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Neust¨ adter Hof- & Stadtkirche Bach um F¨ unf Kantatengottesdienst Kantate BWV 21: Ich hatte viel Bek ¨ ummernis“ 5. M¨ arz 2017

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Neustadter Hof- & Stadtkirche

Bach um FunfKantatengottesdienstKantate BWV 21:

”Ich hatte viel Bekummernis“

5. Marz 2017

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Ausfuhrende

Sopran Maximiliane SchunemannTenor Uwe GottswinterBass Michael Humann

Barockorchester HannoverChor der Leibniz Universitat

Leitung Tabea Fischle

Liturgin Martina TrauschkeOrganist Ulfert Smidt

Predigt Dr. Jochen Arnold

https://www.chor.uni-hannover.de

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Ich hatte viel Bekummernis – Eine Einfuhrung

Im achten Teil seiner 1725 gedruckten Critica Musica ziehtder Hamburger Komponist und Musikschriftsteller JohannMattheson (1681–1764) ungeniert uber die vielfachen mu-sikalisch ausgefuhrten Wortwiederholungen in Bachs Kan-tate ”Ich hatte viel Bekummernis“ her: er wirft dem Kompo-nisten eine gewisse Langeweile und mangelnde Kreativitatvor, da seiner Meinung nach Musik von der permanentenNeuerfindung in Motiv, Melodie und Satz lebe.

Dieses Zeugnis ist nicht nur von kulturhistorischemInteresse, sondern es gibt uns auch einen Anhaltspunkt,wann und wo Bach sein großes Werk prominent zum Klin-gen gebracht haben durfte: im November 1720 in Hamburg.Damals gab Bach sein im Nachruf ausfuhrlich besproche-nes zweistundiges Konzert an der Orgel der HamburgerKatharinenkirche. Dort hat der Orgelvirtuose Bach die An-wesenden nicht nur durch seine Improvisationskunst inErstaunen versetzt, sondern aller Wahrscheinlichkeit nachim vorhergegangenen Gottesdienst auch eben diese Kanta-te aufgefuhrt und bei dieser Gelegenheit Mattheson unterseinen Zuhorern gehabt.

Die Entstehungsgeschichte des Werkes ist komplex undteils ungewiss. Ein autographer Hinweis in einer der Stim-men belegt immerhin, dass Bach die Kantate am 17. Juni1714, dem 3. Sonntag nach Trinitatis, in Weimar, vermut-lich in der sogenannten ”Himmelsburg“, der 20 Meter indie Hohe strebenden Schlosskirche, aufgefuhrt hat. Eineweitere Auffuhrung ist fur den 13. Juni 1723 in Leipzigbelegt. Fur den Weimarer Ursprung des Werkes ist vorallem die Textvorlage maßgeblich, die mit ihrem haufigverwendeten Bibelwort und den beiden Zwiegesprachenzwischen Jesus und der Seele an den Stil des WeimarerHofdichters Salomo Franck (1659–1725) erinnert, mit demBach in seiner Zeit als dortiger Konzertmeister vielfachzusammenarbeitete.

Bis das Werk seine umfangliche, zweiteilige LeipzigerGestalt erhielt, hat es zahlreiche Umarbeitungen und Er-weiterungen durch den Komponisten erfahren. Die in derEndfassung gegebene Satzfulle konnte auch die Ursachedafur sein, dass diese Kantate, wie es auf dem Umschlagder erhaltenen Stimmen heißt, ”per ogni tempore“ gedachtist, also nicht fur einen bestimmten Sonntag vorgesehenist, sondern im gesamten Kirchenjahr aufgefuhrt werdenkann.

Inhaltlich handeln die Texte von der Einsamkeit undSeelennot des christlichen Ich, das sich verlassen von Gottglaubt und vom Trost, den Gottes unerschutterliche, durchChristi Tod fur alle Ewigkeit besiegelte Gnade mit sichbringt.

Die Musik beginnt mit einer in ernsthaft-getragenem c-Moll gehaltenen Eingangs-Sinfonia, in der Solo-Oboe undSolo-Violine ein inniges, ihre Melodiebogen kunstreichineinander verwebendes Klagelied anstimmen, vom Bassdurch gleichmaßig pochende ”Herzton“-Achtel abgestutzt.Der Satz mundet in eine durch einen Zwischenschluss aufeinem verkurzten Septnonakkord prominent vorbereiteteKadenz, um dann zu einem Psalmenwort (94,18) in einenvierstimmigen imitatorischen Choreinsatz zu munden. Zu-vor aber erklingt im homophonen Satz das hochdrama-tische ”Ich, ich, ich“, der von Mattheson kritisierte, furBach aber so wichtige Aufschrei des Menschen in seinerNot und einsamen Verzweiflung. Mattheson mag dabeientgangen sein, dass es sich hier nicht um eine simpleWiederholung handelt. Vielmehr seufzt das Orchester inden Pausen des Chores einem Echo gleich. So steigert Bachden emotionalen Gehalt des Textes im Sinne der barockenAffektenlehre.

Der polyphone Satz zu den wieder und wieder repetier-ten Worten ”Ich hatte viel Bekummernis in meinem Herzen“

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ist ein engmaschig gestricktes Fugato mit dissonanten In-tervallen (kleine und große Septimen und kleine Nonen)auf der Silbe ”-ku“ des Wortes ”Bekummernis“ und damiteine beeindruckend dichte Auslegung des Textes. Der ersteTeil des Satzes endet abrupt in einer Generalpause, darauffolgt auf das Wort ”aber“ ein eindrucklicher, homophonerDominantseptakkord, gleichsam ein Doppelpunkt, der denBlick auf die ersehnte Kehrseite zu allem Elend lenkt: Ichbin nicht allein, denn ”deine Trostungen erquicken meineSeele“. Musikalisch wird dies durch einen frei polyphonenSatz mit reichhaltigen, in allen Stimmen parallel laufendenKoloraturen auf dem Wort ”Seele“, ausgefuhrt, bevor derSatz in strahlendendem C-Dur endet.

