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Neurodermitis(Atopische Dermatitis)
Basiskurs für Apotheker:
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PathogeneseAtopische Dermatitis ist eine erbliche, chronisch rezidivie-rende Hautkrankheit. Häufig kommt es im Kleinkindalter (ca. 3. – 4. Lebensjahr) zur Erstmanifestation.Der Erbgang der Atopischen Dermatitis erfolgt nicht über ein einzelnes Gen, sondern polygen mit Schwellenwert. Dabei wird nicht die Krankheit an sich vererbt, sondern lediglich die Krankheitsdisposition. Erst, wenn zu der vererbten Disposition bestimmte Provokationsfaktoren hinzukommen, wird die Krankheit manifest (abhängig vom individuellen Schwellenwert).
Unter Provokationsfaktoren versteht man• Klima (Klimawechsel, kalte Jahreszeit, geringe Luft-
feuchtigkeit)• InfektedurchBakterien,Pilze,Viren• Stress(psychisch/physisch)• bestimmteChemikalien• bestimmte Allergene (z.B. Hausstaubmilbenkot, Blü-
tenpollen)• bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Hühnerei, Kuhmilch,
Soja,Weizen,Nüsse,Fisch)• KontaktmitSchafwolle,Tierfellen,Federbetten
Neurodermitiker leiden häufig zusätzlich an anderenKrankheitendesatopischenFormenkreises(z.B.Asthmabronchiale, Rhinitis allergica, Conjunctivitis allergica,Heuschnupfen). Signifikant häufig ist die Atopische Der-matitismitIchthyosisvulgaris(„Fischhaut“aufgrundvonVerhornungsstörungen)assoziiert.
Merkmale, die auf eine Atopie hindeuten:• familiärauftretendeNeigungzuÜberempfindlichkeits-
reaktionen von Haut und Schleimhäuten gegenüber Umweltstoffen
• erhöhteIgE-Bildung• verändertepharmakologischeReaktivität(z.B.parado-
xeGefäßreaktionaufAcetylcholin(stattVasodilatationkommt es zur Konstriktion der Gefäße und damit zu Blutdruckerhöhung)
• gestörteT-Lymphozyten-vermittelteImmunitätmitderFolgevonerhöhterAnfälligkeitfürviraleundbakteriel-leInfektionen
DieErkrankunghatindenletztenJahrenstarkzugenom-men.Während1960 lediglich jedesdreißigsteVorschul-kind von Atopischer Dermatitis betroffen war, ist es heute fast jedes sechste. Eine mögliche Ursache für diesensprunghaften Anstieg sind paradoxerweise verbesserte Lebensumstände und steigende Hygiene. Atopische Er-krankungen scheinen häufig Stadtkinder aus sozial bes-ser gestellten Schichten zu treffen.
Synonyme• Neurodermitisconstitutionalis• Neurodermitisdiffusa• Neurodermitisatopica• EndogenesEkzem• AtopischeDermatitis• Früh-undSpätexsudativesEkzematoid• PrurigoBesnier
Die Atopische Dermatitis gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen überhaupt. Insgesamt leiden in Deutschland zwischen zwei und zehn Prozent der Bevölkerung in unterschiedlichem Ausmaß an dieser chronischen Hautentzündung.Kinder sind dabei überdurchschnittlich häufig betroffen: Bis zu 12 Prozent der Vorschulkinder sind an Atopischer Dermatitis erkrankt. Insgesamt geht man von rund drei Millionen Betroffenen in Deutschland aus. (Quellen: J. Ring: „Neurodermitis“, C.H.Beck, München, 2000; Informationsportal Dermatologie, www.dermis.net)
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Basiskurs
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Klinik der Atopischen DermatitisLeitsymptome:• starkerPruritus• sehr trockene, schuppende Haut mit erniedrigtem
Wasser- und Fettgehalt, verminderterTalgproduktion,veränderter Schweißsekretion
• ab 3. – 4. Lebensmonat BeiSäuglingenisthäufigdersogenannteMilchschorf
(Crusta lactea,Säuglingsekzem)Zeicheneinerbegin-nenden Atopischen Dermatitis:
• nässende,mitschuppigenKrusten(„vonderFarbe einerüberdemFeuereingetrockenetenMilch“) bedeckte Erytheme am behaarten Kopf, der Stirn und den seitlichen Gesichtspartien • Späterim1.Lebensjahrentwickelnsichdaraus nässende Erytheme mit Papulovesikeln und Krusten an der Streckseite der Extremitäten
