BACHELORARBEITEN 2019 · Sehr geehrte Damen und Herren Ich freue mich, Ihnen die Bachelorarbeiten...

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STUDIUM BACHELORARBEITEN 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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STUDIUM

BACHELORARBEITEN 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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Sehr geehrte Damen und Herren

Ich freue mich, Ihnen die Bachelorarbeiten des Herbstsemesters 2018/2019 und des Früh-

jahrssemesters 2019 vorzustellen. Sie wurden von hochmotivierten Bachelorabsolventinnen

und Bachelorabsolventen erarbeitet, die mit Stolz auf eine intensive und arbeitsreiche Zeit

zurückblicken dürfen.

Vor rund drei Jahren entschlossen sich knapp 400 junge Leute, ihr Studium an der HSR in

einem der acht Bachelorstudiengänge in den Bereichen Technik, Informationstechnologie

oder Bau- und Planungswesen aufzunehmen. Heute halten Sie das Resultat ihrer Abschluss-

arbeiten in Ihren Händen. Es ist ein Einblick in die Vielfalt der Wissensgebiete, die unsere

Studierenden als Themen ihrer Diplomarbeiten gewählt und zu einem wertvollen Ergebnis

gebracht haben.

Die HSR richtet sich kontinuierlich am Puls der Wissenschaft und der Praxis aus. Unsere

enge Zusammenarbeit in der angewandten Forschung und Entwicklung mit der Wirtschaft

und öffentlichen Institutionen liefert ein Spiegelbild der zukünftigen Bedürfnisse und der

Heraus forderungen in der Industrie und im Bau- und Planungswesen. Studierende aller

Studien richtungen erhalten im Rahmen des Unterrichts die Möglichkeit, in praxisorientier-

ten Projekten mitzuwirken. Das schärft ihren Sinn für aktuelle Themen, für die Erarbeitung

praxisnaher und zielorientierter Lösungsansätze und ermöglicht es ihnen, wichtige Kontakte

für ihr berufliches Netzwerk bereits während des Studiums aufzubauen.

Auch die Abschlussarbeiten befassen sich mit Lösungen für die Praxis. Die Studierenden

wenden die gelernten Methoden und Kompetenzen an und beweisen ihre Fähigkeit, kom-

plexe Aufgabenstellungen umfassend zu bearbeiten. Die Unternehmen und die öffentlichen

Institutionen können also auf Fachkräfte zählen, die mit den aktuellen Herausforderungen

vertraut sind und ihr Wissen für eine innovative Schweizer Wirtschaft einbringen können.

Ich wünsche den Bachelorabsolventinnen und Bachelorabsolventen einen gelungenen Start

ins Berufsleben und viel Erfolg, Freude sowie die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung auf

ihrem weiteren beruflichen Weg

Prof. Dr. Margit Mönnecke

Rektorin

Vorwort der Rektorin

Foto: Timo Rüegg

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4 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 5

Sehr geehrte Damen und Herren

In Ihren Händen halten Sie die Zusammenfassungen der im HSR-Studiengang Land-

schaftsarchitektur im Jahr 2019 angefertigten Bachelorarbeiten. Wir freuen uns, Ihnen

diese sehr unterschiedlichen Arbeiten zu präsentieren, die in acht Wochen mit grosser

Motivation, Enthusiasmus und in langen Arbeitstagen entstanden sind.

Die Broschüre gibt einen spannenden Einblick in das breite Spektrum der Ausbildung

und die Vielseitigkeit des Berufsfeldes der Landschaftsarchitektur: Landschaftsent-

wicklung und -gestaltung, Planung und Entwurf urbaner Freiräume, Landschaftsbau

und -management.

Die Bachelorabsolventinnen und -absolventen präsentieren konzeptionelle Entwürfe und

Planungen sowie Vorschläge zu deren Umsetzung. Sie greifen neben den klassischen

Aufgabenfeldern auch die aktuellen Herausforderungen auf, die sich für die Landschafts-

architektur in einer sich verstädternden Schweiz ergeben. Die Broschüre dokumentiert,

dass uns der gute Kontakt zu unseren Partnerinnen und Partnern in Gemeinden und

Kantonsbehörden wichtig ist. Durch die Praxisnähe der Arbeiten sind ansprechende und

anregende Ergebnisse zustande gekommen.

Ich wünsche den angehenden Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten

viel Erfolg und Zufriedenheit im Beruf und einen guten Start in ihren neuen Lebens-

abschnitt!

Rapperswil, im September 2019

Prof. Peter Petschek

Studiengangleiter Landschaftsarchitektur

Vorwort des Studiengangleiters

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6 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

BSLA, Bund Schweizer Landschaftsarchitekten

und Landschaftsarchitektinnen, 2300 La Chaux-de-Fonds

Jardin Suisse,

Unternehmerverband Gärtner Schweiz, 5000 Aarau

SLA, Schweizerische Stiftung für Landschaftsarchitektur,

8640 Rapperswil

Preisstifter

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 7

Prof. Heidi Berger Burger 33

Prof. Andrea Cejka 14, 15, 23, 26, 27, 28, 30, 36, 41, 42, 44, 53

Beatrice Friedli Klötzli 44

Prof. Hansjörg Gadient 17, 18, 21, 29, 32, 37, 40, 45, 50 ,51, 54, 55–57, 61, 62, 66, 69

Christian Graf 20, 21, 39, 45, 47, 48, 49, 59, 65, 67, 68

Gudrun Hoppe 19

Christopher T. Hunziker 50

Prof. Dr. Jasmin Joshi 16, 17, 26, 27, 30, 46, 57

Prof. Dr. Susanne Karn 26, 27, 31, 33, 34–36, 38, 43, 44, 51, 53, 56, 58

Martin Keller 20, 22, 25, 39, 45, 47–49, 52, 59, 65, 67, 68

Prof. Mark Krieger 18, 22, 29, 32, 52

Prof. Dr. Christoph Küffer 61, 66

Tabea Michaelis 58

LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger 31, 34, 35, 38

Prof. Thomas Oesch 19, 24, 60, 63, 64

Prof. Peter Petschek 20, 25, 39, 47, 48, 49, 59, 65, 67, 68

Monika Schenk 37

Prof. Hans-Michael Schmitt 24, 33, 43, 46, 64

Prof. Dr. Dominik Siegrist 16, 40, 60

Jochen Soukup 14, 15, 18, 22, 23, 25, 28, 30, 36, 41, 42, 52, 54, 55, 62, 69

Adrian Ulrich 63

Examinatorinnen und Examinatoren

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8 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

Pascal Gysin 14, 15, 17, 21, 23, 26–38, 40–45, 50, 51, 53–58, 61, 62, 66, 69

Christophe Rentzel 18, 20, 22, 25, 39, 47– 49, 52, 59, 65, 67, 68

Joachim Wartner 16, 19, 24, 46, 60, 63, 64

Expertinnen und Experten

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«Central Park» 14

«Limmattaler Allmend» 15

Animal Aided-Design für Fledermäuse in der Gemeinde Greifensee 16

Arealentwicklung Wolf Basel-Stadt 17

Autobahnüberdeckung Kriens Grosshofbrücken / Portal Süd (Projekt San Cristoforo) 18

Bäche öffnen und erlebbar machen 19

BIM – Neubau des Gewerbehauses der Stiftung St. Jakob 20

Bruggmühle, Bischofszell 21

Campus Klinik Arlesheim – Klinik im Park 22

Campusgestaltung SSTH Swiss School of Tourism and Hospitality 23

Ein Bach, der verbindet 24

Ein Forum für die Universität St. Gallen 25

Entwicklungsgebiet Volta Nord Basel 26, 27

Entwurf / Ausführung Agglomerations-Park Dietikon / Spreitenbach 28

Erinnerungen ans Leben 29

Erlebnislandschaft Park Niderfeld 30

Freiraumentwicklungskonzept Universitäre Psychiatrische Dienste Bern 31

Freiraumgestaltung des Kasernenareals in Zürich 32

Freiraumkonzept für eine Gemeinde im ländlichen Raum 33

Freiraumkonzept Glarus 34

Freiraumkonzept Hirschenpark Bern 35

Gemeinde Ipsach – Dorfkerngestaltung 36

Gestaltung Aussenraum Siedlung Vogelsang in Winterthur 37

Hirschenhalde Bern 38

Ilgenhalde Pacman 39

Im Fallenden Brunnenhof 40

Ipsach am Bieler See / Aufwertung Dorfmitte 41

Ipsach am Bielersee / Gestaltung des Dorfzentrums 42

Themen

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Konzept für die Freiraumentwicklung im ESP Ausserholligen und die angrenzenden

Stadtteile 43

Kulturlandpark 44

Kulturpark am Gleis – St. Gallen 45

Landschafts- & Freiraumsystem Langenthal (BE) 46

Naturmuseum SG 47

Neubau Senioren Wohnungen Männedorf Haldenstrasse 48

Neuüberbauung Mürtschen- / Oberseestrasse, Rapperswil-Jona 49

Obermühle Baar 50

Parco Viarno 51

Pflanzplanung Schulanlage Hofacker, Zürich Hirslanden 52

Quartierpark Bern Stöckacker – Neuer Freiraum für Alle 53

Quartierpark Koch-Areal 54

Schicht um Schicht 55

Siedlungsgestaltung Obermühle Baar 56

Städtebaulicher Entwurf primär basierend auf ökologischen Grundlagen 57

Suhr begegnet sich! 58

Überbauung Kohler / Wogeno, Hochbord Dübendorf 59

Vegia rüdera, növa atmusfera 60

VoltaNord 61

Von horizontal bis vertikal 62

Wassermanagement als Herausforderung für die Landschaftsgestaltung 63

Wasserstadt Langenthal 64

Wohn- und Pflegezentrum Turm-Matt, Wollerau 65

Wohnen im Stückler – Zürich – Altstetten 66

Wohnüberbauung Zwischenbächen, Zürich Altstetten 67

Wohnüberbauung Zwischenbächen, Zürich Altstetten, Teil Süd 68

Zwischen Wald und Flur 69

Themen (Fortsetzung)

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 11

Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden

Ackermann Daniel 47

Aebi Marc Roman 36

Aeschbacher Martin 29

Albiez Jonathen Lee 30

Bärtschi Oliver 48

Berger Sarah 43

Bodei Tanja 18

Borer Manuel 35

Brocker Yves 23

Brodmann Petra Wanda 24

Durrer Yanick 41

Ehrsam Janick 46

Ferrari Emanuel 66

Fischer David 42

Fischer Noëmi 32

Freuler Ramona 16

Glaus Rebecca 56

Greuter Felix 21

Haueter Stéphanie 34

Heck Nor 67

Hofer Valentin 54

Ingold Reto Urs 63

Irmer Anne Carola 53

Jacobus Koen Renger 68

Jordi Tamara Celina 20

Klötzli Pascal Michael 38

Koci Andrej 50

Kohler Carina 26

Künzli Fabienne 27

Lehmann Sebastian 57

Leisi Angelina 62

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12 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

Mollet Rhea-Tabea 58

Muheim Juri Maria 25

Mörgeli Jonas 28

Niederer Marco 65

Niquille Joël 39

Nussbaumer Annelis 33

Richner Karin 22

Ritschard Gianni 37

Rodel Vera 51

Rogenmoser Bettina 40

Rötheli Jasmin 52

Rutz Cornel 19

Saurer Liv 55

Schär Remo 64

Schneider Hanna 17

Schneider Janine 69

Schutz Nicola Donato 59

Schönholzer Monica 31

Siegenthaler Michael 44

Steimen Mario 15

Streuli Marco 45

Studer Gina 14

Sutter Florian 61

Vögele Marc 49

Zürcher Fabio 60

Bachelors, Diplomandinnen und Diplomanden (Fortsetzung)

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Ausgangslage: Das Limmattal gehört zu den grössten Ballungszentren der Agglomera-

tion Zürichs. Es hat in den letzten 20 Jahren ein deutliches Wachstum erfahren, und man

kann von einer anhaltenden Entwicklungsdynamik und einer zunehmenden Nutzungs-

dichte ausgehen. Das Niderfeld ist mit seinen circa 40ha Fläche die letzte grosse Bau-

landreserve Dietikons. Es wurde zum Zentrumsgebiet von nationaler Bedeutung erklärt

und soll deshalb durch eine dichte Bebauung und Mischnutzungsquartiere geprägt wer-

den. Es soll eine bislang fehlende Urbanität entstehen, die rund 2000 Personen Wohn-

raum bieten und 3000 Arbeitsplätze schaffen soll. Das städtebauliche Projekt vom Büro

StadtWerke sieht ein Arbeitsgebiet, ein Wohnquartier, ein Wohn-/Mischgebiet sowie

einen grossen zentralen Park vor.

Ziel der Arbeit: Der Park als Herzstück des Entwurfs soll bereits in einer frühen Realisie-

rungsphase erstellt werden und das Gebiet für Investoren attraktivieren. Der Park hat

einem hohen Nutzungsdruck standzuhalten und muss eine Palette an diversen Ange-

boten bieten. Der Teischlibach, der sich heute quer durch das Niderfeld zieht, soll in die

Parkgestaltung integriert und zugänglich gemacht werden. Ausserdem muss der Park

bei einem starken Niederschlagsereignis als Retentionsbecken für Hochwasser der Rep-

pisch dienen.

Ergebnis: Der Park hat drei wichtige Eintrittspforten in Form des Tor-/Quartier- und Spiel-

platzes, die von den drei Hauptachsen verbunden werden. Diese Achsen spannen eine

offengehaltene Allmend zwischen sich auf, die Raum zur Aneignung bietet und dem

Park seine belebte Mitte gibt. Im nördlichen Teil des Parks wird ein Streuobsthain mit ei-

nem öffentlichen Siedlungsgarten kombiniert, den Hobbygärtner nach Ihren Wünschen

und Bedürfnissen bewirtschaften können. Im Gartenhain trifft man sich aber auch zum

Verweilen in Hängematten oder zum Balancieren auf der Slackline.

Der Teischlibach führt über den Torplatz in den Park und ist über eine Sitztreppe zu-

gänglich gemacht. Eine modellierte Sohle, die einen verzweigten Bachlauf simuliert, ist

eine Mischung zwischen künstlichem Eingriff und natürlicher Typologie. Sie widerspie-

gelt den Übergang vom bisher grösstenteils eingedolten hin zum naturnahen Zustand.

Die vorgegebenen Seitenarme werden je nach Wasserstand durchflossen oder von Pflan-

zen bewachsen und bilden so eine diverse, begehbare Wasserlandschaft. Im Park ist das

Bachufer naturnah mit einem dichten Weichholzauencharakter, der sich nur gezielt an

drei Stellen öffnet, um den Bach erlebbar zu machen. Im Überschwemmungskorridor

der Reppisch liegt ein Hartholzauenwald, der mit seinem dichten Unterholz Schlupfwin-

kel für verschiedene Lebewesen bietet. Punktuelle Pflegeeingriffe lichten das dichte Un-

terholz, sodass Raum für Spiel und Sport geschaffen wird. So kann ein Spaziergang oder

eine Joggingroute durch den Wald unternommen werden oder ein Yogakurs auf der

Lichtung besucht werden. Durch leichte Topografie ergibt sich zudem eine szenografi-

sche Abfolge von Räumen und Atmosphären beim Durchstreifen des Waldes. Diese un-

terschiedlichen Räume und Atmosphären sind im ganzen Park ein zentrales Mittel, um

dem hohen Nutzungsdruck gerecht zu werden, indem eine breite Palette an Aktivitäten

geboten wird, ohne dass diese sich gegenseitig stören.

Konzept: Freiräume und Erschliessung des «Central Parks» Eigene Darstellung

Vertiefung: verflochtener Bachlauf des Teischlibachs am Torplatz beim Eintritt in den ParkEigene Darstellung

Atmosphärenschnitt: Allmend mit Clumps und BacherlebnisbereichEigene Darstellung

Diplomandin Gina Studer

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

«Central Park» Einbettung des öffentlichen Freiraums in das Niderfeld, Dietikon

GinaStuder

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Ausgangslage: Das Limmattal zählt zu einem der bedeutendsten Ballungszentren der

Agglomeration Zürich. Die hervorragende Erschliessung hat ein rasantes unkoordinier-

tes Wachstum ausgelöst. Die einstigen Bauerndörfer haben sich zu einer prosperieren-

den Bandstadt im Talboden entwickelt. Zwei quer zum Tal verlaufende Landschaftskorri-

dore gliedern das Gefüge in 3 Teilräume. Der Landschaftskorridor Sulperg-Rüsler trennt

die Teilräume Zürich-Dietikon und Spreitenbach-Killwangen. Teil dieses Korridors ist der

vernachlässigte Raum zwischen Spreitenbach, Dietikon, dem Rangierbahnhof sowie der

stark befahrenen Landstrasse. Inmitten befindet sich eine von Landwirtschaft umgebene

Industrieinsel. Mit dem Bau der Limmattalbahn (LTB) gerät das Gebiet ins Rampenlicht.

Die gute Erschliessung führt zu zahlreichen grösseren Bauprojekten, die in Zukunft den

schon heute schlecht wahrnehmbaren Landschaftskorridor verengen werden. Für den

Betrieb der LTB wird ein Depot benötigt, das auf dem umstrittenen Standort Müsli ge-

plant ist. Zahlreiche Visionen sehen weitere Bauvolumen darin vor, die aufgrund diverser

rechtlicher Hürden schlechte Chancen haben. Das Projekt «Limmattaler Allmend» ver-

zichtet daher auf eine Setzung weiterer Bauvolumen zum Schutz des Landschaftskorri-

dors und zum Wohl der Menschen.

Ergebnis: Das Projekt spielt mit der heterogenen Agglomerationslandschaft und deren

Kontraste. Die vielfältigen fragmentierten Räume und deren Nutzungen werden aufge-

nommen, ergänzt und inszeniert. Ein starkes Weggerüst und die Setzung von Volumen

schaffen ein erlebbares Gesamtgefüge, das sich flexibel an die ungewisse Entwicklung

der Agglomeration anpassen kann. Räume mit unterschiedlichsten Massstäben, von der

weiten Allmend zur kleinen Nische, befriedigen unterschiedliche Bedürfnisse. Die Über-

gangsräume, die von der Erholungs- und Kulturlandschaft zur Allmend vermitteln, sind

topografisch hervorgehoben. Der Kontrast von tief und hoch ermöglicht unterschied-

lichste Einblicke auf die neu angelegte Allmend und die Umgebung.

Planungsperimeter im Landschaftskorridor Sulperg-RüslerEigene Darstellung

Ansicht Landschaftskorridor Sulperg-Rüsler mit Bauvolumen projektiertEigene Darstellung

Die «Limmattaler Allmend» bietet vielfältige neue und integrierte alte Nutzungen. Eigene Darstellung

Diplomand Mario Steimen

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

«Limmattaler Allmend»

MarioSteimen

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Ziel der Arbeit: Fledermäuse sind die heimlichen Jägerinnen der Nacht. Von den 30 in

der Schweiz lebenden Arten sind 15 Arten auf der roten Liste. Die Gründe, warum die

Fledermäuse auf der roten Liste sind, sind vielfältig. Einige der Hauptgründe sind Woh-

nungsnot (dies betrifft vor allem die Dachstock-bewohnenden Arten), Nahrungsman-

gel infolge des Insektensterbens oder eine gestörte Wahrnehmung von Tag und Nacht

durch die Lichtverschmutzung. Deshalb wird in der vorliegenden Arbeit ein Konzept er-

stellt, um den Tieren in der Gemeinde Greifensee mit besseren Bedingungen zu helfen.

Vorgehen: Die Grundlage der Arbeit ist eine Analyse, die auf Kartengrundlagen, Kartie-

rungen des CSCF (Schweizerisches Zentrum für die Kartografie der Fauna) und eigenen

Datenerhebungen mittels Drohne und Fledermausdetektor basiert. Alle in der Gemeinde

vorkommenden Fledermausarten wurden porträtiert. Im Fokus waren die Sommer- und

Winterquartiere, sowie die Jagdgebiete der einzelnen Arten.

Die Analyse zeigt, dass die Gemeinde Greifensee das Potenzial zu einem guten Lebens-

raum für die Fledermäuse hat. Positiv werden vor allem der alte Dorfkern, der Seeanstoss

und die Feuchtgebiete bewertet. Auch die Beleuchtung fällt auf, diese aber eher negativ.

Aus dem Fazit der Analyse sind das Leitbild, die Leitsätze und die Ziele abgeleitet. Die

Analyse wie auch das Konzept gliedert sich in vier Themengebiete: i) die Fledermaus-

quartiere, ii) die Jagdgebiete, iii) die Strukturen der Landschaft und zu guter Letzt iv) die

Beleuchtung. In diesen Themengebieten werden mögliche Massnahmen in Form von

Bausteinen präsentiert, um eine einfache Anwendung in anderen Gemeinden zu ermög-

lichen.

Für die Gemeinde Greifensee wurden die wichtigen Massnahmen auf einer Karte ver-

ortet und genauer beschrieben. Im Bereich der Quartiere beispielsweise soll die Öff-

nung und Abdichtung der Dachstöcke im alten Dorfkern erfolgen. Sie bilden ein wichti-

ges Zuhause für die Dachstockfledermäuse und lindern deren Wohnungsnot. Auch für

die Waldbewohner muss gehandelt werden. Bis für sie genügend alte Baumhöhlen vor-

handen sind, kann ihnen künstlich mittels Fledermauskästen geholfen werden. Auch

den Spaltenbewohnern kann auf diese Weise geholfen werden. Weitere Massnahmen-

Bausteine sind für die analysierten Bereiche in der Arbeit definiert.

Bei der Umsetzung eines solchen Konzepts sind viele Akteure beteiligt. Einer der wich-

tigsten Akteure ist der Landwirt, aber auch die Gemeinde und der Kanton spielen eine

wichtige Rolle. Damit eine gute Umsetzung gelingen kann, braucht es die richtige Kom-

munikation und einige Hilfsmittel wie die Direktzahlungsverordnung. Zur direkten Kom-

munikation mit der Bevölkerung von Greifensee wurden Flyer entworfen, die darüber in-

formieren, wie Privat personen den Fledermäusen helfen können.

Nach der Umsetzung sollte über mehrere Jahre eine Erfolgskontrolle mit Monitoring

durchgeführt werden. In der Folge können Massnahmen korrigiert oder neue Aktivitä-

ten definiert werden.

Grosses Mausohr, eine der typischen DachstockfledermäuseKlaus Bogon

Drohnenaufnahme des Zentrums MeierwisEigene Darstellung

Selbst gebauter flacher Fledermauskasten als künstliches Zuhause für SpaltenbewohnerEigene Darstellung

Diplomandin Ramona Freuler

Examinatoren Prof. Dr. Jasmin Joshi, Prof. Dr. Dominik Siegrist

Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Animal Aided-Design für Fledermäuse in der Gemeinde Greifensee

RamonaFreuler

16 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 17

Ausgangslage: Das 16 ha grosse Güterbahnhofareal Wolf im Kanton Basel-Stadt liegt

östlich vom Bahnhof SBB und südlich des City-Gates, zwischen einem Gleisfeld und der

St.Jakobstrasse mit der Autobahnein- und -ausfahrt. Durch die Verlagerung des inter-

nationalen Güterumschlags «Gateway Basel Nord» weist der Güterbahnhof enormes

städtebauliches Entwicklungspotenzial auf. Für das Stadtentwicklungsgebiet wurde ein

städtebaulicher Studienauftrag mit mehreren Planerteams durchgeführt. 2019–2022 sol-

len die planungsrechtlichen Grundlagen bearbeitet werden. Entstehen soll ein neues,

eigenständiges Quartier, das einen Teil des prognostizierten Bevölkerungswachstums

aufnimmt und Arbeiten, Wohnen sowie Mischnutzungen ermöglicht. Der Binnenverlad

bleibt im Nordosten des Areals bestehen und wird mit dem Freiverlad kombiniert. Diese

Nutzungen beinhalten, dass durch den kombinierten Verlad Schwerverkehr entsteht.

Durch die isolierte Lage des Areals, die Lage an Vernetzungsachsen erster Priorität und

durch negative Einflüsse stellt das Areal erhöhte Anforderungen an ökologische, klimati-

sche, städtebauliche und sozial-räumliche Qualitäten und Lösungsansätze.

Ziel der Arbeit: Der Fokus liegt darauf, den Städtebau und die Freiräume von der Öko-

logie her zu denken. Zu welchen neuen Bildern führt es, wenn die ökologische Vernet-

zung und das Klima von Anfang an miteinbezogen werden? Welche Dichte ist mit den

ökologischen Zielen realisierbar? Wie reagiert der Städtebau auf die denkmalgeschütz-

ten Bauten? Es entsteht ein Gerüst, das die Koexistenz von Menschen, Klima, Fauna und

Flora trägt.