In der nachfolgenden Arie wird die tiefe Traurigkeit derSinfonia wieder aufgenommen. Nun aber konzertieren zuden Worten ”Seufzer, Tranen, Kummer, Not“ Solo-Oboeund Sopran mit reicher Chromatik und abwarts gefuhrtemmelodischem Duktus, angefullt mit Seufzermotiven, diedas ganze Stuck bestimmen.

Die Streicher begleiten das nachfolgende Rezitativ eben-so wie die Tenor-Arie. Diese ist ein musikalisches Gemalde,in dem im A-Teil und im Da Capo die ”Bache von gesalznenZahren“ in stetem Sechzehntel-Fluss rauschen, wahrendim Mittelteil bei der Gestaltung von ”Sturm und Wellen“das Tempo deutlich bewegter wird und dem Sanger einigeVirtuositat abverlangt. Gleich darauf wird dieses bewegteKlangbild mit einem im Adagio gehaltenen dritten Teilkontrastiert, der auf zwei tote Punkte hinzielt: hiesiges(”hier versink ich in den Grund“) und metaphysisches Elend(”dort seh ich der Holle Schlund“). Musikalisch wird dieseindrucksvoll durch eine chromatische Abwartsbewegungverdeutlicht, die den Tenor stimmlich in seine tiefsten Ge-filde fuhrt. Wie der Eingangschor, so ist auch der Text desSchlusschores des ersten Teils ”Was betrubst du dich, meineSeele und bist so unruhig in mir?“ die Vertonung einesPsalmtextes, hier: 42,12. Musikalisch ist der Satz wiederum

durch genaue Textausdeutung charakterisiert. Er beginntmit einem ruhigen, homophonen Choralsatz, um zu denWorten ”und bist so unruhig“ mit Tempowechsel (”Spiri-tuoso“) in pointierte Imitatorik zu verfallen und zu ”in mir“zu kurzem, auf zwei Akkorden verharrendem Stillstand zukommen. ”Harre auf Gott“ ist wiederum im imitatorischenSatz gestaltet, wahrend ”denn ich werde ihm noch danken“zum homophonen Choralsatz des Beginns zuruckkehrt. ImGegensatz zu dieser Vielfalt ist der zweite Teil einheitlichals strenge Fuge geformt, wobei die Instrumente sich teilsin eigenstandiger Weise an der Kanonik beteiligen, teils dieSingstimmen verdoppeln. Dabei ist die Fuge bei Bach nichtnur musikalisches Ausdrucksmittel, sondern dient gleich-sam der Verstarkung der theologischen Aussage des Textes:

”dass er meines Angesichtes Hulfe und mein Gott ist“, istfur Bach eine allumfangliche Glaubensaussage, die, wiedas feste Reglement der Fugenkomposition, die Strukturfur das menschliche Dasein liefert.

”Nach der Predigt“ folgt Teil zwei, und die ernste Stim-mung des Werkes wandelt sich. Er wird eroffnet durch einrezitativisches Zwiegesprach zwischen der das gottlicheLicht suchenden Seele (Sopran) und dem trostenden Chris-tus (Bass), eingehullt in ein uberirdisch-zart gewirktesStreicher-Accompagnato. Dem schließt sich das beruhmt-beruhrende Liebesduett ”Komm, mein Jesu. Ja, ich komme“an, in dem Sopran und Bass einander suchen und finden,musikalisch gestaltet durch Wechselgesang, durch Kon-trapunktik oder auch durch harmonisches Miteinander inTerzen und Sexten.

Herzstuck des zweiten Teils ist der Chor auf das Psalm-wort ”Sei nun wieder zufrieden, meine Seele“ (116, 7). Die-ses ist mit der dritten und funften Strophe des Kirchenliedes

”Wer nur den lieben Gott lasst walten“ von Georg Neumark(1621-1681) verwoben, und zwar dergestalt, dass zu denvielfach wiederholten Worten ”Sei nun wieder zufrieden,meine Seele“ in einem ersten Teil Sopran, Alt und Bass

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ein abwarts gerichtetes, nur vom Generalbass begleitetesOktavthema figurieren, zu dem der Tenor den Choral nachCantus-firmus-Art in punktierten Halben singt. Der zweiteTeil erfahrt bei gleicher Struktur dadurch eine festlicheSteigerung, dass die Choralmelodie nun im Sopran liegtund Oboe und Streicher die Singstimmen jeweils verdop-peln. Auch hier verbindet Bach die textliche Aussage mitder musikalischen Gestalt: die schlichte Zufriedenheit dererlosten Christenseele, die sich nicht an den alltaglichenUnwagbarkeiten des menschlichen Daseins aufhalten soll.

In einer kurzen Da Capo-Arie fordert der Tenor, begleitetnur vom Continuo, die Seele in beschwingtem 3/8tel-Taktauf, Kummer und Schmerzen fahren zu lassen und sichan der durch Jesus Christus ermoglichten Geborgenheit zufreuen. Unmittelbar darauf beginnt der Schlusschor, in demnun endgultig alle Trauer und Verzweiflung gewichen ist.Einmalig treten hier in der gesamten Kantate Trompetenund Pauken zum Ensemble hinzu und unterstreichen die

festliche Stimmung. Nach einer langsamen Einleitung zueinem Text aus der Offenbarung des Johannes (5, 12), setzteine zunachst nur vom Continuo begleitete Fuge uber dieWorte ”Lob und Ehre und Preis und Gewalt sei unseremGott von Ewigkeit zu Ewigkeit, amen, alleluja!“ ein. Mu-sikalisch fallt die lange Koloratur auf dem Wort ”amen“auf, die dabei gleich als Kontrapunkt zum Fugenthemadient. Auch hier stellt Bach so wieder eine unmittelbareVerbindung zwischen Text und Musik her: Amen – so solles sein, als Beschluss fur Gebete wie auch als Beschlussdieser Kantate. Nach mehreren Durchfuhrungen und Zwi-schenspielen endet schließlich dieses gewaltige Werk miteinem jubelnden Alleluja-Ruf, das seine Horer durch Ver-lorenheit, Einsamkeit und Niedergeschlagenheit zunachstzu Hoffnung und wacher Erwartung und schließlich zuFreude und Verbundenheit fuhrt.

