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Dezember 2013 Gegenkultur Die biblischer Haushalterschaft 14 Sünde und andere Verfehlungen 26 M utterschaft auf die W arten Salz wirklich gefährlich? 11 Ist Die internationale Zeitschrift für Siebenten-Tags-Adventisten

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Dezember 2013

GegenkulturDiebiblischer Haushalterschaft

14 Sünde und andereVerfehlungen26

Mutterschaftauf die

Warten

Salzwirklichgefährlich?11 Ist

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

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T I T E L T H E M A

16 Warten auf die Mutterschaft

Von Faminu Imabong„Herr, schenke mir ein Kind“ – ein Gebet, das zeitlos und so alt wie die Welt ist.

8 I M B L I C K P U N K T

„Nach seiner Gewohnheit“ Von Ted N. C. Wilson Geistliche Gewohnheiten bestimmen unsere

Richtung.

12 A N D A C H T

Ein Licht in der Dunkelheit Von Curtis Rittenour Wie dunkel es auch sein mag, das Licht ist immer

nah.

14 G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Die Gegenkultur biblischer Haushalterschaft

Von Oliver Glanz Einer Kultur, in der es immer ums Nehmen geht,

hält das Christentum das Geben entgegen.

20 D I E A D V E N T G E S C H I C H T E

E R Z Ä H L T

Genug Gnade für jede Herausforderung

Von Ferdinand O. Regalado Adventisten in der Südasien-Pazifik-Division

gehören zu den aktivsten auf der Welt.

22 S O N D E R T H E M A

Adventistischer Missionskongress in Asien

Von Mark A. Kellner Probleme und Möglichkeiten für die weltweite

Mission.

25 E L L E N W H I T E

E N T D E C K E N

Die Herrlichkeit und das Geheimnis Christi

26 F R A G E N Z U R B I B E L

Sünde und andere Verfehlungen

27 B I B E L S T U D I U M

Die sieben Gemeinden in der Offenbarung: Pergamon

28 L E S E R F O R U M

R E S S O R T S

Dezember 2013

GegenkulturDiebiblischer Haushalterschaft

14 Sünde und andereVerfehlungen26

Mutterschaftauf die

Warten

Salzwirklichgefährlich?11 Ist

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

Dezember 2013

3 K I R C H E I N A K T I O N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt

11 G E S U N D H E I T

Ist Salz wirklich gefährlich?

www.adventistworld.orgIn 13 Sprachen online T I T E L B I L D © E r I k S T E n B a k k E n /

m I T E r L a u B n I S v o n G o o D S a L T . c o m

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R E S S O R T S

■ Siebenten-Tags-Adventisten zahlten letztes Jahr 2,33 Milliarden US-Dollar (1,7 Mrd. Euro) Zehnten, teilte Schatzmeister Robert E. Lemon den Delegierten der diesjährigen GK-Herbstsitzung am 14. Oktober mit.

Die Zehnteneinnahmen von Divisionen außerhalb Nordamerikas erhöh-ten sich um 4,4 Prozent und betrugen fast 1,4 Milliarden Dollar (1 Mrd. Euro). In der Nordamerikanischen Division betrugen die Zehntengelder im Jahr 2012 fast ein Prozent mehr als 2011 und beliefen sich auf 933 Millionen US-Dollar (678 Mio. Euro). Allein in der Südamerikanischen Division der Kirche gaben Gemeindeglieder fast 530 Millionen Dollar (385 Mio. Euro) an Zehnten.

Missionsgaben aus Gebieten außerhalb Nordamerikas wuchsen auf ähnli-che Weise: Es wurden ca. 60 Millionen Dollar gespendet, eine Steigerung von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Währenddessen sanken die Missions-gaben in Nordamerika um 2,6 Prozent, sie betrugen immerhin noch fast 23 Millionen US-Dollar (16,7 Mio. Euro).

Seinen Erläuterungen der Zahlen fügte Lemon hinzu, dass es die geistge-wirkte Großzügigkeit der Gemeindeglieder sein wird, die die Arbeit der Kir-che der Siebenten-Tags-Adventisten erfolgreich abschließen lassen wird, und nicht Verteilung der finanziellen Mittel. Und es werden junge Laien sein – öfter als ältere Administratoren – welche die Mission in Gang bringen werden.

Lemon räumte ein, dass seine Prognose im Rahmen eines Finanzberichts vor Delegierten untypisch erscheinen mag, ja vielleicht sogar „vorwitzig“. Der Schatzmeister der Weltkirchenleitung zeigte sich jedoch überzeugt davon, dass es Zeit ist für eine grundlegende Veränderung bei der Finanzierung und Leitung der Kirche.

Zum einen würde er sich mehr Unterstützung der Basis für die Finanzie-rung von Projekten wünschen.

„In unserer Kirche gibt es die traditionelle Denkweise, dass ein gutes Pro-gramm einige Millionen Dollar kosten muss. Aber das Werk wird nicht durch

Meine italienische Großmutter stammte aus einer großen Familie. Sie hatte 17 Geschwister

und brauchte sich nicht über Mangel an Gesprächen oder Gesellschaft zu beklagen. Sie erinnerte sich dar-an, dass keines der Kinder ein eigenes Bett besaß und dass die Mahlzeiten manchmal eher von Konkurrenz als von Kameradschaft geprägt waren.

Was die Familie Leonardo auch in schweren Zei-ten zusammenhielt, war die unzerstörbare Realität ihrer Blutsverwandtschaft. Auch wenn es Streitereien gab und es vorkam, dass manche Geschwister eine Woche oder auch ein Jahr lang nicht miteinander redeten – im Laufe der Zeit fanden sie zu einer gegen-seitigen Loyalität, die Streit und verletzte Gefühle überlebte. Waren sie zunächst nur durch ihre gemein-samen Eltern vereint, entwickelten sie sich dahin, dass sie einander respektierten, schätzten und den Kontakt miteinander suchten.

Ich habe sehr schöne Erinnerungen an Frühsom-merabende bei Geburtstagen und Jubiläen, bei denen ich sie auf der von Lachen, Scherzen und Gesang erfüllten Veranda beobachtete. Ich war stolz, ein Teil von ihnen zu sein – und bin es immer noch – weil wir unauslöschliche Erinnerungen und Hoffnungen gemeinsam haben.

Auch du gehörst zu einer sehr großen Familie. Mit mehr als 17 Millionen Glaubensbrüdern und -schwestern auf der ganzen Welt bist du in eine Gemeinschaft wiedergeboren, die dir auf dem Weg zur himmlischen Heimat Gespräche und Gesell-schaft geben soll.

Einige Familienmitglieder leben in deiner Nähe und ja, manchmal können solche engen Beziehungen durch Streit, „Funkstille“ oder verletzte Gefühle angespannt sein. Der größte Teil der Familie ist aller-dings überall in der Welt verstreut. Sie haben viele verschiedene Formen von Gottesdiensten, singen in Hunderten verschiedenen Sprachen. Das unzerstör-bare Band, das uns verbindet, ist, dass wir mit dem kostbaren Blut unseres „großen Bruders“ Jesus Christus erkauft wurden. In seinem Namen kommen wir zusammen, um unsere Familienvergangenheit zu feiern, unsere Leiden gemeinsam zu tragen, Famili-engeschichten immer wieder zu erzählen und uns auf das vor uns liegende Glück zu freuen.

Von Jesus heißt es in der Bibel, dass er sich nicht schämt, uns seine Brüder und Schwestern zu nennen

(vgl. Hbr 2,11). Er nennt uns stolz seine Familie – seine Angehörigen. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, deine Verbin-dung mit unserer wunderbaren welt-weiten Adventfamilie zu bekräftigen.

Großzügigkeit der GemeindegliederGK Schatzmeister:

entscheidet für die Mission

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Der Schatzmeister der Weltkirchenleitung Robert E. Lemon ruft während seines Be-richts bei der Herbstsit-zung am 14. Oktober zur stärkeren Einbindung junger Erwachsener in finanzielle Entscheidun-gen der Kirche auf.

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das Geld auf dem [Kirchen-]Konto vollen-det“, sagte Lemon.

Ein Paradebeispiel dafür sei das Pro-jekt „Der Große Kampf“. Diese Buchver-teilaktion erhielt vom Budget der General-konferenz weniger Finanzmittel als die Weltkirchenleitung für die Reisekosten der anwesenden Delegierten zur Jahrestagung ausgab. Die an der weltweiten Verteilak-tion beteiligten Gemeindeglieder verteilten mehr als 140 Millionen Ausgaben dieses Buches, das von Ellen G. White, einer Mit-gründerin der Kirche, verfasst wurde.

Künftig würden er und andere Leiter im kirchlichen Finanzwesen gern mehr Vorhaben sehen, die die Laienglieder dazu ermutigen, ähnliche Initiativen zu begin-nen, so Lemon.

„Wenn Gottes Kinder von etwas begeistert sind, dann spielt Geld keine entscheidende Rolle mehr“, fügte er hinzu.

In der Zwischenzeit werden sich die Finanzverantwortlichen [der Weltkirchen-leitung] weiterhin auf die Finanzierung von Gebieten konzentrieren, in denen es keine oder nur wenige Adventisten gibt. In Pakistan werden 300.000 US-Dollar (218.000 Euro) für Unterkünfte für gefähr-dete Mädchen bereitgestellt. In Myanmar wird die Yangon Adventist International School für 400.000 US-Dollar (290.000 Euro) wiedereröffnet. Weitere 500.000 Dollar (363.000 Euro) werden für den Bau eines Missionszentrums und eines vegeta-rischen Restaurants in Brunei eingesetzt. Dort gibt es bisher noch keine Adventisten.

Die Delegierten bewilligten auch die Verwendung von 570.00 Dollar (417.000 Euro)für das MORE-Projekt, bei dem Bücher und Broschüren herausgegeben werden, die auf Angehörige anderer Reli-gionen zugeschnitten sind. Weitere 4 Millio-nen Dollar (2,9 Mio. Euro) werden die Pro-duktionen des Medienzentrums des Nah-ost-Verbandes unterstützen. Derzeit stellt das Medienzentrum Programme in Ara-bisch zur Verfügung, die Arbeit soll jedoch auf andere Sprachen ausgeweitet werden.

„Wir sind eine Gemeinde, eine Familie, und wir haben eine Arbeit abzuschließen“, sagte er.

Von Elizabeth Lechleitner, Adventist News Network

Junger österreichischer Siebenten-Tags-Adventist findet Herbstsitzung „interessant“

■ Er ist ein 22jähriger Universitätsstu-dent aus Graz, der zweitgrößten Stadt Ös-terreichs, die etwa 190 Kilometer südwest-lich von Wien liegt. Und er ist zum dritten Mal Delegierter bei der Herbstsitzung der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Ad-ventisten, die in Silver Spring (Maryland/USA) stattfand.

So war es auch kein Zufall, als Robert Lemon die Delegierten darum bat, folgen-dem Antrag zuzustimmen: Die Gaben, die während der Generalkonferenzvollver-sammlung 2015 und an drei Sabbaten in den Jahren 2014 und 2015 gesammelt wer-den, sollen zur Unterstützung von Missi-ons- und Evangelisationsprojekten ver-wendet werden, die von jungen Adventis-ten im Alter von bis zu 25 Jahren geleitet werden. Diese Projekte würden die Bewil-ligung von Ausschüssen erhalten, deren Mitglieder ebenfalls zu 75 Prozent aus jungen Erwachsenen bestehen.

„Es ist Zeit, unseren jungen Leuten zu sagen, dass wir ihnen nicht nur die Arbeit zutrauen, sondern ihnen auch vertrauen, wenn es um Entscheidungen zur Verwen-dung der Gelder geht“, sagte Lemon.

„Es ist interessant, wie sich unsere Wahrnehmung über die Jugend geändert hat“, so Lemon. Bezugnehmend auf eine Studie der frühen Adventgeschichte zeigte er, dass die meisten der Kirchengründer Teenager oder Mittzwanziger waren. Junge Leute waren vor 150 Jahren, als die Kirche gegründet wurde, keine Spätdreißiger oder Vierzigjährigen, die heutzutage als „junge“ Führungskräfte bezeichnet werden, stellte Lemon fest.

Er rief die Delegierten eindringlich dazu auf, künftige Gelegenheiten zu nut-zen, wenn es darum geht „jungen Leuten einen Platz am Tisch der Entscheidungen einzuräumen“. Anfang 2014 wird jede der 13 Divisionen Delegierte wählen, die an der Generalkonferenzvollversammlung 2015 teilnehmen werden.

„Wir haben die jungen Leute. Wir haben die Frauen, die einen Großteil unse-rer Kirche ausmachen. Wir haben die Gel-der, obwohl das meiste davon noch in unseren Taschen ist. Und wir verlassen uns auf den Herrn. Dieser Auftrag wird ausge-führt werden. Die Frage ist: Werden wir ein Teil davon sein? Oder werden wir ein-fach den Weg freimachen müssen?“ fragte Lemon die Delegierten.

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Stefan Giuliani, ein 22jähriger Universitätsstudent aus Graz (Öster-reich) nahm an den Sitzungen des GK-Exekutivausschusses im Oktober 2013 in Silver Spring (Maryland/USA) teil.

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Doch Stefan Giuliani arbeitet nicht für die Kirche. Er ist ein „Laiendelegierter“ und darüber hinaus einer der jüngeren Abgesandten, die an der Jahrestagung der Weltkirche teilnehmen.

Für Giuliani hat diese Tagung aller-dings eine persönlichere Bedeutung: Die Sitzungen, so sagte er, „sind sehr interes-sant. Denn hierher zu kommen ist stets motivierend. Es gibt dir das Gefühl, dass Adventisten weltweit sehr viel bewirken. Zu Hause neige ich dazu, eher die Schwie-rigkeiten als die Möglichkeiten zu sehen, eher die Probleme als die Erfolge.“

Und das nicht ohne Grund: Nach Jahr-zehnten einer vorherrschenden säkularen Einstellung sieht es mit dem christlichen Glauben in Österreich, wie auch im übri-gen Westeuropa, nicht gut aus. Die Römisch-Katholische Kirche ist die „tradi-tionelle“ Religion in Österreich. Giuliani jedoch findet, dass seine Altersgenossen religiöse Praktiken als etwas Fremdes in ihrem täglichen Leben ansehen.

„Sie wissen nicht, was sie mit Religion anfangen sollen“, erklärte er. „Das hat für sie keine Bedeutung; ihnen fehlen Orien-tierungspunkte“, von denen ausgehend sie über Religion diskutieren könnten.

Giuliani ist in einem Alter, in dem die meisten jungen Erwachsenen über ihre Zukunft nachdenken und leitende Positio-nen in Unternehmen anstreben. Für ihn ist solch eine leitende Stellung mit Prestige nicht das Ziel. Er hofft zwar, sein duales Stu-dium der Betriebswirtschafts- und Volks-wirtschaftslehre zu beenden und als Buch-halter oder –prüfer zu arbeiten, allerdings träumt er nicht vom Erfolg in einer Firma.

Arbeitstechnisch „wäre es super, wenn ich für die [Advent-] Gemeinde arbeiten könnte, doch es gibt nur wenige Möglich-keiten, das zu tun“, sagte er. Er ist aktives Mitglied der 160-Mitglieder starken Adventgemeinde in Graz und leitet die dor-tige Jugendgruppe (20-25 Leute), die sich wöchentlich trifft. Er hilft auch der Jugend-abteilung der Österreichischen Union.

hafte Diskussionen geführt. Gluder Quispe, Professor an der adventistischen Universität des Peru-Verbandes in Lima, gab in seinem Referat vor dem Plenum einen Überblick darüber, wie Adventisten dieses wichtige biblische Buch seit der Ent-stehung ihrer Glaubensgemeinschaft inter-pretiert haben. Dabei stellte er einen Über-gang von einer überwiegend historischen Perspektive zu einem mehr theologischen und exegetischen Ansatz fest.

In weiteren Plenarveranstaltungen wurden folgende Themen behandelt: die Struktur der Offenbarung von Ranko Ste-vanovic, Professor für Neues Testament an der Andrews-Universität; der historistische Ansatz einer Interpretation der Apoka-lypse von Richard Sabuin, Dekan des Theologischen Seminars des Adventist International Institute of Advanced Stu-dies auf den Philippinen; das wichtige hermeneutische Prinzip der Wiederholung von Ekkehardt Müller, stellvertretender Direktor des Biblischen Forschungsinsti-tuts der Generalkonferenz; Ellen Whites bedeutender Beitrag zum Studium der Apokalypse von Alberto Timm, stellvertre-tender Direktor des Ellen-White-Estate und ehemaliger Rektor des Adventisti-schen Theologischen Seminars für Latein-amerika; und die Verwendung von alttes-tamentlichen Bibelstellen – insbesondere aus 4. Mose – in der Apokalypse von Gerald A. Klingbeil, stellvertretender Chef-redakteur von Adventist World.

In seiner Predigt am Sabbat hob Erton Köhler, Präsident der Südamerikanischen Division, hervor, wie wichtig es ist, dass adventistische Universitäten Pastoren zu profunden Denkern mit einer pastoralen Vision ausbilden. Köhler wies auf die enge Verbindung zwischen 1. Mose 1 und 2 und Offenbarung 21 und 22 hin und erklärte, dass die Neuschöpfung und ein neues Jerusalem ohne den Glauben an die ursprüngliche Schöpfung Gottes keinen Sinn ergeben würden. Er rief die Anwesen-den auf, die Offenbarung zu verwenden,

„Ich muss nicht für ein Topmanage-ment arbeiten“, fügte er hinzu, denn das würde „60 bis 70 Stunden Einsatz pro Woche verlangen. Dabei bliebe keine Zeit für Familie, geschweige denn für die Gemeinde. Ich möchte gern Zeit haben, um Menschen zu dienen.“

Von Mark A. Kellner, News Editor

Akademiker und Pastoren bei theologischem Symposium in Chile

■ Im August verbrachten mehr als 400 Teilnehmer fünf Tage an der Adventisti-schen Universität von Chile in Chillán mit intensivem Bibelstudium und Diskussion über die Offenbarung, die das Evangelium für die Endzeit enthält.

