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19/11/2015 1 © Monika Anna Klenovec Barrierefreiheit − Brandschutz − Denkmalschutz ein Spannungsfeld! BDA FACHTAGUNG BRANDSCHUTZ IM BAUDENKMAL 11.Nov. 2015 / Kartause Mauerbach Monika Anna Klenovec Architektin DI in Univ.-Lekt. in Access Consultant © Monika Anna Klenovec Monika Anna Klenovec Architektin, DI, Access Consultant & Sachverständige, Univ.-Lektorin für Design for all/Barrierefreies Bauen – TU Wien: Architektur und Raumplanung, Facility Management MBA, Lehrgang Nachhaltiges Bauen (seit 1996), etc. ASI-Lehrgang „Experten for barrierefreies Bauen“ seit 2011. Austrian Standards Institute 1989 – 2003; Baunormungsmanagement (Hochbau, barrierefreies Bauen, Wärme-/Schall-/Brandschutz, Dämmstoffe, Fertighausbau); seit 2003 als Expertin/Konsulentin des Verbraucherrats Gründerin und Vorsitzende von design for all (2006 – 2013), nun Ambassador Delegierte in ANEC WG „design for all“ (European Voice of Consumers in Standards) und in UIA WP „Architecture for All“, UN NGO „Comitee on Ageing“ Mitglied von EuCAN – European Concept for Accessibility Network 2006 – 2011 Chair NGO Committee on Ageing – UN Vienna (ZONTA) seit 2008 : Tourismusevaluierungsprojekt (NÖ, K, ST), Holiday for All - BMWFJ Mandate 420 Accessibility to public procurement in the built environment Projektleiterin in Phase I von PT A; div. EU Projekte: Build for All, Stand4All © Monika Anna Klenovec

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© Monika Anna Klenovec

Barrierefreiheit − Brandschutz − Denkmalschutz ein Spannungsfeld!

BDA FACHTAGUNGBRANDSCHUTZ IM BAUDENKMAL – 11.Nov. 2015 / Kartause Mauerbach

Monika Anna KlenovecArchitektin DIin Univ.-Lekt.in Access Consultant

© Monika Anna Klenovec

Monika Anna Klenovec� Architektin, DI, Access Consultant & Sachverständige, Univ.-Lektorin für Design

for all/Barrierefreies Bauen – TU Wien: Architektur und Raumplanung, Facility Management MBA, Lehrgang Nachhaltiges Bauen (seit 1996), etc.ASI-Lehrgang „Experten for barrierefreies Bauen“ seit 2011.

� Austrian Standards Institute 1989 – 2003; Baunormungsmanagement (Hochbau, barrierefreies Bauen, Wärme-/Schall-/Brandschutz, Dämmstoffe, Fertighausbau); seit 2003 als Expertin/Konsulentin des Verbraucherrats

� Gründerin und Vorsitzende von design for all (2006 – 2013), nun Ambassador

� Delegierte in ANEC WG „design for all“ (European Voice of Consumers in Standards) und in UIA WP „Architecture for All“, UN NGO „Comitee on Ageing“Mitglied von EuCAN – European Concept for Accessibility Network

� 2006 – 2011 Chair NGO Committee on Ageing – UN Vienna (ZONTA)

� seit 2008 : Tourismusevaluierungsprojekt (NÖ, K, ST), Holiday for All - BMWFJ

� Mandate 420 Accessibility to public procurement in the built environment –Projektleiterin in Phase I von PT A; div. EU Projekte: Build for All, Stand4All

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Themen

• Einstieg: warum wird Barrierefreiheit immer wichtiger?

• Menschen haben unterschiedliche Anforderungen im gesamten Lebenszyklus: Diversity miteinplanen!

• Gesetzlicher Rahmen: international – europäisch – national

• Ausbildung: ein „Missing Link“?

• Mehrkosten durch Barrierefreiheit?