Peter Scheidig

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Johann Sebastian Bach – Biographie

1685 Johann Sebastian Bach am 21. Marz in Eisenachgeboren

1694 Tod der Mutter

1695 Tod des Vaters. Johann Sebastian kommt bei seinemalteren Bruder Johann Christoph Bach in Ohrdrufunter. Hier erlernt er das Klavierspiel. Eintritt in dasOhrdrufer Lyzeum (bis 1700).

1700 Johann Sebastian geht nach Luneburg ans Michaelis-Gymnasium. Die Dauer seiner Luneburger Zeit istunklar.

1702 Erfolglose Bewerbung um eine Organistenstelle inSangerhausen.

1703 Erste Anstellung in Weimar (zwischen Marz undSeptember). Im Juli Teilnahme an der Orgelprobein Arnstadt, im August wird Bach dort als Organistangestellt. Erste Orgelwerke entstehen.

1705 Reise nach Lubeck, um Dieterich Buxtehude zuhoren.

1707 Bach wird zur Probevorstellung fur die seit Dezem-ber 1706 vakante Organistenstelle an St. Blasius inMuhlhausen eingeladen und im Juni als Organistangestellt. Bach heiratet Maria Barbara Bach. Rats-wahlkantate, erste geistliche Kantaten.

1708 Bach wird auf die Kammer- und Organistenstellean den Weimarer Hof berufen, behalt jedoch ein gu-tes Verhaltnis zur Stadt Muhlhausen (1709 erneuterAuftrag fur eine Ratswahlkantate).

1710 Sohn Wilhelm Friedemann Bach am 22.11. geboren.

1713 Bach bewirbt sich um die Organistenstelle an St.Marien in Halle, tritt jedoch von der Bewerbungzuruck, da eine Erhohung der Besoldung fur dieses

Amt abgelehnt wird. In Weimar wird Bach daraufzum Konzertmeister ernannt und erhalt eine Gehalts-erhohung. Dort lernt Bach Werke Vivaldis kennen.

1714 Sohn Carl Philipp Emanuel Bach am 8. 3. geboren.

1716 Der Weimarer Kapellmeister Johann Samuel Dresestirbt. Bach ubernimmt einen Teil der Kirchenmu-sik. Furst Leopold von Anhalt-Kothen bietet Bachdas Amt des Hofkapellmeisters an. Der WeimarerHof entlasst Bach nur widerwillig und erst nach fastvierwochigem Arrest.

1717 Bach wechselt an den Kothener Hof. Die Hofkapellebesteht zum Teil aus ehemaligen Musikern der Ka-pelle Konig Friedrich Wilhelm I. von Preußen. BachsSchaffensschwerpunkt verlagert sich von der Kom-position von Kantaten hin zu Klaviermusik, Kam-mermusik und Konzerten.

1719 Bach holt ein neues Cembalo aus Berlin ab. Aufdieser Reise scheint er dem Markgrafen von Bran-denburg vorgespielt zu haben.

1720 Bachs Frau Maria Barbara stirbt.

1720 Reise nach Hamburg zur Bewerbung auf die Or-ganistenstelle von St. Jacobi. Bach kann jedochnicht am Probespiel teilnehmen, da er zuruck nachKothen muss. Bach bekundet auch Interesse an einerBeschaftigung am Brandenburger Hof (Widmungder Brandenburgischen Konzerte BWV 1046-1051).

1721 Heirat mit Anna Magdalena Wilcke.

1722 Der Thomaskantor Johann Kuhnau stirbt. Das Wohl-temperierte Klavier I BWV 846-869 wird fertigge-stellt.

1723 Nach einem lange andauernden Wahlverfahren wirdBach zum neuen Thomaskantor gewahlt und tritt

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sein Amt im Mai an. Seine Hauptbeschaftigung liegtnun in der Komposition und Auffuhrung von Kir-chenmusik.

bis 1725 Bach fuhrt nahezu ausschließlich eigene Werkeauf, darunter

1724/1725 die Johannes-Passion BWV 245,

1726 Auffuhrung der Markus-Passion von Reinhard Kei-ser. Bach beginnt die Druck-Veroffentlichung derKlavierubung mit der ersten der Sechs Klavierparti-ten, BWV 825.

1727 Matthaus-Passion BWV 244.

1729/1730 Bach ubernimmt zusatzlich die Leitungdes Schottischen Collegium musicums (vormalsTelemannisches Coll. mus.), einer burgerlich-studentischen Musiziergruppe unter der Leitung vonG. B. Schott.

1730 Erste Unstimmigkeiten zwischen Bach und dem Ratder Stadt (Eingabe des Memorandums einer wohlbe-stallten Kirchen Music). Bach erwagt, sich eine neueAnstellung zu suchen. Johann Matthias Gesner wirdneuer Thomasschulrektor.

1731 Druckausgabe aller Sechs Partiten BWV 825-830 alserster Teil der Klavierubung vollendet. Auffuhrungder Markus-Passion BWV 247.

1732 Sohn Johann Christoph Friedrich am 21.6. geboren.

1733 Auffuhrung der h-Moll Messe BWV 232I (Kyrie –Gloria).

1734 Johann August Ernesti wird neuer Thomasschulrek-tor. Im Zuge dieses Amtswechsels entstehen Kontro-versen.

1734/1735 in der Weihnachtszeit das Weihnachtsoratori-um BWV 248 erstmals aufgefuhrt.

