AWG Maihof Jahresbericht 2015

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AWG MAIHOF Jahresbericht 2015 Kochen und Essen im begleiteten Wohnen

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Jahresbericht 2015 der Aussenwohngruppe Maihof mit dem Thema "Kochen und Essen im begleiteten Wohnen".

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Jahresbericht 2015

Kochenund

Essenim begleiteten Wohnen

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Jahresbericht 2015

Viel hat uns bewegt und beschäftigt in diesem Jahr,

die Arbeit mit unseren Klientinnen und Klienten,

die Teamentwicklung, die Büroräumlichkeiten

und das Qualitätsmanagement. Bevor Sie mehr

zu diesen Themen und den Bericht des Trägerver-

eins lesen, widmen wir uns der Arbeit in der Be-

gleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen

mit dem Thema

Kochenund

Essen.

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Thema: Kochen und EssenIm begleiteten Wohnen der AWG (Aussenwohngruppen) Maihof wohnen die Jugendlichen und jungen Erwach-senen zu einem grossen Teil selbstständig. An zwei Abenden der Woche ist die Bezugsperson da, Neuigkeiten werden ausgetauscht, Themen bearbeitet, Gespräch geführt und jeweils zusammen gekocht und gegessen. An diesen WG-Abenden ist die Küche Ort des Zusammentreffens und der Esstisch Ort des ungezwungenen Aus-tausches. Kochen und Essen haben in unserer Arbeit eine besondere Bedeutung und sollen deshalb Thema dieses Beitrages sein. Essen verbindet und kennt keine Grenzen. Das gemeinsame Kochen bedeutet auch sich gegenseitig näher kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen, neue, noch unbekannte Geschmacksrichtungen zu entdecken und sich inspirieren zu lassen. Kochen bedeutet kreativ zu sein, sei es im Ausprobieren von etwas Neuem oder Zubereiten von altbewährtem.

Eine unserer Bewohnerinnen schildert ihre Gedanken zum Thema Kochen und Essen:

„Essen bedeutet für mich Nahrung, Energie zu mir zu nehmen. Es ist mir wichtig, gesund und fit zu bleiben. Sowie, dass ich gesund und nicht nur fetti-ges esse. Ich finde es gut, dass Jara an den WG-Abenden abwechslungsreich und gesund kocht. Ich denke, dass ich eher zu wenig esse, in letzter Zeit habe ich nicht so Lust dazu, habe einfach nicht so Appetit.Ich esse nicht gerne mit Leuten, die ich nicht kenne. Gerne esse ich mit meinen Mitbewohnerinnen am WG-Abend oder mit meinem Freund. Am Wo-chenende kochen mein Freund und ich auch mal zusammen. Dann gehen wir gemeinsam einkaufen und kochen dann so richtig. Ab und zu gehen wir auch auswärts essen, wenn wir eine gute Zeit miteinander haben beispielsweise. Genuss ist für mich zum Beispiel Schokolade. Oder zusammen auswärts Es-sen zu gehen, bei guten Gesprächen. Dann fühle ich mich locker. Ich mag es sehr tamilisch zu essen. Ich liebe es, wenn meine Mutter kocht, Reis und Fleisch oder Linsen mit Reis, Spinat und Naturjoghurt. Wenn ich mir etwas wünsche, würde sie alles für mich kochen. Ich habe sehr vieles gerne. Cheeseburger vom McDonald‘s könnte ich auch schon am Morgen früh essen. Doch eigentlich esse ich keinen Zmorgen. Ich habe keine Zeit dazu. In der Pause esse ich dann manchmal ein bisschen Brot. Meine Mitbewohnerin und ich haben auch schon zusammen gekocht. Etwas Schnelles, wie Spaghetti oder so. Gegessen haben wir dann ganz gemütlich zusammen vor dem Fernseher. Für meine Familie oder Freunde habe ich ei-gentlich noch nie gekocht. Seit ich mit der Lehre begonnen habe, esse ich tagsüber eher wenig. Ich habe mich daran gewöhnt wenig zu essen. Manchmal fühle ich mich dann auch müde und schlapp. Abends bin ich oft auch einfach zu müde, um noch zu kochen. Am Liebsten esse ich, wenn ich Hunger habe. Das Thema Essen ist irgendwie auch etwas sehr Persönliches…“

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So verschieden die Menschen sind, so verschieden sind die Essgewohnheiten. Immer wieder sind wir mit an-spruchsvollen Esserinnen und Esser konfrontiert. Für uns ist es eine Gradwanderung zwischen Rücksichtnahme auf verschiedene Bedürfnisse und dem Anspruch eine abwechslungsreiche, ausgewogene und saisonale Ernäh-rung anzubieten. Es ist uns ein Anliegen, darin eine Vorbildfunktion einzunehmen. Was die jungen Erwachsenen mitnehmen, wenn sie weiterziehen, entscheiden schlussendlich nicht wir.

