-rend fünf Monaten pro Jahr.

Die Niereninsuffizienz

Zwölf Jahre vergingen. «EinesTages sagte mir der Chirurg desKrankenhauses ‹Les Invalides›:Sie sollten sich untersuchen las-sen.» Der Untersuch überbrach-te mir die harte Botschaft: Nie-reninsuffizienz! Diese Nachrichttraf Bernard umso härter, da erwährend seines Aufenthaltes inLourdes im Vorjahr Anne-Mariewieder getroffen hatte, eine Hos-pitalière und Hebamme von Be-ruf, die er sympathisch gefundenhatte, als er – 15 Jahre zuvor – ei-

nen einzigen Abend mit ihr ver-brachte. Diesmal stellte sich dieFrage der Heirat. «Doch wirbrauchten eine Bedenkzeit», be-merkte er. «Mit 45 Jahren hatteich alle Fehler eines alten Jungge-sellen und dazu eine schlechtephysische Verfassung.» Doch in-nerhalb von acht Tagen heirateteBernard Anne-Marie und hatteseine erste Dialyse. Nun begannein neues Leben und eine neuePrüfung. Aber sie trugen sie zu-sammen!

Und Lourdes? Es kam nicht inFrage, auf Lourdes zu verzichten.So entdeckten Bernard undAnne-Marie, was für einen Hin-dernislauf Tausende von Pilgernauf sich nehmen müssen, dieeine Dialyse brauchen. Eines Ta-ges fuhr nun Bernard Hay imAuto eines befreundeten Pries-ters, Abbé Lhomme, in das Dia-lysezentrum von Pau. «Ich erin-nere mich nicht mehr, wer vonuns beiden auf dem Rückweg amSteuer sass, aber wir wären bei-nahe nie mehr heimgekommen.Fünf Stunden Blutreinigung, dasist anstrengend. Wir mussten so-fort am Strassenrand anhalten.Als der Abbé erwachte, sagte erzu mir: Bernard, wir sind Idio-ten! Warum gründen wir nichtein Dialysezentrum in Lourdes?»Das war 1978. Der Gedankereifte innerhalb von zwei Jahrenheran. «Wir sind auf viel Skep-sis gestossen», sagt Anne-MarieHay, «aber man muss auch zuge-ben, dass es auf den ersten Blickverrückt war. Schon ein Genera-tor für eine Blutdialyse kostetemehrere 10’000 Euro. Und auchnoch ein ganzes Zentrum bau-

Der Dienst an den Kranken steht in Lourdes immer wieder

im Mittelpunkt.

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Wallfahrtsmotto 2011

en… Und doch haben sich indiesem Jahr – 1980 – als allesblockiert zu sein schien, die Tü-ren geöffnet. Rückblickend be-trachtet haben wir gemerkt, dassdie Dinge direkt nach dem Todvon Abbé Lhomme begonnen

haben. Er war damals auf diesenGedanken gekommen und vomHimmel aus begann er nun, ihnzu verwirklichen.»

Am 29. September 1981 wurdeunter dem Vorsitz von BernardHay die Vereinigung «Amis desPèlerins Dialyses à Lourdes(APDI)» gegründet. Doch alsgrösste Herausforderung standihnen nun der Erhalt der Ge-nehmigung des Gesundheitsmi-nisteriums zur Führung eines«Feriendialysezentrums». Es gabund gibt in Frankreich nichtsvergleichbares und der damaligeGesundheitsminister lehnte dasDossier ab. Erst das zweite Dos-sier, das Bernard und Anne-Ma-rie einreichten, wurde akzeptiert.Der entsprechende Erlass wurde«als Neuerung und Experiment»umschrieben. Seit diesem Siegging alles sehr schnell, aber den-noch nicht von allein. Auf demHang von Bartrès wurde ein Ge-lände gefunden. Von dieser Stät-te aus haben die Kranken freienBlick auf die Wallfahrtsstätte derGrotte und auf die Pyrenäen.

Es brauchte nun 17 MillionenFrancs (2,6 Millionen Euro), umdie gesamten Baukosten zu de-cken. Doch das Zentrum löste inganz Frankreich wie auch imAusland eine riesige Solidaritäts-bewegung aus. «Man bräuchteein ganzes Buch, um über die tiefbewegenden Gesten der Gross-zügigkeit zu berichten, die unse-rer Vereinigung Tag für Tag zu-gutekommen», bemerkt Anne-Marie Hay. Anfang April 1986war alles beendet und es erfolgtedie Eröffnung des Dialysezent-

rums Saint-Jean-le-Baptiste. Ber-nard war noch immer schwerkrank, doch er liess sich nichtsanmerken. Unablässig setzte ermit Würde seinen Kampf für sei-ne Freunde, die Dialysepatientenfort. Aber schon 1990 beganneine dritte Etappe auf seinemLeidensweg. In den folgendenzwei Jahren musste er beide Bei-ne abnehmen lassen. Doch indem Mass, in dem er in seinemKörper geprüft wurde, nahm sei-ne Ausstrahlung zu. Bernardstarb am 5. September 1995. Er

ruht im Park des Dialysezent-rums Saint-Jean-le-Baptiste. Ge-treu seinem Versprechen von1954 ist er in Lourdes.

Getreu dieser Verheissung «Wennich da davonkomme: Lour-des…» sind auch wir eingeladen,Dialysepatienten nach Lourdeseinzuladen. Schon einige Maledurften wir sie auf unserer Wall-fahrt begrüssen. Es wäre schön,wenn ihre Anwesenheit zu einerfesten Begleitung werden könn-te.

«Wir sind auf vielSkepsis gestossen,

aber man muss auchzugeben, dass es

verrückt war.»

Das 1986 eröffnete Dialyse-zentrum Saint-Jean-le-Baptiste in Lourdes.

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Wallfahrtsmotto 2011

«Mit Bernadette das Vaterunserbeten», was heisst das? Das Vater-unser ist das Gebet, welches JE-SUS selbst seine Jünger gelehrthat. Bernadette hat es sicher mitviel Liebe und Andacht verrich-tet.

