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Pressedokumentation (ausgewählte Print-Veröffentlichungen vom 10.-16.06.2010) BARMER GEK Arzneimittel-Report 2010: Kräftiger Ausgabenanstieg bei Spezialmedikamenten BARMER GEK Hauptverwaltung, Abteilung 1340 Unternehmenskommunikation

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Page 1: BARMER GEK Arzneimittel-Report - uni-bremen.de · 2013. 3. 25. · BARMER GEK Hauptverwaltung, Abteilung 1340 Unternehmenskommunikation 29.01.2010 Pressedokumentation (ausgewählte

BARMER GEK Hauptverwaltung, Abteilung 1340 Unternehmenskommunikation

29.01.2010

Pressedokumentation(ausgewählte Print-Veröffentlichungen vom 10.-16.06.2010)

BARMER GEK Arzneimittel-Report 2010:

Kräftiger Ausgabenanstieg bei Spezialmedikamenten

BARMER GEK Hauptverwaltung, Abteilung 1340 Unternehmenskommunikation

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BARMER GEKQuelle Aachener Nachrichten vom 10.06.2010Seite 4Ausgabe Aachener Nachrichten GesamtausgabeRessort Politik

Medikamente treiben Ausgaben von Kassen hochBerlin. Hochpreisige Spezialmedika-mente gegen Krebs, Rheuma und Multi-ple Sklerose werden immer mehr zumAusgabentreiber Nummer eins bei denKrankenkassen. Von den neu eingeführ-ten, besonders teuren Präparaten seienjedoch rund 40 Prozent ohne zusätzli-chen Nutzen, sagte der Bremer Gesund-heitsforscher Gerd Glaeske am Mitt-

woch bei der Vorstellung des Arznei-mittelreports 2010 der Barmer GEK. Sieist mit 8,5 Millionen Versicherten diegrößte deutsche Krankenkasse.Glaeske sprach sich dafür aus, neuenMedikamenten zunächst nur eine befri-stete Kassenzulassung zu geben und siedann neu zu bewerten. Den seit Jahrenstetig steigenden Arzneimittel-Ausga-

ben will BundesgesundheitsministerPhil ipp Rösler (FDP) mit einemPharma-Sparpaket einen Riegel vor-schieben: Geplant sind höhere Zwangs-rabatte und ein Einfrieren der Preise.(dpa)

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Quelle Aachener Zeitung vom 10.06.2010Seite 2Ausgabe Aachener Zeitung GesamtausgabeRessort Politik

Spezialpräparate treiben Kosten hochArzneimittelreport zur Kostenentwicklung. Größte Krankenkasse lobt Rösler.

Berlin. ,,Lob, Lob, Lob - das brauchtHerr Rösler jetzt", sagt Rolf-UlrichSchlenker, Vizechef der Barmer GEK.Der Vertreter der größten deutschenKrankenkasse zollt dem gebeuteltenGesundheitsminister Anerkennung: Mitden geplanten Einsparungen bei derPharmaindustrie sei Philipp Röslergenau auf dem richtigen Weg, stellt erbei der Vorstellung des Arzneimittelre-ports fest. Steigende Ausgaben fürMedikamente, ein drohendes zweistelli-ges Milliardendefizit und eine CSU, diedes Ministers Prämienpläne schlichtvom Tisch fegte - der liberale Ministerist in der harten Realität der Gesund-heitspolitik angekommen. Er sei ein

Bambus, der sich im Wind wiegt, hatteRösler Rücktrittsüberlegungen abgetan.,,Es wird sich zeigen, ob er nicht einSchilfrohr ist, das bricht", lästert SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach.Der ausgebildete Arzt Rösler sieht sichbei der notwendigen Therapie desGesundheitssystems vielen Risiken aus-gesetzt. Die gestrige Vorstellung desArzneimittelreports zeigte eines davon:Die rasante Kostenentwicklung. TeureSpezialpräparate sind einer der Top-Ausgabentreiber. Alleine Krebsmittel,deren Einsatz bei einer BehandlungKosten bis zu 60 000 Euro im Jahr ver-ursacht, haben einen Anteil von einemFünftel an den Gesamtausgaben der

Kassen. Um sechs Prozent stiegen dieArzneimittelausgaben bundesweit insge-samt, doch gerade die 20 ausgabenstärk-sten Medikamente legten überproportio-nal zu, um zwölf bis 25 Prozent. DasSparpaket mit einem Volumen von 1,5Milliarden Euro soll Kassen in derZukunft Preisverhandlungen mit denPharmafirmen ermöglichen. Das erwar-tete Milliardendefizit im kommendenJahr wäre trotz Pharma-Einsparungenbei weitem nicht gedeckt: elf MilliardenEuro Minus werden unterstellt, dieOpposition rechnet gar mit 14 Milliar-den Euro - ein enormes Kostenrisiko.

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Quelle Alsfelder Allgemeine vom 10.06.2010Seite 2Ressort MantelredaktionQuellrubrik Politik

Ohne Titel»Teure Präparate Ausgabentreiber« Ber-lin (dpa). Hochpreisige Spezialmedika-mente gegen Krebs, Rheuma und Multi-ple Sklerose werden immer mehr zumAusgabentreiber Nummer eins bei denKrankenkassen. Der neue oberstePharma-Prüfer, Jürgen Windeler, siehtim Gesundheitssystem ein Einsparpo-

tenzial im zweistelligen Milliardenbe-reich. Von den neu eingeführten, beson-ders teuren Präparaten seien rund 40Prozent ohne zusätzlichen Nutzen, sagteder Bremer Gesundheitsforscher GerdGlaeske am Mittwoch bei der Vorstel-lung des Arzneimittelreports 2010 derBarmer GEK. Sie ist mit 8,5 Millionen

Versicherten die größte deutsche Kran-kenkasse. Glaeske sprach sich dafür aus,neuen Medikamenten zunächst nur einebefristete Kassenzulassung zu gebenund sie dann neu zu bewerten.

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Quelle ÄRZTE ZEITUNG vom 10.06.2010Seite 1Jahrgang 2010Nummer 106Ressort GesundheitspolitikUrheberinfo © 2010 Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH

Ausgaben für Arzneimittel steigen erneutBERLIN (sun). Die Arzneimittelausga-ben der Barmer GEK sind im vergange-nen Jahr um sechs Prozent auf rund 3,6Milliarden Euro gestiegen. Das geht ausdem Arzneimittelreport 2010 hervor, dernach der Fusion zum 1. Januar 2010erstmals von der Barmer und Gmünder

Ersatzkasse (GEK) gemeinsam vorge-legt wurde. "Rund 20 Prozent der Arz-neimittelkosten - 700 Millionen Euro -entfielen auf hochpreisige Spezialpräpa-rate", sagte Barmer GEK-Vize Rolf-Ulrich Schlenker.Den ersten und zweiten Platz der Top

20-Präparate belegten Rheumamittel mitAusgabensprüngen bis zu 25 Prozent imVergleich zum Vorjahr (Jahrestherapie-kosten bis zu 24 000 Euro)

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Quelle Ärzte Zeitung vom 10.06.2010Seite 5Jahrgang 2010Nummer 106Ressort GesundheitspolitikCopyright © 2010 Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH

Barmer GEK sieht auch TherapieerfolgeWichtige und wirksame Innovationen sind Hauptkostentreiber in der Barmer GEK-BiIanz. DieKasse hofft deshalb auf Erleichterungen durch das Sparpaket der Koalition.

BERLIN (sun/HL). Zunächst hat es vielLob gegeben: Die Ersatzkasse BarmerGEK findet, dass die Koalition mit demPharma-Sparpaket "auf dem richtigenWeg" sei. Darüber hinaus gebe es sogar"echte Therapiefortschritte" unter denneuen Arzneimitteln, die auf dem Marktsind. Die Kasse legte erstmals nach ihrerFusion Barmer GEK den Arzneimittel-report vor, der nun auf Daten ihrer ins-gesamt 8,5 Millionen Versichertenbasiert.Allerdings hörten die guten Nachrich-ten auch alsbald auf: Besonders bei denSpezialmedikamenten ist nach Angabender Barmer GEK ein "kräftiger Ausga-benanstieg" zu verzeichnen. Neue Arz-neimittel gegen Rheuma, Krebs undMultiple Sklerose belasteten zuneh-mend die Budgets der Krankenkassen.Die Steigerungsraten der Top 20-Präpa-rate 2009 bewegen sich bei der BarmerGEK fast durchweg zwischen zwölf und25 Prozent."Sicherlich ist ein Teil dieser Steige-

rungsraten demografisch bedingt unddurch Therapieerfolge auch gerechtfer-tigt", sagte Barmer GEK-Vize Rolf-Ulrich Schlenker. Gleichzeitig dürftendie Ausgabensteigerungen nicht zu einerÜberforderung der gesetzlichen Kran-kenversicherung führen. Innerhalb derGKV sei der Arzneimittelbereich seit2000 jährlich um durchschnittlich 5,2Prozent gewachsen. Arzthonorare undKlinikausgaben seien in der GKV imgleichen Zeitraum nur um etwa 3,1beziehungsweise 2,8 Prozent gestiegen -trotz überdurchschnittlicher Zuwächsein den letzten beiden Jahren.Professor Gerd Glaeske vom Zentrumfür Sozialpolitik der Universität Bre-men sieht neben den "echten Innovatio-nen auch fragwürdige Arzneimittel" inden Top-20: "Wir könnten mit Arznei-mitteln sparen, wir können aber auchweiterhin an Arzneimitteln sparen." Eräußerte erhebliche Zweifel an demZusatznutzen manch angeblicher inno-vativer und viel verordneter Arzneimit-

tel.Im langfristigen Vergleich zeigt sich,wie stark sich die Struktur in der Arz-neimittelversorgung verändert hat. Vonden einstigen Umsatzrennern in derGKV, nimmt man die Daten des Arznei-verordnungsreports von 2001, sind nurnoch Omep und Viani übrig geblieben.Andere einstige Spitzenreiter sind durchgenerischen Wettbewerb viel preiswer-ter geworden, oder sie sind, weil inzwi-schen rezeptfrei, aus der GKV-Bilanzherausgefallen. Dominierten früherMedikamente gegen Bluthochdruckoder Stoffwechselstörungen, so sind esheute Arzneimittel gegen rheumatoideArthritis, MS, Krebs, COPD undAsthma. Zum großen Teil sind es inno-vative und auch teure Biologicals, diegegen solche Krankheiten mit einemhohen Mortalitätsrisiko und beachtli-chem Verlust an Lebensqualität einge-setzt werden.

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Quelle Ärzte Zeitung vom 11.06.2010Seite 4Jahrgang 2010Nummer 107Ressort GesundheitspolitikCopyright © 2010 Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH

Ausgaben für Arzneien im April fast auf VorjahresniveauÄrzte verordnen Arzneien und Impfstoffe für 2,48 Milliarden Euro zu Lasten der GKV

FRANKFURT/MAIN (fst). Nach einem starken Zuwachs im März liegen die Arzneiausgaben zuLasten der gesetzlichen Kassen im April fast auf dem Vorjahresniveau.

Im April 2010 haben Vertragsärzte Arz-neimittel und Impfstoffe im Wert von2,488 Milliarden Euro zu Lasten derGKV verordnet, berichtet das Marktfor-schungsunternehmen IMS Health. Dasentspricht einem Plus von 1,3 Prozentim Vergleich zum Vorjahresmonat.Lässt man die Impfausgaben von etwa75 Millionen Euro unberücksichtigt,dann beträgt der Zuwachs 1,6 Prozent.Im Vormonat hatten die Ausgaben ins-gesamt noch rund 2,61 Milliarden Eurobetragen.Die Angaben basieren auf Apotheken-

verkaufspreisen, von denen Zwangsra-batte von Herstellern und Apothekenbereits abgezogen sind. Zu berücksichti-gen ist, dass die Osterfeiertage - andersals im Vorjahr - diesmal in den Aprilgefallen sind.Gesunken ist im April auch die Zahl derabgegebenen Packungen im Vergleichzum April 2009, und zwar um 0,7 Pro-zent auf etwa 57,6 Millionen Packun-gen. Im März waren noch etwa 61,6Millionen Packungen abgegeben wor-den.Addiert man die Ausgaben von Mai

2009 bis April 2010, so beläuft sich dasUmsatzvolumen des GKV-Marktes aufetwa 29 Milliarden Euro. Das entsprichtim Vergleich zum gleichen Zeitraum2008/2009 einem Plus von 4,9 Prozent.Differenziert ist die Entwicklung beiImpfstoffen. Insgesamt ist der Markt imApril um 7,5 Prozent rückläufig. DieUmsätze bei Mehrfachimpfstoffen legeninsgesamt zweistellig zu. Dagegen wer-den bei Einfachimpfstoffen fast durch-gängig sinkende Umsätze verbucht.

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Jahr von den Kassen etwa eine Milli-arde Euro mehr. Davon haben auch dieÄrzte profitiert, wenn auch nicht in vol-lem Maße. Man muss sich aber auch dieStrukturen anschauen. Und da stellt sichdie Frage, ob wir wirklich so viele Kran-kenhäuser mit Maximalversorgungbrauchen. Wir fordern mehr Vertrags-freiheit, um auf solche Dinge Einflussnehmen zu können.Und was ist mit den niedergelassenenÄrzten?Zum jetzigen Zeitpunkt wäre es fürmich ein falsches Signal zu sagen: DieKosten haben nur die Versicherten zuzahlen. Alle sind in der Pflicht, dasGesundheitswesen auf stabile Beine zustellen und die Qualität zu sichern. Erstdanach kann man die Frage nach denHonoraren stellen.

Die Fusion von Barmer und GEK istjetzt fast ein halbes Jahr her. Was hat siegebracht?Die Versicherten profitieren von mehrLeistungen, für das Unternehmen gibt esmehr Stabilität und Sicherheit für dieZukunft. Das hilft uns, nicht nur Ver-walter, sondern auch Gestalter zu sein.Haben Sie schon die nächste Fusion imBlick?Zunächst setzen wir auf organischesWachstum. Seit Jahresbeginn haben wirrund 200000 neue Mitglieder gewonnen,auch dank der Tatsache, dass wir kei-nen Zusatzbeitrag erheben müssen. Wei-tere Fusionen kann man natürlich nichtausschließen. Ich denke schon, dass dieZahl der Kassen in den nächsten zwei,drei Jahrzehnten erheblich schrumpfenwird. Vielleicht werden es dann 20, 30

Kassen sein - wichtig ist aber, dass dieVersicherten weiter die Wahlfreiheithaben und es den Wettbewerb der Kas-sen gibt.Das Gespräch führte Steffen KlamethBildunterschrift :Birgit Fischer (56) ist seit Anfang desJahres Vorstandsvorsitzende der Bar-mer GEK. Die größte deutsche Kran-kenkasse ist aus der Fusion von Barmerund Gmünder Ersatzkasse hervorgegan-gen. Von 1998 bis 2005 war FischerMinisterin für Familie und Gesundheitin Nordrhein-Westfalen. Der SPDgehört die Diplom-Pädagogin seit 1981an. Foto: Thomas EisenhuthNur für den internen Gebrauch. AlleRechte vorbehalten. © Sächsische Zei-tung

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Quelle Apotheker Zeitung vom 14.06.2010Seite 3

Solisten treiben Kosten in die HöheBarmer GEK: Ja zur Preisregulierung, Nein zur Mehrkostenregelung

Berlin (ks). Vor allem neue Arzneimittel gegen rheumatische Arthritis und Multiple Sklerose treiben die Medikamentenkostender Krankenkassen nach oben. Bei der Barmer GEK führen sie die Top 20 der ausgabenstärksten Arzneimittel an. DieSteigerungsraten für alle dieser 20 Präparate bewegten sich 2009 bei der Barmer GEK fast durchweg zwischen 12 und 25Prozent. Der durchschnittliche Ausgabenzuwachs für Arzneimittel lag dagegen bei 6 Prozent. Dies geht aus dem aktuellenBarmer GEK Arzneimittel-Report 2010 hervor.

Was in den vergangenen neun Jahren alsGEK-Arzneimittelreport erschien, istnun der Report der beiden zu Jahresbe-ginn fusionierten Kassen. Prof. GerdGlaeske und sein Team vom Zentrumfür Sozialpolitik an der Universität Bre-men haben diesmal die Arzneimittelver-ordnungsdaten von 8,8 Millionen Versi-cherten ausgewertet. Ein besonderesAugenmerk wird diesmal auf Zytosta-tika gelegt - ein für die Kassen "zuneh-mend belastender Bereich", wie derReport konstatiert.

Ausgaben-Spitzenreiter

Eines der wesentlichen Ergebnisse deraktuellen Studie dürfte kaum überra-schen: Abermals sind es die Spezialprä-parate im Hochpreissegment, die fürAusgabendynamik sorgen. Von denrund 3,7 Mrd. Euro Arzneimittelkostender Barmer GEK für 2009 entfallen rund

20 Prozent bzw. 700 Mio. Euro auf dieTop 20-Präparate. Auf Platz 1 und 2 fin-den sich zwei innovative Rheumamittel(Humira, Enbrel) mit Ausgabensprün-gen um 20 bis 25 Prozent gegenüberdem Vorjahr (Jahrestherapiekosten:16.000 bis 24.000 Euro). Auf Platz 3 bis5 liegen Präparate gegen Multiple Skle-rose (Rebif, Copaxone, Avonex) miteinem Ausgabenanstieg um 12 bis 24Prozent (Jahrestherapiekosten: imSchnitt 40.000 Euro). Für das führendeKrebsmittel Glivec, Platz 8 bei BarmerGEK, Platz 3 bei den Industrieumsätzenin Deutschland, wurde ein Ausgabenzu-wachs von 17 Prozent verzeichnet (Jah-restherapiekosten zwischen 38.000 und50.000 Euro).Barmer GEK Vize-Chef Dr. Rolf-UlrichSchlenker betonte, dass die Therapie-fortschritte - etwa bei der rheumatoidenArthritis - durchaus zu begrüßen seien.Dennoch sei eine Preisregulierung not-

wendig. Den von der Bundesregierungeingeschlagenen Weg zur Senkung derArzneimittelausgaben hält Schlenkerdaher für "gut und richtig". Insbeson-dere sei es richtig, dass der GKV-Spit-zenverband zuförderst in Rabattver-handlungen mit den Herstellern tritt."Ausgesprochen posititv" sei es auch,dass der Entwurf für das Gesetz zurNeuordnung des Arzneimittelmarkts(AMNOG) vorsieht, dass in einemSchiedsverfahren - nach gescheitertenVerhandlungen - die Höhe des Abgabe-preises in anderen europäischen Län-dern zu berücksichtigen ist.

Glaeske: Regierungspläne für Soli-sten unzureichend

Glaeske hält die Pläne des Bundesge-sundheitsministers zur Regulierung derPreise patentgeschützter Arzneimitteldagegen für nicht ausreichend - vor

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allem, wenn es um Solisten geht. Ausseiner Sicht muss eine "vierte Hürde"eingeführt werden. Auch mit ihr bliebeder unmittelbare Marktzutritt neuer Arz-neimittel zum vom Hersteller bestimm-ten Preis gewährleistet. Allerdings müs-ste sofort mit einer Kosten-Nutzenbe-wertung gestartet und nicht erst aufgescheiterte Verhandlungen gewartetwerden. "Es kann nicht sein, dass mansich mit Rabattverträgen die Kosten-Nutzenbewertung wegkauft", ärgert sichGlaeske. Darüber hinaus hält er dieGrundlage, auf der Kassen und Herstel-ler patentgeschützter Arzneimittel überRabatte verhandeln sollen - das von denHerstellern einzureichende Dossier - für"keine rationale Verhandlungsbasis".

Schlenker: Mehrkostenregelung ist"Gift"

Wenngleich Schlenker viel Lob für dasSparpaket des Bundesgesundheitsmini-sters übrig hat - ganz ohne Wermuts-tropfen ist es auch für ihn nicht: Insbe-sondere die Mehrkostenregelung behagtdem Kassen-Vize ganz und gar nicht.Sie sei nicht nur "überflüssig", sondernauch "schlecht und ungerecht" - gera-dezu "Gift" für Versicherte wie auch fürdie Kassen und das Rabattvertragssy-stem generell. Offenbar hat SchlenkerBefürchtungen, Apotheken könntenVersicherte schlecht beraten und eherauf ihre eigenen wirtschaftlichen Inter-essen achten - schließlich gebe es kei-nen medizinischen Grund auf einemanderen Medikament zu beharren. Dafürmüsse der Patient aber erst einmal denvollen Preis in der Apotheke bezahlen.Die Abwicklung der Kostenerstattungbedeute für die Kassen eine enormeBürokratie. Zudem könnten sie beim

Abschluss von Rabattverträgen keineUmsatzgarantien mehr geben, was denHerstellern missfallen könnte.Angesichts des 2011 drohenden GKV-Defizits von 11 Mrd. Euro forderteSchlenker von der Bundesregierungweitere Sparbemühungen. So vermisster im AMNOG-Entwurf noch eineRegelung zur Umstellung der Großhan-delsvergütung. Hier sieht er ein Sparpo-tenzial von 400 Mio. Euro. Zudem müs-sten die Apotheken ihren Beitrag leisten.Dazu sollte aus Sicht der Barmer GEKmindestens der bisher geltende Apothe-kenabschlag von 2,30 Euro beibehaltenwerden. "Da sollte der Gesetzgeberunbedingt was tun", so Schlenker - 300Mio. Euro könnte die GKV hierdurchsparen.