Abb.: Crusta lactea
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• ab3.Lebensjahr:Eczemaflexuarum • nässendeDermatitismitPapelnundBläschenin den Ellenbeugen und (seltener) in den Kniekehlen • allmählicherÜbergangineinchronischesEkzem: trockene, schuppende, verdickte Herde mit der typischenLichenifikation(Vergröberungder Hautlinien)
• SchulkindalterbisErwachsenenalter • Beugenekzem(chronischlichenifiziert) • EntzündungsreaktioneninHautfaltenundamHals • Handekzem • zusätzlichkannsicheineallergischeRhinitis oderConjunctivitisodereinAsthmabronchiale entwickeln
Abb.: streckseitiges papulovesikuläres Erythem
Abb.: chronische Lichenifikation
Abb.: Atopische Dermatitis im Erwachsenenalter
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Anhand der beschriebenen typischen Klinik der Atopischen Dermatitis lässt sichdasVollbildderErkrankungleichtdiagnostizieren.ZusätzlicheHinweiseauf eine vorliegende Atopie – auch bei nur minimal ausgeprägter Atopischer Dermatitis – geben die so genannten Stigmata:
• leicht juckende, trockene Haut (Xerosis cutis)
• trockene Kopfhaut• dunklere Färbung (Halonierung)
der periokulären Region• Lichtung der lateralen Augenbrau-
en(Hertoghe-Zeichen)• doppelte Unterlidfalte (Dennie-
Morgan-Infraorbitalfalte)• faltige, gering schuppende Lider
(scheinbareVoralterung)• entzündete, trockene Lippen mit
eingerissenen Mundwinkeln (Cheilitissicca)
• Pityriasis simplex alba (hypo-pigmentierte Flecken mit feiner, trockener Schuppung)
• trocken schuppende, juckende Füße im Winter („atopic winter-feet“)
• Einrisse und zwiebelschalenartige SchuppungderFinger-undZehen-kuppen (Pulpitis sicca)
• JuckreizdurchSchwitzenoderbeiKontakt mit Schafwolle
• weißer Dermographismus (Haut-schrift; nach mechanischer Reizung der Haut auftretende sichtbare Hautreaktion)
• häufig Modeschmuckunverträg-lichkeiten(Nickel,Chrom,Kobalt)
Abb.: Xerosis cutis
Abb.: Cheilitis sicca
Abb.: Pulpitis sicca Abb.: Pityriasis simplex alba
Abb.: atopic winterfeet
Abb.: Infraorbitalfalte
Abb.: weißer Dermographismus
Abb.: periokuläre Halogenierung
Abb.: Rerefizierung der lateralen Augen-brauen (Hertoghe-Zeichen)
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Komplikationen bei Atopischer DermatitisKomplikationen der Atopischen Dermatitis entstehen durchdiegestörteT-Zell-vermittelteImmunität.
Häufig vorkommend:• Eczema herpeticatum = Superinfektion mit Herpes
simplex Klinik: plötzlichauftretendegroßflächigeBläschenauf
derBasiseinesEkzems,hohesFieber,herabgesetzterAZ
• Eczema molluscatum = Superinfektion mit Molluscum contagiosumVirus
Klinik:großflächigeAusbreitungvonMollusken(Dell-warzen) auf der Grundlage eines Ekzems
• Impetigenisierung=inderRegeldurchStaph.aureushervorgerufene Superinfektion
Klinik: Pusteln und gelbliche Krusten auf vorbestehen-demEkzem,Fieber,herabgesetzterAZ
Selten vorkommend:• Erythrodermia atopica Hill = generalisiertes Ekzem,
meistFolgevonfalscherBehandlung• Cataracta dermatogenes neurodermitica = Linsentrü-
bung bei lange bestehender Atopische Dermatitis
TherapieFür die Behandlung der Atopischen Dermatitis ist einpolypragmatischesVorgehenentscheidend.DabeiistesvonbesondererBedeutung,dieMaßnahmenindividuellauf den jeweiligen Patienten abzustimmen. Basis derTherapie sollte, wenn möglich, eine Reduktion undVermeidung der jeweiligen Provokationsfaktoren sein.Darauf aufbauend schließt sich die Basis-Hautpflegesowie die spezielle Ekzemtherapie an.DieheutebeiAtopischerDermatitisangewendetenThe-rapeutika schließen sowohl äußerlich anwendbare als auch systemisch anwendbare Medikamente ein. Die spezielleTherapie wird durch eine Pflegetherapieergänzt. Neurodermitiker-Pflegeprodukte sind speziellauf die gestörte Hautbarriere beiAtopischer Dermatitisabgestimmt.