Machen wir uns mit dem Vater-unser auf den Weg nach Lourdes:

Vater unser im HimmelLourdes ist für viele Pilger einkleines Stück Himmel auf Erden,in Lourdes scheint die Sonne

auch bei bewölktem Himmel, dain Lourdes die Liebe Gottes zuuns Menschen greifbar, spürbarist. Vor allen Dingen für dieKranken, welche die Mühen die-ser Wallfahrt auf sich nehmen.Die vielen liebevollen Helfer las-

sen Krankheit, Schmerzen, Ein-samkeit und das Gefühl zu nichtsmehr nütze zu sein, für einigeTage vergessen. Ja, wir finden dieLiebe unseres Himmlischen Va-ters auf dem Weg nach Lourdesund in Lourdes. Es ist seine zärt-liche Vaterliebe zu uns Men-schen, seinen Kindern, die unsLourdes geschenkt hat.

Geheiligt werde Dein Name In Lourdes gibt es nicht nur ander Grotte, wo die Mutter Got-tes dem Kind Bernadette erschie-nen ist, die Möglichkeit zum Be-ten, sondern es gibt auch Gele-genheit das Allerheiligste Altars-sakrament, in dem JESUSCHRISTUS, der Sohn Gottesleibhaftig gegenwärtig ist, anzu-beten. Jesus hat einmal gesagt,wer mich sieht, sieht den Vater.Wenn wir also Jesus im Sakra-ment des Altars verehren und an-beten, dann beten wir gleichzei-tig Gott Vater an und heiligen soSeinen Namen. In Lourdes hatman die Möglichkeit, den Na-men Gottes auf vielfältigste Wei-se zu heiligen: Im stillen Gebetan der Grotte, auf dem Kreuz-weg, in der Anbetung, in der Hl. Messe bei der Teilnahme amunblutigen Kreuzesopfer Chris-ti, bei der Sakramentsprozessionund am Abend bei der Lichter-prozession. Eine wunderbareWeise den Namen Gottes zu hei-

Mit Bernadette das Vaterunser beten

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Wallfahrtsmotto 2011

ligen, bietet sich auch in der Be-gegnung mit den Kranken, mitden Leidenden.

Dein Reich kommeJa, Dein Reich komme! InLourdes im Heiligen Bezirk ist esmöglich, ein klein wenig vomanbrechenden Reich Gottes zuverkosten. Menschen aus allenNationen und Völkern beten ge-meinsam, feiern Gott gemein-sam, leben in Liebe miteinander.Die gegenseitige Hilfsbereit-schaft ist gross und es brauchtnicht viel Anstrengung, in einbedrücktes Gesicht ein kleinesLächeln zu zaubern. Oft genügtein liebender Blick, ein Wort desGrusses, ein frohes Lächeln, umdas Reich Gottes im Herzen desNächsten ankommen zu lassen.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf ErdenWie schwierig ist es oft für unsMenschen, den Willen Gottes zuerkennen und wenn wir ihn er-kannt haben, unser Leben da-nach auszurichten. Ja, GottesWille geschieht im Himmel aufjeden Fall, geschieht er aber auchin unserm Leben? In Lourdes istes möglich, sein Leben zu über-prüfen. Stimmt das, was ich tuemit dem Willen Gottes überein?Bin ich auf dem richtigen Weg?Versuche ich Gottes Wille fürmein Leben hier auf Erden zuverwirklichen? Oder bin ichständig auf der Flucht? Lourdesbietet die Möglichkeit, sich vom Willen Gottes einholen zulassen. Zugegeben, sich auf den Willen Gottes einzulassenbraucht Mut, denn unversehenskann das Leben eine ganz andere

Richtung nehmen. In den Wil-len Gottes für das eigene Lebeneinwilligen braucht – Mut zumAbenteuer!

Unser tägliches Brot gib uns heuteDas tägliche Brot, das Brot desLebens, JESUS, können wir inLourdes jeden Tag empfangen.JESUS schenkt sich uns im eu-charistischen Brot, mit Fleischund Blut. Das Wunder der Eu-charistie, des KreuzesopfersChristi, vollzieht sich in Lourdes

jeden Tag mehrfach. JESUS sagt:Wer mein Fleisch isst und meinBlut trinkt, hat das ewige Leben!Dieses Brot ist das kostbarste, dases auf Erden gibt, da in ihm zwarunsichtbar aber trotzdem wahr-haftig Gott ganz und gar gegen-wärtig ist! Unser grosser Gottlässt sich von seinen Geschöpfenessen!

Und vergib uns unsere Schuld Gelegenheit, sich in Lourdes vonGott die Schuld vergeben zu las-sen, gibt es jeden Tag! In der

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Wallfahrtsmotto 2011

Beichtkirche lassen sich täglichPriester finden, die mit Liebeund Hingabe das Sakrament derVergebung spenden! WelchesAufatmen für die Seele, wenn derSchmutz der Sünden vergebenund das Licht Gottes den kleins-ten Winkel der Seele wiederdurchstrahlt. Wenn die Seelewieder in der Reinheit derTaufgnade aufleuchtet. Ja, Vater,vergib uns durch JESUS, der imMoment der Absolution an dieStelle des Priesters tritt, unsereSchuld und lass uns vertieft mitDir verbunden sein in der Rein-heit des Herzens.

Wie auch wir vergeben unsern SchuldnernGott vergibt uns unsere Schuldim Sakrament der Versöhnung.In diesem Sakrament dürfen wirauch all unseren Groll, den wirgegen unsere Mitmenschen he-gen, begraben. So werden auchwir fähig, den Menschen zu vergeben, die uns in unserem Leben Leid zugefügt haben. Das fällt mitunter sehr schwer,doch es ist ein heilsames und be-

freiendes Unterfangen, den Mit-menschen die Schuld nachzulas-sen.

Und führe uns nicht in VersuchungJa, führe uns nicht in Versu-chung, uns von Dir abzuwen-den. Lass uns der Versuchungnicht erliegen, dem Geist derWelt nachzulaufen, der uns imZeitlichen festhalten und uns dieewige Heimat im Himmel alsHirngespinst und Altweiberge-wäsch aufzeigen will. Hilf unsMenschen, Christen zu sein, diewohl in der Welt leben, abernicht von der Welt sind.

Sondern erlöse uns von dem BösenSchenke uns die Gnade, dass wirnicht in die Fallstricke des Bösengeraten, dass wir stets mit Kraftund Entschiedenheit an der Sei-te Christi gegen die Mächte derFinsternis kämpfen. Schenke unsdie Gabe der Unterscheidung derGeister, die wir in unserer Zeit sodringend benötigen und erlöseuns vom Bösen. Amen.