• Barrierefrei im Baudenkmal: typische Adaptierungsbereiche

• Brandschutz und Barrierefreiheit: neue Planungsgrundsätze

• Beispiele

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Deklaration der Menschenrechte …Art. 13:

Jeder Mensch hat das Recht auf die freie Wahl seines Wohnsitzes

Dieses Recht wird oft durch Baubarrieren eingeschränkt; ein beeinträchtigter Mensch kann nicht wohnen, wo er will, sondern nur dort, wo er kann.

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Deklaration der Menschenrechte …Art. 26: Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung. Die Ausbildung soll die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit zum Ziel haben.

Wie soll sie das, wenn bauliche oder andere Barrieren z.B. in Schulen, in historischen Gebäudengenau diese Entfaltung verhindern?

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Deklaration der Menschenrechte …

Art. 24: Jeder Mensch hat Anspruch auf Erholung und Freizeit … und Urlaub

Barrieren bei der Information und Buchung, beim Verkehr, bei Kultur- und Tourismus-Einrichtungen wie z. B. bei Museen, Kirchen und anderen Baudenkmälern, sowie auch bei Restaurants und Hotels können diese Rechte beeinträchtigen.

Die gesamte Servicekette ist wichtig!

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© Monika Anna Klenovec© Arch. Monika A. Klenovec7

Barrierefreie Umgebungen liefern einen wesentlichen Beitrag für die Umsetzung dieser Menschenrechte für alle ...... und verhindern Diskriminierung!

UNO Generalsekretär Ban Ki-moon: „Let us make the dream of a society of all ages and diversitiesa reality“ (1.Okt. 2008 – International Day of Older Persons)

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Quelle: Prof. Keith Bright, Reading University; RNIB; RNID; (UK), Deutscher Schwerhörigenbund, 2005

Nicht “nur” Rollstuhlfahrer

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Wir werden immer älter …2030 sind 30 % der Menschen über 60 Jahre

Bis zu 30 % der Bevölkerung jedes Landes weltweit hat eine Behinderung bzw. zeitweise oder ständig besondere Bedürfnisse an die gebaute Umgebung, Produkte oder Dienstleistungen:

– Faktum ist die zunehmend älter werdende Gesellschaft:2030: 32,1 % der Österreicher* sind über 60 Jahre alt

– steigender Prozentsatz von „körperlich beeinträchtigten“ Personen (Mobilität, Sinne und kognitive Beeinträchtigungen), die in ihrer gewohnten Umgebung bleiben wollen

– 4. Lebensalter: ab 50 Jahre: Neuanfang, Kinder ziehen aus; Partnerschaften gehen zu Ende, neue Hobbys usw., „Best Ager“ reisen gerne!

– Unfallprävention: 83 % der Personen über 60 Jahre, die im Spital landen, hatten einen Sturzunfall � 80 % davon sind baulich bedingt!

� in Europa gibt es zur Zeit 39 Millionen Menschen mit Behinderungen –und es werden in einer alternden Gesellschaft täglich mehr!

Quelle: CSR Europe, Eurostat

Bevölkerungsstruktur 2050, DeutschlandDatenquelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, Breßler, Wikepedia

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Das alles sind „wir“ im gesamten Lebenszyklus!Mit verschiedenen Einschränkungen der Mobilität und Sinne etc.

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Es ist normal, verschieden zu sein.� und diese Verschiedenheit im gesamten Lebenslauf

soll die Grundlage unserer Planungen sein!© Monika Anna Klenovec

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)barrierefrei bzw. design for all ist:

– für 10 % unerlässlich,– für 40 % bis 50 % notwendig,

– für 100 % komfortabel

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Universal Design*) - 7 Prinzipien Gebäude und Produkte sollten für alle Menschen:

1. in gleicher Weise nutzbar,

2. flexibel und anpassbar (z.B. Bad/WC) sicher,

3. einfach und intuitiv bedienbar,

4. sicher und wahrnehmbare Informationen

5. fehlertolerant und leicht verständlich

6. mühelos mit geringem Kraftaufwand bedienbar

7. erreichbar und zugänglich sein.

