Basel III - Universität Siegen · Basel III Bankenregulierung Konklusion Appendix Wie...

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Basel III Bankenregulierung Konklusion Appendix Basel III Falsches Sicherheitsgef¨ uhl durch inad¨ aquates Paradigma gekleidet in bestechend wirkender Mathematik? R. Rissi Hochschule Luzern 1 Wirtschaft 2 IFZ 10.10.2013 R. Rissi Basel III 1 / 36

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Basel IIIBankenregulierung

KonklusionAppendix

Basel IIIFalsches Sicherheitsgefuhl durch inadaquates Paradigma

gekleidet in bestechend wirkender Mathematik?

R. Rissi

Hochschule Luzern 1Wirtschaft 2IFZ

10.10.2013

R. Rissi Basel III 1 / 36

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KonklusionAppendix

Wie Eigenmittelvorschriften auf die Qualitat desKreditportfolios von Banken wirken

Quelle: Finanz und Wirtschaft, 7. April 2012

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Ist mehr immer besser als weniger?

Quelle: Finanz und Wirtschaft, 7. April 2012

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Von Finanzkrisen ausgeloste Rezessionen dauern ca. 1,5Jahre und kosten 3,4% des BSP

Quelle: International Monetary Fund (2009): Crisis and Recovery, World Economic Outlook.

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Agenda

1 Basel IIIPramissenKurzubersicht Anderungsvorschlage

2 BankenregulierungProbleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

3 KonklusionSchlussfolgerungenQ&A

4 AppendixAusgewahlte, weiterfuhrende LiteraturUrsachen der Finanzkrise 2007/2008 und Basel III

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PramissenKurzubersicht Anderungsvorschlage

Die Pramissen der Basler Bankenregulierung I

Weil es die Komplexitat des Finanzsystems schwierig macht dieWirkung einer Regulierung abzuschatzen, basiert Basel III aufGrundannahmen, denen der Charakter allgemeingultigerokonomischer Zusammenhange zukommt. Sind dieseGrundannahmen verletzt, ist die Wirkung der Regularien nichtmehr effizient im Sinne des Basel III Konzeptes.Die wichtigsten vier Pramissen des Basler Regelwerkes sind diefolgenden:

1 Finanzmarkte versagen, die Basel III Regulierungen konnendieses Effizienzdefizit reduzieren.

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PramissenKurzubersicht Anderungsvorschlage

Die Pramissen der Basler Bankenregulierung II

2 Das Verhalten der Banken im Investitionsportfolio kannindirekt uber die Passivseite mittels Eigenmittelunterlegungund/oder einer Leverage-Ratio gesteuert werden. Es existiertein systematischer Zusammenhang zwischenEigenkapitalvorschriften und Finanzsystemstabilitat.

3 Liquiditatsvorschriften reduzieren das Risiko der Ausbreitungeiner Finanzkrise

4 Ein Level-Playing-Field (gleiche Voraussetzungen fur alleBanken im Finanzsektor) in allen Landern mit gleichen Regelnfur alle bedeutet gleichzeitig auch Finanzsystemstabilitat.

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PramissenKurzubersicht Anderungsvorschlage

Kernpunkte von Basel III

Erhohung der ’Qualitat’ des Kapitals

Erhohung der Kapitalquoten

Einfuhrung einer Verschuldungsobergrenze (Leverage Ratio)

Erhohung der kurzfristigen Liquiditat

Stabilisierung der langfristigen Refinanzierung

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Komplexitat, Verhalten, Interdependenzen

Systemkomplexitat =⇒ ’the dog and the frisbee’ =⇒makroprudentielles Regelwerk

Verhalten der Systemakteure =⇒ capital arbitrage;Schattenbanksystem

Neue Regularien =⇒ keine historischen Daten fur empirischeAnalysen

Interdependenzen (Wirtschafts-, Geld- und Fiskalpolitik)

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Komplexitat, Verhalten, Interdependenzen

Systemkomplexitat =⇒ ’the dog and the frisbee’ =⇒makroprudentielles Regelwerk

Verhalten der Systemakteure =⇒ capital arbitrage;Schattenbanksystem

Neue Regularien =⇒ keine historischen Daten fur empirischeAnalysen

Interdependenzen (Wirtschafts-, Geld- und Fiskalpolitik)