Liebe Leserin, lieber Leser, pil-gern Sie mit uns das Vaterunserbetend und meditierend nachLourdes! Die Wallfahrt mit demZug hat sicher anstrengende As-pekte. Eine Wallfahrt ist keineUrlaubsreise, doch das Aufgeho-bensein in einer grossen Gemein-schaft, die es auch möglichmacht, Zeiten der Stille und Ein-kehr zu erleben, ist eine beglü-ckende Erfahrung. Stress undÄrger lässt man am Besten zuHause! Sicher kann man sichauch auf der langen Fahrt nachoder in Lourdes über alles Mög-liche und Unmögliche aufregenund ärgern wenn man will, aberman ist dazu nie verpflichtet!

Würden Sie gerne mitkommennach Lourdes, haben aber nichtdie nötigen Mittel? Sprechen Sieohne Scheu mit den Verantwort-lichen der regionalen Lourdespil-gervereine, niemand soll wegenGeldmangels auf die Wallfahrtnach Lourdes verzichten müssen!

Sr. Elisabeth Stengele OCVLPV Zürcher Oberland

Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung:

– AVE-Versandstelle, Pilgerbüro, 8730 Uznach– Internet: www.abo.otmarsberg.ch– E-Mail: [email protected]

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Herzlichen Dank!

Helfen Sie uns mit, Ihre Adresse aktuell zu halten!

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Wallfahrt

N achdem Papst BenediktXVI. Bischof Kurt Koch

von Basel am 30. Juni zum Prä-sidenten des Päpstlichen Rateszur Förderung der Einheit derChristen nach Rom berufen hat,erfolgte am 21. Oktober die Er-nennung zum Kurienkardinal.Die Überreichung des Kardinals-purpur fand am 20. Novemberzusammen mit 23 weiteren Bi-schöfen in Rom statt.

In Namen der InterdiözesanenLourdeswallfahrt der Deutschenund Rätoromanischen Schweizgratulieren wir unserem ehemali-gen Vereinsmitglied KardinalKoch ganz herzlich und wün-schen ihm den Segen Gottes unddie Fürsprache der GottesmutterMaria.

Neben Kardinal Koch gehörendrei weitere Schweizer dem Kar-dinalskollegium an. Es sind dies:

Georges Cottier OPKadinaldiakonKardinal seit 2003

Gilberto Agustoni ehemals Präfekt des OberstenGerichtshofes der Ap. SignaturKardinal seit 1994

Henri Schwery emeritierter Bischof von SittenKardinal seit 1991

Die Kardinäle bilden das Kardi-nalskollegium der Römisch-ka-tholische Kirche unter der Lei-tung des Kardinaldekans; diesesAmt wird seit Mai 2005 vonKardinal Angelo Sodano beklei-det. Die Kardinäle werden vom

Papst ernannt und feierlich in ei-nem Konsistorium «kreiert». Siesind seine unmittelbaren Gehil-fen in der Leitung der Gesamt-kirche. Die wahlberechtigtenKardinäle wählen während derVakanz des Apostolischen Stuh-les im Konklave den neuenPapst. Wahlberechtigt sind seiteiner 1968 durch Papst Paul VI.erlassenen Regelung alle Kardi-näle, die am Tag vor der Vakanzdas 80. Lebensjahr noch nichtvollendet haben. Die Höchstzahlder wahlberechtigten Kardinäle

darf seit einer von Paul VI. erlas-senen und am 22. Februar 1996durch Papst Johannes Paul II. be-stätigten Regelung nicht mehrals 120 betragen. Diese Zahlwurde durch die im Februar2001 und im Oktober 2003 ge-haltenen Konsistorien vorüber-gehend jeweils auf 135 erhöht.

Kardinal Kurt KochHerzliche Gratulation

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Lourdes

100 Jahre Schwestern von Never in Lourdes

Die Schwestern von der Nächs-tenliebe von Nevers leiteten be-reits seit dem 6. August 1834 dasstädtische Hospiz von Lourdes.Nun wurden sie aufgerufen,auch die Leitung der Kranken-herberge Asile Notre Dame zuübernehmen, das das Oeuvre dela Grotte im Jahre 1909 in derWallfahrtsstätte eingerichtet hat-te. Im Sommer 1910 konnte dieneue Krankenherberge die erstenKranken aufnehmen. In den Annalen vom Dezember1910 ist folgendes vermerkt:«Zwei Schwestern der Ordensge-meinschaft der Schwestern vonder Nächstenliebe von Neversmit Krankenschwesterdiplomwurden an die Spitze des neuenHeimes … gestellt.»

25 Jahre Oblaten der Makellosen Jungfrau Mariain Lourdes

Am 19. September 1985 wurdedie internationale Kommunitätder Ordensgemeinschaft derMissionare Oblaten der Makel-losen Jungfrau Maria in Lourdesgegründet. Vor 25 Jahren ver-traute Bischof Henri Donze, Bi-schof von Tarbes und Lourdes,ihnen zunächst die Jugendseel-sorge an, später übernahmen sieauch die internationale Pastoralder Wallfahrtsstätte. Heute zähltdie Gemeinschaft 12 Oblatenaus 8 Ländern. Im Rahmen einer internationa-len Messe, zelebriert von BischofJaques Perrier am Mittwoch, 20.Oktober, dankte die Gemein-

schaft der Oblaten von LourdesGott für all das Wunderbare, dassie mit den Wallfahrern imSchatten der Grotte von Massa-bielle erleben und teilen dürfen.

Zur Sicherheit

Seit 1992 wurde der Sicherheits-dienst im Heiligen Bezirk massivaufgestockt. Damals zählte dieWallfahrtsstätte 17 Sicherheits-kräfte. Heute zählt der Präventi-ons- und Sicherheitsdienst etwasmehr als 40 Angestellte. Fünf

Gruppen sind in drei Schichtenin der Wallfahrtsstätte im Einsatzund eine zusätzliche Gruppe istmit einer speziellen Aufgabe be-traut. Jedes Jahr von April bisOktober wird die ganzjährige Si-cherheitsmannschaft durch zehnweitere Mitarbeiter verstärkt.