Ergebnis: Aufgezeigt wird, welcher Mehrwert sich aus dem frühzeitigen Einbezug der

Ökologie für das neue Quartier abzeichnet. Das Richtprojekt gibt die unterschiedlichen

Qualitäten vor. Mit rechtlichen Festsetzungen werden sie verbindlich für die Planung. Die

identitätsstiftende Achse dient als Rückgrat des urbanen Lebens und sichert die Durchlüf-

tung. Entlang der Achse entstehen multifunktionale Freiräume als schattenspendende,

kühlende Orte der Begegnung. Diese werden mit Bäumen bepflanzt, mit Wasser bespielt

und beziehen die Identität des Ortes mit ein. Standorttypische Leitarten geben die Be-

pflanzung und Vielfalt an Strukturen im Freiraum und auf den Dächern vor. Vernetzungs-

korridore u.a. die Vernetzungsbrücke heben die Barrierewirkung des Areals auf, sichern

den Austausch der Arten und unterstützten die Fuss- und Veloverkehrsanbindung. Die

Lebensräume für die trocken-warmen und schattenliebenden Arten werden vergrössert

und zoniert. In der aktiven Zone wird der Nutzer über einzelne Platten geführt, sodass

Sukzession stattfinden kann und er als Gestalter zum Teil der Ökologie wird.

Richtprojekt mit den rechtlichen Festsetzungen (röm. Ziffer = Geschos-sigkeit, Zahl = Ausnützungsziffer)l.: Leslie J. Mehrhoff, M.: Beat Bäumler, r.: Andreas Meyer

Sukzession – Der Übergang vom trocken-warmen Lebensraum zum WegEigene Darstellung

Typische trocken-warme Arten – l.: Stoebe-Flockenblume,Rosmarinweidenröschen und die Leitart Mauereidechse.Eigene Darstellung

Diplomandin Hanna Schneider

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Jasmin Joshi

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Arealentwicklung Wolf Basel-StadtEin zukunftsweisendes Quartier

HannaSchneider

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Aufgabenstellung: Durch die Realisierung des Bypasses Luzern werden am Grosshof-

Portal neue Fahrspuren notwendig, zudem entsteht dadurch der Bedarf einer zweiten

Brücke. Die bestehende Brücke soll im Jahr 2025 ersetzt werden, um den städtebaulich

bedeutenden Ort angemessen zu entwickeln.

Ziel der Arbeit: Durch die neue Brückenkonstruktion wird die weitere Entwicklung der

Umgebung massgeblich mitbestimmt. Deshalb soll sich die neue Konstruktion optimal

in das Umfeld einfügen. Ein grosszügiger Freiraum dient auf und neben der Brückenkon-

struktion für die Bevölkerung als Erholungsort. Zudem wird der Ort ein Verbindungs-

stück zwischen Luzern und Kriens sein. Durch den eingeschränkten Bodenaufbau müs-

sen die Gestaltung und besonders die Bepflanzung gezielt ausgewählt werden.

Ergebnis: Entstanden ist ein grosszügiger Freiraum, der sowohl zur Erholung und zum

Flanieren als auch als Quartierverbindung genutzt werden kann. Unterschiedlich ge-

formte Pyramiden lenken den Blick auf das Bergpanorama und bieten gleichzeitig eine

interessante Spielmöglichkeit für Kinder.

Die Bepflanzung ist natürlich gehalten, und erinnert an die heimischen Wildwiesen und

ist mit blühfreudigen Stauden ausgestattet. Die einheimischen Bäume bilden einen lo-

ckeren Hain auf der Überdeckung und eingeführte Baumarten ein straffes Raster auf

dem darunterliegenden Platz. Im Herbst tauchen die unterschiedlichen Herbstfärbungen

den Ort in neue Farben.

Ausschnitt des Baumkonzepts im HerbstEigene Darstellung

Jahresverlauf der FromentalwieseEigene Darstellung

Ausschnitt aus dem VorprojektplanEigene Darstellung

Diplomandin Tanja Bodei

Examinatoren Prof. Mark Krieger, Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Autobahnüberdeckung Kriens Grosshofbrücken / Portal Süd (Projekt San Cristoforo)

TanjaBodei

18 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 19

Einleitung: Die Kantone machen eine Revitalisierungsplanung, die die prioritär zu revita-

lisierenden Abschnitte der Fliessgewässer aufzeigt. Der Kanton Zürich verzeichnet rund

3600 km Fliessgewässer, von denen knapp die Hälfte in einem schlechten Zustand sind.

Das «Naturnetz Pfannenstil» weist ungefähr 250 km Fliessgewässer davon auf. Auch bei

diesen gibt es Revitalisierungspotenzial. Viele Abschnitte sind eingedolt oder weisen ein

unnatürliches Erscheinungsbild auf. Mittels Bachöffnung und Revitalisierung sollen na-

turnahe Lebensräume entstehen, die für den Menschen auch erlebbar sind.

Vorgehen: Es wird ein Gestaltungskonzept mit Fokus auf die Revitalisierung der Fliess-

gewässer im «Naturnetz Pfannenstil» entworfen. Basis hierfür bildet die Ökomorpholo-

gie. Bezogen auf den Betrachtungsperimeter wird eine Bachtypisierung entwickelt.

Mit – der Region angepassten – Kriterien und abgeleitet von den Datengrundlagen der

Revitalisierungsplanung des Kanton Zürichs werden acht Bachtypen mit ähnlichen Eigen-

schaften zusammengefasst. Die naturnahen Abschnitte werden mittels GIS-Abfragen er-

hoben und als Referenzobjekte fotografisch dokumentiert.

Der Bachabschnitt mit dem höchsten Aufwertungspotenzial wird als Vertiefung bis zur

Stufe Vorprojekt ausgearbeitet.

Ergebnis: Durch die Offenlegung der Bäche, die breiten Gewässerräume und die Gehölz-

strukturen werden die durch die Melioration zerschnittenen Lebensräume wieder ver-

netzt – auch mit einer Nasswiese als Zeuge der Vergangenheit. Das Wegnetz wird mit

neuen Verbindungen zu einem Rundweg ausgebaut, und der bestehende Weg zwischen

Wangen und Kaltenstein an den revitalisierten Bach verlegt. Mit Sitzmöglich keiten und

attraktiven Verweilräumen wird die Talmulde für die Nah- und Nächsterholung mass-

geblich aufgewertet.

Die Bäche werden von einheimischen Sträuchern und Hochstaudenfluren umsäumt. Ent-

lang der Wegachsen finden sich vereinzelt Feldgehölze und eine Allee mit Hochstamm-

obst. Die vorhandenen Drainagerohre werden gefasst und separat in die neuen Bäche

eingeleitet. Die Drainagefunktion bleibt weiter bestehen, und die Bodenqualität wird

nicht beeinträchtigt.

Die Bachverläufe werden im Situationsplan und ergänzenden Quer– und Längsprofilen

gezeigt. Die Visualisierung zeigt den Zustand eines geöffneten Bachabschnittes mit ei-

ner Kiesfläche.

Naturnetz Pfannenstil – Betrachtung der ökologischen Vernetzung mit Fokus Fliessgewässergeo.admin.ch

Situationsplan der BachöffnungEigene Darstellung

Erlebbares Wasser dank Revitalisierung mit Kiesfläche als Zugang zum WasserEigene Darstellung

Diplomand Cornel Rutz

Examinatoren Prof. Thomas Oesch, Gudrun Hoppe

Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Bäche öffnen und erlebbar machenRevitalisierungskonzept im Naturnetz Pfannenstil

CornelRutz

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Ausgangslage: Südlich der Limmat, an der Viaduktstrasse in Zürich, liegt das Grundstück

der Stiftung St. Jakob, einem vor 110 Jahren gegründeten Blindenwerk. Über die letzten

100 Jahre hinweg hat sich aus der Stiftung ein wirtschaftlich ausgerichtetes Behinderten-

werk mit 550 Arbeitsplätzen entwickelt, das Menschen mit verschiedensten Behinderun-

gen einen Arbeitsplatz bietet. Mittels eines Architektenwettbewerbes wurde nach einer

Lösung für den Bau des neuen Gewerbehauses für die Stiftung gesucht. Michael Meier

und Marius Hug Architekten AG aus Zürich haben mit ihrem Projekt den dritten Platz ge-

wonnen. Dieses sieht ein abgestuftes, sechsstöckiges Gebäude vor, dessen Tiefgarage

sich fast über das gesamte Grundstück erstreckt. Auf der Südseite des Grundstücks be-

findet sich eine offene, platzartige Fläche, die zum Teil vom stiftungseigenen Restaurant

als Terrasse genutzt wird.

Ziel der Arbeit: Die Bachelorarbeit hat das Ziel, den Aussenraum inmitten des stark ver-

dichteten Stadtteils detailliert zu gestalten und dabei einen Bezug zwischen Aussenraum

und Stiftungsgebäude zu schaffen. Durch die Arbeit mit BIM soll in Revit ein digitales

Modell aufgebaut werden, das Hintergrundinformationen über die einzelnen Bauele-

mente enthält. Dabei wird versucht, auch Details mit Revit zu zeichnen, um herauszu-

finden wo die Potenziale, Stärken, Schwächen und Hindernisse bei der Arbeit mit BIM

liegen.

Ergebnis: In Anlehnung an die Entstehungsgeschichte der Stiftung St. Jakob greift der

Platz die Blindenschrift als primäres Gestaltungselement auf. Da sich der Perimeter in ei-

nem sehr dichten und unter hohem Nutzungsdruck stehenden Stadtteil befindet, wird

bei der Gestaltung Wert auf Offenheit und Aufenthaltsqualität gelegt, wobei der Aus-

senraum als Platzfläche gestaltet wird. Der Perimeter liegt in einem sehr flachen Ge-

lände, wodurch eine Entwässerung über lange Rinnen ermöglicht wird. Diese ziehen

sich um den Perimeter und werden gestalterisch als trennende Elemente eingesetzt, um

den Platz von der Restfläche abzuheben und somit seine Zugehörigkeit zum Stiftungs-

gebäude zu akzentuieren.

Das Potenzial von BIM liegt in der Möglichkeit, Bauelemente mit Daten zu hinterlegen.

Ein BIM-Modell kann zudem von mehreren Mitwirkenden gleichzeitig bearbeitet wer-

den, wodurch Fehler schneller erkannt werden können. Der wohl grösste Nachteil eines

3D-Modelles ist vor allem die Trägheit, mit der das Programm bei Änderungen im Projekt

reagiert. Es bedarf eines grossen Zeitaufwands, das Modell an neue Begebenheiten an-

zupassen. Die Detaillierung der Bauelemente erfolgte im Modell des Stiftungsperimeters

erst im Revit, aber aufgrund der Trägheit bei Abänderungen und einigen Ungenauigkei-

ten des Programmes bei Schnittdarstellungen wurden im Nachhinein viele Details nicht

mit Revit, sondern im Civil gezeichnet.

Vorprojektplan: Perimeter der Stiftung St. JakobEigene Darstellung

Revit: BIM-Modell des ProjektperimetersEigene Darstellung

Platzgestaltung mit Blindenschrift als GestaltungsthemaEigene Darstellung

Diplomandin Tamara Celina Jordi

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

BIM – Neubau des Gewerbehauses der Stiftung St. JakobUmgebungsgestaltung und Ausführungsplanung mit BIM

Tamara CelinaJordi

20 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 21

Ausgangslage: Das Areal Bruggmühle in Bischofszell durchwanderte 300 Jahre ge-

schichtliche Entwicklung im Mühlenbetrieb. Gelegen an der Sitter im Kanton Thurgau

wird nach dieser langen Zeit der Betrieb eingestellt und ein neues Kapitel Geschichte ge-

schrieben. Die historischen Gebäude, die in Bischofszell zum Stadtbild beitragen, werden

mit Neubauten ergänzt und zu einem attraktiven Wohn- und Gewerbegebiet ausgebaut.

Mit direktem Zugang zur Sitter und mit Sicht auf die südlich gelegene Altstadt entsteht

ein attraktives Wohnumfeld mit spannenden Freiräumen. Gefasst durch die Nordstrasse

im Norden und die Sitter im Süden ist der grösste Teil des Freiraumes auf der Decke der

Tiefgarage anzusetzen und bringt bautechnische Herausforderungen.

Vorgehen: Wasser ist in Bischofszell überall zu finden und prägt die Stadt, die von der

Sitter und der Thur umgeben ist. Die Bruggmühle wurde früher wie die meisten Müh-

len mit Wasserkraft betrieben. Das Zitat der Kraft des Wassers zeigt sich im Umgang mit

dem Regenwasser der Dachflächen und Beläge. Es durchspielt die Freiräume und zeigt

sich in differenzierten Ausformulierungen von Elementen. Mühlen waren und sind heute

Treffpunkte von Bauern, Müllern und Bäckern. Sich gegenseitig begegnen steht auch im

neuen Freiraum im Zentrum. Unterschiedliche Raumgliederungen schaffen verschiedene

Öffentlichkeitsgrade. Private Bereiche geben den Bewohnern Raum und Zeit für gute

Ideen, die später in der Gemeinschaft geteilt werden können. Der Uferbereich der Sitter

soll sich mit den innenliegenden Höfen verschmelzen, und das Areal fungiert somit als

neuer Lebensraum.

Ergebnis: Die südlich gelegenen Eigentumswohnungen geniessen ihren Blick auf die

Sitter und die Altstadt von Bischofszell. Mietwohnungen im nördlichen Bereich erhal-

ten einen durch halbhohe Hecken räumlich gezeichneten Vorgarten. Ein grosszügig

angelegter berankter Pavillon lädt zu gemütlichen Gesprächen und gemeinschaftlichen

Festen ein. Für grössere Feste findet sich auf dem Quartiersplatz vor dem alten Müh-

lengebäude weiträumig Platz. Das Regenwasser findet seinen Weg in offenen Rinnen

zu Versickerungsflächen oder sammelt sich in grösseren Gerinnen und wird entlang der

Mauer unterirdisch in Leitungen geführt und tritt prominent wieder aus dieser heraus bis

das Wasser die Sitter über ein naturnahes Bachbett erreicht. Auengehölze und silbrig-

grau belaubte Pflanzen durchziehen die Anlage und gliedern sich in die vorherrschende

Ufervegetation der Sitter ein. Darunter sind auch schnittverträgliche Pflanzen zu finden,

die Kindern die Möglichkeit bieten, im grossen Spielbereich Staudämme und Brücken aus

Zweigen über die Rinnen zu konstruieren.

Einbettung Bischofszells in die fluvial geprägte LandschaftGrafikgrundlage swisstopo

KonzeptplanEigene Darstellung

Ausschnitt aus dem VorprojektGartenpavillon im InnenhofEigene Darstellung

Diplomand Felix Greuter

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Christian Graf

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Bruggmühle, BischofszellFreiräume am Wasser

FelixGreuter

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Ausgangslage: Die anthroposophische Klinik Arlesheim ersetzt das Haus Wegman

durch einen Neubau. Mit dieser baulichen Massnahme entsteht die Möglichkeit, die be-

stehende Parkanlage zu erweitern. Die Gebäude im Park, das Ita Wegman Haus, die

Wäscherei und das Musiktherapie Haus bleiben bestehen und werden mit einem Tee-

und einem Musikpavillon ergänzt. Die alten, bestehenden Bäume stehen unter Schutz.

Das Architekturprojekt sieht vor, dass Haus Wegman durch drei Neubauten zu ersetzen.

Die Gebäude weisen unterschiedliche Nutzungen auf, so haben nun die Verwaltung und

die Therapie ein eigenes Gebäude. Die Klinik im Park soll die Bedürfnisse der Patientin-

nen und Patienten erfüllen sowie ein Rückzugsort sein.

Ziel der Arbeit: Das Ziel dieser Arbeit ist es, dem Campus Klinik Arlesheim einen funk-

tionalen, ästhetisch ansprechenden Park zu entwerfen und zu bepflanzen. Dabei wer-

den die Anforderungen der Patientinnen und Patienten wie auch die der Mitar beiter an

den Park berücksichtigt. Die Gestaltung des Parks unterliegt den anthroposophischen

Grund regeln.

Die Umgebung wird in drei Raumzonen gegliedert.

Die erste Zone liegt bei den Gebäuden und heisst die Patientinnen und Patienten wie

auch die Besucher willkommen. Charakteristisch für diese Zone sind die in den Farben

Gelb, Blau und Rot gehaltenen Pflanzungen. Diese Glanzfarben wirken anregend.

Die zweite Zone besticht durch ihre Offenheit. Neben Gehölzpflanzungen von Blau-

g lockenbaum (Paulownia tomentosa), Geweihbaum (Gymnocladus dioicus) und Zimt-

ahorn (Acer griseum) sind die Flächen als Wiese mit Rasenflächen ausgebildet. Neben

dem Spazieren bieten die Rasenflächen die Möglichkeit, sich aufzuhalten, auf Rasen

oder auf Liegen.

Die dritte Zone hat durch die bestehenden Bäume einen Waldcharakter. Dieser wird

durch eine naturnahe Pflanzenwahl gestärkt. Die Farbigkeit der Blüten wird bewusst de-

zent gehalten. Die zarten Farben helfen, sich zu entspannen.

Ergebnis: Im Eingangsbereich wird man von bunten, anregenden Staudenpflanzungen

empfangen, die durch Bartblume (Caryopteris x clandonensis), Perovskie (Perovskia atrip-

licifolia), Säckelblume (Ceanothus delilianus) und Artischocke (Cynara) begleitet werden.

Die Wege sind asphaltiert und mit Pflastersteinen eingefasst. Um die Wege zu hierarchie-

ren, sind die befahrenen Strassen mit Asphalt ausgebildet. Der Zugang zum Hauptein-

gang ist mit aufgehelltem Asphalt materialisiert. Die Wege durch den Park wie auch die

Gartenterrasse werden mit aufgehelltem Asphalt gebaut, der abgestrahlt wird um die

Oberflächenstruktur zu verändern.

Im Park werden die Wege von Wiesen, Staudenrabatten oder Baumhainen begleitet. Die

Wiese dient neben der Erholung auch der Biodiversität. Hier finden Bienen, Schmetter-

linge und Distelmeise einen Lebensraum.

Der bestehende Park bietet den Patientinnen und Patienten einen Rückzugsort mit einer

Waldatmosphäre, um zu genesen.

Blick vom bestehenden Park zum Musiktherapie HausEigene Darstellung

Stimmungsbild BaumhainEigene Darstellung

KonzeptplanEigene Darstellung

Diplomandin Karin Richner

Examinatoren Prof. Mark Krieger, Jochen Soukup, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Campus Klinik Arlesheim – Klinik im Park

KarinRichner

22 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 23

Ausgangslage: Die SSTH befindet sich zurzeit in einer starken Wachstumsphase, jährlich

muss der Campus mehr Leute fassen und zusätzlichen Wohnraum für die neuen Studie-

renden bieten. Momentan kann die Nachfrage an benötigten Schul- und Schlafräumen

kaum bewerkstelligt werden, und der Aussenraum erfüllt eher funktionale Zwecke, an-

statt dem immer grösser werdenden Nutzungsdruck und zahlreichen Ansprüchen ge-

recht zu werden. Da die SSTH seit 2013 ein Mitglied der EHL-Group ist, stiegen die

Schülerzahlen jährlich exponentiell und die Austauschstudenten von Lausanne brauchen

ebenfalls immer mehr Platz.

Nun muss und möchte die SSTH wachsen und hat dazu diversen Planungen den Start-

schuss gegeben. Um mehr Platz für neue Gebäude und natürlich neuen, zurzeit knappen

Aussenraum zu generieren, möchte man eine Campuserweiterung in einem angrenzen-

den Gebiet realisieren und den bestehenden Raum optimal nutzen.

Ziel der Arbeit: Das Ziel dieser Arbeit ist es, der SSTH aufzuzeigen, wie und im welchem

Umfang sie wachsen kann. Es wird aufgezeigt, welche Aspekte es zukünftig zu beach-

ten gibt, was die Schülerinnen und Schüler für einen Schul- und Lebensalltag auf dem

Campus brauchen, wie der jetzige Campus optimal genutzt wird und natürlich wie das

Erweiterungsareal erschlossen und integriert werden kann.

Es soll folglich aus landschaftsarchitektonischer Sicht eine optimale Eingliederung der

Erweiterungsbauten, eine spannende Verbindung zum Areal Fontana und ein tragendes

Gesamtkonzept des zukünftigen Campus, entworfen werden.

Neben den konkreten Umsetzungszielen möchte diese Arbeit auch ein klares Branding

und eine starke Positionierung der SSTH in der EHL-Group aufzeigen. In diesem Sinne soll

ein einzigartiger EHL-ALPINE CAMPUS erschaffen werden, der durch einen ansprechen-

des Campusdesign und ein starkes Konzept und Branding brillieren wird.

Fazit: Die Arbeit konnte spannende und teilweise unerwartete Ergebnisse hervorbringen.

Sei es bei der Ermittlung der von den verschiedenen Nutzern gewünschten Aussenraum-

funktionen oder der neuen Verbindung zum Erweiterungsareal Fontana. Durch eine um-

fangreiche Analyse konnte aufgezeigt werden, dass der Aussenraum den jetzigen und

zukünftigen Ansprüchen nicht gerecht wird und im Bereich des Angebots, bezüglich

Freizeit und Sport, grosses Potenzial herrscht. Die einzelnen Aussenräume werden durch

eine zukünftige Umnutzung oder klare Entflechtung der sich teilweise konkurrenzieren-

den Funktionen stark an Wert gewinnen und einen stimmigeren und ansprechenderen

Campus ermöglichen.

Mit dem Erstellen von neuartigen Outdoor-Highlights und einem übergreifenden Kon-

zept wird es möglich, den Anforderungen der ganzzeitlich auf dem Campus lebenden

Studenten gerecht zu werden. Ebenfalls wird damit aufgezeigt, wie sich die SSTH zu-

künftigen Besuchern öffnen kann und sich bei einzelnen touristischen Angeboten und

Freizeitaktivitäten rund um Passugg positionieren wird.

Drohnenaufnahme des SSTH CampusEigene Darstellung

Vorprojektsplan Ausschnitt HaupteingangEigene Darstellung

Visualisierung HaupteingangssituationEigene Darstellung

Diplomand Yves Brocker

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Campusgestaltung SSTH Swiss School of Tourism and HospitalityPassugg, Schweiz

YvesBrocker

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Ausgangslage: Aus aktuellem Grund wird das Thema der Gewässerraumausscheidung

und der Gewässerrevitalisierung bearbeitet. Der Kanton Aargau muss sich, genau wie

alle anderen Kantone, gemäss Gewässerschutzgesetz (2011) und Gewässerschutzver-

ordnung um die Ausscheidung und die Revitalisierung seiner Gewässer kümmern. In

dieser Arbeit wird das Bachsystem der Gemeinde Kaisten bearbeitet, als Beispiel für wei-

tere Projekte im Kanton. Die Forderung des Gewässerschutzgesetzes eröffnet auch der

Landschaftsentwicklung eine Chance, denn Landschafts- und Gewässerentwicklung sol-

len Hand in Hand gehen. Für diese planerisch anspruchsvolle Aufgabe bedarf es neben

Wissen auch Kompromissbereitschaft bei den Betroffenen und gute Ideen für die Um-

setzung.

Vorgehen: Eine Gebietsanalyse von Kaisten ist der erste Schritt, um sich einen Überblick

zu verschaffen. Nach dieser Analyse, die ein Gemeindeporträt, eine geschichtliche Rück-

blende, einen Raumbeschrieb und eine Kartenanalyse beinhaltet, wird das Bachsystem

als einzelnes Element besonders betrachtet. Eine umfassende Klärung des Bestandes soll

das Fundament für eine Kategorisierung des gesamten Baches sein. Diese Kategorisie-

rungen nach ökomorphologischen Abschnitten, nach Landnutzungen und nach land-

schaftlichen Ähnlichkeiten sollen das Potenzial und die Probleme der Bachabschnitte auf-

zeigen und als Grundlage für ein Gesamtkonzept dienen. Dieses Gesamtkonzept stützt

sich auf ein Leitbild, das die Entwicklung von Kaisten und besonders des Bachs auf-

zeigt. Aus der Kategorisierung wird ausserdem der Gewässerabschnitt mit dem grössten

Handlungsbedarf und Verbesserungspotenzial abgeleitet, an dem dann exemplarisch

eine Projektstudie für eine Revitalisierung erstellt wird. Diese soll für Flora, Fauna und

den Menschen einen Mehrwert bieten und die Vorgaben des Gewässerschutz gesetzes

erfüllen.

