BASKET-Special Emag King James

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www.basket.de Vier Jahre in Miami, vier Jahre LeBron James in BASKET. Ein digitales Best-of! KING JAMES

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Zum Ende der Ära LeBron James in Miami präsentieren wir euch ein Special mit seinen BASKET-Storys aus seiner Zeit bei den Heat.

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Vier Jahre in Miami, vier Jahre LeBron James in BASKET. Ein digitales Best-of!KING JAMES

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Page 2: BASKET-Special Emag King James

INHALT2 DIE NEUE SUPERMACHT BASKET 09–10/2010

Die Geburt einer Supermacht: Ihre Entstehung, die Wirkung und Bedeutung für die Konkurrenz.

10 STURMWARNUNG BASKET 12/2010

Seit er in Miami ist, prasselt nur Kritik auf ihn ein. Die Frage ist, ob LeBron die Kurve kriegt.

16 ZU FRÜH GEFREUT BASKET 07–08/2011

LeBron James. Dwyane Wade. Chris Bosh. Was lief in den Finals 2011 beim Mega-Trio der Heat schief?

18 HERO-BALL BASKET 5/2012

LeBron James steht im Mittelpunkt der Diskussion um den „Hero-Ball“. Wir klären auf.

22 ENDLICH DER KÖNIG! BASKET 07–08/2012

Die Story zur Championship 2012: BASKET war live vor Ort, als LeBron seine erste Meisterschaft holte.

30 DAS FEUER BRENNT WEITER! BASKET 07–08/2013

Die Story zum Repeat der „Miami Heatles“, mit der LeBron in den Kreis der ganz Großen aufgestiegen ist.

38 KING ODER KOBE? BASKET 11/2013

Über LeBrons einmalige Chance, Kobe endgültig den Rang als bester Spieler der Welt abzulaufen.

44 DIE ÄRA JAMES BASKET 3/2014

Wie sich der Heat-Superstar abseits des Courts vom besten Basketballer der Welt zur Legende entwickelt.

50 ABSCHIED OHNE HAPPY END! BASKET 07-08/2014

LeBron James hat schon wieder verloren. Was bedeutet seine dritte Finals-Pleite für seine Zukunft?

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Brennpunkt Miami: Warum die Zukunftspläne von leBron James die gesamte liga auf den Kopf stellen könnten

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DER GROSSEKNALL?

Einmal Miami und zurückWow, was für eine wilde Zeit liegt hinter uns! Vier einzigartige Jahre, wie sie die Sportwelt noch nie erlebt hat. Vier Jahre voller Diskussionen fast ausschließlich um einen Mann. In den NBA-Geschichtsbüchern sollten sie ein Kapitel bekommen, denn die Zeit zwischen dem 8. Juli 2010 und dem 11. Juli 2014 ist die NBA-Epoche, in der die Diskussionen über LeBron Raymone James alles und jeden überstrahlt haben.

Es war ein Schritt, der die NBA nachhaltig verändert hat. „The Decision“ wurde kritisiert, gelobt, gehasst, vergöttert. Der Metropolregion Cleveland, ganz Ohio und große Teile der USA haben LeBron für seine live von ESPN übertragene Ankündigung, seine Heimat zu verlassen und in Miami anzu-heuern, verflucht. Es wurden Trikots verbrannt, Hassbriefe geschrieben. Journalisten und Funktionäre geizten nicht mit harscher Kritik, NBA- Legenden machten sich über James’ Entscheidung, sich mit Dwyane Wade und Chris zu verbrüdern, lustig. Seine Aussage „I am taking my talents to South Beach“ wurde zum Inbegriff des Schlechten. Doch so wütend die Fans und Verantwortlichen auch waren, so hart die Kritik der Experten auch war, objektiv betrachtet war der Wechsel nachvollziehbar, denn LeBron gierte nach Erfolg – und die Aussichten darauf waren in Cleveland überschaubar.

Die vier Jahre in Miami waren erwartungsgemäß ein wilder Ritt, die spektakulärste Achterbahnfahrt der Sportgeschichte. „King“ James ließ

seinen Ankündigungen, mehrere Titel zu holen, Taten folgen. Vier Mal in Serie führte er die „Miami Heatles“, wie die „Superfreunde“ auch genannt wurden, in die NBA-Finals. Der bitteren Pleite gegen Dirk Nowitzkis Mavericks 2011 folgten große Siege gegen Oklahoma City und San Antonio, ehe die Spurs in diesem Juni LeBron den krönenden Abschluss seines Ausflugs nach Miami in Form des „Threepeats“ vewehrten. Nichts-destotrotz hat James mehrere Championships geholt. Er ist menschlich gereift, zum Winner gewachsen und hat sich zum besten Spieler der Welt entwickelt. Ob er das in Cleveland erreicht hätte, darf bezweifelt werden.

Nun hat LeBron seine Zelte in South Beach abgebrochen und ist nach Cleveland zurückgekehrt. Wieder ist er auf einer Mission, wieder geht es nur um Titel, nur mit dem Unterschied, dass die Aussichten darauf bei den Cavaliers nun wesentlich höher sind als noch vor vier Jahren.

Grund genug, einen Blick zurückzuwerfen, auf vier Jahre, wie sie die Sportwelt noch nie erlebt hat. Vier Jahre, in denen LeBron viel einstecken musste und daran gewachsen ist. Deshalb präsentieren wir hier als Special eine Auswahl an BASKET-Storys, die die vergangenen vier Jahre skizzieren. Von „The Decision“ über die Championships bis zur bitteren Finals-Pleite 2014, die das Ende der NBA-Epoche „LeBron in Miami“ bedeutete.Viel Spaß!

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Die neue Super-Macht Die neue Super-Macht

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Page 5: BASKET-Special Emag King James

Was kaum jemand für möglich gehalten hat, ist wahr gewor-den: Bosh, Wade und

James (v. l.) sind jetzt Teamkollegen.

Drei absolute Topstars in einem Team – kann das

gut gehen? Und vor allem: Was bedeutet das für die

Konkurrenz? Wir erklären, warum die neuen Miami Heat die NBA für immer

verändern werden ...

Fotos: NBA E/Getty Images/ Gustavo Caballero

Die neue Super-Macht Die neue Super-MachtSuper-MaSSSuuuuppppeeeer-r-r-r-MaMaMaMaTEXT EMRAH KILIC

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Page 6: BASKET-Special Emag King James

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ls Michael Jordan im März 1995 sein Comeback bekannt gab, reichte ein ein-facher Satz:

„I’m back.“ Die Presse er-

reichte die Meldung des besten Basket-

ballers aller Zeiten ganz simpel per Fax. Als etwas mehr als 15 Jahre danach ein gewisser LeBron James seinen Wechsel von den Cleveland Cavaliers zu den Miami Heat bekannt gab, war die Sache schon eine andere. Zurück-haltung kennt der in Akron, Ohio, auf-gewachsene NBA-Star nicht. Deshalb entschied sich der 25-Jährige, seine Entscheidung der ganzen Welt im Fernsehen mitzuteilen. Die einstündi-ge Live-Sendung wurde allein in den USA von 10 Millionen Zuschauern

verfolgt und war eine der am meisten geschauten Kabel-TV-Shows des Jah-res. Noch nie hat in der Geschichte des Sports ein Wechsel so viel Auf-merksamkeit auf sich gezogen. Doch die Selbstdarstellung kam außerhalb von Miami gar nicht gut an. Besonders in Cleveland hat man sich über die Art und Weise der Bekanntgabe geärgert. Dort gingen die Leute auf die Straße, verbrannten sein altes Trikot mit der Nummer 23 und schimpften lauthals, weil der „König“ es gewagt hat, sein Volk im Stich zu lassen. Sein Verspre-chen, so lange für die Cavs zu spielen, bis er eine Meisterschaft gewinnt, hat LeBron nicht eingelöst. Ein Schlag ins Gesicht der Fans und ein hässliches Ende einer bis dahin so schönen Ära.

Miami bebt!Ein Tag später, es ist der 9. Juli, be-ginnt eine neue Ära. Im Süden Flori-das bekommt man in diesen Stunden von der Trauer und Wut in Cleveland nichts mit. Zu aufgeladen ist die

Bei der „Welcome Party“ der drei Topstars drehten die 13.000 Fans völlig durch.A

Atmosphäre, zu aufregend der Anlass für die Zusammenkunft.

Die 13.000 Tickets für die „Welcome Party“ der drei Superstars Dwyane Wade, Chris Bosh und LeBron James sind schnell ausverkauft, die Stim-mung in der American Airlines Arena gleicht der eines Rockkonzerts. Die Nebelmaschine läuft auf Hochtouren, der Lichttechniker hat alle Hände voll zu tun und taucht die riesige Halle in feuerrotes Licht. Das vor Begeisterung ausflippende Publikum begrüßt jeden einzelnen Star mit tosendem Applaus, Miami bebt. Und zwar gewaltig!

Und der Moderator der Show spricht für die kommende Saison auch gleich eine Drohung an die geg-nerischen Team aus:

„Besucher betreten die Arena auf eigene Gefahr!“ Kein Wunder, dass die Fans ausrasten, wann hat es so etwas

in der Geschichte der NBA schon mal gegeben?

Auch wenn die Los Angeles Lakers der amtierende Meister sind – die neue Super-Macht der Liga sind die Miami Heat. Nur selten zuvor haben drei so gute Spieler das Trikot einer Mannschaft getragen (siehe Seite 17). Somit sind die Miami Heat, die nach der gewonnenen Meisterschaft 2006 nur noch zum Mittelmaß gehörten, wieder einer der Top-Favoriten auf den Titel. Allein die drei Stars, deren Spitzname von nun an „Miami Thrice“ lautet (deutsch: Miami dreifach), ha-ben in der vergangenen Saison zu-sammen knapp 80 Punkte pro Partie erzielt. Mehr Firepower geht nicht.

„Wir glauben, dass wir hier nicht nur einen Titel gewinnen können“, spricht LeBron voller Selbstbewusstsein zu seinen Fans und nutzt somit gleich die erste Gelegenheit, beim Publikum zu punkten.

„Wenn wir unseren Job erledigen, sind sogar mehrere Titel drin.“

Verschiedene Typen: Bosh, der Kämpfer, Wade, der Lustige, und James, der Smarte.

Gigantische Erwartungen also nicht nur von außen …

Klingt nach einer neuen Dynastie und somit nach einer neuen Zeitrech-nung in der NBA. Von diesem histo-rischen Tag an wird nichts mehr so sein, wie es einmal war.

Allein schon die Tatsache, dass es möglich ist, innerhalb weniger Tage drei All Stars zu verpflichten, die sich auch noch mehr oder weniger zuvor

abgesprochen haben (siehe Timeline unten), ist ein Novum in dieser Liga. Nicht die Manager haben entschie-den. Nicht das Geld. Nicht das Ego. Nicht die Fans. Nicht der Sponsor.

Nein, es geht LeBron, Wade und Bosh einzig und allein darum, zusam-men zu spielen und Meisterschaften zu gewinnen. Ein Modell, das in der Vergangenheit undenkbar gewe-sen ist. Bis dato sind begehrte Free

„Wir können Hier mehr als nur einen Titel gewinnen.“

Neuzugang LeBron James

Juni 2003Während James beim Draft 2003 an ers-ter Stelle gedraftet wird, gehen Wade und Bosh an Position vier und fünf weg. Bei gemeinsamen Rookie-Events lernen sie sich kennen.

