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Zusammenfassung AWL 3tes LehrjahrWirtschaftspolitische ZieleStabilittsgesetz von 1967 Oberziel = Gesamtwirtschaftl. Gleichgewicht Art. 109 GG

Magisches Viereck= es bedrfte der Kraft eines Magiers um alle Ziele gleichzeitig zu erreichen!

UnterzielePreisstabilitt Erreicht, wenn die Inflationsrate Unter 2% liegt (relative Preisstabilitt). Prioritt in der EU Art. 119, 127 AEUV angemessenes Wirtschaftswachstum erreicht, wenn das Bruttoinlandsprodukt BIP = 3% oder mehr betrgt.

Vollbeschftigung Erreicht, wenn man eine Arbeitslosenquote unter 4% liegt. (relative Vollbeschftigung)

auerwirtschaftliches Gleichgewicht erreicht, wenn die Auenbeitragsquote Unter 1,5 % liegt.

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Zielkonflikte und Zielharmonie im Magischen ViereckZielkonflikte= Verbesserung des einen Ziels fhrt zur Verschlechterung eines anderen Ziels.

Bsp. :1. Angemessenes Wirtschaftswachstum und Preisstabilitt 2.Vollbeschftigung und Preisstabilitt 3.Auenwirtschaftl. Gleichgewicht und Preisstabilitt

= Staatsauftrge vergeben

Wie bei 1.

= Auslandsnachfrage hoch

= Steuersenkung

Wie bei 1.

= Export steigt

= Nachfrage steigt

Wie bei 1.

= Nachfrage steigt

= Lhne hher

Wie bei 1.

= Preis steigt

= Preis steigt

Wie bei 1.

Zielharmonie= Verbesserung des einen Ziels, fhrt auch zur Verbesserung eines anderen Ziels. Bsp. : Wirtschaftswachstum und Vollbeschftigung

Erhhung Staatsauftrge, Konjunkturprogramm (Abwrackprmie)

Wirtschaftswachstum (steigt) Mehr Arbeitskrfte ntig, da Produktion (steigt)

Vollbeschftigung (steigt)

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Magisches Sechseck= Magisches Viereck um zwei weitere Ziele erweitert Gerechte Einkommens und Vermgensverteilung - Probleme Was ist gerecht? Erhaltung einer lebenswerten Umwelt - Probleme Wie kann man Zielerreichung Messen? konomie und kologie Zielkonflikt oder Zielharmonie? - Manahmen Steuerprogressionen, Vermgensteuer ?, Vermgenswirksam sparen. - Manahmen Umweltauflagen, Umweltabgaben z. B. kosteuer, Haftungsvorschriften.

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InflationARTEN DER INFLATIONSchnelligkeit der Geldentwertung -> schleichend (= Preissteigerungsrate niedriger als Zinssatz fr langfristige Geldanlagen) -> galoppierende (= Preissteigerungsrate ber dem Zinssatz fr langfristige Geldanlagen; Unterform: Hyperinflation = Preissteigerungsrate ber 50 %) Erkennbarkeit der Geldentwertung -> offene Inflation (= fr alle ersichtliche Preisniveausteigerung -> Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt) -> verdeckte Inflation (= Preiserhhung durch staatliche Manahmen -> Preis- und Lohnstopps => Schwarzmarkt)

URSACHEN DER INFLATIONNachfrageinflation (= Ursache: gesamtwirtschaftliche Nachfrage nimmt strker zu als Gterangebot) -> Binnennachfrageinflation (= Inland erhht Gternachfrage) -> Auennachfrageinflation (= Ausland erhht Gternachfrage) Angebotsinflation (= Ursache: Anbieterverhalten) -> Kosteninflation (= Kostenanstieg durch Preiserhhung aufgefangen) -> Gewinninflation (= Preiserhhung zur Gewinnmaximierung aufgrund von Marktmacht)