Es war das zehnte Mal, dass Universi-tätsprofessoren, Administratoren, Pastoren und Theologiestudenten in Südamerika zu einem akademischen Symposium zusammenkamen. Den Eröffnungsvortrag hielt Joel Leiva, Professor an der Chileni-schen Adventistischen Universität und Sekretär des Organisationsausschusses des Symposiums. Er erinnerte die Teilneh-mer daran, dass Südamerika nicht nur explosives Gemeindewachstum und inno-vative Evangelisationsmethoden in den weltweiten Adventismus einbringen kann, sondern auch profunde theologische Überlegungen.

In 20 Plenarsitzungen mit Referaten von Fachleuten und Gastrednern aus ver-schiedenen Regionen der Weltkirche, wurde den Anwesenden ins Bewusstsein gebracht, dass die Offenbarung nicht nur ein Buch mit prophetischen Symbolen und eschatologischen Perspektiven ist, sondern wirklich das Evangelium, das für einen entscheidenden Moment der Welt-geschichte gegeben wurde. In mehr als 70 parallel stattfindenden Veranstaltungen wurden der gegenwärtige Forschungsstand über die Offenbarung dargestellt und leb-

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um unserer Welt, die immer tiefer in Hoffnungslosigkeit versinkt, Hoffnung zu bringen. Neben einem intensiven Pro-gramm mit erstklassigen wissenschaftli-chen Referaten und zum Nachdenken anregenden Andachten nutzten die Teil-nehmer immer wieder Gelegenheiten zur Gemeinschaft, unterstützt von der gast-freundlichen Atmosphäre der gastgeben-den Universität.

Am Sabbatabend erhielten vier ehe-malige Rektoren des Adventistischen Theologischen Seminars für Lateiname-rika Auszeichnungen für ihre Beiträge zur adventistischen Bildung in Südame-rika. Unter herzlichem Applaus wurden Mario Veloso, Enrique Becerra, Wilson Endruveit und Alberto Timm für ihre führende Rolle bei der Entwicklung der theologischen Ausbildung in der Süd-amerikanischen Division gewürdigt. Im Anschluss daran erhielten Mario Veloso und Sergio Olivares von der Adventisti-schen Universität von Chile die Ehren-

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Ranko Stevanovic, Professor für Neues Testament an der Andrews-Universität referierte über die Struktur der Offenbarung.

Am 16. Oktober befürworteten die Delegierten der Jahrestagung den nächsten Schritt in einem

Fünf-Jahres-Plan, unsere zentralen Glaubenspunkte besser auszudrücken und eine deutlichere, meist umfassendere Sprache zu verwenden.

Theologen führten die Delegierten durch einen bearbeiteten Entwurf aller 28 Glaubensartikel, der vom Ausschuss der Kirche zur Prüfung der Glaubenspunkte vorbereitet wurde. Diese Gruppe wurde 2011 einberufen, um eine Entscheidung umzusetzen, die während der Sitzung der Generalkonferenz 2010 getroffen wurde mit dem Ziel, die adventistische Auffassung vom Ursprung der Erde zu bekräftigen.

Daher war es keine Überraschung, dass der Glaubensartikel Nr. 6 die höchste Auf-merksamkeit erhielt. Eine empfohlene Änderung für den Glaubenspunkt über die Schöpfung ersetzt die Formulierung „in sechs Tagen schuf der Herr“ durch „in einer nicht lange zurückliegenden Sechs-Tage-Schöpfung schuf der Herr“. Eine andere vorgeschlagene Änderung spe-zifiziert, dass die Schöpfung innerhalb eines Zeitraumes von „sechs buchstäbli-chen Tagen“ stattfand.

Das Wort „buchstäblich“ beendet somit ein – wie einige Adventisten meinen – interpretatives Schlupfloch, das es erlauben könnte, mit Hilfe der theistischen Evolu-tion den Bericht von der Entstehung der Erde im ersten Buch Mose (Genesis) zu erklären.

Der bearbeitete Entwurf ersetzt auch das Zitat aus 1. Mose 1, in dem es heißt: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde,“ durch einen Satz aus 2. Mose 20, der besagt, dass Gott „Himmel und Erde, das Meer und alles was darinnen ist … “ gemacht hat.

Die Änderung lässt unterschiedliche Auffassungen darüber zu, ob die Schöp-fung des Universums gleichzeitig mit der sechs-Tage-Schöpfung des Lebens auf der Erde stattfand. Einige schöpfungsgläubige

doktorwürde für ihre theologischen Bei-träge für die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika.

Vor der letzten Plenarversammlung, in der es um das ewige Evangelium in der Apokalypse ging, verabschiedeten die Teil-nehmer eine Konsenserklärung, in der sie zehn entscheidende Gesichtspunkte für die Interpretation und Verkündigung der Offenbarung bestätigten. Reinaldo Siqueira, derzeitiger Rektor des Adventisti-schen Theologischen Seminars für Latein-amerika, kündigte an, dass das nächste Symposium 2015 an der Adventistischen Universität von Brasilien in São Paulo stattfinden wird. Thema wird das Leben, Werk und die Mission Ellen G. Whites sein.

Miguel Ángel Núñez, ein Pastor in Nordchile, lobte den Geist des Symposi-ums: „Wie immer war es eine wunderbare Gelegenheit, alte Freundschaften aufzufri-schen und auf den neuesten Stand gebracht zu werden, was die adventistische Forschung zur Offenbarung angeht.“

Segundo Correa, Dekan der Theolo-gischen Fakultät der Adventistischen Uni-versität von Bolivien, äußerte das Empfin-den, dass die Symposien eine stärkere biblisch-theologische Forschung in Süd-amerika förderten. Carlos Steger, Dekan der Theologischen Fakultät an der River Plate Adventist University in Argentinien, schätzte die Qualität und Breite der Prä-sentationen. „Ich gehe intellektuell berei-chert und geistlich inspiriert nach Hause“, erklärte er.

Die Teilnehmer kehrten jedoch nicht nur bereichert und inspiriert nach Hause zurück, sondern auch mit der Bereitschaft, das ewige Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen.

Eine Website mit den Referaten des Symposiums wird vor Ende 2013 online gestellt.

Gerald Klingbeil, stellvertretender Chefredakteur von Adventist World.

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adventistische Theologen glauben, dass 1. Mose 1,1 sich auf die Schöpfung in einem weiteren Sinn beziehen kann (siehe Hiob 38,7), wohingegen 2. Mose 20,11 „den Schöpfungsakt einzuschränken scheint, der während der sechs Tage der Schöpfung stattfand“, sagte Dr. Angel Rodriguez, frü-herer Leiter des Bibel-Forschungsinstituts der Generalkonferenz (BRI) und Mitglied des Ausschusses zur Prüfung der Glau-bens punkte.

Im Großen und Ganzen „fügt die vor-geschlagene Fassung dem Glaubenspunkt nichts Neues hinzu. Sie bekräftigt nur ent-schieden oder deutlicher, was wir schon immer geglaubt haben“, so Artur Stele, ein Vizepräsident der Generalkonferenz, der-zeitiger Leiter des BRI und gleichzeitig einer Vorsitzendenden des Prüfungsaus-schusses.

Zusammengefasst enthält der Entwurf Änderungsvorschläge für 18 der 28 Glau-bensartikel, von denen die meisten unbe-deutend und rein redaktioneller Art sind.

Stele bot weitere Hintergrundinforma-tionen zur neuen geschlechtsneutralen Sprache, die sich durchgehend in dem Entwurf zeigt. Aus „man“ und „mankind“ wurden „human“ und „humanity“ (Mensch, Menschheit).

„Wir wollten untersuchen, ob ein For-mulierungsvorschlag biblisch war oder nur den Geist der Zeit widerspiegelte“, sagte Stele. Nach einem intensiven Studium der hebräischen Bräuche im Alten Testament

annahmen, dass sie „vorrangig persönliche Anliegen behandelten“, sagte er.

Benjamin Schoun, ein weiterer Vize-präsident der Generalkonferenz, der bei der Präsentation den Vorsitz führte, erin-nerte die Delegierten daran, dass der Ent-wurf „nicht das Endprodukt“ sei und rief sie auf, den Nachmittag nicht damit zu verbringen, über semantische Fragen zu diskutieren. Er lud die Delegierten dazu ein, in ihren eigenen Divisionen Diskussi-onen anzuregen und bis zum 1. Juni 2014 weitere Überarbeitungen der Glaubens-überzeugungen vorzulegen.

Schoun sagte, der Ausschuss zur Prü-fung der Glaubenspunkte werde einen zweiten Entwurf des Dokuments für die Herbstsitzung 2014 vorbereiten. Schließ-lich werden die Delegierten darüber abstimmen, ob sie diesen zweiten Entwurf auf die Tagesordnung der Generalkonfe-renzvollversammlung 2015 setzen, auf der dann eine letzte Abstimmung erfolgen wird. ■

„kann man aus Worten wie ‚Mann‘ oder ‚Mensch‘ nicht schlussfolgern, dass sie sich nur auf das männliche Geschlecht beziehen.

Der Entwurf betont auch die histori-sche Auffassung unserer Kirche zu Ehe und Familie, indem er formuliert, das bis-herige Wort „Partner“ durch den Ausdruck „ein Mann und eine Frau“ zu ersetzen, um sicherzustellen, dass die Ehedefinition der Kirche nicht auf gleichgeschlechtliche Beziehungen angewendet werden kann. Veränderungen für den Glaubensartikel Nummer 23 betreffen auch das Wort „Zuchtmeister“ (disciplinarian – in der deutschsprachigen Fassung mit „Erzieher“ wiedergegeben), das entfernt wird, wenn Eltern in der Erziehung ihrer Kinder dazu angehalten werden, Christus in seiner Beziehung zu den Menschen nachzueifern.

Stele versicherte den Delegierten, dass der Ausschuss für die Prüfung der Glau-benspunkte nur solche Änderungsvor-schläge berücksichtigt habe, die bestimmte Kriterien erfüllt hätten. Die einzigen Vor-schläge, die der redaktionellen Prüfung standhielten, waren diejenigen, die eine Aussage „vertiefen“, „bereits vorhandene Vorstellungen stehenlassen“ oder Schlüs-selgedanken präsentieren, die derzeit feh-len. Der Ausschuss begrüßte auch redakti-onelle Vorschläge, welche die Glaubens-überzeugungen klarer darstellen oder zusammenfassen. Die Mitglieder wiesen jegliche Vorschläge zurück, von denen sie

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Von Elizabeth Lechleitner, Adventist News Network

GK-Herbstsitzung: Delegierte prüfen dievorgeschlagenen Änderungen im Wortlaut der

Über ein Drittel der Delegierten auf der GK-Herbstsitzung folgten der Sitzung mit einer Übersetzungshilfe. Durch die Kopfhörer hörten sie die von Simultandolmetschern in ihre Landessprache übersetzten Redebei-träge. So konnten sie die Informatio-nen und Andachten besser verstehen.

28 Glaubensartikel

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I M B L I C K P U N K T

Mehr als 700 Jahre vor der Geburt Christi kündigte der Prophet Jesaja an: „Denn uns ist ein Kind

geboren.“ (Jes 9,5) Mehr als 1700 Jahre nach der Geburt von Jesus vertonte der große Komponist Georg Friedrich Händel die prophetischen Worte in seinem unver-gesslichen Oratorium „Der Messias“. Jedes Jahr im Dezember wird dieses Meisterwerk in zahllosen Konzertsälen und Kirchen aufgeführt, um der Geburt unseres Retters Jesus Christus zu gedenken.

Wenn wir uns an dieses wunderbare Ereignis erinnern und bedenken, dass Christus tatsächlich „Immanuel … Gott mit uns“ ist (Mt 1,23), wollen wir die Gelegenheit nutzen, nicht nur an seine Geburt zu denken, sondern auch darüber nachdenken, wie er zunahm „an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Men-schen“ (Lk 2,52).

Die Kindheit ChristiZwar können wir in der Bibel selbst

nicht viel über die ersten Lebensjahre von Jesus lesen, doch Ellen White gibt uns in ihrem Buch Das Leben Jesu einen Einblick in seine Kindheit: „Da [Jesus] sein Wissen in der gleichen Weise erwerben musste wie wir, beweist seine innige Vertrautheit mit der Schrift, wie fleißig er sich in seinen Jugendjahren mit dem Wort Gottes befasst hat. Dazu lag das große Buch der Natur ausgebreitet vor ihm. Er … beobachtete … das Leben der Pflanzen, der Tiere und der Menschen. Von frühester Kindheit an aber behielt er das eine Ziel im Auge: anderen zum Segen zu leben … Die Gleichnisse, in die er während seines Wirkens seine Belehrungen gern einkleidete, zeigen deut-lich, in welch hohem Maße sein Gemüt für die Einflüsse der Natur empfänglich war und er Unterweisungen hinsichtlich des geistlichen Lebens der Alltagswelt entnom-men hatte.“1

Einige Gewohnheiten von JesusWenn wir das öffentliche Wirken von

Jesus betrachten, erkennen wir einige Gewohnheiten, die er sich zweifellos in seiner Kindheit angeeignet hat. In Markus 1,35 lesen wir: „Am Morgen, noch vor

gemeinsamen Bibelstudium und Gebet zusammenzukommen? Eine gute Mög-lichkeit, diese Gewohnheiten zu stärken, ist meines Erachtens die wöchentliche Sabbatschule. Ich denke, dass die Sabbat-schule der interessanteste und lebendigste Teil des Gottesdienstes ist. Damit möchte ich die Bedeutung der Wortverkündigung keineswegs schmälern, aber wer die Sab-batschule versäumt, verpasst den prak-tischen Aspekt des Gottesdienstes.

Eine Verbindung mit unserer weltweiten Kirche

Ein gutes Sabbatschulprogramm legt ein besonderes Augenmerk auf die Mis-sion unserer Kirche und bietet Gelegen-heiten, sowohl vor Ort als auch global an dieser Mission teilzunehmen. Es ist eine wichtige Verbindung mit unserer welt-weiten Gemeindefamilie. Wenn wir uns nur auf unsere Ortsgemeinde konzen-trieren und die Sabbatschule mit ihrem missionsorientierten Aufbau versäumen, verlieren wir die Verbindung zwischen der Ortsgemeinde und unseren 18 Millionen Glaubensgeschwistern in aller Welt. Aber

Tage, stand er auf und ging … an eine ein-same Stätte und betete dort.“ Später heißt es: „Wieder versammelten sich die Men-schen um ihn, und wie immer lehrte er sie.“ (Mk 10,1b NLB) Und in Lukas 4,16 lesen wir, dass er nach Nazareth kam, „wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf und wollte lesen“.

Die Macht der GewohnheitenGewohnheiten – die Dinge, die wir

immer wieder, fast automatisch tun – haben solch eine große Macht, dass sie uns in vielfacher Weise zu dem machen, was wir sind.

Am Ende eines Jahres – das nun bald wieder kommt – haben wir wieder einmal die Gelegenheit, die Gewohnheiten zu überdenken, die unser Leben bestimmen, insbesondere unsere geistlichen Gewohn-heiten. Ist es eine Gewohnheit für uns, jeden Tag durch das Gebet im lebenswich-tigen Gespräch mit Gott zu bleiben und uns Zeit zu nehmen, sein Wort zu lesen und darüber nachzudenken? Ist es unsere Gewohnheit, mit anderen Gläubigen zum

Dem Vorbild Christi folgen

Nach seiner Von Ted N. C. Wilson

Gewohnheit

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wenn sich die Ortsgemeinden für die Weltmission engagieren und Zeit, Auf-merksamkeit und Gaben aufwenden, um diese Mission zu unterstützen, werden sie merken, dass Gott auch ihre Missions-bemühungen vor Ort reich segnen wird. (siehe www.adventistmission.org.)

Ellen White schrieb: „Unseren Brü- dern ist nicht klar, dass die Förderung der Außenmission auch die Mission in der Heimat unterstützen würde … denn das Gedeihen des Werkes im Inland hängt neben Gott zum größten Teil von der Wechselwirkung ab, die mit der evangelis-tischen Arbeit in fernen Ländern besteht. Gerade wenn wir uns aktiv dafür einset-zen, das Werk Gottes zu unterstützen, bringen wir uns in enge Verbindung mit Gott, der Quelle aller Kraft.”2

Ich habe oft in Ortsgemeinden be - obachtet, dass großzügige Gaben für die Mission auch die Gaben für das Gemein-debudget und die Heimatmission anstei-gen ließen.

Gemeinschaft und BibelstudiumDie kleinen Gesprächsgruppen in

der Sabbatschule sind ideal für Gemein-schaftspflege und gemeinsames Gebet. Oft wachsen die Teilnehmer zusammen und tauschen Gebetsanliegen oder Erfah-rungen aus und stellen den Lobpreis und die Fürbitte an den Anfang des Bibelge-sprächs. Das ist auch die Gelegenheit, bei der am ehesten auffällt, wenn jemand fehlt, sodass man die betreffende Person während der folgenden Woche anrufen oder besuchen kann, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen.