Abbildung Barmer GEK Vize-Chef Dr. Rolf-Ulrich Schlenker (links) und Prof. Gerd Glaeske (rechts)., Foto:AZ/Sket

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Quelle ÄRZTE ZEITUNG vom 14.06.2010Seite 4Jahrgang 2010Nummer 108Ressort GesundheitspolitikUrheberinfo © 2010 Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH

AOK: Hausarztvertrag ist kein KostentreiberSTUTTGART (fst). Die AOK Baden-Württemberg hat mit Unverständnis aufden Brief von vier Kassenchefs anGesundheitsminister Philipp Rösler rea-giert. Darin haben unter anderem Bar-

mer GEK und DAK vor Kostensteige-rungen durch Hausarztverträge gewarnt.Der AOK-Vertrag habe sich nach zweiJahren nicht als Kostentreiber erwiesen,sagte AOK-Chef Dr. Rolf Hoberg. Er

kritisiert, der Brief vermittele denAnschein, "dass die Unterzeichner dieChancen der Verträge nur ansatzweiseverstanden haben".

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Quelle Bayerische Rundschau vom 10.06.2010Seite 5Ressort DeutschlandQuellrubrik Bayerische RundschauWeb-Link http://www.infranken.de/Urheberinfo Bayerische Rundschau Verlag & Medien GmbH

& Co. KG

Report: Teure Spezialarzneien treibenAusgaben in die HöheBerlin Hochpreisige Spezialmedika-mente gegen Krebs, Rheuma und Multi-ple Sklerose werden immer mehr zumAusgabentreiber Nummer eins bei denKrankenkassen. Der neue oberstePharma-Prüfer, Jürgen Windeler, siehtim Gesundheitssystem ein Einsparpo-tenzial im zweistelligen Milliardenbe-reich. "40 Prozent ohne Zusatznutzen" Vonden neu eingeführten, besonders teuren

Präparaten seien rund 40 Prozent ohnezusätzlichen Nutzen, sagte der BremerGesundheitsforscher Gerd Glaeske amMittwoch bei der Vorstellung des Arz-neimittelreports 2010 der Barmer GEK.Sie ist mit 8,5 Millionen Versichertendie größte deutsche Krankenkasse.Glaeske sprach sich dafür aus, neuenMedikamenten zunächst nur eine befri-stete Kassenzulassung zu geben und siedann neu zu bewerten. Alleine Krebs-

mittel, die bei einer Therapie mit Kostenbis zu 60 000 Euro im Jahr - in Einzel-fällen bis über 100 000 Euro - zu Bucheschlagen, haben laut Report einen Anteilvon einem Fünftel an den gesamten Arz-neimittelausgaben der GesetzlichenKrankenkassen. Diese Entwicklungbelastet zunehmend deren Budgets. dpa

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Quelle Berliner Morgenpost Online vom 09.06.2010Seite OnlineRessort WirtschaftWeb-Link http://www.morgenpost.de/wirtschaft/article13222

80/Preise-fuer-neue-Medikamente-steigen-dramatisch-an.html

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Arzneimittel

Preise für neue Medikamente steigen dramatisch anTeure Medikamente belasten die Kassen: Eine Studie hat Preisanstiege um bis zu 25 Prozent bei neuen Präparaten gegenRheuma oder Krebs ermittelt.

20 Medikamente verursachen ein Fünf-tel der Arzneimittelausgaben. Das belegtder Arzneimittel-Report 2010, den dieBarmer GEK am Mittwoch in Berlinvorstellte. Neue Arzneimittel gegenRheuma, Krebs, Asthma oder MultipleSklerose belasteten zunehmend die Bud-gets der Krankenkassen, erklärte dieBarmer GEK. Der Arzneimittel-Report2010 verzeichnete Steigerungsraten vonbis zu 25 Prozent bei den 20 Top-Medi-kamenten. Der durchschnittliche Ausga-benzuwachs für Arzneimittel lag beisechs Prozent.Der Report, der zum zehnten Malerscheint, bietet auf der Basis von 8,5

Millionen Versicherten einen Überblickzu Ausgabentrends im Arzneimittel-markt. Barmer-GEK-Vize-Chef Rolf-Ulrich Schlenker warnte am Mittwochin Berlin vor einer Überforderung dergesetzlichen Krankenversicherungenaufgrund der hohen Medikamenten-preise. "Warum verlangen die Pharma-firmen für das Krebsmittel Glivec inGroßbritannien 1800 Euro, bei uns aber2800 Euro? Durch das Innovationsargu-ment sind solche Preisunterschiedejedenfalls nicht gedeckt", sagte Schlen-ker. Das Preismonopol der Herstellermüsse relativiert werden.Von den rund 3,7 Milliarden Euro Arz-

neimittelkosten der Barmer GEK für2009 entfallen rund 20 Prozent oder 700Millionen Euro auf die Top-20-Präpa-rate. Auf Platz eins und zwei finden sichzwei neue Rheumamittel mit Ausgaben-sprüngen um 20 bis 25 Prozent gegen-über dem Vorjahr. Auf Platz drei bisfünf liegen Präparate gegen MultipleSklerose mit einem Ausgabenanstieg umzwölf bis 24 Prozent. Für das führendeKrebsmittel Glivec, Platz acht bei Bar-mer GEK, wurde ein Ausgabenzuwachsvon 17 Prozent verzeichnet.

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Abbildung Pillen als Kostentreiber: Die hohen Preise für neue Medikamente kosten die Krankenkassen immer mehrGeldFoto: dpa

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Quelle Berliner Morgenpost vom 10.06.2010Seite 10Nummer 155Ressort WIRTSCHAFTAutor Stefan von BorstelUrheberinfo © Axel Springer AG

Teure Spezialmedikamente belasten KrankenkassenVor allem Krebs- und Rheuma-Arzneimittel treiben die Kosten im Gesundheitswesen

Von Stefan von BorstelBerlin - Sehr teure Spezialmedika-mente gegen Krebs, Rheuma und multi-ple Sklerose sind nach jüngsten Erhe-bungen Ausgabentreiber Nummer einsbei den Krankenkassen. Von den neueingeführten, besonders teuren Präpara-ten seien rund 40 Prozent allerdingsohne zusätzlichen Nutzen, sagte derBremer Gesundheitsforscher GerdGlaeske bei Vorstellung des Arzneimit-telreports 2010 der Barmer GEK. Sie istmit 8,5 Millionen Versicherten diegrößte deutsche Krankenkasse. Glaeskesprach sich dafür aus, neuen patentge-schützten Medikamenten zunächst nureine befristete Kassenzulassung zugeben und sie dann neu zu bewerten.Alleine Krebsmittel, bei denen eine The-rapie mit Kosten bis zu 60 000 Euro imJahr - in Einzelfällen bis über 100 000Euro - zu Buche schlägt, haben lautReport einen Anteil von einem Fünftelan den gesamten Arzneimittelausgaben.Diese Entwicklung belastet zunehmenddie Budgets der Krankenkassen. DieSteigerungsraten der 20 ausgabenstärk-sten Medikamente lagen im vergange-nen Jahr bei der Barmer GEK meistzwischen zwölf und 25 Prozent - beieinem durchschnittlichen Zuwachs überdie gesamte Palette von sechs Prozent.Den stetig steigenden Arzneimittelaus-

gaben will BundesgesundheitsministerPhilipp Rösler (FDP) mit einem Phar-masparpaket einen Riegel vorschieben:Geplant sind höhere Zwangsrabatte undein Einfrieren der Medikamentenpreise.Außerdem will er die Hersteller von teu-ren, innovativen Medikamenten zu Ver-handlungen mit den Krankenkassenzwingen. Kommt es innerhalb eines Jah-res nicht zu einer Einigung, entscheideteine Schiedskommission über den Preisdes Medikaments. Bislang können diePharmafirmen den Preis selbst festlegen- die Kassen mussten zahlen.Geringere ÄrztevergütungDer Vizechef der Barmer GEK, RolfSchlenker, begrüßte Röslers Sparpläneausdrücklich. "Warum verlangen diePharmafirmen für das Krebsmittel Gli-vec in Großbritannien 1800 Euro, beiuns aber 2800 Euro?", fragte Schlenker.Er forderte, die Schiedskommissionsolle sich bei der Preisfindung an denPreisen im Ausland orientieren. "Daswäre der Durchbruch für faire Preiseund gute Verträge."Rösler will mit seinem Pharmasparpa-ket die Ausgaben der Kassen mittelfri-stig um zwei Milliarden Euro im Jahrsenken. Der Barmer-GEK-Vizechef for-derte weitere Sparbemühungen desMinisters. Sinnvoll wären ein Preismo-ratorium bei Krankenhäusern und eine

moderat geringere ärztliche Gesamtver-gütung. Auch die Apotheker müsstenihren Beitrag leisten, sagte Glaeske. Einhöherer Apothekenabschlag könnte 300Millionen Euro bringen. Durch eineNeuregelung der Vergütungen im Arz-neimittelgroßhandel ließen sich weitere400 Millionen Euro sparen.Glaeske plädierte dafür, mehr Nachah-merpräparate - sogenannte Generika -anzuwenden. Gut ein Viertel der Kas-senausgaben für Medikamente entfalleauf lediglich 2,2 Prozent der verordne-ten Menge. Glaeske warb dafür, sowohlmit als auch an Arzneimitteln zu sparen.Sparen lasse sich mit jenen Präparaten,die zum Beispiel eine stationäreBehandlung der Patienten überflüssigmachen. Sie sollten verstärkt eingesetztwerden.Der neue oberste Pharmaprüfer JürgenWindeler hält im GesundheitssystemEinsparungen im zweistelligen Milliar-denbereich für möglich. "Die Summen,die für ungeeignete Behandlungen aus-gegeben werden, sind erheblich", sagteer der "Frankfurter Rundschau". Bevorman über Rationierung medizinischerLeistungen rede, solle man das Geldbesser in die richtigen Bahnen lenken.mit dpa

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Quelle Berliner Zeitung vom 10.06.2010Seite 18Jahrgang 2010Nummer 132Ressort WirtschaftWeb-Link www.berliner-zeitung.deAutor Timot Szent-IvanyiUrheberinfo Berliner Zeitung

Viel Geld für wenige Medikamente Teurepatentgeschützte Arzneimittel belastenzunehmend die Budgets der KrankenkassenBERLIN. Gesundheitsminister PhilippRösler (FDP) hatte in den vergangenenTagen nicht allzu viel zu lachen. SeinKonzept für eine Kopfpauschale fiel mitgroßem Krach in der Koalition durchund entfachte einen Streit zwischen FDPund CSU, der zu verbalen Ausfällen wie"Wildsau" und "Gurkentruppe" führte.Ausgerechnet die von einer früherenSPD-Politikerin geführte KrankenkasseBarmer GEK gibt dem angeschlagenenMinister nun zumindest etwas Unterstüt-zung, wenn auch auf einem anderenFeld: Der gestern veröffentliche Arznei-mittelreport 2010 der größten deutschenKasse zeigt, wie dringend notwendig dievon Rösler angestrebte Preisregulierungbei patentgeschützten Präparaten ist.Kosten-Nutzen-Analyse nötigNach den von der Kasse vorgelegtenZahlen für das vergangene Jahr sind esvor allem neue Arzneimittel gegenRheuma, Krebs oder Multiple Sklerose,die das Budget belasten. Während dieAusgaben für diese Medikamente umrund 15 Prozent stiegen, lag der Ausga-benzuwachs für Arzneimittel insgesamtnur bei sechs Prozent. Auf Platz einsund zwei der ausgabenstärksten Präpa-rate bei der Barmer GEK finden sichzwei innovative Rheumamittel mit Aus-gabensprüngen von 20 bis 25 Prozent.Die Jahreskosten bei einer Behandlungbelaufen sich bei diesen Mitteln auf 16000 beziehungsweise 24 000 Euro. Auf

Platz drei bis fünf liegen Präparategegen Multiple Sklerose mit einem Aus-gabenanstieg von zwölf bis 25 Prozent -mit Jahrestherapiekosten von im Schnitt40 000 Euro. Für das führende Krebs-mittel auf dem deutschen Markt (Gli-vec), das Behandlungskosten von jähr-lich bis zu 50 000 Euro verursacht,wurde bei der Barmer ein Ausgaben-plus von 17 Prozent verzeichnet.Das zeigt deutlich, dass vor allem dieSpezialpräparate im Hochpreissegmentfür die Ausgabendynamik bei den Arz-neimitteln sorgen. Auf sie entfallen inder gesetzlichen Krankenversicherungzwar nur 2,2 Prozent der Verordnungen,aber mehr als 26 Prozent der Ausgaben."Es ist an der Zeit, die Arzneimittel-preisbildung vernünftig zu gestalten",sagte Barmer-GEK-Vizechef Rolf-Ulrich Schlenker bei der Vorlage desArzneimittelreports. Er begrüßte daherdie Pläne von Minister Rösler und denGesundheitspolitikern der schwarz-gel-ben Koalition, das Preismonopol derPharmaunternehmen aufzuweichen.Der renommierte Pharmaexperte GerdGlaeske vom Zentrum für Sozialpolitikder Universität Bremen, der den Reporterstellt hat, ließ dagegen an RöslersVorhaben kein gutes Haar. Rabattver-handlungen zwischen Kassen und Phar-maunternehmen ohne die Bewertungvon Kosten und Nutzen eines Medika-ments - wie im "Arzneimittelneuord-

nungsgesetz vorgesehen - seien ein "völ-lig irrationaler Vorgang". Wenn einUnternehmen für ein Medikament einenPreis von 1 500 Euro erzielen wolle,dann müsse es nur mit einem Angebotvon 2 000 Euro in die Verhandlungengehen, gab Glaeske zu bedenken. Da beiAbschluss eines Rabattvertrags keineKosten-Nutzen-Bewertung mehr vorge-sehen sei, merkten die Kassen nicht ein-mal, dass sie über den Tisch gezogenworden seien."Für die Festlegung eines fairen Preisesmuss ich wissen, wie ein Arzneimittelwirkt", sagte Glaeske. Er schlug einenanderen Weg vor: Dabei soll wie heutejedes neue Medikament zunächst zudem vom Hersteller verlangten Preisverordnet werden können. Innerhalb vondrei Jahren muss es dann aber zu einerUntersuchung der Kosten-Nutzen-Rela-tion kommen. Stellt sich dabei heraus,dass der Preis nicht angemessen ist,muss der Hersteller den zu viel gezahl-ten Betrag der Krankenversicherungrückwirkend erstatten. Durch die Ein-richtung eines "Risikopools" der Phar-maindustrie soll zudem sichergestelltwerden, dass die Kassen auch bei Insol-venzen zu ihrem Geld kommen. Es seigeradezu fahrlässig, bei den extremhohen Kosten neuer Medikamente aufein derartiges Verfahren zu verzichten,warnte Glaeske.

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Quelle Bremer Nachrichten vom 10.06.2010Seite WESERKURIER/POLITIK/02Ausgabe Bremer Nachrichten | Weser KurierRessort WESERKURIER

Teure Spezialmedikamente Arzneimittelreport:40 Prozent ohne zusätzlichen NutzenVon Sabine DollBerlin·Bremen. 20 Medikamente verur-sachen ein Fünftel der Arzneimittelaus-gaben bei Deutschlands größter Kran-kenkasse. Das geht aus dem Arzneimit-telreport 2010 der Barmer GEK hervor,der gestern in Berlin vorgestellt wurde.Danach zählen Spezialpräparate gegenRheuma, Krebs oder Multiple Sklerosezu den ausgabenstärksten Mitteln derKasse. Von den insgesamt 3,7 Milliar-den Euro Arzneimittelkosten entfallenrund 20 Prozent oder 700 MillionenEuro auf diese Präparate. Die Steige-rungsraten der Top 20, wie die Spezial-mittel im Report genannt werden, lagenim vergangenen Jahr bei der BarmerGEK zwischen zwölf und 25 Prozent -bei einem durchschnittlichen Ausgaben-zuwachs der gesamten Arzneimittelpa-lette von sechs Prozent.Rolf-Ulrich Schlenker, Vize-Chef derKrankenkasse, führt das Ausgabenplusvor allem auf zu viele Freiheiten für dieHersteller bei der Preisgestaltung

zurück: "Warum verlangen Pharmafir-men für das Krebsmittel Glivec in Groß-britannien 1800 Euro, bei uns aber 2800Euro? Durch das Innovationsargumentsind solche Preisunterschiede jedenfallsnicht gedeckt." Es sei an der Zeit, dieArzneimittel-Preisbildung vernünftig zugestalten, sagte der Kassen-Vize inRichtung Politik. Das Preismonopol derPharmafirmen müsse gebrochen werden.Der Bremer Gesundheitsökonom GerdGlaeske, der an dem Report mitgearbei-tet hat, sieht neben echten Innovationenauch fragwürdige Arzneimittel in denTop 20: Von den neu eingeführten,besonders teuren Präparaten seien rund40 Prozent ohne zusätzlichen Nutzen,sagte er. Das Einsparvolumen für dreibestimmte Medikamente aus diesemHochpreissegment bezifferte er auf rund50 Millionen Euro.Sparpotenzial sieht der Bremer Uni-Pro-fessor außerdem im Generika-Bereich:"Hebt man den Anteil der Nachahmer-produkte von derzeit 81 auf 85 Prozent,

bringt das 400 Millionen Euro." Dem-nächst stünden weitere 60 Wirkstoffevor dem Ablauf des Patentschutzes, wasein Einsparpotenzial von insgesamt rund2,9 Mill iarden Euro bedeute, soGlaeske.Wie diese Zeitung gestern vorab berich-tete, fordert der Gesundheitsökonom fürneu entwickelte Medikamente eine Kas-senzulassung auf Zeit: "Wir brauchenunbedingt ein herstellerunabhängigesPrüfverfahren, das aus einer erstenSchnellanalyse und einer späteren Neu-bewertung von Kosten und Nutzenbesteht." Sei kein Zusatznutzen feststell-bar, müsse der Hersteller den überbe-zahlten Betrag zurückzahlen.Der Barmer-GEK-Arzneimittelreportbasiert auf den Daten von 8,5 MillionenVersicherten. Die Kassen hatten sich zuBeginn dieses Jahres zusammenge-schlossen

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Quelle Cellesche Zeitung vom 10.06.2010Seite 3Ressort Politik

Teure Spezialmedikamente treiben Kosten indie Höhe Einsparungen im zweistelligenMilliardenbereich geplant

BERLIN (dpa). Hochpreisige Spezial-medikamente gegen Krebs, Rheuma undMultiple Sklerose werden immer mehrzum Ausgabentreiber Nummer eins beiden Krankenkassen. Der neue oberstePharma-Prüfer, Jürgen Windeler, siehtim Gesundheitssystem ein Einsparpo-tenzial im zweistelligen Milliardenbe-reich.Von den neu eingeführten, besondersteuren Präparaten seien rund 40 Prozentohne zusätzlichen Nutzen, sagte derBremer Gesundheitsforscher GerdGlaeske am Mittwoch bei der Vorstel-lung des Arzneimittelreports 2010 derBarmer GEK. Sie ist mit 8,5 MillionenVersicherten die größte deutsche Kran-kenkasse. Glaeske sprach sich dafür aus,

neuen Medikamenten zunächst nur einebefristete Kassenzulassung zu gebenund sie dann neu zu bewerten. AlleineKrebsmittel, die bei einer Therapie mitKosten bis zu 60000 Euro im Jahr - inEinzelfällen bis über 100000 Euro - zuBuche schlagen, haben laut Report einenAnteil von einem Fünftel an den gesam-ten Arzneimittelausgaben der gesetzli-chen Krankenkassen.Diese Entwicklung belastet zunehmendderen Budgets. Die Steigerungsraten der20 ausgabenstärksten Medikamentelagen 2009 bei der Barmer GEK meistzwischen zwölf und 25 Prozent - beieinem durchschnittlichen Zuwachs überdie gesamte Palette von sechs Prozent.Den seit Jahren stetig steigenden Arz-neimittel-Ausgaben will Bundesgesund-

heitsminister Philipp Rösler (FDP) miteinem Pharma- Sparpaket endlich einenRiegel vorschieben: Geplant sind höhereZwangsrabatte und ein Einfrieren derMedikamentenpreise. Barmer-GEK-Vizechef Rolf-UlrichSchlenker bestärkte die Regierung indiesen Plänen. Für das Krebsmittel Gli-vec würden in Großbritannien 1800Euro verlangt, in der Bundesrepublik2800 Euro. Deutschland kann nach sei-nen Worten "gut darauf verzichten,Referenzland für die europäische Preis-bildung zu sein". Glaeske plädiertedafür, mehr günstige Nachahmerpräpa-rate anzuwenden.