Die Gemeinde Kaisten eingebettet in der TafeljuralandschaftEigene Darstellung

Der Kaistenbach im Dorfkern von KaistenEigene Darstellung

Projektstudie: Schnitt durch den revitalisierten EmmischwandbachEigene Darstellung

Diplomandin Petra Wanda Brodmann

Examinatoren Prof. Hans-Michael Schmitt, Prof. Thomas Oesch

Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Ein Bach, der verbindetEin Landschaftsentwicklungskonzept mit Fokus Fliessgewässer in Kaisten

Petra WandaBrodmann

24 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 25

Ausgangslage: In den Jahren 2006–2011 wurde die ursprünglich auf 3500 Studenten

ausgelegte Universität St. Gallen saniert und für rund 5000 zusätzliche Studenten erwei-

tert. Als letzter Schritt ist der Bau eines innovativen Learning Centers geplant, welches

dem modernen, vielfältigen Lernen Raum bieten soll.

In dieser Bachelorarbeit für Landschaftsarchitektur wird der drittplatzierte Vorschlag

für dieses Learning Center des Architekturbüros von MADE IN mit dem Projektnamen

YF-117A von landschaftsarchitektonischer Seite bearbeitet und ergänzt.

Ergebnis: In dieser Arbeit wurde das in der Ausgangslage beschriebene Projekt auf den

Stufen Konzept, Vorprojekt und Bauprojekt bearbeitet.

Die Bachelorarbeit erweitert den Lernraum des Learning Center in den Aussenraum. Die

offenen Räume ermöglichen Begegnungen und Platz auch für kleinere Veranstaltun-

gen. Sie gehen gegliedert in geschützte Rückzugsräume über. Die Gehölze umfassen

das ganze Areal und grenzen es zu den Familiengärten im Nord-Osten und zur Guisan-

strasse im Norden und Westen ab. Sie dienen auch als Raumfilter zwischen offenen und

geschützten Räumen. Bewegliche Möblierung erlaubt den Studenten und Studentinnen,

die Räume frei nach ihren Bedürfnissen einzurichten. Das Meteorwasser wird von meh-

reren kleinen Dämmen zurückgehalten und über Rasenflächen zu zwei Versickerungs-

becken geführt.

Schnittansicht der Situation zwischen dem neuen Learning Center links und der bestehenden Bibliothek rechts

Detailschnitt der zentralen Treppe mit Sitzstufen

Plan des Projektes auf Stufe Vorprojekt

Diplomand Juri Maria Muheim

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Jochen Soukup, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Ein Forum für die Universität St. GallenUmgebungsgestaltung für das Projekt YF-117AS von MADE IN, Neubau HSG Learning Center

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Ausgangslage: Im November 2018 wurde über den Bebauungsplan für das Industrie-

gebiet Volta Nord abgestimmt, der von der Bevölkerung deutlich angenommen wurde.

Der Bebauungsplan sieht ein neues Quartier mit Gewerbe- sowie Wohnfläche vor, die

durch einen Park, einen Platz und eine Naturschutzzone ergänzt werden. Momentan

ist das gesamte Areal unterversorgt an Freiräumen. Um dieses Defizit zu beheben und

ein attraktives Quartier zu schaffen, braucht es grosszügige und qualitativ hochwertige

Grünflächen, die dem Nutzungsdruck gerecht werden. Zudem befinden sich auf dem ge-

samten Areal schützenswerte Trockenstandorte, die erhalten werden müssen.

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurden der Park, der Quartiersplatz sowie die Natur-

schutzzone vertieft bearbeitet und bis Stufe Vorprojekt ausgearbeitet.

Vorgehen: Nach einer ausführlichen Analyse wurde ein Freiraumkonzept für das gesamte

Areal erstellt. Durch den Schwerpunkt von öffentlichem Grünraum am Boden und ge-

meinschaftlichen Freifläche auf dem Dach wird eine gute Freiraumversorgung erreicht.

Aufbauend auf dem Freiraumkonzept wurde das Konzept erstellt. Volta Nord ist heute

stark geprägt von den diagonalen Gleisen, die durch das Areal verlaufen. Auf diesen

Fluchten basiert das neue Konzept für den Park und den Quartiersplatz.

Ergebnis: Durch die neue Formensprache, die auf den bestehenden Strukturen basiert,

erhält Volta Nord eine neue Identität, ohne dass die Geschichte des Ortes verloren geht.

Die Freiflächen der Baufelder werden teilweise an den Park angegliedert, sodass ein

grosszügiger Freiraum entsteht, der zusammen mit dem Quartiersplatz viele verschie-

dene Nutzungen zulässt. Die wertvollen trockenwarmen Lebensräume, die auf dem

ganzen Areal zu finden sind, können dank der Naturschutzzone entlang der Gleise ge-

sichert und gefördert werden. Diese ist dank einem Steg dennoch für die Bevölkerung

zugänglich.

Visualisierung: Blick vom Naturschutzgebiet über den Park an die WohnbautenEigene Darstellung

Schnittansicht durch den QuartiersplatzEigene Darstellung

Vorprojektplan: QuartiersplatzPlanungsgrundlagen der Stadt Basel

Diplomandin Carina Kohler

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn, Prof. Dr. Jasmin Joshi

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Entwicklungsgebiet Volta Nord BaselVom Industriegebiet zum Wohnquartier

CarinaKohler

26 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 27

Ausgangslage: Das Quartier St. Johann im Norden des Kantons Basel-Stadt wird geglie-

dert in einen südlichen Teil mit vielen Wohnungsbauten und einen nördlichen, grenz-

nahen Teil mit vorwiegend industriell genutzten Bauten und Firmengeländen. In Zukunft

werden auch Teile des nördlichen St. Johanns in Wohngebiete umgewandelt. Auf dem

Gebiet Volta Nord, das Inhalt dieser Bachelorarbeit ist, befinden sich momentan exten-

siv industriell genutzte Bauten. Durch den Wegzug des Coop Weinlagers sowie auslau-

fende Mietverträge für das Grundstück der SBB bietet sich die Entwicklung zu einem

gemischt genutzten Gebiet an. Dabei sollen Nutzungen für Wohnen, Dienstleistungen,

Büros s owie Industrie kombiniert werden.

Im November 2018 wurde die Vorlage des Bebauungsplans in einer Abstimmung von der

Bevölkerung angenommen.

Vorgehen: Diese Bachelorarbeit basiert auf dem bestehenden Bebauungsplan und um-

fasst den Perimeter mit den Grundstücken der Stadt Basel sowie der SBB. Die Planun-

gen der Stiftung Habitat, welche südlich an den Perimeter angrenzen, werden mitein-

bezogen.

Aus dem Bebauungsplan gehen eine grobe Einteilung des Perimeters in fünf Baufelder

sowie die Zonierung der öffentlichen Grünräume in einen Quartiersplatz, einen Park und

eine Naturschutzzone hervor.

Nach einer gründlichen Analyse wurde ein Freiraumkonzept über das Gebiet St. Johann

erstellt. Darauf basierend wurde ein Gesamtkonzept über den Projektperimeter ent-

wickelt. Zusätzlich beinhaltet diese Bachelorarbeit eine Vertiefung auf Stufe Vorprojekt,

die den Quartiersplatz und den Park mit angrenzender Naturschutzzone behandelt.

Ergebnis: Am Eingang des Parks befindet sich ein Platz mit einem lockeren Baumhain und

Sitzgelegenheiten, der durch die Anbindung an einen Quartierstreff aktiviert wird. Da-

hinter wird der Park mit nutzungsoffenen Wiesen, Urban Gardening und Spielmöglich-

keiten für Kinder durch einen Weg erschlossen. An beiden Enden dieses Wegs schliesst

ein Holzsteg an, der die Naturschutzzone erlebbar macht. Besucher können in einem

Rundgang Ruderalflora, Hochstaudenflure und einen Sukzessionswald bestaunen. Durch

eine begrünte Lärmschutzwand werden sie vom Lärm der angrenzenden Bahnstrecke

nach Frankreich abgeschirmt.

Der Quartiersplatz wird mit einem versiegelten und einem offenen Bereich ausgestal-

tet und bietet viel Aufenthaltsmöglichkeiten. Unter einem Blätterdach können Besucher

dort zukünftig ein Café im angrenzenden Lokal geniessen oder Tischtennis spielen.

Konzeptplan: Strassen und Gassen, Park und Naturschutzgebiet greifen ineinanderPlanungsgrundlagen der Stadt Basel

Schnittansicht vom Platz im ParkEigene Darstellung

Visualisierung des QuartiersplatzesEigene Darstellung

Diplomandin Fabienne Künzli

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn, Prof. Dr. Jasmin Joshi

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Entwicklungsgebiet Volta Nord BaselVom Industriegebiet zum Wohnquartier

FabienneKünzli

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Ausgangslage: Das Limmattal als Teil der Metropolitanregion Zürich ist geprägt von

Infrastruktur sowie von der Limmat als blauem Band zwischen Baden und Zürich. Durch

die exzellente Anbindung wächst die Bedeutung des Tals als Arbeits- und Wohnort

zu sehends. Lange Zeit entwickelten sich die mehrheitlich landwirtschaftlich gepräg-

ten Dörfer entlang der Hangkanten links und rechts der Limmat. Mit dem Ausbau der

Infrastrukturen wuchsen die Siedlungen jedoch immer näher zusammen, was dazu

führte, dass eine Bandstadt von Zürich bis nach Baden entstand. Einzig drei talquerende

zusammenhängende Landschaftsräume hielten dem Siedlungsdruck stand. Die zen-

trale Talquerung bildet der Korridor Hüttikerberg-Sandbühl und ist daher von unschätz-

barer Qualität und liegt inmitten der beiden Gemeinden Dietikon und Spreitenbach.

Heutzutage meist landwirtschaftlich genutzt, befindet sich inmitten des Perimeters das

Gewerbegebiet Asp. Gefasst wird der Perimeter sowohl durch das riesige Gleisfeld des

Rangierbahnhofs Limmattal sowie durch diverse Verkehrsachsen. Inmitten grosser Ent-

wicklungsgebiete wie etwa dem Niderfeld oder dem Kreuzäcker-Areal liegend, erhält

der Perimeter zusätzlich Prägnanz.

Ziel der Arbeit: Durch den Bau der Limmattalbahn rückt der etwas vergessene Zwischen-

raum inmitten Spreitenbachs und Dietikons ins Scheinwerferlicht. Ziel dieser Bachelor-

arbeit ist die Ausarbeitung eines Parkentwurfs, der dem Perimeter zu mehr Identität ver-

hilft. Das Limmattal muss sich als Region verstehen, und der Asper Park, zwischen zwei

Gemeinden und Kantonen gelegen, bildet eines der Bindeglieder, das die Menschen zu-

einander führt. Die Integration von Infrastrukturen, einem der prägenden Elemente der

Agglomeration, in eine ganzheitliche Gestaltung ist eine zentrale Aufgabe des Parks.

Die Heterogenität der Nutzer soll sich in den Angeboten und Atmosphären der Anlage

widerspiegeln. Durch ein breites Nutzungsangebot wird die Berechtigung des Parks an

solch einem regionalpolitisch wichtigen Ort bewiesen.

Ergebnis: Der Asper Park wird durch zwei prägnante Gehölzgürtel gegliedert. Diese dre-

hen sich um das Mischgebiet Asp herum und öffnen sich in Richtung Kulturlandschaft

und fokussieren in Richtung Infrastruktur. Diese wird in Weiterentwicklung des Land-

schaftsparks in Szene gesetzt. Die Gehölzgürtel haben unterschiedliche Ausprägungen,

vom Grün durchflossenen, aufgeasteten Hain bis zum dichten Laubmischwald. Die sich

so ergebenden Räume werden mit unterschiedlichsten Nutzungen bespielt. Dabei spielt

insbesondere die Interaktion zwischen den verschiedenen Nutzern eine zentrale Rolle.

Mittels Durchmischung und teils konträrer Anordnungen der Attraktionen kommen sich

unterschiedliche Bevölkerungsgruppen näher. Dies stärkt Toleranz und Integration. Das

Herz des neuen Parks bildet das Mischgebiet Asp mit seinem prägnanten Kultur- und

Gemeinschaftszentrum. Direkt an der Haltestelle Asper Park gelegen, beherbergt dieses

die Parkverwaltung, die von beiden Gemeinden Spreitenbach und Dietikon zu gleichen

Teilen gestellt wird. Zwei Hauptachsen verbinden die wichtigsten regionalen Punkte,

etwa das Dorfzentrum von Spreitenbach mit der S-Bahn-Haltestelle Silbern, und tref-

fen sich am neuen Asper Platz. Der Park wird so nicht nur zum siedlungsnahen Freiraum,

sondern zum regionalen Treffpunkt für alle Bevölkerungsgruppen.

Zwei prägnante Gehölzgürtel öffnen den Blick zur Kulturlandschaft und fokussieren in Richtung Infrastruktur.Eigene Darstellung

Ein breites Nutzungsangebot ermöglicht, dass sich unterschiedliche Bevölkerungsgruppen austauschen.Eigene Darstellung

Mit Spiel zwischen Offenheit und Geschlossenheit trägt der Asper Park zur Identitätsstiftung im Limmattal bei. Eigene Darstellung

Diplomand Jonas Mörgeli

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Entwurf / Ausführung Agglomerations-Park Dietikon / SpreitenbachAsper Park – Ein Stück Identität fürs Limmattal

JonasMörgeli

28 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 29

Ausgangslage: Jenaz – im Prättigau, Kanton Graubünden, steht für hügelige Kulturland-

schaften und einen malerischen Walser Dorfkern aus dem 14. Jahrhundert. Mit der Dorf-

gründung entstand auch die reformierte Kirche, sorgfältig zwischen Dorfrand und dem

Kulturland auf postglazialgeprägten Schotterterrassen eingebettet. Die Kirche wird von

einem Friedhof umschlossen, auf dem seit jeher die BürgerInnen von Jenaz bestattet

wurden. Trotz lokalem Traditionsbewusstsein ändern sich die Anforderungen an den

Friedhof. Immer weniger der 1200 EinwohnerInnen lassen sich zeichenhaft in einem kon-

ventionellen Reihengrab mit Grabstein bestatten. Dies hat zur Folge, dass sich die Platz-

verhältnisse, Nutzungsanforderungen und das Erscheinungsbild des Friedhofs in Zukunft

verändern werden.

Ziel der Arbeit: Auf den Bestand eingehend, wird der Friedhof sowohl traditionelle,

wie auch zukunftsfähige Bestattungsformen anbieten. Der Raum öffnet sich aus seiner

Monofunktionalität, wird neu organisiert und gegliedert und bietet neben Begegnungs-

auch Rückzugszonen. Die Anlage wird in Bezug auf die Nutzung und die Passierbarkeit

aufgewertet und erhält durch eine adäquate Verwendung von Pflanzen ein neues Ge-

sicht. Der Bestattungsprozess ist kein abgeschlossener; der Friedhof erhält eine flexible

Strategie, die in Zukunft auf sich ändernde Bestattungstendenzen reagieren kann.

Ergebnis: Zwei räumlich unterschiedlich geprägte Atmosphären stehen im Dialog und

ermöglichen Begegnung sowie Rückzug auf dem Friedhofgelände. Einem dem Dorf zu-

gewandten, strukturierten und offenen Raum folgt auf der entgegengesetzten Friedhof-

seite ein Naturlandschafts-orientierter, wild anmutender und intimer Raum.

Eine Platzhierarchie, über einen einfachen Fussweg verbunden, gliedert die Nutzungs-

bereiche und bettet diese in den erlebbaren Grünraum ein.

Umgeben von intensiv genutztem Kulturland entsteht eine eingefriedete und extensiv

anmutende Erinnerungslandschaft, die sich auf die lokale Obstbautradition im 19. und

20. Jahrhundert bezieht. Die zeitgemässe Interpretation der Erinnerungslandschaft ma-

nifestiert sich in der Form von harmonierenden Wildobstarten und einer pflegeleichten

Blumenwiese im grossen und kleinen Kontext.

Von den bestehenden Grundstrukturen ausgehend, spannt sich ein Gehölzensemble auf,

das bei Aufhebung und Änderungen der Grabordnung stets ergänzt und weiterent-

wickelt werden kann.

Der ursprünglich karge und leerwirkende Friedhof erhält eine grüne Überprägung, die im

Einklang mit dem Bestand einen fortlaufenden Entwicklungsprozess zulässt und Aufent-

haltsqualität für Mensch, Pflanze und Tier bietet. An einem Ort der Verstorbenen kehrt

somit Leben ein.

Aktuelle Luftaufnahme des Friedhofs Kirchgemeinde Jenaz

Unterschiedliche Gehölzstrukturen bringen eine grüne Atmosphäre.Eigene Darstellung

Ein grosszügiger Vorplatz stärkt die Eingangssituation.Eigene Darstellung

Diplomand Martin Aeschbacher

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Mark Krieger

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Erinnerungen ans LebenUmgestaltung Friedhof Jenaz

MartinAeschbacher

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Ausgangslage: Das Niderfeld gehört zur Gemeinde Dietikon und bildet mit seinen 40 ha

Land die grösste verbleibende Baulandreserve Dietikons. Das Entwicklungsgebiet Nider-

feld ist gemäss dem kantonalen Richtplan ein Siedlungs- bzw. Zentrumsgebiet von kan-

tonaler Bedeutung. Künftig wird das Gebiet Wohnraum für 2000 Personen wie auch

3000 Arbeitsplätze bieten. Aus diesem Grund ist genügend öffentlicher Freiraum einzu-

planen. Auf die Anliegen der Bewohner und Arbeitenden sollen dementsprechend Rück-

sicht genommen werden. Das Areal ist zurzeit nur mässig besiedelt. Neben Wohnbauten

und Schrebergärten haben sich ein paar Autohändler angesiedelt. Das übrige Land wird

für die Landwirtschaft verwendet. Da das Gelände etwas tiefer gelegen ist, füllt sich die

Ebene bei starken Regenereignissen mit Wasser.

Ziel der Arbeit: Der Entwurf schlägt vor, einen Park zu schaffen, der mit verschiedensten

Teilräumen die Bedürfnisse der Anwohner decken soll. Frei nutzbare Flächen wie auch

klar definierte Nutzungen und Angebote werden in einem verträglichen Verhältnis im

Park verteilt. Somit soll dem Nutzungsdruck auf öffentliche Freiräume entgegengewirkt

werden. Der Park ist umrandet von Wohngebiet wie auch Gewerbezonen und bildet

das Herzstück des neuen Niderfelds. Mit seinen Freizeitangeboten soll der Park nicht

nur dem neuen Quartier dienen, sondern als neues Aktivitäten- und Erlebniszentrum für

ganz Dietikon dienen. Das heutige Strassennetz wird genutzt, um die Stadt Dietikon mit

dem neuen Quartier zu verbinden. Auch eine Veloschnellroute soll direkt am Park vorbei-

führen. Eine Absenkung im Park soll als Rückhaltebecken fungieren und bei einem Extre-

mereignis die Wassermassen der nahegelegenen Reppisch auffangen. Ebenfalls wichtig

sind die landschaftlichen und ökologischen Qualitäten. Diese werden in die Gestaltung

des Parks miteinbezogen und erschaffen ein zusammenhängendes Gesamtbild.

Ergebnis: Entstanden ist ein grossflächiger Park, der durch die unterschiedlichen

Teilräume sowie die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten den zukünftigen Bewohnern

einen qualitativen Erholungsraum mit Lebensqualität bietet. Eine weite Wiesenfläche

bietet Platz für diverse Nutzungen wie sportliche Aktivitäten oder als Picknickort. Die

breiten Hauptwege queren den Park und knüpfen an die Haltestellen der Limmattalbahn

an. Nebenwege führen entlang an Erholungs- und Erlebnisräumen. Die neuen Gemein-

schaftsgärten bieten eine alternative zu den ehemaligen Schrebergärten. Der revitali-

sierte Teischlibach ist zugänglich und ermöglicht Einblicke in die flusstypische Vegetation.

Am Wasserspielplatz kann das Wasser nun auch spielerisch erlebt werden. Die vertieft

bearbeiteten Sitzelemente wurden in verschiedenen Ausführungen konzipiert und er-

halten zusätzliche Funktionen wie Treffpunkt oder Aussichtsplattform. Diese Elemente

begleiten den Gang durch den Park und tragen zur neuen Identität des Parks bei.

Freiraumorganisation NiderfeldEigene Darstellung

Der Park im Niderfeld funktioniert auch als Rückhaltebecken.Eigene Darstellung

Variationen von speziell entworfenen Sitzelementen charakterisieren auch den Park.Eigene Darstellung

Diplomand Jonathen Lee Albiez

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Jasmin Joshi, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Erlebnislandschaft Park NiderfeldNeue Freiräume am Teischlibach, Niderfeld

Jonathen LeeAlbiez

30 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 31

Ausgangslage: Das Areal der Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) Bern kann auf

eine sehr lange Geschichte als Pflegeort von Kranken zurückblicken. Beginnend mit dem

Neubau der Siechenkapelle im 15. Jahrhundert entwickelte sich die Anlage im Laufe der

Zeit, im Gleichschritt mit dem medizinischen Fortschritt, weiter. Die Anlage gehörte der

Stadt und heute dem Kanton Bern. Der Betrieb verselbstständigte sich 2017 in eine Ak-

tiengesellschaft.

Bei der Anlage handelt es sich um eine Spitalanlage mit verschiedenen Gebäuden, er-

stellt zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert, und einer in einem guten Zustand befin-

denden Aussenanlage aus verschiedenen Epochen.

Vorgehen: Mit dem Ziel, eine gartendenkmalpflegerische Bewertung über das gesamte

Areal zu erstellen, wird ein Parkpflegewerk erstellt, das Handlungsspielräume für die

Weiterentwicklung der Anlage aufzeigt. In diesem Bericht werden Themen wie die recht-

lichen Rahmenbedingungen, vorhandene Inventare, die Nutzungsplanung, der Unterhalt

und die Nutzung der Anlage aufgeführt. In einem weiteren Schritt wird die Entwick-

lungsgeschichte der Anlage recherchiert und in einzelne für den Aussenraum prägende

Phasen eingeteilt. Bei der Bestandsaufnahme wird der Ist-Zustand der Anlage in einem

Plan dargestellt und die einzelnen Anlageteile werden beschrieben. Eine fotografische

Dokumentation hält den vorgefundenen Zustand der heutigen Anlage fest. Mithilfe die-

ser Grundlage wird die Anlage bewertet und ihr Schutzwert festgelegt. Abschliessend

wird ein Leitbild entwickelt und die schützenswerten Qualitäten beschrieben.

Ergebnis: Die Anlage stellt sowohl aus sozialhistorischer wie auch aus kulturhistorischer

Sicht eine Besonderheit dar, da sie, an einem Standort, die medizinische Entwicklung seit

dem 15. Jahrhundert aufzeigen kann. Diese schrittweise Entwicklung ist noch sichtbar,

da um die einzelnen Gebäude eigene Gartenanlagen erstellt wurden und noch heute

diese Ansammlungen erlebbar sind. In den 1970er-Jahren wurden die einzelnen Anla-

geteile durch eine Gestaltung des Gartenarchitekten Ernst Surbeck miteinander verbun-

den. Er bediente sich dabei typischer Elemente der Nachkriegsmoderne und in seinen

späten Interventionen auch postmoderner Ansätze. Das Besondere der Anlage sind ihre

offenen Freiräume, die durch Surbecks gezielten Einsatz von Baumpflanzungen und eine

sanfte Modellierung des Geländes erreicht werden. Dadurch entsteht eine Anlage, in der

verschiedene gartengeschichtlich interessante oder hochwertige Anlagen in ein Gesamt-

konzept eingebettet sind. Als solches gilt es, die Spital-Anlage aufgrund ihres Konzeptes

und der landschaftsarchitektonischen Qualitäten zu schützen.

Situationsplan der UPD Bern im Jahr 1915Archiv der Denkmalpflege Bern

Bestandsplan der UPD Bern Eigene Darstellung

Schutzwertplan der UPD BernEigene Darstellung

Diplomandin Monica Schönholzer

Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Freiraumentwicklungskonzept Universitäre Psychiatrische Dienste Bern

MonicaSchönholzer

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Ausgangslage: 2020 wird voraussichtlich ein Grossteil des Kasernenareals in Zürich frei.

Das Areal ist aufgrund seiner zentralen Lage und Grösse ein Schlüsselareal für die Stadt-

entwicklung. Hinzu kommt, dass die umliegenden Kreise 4 und 5 einen schlechten Ver-

sorgungsgrad an öffentlichem und multifunktionalem Freiraum aufweisen.

Die Stadt hat einen Masterplan erarbeitet, auf dem diese Arbeit aufbaut.