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Komplexitat, Verhalten, Interdependenzen

Systemkomplexitat =⇒ ’the dog and the frisbee’ =⇒makroprudentielles Regelwerk

Verhalten der Systemakteure =⇒ capital arbitrage;Schattenbanksystem

Neue Regularien =⇒ keine historischen Daten fur empirischeAnalysen

Interdependenzen (Wirtschafts-, Geld- und Fiskalpolitik)

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Komplexitat, Verhalten, Interdependenzen

Systemkomplexitat =⇒ ’the dog and the frisbee’ =⇒makroprudentielles Regelwerk

Verhalten der Systemakteure =⇒ capital arbitrage;Schattenbanksystem

Neue Regularien =⇒ keine historischen Daten fur empirischeAnalysen

Interdependenzen (Wirtschafts-, Geld- und Fiskalpolitik)

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Sind heute angewandte Verfahren sinnvoll?

’Trial and Error’ =⇒ teuer

’Beobachtungsphase’ =⇒ zeitkritisch

Studieren ’ahnlicher’ Systeme / Sachverhalt &Analogieschluss fur das zu untersuchende System =⇒stimmen Annahmen? Strukturbruche?

Analyse des Entscheidungsverhaltens der Systemakteure =⇒dann Generierung von ’kunstlichen’ Daten mittels einesSimulationsmodelles =⇒ agentenbasierte Modelle (ABM)

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Sind heute angewandte Verfahren sinnvoll?

’Trial and Error’ =⇒ teuer

’Beobachtungsphase’ =⇒ zeitkritisch

Studieren ’ahnlicher’ Systeme / Sachverhalt &Analogieschluss fur das zu untersuchende System =⇒stimmen Annahmen? Strukturbruche?

Analyse des Entscheidungsverhaltens der Systemakteure =⇒dann Generierung von ’kunstlichen’ Daten mittels einesSimulationsmodelles =⇒ agentenbasierte Modelle (ABM)

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Sind heute angewandte Verfahren sinnvoll?

’Trial and Error’ =⇒ teuer

’Beobachtungsphase’ =⇒ zeitkritisch

Studieren ’ahnlicher’ Systeme / Sachverhalt &Analogieschluss fur das zu untersuchende System =⇒stimmen Annahmen? Strukturbruche?

Analyse des Entscheidungsverhaltens der Systemakteure =⇒dann Generierung von ’kunstlichen’ Daten mittels einesSimulationsmodelles =⇒ agentenbasierte Modelle (ABM)

R. Rissi Basel III 10 / 36

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Sind heute angewandte Verfahren sinnvoll?

’Trial and Error’ =⇒ teuer

’Beobachtungsphase’ =⇒ zeitkritisch

Studieren ’ahnlicher’ Systeme / Sachverhalt &Analogieschluss fur das zu untersuchende System =⇒stimmen Annahmen? Strukturbruche?

Analyse des Entscheidungsverhaltens der Systemakteure =⇒dann Generierung von ’kunstlichen’ Daten mittels einesSimulationsmodelles =⇒ agentenbasierte Modelle (ABM)

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Integrale Modellierung einer Wirtschaft

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

UbersichtAusgewahlte Ergebnisse

Stabilitat des Finanzsystems: Nachweis von Marktversagen,Robustheit des Baselregelwerkes Details

Eigenkapitalregulierungen: (In-)effizienz,Too-big-to-fail-Eigenmittelzuschlage, indirekteVerhaltenssteuerung Details

Eigenhandelsrestriktionen (Volcker-Rules) Details

Konzentrationslimiten Details

Redundanz der Leverage-Regulierung Details

Zur Ineffizienz von Liquiditatsregulierung Details

Regulierungsversagen Details

Effektivste Regulierungsmassnahmen Details

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Stabilitat des Finanzsystems

Unregulierte Finanzsysteme weisen systematischMarktversagen auf.

Dies kann als theoretische Rechtfertigung fur hoheitlicheEingriffe von Seiten des Staates betrachtet werden(Bankenregulierung).