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Quelle ddp Deutscher Depeschendienst vom 09.06.2010Seite 0Ressort PolitikQuellrubrik ArzneimittelAutor chj/nik

Teure Spezialmedikamente belasten Budgetsder KrankenkassenBerlin (ddp). Teure Spezialmedika-mente belasten zunehmend die Budgetsder gesetzlichen Krankenkassen. Vorallem neue Präparate gegen Rheuma,Krebs oder Multiple Sklerose treiben dieAusgaben in die Höhe. Das ergab derArzneimittel-Report der größten deut-schen Krankenkasse, Barmer GEK, deram Mittwoch in Berlin vorgestelltwurde. Die Kosten für die 20 ausgaben-stärksten Medikamente stiegen bei demVersicherer danach zwischen 2008 und

2009 um zwölf bis 25 Prozent. Derdurchschnittliche Ausgabenzuwachs fürArzneimittel liege dagegen bei sechsProzent.Medikamente sind Kostentreiber imGesundheitssystem, insbesondere neue,patentgeschützte Präparate. Bislang darfdie Industrie die Preise für solche Arz-neien willkürlich selbst festlegen - dieKrankenkassen müssen zahlen. Das willdie Koalition eindämmen. Bundesge-sundheitsminister Philipp Rösler (FDP)

hat dazu ein Arzneimittel-Sparpaket aufden Weg gebracht. Mit Zwangsrabatten,einem Preisstopp und verpflichtendenPreisverhandlungen will die Regierungdie steigenden Medikamentenkosten inden Griff bekommen. Das Kabinett hatdas Paket bereits Ende April beschlos-sen.ddp/chj/nik

Uhrzeit: 15:13

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Quelle Die Welt vom 10.06.2010Seite 9Nummer 132Ressort WIRTSCHAFTAutor Stefan von BorstelCopyright © Axel Springer AG

Teure Spezial-Medikamente belasten die KrankenkassenBarmer-Report: Krebs- und Rheuma-Arznei als Kostentreiber im Gesundheitswesen - Lob fürRöslers Sparpläne

Von Stefan von BorstelBerlin - Sehr teure Spezial-Medika-mente gegen Krebs, Rheuma und Multi-ple Sklerose sind nach jüngsten Erhe-bungen Ausgabentreiber Nummer einsbei den Krankenkassen. Von den neueingeführten, besonders teueren Präpa-raten seien rund 40 Prozent allerdingsohne zusätzlichen Nutzen, sagte derBremer Gesundheitsforscher GerdGlaeske am Mittwoch bei der Vorstel-lung des Arzneimittelreports 2010 derBarmer GEK. Sie ist mit 8,5 MillionenVersicherten die größte deutsche Kran-kenkasse. Glaeske sprach sich dafür aus,neuen patentgeschützten Medikamentenzunächst nur eine befristete Kassenzu-lassung zu geben und sie dann neu zubewerten. Alleine Krebsmittel, beidenen eine Therapie mit Kosten bis zu60 000 Euro im Jahr - in Einzelfällen bisüber 100 000 Euro - zu Buche schlägt,haben laut Report einen Anteil voneinem Fünftel an den gesamten Arznei-mittelausgaben.Diese Entwicklung belastet zunehmenddie Budgets der Krankenkassen. Die

Steigerungsraten der 20 ausgabenstärk-sten Medikamente lagen im vergange-nen Jahr bei der Barmer GEK meistzwischen 12 und 25 Prozent - bei einemdurchschnittlichen Zuwachs über diegesamte Palette von sechs Prozent. Denstetig steigenden Arzneimittel-Ausga-ben will BundesgesundheitsministerPhil ipp Rösler (FDP) mit einemPharma-Sparpaket einen Riegel vor-schieben: Geplant sind höhere Zwangs-rabatte und ein Einfrieren der Medika-mentenpreise. Außerdem will er dieHersteller von den teuren, innovativenMedikamenten zu Verhandlungen mitden Krankenkassen zwingen. Kommt esinnerhalb eines Jahres nicht zu einerEinigung, entscheidet eine Schiedskom-mission über den Preis des Medika-ments. Bislang können die Pharmafir-men den Preis selbst festlegen - die Kas-sen mussten zahlen.Der Vizechef der Barmer GEK, RolfSchlenker, begrüßte Röslers Sparpläneausdrücklich. "Warum verlangen diePharmafirmen für das Krebsmittel Gli-vec in Großbritannien 1800 Euro, bei

uns aber 2800 Euro?" fragte Schlenker.Er forderte, die Schiedskommissionsolle sich bei der Preisfindung an denPreisen im europäischen Ausland orien-tieren. "Das wäre der Durchbruch fürfaire Preise und gute Verträge."Rösler will mit seinem Pharmasparpa-ket die Ausgaben der Kassen mittelfri-stig um zwei Mrd. Euro im Jahr senken.Der Barmer-GEK-Vizechef forderteweitere Sparbemühungen des Ministers.Sinnvoll wäre ein Preismoratorium beiKrankenhäusern und die "moderate"Absenkung der ärztlichen Gesamtvergü-tung, meinte der Kassenvertreter.Auch die Apotheker müssten ihren Bei-trag zur Deckung des erwarteten Milli-ardendefizits in der gesetzlichen Kran-kenversicherung leisten. Eine Anhe-bung des Apothekenabschlags könnte300 Mio. Euro bringen. Durch eine Neu-regelung der Vergütungen im Arznei-mittelgroßhandel ließen sich weitere 400Mio. Euro sparen. mit dpa

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Quelle Eßlinger Zeitung vom 10.06.2010Seite 2Quellrubrik Politik

Teure Spezialpräparate als PreistreiberBarmer-Arzneimittelreport sieht Einsparpotenzial im zweistelligen Milliardenbereich

Berlin (dpa/apn) - Hochpreisige Spe-zialmedikamente gegen Krebs,Rheuma und Multiple Sklerose wer-den immer mehr zum Ausgabentrei-ber Nummer eins bei den Kranken-kassen. Der neue oberste Pharma-Prüfer, Jürgen Windeler, sieht imGesundheitssystem ein Einsparpoten-zial im zweistelligen Milliardenbe-reich.Von den neu eingeführten, besondersteuren Präparaten seien rund 40 Prozentohne zusätzlichen Nutzen, sagte derBremer Gesundheitsforscher GerdGlaeske gestern bei der Vorstellung desArzneimittelreports 2010 der BarmerGEK. Sie ist mit 8,5 Millionen Versi-cherten die größte deutsche Kranken-kasse.Glaeske sprach sich dafür aus, neuenMedikamenten zunächst nur eine befri-stete Kassenzulassung zu geben und siedann neu zu bewerten. Alleine Krebs-mittel, die bei einer Therapie mit Kostenbis zu 60 000 Euro im Jahr - in Einzel-fällen bis über 100 000 Euro - zu Bucheschlagen, haben laut dem Arzneimtttel-report einen Anteil von einem Fünftel an

den gesamten Arzneimittelausgaben dergesetzlichen Krankenkassen.Diese Entwicklung belastet zunehmendderen Budgets. Die Steigerungsraten der20 ausgabenstärksten Medikamentelagen im vergangenen Jahr bei der Bar-mer GEK meist zwischen 12 und 25Prozent - bei einem durchschnittlichenZuwachs über die gesamte Palette von 6Prozent.Den seit Jahren stetig steigenden Arz-neimittel-Ausgaben will Bundesgesund-heitsminister Philipp Rösler (FDP) miteinem Pharma-Sparpaket endlich einenRiegel vorschieben: Geplant sind höhereZwangsrabatte und ein Einfrieren derMedikamentenpreise. Barmer-GEK-Vizechef Rolf-UlrichSchlenker bestärkte die Regierung indiesen Plänen. Für das Krebsmittel Gli-vec würden in Großbritannien 1800Euro verlangt, in der Bundesrepublik2800 Euro. Deutschland kann nach sei-nen Worten "gut darauf verzichten,Referenzland für die europäische Preis-bildung zu sein".Glaeske plädierte dafür, mehr Nachah-merpräparate - sogenannte Generika -

anzuwenden. Gut ein Viertel der Kas-senausgaben für Medikamente entfalleauf lediglich 2,2 Prozent der verordne-ten Menge. Glaeske warb dafür, sowohlmit als auch an Arzneimitteln zu sparen.Sparen lasse sich mit jenen Präparaten,die zum Beispiel eine stationäreBehandlung der Patienten überflüssigmachen. Sie sollten verstärkt eingesetztwerden.Der neue oberste Pharma-Prüfer Winde-ler hält im Gesundheitssystem Einspa-rungen im zweistelligen Milliardenbe-reich für möglich. "Die Summen, die fürungeeignete Behandlungen ausgegebenwerden, sind erheblich", sagte er. Bevorman über Rationierung medizinischerLeistungen rede, solle man diese Mittelbesser in die richtigen Bahnen lenken.Nach den Vorstellungen Windelers wirddas Institut für Qualität und Wirtschaft-lichkeit im Gesundheitswesen künftigauch jene Bereiche unter die Lupe neh-men, in denen noch nicht geprüft wird.Als Beispiele nannte er dazu Hüftpro-thesen und Herzschrittmacher.

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Quelle Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10.06.2010Seite 12Nummer 131Ressort WirtschaftSeitentitel WirtschaftSerientitel Kurze Meldungen

Arzneimittelkosten steigen20 Medikamente verursachen ein Fünf-tel der Arzneimittelausgaben, wie derArzneimittelreport 2010 der BarmerGEK belegt. Neue Arzneimittel gegenRheuma, Krebs, Asthma oder Multiple

Sklerose belasteten zunehmend die Bud-gets der Krankenkassen, erläuterte dieBarmer GEK. Der Arzneimittelreportverzeichnete für diese MedikamenteKostensteigerungen von bis zu 25 Pro-

zent. Der durchschnittliche Ausgabenzu-wachs für Arzneimittel lag bei 6 Pro-zent.AFP

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Quelle Frankfurter Rundschau vom 10.06.2010Seite 6Ausgabe FR Deutschland-AusgabeRessort PolitikQuellrubrik SAutor Timot Szent-Ivanyi

Teure SpezialarzneiPatentgeschützte Mittel sind Kostentreiber

Von Timot Szent-IvanyiBerlin. Die Ausgaben für teure Spezial-präparate entwickeln sich immer mehrzum Kostentreiber für die Krankenversi-cherungen. Nach dem gestern von derBarmer GEK vorgelegten Arzneimittel-report waren es im vergangenen Jahr vorallem patentgeschützte Arzneimittelgegen Rheuma, Krebs oder MultipleSklerose, die das Budget der Kasse bela-steten. Während die Ausgaben für derar-tige Medikamente um rund 15 Prozentstiegen, lag der Ausgabenzuwachs fürArzneimittel insgesamt nur bei sechsProzent.Auf Platz eins und zwei der ausgaben-

stärksten Präparate bei der Barmer GEKfinden sich zwei Rheumamittel mit Aus-gabensprüngen von 20 bis 25 Prozent.Die Jahreskosten für eine Behandlungbelaufen sich bei diesen Mitteln immer-hin auf bis zu 24000 Euro. Auf Platz drei bis fünf liegenPräparate gegen Multiple Sklerose miteinem Ausgabenanstieg von 12 bis 25Prozent - bei Jahrestherapiekosten von40 000 Euro. Für das führende Krebs-mittel auf dem deutschen Markt, Glivec,das Kosten von jährlich bis zu 50000 Euro verursacht, wurde bei der Bar-mer ein Ausgabenplus von 17 Prozentverzeichnet.

Der Pharmaexperte und Autor der Stu-die, Gerd Glaeske, kritisierte das vonder Koalition geplante Arzneimittelspar-paket als weitgehend wirkungslos.Rabattverhandlungen zwischen Kassenund Pharmaunternehmen ohne dieBewertung von Kosten und Nutzeneines Medikamentes - wie im "Arznei-mittelneuordnungsgesetz" vorgesehen -seien ein "völlig irrationaler Vorgang".Die Kassen könnten so von der Indu-strie über den Tisch gezogen werdenund merkten es nicht einmal.

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Quelle Fuldaer Zeitung vom 10.06.2010Seite 0Ausgabe Fuldaer Zeitung Fulda | MantelteilRessort NachrichtenQuellrubrik Mantel

Neue Arzneien belasten KassenBerlin Neue teure Spezialmedikamentewerden laut Arzneimittelreport 2010 derBarmer GEK immer mehr zum Ausga-bentreiber Nummer eins bei Kranken-

kassen. Dabei seien rund 40 Prozentohne Zusatznutzen, sagte der Gesund-heitsforscher Gerd Glaeske. Er sprachsich dafür aus, neuen Medikamenten

zunächst nur eine befristete Kassenzu-lassung zu geben und sie dann neu zubewerten.

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Quelle Gelnhäuser Tageblatt vom 10.06.2010Seite 0Ressort Politik / WirtschaftUrheberinfo © 2010 Gelnhaeuser Tageblatt

Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

Neuer Ärger um ArzneimittelpreiseSPEZIALPRÄPARATE belasten Krankenkassen überproportional - Viel Arbeit für MinisterRösler

Von Christoph Slangen BERLIN. "Lob,Lob, Lob - das braucht Herr Röslerjetzt", sagt Rolf-Ulrich Schlenker, Vize-chef der Barmer GEK. Der Vertreter dergrößten deutschen Krankenkasse zolltdem gebeutelten GesundheitsministerAnerkennung: Mit den geplanten Ein-sparungen bei der Pharmaindustrie seiPhilipp Rösler auf dem richtigen Weg,stellt er bei der Vorstellung des Arznei-mittelreports fest. Steigende Ausgabenfür Medikamente, ein drohendes zwei-stelliges Milliardendefizit und eineCSU, die des Ministers Prämienpläneschlicht vom Tisch fegte - der liberaleMinister ist in der harten Realität derGesundheitspolitik angekommen. Derausgebildete Arzt Rösler sieht sich beider Therapie des Gesundheitssystemsvielen Risiken ausgesetzt. Die gestrigeVorstellung des Arzneimittelreportszeigte eines davon: Die rasante Kosten-entwicklung. Teure Spezialpräparate

sind einer der Top-Ausgabentreiber.Alleine Krebsmittel, deren Einsatz beieiner Behandlung Kosten bis zu 60 000Euro im Jahr verursacht, haben einenAnteil von einem Fünftel an denGesamtausgaben der Kassen. Um sechsProzent stiegen die Arzneimittelausga-ben insgesamt, doch gerade die 20 aus-gabenstärksten Medikamente legtenüberproportional zu, um zwölf bis 25Prozent. Allein das führende Krebsmit-tel Glivec verursachte einen Ausgaben-zuwachs von 17 Prozent. Das Sparpaketmit einem Volumen von 1,5 MilliardenEuro soll Kassen in der Zukunft Preis-verhandlungen mit den Pharmafirmenermöglichen, die Kosten senken. Daserwartete Milliardendefizit im kommen-den Jahr wäre trotz Pharma-Einsparun-gen bei weitem nicht gedeckt: Elf Milli-arden Euro Minus werden unterstellt,die Opposition rechnet gar mit 14 Milli-arden Euro. Die finanzielle Entlastung

hält sich bisher in Grenzen: Noch ein-mal zwei Milliarden Euro soll dasGesundheitssystem aus Steuermittelnerhalten, beschloss das Kabinett bei sei-ner Klausur. Mit den Pharmaeinsparun-gen schrumpft die Lücke so auf 7,5 Mil-liarden Euro - im Idealfall. Der Streitmit der CSU hat nur zu einem handfe-sten Ergebnis geführt: Weitere 2,5 Milli-arden Euro an Einsparungen werdenjetzt erwartet. Unter dem Strich bliebeauch dann noch eine Lücke von fünfMilliarden Euro. Was tun? Nach demAus für die Kopfpauschale soll dieGesundheitsprämie sozial ausgewogenfortentwickelt werden. Bei einer Klau-sur der Gesundheitspolitiker der dreiRegierungsparteien in zwei Wochen sollsich das Schicksal der Reform entschei-den - und womöglich auch das desMinisters. Kommentar

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Quelle Handelsblatt.com vom 09.06.2010Seite onlineRessort Unternehmen / Handel DienstleisterWeb-Link http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel

-dienstleister/spezialmedikamente-kostenexplosion-erzuernt-krankenkassen;2597684

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Spezialmedikamente

Kostenexplosion erzürnt KrankenkassenDie Kosten für Spezialmedikamente gegen Rheuma, Krebs, Multiple Sklerose und Schizophrenie explodieren immer mehr.Das belegt der Arzneimittel-Report 2010 der Barmer GEK. Nun rufen die Krankenkassen immer lauter nach einerPreisregulierung bei neuen Arzneimitteln.

Ers tveröffent l ichung 09.06.201013:29:16HB BERLIN. Wie aus dem am Mitt-woch in Berlin vorgestellten Arzneimit-tel-Report 2010 der Barmer GEK her-vorgeht, wurden hochmoderne Spezial-präparate 2009 im Vergleich zum Vor-jahr um 15 Prozent teurer. Die durch-schnittliche Teuerung bei Arzneien lagmit sechs Prozent deutlich darunter.Angesichts der Kostenexplosion beiMedikamenten gegen Rheuma, Krebsund Multiple Sklerose warnte Vize-Kas-senchef Rolf-Ulrich Schlenker vor einerÜberforderung der gesetzlichen Kran-kenversicherung (GKV). Eine Regulie-rung und Preisbegrenzung bei neuenPräparaten sei unumgänglich, sagte er.

Er forderte, die in anderen europäischenLändern teilweise niedrigeren Medika-mentenpreise zum Maßstab für Ver-handlungen in Deutschland zu machen."Das wäre der Durchbruch für fairePreise", betonte er.Die Bundesregierung sei mit ihrem Vor-haben, bei neuen Arzneimitteln zu einerPreisregulierung zu kommen, auf demrichtigen Weg, sagte Schlenker. Gleich-wohl mahnte er mit Verweis auf das für2011 erwartete Milliardendefizit in derGKV weitere Sparmaßnahmen an. Sinn-voll sei ein "Preismoratorium" bei Kran-kenhäusern und eine "moderate Absen-kung" der Ärztehonorare, hieß es.Der federführende Autor des Arzneimit-tel-Reports 2010, Gerd Glaeske, kriti-

sierte den vielfach unzureichendenzusätzlichen Nutzen neuer, hochmoder-ner Medikamente. In den vergangenenzehn Jahren hätten etwa 40 Prozent derneuen Präparate keinen Mehrwert fürPatienten gehabt, sagte Glaeske und kri-tisierte: "Diese Arzneimittel verstopfenden Markt."Der Experte forderte ein herstellerunab-hängiges Prüfverfahren. Mehrere Jahrenach der Zulassung einer Arznei sollteanhand ihres tatsächlichen Nutzenserneut über den Preis entschieden wer-den. Der Arzneimittel-Report 2010 derBarmer GEK basiert auf den Daten von8,5 Mio. Versicherten.

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Quelle Handelsblatt vom 10.06.2010Seite 15Quellrubrik Wirtschaft und PolitikAutor Thelen, Peter

Generikafirmen lassen sich auf Kostensenkung einVerband akzeptiert die umstrittenen Rabattverträge. Doch Honorarerhöhungen für die Ärzte fressen die erhofftenEinsparungen wieder auf.

Peter Thelen Berlin Einen Tag vor wich-tigen Fachgesprächen zum Arzneimittel-sparpaket der Bundesregierung hat dieGenerikabranche überraschend ihrenbisherigen Widerstand gegen Rabattver-träge zwischen Krankenkassen undGenerikaherstellern aufgegeben. "Wirakzeptierten die Rabattverträge, auchwenn das bedeutet, dass Unternehmen,die bei den Rabattausschreibungen derKassen keinen Zuschlag erhalten, vomlukrativen Krankenkassenmarkt fürMedikamente ausgeschlossen werden",sagte Pro-Generika-GeschäftsführerPeter Schmidt dem Handelsblatt.Die noch von der Großen Koalition ein-geführten Rabattverträge sind ein Instru-ment zur Kostensenkung. Vereinfachtgesagt, schließt eine Kasse einen Ver-trag mit einer Arzneimittelfirma undverpflichtet sich, ihren Versicherten nurdie Kosten für Präparate dieses Herstel-lers zu erstatten. Dafür bekommt dieKasse einen Rabatt auf den Medikamen-tenpreis. Allein die AOK will so diesesJahr 520 Mio. Euro einsparen. Gesund-heitsminister Philipp Rösler (FDP) willdurch sein Arzneimittelsparpaket proJahr 1,5 Mrd. Euro einsparen.Die Generikabranche war bisher gegendie Verträge Sturm gelaufen, nun lenktsie ein: "Wir haben erkennen müssen,

dass Gesundheitsminister Rösler entge-gen unseren Erwartungen an diesemSparinstrument für die Krankenkassenfesthalten will", sagte VerbandschefSchmidt. Allerdings hofft Pro Generikaim Gegenzug darauf, dass Rösler derBranche entgegenkommt: "Wir sehennach wie vor die Gefahr, dass durch dieRabattverträge kleine Hersteller vomMarkt verdrängt werden und am Endenur wenige große Konzerne sich denMarkt aufteilen", sagte Schmidt.Um ein solches Oligopol zu verhindern,fordert der Verband eine dreijährigeSchonfrist für Hersteller, die nach Aus-laufen des Patents für ein Präparat erst-mals Nachahmerprodukte auf den Marktbringen. Eine solche Karenzzeit gäbeden Firmen die Chance, sich mit einerneuen Generikalinie in freiem Preiswett-bewerb am Markt zu positionieren."Von diesem Wettbewerb mehrerer Pro-duzenten um einen patentfrei geworde-nen Wirkstoff würden auch die Kassenin Form günstiger Preise profitieren", soSchmidt. Gerd Glaeske, Arzneimittelex-perte der Uni Bremen, hat errechnet,dass die Kassen 2,9 Mrd. Euro sparenkönnten, würden nur die 60 Medika-mente, deren Patentschutz bis 2011 aus-läuft, konsequent durch Generikaersetzt.

Die erhofften Einsparungen bei denArzneiausgaben sehen die Krankenkas-sen inzwischen allerdings durch Mehr-kosten an anderer Stelle massiv gefähr-det. Grund sind die Hausarztverträge,die die Kassen seit der letzten Gesund-heitsreform mit den Hausarztverbändenabschließen müssen. Die Verbändenutzten ihre Monopolstellung, um über-höhte Honorare für diese Verträgedurchzusetzen, warnen die größten Kas-sen Barmer, DAK, AOK und KKH ineinem Brandbrief an Rösler, der demHandelsblatt vorliegt. So hätten sie inNordrhein-Westfalen Honorarerhöhun-gen von 80 Prozent gefordert.Die Kassen haben bislang 1600 Schieds-stellenverfahren eingeleitet, mit mage-rem Erfolg. "Erste regionale Schieds-sprüche sind bereits ergangen, die denForderungen der Hausärzte weit entge-genkommen und bei bundesweiterUmsetzung Mehrausgaben von bis zu1,5 Mrd. Euro nach sich ziehenwürden", heißt es in dem Schreiben. DieKassen fordern Rösler auf, alle Schieds-sprüche beanstanden zu lassen, die zuMehrausgaben für die hausärztlicheVersorgung führen.