Ziel der Arbeit: Das Kasernenareal wird zum Volkspark der Zukunft. Im Hinblick auf die

künftigen Herausforderungen leiten sich folgende Ziele ab: . Inklusion und Aneignung im Zeughaushof . Individualität und Toleranz auf der Kasernenwiese . ressourcenschonende und klimaverbessernde Gestaltung . hohe Biodiversität . Multifunktionalität . identitätsstiftende und erholsame Atmosphären . Verknüpfungen zum Quartier

Ergebnis: Der Zeughaushof bekommt einen starken Rahmen für die zukünftigen infor-

mellen Nutzungen. In Form einer Mischhecke und von Ergänzungen durch Obstbaum-

gruppen wird eine solide Basis für die Aneignung durch das Quartier gelegt. So bleibt

Raum für weitere Ideen.

Die Kasernenwiese bleibt im Gedanken an den historischen Volkspark und aufgrund der

bedeutenden Raumfolge in der Mitte offen, wobei die Rasenfläche sogar erweitert wird.

Die Ränder werden neu ausformuliert. Konzeptionell bleibt das Baumdach erhalten, und

vielfältige Nutzungen werden darunter angeboten.

Der Volkspark der Zukunft braucht einen starken und vitalen Baumbestand, der den kli-

matischen Veränderungen und dem hohen Nutzungsdruck standhalten kann. Darum

werden die meisten der bestehenden Rosskastanien durch eine Mischung verschiedener

Baumarten ersetzt, die den künftigen Klimaextremen trotzen können. Geschützt wer-

den die Gehölze mittels durchgehender Baumgruben, die gleichzeitig auch als Retenti-

onsvolumen für das anfallende Dachwasser dienen. Eine vorgelagerte Schicht an Klein-

bäumen im Rasen geben dem Park einen schützenden Rahmen.

Aus dem Masterplan «Zukunft Kasernenareal Zürich» Masterplan «Zukunft Kasernenareal Zürich»

KonzeptplanEigene Darstellung

Verwendung von trockenheitsliebenden Gehölzen, die kurzfristige Überschwemmungen vertragenEigene Darstellung

Diplomandin Noëmi Fischer

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Mark Krieger

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Freiraumgestaltung des Kasernenareals in ZürichVolkspark der Zukunft

NoëmiFischer

32 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 33

Einleitung: In den Städten und Agglomerationen beschäftigt man sich in der Entwick-

lungsplanung neben der Verdichtung intensiv auch mit der multifunktionalen Aufwer-

tung des Freiraumes. Der Freiraum soll nicht nur praktischen Aufgaben gerecht wer-

den, sondern der Erholung, als sozialer Treffpunkt und zur Sensibilisierung für die Natur

dienen.

Die Siedlungen im ländlichen Raum setzen sich kaum mit der Freiraumplanung ausei-

nander. Die Gründe dafür sind naheliegend: Den Gemeinden genügt oftmals ein funktio-

naler Freiraum, und man versucht fortlaufend, planerische Defizite zu lösen, anstatt eine

Entwicklungsplanung zu betreiben und einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Die freiraumplanerische Untätigkeit wirkt sich langfristig aus. Folgen davon sind ein

Mangel an Aussenraum- und an Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum. Eine hohe

Abwanderung und die Veränderung von sozialen Strukturen sind Auswirkungen davon.

Die Ansprüche an den Freiraum haben sich über die Zeit massiv verändert. Heute ist der

Freiraum eine Erweiterung des Lebensraums, gerade in der Freizeit. Die Identifikation der

Einwohner mit dem Ort hängt sehr stark mit dem Freiraum zusammen, da er Platz für so-

ziale Interaktionen bietet und prägende Landschaftselemente wahrnehmbar und erleb-

bar machen kann sowie das Dorf ästhetisch repräsentiert.

Die Siedlungen im ländlichen Raum verpassen mehrheitlich die Chance, als qualitätsvol-

les Dorf mit einem vielfältigen Freiraumangebot hohe Anziehungskraft für Bewohnende

und weitere Zuziehende zu entfalten. Die Entwicklung birgt die Gefahr, dass aus länd-

lichen Gemeinden gesichtslose Agglomerationsgemeinden werden.

Ziel der Arbeit: Ein Freiraumkonzept für die ländliche Gemeinde Buckten soll prägende

dörfliche Siedlungsstrukturen und landschaftliche Qualitäten sichern und ein vielfältiges

Nutzungsangebot zur Verfügung stellen. Die städtebauliche Veränderung durch bau-

liche Verdichtung ist als Chance für eine erfolgreiche Planung eines qualitätsvollen Le-

bensraums zu nutzen.

Ergebnis: In dieser Arbeit wird die städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung

einer ländliche Siedlung analysiert und kritisch beurteilt. Dazu werden alle planerischen

Grundlagen gesichtet und mit dem Gemeinderat diskutiert. Aufbauend auf dem Leit-

bild werden die drei Konzeptbausteine, Nutzungen, Landschaftsstrukturen und spezi-

elle Orte, über den gesamten Siedlungs- und Landschaftsraum ausgearbeitet. Abschlies-

send werden im Bericht zukünftige Massnahmen konkretisiert, die dem Gemeinderat als

Wegleitung dienen sollen.

Primär ist die identitätsstiftende Aufwertung des Ortszentrums, die angemessene

Möglichkeiten für alltägliche Interaktion und temporäre Feste bietet, sowie die sorgfäl-

tige Ergänzung von Spielmöglichkeiten und ein umfassendes Wegesystem.

Auf der Abbildung ist die Gemeinde Buckten zu erkennen. Die Sied-lung wird von der Kantonsstrasse durchtrennt.Eigene Darstellung

Einblick in die Analyse: Alle öffentlichen Freiräume wurden in Freiraum-typologien eingeordnet.Eigene Darstellung

Die Nutzungen in den öffentlichen Freiräumen werden im Nutzungs-konzept festgelegt.Eigene Darstellung

Diplomandin Annelis Nussbaumer

Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, Prof. Hans-Michael Schmitt, Prof. Heidi Berger Burger

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Freiraumkonzept für eine Gemeinde im ländlichen RaumAnsätze für einen qualitätsvollen, identitätsstiftenden Freiraum

AnnelisNussbaumer

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Ausgangslage: Glarus bildet zusammen mit Netstal, Riedern und Ennenda die Gemeinde

Glarus. Die Siedlung liegt an der Linth und ist eingebettet von mehreren Bergen, dar-

unter der Vorder Glärnisch und Wiggis. Westlich des Siedlungsgebietes befindet sich

der Klöntalersee. Aufgrund der Verdichtung nach innen stehen Baulandreserven unter

hohem Druck. Weitere Probleme sind die Zerschneidung der Siedlung durch die Infra-

struktur, ein ungenügendes Langsamverkehrsnetz und der hohe Flächenbedarf der

Parkplätze auf öffentlichem und privatem Raum. Um Grünräume zu sichern und somit

die Qualität in den Gebieten zu erhalten beziehungsweise zu erhöhen, eignet sich für

dieses Vorhaben ein Freiraumkonzept.

Vorgehen: Der Bearbeitungsperimeter umfasst die Siedlung Glarus und Ennenda. Eine

Beurteilung der Lage und eine Analyse hinsichtlich der Freiräume wurde in diesem Ge-

biet absolviert. Nachfolgend entstand die SWOT-Analyse, die die Stärken, Schwächen,

Chancen und Risiken zusammenfasst. Aus der Analyse und der SWOT-Analyse heraus

konnten Ziele und Leitsätze erarbeitet werden. Die aus den Leitsätzen entstandenen

Konzeptbausteine wurden im Konzeptplan zusammengetragen und verfeinert. Das dar-

aus erarbeitete Freiraumkonzept zeigt Ideen für die zukünftige Freiraum- und Siedlungs-

entwicklung. Beispielhafte Handlungsansätze veranschaulichen das Freiraumkonzept.

Ergebnis: Das bestehende Freiraumnetz wird mit neuen Erholungsangeboten erweitert,

und Freiräume mit Potenzial werden optimiert. Die neuen Freiräume schliessen die Lü-

cken in den Quartieren. Diese sind vor allem für Kinder und ältere Menschen zur Erho-

lung wichtig. Durch das Schaffen von Aufenthaltsorten entlang der Linth wird diese zu

einem interessanten linearen Freiraum. Um das Angebot an attraktiven linearen Freiräu-

men zu erweitern, werden die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität im Strassenraum

verbessert. Attraktiv gestaltete Langsamverkehrsrouten bieten Ausweichmöglichkeiten

zu stark befahrenen Strassen. Der Siedlungsrand mit Weg und Erlebnisräumen dient als

Übergang zwischen der Siedlung und der umliegenden Kulturlandschaft. Die schritt-

weise Umsetzung des Konzeptes sorgt für eine ausreichende Freiraumversorgung für

Glarus.

Abb. 1: FreiraumstrukturEigene Darstellung

Abb. 2: LeitbildEigene Darstellung

Abb. 3: Konzeptbaustein FreiraumnetzEigene Darstellung

Diplomandin Stéphanie Haueter

Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Freiraumkonzept Glarus

StéphanieHaueter

34 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 35

Ausgangslage: Der ehemalige Tierpark im Berner Länggasse-Quartier musste aufgrund

der Baustelle für den neuen RBS Bahnhof weichen. Nach dem Rückbau soll der Freiraum

wieder eine Bereicherung für die Bevölkerung darstellen.

In jüngster Vergangenheit konnte der ehemalige Tierpark keinen grossen Beitrag zur

städtischen Freiraumversorgung leisten.

Uneinsichtigkeit, Hanglage und Lärmimmission führten dazu, dass der Freiraum nur sehr

schwach frequentiert wurde.

Was kann an einem Ort mit diesen negativen Randbedingungen entstehen?

Es gilt, soziale, ästhetische und ökologische Aspekte miteinander zu verknüpfen und da-

mit dem Ort ein neues Gesicht zu geben.

Ergebnis: Durch die Synthese von attraktiven Wegverbindungen und einem prozesshaft

entwickeltem Freiraum kann der ehemalige Tierpark das Freiraumsystem des Länggasse-

Quartiers aufwerten.

Die Wegverbindungen leiten die Besucher durch die Haldenlandschaft in Richtung Stadt-

zentrum und zum Aareraum. Der Prozessfreiraum kann dynamisch auf die unbekann-

ten Stadtentwicklungen in seiner Umgebung reagieren. Geplant sind Projektflächen.

Diese können mit unterschiedlichen, sich wandelnden Nutzungen bespielt werden und

so neue Nutzer in den Freiraum bringen.

Mit Eingriffen ausserhalb des ehemaligen Tierparks, wie der Aufwertung und Verknüp-

fung der Enge-Promenade und einem Strassenplatz an der Bierhübeli-Kreuzung, werden

der ehemalige Tierpark und seine Umgebung wieder an Bedeutung gewinnen.

Leitbild Länggasse: Inwiefern kann der ehemalige Tierpark zum Freiraumsystem des Quartiers beitragen?Eigene Darstellung

Prozess- und linearer Freiraum. Die Mischung dieser zwei Freiraum-typologien wird den zukünftigen Freiraum bestimmen.Eigene Darstellung

Konzeptioneller Entwurf: Der Entwurf verbindet Nutzungsansprüche und Wiederherstellung der ehemaligen Naturwerte.Eigene Darstellung

Diplomand Manuel Borer

Examinatoren LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger, Prof. Dr. Susanne Karn

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Freiraumkonzept Hirschenpark BernDer Weg ist das Ziel

ManuelBorer

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Ausgangslage: Die Gemeinde Ipsach ist ein klassisches Strassendorf. Das Siedlungsgebiet

hat sich entlang der Kantonsstrasse zwischen Ins und Biel kontinuierlich weiterentwi-

ckelt. In den vergangenen 50 Jahren ist Ipsach mit den nördlich angrenzenden Gemein-

den Nidau und Biel zusammengewachsen. Die Kantonsstrasse hat sich in dieser Zeit von

der Leitlinie der Siedlungsentwicklung zum zerschneidenden Element des Landschafts-

körpers ent wickelt. Heute ist Ipsach stark von dieser Zerschneidung durch die Haupt-

strasse und dem daraus resultierenden Verkehr geprägt. Dieser Umstand wird zusätzlich

durch den Mangel an Nah- und Nächsterholungsmöglichkeiten verstärkt.

Eine adäquate Neugestaltung des Dorfkerns soll diesem Umstand entgegenwirken und

Ipsach vom reinen Durchfahrtsort zum modernen Dorf mit einem entsprechend attrak-

tiven Strassenraum machen.

Ziel der Arbeit: Innerhalb des im Zonenplan ausgeschiedenen ZPP-Perimeters soll eine

belebte Dorfmitte entstehen. Dabei besteht ein grosses Potenzial, neben den geforder-

ten Gebäudekörpern (Ausnutzungsziffer 0,8–1,0) einen wertvollen Freiraum für die Ipsa-

cher Bevölkerung zu gestalten. Die Arbeit geht davon aus, dass vorgelagerte Gedanken

zur Aussenraumgestaltung die Baufelder der Gebäude bestimmen. Es wird untersucht,

welche Möglichkeiten dadurch für die Freiraumgestaltung entstehen.

Das Ziel ist es, den Wert von siedlungsinternen, öffentlichen Freiräumen aufzuzeigen.

Gerade in Zentren, wo in Zukunft eine verdichtete Bauweise angestrebt wird, braucht es

Räume, die dem Mangel an Nah- und Nächsterholungsmöglichkeiten entgegenwirken.

Vorgehen / Technologien: Im Dorfkern von Ipsach entstehen sechs neue Gebäude mit

jeweils zwei bis vier Geschossen. Die unteren Geschosse stehen als Verkaufs-, Gastro-

oder Dienstleistungsflächen zur Verfügung, während die oberen Geschosse für die

Wohnnutzung vorgesehen sind. Niedrigere Gebäude im Süden des Perimeters bilden

einen sanften Übergang zur angrenzenden Wohnzone. Entlang der Hauptstrasse im

nördlichen Bereich des Perimeters wird eine höhere Gebäudereihe angelegt. Diese dient

dem Lärmschutz und öffnet den Strassenraum durch die zurückversetzte Anordnung

der Gebäudekörper.

Der Raum zwischen den beiden Gebäudereihen wird in Anlehnung an den ortsprägen-

den Strassenkörper linear und offen ausgestaltet. Dieser ist von allen Seiten durch un-

terschiedlich dimensionierte Plätze und Wege erschlossen. Die Kleinräumigkeit und die

oftmals verwinkelte und informelle Wegführung in Ipsach spiegeln sich hier im Dorfkern

wider.

Das Erhalten des alten Dorfbrunnens nimmt Bezug auf Ipsach als gewachsenes Dorf. Die

Verwendung von Jurakalkstein oder der regionaltypischen Elsbeere widerspiegelt den

Platz Ipsachs im Berner Seeland am Fuss des Juras. Die zeitgemässe Mischnutzung der

Gebäude sowie die identitätsstiftende Architektur zeigen den Wandel Ipsachs vom Stras-

sendorf und Durchgangsort zum modernen Dorf.

Übertragen des linearen Strassenraumes zum linearen FreiraumEigene Darstellung

Schnittansicht der terrassierten PlatzfolgeEigene Darstellung

Ausschnitt VorprojektplanEigene Darstellung

Diplomand Marc Roman Aebi

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Gemeinde Ipsach – Dorfkerngestaltung

Marc RomanAebi

36 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 37

Aufgabenstellung: Die Quartiere Vogelsang und Breite haben eine historische Bedeu-

tung als Standort des ersten Städtebaukunstwettbewerbs im Jahr 1911 in Winterthur.

Das Siegerprojekt war geprägt von den Vorstellungen der Gartenstadt mit frei stehen-

den Gebäuden und grosszügigen Gärten. Die Neugestaltung der ersten Siedlung der

GWG bietet Wohnraum für Familien, Haushalte mit Kindern und Studenten.

Ziel der Arbeit: Die Gestaltung des Freiraumes der Siedlung Vogelsang soll allen Alters-

gruppen ein vielseitiges Programm bieten, Begegnungsmöglichkeiten und Gelegen-

heiten zur Aneignung der Freiräume schaffen. In naher Umgebung finden sich viele

Gelegenheiten für Sport und naturnahe Erholung. Dagegen ist nur ein Kleinkinderspiel-

platz im Quartier vorhanden. Die Siedlung soll daher Raum für Kleinkinderspiel bieten.

Die für das Quartier typischen Pünten (Nutzgärten) sollen sich auch in der Siedlung Vo-

gelsang wiederfinden. Die Siedlung soll sich ins Vogelsangquartier einfügen und die

Anbindung an den hangoberseitig gelegenen Püntenweg als Alternative zur stark befah-

renen Hauptstrasse gewährleisten.

Ergebnis: Der typische Aufbau des Gartens bei Ein- und Mehrfamilienhäusern im Brei-

tequartier ist die Unterteilung in einen repräsentativen Vorgarten, einen privateren

Gartenhof hinter dem Haus für Aufenthalt, Essen, Spiel und eine verspieltere, offen

gestaltete Gartenlandschaft.

Dieser Aufbau wird den heutigen Ansprüchen und den Ansprüchen einer Genossen-

schaftssiedlung dieser Grössenordnung angepasst.

Der Strasse zugewandt befindet sich der «Vorgarten», der sich in einem gegenüber dem

Fussgängerweg erhöhtem Weg mit punktuellen, repräsentativen Strauchpflanzungen

ausdrückt.

Die «Gartenhöfe» werden in Form von Terrassen aus dem privaten gebäudenahen Raum

in den «Landschaftsraum» hinaus verlagert. Diese Terrassen sind vielseitig nutzbar mit

den Schwerpunkten Aufenthalt, Kinderspiel, Essen und Feste, Sport oder Nutzgärten.

Durch diese Nutzungsschwerpunkte entstehen Treffpunkte, die den sozialen Austausch

anregen. Der Hang wird zu einer vielseitigen, lebendigen Gartenoase.

Die «Gartenlandschaft» am Hang wird mit einem Netz aus geschwungenen Wegen

überzogen, das von den Terrassen überlagert wird. In den für Aufenthalte ungeeigneten

Zwischenräumen der Gebäude werden Anwohner von Beerensträuchern entlang den

Treppen und Wegen zum Erkunden dieser spannenden Erlebniswelt eingeladen.

Die Arbeit wird neben den Plakaten zusätzlich mit einer filmischen Umsetzung präsen-

tiert.

ÜbersichtsplanEigene Darstellung

KonzeptplanEigene Darstellung

SchnittEigene Darstellung

Diplomand Gianni Ritschard

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Monika Schenk

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Gestaltung Aussenraum Siedlung Vogelsang in Winterthur

GianniRitschard

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Ausgangslage: Der Alte Tierpark (früher Hirschenpark) wird bis im Jahr 2025 für die Er-

weiterung des Bahnhofs Bern als Installationsplatz verwendet. Der schwerwiegende Ein-

griff bildet den Anlass zur Neuerfassung dieses Ortes. Zuvor hatte der Park, aufgrund

fehlender Nutzungen und geringer sozialer Kontrolle, mit einem schlechten Image zu

kämpfen. Zudem reiht er sich mit dem Bahnhof und dem neuen Quartier Mittel- und

Viererfeld in eine Projektreihe intensiver Veränderungs- und Erweiterungsvorhaben im

Stadtteil II Länggasse – Felsenau ein. Dadurch wird die Betrachtung von Funktionen im

Grossraum als Grundlage für eine räumliche Ausgestaltung elementar.

Vorgehen: Für eine bestmögliche Integration des Ortes in einen dynamischen Stadt-

raum, wird zunächst ein übergeordnetes Freiraumkonzept mit Leitbild erarbeitet. Es stellt

sicher, dass das Verständnis des Raumes auf Stadt-, Stadtteil- und Quartierebene mit der

Umgebung korrespondiert. Dabei werden langfristige Vorschläge zur Verfeinerung des

Freiraumkonzeptes in der Länggasse gemacht. Darauf aufbauend präsentiert sich ein

räumlicher Entwurf für den Projektperimeter. Der Fokus liegt auf der Konzepthaftigkeit

und der schlüssigen Übersetzung der Ziele aus dem Freiraumkonzept auf den konkreten

Ort. Zur Vermittlung von potenziellen Nutzungen und Atmosphären werden wichtige

Räume, Nutzungen und Prozesse vertieft.

Ergebnis: In Bern fallen die Welten «Stadt- und Aareraum» besonders stark auf. Der

Stadtraum wird durch bauliche und soziale Dichte geprägt, während sich der tieferge-

legene, türkis-grüne Aareraum kontrastierend dadurch mäandriert. Überlagerungen die-

ser Ebenen schaffen interessante Zwischenwelten mit Eigenheiten aus beiden Räumen.

Basierend auf der bestehenden Dynamik wird der Fokus auf erkennbare, qualitativ hoch-

wertige und möglichst direkte Verbindungen zwischen den jeweiligen Quartier-, Stadt-

teil- und Stadtzentren sowie dem Aareraum gelegt. Die «Bierhübeli-Terrasse» bildet

dabei einen prominenten Kristallisationspunkt für die Erreichbarkeiten der umgebenden

Zentren und nahen Freiraumstrukturen. Der tiefergelegene Alte Tierpark wird zugunsten

des Aareraumes wieder als zusammenhängende Böschung verstanden, die sich über die

gesamte Hanglage erstreckt. Der Name «Hirschenhalde» verbindet den Peri meter des

Alten Tierparks mit dem Rest der Hanglage. Durch die Betrachtung der ganzen Halde

entsteht das Potenzial einer künftig häufiger genutzten Freiraumachse mit dem Charak-

ter eines linearen Parks.

Räumlich prägt die übergeordnete Leseart den Umgang mit dem Übergang der Stadt-

ebene zur Hanglage; die Stadt nimmt sich an wichtigen Verbindungsorten prominent

Fläche und lässt die darunterliegende Hirschenhalde als durchgehend grüne Hanglage

mit abwechslungsreichen, räumlichen Situationen erscheinen. Ein- und Ausblicke in den

Raum und auf das Stadt- und Landschaftspanorama bilden buchstäbliche Highlights.

Erschliessungswege prägen dabei die Ausgestaltung der Topografie und werden wie-

derum atmosphärisch von den dadurch entstehenden ökologischen Lebensräumen in-

szeniert. Die Hirschenhalde kommuniziert so zurückhaltend und ortsgerecht zwischen

Länggasse und Aare und lädt die Bevölkerung zur Neuentdeckung dieses spannungs-

vollen Parks ein.

Ausschnitt FreiraumkonzeptGrundlage: Orthofoto Stadt Bern

Skizze zum Freiraumkonzept, EngestrasseEigene Darstellung

Ausschnitt Konzept, räumlicher EntwurfEigene Darstellung

Diplomand Pascal Michael Klötzli

Examinatoren LS-Architektin HTL Brigitte Nyffenegger, Prof. Dr. Susanne Karn

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Hirschenhalde BernFreiraumkonzept Hirschenpark, Bern

Pascal MichaelKlötzli

38 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 39

Ausgangslage: Die Stiftung Ilgenhalde befindet sich zwischen Pfäffikon ZH, Fehraltorf

und Russikon. Trotz kleiner Distanz zu den jeweiligen Ortszentren ist man mitten auf

dem Lande. Dazu tragen die Drumlinlandschaft, die örtlich geprägte Bewirtschaftung

mit den steilen Waldstreifen und den flachen Feldern bei. Die Stiftung Ilgenhalde setzt

sich für Kinder und Jugendliche im Alter von 4–20 Jahren ein, die unter einer körper-

lichen oder geistigen Beeinträchtigung leiden. Zu Beginn nahm die Stiftung die ortsum-

liegenden Kinder auf, bot Therapien, Schulungen und Unterkünfte an. Durch die Verbes-

serung der Medikamente konnten härtere Fälle erfolgreich behandelt und anschliessend

in die Gesellschaft eingegliedert werden. Heute bietet die Stiftung 62 Therapieplätze

an. Über die Hälfte dieser Kinder und Jugendlichen leben in 6 Wohngemeinschaften

auf dem Campus. Der aus dem Jahr 1974 stammende Gebäudekomplex ist im Laufe der

Jahre heruntergekommen und für die Kinder mit schweren körperlichen und geistigen

Einschränkungen unbewohnbar geworden. Von Sanierungsarbeiten kam man schnell

ab und lancierte einen öffentlichen Projektwettbewerb. Bei diesem Wettbewerb schnitt

das ausgewählte Projekt mit dem 4. Rang ab.

Ziel der Arbeit: Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit der Bewohner gewinnt der

Aussenraum an Bedeutung. Die aus Sicherheitsgründen 1,5 Meter hohe Umzäunung

der Wohngemeinschaften ist ins Landschaftsbild einzugliedern. Die verschiedenen freien

Flächen stehen der multifunktionalen Nutzung zur Verfügung. Dabei können die Bewoh-

ner sowie die Betreuer selbst entscheiden, in welcher Form Spiele, Sport und Kreativi-

tät im Aussenraum gelebt werden sollen. Es entstehen Spielflächen und Rückzugsorte.