WIRKUNG EINER INFLATIONBenachteiligte Gruppen AN (= Kaufkraft sinkt) Sparer (= Inflation > Zinsen) Rentner (= Kaufkraft sinkt) Bevorzugte Gruppen Staat (= Staatsschulden sinken im Realwert; hhere Steuereinnahmen) Schuldner (= Zinsen fr Kredite < Inflation; Wert der Schulden sinkt) Eigentmer von Sachwerten z. B. Immobilien (= Realwert bleibt konstant)

BERECHNUNG INFLATION

WarenkorbBei der Berechnung des VPI geht man von einem Warenkorb aus. Dieser enthlt alle relevanten Waren und Dienstleistungen. Der Warenkorb wird laufend aktualisiert, so wird ersichtlich was aktuell am meisten gekauft wird. Die Auswahl der konkreten Produkte erfolgt durch Stichproben in reprsentativen Stdten bzw. derer reprsentativen Geschfte und darin die am hufigsten verkauften Produkte.

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Basisjahr 00: Ausgaben 5.000 1. Punktzahlberechnung Jahr 01! 5.000 5.430 100 Punkte x Punkte

Berichtsjahr 01: Ausgaben 5.430

X = 100 Punkte * 5.430 / 5.00 X = 108,6 (= Verbraucherpreisindex)

VPI betrgt im Berichtsjahr 02 110 Punkte 2. Berechnung Inflationsrate! VPI Jahr 02 VPI Jahr 01 108,6 Punkte 1,4 Punkte 110 Punkte 108,6 Punkte 100 % x%

Vernderung: 110 zu 108,6 = 1,4 X = 100 % * 1,4 Punkte / 108,6 Punkte X = 1,289 wird gerundet auf 1,3 % (= Inflationsrate)

VerbraucherpreisindexKRITIKPUNKTE Index-Familie ist nicht fr alle Haushalte typisch veralteter Warenkorb -> Bsp. Digikams erst 2000 im Warenkorb, allerdings vorher angeboten Preissteigerung aufgrund von besser Qualitt nicht erfasst neue Vertriebsformen bieten preisgnstigere Einkaufmglichkeiten als statistisches Bundesamt erfasst

HARMONISIERTER VPINationale Statistikmter nutzen jeden Monat harmonisierte Methoden und zeichnen damit ein breites Spektrum an Waren und Diensleistungen auf. Damit reprsentieren sie den Endverbrauch der Haushalte ihres Landes. Eurostat vergleicht die Daten zwischen den Mitgliedstaaten um den HVPI fr den Euroraum und die EU gesamt zu erstellen.

StagflationStagnation entsteht wenn es keinen Wachstum (=Stagnation) gibt jedoch gleichzeitig eine Preissteigerung (=Inflation). Ein hufiger Auslser dafr ist die importierte Inflation (= wir holen die Inflation von anderen Lndern, da wir quasi die Inflation mit importieren).

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Importierte InflationWir importieren die Inflation des Auslands. Nachfrageinflation (Ursache: Inflationsrate Inland < Ausland (Exportberschuss)) -> Nachfrage Gter aus Ausland nimmt zu = reales Gterangebot Inland verknappt -> Exporterlse werden in Landeswhrung getauscht = Geldmenge steigt -> Preisniveau im Inland steigt Angebotsinflation (Ursache: Preise fr importierte Rohstoffe steigen (z. B. Rohlpreis)) -> Kosten bei den Unternehmen steigen -> Kostenanstieg wird von den Unternehmen durch Preiserhhung aufgefangen

Deflation (= anhaltender Preisverfall)TEUFELSKREIS DER DEFLATIONRckgang der Nachfrage Preise fallen

Angstsparen

TEUFELSKREISKaufzurckhaltung Entlassung/ Einkommensrckgang Drosselung der Produktion

ArbeitslosigkeitBERECHNUNG ARBEITSLOSENQUOTEArbeitslosenquote = registrierte Arbeitslose * 100 / (zivile Erwerbspersonen)