August 2004Wade und James spielen direkt nach ihrer Rookie-Saison im Team USA. Zwar gewin-nen sie bei Olympia in Athen nur Bronze, aber es war ein wichtiger Prozess, um die richtige Chemie zu entwickeln.

So kam der Deal zustandeNicht erst seit diesem Sommer sind LeBron, „D-Wade“ und Chris Bosh gute Freunde.

Juli 2006Wade und James verlängern ihre Verträ-ge frühzeitig um drei Jahre (Laufzeit von 2007 bis 2010) und verzichten somit auf einen langfristigen Deal. 2007 zieht Bosh nach und verlängert auch bis 2010.

Timeline

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den Celtics 2008 redet darüber nie-mand mehr. Eine Meisterschaft kann vieles vergessen machen.

Und genau das Gleiche hat James mit Unterstützung von Wade und Bosh auch vor. Er will gewinnen und das um jeden Preis. Natürlich hat sein Image aufgrund des Wechsels zu den Heat gelitten, aber daran wird sich nach ein paar Meisterschaften kaum jemand mehr stören. Siehe Kobe Bryant. Heute ist er ein Back-to-back-Champion, ein Strahlemann, ein Vorbild. Vor sieben Jahren stand er wegen angeblicher Vergewaltigung vor Gericht und war einer der unbeliebtesten Profisportler. Wenn du gewinnst, ist alles wieder gut. James weiß das.

Den Fans vor Ort kann das Wie und Warum egal sein. Sie interessieren sich nicht für James’ Motive. Hauptsa-che, er wird die Massen in Florida mit seiner Basketball-Show unterhalten und für möglichst viele Siege sorgen.

Von Fans umzingeltIn Miami ist die Heat-Hysterie ausge-brochen. Selbst Mitarbeiter der Fran-chise werden auf der Straße von Fans umzingelt.

„Man kann nicht mehr ins Re-staurant gehen oder im Supermarkt einkaufen gehen, ohne auf das neue Team angesprochen zu werden“, sagt Eric Woolworth, Heat-Director of Business-Operations. „Sobald sie merken, dass du zu den Heat gehörst, wollen sie mit dir über die neue Mann-schaft reden.“

„YES. WE. DID.“: Der Heat-Slogan bringt es auf den Punkt. Wobei

der Titel noch lange nicht in trockenen Tüchern ist.

Vor allem die Ankunft von LeBron James wird in allen Lebensbereichen abgefeiert. Eine Fastfood-Kette bietet ab sofort den „LeBron-Burger“ an, und in einer Wellness-Einrichtung wird ein „LeBroyal-Treatment“ ange-boten. Während der Small Forward, der seine Trikotnummer von der 23 zur 6 geändert hat, in Cleveland von heute auf morgen zum meistgehassten Mann geworden ist, rollen sie ihm fortan in Miami den roten Teppich aus.

Die Kritik an seinem Wechsel nach Miami nimmt der 25-jährige Small Forward gelassen.

„Egal wo ich unterschrieben hätte, wäre Kritik auf mich eingeprasselt. Wichtig ist aber, dass ich glücklich bin

mit der Entscheidung. Ein Superstar wirst du allein. Ein Champion aber nur als Team.“

Dieses Team muss aber zunächst einmal funktionieren. Und dafür haben sie bis zu Beginn der Playoffs 82 Spiele Zeit, plus Trainingscamp und Preseason-Games.

Dass sich Wade und James in der Offense auf den Füßen stehen werden, glaubt dabei kaum jemand.

Viel eher wird es für beide Stars ein-facher, zu scoren, da sich die Defense nicht mehr allein auf einen konzent-riert. Vor allem Wade wird von den so entstehenden Freiräumen profitieren und noch öfter den Korb attackieren.

NBA-Experte Chad Ford (ESPN) glaubt sogar, dass LeBrons Rolle ähnlich der von Ex-Lakers-Playmaker Magic Johnson ausfallen könnte. Also

Agents, die noch in ihrer Primetime gewesen sind, meistens dem Ruf des Geldes gefolgt. Sie wollten die Bezeichnung „Franchise-Player“ mit keinem anderen teilen.

Nur aus Boston kennen wir so et-was Ähnliches, wobei Kevin Garnett und Ray Allen nicht als Free Agents, sondern per Trade verpflichtet wur-den. Funktioniert hat es trotzdem, zwei Finalteilnahmen und eine Meis-

terschaft in drei Jahren sprechen für sich. In Miami soll mit dem neuen Star-Trio sogar mehr herausspringen.

Gewinnen um jeden PreisEine Regel wird sich aber niemals ändern: In der NBA wirst du an Meis-terschaften gemessen. So wie LeBron James auch, war Kevin Garnett zu sei-nen Timberwolves-Zeiten als ewiger Loser verschrien. Seit seinem Titel mit

Wie bei einer Boygroup versuchen die Fans, an ihre

Helden heranzukommen.

August 2006Neben Wade und James gehört nun auch Bosh zum Team USA. Zwar gibt’s bei der WM in Japan wieder nur Bronze, doch die drei entwickeln eine Freundschaft, die bis heute Bestand hat.

August 2008Die drei Stars spielen wieder für das Team USA, diesmal gewinnen sie bei Olympia in Peking endlich Gold. In dieser Zeit reden sie auch offen darüber, eines Tages in der NBA zusammenspielen zu wollen.

März 2010Leon Rose, der Agent von LeBron James, gehört ab sofort zur CAA (Creative Artists Agency), die sich auch um die Verträge von Dwyane Wade und Chris Bosh kümmert. Wie praktisch …

Juli 2010Während Wade seinen Vertrag in Miami verlängert, geht auch der Sign-and-Trade-Deal mit Bosh schnell über die Bühne. Als klar ist, dass jeder auf Geld verzichten würde, zieht James nach.

EURE MEINUNG ZÄHLT!

Wir wollten von euch auf www.basket.de wissen: Hat LeBron James mit dem Wechsel nach Miami die richtige Entscheidung getroffen? So habt ihr gewählt.

Ja, er kann jetzt endlich Meister werden und spielt zusammen mit Freunden. 51,8 %Nein, New York oder Chicago wären die bessere Wahl gewesen. 18,3 %Er hätte aus Loyalität in Cleveland bleiben müssen. 9,8 %LeBron ist mir egal, die Lakers werden eh wieder Meister. 19,8 %

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als überdimensionaler Allrounder, der das Spiel antreibt. Schon in Cleveland verteilte „LBJ“ 8,6 Assists pro Partie! Nicht schlecht für eine 2,03 Meter große Scoring-Maschine.

Und Bosh, der in Toronto als Power Forward der Topscorer und Top-Rebounder seiner Mannschaft gewe-sen ist, wird den beiden eh nicht im Weg stehen. Sein Kampfeinsatz be-schränkt sich hauptsächlich auf die Gebiete in Korbnähe.

Trotz der Starpower sind die Lakers jedoch weiterhin Favorit auf den Titel. Das gibt sogar Wade zu: „Die Lakers sind das Team, das es zu schlagen gilt,

und nicht wir. Unser Team muss erst mal beweisen, dass es harmoniert.“

Doch auch wenn die Lakers noch die Nummer eins sind, gehen die mei-sten Experten davon aus, dass das Heat-Trio in den fünf gemeinsamen Jahren mindestens zwei Champion-ships gewinnen wird.

Seit 2003 verbundenDass die Stars von heute auf morgen zusammengefunden haben, glaubt inzwi-schen keiner mehr.

„Zwischen uns gab es schon immer eine Verbindung. Schließlich wurden wir 2003 zusammen gedraftet und haben seitdem immer geschaut, was der andere macht“, erklärt LeBron. „2006 und 2008 haben wir außerdem

im Team USA zusammen ge-spielt und eine Freundschaft

aufgebaut. Umso schöner ist es, dass wir jetzt alle das gleiche Jersey tra-gen.“

Pat Riley, der MacherDass die Heat-Organisation um Hall-of-Fame-Präsident Pat Riley

weiß, wie man ein Meisterschaftsteam formt, hat sie bereits 2006 bewiesen, als Wade, Shaq und Co. in den Finals die Dallas Mavericks bezwangen. Und auch diesmal ist es Riley gelungen, gleich drei begehrte Free Agents unter Vertrag zu nehmen und den Kader mit einer Reihe von erfahrenen Spielern zu ergänzen. Typen wie Mike Miller, Carlos Arroyo, Udonis Haslem, Jamaal Magloire, Joel Anthony, Juwan Howard und Zydrunas Ilgauskas (der sieben Jahre an der Seite von LeBron ge-spielt hat) sind sicher nicht der beste Supporting Cast aller Zeiten, aber gut genug, um dem Star-Trio auf der Jagd nach dem Titel zu helfen.

Immerhin war Scharfschütze Miller mit einer Trefferquote von 48 Prozent in der vergangenen Saison der zweit-beste Dreierwerfer der Liga. Zudem gibt es zwei unzertrennliche Pärchen im neuen Heat-Ensemble. Während Ilgauskas „King James“ nach Miami gefolgt ist, gehen Haslem und Wade in ihre achte gemeinsame Saison.

Doch der schwierigste Part für Riley war natürlich, LeBron davon zu über-zeugen, nicht in New York, Chicago oder New Jersey zu unterschreiben. Um James zu ködern, hat der cha-rismatische Team-Präsident alles unternommen, was in seiner Macht stand. Vor allem war es James wich-tig, dass nicht nur er selbst, sondern auch seine engen Freunde, die mit ihm zusammen den weiten Weg von Cleveland nach Miami mitgehen wer-den, Privilegien erhalten. Angeblich soll einer von James’ Freunden sogar einen Job im Heat-Frontoffice bekom-men. Und wenn der Star-Neuzugang einen PR-Termin hat, wird sogar die Trainingszeit verschoben.

Garantiert ausverkauftUnd das alles nur für ein Zeil: NBA-Champion 2011 – Miami Heat!

„Wenn wir nicht gleich in der ers-ten Saison Meister werden, haben wir versagt. Es geht nicht um Trikotver-käufe, sondern um Titel“, sagt ein ent-schlossener Wade, der froh ist, nach drei erfolglosen Jahren endlich wieder Titel-Hoffnungen zu verspüren. „Wir werden jede Nacht eine gute Show abliefern. Und egal, wo wir spielen, die Halle wird ausverkauft sein. Man darf sich also bei uns bedanken.“

Egal, ob man das neue Mega-Trio mag oder nicht: Wenn der NBA-Spiel-plan für die neue Saison veröffentlicht wird, werden die Heat-Spiele als ers-tes markiert – jede Wette!

Wer waren noch mal die [email protected]

Bei der Foto-Session konnten die drei Freunde

kaum ernst bleiben …

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Doppelt hält bekanntlich bes-ser, aber gleich drei absolute Granaten in einem Team? Gibt’s nicht erst seit heute!

1. Michael Jordan, Scottie PiPPen, denniS rodMan

Mit 72:10 Saison-Siegen 1995/96 waren die Chicago Bulls das erfolgreichste Team aller Zeiten. Die drei NBA-Legenden gewannen zusammen drei Meister-schaften (1996–1998), ohne Rodman holten „MJ“ und Pippen zuvor bereits drei Titel (1991–1993).