Der Aufgabenbereich erstrecktsich auf drei Bereiche: Empfang,Prävention und Sicherheit. DieStatistik vom Jahre 2009 lässtuns die Details des Dienstes er-kennen:

Nachrichten aus Lourdes

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Lourdes

– 455 Einsätze zur Hilfeleistung– 210 Einsätze zur Unterstüt-

zung von Personen– 205 Einsätze zum Schutz von

Eigentum– 83 Einsätze zur Suche von Ver-

missten– 20 Einsätze bei Wasser- und

Gasaustritten und Elektrizi-tätsproblemen

Bauarbeiten am Wasserwerkam Quai Saint-Jean in Lourdes

Der Gave de Pau unterliegt abder Brücke von Luz-Saint-Sau-veur dem Umweltschutz. Auf-grund dieser Einordnung sinddie Eigentümer der Einrichtungentlang des Flusswerkes angehal-ten, für eine freie Passage derWanderfische zu sorgen. Dazusind zur Zeit die nötigen Anpas-

sungsarbeiten im Gang, bei demauch ein neuer Treibgutrecheneingebaut wird. Der Kostenvor-anschlag beläuft sich auf Euro300’000.–.

Arbeiten an der Grotte

Vom 4. Januar bis zum 8. Feb-ruar werden an der Grotte dienötigen Bauarbeiten ausgeführt.Die Arbeiter werden entwederangeseilt oder von einem Ar-beitskorb aus arbeiten. Die Ar-beiten bestehen zum einen darin,den Fels aufzubohren, um Ge-windestangen anzubringen, diedie schwächsten Bereiche stützenwerden und zum anderen wirdein Schutznetz angebracht, dasSteinschläge verhindern wird.Die Sicherheitsarbeiten werdendie Vegetation um die Grotte he-

rum für einige Monate verän-dern, da diese entfernt werdenmuss. Die Arbeiten belaufen sichauf Euro 60’000.–.

Mühle Boly

Die Verantwortlichen des Tech-nischen Dienstes haben sich mitdem Eigentümer der Wasser-mühle in Saint-Marie de Cam-pan getroffen. Der Mechanismusdieser Mühle ist identisch mitder Mühle Boly, da diese restau-riert werden soll. Das geplanteBudget beträgt Euro 70’000.–Mit den Arbeiten soll die Mühlemit einem geschlossenen Wasser-kreislauf wieder in Funktion ge-setzt werden. Zudem wird der andas Elternzimmer angrenzendeRaum wieder eingerichtet undein weiteres Zimmer in einenGebetsraum umgestaltet.

Behindertengerecht

Ein staatliches Gesetz verpflich-tet ab dem 1. Januar 2015 sämt-liche öffentliche Einrichtungen,allen behinderten Menschen ei-nen Zugang zu ermöglichen. Ein Ausschuss arbeitet an einerArbeitsmappe mit der Aufstel-lung aller notwendigen Arbeitenin der Wallfahrtsstätte. Ausge-hend von dieser Aufstellung wirddie Priorisierung der anstehen-den Arbeiten im Heiligen Bezirkvorgenommen. Als erste Folge dieser Arbeits-gruppe wurde die Instandset-zung der Brücke über den Gaveverschoben, um sicherzustellen,dass die durchgeführten Arbeitenden neuen Anforderungen desGesetzes entsprechen.

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Glaube

W enn wir in den kommen-den Zeilen dem hl. Johan-

nes von Gott nachspüren, dannbegegnen wir einem Heiligen auseiner politisch und religiösschwierigen Zeit. Zu Beginn des16. Jahrhunderts erlebten wir inunserer Region die Reformation,Wien war bedrängt von den Tür-ken, England trennte sich unterHeinrich VIII. von Rom und erstwenige Jahrzehnte zuvor erfolgtein Andalusien der Sieg über dieMauren. Diese schwierige undunruhige Zeit prägte auch dasLeben des hl. Johannes von Gott,der unter anderem im Jahre 1532im spanischen Heer diente, dasgegen die Türken vor Wien an-kämpfte.

Gründer des Hospitalordens

Johannes von Gott, mit bürger-lichem Namen João CidadaleDuarte, wurde am 8. März 1495in Montmor-o-Novo, südöstlichvon Lissabon als Sohn eines Ge-müsehändlers geboren. Schon als8-jähriger verlässt er sein Eltern-haus. Bis heute bleiben dieGründe dafür unbekannt. In To-ledo, im Hause eines Verwalters,findet der Junge bis 1532 Unter-kunft. Nach seiner Rückkehrvom Feldzug gegen die Türken1533/1534 besucht er seinenGeburtsort in Portugal undkommt nach Andalusien. ÜberSevilla und Gibraltar gelangt erbis nach Ceuta in Nordafrikaund arbeitet beim Festungsbau.Ab 1538 bestreitet er als fahren-der Buchhändler in Gibraltar sei-nen Lebensunterhalt. Inzwischenbereits über 40 Jahre alt, war erdes unbeständigen Lebens müde

und seine Suche wird mehr undmehr eine geistige. Johannes vonGott liest viel und seine Gottes-beziehung erfährt eine Neubele-bung. In Granada erhofft er sicheinen Unterhalt als Buchhändlerund erwirbt ein kleines Gassen-lokal. Doch schon 1539 begeg-net er dem faszinierenden Predi-ger Johannes von Avila. SeineWorte treffen den zugewander-ten Buchhändler derart, dass ervöllig ausser sich gerät. Er ver-schenkt sein Hab und Gut. Manbringt den vermeintlich Tob-

süchtigen in das königliche Hos-pital. Dort lernt Johannes vonGott die Not und Krankheiten,besonderes das Elend der Geis-teskranken, kennen. Die Armutund Schreie der Schattenwelt er-reichen sein Herz. Von nun an

Marianische Heilige (20)Johannes von Gott, 8. März

Johannes von Gott1495–1550.

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Glaube

will er seine Kraft und seine Lie-be der Armut dieser Metropoleverschenken. Doch bevor er sichganz in deren Dienst stellt, un-ternimmt er eine Wallfahrt nachGuadalupe. Zurückgekehrt nach Granadabeginnt er unter dem Torbogendes Hauses einer befreundeten,konvertierten MaurenfamilieKranke zu pflegen. Diese Torein-fahrt, mit dem Wahlspruch derFamilie: «Das Herz befehle», hatsich bis heute erhalten. Bald fülltsich das Haus und nimmt den

Charakter einer Herberge an. Jo-hannes von Gott beginnt mitGeisteskranken in einer neuenArt umzugehen. Wohl unbeab-sichtigt schuf er damit das ersteKrankenhaus für die Akutversor-gung im modernen Sinn. Mitdem Ruf «Tut Gutes, Brüder»sammelt er abends Brot, Speise-reste und Geld, um die Krankenzu verköstigen. Dass diese Tatanfangs auch Missverständnishervorrief, überrascht wenig.Doch bald findet sein Werk Be-achtung, auch vom Bischof von