KRITIKPUNKTE AN DER QUOTE Arbeitslos gelten alle, die weniger als 15 Stunden pro Woche arbeiten nicht bercksichtig sind arbeitsunfhig Erkrankte nicht arbeitslos sind alle, die bei Manahmen von der Bundesagentur teilnehmen z. B. bei Umschulungen nicht arbeitslos gelten Arbeitslose, die von privaten Arbeitsvermittlern betreut werden

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URSACHENFriktionelle Arbeitslosigkeit (= Abstand zwischen Ende des bisherigen Arbeitsverhltnisses und Beginn des neuen Arbeitsverhltnisses) -> entsteht vor allem bei Arbeitsplatzwechsel -> Kurzfristig -> Umschulung -> stets geringer Prozentsatz -> natrliche Begleiterscheinung einer Marktwirtschaft h a r m l o s Saisonale Arbeitslosigkeit (= Jahreszeitenbedingte Beschftigungsschwankungen) -> Zuwanderung -> immer wieder -> Saisonarbeiter h a r m l o s Konjunkturelle Arbeitslosigkeit (= Nachfrage -> Produktionsrckgang -> Entlassung) -> Wirtschaft- oder Finanzkrise -> zu wenig Arbeitsauftrge -> Insolvenz / Pleite -> De- und Inflation ca. 2 0 % d e r A r b e i t s l o s e n q u o t e Strukturelle (= Produktionsverlagerung, mangelnde Innovation, Marktsttigung) -> berufs- und qualifikationsspezifisch (= hohe Anforderungen an AN) -> branchenspezifisch (= Globalisierung, technischer Fortschritt) -> regionalspezifisch (= ungnstige Standortfaktoren) -> alters- und geschlechtsspezifisch (= Frauenarbeitslosigkeit, arbeitslose ltere Menschen) ca. 8 0 % d e r A r b e i t s l o s e n q u o t e

WIRTSCHAFTLICHES UND SOZIALES PROBLEMVerlust eines Arbeitsplatzes bedeutet fr den Einzelnen auch, dass wesentliche menschliche Bedrfnisse nicht mehr durch Arbeit befriedigt werden knnen. Menschliche Bedrfnisse -> Grundbedrfnisse -> Sicherheitsbedrfnisse -> Soziale Bedrfnisse -> Ich-Bedrfnisse -> Bedrfnis nach Selbstverwirklichung Befriedigung durch die Arbeit Sicherung des Lebensunterhalts fr sich und Familie Schutz durch finanzielle Vorsorge fr sich und Familie Kontakt und Beziehungen zu Arbeitskollegen Ausbung einer sinnvollen Ttigkeit, bernahme von Verantwortung, Anerkennung und Lob Mitwirkung bei Arbeitsorganisation, Anwendung von Kenntnissen, Interesse und Spa

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FOLGEN sinkende Steuereinnahmen des Staates hhe Arbeitslosengeldzahlung durch Arbeitslosenversicherung bzw. Hartz IV (ALG II) durch Staat evtl. zunehmender Schwarzmarkt Arbeitslosengeld relativ niedrig -> Einkommensverluste fhren zu sinkender Nachfrage und damit zu sinkendem Wirtschaftswachstum Probleme fr den Einzelnen: -> Selbstwertgefhl, Gefhl nutzlos zu sein, Abhngigkeit von staatlicher Untersttzung, Mann fhlt sich als Ernhrer der Familie und kann dies nun nicht mehr wahrnehmen

MANAHMEN ZUR BEKMPFUNG Staatsauftrge (z. B. Straenbau) vergeben Subventionen erhhen Abschreibungsmglichkeiten verbessern Umschulungsmglichkeiten verbessern Weiterbildung frdern Frderung Mobilittsbereitschaft (z. B. Zuschsse) Bewerbungshilfen EZB: Mindestreservestze senken; Hauptrefinanzierungssatz senken; Fazilitten senken