2. Magic JohnSon, KareeM abdul-Jabbar, JaMeS Worthy

In den 80ern gewann der Show-time-Express der Los Angeles Lakers ingesamt fünf Titel, drei davon mit dem oben beschriebe-nen Trio (1985, 1987, 1988).

3. larry bird, Kevin Mchale, robert PariSh

Die Boston Celtics waren schon immer die großen Rivalen der Lakers. Mit Bird und Co. hatten sie den besten Frontcourt aller Zeiten und gewannen drei Titel (1981, 1984, 1986).

4. Jerry WeSt, Wilt chaMberlain, elgin baylor

Alle drei gehören zu den bes-ten 50 Spielern aller Zeiten und standen zwischen 1968 und 1973 gemeinsam auf dem Par-kett. Allerdings musste Baylor bei der einzigen Championship 1972 verletzt zuschauen.

5. lebron JaMeS, dWyane Wade, chriS boSh

Drei All Stars und Goldmedaillen- Gewinner in einer Mannschaft könn-ten eine neue Zeitrechnung in der NBA einläuten. Allerdings muss das Heat-Trio erst beweisen, dass es über eine ganze Saison plus Playoffs harmo-nieren kann.

Weitere StarKe trioS:

Bill Russell, Bob Cousy, Tom Heinsohn (Boston Celtics), Isiah Thomas, Joe Dumars, Bill Laimbeer (Detroit Pis-tons), Kevin Garnett, Paul Pierce, Ray Allen (Boston Celtics), Tim Duncan, Tony Parker, Manu Ginobili (San Antonio Spurs), Moses Malone, Julius Erving, Maurice Cheeks (Philadelphia 76ers), Mitch Richmond, Chris Mullin, Tim Hardaway (Golden State Warriors)

Jerry West

Wilt Chamberlain Elgin Baylor

Larry Bird

KevinMcHale

RobertParish

Magic Johnson

Kareem Abdul-Jabbar

James Worthy

Dennis Rodman

Scottie Pippen

Michael Jordan

Die besten trios aller zeiten

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Stolz präsentiert LeBron James sein neues Heat-Jersey mit der Nummer 6.

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Warum nur ist fast die komplette Ba ske tba l l -We l t sauer au f LeBron? Jedenfalls scheint es so, als ob hier ein Basketball-Profi Hochverrat begangen hätte. Mal

ernsthaft: Hat er irgendjemandem was getan? Okay, dass sie bei den

Cavs enttäuscht sind, kann ich ver-stehen. Schließlich war

LeBron, der in der Nähe von Cleveland aufgewachsen ist, für viele in der Region mehr als nur ein Basketballer. Und dass die Fans es dann aus dem Fern-sehen erfahren, ist natürlich ein wenig unglücklich gewesen.

Wenn ein Spieler ohne große Erfolgs-aussichten seinem Club jahrelang die Treue hält, regen wir uns auf (siehe Nowitzki), doch ein LeBron James soll nicht wechseln dürfen, oder wie? Nicht zu einem Club, wo es mit Dwyane Wade schon einen Super-star gibt … was für ein Quatsch!

Es mag richtig sein, dass ein Michael Jordan, Magic Johnson oder Larry Bird niemals zu einem Rivalen gewechselt wä-ren. Doch das waren auch andere Zeiten. Basketball war zwar auch in den 80ern und 90ern ein Unterhaltungsprodukt, aber nicht in dem Ausmaß von heute. Zu-dem ist die Liga ausgeglichener gewor-den, da kann ein Star allein kaum etwas ausrichten. Was wäre beispielsweise ein Kobe Bryant ohne Pau Gasol? Eben.

Zudem muss man auch bedenken, dass die Spieler früher nicht so eng be-freundet gewesen sind wie heute. Man läuft sich viel öfter bei irgendwelchen PR-Events über den Weg, spielt mehr als nur ein Mal bei der Nationalmann-schaft zusammen, schreibt sich SMS, über Twitter, hat eventuell sogar einen gemeinsamen Agenten. Böses Blut gibt es nur selten, und wenn, dann ist das auch schnell wieder vergessen.

Wenn die Herren MJ und Magic mei-nen, sie können LeBrons Wechsel nicht nachvollziehen, dann ist das so wie mit unseren Eltern, die unsere Klamotten nicht mögen. Es ist eben doch eine neue Generation, und daran werden wir uns gewöhnen müssen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass es das in Zukunft öfter geben wird. Warum

sollen sich Stars nicht zusam-mentun und gemeinsam ihren Traum verfolgen … und vor allem

Spaß dabei haben? Meiner Meinung nach spricht über-haupt nichts dagegen.

Klar hätte ich es auch l ieber gesehen, wenn LeBron in New York unter-

schrieben hätte, aber was ich denke oder ein anderer

Fan, muss ihm erst mal egal sein, denn Basketball spielt man

an erster Stelle für sich selbst. Vor-ausgesetzt man liebt das Spiel, was bei LeBron offensichtlich der Fall ist, zumal er sogar auf mehr Kohle verzichtet hat.

Egal, wie man es dreht und wendet: LeBron James ist immer noch ein freier Mensch, der über seine Zukunft selbst entscheiden kann.

Das sollten wir [email protected]

Held oder Versager„LEBRON IST EIN FREIER MENSCH“

KOMMENTARvon BASKET-Redakteur Emrah Kilic

DISKUSSION UM LEBRON:

Fans der Cavaliers haben LeBrons Trikot verbrannt, weil sie wütend über seinen Wechsel nach Miami sind. Auch in der Redaktion herrscht keine Einigkeit darüber, ob der Wechsel richtig war . . .

RACHE DER CAVALIERS

Große Wellen schlug ein Hassbrief von Cavaliers-Besitzer Dan Gilbert, den er einen Tag nach dem Abgang von LeBron auf der Team-Website veröf fent l icht hat te ( inzwischen wieder gelöscht). Darin warf Gilbert seinem ehemaligen Starspieler vor, selbstverliebt und egoistisch zu sein und seine Fans auf feige Weise ver-raten zu haben. Gilbert versprach den

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Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt! Das hat mir dieser Wechsel einmal mehr gezeigt. Ich muss zugeben, ich habe LeBron geliebt. Sein explosives Spiel, seine ruhige Art, die stets ein schö-nes Kontrastprogramm zum abgehobenen Getue mancher seiner NBA-Kollegen war. Deshalb war ich auch heiß wie Hulle auf den großen Tag, dachte mir: „Wenn der so ’ne Show veranstaltet, wird er den Cavs die Treue schwören!“ Cool, dass ESPN America sie auch in unser Wohnzimmer bringt.

Und dann das! Was zum Teufel denkt

LeBron sich dabei, so ein Theater zu veranstalten und dann völlig emotionslos zu sagen: „I’m taking my talents to South Beach“? Bam! Ein satter K l i t s chko - S chwing e r m i t t en ins Gesicht aller Cavs-Fans und Einwohner von Cleveland.

Ein Satz, der zeigt, dass LeBrons bisheriges Verhalten, seine angebliche Loyalität und Liebe zu Cleveland nur ge-spielte Imagepfl ege war und er ein Lügner ist. So viel zur Antrittsrede von 2003.

„Mein großes Ziel ist es, eine Cham-pionship hierher zu bringen. Ich werde nicht ruhen, bevor ich es erreicht habe“, verkündete er. Dazu wolle er der beste

Spieler aller Zeiten werden. Der reichste Sportler der Welt. Nun fl üchtet er vor der größten Herausforderung, die ein Athlet haben kann: das Loserteam aus seiner Heimat zum Champion zu machen.

Seine Flucht zeigt, dass LeBron nur ein überragender Spieler ist. Mehr nicht. Keine schillernde

Persönlichkeit. Und kein einzigarti-ger Winner wie Kobe, Jordan, Magic, Bird oder Isiah Thomas. Diese „All-Time-Greats“ machte nicht nur ihr überragendes Spiel aus, sondern auch ihr Charakter. Grenzen-

lose Entschlossenheit. Unerschüt-terliches Selbstbewusstsein. Erfolgsbesessenheit.

Jeder von ihnen trug vieles davon in sich. Deshalb kam es nie infrage, sich mit einem Rivalen zu verbünden. Riva-litäten machen den Reiz aus.

MJ, Magic und Co. haben genau das gelebt. Sie wollten Abend für Abend ihren Gegner zerstören. Ihn jede Sekunde spüren lassen: „Gegen mich hast du keine Chance!“.

Und LeBron? Freut sich, neben Wade und Bosh nicht mehr so viel scoren zu müs-sen. So viel zum Thema „King James“! Dem Auserwählten. Bullshit!

Hat etwa der andere Auser-wählte unserer Generation, „Herr der Ringe“-Hobbit Frodo Beutlin, gekniffen, die Verantwortung auf seine Gefährten verteilt und jedem von ihnen auf seiner schwierigen Reise mal den bösen Ring in die Hand gedrückt? Nope! Weil er am Anfang sein Wort gegeben hat und dann dazu stand. Komme, was wolle.

LeBron hat den Spaß der Heraus-forderung vorgezogen. Er hat nicht das Herz eines Champions. Das werde ich fortan bei jedem seiner Plays sehen!

[email protected]

Held oder Versager„LEBRON IST EIN FREIER MENSCH“

KOMMENTARvon BASKET-Redakteur Timo Böckenhüser

„NIEMALS WIE MJ ODER KOBE!“

DISKUSSION UM LEBRON:

Fans der Cavaliers haben LeBrons Trikot verbrannt, weil sie wütend über seinen Wechsel nach Miami sind. Auch in der Redaktion herrscht keine Einigkeit darüber, ob der Wechsel richtig war . . .

Loser

Most hated: Die „Flucht“ nach Miami hat aus

Everybody’s Darling einen der meistgehassten Baller

der NBA gemacht!

Cavs-Fans außerdem, dass sein Club eher eine Meisterschaft gewinnt als LeBron. Doch es war nicht nur dieser Brief, mit dem der Cavs-Chef für Diskussionen sorgte. In einem Radio-Interview beschuldigte Dan Gilbert seinen Ex-Star, in den Playoffs nicht alles gegeben zu haben, sowohl 2009 gegen Orlando als auch 2010 gegen Boston. „Es geht nicht darum, dass er uns verlassen hat“, sagt Gilbert. „Aber die Art und Weise ist respektlos.“

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XXL-Story

LeBron James im Regen: Auf den Superstar der Miami Heat prasselt die Kritik förmlich ein.

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Page 13: BASKET-Special Emag King James

Lebron James

chön, dass bei Wikipedia jeder mitmachen kann. Denn so sind auch Menschen mit Humor am Werk. Wer in der englischen

Version Miamis Stadtteil „South Beach“ sucht, bekommt neben dem Infotext ein typisches Strandfoto: blauer Himmel. Weißer Sand. Klares Wasser. Sonne. Badegäste. Darunter steht:

„Typischer Wintertag in South Beach.“Witzig. Aber auch bitter, weil es in

Deutschland regnet. In South Beach müsste man sein.

Chillen. Das süße Leben genießen. Und die neue Hauptattraktion der Stadt abchecken: das Mega-Trio der Miami Heat mit LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh.

Die Strahlkraft der Miami Heat liefert Solarenergie für die ganze Region: Wirt-schaftsexperten schätzen den finanzi-ellen Einfluss der Heat für Süd-Florida auf über eine Milliarde Dollar!