Tuy, der Johannes den Beinamen«von Gott» gab. Sein Leben verläuft von nun an inder Zone der Armen und Klei-nen. Er kümmert sich um Prosti-tuierte und findet im Zuhälter-milieu seine ersten Helfer, denRächer eines Ermordeten, AntonMartin und den Mörder, PedroVelasco. Es gelingt ihm, die bei-den auf so eindrucksvolle Art zuversöhnen, dass sie sich ihm an-schliessen. Bereits acht Jahre spä-ter braucht Johannes von Gottmehr Platz. Diesen findet er in ei-nem ehemaligen Kloster, wo erbereits über 100 Kranke aufneh-men kann. In den kommendenJahren drängen wirtschaftlicheBedürfnisse Johannes von Gottauf Reisen. Dabei kommt es auchzu einer Begegnung mit KönigPhilipp II. Eine Adressatin seinerwenigen erhaltenen Bittbriefe istauch die Herzogin von Sessa. Siewird eine grosse Förderin seinesWerkes. Im Jahre 1549 sucht eineFeuersbrunst das königliche Hos-pital in Granada heim. Durch sei-nen Wagemut kann Johannes vonGott die Kranken retten. DieseTat nahm bei den Bewohnern derStadt Wundercharakter an. Dage-gen brachte ihm eine Rettung ei-nes Ertrinkenden im eiskaltenGentile-Fluss eine schwere Er-krankung ein. Im Hause der Pisa,einer befreundeten Familie, wirdder Todkranke gepflegt und stirbtdort am 8. März 1550. Seine Beerdigung war ein Zei-chen für die Weiterführung sei-nes Werkes. Die ganze Stadt vonGranada war auf den Beinen, alleGlocken läuteten und es gab kei-nen Unterschied zwischen denReligionen. Johannes von Gott

pflegte alle Menschen und nuntrauerten alle um ihn. Im Laufeder Jahre fand sein Werk die nö-tige Konsolidierung. Schon 1571finden die Hospitalbrüder ihrekirchliche Anerkennung durchPapst Pius V. 1630 wird Johan-nes von Gott seliggesprochenund 1690 erfolgte die Heilig-sprechung.

Charismatiker und Prophet

Johannes von Gott sah das gros-se Problem der Welt im Mangelan Liebe, «denn wo keine Liebeist, da ist auch Gott nicht». Die-se Worte prägten sein Leben undWirken, auch innerhalb der Ge-meinschaft. Der starke Zulauf anMännern, die sich in den Dienstder Kranken stellen wollten, gehtauf den nachhaltigen Einflussvon Johannes von Gott zurück.Vor allem durch Zeichen gab erein authentisches Beispiel. SeinLeben hat alle Facetten durchlau-fen. Auf diesem Hintergrundwuchs ein von Gott berührterMensch heran. Letztlich war ihmnur noch eines wichtig: «Übtstets die Nächstenliebe, denn wokeine Liebe ist, da ist auch Gottnicht, obwohl Gott doch überallist.» Johannes von Gott muss inder Tat ein leuchtender Manngewesen sein, denn auch seineWeggefährten hatten ein beweg-tes Leben hinter sich, das derHeilung in Christus bedurfte. Doch nicht nur innerhalb seinesKreises pochte er auf die Nächs-tenliebe. Nein, diese christlicheTugend verkündete er geradezuprophetisch auch in der Gesell-schaft. Er scheute sich nicht, zuden Mächtigen und Reichen zu

«Doch bald findet sein Werk

Beachtung, auch vom Bischof

von Tuy, der Johannes den Beinamen

‹von Gott› gab.»

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Glaube

gehen und sie über die Situationder Armen und Kranken zu un-terrichten.

Die neue Gerechtigkeit des Teilens

«Tut Gutes, Brüder!» – DieserRuf des Johannes findet seineWurzeln in seiner Überzeugung,dass man sich dabei selbst etwasGutes tut. Sein Hospital gründe-te er aus seiner eigenen leidvollenErfahrung heraus, «damit ich diearmen Menschen, die verlassen

und der Vernunft beraubt sind,sammeln kann, um ihnen zu die-nen, wie ich es wünsche». DieMittel dazu musste er sich jedochmehrheitlich erbetteln. Sammel-korb und Wanderstab sind dieeinzigen persönlichen Gegen-stände, die von Johannes vonGott erhalten geblieben sind undsind wie ein Vermächtnis. Selberarm und mager ging er damitbettelnd durch die Strassen. Inseinen Briefen an reiche Spenderstellt er die Nächstenliebe unddas Teilen überzeugend als«günstige Gelegenheit» und einebesonders vorteilhafte Geldanla-ge gegenüber den Scheingewin-nen dieser Erde dar. Johannesvon Gott verstand sein Rufennicht als Betteln um Almosen,sondern als Chance zum Teilen,als Teilen in Gerechtigkeit.

Das Abbild von Maria

Johannes von Gott verehrte Ma-ria nicht nur an Pilgerorten wieGuadalupe, sondern gab durchsein Leben ein authentisches Ab-bild von ihr. Vor allem in der In-schrift über dem Torbogen seinerersten Krankenherberge «dasHerz befehle», lässt Johannes vonGott Maria erkennen. Wie siesich ganz auf die Regungen desHerzens einliess, indem sie allesin ihrem Herzen bewahrte, soleuchtet auch im Leben und in

den Taten der Nächstenliebe vonJohannes von Gott diese Hal-tung auf. Er traf seine Entscheidungennicht auf dem Hintergrund logi-scher Überlegungen, sondernvertraute ganz und gar auf dieFührung des Heiligen Geistes,der Leben schenkt, erhält undleitet. Seine Sendung zu den Armen und Kranken hat damitunweigerlich Parallelen zur Ver-kündigungsszene: Sei gegrüsst,du Begnadete, der Herr ist mitdir.

«Übt stets die Nächstenliebe,

denn wo keine Liebe ist, da ist auch Gott nicht,

obwohl Gott dochüberall ist.»

Der Sammelkorb, mit dem Johannes von Gott

durch die Gassen ging und damit den Grundstein

für sein Werk legte.