Die Sabbatschulgesprächsgruppe ist ein Ort für wertvolles Bibelstudium und Ge spräch darüber. Der gemeinsame Aus-tausch über das, was wir während der Wo- che persönlich studiert haben, vertieft unser Verständnis der Bibeltexte und -themen.

Von den Juden in Beröa heißt es: „Sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s so verhielte.“ (Apg 17,11) Wenn wir ihrem Beispiel folgen, werden wir besser darauf vorbereitet sein, nicht auf die vielen Täu-schungen hereinzufallen, mit denen Satan

mitglieder ermutigt haben, sich darüber auszutauschen, welchen praktischen Bezug das Wochenthema zu ihrem eigenen Leben hat. Es wurden Bibelverse gelesen und anhand der Bibel über das Thema der Stu-dienanleitung diskutiert. Ab und zu, wenn das Gespräch vom Thema abwich, lenkte der Gesprächsleiter es wieder auf die Betrachtung der Bibeltexte zurück.

Ich habe allerdings auch Gesprächs-gruppen erlebt, in denen der Gesprächs-leiter eher gepredigt hat, statt einen inter-essanten und lebendigen Austausch zu fördern. In solchen Fällen ist der Rat von Ellen White angebracht: „Führt die Sabbatschulbetrachtung nicht in einer trockenen und geistlosen Weise durch. Hinterlasst im Denken der Leute den Eindruck, dass die Bibel und die Bibel allein die Richtschnur unseres Glaubens ist und Aussagen und Handlungen von Menschen nicht der Maßstab für unser Lehren oder Handeln sind.“4

Ein großes LichtUnter den vielen wunderbaren Text-

stellen, die Händel für sein Oratorium „Messias“ vertonte, sticht Jesaja 9,1 beson-ders hervor: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“ In unserem Bestreben, im Glauben zu wachsen, wollen wir im kom-menden Jahr jede Gelegenheit nutzen, um im Licht des Wortes Gottes zu leben (vgl. Ps 119,105). Dazu wollen wir es selbst und gemeinsam mit unseren Glaubensge-schwistern studieren und es uns zur Gewohnheit machen, den Besuch der Sab-batschule als einen unverzichtbaren Teil des Sabbats zu sehen. ■

1 Das Leben Jesu bzw. Der Eine – Jesus Christus, S. 53.2 Testimonies for the Church, Bd. 6, S. 27.3 Bilder vom Reiche Gottes, S. 27.4 Ratschläge für die Sabbatschule, S. 71f.

uns gerade in der letzten Zeit der Weltge-schichte verführen will.

Wenn wir uns mit der Bibel beschäfti-gen, ist es ganz wichtig, dass wir sie als authentisches Wort Gottes verstehen, das nicht von Menschen erdacht wurde, son-dern „getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes gere-det“ (2 Ptr 1,21b). Die Bibel ist nicht an eine Zeit oder Kultur gebunden, ihre Wahrheiten gelten universell, doch das wird heute leider massiv infrage gestellt. Ellen White schrieb: „Wie damals ersetzt man ja auch in unseren Tagen die leben-digen Wahrheiten des Wortes Gottes durch menschliche Lehren und Vermutungen. Viele so genannte Prediger des Evangeli-ums erkennen nicht die ganze Bibel als inspiriertes Wort an: ein Gelehrter verwirft diesen, der andere bezweifelt jenen Teil. Sie stellen ihr eigenes Urteilsvermögen über das Wort Gottes, berufen sich bei dem, was sie lehren, auf ihre eigene Autorität und untergraben dadurch den Glauben an den göttlichen Ursprung der Heiligen Schrift. So säen sie überall den Samen des Unglau-bens. Die Menschen werden verwirrt und wissen nicht mehr, was sie glauben sollen.“3

Wir Siebenten-Tags-Adventisten sind überzeugte Befürworter des historisch-biblischen Ansatzes zur Bibelauslegung im Gegensatz zur historisch-kritischen Methode, bei der sich die Menschen das Recht nehmen zu entscheiden, welche Teile der Bibel – wenn überhaupt – inspi-riert sind und welche nicht.

Der wesentliche Inhalt unseres Glaubens

Die Studienanleitung zum Bibelge-spräch für Erwachsene, die vierteljährlich von der Generalkonferenz für den welt-weiten Gebrauch vorbereitet wird, bietet eine wunderbare Möglichkeit, täglich die Bibel zu studieren und sich auf den Aus-tausch in der Sabbatschulgesprächsgruppe vorzubereiten.

Im Laufe der Jahre hatte ich die Gelegenheit, an vielen verschiedenen Gesprächsgruppen teilzunehmen. Ich habe zahlreiche Gesprächsleiter erlebt, die sich Zeit genommen und die Gruppen-

Ted N. C. Wilson ist Präsident der Weltkir-chenleitung der Sieben-ten-Tags-Adventisten.

Dezember 2013 | Adventist World 9

Page 10: Aw german 2013 1012

2014

Wir wünschen euch

für

Gottesreichsten Segen

Die Mitarbeiter von Adventist World

MAr

vene BAPTiSTe, REDAKTIONSASSISTENTIN

rACHel CHild, FINANzDIREKTORIN

ClAu

de riCHli, STELLvERTRETENDER HERAUSGEBER

GerA

ld K

linGBeil, STELLvERTRETENDER CHEFREDAKTEUR

WilonA KAriMABAdi, REDAKTEURIN

Merle Poirier, BÜROLEITERIN

STeve CHAvez, KOORDINATION

KiM

Berly luSTe MArAn, REDAKTEURIN Judy

THoMSen, LESERBRIEFE, SCHRIFTvERKEHR MArK A. K

ellner, NACHRICHTENREDAKTEUR

SHAron TennySon, MARKETINGASSISTENTIN

JeAn-luC lezeAu, PROjEKTMANAGER

CArloS Medley, ONLINEREDAKTEUR

M

ArK Finley, FREIER MITARBEITER

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KnoTT, CHEFREDAKTEUR UND HERAUSGEBER

lAel

CAeSAr, STELLvERTRETENDER CHEFREDAKTEUR

e. edWArd zinKe, BERATER

SAndrA BlACKMer, REDAKTEURIN

Page 11: Aw german 2013 1012

Von Allan R. Handysides und Peter N. Landless

G E S U N D H E I T

Peter N. Landless, u. a. Facharzt für Nuklearkardiologie, ist Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkon-ferenz der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring (Maryland, USA).

Allan R. Handysides, u. a. Facharzt für Gynäkologie, war bis zu seiner kürzlichen Pensionierung Direktor der Gesundheits-abteilung der Generalkonferenz.

Wir verstehen dein Problem! Manchmal ist es schwierig zu entscheiden, was man glauben

soll. Es ist wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten.

Natriumionen sind ein für die physio-logische Funktion des Körpers wesentli-cher Elektrolyt. Zusammen mit Kalium- und Kalziumionen ist er für die normale Funktion der Nerven und Muskeln ebenso lebensnotwendig wie für die Aufrechter-haltung eines gesunden inneren Milieus. Außerdem ist er wichtig für die Kontrolle des Blutdrucks und die Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Flüssigkeithaushalts. Wir Menschen sind „wunderbar gemacht“ (Ps 139,14). Die empfindlichen Mechanis-men, die den Säure-Basen- und Wasser-haushalt im richtigen Gleichgewicht hal-ten, sind ein Wunder und hängen unter anderem vom Natrium ab.

Es gibt allerdings einen engen Zusam-menhang zwischen übermäßigem Salzkon-sum und der Entstehung von Bluthoch-druck. Manche Personenkreise – besonders auf dem afrikanischen Kontinent und unter der afroamerikanischen Bevölkerung – sind besonders davon betroffen. Man spricht von einem salzsensitiven Bluthochdruck, der häufig schwieriger zu behandeln ist.

Bei allen Fällen von Bluthochdruck sind Lebensstiländerungen besonders wichtig. Dazu gehört, dass man Überge-wicht vermeidet bzw. reduziert, das Rau-chen aufgibt, den Genuss von Alkohol meidet, sich täglich bewegt (10.000 Schritte pro Tag oder mindestens 30 Minuten andere körperliche Bewegung) und den Salzkonsum einschränkt.

bei 1500 Milligramm. Diese Mengen ent-sprechen knapp 6 bzw. 4 Gramm Kochsalz (etwa einem gestrichenen Teelöffel Salz beziehungsweise zwei Drittel davon). Wobei zu bedenken ist, dass die angege-bene Menge alles Salz umfasst, was in dem gelöst ist, was wir täglich zu uns nehmen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass wir zu viel Salz aufnehmen und weniger Salz gut für die Gesundheit ist. Untersuchun-gen zeigen deutlich, dass eine fett- und salzarme Ernährung (unter 2300 bzw. 1500 mg Natrium), die viel Obst, Nüsse und Gemüse enthält, den Blutdruck nor-malisiert, Bluthochdruck reduziert und Krebs-, Diabetes- und Atemwegserkran-kungen verringert.

Wir müssen in unserem Lebensstil und unserer Ernährung ganz bewusst gesund-heitsfördernde Entscheidungen treffen. Dazu gehört auch, weniger Salz zu essen, wodurch wir fitter und gesünder sind und Gott und unseren Mitmenschen besser die-nen können. So können wir wirklich „das Salz der Erde“ sein (Mt 5,13) und der Welt, in der wir leben, positive Würze verleihen. ■

Salz ist in vielen Nahrungsmitteln ent-halten. Oft salzen die Leute ihre Mahlzei-ten nach, bevor sie sie überhaupt probiert haben! Gesalzene Snacks wie Chips oder Erdnüsse, aber auch Gemüsekonserven und Sauergemüse wie Sauerkraut oder Gewürzgurken enthalten große Mengen an Salz. Selbst manchen Saftzubereitungen wird Salz zugesetzt. Vor einigen Jahren fiel uns auf, wie viel Salz in Tomatensaft aus Konservendosen, einem unserer Lieblings-getränke, enthalten ist.

Heute steht Wasser ganz oben auf der Liste unserer bevorzugten Getränke. Wasser reduziert nicht nur die Salzmenge, die sogar in zuckerfreien Getränken enthalten ist, es reduziert auch das Übermaß an Kalo-rien, das man selbst mit reinem Fruchtsaft zu sich nimmt. Reines Wasser ist der König unter den gesunden Getränken.

Wie viel Salz ist also genug? Darüber hat es zuletzt einige Verwirrung gegeben, unter anderem wegen einer Gruppe von Patienten mit Herzversagen, die bei sehr geringem Salzkonsum schlechtere Ergeb-nisse aufwiesen, als Patienten mit weni-ger strenger Einschränkung. Wir müs-sen allerdings bedenken, dass es sich dabei um eine bestimmte Bevölkerungsgruppe handelt, und allgemeine Aussagen nicht auf solchen besonderen Gruppen basie- ren sollen. Generell gilt, dass der tägliche Natriumkonsum 2300 Milligramm nicht überschreiten sollte. Für Menschen mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko (wie z. B. Personen mit Bluthochdruck, Diabetes oder einem chronischen Nieren-leiden und Personen über 50 Jahre, Afrika-ner und Afroamerikaner) liegt die Grenze

Mein Arzt erinnert mich immer wieder an die Gefahren übermäßigen Salzkonsums. Neuen Berichten zufolge ist Speisesalz jedoch gar nicht so schädlich. Was ratet ihr?

wirklichgefährlich?

SalzIst

Dezember 2013 | Adventist World 11

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A N D A C H T

Im Januar 1980 studierte ich am Walla-Walla-College im US-Bundesstaat Washington (heute hat

es Universitätsstatus). Ich war in den Weih-nachtsferien bei meiner Familie zuhause in Minnesota gewesen und wollte beim Rückweg Geld sparen. So nahm ich das Angebot eines Studienkollegen an, mich in seinem ein-motorigen Sportflugzeug mitzunehmen.

Es war ein eiskalter Morgen und das Wetter war ruhig, als wir in seinen Zweisit-zer stiegen. Ich wusste nichts über das Fliegen, aber mein Freund ließ selbstbewusst den Motor aufheulen und schoss über die Startbahn. Kurz darauf flogen wir über schneebedeckte Felder. Die Route war denkbar einfach: Wir wür-den den US-Bundesstaat Montana entlang der Fernstraße 90 bis zur Stadt Butte überfliegen und von dort aus weiter über die Berge nach Walla Walla fliegen.

Ab und zu landeten wir, um aufzutanken. Mein Freund prüfte dann immer, wie sich das Wetter entwickeln würde. In Butte war-tete ich auf ihn, während er über ein Münztelefon den Wetterbe-richt abhörte. Als er den Hörer auflegte, sagte er mir, dass der Wind auffrischen sollte. „Wir fliegen über die Bitterrootkette und dann über die Blue Mountains nach Walla Walla, bevor es dunkel wird. Es dürfte keine Probleme geben.“ Er klang ein wenig unsicher.

Mein Freund hatte seinen Flugschein noch nicht lange und war noch nicht für Nacht- oder Wolkenflüge ausgebildet. Wenn wir in solch eine Situation kämen, würden wir in großen Schwierigkeiten stecken. Aber wir waren jung und wollten unbedingt zurück zum College; deshalb beschlossen wir, es zu wagen.

Als wir von Butte losflogen und über die Rocky Mountains kamen, folgten wir nicht länger der Fernstraße, die als dünnes graues Band unter uns zu sehen gewesen war. Sie verlief in Rich-tung Nordwesten, aber wir mussten Richtung Westen fliegen. Wir hatten damals noch kein GPS; also holte mein Freund eine Karte heraus und begann, unseren Kurs festzulegen, indem er Berggip-fel auf der Karte identifizierte und die Richtung mit dem Kom-pass bestimmte. Nach einer Weile gab er mir die Karte. Wir aßen Sandwiches und unterhielten uns über den Collegeunterricht.

Als wir das nächste Mal auf die Karte sahen, um unsere Posi-tion zu bestimmen, stimmten die Berggipfel nicht mit denen auf der Karte überein. Mein Freund versuchte, das Flugzeug in Rich-tung eines Funksignals zu steuern, das er für ein Signal des Wet-terberichts von Walla Walla hielt. Er erklärte mir, dass das Signal stärker werden würde, wenn man darauf zufliege und dass man sich daran orientieren könnte. Die Angst war ihm ins Gesicht geschrieben. Still studierte er die Karte und verglich sie mit der Landschaft. Je länger wir flogen, umso stiller wurde er.

Als es dunkel wurde, sagte er: „Wir haben uns verflogen.“ Er erklärte mir, dass die Berge unter uns viel höher und zerklüfteter wären als die Blue Mountains. Wir hatten keine Nachtflugausrüs-tung an Bord. Es war so kalt, dass sich auf den Tragflächen Eis

bilden konnte, das unseren Flug zusätzlich behindern könnte. Schließlich sagte mein Freund, dass unser Treibstoff langsam zur Neige ging.

An diesem Punkt begann ich zu beten, wie ich noch nie in meinem Leben gebetet hatte. Ich hatte Angst davor, dass wir abstürzen und sterben würden. Während das Flugzeug durch den Himmel brummte, schrie ich zu Gott und bat ihn, uns zu retten!

Bist du schon einmal in einer Situation gewesen, in der es um Leben und Tod ging? Gerade in solchen Krisen sind wir offen dafür zu erfahren, wie nahe Gott uns ist.

Die Dunkelheit bricht anAuch die Jünger von Jesus waren in einer Notlage. Jesus hatte

gerade eine große Menschenmenge mit nur fünf Broten und zwei Fischen satt gemacht (vgl. Mt 14,17–21). Tausende hatten das Wunder miterlebt. Sie waren drauf und dran, Christus zum König auszurufen; auch die Jünger wurden von der Stimmung mitgeris-sen. Doch Jesus schickte die Menge fort und sagte seinen Jüngern, dass sie mit einem Boot auf die andere Seite des Sees Genezareth fahren sollten (vgl. V. 22).

Gott führt dich durch die dunkelsten Stürme

Von Curtis Rittenour

ein

Dunkelheit

Lichtin der

12 Adventist World | Dezember 2013

Page 13: Aw german 2013 1012

Ich kann mir vorstellen, dass die Jünger nicht sofort in das Boot sprangen und losruderten. Wahrscheinlich haben sie sich noch eine ganze Weile am Ufer herumgedrückt in der Hoffnung, dass Jesus vielleicht mit ihnen kommen würde. Aber als es immer später wurde, machten sie sich schließlich doch auf den Weg. Sie waren unzufrieden mit ihm und murrten, dass sie ihn doch zum König hätten krönen sollen. Als es dunkel wurde, gerieten sie mit ihrer Jammerei in unruhiges Fahrwasser.

Der SturmEin heftiger Sturm fegte plötzlich über den See Genezareth.

Die Jünger waren darauf nicht vorbereitet. Plötzlich wurde ihr bis dahin so schöner Tag zum Albtraum. Die Fahrt über den See hätte nicht mehr als ein paar Stunden dauern sollen, doch der Sturm trieb sie immer weiter vom Land weg. Stundenlang kämpften sie gegen die über sie einstürzenden Wellen. Grelle Blitze und ohren-betäubender Donner machten den erfahrenen Fischern zu schaf-fen. Schließlich gaben sie auf; sie waren verloren und hilflos. Sie brauchten einen Retter.