Der Hype ist enorm: Die Dauerkar-tenpreise haben sich verdreifacht. LeBron James’ Trikot gibt’s in jedem

Supermarkt. Seine Mega-Villa soll fast 50 Millionen Dollar gekostet haben. Vor dem Einzug bewohnte er 25 Zimmer eines Luxus-Hotels, weshalb die umlie-genden Clubs, Restaurants und Hotels mit Anfragen überschwemmt wurden.

Ja: „King“ James müsste man sein. In dessen Ferrari mit offenem Verdeck auf der Überholspur des Lebens fahren. Im talentiertesten Team der Welt spielen. Etwa 50 Euro pro Minute verdienen. Dazu Familienglück mit Freundin und zwei gemeinsamen, gesunden Söhnen. Und das mit nur 25 Jahren!

LeBrons Leben: Sonnyboy-Lifestyle! Da würden wir alle tauschen. Oder?

„Du bist ein N*****.“„Jeder denkt, du seist als Profisportler auf Rosen gebettet. Doch das ist nicht wahr“, twittert James am 20. Oktober. Er tauft den Tag „Hater Day“ und veröffent-licht Hass-Einträge anderer User. Wie:

„Keiner will dich hören. Warum sagst du nicht mal was, indem du den Kopf unter ein fahrendes Auto legst?“

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Sein Skandal-Sommer hat LeBron James’ Image geschadet. Jetzt ist vom „Team Killer“ und „Bad Boy“ die Rede. Was ist bloß los mit Miamis Star?

TexT JoNaS FaLK

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RASSISMUS? Die Reaktionen auf „The Decision“, wie das Verbrennen von Fanartikeln, verbindet James in einem Interview mit seiner Hautfarbe.

30. S

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XXL-Story

Rassistischen Schrott gibt es auch: „Du bist ein großnasiger, dicklippiger,

glotzender N*****. Bist gierig, versuchst deine Ghettoness zu verstecken.“

Anonyme Idioten, schlimme Sprüche. Das Problem: Sie sind die schmutzige Spitze eines Eisbergs. Denn Kritik an James ist der Trend des Jahres.

„Er ist ein verwöhntes Balg. Berauscht am Ruhm und den Pri-vilegien. Menschen mögen keine egozentrischen Tyrannen. Amerika scheißt auf LeBron“, schreibt Jason Whitlock von FoxSports. „Ein physi-scher Freak, dem das elterliche Fun-dament, Reife und Intellekt fehlen, um seine Popularität, sein Vermögen und die Geier um ihn herum zu managen.“

Eigentlich müsste LeBron James auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Aber zuletzt: Nur noch im Regen! Wie kann man diesen feuchten Albtraum erklären?

Schwere entscheidungIm Deutschen heißt das Sprichwort „Wer die Wahl hat, hat die Qual“. Die englische

Version lautet „Heavy is the head that wears the crown“. Passt perfekt zu LeBron „King“ James, dessen Kopf im Sommer zunächst schwer ist, weil er über seine sportliche Zukunft entscheiden muss: bei den Cavaliers bleiben oder wechseln?

Am 8. Juli dann die Entscheidung. In Form einer einstündigen Sondersendung

namens „The Decision“ auf dem Sport-sender ESPN. Dort gibt James seinen Wechsel nach Miami bekannt. Er erschüt-tert das Basketball-Universum. Aber nicht nur dadurch, was er sagt. Sondern wie.

Seit Saisonende hat James keine An-rufe der Cavaliers mehr angenommen. SMS? Keine Antwort! „The Decision“ trifft Cleveland vollkommen unvorbereitet. Zudem hat James’ Beraterstab den Jour-

nalisten, der das Interview führt, selbst ausgewählt und die Sendung komplett konzipiert. Außerdem spricht James von sich selbst in der dritten Person:

„Ich wollte tun, was das Beste für LeBron James ist. Was er machen wollte, um ihn glücklich zu machen.“

Die Werbeeinnahmen von 2,5 Millionen Dollar spendet James zwar. Doch es wird vermutet, dass er durch Schleichwerbung in der Sendung trotzdem einen Gewinn eingefahren hat. „,The Decision‘ war emotions-loses Liebemachen mit der Presse. Amerikas erstes komplett männli-ches Sextape mit Freigabe ab 13

Jahren“, schreibt Jason Whitlock. „Kann LeBron James mit dem psychischen Druck, der vor ihm steht, umgehen? Er ist jetzt eine Zielscheibe.“

Auch NBA-Boss David Stern übt Kritik: „Schlecht durchdacht. Diese Produk-

tion stellt ihn unnötig schlecht dar.“ James’ Business-Entscheidung ist der

Auftakt für ein PR-Desaster. Statt sich zu entschuldigen, springt der Superstar in

PEINLICHES PLAYOFF-AUS James scheitert in Runde zwei und wirkt unmotiviert. Sein Boss behaup-tet: „LeBron hatte schon aufgegeben!“

THE DECISION James inszeniert eine 60-minütige Sondersendung zu seiner Entscheidung. Ein Schlag ins Gesicht seiner Heimat Ohio.

TEAM-PRÄSENTATION Am Tag nach der Entscheidung wird James im Rahmen einer Selbstbeweih-räucherung 13.000 Fans vorgestellt.

PARTY-PROLL James lässt in Las Vegas die Puppen tanzen – und lädt einen Schreiberling ein. Dessen Story löscht ESPN kurz nach Erscheinen …

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TWITTER-OFFENSIVE Kritiker werden gewarnt, Hass-Nachrichten veröffentlicht. James spricht von zu-sätzlicher Motivation. Schutzrefl ex?

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„Amerika scheisst auf LeBron.“

Jason Whitlock, Foxsports

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Heat-Check: Muss man LeBron James nach dem

Skandal-Sommer als Hitz-kopf charakterisieren?

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Page 16: BASKET-Special Emag King James

ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Und zieht den Zorn der Massen auf sich.

Wie mit seiner Welcome-Party in Miami am Tag nach „The Decision“. Oder der ESPN-Story, die drei Wochen später er-scheint: Ein Schreiber berichtet, wie er auf Einladung von James mit dessen Freunden, Familienmitgliedern und Se-curity-Team in Las Vegas feiern geht. Die Story ist entsetzlich selbstverliebt – und wird nach wenigen Stunden von Verant-wortlichen des Senders zensiert. In einer Passage wird James sauer, weil ihm ein männlicher Kellner eine Flasche Wodka bringt.

„Ich wünschte, eine der Frauen ohne Höschen würde servieren.“

Der Autor beschreibt James als Person, „die immer im Mittelpunkt stehen will“, und urteilt:

„Je mehr Zeit man mit James verbringt, desto klarer wird, dass er noch ein Kind in einem 2,03 Meter großen, 114 Kilo schweren Körper ist.“

Verletzliche SeiteWenig später sagt James’ Berater in einem Interview, die negative Reaktion der Me-dien auf „The Decision“ habe definitiv mit LeBron James’ Hautfarbe zu tun gehabt.

„Ich denke so“, pflichtet James bei. „Rasse ist immer ein Faktor.“

Sicher muss man dieses allgemeine Statement nicht auf die Goldwaage legen. Aber: Man muss dieses Fass auch nicht ohne Not aufmachen!

So sehen es auch Freunde von James.„Ich musste lachen“, erinnert sich Den-

ver-Nuggets-Superstar Carmelo Anthony an seine Reaktion. „Ich halte mich aus dieser Sache raus. Er hat seine Situation bestmöglich gelöst. Manche Menschen stimmen ihm zu, andere tun das nicht.“

Deutlicher fasst NBA-Legende Charles Barkley den Skandal-Sommer zusammen:

„Dass LeBron kritisiert wird, hat nichts mit Rasse zu tun. Was ich an Kritik gehört habe und selbst sage, ist: Die ,Decision‘-Sache war dumm. Richtig hohl. Auch, dass die bei den Heat auf der Bühne rumtanzen, war doof.“

Wir sehen abermals: Keiner kritisiert den Wechsel. Sondern die Selbstinszenierung rund um diese einzelne Entscheidung.

Wenige Wochen später veröffentlicht James dann die üblen Kommentare auf seinem Twitter-Account. Eine Reaktion, die wie ein Angriff wirkt. Ein Gegenschlag. Selbstbewusst wie eh und je.

Nur: James zeigt damit eine verletzliche Seite. Es beschäftigt ihn. Auch wenn er den offensiven Umgang mit der Kritik an seiner Person als zusätzliche Motivation darstellt: Man merkt, dass das ganze Theater nicht spurlos an ihm vorbeigeht.

„Es war nervenaufreibend und beängsti-gend“, gibt James zu. „Aber es bringt mich nicht um meinen Schlaf.“

Hat die Kritik ihn verändert? Man sagt ja: Steter Tropfen höhlt den Stein. Und Wasser, das kontinuierlich auf die Stirn fällt, nennt man chinesische Wasserfolter.

Gibt James jetzt nach?Nein, weil er sich immer noch nicht ent-

schuldigt hat. „Gib deine Fehler zu“, fordert Jason

Whitlock von James. „Nur jene Menschen,

die deine Entschuldigung auch dann nicht akzeptieren wollen und weitermachen, haben ein Problem mit deiner Hautfarbe.“

Ja, weil LeBron James unter seiner harten Schale einen weichen Kern hat. Der Wechsel nach Miami ist nach einem Jahrzehnt im Rampenlicht die erste freie Entscheidung seiner Laufbahn. Und er hat sie für sich alleine getroffen.

„Das Beste ist der Neustart. Ich wusste, dass es negative Folgen geben würde, aber man kann es nicht allen recht machen“, sagt LeBron James im SLAM-Interview. „Man kann sein Leben nicht danach aus-richten, dass die anderen happy sind.“

Das klingt wieder egoistisch, deutet den entscheidenden Punkt aber an: James geht seinen eigenen Weg. Und den sieht er nicht mehr als „Auserwählter“, „King“, „Junge von nebenan“ und öffentliches Eigentum in Ohio. Sondern als Teil einer Gemeinschaft in Miami. Mit seinen Freun-

den Dwyane Wade und Chris Bosh. Aber es war nicht ihr Talent, das LeBron überzeug-te. Oder Geld – darauf hat er verzichtet. Es war das, was ihn auch auszeichnete, als ich ihn im vergangenen Sommer besuchte: die Gemeinschaft. Das Umfeld.

In der Schule bildete LeBron mit seinen Freunden ein Team. Seine Vertrauten bil-den heute seinen Beraterstab. Seine Frau ist sein Highschool-Schatz. Seine allein-erziehende Mutter Gloria ist sein vielleicht kostbarster Besitz.

Das ist privat. Das ist LeBron.

FamilienmenschBeim „Bewerbungsgespräch“ der Heat mit James setzt Club-Präsident Pat Riley voll auf das Miteinander. Bestes Beispiel ist der mitgereiste Alonzo Mourning: Nach seiner Nie-rentransplantation 2003 durfte „Zo“ bleiben und 2006 Champion werden. Jetzt arbeitet er

für die Franchise. „Das Wichtigste war

die Familien-Sache“, erinnert sich James. „Das habe ich im-mer gesucht, seit ich ein Kind war. Es war das i-Tüp-felchen für mich. Ich wache jeden Tag auf, sehe meine Familie und kann gar nicht in einer Lose- lose-Situation sein.“

Die Zeiten, in denen James der reichste und beste Basketballer al ler Zeiten werden wollte, sind jetzt vorbei. Und LeBron wird sei-nen Weg gehen. Sein neuer Nike-Werbesport (siehe Kasten) zeigt das deutlich. Der Slogan lau-tet: „Was soll ich sein?“ LeBron fragt im Laufe des Clips immer wieder, wie er sich entscheiden soll. Vorbild sein? Sich ent-schuldigen? Den Böse-wicht spielen?