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Unbestandige Wirkungen von Eigenmitteln

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

19% Eigenmittelanforderungen (19%-EM) konnen imVergleich zu 13% (13%-EM) destabilisierend wirken.

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Eigenkapitalvorschriften erhohen die Stabilitat desFinanzsystems nicht systematisch

Es existiert kein systematischer Zusammenhang zwischen derHohe des Eigenkapitals und der Stabilitat des Finanzsystems:mehr Eigenmittel bedeutet nicht notwendigerweise hohereStabilitat.

Die Wirkungen von Eigenmittelanforderungen sind sowohlbzgl. der Hohe als auch in Bezug auf dieStabilitatsdimensionen unterschiedlicherFinanzsystemarchitekturen nicht eindeutig.

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Effektive Eigenkapitalregulierungen mussen auf dieFinanzsysteme massgeschneidert sein

Effektive Eigenkapitalregulierungen mussen auf dieUnterschiede der Finanzsysteme und Verhaltensmuster derMarktteilnehmer abgestimmt werden.

Die Analysen zeigen, dass es fur jede Stabilitatsdimension einOptimum gibt, welches aber jeweils unterschiedlicheEigenmittelanforderungen bedingt.

Je nach Finanzsystemarchitektur existieren somitunterschiedlich optimale Eigenmittelvorschriften: es existiertkein optimaler, pauschaler Regulierungsansatz.

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Redundanz der Leverage Regulierung: Keine Beeinflussungder Portfolioselektion

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Mindestliquiditatsvorschriften erhohen das im Systemvorhandene Haftungssubstrat

Fragestellung:Das zentrale Argument fur die Einfuhrung vonMindestliquiditatsvorschriften ist, dass diese die Bank-Runs und dieAusbreitung von Bankenkrisen verhindern konnen.Ergebnisse:

Mindestliquiditatsvorschriften sind i.a. nicht in der Lage zusein, ein Ausbreiten einer Bankenkrise zu verhindern in einembankbasierten Finanzsystem erhoht sich die Konkursrate derBanken sogar. Durch diese erhohte Anzahl derBankenkonkurse die Realwirtschaft betroffen ist, was sich ineiner Erhohung der Konkursrate im Realsektor niederschlagt.

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Mindestliquiditatsvorschriften: Folgerungen

Der Grund fur die Ineffektivitat dieser Regulierungsmassnahmebzgl. dem Ausbreiten einer Krise besteht primar darin, dassdurch die Vorschriften ein Gleichschalten der Handlungen aufBankenseite entsteht (Liquidation von Positionen imHandelsbuch, Kundigung von Unternehmenskrediten), welchesdie positiven Wirkungen zu kompensieren vermag.

Unabhangig vom Finanzsystem konnen die getestetenLiquiditatsvor-schriften ein Ausbreiten einer Bankenkrise nichtverhindern, weil sie keine Restriktion fur das Anlageverhaltender Banken darstellen.

Die exakten Effekte sind abhangig von der konkretenFinanzsystemarchitektur und reichen von stabilisierend bis hinzu destabilisierend.

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Konzentrationslimiten fur Gegenparteirisiken: Stabilisierendin Bankbasierten Finanzsystemen

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Handelsbeschrankungen (Volcker-Rules)

Fragestellung:Im Rahmen der Dodd-Frank-Finanzmarktreform in den USA hatder ehemalige US-Notenbankchef Paul Volcker eine Massnahmezur Starkung der Finanzsystemstabilitat vorgeschlagen: die sog.Volcker-Rule soll den Eigenhandel und andere riskante Aktivitaten(amerikanischer) Banken einschranken. Die Gesetzesverordnungwar fur den 1. Juli 2012 geplant. Die Analysen untersuchenverschiedene Schattierungen dieser Volcker-Rule.Ergebnisse:

Volcker-Rules (Eigenhandelsverbot) erhohen in einemmarktbasierten Finanzsystem die Stabilitat ber allegemessenen Dimensionen.

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Handelsbeschrankungen

Fur bankbasierte Systeme ist eine Erhohung der strukturellenund Worst-Case-Stabilitat festzustellen, wahrendem dieWirkungen auf die funktionale Stabilitat mehrdeutig sind.