1735 Sohn Johann Christian am 5. 9. geboren.

1736-1738 Prafektenstreit: Bach beharrt auf seinem allei-nigen Recht, einen neuen Chorprafekten einzusetzen.Ernesti hatte in die Einsetzung eingegriffen.

1737 Johann A. Scheibe greift Bach als Komponisten inseiner Zeitschrift ”Der Critische Musikus“ an, Bacherwidert die Vorwurfe mit einer Verteidigungsschrift.Die nachfolgenden Stellungnahmen ziehen sich bis1739 hin.

1737-1739 Bach unterbricht die Leitung des Collegiummusicum.

1739 Reise nach Altenburg zur Begutachtung einer neu-en Trost-Orgel. Druck des 3. Teils der Klavierubung.Bach nimmt die Leitung des Coll. mus. wieder auf(bis 1741).

1741 Reisen nach Berlin zu Carl Philipp Emanuel Bachsund nach Dresden zum Grafen Keyserlingk. Druckdes 4. Teils der Klavierubung. Goldberg-VariationenBWV 988.

1746 Orgelprufungen in Zschortau und Naumburg.

1747 Johann Sebastian Bach reist in Begleitung seinesSohnes Wilhelm Friedemann nach Potsdam, wo ervor Konig Friedrich II. von Preußen spielt. Im Zu-ge dessen entsteht das ”Musicalische Opfer“ BWV1079. Bach tritt der ”Correspondirenden Societat dermusicalischen Wissenschaften“ bei.

1748 Bachs Gesundheitszustand beginnt, sich zu ver-schlechtern.

1749 Auffuhrung der Johannes-Passion und des Oster-Oratoriums. Vollendung der h-Moll-Messe BWV 232,Arbeit an der Kunst der Fuge BWV 1080, die jedochunvollendet bleibt.

1750 Augenoperation. Bach stirbt am 28. Juli in Leipzig.

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Kantate BWV 21: ”Ich hatte viel Bekummernis“

1. Sinfonia

2. Coro

Ich hatte viel Bekummernis in meinem Herzen;aber deine Trostungen erquicken meine Seele.

3. Aria – Sopran

Seufzer, Tranen, Kummer, Not,Angstlichs Sehnen, Furcht und TodNagen mein beklemmtes Herz,Ich empfinde Jammer, Schmerz.

4. Recitativo – Tenor

Wie hast du dich, mein Gott,In meiner Not,In meiner Furcht und ZagenDenn ganz von mir gewandt?Ach! kennst du nicht dein Kind?Ach! horst du nicht das KlagenVon denen, die dir sindMit Bund und Treu verwandt?Da warest meine LustUnd bist mir grausam worden;Ich suche dich an allen Orten,Ich ruf und schrei dir nach,Allein mein Weh und Ach!Scheint itzt, als sei es dir ganz unbewusst.

5. Aria – Tenor

Bache von gesalznen Zahren,Fluten rauschen stets einher.Sturm und Wellen mich versehren,Und dies trubsalsvolle Meer

Will mir Geist und Leben schwachen,Mast und Anker wollen brechen,Hier versink ich in den Grund,Dort seh ins der Holle Schlund.

6. Coro piccolo – Tutti

Was betrubst du dich, meine Seele, und bist so unruhigin mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,dass er meines Angesichtes Hilfe und mein Gott ist.

7. Recitativo – Dialog Seele (Sopran) / Jesus (Bass)

Seele: Ach Jesu, meine Ruh,Mein Licht, wo bleibest du?

Jesus: O Seele sieh! Ich bin bei dir.Seele: Bei mir?

Hier ist ja lauter Nacht.Jesus: Ich bin dein treuer Freund,

Der auch im Dunkeln wacht,Wo lauter Schalken seind.

Seele: Brich doch mit deinem Glanz und Licht des Trostesein.

Jesus: Die Stunde kommet schon,Da deines Kampfes Kron’Dir wird ein sußes Labsal sein.

8. Aria – Duett Seele (Sopran) / Jesus (Bass)

Seele: Komm, mein Jesu, und erquicke,Jesus: Ja, ich komme und erquickeSeele: Und erfreu mit deinem Blicke.Jesus: Dich mit meinem Gnadenblicke,Seele: Diese Seele,Jesus: Deine Seele,Seele: Die soll sterben,

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Jesus: Die soll leben,Seele: Und nicht lebenJesus: Und nicht sterbenSeele: Und in ihrer UngluckshohleJesus: Hier aus dieser wunden HohleSeele: Ganz verderben?Jesus: Sollst du erbenSeele: Ich muss stets in Kummer schweben,Jesus: Heil! durch diesen Saft der Reben,Seele: Ja, ach ja, ich bin verloren!Jesus: Nein, ach nein, du bist erkoren!Seele: Nein, ach nein, du hassest mich!Jesus: Ja, ach ja, ich liebe dich!Seele: Ach, Jesu, durchsuße mir Seele und Herze,Jesus: Entweichet, ihr Sorgen, verschwinde, du Schmerze!Seele: Komm, mein Jesus, und erquickeJesus: Ja, ich komme und erquickeSeele: Mit deinem Gnadenblicke!Jesus: Dich mit meinem Gnadenblicke.

9. Coro piccolo – Tutti

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele, denn der Herr tutdir Guts.

Tenor: Was helfen uns die schweren Sorgen,Was hilft uns unser Weh und Ach?Was hilft es, dass wir alle Morgen

Beseufzen unser Ungemach?Wir machen unser Kreuz und LeidNur großer durch die Traurigkeit.

Sopran: Denk nicht in deiner Drangsalshitze,Dass du von Gott verlassen seist,Und dass Gott der im Schoße sitze,Der sich mit stetem Glucke speist.Die folgend Zeit verandert vielUnd setzet jeglichem sein Ziel.