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Quelle Hamburger Abendblatt vom 11.06.2010Seite 3Nummer 133Ressort POLITIKAutor Christoph RybarczykCopyright © Axel Springer AG

Ausgabenexplosion im GesundheitswesenKassen schreiben drastischen Brief an Minister Rösler. SPD-Expertin Reimann fordertNullrunden für Ärzte und Krankenhäuser

Christoph RybarczykHamburg Etwa 8,8 Millionen Mitglie-der von gesetzlichen Krankenkassenzahlen derzeit Zusatzbeiträge von achtbis 37,50 Euro im Monat. Das geht auseiner Aufstellung des Bundesversiche-rungsamts hervor. Und es dürften bisEnde des Jahres deutlich mehr Extrazah-ler werden. Während die Politik nochüber die abgeschmetterte Kopfpauscha-len-Prämie von GesundheitsministerPhilipp Rösler (FDP) streitet, schlagendie größten Kassen wie die BarmerGEK, AOK und DAK sowie ExpertenAlarm. In einem Brief an Rösler, derdem Abendblatt vorliegt, warnen sie voreiner "Ausgabenexplosion bisher nichtbekannten Ausmaßes".Dabei geht es "nur" um die Hausarztver-träge. Dadurch wird geregelt, dass eseinen Tarif gibt, in dem Patienten sichverpflichten, bei Erkrankungen zunächstzum Hausarzt zu gehen. "Wir werden zuVerträgen gesetzlich gezwungen. DieseHausarztverträge bringen keine besseremedizinische Versorgung. Sie verbes-sern lediglich das Honorar der Hau-särzte", sagte der Hamburger Leiter des

Kassenverbands VDEK, Günter Ploß,dem Abendblatt. "Die Bundesregierungkönnte das durch eine leichte Gesetzes-änderung korrigieren. Bayern blockiertdas."Die Kassen fürchten Zusatzausgabenvon 1,5 Milliarden Euro, wenn dasGesetz über die Hausarztverträge bleibt.Dabei ist das für 2011 erwartete Minusbei den gesetzlichen Kassen offenbarnoch dramatischer als gedacht. CarolaReimann (SPD), Vorsitzende des Bun-destags-Gesundheitsausschusses, sagtedem Abendblatt: "Vor allem bei Arznei-mitteln muss gespart werden."Der Präsident des Bundesversicherungs-amts, Maximilian Gaßner, habe im Aus-schuss gesagt, dass die Einsparungendurch das Arzneimittelsparpaket in sei-nen Berechnungen für das Kassendefi-zit von zehn Milliarden Euro in 2011schon eingepreist seien."Beim Sparen im Gesundheitswesenmüssen alle in die Verantwortung. Dasbedeutet auch eine Nullrunde bei Ärz-ten und Krankenhäusern. Ich bingespannt, ob Herr Rösler sich aufraffenkann, dort eine Nullrunde durchzuset-

zen. Beim derzeitigen Zustand derRegierungskoalition ist das fraglich."Sparen, so Reimann, könne man auchdurch konsequenten Kampf gegenAbrechnungsbetrug: "Die Kassen sindaufgefordert, stärker gegen Korruptionund Missbrauch vorzugehen." Der jüng-ste Klinik-Skandal in Berlin habegezeigt, dass mutmaßliche Betrüger dieKassen um Millionen Euro erleichterthätten. Auch zahlten noch immer Kran-kenhäuser an Ärzte Extra-Honorare,damit sie Patienten zu ihnen schicken("Fangprämie"). "Nach dem Skandal umdie Fangprämien im vergangenen Jahrhaben erst vier von 16 BundesländernClearingstellen eingerichtet", beklagteReimann. "Ich verstehe nicht, warumdie Ärzteschaft da nicht mehr Energieinvestiert, um die schwarzen Schafe zuidentifizieren." Die Anti-Korruptionsor-ganisation Transparency schätzt, dassdurch Fehlverhalten im Gesundheitswe-sen in Deutschland jedes Jahr 13 Milli-arden Euro verloren gehen.

Abbildung Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Carola Reimann (SPD).Foto: SPD

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Quelle Hannoversche Allgemeine Zeitung vom10.06.2010

Seite 1Ressort PolitikAutor Von Gabi Stief

Pillen für 50000 Euro pro Patient und JahrArzneimittelreport: Spezialmedika-mente gegen Krebs, Rheuma und MSsind Kostentreiber im Gesundheits-wesenBerlin. Der Trend ist ungebrochen:Teure, patentgeschützte Spezialpräpa-rate gegen Rheuma, Krebs oder multi-ple Sklerose sind die Kostentreiber beiden Arzneimitteln. Sie stehen nicht nurerneut an der Spitze der Ausgabenstati-stik der Krankenkassen, sondern ver-zeichnen zudem Umsatzsprünge vonzwölf bis 25 Prozent im Vergleich zumVorjahr. Dies geht aus dem Arzneimit-telreport für 2009 hervor, den die Bar-mer GEK gestern in Berlin vorstellte.Auch die Gesamtausgaben für Arznei-mittel stiegen, allerdings "nur" um sechsProzent. Der Vize-Kassenchef Rolf-Ulrich Schlenker warnte vor einer Über-forderung der gesetzlichen Kassen undbegrüßte zugleich die Pläne vonGesundheitsminister Philipp Rösler,Hersteller patentgeschützter Medika-mente künftig zu Rabattverhandlungenzu verpflichten. Bislang können die Unternehmen die

Preise für ihre Innovationen in Deutsch-land selbst festlegen, was europaweit zueklatanten Preisdifferenzen führt. Sokostet das führende Krebsmittel Glivecin Großbritannien 1800, in Deutschlanddagegen 2800 Euro. Die jährlichenKosten für diese Krebstherapie beieinem Patienten liegen bei 38000 bis50000 Euro. Für die 20 umsatzstärksten,hochpreisigen Mittel zahlte die BarmerGEK ein Fünftel des gesamten Arznei-mittelbudgets. Eine Regulierung undPreisbegrenzung sei unumgänglich,sagte Schlenker. Gerd Glaeske, Pharmaexperte und Mit-autor des Reports, bezweifelte, dassjedes Spezialpräparat auf der Top-20-Liste tatsächlich eine Innovation sei. Inden vergangenen zehn Jahren hättenetwa 40 Prozent der neuen Präparatekeinen Mehrwert für Patienten gehabt.Die Preisregulierungspläne von Röslerhält der Pharma-Experte im Gegensatzzu Schlenker für korrekturbedürftig.Anstelle von Schnellbewertungen durchdie Hersteller plädierte er für ein unab-hängiges Prüfverfahren, das verlässli-

che Aussagen über den Therapieerfolgerlaubt. Mit einer Kosten-Nutzen-Ana-lyse müsse zwei, drei Jahre nach derMarktzulassung geprüft werden, ob derausgehandelte Preis für das neue Medi-kament realistisch war. Einvernehmlich kritisierten Glaeskeund Schlenker die von Rösler geplanteMehrkostenregelung. Diese soll Patien-ten erlauben, künftig statt des rabattier-ten Medikaments ihr altes Mittel in derApotheke zu kaufen; die Preisdifferenzmüssten sie allerdings selber zahlen.Schlenker bezeichnete dies als "Gift" fürdie Versicherten. Die Regelung würdedie Rabattverhandlungen belasten undden Kassen neue Bürokratie bescheren."Es gibt zudem keinen medizinischenAnlass, dem rabattierten wirkstoffglei-chen Mittel nicht zu vertrauen." Glaeskesagte, die Mehrkostenregelung ver-stärke das "gefühlte Zweiklassensy-stem" denn nicht jeder Patient könnesich das teurere Medikament leisten. - KommentarSeite 2

Abbildung Teure Arznei: 62,8 Millionen Euro hat die GEK 2009 allein für das Rheumamittel Humira ausgegeben.

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Quelle Lausitzer Rundschau vom 10.06.2010Seite 2Ausgabe Lausitzer Rundschau | Mantelteil aller AusgabenRessort Nachrichten/MeinungenAutor Stefan Vetter

Preisschub bei ArzneienWarum neue Spezialpräparate die Kassenbudgets sprengen könnten

Berlin. Schon seit sechs Jahren geben die gesetzlichen Krankenkassen mehr Geld für Arzneimittel als für die ärztlicheVergütung aus. Stärkster Kostentreiber sind neue Spezialpräparate etwa gegen Rheuma oder Krebs. Das geht aus demaktuellen Arzneimittelreport der Barmer GEK hervor. Mit 8,5 Millionen Versicherten ist sie die größte Krankenkasse inDeutschland. Die RUNDSCHAU erklärt, wie sich die Ausgaben entwickelt haben.

Wie haben sich die Ausgaben ent-wickelt? Für die Behandlung mit Medikamentenentfielen im Vorjahr auf jeden Versi-cherten durchschnittlich 515 Euro. Seit2000 sind die Kosten in diesem Bereichum etwa sechs Prozent pro Jahr gestie-gen. Die ärztlichen Honorare legten indieser Zeit nur um 2,8 Prozent pro Jahrzu. Auf einen Versicherten kamen 2009ärztliche Vergütungsaufwendungen imUmfang von 430 Euro. Im Jahr 2000war die Relation noch 286 Euro (Medi-kamente) zu 338 Euro (ärztliches Hono-rar).

Was hat es mit den Spezialpräparatenauf sich? Spezielle Arzneien gegen Rheuma,Krebs oder Multiple Sklerose machenlediglich 2,5 Prozent der ärztlichen Ver-ordnungen aus. Sie verursachen aber 26Prozent der gesamten Arzneimittelko-sten. Auf Platz eins und zwei der größ-ten Ausgabenposten im Arzneimittelbe-reich liegen zwei innovative Rheuma-mittel mit Kostensprüngen um 20 bis 25Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die

Kosten für eine Jahrestherapie liegenhier zwischen 16 000 und 24 000 Euro.Bei Krebsmitteln sind es bis zu 60 000,in Einzelfällen mehr als 100 000 Euro.Woher kommen die Preissprünge? Anders als in anderen europä ischenLändern können die Pharmaherstellerihre Preise für patentgeschützte Medika-mente praktisch selbst festlegen. Sieunterliegen keiner Preiskontrolle. DieKassen müssen zahlen. So kommt es,dass zum Beispiel das Krebsmittel Gli-vec in Deutschland 2800 Euro kostet,aber in Großbritannien schon für 1000Euro weniger zu haben ist. Dabei sindlängst nicht alle Spezialpräparate ihrGeld wert. Von den neu eingeführtenhochpreisigen Mitteln hätten etwa 40Prozent keinen zusätzlichen Nutzen, kri-tisiert der Bremer GesundheitsökonomGerd Glaeske. Die Barmer GEK warnteam Mittwoch, dass die Kassen ange-sichts der Preisexplosion bei bestimm-ten Medikamenten an ihre Belastungs-grenze kämen.Wie reagiert die Politik? Bundesgesundheitsminister PhilippRösler (FDP) hat durchaus erkannt, dassdie Preistreiberei Grenzen haben muss.

Er plant ein Spargesetz zum 1. Januar2011, das Preisverhandlungen zwischenHerstellern und Kassen vorsieht. Dabeisoll auch die Höhe des tatsächlichenArznei-Abgabepreises in anderen Län-dern berücksichtigt werden.Löst das geplante Gesetz die Kostenpro-bleme? Wohl kaum. Die Kassen sehen RöslersSpar-Vorstoß mit gemischten Gefühlen.Das liegt daran, dass der Minister aucheine heute schon praktizierte Form derPreisregulierung wieder aufweichenwill. Gemeint sind die Rabattverträge.Dabei garantieren die Kassen dem Phar-maunternehmen eine bestimmte Abnah-memenge. Im Gegenzug verbilligt sichfür sie das Medikament. Lehnt ein Ver-sicherter dieser Kasse das rabattierteMittel ab, muss er ein gleichartigesMedikament komplett aus eigenerTasche bezahlen. Künftig ist vorgese-hen, dass die Kasse zumindest einenTeil dieser Kosten übernimmt. Dadurchverschlechtere sich aber die Verhand-lungsposition gegenüber den Pharma-herstellern, klagen die Kassen.

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Quelle Magdeburger Volksstimme vom 10.06.2010Seite 6Ausgabe Burger VolksstimmeRessort PolitikQuellrubrik Burger Volksstimme

Spezialarzneien sind KostentreiberBerlin ( dpa ). Hochpreisige Spezialme-dikamente gegen Krebs, Rheuma undMultiple Sklerose werden immer mehrzum Ausgabentreiber Nummer eins beiden Krankenkassen. Der neue oberste

Pharma-Prüfer, Jürgen Windeler, siehtim Gesundheitssystem ein Einsparpo-tenzial im zweistelligen Milliardenbe-reich. Laut Arzneimittelreport 2010 derBarmer GEK sind von den besonders

teuren Präparaten rund 40 Prozent ohnezusätzlichen Nutzen.

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Quelle Märkische Oderzeitung vom 10.06.2010Seite 4Ausgabe Märkische Oderzeitung | GesamtausgabeJahrgang 21Nummer 132Ressort Nachrichten

Kassenkritik an hohen Preisen für ArzneimittelBerlin (AFP) 20 Medikamente verursa-chen ein Fünftel der Arzneimittelausga-ben. Das belegt der Arzneimittel-Report2010, den die Barmer GEK gestern inBerlin vorstellte. Neue Arzneimittelgegen Rheuma, Krebs, Asthma oderMultiple Sklerose belasteten zuneh-mend die Budgets der Krankenkassen,erklärte die Barmer GEK. Der Arznei-mittel-Report 2010 verzeichnete Steige-rungsraten von bis zu 25 Prozent bei den20 Top-Medikamenten. Der durch-schnittliche Ausgabenzuwachs für Arz-

neimittel lag bei sechs Prozent.Der Report, der zum zehnten Malerscheint, bietet auf der Basis von 8,5Millionen Versicherten einen Überblickzu Ausgabentrends im Arzneimittel-markt. Barmer-GEK-Vize-Chef Rolf-Ulrich Schlenker warnte vor einer Über-forderung der gesetzlichen Krankenver-sicherungen aufgrund der hohen Medi-kamentenpreise. "Warum verlangen diePharmafirmen für das Krebsmittel Gli-vec in Großbritannien 1800 Euro, beiuns aber 2800 Euro? Durch das Innova-

tionsargument sind solche Preisunter-schiede jedenfalls nicht gedeckt", sagteSchlenker. Das Preismonopol der Her-steller müsse relativiert werden.Von denrund 3,7 Milliarden Euro Arzneimittel-kosten der Barmer GEK für 2009 entfal-len rund 20 Prozent oder 700 MillionenEuro auf die Top-20-Präparate. AufPlatz eins und zwei finden sich zweineue Rheumamittel mit Ausgabensprün-gen um 20 bis 25 Prozent gegenüberdem Vorjahr.

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Quelle Mannheimer Morgen vom 11.06.2010Seite 4Ressort PolitikRubrik Mannheimer Morgen

Serie: Als größte Profiteure im Gesundheitswesen erweisen sich die Pharmaunternehmen

Spielzeuge mit minimalem NutzenInnovationen belasten zunehmend dieBudgets der Krankenkassen. Bild: dpaVon unserem RedaktionsmitgliedStefanie BallMannheim. An der Universität Greifs-wald läuft seit 1997 ein Projekt, bei demMedizinforscher mehr als 4000 Proban-den untersuchen. Ihr Blut wird getestet,ihre Gene auf Erbkrankheiten überprüft,ihr Körper im Kernspintomografendurchleuchtet. Ergebnis des weltweiteinmaligen Projekts: Kaum ein Teilneh-mer geht ohne Befund nach Hause. Bei-spiel Blutdruck: Nur 40 Prozent liegeninnerhalb der Norm, alle anderen habeneinen zu hohen oder zu niedrigen Blut-druck. Beispiel Bandscheibe: Bei allenüber 40-Jährigen finden sich kleinere bismittlere Degenerationen an der Band-scheibe. Beispiel Cholesterin: Minde-stens jeder Dritte weist zu hohe Werteauf. Dazu kommen Tumore, in derBrust, in der Lunge, im Gehirn. Eineerschreckende Diagnose für die Patien-ten – und für die Krankenversicherung,deren Ausgaben seit Jahren nur nocheine Richtung kennen: nach oben. Dengleichen Weg nehmen die Umsätze derPharmaindustrie. Im vergangenen Jahrbeliefen sich die Ausgaben für Arz-neien in der Gesetzlichen Krankenversi-cherung (GKV) auf mehr als 30 Milliar-den Euro. Das ist Platz zwei derGesamtausgaben der GKV (nach denKrankenhäusern).Ob alles, was verordnet wird, auch sinn-voll ist, ist einer der größten Streit-punkte in der Gesundheitspolitik. Derkünftige Chef des Arzneimittel-Prüfin-

stituts IQWiG (Institut für Qualität undWirtschaftlichkeit im Gesundheitswe-sen), Jürgen Windeler, merkte bereitsan, dass „die Summen, die für ungeeig-ne te Behand lungen ausgegebenwerden“, erheblich seien. Die Hoffnungder Pharmabranche, dass der Nachfol-ger von Peter Sawicki pharmafreundli-cher wird, dürfte sich durch derartigeAussagen des 53-jährigen MedizinersWindeler wohl zerschlagen.Ein Segment, das Gesundheitsexpertenin jüngster Zeit immer häufiger in denFokus nehmen, sind die Spezialpräpa-rate: gegen Krebs, Asthma, Rheuma,Multiple Sklerose (MS), Alzheimer,Parkinson, Depressionen. Die BarmerGEK, mit 8,5 Millionen Versichertendie größte gesetzliche Krankenkasse, hatdazu am Mittwoch ihren Arzneimittel-Report 2010 vorgelegt – und danachbelasten zunehmend die neuen, teurenInnovationen die Budgets der Kranken-kassen. Bei der Barmer GEK bewegtensich die Steigerungsraten der 20 ausga-benstärksten Medikamente im vergange-nen Jahr zwischen zwölf und 25 Pro-zent.In Deutschland haben die Pharmaher-steller das Privileg, die Preise für neuepatentgeschützte Präparate selbst festle-gen zu können. „Die Frage ist, ob diesePreise immer gerechtfertigt sind“, sagtKai Behrens, Sprecher der BarmerGEK. Ein Vergleich mit anderen euro-päischen Ländern zeigt jedenfalls, dassdort in vielen Fällen die gleichen Medi-kamente weniger kosten. Das Krebsmit-tel Glivec etwa kostet in Großbritannien

1800 Euro, in Deutschland sind es 2800Euro. „Durch das Innovationsargumentsind solche Preisunterschiede nichtgedeckt“, sagt Barmer-Vize-Chef Rolf-Ulrich Schlenker.Hinzu kommt, dass Experten die Wirk-samkeit vieler Marktneuheiten anzwei-feln. Zum Beispiel in der Krebstherapie.„Auf einen großen Teil der vermeintli-chen Innovationen kann ich gut in derklinischen Routine verzichten“, sagtSebastian Fetscher, Onkologe an einemLübecker Krankenhaus. Er gebe für diemedikamentöse Behandlung seiner Pati-enten in der Klinik täglich etwa 10 000Euro aus. „Es könnte problemlos auchdas Doppelte sein, wenn ich jedes Maldas neueste und damit in der Regel auchteuerste Arzneimittel anwenden würde.“Fetscher hält viele der Innovationendabei allenfalls für „Spielzeuge“, derenWirksamkeit oft minimal und derenpraktischer Nutzen für den Patientenbisweilen „absolut nicht existent“ sei.Dass viele Ärzte auch die fragwürdige-ren Marktneuheiten trotzdem im großenStil verschreiben, führt der Onkologeauf deren zunehmend unzureichendepharmakologische Ausbildung und aufjene „Flut an scheinbar wissenschaftli-chen Publikationen und Broschüren“zurück, mit denen die Praxen und Klini-ken überhäuft würden, die aber in derüberwiegenden Zahl der Fälle nichtsanderes seien als von der Pharmaindu-strie bezahltes Werbematerial.

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Quelle Mindener Tageblatt vom 10.06.2010Seite 2Ressort POLITIKUrheberinfo Alle Rechte vorbehalten - Verlagshaus J.C.C.

Bruns

Spezialmedikamente treiben KostenArzneimittelreport: Fast die Hälfte neuerPräparate ohne ZusatznutzenBerlin (dpa). Hochpreisige Spezialmedi-kamente gegen Krebs, Rheuma undMultiple Sklerose werden zum Ausga-bentreiber Nummer eins bei den Kran-kenkassen. Von den neu eingeführten,besonders teuren Präparaten seien rund40 Prozent ohne zusätzlichen Nutzen,sagte der Bremer GesundheitsforscherGerd Glaeske bei der Vorstellung desArzneimittelreports 2010 der Barmer

GEK. Sie ist mit 8,5 Millionen Versi-cherten die größte deutsche Kranken-kasse.Glaeske sprach sich dafür aus, neuenMedikamenten zunächst nur eine befri-stete Kassenzulassung zu geben und siedann neu zu bewerten. Alleine Krebs-mittel, die mit Kosten bis zu 60 000Euro im Jahr - in Einzelfällen bis über100 000 Euro - zu Buche schlagen,haben laut Report einen Anteil voneinem Fünftel an den gesamten Arznei-

ausgaben der Gesetzlichen Krankenkas-sen.Die Steigerungsraten der 20 ausgaben-stärksten Medikamente lagen 2009 beider Barmer GEK meist zwischen zwölfund 25 Prozent - bei einem durchschnitt-lichen Zuwachs über die gesamte Palettevon sechs Prozent. Glaeske plädiertedafür, mehr Generika anzuwenden.