Die Lösung: Er wird nichts tun, was ande-re gerne hätten. Das ist okay. Sein gutes Recht . A l le rd ings sollte er sich beherr-schen. Denn in der NBA gilt: Reden ist Silber und nur der Titel Gold.

[email protected]

XXL-Story

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„Familie ist immer das Wichtigste gewesen.“

Lebron James

James’ neuer Nike-Spot ist eine stylishe und professionelle Antwort. Warum nicht gleich so, LeBron? Link: www.tinyurl.com/23oheja

Cleverer Konter

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Kritik ersticken: LeBron James muss mit seinen

Miami Heat auf dem NBA-Parkett brillieren.

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Page 18: BASKET-Special Emag King James

NBA

ZU FRÜH GEFREUT

Gesenkter Kopf: LeBron James’ Körpersprache verrät

alles zu seiner Leistung in den diesjährigen Finals.

LEBRON JAMES UND CO.

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Page 19: BASKET-Special Emag King James

ie American Airlines Arena in Miami steht kopf. Zeit zum Feiern! Feuersäulen. Rauch. Musik. Tänzerinnen. 15.000

Fans. Mit Hilfe einer hydraulischen Hebebühne steigen LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh aus dem Bauch der Bühne empor. Das Mega-Trio lässt sich feiern.

Was wie eine Meisterfeier aussieht, liegt fast ein Jahr zurück. Es ist der 9. Juli 2010, und die Miami Heat berau-schen sich daran, mit drei Megastars in den Kampf zu ziehen.

Das Ziel: die Championship 2011. Besonders für LeBron James: Er hat-te seinen Wechsel im TV verkündet und will jetzt mit Hilfe seiner „Super-freunde“ endlich Meister werden. „Sieben oder acht Meisterschaften“, posaunte James damals.

Ein Jahr später wissen wir: Der erste Anlauf ging daneben …

Nicht Michael JordanZeitsprung zum 11. Juni 2011. Die Miami Heat unterliegen den Dallas Mavericks im sechsten Spiel der NBA-Finals 95:105 in heimischer Hal-le. Hier, wo sie wie damals sich selbst feiern wollten, jubelt nur der Erzrivale aus Texas – die Underdogs aus Dallas.

Als sein Scheitern besiegelt ist, um-armt er zunächst Dwyane Wade. Dann schüttelt LeBron ein paar Hände und verlässt den Court.

Nach einer Saison mit insgesamt 72 Siegen steht am Ende eine rie-sige Niederlage. Und James mit lee-ren Händen da. Die Kritik an seinem Wechsel nach Miami. Seiner Perfor-mance. Seinen Äußerungen rund um die Finals. Er hat sie nicht verstummen lassen. Sondern zusätzlich befeuert.

Mit miserablen Auftritten. Seine Stats im vierten Viertel (siehe Kasten) beweisen, wie dem „King“ das Herz regelmäßig in die Hose rutschte.

Dazu das kindische Verhalten. Nachdem Mavs-Star Dirk Nowitzki von Grippe geschwächt gespielt hat-te, machte sich James gemeinsam mit Wade vor laufenden Kameras über den Konkurrenten lustig. Und sein überflüssiger Twitter-Eintrag vor Spiel fünf: „Jetzt oder nie.“

Was für eine Form von Ansporn soll das sein? „Wer sich auf dieser Büh-ne noch zusätzlich motivieren muss, hat ein Problem“, sagte Nowitzki. Den Spott der Konkurrenz nannte Dirk „ein bisschen kindisch und ignorant“.

Statt als Superstar das Heft in die Hand zu nehmen, verlor LeBron James im letzten Viertel völlig den Faden. Die Statistiken sprechen Bände.

4. ViertelPunkte (gesamt) 18Feldwurfquote 37 %Dreier 11 %

Crunchtime (weniger als fünf Minuten zu spielen und fünf Punkte Differenz)Punkte James 0Punkte Nowitzki 26

Punkte im 4. ViertelJames und Wade 62 bei 23-50 (46 %)Dirk Nowitzki 62 bei 18-35 (51 %)

LeBron versagten die nerven

LeBron James. Dwyane Wade. Chris Bosh. Das Mega-Trio der Miami Heat. Vor einem Jahr feierten sie ihren Zusammenschluss wie den Titelgewinn. In den Finals verhöhnten sie den Gegner. Und am Ende versagten sie. Was lief wirklich schief, und wie geht es für die „Superfreunde“ weiter?

DNach Spiel sechs gab LeBron

James Antworten wie ein bockiger Junge und widersprach sich selbst. „Mich juckt das alles nicht.“ Ach nein? Vor einem Jahr schrieb er noch bei Twitter: „Ich notiere mir im Kopf, was alle über mich sagen. Alle!“

Dann beschimpfte er sogar die Fans! „King“ James: „Alle, die mir die Niederlage gewünscht haben, wer-den morgen wieder in ihrem alten

„Abkürzung“, wie sie sein ehemaliger Boss bei den Cleveland Cavaliers, Dan Gilbert, nannte. Und das spur-lose Verschwinden zu dem Zeitpunkt, als die Heat James am dringendsten gebraucht hätten.

Man muss sich nur mal vorstel-len: James legte nach 26,7 Punkten pro Partie in der regulären Saison nur noch 17,8 in den Finals auf – die größte Differenz der Liga-Geschichte

für Spieler mit mehr als 25 im Schnitt. In den 40 Minuten, in denen er in Spiel sechs auf dem Court stand, er-zielte Dallas 24 Zähler mehr als Miami. Und James hatte weniger Offensiv- Rebounds als Mavs-Guard J.J. Barea – trotz 20 Zentimetern Körpergröße und 24 Kilo mehr.

Das ist keine Frage des Talents. Sondern des Willens und der Nerven. Chris Bosh und Dwyane Wade waren auch nicht immer auf der Höhe. Aber selbst die angeschlagenen Teamkol-legen Mike Miller und Udonis Haslem fighteten mehr als James.

Dazu kam schlechter Basketball. Amerikanisches Eins-gegen-eins, bei

dem James und Wade viel zu oft den Ball in der Hand hielten. 13 verballerte Freiwürfe im sechsten Spiel oder un-nötige Ballverluste durch Schrittfehler oder 217 Mavs-Punkte in den letz-ten beiden Begegnungen beweisen: Miami war spielerisch unterlegen. Tak-tisch auch, wie die Zonenverteidigung der Mavs unter Beweis stellte. Und es fehlte an charakterlicher Größe. Einzig Bosh bemerkte nach der Niederlage:

„Wir können uns eine Scheibe von Dallas abschneiden.“

Was LeBron James im Sommer macht, bleibt abzuwarten. Sinnvoll wäre es, bescheidener zu werden. Leiser. Und gefährlicher im Halbfeld, vor allem ohne Ball in der Hand.

Nur als Teamplayer kann er sein neues Image als Dwyane-Wade-Helfer mit Nerven wie Spaghetti ablegen. Die Zeiten, in denen der „King“ mit dem großen Michael Jordan verglichen wurde, sind vorbei.

„LeBron ist nicht Michael. Er hat kein echtes Offensivspiel. Er kann weder im Lowpost noch mit Hilfe eines Midrange Jumpers einfache Punkte erzielen und so ins Spiel kom-men. Mike konnte das im Schlaf“, sagt Jordans Ex-Mitspieler Steve Kerr. „LeBron muss sich um diese Schwachstellen kümmern. Haken-würfe in Korbnähe und Jumper aus der Drehung trainieren. Den ganzen Sommer lang.“

Physisch ist LeBron die Nummer eins der Welt. Psychisch muss er noch viel lernen. Auch von Dirk.

[email protected]

Leben aufwachen. Mit denselben Sorgen. Ich lebe weiter, wie ich will, und mache weiterhin das, was mir und meiner Familie guttut. Die Leute können tage- oder monate lang happy sein, dass ich und die Miami Heat versagt haben, aber dann müssen sie irgendwann wieder in ihr echtes Leben zurückkehren.“

An Arroganz kaum zu überbieten. Frech für einen Mann, der statt der Meisterschaft nur einen Titel gewann: offiziell der talentierteste Basketballer der Welt ohne NBA-Championship.

Und die Leute werden nicht nur weiterhin hassen, was LeBron James tut und wofür er steht. Nämlich die

Gegen die Wand: Chris Bosh (h.) rennt ungestüm in Mavs-Superstar Dirk Nowitzki.

Team-Defense: Die Dallas Mavericks setzen LeBron James (h.) zu dritt unter Druck.

Fehler: Heat-Star Dwyane Wade (v.) dribbelt sich auf den Fuß. Der Ball kullert ins Seitenaus.

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NBA

m Deutschen sagen wir: „Wer die Wahl hat, hat die Qual.“ Diese Redewendung existiert auch im Englischen. Doch der

Wortlaut ist weit von einer einfachen Übersetzung entfernt: „Heavy is the head that wears the crown.“ Schwer ist der Kopf, der die Krone trägt – passt perfekt zu LeBron „King“ James, dem Superstar der Miami Heat.

Denn der 27-jährige Allrounder hat viele Entscheidungen zu treffen. Oft-mals in Sekundenbruchteilen, wenn eine Partie auf der Kippe steht. Enor-mer Druck, der zu Fehlern führen kann. Das ist menschlich. Aber an LeBron legen die Experten und Millionen Fans weltweit andere Maßstäbe an.

Ihn nach seinen schwachen Per-formances in den NBA-Finals 2011 zu kritisieren ist eine Sache. Damals war die Schelte berechtigt, das ist jetzt Geschichte. Doch dass LeBron James wegen einer Entscheidung im All-Star-Game 2012, dem alljährlichen Spaß-Event der NBA, an den Pranger gestellt wird – das hat eine neue Qualität!

Kaum zu glauben, aber die jüngste Welle der Kritik an LeBron James bricht beim Show-Wochenende in Orlando los. Da geht es angeblich um

i nichts, doch die Basketballwelt sieht das anders und legt LeBron James’ Fehler in der Schlussphase auf die Goldwaage. Was ist passiert?

Das Star-Ensemble des Ostens um James liegt wenige Sekunden vor Schluss mit drei Punkten hinten. Der „King“ bekommt die Pille, kann den Hero-Ball nehmen – und passt die Ku-gel zu Teamkollege Deron Williams. Der wiederum versemmelt den Distanzwurf. Doch der Nets-Guard greift sich den Offensiv-Rebound und gibt James so eine zweite Chance, den Game-Winner zu machen. Doch LeBron spielt aber-mals ab! Dieses Mal sucht er seinen Spezi Dwyane Wade. Doch der vor-hersehbare Gurkenpass quer durch die Zone wird von der Defense locker abgefangen. Game over. Verloren!

„Shoot the f***ing ball!“Knicks-Forward Carmelo Anthony, genau wie James für die Ost-Auswahl auf dem Court, starrt James verständ-nislos an. „Wirf den verf***ten Ball!“, ruft sogar Kobe Bryant. Ein Konkur-rent aus dem siegreichen Team der Western Conference!