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Geschichtliches

Im Jahre 1914 fand in Lourdesvom 22.–26. Juli der 25. Eu-

charistische Weltkongress statt. Der Eucharistische Kongress ent-stand durch die Initiative einerFrau, die von tiefer Liebe zur Eu-charistie erfüllt war. Im späten19. Jahrhundert hatten vieleMenschen in Frankreich Wert-empfinden und Glaubensfreudeverloren. Die Französische Revo-lution hatte Unordnung in dieGesellschaft gebracht, Atheismusund Säkularismus waren offiziel-le Werte, Materialismus griff inden Mittelschichten um sich.Emilie Tamisier (1834–1910) er-kannte die zentrale Stellung derEucharistie, als sie zu den Stättenpilgerte, an denen eucharistischeWunder geschehen waren. Er-mutigt durch Pater Pierre JulienEymard, dem Gründer der Kon-

gregation vom Allerheiligsten Sa-krament, startete Emilie Tamisierdie «Eucharistische Kampagne».Schliesslich fand mit dem Segenvon Papst Leo XIII. in Lille(Frankreich) 1881 der erste Eu-charistische Kongress statt. Im Laufe der Jahre beinhaltetendie Themenstellungen immerwieder eine Aufforderung an dieMenschen, ihr Leben zu ändern.Thema des 40. EucharistischenKongresses in Melbourne (Aust-ralien) 1973 war «Liebt einander,wie ich euch geliebt habe», das

des 41. Kongresses in Philadel-phia (USA) «Die Eucharistie undder Hunger der menschlichenFamilie». Zum 100-jährigen Be-stehen Eucharistischer Weltkon-gresse wurde 1981 der 42. Kon-gress in Lourdes unter dem The-ma «Jesus Christus – das Brot,gebrochen für eine Welt» veran-staltet – eine Aufforderung anuns, das Reich Gottes hier in die-ser Welt zu erkennen. Der nächste Eucharistische Welt-kongress findet vom 10.–17. Ju-ni 2012 in Dublin, Irland, statt.

Aus dem ArchivEucharistischer Weltkongress

Empfang seiner Eminenz Granito Pegnatelli di Belmontenach der Begrüssung im Hotel Terminus in Lourdes.

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Vereinsmitteilungen

Altendorf: Rudolf Walder-HedigerBasel: Berta Koster-RiechsteinerChur: Florian Spescha-SieviErmenswil: Josefine Scheffknecht-JöhlFreienwil: Kaspar Wyss-MathysGommiswald: Karl Hüppi-SchmidGünsberg: Marie Lischer-ZellerIbach: Anna Inderbitzin-Steiner

Illgau: Josef Rickenbacher-NauerIllgau: Marie Betschart-BetschartKottwil: Moritz Schmid-ArnetMalters: Josef Baumeler-BachmannOberiberg: Ida Holdener-MetzOberwil b. Zug: Josy EngetschwilerReiden: Franz Achermann-BucherRied (Muotathal): Jost Frank-Gwerder

Sargans: Maria Rosenkranz-ThuliSteinerberg: Robert Styger-BetschartUznach: Josef Oberholzer-LandoltWangen SZ: Zita Schumacher-FritschiWetzikon ZH: Hermine OberrauterZürich: Erika Strotz-Hengartner

Unsere Verstorbenen

Ehrenmitglied

Herr Franz Achermann

Altishofen

12. Mai 1933 – 13. Dezember 201023 Dienstjahre

Ehrenmitglied

Frau Rosa Fux-Schüpfer

Zermatt

1915–201028 Dienstjahre

Krankenpflegevereinigung:

Wir empfehlen unsere Heimgegangenen der Fürbitte Mariens

und dem Gebet der AVE-Leser.

Ehrenmitglied

Frau Maria Brändle-Lämmli

Niedergösgen

17. Mai 1928 – 20. Dezember 201025 Dienstjahre

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Vereinsmitteilungen

Am Sonntag, 22. August 2010, habensich bei strahlend schönem Wetter 42 Pilger des Lourdespilgervereins Lu-zern 2 zur Vereinswallfahrt ins appen-zellische Haslen aufgemacht.Wie immer zu Beginn unserer Reise galtder erste Gruss in Form eines Rosen-kranzgebetes der lieben Muttergottes.Nach dem Kaffeehalt im Restaurant Kro-ne in Haslen war bis zum Gottesdienstnoch genügend Zeit, die wunderschöneKirche mit ihrer Umgebung zu bestau-nen.Haslen ist seit mehr als 300 Jahren einbeliebter Wallfahrtsort. Die Kirche wur-de 1657 unter dem Titel «Maria, Hilfe derChristen» geweiht. Der Anstoss, eine ei-gene Kirche zu bauen, ging von der Has-ler Bevölkerung aus. Für den Baubeginn

am 20. Oktober 1648 haben sich alleLeute von Innerrhoden zu Fronarbeitenzur Verfügung gestellt. Als 1887 eineGlocke zersprang, musste man an dieAnschaffung eines neuen Geläutes den-ken. Gleichzeitig war der Wunsch nacheiner Vergrösserung der Kirche ver-

nehmbar. Die alte Kirche wurde abgeris-sen und nach langer Planungszeitschritt man 1901 zur Ausführung desneuen Kirchenbaus, der sich wiederumüber Jahre hinzog. Die Innenraumaus-malung wurde sogar erst 1927 vollendet.Weitere Veränderungen und Erneuerun-gen hat die Hasler Pfarr- und Wallfahrts-kirche im Verlauf des 20. Jahrhundertserfahren.In dieser wunderschönen Kirche feier-ten wir mit unserem Präses Georg Pfis-ter die Sonntagsmesse der Gemeindemit.In seiner Predigt ging Präses Pfister aufdas Lebensgesetz des Evangeliums ein.«Das Lebensgesetz des Evangeliumsführt uns immer wieder durch enge Tü-ren, aber eröffnet uns schon jetzt in un-

serer Glaubenserfahrung einen neuenHorizont, eine neue Fülle des Lebens.Darum ist für mich das Bild von der en-gen Tür nicht eine Drohung, sonderneine ernstgemeinte Einladung. Undwenn ich sie annehme, dann muss ichmich nicht sorgen, dass die Tür ge-

schlossen ist, bevor ich drinnen bin. Maria ist uns dabei Vorbild und Hilfe: siehat die Tür ganz geöffnet, als Gott beiihr anklopfte. Und sie sagt uns: Macht esauch so wie ich. Dann werdet auch ihrsagen können: der Mächtige hat Gros-ses an mir getan. Ich bin euch dabeieine starke Hilfe.» Nach der heiligen Messe drängte dieZeit zur Weiterfahrt nach Appenzell.Nach einem kurzen Photostopp mit derReisegruppe, wurde uns im Hotel Rest.Säntis das Mittagessen serviert. Schon bald mussten wir wieder an unse-re Heimreise denken. Der Chauffeurwählte mit dem Rickenpass eine beson-ders schöne Route. Im Mittelalter dien-te der Rickenpass als Pilgerweg. Um1695 planten Schwyz und die FürstabteiSt.Gallen, eine Strasse über den Rickenzu bauen, um die katholischen Gebieteunter Umgehung der protestantischenStadt Zürich auf dem Landweg mitei-nander zu verbinden. Diese Pläne wur-den jedoch nicht verwirklicht. 1788 ent-stand ein durchgehender befahrbarerWeg zwischen der Innerschweiz undSt.Gallen. Unsere Fahrt führte uns durcheine besonders schöne und eindrückli-che Landschaft.Nach dem Zvierihalt auf dem Feusis-berg hiess es Abschied nehmen von ei-nem schönen Tag. Gestärkt an Körper,Geist und Seele ging es zurück nach Lu-zern.