= vorausschauend, zukunftssicher, nachhaltig!

*) Ronald L. Mace – North Carolina State University, College of Design

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Definitionen …Design for all – Universal Design*)

„Design for all bzw. Universelles Design" ist Design von Produkten, gebauten Umgebungen, Programmen und Dienstleistungen, die von allen Menschen im größtmöglichen Umfang genutzt werden können, ohne dass eine Anpassung oder ein spezielles Design erforderlich ist.

Durch die UN Konvention ist die Barrierefreiheit von einer wenig beachteten Gestaltungsaufgabe zu einem zentralen gesellschaftlichem Thema geworden!

2030 wird es in Deutschland 26,4 Mio Menschen geben, die über 60 sind! Menschen mit Arthrose, Rheuma, Herz-Kreislaufprobleme, Muskelschwäche, Einschränkungen des Seh- und Hörvermögens sowie kognitiver Fähigkeiten.

*) Definition aus der UN Konvention über die Rechte behinderter Menschen

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Design for all …im gesamten Lebensumfeld

� Verkehr und Infrastruktur

� Kommunikation und Information

� Gebäude

� Produkte

� Dienstleistungen, z.B. Pflege und Therapie, Tourismus und Kultur für Alle, tägliche Besorgungen

… als Selbstverständlichkeit …

mit neuen interdisziplinären, integralen und nachhaltigen Gestaltungskonzepten

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Um welche baulichen Barrieren geht es?

� zu schmale oder fehlende Parkplätze� steile Rampen und fehlender Handlauf� unnötig hohe Türschwelle beim Eingang,

und bei Balkon oder Terrassen� schwer öffenbare Türen (Türschließer)� nicht erreichbares Klingeltableau � geringe Bewegungsflächen� fehlender oder zu knapp bemessener

Aufzug, ungeeignete Bedienelemente� fehlende oder unzureichend erkennbare

Glasmarkierungen bei Nur-Glastüren� keine Stufenmarkierungen

� hohe Stufen� fehlendes Geländer� enge Toilette, hohe Duschwanne und

fehlender Bewegungsraum, zu hoch montierte Papier-, Seifenspender

� kleine Namensschilder bei Hauseingängen (und schlecht beleuchtet) sowie zu kleine und wenig kontrastierende Beschriftungen

� zu hohe Displays, Vitrinen für Kinder und Personen im Rollstuhl

� unzureichendes Farbkonzept� keine induktiven Höranlagen

Sie alle erschweren gerade jenen den Alltag, die es ohnehin oft schwer genug haben.

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Erreichbare und zugängliche Eingänge

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Wahrnehmbar und sicher

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Sicher und schwellenlos

Arbeit5%

Haushalt53% Sport

4%

Verkehr8%

Fußgänger30%

• 53 % der Unfälle von SeniorInnen mit Krankenhausaufenthalt passieren im Haushalt +

• 30 % als FußgängerInnen• 83 % davon sind Sturzunfälle, • 80 % davon verursacht durch

bauliche Barrieren!!!

Quelle: KfV, 2005 © Monika Anna Klenovec

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Gesetzeslage in Österreich� Anti-Diskriminierungsparagraph in der Bundesverfassung (1997)

� Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz 2006:seit 1.1.2006 müssen in Österreich alle neuen Gebäude, die Dienstleistungen und Güter anbieten und allgemein öffentlich zugänglich sind, barrierefrei ausgeführt werden, ab 1.1.2016 auch alle bestehenden Gebäude

� Bundesvergabegesetz 2006auf Basis der EU-Public Procurement Directive mit zahlreichen Anforderungen für Planung und Ausführung nach design for all Kriterien; nun Public Procurement Regulation

� Art. 15a Vereinbarung, Harmonisierung der ÖsterreichischenBauvorschriften 2007

� OIB-Richtlinie 4 “Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit”: barrierefreies Bauen für alle öffentlich zugängliche Bauvorhaben gefordert, ebenso anpassbarer Wohnbau - unterschiedlichst in BO/BTV der Länder umgesetzt

�verweist auf Punkte der ÖNORM B 1600 bis 2011 / 2012 Fassung, ab 2015 neue Fassung ohne Normverweise auf ÖNORM B 1600!

