„Z usammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein ... · Birgit Lütje-Klose und Melanie Urban...

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Birgit Lütje-Klose und Melanie Urban Kooperation im multiprofessionellen Team als Gelingensbedingung schulischer Inklusion „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.“ Blick über den Zaun Tagung Lernen – all inclusive

Transcript of „Z usammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein ... · Birgit Lütje-Klose und Melanie Urban...

  • Birgit Lütje-Klose und Melanie UrbanKooperation im multiprofessionellen Team

    als Gelingensbedingung schulischer Inklusion

    „Z usammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt,

    Zusammenarbeiten ein Erfolg.“

    Blick über den Zaun Tagung Lernen – all inclusive

  • „Ich denke schon, dass der Erfolg unserer Arbeit

    wesentlich davon abhängt, ob das klappt,

    ob Lehrkräfte kooperieren können“.

    Grundschullehrkräfte und Sonderpädagogen

    (Lütje-Klose 2008)

    Vortrag mit Übungen und Murmelphasen

    Was bedeutet Kooperation?

    Ebenen der Betrachtung kooperativer Prozesse

    Beziehungsebene

    Sachebene

    Persönlichkeitsebene

    Organisatorische Ebene

    Abschlussdiskussion

    Workshop am 14.09.13 von 11.00 bis 12.45 Uhr

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Wichtige Teams in einer Schule (vgl. Köker 2012)

    SchulleitungsteamSteuerungsteam

    Klassen-teams

    Jahrgangs-teams

    Fach-teams

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

    Projekt-teams

  • - Kooperation auf verschiedenen Ebenen stellt nach Einschätzung von Lehrkräften eine zentrale Bedingung für das Gelingen integrativer Prozesse dar

    - Kooperation wird als große Bereicherung, aber auch als erhebliche Schwierigkeit von

    Lehrkräften wahrgenommen

    Kooperation aus der Sicht von Lehrkräften

    Reinhold Löffler

    (Kreie 1985; Wocken 1988; Haeberlin et al. 1992; Meister/ Sander 1993; Lütje-Klose 1996; Knauer 1997; Dumke et al. 1998; Reiser et al. 1985, 1998; Schneider 2004; Lütje-Klose et al. 2005)

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Was ist Kooperation?

    Warm Up:

    Finden Sie sich zu zweit zusammen (Sitznachbar).

    Nehmen Sie gemeinsam einen Zettel und einen Stift.

    Lösen Sie die folgende Aufgabe, ohne miteinander zu sprechen:

    Zeichnen Sie gemeinsam ein Haus, einen Baum und ein Tier. Signieren Sie anschließend Ihr Bild mit einem Künstlernamen.

    Reflektieren Sie Ihren Kooperationsprozess:

    Was haben Sie erlebt? Wie ging es Ihnen damit?

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Was ist Kooperation?

    „Kooperation bedeutet die bewusste, von allen Beteiligten verantwortete, zielgerichtete, gleichwertige und konkurrenzarme Zusammenarbeit in allen Bereichen der Schule.“

    (Wachtel und Wittrock 1990, S. 264)

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Rollenspiel

    Helga (Förderschullehrerin) und Cordula (Gesamtschullehrerin) unterrichten seit 6 Monaten gemeinsam als Klassenlehrerinnen in der Klasse 5 in der Integrativen Lerngruppe.

    Reflexion :

    Was ist aus Ihrer Sicht „das Problem“?

    Was läuft schon gut? Was läuft noch nicht so gut?

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Ebenen der Betrachtung kooperativer Prozesse(nach Wocken 1998, Reiser et al. 1985)

    Persönlichkeitsebene

    Sachebene

    Beziehungsebene

    Organisatorische Ebene

    Ich Wir

    Stoff

    Thema

    Globe

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Entwicklung kooperativer Beziehungen (nach Marvin 1990)

    Gegenseitige Wertschätzung und Vertrauenniedrig hoch

    Coactivity Coordination Cooperation Collaboration

    „Teachers who collaborate must believe that all individual contributions are equally valued“

    (Friend 2006,76)

    Coactivity: Unterrichts- und Fördermaßnahmen getrennt, wenig gegenseitiger Austausch, Rückmeldung oder Unterstützung

    Coordination: allgemeine Zielsetzung abgesprochen, aber keine grundsätzlichen Einigungsprozesse über Fördermaßnahmen für einzelne Schüler

    Cooperation: klare Absprachen über die Verantwortung jeder einzelnen im Förder-prozess, klar abgegrenzte Verantwortungsbereiche, kein Rollentausch

    Collaboration: grundlegende Übereinstimmung in Bezug auf Werte und Ziele, hohes Maß

    an gegenseitigem Vertrauen und Respekt; flexibler Einsatz der spezifischen Fähigkeiten jeder Pädagogin,

    situationsbezogener Führungswechsel, Rollen überschneiden sich

    Kooperation auf der Beziehungsebene

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Personale Bedingungen für das Gelingen von Kooperat ion