Nach der Partie wird die Sequenz als Fortsetzung des Scheiterns in den

NBA-Finals 2011 interpretiert. James habe keine Nerven, die Hosen voll, wenn das Spiel auf Messers Schnei-de stehe, und wer LeBron einen Dollar gebe, kriege nur drei Quarter zurück. Denn das vierte Viertel habe der 27-Jährige nicht drauf …

Übertrieben?Den Kritikern fließt nur fünf Tage

später weiteres Wasser auf ihre Müh-len. Die Miami Heat liegen bei den Utah Jazz mit 98:99 zurück. LeBron James bekommt den möglichen Gamewinner, den Hero-Ball – und passt schon wieder weiter! Udonis Haslem, der völlig freisteht, vergibt. Aber er ist auch „nur“ ein Rollenspie-ler und kein Star. Nicht der Go-to-Guy und Anführer der Heat. Miami verliert.

War James zu uneigennützig? Muss LeBron den Hero-Ball nehmen, ganz einfach, weil er LeBron ist?

„Er hat das Richtige getan“, stellt sich Heat-Coach Erik Spoelstra schützend vor seinen passenden Su-perstar. „Udonis hatte einen guten, weil offenen Wurf. LeBron war in der zweiten Halbzeit brillant. Wir halten zu ihm, hier in der Kabine bedeuten die Spekulationen und Meinungen da draußen gar nichts.“

Hero-BallLeBron James

TexT JonaS Falk

Wirkl ich? Gegenspieler Josh Howard, den Großteil des Abends für James’ Bewachung verantwortlich, meint: „Er hat gepasst, weil der Druck für ihn zu groß war!“ Verbale Angriffe gegen den besten Allrounder der Liga.

Doch ist es die Pflicht eines Super-stars, den Hero-Ball zu nehmen?

Nach dem All-Star-Game twitterte James noch, er wünsche sich zurück zum Moment seiner Entscheidung. Kla-rer Reuebeweis! Nach der Niederlage in Utah dann eine andere Reaktion. James steht zu seiner Entscheidung, den Ball zu passen: „Mann, ich habe ein mieses Gefühl in der Magenge-gend! Ich wollte das Ding gewinnen. Ich musste da draußen einfach ein verdammtes Play mehr machen.“

Ist dieses Statement eines Stars würdig? Eines Mannes, der im Sommer 2010 acht Championships versprach?

Hätte Jordan geworfen?Eine Woche nach dem Utah-Spiel wird es gegen die Indiana Pacers knapp. Wieder wird es Zeit für Heldentaten. Diesmal muss sich Dwyane Wade entscheiden – wie reagiert der NBA-Champion und Finals-MVP von 2006? Anders als LeBron James?

nach den Finals 2011 hieß es: leBron sei kein

killer. Und auch in dieser Saison hat er mehrfach den entscheidenden Wurf

anderen überlassen. Warum meidet Miamis Superstar den sogenannten Hero-Ball? Stecken

angst und alte Schwächen dahinter?

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Ehrgeizig: Heat-Star LeBron James will ein „kompletter Spieler“ sein.

Aber: Welche Fortschritte hat er zuletzt gemacht?

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NBA

Prügelknabe: James bekommt pro Partie 8,3 Freiwürfe. Nur Dwight Howard (10,7) und Kevin Love (8,5) werden häufiger gefoult.

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LEBRON, DER KÖNIG DES POST-PLAYS

Schon oft ist LeBron James kritisiert worden, er könne nicht sonderlich effektiv mit dem Rücken zum Korb spielen. Doch der Miami-Heat-Star hat am Post-Game gearbeitet: Er hat in diesen Situationen sogar die beste Wurfquote der NBA!

Spieler Plays Plays pro Partie Treffer/Würfe Wurfquote in %LeBron James 102 4,1 41/74 55,4Carl Landry 101 4,4 40/77 51,9Carlos Boozer 121 4,2 53/104 51,0Roy Hibbert 216 8,0 87/175 49,7Pau Gasol 145 5,0 54/109 49,5LaMarcus Aldridge 269 9,6 103/208 49,5Dwight Howard 368 12,7 119/248 48,0Blake Griffi n 176 6,8 57/122 46,7Kobe Bryant 160 5,5 59/127 464Kevin Garnett 128 4,7 45/97 46,4Quelle: Synergy Sports Technology

Nein. Er wählt ebenfalls Anspiele auf Teamkollegen. Udonis Haslem und Chris Bosh treffen, Miami gewinnt knapp mit 93:91. Dwyane Wade hat den Hero-Ball weitergegeben, genau wie James, und gewonnen. Bestätigt das den umstrittenen Kollegen?

„Wir sind alle in einer Basketball-Ära ausgewachsen, in der wir Michael Jordan und Kobe Bryant zugeschaut haben. Diese beiden haben wirklich unglaubliche Game-Winner getrof-fen. Viele Fans wollen deshalb unbe-dingt, dass auch ihr Star solche Würfe nimmt. Egal, ob sie dann treffen oder nicht treffen, Hauptsache nehmen“, sagt Wade. „Auch als Spieler willst du das und tust es gerne, wenn sich die Gelegenheit bietet. In manchen Fällen weißt du aber, dass ein anderer einen besseren Schuss nehmen kann.“

Demnach ist das ungeschriebene Gesetz, der Superstar müsse beim Hero-Ball die Verantwortung überneh-men, also eine Legende.

Was sagt LeBron selbst dazu?

„auch Jordan hat gepasst!“ „Sicher sind viele große Szenen der Ligageschichte Hero-Balls gewesen. Besonders Jordan hat viele davon genommen. Aber auch ,MJ‘ hat Pässe zum Sieg gespielt. Auf John Paxson. Oder Steve Kerr“, sagt James. „Den Hero-Ball brauchst du manchmal, doch das Richtige brauchst du immer!“

Gut gebrüllt, Löwe. Aber „das Rich-tige“, von Trainer-Legende Larry Brown als „playing the right way“ bezeichnet, ist bei LeBron oft kritisiert worden. Der Sprungwurf wackelt. Das Spiel mit dem Rücken zum Korb lässt zu wünschen übrig. Die Bewegung ohne Ball muss effektiver werden. All das hängt mit dem Hero-Ball zusammen. Hat „LBJ“ nun an seinen Schwächen gearbeitet oder verhindern sie Heldentaten?

neues Post-GameNach der Finals-Niederlage hatte James viele Termine: Werbedreh in Los Angeles, Chris Pauls Junggesel-lenabschied in Las Vegas, ein Camp in San Diego, Meetings mit Nike in Ore-gon, Besuch in seiner Heimat Akron, und dann flog er weiter nach China.

Also wieder nichts an seinem Game getan? Nun: Als er bei einem Charity-Event in Ohio mit Kids über Schule sprach, verriet der 27-Jährige, er sei selbst noch Schüler. Bei NBA-Legende Hakeem Olajuwon! Zwischen seinen Terminen hatte James’ Privat-jet einen Stopp in Houston eingelegt. Nachhilfe bei Hakeem „The Dream“.

„Wie er im Lowpost dominierte, beeindruckt mich. Er war unglaublich gut. Ich wollte mir das ein oder ande-re von ihm abgucken“, sagt LeBron. „Ich habe mit ihm an Schwachstellen gearbeitet, um damit im Endeffekt das Team zu stärken. Nur das zählt.“

Hakeem Olajuwon, 1994 und 1995 Champion mit den Houston Rockets, meint, auch in der Saison Ergebnisse seiner Arbeit mit James zu sehen.

„Er hat unsere kompletten Workouts aufgezeichnet und danach damit gear-beitet. Ich sehe, dass er mehr Postup-Situationen sucht. Aber da geht noch mehr“, sagt der 49-Jährige. „Das wird mit der Zeit kommen. LeBron wird im-mer mehr Routine entwickeln, im Spiel seine Möglichkeiten auszuschöpfen. Bald wird er richtig gut darin sein.“

Diese Prognose des Altmeisters muss die NBA in Furcht versetzen – denn James ist jetzt schon der statis-tisch stärkste Post-Player der NBA (siehe Kasten)!

Plötzlich ScharfschützeAuch angesichts seiner deutlich ver-besserten Wurfquoten muss man sich fragen: Schläft dieser Typ überhaupt? Termine ohne Ende – und trotzdem hat es der Heat-Allrounder geschafft, hart an sich zu arbeiten. So finden inzwischen 54,1 Prozent seiner Wür-fe ihr Ziel, seine Dreierquote liegt bei 38,7 Prozent – das sind die besten Werte seiner NBA-Karriere.

Bleibt in der Hero-Ball-Diskussion also nur noch der psychologische Part: Halten James’ Nerven, wenn es in den Playoffs um den Titel geht?

„Wir haben hier einen wichtigen Un-terschied beim Hero-Ball im Vergleich zur Vorsaison: Wir gehen immer erho-benen Hauptes vom Feld. Egal, ob wir gewonnen oder verloren haben. Letzte Saison geisterten uns nach derartigen Entscheidung Fragen durch den Kopf. In dieser Saison vertraut jeder dem anderen. Wir glauben daran, dass der vor der Entscheidung Stehende das korrekte Play wählen und den Wurf treffen kann“, betont LeBron. „Nimm das Utah-Spiel: Es gab Gerede, doch wir haben uns nicht beirren lassen. Wenn dieselbe Situation wiederkehrt, lösen wir sie genauso, und es klappt. Wir dürfen uns nicht irritieren lassen und können nur kontrollieren, was hier in dieser Mannschaft passiert und wo-ran wir alle gemeinsam glauben.“

Die Message ist eindeutig: Miami brennt auf den Titel. Nur der zählt. Egal, ob mit James’ Hero-Ball oder ohne.

[email protected]

Stark verbessert: James trifft 54,1 Prozent aus dem Feld und 38,7 von jenseits der Dreierlinie. Beides Karrierebestleistungen!

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Erlösung: In seinen dritten Finals nach 2007 und 2011 kann LeBron

endlich die Trophy in die Höhe recken.

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Erlösung: In seinen dritten Finals nach 2007 und 2011 kann LeBron

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LEBRON JAMES IST CHAMPION

s ist spät geworden in der American Airlines Arena. Die Zuschauer sind längst auf dem Heimweg, während das Hallenpersonal mit seinen

Aufräumarbeiten langsam zum Ende kommt. Mit prall gefüllten Mülltüten gehen die Servicemitarbeiter die letz-ten Tribünenreihen ab, um die Hin-terlassenschaften der Heat-Fans zu entsorgen. Einzig im Presseraum in den Katakomben der Arena herrscht auch weit nach Mitternacht noch reges Treiben. Journalisten aus aller Welt hauen im Stakkato in die Tasten, der Stress wegen der nahenden Deadline für die Abgabe ihrer Artikel steht ih-nen ins Gesicht geschrieben. Morgen werden die Zeitungen gefüllt sein mit Berichten über die „Vorentscheidung“: Miami hat in heimischer Halle den jun-gen Oklahoma City Thunder deren zwi-schenzeitlichen 17-Punkte-Vorsprung abgeluchst. Jetzt steht es drei zu eins für die Heat. Heißt: drei Matchbälle!