10. Aria – Tenor

Erfreue dich, Seele, erfreue dich, Herze,Entweiche nun, Kummer, verschwinde, du Schmerze!Verwandle dich, Weinen, in lauteren Wein,Es wird nun mein Achzen ein Jauchzen mir sein!Es brennet und flammet die reineste KerzeDer Liebe, des Trostes in Seele und Brust,Weil Jesus mich trostet mit himmlischer Lust.

11. Coro piccolo – Tutti

Das Lamm, das erwurget ist, ist wurdig zu nehmen Kraftund Reichtum und Weisheit und Starke und Ehre und Preisund Lob.Lob und Ehre und Preis und Gewalt sei unserm Gott vonEwigkeit zu Ewigkeit. Amen, Alleluja!

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Tabea FischleDie Musik begleitet diegeburtige Schwabin schonvon Kindesbeinen an.Querfloten-, Klavier-,Orgel- und Gesangsun-terricht nahm sie schonwahrend ihrer Schulzeit.Nach ihrem Abitur amMusischen Aufbaugymna-sium in Michelbach/Bilzfuhrte ihr Weg nach Han-nover an die Hochschulefur Musik und Theater.

Dort studierte sie zunachst Chor- und Ensembleleitung beiProf. Wolfram Wehnert sowie Gesang als zweites Studi-um bei Prof. Gabriele von Glasow. Nach ihren Diplomenfolgten zahlreiche Meisterkurse (unter anderem bei FriederBernius und Eric Ericson im Bereich Chorleitung; unteranderem bei Barbara Schlick und Kurt Widmer in Gesang)und ein Aufbaustudium Gesang in Rom, wo sie eine großeLeidenschaft fur Land und Sprache entwickelte.

Schon wahrend ihres Studiums ubernahm Tabea Fischleeine Lehrtatigkeit beim Deutschen Sangerbund und diemusikalische Leitung verschiedener Chore und Musikpro-jekte, ein Beispiel dafur sind Singspielprojekte (Kinder-chor, Schauspiel, Orchester) des Kulturamtes Hannover.Seit 1988 lehrt sie Gesang an der Hochschule fur Musik,Theater und Medien Hannover und ist Dozentin bei ver-schiedenen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen (zumBeispiel fur die Facher Gesang, Chor und Chorleitung beider Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover). Ander Stadtischen Musikschule Braunschweig unterrichtetsie ebenfalls Gesang und leitet das Vokalensemble. Mitihrem wohlklingenden Mezzosopran ist sie als Konzertso-listin und in Kammerensembles zu horen (unter anderemNorddeutscher Figuralchor, Gli Scarlattisti).

Sie war als Stimmbildnerin beim Landesjugendchor Nie-dersachsen tatig, leitete den pro musica kammerchor bre-men und war als Assistentin des Thomaskantors in Leipzigfur die Proben mit dem Knabenchor zustandig.

Seit 1989 leitet sie den Chor der Leibniz UniversitatHannover, mit dem sie zahlreiche Konzerte im In- undAusland gestaltet und der sich unter ihrer Leitung zu einernamhaften Große in der Region Hannover entwickelt hat.Mit ihrer sympathischen, aber bestimmten Art schafft esTabea Fischle, stimmlich das Beste aus jedem Sanger her-vorzuholen, sodass alle Stimmen in einem eindrucksvollen,einheitlichen Gesamtklang munden.

Dr. Jochen ArnoldProf. Dr. Jochen Arnold istevangelischer Pfarrer undA-Kirchenmusiker. NachStationen in Reutlingenund Stuttgart leitet er seit2004 das Michaelisklos-ter Hildesheim, Evangeli-sches Zentrum fur Got-tesdienst und Kirchen-musik der Evangelisch-lutherischen LandeskircheHannover. 2008 wurde er

mit einer Arbeit uber den verborgenen und offenbarenGott in Bachs Kantaten habilitiert und lehrt seither in Leip-zig Systematische und Praktische Theologie. Seit 2014 ister auch Honorarprofessor fur Musikvermittlung an derUniversitat Hildesheim. Er leitet den Universitatschor UNI-CANTO und ist außerdem mit dem Ensemble Gli Scarlattistisowie dem Sinfonieorchester Collegium Musicum Hildes-heim kunstlerisch tatig. Jochen Arnold ist Herausgeber derbekannten Buchreihe ”gemeinsam gottesdienst gestalten“(28 Bande).

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Maximiliane SchunemannDie Sopranistin Maximi-liane Schunemann stu-dierte Operngesang ander Hochschule fur Mu-sik, Theater und Medi-en Hannover, zunachstbei Prof. Gudrun Pelkerund schließlich bei Prof.Carol Richardson-Smith.In Opernproduktionen derHMTM Hannover trat siein mehreren Hauptrollenauf, unter anderem als

Poppea in Claudio Monteverdis ”Kronung der Poppea“.Erste Engagements fuhrten die junge Sangerin bereits

im Studium ans Theater Hildesheim, wo sie in der Rolle derMonica Brink in Eduard Kunnekes Operette ”GlucklicheReise“ und als Prinzessin Helene in ”Ein Walzertraum“von Oscar Straus auf der Buhne stand. Außerdem war sieam Theater Osnabruck in der Rolle der Morgana in einerals Kinderoper bearbeiteten Fassung von Georg FriedrichHandels ”Alcina“ zu sehen.

Im Jahr 2013 sang Maximiliane Schunemann an derFrankfurter Kammeroper die Rolle der Frasquita in Ge-orges Bizets Meisterwerk ”Carmen“ und wurde noch imselben Jahr am Staatstheater Cottbus als Probencover furdie Micaela in ebenjenem Stuck engagiert. Auch in derSpielzeit 2014/15 und 2015/16 war sie wieder am TheaterHildesheim zu horen; diesmal als Marzelline in BeethovensOper ”Fidelio“ und als Pamina in Mozarts ”Zauberflote“.