Ein LichtschimmerJesus hatte seine Jünger nie aus seinen wachsamen Augen

gelassen. Er konnte sie gegen den Sturm kämpfen sehen. Als sie ihre Angst hinaus schrien, war ihr Meister schon auf dem Weg zu ihnen (Mt. 14,25–26). Eine seltsame Gestalt bewegte sich auf dem Wasser auf sie zu. Sie ahnten nicht, dass es Jesus war – gerade der Helfer, den sie brauchten. Erst im Licht eines grellen Blitzes erkannten sie ihn. Sofort kamen sie vom hinteren Bereich des Bootes nach vorn, Jesus entgegen und riefen: „Hilf uns!“ Dazu war Jesus gern bereit. Er sagte zu ihnen: „Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!“ (V. 27)

Petrus stieg aus dem BootPetrus bat Jesus, auf dem Wasser zu ihm kommen zu dürfen

(V. 28). Vor lauter Freude darüber, seinen Herrn zu sehen, wagte er im Glauben einen großen Schritt. Die Augen fest auf den Meister gerichtet, ging Petrus auf Jesus zu. Dann beging er einen Fehler, der tödlich hätte enden können. Selbstzufrieden wandte er sich zu den anderen Jüngern um, als wolle er sagen: „Schaut mich an; ich kann auf dem Wasser gehen!“ Doch als er sich umdrehte und zu den anderen Jüngern schaute, wandte er sich natürlich von Jesus ab.1

Da begann er zu sinken. Im nächsten Moment schrie der stolze Jünger: „Herr, rette mich!“ (V. 30 EB) Sofort streckte Jesus seine Hand nach Petrus aus und hielt ihn fest. Er wusste, dass Petrus für seine eigenen Schwächen blind war. Gerade auf dem Gebiet, auf dem er sich für besonders stark hielt, zeigte Jesus ihm, wie schwach er in Wirklichkeit war. Petrus vertraute zu sehr auf sich selbst. Er musste lernen, dass er Stürme nur bestehen konnte, wenn er sich selbst misstraute und sich allein auf Jesus verließ.

Als Jesus und Petrus ins Boot stiegen, legte sich der Sturm. In der Stille danach fielen die Jünger vor Jesus nieder und beteten ihn an: „Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!“ (V. 33)

Ein Licht in der DunkelheitAls ich in jener dunklen Nacht vor 32 Jahren mit meinem

Freund über die Bitterrootkette flog, deren Gipfel im Schnitt 2700 Meter hoch sind, habe ich meinen persönlichen Sturm erlebt. Wir beide waren tief in Gedanken versunken. Ich betete unablässig und fragte mich, wann der Motor wohl anfangen würde zu stot-tern und dann abzusterben. Tiefe Dunkelheit umgab uns. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich überall Sterne funkeln. Unter uns sahen wir kaum Lichter, nur ab und zu ein paar verstreute Häuser in einer ansonsten unbewohnt scheinenden Gegend. Einen Landeplatz gab es in dieser gebirgigen Gegend nicht.

Plötzlich sahen wir beide in einiger Entfernung ein Licht schimmern. Es war weit entfernt und leuchtete nur schwach, wie ein nach oben gerichteter Lichtstrahl, der sich immer im Kreis drehte. Ich konnte in der Dunkelheit förmlich hören, wie mein Freund lächelte, als er zwei Wörter sagte: „Ein Flughafen.“

Er flog direkt auf das Licht zu. Nachdem wir eine kurze Schleife um den Flughafen gedreht hatten, landeten wir auf einer verschneiten Landebahn. Erleichtert und glücklich kletterte ich aus dem Flugzeug und hätte am liebsten den Boden geküsst! Mein Freund betrachtete das Eis, das sich auf den Tragflächen gebildet hatte, und ich fragte ihn: „Wo sind wir?“

Es war etwa zehn Uhr abends und das kleine Gebäude am Ende der Piste war dunkel. Neben dem Gebäude stand ein Holz-schild, das meine Frage beantwortete: „Willkommen in McCall, Idaho!“ Wir befanden uns einige Flugstunden südlich unseres Ziels. Offensichtlich war mein Freund auf ein falsches Signal zugeflogen und daher vom Kurs abgekommen. Ohne es zu mer-ken, hatten wir eines der entlegensten Gebiete der USA überflo-gen. Aber wir waren am Leben! Wir blieben ein paar Tage beim Pastor des Ortes und dessen Familie, und als das Wetter besser wurde, flogen wir weiter zum Walla-Walla-College.

Halte Ausschau nach dem LichtWenn du in deinem Leben Stürme durchmachst, kann dir ein

Lichtschein Hoffnung und Orientierung geben. Wenn es in deiner Ehe kriselt oder es um deine Finanzen schlecht steht, dann halte Ausschau nach Jesus, dem „Licht der Welt“ (Joh 8,12a). Wie die Jünger können wir Christus in unseren Stürmen vielleicht nicht sofort erkennen, aber er ist da, um uns sicher ans Ziel zu bringen. Es gibt Hoffnung in den Unsicherheiten des Lebens. Ich kann Licht am Ende des Horizonts sehen – du auch? ■

1 Siehe Ellen G. White, Das Leben Jesu, S. 371f.

Curtis Rittenour war 25 jahre lang Pastor in den US-Bundesstaaten Oregon, Nebraska und Washington. Derzeit ist er freiberuflicher Autor und hält Seminare in der Nordamerika-nischen Division.

Von Curtis Rittenour

Dunkelheit

Dezember 2013 | Adventist World 13

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G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Seit Jahren ringt die Welt mit einer massiven Wirtschafts- und Finanz-krise. Die Arbeitslosenraten sind in

vielen Ländern sehr hoch. Familien müs-sen ihre Häuser aufgeben, weil sie ihre Hypothekenraten nicht mehr bezahlen können; manchmal müssen die Kinder aus Geldmangel ihr Studium abbrechen oder können keines beginnen. Angesichts dieser Situation fragt man sich, welche Sicht die Bibel von der Wirtschaft hat.

Das Fachwort „Ökonomie“ kommt vom griechischen oikonomía, einem Begriff, den wir auch in der Bibel finden (vgl. 1 Tim 1,4 EB). Er setzt sich aus den Wörtern oikos (Haus) und nómos (Gesetz) zusammen und bedeutet so viel wie „Gesetz des Hauses“. Der „Ökonom“ oder Verwalter (vgl. Lk 12,42) führt demnach die Gesetze des Hauses aus.

Was aber sind die „Gesetze des Hau-ses“? Das hängt ganz davon ab, von was für einem Haus wir sprechen. Ist es ein Kran-kenhaus, eine Universität oder ein Bank-haus? In jedem dieser Häuser wohnen bestimmte Werte. Es braucht dann auch konkrete Gesetze, die die jeweiligen Werte schützen und gewährleisten, dass sie umgesetzt werden. Der grundlegende Wert eines Schulgebäudes ist in seinen Schülern zu finden. Deshalb sind die Gesetze, nach der eine Schule geführt wird, pädagogi-scher Natur und umfassen Methoden zur Gewährleistung und Verbesserung des Lernens. Die Werte eines Krankenhauses drehen sich um die Patienten; die Gesetze, nach denen sie geführt werden, sind medi-

zinischer Natur und konzentrieren sich darauf, die Gesundheit zu verbessern. Bankhäuser betreuen Finanzwerte, darum werden sie nach finanziellen Gesetzen geführt, die es ermöglichen, Geld zu spa-ren und zu vermehren. Werte brauchen spezifische Gesetze.

Eine biblische GegenkulturDaraus ergibt sich für uns die Frage,

um welchen Wert herum das „Haus“ gebaut ist, in dem wir leben. Die moderne, zeitgenössische Kultur beant-wortet diese Frage konkret so: Die grund-legendsten Werte sind in den materiellen Gütern unserer Welt zu finden. Die Gesetze, die sich aus dieser Wertigkeit ergeben, sind wirtschaftlicher Natur und leiten uns in der Steigerung unseres mate-riellen Eigentums. Das Leben verläuft sinnvoll, wenn wir gut verdienen, uns ein großes Auto kaufen können, ein schönes Haus und das neueste iPhone besitzen. Deshalb werden wir in unserer Gesell-schaft dazu gedrängt, gute Konsumenten zu sein. Wir sind Menschen, weil wir Konsumenten sind.

In der Bibel finden wir eine ganz andere Antwort auf die Frage nach dem Wert des Hauses, in dem wir leben. Im Schöpfungsbericht lesen wir, dass das Haus, in das Gott die Menschen setzte, riesig war – es umfasste letztlich die ganze Erde (siehe 1 Mo 1,28). Unser Haus schloss Pflanzen, Tiere und die Umwelt ein. Aber was war der höchste Wert dieses Hauses? In der Bibel lesen wir, dass das

ultimative „Kapital“ unseres Hauses sich nicht im Geldwert der vorhandenen Edel-metalle oder eingebrachten Ernten mes-sen lässt. Die Bibel stellt den Schöpfungs-bund – die Beziehung zwischen allen Lebewesen – in den Mittelpunkt: (a) die Beziehung zwischen Mitmenschen und ganz spezifisch zwischen Mann und Frau, (b) die Beziehung zwischen Mensch und Tier und (c) die Beziehung zwischen Mensch und Gott. Erst am Ende des Tages, an dem Gott die Beziehungen zwi-schen Mann und Frau und zwischen Mensch und Tier eingesetzt hatte, nannte er sein Werk „sehr gut“. Die Menschen erhielten den Auftrag, für die Tiere zu sorgen, wie ein guter König für sein Volk sorgt. Gott meinte es ernst, indem er dar-auf hinwies, dass Menschen und Tiere sich von Obst und Gemüse zu ernähren haben. Damit verdeutlichte er, dass die Tiere nicht zu Nahrungsmitteln ernied-rigt werden sollten, sondern die Fürsorge und den Respekt „königlicher“ Menschen brauchen (vgl. 1 Mo 1,28–31).

Haushalterschaft und der SabbatDiese dreifache Partnerschaft als

Schlüsselwert der Schöpfung wurde bei der Einführung der Ehe und des Sabbats noch weiter unterstrichen (vgl. 1 Mo 2,1–3.24–25). Der Sabbat unterliegt nicht wirt-schaftlichen Interessen; die Arbeit und andere Verpflichtungen stehen inniger Gemeinschaft nicht im Weg und trennen Menschen nicht voneinander. Der Sabbat ist die Zeitspanne, in der wir uns ganz auf

N U M M E R 2 1

gegenkulturDie

biblischerHaushalterschaftVon „Eigentum“ zur „Partnerschaft“

Von Oliver Glanz

14 Adventist World | Dezember 2013

Page 15: Aw german 2013 1012

Dr. Oliver Glanz, gebürti-ger Deutscher, ist promo-vierter wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an

der Freien Universität Amsterdam und der Protestantischen Theologischen Universität der Niederlande. vor kurzem ist er als Pro-fessor für Altes Testament an das Theolo-gische Seminar der Andrews-Universität gerufen worden. Er ist verheiratet mit Karen und hat zwei Töchter.

unsere Umgebung einlassen – die Familie, Nachbarn, Fremde und Gottes wunder-bare Schöpfung und auch Gott selbst. Das ist ein radikaler Gedanke für unsere Zeit. Die Woche dient zu allererst nicht dazu, um durch die tägliche Arbeit Geld zu ver-dienen oder den Gott materiellen Voran-kommens anzubeten, sondern an unseren Beziehungen mit allen Lebewesen zu wachsen und sie sinnvoller zu gestalten. Wir sind Menschen, weil wir Partner sind.

Der Gedanke hinter dem Sabbat ist nicht in erster Linie, dass wir einen Ruhe-tag haben, um uns von der Arbeit auszu-ruhen. Auch Gott musste sich nicht von seiner Arbeit ausruhen. Der Gedanke ist vielmehr, die Prioritäten richtig zu setzen und während der Woche nicht mehr zu arbeiten als notwendig, damit Erschöp-fung, Frustration oder materielle Ambiti-onen den höchsten Wert, den Gott uns für unser Haus gegeben hat, nicht infrage stellen: innige Gemeinschaft, Fürsorge, Verständnis und Anerkennung.

Gott ist es damit sehr ernst, denn die mosaischen Gesetze zeigen, dass der Sab-bat nicht nur der Höhepunkt jeder Woche, sondern auch der Mittelpunkt jeder Lebensphase sein sollte. Jedes sie-bente Jahr sollten die Israeliten von ihrer Feldarbeit ruhen (siehe 2 Mo 23,10–13). Eltern konnten Zeit mit ihren Kindern verbringen, ihre Ehe genießen und ihr geistliches Leben vertiefen.

Doch der Sabbat war nicht nur der Höhepunkt jeder Woche oder Ziel jedes Lebensabschnittes; er war der Anfang

Nimrod, dem „gewaltigen Jäger“ und Grün-der der Stadt Babel (1 Mo 10,9), begannen sie, Tiere zu töten. Und schließlich wollten sie sich mit dem Bau des Turmes zu Babel an die Stelle Gottes setzen (1 Mo 11,1–9). Außerdem bauten sie Städte als Zentren der Fabrikation, um Produktivität und wirt-schaftlichen Aufschwung zu steigern. Das Konzept des Sabbats als höchstem Lebens-wert wurde ignoriert und ersetzt.

In der letzten Zeit der Weltgeschichte rief Gott die Adventbewegung ins Leben. Mit den drei Engeln in Offenbarung 14 haben wir den Auftrag, der Welt Gottes Endzeitbotschaft zu verkündigen und ihren Bewohnern – sowohl den Opfern als auch den Verursachern unserer massiven Wirtschafts- und Finanzkrise – wieder an den Schöpfer (V. 7), an das Haus, in dem wir leben, und an die höchsten Werte menschlichen Lebens zu erinnern. Der dritte Engel ruft uns auf, mutig zu sein und mehr Zeit, Geld, Gaben und Talente in unsere Familien, Mitmenschen, die Natur und die Gemeinde zu investieren als in die Vermehrung von Gegenständen, die unseren Status in einer dem Untergang geweihten Welt verbessern (vgl. Offb 13,15–17; 14,9–12). Der Ruf des zweiten Engels: „Gefallen, gefallen ist das große Babylon“ (Offb 14,8) mahnt uns, dass das Ende in Sicht ist. Bald wird Gottes Ökono-mie wieder hergestellt werden! ■

und das Ende jeder Generation. Niemand in Israel sollte unter den wirtschaftlichen Entscheidungen der Eltern leiden. Alle fünfzig Jahre wurde jeder israelitischen Familie die Rückkehr des ursprünglichen Landerbes zugesagt, sodass sie eine aus-reichende materielle Grundlage besaß, um von Schulden frei zu werden und ein Leben aufbauen zu können, das auf Beziehungen ausgerichtet war, die die Tiere und die Umwelt schützte und Gott als Mittelpunkt und Führer des Lebens hatte (vgl. 3 Mo 25,8–13).

Man könnte den Sabbat als ein Syno-nym für den „Schöpfungsbund“ bezeich-nen. Der Sabbat ist der grundlegende Wert unseres „Hauses“.

Die Menschen haben den Auftrag erhalten, Haushalter des Sabbats zu sein. Das ist der Grundgedanke biblischer Wirt-schaft. Die Gesetze, die sich von diesem Wertverständnis ableiten, sind vielfältig. Gott gab Mose viele Gebote für das Volk Israel, die zeigten, wie der Sabbat gestaltet werden sollte, wie Beziehungen gedeihen und geschützt werden können.

Leider wurde das Konzept der biblischen „Ökonomie“ im Laufe der Menschheitsge-schichte immer wieder infrage gestellt und verzerrt. Die Menschen fingen an, einander zu töten (vgl. 1 Mo 4,8.23). Angefangen mit

Wir sind Haushalter Gottes. Er hat uns zeit und Möglichkeiten, Fähigkeiten und Besitz, den Ertrag der Erde und ihre Güter anvertraut. Für einen vernünftigen Umgang damit sind wir Gott verantwortlich. Wir erkennen Gott als Eigentümer an, wenn wir ihm und den Mitmenschen treu dienen, ihm den zehnten und Gaben darbringen, um die verkündigung seines Evangeliums und das Wachstum seiner Gemeinde zu fördern. Mit der Haushalterschaft gibt uns Gott eine Möglichkeit, in der Liebe zu wachsen und Selbstsucht und Habgier zu überwinden. Der Haushalter freut sich über den Segen, den andere durch seine Treue empfangen. (1 Mo 1,26–28; 2,15; 1 Chr 29,14; Hag 1,3–11; Mal 3,8–12; 1 Kor 9,9–14; Mt 23,23; 2 Kor 8,1–15; Röm 15,26–27)

biblischer

gottes haushalter

Wir sind MenSCHen, weil wir Partner sind.

Dezember 2013 | Adventist World 15

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T I T E LT H E M A

Mutterschaftauf dieWarten

Von Faminu Imabong

Verlangen nach Gott in Wüstenerfahrungen

Herr, schenke mir ein Kind.“ Die-ses Gebet ist zeitlos und so alt wie die Welt. Es wird auf allen

Kontinenten, in allen ethnischen Grup-pen, Rassen, Religionen, Stämmen und Sprachen gesprochen. Es gilt grenzenlos. In vielen Dörfern, Städten, Ländern und Regionen dieser Welt herrscht die Erwar-tung vor, dass ein Mann und eine Frau, wenn sie geheiratet haben, in absehbarer Zeit Kinder bekommen. In den Familien werden Kinder gespannt erwartet – von Vater und Mutter, den Großeltern und sogar den weitläufigeren Verwandten. Fast überall auf der Welt wird bei kirch-lichen Trauungen beim Weihegebet für das Brautpaar neben einer langen und glücklichen Ehe auch für Kinder gebetet. Und auch wenn eine Schwangerschaft – unmittelbar oder überhaupt – nicht mehr allgemein erwartet wird, ist die Geburt eines Kindes für eine Familie doch in allen Kulturen der Welt noch immer ein Grund zur Freude.