Abb.: Eczema herpeticatum
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Pharmakologische Aspekte
1. Topische TherapieTopischePräparatewerdenzurEntzündungshemmung,ImmunsuppressionsowiezurStillungdesJuckreizesbeieiner atopischen Dermatitis eingesetzt.
Topische TherapieBasispflege:• wirkstofffreiePflegeprodukte• Ölbäder• Duschöle• CremesmitlokalenFeuchthaltefaktoren(z.B.Harnstoff in geeigneter Konzentration)
SpezielleTherapie:• Polidocanol (chem.Abkömmling von Polyethylengly-
kol)gegendenJuckreiz• synthetische Gerbstoffe (Tannin-artig) gegen Juckreiz
besondersindenintertriginösenArealen• Antiseptika(z.B.Chlorhexidin,Triclosan)• beiAnzeichen von Impetigenisierung: orale, penicilli-
nasefesteAntibiotika(z.B.Erythromycin)• beiHinweisaufPilzinfektion:Antimykotika(z.B.Imida-
zolderivate)• bei Hyperkeratosen an Händen und Füßen: Salizylsäu-
repräparate
Antientzündliche Wirkstoffe• topische Kortikosteroide (Cave Nebenwirkungen bei
längererAnwendung:Hautverdünnung,erhöhteInfektanfälligkeit)
• topischeMakrolide(z.B.Tacrolimus,Pimecrolimus,seit April 2002 in Deutschland auf dem Markt), werden aus einer Pilzart (Streptomyces tsukukaensis) gewon-nen
• therapeutische Alternative zu Steroiden: wirken wie Steroide immunsuppressiv, jedoch ohne die typi-schen Steroid-Nebenwirkungen (kein atrophogenesPotenzial),bislangbekannteNebenwirkungen:LokaleEntzündungsreaktionen, Infektionen der behandeltenHautstellen; aufgrund von möglichen fototoxischenEffekten (Tierexperimente) sollten die Hautpartien,diemitTacrolimusbehandeltwerden,nichtderSonneausgesetzt werden
• Teerpräparate
Systemische Therapie• Antihistaminika(sedierendefürdieNacht,nichtsedie-
rendefürdenTag)zurJuckreizstillung• inAusnahmefällen:Steroide,nurbeigroßflächigerAus-
prägung,AnwendungalsStoßtherapieüber2bis4Tageohne schrittweise Reduktion der Dosis oder als 2- bis 4-wöchigeTherapiemitschrittweiserDosisreduktion
• beischwerster, therapieresistenterForm:CyclosporinA; empfohlen über maximal 6 Monate in der niedrigs-ten therapeutisch wirksamen Dosis mit anschließender ReduktionübereinenZeitraumvonca.3Monaten
• eventuellandereImmunsuppressiva(z.B.Azathioprin,Mycophenolatmofetil)
• eventuell Leukotrienantagonisten, allerdings liegt keineoffizielleZulassungfürdieseIndikationvor
Phototherapie/KlimatherapieBeideTherapieformen können ajuvant in Kombinationmit Kortikosteroiden oder – bei mäßig ausgeprägter Atopischer Dermatitis – auch allein eingesetzt werden.
Wirkstoff,spezifisch/Handelsname
Wirkung/spez.Indikation
Warnhinweise/Kontraindikation (KI)
Polidocanol Juckreizminderungdurch Senkung der Sensibilität von Hautnerven (Lokalan-ästhetikum).