Um ihre kunstlerische Ausbildung abzurunden, besuchteMaximiliane Schunemann in ihrem letzten Studienjahr dasConservatorio Luigi Cherubini in Florenz, Italien, sowiezahlreiche Meisterkurse hochrangiger Gesangsdozenten,darunter Prof. Barbara Bonney.

Die Sopranistin ist Stipendiatin der artemusica Stiftungund Alumna des Yehudi Menuhin Vereins ”Live MusicNow“. Ihre Engagements als Solistin im Bereich Konzert er-strecken sich uber den gesamtdeutschen Raum und fuhrtenMaximiliane Schunemann bis nach St. Petersburg, Russ-land.

Uwe GottswinterUwe Gottswinter studier-te Gesang an der HMTMHannover bei Prof. Mari-na Sandel. 2016 schlosser dort sein Masterstudi-um ab. Mit der Aufnah-me eines Soloklassestudi-ums fuhrt er seine Studienfort. Durch Meisterkursebei namhaften Kunstlernwie Brigitte Fassbaender,

Christoph Pregardien, Roman Trekel, Daniel Ferro undPeter Berne erhielt er weitere wichtige Impulse.

Schon wahrend seines Studiums war er als Gastsangeram Theater Osnabruck und der Staatsoper Hannover unteranderem in Leonard Bernsteins ”Candide“ und AlexanderZemlinskys ”Der Traumgorge“ zu erleben. In der Spielzeit2016/17 ist er sowohl als Augustin Moser in Richard Wag-ners ”Die Meistersinger von Nurnberg“ am LandestheaterDetmold als auch an der Staatsoper Hannover in DetlevGlanerts Oper ”Leyla und Medjnun“ zu horen. Mit der Spiel-zeit 2017/18 wird er als festes Ensemblemitglied an dieStaatsoper Hannover engagiert.

Seine Vielseitigkeit im Konzert- und Oratorienfachmacht ihn zu einem deutschlandweit gefragten Interpre-ten barocker, klassischer und romantischer Literatur. Auchals Liedinterpret erwarb er sich einen Namen und wirdals Student der Liedklasse von Prof. Jan Philip Schulzebetreut.

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Durch zahlreiche Stipendien unter anderem des RichardWagner Verbands Hannover, Live Music Now Hannover e.V.und das Deutschlandstipendium sowie ein Stipendium derStudienstiftung des deutschen Volkes wurde und wird derjunge Kunstler gezielt gefordert.

Michael HumannGeboren und aufgewach-sen im Osnabrucker Land,studierte Michael Humannnach einer Ausbildungim Maurerhandwerk zu-erst Architektur. Sein Ge-sangsstudium absolvierteer in Hannover bei Wil-liam Reimer und Carol Ri-chardson sowie bei Eu-gen Rabine in Weimar. MitPeter Kooij erarbeitete er

geistliche Werke des Barock und ist ein gefragter Interpretbesonders der Oratorien Johann Sebastian Bachs, die ihndurch ganz Deutschland und bis nach Prag und Moskaufuhren. Die Musik Claudio Monteverdis brachten ihm MarkTucker und die Theorbistin Paula Chateauneuf nahe.

Noch wahrend des Studiums debutierte der Bassbaritonam Oldenburgischen Staatstheater als Ein Monch/Karl V. inGiuseppe Verdis ”Don Carlo“. Es folgten Gastengagementsunter anderem in Bielefeld, Bremen, am Opernhaus Nizza,der Staatsoper Stuttgart und wiederholt an der StaatsoperHannover sowie bei den Festwochen Herrenhausen, hierzuletzt als Masetto in Mozarts ”Don Giovanni“.

Michael Humann hat mit Dirigenten wie Reinhard Go-ebel, Wolfgang Helbich, Andreas Spering und Jorg Straube

zusammengearbeitet und singt regelmaßig an der Seitenamhafter Ensembles wie der Hannoverschen Hofkapelle,des Barockorchesters L’Arco, des Gottinger Barockorches-ters und des Telemannischen Collegiums Michaelstein.

Chor der Leibniz Universitat HannoverDer Chor der Leibniz Universitat Hannover besteht zumgroßen Teil aus Studierenden und Mitarbeitern aller Fach-bereiche der Universitat – er ist aber auch fur andere Mit-glieder offen. Im Laufe seiner mittlerweile uber 70-jahrigenGeschichte hat er sich einen festen Platz im hannover-schen Kulturleben erobert. Die abwechslungsreichen Kon-zertprogramme umfassen geistliche und weltliche Musik,A-cappella-Kompositionen und Werke mit Orchester ausverschiedenen musikalischen Epochen.

In diesem Jahr prasentiert der Chor ein vielfaltiges Pro-gramm: zunachst die Kantate ”Ich hatte viel Bekummernis“von Bach im Rahmen der Gottesdienstreihe ”Bach um funf“,im Sommersemester ein buntes A-cappella-Programm mitWerken des 19. und 20. Jahrhunderts und Filmmusiktiteln.Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen des LeibnizJubilaums. Seinem 300. Todestag hat sich der Chor mit ”Dis-cour sur l’amour“ an seiner Grabesstatte in der NeustadterHof- und Stadtkirche gewidmet. Zum Festakt der LeibnizUniversitat am 1. Juli 2016 hat das Prasidium fur den Chorund das Orchester der Leibniz Universitat eine Kompositionbei Frederik Schwenk in Auftrag gegeben, die im Lichthofder Universitat uraufgefuhrt wurde. 2015 wurde ganz nachenglischer Tradition das Kommen des Weihnachtsfestesmit ”Christmas Carols and Nine Lessons“ gefeiert. Der Chorengagierte sich im Sommer 2015 mit zwei Benefizkon-zerten fur die Umbauten der koniglichen Pferdestalle derUniversitat, die als neue Probenraume angedacht sind.