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Quelle Neue Presse vom 10.06.2010Seite 2Ressort Politik

Die Arzneikosten explodierenBarmer sieht Überforderung der Krankenkassen

Die Arzneikosten sind weiter auf dem Vormarsch. Der Ruf nach einem staatlichen Eingriff wird immer lauter.

BERLIN. Hochpreisige Spezialmedika-mente gegen Krebs, Rheuma und Multi-ple Sklerose werden immer mehr zumAusgabentreiber Nummer eins bei denKrankenkassen. Von den neu eingeführ-ten, besonders teuren Präparaten seienrund 40 Prozent ohne zusätzlichen Nut-zen, sagte der Bremer Gesundheitsfor-scher Gerd Glaeske bei der Vorstellungdes Arzneimittelreports 2010 der Bar-mer GEK. Alleine Krebsmittel, die beieiner Therapie mit Kosten bis zu 60 000Euro im Jahr - in Einzelfällen bis über100 000 Euro - zu Buche schlagen,haben einen Anteil von einem Fünftel anden gesamten Arzneimittelausgaben derGesetzlichen Krankenkassen. Und wäh-rend die Steigerungsraten der 20 ausga-benstärksten Medikamente zwischenzwölf und 25 Prozent lagen, kletterte sieim Schnitt nur um sechs Prozent.Der Barmer-Vizechef Rolf-UlrichSchlenker warnte vor einer Überforde-rung der gesetzlichen Krankenversiche-

rung (GKV). Eine Regulierung undPreisbegrenzung sei unumgänglich,sagte er.Er forderte, die in anderen europäischenLändern teilweise niedrigeren Medika-mentenpreise zum Maßstab für Ver-handlungen in Deutschland zu machenund nannte als Beispiel das KrebsmittelGlivec, für das in Großbritannien umge-rechnet 1800 Euro verlangt werden, inder Bundesrepublik aber 2800 Euro.Ob die Preise für neue, patentge-schützte Präparate angemessen sind,wird seit Jahren von den Krankenkas-sen bezweifelt. Auch Bundesgesund-heitsminister Philipp Rösler (FDP) siehtHandlungsbedarf und hat ein Sparge-setz angekündigt. Geplant sind höhereZwangsrabatte und ein Einfrieren derMedikamentenpreise. Doch die Detailssind heftig umstritten.Arznei-Professor Glaeske plädiert dafür,neuen Medikamenten zunächst nur einebefristete Kassenzulassung zu geben. In

den vergangenen zehn Jahren hättenetwa 40 Prozent der neuen Präparatekeinen Mehrwert für Patienten gehabt,argumentiert der Bremer Wissenschaft-ler. "Diese Arzneimittel verstopfen denMarkt."Glaeske will neue Arzneimittel einerherstellerunabhängigen Prüfung unter-ziehen. Dabei solle ein angemessenerPreis festgesetzt werden. Liege der unterdem Markteinführungspreis des Herstel-lers, müsse das Unternehmen das Geldzurückzahlen.Glaeske plädierte auch dafür, mehrNachahmerpräparate - sogenannteGenerika - anzuwenden. Das sindKopien von Medikamenten, derenPatentschutz ausgelaufen ist. Ihr Anteilam Gesamtmarkt könne von heute 81Prozent auf 85 Prozent gesteigert wer-den, meint der Experte. Einsparpoten-zial: 400 Millionen Euro.

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Quelle Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung vom10.06.2010

Seite 2Ausgabe NRZ Essen (Fernausgabe)Ressort Mantel PolitikQuellrubrik NRZ Essen-PostausgabeWeb-Link http://www.waz-mediengruppe.deAutor Daniel FreudenreichUrheberinfo Westdeutsche Allgemeine

Zeitungsverlagsgesellschaft E. Brost & J. FunkeGmbH u. Co. KG

Teure SpezialmedikamenteBarmer-GEK fordert von Pharmabranche Preise wie in anderen Ländern

Autor: Daniel Freudenreich

Berlin.

Die Kosten für neue Medikamentegegen Rheuma, Multiple Sklerose oderKrebs explodieren weiter und belastendas Budget der Krankenkassen. So istder Preis für die 20 ausgabenstärkstenMedikamente im vergangenen Jahr fastdurchweg zwischen zwölf und 25 Pro-zent gestiegen. Alle Arzneien sind dage-gen nur um sechs Prozent teurer gewor-den. Dies geht aus dem Arzneimittel-Report hervor, den die Barmer-GEKgestern in Berlin vorgestellt hat.

Vize-Vorstand Rolf-Ulrich Schlenkerforderte Krankenkassen und Pharmab-ranche auf, sich bei den Verhandlungenin Deutschland an den Medikamenten-preise in anderen Ländern zu orientie-

ren. "Das wäre der Durchbruch für fairePreise", sagte Schlenker.

Nutzennachweis per StudieInsgesamt hat die Barmer GEK 2009rund 3,7 Milliarden Euro für Arzneimit-tel ausgegeben, wobei die 20 teuerstenMedikamente mit 700 Millionen Eurozu Buche schlugen. Diese sind inDeutschland teils erheblich teurer alsanderswo. In Großbritannien etwabeträgt der Herstellerabgabepreis für dasKrebsmittel Glivec 1800 Euro und inDeutschland 2700 Euro. Anders als hier-zulande gibt es in England das Gesund-heitsinstitut "NICE", das den Einsatzvon Medikamente empfiehlt oderablehnt.

In Deutschland kann die Pharmabran-che bei neuartigen Medikamenten diePreise selbst festlegen. Dies will

Gesundheitsminister Philipp Rösler(FDP) ändern. Damit möchte er zweiMilliarden Euro einsparen. Künftigmüssen Pharmahersteller den Nutzeneines Präparats per Studie nachweisenund mit den Krankenkassen über einenPreis verhandeln. Im Zweifel soll eineSchiedsstelle entscheiden. Der Referen-tenentwurf sieht vor, dass diese "dieHöhe des tatsächlichen Abgabepreisesin anderen europäischen Ländern"berücksichtigt.

Röslers Vorstoß reiche nicht aus, sagteder Autor der Studie Gerd Glaeske vonder Universität Bremen. Er kritisierte,dass die Krankenversicherungen aufBasis einer Studie des Herstellers erah-nen sollten, was ein Präparat wert sei.Das se i e in "völ l ig i r ra t ionalerVorgang". NRZ

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Quelle Neues Deutschland vom 10.06.2010Seite 17Ausgabe Neues Deutschland Berlin-AusgabeRessort InlandQuellrubrik Berlin-AusgabeAutor Von Silvia Ottow

Solisten machen Kassen SorgenArzneimittelreport der Barmer/GEK sieht Sparpotenzial bei teuren Mitteln

Neue Arzneimittel gegen Rheuma,Krebs oder Multiple Sklerose treiben dieAusgaben der gesetzlichen Krankenkas-sen für Medikamente enorm in dieHöhe. Das ergaben Berechnungen derBarmer / GEK, die gestern in Berlinvorgestellt wurden.Das Medikament Glivec mit dem Wirk-stoff Imatinib hilft Patienten mit einerbestimmten Art von Blutkrebs, derChronischen Myeloischen Leukämie. Eshemmt ein Enzym, das zu einer übermä-ßigen Teilung von Krebszellen führt undkann so die Krankheit ohne Knochen-marktransplantation bekämpfen. Nachfünfjähriger Einnahme sind zahlreichePatienten fast krebszellenfrei. So weit,so erfreulich. Doch die Therapie hatihren Preis. 40 000 bis 60 000 Eurokostet sie im Jahr, je nach Dosierung.»Wie kommt der Preis zustande?« Sofragte der Arzneimittelexperte GerdGlaeske von der Universität Bremen beider Vorstellung des Barmer / GEK-Arz-neimittel-reports auf der Basis der Daten von 8,5Millionen Versicherten aus dem vergan-

genen Jahr. In Großbritannien verlangeder Hersteller Novartis für 30 Tabletten1800, in Deutschland 2800 Euro. AberDeutschland könne gut darauf verzich-ten, Referenzland für die europäischePreisbildung zu sein, ergänzt der stell-vertretende Bar- mer / GEK-VorstandRolf-Ulrich Schlenker. Er fordert einevernünftige Arzneimittelpreisbildung.Während der Arzneimittel-Report für2009 einen durchschnittlichen Ausga-benzuwachs bei Arzneikosten um sechsProzent feststellt, verursachen einigeSolisten unter den ArzneimittelnKostensteigerungen von 20 bis 25 Pro-zent in einem Jahr. An der Spitze ste-hen zwei innovative Rheumamittel -beiden wird ein echter therapeutischerFortschritt zugeschrieben - , gefolgt vonebenfalls als nutzbringend eingestuftenPräparaten gegen Multiple Sklerose undKrebs.Unter die umsatzstärksten Mittel fallenallerdings auch Präparate, über derenZusatznutzen im Vergleich zu anderenMitteln bei den Wissenschaftlern Zwei-fel bestehen. Dazu zählen das Neurolep-

tikum Seroquel oder Lyrica, ein Mittelgegen Epilepsie. Für Seroquel existiereein vergleichbares, kostengünstigeresPräparat mit weniger unerwünschtenNebenwirkungen, Lyrica habe keineeindeutig belegten Vorteile. Für beidegab die Kasse 2009 25 Prozent mehraus.Gerd Glaeske sieht als Ursache die vomHersteller festgelegten Preise und for-dert eine Kassenzulassung neuer Mittelauf Zeit - zumal Experten 40 Prozentder als innovativ bezeichneten Mittel fürüberflüssig halten. Nach einem herstel-lerunabhängigen Prüfverfahren solltedie nachträgliche Kosten-Nutzen-Bewertung zur Pflicht werden. Bestä-tige sich der Nutzen, könne der Preisbleiben. Sei dies nicht der Fall, könneman ihn wieder absenken und den über-bezahlten Betrag an die Krankenkassenzurückerstatten. Doch so ein Verfahrensieht das vom Bundesgesundheitsmini-ster auf den Weg gebrachte Arzneimit-telneuordnungsgesetz nicht vor.

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Quelle Nordbayerischer Kurier vom 10.06.2010Seite 5Ausgabe Obermain-Tagblatt LichtenfelsRessort PolitikQuellrubrik Lichtenfels

Preistreiber ArzneiSpezialpräparate drohen Kassenbudgets zu sprengen

Schon seit sechs Jahren geben diegesetzlichen Krankenkassen mehr Geldfür Arzneimittel als für die ärztlicheVergütung aus. Stärkster Kostentreibersind neue Spezialpräparate etwa gegenRheuma oder Krebs. Das geht aus demaktuellen Arzneimittelreport der Bar-mer GEK hervor. Mit 8,5 MillionenVersicherten ist sie die größte Kranken-kasse in Deutschland. Ihre Daten sinddaher für die gesamte Kassenbrancherepräsentativ.Wie haben sich die Ausgaben ent-wickelt?Für die Behandlung mit Medikamentenentfielen im Vorjahr auf jeden Versi-cherten durchschnittlich 515 Euro. Aufeinen Versicherten kamen 2009 ärztli-che Vergütungsaufwendungen im

Umfang von 430 Euro. Im Jahr 2000war die Relation noch 286 Euro (Medi-kamente) zu 338 Euro (ärztliches Hono-rar).Was hat es mit den Spezialpräparatenauf sich?Spezielle Arzneien gegen Rheuma,Krebs oder Multiple Sklerose machenlediglich 2,5 Prozent der ärztlichen Ver-ordnungen aus. Sie verursachen aber 26Prozent der gesamten Arzneimittelko-sten. Auf Platz eins und zwei der größ-ten Ausgabenposten im Arzneimittelbe-reich liegen zwei innovative Rheuma-mittel mit Kostensprüngen um 20 bis 25Prozent gegenüber dem Vorjahr. DieKosten für eine Jahrestherapie liegenhier zwischen 16 000 und 24 000 Euro.Bei Krebsmitteln sind es bis zu 60 000,

in Einzelfällen mehr als 100 000 Euro.Woher rühren die Preissprünge?Anders als in anderen europäischenLändern können die Pharmaherstellerihre Preise für patentgeschützte Medika-mente praktisch selbst festlegen. Sokommt es, dass das Krebsmittel Glivecin Deutschland 2800 Euro kostet, aberin Großbritannien schon für 1000 Euroweniger zu haben ist. Dabei sind längstnicht alle Spezialpräparate ihre Geldwert. Von den neu eingeführten hoch-preisigen Mitteln hätten etwa 40 Pro-zent keinen zusätzlichen Nutzen, kriti-siert der Bremer GesundheitsökonomGerd Glaeske.

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Quelle Nordsee-Zeitung vom 10.06.2010Seite 0Ausgabe Nordsee-Zeitung BremerhavenRessort MeinungQuellrubrik NL MantelAutor Willenbrink

Unsere Tabletten sind viel zu teuerBerlin. Hochpreisige Spezialmedikamente gegen Krebs, Rheuma und Multiple Sklerose werden immer mehr zumAusgabentreiber Nummer eins bei den Krankenkassen. Der neue oberste Pharma-Prüfer, Jürgen Windeler, sieht imGesundheitssystem ein Einsparpotenzial im zweistelligen Milliardenbereich.

Von den neu eingeführten, besondersteuren Präparaten seien rund 40 Prozentohne zusätzlichen Nutzen, sagte derBremer Gesundheitsforscher GerdGlaeske gestern bei der Vorstellung desArzneimittelreports 2010 der BarmerGEK, der größten deutschen Kranken-kasse. Glaeske sprach sich dafür aus,neuen Medikamenten zunächst nur einebefristete Kassenzulassung zu gebenund sie dann neu zu bewerten. AlleineKrebsmittel, die bei einer Therapie mit

Kosten bis zu 60 000 Euro im Jahr - inEinzelfällen bis über 100000 Euro - zuBuche schlagen, haben laut Report einenAnteil von einem Fünftel an den gesam-ten Arzneimittelausgaben der Gesetzli-chen Krankenkassen. Diese Entwick-lung belastet zunehmend deren Budgets.Die Steigerungsraten der 20 ausgaben-stärksten Medikamente lagen im vergan-genen Jahr bei der Barmer GEK meistzwischen 12 und 25 Prozent. Den seitJahren stetig steigenden Arzneimittel-

Ausgaben will Bundesgesundheitsmini-ster Philipp Rösler (FDP) mit einemPharma-Sparpaket einen Riegel vor-schieben. Barmer-GEK-Vizechef Rolf-Ulrich Schlenker bestärkte die Regie-rung in diesen Plänen. Für das Krebs-mittel Glivec würden in Großbritannien1800 Euro verlangt, in der Bundesrepu-blik 2800 Euro. Deutschland könne "gutdarauf verzichten, Referenzland für dieeuropäische Preisbildung zu sein". Derneue oberste Pharma-Prüfer Jürgen

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Windeler hält im GesundheitssystemEinsparungen im zweistelligen Milliar-denbereich für möglich. "Die Summen,die für ungeeignete Behandlungen aus-

gegeben werden, sind erheblich", sagteer. Bevor man über die Rationierungmedizinischer Leistungen rede, solleman diese Mittel besser in die richtigen

Bahnen lenken. (dpa)

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Quelle Ostthüringer Zeitung vom 10.06.2010Seite 0Ausgabe Ostthüringer Zeitung | Mantelteil aller AusgabenRessort Politik

Arzneimittelreport vorgelegtBerlin (AFP). 20 Medikamente verursa-chen ein Fünftel der Arzneimittelausga-ben. Das belegt der Arzneimittel-Report2010, den die Barmer GEK am Mitt-woch in Berlin vorstellte.Neue Arzneimittel gegen Rheuma,Krebs, Asthma oder Multiple Sklerosebelasteten zunehmend die Budgets derKrankenkassen, erklärte die BarmerGEK. Der Arzneimittel-Report 2010verzeichnet Steigerungsraten von bis zu

25 Prozent bei den 20 Top-Medikamen-ten. Der durchschnittliche Ausgabenzu-wachs für Arzneimittel lag bei sechsProzent.Der Report bietet auf der Basis von 8,5Millionen Versicherten einen Überblickzu Ausgabentrends im Arzneimittel-markt. Barmer-GEK-Vize-Chef Rolf-Ulrich Schlenker warnte vor einer Über-forderung der gesetzlichen Krankenver-sicherungen aufgrund der hohen Medi-

kamentenpreise. Warum verlangen diePharmaunternehmen für das Krebsmit-tel Glivec in Großbritannien 1800 Euro,bei uns aber 2800 Euro? Durch dasInnovationsargument sind solche Preis-unterschiede jedenfalls nicht gedeckt,sagte Schlenker. Das Preismonopol derHersteller müsse relativiert werden.

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Quelle Peiner Allgemeine Zeitung vom 10.06.2010Seite 1Ressort BFPOAutor Von Gabi Stief, Berlin

Wichtige Medikamente werden immer teurerBarmer-Arzneimittelreport: Arzneiengegen Krebs, Rheuma und MS sinddie KostentreiberDer Trend ist ungebrochen: Teure,patentgeschützte Spezialpräparate gegenRheuma, Krebs oder Multiple Sklerosesind die Kostentreiber bei den Arznei-mitteln. Sie stehen nicht nur erneut ander Spitze der Ausgabenstatistik derKrankenkassen, sondern verzeichnenzudem Umsatzsprünge von zwölf bis 25Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diesgeht aus dem Arzneimittelreport für2009 hervor, den die Barmer GEK vor-stellte. Auch die Gesamtausgaben fürArzneimittel stiegen, allerdings "nur"um sechs Prozent. Der Vize-KassenchefRolf-Ulrich Schlenker warnte vor einerÜberforderung der gesetzlichen Kassenund begrüßte zugleich die Pläne vonGesundheitsminister Philipp Rösler,

Hersteller patentgeschützter Medika-mente künftig zu Rabattverhandlungenzu verpflichten. Bislang können die Unternehmen diePreise für ihre Innovationen selbst fest-legen, was europaweit zu eklatantenPreisdifferenzen führt. So kostet dasführende Krebsmittel Glivec in Großbri-tannien 1800, in Deutschland dagegen2800 Euro. Die jährlichen Kosten fürdiese Krebstherapie bei einem Patientenliegen bei 38000 bis 50000 Euro. Fürdie 20 umsatzstärksten, hochpreisigenMittel zahlte die Barmer GEK ein Fünf-tel des gesamten Arzneimittelbudgets.Eine Regulierung und Preisbegrenzungsei unumgänglich, sagte Schlenker. Gerd Glaeske, Pharmaexperte und Mit-autor des Reports, bezweifelte, dassjedes Spezialpräparat auf der Top-20-Liste eine Innovation sei. In den vergan-

genen zehn Jahren hätten etwa 40 Pro-zent der neuen Präparate keinen Mehr-wert für Patienten gehabt. Die Preisre-gulierungspläne von Rösler hält derPharma-Experte im Gegensatz zuSchlenker für korrekturbedürftig. AnStelle von Schnellbewertungen durchdie Hersteller plädierte er für ein unab-hängiges Prüfverfahren. Einvernehmlich kritisierten Glaeskeund Schlenker die von Rösler geplanteMehrkostenregelung. Diese soll Patien-ten erlauben, künftig statt des rabattier-ten Medikaments ihr altes Mittel in derApotheke zu kaufen; die Preisdifferenzmüssten sie selber zahlen. Schlenkerbezeichnete dies als "Gift" für die Versi-cherten.

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Abbildung Im Mittelpunkt: Franz Beckenbauer lässt auf der Pressekonferenz der deutschen Fußball-Nationalelfselbst Bundestrainer Joachim Löw (links) zum Statisten werden.dpa

Abbildung "Mir, so wird das gemacht": Bundestrainer Joachim Löw (rechts) mit Miroslav Klose. dpa

Abbildung Nicht immer ist das Öl an Meeresoberfläche zu sehen.dpa

Abbildung Im Visier der Ermittler, im Fokus der Öffentlichkeit: Nadja Benaissa, Jörg Kachelmann.dpa (3)

Abbildung Finanzminister Möllring

Abbildung Wirtschaftsminister Rainer Brüderle lehnt Bundesbürgschaften für Opel ab. ap

Abbildung Ein Bobby-Car steht an einer Elektrotankstelle, die über Solarzellen betrieben wird. dpa

Abbildung Land & Leute

Abbildung Beim Skimming montieren die Täter eine zweite, täuschend echt aussehende Tastatur auf denGeldautomaten. Kunden bemerken den Betrug nicht beim Geldabheben.dpa

Abbildung Gefährdet: An der Gunzelin-Realschule in Peine gibt es eine Chorklasse.Blüher

Abbildung Kostentreiber: Teure Arzneimittel ärgern die Kassen.