Die meisten Menschen glauben, dass Kinder eine Gabe von Gott sind. Damit haben sie natürlich völlig recht. Gott schuf Mann und Frau und stiftete die

16 Adventist World | Dezember 2013

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Ehe. Und er gab Mann und Frau inner-halb der Ehe den Auftrag, sich zu vermeh-ren, die Erde zu füllen und über sie zu herrschen (vgl. 1 Mo 1,28). In der Bibel werden die Menschen, die Kinder haben, glücklich gepriesen (vgl. Ps 127,5). Kinder werden als ein Erbe von Gott, als Quelle des Stolzes und Zeichen der Stärke bezeichnet (Verse 3–4). Außerdem wer-den sie als Belohnung für Gehorsam und Treue gesehen (5 Mo 28,4.11; Spr 20,7). Gott ist zu diesem Thema weder befangen noch schweigsam. In der Bibel findet sich seine ausdrückliche Verheißung, dass es in seinem Volk keine Unfruchtbarkeit geben würde (vgl. 5 Mo 7,14). Im Ein-klang mit den Aussagen der Bibel werden Kinder in praktisch allen Kulturen als Segen betrachtet und begeistert willkom-men geheißen.

Das Problem der Unfruchtbarkeit

Leider werden viele Frauen, die nicht kurz nach der Hochzeit oder gar nicht schwanger werden, verurteilt, geschmäht und abgelehnt. In einigen Kulturen wer-den diese Frauen für verflucht gehalten.

Unfruchtbarkeit ist ein Stigma, das wie eine drückende Last auf den Familien liegt. Doch noch schwerer als die gesell-schaftliche Geringschätzung wiegt der seelische Kummer und unerträgliche Druck, unter dem die Frau als Ehefrau leidet, wenn sie ungewollt kinderlos bleibt. Sie gilt immer als die „Schuldige“. Die medizinische Forschung hat gezeigt, dass Stress, Sorgen und emotionale Belas-tungen selbst für eine normalerweise fruchtbare Frau ein Hindernis für die Empfängnis darstellen. Wie viel lähmen-der muss eine Frau diese Not empfinden, die aufgrund ihrer Kinderlosigkeit mit Schuldgefühlen leben muss?

In manchen Kulturen lösen Männer, die unbedingt Nachkommen haben wol-len, das Problem durch Polygamie, Kin-desentführung oder andere furchtbare Dinge.

Gottes WilleWas hat Gott mit solchem Leid zu

tun? Was kümmert es ihn? In der Bibel lesen wir, dass Gott in seiner Weisheit Kindersegen manchmal für eine Zeit aus besonderen Gründen zurückgehalten hat.

Der Brunnen meiner Nachbarin ist voll.

Das Wasser ist frisch und klar.

Fröhlich singend schöpft sie Wasser.

Auch ihre ganze Familie.

Ihre Kinder spielen fröhlich lärmend, als

der Eimer der Mutter überläuft.

Bald sind alle Krüge gefüllt und sie ruht

sich im Schatten aus.

Neidisch schaue ich hinüber.

Wir können einige Beispiele dafür anfüh-ren. Da war zum Beispiel Abrahams Frau Sarah. Obwohl Abraham sehr reich war und Sarah sehr schön, hatten sie keine Kinder. Gott hatte einen Bund mit Abra-ham geschlossen und ihm in diesem Zusammenhang verheißen, dass er Vater vieler Völker werden würde. Er hatte explizit gesagt, dass das verheißene Kind von Abraham und Sarah kommen würde und als Zeichen dafür ihre Namen geän-dert. (1 Mo 17)

Die Bibel berichtet auch von Hanna und Elkana. Hanna war Elkanas erste Frau. Seine zweite Frau, Peninna, gebar ihm die Kinder, die Hanna nicht bekom-men konnte. Gott „hatte ihren Mutterleib verschlossen“. (1 Sam 1,5). Peninna provo-zierte Hanna oft so lange, bis diese weinte. Als es wieder einmal so weit war, dass sie schweren Herzens mit ihrer Familie zum Heiligtum nach Silo pilgerte, war sie so unglücklich, dass sie nichts essen wollte. Ihr Mann versuchte vergeblich, sie zu trös-ten. Als sie ihr Leid und die Last, die auf ihrer Seele lag, im Heiligtum vor Gott brachte, dachte der Priester Eli, dass sie betrunken sei (vgl. 1 Sam 1,13–14).

Mein Brunnen ist trocken.

Das Wasser brackig.

Ich kann kein Wasser schöpfen; es ist ungenießbar.

Ich warte auf den Tag, an dem auch mein

Brunnen voll sein wird.

Wenn auch ich fröhlich singend Wasser schöpfen

kann.

Ich weiß, dass dieser Tag kommen wird – und ich

warte und warte.

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T I T E LT H E M A

Ein Gebet aus fünf WortenUnd dann war da noch Michal, die

Tochter von König Saul, die dieser David zur Frau gegeben hatte. Auch wenn in diesem Fall Michals Bosheit und Gering-schätzung mit ihrer Unfruchtbarkeit zu tun hatten (vgl. 2 Sam 6,14–23), musste sie es dennoch als Belastung empfinden. Die gleiche Schande und Demütigung, die Sara und Hanna durchmachten, erfuhr auch Michal. Ebenso wie Elisabeth. Auch sie und ihr Mann, der Priester Zacharias, hatten keine Kinder und waren – wie Sara und Abraham – schon alt. Anders als Sara und Abraham hatten sie wahrscheinlich die Hoffnung bereits aufgegeben und sahen keine Möglichkeit, noch Kinder zu bekommen.

Weinen in der DunkelheitWarum schweigt Gott oft angesichts

tiefer Verzweiflung? Warum schweigt er, wenn die Last unerträglich wird und wir nicht mehr können? Warum greift er nicht ein, wenn wir nicht mehr weiter wissen oder nicht wissen, an wen wir uns wenden können? Warum scheint es, als würde er sich nicht um uns kümmern, wenn wir glauben, dass er der einzige ist, der uns verstehen kann? Solche Verzweif-lung kennen nicht nur unfruchtbare Frauen. Sie sind sicher nicht die einzigen, die mit gebrochenem Herzen am Leben leiden. David zum Beispiel rief aus: „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?“ (Ps 42,6a.12a) Er wusste, was seelische Schmerzen sind. Manche körperliche und seelische Zustände, die wir durchmachen, lassen sich nicht durch Medikamente heilen

oder lindern. Auch wenn der Schmerz eine erklärbare Ursache hat, kann der Weg zu Hilfe, Heilung und innerem Frie-den lang und schmerzlich sein. Men-schen, die einen geliebten Menschen ver-loren haben, tief verletzt wurden, Ableh-nung erfahren haben, unter Depressionen leiden, betrogen, verraten oder ungerecht behandelt wurden oder denen das Leben andere Wunden geschlagen hat, können solchen Schmerz verstehen. Manche Wunden kann nur die Zeit heilen. Manchmal muss man den Schmerz durchstehen.

Ein weiteres Beispiel für tiefes Leid ist Hiob. Er selbst klagte: „Wenn jemand meinen Kummer wiegen wollte und meine Leiden auf die Waage legte – sie wären schwerer als der Sand am Meer … Die Pfeile Gottes haben mich getroffen und meinen Geist mit ihrem Gift verstört. Die Schrecken Gottes haben mich umzingelt, ein Heer von Feinden, aufmarschiert zur Schlacht.“ (Hiob 6,2–4 GNB) Dann stöhnte er: „Leg ich mich nieder, schlep-pen sich die Stunden; ich wälze mich im Bett und kann nicht schlafen und warte ungeduldig auf den Morgen.“ (Hiob 7,4 GNB) Sein Leid war größer als er schwei-gend hinnehmen konnte: „Ich will reden in der Angst meines Herzens und will kla-gen in der Betrübnis meiner Seele.“ (V. 11) Hiob hatte das Gefühl, dass Gott weit weg war. (Vgl. Hiob 23,3.8–9) Alte Freunde hatten ihn entweder vergessen oder woll-ten nichts mehr mit ihm zu tun haben.

Jesus und der SchmerzIn Gethsemane gab es nichts, was den

Schmerz Christi linderte. Stell dir vor: Er

betete, bis sein Schweiß auf den Boden tropfte. Hanna betete so leidenschaftlich, dass Eli sie für betrunken hielt (vgl. 1 Sam 1,13-14). Manche nennen solch ein Beten „Stöhnen im Geist“ oder „Wüstenerfah-rung“ – der Name spielt keine Rolle. Nur durch Gottes Gnade können wir in diesen Zeiten Hilfe, Heilung oder Frieden erfah-ren. Für alle, die in schmerzvollen Näch-ten verschmachtet und am Boden zerstört still und leise weinen, gilt die Antwort, die David für sich in seiner notvollen Situation fand: „Harre auf Gott! - denn ich werde ihn noch preisen für das Heil seines Angesichts.“ (Ps 42,6b EB) David wusste: Gott ist bei uns, wenn wir am Boden zerstört sind. Er ist bei uns in unserer Unfruchtbarkeit. Das Heil Gottes kommt, wenn wir sein liebevolles Ange-sicht sehen, den Segen seiner Nähe und Gegenwart persönlich erfahren – was auch immer der Grund für unsere Ein-samkeit sein mag.

Jesus und die UnfruchtbarkeitIn Jesus hat Gott uns die Gewissheit

gegeben, in all unserem Kummer bei uns zu sein. Doch in Jesus hat Gott auch eine konkrete Antwort für die gegeben, die unter Unfruchtbarkeit leiden. Als Elisa-beth und Zacharias anscheinend schon alle Hoffnung aufgegeben und sich in ihr Schicksal gefügt hatten, konnte er in ihre Herzen sehen. Er wusste um ihre lange verschüttete Sehnsucht. Als sie keine Möglichkeit mehr sahen, keinen eigenen Plan mehr hatten, nichts mehr hatten, als ein tapferes Gesicht und ein blutendes Herz, da hatte Gott selbst noch einen Plan für sie. Es war ein Plan von solcher Trag-

Auch wenn der Schmerz eine erklärbare Ursache hat, kann der Weg zu Hilfe, Heilung und innerem Frieden lang und schmerzlich sein.

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weite, dass er im Allerheiligsten angekün-digt werden musste. Dieses betagte, kin-derlose Ehepaar sollte ein Kind bekom-men, den Wegbereiter für das bedeu-tendste aller Kinder überhaupt, den Men-schensohn. Seine übernatürliche Geburt sollte eine Antwort auf den Schmerz, ein Ende der Scham und eine Linderung des Elends der gebrochenen Herzen, belaste-ten Seelen und unfruchtbaren Frauen aller Zeiten sein.

Fast zwei Jahrtausende vor Elisabeth lachte Sara, als Gott ankündigte, dass sie ein Kind bekommen werde (vgl. 1 Mo 18,9–12) „Warum lacht Sara“, fragte der Herr Abraham. „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ (1 Mo 18,13–14) Der Herr des Lebens ist der Herr über Un fruchtbarkeit, ungewollte Kinderlosig-keit und heimliche Sehnsucht. Gabriel schenkte Elisabeth eine besondere Erfah-rung. Fünf Monate lang ließ sie sich nicht in der Öffentlichkeit sehen und sagte: „So hat der Herr an mir getan in den Tagen,

Faminu Imabong lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Nigeria. Die berufstätige Mutter und

angehende Autorin schreibt gern über Themen, in denen sie den Glauben mit Lebenserfahrungen verbindet.

als er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen von mir zu nehmen.“ (Lk 1, 25)

Die Geburt eines Kindes war auch der Höhepunkt des Gebets, das Eli für Hanna sprach. Hanna, deren Mutterleib „ver-schlossen“ war, wurde die Mutter von Samuel, einem der größten Propheten des Alten Testaments. Und sie bekam noch fünf weitere Kinder (vgl. 1 Sam 2,21). Denn Gott wollte, dass seine unfruchtba-ren Töchter überall wissen sollten, dass er auch ihr Gott ist. Selbst wenn Elisabeth nach medizinischen, kulturellen und altersbedingten Gesichtspunkten nicht schwanger werden konnte und die Entste-hung neuen Lebens als unmöglich betrachtet wurde, sollte sie beweisen, dass sie dennoch durch das Eingreifen des Einen, der der Herr über alles Leben ist, Johannes zur Welt bringen konnte, den Wegbereiter des Messias. Christus sollte selbst zum Fluch werden (vgl. Gal 3,13) und damit allem Leid und Elend ein Ende

bereiten. Er ist der Grund, weshalb die unfruchtbare Frau vor Freude singen wird, weil sie sieben Kinder geboren hat (vgl. 1 Sam 2,5).

SchlussfolgerungDurch Jesaja macht Gott seinen ver-

zweifelten Töchtern und Söhnen Mut: „Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.“ (Jes 7,14) Matthäus erklärte: Immanuel bedeutet „Gott mit uns“ – Jesus ist die Erfüllung der Verheißung Jesajas (Mt 1,22–23). Die Jungfrau ist schwanger geworden und Jesus ist gekommen. Und weil er gekom-men ist und „sein Volk von ihren Sünden“ gerettet hat (Mt 1,21), weil er unsere Gebrochenheit und unsere Krankheiten geheilt und unsere Unfruchtbarkeit ver-tilgt hat, ist die Nacht nicht mehr dunkel vor stiller Trauer. Der Tag ist angebrochen und die Unfruchtbare muss nicht mehr warten: „Juble, du Unfruchtbare, die nicht geboren, brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen gehabt hat! Denn die Söhne der Einsamen sind zahl-reicher als die Söhne der Verheirateten, spricht der Herr.“ (Jes 54,1 EB) ■

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S Ü D a S I E n - p a Z I F I k - D I v I S I o n

Zur Südasien-Pazifik-Division (SSD) gehören 14 Länder von Bangladesch bis Vietnam, in denen mehr als eine Million Siebenten-Tags-Adventisten leben.1 Die

verschiedenen Kulturen und Religionen setzen sich vornehmlich aus Muslimen, Hindus, Buddhisten und Animisten zusammen. Nur auf den Philippinen bildet die christliche Bevölkerung die Mehrheit. In dem Divisionsgebiet werden zehn offiziell anerkannte Sprachen gesprochen, zu denen allerdings noch viele verschiedene Dialekte hinzukommen.2 Auf den Philippinen allein werden 170 Dialekte gesprochen.3 Schon das allein bedeutet eine große Herausforderung, wenn man die verschiedenen ethnischen Gruppen erreichen möchte. Trotzdem wachsen die Adventgemeinden in einigen Gebieten beträchtlich. Die folgenden Erfahrungen veranschaulichen Gottes Wirken und Machtentfaltung in unserer Arbeit.

Verlorene Schafe zurückgewinnenPastor Regalado besuchte treu seine Gemeindeglieder, beson-

ders diejenigen, die nicht mehr die Gottesdienste besuchten. Er hörte ihnen zu, las einige Bibelverse und betete für sie. Wenn er dazu eingeladen wurde, aß er auch mit ihnen. Für sie war es etwas Besonderes, dass Gottes Diener, ihr Pastor, ihnen die Ehre erwies, sie zu besuchen und mit ihnen zu essen.

Einmal sagte ihm jemand: „Ich werde jetzt wieder in die Gemeinde kommen und mich dort engagieren, weil du mich besucht und für mich gebetet hast.“ Mit Gottes Gnade können unsere treuen Pastoren in der Südasien-Pazifik-Division etwas bewegen.

Menschen in adventistischen Bildungseinrichtungen gewinnen

Sie saß in meinem Religionsunterricht vor mehr als 12 Jahren immer ganz vorne, begierig, alles mitzubekommen, was ich sagte. Ich konnte sehen, dass sie älter war als ihre Studienkollegen, doch bis zum letzten Test wusste ich nur wenig über sie.

In diesem Test sollten die Studenten schreiben, welches der Themen, die wir besprochen hatten, sie am meisten interessiert hatte und auch den Grund dafür nennen. Sie schrieb, dass es das Thema der „unvergebbaren Sünde“ gewesen sei. Dann gewährte sie einen Einblick in ihre verletzte Seele. „Obwohl ich unverheira-tet bin, habe ich zwei Kinder. Seit Sie uns am ersten Unterrichts-tag eine Liste mit dem Lehrstoff gaben und ich dieses Thema dar-auf sah, wartete ich darauf, dass wir es besprechen würden.“

Weiter schrieb sie: „Seit 1994, als jener Mann in mein Leben trat, litt ich unter Schuldgefühlen … Konnte ich Gott um Verge-bung bitten, nachdem ich mit einem verheirateten Mann zusam-menlebte und Kinder mit ihm hatte?“

Sie versuchte auf verschiedene Art, für ihre Sünden zu büßen. Als gläubige Katholikin verrichtete sie mehrere Novenen,4 in denen sie Gott bat, ihre Sünden zu vergeben. „Wenn ich Probleme in meinem Leben hatte, fragte ich Gott, ob er mich für das bestrafte, was ich getan hatte. Ich kniete nieder und rief Gott laut um Vergebung an – bis Sie dieses Thema behandelten. Durch Ihre

für jede

Von Ferdinand O. Regalado

Südasien-Pazifik-Division

Genug Gnade

Herausforderung

Adventgeschichte erzähltDie

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Erklärungen und mit der Hilfe der Bibel wurden meine Lasten weniger. Durch Ihren Unterricht habe ich Gottes Liebe erfahren.“

Dann schrieb diese Studentin: „Als ich mich an Ihrer Univer-sität einschrieb, fragten mich Nichtadventisten oft: ‚Da hast du dich eingeschrieben? Dort ist es langweilig; sie lesen ständig in der Bibel.‘ Jetzt kann ich ihnen sagen, dass sie sich geirrt haben und ich durch diesen Kurs gelernt habe, dass Gott mich liebt, obwohl ich eine Sünderin bin.“

Ihre Worte „Gott liebt mich, obwohl ich eine Sünderin bin“, sind mein Beleg für den Einfluss adventistischer Bildung. Im Unterricht und privat vermittle ich meinen Studenten: „Ich bin kein Heiliger, sondern ein Sünder, dem vergeben wurde.“ Jeden Tag bemühe ich mich, diese gute Nachricht von Gottes Gnade vorzuleben und weiterzugeben.