Bsp. Staat -> Forderung Existenzgrndung -> Vergabe von Auftrgen Bsp. Arbeitsamt -> Umschulung -> Fortbildung -> bessere Arbeitsvermittlung Bsp. Tarifpartner -> Flexible Arbeitszeitmodelle -> Lohntarifabschlsse Bsp. Einzelner -> Bereitschaft zu mehr Mobilitt -> lebenslanges Lernen Bsp. Gesetzliche nderungen -> Abbau Kndigungsschutzgesetz -> AG-Anteil zu Sozialversicherung abschaffen oder vermindern

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KonjunkturphasenExpansive Phase (Aufschwung) Als expansive Phase bezeichnet man die Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. Sie ist geprgt durch steigende Auftragsbestnde und Produktionen, das Sinken der Arbeitslosenquoten, eine tendenziell wahrnehmbare jedoch noch geringe Preissteigerung (Inflation), niedrige Zinsen mit steigender Tendenz sowie optimistische Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung. Weiterhin ist sie gekennzeichnet durch verbesserte Kapazittsauslastung, steigende private Investitionen und Lohnsumme, zunehmendes Volkseinkommen und erhhten privaten Konsum. Hochkonjunktur (Boom) In der Phase der Hochkonjunktur (obere Wendepunktphase, Boom) sind aufgrund von starker Nachfrage die Kapazitten einer Wirtschaft voll ausgelastet. Es herrscht Vollbeschftigung. Das Lohnniveau steigt, die Preise und die Zinsen ziehen weiter an, eine Erhhung des realen Volkseinkommens ist nicht mehr mglich. Die Produktion wird so lange gesteigert, bis eine berhitzung des Marktes eintritt wenn also steigende Zinsen aufgrund erhhter Kreditnachfrage und vermehrte Fehlinvestitionen aufgrund bermig optimistischer Erwartungen immer mehr Unternehmen Probleme bereiten. Man spricht hier von Marktsttigung. Merkmale eines gesttigten Marktes:

Marktvolumen steigt nur noch in geringem Umfang Teilmrkte werden von Stagnation oder Schrumpfung erfasst Preisverfall weniger produktive und viele kleine Unternehmen scheiden aus dem Markt aus Unternehmensbernahmen verstrken Konzentrations- und Konsolidierungsprozesse polypolistische Marktstrukturen werden durch oligopolistische Strukturen ersetzt

Von nun an nimmt das Bruttoinlandsprodukt zwar noch weiter zu, jedoch mit sinkenden Wachstumsraten. Die Phase des Abschwungs wurde eingeleitet.

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Rezession (Abschwung) Eine Rezessionsphase ist im Allgemeinen gekennzeichnet durch:

Abschwchung der Hochkonjunktur pessimistische Beurteilung der Wirtschaftslage Rckgang der Nachfrage berfllte Lager Abbau von berstunden und beginnende Kurzarbeit fehlende Investitionen teilweise Stilllegung von Produktionsanlagen stagnierende oder sinkende Preise, Lhne und Zinsen fallende Brsenkurse

Steigert sich der Abschwung weiter oder kommt es zu einer anhaltenden Stagnation, spricht man von Depression. Depression ( =Talsohle) niedriger Auftragsbestand Produktion und BIP wchst nicht mehr event. sogar negative Wachstumsrate aufweisen Sinkende Investitionsttigkeiten der Unternehmen Sinkende Nachfrage der Konsumenten Arbeitslosigkeit ist sehr hoch Lohnzuwchse stagnieren Durch sinkende Nachfrage mssen Unternehmen die Preise senken

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Konjunktur (Konjunkturindikatoren)BIP (Bruttoinlandsprodukt) = alle produzierten Gter und Dienstleistungen eines Landes pro Jahr Anhand der Schwankung dieses Wertes wird der Konjunkturverlauf im Allgemeinen gemessen. Das wirtschaftliche Auf und Ab lsst sich aber mit Hilfe weiterer Gren messen: *Arbeitslosenzahlen und offene Stellen *Konsumgternachfrage = angezeigt durch steigende Einzelhandelsumstze *Investitionsgternachfrage = angezeigt durch steigende Umstze und/oder Auftragsbestnde in der Investitionsgterindustrie *Export (4) *Staatsausgaben/Staatseinnahmen *Lagerbestnde = zu einem bestimmten Zeitpunkt im Lager befindliche Menge eines Gutes *UnternehmererwartungenDie Entwicklung der einzelnen Konjunkturindikatoren ist im AWL-Buch auf S. 306-307 zum besseren Verstndnis kurz beschrieben.