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Quelle Peiner Allgemeine Zeitung vom 10.06.2010Seite 1Ressort BFPO

Strom-Streit: Brief ans LandDer Druck auf die FDP wächst - ebenso wie die Empörung der Liberalen

CDU-Flügel empfiehlt: Reiche bela-stenMedikamente immer teurerRundfunk: Gebühr entgeht künftigkeinerwahle. Die geplante 380-Kilovolt-Stark-stromleitung von Wahle nach Mecklarruft Peiner Umweltschützer auf denPlan. Hinnerck Bischoff vom Natur-schutzbund sagt: "Wir haben der Vertre-tung der Landesregierung in Braun-schweig einen Brief geschrieben und umeine Stellungnahme gebeten." Konkret wollen die Peiner wissen,wieso eine "umweltverträglichere" 110-Kilovolt-Leitung dem Betreiber nichtausreicht.Berlin. Der Streit um einen sozial ausge-wogenen Sparkurs lässt die schwarz-gelbe Koalitionsspitze nicht zur Ruhekommen. Kurz nach der Einigung aufdas 80-Milliarden-Sparpaket der Regie-rung kommen aus der Union anhaltendeRufe nach einer stärkeren Belastung vonSpitzenverdienern. Die FDP verlangte am Mittwoch einMachtwort von Kanzlerin Angela Mer-kel (CDU) gegen Steuererhöhungen."Wir erwarten von der Führung derUnion, dass sie das Konzept, das wirgemeinsam vorgelegt haben, auchgemeinsam vertritt" sagte Fraktionsche-fin Birgit Homburger. Steuererhöhun-

gen gehörten ausdrücklich nicht dazu."Wir lassen nicht zu, dass einfach FDP-Positionen abgeräumt werden." Beimkleinen Koalitionspartner gab es sogarStimmen, die die Zustimmung zur Wahldes niedersächsischen Ministerpräsiden-ten Christian Wulff (CDU) zum Bun-despräsidenten am 30. Juni vom Ver-zicht auf Steuererhöhungen abhängigmachten. "Die bürgerliche Mehrheit fürWulff in der Bundesversammlung istnicht sicher, solange unter den Wahlleu-ten der FDP das Unbehagen über dieUnion groß ist" sagte Hessens FDP-Lan-deschef Jörg-Uwe Hahn dem "Rheini-schen Merkur". Den Vorwurf der sozialen Schieflagewies der FDP-Sozialpolitiker JohannesVogel zurück: "Die Belastungen imSparpaket sind fair verteilt. Wer nachSteuererhöhungen ruft, nimmt denDruck raus, dass man Ausgabenkürzun-gen anpackt." Nach dem Arbeitnehmerflügel derCDU kritisierten gestern auch Bundes-tagspräsident Norbert Lammert und derCDU-Wirtschaftsflügel das Sparpaketals unausgewogen. Der Vorsitzende desWirtschaftsrates, Kurt Lauk, zeigte sichoffen für eine Erhöhung des Spitzen-steuersatzes um "zwei, drei, vier Pro-zent" falls die Reichensteuer im Ein-kommensteuertarif aufgehe. In einer

Notlage müssten alle helfen, "arm wiereich". Lammert regte in der "Rheini-schen Post" eine parlamentarischeInitiative für ein ausgewogeneres Spar-paket an. In einer aktuellen Stunde des Bundesta-ges warnte Finanzminister WolfgangSchäuble (CDU) dagegen vor grundsätz-lichen Änderungen am Sparpaket: "Wirhaben ein ausgewogenes Programm."Auch mit Blick auf die FDP sagte er:"Man muss wissen, was man dem ande-ren zumuten kann." Auch Unionsfrakti-onschef Volker Kauder (CDU) erteilteLammerts Vorstoß eine Absage. mgBerlin. Der Trend ist ungebrochen:Teure, patentgeschützte Spezialpräpa-rate gegen Rheuma, Krebs oder Multi-ple Sklerose sind die Kostentreiber beiden Arzneimitteln. Sie stehen nicht nurerneut an der Spitze der Ausgabenstati-stik der Krankenkassen, sondern ver-zeichnen zudem Umsatzsprünge vonzwölf bis 25 Prozent im Vergleich zumVorjahr. Dies geht aus dem Arzneimit-telreport für 2009 hervor, den die Bar-mer GEK vorstellte. Auch die Gesamt-ausgaben für Arzneimittel stiegen, aller-dings "nur" um sechs Prozent. Der Vize-Kassenchef Rolf-Ulrich Schlenkerwarnte vor einer Überforderung dergesetzlichen Kassen und begrüßtezugleich die Pläne von Gesundheitsmi-

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nister Philipp Rösler, Hersteller patent-geschützter Medikamente künftig zuRabattverhandlungen zu verpflichten. Bislang können die Unternehmen diePreise für ihre Innovationen selbst fest-legen, was europaweit zu eklatantenPreisdifferenzen führt. So kostet dasführende Krebsmittel Glivec in Großbri-tannien 1800, in Deutschland dagegen2800 Euro. Die jährlichen Kosten fürdiese Krebstherapie bei einem Patientenliegen bei 38000 bis 50000 Euro. Fürdie 20 umsatzstärksten, hochpreisigenMittel zahlte die Barmer GEK ein Fünf-tel des gesamten Arzneimittelbudgets.Eine Regulierung und Preisbegrenzungsei unumgänglich, sagte Schlenker. Gerd Glaeske, Pharmaexperte und Mit-autor des Reports, bezweifelte, dassjedes Spezialpräparat auf der Top-20-

Liste eine Innovation sei. In den vergan-genen zehn Jahren hätten etwa 40 Pro-zent der neuen Präparate keinen Mehr-wert für Patienten gehabt. Die Preisre-gulierungspläne von Rösler hält derPharma-Experte im Gegensatz zuSchlenker für korrekturbedürftig. AnStelle von Schnellbewertungen durchdie Hersteller plädierte er für ein unab-hängiges Prüfverfahren. Einvernehmlich kritisierten Glaeskeund Schlenker die von Rösler geplanteMehrkostenregelung. Diese soll Patien-ten erlauben, künftig statt des rabattier-ten Medikaments ihr altes Mittel in derApotheke zu kaufen; die Preisdifferenzmüssten sie selber zahlen. Schlenkerbezeichnete dies als "Gift" für die Versi-cherten. gstMainz. Die Rundfunkgebühr soll grund-

legend reformiert werden - weg voneiner Gerätegebühr hin zu einer Haus-haltsabgabe. Darauf hat sich am Mitt-woch die Rundfunkkommission derLänder unter Vorsitz des rheinland-pfäl-zischen Ministerpräsidenten Kurt Beckgeeinigt. Künftig soll jeder Haushalteinen einheitlichen Betrag für ARD undZDF bezahlen, egal wie viele Fernseh-geräte, Radios oder Computer vorhan-den sind. Die Gebühr soll nicht höherals die bisherigen 17,98 Euro ausfallen.Allerdings müssen die Länder sowie dieSendeanstalten nun berechnen, wie hochin Zukunft die Gebühren ausfallen wer-den. dpaKostentreiber: Teure Arzneimittelärgern die Kassen.

Abbildung Im Mittelpunkt: Franz Beckenbauer lässt auf der Pressekonferenz der deutschen Fußball-Nationalelfselbst Bundestrainer Joachim Löw (links) zum Statisten werden.dpa

Abbildung "Mir, so wird das gemacht": Bundestrainer Joachim Löw (rechts) mit Miroslav Klose. dpa

Abbildung Nicht immer ist das Öl an Meeresoberfläche zu sehen.dpa

Abbildung Im Visier der Ermittler, im Fokus der Öffentlichkeit: Nadja Benaissa, Jörg Kachelmann.dpa (3)

Abbildung Finanzminister Möllring

Abbildung Wirtschaftsminister Rainer Brüderle lehnt Bundesbürgschaften für Opel ab. ap

Abbildung Ein Bobby-Car steht an einer Elektrotankstelle, die über Solarzellen betrieben wird. dpa

Abbildung Land & Leute

Abbildung Beim Skimming montieren die Täter eine zweite, täuschend echt aussehende Tastatur auf denGeldautomaten. Kunden bemerken den Betrug nicht beim Geldabheben.dpa

Abbildung Gefährdet: An der Gunzelin-Realschule in Peine gibt es eine Chorklasse.Blüher

Abbildung Kostentreiber: Teure Arzneimittel ärgern die Kassen.

Abbildung Winke, winke: Michael Ballack nimmt Abschied vom FC Chelsea. Der deutsche Kapitän erhält inLondon keinen neuen Vertrag.dpa

Abbildung Ausgeschieden: Für Tennisprofi Nicolas Kiefer ist das Turnier im westfälischen Halle nach derNiederlage gegen Andreas Beck zu Ende.dpa

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Quelle PZ Pharmazeutische Zeitung vom 17.06.2010Seite 13Jahrgang 2010Nummer 24Rubrik POLITIK

Arzneimittel-Report

Barmer GEK nimmt Apotheker ins VisierVon Nils Franke, Berlin / Die Barmer GEK wettert gegen die geplante Mehrkostenregelung undfordert einen höheren Apothekenrabatt. Einmal jährlich stellt die Kasse einen Arzneimittel-Report vor und benennt mutmaßliche Kostentreiber. Die Apotheker kamen dieses Jahr gleichmehrfach schlecht weg.

Die Barmer GEK hat die Bundesregie-rung dafür kritisiert, den Apotheken zuerlauben, auf Wunsch des Versichertenauch ein teureres als ein Rabattarznei-mittel abzugeben. Diese geplante Mehr-kostenregelung sei »schlecht und unge-recht« für die Versicherten, sagte derstellvertretende Vorsitzende der größtenKasse in Deutschland, Dr. Rolf-UlrichSchlenker, in Berlin. »Wir betrachtendas als Gift.«Die Versicherten seien auf die Bera-tungskompetenz des Apothekers ange-wiesen, erklärte Schlenker, »und dabesteht natürlich schon die Möglichkeit,Einfluss zu nehmen.« Medizinisch gebees bei wirkstoffgleichen Präparaten kei-nen Grund für den Austausch. Bei denKassen entstehe unnötig Bürokratie.Wenn der Versicherte mit seiner Rech-nung komme, müsse er schauen, wieviel ein Rabattarzneimittel koste undwelche Abschläge anfielen.Sorge vor zu viel TransparenzLetztlich gefährde die Mehrkostenrege-lung die Rabattsystematik insgesamt.»Die Preise werden dadurch transparent.Wir können den Herstellern außerdemkeine Umsatzgarantie mehr geben.«Schlenker forderte ein weiteres Sparpa-ket, das vor allem auch die Apothekenins Visier nehmen soll. »Wir möchten,dass der Apothekenrabatt mindestenswieder auf die alte Höhe kommt, also2,30 Euro anstatt der gerichtlich festge-legten 1,75. Das kostet uns immerhin300 Millionen Euro«, sagte er. AuchÄrzte und Kliniken seien zu beteiligen.»Bis hin zu einer Absenkung des Preis-niveaus.«Insgesamt sei die bisherige Kosten-

dämpfungspolitik der Bundesregierung»sehr zu begrüßen«. Abgesehen von derMehrkostenregelung habe er »Lob, Lob,Lob«, sagte Schlenker. Insbesondere beiden Spezialpräparaten erhofft sich dieKasse einen Effekt der neuen Preisregu-lierung. Deren Kosten seien um 15 Pro-zent oder 1,3 Milliarden Euro im Ver-gleich zum Vorjahr gestiegen. Zwarhabe man sich eine echte vierte Hürdegewünscht, also eine Kosten-Nutzen-Bewertung bereits während der Zulas-sung. Aber die neuen Verhandlungenseien ebenfalls geeignet. Insbesondereweil für die Schiedsstellen beim Schei-tern der Verhandlungen nun der durch-schnittliche europäische Preisschnitt alsMaßstab fungiere.Professor Dr. Gerd Glaeske forderte, dieAbrechnung der Apotheken genauer zuüberwachen. Glaeske hat die Daten derBarmer GEK am Zentrum für Sozialpo-litik der Universität Bremen ausgewer-tet und stellte den Report gemeinsammit der Kasse vor. Die Ausgaben fürZytostatika seien dramatisch gestiegen,in der GKV insgesamt um 30 bis 40Prozent. Grund sei auch die kompli-zierte Abrechnung. Oftmals könne dieApotheker Roh-Arzneimittel nur inbestimmten Größen kaufen. Von bei-spielsweise 3,6 Milligramm brauche sievielleicht nur 1,5 Milligramm. Sierechne dann die gesamte Menge ab undkönne den Rest wegschmeißen oderdiesen für einen anderen Auftrag ver-wenden, behauptete Glaeske. »Dannrechne ich zweimal diese 3,6 Milli-gramm ab, relativ teuer, und habe sozu-sagen den doppelten Gewinn«, erläutertGlaeske. »Das passiert eben ständig und

gängig.«Aus den bislang übermittelten Daten seinicht abzulesen, ob die zweite Hälfteeiner angebrochene Menge ein zweitesMal bei einer anderen Kasse abgerech-net werde. »Ich bin sicher, dass manmanches nur in einer Gesamtbetrach-tung der Herstellung von Zytostatikaerkennen könnte.«Am Arzneimitteneuordnungsgesetz derBundesregierung vermisst GlaeskeImpulse über Kosten-Nutzen-Bewertun-gen hinaus. Das Gesetz gehe nicht aufden Trend ein, dass immer mehr gen-technische Biologicals auf den Marktkämen. Biologicals seien Solisten. Die2,5 Prozent der Verordnungen machtenmittlerweile 26 Prozent der Kosten aus.Die Zeit der chemisch synthetisiertenMittel sei um. Sie seien relativ einfachherzustellen gewesen, und es habe vieleMe-too-Präparate gegeben. »Das bedeu-tet aber auch, wir kommen weg von derMöglichkeit, im Rahmen der Kosten-Nutzen-Bewertung Vergleiche zu zie-hen.«Glaeske forderte außerdem eine höhereQuote für Generika. Im Moment seien82 Prozent erreicht. 90 Prozent seiendenkbar. Darin liege ein Einsparpoten-zial von 1,5 bis 2 Milliarden Euro. DerBranchenverband Pro Generika zeigtesich erfreut, dass dieser VorschlagAnklang gefunden habe. Generika seiendas Rückgrat der Arzneimittelversor-gung, sagte Geschäftsführer PeterSchmidt. Die zwanzig am häufigstenverordneten Mittel bei der Barmer GEKseien heute fast ausschließlich Generika./

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Quelle Reuters Deutscher Textdienst vom 09.06.2010Seite 0Urheberinfo © Copyright Thomson Reuters 2010. Click For

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DEUTSCHLAND/GESUNDHEIT/ARZNEIMITTEL ZF

FOKUS 1-Kassen beklagen Kostendruck durchSpezialmedikamenteUhrzeit: 15:58:16 GMT* Hochpreisige Top-20-Medikamentebelasten Kassenbudgets * Barmer mahnt neue Regelungen zurPreisbildung an

(neu: mehr Schlenker, Pro Generika,Details aus Bericht) Berlin, 09. Jun (Reuters) - Die Ausga-ben für teure Spezialpräparate ent-wickeln sich einer Studie zufolge immermehr zum Kostentreiber für die gesetzli-chen Krankenkassen. Vor allem neueArzneimittel gegen Rheuma, Krebs undMultiple Sklerose belasteten die Bud-gets, ergab der am Mittwoch in Berlinvorgestellte Arzneimittel-Report derBarmer GEK. Bei den 20 ausgabenstärksten Präpara-ten seien die Aufwendungen 2009 imVergleich zum Vorjahr bei seiner Kassezwischen zwölf und 25 Prozent gestie-gen, berichtete Vizechef Rolf-UlrichSchlenker. Die Zuwächse seien durchdie Alterung der Gesellschaft und durchErfolge etwa bei der Behandlung vonRheuma, Multiple Sklerose, Asthmaoder Krebs zum Teil gerechtfertigt.Allerdings dürfe dies nicht zu einerÜberforderung der gesetzlichen Kassenführen. Schlenker forderte die Bundesregie-rung auf, die Preisbildung zu reformie-ren. Er kritisierte, dass Unternehmen fürdas Krebsmittel Glivec in Großbritan-nien 1800 Euro, hierzulande aber 2800Euro verlangten. "Deutschland kann gut

darauf verzichten, Referenzland für dieeuropäische Preisbildung zu sein." Nach Ansicht des Bremer Gesundheits-ökonomen und Regierungsberaters GerdGlaeske befinden sich unter den Top-20-Arzneien neben echten Innovationenauch Medikamente, deren Zusatznutzenfragwürdig ist. Allein bei drei bestimm-ten Medikamenten könnten rund 50 Mil-lionen Euro gespart werden. Der Wis-senschaftler sprach sich dafür aus, denAnteil von Nachahmerpräparaten - soge-nannten Generika - zu steigern. Würdedie Quote durch verbindliche Vorgabenvon 81 auf 85 Prozent angehoben,brächte dies 400 Millionen Euro. Wei-tere Einsparmöglichkeiten ergäben sich2010 und 2011 durch den Patentablaufvon 60 Wirkstoffen im Volumen vonrund 2,9 Milliarden Euro.

EXPERTE FORDERT GENERIKA-QUOTE Der Branchenverband Pro Generikabegrüßte die Forderung nach einer ver-pflichtenden Generikaquote. Die Nach-ahmerpräparate trügen dazu bei, dieArzneiausgaben zu stabilisieren. Die steigenden Ausgaben für Arznei-mittel sind seit vielen Jahren Sorgen-kind der gesetzlichen Krankenkassen.Seit dem Jahr 2000 wachsen sie pro Jahrim Durchschnitt um 5,2 Prozent. DieBundesregierung hat bereits Eckpunkteeines Arznei-Sparpakets von Gesund-heitsminister Philipp Rösler verabschie-det. Ab dem nächsten Jahr sollen so

rund zwei Milliarden Euro gespart wer-den. Das Paket sieht unter anderem vor,dass die Unternehmen künftig die Preisefür neue innovative Medikamente mitdem Spitzenverband der Krankenkassenaushandeln müssen. Ein Gesetzentwurfbefindet sich derzeit in den Beratungen. Schlenker begrüßte Röslers Pläne, kriti-sierte aber, dass künftig Apotheker nichtmehr verpflichtet sein sollen, an dieVersicherten Rabatt-Arzneimittel auszu-geben, sondern sich auch für ein ande-res Präparat entscheiden können.Dadurch werde die Rabattregelungunterlaufen, da die Kassen den Firmenkeine Umsatzgarantie mehr geben könn-ten. Die Barmer fordert zudem eineErhöhung des Apothekenabschlags andie Kassen. Von den rund 3,7 Milliarden Euro anArzneikosten des Marktführers mit sei-nen 8,5 Millionen Versicherten entfie-len 2009 700 Millionen Euro (20 Pro-zent) auf die Top-20-Präparate. Auf denersten beiden Plätzen liegen Rheuma-Mittel, deren Ausgaben dem Berichtzufolge im Vergleich zum Vorjahr um20 bis 25 Prozent zulegten. Die Jahres-therapiekosten belaufen sich auf 16.000bis 24.000 Euro. Auf dem dritten bisfünften Platz liegen Medikamente gegenMultiple Skleorse, für die die Kassezwölf bis 24 Prozent mehr ausgab. (Reporter: Thorsten Severin; redigiertvon Thomas Krumenacker)

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DEUTSCHLAND/GESUNDHEIT/ARZNEIMITTEL

Krankenkassen beklagen Kostendruck durchteure SpezialpräparateUhrzeit: 09:15:03 GMTBerlin, 09. Jun (Reuters) - Die Ausga-ben für teure Spezialpräparate ent-wickeln sich einer Studie zufolge immermehr zum Kostentreiber für die gesetzli-chen Krankenkassen. Vor allem neueArzneimittel gegen Rheuma, Krebs undMultiple Sklerose belasteten die Bud-gets, ergab der am Mittwoch in Berlinvorgestellte Arzneimittel-Report derBarmer GEK. Bei den 20 ausgabenstärksten Präpara-ten seien die Aufwendungen 2009 imVergleich zum Vorjahr bei seiner Kassezwischen zwölf und 25 Prozent gestie-gen, berichtete Vizechef Rolf-UlrichSchlenker. Die Zuwächse seien durchdie Alterung der Gesellschaft und durchErfolge etwa bei der Behandlung vonRheuma, Multiple Sklerose, Asthmaoder Krebs zum Teil gerechtfertigt.Allerdings dürfe dies nicht zu einer

Überforderung der gesetzlichen Kassenführen. Schlenker forderte die Bundesregie-rung auf, die Preisbildung zu reformie-ren. Er kritisierte, dass Unternehmen fürdas Krebsmittel Glivec in Großbritan-nien 1800 Euro, hierzulande aber 2800Euro verlangten. "Deutschland kann gutdarauf verzichten, Referenzland für dieeuropäische Preisbildung zu sein." Nach Ansicht des Bremer Gesundheits-ökonomen und Regierungsberaters GerdGlaeske befinden sich unter den Top-20-Arzneien neben echten Innovationenauch Medikamente, deren Zusatznutzenfragwürdig ist. Allein bei drei bestimm-ten Medikamenten könnten rund 50 Mil-lionen Euro gespart werden. Der Wis-senschaftler sprach sich dafür aus, denAnteil von Nachahmerpräparaten - soge-nannten Generika - zu steigern. Würdedie Quote von 81 auf 85 Prozent ange-

hoben, brächte dies 400 Millionen Euro.Weitere Einsparmöglichkeiten ergäbensich 2010 und 2011 durch den Patenta-blauf von 60 Wirkstoffen im Gesamtvo-lumen von rund 2,9 Milliarden Euro. Die steigenden Ausgaben für Arznei-mittel sind seit vielen Jahren Sorgen-kind der gesetzlichen Krankenkassen.Seit dem Jahr 2000 wachsen sie pro Jahrim Durchschnitt um 5,2 Prozent. DieBundesregierung hat bereits Eckpunkteeines Arznei-Sparpakets von Gesund-heitsminister Philipp Rösler verabschie-det. Ab dem nächsten Jahr sollen sorund zwei Milliarden Euro gespart wer-den. (Reporter: Thorsten Severin; redigiertvon Alexander Ratz)

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Quelle Rheinische Post vom 10.06.2010Seite 0Ausgabe Rheinische Post GesamtausgabeRessort Wirtschaft und VerbraucherQuellrubrik Rheinische Post Gesamtausgabe

ArzneimittelreportINfoArzneimittelreportDatenbasis Für den Arzneimittelreportder Barmer/GEK wurden die Daten von

8,5 Millionen Versicherten genutzt.Geschichte Die Gmünder Ersatzkasseerstellt seit zehn Jahren den Arzneimit-telreport. GEK und Barmer Ersatzkasse

haben am 1. Januar 2010 fusionert. Seit-dem sind sie Deutschlands größte Ein-zelkasse.