KI:Unverträglichkeit/Überempfindlichkeitbe-züglich des Wirkstoffes
Synthet. Gerbstoffe (tanninartig)
Juckreizminderung,entzündungshem-mend;Bes.inintertri-ginösenArealen
KI:Unverträglichkeit/Überempfindlichkeitbe-züglich des Wirkstoffes;Anwendung im Auge
Lokale Anti-septika
z.B.Chlorhe-xidin
Lokale Desinfektion KI:Unverträglichkeit/Überempfindlichkeitbe-züglich des Wirkstoffes;Keine Anwendung auf Schleimhäuten,imBereichvon Auge und Ohr, auf tiefenbzw.großflächigenWunden/Verletzungen,Ulzerationen, bei Säuglin-gen, schlecht durchblute-tem Gewebe
CAVE:Schwangerschaft,Stillzeit
Antibiotische Salben
Fusidinsäure, Erythromycin
Antibiotisch (anti-entzündlich);BeiImpetiginisierung(Staphylococcus aur.) der Ekzemherde
KI:Unverträglichkeit/Überempfindlichkeitbe-züglich des Wirkstoffes;
CAVEFusidinsäure:Still-zeit, Schwangerschaft
Antimykotika
Imidazolderi-vate (Ketoco-nazol)
Antimykotisch; Beiimmunopathoge-net.BedeutungvonPitysporum ovale
KI:Unverträglichkeit/Überempfindlichkeitbe-züglich des Wirkstoffes;
CAVE:AllergieartigeReaktionen bei Allergikern möglich
Salicylsäure Antipsoratisch;BeiHyperkeratosen (Hände, Füße)
KI:Unverträglichkeit/Überempfindlichkeitbe-züglich des Wirkstoffes;Erythrodermie, Anwen-dung im Gesicht oder Augesowieintertriginö-sen Räumen, Schwanger-schaft, Stillzeit
CAVE:Nierenschädigung,Säuglinge, Kinder
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Wirkstoff,antientzündlich
Wirkung/spez.Indikation
Warnhinweise/Kontraindikation (KI)
Topische Kortisonpräpa-rate (Klasse I-III, meist II)
Betamethason,Hydrocortision, Methylpred-nisolon, Prednicarbat-Mometason
Antientzündlich, antiproliferativ, immunsuppressiv (BlockadederT-Lymphozytenakti-vierung), juckreizstil-lend, vasokonstrik-torisch; Intervalltherapie
KI:Unverträglichkeit/Überempfindlichkeitbe-züglich des Wirkstoffes;Chronisch-stationärePsoriasis, Akne, Pruritis anogenit., Rosacea, periorale Dermatitis, spezif. Hautprozesse wie Hauttuberkulose, virale, bakterielle, mykotische Hauterkrankungen
CAVE:LängereAnwen-dung im Gesicht bzw. bei Kindern, Schwanger-schaft, Stillzeit
Topische Makrolide (top. Immunmodula-toren, TIM)
PimecrolimusTacrolimus
Selekt.Calcineurin-hemmer:Bindenanspezifische Rezepto-ren (Makrophilin) im CytosolvonT-Lym-phozyten. Dieser Komplex inhibiert dieCalcineurin-Phosphatase-Ak-tivität. So wird die Signalübertragung inaktiviertenT-Lym-phozyten und da-durch die Synthese von Entzündungs-mediatoren(Zy-tokine) gehemmt. Antientzündlich, immunsuppressiv; kein atrophogenes Potenzial; Intervalltherapie
KI:Unverträglichkeit/Überempfindlichkeitbe-züglich des Wirkstoffes; Keine Anwendung bei vi-ralen Hauterkrankungen, im Auge, auf Schleimhäu-ten, bei Erythrodermie, Netherton-Syndrom
CAVE:Sonnenlicht(foto-toxische Effekte)Kinder<2Jahre,erhöh-teslokalesInfektionsri-siko, Schwangerschaft, Stillzeit
Teerpräparate
Steinkohleteer
Entzündungshem-mungsowieJuck-reizminderung und Hemmung einer Hautverdickung
KI:Unverträglichkeit/Überempfindlichkeitbe-züglich des Wirkstoffes;Akute, nässende Derma-tosen, Xeroderma pigm., Nävus-Dysplasie-Synd-rom,Basalzellnävussyn-drom, akutes Stadium der Neurodermitis,Anwen-dung auf Kopfhaut oder im Auge, Schwanger-schaft,Stillzeit,<12Jahre,Nierenerkrankungen,Schleimhäute