Fur marktbasierte Systeme ist ein Eigenhandelsverboteffektiver als 13%-Eigenmittelunterlegung.

Der Vergleich zwischen der Effektivitat einesEigenhandelsverbotes und einer Eigenhandelsbeschrankungzeigt fur marktbasierte Systeme, dass durchwegs ein Verboteffektiver ist.

Fur ein bankbasiertes Finanzsystem resultieren exaktgegenteilige Schlussfolgerungen.

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Regulierungsversagen?

Fragestellung:In bankbasierten Systemen erweist sich die Kombination dergetesteten Regularien lediglich fur die Worst-Case-Stabilitat alsvorteilhaft, wobei die Massnahmen nicht helfen das Ausbreiteneiner Bankenkrise zu verhindern, sondern nur das im Bankensystemvorhandene Haftungssubstrat erhohen. Dies wirkt sich positiv aufdie Robustheit des Systems im Stressfall aus. Kann durch dieKombination der Massnahmen die Stabilitat des Finanzssystemserhoht werden?

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Regulierungsversagen bei unverhaltnismassigerVorschriftendichte

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Finanzsysteme und effektive Regulierungen

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Probleme bei der Auswirkungseinschatzung von RegularienMogliche LosungsansatzeErgebnisse theoretischer und empirischer Untersuchungen

Effektive Regulierungssysteme sind gekennzeichnet durcheinfache Interventionen

Folgerungen:

Komplexe Regulierungssysteme versagen

Die effektiveste Regulierungsmanahme / Kombination istabhangig von der Finanzsystemarchitektur und von derStabilitatsdimension.

Marktbasierte Finanzsysteme: Eigenhandelsverbot(Eigenhandelsbeschrankung) ist die (in-) effektivsteRegulierungsmassnahme uber alle Stabilitatsdimensionen.

Eine hohe Regulierungsdichte fuhrt im Vergleich zuunregulierten Systemen zu suboptimalen Losungen.

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SchlussfolgerungenQ&A

Zentrale Erkenntnisse (I/II)

Unregulierte Finanzsysteme sind nicht inharent stabil, sie sindcharakterisiert durch systematisches Marktversagen.

Die Struktur des Finanzsystems und das Verhalten derMarktteilnehmer bestimmen in entscheidendem Masse dieStabilitat des Finanzsystems und damit auch die Effektivitatund die Effizienz regulatorischer Massnahmen.

Basel III Regulierungen genugen den Anforderung einesmakroprudentiellen Regulierungsansatzes nicht - und konnendeshalb die Instabilitat des globalen Finanzsystems nichtreduzieren.

Es existiert kein systematischer Zusammenhang zwischenEigenkapitalvorschriften und der Stabilitat des Finanzsystems.

Liquiditatsvorschriften reduzieren das Risiko der Ausbreitungeiner Finanzkrise nicht.

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SchlussfolgerungenQ&A

Zentrale Erkenntnisse (I/II)

Unregulierte Finanzsysteme sind nicht inharent stabil, sie sindcharakterisiert durch systematisches Marktversagen.

Die Struktur des Finanzsystems und das Verhalten derMarktteilnehmer bestimmen in entscheidendem Masse dieStabilitat des Finanzsystems und damit auch die Effektivitatund die Effizienz regulatorischer Massnahmen.

Basel III Regulierungen genugen den Anforderung einesmakroprudentiellen Regulierungsansatzes nicht - und konnendeshalb die Instabilitat des globalen Finanzsystems nichtreduzieren.

Es existiert kein systematischer Zusammenhang zwischenEigenkapitalvorschriften und der Stabilitat des Finanzsystems.

Liquiditatsvorschriften reduzieren das Risiko der Ausbreitungeiner Finanzkrise nicht.

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SchlussfolgerungenQ&A

Zentrale Erkenntnisse (I/II)

Unregulierte Finanzsysteme sind nicht inharent stabil, sie sindcharakterisiert durch systematisches Marktversagen.

Die Struktur des Finanzsystems und das Verhalten derMarktteilnehmer bestimmen in entscheidendem Masse dieStabilitat des Finanzsystems und damit auch die Effektivitatund die Effizienz regulatorischer Massnahmen.