Als Inspiration folgt eines unserer ausgewogenen und saisonalen Rezepte:

Jara Sidler und Team AWG Maihof

Rezept: Gemüse vom BlechZutaten (für 4 Personen):1 kg Saisongemüse, wie beispielsweiseKürbisChampignonsrohe RandenPeperoniKartoffelnZwiebelnKnoblauch

Backofen auf ca. 200° vorheizen.Gemüse waschen, falls nötig schälen und in etwa gleich grosse Stücke oder Scheiben schneiden. Alles in einer Schüssel mischen, etwas Oli-ven- oder Rapsöl dazugeben und mit Salz und Pfeffer sowie frischen Kräutern würzen. Auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen und ca. 35 Minu-ten in der Ofenmitte backen. Herausnehmen und geniessen. Als Beilage dazu passt wunderbar ein feines Stück Fleisch oder ein Vegi-Plätzli. Auch eine Quark-Schnittlauch-Sauce lässt sich wunder-bar mit dem Gemüse ergänzen.

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Jahresbericht der LeiterinDie AWG Maihof blickt auf ein bewegtes Jahr 2015 zurück. Mit mehreren Austritten unserer Klientinnen und Klienten herrschte ein reges Kommen und Gehen, ein Willkommen heissen und Verabschieden. Häufige Wechsel gehört zu unserer Arbeit, denn es ist Teil des Konzeptes der AWG Maihof, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Chance zu bieten, auch wenn bereits beim Eintritt mögliche Stolpersteine sichtbar sind. Eine Ausbildung abschliessen und alleine das Leben meistern können, das sind die Fernziele unserer Kli-entinnen und Klienten. Die Begleitung und Unterstützung beim Einstieg in die Berufswelt und das Erlangen von mehr Selbstständigkeit beinhaltet verschiedenste Themen, die wir als Fachpersonen und Bezugspersonen hautnah miterleben dürfen.

Im Januar hat Jara Sidler ihre Arbeit bei uns aufgenommen. Mittlerweile sind wir ein gut eingespiel-tes Team, mit regem Austausch auf der fachlichen Ebene und tatkräftiger Unterstützung bei allen im Ar-beitsalltag anfallenden Themen. Gemeinsam haben wir viel erreicht in diesem Jahr. Genauso lebendig wie sich die Arbeit mit den jungen Erwachsenen gestaltet, erlebe ich die Zusammenarbeit im Team. Der formulierte Wunsch im Jahresbericht 2014 nach einem eingespielten Team, mit einer wertschätzenden und vertrauensvol-len Teamkultur, ist aus meiner Sicht in Erfüllung gegangen.

Nach intensiver Vorbereitung konnten wir im Dezember zusätzliche Büroräume in der Maihofst-rasse 41 mieten. Das nun räumlich vergrösserte Büro erleichtert die Arbeit und die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sowie innerhalb des Teams. Aus meiner Sicht bedeutet das neue Büro ein Meilenstein für die AWG Maihof. In den Wohnungen hat sich viel getan. Die grosse Jahresreinigung wurde in den drei Wohnungen gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern tatkräftig und motiviert durchgeführt. Eine Wohnung hat frische Farbe erhalten, bei den anderen beiden sind ein Neuanstrich und gar eine Sanierung geplant.

Auf Initiative des Trägervereins führte die AWG Maihof das Modell EFQM zur Qualitätssicherung ein. Im Jahr 2014 erfolgte die Vorbereitung und im Frühling 2015 der Start des ersten Zyklus. Ein erfolgreicher Abschluss des ersten Zyklus zeichnet sich ab. Mit der Einführung von EFQM erhalten wir ein Instrument zur Qualitätsentwicklung wie auch der Organisationsentwicklung. Das Ziel ist, mit der Umsetzung von EFQM die AWG Maihof in kleinen, steten Schritten weiter zu bringen.