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Im Jahr 2014 wagte der Chor den Sprung ins Opernfachund fuhrte im April zusammen mit dem Sinfonieorchesterder LUH erfolgreich Georges Bizets Oper ”Carmen“ auf.Im November feierte der Chor das 25-jahrige Jubilaumseiner Chorleiterin Tabea Fischle mit der Auffuhrung des

”Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms.Zu den anderen großen geistlichen Werken der letzten

Jahre gehorten das Oratorium ”Elias“ von Felix Mendels-sohn Bartholdy, die ”Große Messe in c-moll“ von Wolf-gang Amadeus Mozart, ”Judas Maccabaeus“ von GeorgFriedrich Handel, die ”Petite Messe Solennelle“ von Gio-achino Rossini und das ”Weihnachtsoratorium“ sowie die

”Johannes-Passion“ von Johann Sebastian Bach.Zu den weltlichen A-cappella-Konzerten zahlte zum Bei-

spiel das Sommerkonzert im Jahr 2011 unter dem Motto

”Heiter bis wolkig“. In Zusammenarbeit mit jungen Solistender Hochschule fur Musik, Theater und Medien Hannoverhatte der Chor zu romantischen Gesangen von Brahmsund Schumann in leichter Sommer-Atmosphare eingela-den. 2012 gestaltete der Chor das Konzert ”Klangstationen— Ein musikalischer Spaziergang“, bei dem er sich sowohlgesanglich durch unterschiedliche Stilepochen als auch

korperlich durch unterschiedliche Raume bewegte, um da-bei dem Einßuss der Beschaffenheit eines Raumes auf denKlang eine besondere Bedeutung zuzumessen. Ein beson-deres Projekt ist auch in Zusammenarbeit mit dem Stu-diengang Schauspiel entstanden: zu kurzen dramatischenSzenen waren unterschiedliche Vertonungen des ”VaterUnser“ zu horen. Zudem durfte der Chor einige Werke deszeitgenossischen Hannoveraner Komponisten Alfred Koer-ppen sowie ein Werk des Nachwuchskomponisten PeterScheidig urauffuhren.

Neben den wochentlichen Proben und den großen Kon-zerten als Hohepunkten des Chorjahres findet auch sonsteiniges statt: Probenwochenenden, Auslandsreisen (z.B.nach Florenz, Rouen, Budapest), Austauschprojekte mitanderen Choren und die Teilnahme an Wettbewerben be-reichern das Chorleben ebenso wie kleinere Auftritte inund um Hannover. Mit Gastspielen in Gottesdiensten, aufVeranstaltungen der Universitat oder kulturellen Ereignis-sen rund um Hannover (zum Beispiel Chortage Hannover,Mittsommernacht der Chore, Fete de la musique) zeigt derChor neben seinen großen Projekten immer wieder, dassman mit Freude am Singen viel erreichen kann.

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SopranAnna-Maria BesoldUta FrohlichHilke HeinksBarbaraHoft-LessdorfDamaris KircheisRebecca KnabGudrun KornerUta KronshageChristine KrugerSamantha LaurigNora LisseFranziska MullerIris Osterwald

Patricia RaudeSophie KristinRehfeldtHeike RobrahnIsabelle-JaninaRohlederHelena ScheeleDorit SchulteKathrin SpellyRonja StephanLinn Meret UngerAnnika VolkweinJosephine WerthHannah Wossner

AltChristine BachleinMaren BaggeBonte BlisseSophia FlathClaudia GrondowskiNele HoopsElisabeth HopfeJohanna KirschkeRebecca KraheChisako KusubeAnna MisiunAnna ReissIna RusselRossella Tesser

Katharina ThobeLara UrbanekSophia WaldSandra WagenerKathrin ZwanzigTenorLars BaierLucas BienertSteffen DingerBenjamin FehlandtPhilipp GersemaPhilipp KortmannLukas MunkPeter ScheidigPhilip Schwartz

Torsten SoffnerMatthias

Wieding-DrewesBassMarkus BaumannDietrich BindertJens GebhardtMark HeisterkampMaulidil HiththohJens HubnerSebastian KauneStefan KernStefan KrauseStephan LetzChristian Michel

Maxime MiramonWerner PillmannGideon PrawiroDavid ReebClaus RosemannDeniz StiegemannAlexander TodtheideFelix Wagner

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Barockorchester Hannover

Die jungen Musikerinnen und Musiker des BarockorchesterHannover spielen auf historischen Instrumenten. Sie tretenauf Festivals und in Kirchen niedersachsenweit, nationalund international mit Ensembles wie Lauten Compagney,Akademie fur alte Musik, Freiburger Barockorchester, Han-noversche Hofkapelle, L’Arco, Barockensemble la festa mu-sicale, Musica alta ripa auf. Sie zeichnen sich durch Spiel-freude, Stilsicherheit und Virtuositat aus. Die kunstlerischeLeitung liegt bei der Konzertmeisterin Anne Marie Harer.

Sie erhielt ihre Ausbildung an der Hochschule fur Mu-sik und Theater in Hannover, wo sie 2012 ihr Studiumerfolgreich mit dem Konzertexamen im Fach Violine ab-schloss. Wichtige kunstlerische Impulsgeber fur historischeAuffuhrungspraxis waren fur sie ihre Lehrerin Prof. An-ne Rohrig, Alfred Brendel, Lajos Rovatkay, Anner Byls-ma, Konrad Junghanel, Gottfried van der Goltz und PetraMullejans.