Basel III Regulierungen genugen den Anforderung einesmakroprudentiellen Regulierungsansatzes nicht - und konnendeshalb die Instabilitat des globalen Finanzsystems nichtreduzieren.

Es existiert kein systematischer Zusammenhang zwischenEigenkapitalvorschriften und der Stabilitat des Finanzsystems.

Liquiditatsvorschriften reduzieren das Risiko der Ausbreitungeiner Finanzkrise nicht.

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SchlussfolgerungenQ&A

Zentrale Erkenntnisse (I/II)

Unregulierte Finanzsysteme sind nicht inharent stabil, sie sindcharakterisiert durch systematisches Marktversagen.

Die Struktur des Finanzsystems und das Verhalten derMarktteilnehmer bestimmen in entscheidendem Masse dieStabilitat des Finanzsystems und damit auch die Effektivitatund die Effizienz regulatorischer Massnahmen.

Basel III Regulierungen genugen den Anforderung einesmakroprudentiellen Regulierungsansatzes nicht - und konnendeshalb die Instabilitat des globalen Finanzsystems nichtreduzieren.

Es existiert kein systematischer Zusammenhang zwischenEigenkapitalvorschriften und der Stabilitat des Finanzsystems.

Liquiditatsvorschriften reduzieren das Risiko der Ausbreitungeiner Finanzkrise nicht.

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SchlussfolgerungenQ&A

Zentrale Erkenntnisse (I/II)

Unregulierte Finanzsysteme sind nicht inharent stabil, sie sindcharakterisiert durch systematisches Marktversagen.

Die Struktur des Finanzsystems und das Verhalten derMarktteilnehmer bestimmen in entscheidendem Masse dieStabilitat des Finanzsystems und damit auch die Effektivitatund die Effizienz regulatorischer Massnahmen.

Basel III Regulierungen genugen den Anforderung einesmakroprudentiellen Regulierungsansatzes nicht - und konnendeshalb die Instabilitat des globalen Finanzsystems nichtreduzieren.

Es existiert kein systematischer Zusammenhang zwischenEigenkapitalvorschriften und der Stabilitat des Finanzsystems.

Liquiditatsvorschriften reduzieren das Risiko der Ausbreitungeiner Finanzkrise nicht.

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SchlussfolgerungenQ&A

Zentrale Erkenntnisse (II/II)

Durch die Definition von identischen Eigenkapital- undLiquiditats-Anforderungen unabhangig von derFinanzsystemarchitektur und dem Verhalten derMarkteilnehmer wird das eigentliche Ziel der Stabilitat desglobalen Finanzsystems einem level playing fieldhintenangestellt.

Bad ideas planted in deep math tend to endure, even whenthe assumptions are questionable and evidence stronglycontradicts the conclusions: ’As I see it, the economicprofession went astray because economists, as a group,mistook beauty, clad in impressive-looking mathematics, fortruth.’ (Paul Krugman)

Regulierungen des Aktivgeschaftes der Banken erhohen dieStabilitat des Finanzsystems am effektivsten.

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SchlussfolgerungenQ&A

Zentrale Erkenntnisse (II/II)

Durch die Definition von identischen Eigenkapital- undLiquiditats-Anforderungen unabhangig von derFinanzsystemarchitektur und dem Verhalten derMarkteilnehmer wird das eigentliche Ziel der Stabilitat desglobalen Finanzsystems einem level playing fieldhintenangestellt.

Bad ideas planted in deep math tend to endure, even whenthe assumptions are questionable and evidence stronglycontradicts the conclusions: ’As I see it, the economicprofession went astray because economists, as a group,mistook beauty, clad in impressive-looking mathematics, fortruth.’ (Paul Krugman)

Regulierungen des Aktivgeschaftes der Banken erhohen dieStabilitat des Finanzsystems am effektivsten.

R. Rissi Basel III 29 / 36

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SchlussfolgerungenQ&A

Zentrale Erkenntnisse (II/II)

Durch die Definition von identischen Eigenkapital- undLiquiditats-Anforderungen unabhangig von derFinanzsystemarchitektur und dem Verhalten derMarkteilnehmer wird das eigentliche Ziel der Stabilitat desglobalen Finanzsystems einem level playing fieldhintenangestellt.