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Barrierefreie Umgebungen für alle„Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Die Republik (Bund, Länder und Gemeinden) bekennt sich dazu, die Gleichbehandlung von behinderten und nicht behinderten Menschen in allen Bereichen des täglichen Lebens zu gewährleisten.“1997: Österreichische Bundesverfassung, Art. 7/1, Antidiskriminierungsparagraph

„Jedem Einzelnen sollte es möglich sein jeden beliebigen Bauteil so unabhängig wie möglich zu betreten und zu nutzen.“Europaratresolution, 2001, „Universal Design“

� fordert Ausbildungen nach „Universal Design“ Kriterien in allen Bereichen des Bauwesens.

•© Monika Anna Klenovec

© Monika Anna Klenovec

Bundes-Behinderten-Gleichstellungsgesetz 2006

Barrierefreiheit ist dann gegeben, wenn bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, Informationssysteme etc. für Menschen mit Behinderungen

• in der allgemein üblichen Weise

• ohne besondere Erschwernis und

• grundsätzlich ohne fremde Hilfe

zugänglich und nutzbar sind.

Barrierefreie Zugänglichkeit und Nutzbarkeit ist vor allem für Gebäude und Einrichtungen mit Dienstleistungen gefordert!

Übergangsfrist für Adaptierungen bestehender Gebäude 10 Jahre!

Fristende: 31.12.2015

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Europa und weltweit� UN Convention of the rights of persons with disabilities

ratifiziert von EU 2008 – und in den Mitgliedsstaaten umzusetzen - NAP� UN – International Plan on Action on Ageing

Zugänglichkeit der gebauten Umwelt für alle Menschen insbesondere für ältere Menschen gefordert als eine von drei Hauptprioritäten

� EC – Public Procurement Regulationbarrierefreies Bauen im öffentlichen Vergabegesetz gefordert

� EC – Universal Service Directiveleistbarer Zugang zu Dienstleistungen für alle, unabhängig von ihrem geografischen Standort

� EC – Equal Treatment DirectiveGleichbehandlung am Arbeitsplatz

� EU Accessibility Act – ante portas 2015-12?

�neue Wege in Richtung einer barrierefreien Umgebung, Produkte und Dienstleistungen für alle Menschen

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Normen für barrierefreies BauenÖNORMEN Serie B 1600 Barrierefreies Bauen (2013-10-01)� ÖNORM B 1600 Barrierefreies Bauen (Basisnorm)

� ÖNORM B 1601 Barrierefreie Gesundheitseinrichtungen

� ÖNORM B 1602 Barrierefreie Bildungseinrichtungen (+B 1600)

� ÖNORM B 1603 Barrierefreie Tourismuseinrichtungen (+ B 1600)

� ÖNORM V 2102-1 Taktile Bodenleitsysteme

ISO 21542 „Accessibility and usability of the built environment“2011-11-15

in ISO/TC 59 SC 16 Building construction (AENOR: Secretariat)→ weltweiter Standard für barrierefreies Bauen, basierend auf Mindestanforderungen

(+ Brandschutzanforderungen, Evaluierungskonzept)→ Europäische Mitgliedsstaaten wollen ihre teilweise höheren Anforderungen erhalten→ Basis für zukünftigen Europäischen Standard (siehe Mandat 420)

NEW Work Item: Accessible Heritage Buildings (Okt. 2015 beschlossen!)

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Ausbildung – ein missing Link?→ siehe Studie von design for all:

• Barrierefreies Bauen: Ausbildung und Beratung in ÖsterreichDurchgeführt mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

� eindeutige Rechtsgrundlagen in Österreich, in Europa und seitens der UNO

� UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities

� Ausbildung hinkt hinterher

� im Baubereich: HTL, Universität (Architektur, Bauingenieurwesen, Facility Management, Akademien, Immobilienbereich) meist nur Wahlfach; TU Wien 20/80!