CharlieEines Abends erwartete ich Charlie, den Leiter eines Bibelkrei-

ses, bei mir zu Hause. Wir wollten klären, ob ich als Sprecher zu einem Bibelwochenende kommen konnte, das er plante. Ich lud ihn ein, hereinzukommen. Er hatte Tränensäcke und dunkle Ringe unter den Augen, sein Haar war ungekämmt. Als ich ihm sagte, dass ich auf seinem Bibelwochenende sprechen würde, war ihm die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Er hatte verzwei-felt versucht, einen Sprecher zu finden.

Charlie trug ausgeblichene kurze Jeans; seine Beine waren voller Zement. „Es tut mir leid, dass ich nicht besser angezogen bin, Pastor“, entschuldigte er sich. „Ich komme direkt von der Arbeit.“ Charlie wollte nicht nur wissen, ob ich seine Anfrage annehme, er wollte auch mit mir reden. Als wir uns unterhielten, erfuhr ich einiges aus seinem Leben.

Charlie begann zu arbeiten, als er in der 4. Klasse war. Sein Vater hatte einen Unruhestifter in ihrem Dorf erschossen. Bei der Gerichtsverhandlung bekannte er sich schuldig und musste eine Haftstrafe antreten. Als ältester der Geschwister wurde Charlie zum Familienoberhaupt. Er arbeitete hart, um seine Mutter zu unterstützen, die mit dem Nähen von Babykleidung nur 200 philippinische Pesos (etwa 3,50 Euro) im Monat für ihre drei Kinder verdiente. Mit 500 philippinischen Pesos (8,75 Euro) im Monat war Charlies Verdienst für ein Kind nicht schlecht.

Doch seine Arbeit – er stellte aus Baumrinde Steinkohle zum Kochen her – machte ihn krank; er bekam Tuberkulose. Man riet

ihm, sich auszuruhen, um wieder gesund zu werden. Er ruhte sich aus, erholte sich und arbeitete und kämpfte weiter, bis er die Grundschule und das Gymnasium abgeschlossen hatte.

Eine Ausbildung auf einem College würde viel Geld kosten, dennoch begann Charlie 1996 mit einem Studium an der Adven-tistischen Universität auf den Philippinen (AUP). Um das Stu-dium bezahlen zu können, arbeitete er nebenbei. Als er wieder Tuberkulose bekam, setzte er für vier Jahre aus, dann studierte er weiter. Er wollte Theologie studieren und Pastor werden, um für Gott zu arbeiten. Sein Studium würde einige Jahre dauern; um die Kosten für Studium und Lebensunterhalt zu bestreiten, arbei-tete er für 15 Philippinische Pesos (0,26 Euro) pro Stunde. Er suchte sich ein Zimmer – winzig und rechteckig wie eine Schuh-schachtel mit einem kleinen Fenster. Es sah aus wie eine Gefäng-niszelle, aber es kostete ihn nichts.

Meine Frau machte Charlie etwas zu essen, und ich betete für ihn. Er bedankte sich und verabschiedete sich mit einem nachdenk-lichen Gesicht. Vielleicht dachte er daran, was er noch für das bevor-stehende Bibelwochenende vorzubereiten hatte. Er mochte Hunger haben und in einem kleinen Zimmer wohnen, aber er kümmerte sich zuverlässig um seine Aufgaben als Leiter seines Bibelkreises.

Auf den Philippinen gibt es viele Theologiestudenten, aber nur wenige Stellen für Pastoren. Deshalb gab Charlie seinen Kind-heitstraum auf, Pastor zu werden, und schloss 2006 ein Pädago-gikstudium ab. Gott hat Charlie mit einer guten Frau – einer Grundschullehrerin, die er während des Studiums kennenlernte – und zwei Kindern gesegnet. Eine gute Arbeitsstelle zu finden ist nach wie vor ein Problem, doch trotz allem ist er ein treuer Adventist und aktiv in seiner Gemeinde.

In der Südasien-Pazifik-Division gibt es viele, die wie Charlie mit den Herausforderungen des Lebens kämpfen und die Vision verfolgen, die sie von Gott empfangen haben. Inmitten ihrer Her-ausforderungen ist Gott ihnen mit seiner Gnade und Liebe nahe. In der Südasien-Pazifik-Division erfahren wir jeden Tag die Reali-tät der Verheißung Christi: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Mt 28,20) Seine Gnade ist genug für jede Herausforderung. ■

1 www.adventiststatistics.org/view_Summary.asp?FieldID=D_SSD&Year=2013&submit= Change#main.

2 www.ssd.org/territories/countries.html.3 www.ethnicgroupsphilippines.com/people/languages-in-the-philippines/.4 Eine Novene ist eine Gebetsform, bei der an neun aufeinanderfolgenden Tagen Gebete zu

bestimmten Anliegen an Engel, Heilige oder eine Person der Dreieinigkeit gerichtet werden.

Ferdinand O. Regalado, ist jetzt Professor für Theologie an der Walla-Walla-Universität im US-Bundesstaat Washington. Der gebürtige Philippiner unterrichtete zuvor schon an der

adventistischen Universität auf den Philippinen und an der Montemorelos-Universität in Mexiko.

Durch Ihren Unter-richt habe ich Gottes Liebe erfahren.

Herausforderung

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Viele Christen reden von Mission und der Notwendigkeit, unsere verlorene, sterbende Welt zu erreichen. Und dann gibt es auch solche, die tatsächlich etwas tun. Die Sie-

benten-Tags-Adventisten der Nordasien-Pazifik-Division (NSD) gehören zweifellos in letztere Kategorie. Davon konnte ich mich persönlich überzeugen.

Wenn man den Internationalen Missionskongress erlebt hat, der vom 28. bis 31. August 2013 auf der südkoreanischen Insel Jeju – einer der malerischsten Gegenden der Welt – stattfand, kann man zu keinem anderen Schluss kommen. Die 4300 Adven-tisten, die an dem viertägigen Kongress teilnahmen, kamen nicht als Touristen, sondern um Missionserfahrungen auszutauschen und zu weiteren Missionsaktivitäten motiviert zu werden.

In den zur Nordasien-Pazifik-Division gehörenden Ländern leben insgesamt 1,6 Milliarden Menschen; die Volksrepublik China ist mit einer Milliarde das bevölkerungsreichste Land. Geschätzte 800 Siebenten-Tags-Adventisten aus China nahmen auf eigene Kosten an dem Kongress teil. Angesichts des Bruttoin-landsprodukts, das 2012 in China laut Weltbank 6091 US-Dollar pro Kopf betragen hat, zeugen die Kosten, mit denen solch eine Reise verbunden ist, von der tiefen Hingabe dieser Teilnehmer.

Zugleich sagte Jairyong Lee, Präsident der Nordasien-Pazifik-Division, dass die chinesischen Adventisten, mit denen er gespro-chen hat und von denen viele zum ersten Mal Adventisten außer-halb ihres Landes getroffen haben, sehr gern wieder an einem sol-chen Kongress teilnehmen würden, sollte er wiederholt werden.

„Jahrzehntelang waren sie in ihrem Land isoliert. Nun sind sie herausgekommen und treffen Tausende Adventisten aus anderen Ländern, feiern gemeinsam Gottesdienste, tauschen sich über Mission aus und sehen: das ist die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten“, erklärte Lee in einem Interview mit Adventist World. „Ich denke, dass es für viele von ihnen ein Schlüsselerlebnis war. Oft haben sie vor Rührung geweint. Das ist Gottes Gemeinde. In China dachten sie immer, dass sie zu einer kleinen Kirche gehören. Jetzt haben sie gesehen, dass Gottes Gemeinde viel größer ist und dass Gott überall auf der Welt durch sie wirkt.“

S O N D E R T H E M A

Von Mark A. Kellner

A d v E N t i s t i s c h E R M i s s i o N s k o N g R E s s

in AsienHunderte bekunden: „Hier bin ich, sende mich!“

Weiter sagte Lee: „Ich bin sicher, dass sie ihre Erfahrungen Hunderten Gemeindegliedern weitergesagt haben, als sie wieder in China waren. So wird sich die Begeisterung der 800 Teilneh-mer vervielfachen.“

Der Kongress war ganz und gar auf Mission ausgerichtet. Auf 53 Ausstellungsständen stellten sich Bildungseinrichtungen, Missionswerke, Verlage, Gesundheitsinstitutionen und Gesund-kostwerke vor und präsentierten verschiedene Hilfsmittel für die Mission.

In seiner Eröffnungsansprache sagte Siyoung Kim, Leiter des Missionskongresses: „Wir sind hier, um unsere Vision von der Erfüllung des Missionsauftrags zu erneuern.“ Kims Einsatz bei der Organisation des Kongresses wurde von allen Seiten wegen der Ausgewogenheit und des Erfolgs des Ereignisses gewürdigt.

In einer Region, die „ein Viertel der Weltbevölkerung umfasst, haben wir die Verantwortung, das Evangelium zu ver-breiten“, hieß es in einer Präsentation zu Beginn der zweiein-halbstündigen Eröffnungszeremonie. Koreanische Siebenten-Tags-Adventisten und Tausende weitere Teilnehmer waren begeistert vom ersten folkloristischen Beitrag des Abends, einem traditionellen Fächertanz, den Koreanerinnen in traditionellen koreanischen Kostümen vorführten.

Im Zusammenhang mit China wurde der wirtschaftliche Auf-schwung des Landes gewürdigt und gleichzeitig erwähnt, dass das „Aufnehmen des Kreuzes“ für Christen in einem Land mit wach-sendem materiellem Wohlstand eine „schwerere“ Last sei. Als folk-loristischen Beitrag sangen die chinesischen Adventisten ein Lied, zu dem auch eine Einlage auf einer traditionellen Flöte gehörte.

Auch die japanischen Adventisten nahmen begeistert an der Eröffnungszeremonie teil. Ihr Land wurde in der Vorstellungs-präsentation als „Land des Mammon“ bezeichnet, in dem „säku-lare Menschen ihre Herzen verschlossen haben“. Dessen unge-achtet trugen die Leiter des Japanischen Missionsverbands T-Shirts mit der Aufschrift „Jesus@Tokio“, um auf ihre evange-listischen Bemühungen hinzuweisen, im Oktober 2013 eine der größten Städte der Welt zu erreichen. Die gleichen T-Shirts tru-

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Die Teilnehmer des Internationalen Missionskongresses auf der Insel jeju, trugen Schals mit der Auf-schrift „Hier bin ich, sende mich!“

jairyong Lee, Präsident der Nordasien-Pazifik-Division, bei der Begrüßung der Teilnehmer des In-ternationalen Missionskongresses auf der Insel jeju (Südkorea).

Ein Mitglied der Gesangsgruppe „Golden Angels“ bei einem Liedbeitrag auf dem Internationalen Missionskongress.

Bokyung Kang, Siebenten-Tags-Adventistin in Südkorea, nutzt ihr Friseurgeschäft, um ihren Glauben zu bezeugen.

gen auch die Sänger einer Männersinggruppe, die ein Arrange-ment des Liedes „Amazing Grace“ sangen.

Die Teilnehmer aus Taiwan und der Mongolei wurden begeistert begrüßt, besonders von den Hunderten Adventisten aus China, die direkt vor der Hauptbühne des Kongresszentrums saßen. Die Präsentation der Nordasien-Pazifik-Division wies auf die größtenteils unberührte Natur in der Mongolei hin, wäh-rend im Hinblick auf Taiwan betont wurde, dass „der christliche Glaube und die christliche Kultur“ dort erst noch Wurzeln schlagen müssen.

G. T. Ng, Exekutivsekretär der Weltkirchenleitung und Hauptredner des Eröffnungsabends sprach über die „drei Erfah-rungen der Verlorenheit“ in Lukas 15: das verlorene Schaf, der verlorene Groschen und der verlorene Sohn. Jesus erzählte diese Gleichnisse, weil „er die Verlorenheit der Menschheit betonen wollte“. Dann ging Ng auf die Notwendigkeit ein, die Menschen zu erreichen, die das Evangelium nicht kennen. „Es ist kein Ver-gnügen, verloren zu sein“, so Ng.

In Programmen unter dem Motto „Mission Live“ wurden in Videoberichten und persönlichen Zeugnissen verschiedene Mis-sionsinitiativen wie die His-Hands-Missionsbewegung, Mission für Nordkorea, die Pionier-Missionsbewegung und die 1000-Missionare-Initiative vorgestellt – alles Initiativen, die es nur in der Nordasien-Pazifik-Division gibt. Zwei Missionare – Baek To Jung und Grace Lee – berichteten von ihrer Arbeit für Leprakranke in China. Sie kümmern sich um 2500 Leprakranke in 49 Lepradörfern. Bisher konnten durch ihre Arbeit schon 677 Personen getauft werden.

Jong Suk Han, einer der Missionare, der in der 1000-Missio-nare-Initiative mitarbeitet, gab einen Einblick in seine Missions-vision und konnte bezeugen, dass er während seines einjährigen Dienstes auf den Philippinen mehr als 1000 Menschen taufen durfte.

Teil des täglichen Programms waren auch „Missions-Talk-shows“, in denen Missionare von ihren laufenden Evangelisations-bemühungen erzählten. Dazu gehörten Geschichten von jungen

Erwachsenen, die ihr Können nutzen, um über das Internet in China zu missionieren, von einem Pastor Abe, der sich in Japan um ehemalige Sektenmitglieder kümmert, und von Sun Lee, einem früheren Gefängnisinsassen in Korea, der heute als Gemeindeältester vollzeitlich in der Gefängnismission arbeitet.

In anderen Gebieten der Division wurden andere Initiativen gestartet, um den Menschen zu dienen. Jane Lin ist Geschäfts-führerin der Taiwan Adventist Foundation, einer eingetragenen Wohltätigkeitsorganisation, die sich um benachteiligte Bevölke-rungsgruppen auf der Insel kümmert. Dazu gehören zum Bei-spiel Bauern unter den Ureinwohnern, die oft von den großen Agrarkonzernen ausgebeutet werden, denen sie ihre Erzeugnisse verkaufen, Kinder in kleinen Grundschulen mit weniger als 28 Schülern und die Armen Taiwans, die oft in baufälligen Häusern leben.

„Unsere Vision ist es, die Menschen in Taiwan zu motivieren und in die Lage zu versetzen, besser und gesünder zu leben“, erklärte Lin das Leitbild der Organisation. Dazu werden Projekte gesponsert, mit denen Menschen in Not geholfen wird. „Gott hat uns reich gesegnet“, resümierte Lin ihr erstes Jahr bei der Stiftung.

So wird den Bauern geholfen, ihre Erzeugnisse auf Märkten direkt an die Verbraucher zu verkaufen. Außerdem werden sie ermutigt, biologische Lebensmittel zu erzeugen. Damit wird ein neuer Markt für die Bauern erschlossen, die oft ausgebeutet wer-den, wenn sie an große Konzerne verkaufen, so Lin.

„Wenn die Bauern für ihre Ernte besser bezahlt werden“, sagte sie, „bedeutet das für sie einen höheren Lebensstandard.“ Weiter erklärte sie, dass die Organisation den Bauern auch hilft, Fotos von ihren Erzeugnissen auf Pinterest zu posten, einem sozialen Netzwerk im Internet, in dem die Nutzer Bilder an vir-tuelle Pinnwände heften können. So wird die Nachfrage nach den Produkten gesteigert.

Obwohl das Bildungssystem in Taiwan allgemein große Anerkennung genießt, kommt es auch hier – wie in anderen Teilen der Welt – vor, dass Kinder in kleinen Schulen weniger Ressourcen zur Verfügung haben als solche in großen. Um die-

A d v E N t i s t i s c h E R M i s s i o N s k o N g R E s s

F o T o v o n m y r o n a . I S E m I n G E r

F o T o S v o n m a r k a . k E L L n E r / a D v E n T I S T w o r L D , w E n n n I c h T a n D E r S v E r m E r k T Dezember 2013 | Adventist World 23

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sen Schülern zu helfen, gibt die Taiwan Adventist Foundation Bastelsets („Happy Craft Kits“) mit verschieden farbigen Woll-resten weiter, aus denen die Kinder kleine Untersetzer basteln. Dadurch erhalten sie die Möglichkeit, etwas mit ihren Händen zu machen. „Wenn die Kinder Gefallen daran haben, etwas mit ihren Händen zu machen, werden sie auch gern ihre Hände ein-setzen, um für andere da zu sein, wenn sie erwachsen sind“, erklärte Lin.

Während des ganzen Missionskongresses hielten Missionare und Leiter unserer Kirche, die in verschiedenen Teilen der Welt dienen, Seminare und Workshops. Mehr als 15 Seminare zum Thema Mission wie zum Beispiel „Mission als Familie“, „Radi-kale Gebete“, „Weltmission“ und „Gemeindewachstum“ wurden angeboten.