Dies sind unter Anderem typische Konjunkturindikatoren (Indikatoren = Anzeiger), also Messgren zwischen Konjunkturdiagnose und Konjunkturprognose. Es gibt 3 verschiedene Arten, diese unterscheiden sich in den Konjunkturphasen: 1. Frhindikator Gibt Hinweise fr die Prognose des zuknftigen Konjunkturverlaufs Z. B. Auftragseingang, Geschftserwartung (Stimmung), Lagerhaltung

2. Gegenwartsindikator Es weist unverzglich Reaktionen auf Konjunkturnderungen auf & damit wird aktuelle Wirtschaftslage gezeigt Z. B. Produktion, Volkseinkommen (BIP), Umstze im Handel

3. Sptindikator Reagiert mit zeitlicher Verzgerung auf Vernderungen der Konjunktur Z. B. Arbeitslosenquote, Preise, Lhne

In den unterschiedlichen Phasen des Konjunkturzyklus steigen oder sinken diese Indikatoren.

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Z. B. gibt es einen Boom, dann gibt es mehr Auftrge (Frhindikator), durch diese Auftrge nimmt man an der Produktion zu (Gegenwartsindikator) und da mehr produziert wird, braucht man auch mehr Mitarbeiter/innen und somit sinkt die Arbeitslosenquote (Sptindikator).

Unterscheidung wirtschaftlicher Schwankungen nach der Zeitdauer: Saisonale Schwankungen = kurzfristig, innerhalb eines Jahres Ursachen: Jahreszeiten, Festtage, Ferienzeiten (abhngig vom Wirtschaftszweig) Konjunkturelle Schwankungen = mittelfristig, 5 8 Jahre Ursachen: unterschiedliche Theorien z. B. Geldmengen- und Zinsvernderungen, berinvestitionen, Unterkonsum, psychologische oder politische Ursachen Strukturelle Schwankungen = langfristig, ca. 50 Jahre Ursachen: grundlegende Vernderungen als Folge des technischen Fortschritts und dadurch genderte Arbeitsbedingungen fr den Menschen sowie Internationalisierung

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GlobalisierungBegriff: Prozess zunehmender Internationalisierung der Mrkte und Kulturen sowie der Politik Ursachen 1. 2. 3. Sinkende Transportkosten Sinkende Telekommunikationskosten (Telefon, Handy, Internet ) Vernetzung im Internet (international)

4. Zunehmende Mobilitt 5. Grere Mrkte durch Wegfall Kommunistischer Staaten

Folgen Positive Wohlstand steigt Mehr Einsatzmglichkeiten fr die Belegschaft Aus Sicht der Unternehmer: hohes Potential an Arbeitskrften Warenvielfalt steigt Technische Entwicklung steigt Kultureller Austausch durch die Verflechtungen mgliche Kriegsgefahr sinkt (folge aus kultureller Austausch) Negative Konkurrenz der Arbeitnehmer in Deutschland mit den AN aus anderen Lndern (AN aus dem Ausland sind billiger) Sozialstaaten in reichen Lndern in Gefahr (Sozialstandards in Gefahr) Gefahr von Produktionsverlagerungen ins Ausland (Billiglohnlnder) Enorme Macht von transnationalen Konzernen Zunehmender Weltweiter Wettbewerb, kann auch eine Gefahr fr die deutsche Wirtschaft sein Gefahr von zunehmender Umweltbelastung, durch hohen Verkehr zwischen den Lndern (Warentransport)

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Die Europische Zentralbank (EZB)Die Europische Zentralbank (EZB) wurde im Juni 1998 gegrndet.