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Quelle Rheinische Post vom 10.06.2010Seite 0Ausgabe Rheinische Post GesamtausgabeRessort Wirtschaft und VerbraucherQuellrubrik Rheinische Post GesamtausgabeAutor von eva quadbeck

Teure Spezial-MedikamenteDer Arzneimittelreport der Barmer GEKergab: Trotz aller Sparanstrengungensteigen die Kosten der Krankenkassenfür Arzneimittel weiter. Kostentreibersind neuartige Spezial-Präparate gegenschwere Krankheiten.von eva quadbeckBerlin Neuartige Arzneimittel gegenRheuma, Krebs oder Multiple Skleroseführen bei den Krankenkassen zuKostenexplosionen. Wie aus demgestern vorgestellten Arzneimittelreportder Barmer/GEK hervorgeht, stiegen dieAusgaben für diese Spezialpräparate2009 um bis zu 25 Prozent. Die allge-meine Steigerungsrate der Arzneimittel-kosten liegt bei sechs Prozent.Vor dem Hintergrund der drastisch stei-genen Arzneimittelpreise begrüßte derVize-Chef der Barmer/GEK Rolf-UlrichSchlenker das von GesundheitsministerPhilipp Rösler (FDP) angekündigte Arz-neimittelsparpaket. "Die Bundesregie-rung ist hier auf dem richtigen Weg",betonte er. Geplant ist, die Arzneimittel-kosten durch Preismoratorien und mehrVerhandlungsspielraum der Kranken-kassen bei neuartigen Arzneien im kom-menden Jahr um ein bis zwei Milliar-den Euro zu senken.Deutschland gilt international als Arz-

neimittel-Hochpreisland, insbesonderebe i innova t iven Medikamenten ."Warum verlangen die Pharmafirmenfür das Krebsmittel Glivec in Großbri-tannien 1800 Euro, bei uns aber 2800Euro?", fragte Schlenker. Trotz der Kri-tik an den hohen Preisen, sieht Schlen-ker auch einen großen Nutzen der neuar-tigen Präparate. "Die Arzneimittelthera-pie von Rheuma, Multiple Sklerose,Asthma oder Krebs macht große Fort-schritte.Neben dem Zugewinn anLebensqualität und Lebensdauer beob-achten wir auch Effizienzgewinne etwad u r c h w e n i g e rKrankenhausaufenthalte", betonteSchlenker.Erstaunlich ist der Befund des Arznei-mittelreports in der regionalen Auswer-tung. Zwischen einzelnen Bundeslän-dern liegen Ausgabenunterschiede vonmehr als 25 Prozent. Die meisten undteuersten Medikamente erstatten dieKrankenkassen in Hamburg, die wenig-sten in Brandenburg. Das Gebiet derKassenärztlichen Vereinigung Nord-rhein liegt an 13. Stelle von 17. "DieseUnterschiede kann man mit Qualitätsar-gumenten niemandem erklären", sagteGerd Glaeske, Autor des Arzneimittelre-ports. Der Arzneimittelexperte sieht

durch weitere Preissenkungen für Medi-kamente und eine veränderte Verord-nungspraxis der Ärzte weiteres Sparpo-tenzial von 2,9 Milliarden Euro im Jahr."Man muss den Ärzten immer wiedersagen, dass jeder Euro, der bei den Arz-neimitteln zu viel ausgegeben wird, beiden Honoraren fehlt", sagte Glaeske.Seit dem Jahr 2004 haben die Arznei-mittelausgaben der Krankenkassen dieHöhe der Arzthonorare überschritten.An der Spitze der Top-20-Präparate, fürdie die Krankenkassen die höchstenSummen aufwenden müssen, stehenzwei Mittel gegen Rheuma. Und dieKosten steigen weiter: Für Humira wur-den im vergangenen Jahr 26 Prozentmehr als im Vorjahr ausgegeben; fürEnbrel 20 Prozent mehr. Etwa ein Fünf-tel aller Arzneimittelkosten der BarmerGEK entfallen auf die 20 kostenträchtig-sten Präparate.Die Versicherten, die eben jene teurenSpezialpräparate benötigen, verursa-chen dementsprechend auch einengroßen Teil der Arzneimittelausgaben.Immerhin entfallen auf 2,8 Prozent derVersicherten die Hälfte der Ausgabenfür Arzneimittel.

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Quelle Schwäbische Zeitung Saulgau vom 10.06.2010Seite 4Ressort Politik

Arzneimittelreport

Teure Spezialmedikamente belasten Budgets

Teure Spezialmedikamente belastenBudgetsBerlin (dpa) - Hochpreisige Arzneimit-tel gegen Krebs, Rheuma und MultipleSklerose werden immer mehr zum Aus-gabentreiber Nummer eins bei denKrankenkassen. Der neue oberstePharma-Prüfer, Jürgen Windeler, siehtim Gesundheitssystem ein Einsparpo-tenzial im zweistelligen Milliardenbe-reich. Von den neu eingeführten, beson-ders teuren Präparaten seien rund 40Prozent ohne zusätzlichen Nutzen, sagteder Bremer Gesundheitsforscher GerdGlaeske bei der Vorstellung des Arznei-mittelreports 2010 der Barmer GEK. Sieist mit 8,5 Millionen Versicherten diegrößte deutsche Krankenkasse. Glaeskesprach sich dafür aus, neuen Medika-menten zunächst nur eine befristete Kas-senzulassung zu geben und sie dann neuzu bewerten. Alleine Krebsmittel, diebei einer Therapie mit Kosten bis zu 60000 Euro im Jahr -- in Einzelfällen bis

über 100 000 Euro -- zu Buche schla-gen, haben laut Report einen Anteil voneinem Fünftel an den gesamten Arznei-mittelausgaben der Gesetzlichen Kran-kenkassen. Diese Entwicklung belastetzunehmend deren Budgets. Die Steige-rungsraten der 20 ausgabenstärkstenMedikamente lagen im vergangenenJahr bei der Barmer GEK meist zwi-schen 12 und 25 Prozent -- bei einemdurchschnittlichen Zuwachs über diegesamte Palette von sechs Prozent. Denseit Jahren stetig steigenden Arzneimit-tel-Ausgaben will Bundesgesundheits-minister Philipp Rösler (FDP) mit einemPharma-Sparpaket endlich einen Riegelvorschieben: Geplant sind höhereZwangsrabatte und ein Einfrieren derMedikamentenpreise. Barmer-GEK-Vizechef Rolf -Ulr ich Schlenkerbestärkte die Regierung in diesen Plä-nen. Für das Krebsmittel Glivec würdenin Großbritannien 1800 Euro verlangt,in der Bundesrepublik 2800 Euro.Deutschland kann nach seinen Worten

"gut darauf verzichten, Referenzland fürdie europäische Preisbildung zu sein".Mehr Generika einsetzen Glaeske plä-dierte dafür, mehr Nachahmerpräparate-- sogenannte Generika -- anzuwenden.Gut ein Viertel der Kassenausgaben fürMedikamente entfalle auf lediglich 2,2Prozent der verordneten Menge.Glaeske warb dafür, sowohl mit als auchan Arzneimitteln zu sparen. Sparen lassesich mit jenen Präparaten, die zum Bei-spiel eine stationäre Behandlung derPatienten überflüssig machen. Sie soll-ten verstärkt eingesetzt werden. Derneue oberste Pharma-Prüfer Windelerhält im Gesundheitssystem Einsparun-gen im zweistelligen Milliardenbereichfür möglich. "Die Summen, die fürungeeignete Behandlungen ausgegebenwerden, sind erheblich", sagte er der"Frankfurter Rundschau". Bevor manüber Rationierung medizinischer Lei-stungen rede, solle man diese Mittelbesser in die richtigen Bahnen lenken.

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Quelle Schwarzwälder Bote vom 10.06.2010Seite 5Ausgabe Mantelteil aller AusgabenRessort Politik

Bei modernen Arzneien gehen die Preise hochBerlin. Angesichts einer Kostenexplo-sion bei Spezialmedikamenten gegenRheuma, Krebs, Multiple Sklerose undSchizophrenie wird der Ruf der Kran-kenkassen nach einer Preisregulierungbei neuen Arzneimitteln lauter. Wie ausdem gestern in Berlin vorgestellten Arz-neimittel-Report 2010 der Barmer GEK

hervorgeht, wurden hochmoderne Spezi-alpräparate 2009 im Vergleich zum Vor-jahr um 15 Prozent teurer. Die durch-schnittliche Teuerung bei Arzneienbetrug 6 Prozent. Angesichts derKostenexplosion bei Spezialmedika-menten warnte Vize-Kassenchef Rolf-Ulrich Schlenker vor einer Überforde-

rung der gesetzlichen Krankenversiche-rung. Er forderte, die in anderen euro-päischen Ländern teilweise niedrigerenMedikamentenpreise zum Maßstab fürVerhandlungen in Deutschland zumachen.

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Quelle SPIEGEL ONLINE vom 09.06.2010Seite 0Jahrgang 2010Nummer 0Quellrubrik Wirtschaft / Staat & Soziales

Arzneimittelstudie

Spezialmedikamente lassen Kassenkosten explodierenhttp://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,699625,00.html

Die Ausgaben für teure Spezialpräparate entwickeln sich immer mehr zum Kostentreiber für die gesetzlichen Kassen. Vorallem neue Arzneimittel gegen Rheuma, Krebs und Multiple Sklerose belasteten die Budgets - und lassen die Beiträge derVersicherten steigen.

Berlin - Bei den 20 wichtigsten Ausgab-eposten für Medikamente sind dieKosten 2009 bei der Barmer GEK imVergleich zum Vorjahr zwischen 12 und25 Prozent gestiegen. Dies ergab der amMittwoch in Berlin vorgestellte Arznei-mittel-Report der mit 8,5 Millionen Ver-sicherten größten deutschen Kranken-kasse. Die Zuwächse seien durch dieAlterung der Gesellschaft und durchErfolge etwa bei der Behandlung vonRheuma, Multipler Sklerose, Asthmaoder Krebs zum Teil gerechtfertigt.Allerdings dürfe dies nicht zu einerÜberforderung der gesetzlichen Kassenführen, sagte Barmer-Vizechef Rolf-Ulrich Schlenker.Schlenker forderte die Bundesregierungauf, die Preisbildung zu reformieren. Erkritisierte außerdem die großen Preisun-terschiede zwischen den Ländern derEU. So verlange ein Hersteller für einKrebsmittel in Großbritannien 1800Euro, in Deutschland aber 2800 Euro."Deutschland kann gut darauf verzich-

ten, Referenzland für die europäischePreisbildung zu sein", so Schlenker.Von den rund 3,7 Milliarden Euro Arz-neimittelkosten der Barmer GEK für2009 entfallen rund 20 Prozent oder 700Millionen Euro auf die Top-20-Präpa-rate. Anteil der Generika steigernNach Ansicht des Bremer Gesundheits-ökonomen und Regierungsberaters GerdGlaeske befinden sich unter den Top-20-Arzneien neben echten Innovationenauch Medikamente, deren Zusatznutzenin einem denkbar ungünstigen Verhält-nis zum Preis steht. Allein bei dreiMedikamenten könnten rund 50 Millio-nen Euro gespart werden. Der Wissen-schaftler sprach sich dafür aus, denAnteil von Nachahmerpräparaten - soge-nannten Generika - zu steigern. Würdedie Quote von 81 auf 85 Prozent ange-hoben, brächte dies 400 Millionen Euro.Weitere Einsparmöglichkeiten ergäbensich 2010 und 2011 durch den Patenta-blauf von 60 Wirkstoffen im Gesamtvo-

lumen von rund 2,9 Milliarden Euro.Die steigenden Ausgaben für Arzneimit-tel sind seit vielen Jahren ein Problemfür die gesetzlichen Krankenkassen. Seitdem Jahr 2000 wachsen sie im Schnittum 5,2 Prozent pro Jahr.Die Bundesregierung hat bereits Eck-punkte eines Arznei-Sparpakets vonGesundheitsminister Philipp Rösler ver-abschiedet. Besonders die Preisgestal-tung der Pharmaindustrie wird ein wich-tiges Thema sein. Ab dem nächsten Jahrsollen damit rund zwei Milliarden Eurogespart werden. Designierter IQWiG-Chef kritisiertKostenexplosionZuvor hatte auch bereits der designierteLeiter des Arzneimittel-PrüfinstitutsIQWiG, Jürgen Windeler, die Kostenex-plosion im Gesundheitssektor kritisiert."Die Summen, die für ungeeigneteBehandlungen ausgegeben werden, sinderheblich", sagte Windeler der "Frank-furter Rundschau". Es gehe um "Milliar-denbeträge, und nicht nur einstellige".

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Bevor man über die Rationierung medi-zinischer Leistungen rede, solle mandiese Mittel in die richtigen Bahnen len-

ken, so der Mediziner der am 1. Septem-ber die Leitung des Instituts überneh-men soll.

jok/Reuters/dpa/AFP

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Quelle Süddeutsche Zeitung vom 10.06.2010Seite 6Ressort PolitikUrheberinfo SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche

Zeitung GmbH, München

Hohe Arzneimittel-KostenBerlin - Die größte deutsche Kranken-kasse Barmer/GEK hat den ungebrem-sten Anstieg der Ausgaben für Arznei-mittel angeprangert. Insbesondere neueSpezialmedikamente gegen Krebs undRheuma hätten 2009 die Kosten für dieKrankenversicherer im Vergleich zumVorjahr deutlich in die Höhe getrieben,sagte der stellvertretende Vorstandschef,Rolf-Ulrich Schlenker, am Mittwoch inBerlin. Während die Arzneimittelkosteninsgesamt um etwas mehr als sechs Pro-zent gestiegen seien, nahmen sie in die-

sem Bereich um bis zu 25 Prozent zu.Dies geht aus dem sogenannten Arznei-mittel-Report 2010 hervor, für den dieDaten von 8,5 Millionen Versichertenausgewertet wurden. Der Autor desReports, der Bremer Gesundheitsöko-nom Gerd Glaeske, verwies auf dieenormen Einsparpotenziale bei denMedikamenten. Die dazu von Gesund-heitsminister Philipp Rösler (FDP) vor-geschlagene Neuregelung sei ein guterAnfang. Sie reiche aber nicht aus. Zwarhätten die Kassen nun die Möglichkeit,

mit den Herstellern über die Preise zuverhandeln, die von den Unternehmen inEigenregie festgelegt wurden. Jedochfehle den Kassen eine geeignete Grund-lage. Zum einen lägen ihnen zur Beur-teilung der Wirksamkeit des Medika-ments nur die Studien der Industrieselbst vor. Zum anderen nutze dergeplante europäische Vergleich nicht,weil sich die Preise in Europa von dendeutschen ableiteten.gwb

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Quelle Südkurier vom 10.06.2010Seite 0Ausgabe GesamtausgabeRessort PolitikQuellrubrik Gesamt

Neue Arzneien sind KostentreiberSchon seit sechs Jahren geben diegesetzlichen Krankenkassen mehr Geldfür Arzneimittel als für die ärztlicheVergütung aus. Stärkster Kostentreibersind neue Spezialpräparate etwa gegenRheuma oder Krebs. Das geht aus demaktuellen Arzneimittelreport der Bar-mer GEK hervor.1Wie haben sich die Ausgaben bei denArzneien entwickelt? Für die Behand-lung mit Medikamenten entfielen imVorjahr auf jeden Versicherten durch-schnittlich 515 Euro. Seit 2000 sind dieKosten in diesem Bereich um etwasechs Prozent pro Jahr gestiegen. Dieärztlichen Honorare legten in dieser Zeitnur um 2,8 Prozent pro Jahr zu. Aufeinen Versicherten kamen 2009 ärztli-

che Vergütungsaufwendungen imUmfang von 430 Euro. Im Jahr 2000war die Relation noch 286 Euro (Medi-kamente) zu 338 Euro (ärztliches Hono-rar).2Was hat es mit den Spezialpräparatenauf sich? Spezielle Arzneien gegenRheuma, Krebs oder Multiple Sklerosemachen lediglich 2,5 Prozent der ärztli-chen Verordnungen aus. Sie verursa-chen aber 26 Prozent der gesamten Arz-neimittelkosten. Auf Platz eins und zweider größten Ausgabenposten im Arznei-mittelbereich liegen zwei innovativeRheumamittel mit Kostensprüngen um20 bis 25 Prozent gegenüber dem Vor-jahr. Die Kosten für eine Jahrestherapieliegen hier zwischen 16000 und 24000

Euro. Bei Krebsmitteln sind es bis zu60000, in Einzelfällen mehr als 100000Euro.3Woher rühren die Preissprünge?Anders als in anderen europäischenLändern können die Pharmaherstellerihre Preise für patentgeschützte Medika-mente praktisch selbst festlegen. Sieunterliegen keiner Preiskontrolle. DieKassen müssen zahlen. So kommt es,dass zum Beispiel das Krebsmittel Gli-vec in Deutschland 2800 Euro kostet,aber in Großbritannien schon für 1000Euro weniger zu haben ist. Dabei sindlängst nicht alle Spezialpräparate ihrGeld wert. Von den neu eingeführtenhochpreisigen Mitteln hätten etwa 40Prozent keinen zusätzlichen Nutzen, kri-

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tisiert der Bremer GesundheitsökonomGerd Glaeske. Die Barmer GEK warnte,dass die Kassen durch den Kostenschub

bei Medikamenten an ihre Belastungs-grenze kämen.Stefan Vetter, Berlin

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Quelle Sulinger Kreiszeitung vom 10.06.2010Seite 4Ressort POLITIK & NACHRICHTUrheberinfo © Kreiszeitung Verlagsgesellschaft mbH und Co

KG

Gesundheitssystem hat hohes EinsparpotenzialTeure Spezialmedikamente treiben die Ausgaben bei den Krankenkassen immer weiter nachoben

BERLIN (dpa)Hochpreisige Spezialme-dikamente gegen Krebs, Rheuma undMultiple Sklerose werden immer mehrzum Ausgabentreiber Nummer eins beiden Krankenkassen. Der neue oberstePharma-Prüfer, Jürgen Windeler, siehtim Gesundheitssystem ein Einsparpo-tenzial im zweistelligen Milliardenbe-reich.Von den neu eingeführten, besondersteuren Präparaten seien rund 40 Prozentohne zusätzlichen Nutzen, sagte derBremer Gesundheitsforscher GerdGlaeske gestern bei der Vorstellung desArzneimittelreports 2010 der Barmer

GEK. Sie ist mit 8,5 Millionen Versi-cherten die größte deutsche Kranken-kasse.Glaeske sprach sich dafür aus, neuenMedikamenten zunächst nur eine befri-stete Kassenzulassung zu geben und siedann neu zu bewerten. Alleine Krebs-mittel, die bei einer Therapie mit Kostenbis zu 60000 Euro im Jahr - in Einzelfäl-len bis über 100000 Euro - zu Bucheschlagen, haben laut Report einen Anteilvon einem Fünftel an den gesamten Arz-neimittelausgaben der GesetzlichenKrankenkassen.Diese Entwicklung belastet zunehmend

deren Budgets. Die Steigerungsraten der20 ausgabenstärksten Medikamentelagen im vergangenen Jahr bei der Bar-mer GEK meist zwischen zwölf und 25Prozent - bei einem durchschnittlichenZuwachs über die gesamte Palette vonsechs Prozent.Den seit Jahren stetig steigenden Arz-neimittel-Ausgaben will Bundesgesund-heitsminister Philipp Rösler (FDP) miteinem Pharma- Sparpaket endlich einenRiegel vorschieben: Geplant sind höhereZwangsrabatte und ein Einfrieren derMedikamentenpreise.

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Quelle Thüringische Landeszeitung vom 10.06.2010Seite 0Ausgabe GesamtausgabeRessort Politik

Kostenexplosion bei modernen Arzneien

Ein Fünftel der Ausgaben für 20-Top-Präparate

Berlin. (afp) 20 Medikamente verursa-chen ein Fünftel der Arzneimittelausga-ben. Das belegt der Arzneimittel-Report2010, den die Barmer GEK in Berlinvorstellte. Neue Arzneimittel gegenRheuma, Krebs, Asthma oder MultipleSklerose belasteten zunehmend die Bud-

gets der Krankenkassen, hieß es. DerArzneimittel-Report 2010 verzeichneteSteigerungsraten von bis zu 25 Prozentbei den 20 Top-Medikamenten. Derdurchschnittliche Ausgabenzuwachs fürArzneimittel lag bei sechs Prozent.Der Report bietet auf der Basis von 8,5Millionen Versicherten einen Überblickzu Ausgabentrends im Arzneimittel-markt. Barmer-GEK-Vize-Chef Rolf-Ulrich Schlenker warnte vor einer Über-

forderung der gesetzlichen Krankenver-sicherungen: Warum verlangen diePharmafirmen für das Krebsmittel Gli-vec in Großbritannien 1800 Euro, beiuns aber 2800 Euro?Von den 3,7 Milliarden Euro Arzneimit-telkosten der Barmer für 2009 entfallen700 Millionen Euro auf die Top-20-Prä-parate.