Nebst den 62 Patienten beschäftigt die Ilgenhalde etwa 170 Mitarbeiter, die für einen

reibungslosen Betrieb sorgen. Diese benötigen einen Pausen- und Rückzugsort, der ab-

geschottet von der Bewohnerschaft liegt. Die neu angelegte Umgebung dient dazu,

die Gebäude zu integrieren und ins Landschaftsbild einzufügen, dies wird mit dem Ein-

fliessenlassen der Hangwälder erreicht. Der Übergang zwischen Wald- und Rasenfläche

wird mittels natürlicher Abstufung der Vegetation gestaltet. Die Entwässerung geschieht

grösstenteils über die Schultern, das überschüssige Regenwasser wird ins Retentions-

becken des Grundstücks eingeleitet.

Ergebnis: Die Gebäude mit ihrer starken horizontalen Erscheinung werden mittels Orts-

betonplatten in die Umgebung eingegliedert. Das Wegenetz lädt Spaziergänger ein,

über das Gelände der Ilgenhalde zu gehen, damit die Bewohner den Kontakt mit an-

deren Menschen erhalten, dies erleichtert ein späteres Eingliedern in die Gesellschaft.

Ebenso werden die Wege rollstuhlgängig ausgelegt, um ein Erleben des Aussenraumes

zu fördern. Die Natur bietet viel, um die Sinne zu stärken, und trägt zur positiven Ent-

wicklung bei. Die historisch landwirtschaftliche Nutzung wird durch die Bepflanzung

ins Konzept integriert, da die Hangwälder an den steilen Böschungen entlanglaufen,

bepflanzt mit einheimischen Gehölzen. Auf den flacheren Partien werden grosse Obst-

bäume gepflanzt, die einen landwirtschaftlichen Nutzen haben. Die Obstbäume bilden

Schatten auf den grossen Asphaltflächen und sorgen für eine weniger starke Erhitzung

des Belags. Die Wege und Plätze werden mit einem zweischichtigen Asphalt erstellt, da

dieser einen hohen Komfort für das Befahren mit Rollstühlen bietet.

Konzeptuelle Ausgangslage für die Neugestaltung der IlgenhaldeEigene Darstellung

Hanglage im südlichen Bereich, durch die Bewirtschaftung geprägtEigene Darstellung

Gehölze ziehen sich entlang der steileren HangpartienEigene Darstellung

Diplomand Joël Niquille

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Ilgenhalde Pacman

JoëlNiquille

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Ausgangslage: Mit dem Bau der Durchmesserlinie befindet sich im Gebiet Guggach in

Zürich Oerlikon, gleich beim Radiostudio, eine Brache. Diese wird von den Anwohnern

für verschiedenste Zwecke genutzt (Gärtnern, Grillieren, Feiern usw.). Früher war auf

diesem Gebiet ein Bauernhof (Im Fallenden Brunnenhof) mit Feldern und einem laufen-

den Brunnen. Zürich und der Stadtteil Oerlikon wachsen an diesem Ort immer mehr zu-

sammen und es wird verdichtet. Auf dem Areal sollen Wohnungen entstehen sowie eine

Schule mit Park. Rund um das Areal sind viele Wohnungen, Familiengärten und Erho-

lungsorte zu finden. Durch die heterogene Anwohnerschaft ist die Auseinandersetzung

mit Begegnung, Aneignung, Veränderung, Gemeinschaft und der Nutzung essenziell.

Ziel der Arbeit: Mein Projekt verbindet unterschiedlichste Ansprüche der Bewohner und

Nutzer. Es widmet sich primär den Menschen, die sich in dem Raum aufhalten und ihn

nutzen. Diese Arbeit hat das Ziel, die Anwohnerschaft zusammenzubringen und einen

Ort zu schaffen, an dem Partizipation möglich ist. Durch verschiedene Nutzungen und

Erlebniswelten werden die Bewohner sowie auch die Anwohner im umliegenden Ge-

biet in den Fallenden Brunnenhof gelockt. Verschiedenste Interessensgruppen finden

ihren Platz. Somit stehen die Begegnung, die Aneignung und die Gemeinschaft im Vor-

dergrund.

Ergebnis: Der städtische Platz ist das Eingangsportal in die Siedlung. Der Brunnen ist

Treffpunkt und Begegnungsort. Auf dem Areal entstehen ein Pausenplatz und ein Sport-

platz für die Schule, dieser ist mit dem angrenzenden Park mit einer grossen Liegewiese

und dem Erlebnisgarten verbunden. Die Besucher können sich den Erlebnisgarten an-

eignen, weiter findet man Pflanzen mit Früchten zum Naschen und Spielen. Durch das

ganze Areal fliesst ein kleiner Bach mit einer belebenden Wirkung für Erwachsene und

Kinder. Die Vegetation im Bachbereich weist eine hohe ökologische Qualität auf. Die

Pflanzung im gesamten Areal entspricht den Nutzungen und den Anforderungen der

jeweiligen Bereiche. Im Herzen des Areals liegt der Gemeinschaftsplatz, der verschie-

denste Aktivitäten, Veranstaltungen und Nutzungen ermöglicht. Er ist der Ort der Be-

gegnung und des Austausches, der Treffpunkt. Feste werden gefeiert, und Attraktionen

wie Kinderflohmärkte und Kindertheater können stattfinden. Das Bindeglied zu den ver-

schiedenen Bereichen bildet die Siedlungsspielstrasse, die Richtung Käferberg führt. Sie

ist grosszügig ausgestaltet und bietet Platz für weitere Aneignungsmöglichkeiten und

Aktivitäten. Im Gemeinschaftsgarten können die Bewohner ihrem Hobby nachgehen

und sich selbst versorgen. Durch diese auf die Gemeinschaft zielende Gestaltung wird

die Stimmung und Atmosphäre der Brache Guggach erhalten und weiterentwickelt.

VorprojektEigene Darstellung

Visualisierung GartenbereichEigene Darstellung

Schnitt durch die Siedlungsspielstrasse, Bach und ParkEigene Darstellung

Diplomandin Bettina Rogenmoser

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Dominik Siegrist

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Im Fallenden Brunnenhof

BettinaRogenmoser

40 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 41

Ausgangslage: Ipsach ist ein Dorf im Verwaltungskreis Biel. Es ist es ein Strassendorf, da

die Hauptverkehrsachse entlang des Sees gelegt und daran gebaut wurde. Somit wurde

die Gemeinde in zwei Teile zerschnitten. Beide weisen ihre Vorteile, Schwächen und

Potenziale auf. Die Dorfmitte ist durch das hohe Verkehrsaufkommen kaum erlebbar,

ausserdem fehlt ein prägender Dorfplatz.

Ziel der Arbeit: Eine Strukturanalyse der Gemeinde ist Grundlage für die folgenden ge-

stalterischen Aufwertungen. Es werden Empfehlungen für eine bessere Freiraumversor-

gung und Organisation der zentralen Fussverbindungen abgegeben.

Es entsteht ein räumliches Konzept über den Strassenraum im Zentrum. Das Augenmerk

liegt bei der Aufenthaltsqualität, den EG-Nutzungen sowie dem sicheren Gehen und

Queren.

Eine neu geschaffene Freifläche wird zum neuen Dorfplatz. Er wird sinnvoll an die Zen-

trumsgestaltung angeknüpft und bietet hohe Aufenthaltsqualität, Identität und Mehr-

fachnutzen. Ebenfalls spielt die Barrierefreiheit hier eine tragende Rolle.

Ergebnis: Bei der Revision des Strassenraumes wird nicht unbedingt auf Koexistenz ge-

setzt, sondern auf ein gesundes Nebeneinander vom motorisiertem und Langsamver-

kehr. Der Fussgänger geniesst auf beiden Strassenseiten die Bewegung auf den gross-

flächigen, bis zur Strasse hin erschlossenen Räume. Diese erscheinen abwechselnd als

grosse, offene, locker bepflanzte Vorplätze oder als eher eingrenzende Trottoirs mit einer

strengeren Pflanzenanordnung, die den Schutz zur Strasse herstellt.

Der Dorfplatz wird von der Strasse zurückversetzt und leicht erhöht. Als Fussgänger ent-

lang der Strasse überblickt man somit den Platz. Auf der Dorfplatzebene hingegen blickt

man über die Strasse und Fahrzeuge hinweg. So ergibt sich ein Ort, der beide Aspekte

vom Strassenkonzept aufgreift, Sicherheit und Aufenthaltsqualität.

Neue Organisation der Hauptstrasse in der Dorfmitte: Vorplätze – Que-rungen – bequeme Trottoirs Eigene Darstellung

Neugestaltung des Dorfplatzes: Aufenthalt, Cafe-Terrasse, SpielbereichEigene Darstellung

Blick von der Strasse auf den DorfplatzEigene Darstellung

Diplomand Yanick Durrer

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Ipsach am Bieler See / Aufwertung Dorfmitte

YanickDurrer

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Ausgangslage: Ipsach ist ein Dorf am oberen Teil des Bielersees, das am Hang zwischen

dem See und dem Wald in einem Landwirtschaftsgürtel steht. Das Dorf hat einen histori-

schen Bezug zur Landwirtschaft und zum Umland, was heute noch zu sehen ist. Die Ent-

wicklung des Dorfes hängt sehr mit der Strassenachse Richtung Biel zusammen. Bei der

Betrachtung der Entwicklung ist klar zu sehen, wie sich das Dorf entlang der Strasse aus-

breitete. Ipsach ist heute ein typisches Strassendorf, wobei die Haupt strasse eine wich-

tige Rolle spielt. Dadurch wird das Dorf in zwei Hälften geteilt, wodurch ein Ober- und

ein Unterdorf entsteht.

Aufgabenstellung: Ipsach hat momentan kein wirkliches Dorfzentrum und keine ein-

heitliche Freiraumstruktur. Im Dorf hat es wenig Begegnungsräume, vor allem fehlen

diese im Zentrumsbereich. Das Ziel der Arbeit ist es, der Gemeinde Ipsach aufzuzeigen,

wo es Potenziale zur Aufwertung des Freiraumsystems gibt, sowie ein Konzept für den

Strassenraum und das Zentrum auszuarbeiten, das die Vernetzung der Freiräume un-

terstützt. Der Strassenraum soll nicht mehr nur als Strasse gelesen werden, sondern als

Begegnungsraum dienen und mehrfunktional genützt werden können.

Vorgehen: Die Hauptstrasse soll nicht nur dem MIV dienen, sondern auch als Begeg-

nungsort fungieren. Dafür wird sie im Dienstleistungssektor angehoben, wodurch ein

platzartiger Strassenraum entsteht, der sich von Fassade zu Fassade erstreckt. Die Fahr-

bahn wird mit einem Mittelstreifen versehen, der teilweise bepflanzt ist. Zudem werden

mit präzise gesetzten Baumreihen verschiedene Räume aktiviert. Durch die Verbreite-

rung der Trottoirs entsteht mehr Raum für die Fussgänger und den Langsam verkehr.

Das Dorfzentrum befindet sich momentan vor dem Gebäude der Gemeindeverwaltung,

dieser Bereich soll auch in Zukunft platzartig ausgestaltet werden, denn er eignet sich

für öffentliche Anlässe wie Versammlungen, Märkte und Feste. Der zweite Teil des Dorf-

zentrums befindet sich im Bereich der Bäckerei Züttel, die im Rahmen der Planung um-

platziert wird.

Der untere Platz soll mit dem oberen verbunden werden, sodass ein zusammenhängen-

des Dorfzentrum entsteht.

Da im Zentrumsbereich ein grosser Höhenunterschied vorhanden ist, lehnt sich das Kon-

zept an die bestehende Topografie von Ipsach an, die terrassenartig ist. Das neue Dorf-

zentrum wird ebenfalls terrassenartige Ebenen aufweisen, die sich bis zur Hauptstrasse

erstrecken. Durch diese Gestaltung hebt sich der Platz gegenüber der Hauptstrasse ab

und überragt diese.

Die Erschliessung der einzelnen Ebenen wird über Treppen, Sitztreppen, Einfassungs-

mauern und Liegeböschungen erfolgen.

Kerngebiet Gemeinde Ipsachmap.geo.admin.ch

Der neue Strassenquerschnitt erstreckt sich räumlich von Fassade zu Fassade. Eigene Darstellung

Der neue Dorfplatz hat drei Ebenen und damit auch drei neue Aufent-haltsqualitäten.Eigene Darstellung

Diplomand David Fischer

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Ipsach am Bielersee / Gestaltung des Dorfzentrums

DavidFischer

42 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 43

Ausgangslage: Der Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Ausserholligen ist eines von zwölf

strategisch und städtebaulich wichtigen Gebieten der Stadt Bern. Es weist eines der

grössten Entwicklungs- und Flächenpotenziale in der Stadt und der Agglomeration Bern

auf und wird von der Stadt Bern gemeinsam mit dem Kanton gezielt entwickelt. Wo

bis heute gewerbliche Nutzungen überwiegen und ehemals industriell genutzte Flächen

brach liegen, soll in den nächsten Jahren ein eigener Stadtraum entstehen und zu ei-

nem neuen, attraktiven und lebendigen Subzentrum entwickelt werden. Dabei spielt

die Planung des Freiraumes als zentrales Element für die Stadtentwicklung eine wich-

tige Rolle.

Ziel der Arbeit: Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Konzept für die Freiraumentwicklung

im ESP Ausserholligen und in den angrenzenden Stadtteilen erarbeitet. Es soll im Sinne

eines Leitrahmens Ideen für die langfristige Entwicklung des Gebietes aufzeigen und die

zukünftige Identität des neuen Subzentrums aufzeigen. Dabei werden die Absichten der

bestehenden Planungsinstrumente der Stadt Bern berücksichtigt. Die zentralen Themen

für die Entwicklung des Konzeptes sind die Weiterentwicklung der Freiraumstrukturen,

die funktionale Verknüpfung des ESP Ausserholligen mit den angrenzenden Stadtteilen

und die bessere Anbindung an die Waldgebiete als wichtige Naherholungsräume.

Ergebnis: Mit dem Ansatz, Stärken hervorzuheben und Schwächen zu vermindern, sind

Ziele für die zukünftige Freiraumentwicklung definiert und in übergeordneten Leitsätzen

formuliert worden.

. Gestärkte Identifikationspunkte für mehr Ortsverbundenheit: Im Gebiet rund um den

ESP Ausserholligen gibt es einige markante Orte und Bauten. Deren Potenzial als iden-

titätsstiftende Elemente soll in Wert gesetzt werden, damit sie als Ankerpunkte und

Qualität im öffentlichen Raum wahrgenommen werden.

. Einladende Freiräume für alle: Das Gebiet um den ESP Ausserholligen verfügt über

zahlreiche Freiräume mit unterschiedlichen Angeboten und Qualitäten. Durch gezielte

Aufwertungen sollen diese zu einem qualitativen Freiraumsystem entwickelt werden,

das für eine breite Nutzergruppe attraktiv ist.

. Ein attraktives Langsamverkehrsnetz für eine lebendige Stadt: Für den Langsamverkehr

sollen leicht verständliche und direkte Verbindungen zu den Freiräumen bestehen. Mit

mehr Aufenthaltsqualitäten im Strassenraum soll dieser als Freiraum wahrgenommen

werden und das Freiraumsystem ergänzen.

Ein Katalog an Handlungsempfehlungen und die Konzeptkarte zeigen, mit welchen

Bausteinen die definierten Ziele erreicht werden können. Das Konzept ist nicht als di-

rekt umsetzbares Instrument zu verstehen, sondern zeigt vielmehr das Entwicklungspo-

tenzial in diesem Gebiet auf, das die Stadt Bern durch langfristige und vorausschauende

Planung nutzen kann.

Bearbeitungsperimeter (durchgezogene Linie) mit dem ESP Ausserholli-gen (gestrichelte Linie)Eigene Darstellung

Schwierige Situation bezüglich Durchlässigkeit aufgrund der Fragmen-tierung durch Autobahn, Bahnlinie und GewerbegebietEigene Darstellung

Das Autobahnviadukt erhält durch die Nutzung als Freiraumachse einen neuen Wert.Eigene Darstellung

Diplomandin Sarah Berger

Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, Prof. Hans-Michael Schmitt

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Konzept für die Freiraumentwicklung im ESP Ausserholligen und die angrenzenden Stadtteile

SarahBerger

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Ausgangslage: Einer der letzten, talquerenden Grünräume im Limmattal befindet

sich zwischen Dietikon und Spreitenbach sowie Oetwil an der Limmat und Hüttikerberg.

Der Perimeter wird durch zwei der wichtigsten Verkehrsinfrastrukturen der Schweiz, die

A1/A3 und den Rangierbahnhof Limmattal, in zwei Teile getrennt. Die Landschaft ist

einerseits geprägt durch wenig dichte Bebauungen sowie Relikte einer traditionellen,

mittelländischen Kulturlandschaft mit Landwirtschaft und Obstanbau. Im Rahmen der

Regionale 2025 sowie dem Ausbau der Limmattalbahn müssen Überlegungen angestellt

werden, wie mit dem südlich des Gleisfeldes liegenden Teils dieses Freiraums umgegan-

gen wird. Die Herausforderungen bestehen darin, den Bedarf an öffentlichem Freiraum

zur Naherholung, den Bau des neuen Depots der LTB sowie die Verdichtung und Ent-

wicklung von Industriegebieten aufeinander abzustimmen.

Ziel der Arbeit: Ziel dieser Arbeit ist es, ein mögliches, auf Freiraum basiertes städtebau-

liches Konzept für den südlichen Teil des oben genannten Grünraums zu entwickeln,

wobei der Fokus auf der Gestaltung eines grosszügig dimensionierten Parks als Ver-

bindungs- und Erholungsort liegt. Dieser Park deckt die steigenden Anforderungen an

Erholung und Aktivität in der Region ab. Bei der Ausgestaltung des Parks wird auf die

Einbindung in die Landschaft geachtet werden.

Ergebnis: Der Freiraum zeichnet sich durch eine Mischung aus offenen Wiesen- und

Rasenflächen, Obsthainen, Baumreihen, Alleen, Familiengärten sowie mehreren Plätzen

aus. Baumhaine stehen in Kontrast zu den offenen Flächen und bilden durch ihre Kronen

geschützt Räume. Der dadurch entstandene Park erinnert stark an die bedrohte Kultur-

landschaft der Region. Der neu entstandene Stadtteil mit Mischnutzung orientiert sich

zum Park hin und zeichnet sich durch eine hohe bauliche Dichte mit schmalen Gassen,

breiten Strassenachsen mit starker Durchgrünung sowie einer breiten Boulevardachse

zum Park hin aus. Durch ein Bepflanzungskonzept, das auf die Folgen der Klimaerwär-

mung Rücksicht nimmt, und die Verknüpfung zweier Agglomerationsgemeinden ent-

steht ein Vorreiterprojekt für zukünftige Parkplanungen.

Konzeptplan mit Park und möglicher angrenzender BebauungEigene Darstellung

Blick auf den durch Baumraster, Baumreihen und Alleen geprägten Park (digitales Modell)Eigene Darstellung

Blick von der Bebauungskante in den Park. Dichte und Offenheit laden zu unterschiedlichen Nutzungen ein.Eigene Darstellung

Diplomand Michael Siegenthaler

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn, Beatrice Friedli Klötzli

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

KulturlandparkKantonsübergreifender Park zwischen Spreitenbach und Dietikon

MichaelSiegenthaler

44 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 45

Ausgangslage: Das Areal zwischen der unmittelbar an den Hauptbahnhof St. Gallen

angrenzenden Lokremise und der Fachhochschule St. Gallen (FHSG) wird zum jetzigen

Zeitpunkt vorwiegend als Oberflächenparkplätze der SBB genutzt. Dies stösst bei der

Bevölkerung zunehmend auf Unverständnis, da einerseits durch den Bau des FHSG-Ge-

bäudes neue Tiefgaragenparkplätze geschaffen wurden und andererseits der Richtplan

der Stadt St. Gallen eine Reduktion und keine Neuschaffungen von Oberflächenpark-

plätzen vorsieht.

Seit 2010 wird die Lokremise mit ihrer kulturhistorischen Bausubstanz als Kulturzentrum

umgenutzt. Zusammen mit dem Neubau der Fachhochschule im Jahre 2013 gewinnt die-

ses Areal zunehmend an Bedeutung. Jedoch wird es in der heutigen Erscheinungsform

den jüngsten Nutzungsansprüchen nicht mehr gerecht.

Ziel der Arbeit: Durch die attraktive Lage sowie die spezifischen Nutzungsansprüche der

Lokremise und FHSG eignet sich das Areal hervorragend für eine der Nächsterholung

und kulturellen Nutzung ausgelegte Freifläche.

Mit der Ausgestaltung des gesamten Areals soll dieses als Ganzes wahrgenommen wer-

den. Dabei werden die markanten Bausubstanzen aus dem 20. und 21. Jahrhundert

durch den neu gestalteten Freiraum verbunden. Dieser soll den kulturhistorischen Gege-

benheiten, dem zunehmenden Nutzungsdruck, den Ansprüchen der Lokremise und der

FHSG als unmittelbar angrenzendem Aussenraum gerecht werden.

Ergebnis: Die Stadt St. Gallen ist noch heute in vielen Teilen der Welt für ihre Sticke-

reien bekannt. An diesem geschichtsprägenden Handwerk, das nicht unwesentlich zum

Bau der Lokremise beigetragen hat, orientiert sich die markante übergeordnete Form-

gebung. Sie zieht sich durch das gesamte Areal und tritt in Form von verschiedenen, den

jeweiligen Nutzungen entsprechenden Elementen in Erscheinung.

Durch die horizontale Ausrichtung der einzelnen Elemente, die die Terrassierungen

der angrenzenden Quartiere aufgreifen, werden verschiedene Nutzungsbereiche mit

unterschiedlichen Erscheinungsformen geschaffen. Dabei ergänzen sich die jeweiligen

Bereiche in ihrer Aneignungsbarkeit und unterscheiden sich durch die entstehenden

Atmosphären.

Die einzelnen Flächen, die sich nach den heutigen topografischen Gegebenheiten orien-

tieren, widerspiegeln die ehemalige Brache und setzen durch ihre Erscheinung in Form

von Chaussierungen und Ruderalflächen einen gezielten Gegenpol zu den in jüngster

Zeit geschaffenen versiegelten Freiflächen im Zentrum von St. Gallen.

Mittels der Ausgestaltung von zeitgenössischen urbanen Elementen sowie der ökolo-

gisch wertvollen und standortgerechten Oberflächenbeschaffenheiten werden Struk-

turen aus den jeweiligen Zeitepochen aufgegriffen und vereinigt. Dadurch entsteht

ein neuer, identitätsstiftender und nutzungsorientierter Freiraum, der die jeweiligen

Bau substanzen aufgreift, widerspiegelt und sich in verschiedenen Nutzungsformen

aneignen lässt.

Ausschnitt des Gastronomiebereichs der Lokremise mit angrenzendem BlumenwiesengartenEigene Darstellung

Ausschnitt des vielseitig Nutzbaren Areal-Zentrums mit verschiedenen ÜberdachungenEigene Darstellung

GesamtübersichtsplanEigene Darstellung

Diplomand Marco Streuli

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Christian Graf, Martin Keller

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Kulturpark am Gleis – St. Gallen

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Ausgangslage: Die Stadt Langenthal möchte einen kommunalen Landschaftsrichtplan

erarbeiten. Gegenstand dieser Arbeit ist die Erstellung einer Basis für eine mögliche

Weiterbearbeitung. Der Richtplan soll als Planungsinstrument der Arbeit im Bereich

Natur- und Landschaftsschutz sowie der Naherholung dienen und den Behörden ver-

bindlich gemacht werden.

Ziel der Arbeit: Gesucht wird eine Gesamtstruktur von Natur-, Kultur- und Erholungs-

räumen um den Siedlungskörper, wobei der Fokus auf den offenen Landschaftsräumen

liegt. Im Zuge dieser Erarbeitung soll auch die Naherholung am Siedlungsrand zu einem

integralen Bestandteil mit identitätsstiftendem Charakter mitgedacht werden.

Ergebnis: Das Produkt setzt den Fokus auf die an der Langete gelegenen Quartiere

Rankmatte, Rumimatte und Allmen, im Norden und im Süden des Siedlungskerns. Es

beinhaltet diverse dem Richtplan dienende Bausteine und ein Handlungsprogramm für

den Siedlungsrand.

Der Bevölkerung als Naherholungssuchende wird ein weitreichendes und zusammen-

hängendes Wegenetz mit Eindrücken der traditionellen Kulturlandschaft und diversen

Biotopen angeboten.