� keine berufliche Weiterbildungsverpflichtung bei PlanerInnen wie in anderen Ländern

� Lehrgang von Austrian Standards: Zertifizierte ExpertInnen für barrierefreies Bauen (seit 2011), Lehrgangsleitung: Monika A. Klenovec

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www.designforall.at

� design for all entstand 2006 aus der Zusammenarbeit der Gründungmitglieder mit dem Kernteam des Netzwerks der österreichischen Beratungsstellen für barrierefreies Planen und Bauen.

� Wir sind ein Netzwerk von führenden Experten/-innen und Unternehmen für barrierefreies Planen, Bauen und Design mit langjähriger nationaler und internationaler Erfahrung.

Wir gestalten die Welt, in der auch wir in Zukunft leben wollen: sicher, komfortabel – und schön designt.

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Was macht ?

� Beratung & BegleitungUmsetzung barrierefreier Umgebungen: z.B. Musiktheater Linz

� Bewusstseinsbildung durch Vorträge, Veranstaltungen und Messeauftritte

� Schulung & Qualifikation

� Forschung

� Information

� Vernetzung

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Einplanung von Barrierefreiheit ab Projektbeginn kostet im Neubau nur 0,15 % – 3,5 % der Bausumme

Studie: Hindernisfreies Bauen – so teuer wie die Baureinigung,ETH Zürich, Schweiz 2004

Was kostet’s?

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Studie der ETH Zürich „Kosten hindernisfrei!“ im Neubau

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Studie der ETH Zürich „Kosten hindernisfrei!“ bei Adaptierungen

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http://www.hindernisfrei-bauen.ch/beitraganzeigen_d.php?titel=Kosten

So viel kostet hindernisfreies Bauen bei UmbautenNachträgliche Anpassungen sind stets individuell. Verhältnismässigeund günstige Lösungen sind jedoch in den meisten Fällen möglich.Es ist auch nötig, dass die Barrieren und Hindernisse in bestehenden Gebäuden beseitigt werden – sprich: dass möglichst viele Gebäude hindernisfrei angepasst werden.Wenn ein Gebäude erneuert und gleichzeitig hindernisfrei gemacht wird, dann verursacht dies im Mittel Kosten von 3.5 % des Gebäudewertes. Die Kosten hängen auch hier stark von der Grösse und der Art des Gebäudes ab.

Studie der ETH Zürich „Kosten hindernisfrei!“ – mehr Infos

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Brandschutzplanung, - konzeptZiel: Personen mit Behinderungen (Mobilität, Sinne etc.) müssen ins Gebäude hineinkommen und es selbstständig nutzen und wieder verlassen können!

1. Baulicher Brandschutz: Brandabschnitte, Fluchtwegslängen, Feuerschutztüren etc.

2. Anlagentechnischer Brandschutz; Sprinkler bzw. Hochdruck Wassernebel-Anlagen

3. Evakuierungskonzept für behinderte Personen mit sicherem „Verweilbereich“ + Krankentrage, Evac-Chair, Fluchtfiltermasken, Ortsbeschriftung taktil, Kommunikationsmöglichkeit zur Brandzentrale (mind. nach ÖNORM EN 81-70)

4. Organisatorische Maßnahmen

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Evakuierungskonzept - Grundsätze� zuerst horizontaler Fluchtweg in benachbarten sicheren Bereich, dann über

Treppenhaus ins Freie

� Fluchtwege: Brandabschnittstüren mit Öffnungsunterstützung (wenn größer 25 N),

� im Treppenhaus „sicheren Verweilbereich“ schaffen für eine/zwei Personen im Rollstuhl + Kommunikationsmöglichkeit + Rettungsmittel

� alternativ: ein eigener Raum nahe des Treppenhauses als sicherer Verweilbereich, der sonst auch andere Nutzung haben kann (Büro), Raum muss von außen anleiterbarsein; Fensterbereich freihalten

� alternativ: Evakuierungsaufzug (ÖNORM EN 81-76) mit geschultem Begleiter für den barrierefreien Rettungweg

� Alarmierungen nach dem 2 Sinne-Prinzip (Alarm + Blitzlicht oder rote Alarmleuchte)

� Fluchtwegekennzeichnung: Richtung für blinde Nutzerinnen mit taktilen kontrast. Beschriftungen am Handlauf und Wand anzeigen

� nachleuchtende Markierungen im Bodenbereich (Sockel) und um Türen

� ergänzende organisatorische Maßnahmen (regelmäßige Übungen etc.) wichtig!