An zwei Abenden berichteten die Vereinigungs- und Missi-onsvereinigungsvorsteher der Division über die Missionsbemü-hungen in ihren Gebieten.

Der wohl prominenteste Teilnehmer, Ted N. C. Wilson, Prä-sident der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten war nicht nur bei allen öffentlichen Veranstal-tungen anwesend, sondern traf sich daneben auch mit den Pas-toren der Nordasien-Pazifik-Division. Am Sabbat, 31. August, richtete er einen Aufruf zur Mission an die Versammlung: „All das weist darauf hin, dass Gott dich und mich ruft – Menschen, die Gottes Gebote und den Glauben Christi annehmen – durch die Kraft des Heiligen Geistes ins Erntefeld zu gehen“, so Wilson.

Weiter erklärte er: „Wir haben auf diesem Kongress viele Beispiele menschlicher Aktivität und Kreativität gesehen, und wir danken Gott für die vielen guten Ideen und Talente, aber ich möchte euch, Brüder und Schwestern, sagen, dass ohne die Kraft des Heiligen Geistes nichts von all dem möglich ist.“

In einer leidenschaftlichen Ansprache sprach Wilson über die Botschaften der drei Engel in Offenbarung 14 und ihren Bezug zur heutigen Zeit. Er rief die Zuhörer eindringlich auf, diese Botschaften liebevoll, freudig und bereitwillig anderen weiterzugeben, um mitzuhelfen, diejenigen „herauszurufen“, die am Ende der Zeit für Gottes Wort offen sind.

Am Sabbat Nachmittag fand ein besonderer Weihegottes-dienst statt, in dessen Mittelpunkt Nordasien-Pazifik-Divisions-Präsident Lee das Leben des adventistischen Wegbereiters Abram LaRue stellte, der als selbstunterhaltender Missionar nach Hong Kong kam, sich wie die Einheimischen kleidete und im Missi-onsgebiet verstarb. Wörtlich sagte Lee den Teilnehmern: „Wir müssen mit dem Heiligen Geist erfüllt sein, um die dreifache Engelsbotschaft bis ans Ende der Welt zu verkündigen.“

Während des Weihegottesdienstes war das Wirken der Gnade Gottes deutlich zu spüren. Die Atmosphäre war erfüllt von Got-tes Worten und dem Lobpreis und den Gebeten seiner Kinder. Die Anwesenden spürten von neuem ihre Berufung zu aktivem Missionsdienst. Leiter der Kirche der Siebenten-Tags-Adventis-ten – von der Generalkonferenz und anderen Weltdivisionen, sowie Verbänden und Vereinigungen der Nordasien-Pazifik-Division – wurden eingeladen, auf die Bühne zu kommen, um ihre Antwort auf diesen Ruf zu unterstreichen. Jeder von ihnen hielt einen roten Schal in die Höhe, auf dem die Worte des Pro-pheten Jesaja standen: „Hier bin ich, sende mich!“ (Jes 6,8)

Diese symbolische Geste fand ihren Widerhall bei den Teil-nehmern, die ebenfalls rote Schals hochhoben. Zum Ende des Weihegottesdienstes zündeten die Anwesenden Kerzen an als Ausdruck ihrer Bereitschaft, das Licht der Wahrheit des Evange-liums in der ganzen Welt zu verkündigen.

Lee erklärte mir, dass dieser Aufruf ganz bewusst platziert war und dass er den Kongressteilnehmern gesagt hatte, dass „wir in den letzten Tagen leben uns Gott und zu einer besonderen Mission erwählt hat. Wir sind eine besondere Glaubensgemein-schaft, weil Gott uns eine besondere Mission gegeben hat, näm-lich das Werk der Evangeliumsverkündigung in dieser Welt abzuschließen.“

Er fügte hinzu: „Unsere Glaubenspioniere sind als Missio-nare in schwierige Gegenden der Welt gegangen und haben ihr Leben eingesetzt. Jetzt sind wir an der Reihe. Gott erwartet, dass wir ihre Plätze einnehmen … Mein Appell lautete, dass wir, wenn wir vom Kongress wieder in unsere jeweiligen Heimatorte zurückgekehrt sein werden, unseren Auftrag mit der gleichen Hingabe erfüllen wollen, die unsere Vorreiter im Missionsdienst besaßen.“

Auf die Frage, ob er eine Botschaft für andere Divisionen unserer weltweiten Kirche habe, antwortete Lee: „Wir haben die Mission unserer Kirche besonders betont, sie ist unsere Existenz-berechtigung. Wenn wir unseren Auftrag aus den Augen verlie-ren, verlieren wir alles. Mission ist Aktivität. Jeder und jede Ein-zelne in unseren Gemeinden soll eine aktive Rolle in der Mission unserer Kirche spielen. Ich hoffe, dass auch in anderen Teilen der Welt die Mission besonders betont wird.“ ■

Mark A. Kellner ist Nachrichtenredakteur für Adventist World. Sein Artikel enthält zusätzliche Berichte aus der Nordasien-Pazifik-Division.

Pastor SiYoung Kim war für die vorbereitung des Inter-

nationalen Missionskongres-ses verantwortlich.

jane Lin von der Taiwan Adventist Foundation hält eines der Bastel-sets hoch, das an Schulen mit einem schmalen Budget verteilt wird.

24 Adventist World | Dezember 2013

Page 25: Aw german 2013 1012

Um die Mission Christi zu verste-hen, ist es notwendig, dass sein göttliches Licht unser Denken

erleuchtet, denn „Der Mensch kann mit seinen natürlichen Fähigkeiten nicht erfassen, was Gottes Geist sagt. Für ihn ist das alles Unsinn, denn Gottes Ge-heimnisse erschließen sich nur durch Gottes Geist.“ (1 Kor 2,14 Hfa) Jesus wirkt beständig an uns, damit wir ihn als unsere einzige Hoffnung und Zuflucht ansehen. „So spricht der HERR: Ich habe dich erhört zur Zeit der Gnade und habe dir am Tage des Heils geholfen und habe dich behütet und zum Bund für das Volk bestellt, dass du das Land aufrichtest und das verwüstete Erbe zuteilst.“ (Jes 49,8) „Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der

HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen. Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.“ (Jes 49,13–17)

Die Nägelmale in den Händen und Füßen Christi sind Beweise dafür, dass er uns nicht vergessen hat. Er hat uns erkauft; das Lösegeld ist bezahlt worden. Jesus, der Retter der Welt, kennt alle seine Kinder bei Namen; über denen, die an ihn glauben scheint die Herrlichkeit Gottes. Die „Sonne der Gerechtigkeit“ ist aufgegangen „mit Heil unter ihren Flügeln“ (Mal 3,20).

E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Dieser Text ist ein Auszug aus dem Artikel „The High Calling of God in Christ jesus“ (Die hohe Berufung Gottes in jesus Chris-tus), der am 7. Oktober 1890 im Advent Review and Sabbath Herald erschienen ist. Siebenten-Tags-Adventisten sind der Überzeugung, dass Ellen G. White (1827–1915) während ihres mehr als siebzigjährigen öffentlichen Wirkens die biblische Gabe der Prophetie ausübte.

Von Ellen G. White

Durch Glauben an Christus werden die Kinder dieser Erde „Gottes Erben und Miterben Christi“ (Röm 8,17). Wer auf Jesus schaut, wird in sein Bild verwandelt und seiner Natur immer ähnlicher. Die Herrlichkeit Gottes, die im Gesicht Christi erstrahlt, spiegelt sich im Leben seiner Nachfolger wider. Ein Christ wird durch den Geist Gottes immer mehr ver-ändert und wird zum „Licht der Welt“ (Mt 5,14a). Je mehr er auf Christus schaut, umso mehr Freude macht ihm das und umso größer wird sein Bedürfnis, es immer wieder zu tun. Je mehr Licht, Liebe und Herrlichkeit er in Christus sieht, umso heller leuchtet sein Licht „bis zum vollen Tag“ (Spr 4,18). „Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlich-keit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“ (2 Kor 3,18 EB)

Durch den Glauben sieht das geistli-che Auge die Herrlichkeit Christi. Sie ist verborgen, bis Gott das Licht geistlicher Wahrheit schenkt, denn die Vernunft kann sie nicht sehen. Die Herrlichkeit und das Geheimnis Christi bleiben unbe-greiflich – verschleiert in ihrer enormen Helligkeit – bis Gott dem Menschen ihre Bedeutung aufgehen lässt.

Johannes rief aus: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen - und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ (1 Joh 3,1–2) ■

HerrlichkeitDie

Geheimnis

Christiund das

Jesus sehen, wie er ist

k u n S T w E r k v o n G E r a r D v a n h o n T h o r S T Dezember 2013 | Adventist World 25

Page 26: Aw german 2013 1012

F R A G E N Z U R B I B E L

Die Hauptbegriffe für „versehentliche“ Sünde im

Alten Testament sind das Subs-tantiv schagagah (Fehler, Irrtum)

und das Verb schagag bzw. schagah (irren, in die Irre führen, Unrecht tun). Die

Bedeutung dieser Begriffe ist nicht unumstritten. Wir wollen die Verwendung sowohl des Substantivs

als auch des Verbs untersuchen, dann werde ich mich noch über die „Sünde mit erhobener Hand“ äußern. Das wird hoffentlich dazu beitragen zu klären, was unter einer „versehentlichen“ Sünde zu verstehen ist.

1. Das Substantiv schagagah: Dieses Wort ist unterschied-lich übersetzt worden: „aus Versehen“ (LB, EB), „unabsichtlich“ (Hfa, NLB) oder „ohne Absicht“ (GNB). Die Richtung geht dahin, es als Ausdruck von Unwissenheit oder fehlender Absicht zu verstehen. Diese Sicht wird durch Textstellen unterstützt, in der parallele Ausdrücke in Verbindung mit dem Wort schagagah verwendet werden. In einigen Bibelstellen heißt es, dass ein Mensch ohne sein Wissen (3 Mo 5,17), „ohne Vorsatz“ sündigte (Jos 20,3) oder „es ihm verborgen war“ und es ihm erst im Nachhinein bewusst wurde (3 Mo 5,2–3 EB).

Allerdings wird schagagah als Substantiv auch im Zusam-menhang mit bewusstem Sündigen gebraucht, zum Beispiel, wenn ein Mensch sich dessen bewusst ist, dass er sündigt. Der Aspekt der Absicht oder des Vorsatzes mag in diesem Fall eine Rolle gespielt haben, in anderen jedoch nicht (vgl. 4 Mo 35,11; 5 Mo 19,4–5). Das legt den Gedanken nahe, dass schagagah für eine unwillentliche Sünde steht oder für eine Sünde, die began-gen wurde, ohne das Gesetz zu kennen, eine unbeabsichtigte oder ungewollte Sünde. Doch der Begriff schließt das Wissen oder eine Absicht nicht unbedingt aus.

2. Das Verb schagag bzw. schagah: Das Verb bezieht sich auf unbewusstes Sündigen (vgl. Hiob 6,24; 19,4; Hes 45,20); häufiger jedoch beschreibt es Sünde als einen Fehler, der zwar vermeidbar gewesen wäre, jedoch nicht vermieden wurde. Jesaja verwendete das Verb parallel mit dem Verb „taumeln“ wie das Taumeln eines Betrunkenen (Jes 28,7). Dieses Verhalten ist unwillkürlich; der Betrunkene ist durch die Wirkung des Alko-hols nicht in der Lage, gerade zu gehen.

Zum Propheten Hesekiel sagte Gott, dass seine Schafe (sein Volk) sich zerstreuten oder umherirrten, weil sie „keinen Hir- ten haben“ (Hes 34,5). Sie waren orientierungslos und hatten keine Selbstkontrolle. In den Sprüchen steht, dass mangelnde Disziplin dazu führt, dass ein Mensch taumelt oder abirrt

(siehe Spr 5,23 EB; vgl. 19,27 EB). Das gleiche geschieht, wenn jemand Gott gegenüber gleichgültig ist (siehe Ps 119,67; vgl. V. 21). Diese Verse scheinen einen für den Menschen typischen Zustand zu beschreiben, der nur durch Selbstdisziplin überwun-den werden kann. In gewisser Weise ist diese Art von Verhalten unbeabsichtigt; auf uns allein gestellt verirren wir uns einfach, geraten auf Abwege und tun, was verkehrt ist. Diese Art von Sünde ist nicht lediglich eine Sünde aus Unwissenheit. Als Saul sich bewusst wurde, dass David sein Leben verschont hatte, wollte er Frieden mit ihm schließen und bekannte: „Ich habe gesündigt … Ich will dir nicht noch länger etwas Böses antun … ich habe … mich sehr schwer vergangen [schagah]!“ (1 Sam 26,21 EB) Er nannte seinen Versuch, David zu töten, ein Verge-hen, obwohl er vorsätzlich gehandelt hatte. Sauls mangelnde Selbstbeherrschung führte dazu, dass er David angriff.

3. Sünde mit erhobener Hand: Die „versehentliche“ Sünde steht im Gegensatz zur Sünde „mit erhobener Hand“ (4 Mo 15,30–31 EB u. a.). Sie bezeichnet eine herausfordernde, rebelli-sche Haltung Gott gegenüber, die sich in völliger Missachtung seiner Person und seines Willens äußert. Für diese Art von Sünde gibt es keine Entsühnung, die betroffene Person wird für immer aus Gottes Volk „ausgerottet“.

Eine Sünde mag bewusst oder versehentlich verübt worden sein, das Wesentliche im Bezug auf das Verb ist die Tatsache, dass ein Mensch etwas Unrechtes getan hat und Entsühnung braucht. Mit Sünden „aus Versehen“ scheinen Sünden gemeint zu sein, die als Folge der schwachen, unbeherrschten menschlichen Natur begangen wurden. Der Mensch hat sich nicht von Gott losgesagt, die Sünde war die Folge der menschlichen Schwäche. In diesem Zustand hat er unwissend oder unabsichtlich gesündigt und nicht erkannt, was er getan hat. Vielleicht können wir solche Sünden als ungewollte Sünden bezeichnen. Mangelnde Selbstbeherr-schung, Absicht oder Unkenntnis des Gesetzes entschuldigt die Sünde nicht, doch es gibt immer Vergebung für sie (siehe 1 Joh 2,1–2). Gott kann uns den Sieg über unsere menschlichen Nei-gungen schenken: „Ich suche dich von ganzem Herzen; lass mich nicht abirren von deinen Geboten.“ (Ps 119,10) ■

Was ist eine Sünde aus Versehen

(3 Mo 4,2.13. 22.27)?

Angel Manuel Rodríguez lebt im aktiven Ruhestand im US-Bundesstaat Texas, nachdem er viele jahre lang als Direktor des Biblischen Forschungsinstituts der

Generalkonferenz gewirkt hat.

VerfehlungenSünde und andere

26 Adventist World | Dezember 2013

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B I B E L S T U D I U M

Wir befinden uns auf einer Entdeckungsreise durch die sieben Gemeinden der Offenbarung. Bei unserem Studium ihres geistlichen Zustandes entdecken wir

geistliche Prinzipien und wichtige Lehren für unser Leben als Christen heute. In diesem Monat studieren wir die Gemeinde in Pergamon.

Das Wort „Pergamon“ bedeutet „erhaben“. Die Stadt war eine Zeitlang römische Provinzhauptstadt, weshalb es dort auch Tempel für römische Götter gab. Sie war für ihren Wohlstand, ihre Vergnügungssucht, kultivierte Bevölkerung und intellektu-elle Elite bekannt. Sie hatte eine berühmte Bibliothek, die nur von der in Alexandria übertroffen wurde. Es gab in Pergamon auch eine kleine christliche Gemeinde, die aufgrund von Kom-promissen mit den materialistischen Einflüssen, die sie umga-ben, allerdings zu kämpfen hatte.

Nach dem Tod der Apostel und der Christenverfolgung zu Beginn des dritten Jahrhunderts änderte Satan seine Strategie. Im vierten und fünften Jahrhundert vereinigten sich der Römi-sche Staat und die Kirche, die daraufhin von Kompromissen überflutet wurde.

Einige von ihnen wollen wir betrachten und entdecken, wie wir für die biblische Wahrheit einstehen können, wenn wir mit Kompromissen konfrontiert sind.

1 Wofür steht das „zweischneidige Schwert“, das der Herr der Gemeinde laut offenbarung 2,12 in der Hand hatte? vergleiche Hebräer 4,12.Die Gemeinde in Pergamon ging ganz in der sie umgebenden Kultur auf und brauchte deshalb dringend den korrigierenden Einfluss des Wortes Gottes. Gottes Wort durchdringt unser Herz wie ein „zweischneidiges Schwert“. Es spricht auch heute noch zu uns und führt uns von eigenen gefährlichen Wegen zur Festung göttlicher Wahrheit.

2 lies offenbarung 2,13. Was wird über Christi treue nachfolger in Pergamon gesagt? Die Tatsache, dass es in Pergamon Gläubige gab, die „den Glau-ben an [Jesus] nicht verleugnet“ haben, offenbart eine wichtige Wahrheit: Durch die Kraft Christi können wir überall wo wir sind, treu sein. Treue ihm gegenüber ist nicht von den Umstän-den abhängig, die uns umgeben, sondern von unserem Ver-trauen zu ihm.

3 Welche beiden irrlehren werden in den versen 14 und 15 genannt?Bileam war ein falscher Prophet, der sich entgegen der Anwei-sung Gottes mit dem heidnischen König Balak verbündete und Israel auf Abwege führte. Die Allianz zwischen beiden steht für eine unheilige Verbindung, die das geistliche Leben der Kinder Gottes untergräbt. Die Nikolaïten führten anscheinend den irri-gen Gedanken ein, dass der Glaube ein Freibrief dafür sei, Gottes Gesetz zu missachten und die Einschränkungen des Gehorsams abzuschütteln. Doch die Gnade führt nicht zum Ungehorsam, sondern zu größerer Liebe zu Gott und zum Wunsch, seine Gebote zu halten (vgl. 1 Joh 5,3; Tit 2,11–14).