Die EZB setzt sich aus folgenden Organen zusammen: EZB-Rat Direktorium Erweiterter Rat

EZB Rat:Der EZB Rat setzt sich aus dem geschftsfhrenden Direktorium der Europischen Zentralbank und den Zentralbankprsidenten der siebzehn Euro Lnder zusammen. Der EZB Rat macht die Festlegung der Geldpolitik.

Direktorium:Das Direktorium hat sechs Mitglieder, mit dem Prsidenten (Draghi) und dem Vizeprsidenten (Constancio) der EZB an der Spitze. Das Direktorium ist fr die Ausfhrung zustndig.

Erweiterter Rat:In diesem Rat sind alle Prsidenten der nationalen Zentralbanken der EU.

Die EZB hat folgende Aufgabe: Verwaltung der Whrungsreserven Devisengeschfte Ausgaben der Euro-Banknoten Hhe der Mnzausgaben steuern, fr Mnzen selbst in der jeweiligen nationalen Zentralbank (in Deutschland Bundesbank zustndig) berwachung des Kreditwesens Reibungslosen Zahlungsverkehr frdern Untersttzung Wirtschaftspolitik Geldpolitik Vorrangige Preisstabilitt gewhrleisten

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Geldpolitik der Europischen Zentralbank bei Inflation (Boom) Mindestreservepolitik Offenmarktpolitik Fazilitten = Art Girokonto der Banken bei der EZB Einlagenfazilitt = Guthaben bei Zentralbank bis zum nchsten Tag = "benachtguthaben" Spitzenfinanzierungsfazilitt = Kredit bei Zentralbank "ber Nacht" = "bernachtkredit"

= Die Geschftsbanken mssen Einlagen (= Mindestreserve) bei der EZB halten

= Die Banken knnen sich bei der EZB Geld gegen Hinterlegung von Wertpapieren als Pfand leihen (= Offenmarktgeschfte)

Erhhung der Mindestreservestze

Erhhung des Hauptrefinanzierungssatzes Erhhung der Fazilittenstze (= Zinssatz fr Kredit gegen Wertpapiere als (Zinsstze fr Guthaben und fr Kredit) Sicherheit) = Erhhung der Leitzinsen = Politik des "teuren" Geldes = "restriktive" Politik = "Bremsen" Die Erhhung der Leitzinsen hat "Signalwirkung": Da die Banken mehr Zinsen zahlen, geben sie diese Zinserhhung an ihre Kunden weiter und erhhen die Kreditzinsen und die Sparzinsen.

Banken mssen mehr Geld bei der EZB hinterlegen und haben somit weniger Geld fr die Ausgabe von Krediten zur Verfgung

Geldbeschaffung der Banken wird teurer

Zinsen steigen Da die Zinsen steigen, wird die Geldanlage interessant; die Leute sparen mehr und geben weniger Geld fr den Kauf von Konsumgtern aus.

Kreditnachfrage sinkt

Da die Kreditzinsen steigen, wird die Aufnahme eines Kredits fr Unternehmer und Verbraucher teurer: - Verbraucher nehmen weniger Kredite auf (fr Kauf von Autos; Bau oder Kauf von Husern, etc.) Nachfrage nach Produktionsgtern und Konsumgtern sinkt Preise fallen Inflation sinkt, d. h. stabile Preise