Die einmaligen traditionelle Kulturlandschaft der Wässermatten sind Kernaspekt der LandschaftWerner Stirnimann

Multifunktioneller Siedlungsrand mit gewisser VorbildfunktionEigene Darstellung

Grobkonzept mit Handlungsprogramm als Basis zum kommunalen LandschaftsrichtplanEigene Darstellung

Diplomand Janick Ehrsam

Examinatoren Prof. Hans-Michael Schmitt, Prof. Dr. Jasmin Joshi

Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Landschafts- & Freiraumsystem Langenthal (BE)Bausteine für einen Landschaftsrichtplan

JanickEhrsam

46 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 47

Einleitung: Das Naturmuseum St. Gallen bildet ein neues Zentrum der Stadt, das sich

jedoch deutlich ausserhalb des Stadtkerns befindet. Mit dem Museum wird eine ge-

schichtliche Verbindung zwischen Religion, Natur und Mensch geschaffen. Im Museum

werden diverse Mineralien und Gesteine aus der Ostschweiz sowie Tierpräparate von

längst verstorbenen Tieren ausgestellt, um die Entwicklungsgeschichte des Lebens auf-

zuzeigen. Des Weiteren bietet das Museum diverse Workshops an, die den Menschen

experimentell die erwähnten Themen wie Gesteine oder Entwicklung des Lebens näher-

bringt.

Vorgehen: Der Aussenraum bezieht sich sehr stark auf die Funktion eines Museums,

zudem wird der Name «Natur – Museum» wiedergegeben. So stellt sich die Frage

«Was ist Natur?». Durch eine Analyse von Landschaftsbildern der Schweiz haben sich

verschiedenste Landschaftsgruppen ergeben.

So ist die Natur fast nirgends ohne anthropogenen Einfluss vorhanden. In einigen Land-

schaftsräumen überwiegt der menschliche Einfluss, bei anderen ist die Natur deutlich

mehr zu spüren, und in wieder anderen Räumen ist ein Ausgleich zwischen Mensch und

Natur vorhanden. Ein Wechselspiel von natürlich und künstlich lässt sich in der Schweizer

Landschaft deutlich erkennen, und dieser Gedanke wird in der neuen Aussenanlage des

Naturmuseum SG wiedergegeben.

Der Aussenraum wird zur Erweiterung des Innenraums, indem verschiedene Räume

gebildet werden, die Möglichkeit zum Entdecken und Erleben geben. Jeder der gebil-

deten Räume im Aussenraum bildet eine individuelle Atmosphäre, die für die Besucher-

Innen deutlich zu erkennen und spürbar ist.

Ergebnis: Im Aussenraum werden 5 «Ausstellungsräume», ähnlich wie in einem Museum,

erstellt, die die Thematik «Natürlich Künstlich» erlebbar machen. Die Grenzen zwischen

diesen Räumen werden an einigen Stellen sehr abrupt und scharf sein und an anderen

Stellen sanft und fliessend.

Die unterirdische Autobahn wird an der Oberfläche deutlich erkennbar gemacht, um

das Künstliche hervorzuheben. Im nördlichen Teil der Anlage wird eine Waldatmosphäre

hergestellt, die ein natürliches Erscheinungsbild hat, jedoch auch gewisse künstliche

Charakterzüge aufweisen wird. Der Eingangsbereich bildet das harmonische Zusammen-

treffen von künstlich und natürlich. Hier wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den

menschlichen und natürlichen Einflüssen gebildet.

Dies sind lediglich einige Beispiele wie die Aussenanlage gestaltet und das Thema

«Natürlich Künstlich» aufgegriffen und wiedergegeben wird. Spannungsreiche Räume

laden die BesucherInnen dazu ein, Raumatmosphären zu erleben und individuell zu ent-

scheiden, welcher Raum die passende Atmosphäre bietet.

Plan GesamtkonzeptEigene Darstellung

VorprojektplanEigene Darstellung

Visualisierung BIM ConstructionEigene Darstellung

Diplomand Daniel Ackermann

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Naturmuseum SGEin Wechselspiel zwischen künstlich und natürlich

DanielAckermann

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Ausgangslage: An der Haldenstrasse in Männedorf werden zwei Gebäude mit Alters-

wohnungen als Ersatzbau für ein bestehendes Gebäude mit Alterswohnung aus den

späten Siebzigerjahren erstellt. Die neuen Baukörper bieten mehr und vor allem auch at-

traktivere Wohnflächen als das bestehende Gebäude. Die Umgebung wird ebenfalls neu

gestaltet und aufgewertet. Sie soll auf engem Raum viel Erholung und leichte sportliche

Betätigung bieten.

Vorgehen / Technologien: Da sich die neuen Gebäude eher schlecht in die sehr hetero-

gene Umgebung einfügen, wird dem Ort ein eigener Charakter verliehen. Gegen die

angrenzenden Parzellen wird durch Vegetation ein grüner Rahmen geschaffen, wäh-

rend sich das Grundstück gegen die Haldenstrasse offen und durchlässig zeigt. Der

Siedlungsplatz im Zentrum dient als Dreh- und Angelpunkt der neuen Gebäude. Einer-

seits für die Bewohner, andererseits sollen durch die Gestaltung vermehrt Besucher an-

gezogen werden. Für die Planung, Gestaltung und Detaillierung werden verschiedene

CAD- Programme sowie neue 3D-BIM-Technologie eingesetzt.

Ergebnis: Entlang der Haldenstrasse bilden hochstämmige gefüllte Kirschbäume ei-

nen Filter zur Strasse und formen gleichzeitig einen eigenen Charakter. Der Gemein-

schaftsplatz in der Mitte der Gebäude wird durch einen Brunnen und Sitzinseln mit

Staudenbepflanzung aus sandgestrahltem Beton aktiviert. Ein Rundweg, der aus bei-

den Seiten des Platzes entspringt, erschliesst die verbreiterten Eingänge und führt ent-

lang des grünen Rahmens um das Grundstück. Am Weg aufgereiht finden sich verschie-

dene Aufenthaltsorte, darunter ein kleiner Sitzplatz im waldartigen Bereich sowie ein

Bouleplatz umgeben von Ziergehölzen und Stauden. Dieser Bouleplatz wird auch di-

rekt via einer von Staudenbeeten aufgewerteten Rampe vom Hauptplatz her erschlos-

sen. Im westlichen Teil des Geländes weitet sich der Weg und umfliesst Hochbeete, die

von den Bewohnern bequem bearbeitet werden können. Diese Hochbeete werden von

Beerensträuchern sowie einheimischen essbaren Wildsträuchern gesäumt.

KonzeptplanEigene Darstellung

Visualisierung Blick auf PlatzEigene Darstellung

Diplomand Oliver Bärtschi

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Neubau Senioren Wohnungen Männedorf Haldenstrasse

OliverBärtschi

Ansicht Perimeter von OstenEigene Darstellung

48 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 49

Ausgangslage: Bei der Überbauung Mürtschen-/Oberseestrasse in Rapperswil-Jona han-

delt es sich um eine von mehreren Wertanlagen der Gebäudeversicherung des Kantons

St. Gallen. Die Siedlung, die den aktuellen Standards nicht mehr gerecht wird, soll in

Hinsicht auf die Nachhaltigkeit sowie Wirtschaftlichkeit neu erstellt und optimiert wer-

den. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie entstand der Ansatz einer durch drei Etappen

nachverdichtenden Siedlung. Die neu geplanten Häuser zeichnen sich durch ihre unter-

schiedlichen Eigenschaften, was die Benutzung angeht, aus. So besitzt jedes Gebäude

seine ganz eigenen Vorteile. Dies aus dem Grund, ein möglichst grosses und vielseitiges

Angebot für unterschiedlichste Bewohner zu schaffen. Diese Vorteile sollen auch im neu

gestalteten Aussenraum der Überbauung zum Tragen kommen. Zusätzlich besteht der

Wunsch nach Aufenthaltsplätzen, die sich durch die Eigenschaften des gemeinschaft-

lichen Zusammenseins auszeichnen.

Ziel der Arbeit: Um den Ansprüchen der unterschiedlichsten Anwohner gerecht zu wer-

den, steht das Ziel eines vielschichtigen Aussenraums im Vordergrund. Dies bedeutet,

dass für alle Altersklassen und Konstellationen ein für sie nutzbarer Freiraum entsteht.

Durch das Schaffen unterschiedlichster Räume mit unterschiedlichen Eigenschaften sol-

len sämtliche Anwohner auf ihre Kosten kommen. Zusätzlich besteht der Wunsch nach

Aufenthaltsplätzen, die sich durch die Eigenschaften des gemeinschaftlichen Zusam-

menseins auszeichnen. Weiter besteht Interesse an ausreichenden Parkmöglichkeiten für

Fahrräder und andere Fahrzeuge des nicht motorisierten Individualverkehrs. Ebenfalls

muss Rücksicht auf die folgende Nachverdichtung der Siedlung genommen werden. Da

es sich beim Projekt um ein gewinnorientiertes Objekt handelt, müssen die Preise stets

im Auge behalten werden.

Ergebnis: Durch das Erzeugen dreier unterschiedlichster Plätze mit unterschiedlichen

Eigenschaften gewinnt der Aussenraum an zusätzlicher Qualität. So laden der Gemein-

schafts- und Quartiersplatz primär zu gemeinschaftlichen Interaktionen ein. Die Ge-

staltung, die sich hier vorfindet, ist schlicht und zugleich vielseitig nutzbar. Der sich im

Zentrum befindende Pavillon ist das Herzstück der Siedlung und glänzt durch seine un-

terschiedliche Nutzungsweise. Im Gegenstück zu den klar definierten Plätzen zeichnet

sich die Fläche der Nachverdichtung durch ihre dynamische und nicht klar definierte

Nutzung und Gestaltung aus. Dies aus dem Grund, da es sich um eine temporäre Fläche

handelt. Hier besteht die Möglichkeit für die Anwohner, die Nutzung selbst zu definie-

ren und sich den Ort anzueignen. Als Gegenstück zum gemeinschaftlichen Raum zeich-

net sich die EG-Nutzung der einzelnen Häuser aus. Hier wird durch schlau platzierte

Höhenunterschiede in Kombination mit Heckenpflanzungen dafür gesorgt, dass die ei-

gene Privatsphäre genossen werden kann. In Kombination mit der optimalen Lage der

Überbauung entwickelt sich die neugestaltete Überbauung Mürtschen-/Oberseestrasse

in Rapperswil-Jona zu einem wahren Juwel für alle.

Die neugestaltete Überbauung zeichnet sich durch die zentrale Lage und deren guten Erschliessung aus.Eigene Darstellung

Die beiden siedlungsinternen Plätze vereinen unterschiedliche Freizeit-möglichkeiten.Eigene Darstellung

Schnittansicht durch den sich im Zentrum befindenden Quartiersplatz mit PavillonEigene Darstellung

Diplomand Marc Vögele

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Neuüberbauung Mürtschen- / Oberseestrasse, Rapperswil-Jona

MarcVögele

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Ausgangslage: Die Obermühle liegt in Baar inmitten dicht bebauter, urban anmutender

Strukturen und ist die älteste Mühle von Zug. Sie, das zugehörige Silo, ein Kleinwasser-

kraftwerk, zwei Arbeitervillen und der beidseitig hart verbaute Mühlebach stehen un-

ter Denkmalschutz und sind in diesem Projekt als übergeordnet zu betrachten. Südlich

dieser Elemente ist eine unbebaute Landwirtschaftsfläche, auf der nun eine Siedlung

geplant ist.

Ziel der Arbeit: Für diese städtische Überbauung ist im Sinne angemessener Innenver-

dichtung ein Freiraumkonzept zu erarbeiten, wobei die denkmalgeschützten Elemente

und der geschichtlichen Hintergrund mit Respekt zu behandeln sind. Die Siedlung soll

eine aussergewöhnliche Identität erhalten und sich durch eine einfache, aber innovative

Gestaltung von der Umgebung abheben.

Das Konzept wird bis auf Vorprojektstufe ausgearbeitet.

Fazit: In diesem Projekt geht es neben der Idee der Gemeinschaftlichkeit hauptsäch-

lich um das Element Wasser. Früher bauten die Menschen riesige Schutzbauten, um

das Element unter Kontrolle zu bringen, und behandelten es wie ein Ungetüm im Käfig.

Heute wagen wir uns immer mehr an das Wasser heran und merken, wie wohltuend und

wichtig es ist. Mit diesem Bachelorarbeit bringe ich das Wasser zurück zum Menschen.

Obermühle Baar: Das gestaute Wasser wird abgelassen. Im Hinter-grund die zwei Arbeitervillenvan Orsouw et al. 2002, Ortsgeschichte Baar, Band 1

Übersichtsplan Obermühle BaarEigene Darstellung

Unter den Birken lässts sich verweilen.Eigene Darstellung

Diplomand Andrej Koci

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Christopher T. Hunziker

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Obermühle BaarWasser erleben

AndrejKoci

50 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 51

Einleitung: Das bearbeitete Projekt «Parco Viarno» liegt am westlichen Fuss des Monte

Brè, auf einem nach Westen abfallenden Gelände unweit der Stadt Lugano. Im Zentrum

der Liegenschaft befindet sich die Ende 1700 entstandene Villa Viarnetto, die zurzeit

unbenutzt und restaurationsbedürftig ist. Der Ort ist geprägt von der Geschichte, im

Laufe der Zeit und durch die Besitzes-Änderungen veränderte sich die Umgebung und

deren Nutzung kontinuierlich. Die Anlage war ursprünglich als Landgut konzipiert.

Später wurde die Villa zu einer psychiatrischen Klinik. In den 1940er-Jahren verwandelte

sich die Liegenschaft in ein Weingut. Mit dem Verkauf der Villa und deren Umgebung an

die Gemeinde Pregassona verschwand anschliessend der Weinberg, und es entstanden

ausgedehnte Wiesenflächen, die heute noch bestehen.

Ziel der Arbeit: Anhand eines denkmalpflegerischen Gutachtens zur Villa und deren

Umgebung wird die Schutzwürdigkeit des Objektes ermittelt und die Verträglichkeit

neuer Einbauten und Eingriffe in die Grünanlagen untersucht. Die Entwicklung eines

Konzeptes für eine zukünftige, stadtnahe Parkanlage erfolgt unter Berücksichtigung der

historischen Konzeption im Hinblick auf die Bedürfnisse der künftigen Benutzer.

Ergebnis: Das Konzept der Parkanlage greift die Grundsätze des späthistorischen Land-

schaftsgartens auf. Themen wie das Arboretum, der Wintergarten mit der Sammlung

von exotischen Pflanzen oder die Pergolen werden neu interpretiert und durch eine

einheit liche neue Formensprache dem gegenwärtigen Publikum zugänglich gemacht.

Die schützenswerten, historischen Elemente werden ins neue Konzept integriert. Somit

finden im neuen Parco Viarno Alt und Neu zusammen, ohne sich zu konkurrieren.

Das Landgut vermutlich zwischen 1919–1935Il parco che vorrei... Bericht, 08.2010. S.1

KonzeptplanEigene Darstellung

Ansicht WestfassadeEigene Darstellung

Diplomandin Vera Rodel

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Susanne Karn

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Parco ViarnoIl parco di Pregassona

VeraRodel

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Ausgangslage: Die schützenswerte Schulanlage Hofacker, die rund 14 400 m2 gross ist,

befindet sich in einem instandsetzungsbedürftigen Zustand. Sie umfasst das Unterstufen-

schulhaus, das von Friedrich Wehrli 1898 im Neo-Renaissance-Stil erbaut wurde, sowie

das westliche Sporthallengebäude mit Schulräumen und dem Kindergarten «Turnhaus»,

das vom Stadtbaumeister Hermann Herter 1938 entworfen wurde.

Das Gebäudeensemble muss energetisch erneuert werden, zudem fehlen Schul- und

Betreuungsflächen.

Ziel ist es, eine Entflechtung der verschiedenen Nutzergruppen herbeizuführen und diese

auf die Gebäude zu verteilen.

Ergebnis: Da sich alle drei Gebäude durch ihren Epochenstil unterscheiden, der Wehrli-

Trakt in seinem Neo-Renaissance-Stil aber am Repräsentativsten wirkt, wird dieser Stil

in der geplanten Umgebung als wesentliches Element aufgegriffen. Die strategische

Ausrichtung dieses Stils soll durch die Gestaltung von Perspektiven und Symmetrien zur

Geltung kommen. An deren Stelle werden wichtige Achsen, die als Baumreihen und

Wege umgesetzt werden, sowie das Element Wasser und der Laubengang inszeniert.

Der Fokus der Arbeit liegt in der Ausführungs- und der Pflanzplanung. In den letzten Jah-

ren ist immer deutlicher zu erkennen, wie umfassend die Digitalisierung unseren Lebens-

stil prägt und verändert. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Freizeit

von Kindern und Jugendlichen? Wie können wir mit der ständigen digitalen Vernetzung

umgehen? Wie wirkt sich das auf einen Schulhof aus?

Fazit: Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer Welt auf, die rasche Veränderun-

gen mit sich bringen. Das Aufwachsen im digitalen Zeitalter bringt positive wie auch

negative Effekte mit sich. Der uneingeschränkte Zugang zur digitalen Welt birgt auch

Nachteile. Oft wird beobachtet, dass Kinder und Jugendliche in Gruppen an ihren Smart-

phones sitzen und kein aktiver Austausch untereinander mehr stattfindet.

Dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist die Motivation dieser Arbeit. Die Natur wird

vermehrt in die Stadt zurückgebracht. Die Sinne der Kinder sollen mit verschiedenen

Strukturen wie dem beispielsweise Wasser wieder aktiviert werden. Spannende Texturen

wie die Rinde eines Baumes, ein flauschiges Blatt oder essbare Beeren regen die Kinder

an, ihre Aufmerksamkeit auf die Umgebung zu richten. Es wird ein Begegnungsort zwi-

schen Natur und Mensch geschaffen.

Die neue Anlage wirkt mit einer optischen Einzonung der Flächen in Bezug auf die

Entflechtung der verschiedenen Nutzergruppen strukturierter. Durch die Öffnung zum

umliegenden Quartier, mit einer attraktiven Bepflanzung und dem Angebot essbarer

Früchte kann das Schulensemble wieder an Attraktivität gewinnen.

Ausführungsplan Massstab 1:100Eigene Darstellung

Detailplan Massstab 1:20Eigene Darstellung

Ausführung Pflanzplan Massstab 1:100Eigene Darstellung

Diplomandin Jasmin Rötheli

Examinatoren Prof. Mark Krieger, Martin Keller, Jochen Soukup

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Pflanzplanung Schulanlage Hofacker, Zürich Hirslanden

JasminRötheli

52 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 53

Einleitung: Aufbauend auf das IVP «Inklusion und Landschaftsarchitektur» soll das Quar-

tier Stöckacker in Bern entwickelt und neu geordnet werden. Im Rahmen des aktuellen

Verdichtungsprogrammes der Stadt Bern ist vorgesehen, die vorhandene Familiengar-

tenfläche als öffentlichen Park nutzbar zu machen. Die Integration vorhandener, ge-

wachsener Strukturen und aktueller sowie künftiger Ansprüche unterschiedlicher sozia-

ler Nutzergruppen in das Entwurfskonzept ist hierbei von besonderer Wichtigkeit.

Ausgangslage: Grundlegende Erkenntnisse wurden im Rahmen einer umfassenden

Analyse Berns, des Quartiers und des Perimeters gesammelt. Es wird deutlich, dass sich

innerhalb des Stadtraumes hauptsächlich institutionelle und wenig öffentlich nutzbare

Freiräume befinden. Gleichzeit liegt der Bearbeitungsperimeter in einem Gebiet, das

im Fokus der städtebaulichen Entwicklung steht und somit wachsendem Verdichtungs-

druck und Mehrbesiedelung ausgesetzt ist. Die gute Anbindung an den öffentlichen Ver-

kehr ist ein Potenzial, als bauliche Elemente haben die zwei an den Perimeter grenzen-

den Bahndämme und die Hochstrasse jedoch eine beeinträchtigende, zerschneidende

Wirkung. Aktuell wird die Fläche durch Familiengärten genutzt, und Möglichkeiten der

freien Durchwegung sind kaum vorhanden. Die potenziell attraktive Hanglage ist wenig

erlebbar. Die bereits vorhandene, diverse Bevölkerungsstruktur führt zudem zu vielfälti-

gen Nutzungsansprüchen, die in der Gestaltung integriert und im Sinne sozialer Inklu-

sion berücksichtigt werden sollten, um den neuen Quartierpark als neuen «Lebensraum

für alle» zu gestalten.

Ergebnis: Der entworfene, öffentliche Quartierpark bietet weiterhin Raum für Familien-

gärten und sieht zusätzlich Flächen zum weniger formellen «Urban Gardening», ruhige,

offene Wiesenflächen, Aussichtsbereiche, Sport- und Spielanlagen sowie Orte für Gas-

tronomie und Veranstaltungen vor. Ansprüchen und Nutzungsbedürfnissen verschie-

dener sozialer Gruppen wird Rechnung getragen und durch barrierefreie Gestaltung,

räumliche Vernetzung, Multifunktionalität sowie Aneigenbarkeit die Kommunikation

gefördert und ein gemeinsamer, inklusiver Lebensraum geschaffen.

Die Eingliederung des Parks ins umliegende Quartier wird über neue Wegeverbindungen

und die zusätzliche Gestaltung von zwei übergeordneten Stadtplätzen als Eingangsbe-

reiche verbessert. Der Grünraum selbst wird unter Berücksichtigung der als prägendes

Element wirkenden Topografie geordnet: Die im Tal liegenden Flächen werden durch

dichte Bespielung und Gehölze «gefüllt», der Hang wird als offene Grünfläche gestaltet

und gibt den Blick vom höher liegenden Gelände für die BesucherInnen frei. Die Schul-

anlage Stöckacker wird baulich verdichtet und so umgestaltet, dass eine Einbindung in

das Gesamtkonzept möglich wird. Durch potenzielle weitere Verdichtungsmassnahmen

und Aufzonung vorhandener Parzellen im Süden des Perimeters kann in einem weiteren

Entwicklungsschritt Raum für neue Familiengärten hinzugewonnen und eine zusätzliche

Belebung des Quartiers erreicht werden.

Das neue Zentrum des Quartierparks bietet Raum für vielfältige Nutzungen.Eigene Darstellung

Der neue Quartierpark nimmt die Topografie des Ortes auf und kombiniert Familiengärten mit Flächen für Urban Gardening.Eigene Darstellung

Die Einbindung des Parks in das Quartier wird durch die offene Gestaltung der Eingangsbereiche optimiert.Eigene Darstellung

Diplomandin Anne Carola Irmer

Examinatoren Prof. Andrea Cejka, Prof. Dr. Susanne Karn

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Quartierpark Bern Stöckacker – Neuer Freiraum für AlleEntwurf eines inklusiven Quartierparks vor dem Hintergrund städtischer Verdichtungsprozesse

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Ausgangslage: Auf dem bis anhin besetzten Koch-Areal zwischen Albisrieden und

Altstetten entsteht eine neue Siedlung. Die beiden Wohnbaugenossenschaften ABZ

und Kraftwerk 1 sowie die Senn Resources AG entwickeln eine Überbauung mit drei

grossvolumigen Gebäuden. Es sollen rund 350 Wohnungen, ein Gewerbehaus und ein

Quartierpark entstehen. Schon heute ist die starke Verdichtung der umliegenden Wohn-

gebiete spürbar. Die Freiraumversorgung ist zwischen Altstetten und Albisrieden äus-

serst schlecht. Öffentliche Freiräume beschränken sich vor allem auf Sportanlagen, Klein-

gärten oder Friedhöfe. Siedlungsinterne Freiräume haben überwiegend einen privaten

Charakter und tragen somit auch nicht genügend zur Freiraumversorgung der Quartiere

bei.

Ziel der Arbeit: Der Quartierpark soll als in Zürich einzigartiger Freiraum auftreten. Die als

schützenswert eingestufte, ehemalige Kohlelagerhalle ist ein wichtiger Bestandteil des

Quartierparks. Der grosse, gedeckte Freiraum bietet nicht nur bei schlechtem Wetter Un-

terschlupf, sondern ist auch flexibel und temporär nutzbar. Die Holzhalle bietet Platz für

öffentliche Anlässe. Durch das immer wechselnde Programm in der Halle wird der Quar-

tierpark zusätzlich belebt und zieht auch Publikum von ausserhalb an. Mit einem gross-

zügigen Gestaltungskonzept wird auf die bis zu 30 Meter hohen Wohngebäude reagiert.