4 lies offenbarung 14,12 und 12,17. Was lernen wir dar-aus über die notwendigkeit, dass Gottes treue Kinder seine Gebote halten sollen?

5 lies offenbarung 2,17. Was alles verheißt Christus denen, die überwinden? Was bedeuten die einzelnen verhei-ßungen wohl? Das „verborgene Manna“ steht für Jesus, das „Brot des Lebens“ (Joh 6,40). Er stillt die tiefsten Sehnsüchte unseres Herzens und den verborgenen Hunger unseres geistlichen Lebens. Der Aus-druck kann auch so verstanden werden, dass Jesus für unsere körperlichen Bedürfnisse sorgen wird, wie er für die körperli-chen Bedürfnisse der Israeliten in der Wüste Sinai gesorgt hat.

Der „weiße Stein“ symbolisiert die Befreiung von der Ver-sklavung und Gebundenheit durch die Sünde.

Der „neue Name“ bedeutet eine innige Gemeinschaft mit Gott, die nur diejenigen erfahren, die Christus lieben und vertrauen.

6 Was hat dein Herz beim Studium der Botschaft an die Gemeinde in Pergamon angesprochen? Welche Prinzipien kannst du in deinem leben anwenden?Kompromisse mit der Sünde sind äußerst gefährlich. In der Gemeinde in Pergamon gab es Gläubige, die schleichend in Kompromisse gezogen wurden und ihr ewiges Leben verloren. Andere waren Überwinder und blieben Christus treu.

Durch die Jahrhunderte hindurch schallt Christi Aufruf, ihm unter allen Umständen treu zu bleiben. Durch eine enge Verbin-dung zu ihm und die Kraft des Heiligen Geistes sind wir auch heute dazu in der Lage. ■

GemeindenVon Mark A. FinleyDie sieben

in der

Offenbarung

Dezember 2013 | Adventist World 27

Page 28: Aw german 2013 1012

ßen von Südafrika anlässlich des Global Youth Day zu sehen (s. a. die aktuelle Mel-dung „Global Youth Day, mobilisiert durch Soziale Netze“ S. 3). Gott segne euch!

Wycliffe MarasiKisii, Kenia

Daniel LisuloIch habe Andrew McChesneys Titelthema über Daniel Lisulo („Ich habe mich für den Sabbat entschieden“, Februar 2009) gelesen und muss bekennen: Ich habe hier in Brasilien die gleichen Probleme. Ich fühle mich ermutigt, an meinem Ent-schluss, den Sabbat nicht zu übertreten, festzuhalten. Ich bete für andere adventis-tische Studenten, die die gleichen Prob-leme haben. Danke dafür, dass ihr Lisulos Erfahrung abgedruckt habt.

Marleize da Silva FerreiraBrasilien

Ich möchte mehr erfahren Vor kurzem habe ich die Oktoberausgabe 2008 von Adventist World gelesen. Die geistlichen Artikel und das Bibelstudium haben biblische Lehren und adventistische Glaubensüberzeugungen deutlich erklärt.

Ich bin Christ, aber kein Adventist und würde gern mehr über Adventist World erfahren.

Shybu Juga Mangochi, Malawi

Adventist World wird von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten heraus-gegeben, kostenlos an die Gemeindeglieder abgegeben und ist im Internet unter www.adventistworld.org zu lesen.

Eine informative Ausgabe Ich habe die Septemberausgabe 2013 von Adventist World online mit viel Gewinn gelesen. Sie enthielt viele interessante Informationen. Für mich war die Lektüre eine schöne, echte und vollständige Predigt.

Titus BrandaNairobi, Kenia

Wo bleibt die Ausgewogenheit?Ich schreibe zu Merlin Burts Artikel „Ellen G. White und die adventistischen Glau-bensüberzeugungen“ (September 2013). Burt hat ganz richtig geschrieben, dass die meisten unserer Glaubensüberzeugungen durch Bibelstudium entstanden und ihren Ursprung nicht bei Ellen White hatten. Doch in einigen Fällen waren die Vorreiter unserer Glaubensgemeinschaft in ihrem Bibelstudium nicht erfolgreich. Dann erhielt Ellen White eine Vision. Sie schrieb: „Sie wussten, dass ich diese Dinge nicht verstehen konnte, wenn ich keine Vision hatte und sie nahmen die Offenbarungen, die mir zuteilwurden, als Licht an, das direkt vom Himmel kam. So wurden die wesentlichen Eckpunkte unseres Glaubens, wie wir sie heute haben, festgelegt. Ein

Punkt nach dem anderen wurde klar defi-niert und es herrschte völlige Harmonie unter allen Glaubensbrüdern.“ (This Day With God, S. 317)

Es war also nicht das Bibelstudium allein. Ellen White schrieb über das Fun-dament unseres Glaubens, dass es „zu Beginn unseres Werkes durch Studium der Heiligen Schrift unter Gebet und durch Offenbarung gelegt wurde“. (Für die Gemeinde geschrieben Bd. 1, S. 219)

Eko WahjudiGold Beach, Oregon

LebenspläneDanke für den Artikel „Lebenspläne: Wenn uns Gottes Ruf erreicht“ von Gerald A. Klingbeil (Juli 2013). Als christliche Jugendliche, die sich zur Gemeinde hält, muss ich lernen, in Klingbeils Spuren zu gehen, da Gott auch für meine Zukunft sorgt. Der Artikel ist ein Aufruf an uns junge Leute, auf Gottes Ruf zu hören und zu tun, was er von uns erwartet. Vielen Dank noch einmal für den Artikel, er war ein großer Segen.

Becky MoraaNairobi, Kenia

Der ErstgeboreneVielen Dank für die Maiausgabe 2013 von Adventist World. Besonders gut hat mir der Artikel „Der Erste oder Erstgeborene?“ von Angel Manuel Rodríguez gefallen. Er hat mir geholfen, besser zu verstehen, was „erstgeboren“ bedeutet.

Es hat mich auch sehr gefreut, ein Foto von bekannten Jugendlichen in den Stra-

L E s E R F o R U M

Ich bin im meinem letzten Jahr an der Universität. Betet für mich – meine Fami-lie ist nicht gläubig und ich kann wegen meines Studiums nicht viel Zeit mit ihr verbringen.

Tumusiime, Uganda

Bitte betet für mich, dass mein Leben ein Erfolg wird.

Nthati, Lesotho

Ich brauche einen Laptop für meine Arbeit, kann mir aber keinen leisten. Bitte betet für mich.

Tuan, Myanmar

Ich schreibe wegen meiner Arbeit. Ich habe ein Jobangebot bekommen, kann aber erst beginnen, wenn mein Hintergrund abge-klärt ist. Bitte betet dafür, dass die Abklä-rung schnell abgeschlossen ist und ich den Job bekomme, da ich der einzige Verdiener in meiner Familie bin.

Samuel, Indien

Gott sorgt auch für meine Zukunft. Becky Moraa, Nairobi, Kenia

Leserbriefe

ANLIEGENDankw

28 Adventist World | Dezember 2013

Page 29: Aw german 2013 1012

leserbriefe bitte an [email protected] schicken. Bitte klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle zuschriften können veröffentlicht werden.

Wir freuen uns, dass unsere Zeitschrift mit Gewinn gelesen wird.

Die Redaktion

Adventist WorldHier in Südchile lesen wir immer Adventist World. Auch bei uns gibt es treue Pastoren, die schöne Erfahrungen berichten können. Ich hoffe, dass es eines Tages auch über uns aktuelle Meldungen oder Artikel in der Zeitschrift zu lesen gibt. Ich sende euch eine herzliche Umarmung und danke euch für die wunderbare Arbeit, die ihr für die Hoffnung leistet, die uns fest verbindet: die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus.

Gott segne euer ganzes TeamAbel Enrique Núñez BustosLos Angeles, Chile

Bleibt fest im GlaubenHerzlichen Dank, dass ihr Adventist World herausgebt. Es ist solch ein Segen, ein Teil dieser großen Adventbewegung zu sein. Ich bete stets für den Tag, wenn wir uns alle im Himmel treffen, um bei unserem Herrn zu sein. Bleibt fest im Glauben!

Elicia Reid per E-Mail

RichtigstellungWir haben dem Artikel „Ellen G. White und die adventistischen Glaubens-überzeugungen“ von Merlin Burt fälschlicherweise ein Foto von R. F. Andrews bei-

gefügt. Hier ist das Foto von John Nevins Andrews, von dem im Artikel die Rede war.

Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an [email protected] schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzi-sierung vorbehalten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA

eine gemeinsame entdeckungsreise durch die BibelGott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich bibelgläubigen Menschen in mehr als 180 Ländern an, die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Informa-tionen erhältst du unter http://www.erneuertdurch-seinwort.de/category/allgemein/. Auf dieser Website kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den jeweiligen Tag per E-Mail zugeschickt zu bekommen. Wenn du mitmachen willst, dann beginne am

1. JANUAR 2014 mit psalm 147

ANTWORT: ADRA-Spanien ist seit 25 Jahren bei Hilfsprojekten in Äthiopien enga-giert. Die Frau auf dem Foto ist eine von vielen, deren soziale und wirtschaftliche Lage durch die Arbeit von ADRA verbessert wurde. Mehr Informationen über ADRA-Spanien gibt es unter ADRA-ES.org.

Woin allerWelt ist das?

Danke für eure Gebete. Gott hat sie wirklich erhört. Ich habe euch über meine vergebliche Jobsuche geschrieben und freue mich, euch jetzt schreiben zu können, dass Gott mir gerade eine Arbeitsstelle gegeben hat. Er sei für immer erhöht.

Peter, Malawi

Bitte betet für meine Familie, besonders für unseren Ältesten, der immer die fal-schen Entscheidungen in seinem Leben zu treffen scheint.

Mrs. Mwale, Sambia

Erneuert durch sein Wort Adventist Wor ld

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

Gemeinsam die Bibel durchlesen

www.erneuertdurchseinwort.de

Dezember 2013 | Adventist World 29

Page 30: Aw german 2013 1012

Am 2. Dezember 1988 fand die eindrucksvolle Einweihungsfeier des Theologischen Seminars Zaokski (Russland) statt.

Während der Anfänge der Perestroika in der Sowjetunion in den 1980er-Jahren beantragten die Leiter der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten beim Rat für religiöse Angelegenheiten wiederholt die Genehmigung, eine Korrespondenzschule zu gründen. Der Antrag wurde über 75 Mal abgelehnt, ebenso wie der Antrag, ein Grundstück in Tula, das im Besitz der Kirche war, zu bebauen.

Als man ein Grundstück in Zaokski gefunden hatte, traf der damalige Präsident der Generalkonferenz, Neal C. Wilson, mit dem damaligen Vor-sitzenden des Rats für religiöse Angelegenheiten, Konstantin Kartschow, zusammen. Unter dem Protest lokaler Regierungsvertreter und mit der Unterstützung des adventistischen Pastors Michael M. Kulakow, wurde am 27. Januar 1987 schließlich die Genehmigung erteilt.

Aus ganz Russland und der Ukraine kamen freiwillige Helfer, die das Gebäude des Seminars in Rekordzeit aufbauten. Die ersten Studenten der ehemaligen Sowjetunion schlossen ihr Studium 1990 ab. Im Jahr 1991 wurde das Seminar als erste christliche höhere Bildungsanstalt seit der bolschewistischen Revolution 1917 offiziell von der russischen Regierung anerkannt. Quelle: Robert E. Costa

25Jahren

L E s E R F o R U M

top1

2

3

4

5

Südl.-Afrika-indischer-ozean-division 606.901

Südamerikanische division 186.026

ost-zentralafrikanische division 169.547

interamerikanische division 99.625

Südpazifische division 67.481

Die Divisionen mit den meisten Pfadfindern sind:

Quelle: jugendabteilung der Generalkonferenz (Stand 2012)

E N T D E C K T

David Livingstone, For-scher, Missionar und Aktivist gegen Sklaverei im 19. Jahrhundert, ist in der Westminster Abbey in London beer-digt. Doch sein Herz ist in Sambia geblieben.

gewusst?

ANTWORT: Livingstone starb im Mai 1873. Bevor sein Leichnam nach England überführt wurde, befestigten seine Freunde eine Notiz daran, auf der stand: „Ihr könnt seinen Körper haben, doch sein Herz gehört nach Afrika.“ Beim Livingstone-Denkmal in Ilala ist die Stelle markiert, an der sein Herz begraben wurde.

Schon

Männer, die zu wenig schlafen, nehmen im Durchschnitt

300 Kalorien täglich mehr zu sich, als Männer, die neun Stunden pro Nacht schlafen. Quelle: Men’s Health

3 ooM E H R S C H L A F E N , W E N I G E R E S S E N

Biologen in Westindien haben zwölf neue Froscharten entdeckt und drei seit 75 Jahren vermisste Froscharten wiederentdeckt. Quelle: National Geographic

Vor

30 Adventist World | Dezember 2013

Page 31: Aw german 2013 1012

W ö r t e r – n i c h t m e h r5O

■ Meine Lieblingsperson ist Mose. Seine Geschichte erin-nert mich daran, mich immer wieder mit meinen Fehlern auseinanderzusetzen und aus ihnen zu lernen. Gott gibt mich niemals auf. Sollte ich Gott aufgeben?

Fanny, Semarang, Indonesien

■ Meine Lieblingsperson in der Bibel ist Josef. Sein Leben spiegelt das Leben Christi wider. Seine Brüder waren nei-disch auf ihn und verkauften ihn. Er wurde ungerechtfer-tigt angeklagt und ins Gefängnis geworfen. Er vergab sei-nen Brüdern und wurde zum Retter seiner Großfamilie.

Manuel, Cebu City, Philippinen

■ König Manasse, Sohn von König Hiskia, war ein abscheulicher Schlächter. Seinetwegen wurde Juda in die Babylonische Gefangenschaft geführt. Er wurde gefangen genommen, bekehrte sich, wurde wieder als Herrscher eingesetzt und regierte durch Gottes Gnade 55 Jahre – die längste Regierungszeit eines jüdischen Königs. Das zeigt mir Gottes große Liebe und Vergebungsbereitschaft.

Pat, West Virginia, USA

■ Meine Lieblingsperson in der Bibel ist Hiob. Seine Geschichte hat mir die Augen dafür geöffnet, dass Gott alle seine Geschöpfe – ob gut oder böse – beschützt. Er ermutigt mich, jeden Tag ein Freund Gottes zu sein.

Restituta, Kanada

Schreibt uns bis zum nächsten Mal in höchstens 50 Wörtern etwas über eure Lieblingsverheißung. Schickt die E-Mail an [email protected] und schreibt „50 Words or Less“ in die Betreffzeile. Vergesst nicht, die Stadt und das Land, aus dem ihr schreibt, anzugeben.

Quelle: jugendabteilung der Generalkonferenz (Stand 2012)

gewusst?

M E H R S C H L A F E N , W E N I G E R E S S E N

„Siehe, ich komme bald …“Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.

Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott

Mitherausgeber: Claude Richli

internationaler verlagsleiter: Chun Pyung Duk

Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater

Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk

Chefredakteur: Bill Knott

v. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

redakteure in Silver Spring, Maryland, uSA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Mark A. Kellner, Kimberly Luste Maran

redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan

redakteur der online-Ausgabe: Carlos Medley

Technische Koordination: Merle Poirier

Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen

redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste

leserservice: Merle Poirier

layout und design: Jeff Dever, Fatima Ameen

Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander

verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Übersetzung ins deutsche: Frauke Gyuroka, Graz; Angelika Kaiser

layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München

druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich)

Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: [email protected], Website: www.adventistworld.org

Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt.

9. Jahrgang, Nr. 12

Person in der BibelMeine Lieblings-

Dezember 2013 | Adventist World 31

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Das Magazin für ganzheitliche Gesundheit

«Leben & Gesundheit» erscheint zweimonatlich, mit 52 Seiten voller Informationen, Gesundheitstipps, Lebensberichten, Rezepten, Fitnessanleitungen, Portraits, Inter-views, Natur- und Reiseberichten, Preisrätsel, Heilpfl anzenseiten, Alltagstipps u.v.m.

natürlich & ganzheitlich

kompetent & praktisch

unterhaltsam & frisch

mit NewstartPlus

bewährt seit 1929

W66

3Gb

Lebenselixier Wasser

Erquickung pur!

Wasser wäre 12

nicht nur zum

trinken gut

Nutze 36

und werde fi t

Polenta 16

sizilianisch mit

Gemüsegratin

Leben Gesundheit&

Wasser

Das Magazin für ganzheitliche Gesundheit

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Gesundheit

Das Magazin für ganzheitliche Gesundheit

Aufeinander zugehen ...

Den ersten Schritt tun wirkt Wunder!

Beziehung4

fördern – Probleme lösen Einmal pro

36 Woche Fasten

Nur wer21

Schritte tut wird Weg sehen

Leben Gesundheit&

BeziehunegnDas Magazin für ganzheitliche Gesundheit

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Aufeinander zugehen ...

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Gut drauf – gut dran! Die Kraft des Optimismus

… trotzdem 12 Ja sagen

Nanotechno- 36

logie – Chanceund Risiko

Optimismus 16

und gesundheit

Leben Gesundheit& Optimismus

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