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Die Wochenendbeilage von www.stattzeitung-plus.in

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kultur I gesellschaft I wissen

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Man möchte es kaum glauben, dass sich Alf Lechner früher für klassische Landschaftsma-lerei begeistern konnte, wenn man die Stahl-gebilde in und um Ingolstadt betrachtet.

Ab dem Alter von 36 Jahren widmete er sich verstärkt den Stahlskulpturen, die nicht nur in Ingolstadt, sondern auch in London, Tokio und Saudi-Arabien zu sehen sind.

„Meine Skulpturen entstehen aus der Teilung des Ganzen“, so der Künstler.Ein ganz besonderes Werk ist neben dem Alf-Lechner-Museum zu finden: Die „Kreistei-lung“. „Das ist eines der ersten Werke, die es von Alf Lechner in Ingolstadt zu sehen gab“,

erklärt Luisa Görge, die die Führungen im Alf-Lechner-Museum leitet.

20 Tonnen massiver Stahl ziert die Fläche ne-ben dem Alf Lechner Museum. Die Leichtig-keit, die durch die Teilung des Kreises darge-stellt ist, steht im Gegensatz zu der Schwere des Materials.

Der Rost an manchen Skulpturen ist stets be-absichtigt. Alf Lechner sieht den Rost als na-türliche Farbe an.

Warum verwendet Lechner eigentlich meistens Stahl? „Das liegt daran, dass ihn der Stahl be-sonders herausfordert“, weiß Luisa Görge.

Alf Lechner - ein MuseumsrundgangDie KreisteilungDie Kreisteilung

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In der Ausstellung im Alf Lechner Museum steht die Diagonale im Vordergrund.

Die derzeitige Ausstellung, die im Alf Lechner Museum zu betrachten ist, heißt „Diagonale“. Luisa Görge, die die Führungen im Museum leitet, erklärt, wie es zu den einzelnen Werken kommt. „Alf Lechner zeichnet immer zuerst seine Gedanken zu der Skulptur auf, daraus entwickelt er dann kleine Modelle.“ Anschließend legt der Künstler fest, welches Material für sein Werk ver-wendet werden soll. „Die Fertigung übernimmt dann meist ein Stahlwerk, weil die Kunstwerke ja

doch ziemlich groß sind“, fügt Görge noch an.

In der Ausstellung Diagonale sind verschiedene Werke zu sehen. Die Diagonale ist dabei stets ein Element, die dem Objekt Leben gibt.

Dies kann man beispielsweise bei der „Würfelre-duzierung“ beobachten. „Die Diagonale symbo-lisiert Dynamik“, erklärt Görge. Bei der Würfelre-duzierung wurde ein Würfel auf seine Diagonalen bzw. auf seine Seitenkanten reduziert. Je nach Blickwinkel erscheint der Würfel wieder als Gan-zes oder als Teile von einem Ganzen. (ml)

Die dynamische Diagonale - „Würfelreduzierung“

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Die „Dreiecksskulpturen“ in der derzeitigen Alf Lech-ner Ausstellung zeigen wie die Würfelreduzierung dynamische Diagonalen.

In der Ausstellung Diagonale im Alf Lechner Museum sind verschiedene Werke zu sehen. Neben der Würfelreduzierung, die wir bereits vor zwei Tagen vorgestellt haben, sind auch die „Dreiecksskulpturen“ ein Blickfang.

Die Diagonale ist dabei stets ein Element, das Alf Lechner verwendet, um dem Objekt Leben zu geben. Auch bei den „Dreiecksskulpturen“ ist das Phänomen der Dynamischen Diagona-len ersichtlich. Durch die Teilung eines Ganzen kommt zugleich auch die Leichtigkeit des Wer-kes hervor.

Der Künstler fertigt seine Skulpturen stets aus Stahl an. Luisa Görge, die die Führungen im Alf Lechner Museum leitet, erklärt: „Der Künstler hatte zu dem Material Stahl einen sehr engen Bezug. Bereits als Kind hat er sich oft mit dem Material beschäftigt.

Der massive Stahl fordert den Künstler heraus.“ Trotz der Schwere des Materials wirken die Alf Lechner Figuren dennoch leicht. „Das ist das besondere an den Skulpturen“, so Lusia Görge. „Und es ist ziemlich schwer, Leichtigkeit zu ver-mitteln.“

Je nach Blickwinkel erscheinen die Skulpturen als ein ganzes, das sich zu einem Würfel zusam-mensetzen lässt oder als Teile eines Ganzen.