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Binnenmarkt

Keine Grenzen fr

Menschen

Waren

Dienstleistungen

Kapital

Keine Grenzkontrolle

Keine Grenzkontrolle

Liberalisierung des Gterverkehrs

Freier Geldverkehr

Aufenthalts- undNiederlassungsfreiheit

Harmonisierung technischer Normen

Freier Markt fr Banken, Versicherung

Feier Kapitalverkehr

Freie Arbeitsplatzwahl

Harmonisierung der Mehrwertund Verbrauchssteuer

Liberalisierung des Fernmeldewesens

Feier Zahlungsverkehr

Gegenseitige Anerkennung von Diplomen und Zeugnissen

Die Entwicklung zum Binnenmarkt fhrte nicht gleichzeitig zur Angleichung der Wirtschaftspolitik. Maastrich-Vertrag: Verpflichtung der EG-Staaten, ihre nationale Wirtschaftspolitik zu koordinieren. Letzteres ist entscheidend fr die Wirtschafts- und Whrungsunion (WWU).

Wirtschafts- und Whrungsunion

= Binnenmarkt (s. o.)

Abstimmung der Wirtschaftspolitik

Unabhngige euop. Zentralbank mit einheitlicher Geldpolitik

Einheitliche Whrung

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bersicht zur Europischen Integration

1951Montanunion = Europ. Gemeinschaft fr Kohle und Stahl o Mitglieder: Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxenburg, Niederlande o Ziele: Bildung eines gemeinsamen Marktes fr Kohle und Stahl Grundstein liegen zur Errichtung einer wirtschaftl. Gemeinschaft

1957 Europische Wirtschaftsgemeinschaft Europische Atomgemeinschaft

EWG:

- Beschluss, auf Europ. Binnenmarkt hinzuarbeiten - Ausdehnung der gemeinsamen Politik im Bereich Kohle/ Stahl

1967Zusammenlegung von EWG + EURATOM + EGKS = Europische Gemeinschaft (EG)

1968Zollunion vollendet! - Ab jetzt: zollfreier Im- und Export von einem EWG-Staat in einem anderen (Freihandel)

1972Europische Whrungsschlange - Relativ feste Wechselkurse unter den Partnerlndern Erste Direktwahl zum Europischen Parlament

1987Einheitliche Europische Akte - Schaffung von Voraussetzungen fr Vollendung des Europ. Binnenmarktes - Intensivierung der politischen Zusammenarbeit

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- Inzwischen 12 MitgliedstaatenMaastrichter Vertrag

1992

Maastricht

Beschluss EG-Lnder: Grndung der Europischen Union (EU) Europische Gemeinschaften = Europische Union (EU) 27 Mitgliedslnder der EU (2009): Deutschland sterreich Frankreich Grobrit. Italien Estland Polen Ungarn Zypern (griech. Teil) Spanien Portugal Griechenland Belgien Niederlande Lettland Tschechien Slowakei Rumnien Luxemburg Schweden Finnland Dnemark Irland Litauen Slowenien Malta Bulgarien

Seit 01.01.1999 Europische Wirtschafts- und Whrungsunion (EWWU) Voraussetzungen fr Aufnahme in die EWWU (Konvergenzkriterien)

1993

EUBeginn des Europischen Binnenmarktes sowie der EU

Die drei Sulen der EU

Europische Gemeinschaften (EG) inkl. EWWU

Gemeinsame Auenund Sicherheitspolitik

Zusammenarbeit bei Innen- und Rechtspolitik

1994 EWIEuropisches Whrungsinstitut (EWI) Vorlufer der Europ. Zentralbank: Beginn 2. Stufe von Maastricht

1998

Wer?Entscheidung ber EWWU-Beginn und Teilnehmer: Dabei sind (Stand 2009):

- Deutschland - Niederlande - Slowenien (07)

- Spanien - Finnland - Malta (08)

- sterreich - Luxemburg - Zypern (08)

- Irland - Italien - Slowakei

- Frankreich - Belgien

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- Griechenland (01) Neue EU-Lnder - Ungarn - Malta - Polen - Zypern - Slowakei - Litauen - Tschechien - Estland - Slowenien - Lettland