Wechselbad der GefühleSpiel vier hat die Nerven der Zuschau-er mehr als jedes andere Game dieser Serie strapaziert. Ein Wechselbad der Gefühle. Auch ich bin gezeichnet vom anstrengenden Tag und mache mich auf den Weg zum Hinterausgang.

LeBron James hat es geschafft: Nach neun langen Jahren hat der selbst ernannte König mit seiner ersten NBA-Championship endlich den Thron des Basketballs bestiegen. Hat er seine zahlreichen Kritiker also zum Schweigen gebracht? Oder geht die Diskussion auf anderer Ebene weiter?

TEXT THILO NEUMANN (MIAMI/OKLAHOMA CITY)

E

LEBRON JAMES IST CHAMPION

der KingEndlich

Als ich schlaftrunken durch den Umlauf in Richtung Exit wanke, werde ich plötzlich von einem Sicherheits-beamten angehalten. „Stop!“, brüllt er. „Everybody out of the way!“

Ich mache einen Satz zur Seite, da rauscht schon ein Golfcart heran. Auf der Rückbank sitzt LeBron James! Der Wagen überholt mich und fährt in Rich-tung Locker-Room der Miami Heat. Doch plötzlich gibt James dem Fahrer

ein Zeichen: Anhalten! So kommt das Gefährt neben einem großen, elegant gekleideten Mann zum Stehen – es ist Earvin „Magic“ Johnson! Die Legende. Der Hall-of-Famer.

Der Heat-Star und die Lakers-Ikone halten einen kurzen Small Talk. Dann erscheint ein breites Lächeln auf Magics Gesicht. Der fünffache NBA-Champion streckt die Hand aus – LeBron schlägt ein. Für einen Moment

scheint die Zeit stillzustehen. Magic Johnson, einer der größten Winner der NBA-Geschichte, reicht James die Hand. Da dieser weiterhin in seinem Cart sitzt, schaut er unweigerlich zum Ex-Lakers-Star hinauf …

Ein wahrer ChampionDiese Szene, von keiner TV-Kamera dokumentiert, hat Symbolcharakter: Denn in dieser Nacht begrüßt Magic

Starke Finals: James lieferte gegen OKC im Schnitt 28, 6 Punkte, 10,2 Rebounds und 7,4 Assists ab.

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den 27-jährigen James im elitären Kreis der wahren NBA-Superstars. Der Gewinner. Dass LeBron beim Treffen mit dem Hall-of-Famer sitzen bleibt, statt sich zu erheben, hat nichts mit fehlendem Respekt zu tun. Es ist einzig und allein ein Ausdruck sei-ner körperlichen Erschöpfung. Denn James hat sich die Eintrittskarte für die Sphäre von Magic, Larry Bird und Michael Jordan wenige Stunden zuvor auf dem Court extrem hart erkämpft. Sein eigener Körper musste sogar vor seinem Willen kapitulieren.

Der BeweisAn diesem 19. Juni zeigt es LeBron sei-nen Kritikern mit einem einzigen Play, das den Heat endgültig den Weg zum Titel ebnet. Noch fünf Minuten und 15 Sekunden stehen auf der Spieluhr. James geht zu Boden und muss vom Platz getragen werden. Krämpfe! Zwar führen die Heat zu diesem Zeitpunkt mit 92:90, aber in der Halle setzt Totenstille ein, und die Mitspieler schauen scho-ckiert. Miamis Hoffnungen auf die zweite Meisterschaft der Franchise-Geschichte sind innerhalb weniger Sekunden auf den Nullpunkt gesunken.

Doch LeBron beißt die Zähne zu-sammen, blendet den Schmerz im Stil eines „MJ“ oder Kobe aus. Heute Abend stoppt ihn keiner, auch nicht sein eigener Körper. Nach einer kurzen Pause lässt er sich wieder einwech-seln und schleppt sich unter größter Anstrengung über den Court. Es wirkt wie ein Akt der Verzweiflung, mit dem der verletzte Star sein eigenes Team schwächt und eine drohende Verlet-zung in Kauf nimmt. Das kann diese Partie und sogar den Titel 2012 kosten!

Doch dann, 170 Sekunden vor Spiel-ende, landet die Murmel beim Stand von 94:94 an der Dreierlinie in den Händen von LeBron James. Der Mann mit der Trikotnummer sechs wirft – und trifft! Die American Airlines Arena bebt vor Begeisterung. Dies ist genau der finale Push, den seine Teamkolle-gen brauchen. Der Leitwolf muss wenig später ausgewechselt werden, doch nach seiner Heldentat retten seine Jungs auch ohne ihn den Vorsprung über die Zeit. 104:98, die Heat sind nur noch einen Sieg vom Titel entfernt.

CharaktertestAuch wenn die Meisterschaft noch nicht endgültig entschieden ist, so steht schon jetzt fest: LeBron James hat mit dieser Aktion bewiesen, dass er ein wahrer Champion ist. Und das nur zwölf Monate, nachdem die Bas-

ketballwelt über den selbst ernannten König und seine schwachen Auftritte in den Finals 2011 gelacht hat. Einer der Witze: „Warum kriegst du von LeBron nur 75 Cent, wenn du ihm nach einem Dollar fragst?“ – „ Be cause he has no fourth quarter!“ Jedes Kind in den USA erzählte diesen Witz.

James, einst der „Auserwählte“, war das Gespött einer ganzen Nation.

Jetzt lacht nur noch einer: LeBron!

Das Drama als WendepunktDie Wandlung des LeBron James vom ängstlichen Versager zum nerven-starken Vollstrecker ist ein Prozess,

der eben jenes erwähnte Jahr in An-spruch genommen hat. Alles begann mit der schmerzhaften Niederlage gegen Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks in den Finals 2011. „Letztes Jahr wollte ich es allen beweisen und war dadurch sehr verkrampft“, gesteht der Allrounder aus Ohio rückblickend.

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Die Serie gegen Dallas mutiert zu LeBrons persönlichem Karriere-Tief-punkt. James liegt nächtelang wach, wirkt oft abwesend, ist vor den Spielen hypernervös. Die Quittung: Mit 17,8 Punkten bleibt er meilenweit unter sei-nem Regular-Season-Schnitt (26,7), dazu leistet er sich in den sechs

Partien 24 Ballverluste. Die Heat ver-lieren trotz 2:1-Führung noch mit 2:4. Nach dem Hauptschuldigen für die Pleite muss man nicht lange suchen.

„King James“ hat versagt!Dieser verarbeitet die Niederlage im

Stillen. 14 Tage verlässt er kaum sein eigenes Schlafzimmer, rasiert sich

nicht, redet mit niemandem. In dieser selbst gewählten Isolation fasst er den Entschluss, etwas zu ändern. Dieses etwas ist – sein Leben!

Als erste Maßnahme holt der damals 26-Jährige seine Verlobte Savannah Brinson und die zwei gemeinsamen Kinder, die nach seinem Wechsel zu

den Heat zunächst in Ohio geblieben waren, zu sich nach Miami. So schafft er einen Ort der Zuflucht von seinem stressigen Alltag als Basketballer. Dann geht es ans Eingemachte.

SpezialtrainingMit NBA-Center-Legende Hakeem „The Dream“ Olajuwon arbeitet „LBJ“ in der Offseason an seinem Postgame. Also an einer seiner bis dahin größten Schwächen. Zudem eröffnet ihm der Hall-of-Famer in langen Gesprächen eine neue Sichtweise auf den Beruf.

„Ich merkte, dass ich früher mit der falschen Einstellung gespielt hatte“, sagt James. „2011 ging ich mit einer Menge Wut im Bauch da raus, weil viele Leute nach meinem Wechsel zu den Heat schlecht über mich geredet hatten. Aber das war falsch. Ich spiele Basketball, weil ich es liebe. Zu diesen Wurzeln musste ich zurückfinden.“

James konzentriert sich wieder auf die „Basics“ – und kommt stärker als je zuvor zurück.

„LeBron hat in dieser Saison wie von einem anderen Stern ge spielt“, bewundert ihn sein Co-Star und enger Freund Dwyane Wade. Auch Magic Johnson ist beeindruckt von der Weiterentwicklung des Forwards: „Er verlässt sich nun nicht mehr allein auf sein Talent, sondern spielt auch mit Köpfchen. So wird er die Liga auf Jahre hinweg dominieren.“

Einen ersten Vorgeschmack auf den neuen LBJ bekamen die Gegner bereits in den frühen Playoffrunden zu spüren. In den Eastern-Conference-Semifinals lag Miami nach einer frus-trierenden 75:94-Klatsche in Spiel 3 gegen den Underdog aus Indiana mit 1:2 im Hintertreffen. Die Heat standen in diesem Moment mit dem Rücken zur Wand, und alle schauten auf den Anführer. Den Retter.

FeuertaufeJames performt. Die Feuertaufe ge-lingt. In Spiel 4 schenkt er den Pacers in eigener Halle 40 Punkte, 18 Re-bounds und neun Assists ein. Die Heat gewinnen 101:93 und gleichen die Serie aus. Zwei weitere Galavorstel-lungen des 2,03-Meter-Mannes später steht Miami in den Conference-Finals.

Und das ist erst der Anfang. Auch im Ost-Finale tun sich die Heat gegen clever agierende Boston Celtics lange schwer. Nach einer überraschenden

Ausrufezeichen: LeBron eröffnete Spiel 5 mit diesem

spektakulären Breakaway-Dunk.

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Heimniederlage in Spiel 5 liegen sie sogar mit 2:3 nach Siegen zurück.

Miami am Ende? Mitnichten! James legt in Spiel 6 in Boston 45 Punkte und 15 Rebounds auf die Platte und sorgt im Alleingang für den 3:3-Ausgleich. In Spiel 7 scort der Forward schließ-lich elf seiner 31 Punkte im Schluss-viertel und löst damit das Finals-Ticket für Miami.

Der nervöse Loser ist Geschichte!

Reifeprozess abgeschlossenKeine zwei Wochen nach dem helden-haften Finish gegen Boston sitzt LeBron James bei der Pressekonfe-renz in den Katakomben der American Airlines Arena. „Miami Heat – NBA Champion 2012“ steht auf seinem T-Shirt und seiner Cap. Links und rechts neben ihm funkeln die Larry-O’Brien-Trophy beziehungsweise der Bill-Russell-Award für die Auszeich-nung als Finals-MVP. In Spiel 5 hat der King noch mal ein Triple-Double aufgelegt und damit entscheidenden Anteil am letztlich ungefährdeten 121:106-Sieg über seinen Team-USA-Kumpel Kevin Durant und die Thunder.

Geiles Gefühl! Perfektes Finish!Nach der Niederlage in Spiel 1 sind

die Heat somit das erste Team der NBA-Geschichte, das innerhalb einer Postseason drei Playoff-Serien trotz zwischenzeitlichen Rückstands noch gewinnen konnte. Hauptverantwortlich dafür: King James! Mit 30,3 Punkten, 9,7 Rebounds und 5,6 Assists in den Playoffs überragend.

Der Kreis schließt sichBesonders auffällig: seine neue Ent-schlossenheit. Selbst in Spiel 5, als seine Teammates schon Mitte der zweiten Hälfte zu feiern beginnen, mahnt er sie zur Vorsicht.