Eine Teilung des Ganzen - Die „Dreieckskulpturen“

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Was viele nicht wissen: Alf Lechner fertigt nicht nur Stahl-Skulpturen - er fertigt auch Wand-Collagen.

Wie berichtet gibt es derzeit eine Ausstellung im Alf Lechner Museum mit dem Namen „Diagonale“. Hier gibt es nicht nur Skulpturen von Alf Lechner, sondern auch Collagen sind im ersten Stock des Museums ausgestellt.

Auf handgeschöpften Papier fertigt Alf Lechner hier seine Werke an. Die Schwarz-Weiß Ausstellung verkörpert nicht nur Gegensätzlichkeiten, sondern

auch Gemeinsamkeiten. So ist jede weiße Fläche genau so groß wie die schwarze Fläche – aufgrund optischer Täuschung hat der Betrachter allerdings meist den Eindruck, als wäre die schwarze Fläche größer.

Die Diagonalen, die stets in seinen Werken auftau-chen, verkörpern hierbei Dynamik und Leben. Sollte der Betrachter einmal keine Diagonale finden, so ist er selbst dazu aufgerufen, sich eine vorzustellen. Alf Lechners Werke lassen hier viel Raum für Interpre-tationen frei.

Schwarz-Weiß-Collagen

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Die Ringskulptur von Alf Lechner in der Nähe des Stadtmuseums verschafft dem Betrachter Durch-blick.

Ein Kreis mit Tangenten – schlicht und einfach, aber dennoch dynamisch. Die Ringskulptur ziert den Platz vor dem Stadtmuseum. Der Blick durch den Kreis zeigt verschiedene Perspektiven auf. Je nachdem von welcher Seite der Betrachter schaut, öffnen sich ihm ganz neue Eindrücke.

Das Werk ist aus rostfreiem Stahl gefertigt und er-scheint dem Betrachter deshalb auch etwas „wei-

ßer“ als die vielleicht sonst so „rostigen“ Skulpturen des Künstlers Alf Lechners.

Insgesamt hat Alf Lechner über 400 Skulpturen gefertigt, die nicht nur in Ingolstadt und der Umge-bung zu sehen sind. Der Hauptausstellungsort des Künstlers befindet sich in Eichstätt, aber auch in To-kio, London und Saudi-Arabien sind die Werke zu sehen.

Die Ringskulptur wurde 1989 gefertigt und an den Standort des Stadtmuseums angebracht. Sie um-fasst ca. einen Raum von 8 auf 9 Metern.

Der richtige Blickwinkel

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Beim Turm Triva findet man ein ganze besonderes Werk von Alf Lechner: Das griechische Thau.

„Das griechische Thau“ am Turm Triva hat eine ganz besondere Symbolkraft. Das Stahlkunst-werk von Alf Lechner soll ein Rettungszeichen innerhalb der Festung sein.

Die Skulptur ist aus massiv gewalztem Stahl gefertigt und vereint sowohl die Einfachheit als auch die Massivität durch das Material.

Auch Franz von Assissi unterschrieb oft mit die-sem Zeichen. Dieses Symbol hat sich Alf Lechner herausgegriffen und als Stahlkunstwerk anferti-gen lassen. „Die Fertigung musste bei diesem Werk, wie bei den meisten Skulpturen von Alf Lechner, ein Stahlwerk übernehmen“, berichtet Luisa Görge, die die Führungen im Alf-Lechner-Museum leitet.

Aufgrund der Rettungssymbolik wurde ein Platz innerhalb der Festung ausgewählt.

Ein Zeichen von Rettung

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Alf Lechner widmete der Ingolstädter Schriftstellerin eine Skulptur am Neuen Schloss.

Vor der historischen Kulisse des Neuen Schlos-ses können Alf-Lechner-Liebhaber einen ganz besonderen Anblick genießen.

Was manche vielleicht nur als „zwei Betonglöt-ze“ bezeichnen würden, war für Alf Lechner eine

besondere Widmung an die Ingolstädter Schrift-stellerin Marieluise Fleißer.

Diese fühlte sich anfangs nicht allzu heimisch in Ingolstadt, am Ende ihres Lebens erfuhr sie aber doch Geborgenheit in ihrer Heimat. Das Kunstwerk ist, wie bei den meisten Skulptu-ren Alf Lechners, aus massiven Stahl gefertigt. (ml)

Geborgenheit für Marieluise Fleißer