Zwei Haine bilden einen raumwirksamen Grossbaumbestand. Durch Spielgeräte unter

den Bäumen und Sitzgelegenheiten am Rand werden diese aktiviert und bieten nicht

bloss Schatten an heissen Sommertagen. Zu Beginn sind die Haine noch niedrig, doch

schnellwachsende Gehölze wie Waldföhren und Zitterpappeln sollen schon bald ähnlich

der Holzhalle zwei Waldhallen bilden.

Vorprojektplan Quartierpark Koch-Areal

Modellfoto Zugang Quartierpark Koch-Areal

Visualisierung Quartierpark Koch-Areal

Diplomand Valentin Hofer

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Quartierpark Koch-ArealUrbanes Mosaik

54 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 55

Ausgangslage: Direkt am Siedlungsrand von Feldmeilen entstand vor Kurzem die Wohn-

überbauung Trünggeler. Mit ihrer Lage am Hang des Pfannenstiels und mit der teilweise

gegebenen Aussicht auf den Zürichsee bietet sie einen attraktiven Wohnort für rund

80 Bewohner. Ergänzend zu den drei Wohnbauten soll nun eine ansprechende und funk-

tionale Aussengestaltung geplant werden. Dabei ist nebst der attraktiven Gestaltung

der Hanglage, der Aussicht auf den See und der Funktionalität besondere Beachtung

zu schenken.

Ziel der Arbeit: Für die neu gebaute Siedlung soll anhand einer Ortsanalyse ein schlüs-

siges Konzept für die Aussenraumgestaltung erarbeitet werden. Daraus werden auf der

Stufe des Vorprojektes die grundlegenden Gestaltungselemente, die Raumaufteilung

und die Möblierung erarbeitet. Anhand eines Detailausschnitts und von Leitschnitten

werden die technischen Anforderungen vertieft untersucht.

Dabei spielen zwei Faktoren eine besondere Rolle. Nämlich die Lage am Hang und

die Aussicht auf den Zürichsee. Innerhalb des Perimeters ist eine Höhendifferenz von

ca. 12 Metern zu überwinden, und die Aussicht auf den See darf durch grössere Ge-

hölzstrukturen nicht beeinträchtigt werden.

Ergebnis: Der Aussenbereich der Siedlung wird in verschiedene Schichten eingeteilt. Die

unterste Schicht stellt die Grünflächen mit wild anmutenden Sträuchern dar. An eine

Wildhecke erinnernd nehmen die Strauchgruppen die dort ehemaligen Landwirtschafts-

flächen und Streuobstwiesen auf. Darüber gelegt wird nun ein Ortsbetonweg, der die

darunterliegenden Grünstrukturen überdeckt und durchschneidet. Um den Effekt der

zerschnittenen Grünstrukturen zu verdeutlichen, werden die ansonsten frei wachsenden

Gehölze am Wegrand strikte zurückgeschnitten. Um das maximale Gefälle von 6 % ein-

zuhalten, schlängelt sich der ausgedehnte Ortsbetonweg den Hang der Siedlung hinauf.

In zwei der Wegschlaufen sind unterschiedlich ausgestaltete Plätze eingebettet. Diese

laden durch aktive und passive Bereiche sowohl zum Entspannen als auch zu sportlichen

Aktivitäten und angeregten Gesprächen mit den Nachbar ein.

Schema zur Hanglage und zur Aussicht auf den ZürichseeEigene Darstellung

Der Ortsbetonweg schlängelt sich den Hang hinauf und durchschnei-det die vorhandenen Strauchgruppen.Eigene Darstellung

Längsschnitt durch die InnenhofsituationEigene Darstellung

Diplomandin Liv Saurer

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Schicht um SchichtWohnüberbauung Trünggeler, Feldmeilen ZH

LivSaurer

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Ausgangslage: Der Bearbeitungsperimeter des Projektes erstreckt sich über das Vor-

gelände der Obermühle in Baar. Die Obermühle Baar ist die älteste Mühle im Kanton

Zug und besteht aus dem historischen Mühlegebäude, weitherum sichtbaren 30 Me-

ter hohen Getreidesilos, einem Kleinkraftwerk und zwei klassizistischen Fabrikvillen. Der

Betrieb der Mühle wurde um 2001 eingestellt. Der von der Spinnerei Baar her offen

geführte Kanal des Mühlebachs versorgt das Kleinkraftwerk der Obermühle noch heute

mit Wasserkraft. Auf dem in einem Wohngebiet gelegenen Vorgelände der Obermühle

soll nun ein Quartierszentrum mit 350 Wohnungen und 12 000 m2 Gewerbe entstehen.

Die Projektaufgabe umfasst eine freiraumplanerische Untersuchung der Stadt Baar und

den Entwurf für ein Quartierszentrum im Siedlungs- und Fabrikumfeld.

Ziel der Arbeit: Auf dem Vorgelände der Obermühle Baar soll eine abwechslungsreiche

Wohn- und Arbeitsumgebung entstehen. Es wird Wert gelegt auf eine kinderfreund-

liche Umgebungsgestaltung mit vielfältigen Spielmöglichkeiten sowie auf Orte der Ge-

meinschaft und des Austauschs. Der industrielle Charakter des Fabrikumfeldes fliesst in

die Gestaltung ein und macht auf die Geschichte des Ortes aufmerksam. Im Entwurf

berücksichtigt werden auch die im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz

(ISOS) aufgeführten gleichartigen klassizistischen Herrschaftshäuser und der baumge-

schmückte Zufahrtsweg.

Ergebnis: Den Mittelpunkt der Siedlung bildet ein grosser Siedlungsplatz. Der Platz kann

multifunktional genutzt werden und bietet Raum für Anlässe wie beispielsweise Sied-

lungs- und Quartierfeste. Die Zufahrtsachse zur Obermühle wird mit einer Baumallee

geschmückt, die am Ende den Blick auf die Fabrikvillen freigibt. Begleitet wird die Al-

lee von offenen chaussierten Flächen mit Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen oder zu

Gemeinschaftsspielen, wie beispielsweise Boccia, einladen. Von einem Café am Platz aus

lässt sich das Quartiersgeschehen beobachten.

Im Gewerbebereich an der Strasse steht die Funktionalität im Vordergrund, um die

Anlieferung sowie die Zufahrt zur Tiefgarage und zum Obermühle-Areal zu erleichtern.

Im Bereich zwischen den Gewerbebauten und den Wohnbauten entsteht eine Spiel-

strasse. Diese wird ergänzt durch eine langgestreckte Pergola, in der verschiedene Nut-

zungsangebote untergebracht sind. Dazu gehören Sitzbänke, Spielbereiche mit Sand-

kästen und Schaukeln oder Fahrradabstellplätze. Zwischen den Wohnbauten befinden

sich abwechselnd Grünräume und Gassen mit siedlungsinternen Verbindungswegen. In

den Gassen wiederholt sich das Element der Pergola, die sich über die grosszügigen

Eingangsbereiche spannt und in Pflanztröge mit Sitzmauern übergeht. Die Grünräume

beinhalten durch Schnitthecken unterteilte private Sitzplätze, die in einen grossen ge-

meinschaftlich genutzten Bereich übergehen. Verteilt in der Siedlung finden sich zudem

ein grösserer Gemeinschaftsplatz und weitere kleinere gemeinschaftliche Plätze, die zum

Verweilen, Grillieren, Gärtnern usw. einladen. Nördlich der Wohnbauten zieht sich ent-

lang des Mühlebach-Kanals ein grünes Band mit verschiedenen Spiel-, Erholungs- und

Rückzugsmöglichkeiten.

Blick über das Vorgelände der Obermühle BaarEigene Darstellung

Zwischenstand VorprojektEigene Darstellung

Die Collage zeigt die Atmosphäre der kinderfreundlichen Siedlungs-umgebung.Eigene Darstellung

Diplomandin Rebecca Glaus

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Susanne Karn

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Siedlungsgestaltung Obermühle Baar

RebeccaGlaus

56 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 57

Ausgangslage: Der Stadtteil Friesenberg in Zürich Wiedikon, der am Nordhang des Uetli-

bergs liegt, befindet sich zum grössten Teil im Besitz der Familienheim Genossenschaft

Zürich. Das Quartier ist stark durchgrünt und von einer Vielzahl von Landschaftsräumen

umgeben. Sie dienen der Nah- und Nächsterholung und sind zugleich wichtige Elemente

der ökologischen Infrastruktur. Es handelt sich um interregionale Vernetzungskorridore

und Biotope von kantonaler Bedeutung, deren Funktion langfristig zu sichern ist. Auf-

grund des hohen Potenzials zur baulichen Nachverdichtung wurde der Stadtteil im aktu-

ellen Richtplan der Stadt Zürich als Entwicklungsgebiet ausgeschieden. Es stellt sich die

grundsätzliche Frage, wie man beim Verdichten solcher Quartiere nebst dem Wohnraum

die ökologische Infrastruktur und die Freiraumversorgung mitverdichtet.

Ziel der Arbeit: Das Pilotprojekt ist eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit einem

städtebaulichen Ansatz, bei dem eine funktionierende ökologische Infrastruktur erste

Priorität hat. Weitere planerische Elemente wie Gebäudesetzung, Erschliessung und

Freiräume werden ihr untergegliedert.

Ergebnis: Die Schweighofstrasse behält ihre Funktion als urbane Haupterschlies-

sungsachse. An ihr liegt das erweiterte, verkehrsberuhigte Zentrum des Stadtteils. Die

Wohnsiedlungen sind in Modulen organisiert. Es handelt sich um autofreie Siedlungs-

gruppen, die über einen zentralen Hof erschlossen sind. Über Stichstrassen sind sie an

die Schweighofstrasse angebunden. Zwischen den Modulen verläuft ein Netz aus Grün-

räumen. Es dient der ökologischen Vernetzung und ist Lebensraum für Mensch und Tier.

Die weiträumige Vernetzung verläuft entlang der Stichstrassen und über zwei Grünzüge

mit Bächen. Diese ziehen sich durch die Siedlung und bilden über die Biotope des Binz-

Areals eine Schlaufe. In den Grünzügen entstehen grosszügige öffentliche Freiräume.

Situationsplan Friesenbergmap.geo.admin.ch

Ausschnitt aus dem RichtprojektEigene Darstellung

LeitbildEigene Darstellung

Diplomand Sebastian Lehmann

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Jasmin Joshi

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Städtebaulicher Entwurf primär basierend auf ökologischen Grundlagen Ökologische Infrastruktur am Friesenberg

SebastianLehmann

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Ausgangslage: Im letzten Jahrzehnt erfuhr die Region Aarau ein enormes Bevölke-

rungswachstum. Die Kleinstadt und ihre umliegenden Gemeinden sind zu einer Agglo-

merationsmasse zusammengewachsen. Besonders starke Bautätigkeit erfuhr die südöst-

lich von Aarau gelegene Gemeinde Suhr. Sie bildet neben Aarau die bevölkerungsstärkste

Gemeinde in der Agglomeration Aarau. Die Gemeinde war in den letzten Jahren beson-

ders durch ihr enormes Verkehrsaufkommen und den daraus folgenden baulichen Mass-

nahmen in den Schlagzeilen. Die ersten Verdichtungsprojekte rund um den Bahnhof

sind bereits realisiert, jedoch sollen weitere bauliche Veränderungen entlang der Haupt-

strasse realisiert werden. Kommt das Fusionsprojekt mit Aarau zustande, wäre Suhr ei-

ner der vier neuen Stadtteile von Aarau. Dieser Wandel zum Stadtteil, ohne Verlust von

Identität, ist eine der wichtigsten zukünftigen Herausforderungen. Es braucht schlüssige

Antworten zur Entwicklung des neuen Stadtteilbildes.

Vorgehen: Begegnungen entstehen am Küchentisch, vor dem Supermarkt, aber auch am

Konzert des lokalen Frauenchors. Die Begegnungen sind ein zentrales Standbein unserer

Gesellschaft. Positive Begegnungen helfen Hass, Einsamkeit und Angst vor Fremden und

Neuem entgegenzuwirken. In einer Gesellschaft des Smartphones, des Onlineshoppings

und der Selfcheckoutkasse werden alltägliche und natürliche Begegnungs momente im-

mer weniger.

Wie können in einer modernen Gesellschaft in einem Agglomerationsdorf wie Suhr, das

längst zur Stadt gewachsen ist, Begegnungen trotzdem noch alltäglich bleiben? Dieser

Herausforderung stellt sich diese Arbeit und versucht, daraus ein Freiraum- und Städte-

baukonzept herzuleiten.

Das Konzept beruht darauf, dass zuerst bestehende Begegnungsorte lokalisiert, analy-

siert und typologisiert werden. Danach werden Best-Practice-Beispiele aus aller Welt an-

geschaut. Aus diesen beiden Layern werden vier Typen von Begegnungsschrauben für

den Ort entwickelt:

. Bestehende Begegnungsorte STÄRKEN

. Neue Begegnungsorte HINZUFÜGEN

. Bestehende Orte mit Best-Practice-Beispielen MISCHEN

. MÖGLICHKEITSRÄUME schaffen

Ergebnis: Diese Kategorien werden in den Handlungsfeldern noch spezifisch auf das

Zentrum von Suhr angewendet. Dabei werden Aufenthalts- und Spielangebote ge-

schaffen, zum Beispiel in Form von temporärer Möblierung beim Bahnhof oder eines

Pocketplatzes mit Kunstinstallation vor dem Gemeindehaus. Durch die Erweiterung von

Gemeinschaftsgärten mit einem Innovationslabor wird nachhaltige Entwicklung und

Gemeinschaft gefördert. Im alten Zentrum ermöglicht eine neue Strassenraumgestal-

tung die Begegnung aller Verkehrsteilnehmenden auf Augenhöhe. In den neuen Ver-

dichtungsgebieten werden Nachbarschaftszimmer und Möglichkeitsräume miteinge-

plant. So entstehen Nachbarschaftstreffpunkte. Die Bewohnerinnen und Bewohner

erhalten mit Mitgestaltungsprojekten die Möglichkeit, ihre unmittelbare Umgebung

mitzugestalten und sich Räume anzueignen.

Bestehende Orte der Begegnung und Konzeptidee Begegnungen schaffen Eigene Darstellung

Konzeptplan Zentrum Suhr mit Handlungsfeldern Eigene Darstellung

Schematische Darstellung eines BegegnungsortesEigene Darstellung

Diplomandin Rhea-Tabea Mollet

Examinatoren Prof. Dr. Susanne Karn, Tabea Michaelis

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Suhr begegnet sich! Freiraumplanerisches und Städtebauliches Konzept in der Agglomeration Aarau

Rhea-TabeaMollet

58 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 59

Ausgangslage: Auf der Parzelle der Familie Kohler im Quartier Hochbord, Dübendorf,

soll eine neue Wohnüberbauung entstehen. Jörg Kohler ist auf dieser Bauparzelle aufge-

wachsen, seine Eltern betrieben hier eine Gärtnerei, und der Familie ist es wichtig, dass

eine vielfältige und belebte Wohnüberbauung entsteht. So kam eine ungewöhn liche

Zusammenarbeit zustande, da die Familie Kohler sich dazu entschied, dieses Projekt mit

der Genossenschaft WOGENO als Partnerin zu realisieren. Im Rahmen dieser Partner-

schaft wurde gemeinsam ein Studienauftrag durchgeführt, um das passende Baupro-

jekt zu finden.

Neben Wohnungen sollen auch kleine Gewerbebetriebe, Büros / Ateliers (Co-Workings-

pace) und zahlreiche, gemeinschaftlich genutzte Räume in der Überbauung ihren Platz

finden.

Die WOGENO möchte in den Liegenschaften Räume für zukunftsweisendes Wohnen

und Arbeiten in einer offenen Gemeinschaft entstehen lassen. Gefördert wird dies durch

das unübliche «Selbstverwaltungsmodell» der WOGENO. Dabei organisieren sich die

Bewohner einer Liegenschaft in einem Hausverein. Dieser hat im Sinne der Selbstver-

waltung zahlreiche Kompetenzen und Pflichten. Laut WOGENO soll das Gemein-

schaftsprojekt «ein leuchtender Punkt inmitten des rasant bebauten Hochbords» sein.

Ziel der Arbeit: Die Entwicklung und Geschichte des Gebietes Hochbord ist stark mit

Gärtnereien verknüpft. So gehörte die 1922 auf dem Perimeter gegründete Gärtnerei

der Familie Kohler zu den ersten gewerblichen Nutzern und wirkt identitätsstiftend auf

dieses Projekt. Deshalb ist es ein Ziel, die ehemalige Nutzung als Gärtnerei auf konzep-

tioneller Ebene sichtbar zu machen.

Der Entwurf orientiert sich dabei an verschiedenen Elementen, die wir typischerweise in

Gärtnereien vorfinden.

Für die Bauherrschaft ebenfalls ein sehr wichtiges Anliegen ist «Partizipation und Ge-

meinschaft».

Vorgehen: Typische Elemente einer Gärtnerei wie beispielsweise der rasterartige Auf-

bau entlang einer Hauptachse mit angegliederten Nutzungen (Gewächshäuser, Kasten -

anlagen, Beete) und die Material- sowie die Pflanzenvielfalt sind die Elemente, die die

Basis für den Entwurf des vorliegenden Projektes bilden.

Eine markante Hauptachse verläuft durch den Innenhof. Sämtliche Querverbindungen

stossen an diese Hauptachse an. Daran gliedern sich die verschiedenen Nutzungen wie

Kinderspielplatz, Aufenthaltsflächen usw.

Im südlichen Teil des Innenhofes stossen die Hauptachsen an den Quartierplatz. Auf die-

sem wird bewusst weitestgehend auf Möblierung verzichtet. Somit können die Bewoh-

ner den Platz ganz nach ihren Wünschen selbstständig gestalten. Auf dem Quartierplatz

spielt die Materialvielfalt eine grosse Rolle. Betonplatten bilden das Gerüst des Belages.

Die Längsfugen zwischen den einzelnen Bahnen sind 15 cm breit und entweder begrünt

oder mit Natursteinplatten ausgelegt. So erreichen wir einen spannenden und leben-

digen Materialmix.

PlanauschnittEigene Darstellung

Historische Aufnahme der Gärtnerei Karl KohlerPrivatarchiv: Jörg Kohler, 8305 Dietlikon ZH

Aufbau Plattenbelag mit FugenbegrünungEigene Darstellung

Diplomand Nicola Donato Schutz

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Überbauung Kohler / Wogeno, Hochbord Dübendorf

Nicola DonatoSchutz

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Ausgangslage: Der Monte Brè ist dank seiner besonnten Exposition, seiner Lage am Lago

Ceresio und seiner schnellen Erreichbarkeit von der Stadt Lugano ein beliebter Ort für

Touristen und Naherholungssuchende.

Aus dem Dorf Brè (ca. 825 m ü.M.) starten verschiedene Wanderwege in verschiedene

Richtungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (Monte Boglia, Alpe Bolla, Gan-

dria, Cureggia). Für den naturnahen Tourismus sind sie sehr interessant. Auf den We-

gen sind natürliche Elemente wie Wiesen, Kastanienwälder und ein Bachlauf zu erleben.

Um das Dorf sind viele Reste aus der vergangenen Kulturlandschaft vorhanden. Terras-

sierungen, Wiesen und Trockenmauern sind die Elemente, die diese Berglandschaft noch

heute charakterisieren. Viele sind im Wald versteckt, doch sie haben das Potenzial, wie-

derentdeckt und aufgewertet zu werden.

Das Dorf ist in den letzten 60 Jahren gewachsen, und es ist ein Deponiekörper entstan-

den, der als Erholungszone ausgeschieden ist, aber für die Öffentlichkeit noch kaum zu-

gänglich ist.

Ziel der Arbeit: Das Potenzial der verschiedenen Erholungsräume im Quartier wird auf-

gezeigt. Ein Themenweg soll diese Quartiere als Stationen verbinden. Der Weg führt

durch Kultur, Geschichte, Natur und schöne Panoramen. Der Besucher soll über die ver-

schiedenen Lebensräume informiert und über dessen Wert und Gefährdung sensibili-

siert werden.

Als zweites Ziel wird die Vernetzung und Wiederherstellung der wichtigen Lebensräu-

men aufgezeigt, die durch die starke Verwaldung verloren gegangen sind.

In der Vertiefung wird die Nutzungsmöglichkeit der Deponie verbessert und der Erho-

lungsraum mit ökologisch aufgewerteten Flächen erweitert. Der Raum kann sichdurch

neue Nutzung, optimale Pflege in weiterer Sukzession entwickeln.

Ergebnis: Der neue Themenweg führt die Besucher zur Deponie hinunter. Hier entsteht

durch naturnahe Gestaltung ein Raum, wo Natur und Mensch sich begegnen. Man kann

verweilen in der Nähe der Tümpel, die dank schwankendem Wasserspiegel als Laich-

gebiet für seltene Amphibien dienen. Die Deponie wird so für Mensch, Tier und Pflanzen

ein mosaikartiger Lebensraum.

Ein Themenweg durch die unterschiedlichen ErholungsräumeEigene Darstellung

Weg durch die Terrassierungen im WaldEigene Darstellung

Vernetzung von LebensräumenEigene Darstellung

Diplomand Fabio Zürcher

Examinatoren Prof. Thomas Oesch, Prof. Dr. Dominik Siegrist

Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Vegia rüdera, növa atmusferaUl Parc al Fiüm. Der Erholungspark in Brè sopra Lugano.

FabioZürcher

60 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 61

Ausgangslage: Das Areal Lysbüchel am Nordrand der Stadt Basel gehört zur logisti-

schen Infrastruktur des Industriestandortes Basel Nord. Viele Industrie-, Bahn- und Ge-

werbeareale, die einst am Stadtrand angelegt wurden, rücken mit dem Wachstum der

Stadt in den Fokus der Verdichtung. Auf dem Lysbüchelareal initiierte der Wegzug des

Coop-Verteilzentrums die Umnutzung des Areals. Die Stadt Basel lancierte in Zusammen-

arbeit mit SBB Immobilien eine städtebauliche Testplanung, aus der schliesslich der vor-

liegende Bebauungsplan resultierte. Ziel der Entwicklung ist es, die physischen und

mentalen Grenzen zwischen dem Wohnquartier St. Johann und dem Industriequartier

aufzuweichen und mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ein Neben- und Miteinander

von Wohnen, Bildung, Gewerbe, Natur und Kultur zu schaffen.

Ziel der Arbeit: Verstärkung der Ortsidentität und die integrale Betrachtung des vor-

handenen ökologischen Potenzials bilden die Grundlage für einen nachhaltigen Städ-

tebau. Das Lysbüchelareal soll nicht neu gebaut werden. Vielmehr soll der Erhalt von

Raumstruktur und Ortscharakter eine Weiterentwicklung des Areals positiv beeinflussen.

Durch die Festlegung von fixen und flexiblen Rahmenbedingungen für die Bebauung,

sollen räumliche und ökologische Qualitäten gesichert werden und gleichzeitig gestalte-

rischen Freiraum für die konkrete Projektierung ermöglichen. Das Ziel ist die Herstellung

einer Beziehung zwischen räumlicher Identität, Natur und Mensch. Die Weichen sollen

so gestellt werden, dass sich die ökologischen und räumlichen Qualitäten des Gleisfelds

mit dem Siedlungsraum im Kontext der Industrie verweben.

Ergebnis: Der städtebauliche Entwurf im Rahmen eines Richtprojekts schlägt eine dichte

Bebauung entlang der Lysbüchelstrasse vor, die die bestehende Achse stärkt und im

Westen Platz für einen grosszügigen Quartierpark schafft. Die Offenheit des Gleisfel-

des und die strenge Achse nehmen Bezug auf die Morphologie und die Massstäblich-

keit des Ortes. Im südlichen Übergang zum Quartier St. Johann bildet ein urbaner Quar-

tiersplatz das Scharnier zwischen dem Bestehenden und dem Neuen. Durch die Setzung

eines Hochhausclusters wird der Quartiersplatz räumlich akzentuiert und markiert den

Ort als belebtes Zentrum zwischen den beiden Stadtteilen. Zugunsten der Ökologie wird

entlang der Gleisachse eine grossflächige Naturschutzzone erlassen, die sich mit dem

Siedlungskörper verwebt. Die dicht begrünte Lysbüchelstrasse bildet das Rückgrat der

Siedlung und nimmt mit den Querverbindungen Bezug auf den industriellen Kontext des

Ortes und die ökologisch hochwertige Weiträumigkeit des Gleisfeldes.