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Sicherer Verweilbereich im Verlauf von FluchtwegenÖNORMEN B 1600 Serie

• Barrierefreier Zugang

• Stellplatz für mind. eine Person im Rollstuhl 90 cm x 120 cm, (ab 2 Plätze 80 cm x 120 cm)

• Kommunikationsmöglichkeit zumindest gem. ÖNORM EN 81-70, Abschnitt 5.4.4.3

• taktile konstr. Bedienungselemente (Druckknopfmelder, Sprechstellen ..)

• Notbeleuchtung

• Brandrauchentlüftung

• Taktile Standortangabe (ÖNORM V 2105) + Kennzeichnung

• Platz für Rettungsmittel (Bergetuch, Krankentrage, Fluchtfiltermaske, Evac-Chair)

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Neue Wege zum Denkmal: barrierefrei!

Beispiel: Eine barrierefreie Burg ist Utopie!• Wesen einer Burg: Verteidigungsbauwerk; Uneinnehmbarkeit durch viele Barrieren

• Heute sind Burgen: Kultureinrichtungen, Bildungsstätte, touristische Ausflugsziele etc. und müssen daher barrierefrei zugänglich sein

• Aber der Charakter des einst Uneinnehmbaren sollte nicht nivelliert werden, ästhetische Lösungen sind gefragt, die das Denkmal nicht entstellen … sehr oft eine schwierige Aufgabe und nicht immer sind alle Räume zugänglich zu machen

• Oft sind separate barrierefreie Eingänge die einzige Lösung, Rampenlösungen, ein angebauter Aufzug oder Plattformaufzüge,

© Monika Anna Klenovec

• Denkmalschutz und Barrierefreiheit sind gleichberechtigte öffentliche Anliegen – Im Dialog die Betroffenen mit einbeziehen für optimale Lösungen

• Darüber hinaus ist noch das Baurecht, Brandschutz, Arbeitnehmerschutz etc. mit einzubeziehen

• Ein Baudenkmal barrierefrei adaptieren ist eine hochqualifizierte komplexe Aufgabe für Architekten, Landschaftsplaner, Kommunikationsdesigner, Access Consultants, Brandschutzexperten …

• Planungsziel: möglichst wenig Sonderlösungen für einen eingeschränkten Nutzerkreis wie Treppenlifte oder Hubbühnen

• Die beste Lösung ist immer unauffällig und selbstverständlich – ein Gewinn für das Bauwerk und alle Nutzer

• BDA: Aufzeigen gelungener Adaptierungen/Umbauten mit „Best Practice“-Katalog

• BDA: einheitlichen Standard bei ‚barrierefrei‘ Adaptierungen/Umbauten in ganz Österreich nach dem ABC – Standards der Baudenkmalpflege (2014)

Neue Wege zum Denkmal: barrierefrei!

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Müheloser Zugang/Eingangsbereich

• schwellenloser Eingang

• Kassa/Rezeption mit tieferem Pult mit induktiver Höranlage

• nahgelegener Parkplatz

• gut berollbare Wege

• taktile Bodenleitsysteme zum Eingang

• Innen bequeme schwellenlose Türen: ≥ 80 cm Durchgangslichte

• Leicht öffnende Türen (25 N) andernfalls automatisieren

• Klingeltableau erreichbar für alle

• Barrierefreies WC im Eingangsbereich

• Glastüren ausreichend markieren

• Gute Beschriftung, kontrastreich

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Schloss SchönbrunnEingangsbereich