LPV Luzern 2: Sommerwallfahrt

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Vereinsmitteilungen

Am Sonntag, 21. November 2010, fandensich 35 Mitglieder des Lourdespilger-vereins Luzern 2 im Restaurant Thoren-berg in Littau ein. Die Präsidentin, FrauRosmarie Renggli-Thalmann, begrüsstedie Anwesenden. Mit dem Lourdesliedging ein erster Gruss an die Gottesmut-ter und die Teilnehmer stimmten sichauf die Generalversammlung ein.

Als Stimmenzähler wurden Frau Kollerund Herr Bütler gewählt. Das Protokollder GV 2008 trug die Aktuarin vor undwurde ohne Wortmeldung genehmigt.Danach blickte die Präsidentin auf dieJahre 2008–2010 zurück. Immer wiederein tiefes Erlebnis sind die Wallfahrtennach Lourdes. Aus unserem Vereinsge-biet konnten insgesamt 56 Pilger ausder Vereinskasse finanziell unterstütztwerden. Besondere Höhepunkte sindauch die Sommerwallfahrten. 2009 führ-te sie uns nach Lungern und SchwendiKaltbad und 2010 nach Haslen ins Ap-penzellerland. Am 25. Mai 2010 hieltenwir in der Klosterkirche in Werthensteinunsere erste Maiandacht, die unser Präses eindrücklich gestaltete. Der Vor-stand freut sich, dass die Andacht rechtguten Anklang fand und wird diesen Anlass für das Jahr 2011 beibehalten. Mit unserer Fahne folgten wir diversenEinladungen: Am 7. Februar 2009 zurLourdes-Gedenkfeier nach Villmergen,am 24. Januar 2010 zum 25-Jahr-Ver-einsjubiläum des LPV Basel, sowie am14. März 2010 zum 50-Jahr-Jubiläum desLPV Sarganserland. Zudem durften wirmehreren verstorbenen Mitgliedern denletzten Fahnengruss schenken. Des Wei-teren nahmen jeweils einzelne Vereins-mitglieder am Lourdestreffen mit PaterGerard im Flüeli Ranft und Sachseln teil.

Die Präsidentin bedankte sich noch ein-mal bei allen Beteiligten und beendeteden Bericht mit folgenden Worten:

«Mit Freude erfüllte Pflicht macht glücklich.

Mit Freude getragene Verantwortung

macht rücksichtsvoll.Mit Freude gelebter Glaube

macht tolerant.

So will ich glücklich, rücksichtsvoll und tolerant diesen

Jahresbericht schliessen.»

Die Jahresrechnungen 2008/2009 stell-te Hans Grüter vor und den Revisoren-bericht verlas Peter Amrein. Die Jahres-rechnungen wurden einstimmig geneh-migt.

Als Nächstes stand das TraktandumWahlen an. Die Präsidentin dankte demVorstand für die kollegiale Zusammen-arbeit. Dieser Dank galt auch all dentreuen Mitgliedern. Der Vorstand wurdein Globo einstimmig und unter Applauswieder gewählt, ebenso die RevisorenPeter Amrein und Ernst Keller. Für ihre20-jährige Tätigkeit als Revisoren über-reichte die Präsidentin ein Geschenkund sprach ihren Dank aus.

Seit der letzten GV 2008 konnten wir 8 Neumitglieder in den Verein aufneh-men, die wir herzlich begrüssten. Leidersind in der gleichen Zeitspanne 14 Mit-glieder ausgetreten und 22 verstorben.Die verstorbenen Vereinsmitglieder dervergangenen zwei Jahre wurden na-

mentlich erwähnt und zur Ehrerweisunghielten wir eine Schweigeminute.

Zum Abschluss informierte die Präsi-dentin über Neuerungen für dieLourdeswallfahrt 2011.

Präses Georg Pfister dankte dem Vor-stand, allen voran Frau Rosmarie Rengg-li und allen, die dem Verein die Treuehalten. Die Mitgliedschaft ist ein Dienstam Mitmenschen und hilft mit am Be-stand des Vereins. Der Verein hat eineschöne Aufgabe, Wallfahrten an den Ortdes Gebetes zu organisieren. Der Prä-ses Georg Pfister verwies dabei auf dasEvangelium vom Christkönigstag undermunterte uns, unter diesen Worten zuwirken.

Beatrice GreberEmmen

LPV Luzern 2: Generalversammlung

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Vereinsmitteilungen

LPV AlbulaP: Herr Jakob TomaschettCasa Veglia, 7082 Vaz/ObervazTelefon 081 384 25 60K: Frau Adelheid HohlweglerVeia Principala 32, 7451 AlvascheinTelefon 081 681 10 45Raiffeisenbank Albula, 7450 TiefencastelKto. 1775.40 BC 81124/PK 70-3768-9

LPV BadenP: Frau Elisabeth SuterDättwilerstr. 13a, 5405 DättwilTelefon 056 493 34 29K: Frau Vreni von FeltenRufibachstr. 5, 8865 BiltenTelefon 055 615 38 63Postkonto 50-13439-9

LPV Basel & UmgebungP: Herr Dominik BaderAuf Leymen 4, 4246 Wahlen b. LaufenTelefon 061 761 30 53K: Herr Leo LachenmeierRebgasse 35, 4058 BaselTelefon 061 692 54 67Postkonto 40-797440-1

LPV Berner OberlandP: Frau Dorothea WyssJungfraustr. 62, 3800 InterlakenTelefon 033 823 66 82K: Herr René MüllerHännisweg 8, 3645 GwattTelefon 033 335 20 66Postkonto 80-680272-4