TrompetenRudolf LorincBjorn KadenbachTibor MeszarosPaukenKlaus Reda

OboeEva EndelFagottAdrian Rovatkay

Violine 1Anne Marie HarerHenriette OttoKaroline SteidlVioline 2Iris Maron

Susanne BuschMonica SardonViolaMaria PacheEva PolittVioloncello

Christoph HarerVioloneChristian HeimOrgelRenate

Meyhofer-Bratschke

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DanksagungIch mochte mich bei den vielen helfenden Handen bedan-ken: den Choristen, die unter anderem bei jeder Probe denProbenraum aufwendig um-, auf- und abbauen. Durchdieses Zusammenspiel der einzelnen Fahigkeiten, die jedereinbringt, ist es uns moglich, immer wieder wunderbareProjekte auf die Beine zu stellen. Den Freiwilligen, die sichim Chorteam engagieren, danke ich besonders: Nora Lisse,Isabelle Rohleder, Dorit Schulte, Philipp Schwartz, DenizStiegemann, Jens Gebhardt und Matthias Wieding-Drewes.

Außerdem sind maßgeblich am Erfolg der chorischenLeistung die ProbenassistentInnen beteiligt, die durch ih-re Stimmprobenarbeit effektive Einstudieren ermoglichen.Herzlichen Dank an: Christine Kruger, Katrin Spelly, San-dra Wagener, Alexandra Emdem, Philipp Kortmann, PeterScheidig, Lucas Bienert, Philipp Schwartz , Christian Mi-chel und Jens Gebhardt.

Meiner Chorassistentin Elisabeth Hopfe, die sich inkurzester Zeit in das Management des Chores eingearbeitethat, freundlich und zuverlassig die verantwortungsvolleOrganisation fur unseren Chor meistert, gilt mein großerDank.

Außerdem danken wir der Leibniz Universitat und derUniversitatsgesellschaft, dem Kulturburo der Stadt Hanno-ver, der Neustadter Hof- und Stadtkirche und allen privatenForderern unseres Freundeskreises fur ihre finanzielle Un-terstutzung.

Tabea Fischle

Wir lassen uns vertreten durch:(Nur bei Sektionen, Firmen und Behörden)

Vor- und Zuname

LEIBNIZ UNIVERSITÄTSGESELLSCHAFT HANNOVER e.V.

BeitrittserklärungAufgrund des § 5 der Satzung des Vereins erkläre(n) ich (wir) meinen (unseren) Beitritt als ordentliches Mitglied zum Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e.V.

Mit einem freiwilligen Beitrag* in Höhe von EUR

und einer jährlichen Spende (bis auf Widerruf) von EUR

Den Betrag von insgesamt EUR

möchte(n) ich (wir) auf das nachstehende Konto überweisen:

Kontoinhaber: Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e.V. IBAN: DE29250800200104002900 BIC: DRESDEFF250

Ich ermächtige den Zahlungsempfänger Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Zahlungsempfänger Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

SEPA-Lastschriftmandat (Typ: Wiederkehrende Zahlung)

Name, Vorname (Kontoinhaber/in)

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Gläubiger-Identifikationsnummer der Leibniz Universitätsgesellschaft e.V. Hannover: DE57ZZZ00001107847

Mitgliedsdaten:

Name, Vorname, Titel / Bei Unternehmen / Körperschaften: Ständige/r Vertreter/in

Unternehmen / Körperschaft

Geburtsdatum Beruf / Tätigkeit

Straße, Nr. PLZ / Ort

Telefon E-Mail

Ort, Datum, Unterschrift

Leibniz Universitätsgesellschaft Hannover e.V.Wilhelm-Busch-Straße 4 · 30167 Hannover · Tel.: 0511 762-19112 · Fax: 0511 [email protected] · www.leibniz-universitaetsgesellschaft-hannover.de

Beiträge sind wie Spenden steuerlich gemäß § 10 b EStG absetzbar.

* Die Beiträge werden grund-sätzlich von den Mitgliedern in einer ordentlichen Versammlung festgesetzt.

Die Beiträge betragen z.Zt.: a) Einzelpersonen EUR 30,--

b) außerordentliche Mitglieder (in der Ausbildung befindliche Personen)EUR 15,--

c) Firmen und Körperschaften nach Selbsteinschätzung/Verein-barung

Die Mitglieder erhalten bei Erscheinen kostenlos die Zeit-schriften/Mitteilungen der Leibniz Universität Hannover und der Leibniz Universitätsgesell-schaft Hannover e.V.

NewsletterUm Sie uber unsere Projekte und Konzerte informieren zukonnen, melden Sie sich gerne fur unseren Newsletter an.Schreiben Sie dazu bitte eine Mail an [email protected].

Leibniz Universitatsgesellschaft e.V.Wenn Sie unsere Proben- und Konzerttatigkeit unterstutzenmochten, konnen Sie Ihre Spenden an die ”Sektion Hoch-schulchor“ der Leibniz Universitatsgesellschaft e.V. richten.

Commerzbank AG HannoverIBAN: DE29 2508 0020 0104 0029 00BIC: DRES DEFF 250Kennziffer: 4029

Weitere Infos zur Mitgliedschaft in der Sektion Hochschul-chor: http://www.chor.uni-hannover.de/freundeskreis

Die nachsten ProjekteAm 10. und 16. Juni 2017 tritt der Chor bei den ”Chortagen“Hannover mit einem weltlichen A-cappella-Programm auf.

Am 17. Juni wird es außerdem ein Picknickkonzert imRahmen der Gartenregion Hannover geben. Weitere Infosdazu folgen.

Im Oktober 2017 wird der Chor der Leibniz UniversitatHannover eine Konzertreise an den Gardasee unternehmen.

ImpresssumHerausgeber: Chor der Leibniz Universitat HannoverRedaktion & Gestaltung: Mark Heisterkamp (v.i.S.d.P.)Plakat: Mark HeisterkampFotos: Ines Goetsch, Mark Heisterkamp & privatDruck: Druckerei Biester GmbH, Ernst-Grote-Straße 21,

30916 Isernhagen