Heutige Situation am Südeingang des Lysbüchel-ArealsEigene Darstellung

Raumkonzept in Blickrichtung SüdEigene Darstellung

Ausschnitt aus dem RichtprojektEigene Darstellung

Diplomand Florian Sutter

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Christoph Küffer

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

VoltaNordIndustrie im Wandel

FlorianSutter

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Ausgangslage: Wo kürzlich, inmitten dicht bepflanzter Obstbäume, noch ein Bauernhaus

stand, entsteht im Ortskern von Büren an der Aare mit der neuen Überbauung die Sied-

lung Schürmatte. Büren an der Aare ist ein ländliches Dorf im Kanton Bern, das für seine

wunderschöne Altstadt bekannt ist und durch schöne Ackerlandschaften, Waldstruktu-

ren und die Aare geprägt ist. Die Siedlung liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt

und vom örtlichen Bahnhof entfernt, und auch die Schule befindet sich in unmittelbarer

Nähe. Weiter ist die Autobahn in nur fünf Fahrminuten erreichbar. So entsteht im ländli-

chen Büren an der Aare eine neue familienfreundliche Wohnüberbauung mit einem ex-

zellenten Standort.

Ziel der Arbeit: In Verbindung mit der Orts- und Bedarfsanalyse wird für die neue Wohn-

überbauung ein Vorprojekt für die Gestaltung der Siedlung ausgearbeitet. Dabei wird

das Entwurfsprojekt mittels Pflanzplan, Möblierung, Beleuchtung, Materialisierung und

Baudetails erarbeitet und in Richtung Ausführung weiterentwickelt. Es soll eine attrak-

tive Wohnüberbauung für Eigentümer und Mieter entstehen. Der Aussenraum soll als

Aufenthaltsort für alle dienen und muss so den verschiedensten Ansprüchen gerecht

werden. Egal ob für alt oder jung, für lebhaft oder ruhig: der Aussenraum der neuen

Überbauung bietet Raum für Interaktion, Bewegung, aber auch Rückzugsorte.

Ergebnis: Eine visuelle Aufteilung des Aussenbereichs ermöglicht es, Raum für verschie-

denste Aktivitäten zu schaffen. Als Verbindungselement zwischen den Gebäuden dient

der mittlere multifunktionale Platz. Der dort vorhandene grosszügige Aufenthalts bereich

dient den Bewohnern hauptsächlich als Treffpunkt, und der Spielplatz lädt auch die

Kleinsten zum Verweilen ein.

Die farbenfrohe Bepflanzung dient als Sichtschutz, als Raumtrenner und bietet so nicht

nur Privatsphäre, sondern zeitgleich eine ruhige, einladende Atmosphäre, die sich über

den ganzen Perimeter hindurchzieht.

Die Baumreihe, die in einer Baumgruppe endet, bildet mit ihren Kronen ein Dach und

somit einen weiteren Rückzugsort. Der Aussenraum soll zum einen eine ruhige Oase für

die Erwachsenen und zum anderen als Spielfläche für die Kinder dienen.

Räumliche Aufteilung des BearbeitungsperimetersEigene Darstellung

VorprojektplanEigene Darstellung

Aufenthaltsbereich als TreffpunktEigene Darstellung

Diplomandin Angelina Leisi

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Von horizontal bis vertikalWohnüberbauung Schürmatte Büren an der Aare

AngelinaLeisi

62 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 63

Ausgangslage: Wir befinden uns auf einem abgelegenen landwirtschaftlichen Betrieb im

Berner Jura auf 1100 m ü.M.

Auf den Berghöfen im Faltenjura herrscht seit jeher Wasserknappheit. Kleine Quellfas-

sungen und Regenwasserzisternen haben deshalb eine lange Tradition. Wasser versickert

in Karstspalten und tritt an anderen Stellen wieder aus dem Boden.

Seitdem die Berghöfe der zentralen Wasserversorgungen der Gemeinden im Tal ange-

schlossen sind, wird den eigenen Quellen kaum mehr Beachtung geschenkt. Das Quell-

wasser rinnt ungenutzt vom Berg, Regenwasser wird nicht gesammelt, alles Trink- und

Brauchwasser wird energieaufwendig über lange Distanzen auf die Höfe gepumpt. Alte

Brunnenstuben verbuschen und fallen zusammen.

Dieser Entwicklung soll mit einem neuen Wassermanagement-Konzept entgegenge-

wirkt werden.

Vorgehen: Anfallendes Regen- und Quellwasser soll dezentral gesammelt und zurück-

gehalten werden. In unterschiedlich ausgestalteten Retentionsvolumina wird es mit

Funktionen für Ökologie, Erholung und Landwirtschaft überlagert. So sollen ein Am-

phibienteich, Viehtränken, ein Schwimmteich, eine Wassergrotte, Regenrinnen und Hof-

brunnen entstehen. Das Wasser wird damit allgegenwärtig, lebendig, kostbar und nütz-

lich, bevor es zurück in den Wasserkreislauf gelangt.

Alle grösseren Massnahmen werden in traditioneller Bautechnik mit vor Ort abgebauten

Materialien erstellt. Dazu gehören Steine für Trockenmauern und Pflasterbeläge, Mergel

für Bodenbeläge, Lehm und Ton für Abdichtungen. Auf aufwendige Technik wie Pump-

und Filtersysteme wird verzichtet. Die Reinigung des Wassers wird durch Pflanzen über-

nommen.

Schächte, Brunnenstuben und Reservoire werden betoniert.

Ergebnis: Die strukturreiche Landschaft mit attraktiven Lebensräumen wird um das Ele-

ment Wasser ergänzt und bietet damit neuen Lebensraum für die am stärksten gefähr-

deten Tierarten wie Reptilien und Amphibien.

Auf den mager ausgestalteten Flächen wird sich von selbst eine standortgerechte Pflan-

zengemeinschaft bilden. Seltene Pionierarten wie die Kreuzkröte, die Geburtshelferkröte

und die Gelbbauchunke werden dadurch gefördert.

Für die Landwirtschaft wird Wasser zur Viehtränke und zur Bewässerung nutzbar ge-

macht. Vernässte Ackerböden und Wiesen werden drainiert und dadurch verbessert.

Für die Erholung entstehen Orte am Wasser für Sport und Kontemplation.

Bei einem Brandfall steht Löschwasser zur Verfügung.

Durch die verwendeten Materialien und Techniken werden sich die Massnahmen ästhe-

tisch in die Kulturlandschaft einfügen.

Eine sanierte Trockenmauer bildet die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Solothurn.Eigene Darstellung

Wasser wird zurückgehalten und mit Funktionen überlagert.Eigene Darstellung

Visualisierung des SchwimmteichesEigene Darstellung

Diplomand Reto Urs Ingold

Examinatoren Prof. Thomas Oesch, Adrian Ulrich

Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Wassermanagement als Herausforderung für die Landschaftsgestaltungam Beispiel Probstenberg im Faltenjura

Reto UrsIngold

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Ausgangslage: Langenthal befindet sich, wie der Name schon sagt, in einem von Nord

nach Süd verlaufenden Thal im Oberaargau. An das Siedlungsgebiet grenzen nördlich

und südlich Landwirtschaftsflächen mit einem bedeutenden kulturellen Hintergrund:

Entlang der Langete erstrecken sich Wässermatten, eine traditionelle landwirtschaftli-

che Bewirtschaftungsform. Die Langete verbindet die Wässermatten südlich und nörd-

lich der Stadt. Dadurch, dass die Langete mitten durch die Stadt fliesst und grössten-

teils nicht eingedolt ist, ist das Wasser in Langenthal allgegenwärtig. Langenthal gehört

zum Smaragd gebiet Oberaargau, dem grössten Gebiet dieser internationalen Kategorie

in der Schweiz.

Ziel der Arbeit: Das Landschaftselement Wasser innerhalb und ausserhalb des Siedlungs-

gebietes und insbesondere dessen einmaliger kultureller Hintergrund soll der Bevölke-

rung vermittelt werden. Die Landschaft um die oberirdischen Fliessgewässer wird erleb-

bar und zugänglich gemacht, zudem wird Rücksicht auf den besonderen Naturwert und

die Landwirtschaft genommen. Die Arbeit will neue Impulse geben und vorhandene

Qualitäten für neue attraktive Vernetzungen und Nächsterholung aufzeigen.

Ergebnis: Basierend auf dem von der Stadt Langenthal erarbeiteten Gewässerkonzept

werden die Oberflächengewässer in verschiedenster Weise typologisiert. Ein konzep-

tueller Ansatz für die Naherholungsgebiete der Wässermatten Langenthal und Lotzwil

und deren Verbindung wird erarbeitet. Es wird eruiert, wie sich das BLN-Gebiet Wässer-

matten für Erholung und Erlebnis ökologisch sowie landwirtschaftlich entwickeln kann.

System zur Wässerung der traditionellen WässermattenEigene Darstellung

Grobkonzept: Wassererlebnisweg entlang der Langete und durch die WässermattenEigene Darstellung

Renaturierter Teil der LangeteEigene Darstellung

Diplomand Remo Schär

Examinatoren Prof. Hans-Michael Schmitt, Prof. Thomas Oesch

Experte Joachim Wartner, SKK Landschaftsarchitekten AG, Wettingen, AG

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Wasserstadt LangenthalKulturgut Wässermatten als Naherholungsgebiet und Naturraum

64 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 65

Ausgangslage: Das heutige Alterszentrum in Wollerau kann den Bedarf an Pflege betten

bis 2030 nicht mehr decken. Aus diesem Grund werden das heutige Alterszentrum sowie

auch die Alterswohnungen abgerissen und neu gebaut. Nebst dem Neubau der Ge-

bäude wird auch der dazugehörige Aussenraum neu konzipiert und gestaltet. Der Aus-

senraum soll als verbindendes Element zwischen Alterswohnungen und Pflegezentrum

genutzt werden können.

Ziel der Arbeit: Für die Anwohner der Turmmatt wird eine Umgebungsgestaltung vor-

genommen, die den verschiedenen Ansprüchen der Bewohner entspricht. Der Aussen-

raum wird die Funktion als verbindendes Glied zwischen den Alterswohnungen und

dem Pflegezentrum erhalten. Die Topografie im Aussenraum muss den Bedürfnissen

der Bewohner angepasst werden, sodass es möglich ist, die Wege und Plätze auch im

fortgeschrittenen Alter zu begehen oder zu befahren. Der Aussenraum wird möglichst

vielfältig gestaltet, damit eine hohe Anzahl an Nutzungsansprüchen abgedeckt werden

kann. Neben den verschiedenen Plätzen wird auch für die Demenzabteilung ein in sich

geschlossener Demenzgarten kreiert und in die Umgebungsarbeiten integriert.

Ergebnis: Das Konzept hinter dem Entwurf baut auf der ehemaligen Burg auf, die in ver-

gangener Zeit einmal dort stand, wo sich heute das Pflegezentrum befindet. Topogra-

fisch wird man versuchen, die Steigungen auf ein Minimum reduzieren zu können. Der

Platz Nord, der die Ankunft repräsentiert, wird Schauplatz verschiedener Aktivitäten. An

diesem Ort bietet sich die Gelegenheit, sich hinzusetzen, einen Kaffee zu trinken und

dem Kommen und Gehen der verschiedenen Personen zuzusehen. Der Platz Süd kommt

etwas ruhiger zur Geltung und wird durch sein multifunktionales Hochbeet in Szene ge-

setzt. Das Hochbeet bringt diverse Attraktivitäten mit sich, die auch vom Rollstuhl aus

ausgeführt und betrachtet werden können. Der Demenzgarten findet auf der Ostseite

der Gebäude Platz und bietet den Anwohnern Freiraum, um sich zu bewegen und Alt-

bekanntes oder Neues zu entdecken.

Konzept mit KonzeptbausteinenEigene Darstellung

VorprojektplanEigene Darstellung

Variables Hochbeet mit integriertem Brunnen und Pflanzbeet für Rollstuhlfahrer inklusive Sitz- und LiegemöglichkeitenEigene Darstellung

Diplomand Marco Niederer

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Wohn- und Pflegezentrum Turm-Matt, Wollerau

MarcoNiederer

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Aufgabenstellung: Die Baugenossenschaft Halde Zürich plant Ersatzneubauten für die

Mehrfamilienhäuser aus den Jahren 1948 bzw. 1954. Die 23 765 m2 grosse Wettbewerb-

sparzelle an der Dachslernstrasse befindet sich an der Schnittstelle zwischen kompaktem

Stadtkörper und durchgrünter Stadtstruktur und soll sich städtebaulich in dieses Gefüge

eingliedern. Die siedlungseigenen Freiräume sind aufzuwerten und mit der Durchgrü-

nung der nachbarschaftlichen Aussenräume zu vernetzen. Dabei ist ein besonderes Au-

genmerk auf die Stadtökologie zu legen.

Ergebnis: Im Stückler wird ein lebendiges Quartier mit Identität geschaffen.

Die naturnah gestaltete Aussenanlage animiert das Kinderspiel und bietet auch Erwach-

senen immer wieder Naturerlebnisse.

Den Frühling begrüssen Dichternarzissen und einheimische Geophyten wie Scilla und

Anemone nemorosa, die sich um die Sträucher gruppieren. Darauf folgen verschiedene

üppig weiss blühende Sträucher und Bäume.

Im Sommer setzt die Blumenwiese ihre Akzente, und auch die Staudenrabatten berei-

chern die Siedlung. Im Herbst wird das Quartier von bunten Herbstgewändern von den

Tönen Gelb bis Tiefrot durchzogen, und verschiedene Vögel tun sich an den Beeren und

Nüssen der Sträucher gütlich. Der Schmuck der Stauden zieht sich bis in den Winter.

Für Spiel und Sport stehen genügend Blumenrasenflächen, aber auch asphaltierte Plätze

zur Verfügung. Bespielbare Sitzelemente laden zum Verweilen ein. Für Erfrischung sor-

gen verschiedene Brunnenanlagen.

Die Bewohner treffen sich im aneigenbaren Gemüsegarten oder bei einem Quartierfest

unter dem Pavillon. Auch im Alltag sind viele Möglichkeiten für Begegnungen im urba-

nen Wohnen im Grünen gegeben.

Konzeptplan

Vorprojekt

Quartierplatz mit Pavillon

Diplomand Emanuel Ferrari

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Prof. Dr. Christoph Küffer

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Wohnen im Stückler – Zürich – Altstetten

EmanuelFerrari

66 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 67

Einleitung: Die Genossenschaftssiedlung Zwischenbächen befindet sich am Fusse des

Uetlibergs in Zürich Altstetten. Die 1950 erbauten Gebäude werden durch Neubauten

ersetzt, die einen höheren Verdichtungsgrad und eine zeitgemässe Gestaltung aufwei-

sen sollen. Mittels eines Projekt-Wettbewerbs soll ein ökologisches, ökonomisches, so-

zial ausgewogenes und städtebaulich-architektonisches Projekt gefunden werden. Mit

der Architektur der Drittplatzierten Sigrist-Müller Architekten wurde der Aussenraum

der Siedlung neugestaltet.

Aufgabenstellung: Die Aufgabe dieser Bachelorarbeit besteht darin, ein Konzept für die

Siedlung zu erarbeiten und dieses im Vorprojekt umzusetzen. In einem ausgewählten

Perimeter des oben erwähnten Grundstücks wurde die Arbeit noch vertieft in Richtung

Ausführung bearbeitet. Für diesen Perimeter wurden ein Ausführungsplan, Details eine

Kostenschätzung und eine Devisierung erstellt.

Ergebnis: Mit dieser Arbeit soll ein einheitlicher und funktional gut nutzbarer Aussen-

raum für alle Anwohner der Siedlung Zwischenbächen gestaltet werden. Das zugrunde

liegende Konzept stützt sich auf die Gestaltungsprinzipien der 1950er-Jahre, die neu in-

terpretiert und abstrahiert werden. Diese Grundsätze widerspiegeln sich hauptsächlich

in der klaren Formensprache der Wege und in der Gehölzverwendung. Dadurch passt

sich die Siedlung in das umliegende Quartier ein, nimmt Bezug auf die Vergangenheit

der Siedlung und auf die Architektur der neuen Gebäudevolumen. Der angrenzende

Bachraum wird in das Konzept miteinbezogen, wodurch eine Vernetzung mit dem um-

liegenden Gebiet stattfindet.

Die Siedlung erhält einen funktionalen und abwechslungsreichen Aussenraum, in dem

sich die Anwohner treffen und begegnen können.

VorprojektplanEigene Darstellung

AusführungsplanEigene Darstellung

Detail TreppeEigene Darstellung

Diplomand Nor Heck

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Wohnüberbauung Zwischenbächen, Zürich Altstetten

NorHeck

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Einleitung: Die Wohnüberbauung Zwischenbächen der Baugenossenschaft bgnzwo

stammt aus dem Jahr 1950. Durch das zunehmende Alter der Siedlung stehen umfang-

reiche Sanierungen an. Gemäss der strategischen Immobilienplanung beabsichtigt die

bgnzwo, die Siedlung rückzubauen und durch Neubauten zu ersetzen. So wird gleich-

zeitig im hohen Masse von 86 auf 160 Wohneinheiten verdichtet. Mithilfe eines Projekt-

wettbewerbs wurde ein neues ökologisch, ökonomisch und sozial ausgewogenes und

städtebaulich-architektonisch wegweisendes Projekt gesucht.

Aufgabenstellung: Zur achtplatzierten Architektur des Wettbewerbs gilt es, die Umge-

bung neu zu gestalten. Der Einstieg ist ein schlichtes Konzept, das in der Phase Vorpro-

jekt und besonders in der Ausführung vertieft wird. Höhenabsteckplan, Enwässerungs-

plan, Schnitte und Details sind Grundlage für den abschliessenden Kostenvoranschlag

und die Devisierung.

Ergebnis: Das Konzept sieht eine Wohnüberbauung vor, die nicht nur privat nutzbar

ist, sondern auch die Nachbarn einlädt, sich hier aufzuhalten. Die Durchgänge von der

Zwischebächenstrasse zum Schulhaus Buchlern sind öffentlich und leiten in die verschie-

den nutzbaren Räume ein. Der Platz in der Mitte des südlichen Teils ist geprägt durch

einen grossen Wasserplatz. Auch das anfallende Meteorwasser wir oberflächlich abge-

leitet in Mulden und lädt zum Spielen ein. Die privaten Gartenstücke und der Siedlungs-

bach im Norden sind prima geeignet, um sich zurückzuziehen. Die dazwischenliegenden

Grünflächen bringen mit der Blumenwiese Farbe, Düfte und ökologische Qualität in die

Siedlung.

Höhenabsteck- und Entwässerungsplan (Civil3D)Eigene Darstellung

Vorprojektplan (Vectorworks)Eigene Darstellung

Visualisierung (Revit)Eigene Darstellung

Diplomand Koen Renger JACOBUS

Examinatoren Prof. Peter Petschek, Christian Graf, Martin Keller

Experte Christophe Rentzel, Salathé Gartenkultur AG, Oberwil BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Wohnüberbauung Zwischenbächen, Zürich Altstetten, Teil Süd

Koen RengerJACOBUS

68 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur 69

Ausgangslage: Der Kirchhof von Jenaz, GR, thront an wunderschöner Lage auf einer

durch den Gletscher geformten Terrasse. Die Sicht bietet ein Panorama mit der histori-

schen Walsersiedlung, den Hügeln und aneinandergereihten Bergketten. Der Friedhof

selbst ist geprägt durch die sich wandelnden gesellschaftlichen Ansprüche und Bestat-

tungsgewohnheiten. Heute und auch künftig nimmt die Belegung der Grabfelder ab und

verlangt nach einer Transformation des Kirchhofs.

Vorgehen: Die örtlichen Gegebenheiten lassen das Konzept der Bepflanzung erahnen.

Die Kulturlandschaft mit ihrem nahgelegenen Tannen-Buchenwald sowie die Grünstruk-

turen des Dorfkerns verschmelzen im Verlauf der Jahre im Friedhof zu einem «Garten der

Erinnerung». Die Gräber und Bestattungsflächen werden so angeordnet, dass sich ein

sich schlängelndes Wegsystem um die Kirche bildet. Die Pfade symbolisieren die Wan-

derung des Lebens und führen durch «Wald und Flur». Immer wieder trifft man kleinere

oder grössere Flächen an, die die Erholungsnutzung, die Besinnung und die soziale In-

teraktion fördern.

Fazit: Das Friedhofsbild wandelt sich über die Jahre hinweg und wird als ein Prozess

verstanden. Durch die neue Gestaltung können Bestattungsflächen je nach demografi-

schem Wandel oder sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüchen angepasst werden,

ohne den Charakter des Friedhofs zu verändern.

Die landschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik «Tod» erfolgt auf eine Weise,

indem dem Friedhof wieder bewusst Lebendigkeit eingehaucht wird. Dabei wird darauf

geachtet, dass ein Gleichgewicht zwischen neuem Leben verleihen und einem Ort der

Ruhe und des Gedenkens besteht.

Konzeptherleitung – Das Pflanzkonzept orientiert sich an Gehölzen des nahgelegenen Tannen-Buchenwaldes | Abieti-Fagenion.Eigene Darstellung

Vorprojektplan – Zwischen Wald und FlurEigene Darstellung

Visualisierung der Nordseite des Friedhofs – Sicht auf den Waldhain mit sich windendem Bachlauf, der beim Gemeinschafts-grab versiegtEigene Darstellung

Diplomandin Janine Schneider

Examinatoren Prof. Hansjörg Gadient, Jochen Soukup

Experte Pascal Gysin, pg landschaften, Sissach, BL

Themengebiet Landschaftsarchitektur

Zwischen Wald und Flur Transformation Friedhof Jenaz

JanineSchneider

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Unsere Institute

IBU Institut für Bau und Umwelt

Leiterin: Prof. Dr. Susanne Kytzia

[email protected], www.ibu.hsr.ch

T +41 (0)55 222 49 17

ICOM Institut für Kommunikationssysteme

Leiter: Prof. Dr. Heinz Mathis

[email protected], www.icom.hsr.ch

T +41 (0)55 222 45 95

IET Institut für Energietechnik

Leiter: Prof. Dr. Markus Friedl

[email protected], www.iet.hsr.ch

T +41 (0)55 222 43 33

IFS Institut für Software

Leiter: Prof. Peter Sommerlad

[email protected], www.ifs.hsr.ch

T +41 (0)55 222 49 84

IKIK Institut für Kommunikation undInterkulturelle KompetenzLeiter: Prof. Dr. Stefan [email protected], www.ikik.hsr.chT +41 (0)55 222 45 53

INSTITUT FÜR KOMMUNIKATION

UND INTERKULTURELLE KOMPETENZ

ILF Institut für Landschaft und FreiraumLeiter: Prof. Dr. Dominik [email protected], www.ilf.hsr.chT +41 (0)55 222 47 22

ILT Institut für Laborautomation

und Mechatronik

Leiterin: Prof. Dr. Agathe Koller-Hodac

[email protected], www.ilt.hsr.ch

T +41 (0)55 222 47 25

INSTITUTE FOR LAB AUTOMATION

AND MECHATRONICS

IMES Institut für Mikroelektronik und

Embedded Systems

Leiter: Prof. Dr. Paul Zbinden

[email protected], www.imes.hsr.ch

T +41 (0)55 222 49 88

INS Institut für vernetzte Systeme

Leiter: Prof. Dr. Andreas Steffen

[email protected], www.ins.hsr.ch

T +41 (0)55 222 18 38

IPEK Institut für Produktdesign,

Entwicklung und Konstruktion

Leiter: Prof. Theodor Wüst

[email protected], www.ipek.hsr.ch

T +41 (0)55 222 48 50

IRAP Institut für Raumentwicklung

Leiter: Prof. Andreas Schneider

[email protected], www.irap.hsr.ch

T +41 (0)55 222 48 95

IWK Institut für Werkstofftechnik

und Kunststoffverarbeitung

Leiter: Prof. Dr. Frank Ehrig

[email protected], www.iwk.hsr.ch

T +41 (0)55 222 47 70

SITEC Institut für Anlagen- und

Sicherheitstechnik

Leiter: Prof. Jürg Meier

[email protected], www.sitec.hsr.ch

T +41 (0)55 222 43 51

SPF Institut für Solartechnik

Leiter: Prof. Dr. Andreas Häberle

[email protected], www.solarenergy.ch

T +41 (0)55 222 48 21

UMTEC Institut für Umwelt- und

Verfahrenstechnik

Leiter: Prof. Dr. Michael Burkhardt

[email protected], www.umtec.hsr.ch

T +41 (0)55 222 48 60

WERZ Institut für Wissen,

Energie und Rohstoffe Zug

Leiter: Prof. Christian Wirz-Töndury

[email protected], www.werz.hsr.ch

T +41 (0)55 222 41 71

70 HSR Hochschule für Technik Rapperswil Bachelorarbeiten 2019 Bachelor of Science FHO in Landschaftsarchitektur

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HSR Hochschule für Technik Rapperswil ■ Oberseestrasse 10 ■ Postfach 1475 ■ CH-8640 Rapperswil

Telefon +41 (0)55 222 41 11 ■ [email protected] ■ www.hsr.ch