    Einstellungen

    Bereitschaft

    Beliefs

    „Kooperation muss sich für den einzelnen lohnen, sonst wird sie nicht praktiziert!“

    (Willke 1999)

    Persönlichkeitsebene (Haeberlin et al. 1992; Nelson/ Kinnucan-Welsh 1992; Palmowski 2002)

    http://www.henze-partner.com/Artikel/empathie.html

  • Sachebene: Generalisten oder Spezialisten??

    to see the forrestto see the trees

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Sachebene: Rollenhut-Modell

    Was ist meine Rolle, was sind meine Aufgaben in der Grundschule/ Gesamtschule/ Hauptschule/ Realschule/ Gymnasium/ Förderschule?

    Jede Lehrerin/ pädagogische Mitarbeiterin, jeder Lehrer/ pädagogische Mitarbeiter hat eine begrenzte Menge Energie und Zeit zur Verfügung, die sie oder er auf die unterschiedlichen Arbeitsbereiche verteilen muss.

    Verteilen Sie Ihre Gesamtmenge von 100 Energiepunkten so auf Ihre verschiedenen Aufgaben wie Sie es zur Zeit erleben!

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Unterricht 15 %

    Diagnostik 30 %

    Förderung 20 %

    Beratung und Förderplanung 20 %

    Kooperation 15 %außen

    Rolle der Sonderpädagog/inn/en:

    • Sie sind fester Bestandteil eines Kollegiums.

    • Sie haben große Freiheiten in Bezug

    auf Stundenplangestaltung und

    pädagogische Schwerpunktsetzung.

    • Sie treffen auf flexible, offene

    und beratungsinteressierte Kollegen.

    • Lehrer/innen der Allgemeinen Schule sind gleichermaßen an

    der Erziehung und Förderung aller Schüler beteiligt.

    Ein Beispiel aus der Laborschule

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Sachebene: Planungs- und Durchführungsaufgaben

    Aufgaben Lehrer/in der allgemeinen Schule

    Förderschullehrer/in Pädagogische Mitarbeiter/in

    Gemeinsame Verantwortung

    Unterricht

    Diagnostik

    Förderung

    Beratung

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Friend / Bursuck2006; Friend / Cook 2004

    Sachebene: Formen des Co-Teaching

    Welche Formen der Kooperation/des Co-Teaching haben Sie vielleicht bereits selbst praktiziert?

    Welche Form würden Sie favorisieren?

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Eine wichtige Grundlage für die

    Herstellung von Verlässlichkeit

    und Transparenz in der

    Beziehung ist dabei das

    Schließen eines Kontraktes ,

    in dem die Grundlagen

    der Kooperation auf den einzelnen

    Ebenen besprochen und geklärt werden.

    Sachebene: Kontraktgestaltung

    Quelle: www.mgcpuzzles.com/.../teamwork_teamwork_A.jpg

    „Das Geheimnis gelingender Kooperation liegt darin, den jeweils anderen gut aussehen zu lassen.“

    (Palmowski/ Freyling 1997, 117)

  • Kooperationshemmende Strukturen und Schulkultur

    …additive, zellulare Struktur

    …Autonomie-Paritäts-Muster

    Quelle: Reinhold LöfflerUnter: http://www.aerzteblatt.de/archiv/38858/ Alles-ist-im-Fluss-Verwaessertes-und-Unverwaessertes (24.05.12)

    Kooperationsfördernde Strukturen und Schulkultur

    Kollegiale Zusammenarbeit und Schulleitungshandeln

    - Kooperationsfreundliche Stundenpläne

    - fest installierte Zeiten für Zusammenarbeit

    - Wertschätzung gegenüber kooperativem Verhalten

    -…

    Organisatorische Ebene (Terhart/ Klieme 2006; Harazd/ Drossel 2011)

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • - seltener Burnout und verstärkte emotionale Entlastung

    - höhere Arbeitszufriedenheit und Arbeit wird weniger belastend wahrgenommen

    - Schulleitung, Schulklima und Kollegium wird positiver wahrgenommen

    - Verbesserung in Bezug auf die eigene Weiterbildung und Fokus auf den Schüler

    Kooperation zwischen Lehrer/innen – Aktuelle empiris che Befunde(Johnson/ Johnson 2003; Halbheer/ Kunz 2009; Fussangel 2008; Rosenholtz 1991; Hord 2004; Bohnsen/ Rolff2006)

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • Abschlussdiskussion

    TogetherEveryone

    AchievesMore

    Kooperation im multiprofessionellen Teamals Gelingensbedingung schulischer Inklusion

  • „It‘s simple but not easy.“Steve de Shazer

    Kooperation zwischen Lehrer/innen als Schüsselqualifikation im Gemeinsamen Unterricht

    Abschluss