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Rampen, Treppen, Aufzüge• Rampen max. 6 % Steigung (max. 10 %)

mit beidseitigem Geländer

• Schwellenkeile für kleine Stolperschwellen

• bestehende Treppen: erste und letzte Stufe markieren, Geländer beidseitigneue Treppen: 16 cm hoch / 30 cm tief mit Geländer auf beiden Seiten

• bequeme Personenaufzüge: ÖNORM EN 81-70mind. 110 cm x 140 cm, taktile kontrast. Bedienelemente, Haltegriff beim Bedientableau, Spiegel an Rückwand,

• schräge und vertikaleTreppenlifte nur im Ausnahmefall (Totmannschaltung!) nach ÖNORMEN EN 81-40 und 81-41 fehlendes Geländer im Stützenbereich

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Museum Albertina – wo ist der Handlauf?

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Museum Albertina

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WC-Anlagenam Beispiel Schloss Schönbrunn

Information und KennzeichnungFunktionalität: Bewegungsraum, WC-Rückenlehne, HaltegriffeErreichbarkeit der Bedienelemente : WC-Papier, Seifenspender, Abfalleimer, WC-Bürste, Spülauslöser

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Displays, Objekte für Alle – 2 Sinne-Prinzip• Gebärdenspräche - Guides

• Audio Guides für blinde Besucher

• Höhe von Vitrinen – auch für Besucher im Sitzen (Rollstuhl) und Kinder sichtbar

• Tastbilder

• Tastbare Objekte anordnen

• Neue Ausstellungskonzepte entstehen für blinde Besucher (z.B. Schloss Hartheim)

• Kontrastreiche Informationen (Beschreibungen) in ausreichender gut lesbarer Schriftgröße, gute Beleuchtung

• Taktile Normalschrift und ergänzend Braille-Beschriftung

• Taktile Bodenleitsysteme

• induktive Höranlagen (Audiovorführung)KHM: Tastbild

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UIA WP „Architecture for All“

Region 1 (Westeuropa): Chair: F. Rogerson (Irland)M.Klenovec delegiert von BAIK (bis Austritt der BAIK aus UIA)

2013-03: Konstituierung einer BAIK AG „Design for all“ innerhalb der Bundessektion Architekten (2015 aufgelöst – kein Interesse der BAIK)

•Vorsitz: M. Klenovec

Aktivitäten:• Homepage kurz vor Start

• Datenbank mit best-Pratice-Beispielen in Vorbereitung

• Kommunikationsforum

• Ausstellungsbeitrag für World Congress in Tokyo 2012

• UIA Award „Accessible andfriendly spaces for all“ – World Congress in Durban 2014

• Kooperation mit ACE (europ. Arch.)

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UIA WP „Architecture for All“ – Region I

• The quality of the built environment has a strong influence on the quality of people‘s lives

• Buildings and spaces that are designed inclusively, contribute to breaking down barriers. They can greatly enhance a person‘s mobility and safety, their health and well-being.

• They contribute also the the strengthening of communities whilst repsonding to the needs of people of all ages and abilities.

• „Architecture for All“ is about good design that responds to peoples needs. It is also about the creation of spaces which are environmentally, socially and economiically sustainable.

• By 2050 40 % of the European population will be over 60. A possible 30 % will be living with a disability.

• The challenge of architects is to ensure that the built environment will facilitate the active participation and independence for all.

© Monika Anna Klenovec

Work programm:• Contribute to the developement of a

socially sustainable built environmentthat is accesible and enjoyable for all to use.

• Ensure that everyone, both youngand old, with or without disablities, can participate in the normal activitiesof daily life.

• The Architecture for All Database celebrates excellence in userorientated design which has resultedin places of high architectural design quality which are people centred, agefriendly, accessible and safe.