Bad ideas planted in deep math tend to endure, even whenthe assumptions are questionable and evidence stronglycontradicts the conclusions: ’As I see it, the economicprofession went astray because economists, as a group,mistook beauty, clad in impressive-looking mathematics, fortruth.’ (Paul Krugman)

Regulierungen des Aktivgeschaftes der Banken erhohen dieStabilitat des Finanzsystems am effektivsten.

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SchlussfolgerungenQ&A

Danke fur Ihre Aufmerksamkeit!

’Dosis sola facit venenum’(Paracelsus)

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SchlussfolgerungenQ&A

Q&A

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Ausgewahlte, weiterfuhrende LiteraturUrsachen der Finanzkrise 2007/2008 und Basel III

’CRD IV: Impact Assessment of the Different Measures withinthe Capital Requirements Directive IV’, Reifner, Neuberger,Rissi, Clerc-Renaud, 2011. Report

’Macroprudential banking regulation: Does one size fit all?’,Neuberger, Rissi, 2012. Working paper

’Basel III schiesst am Ziel vorbei’, FuW, Rissi, 2012.Zeitungsartikel

’Stabilitat der Finanzintermediation -Auswirkungseinschatzung makroprudentiellerAufsichtsinstrumente’, Rissi, 2012. Buchbeitrag

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Ausgewahlte, weiterfuhrende LiteraturUrsachen der Finanzkrise 2007/2008 und Basel III

Finanzkrisen sind das Resultat des Zusammenspielsverschiedener Ursachen I

Finanzmarkte und Banken finanzieren die Zukunft, damit sindFinanzkrisen letztendlich in der Regel die Konsequenz vonFehleinschatzungen der wirtschaftlichen Entwicklungen, welche dasErgebnis von verschiedenen Ursachen sein konnen. Fur dieFinanzkrise von 2007/2008 konnen folgende wesentliche Ursachenfestgehalten werden:

Bankensektor

Unvollstandige Anreizsysteme im Bankensektor bzw.Beeintrachtigung bestehender Anreizstrukturen durch dasGeschaftsmodell originate and distributeRisikoeinschatzung und Pricing/Konditionengestaltung derKredite

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Ausgewahlte, weiterfuhrende LiteraturUrsachen der Finanzkrise 2007/2008 und Basel III

Finanzkrisen sind das Resultat des Zusammenspielsverschiedener Ursachen II

Unvollstandige Risikoinformationen und intransparenteVerbriefung von Kreditportfolios

RegulierungenEigenkapitalvorschriften:

Unvollstandigkeit der Basel-II-EigenkapitalanforderungenProzyklische Kapitalanforderungen(Un-) Angemessenheit regulatorischer Stresstests

Liquiditatsvorschriften:

Fehlen von Liquiditatsvorschriften(Mindestliquiditatsstandards)

Finanzmarkte

Kredit-Verbriefungen und AnreizproblemeProbleme bei und mit Rating Agenturen

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Ausgewahlte, weiterfuhrende LiteraturUrsachen der Finanzkrise 2007/2008 und Basel III

Finanzkrisen sind das Resultat des Zusammenspielsverschiedener Ursachen III

Rolle von Hedge Funds und anderen Akteuren imSchattenbankensystemKomplexitat und (In-)Transparenz von ProduktenOver-the-Counter- und Borsenhandel

Fiskal-, Geld- und Wirtschaftspolitik

Verhalten der Zentralbanken im Krisenfall: mangelhafteinternationale Koordination bei globalen KrisenZinspolitik der US Notenbank nach dem Platzen derDot-com-Blase in Verbindung mit derHauseigentumsforderungspolitik durch die Administration G.W. Bush

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Ausgewahlte, weiterfuhrende LiteraturUrsachen der Finanzkrise 2007/2008 und Basel III

Finanzkrisen sind das Resultat des Zusammenspielsverschiedener Ursachen IV

Die internationalen Verflechtungen der Banken undKapitalmarkte hatten Ruckkopplungseffekte im gesamtenFinanzsystem zur Folge, welche die Krise zusatzlichverscharften und zu einem Finanzsystem-Marktversagenfuhrten.

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