Stufenplan von Maastricht zur Errichtung der Europ. Whrungsunion 1. Stufe 1990-1993 2. Stufe 1994-1998 Annherung in der Wirtschafts-, Finanz- und Geldpolitik Jedes Land muss bestimmte Konvergenzkriterien erfllen zwecks Aufnahme in die WWU Liberalisierung des Kapitalverkehrs Realisierung des Europ. Binnenmarktes

Konvergenzkriterien

Stabiles Preisniveau

Gesunde Staatsfinanzen

Stabile Wechselkurse

nicht zu hohes Zinsniveau

Inflationsrate Max. 1,5 % ber Durchschnitt der drei stabilsten Lnder

jhrlicheNeuverschuldung

EWSTeilnahme

durchschnittl. Zinssatz im Jahr

max. 3 % des BIP

mit mindestensvor der Prfung 2 Jahren max. 2 %

Staatsschulden Insgesamt max. 60 % des BIP

ohne groe unter dem Satz Kursschwankungen der drei

3. Stufe

1999-2002

Start der Whrungsunion am 01.01.1999 Festlegung der Wechselkurse der Teilnehmerwhrungen Einheitliche Geldpolitik durch das Europische Zentralbanksystem (ESZB) Noten-, Mnzausgabe in Euro, seit 2002 Einsatz nationaler Geldzeichen

preisstabilsten

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THEMA 4 WIRTSCHAFTSPOLITISCHE EINFLUSSMGLICHKEITEN DES STAATESFiskalpolitikBegriff - wirtschaftspolitisches Instrument des Staates - durch Beeinflussung von Steuern und Staatsausgaben die konjunkturellen Schwankungen ausgleichen und dadurch ein stabiles wirtschaftliches Wachstum erhalten - weitere Ziele der Fiskalpolitik sind ein hoher Beschftigungsstand und eine gleichmig geringe Inflation Grundpositionen der Wirtschaftspolitik (= Instrumente) Angebotsorientiert( = Rahmenbedingungen fr den Unternehmer verbessern)

Nachfrageorientiert( = Rahmenbedingungen fr den Kunden verbessern)

z. B. - Kndigungsschutz lockern - Subventionen - niedrigere Zinsen fr Unternehmerkredite - Unternehmenssteuern senken

z. B. - Einkommenssteuer senken - Preise senken - niedrige Zinsen fr Kredite - positive Zukunftsstimmung

Auenwirtschaftspolitik (aus dem Internet, im Heft steht nichts dazu)- Gesamtheit aller staatlichen Manahmen im Bereich der auenwirtschaftlichen Beziehungen eines Landes. - z. B. Auenhandels-, Whrungs- und Integrationspolitik, aber andere Politikbereiche z.B. Bildungs-, Forschungspolitik

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Strukturpolitik- Infrastruktur = Gesamtheit aller ffentlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen eines Wirtschaftsraumes, z. B. Schulen, Verkehrseinrichtungen, Sportpltze - Regionale Strukturpolitik = Frderung strukturschwacher Gebiete - Manahmen des Staates = Ausgabenpolitik (z. B. Subventionen) und/oder Einnahmepolitik (z. B. Steuervergnstigungen) - Probleme von Subventionen = z. B. Wettbewerbsverzerrung, Bevlkerung zahlt das unternehmerische Risiko

Umweltschutzpolitik- Aufklrung und Aufrufe - Gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen - Auflagen - Verbote / Gebote - Umweltabgaben - Verursacherprinzip (= Verursacher trgt Umweltschutzkosten) - Gemeinlastprinzip (= Gemeinschaft trgt Kosten, wenn z. B Verursacher nicht ermittelbar) - Nachhaltigkeit durch kologisches (= Einklang mit Natur), konomisches (=individuelle Bedrfnisse befriedigen) und soziales (= freie Entfaltung und teilhaben am Wohlstand) Handeln Ressourcen der Erde behutsam nutzen

Entwicklungspolitik- Kapitalhilfe = Geldmittel fr Entwicklungsvorhaben - Technische Hilfe = Maschinen und Gerte - Personelle Hilfe = Entsendung von Fachkrften und Beratern

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