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Quelle Volksblatt vom 10.06.2010Seite 0Ressort PolitikQuellrubrik WürzburgWeb-Link http://www.mainpost.deAutor Von unserem Korrespondenten Stefan VetterUrheberinfo Mediengruppe Main-Post GmbH

Neue Mittel sind stärkste KostentreiberArzneimittelreport der Barmer GEK

BerlinDie gesetzlichen Krankenkassen gebenmehr Geld für Arzneimittel als für ärzt-liche Vergütung aus. Stärkster Kosten-treiber sind neue Spezialpräparate. Dasbesagt der Arzneimittelreport der Bar-mer GEK. Mit 8,5 Millionen Versicher-ten ist sie die größte deutsche Kranken-kasse. Ihre Daten sind für die ganzeKassenbranche repräsentativ.Wie ist die Ausgabenentwicklung?Für die Behandlung mit Medikamentenentfielen im Vorjahr auf jeden Versi-cherten durchschnittlich 515 Euro. Seit2000 sind die Kosten in diesem Bereichum etwa sechs Prozent pro Jahr gestie-gen. Die ärztlichen Honorare legten indieser Zeit um 2,8 Prozent pro Jahr zu.Auf einen Versicherten kamen 2009ärztliche Vergütungsaufwendungen imUmfang von 430 Euro. 2000 war dieRelation noch 286 Euro (Medikamente)zu 338 Euro (Arzt-Honorar).Was hat es mit den Spezialpräparaten

auf sich?Spezielle Arzneien gegen Rheuma,Krebs oder Multiple Sklerose machen2,5 Prozent der ärztlichen Verordnun-gen aus. Sie verursachen aber 26 Pro-zent der Arzneimittelkosten. GrößteAusgabenposten im Arzneimittelbe-reich sind zwei innovative Rheumamit-tel mit Kostensprüngen um 20 bis 25Prozent gegenüber dem Vorjahr. EineJahrestherapie liegt zwischen 16 000und 24 000 Euro. Bei Krebsmitteln beibis zu 60 000, in Einzelfällen über 100000 Euro.Woher rühren die Preissprünge?Anders als in anderen europäischenLändern können die Pharmaherstellerihre Preise für patentgeschützte Medika-mente praktisch selbst festlegen. Sieunterliegen keiner Preiskontrolle. DieKassen müssen zahlen. So kommt es,dass zum Beispiel das Krebsmittel Gli-vec in Deutschland 2800 Euro kostet,aber in Großbritannien schon für 1000

Euro weniger zu haben ist. Dabei sindlängst nicht alle Spezialpräparate ihrGeld wert. Von den neu eingeführtenhochpreisigen Mitteln hätten etwa 40Prozent keinen zusätzlichen Nutzen, kri-tisiert der Bremer GesundheitsökonomGerd Glaeske. Die Barmer GEK warntegestern, dass die Kassen angesichts derPreisexplosion bei bestimmten Medika-menten an ihre Belastungsgrenzekämen.Wie reagiert die deutsche Politik?Bundesgesundheitsminister Philipp Rös-ler hat erkannt, dass die PreistreibereiGrenzen haben muss. Er plant ein Spar-gesetz zum 1. Januar 2011, das Preisver-handlungen zwischen Herstellern undKassen vorsieht.Löst das geplante Gesetz die Kostenpro-bleme?Kaum. Die Kassen sehen Röslers Vor-stoß skeptisch, weil er die heute prakti-zierte Form der Preisregulierung aufwei-chen will: die Rabattverträge. Dabei

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garantieren die Kassen dem Pharmaun-ternehmen eine bestimmte Abnahme-menge. Dafür verbilligt sich für sie dasMedikament. Lehnt ein Versicherter

dieser Kasse das rabattierte Mittel ab,muss er ein gleichartiges Medikamentaus eigener Tasche bezahlen. Künftigsoll die Kasse einen Teil der Kosten tra-

gen.

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Quelle Westdeutsche Allgemeine WAZ vom 10.06.2010Seite 10Ressort Mantel WirtschaftQuellrubrik WAZ MarlWeb-Link http://www.waz-mediengruppe.deAutor Daniel FreudenreichUrheberinfo Westdeutsche Allgemeine

Zeitungsverlagsgesellschaft E. Brost & J. FunkeGmbH u. Co. KG

Pillenpreise explodierenBarmer-GEK fordert Orientierung an günstigeren Arzneien im Ausland

Autor: Daniel Freudenreich

Berlin.

Die Kosten für neue Medikamentegegen Rheuma, Multiple Sklerose oderKrebs explodieren weiter und belastendas Budget der Krankenkassen. So istder Preis für die 20 ausgabenstärkstenMedikamente im vergangenen Jahr fastdurchweg zwischen zwölf und 25 Pro-zent gestiegen.

Alle Arzneien sind dagegen nur umsechs Prozent teurer geworden. Diesgeht aus dem Arzneimittel-Report her-vor, den die Barmer-GEK vorstellte.Vize-Vorstand Rolf-Ulrich Schlenkerforderte Krankenkassen und Pharmab-ranche auf, sich bei den Verhandlungenin Deutschland an den Medikamenten-preisen in anderen Ländern zu orientie-ren. "Das wäre der Durchbruch für faire

Preise."

Insgesamt hat die Barmer GEK 2009rund 3,7 Milliarden Euro für Arzneimit-tel ausgegeben, wobei die 20 teuerstenMedikamente mit 700 Millionen Eurozu Buche schlugen. Diese sind inDeutschland zum Teil erheblich teurerals anderswo. In Deutschland kann diePharmabranche bei neuartigen Medika-menten die Preise selbst festlegen. Dieswill Gesundheitsminister Philipp Rösler(FDP) in seinem Arzneimittelspargesetznun ändern. Damit möchte Rösler zweiMilliarden Euro einsparen. Künftigmüssen die Pharmahersteller den Nut-zen eines Präparats per Studie nachwei-sen und mit den Krankenkassen übereinen Preis verhandeln. Im Zweifel solleine Schiedsstelle entscheiden. RöslersVorstoß reiche nicht aus, sagte derAutor der Studie Gerd Glaeske von derUniversität Bremen. Er kritisierte, dass

die Krankenversicherungen auf Basiseiner Studie des Herstellers erahnensollten, was ein Präparat wirklich wertsei.

Glaeske stellte den Zusatznutzen vondrei Arzneimitteln allein in der Top-20-Liste infrage. Hier könnten die Kranken-kassen 50 Millionen Euro sparen. MitBlick auf das Elf-Milliarden-Defizit, dasbei der Gesetzlichen Krankenversiche-rung 2011 droht, forderte Schlenker einPreismoratorium bei Krankenhäusernund eine "moderate Absenkung" derÄrztehonorare.

Bild 1:Bundesgesundheitsminister Philipp Rös-ler (FDP).Foto: ddp

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Quelle Westfälische Nachrichten vom 10.06.2010Seite 0Ausgabe Mantelteil aller AusgabenRessort Mantel/NachrichtenAutor apn

Kostenschub bei speziellen Arzneien-apn- Berlin Spezialmedikamente gegenRheuma, Krebs und Multiple Sklerosewerden immer teurer. Laut dem neuenArzneimittel-Report 2010 der Kranken-kasse Barmer GEK stiegen die Kostenfür solche Präparate 2009 im Vergleichzum Vorjahr um 15 Prozent. Die durch-

schnittliche Teuerung bei Arzneimittelnlag mit sechs Prozent deutlich darunter.Angesichts der Kostenexplosion beiSpezialmedikamenten forderte Vize-Kassenchef Rolf-Ulrich Schlenkergestern in Berlin, die in anderen euro-päischen Ländern teils niedrigeren

Medikamentenpreise zum Maßstab fürVerhandlungen in Deutschland zumachen. "Das wäre der Durchbruch fürfaire Preise", sagte Schlenker.

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Quelle Westfälische Rundschau vom 10.06.2010Seite 1Ausgabe WR UnnaRessort TitelseiteQuellrubrik WR Dortmund-WestWeb-Link http://www.waz-mediengruppe.deAutor Daniel FreudenreichUrheberinfo Westdeutsche Allgemeine

Zeitungsverlagsgesellschaft E. Brost & J. FunkeGmbH u. Co. KG

Kostenexplosion beiArzneimittelreport beklagt Preisanstieg bis 25 Prozent

Autor: Daniel Freudenreich

Berlin.

Die Kosten für neue Medikamentegegen Rheuma, Multiple Sklerose oderKrebs explodieren weiter und belastendas Budget der Krankenkassen.

So ist der Preis für die 20 ausgaben-stärksten Medikamente in 2009 durch-weg zwischen zwölf und 25 Prozent

gestiegen. Andere Arzneien sind dage-gen durchschnittlich nur um sechs Pro-zent teurer geworden. Dies geht aus demArzneimittel-Report hervor, den dieBarmer-GEK gestern in Berlin vorge-stellt hat. Vize-Vorstand Rolf-UlrichSchlenker forderte Krankenkassen undPharmabranche auf, sich bei den Ver-handlungen an den Medikamenten-preise in anderen Ländern zu orientie-ren. "Das wäre der Durchbruch für fairePreise", sagte Schlenker. "Deutschland

kann gut darauf verzichten, Referenz-land für europäische Preisbildung zusein."Kommentar Seite 2

Wirtschaft

Bild 1:Sind ein enormer Kostenfaktor: Arznei-mittel.Foto: Guido Raith

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Quelle Westfälische Rundschau vom 10.06.2010Seite 10Ressort Mantel WirtschaftQuellrubrik WR Dortmund-PostWeb-Link http://www.waz-mediengruppe.deAutor Daniel FreudenreichUrheberinfo Westdeutsche Allgemeine

Zeitungsverlagsgesellschaft E. Brost & J. FunkeGmbH u. Co. KG

Spezial-Medikamente im Ausland deutlich billigerBarmer GEK kritisiert die Preispolitik der Pharmabranche

Autor: Daniel Freudenreich

Berlin.

Die Barmer GEK kritisiert in ihrem Arz-neimittel-Report 2010 den kräftigenAnstieg bei Spezial-Medikamenten.Diese sind in Deutschland zum Teilerheblich teurer als anderswo.

In Großbritannien etwa beträgt der Her-stellerabgabepreis für das KrebsmittelGlivec knapp 1800 Euro und inDeutschland knapp 2700 Euro, heißt esin dem Report. Anders als hierzulandegibt es in England das Gesundheitsinsti-

tut "NICE", das den Einsatz von Medi-kamenten empfiehlt oder ablehnt. DasUrteil beruht vor allem auf Kostenanaly-sen. In Deutschland kann die Pharmab-ranche bei neuartigen Medikamenten diePreise selbst festlegen. Dies willGesundheitsminister Philipp Rösler(FDP) in seinem Arzneimittelspargesetznun ändern. Damit möchte Rösler zweiMilliarden Euro einsparen. Röslers Vor-stoß reiche nicht aus, sagte der Autorder Studie, Gerd Glaeske von der Uni-versität Bremen. Er kritisierte, dass dieKrankenversicherungen auf Basis einerStudie des Herstellers erahnen sollten,was ein Präparat wirklich wert sei. Das

sei ein "völlig irrationaler Vorgang".

Am meisten Geld müssen die deutschenKrankenkassen für die RheumamittelHumira und Enbrel bezahlen, die um 26und 20 Prozent teurer wurden. Auf denfolgenden Plätzen liegen Präparategegen Multiple Sklerose.

Insgesamt hat die Barmer GEK 2009rund 3,7 Milliarden Euro für Arzneimit-tel ausgegeben, wobei die 20 teuerstenMedikamente mit 700 Millionen Eurozu Buche schlugen.

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Quelle Wetzlarer Neue Zeitung vom 10.06.2010Seite 2Ressort Politik

"Neue Arznei ist oft nutzlos"Spezialmedikamente treiben Kosten der Kassen in die Höhe

(dpa). Hochpreisige Spezialmedikamente gegen Krebs, Rheuma und Multiple Sklerose werden immer mehr zumAusgabentreiber Nummer eins bei den Krankenkassen.

Der neue oberste Pharma-Prüfer, JürgenWindeler (Foto), sieht im Gesundheits-system ein Einsparpotenzial im zwei-stelligen Milliardenbereich.Von den neu eingeführten, besondersteuren Präparaten seien rund 40 Prozentohne zusätzlichen Nutzen, sagte derBremer Gesundheitsforscher GerdGlaeske gestern bei der Vorstellung desArzneimittelreports 2010 der BarmerGEK. Sie ist mit 8,5 Millionen Versi-cherten die größte deutsche Kranken-kasse.Glaeske sprach sich dafür aus, neuen

Medikamenten zunächst nur eine befri-stete Kassenzulassung zu geben und siedann neu zu bewerten. Alleine Krebs-mittel, die bei einer Therapie mit Kostenbis zu 60 000 Euro im Jahr - in Einzel-fällen bis über 100 000 Euro - zu Bucheschlagen, haben laut Report einen Anteilvon einem Fünftel an den gesamten Arz-neimittelausgaben der GesetzlichenKrankenkassen.Das gleiche Krebsmittel kostet inEngland 1800 Euro und in Deutsch-land 2800Diese Entwicklung belastet zunehmend

deren Budgets. Die Steigerungsraten der20 ausgabenstärksten Medikamentelagen im vergangenen Jahr bei der Bar-mer GEK meist zwischen 12 und 25Prozent - bei einem durchschnittlichenZuwachs über die gesamte Palette von 6Prozent.Den seit Jahren stetig steigenden Arz-neimittel-Ausgaben will Bundesgesund-heitsminister Philipp Rösler (FDP) miteinem Pharma-Sparpaket endlich einenRiegel vorschieben: Geplant sind höhereZwangsrabatte und ein Einfrieren derMedikamentenpreise.

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Barmer-GEK-Vizechef Rolf-UlrichSchlenker bestärkte die Regierung indiesen Plänen. Für das Krebsmittel Gli-vec würden in Großbritannien 1800Euro verlangt, in der Bundesrepublik2800 Euro. Deutschland kann nach sei-nen Worten "gut darauf verzichten,Referenzland für die europäische Preis-bildung zu sein".Glaeske plädierte dafür, mehr Nachah-merpräparate - sogenannte Generika -anzuwenden. Gut ein Viertel der Kas-senausgaben für Medikamente entfalleauf lediglich 2,2 Prozent der verordne-

ten Menge. Glaeske warb dafür, sowohlmit als auch an Arzneimitteln zu sparen.Sparen lasse sich mit jenen Präparaten,die zum Beispiel eine stationäreBehandlung der Patienten überflüssigmachen. Sie sollten verstärkt eingesetztwerden.Der neue oberste Pharma-Prüfer Winde-ler hält im Gesundheitssystem Einspa-rungen im zweistelligen Milliardenbe-reich für möglich. "Die Summen, die fürungeeignete Behandlungen ausgegebenwerden, sind erheblich", sagte er. Bevorman über Rationierung medizinischer

Leistungen rede, solle man diese Mittelbesser in die richtigen Bahnen lenken.Nach den Vorstellungen Windelers wirddas Institut für Qualität und Wirtschaft-lichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)künftig auch jene Bereiche unter dieLupe nehmen, in denen noch nichtgeprüft wird. Als Beispiele nannte erdazu im Magazin "Stern" Hüftprothe-sen und Herzschrittmacher. Windelerwird zum 1. September Nachfolger desbisherigen IQWiG-Leiter Peter Sawicki,dessen Vertrag nicht verlängert wurde.

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Report: Teure Spezialpräparate Ausgabentreiber Berlin (dpa) - Hochpreisige Spezialmedikamente gegen Krebs, Rheuma und Multiple Sklerose werden immer mehr zum Ausgabentreiber Nummer eins bei den Krankenkassen. Der neue oberste Pharma-Prüfer, Jürgen Windeler, sieht im Gesundheitssystem ein Einsparpotenzial im zweistelligen Milliardenbereich. Von den neu eingeführten, besonders teuren Präparaten seien rund 40 Prozent ohne zusätzlichen Nutzen, sagte der Bremer Gesundheitsforscher Gerd Glaeske am Mittwoch bei der Vorstellung des Arzneimittelreports 2010 der Barmer GEK. Sie ist mit 8,5 Millionen Versicherten die größte deutsche Krankenkasse. Glaeske sprach sich dafür aus, neuen Medikamenten zunächst nur eine befristete Kassenzulassung zu geben und sie dann neu zu bewerten. Alleine Krebsmittel, die bei einer Therapie mit Kosten bis zu 60 000 Euro im Jahr - in Einzelfällen bis über 100 000 Euro - zu Buche schlagen, haben laut Report einen Anteil von einem Fünftel an den gesamten Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen. Diese Entwicklung belastet zunehmend deren Budgets. Die Steigerungsraten der 20 ausgabenstärksten Medikamente lagen im vergangenen Jahr bei der Barmer GEK meist zwischen 12 und 25 Prozent - bei einem durchschnittlichen Zuwachs über die gesamte Palette von 6 Prozent. Den seit Jahren stetig steigenden Arzneimittel-Ausgaben will Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) mit einem Pharma-Sparpaket endlich einen Riegel vorschieben: Geplant sind höhere Zwangsrabatte und ein Einfrieren der Medikamentenpreise. Barmer-GEK-Vizechef Rolf-Ulrich Schlenker bestärkte die Regierung in diesen Plänen. Für das Krebsmittel Glivec würden in Großbritannien 1800 Euro verlangt, in der Bundesrepublik 2800 Euro. Deutschland kann nach seinen Worten «gut darauf verzichten, Referenzland für die europäische Preisbildung zu sein». Glaeske plädierte dafür, mehr Nachahmerpräparate - sogenannte Generika - anzuwenden. Gut ein Viertel der Kassenausgaben für Medikamente entfalle auf lediglich 2,2 Prozent der verordneten Menge. Glaeske warb dafür, sowohl mit als auch an Arzneimitteln zu sparen. Sparen lasse sich mit jenen Präparaten, die zum Beispiel eine stationäre Behandlung der Patienten überflüssig machen. Sie sollten verstärkt eingesetzt werden. Der neue oberste Pharma-Prüfer Windeler hält im Gesundheitssystem Einsparungen im zweistelligen Milliardenbereich für möglich. «Die Summen, die für ungeeignete Behandlungen ausgegeben werden, sind erheblich», sagte er der «Frankfurter Rundschau». Bevor man über Rationierung medizinischer Leistungen rede, solle man diese Mittel besser in die richtigen Bahnen lenken. Nach den Vorstellungen Windelers wird das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) künftig auch jene Bereiche unter die Lupe nehmen, in denen noch nicht geprüft wird. Als Beispiele nannte er dazu im Magazin «Stern» Hüftprothesen und Herzschrittmacher. Windeler wird zum 1. September Nachfolger des bisherigen IQWiG-Leiter Peter Sawicki, dessen Vertrag nicht verlängert wurde. dpa 09.06.2010 Glaeske für Einführung einer Generikaquote Berlin (ots) - Professor Dr. Gerd Glaeske (Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen) hat sich am Mittwoch in Berlin für die Einführung einer verpflichtenden Generikaquote ausgesprochen. Anlässlich der Vorstellung des BARMER GEK Arzneimittel-Reports 2010 betonte das Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, dass die Verordnung von Generika nach wie vor eine unverzichtbare Strategie für die Effizienzoptimierung in der Arzneimittelversorgung sei. Hebe man den Anteil der qualitativ gleichwertigen aber deutlich preiswerteren Folgeprodukte von derzeit 81 auf 85 Prozent an, "bringt das 400 Millionen Euro",

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erklärte Glaeske, der allerdings auch deutlich machte, dass er sogar für eine Generikaquote von 90 Prozent eintritt. Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika, begrüßte das klare Votum des Arzneimittelexperten. "Professor Glaeske greift damit einen Vorschlag unseres Verbandes auf. Einzig und allein Generika tragen dazu bei, die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen zu stabilisieren. Auch ohne Rabattverträge entlasteten sie die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) allein im vergangenen Jahr um 8 Milliarden Euro. Ausgabentreiber sind dagegen - wie der aktuelle BARMER GEK Arzneimittel-Report wieder einmal bestätigt - die patentgeschützten Arzneimittel. Für nur 2,5 Prozent der Verordnungen, die ausschließlich patentgeschützte Arzneimittel betrafen, musste die Kasse 26 Prozent ihrer Ausgaben für Medikamente aufwenden. Dass Generika heute schon das Rückgrat der Arzneimittelversorgung sind, belegt ein weiteres Ergebnis des diesjährigen Reports: Unter den 20 Arzneimitteln, die am häufigsten für Versicherte der BARMER GEK verordnet wurden, befinden sich fast ausschließlich Generika. Fast zwei Drittel aller chronischen Krankheiten können heute nach Goldstandard ausschließlich mit Generika preiswert behandelt werden. Angesichts der knappen Kassen gilt es, diese Ressource noch stärker zu nutzen." Pro Generika e.V. ist der Branchenverband der Generikahersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 17 großen, mittleren und kleinen Unternehmen, die Generika und Biosimilars entwickeln, produzieren und vermarkten. Die Mitglieder von Pro Generika decken etwa drei Viertel des gesamten deutschen Generikamarktes ab. ots 09.06.2010 «Nordsee-Zeitung» (Bremerhaven) zu Arzneimittelreport Alle Versuche der Vergangenheit, dieses vom Patentschutz befeuerte Treiben der Pharmariesen zu stoppen, sind von diesen als lästige, aber kaum schmerzhafte Nebenwirkungen akzeptiert worden, denn das muntere Geldverdienen wurde ja nicht gestoppt. Das gilt auch für den jüngsten Vorstoß des bislang - freundlich formuliert - glücklosen Gesundheitsminister Philipp Rösler. Hier ist das pseudo-liberale Herumeiern um eine staatliche Preisaufsicht genauso unerträglich wie das Zögern der FDP, wenn es darum geht, die Finanzmärkte und Spekulanten zu kontrollieren. In beiden Fällen zahlen die einfachen Leute mit hohen Krankenkassenbeiträgen und Steuern für die Bankenrettung die Zeche. - Gesund für eine Gesellschaft ist das auf Dauer nicht. dpa 10.06.2010