LPV FreiamtP: Herr Stephan Ritter-HeebFahrenweidstr. 33, 5630 Muri AGTelefon 056 664 28 17K: Frau Christine Kuhn-FreyVerenagässli 16, 5630 Muri AGTelefon 056 664 27 69Postkonto 50-18072-0

LPV FricktalP: Herr Arthur Schlienger-WidmerWissler 35, 4317 WegenstettenTelefon 061 871 01 37K: Frau Monika Broquet-WülserRheinstr. 48, 4323 WallbachTelefon 061 861 00 50Postkonto 50-14255-6

LPV GraubündenP: Herr Meinrad AschwandenSur Rieven 9, 7013 Domat/EmsTelefon 081 633 16 17K: Frau Elisabeth Michel-LandoltVia Caguils 8, 7013 Domat/EmsTelefon 081 633 38 55Postkonto 70-8290-3

LPV Luzern 1P: Frau Charlotte MüllerDörndlen, 6285 HitzkirchTelefon 041 917 21 17K: Frau Theres LandoltFadenweg 12, 6247 SchötzTelefon 041 980 29 93Postkonto 60-2182-2

LPV Luzern 2P: Frau Rosmarie Renggli-ThalmannGehrenweg 3, 6243 EgolzwilTelefon 041 980 35 87K: Frau Käthi Grüter-SchniderBergstr. 36, 6242 WauwilTelefon 041 980 33 29Postkonto 60-41-2

LPV Maria-BildsteinP: Herr Toni Marty-KühneOberlandstr. 113, 8610 UsterTelefon 044 940 20 64K: Frau Elisabeth Landolt-FritschiHaslen, 8737 GommiswaldTelefon 055 280 19 85Postkonto 90-15212-4

LPV NidwaldenP: Herr Andreas FurgerWangweg 2, 6370 StansTelefon 041 610 50 73K: Frau Antoinette LonghiAemättlihof 108, 6370 StansTelefon 041 610 56 74

LPV ObwaldenP: Herr Gregor Kathriner-MauelPfarrgässli 4, 6060 SarnenTelefon 041 660 37 53K: Frau Maria Ackermann-von FlüeEdisriederstr. 86, 6072 SachselnTelefon 041 660 69 58Postkonto 60-9-9

LPV Rorschach & UmgebungP: Frau Margrith Frei-FreiKirchstr. 13, 9400 RorschachTelefon 071 841 35 31

K: Herr Pius Fritschi-TrempBachwiesstr. 12, 9404 RorschacherbergTelefon 071 855 10 34Postkonto 90-821-0

LPV St.GallenP: Herr Arthur BihrKolumbanstr. 56, 9008 St.GallenTelefon 071 244 34 15K: Frau Helen Ackermann Oberglatt 3971, 9230 FlawilTelefon 071 393 69 87Postkonto 90-10953-6

LPV SarganserlandP: Herr Jürg BernasconiMittelgasse 2, 8888 Heiligkreuz(Mels)Telefon 081 723 18 78K: Herr Josef GrunBahnweg 49, 8887 MelsTelefon 081 723 59 63Postkonto 90-7654-6

Schwyzer LourdespilgervereinP: Herr Kaspar Betschart-SchmidigLaubstr. 14, PF 19, 6431 SchwyzTelefon 041 811 48 14K: Herr Josef Suter-MorathOberfeld 22, 6430 SchwyzTelefon 041 811 31 72Postkonto 60-11242-7

LPV SolothurnP: Frau Gertrud von DänikenRosengasse 8, 4657 DullikenTelefon 062 295 11 34K: Herr Jörg KocherGirardstr. 8, 2540 GrenchenTelefon 032 653 25 87Postkonto 46-4905-9

LPV SurselvaP: Frau Ruth Good-KocherhansRagazerstr. 15, 7320 SargansTelefon 081 723 70 87K: Herr Isidor Bundi-LoretzVia Bual 13, 7130 IlanzTelefon 081 925 17 39Postkonto 70-9192-9

LPV UriP: Frau Bernadette Wyrsch-GerigKirchstr. 62, 6454 FlüelenTelefon 041 870 40 20

Lourdespilgervereine

K: Herr Camille ZgraggenWalsermätteli 21, 6463 BürglenTelefon 041 870 52 16Postkonto 60-6517-6

LPV Wil & UmgebungP: Frau Doris Hayoz-ManserGrubenstr. 57, 9500 WilTelefon 071 911 56 80K: Herr Beat GubserOberbürerstr. 22, PF 17, 9203 NiederwilTelefon 071 393 34 86Postkonto 90-8535-3

LPV ZH/TG/SHP: Herr Felix StädlerEbnetstr. 11, 8424 EmbrachTelefon 044 865 25 56K: Herr Andreas HottingerLufingerstr. 21, 8185 WinkelTelefon 044 861 05 10Postkonto 80-5653-6

LPV Zürcher-OberlandP: Herr Otmar KocherhansAmetsberg 11, 8625 Gossau ZHTelefon 044 935 18 39K: Herr Bernhard PertusiniSchneggenstr. 28, 8620 WetzikonTelefon 044 915 11 68Postkonto 87-102640-6

LPV linkes ZürichseeuferP: Herr Giovanni RoggenBüelenweg 5, 8820 WädenswilTelefon 044 780 29 45K: Frau Anni HorrGrünaustr. 37, 8820 WädenswilTelefon 043 780 77 83Postkonto 30-38138-8

KrankenpflegevereinigungP: Herr Renato GollinoWolfganghof 7c, 9014 St.GallenTelefon 071 278 88 26K: Herr Roger SchirmerZeughausstr. 8, 8730 UznachTelefon 055 280 60 25

AZB8730 Uznach

Lourdes-Stationen

Diese Mosaike, ein grossartigerMantel mit einer geschätztenGesamtfläche um 2000 m2, sindin einem Zeitraum von fast 12Jahren von dem unbestrittenenMeister der Mosaikkunst des 19. Jahrhundert, G. D. Facchina,

realisiert worden. Dieser Künst-ler hat unter anderem die Fres-ken der Garnier-Oper in Paris,die des Herrscherpalasts vonKyoto und der Basilika Notre-Dame de Sion in Jerusalem ge-schaffen.

Die Rosenkranzbasilika gilt mit ihrem Altarkranz

als das Schmuckstück vonLourdes. Tausende

von kleinsten Steinen wurden an den 15 Altären zuwunderbaren Kunstwerken

zusammengefügt.