CAVE:Sonnenlicht(Lichtsensibilisierung), Anwendung in Anogeni-tal-, AxillarregionFraglich/umstritten:Kan-zerogenität
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Wirkstoff,spezifisch/Handelsname
Häufigste Nebenwir-kungen (NW)
Wechselwirkungen (WW)
Polidocanol Überempfindlichkeits-reaktionen
Keine
Synthet. Gerb-stoffe (tannin-artig)
Leichte lokale Haut-reizungen, allergische Hautreaktionen, Aus-trocknen der Haut
Keine(Kondome, Diaphrag-menkönnendurchHilfsstoffe in Funktion beeinträchtigt sein)
Antiseptika
z.B.Chlorhexidin
Allergische Reaktio-nen,lokal:Brennen;Kontakt- und Foto-sensibilisierung bei häufiger Anwendung
Seife und andere an-ionische Substanzen, Kaliumjodid; Saccha-rose, Polysorbat-80, unlösl.Magnesium-,Calcium-,Zinksalze
Antibiotische Salben
Fusidinsäure, Erythromycin
Lokale Hautreizungen (Brennen,Rötung),Überempfindlichkeits-reaktionen; Erythr.: Resistenzen bei lang-fristiger Anwendung
Keine
Antimykotika
Imidazolderivate(Ketoconazol)
Lokale Hautreizungen, (Brennen,Jucken,Rötung),lokaleallergi-sche Reaktionen
Keine
Salicylsäure Lokale Hautreizungen, BraunfärbungderHaut, allergische Haut-reaktionen
Andere Hautpräpara-te(z.B.top.Kortikos-teroide)(Kondome, Diaphrag-menkönnendurchHilfsstoffe in Funktion beeinträchtigt sein)
Wirkstoff,antientzündlich
Häufigste Nebenwirkun-gen (NW)
Wechselwirkun-gen (WW)
Topische Kortisonpräpa-rate (Klasse I-III, meist II)
Lokale Hautreaktionen (Brennen,Jucken),lokaleHautatrophien(Zerstö-rung von Kollagenfasern; Folge:dünne,sprödeHaut),Teleangiektasien,periorale Dermatitis, Pigmentverschiebungen, Purpura, Follikulitis, al-lergische Reaktionen; bei großflächigerAnwendungsystemischeNWmöglich(s.NWsystemischeKorti-kosteroide)
Keine
Topische Makro-lide (top. Immun-modulatoren)
Lokale Reaktionen (meist nurzuBeginnderBe-handlung): Entzündungs-reaktionen,Infektionen,Brennen,Jucken,Rötung,Hitzegefühl, Schmerz
Alkohol, Son-nenlicht, evtl. andere topische antientzündliche Präparate
Teerpräparate Fotosensibilisierung, lokale Hautreizung, Folli-kulitiden
Sonnenlicht
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LiteraturLeitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und des Berufsverbandes Deutscher Dermatologen (BVDD) 2002.
Novak, N.; Bieber, T.: Pathophysiologie der atopi-schen Dermatitis. Deutsches Ärtzeblatt,Jg. 101, Heft 6, Köln 2004.
Ring, J.; Zumbusch, A.: Neurodermitis - Ursa-chen und Therapien. München: C.H.Beck 2000.
Schäfer, T.: Diagnostik und Epidemiologie des atopischen Ekzems. In: Petermann, F., Warschburger P.: Neurodermitis. Hogrefe 1999, S. 51-79.
Achenbach, R.K.: Neurodermitis. Stuttgart: TRIAS 1996.
Abeck D.; Ring J.: Atopisches Ekzem im Kindes-alter. Darmstadt: Steinkopff 2002.
Redaktionelle LeitungKerstin DepmerCGC - Cramer-Gesundheits-Consulting GmbHRathausplatz 12 - 1465760 [email protected]
2. Systemische Therapie Eine systemische Therapie bleibt schweren Formen/Verläufen bzw. demschweren Schub vorbehalten und bedarf einer regelmäßigen Kontrolle.