Nomination of projects for theDatabase - please contact one of our members:• Austria (Monika A. Klenovec)• Belgium• Denmark• (France) vacant• Ireland (Chair: Fionnuala Rogerson)• Italy• Norway• Malta • Spain• UK

UIA WP „Architecture for All“ – Region I

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© Monika Anna Klenovec

Schandorff SquareOslo, Norway

© Monika Anna Klenovec

La Plaza des RamalesMadrid, Spain

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© Monika Anna Klenovec

Festival Arena in a Roman QuarrySt. Margareten, Austria – AllesWirdGut Architekten

© Monika Anna Klenovec

Festival Arena in a Roman QuarrySt. Margareten, Austria – AllesWirdGut Architekten

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© Monika Anna Klenovec

Festival Arena in a Roman QuarrySt. Margareten, Austria – AllesWirdGut Architekten

© Monika Anna Klenovec

Palace of VersaillesVersailles, France

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© Monika Anna Klenovec

Palace of VersaillesVersailles, France

© Monika Anna Klenovec

Sentrum School & Public LibraryKongsvinger, Norway

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© Monika Anna Klenovec

Basilica of AquileaVenice, Italy

© Monika Anna Klenovec

Zusammengefasst … Neue Wege zum Baudenkmal:• neue gesetzliche Grundlagen

(Barrierefreiheit → Brandschutz, Anti-Diskriminierung): „gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft und einer selbstständigen Lebensführung“

• Design for all = neues Planungskonzept = Komfort, Sicherheit für alle Menschen! ….ist in allen Lebensbereichen

umzusetzen

• Anpassungen für Einschränkungen der Mobilität, Sinne (2-Sinneprinzip) und kognitive Einschränkungen

• Nicht jeder Bereich eines Baudenkmals wird barrierefrei nutzbar sein –Kommunikation: was ist möglich

• „Angemessenheit“: organisatorische und bauliche Maßnahmen für barrierefreie Adaptierungen in Balance mit Ästhetik, Architektur, Nutzungs-sicherheit, Personenschutz

• Kreative Lösungsansätze sind gefragt!

• Qualität liegt im Dialog mit PlanerInnen, ExpertInnen aus allen Bereichen + Access Consultant + betroffene Personengruppen (Behindertenvertreter): anfangs Sensibilisierungen + Begleitung

• Konformität des Planungs- und Ausführungsprozesses evaluieren!

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© Monika Anna Klenovec

• Ein weitest gehend barrierefrei zugängliches und nutzbares Baudenkmal (bestehendes Gebäude) nach den Grundsätzen von design for all ist wirtschaftlich nachhaltig, komfortabel und sicher und verbessert die Lebensqualität für vieler Menschen im gesamten Lebenszyklus

• Neue Nutzungen erfordern neue kreative Lösungen im Spannungsfeld Barrierefreiheit – Brandschutz – Denkmalschutz – Architektur… auch in Abstimmung aus wirtschaftlicher Sicht des Betreibers!

• Kreativität + „Know how“ aller Beteiligten im Planungs- und Ausführungsprozess sind dabei essentiell! Nachschulungen wichtig!

• begleitet vom Access Consultant (wie Brandschutzexperten, Bauphysiker etc., siehe UK, USA, Australien – eigene Berufsgruppe)

Zusammengefasst …

© Monika Anna Klenovec

Zusammengefasst …Wir sind alle irgendwann in unserem Lebenszyklus in der einen oder anderen Form Betroffene, wenn wir Barrieren gegenüberstehen. Es ist nur eine Frage der Zeit . . .

���� design for all macht SINN und schafft Nachhaltigkeit

- im Neubaubereich + bei bestehenden (historischen) Gebäuden- in der Wirtschaft …. wirtschaftliches Potential der „best ager“! - in der Gesellschaft … insbesondere im demographischen Wandelund muss selbstverständlich sein!

vordenken – vorplanen – vorbauenfür alle Menschen

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© Monika Anna Klenovec

Kontakt:

Arch. DI Monika Anna Klenovec,Univ.-Lekt. TU Wien, Access Consultant

T. +43 699 177 88 990M. [email protected], [email protected]

www.designforall.at