Die AWG Maihof ist nun zwei Jahre unter der Trägerschaft der Sozialpädagogischen Wohnheime Luzern (SpWL). Im Jahr 2015 wurde die neue Struktur des Vereins in der Zusammen-arbeit mit den Ressortverantwortlichen des Vorstandes umfassend spür- und erlebbar. In der Zusammenarbeit mit den beiden anderen Betrieben Dynamo und Ufwind hat sich einiges getan, die vorhandenen Synergien zu nutzen ist weiterhin das Ziel, daran arbeiten wir. Trotz der Eigenständigkeit der Betriebe ist ein Gefühl der Zusammengehörigkeit entstanden. Wir fühlen uns im Trägerverein SpWL gut eingebettet und schätzen die zuverlässige Zusammenarbeit.

Karin Herger, Leiterin

Team AWG MaihofKarin Herger, Leiterin und SozialpädagoginJara Sidler, SozialpädagoginDaniel Muff, Sozialpädagoge

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Jahresbericht des TrägervereinsWie bereits aus der Einleitung und dem Bericht der Leiterin hervorgeht, hat sich auch der Trägerverein Sozial-pädagogische Wohnheime Luzern im vergangenen Jahr verändert und weiterentwickelt. Im Rahmen der Um-strukturierung des Vereins wurde das Präsidium neu besetzt. Hans Stricker, der bisherige Präsident, leitet neu die Geschäftsstelle. An dieser Stelle danken wir ihm für seinen langjährigen kompetenten Einsatz als Präsident nochmals ganz herzlich.

„Kochen und Essen“ – das Motto des vorliegenden Jahresberichtes zeigt an einem anschaulichen Thema die konkrete Arbeit der MitarbeiterInnen der AWG Maihof auf. Bei solchen praktischen Arbeiten findet im Alltag mit den BewohnerInnen sozialpädagogische Betreuung, Begleitung und Förderung auf dem Weg zu Eigenver-antwortung und selbständiger Lebensführung statt. Es geht bei diesen alltäglichen Tätigkeiten nicht nur um das Erlernen von Fertigkeiten und Fähigkeiten, um das Planen und Organisieren. Es können dabei im infor-mellen Rahmen auch Gespräch über alle möglichen, und nötigen, Themen geführt werden. Für das professio-nelle Engagement und die qualitativ hochstehende Arbeit, die geleistet wird, dankt der Vorstand den Mitarbei-terInnen bestens.

Die 2015 eingeführten professionelleren Strukturen des Trägervereins mit ressortverantwortlichen Vorstands-mitgliedern und Geschäftsstelle bewähren sich und dienen den drei Betrieben Wohnheim Dynamo, Thera-pieheim UFWIND und AWG (Aussenwohngruppen) Maihof. Der Vorstand wird durch die Geschäftsstelle entlastet und die Betriebe haben klare Ansprechpersonen. Die Zusammenarbeit zwischen den Betrieben wird gefördert und es können Synergien genutzt werden. Der Dank der Präsidentin gilt daher auch den Mitgliedern des Vorstandes für das aktive Einbringen ihrer Fähigkeiten in den Ressorts und dem Leiter der Geschäftsstelle für die hilfreiche Entlastung und Unterstützung in allen Bereichen.

Zum Schluss danken wir den für das Heimwesen Verantwortlichen des Bundesamtes für Justiz und der kanto-nalen Dienststelle Soziales und Gesellschaft für die kooperative Zusammenarbeit. Der Dank richtet sich auch an die beiden Landeskirchen. Sie unterstützen unseren Verein seit der Gründung regelmässig mit grosszügigen finanziellen Beiträgen und durch aktive Mitarbeit von kirchlichen Vertreterinnen und Vertretern im Vorstand.

Sandra Fasola, Präsidentin

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Trägerschaft

Präsidentin lic. iur. Sandra Fasola Ressort Personal Tullia Spörri, Sozialarbeiterin HFS Ressort Finanzen Markus Achermann Betriebsökonom FH/HWV Ressort Pädagogik Prof. Kurt Gschwind, Dozent HSLU Ressort Infrastruktur Bruno Hermann, Architekt FH SIA Ressort Delegationen Therese Baigger-Rufer, Sozialarbeiterin HFS Vertreterin der reformierten Kirche Luzern

Hans Burri, Synodalrat Vertreter der Röm.-kath. Landeskirche Luzern Geschäftsstelle lic. iur. Hans Stricker, RA Stadthausstrasse 4, 6003 Luzern Fon 041 210 03 22 [email protected] www.spwl.ch

Zur Trägerschaft gehören die weiteren Betriebe:

Wohnheim DYNAMODiebold-Schilling-Str. 16a6004 Luzernwww.wohnheimdynamo.ch

Therapieheim UFWINDSparrenhüsli 16206 Neuenkirchwww.ufwind.ch