Neben- und Wechselwirkungen
Wirkstoff Wirkung/Indikation Warnhinweise/Kontraindikation (KI)
Antihistaminika (H1-Blocker)
z.B.Cetridizin,Loratadin,Di-mentiden, Mizolastin
Juckreizminderungdurchkompe-tetive H1-Rezeptorblockade; Meist im akuten Schub
KI:Unverträglichkeit/ÜberempfindlichkeitbezüglichdesWirkstof-fes;SchwereNiereninsuffizienz,Engwinkelglaukom
CAVE:ManifesteHerzerkrankungenbzw.Leberfunktionsstörun-gen, Schwangerschaft, StillzeitbeieinigenPräparaten:system.BehandlungmitMakrolidenoderAzol-Antimykotika
Kortikosteroide
Prednisolon, Predison, Methyl-prednisolon, Fluocortolon
Antientzündlich, immunsuppres-sivdurchBlockadederT-Lympho-zytenaktivierung
2-4TageStoßtherapieod.2-4wöchigeTherapiemitanschl.schrittweiser Dosisreduktion
KI:Unverträglichkeit/ÜberempfindlichkeitgegenWirkstoff;AkuteVirusinfektionen,HBsAG-pos.chronisch-aktiveHepatitis,8.Wo vor und 2.Wo nach Schutzimpfung, Lymphadenitis nach BCG-Impfung
CAVE:Magen-Darm-Ulzera,Ulkusmittel,Bakterieninfektion,system. Mykosen, best. Parasitosen, schwer einstellb. Hypertonie, Diabetesmell.,Osteoporose,psychiatr.Anamnese,Eng-/Weitwin-kelglaukom, Schwangerschaft, Stillzeit
Immunsuppressiva
Ciclosporin
NurinAusnahmefällen(schwe-rerVerlauf):Azathiorin, Mycophenolatmofetil (off-label)
ImmunsuppressivdurchUnter-drückung der humoralen und zellulärenImmunantwort;BeiTherapieresistenzundschwe-rer Ausprägung
Max. 6 Monate, dann Dosisreduk-tion über 3 Monate
KI:Unverträglichkeit/ÜberempfindlichkeitgegenWirkstoff;GleichzeitigeGabenephrotoxischerSubstanzen,Nierenfunktions-störungen,unkontrl.Hypertonie,unkontrl.Infektionskrankheiten,maligneTumoren,KindermitPsoriasis,best.Psoriasis-Patienten,Epilepsie, Alkoholismus, Hirnschädigung
CAVE:Schwangerschaft,Stillzeit,erhöhtesKrebsrisiko(bes.Haut),Statingabe
Leukotrienantagonisten (off-label)
HemmenCysteinyl-Leukotrien1-Rezeptor(CysLT1-Rezeptor)
KI:Unverträglichkeit/ÜberempfindlichkeitgegenüberWirkstoff
CAVE:NichtbeiakutemAsthmaanfalloderschweremAsthmaeinsetzen! System. Eosinophilie
Wirkstoff Häufigste Nebenwirkungen (NW) Wechselwirkungen (WW)
Antihistaminika (H1-Blocker)
Mundtrockenheit, gastrointestinale Beschwerden,Arrhythmien,Agi-tiertheit, Müdigkeit, Kopfschmerz, SchwindelBes.beiPräparatender1.Genera-tion: dämpfende Wirkung auf das ZNS
Analgetika,Hypnotika,Narkoti-ka, Psychopharmaka, Alkohol
Kortikosteroide Iatrog.Cushing-Syndrom,Osteopo-rose, Myopathie, asept. Knochenne-krose, Glaukom, Katarakt, endokr. Psychosyndrom, Depressionen, Eu-phorie, Pankreatitis, Diabetes mell., Natriumretention(Ödembildung)/Kaliumverlust,Hypertonie,Nebennie-renrindenatrophie,Infektanfälligkeit;
MöglicheWW:Ritonavir,starkwirksamenCYP3A4-Hemmer,NSAR,oraleAntidiabetika,Enzyminduktoren,Cumarin-Derivate,oraleöstrogenhaltigeKontrazeptiva, Atropin, Herz-glykoside, Saluretika, Laxanzi-en,ACE-Hemmer,Praziquantel,Chloroquin,Somatropin,Protirelin,Ciclosporin
Immunsuppres-siva
Nieren-undLeberfunktionsstörun-gen, Hypertonie, gastrointestinale Beschwerden,Zittern,Missemp-finden, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Wadenschmerzen, Muskelschmerzen, bakterielle/viraleInfektionen,Ver-ringerung des Magnesiumspiegels, ErhöhungderBlutfettwertesowiedes Kaliumspiegels, vermehrte Körperbehaarung,benigneZahn-fleischwucherungen,erhöhteRatebest. Hautkrebse
NephrotoxischeSubstanzen,CYP3A4-Substrate,Grape-fruchtsaft,andereCalcineurin-Inhibitoren,Impfungen,best.Kortikosteroide, fettreiche Mahlzeiten,HMG-CoA-Reduk-tasehemmer,ACE-Hemmer,AT2-Antagonisten,Kalium-spa-rende Diuretika, kaliumreiche Kost
Leukotrienan-tagonisten (off-label)
AbdominelleBeschwerden,Kopf-schmerzen, Myalgie, Schwindel, Reiz-barkeit,erhöhteBlutungsneigung,(Bez.zumChurg-Strauss-Syndrom?)
Phenobarbital,CYP3A4-Induk-toren