„Seit Jahren träume ich von diesem Moment. Jetzt ist er endlich gekom-men. Es fühlt sich besser an als alles,

was ich in meinem Leben bisher erlebt habe“, gesteht James mit funkelnden Augen. Er atmet kräftig durch. Man spürt, wie sehr ihn dieser Augenblick bewegt. Dann bricht es aus ihm raus.

„Es war eine lange Reise bis hier-hin. Mit 16 Jahren war ich als High-school-Spieler auf dem Cover von ,Sports Illustrated‘, dann wurde ich gedraftet und war von heute auf mor-gen das Gesicht einer ganzen Fran-

chise. Ich musste mit all dem irgend-wie fertig werden. Mit all den Höhen und Tiefen. Dabei war ich auf mich allein gestellt, da bisher noch kein Spieler so etwas hatte durchmachen müssen. Ich habe dadurch sehr viel gelernt. Und nun, nach neun Jahren in der NBA, kann ich endlich sagen: Ich bin ein Champion! Ich habe alles rich-tig gemacht. Wisst ihr, ich habe die-ses Ziel mit sehr viel harter Arbeit und Hingabe verfolgt, und das hat sich nun endlich ausgezahlt. Dies ist ein ganz besonderer Moment für mich.“

Der Kreis schließt sich. LeBron James zeigt in diesen Minuten bei der Pressekonferenz das, was er bereits in den Playoffs auf dem Parkett bewie-sen hat: seine neu erlangte Reife.

„Er hat sich unheimlich weiterent-wickelt“, sagt mir Ex-NBA-Star Jalen Rose später. „So ist LeBron in die An-führerrolle der Heat reingewachsen.“

Und Stuart Scott, NBA-Experte bei ESPN, ergänzt: „LeBron hat verstan-den, was es braucht, um Champion zu werden. Die Tatsache, dass er kapiert

hat, niemandem etwas beweisen zu müssen, sondern vielmehr aus vollem Herzen Basketball zu spielen, ist Aus-druck seiner Reife.“

„Das ist doch Unsinn“Den ersten Meisterschaftsring kann LeBron nun keiner mehr nehmen. Aber auch in dieser Stunde seines größten Triumphs finden Kritiker noch ein Haar in der Championship-Suppe.

Schließlich hat „The Chosen One“ es nicht geschafft, „seine“ Cleveland Cavaliers zum Titel zu führen. Statt-dessen entschied er sich für den vermeintlich einfacheren Weg und wechselte als Free Agent nach South Beach, wo mit Dwyane Wade und Chris Bosh bereits zwei All Stars auf ihn warteten. Sollte die Meisterschaft deshalb vielleicht mit einem kleinen Sternchen versehen werden?

„Das ist doch Unsinn“, kontert Scott, der in der abgelaufenen Saison in engem Kontakt mit James stand. „Die Free Agency gehört nun mal zum Sport dazu. Außerdem hatten andere Spieler auch herausragende Team-mates. Michael Jordan hatte Scottie Pippen und Dennis Rodman, zwei Hall-of-Famer, an seiner Seite. Und hey, wenn es doch OKC geschafft hät-te, wäre dies auch nicht allein der Ver-dienst von Kevin Durant gewesen. Er hat mit Westbrook und Harden auch herausragende Mitspieler.“

Scott hat recht. Ohne Zweifel ist das Trio um James, Wade und Bosh die derzeit beste Ansammlung von Einzelspielern in der NBA. Doch ohne die historischen Playoff-Auftritte des Kings wären die Heat nie so weit ge-kommen. Große Spieler holen nicht im Alleingang die Meisterschaft, aber sie entscheiden sie.

So wie LeBron James 2011/12.

Mission: TitelverteidigungJetzt sind LeBron und Co. die Ge-jagten. Die Bulls und die Thunder scharren bereits mit den Hufen. Für James, der den Heat-Fans 2010 in einem Anflug von Leichtsinn bei seiner Vorstellung in Miami eine Vielzahl von Titeln versprach, ist die Verteidigung jetzt die nächste Aufgabe.

Doch die ist noch weit weg. Als sich LeBron James nach der Pressekonfe-renz im Anschluss an Spiel 5 erhebt und den Raum mit seinen beiden Tro-phäen im Arm verlassen will, dreht er sich auf halbem Weg noch einmal kurz um und strahlt vor Freude.

So sieht ein wahrer Champion [email protected]

Endlich am Ziel: NBA-Champ LeBron feiert mit seinen Heat die NBA-Meisterschaft 2012.

Reporter vor Ort: Thilo Neumann war für BASKET

in Miami vor und hinter den Kulissen am Start.

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Page 29: BASKET-Special Emag King James

Hoch, höher, LeBron: Der „King“ war der überragende Akteur

der NBA-Finals 2012. Und wurde verdient Finals-MVP.

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NBA-TOPTHEMA

DURANT UNSTOPPABLE!

Kevin Durant erwischt einen Start nach Maß: 36 Punkte (davon 17 im vierten Viertel, das OKC mit 31:21 gewinnt), acht Rebounds und vier Assists. Sein Buddy Russell West-brook schrammt mit 27 Zählern, elf Assists und acht Rebounds nur knapp an einem Triple-Double vor-bei. Das vierte Viertel weckt bei Miami und LeBron bittere Erinne-rungen an die Finals-Pleite 2011!

Eine ausführliche Analyse von Spiel 5 fi ndet ihr auf den Seiten 14/15!

BATTIER ERLEDIGT OKC

Durant (32 Punkte), Westbrook (27) und Harden (21) sind stark, doch es mangelt ihnen an Hilfe. Miami ist das bessere Team. Battier (17 Punkte; fünf von sieben Dreiern) und Bosh (16 Zähler, 15 Rebounds) unterstützen LeBron (32 ) und Wade (24) exzellent. 9 Sekunden vor Schluss vergibt „KD“ hart bedrängt von James den Wurf zum Aus gleich – kein Foul, Sieg Heat!

Eigentlich ist das Wort „X-Faktor“ ja ein bisschen gemein. Du spielst super auf und überraschst damit alle – das ist gut. Aber der Effekt lebt ja auch davon, dass das keiner von dir erwartet hat. Shane Battier, Forward der Miami Heat zum Beispiel, hatte in der Saison defensiv geglänzt und offensiv 62 Dreier in 65 Partien getroffen. Eine Wunderwaffe sieht anders aus. Dann aber der plötz-liche Playoff-Kick: 38 Treffer „from Downtown“ in 21 Begegnungen. In den ersten drei Finals-Spielen versenkt er elf seiner 15 Versuche! Satte 14,3 Punkte pro Partie, fast das Dreifache seines

Saisonschnitts, legt er in den ers ten drei Partien auf, über die gesamte Serie 11,6. Das ist mal ein X-Faktor! In Spiel vier reißt es dann Guard Mario Chalmers mit 25 Zählern raus. Und danach trifft Mike Miller, der wegen seiner Verlet-zungen kaum laufen kann und an Rück-tritt denkt, sieben seiner acht Dreier. Drei Titelhelfer für das Super-Trio! „Meister musst du als Einheit werden“, weiß LeBron James. „Egal auf welchem Level.“ Miamis Rollenspieler hatten maßgeblichen Einfluss im Titelkampf 2012 – Super-Freunde hin oder her. Sie haben den Unterschied gemacht!

SPIEL 1: Thunder – Miami 105:94

SPIEL 3: Miami – Thunder 91:85

X-FAKTOREN: MIAMIS GEHEIMWAFFEN

SPIEL 5

SPIEL 2: Thunder – Miami 96:100

SPIEL 4: Miami – Thunder 104:98

FOULPROBLEME ENTSCHEIDEN

Die Thunder haben die Partie, die von vielen Ballverlusten und Fehl-würfen geprägt ist, im Griff (60:51; 30. Minute) – bis Coach Brooks Kevin Durant nach dessen viertem Foul auf die Bank beordert. Dann foult OKC die Heat zwei Mal beim Dreier, und das Spiel kippt. Am Ende sind es die starken Stars James (29 Punkte, 14 Rebounds) und Wade (25), die mit Big Plays die Begegnung entscheiden.

WESTBROOKSGALA ZU WENIG

Einmal mehr dominier t „King“ James und schrammt mit 26 Zählern, zwölf Assists und neun Rebounds an einem Triple-Double vorbei. X-Faktor ist Mario Chal-mers, der mit 25 Punkten zum Matchwinner avanciert und dafür sorgt, dass Westbrooks Monster-Performance (43 Zähler, sieben Rebounds, fünf Assists) am Ende zu wenig ist. Die Vorentscheidung!

Scorer: Durant trifft zwölf seiner 20 Würfe und vier von acht Dreiern.

Difference-Maker: Shane Battier, eigentlich der Defensivexperte bei den Heat, nagelt fünf Dreier rein.

Anführer: James holt mit Miami einen Vorsprung heraus, den die Thunder nicht mehr aufholen.

Tapfer: OKCs Wirbelwind Russell Westbrook erzielt 43 Punkte. Am Ende reicht es trotzdem nicht.

Held in Spiel vier: Heat-Playmaker Mario Chalmers

erzielte 25 Zähler.

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SO LIEFEN DIE 2012ER-FINALS:

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Was sagen die US-Experten und -Medienvertreter zum Meisterwerk des „Kings“? Wir haben Stimmen gesammelt.

„Jeder muss lernen, wie man ein Champion wird. Nicht nur LeBron. Das ist ein ganz normaler Prozess. Das Besondere bei ihm war nur, dass er immer schon als ganz Großer gegolten hatte und deswegen in diesem Lern prozess keinerlei Welpenschutz genießen durfte.“ Team-USA-Coach Mike Krzyzewski

„Früher ging es um Potenzial. Hinzu kamen Beifall, Ruhm und Geld. Dann verdrängten Erwartungen das Potenzial, LeBrons Ego und sein Ruf litten darunter. Er musste dann alles auf die harte Tour lernen und vor Millionen Menschen, die auf seinen Fehler herumhackten, wachsen. Diese Bürde endlich ablegen zu können, das ist seine Freiheit. Eine polarisierende Story hat ihren Höhepunkt gefunden.“ Brian Windhorst, LeBron-Experte seit 2003

„Du kannst sehen, wie viel ihm dieser Triumph bedeutet. LeBron ist der beste Spieler der Welt. Viel reifer als 2011. Und da ist noch Luft nach oben.“ NBA-Legende Magic Johnson

„LeBron hat neun Jahre lang mit Identitäten jongliert – ein bisschen Jordan, Magic, Dr. J, Pippen – und er schien selbst nie zu wissen, was er selbst sein wollte. Selbst seine Position war gestaltlos. Power Forward? Small Forward? Übergroßer Point Guard? Was zur Hölle war er? Nach den Finals 2012 haben wir unsere Antwort: Er ist LeBron James. Der erste seiner Art.“ ESPN-Kolumnist Bill Simmons

„Endlich hat sich LeBron von seiner Zukunft gelöst. Sie hatte ihn fast ein Jahrzehnt lang defi niert. Könnte? Hätte? Diese Fragen, die ihn einst gepusht hatten, wurden plötzlich gegen ihn verwendet. Die Fragen quälten ihn, und lange konnte er die eine, alles entscheidende Antwort nicht geben. Jetzt ist er erlöst.“ „Sports Illustrated“-Autor Ian Thomsen

LANG LEBE DER KÖNIG

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LANG LEBE LANG LEBE DER KÖNIG DER KÖNIG

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Sektdusche: Heat-Coach Erik

Spoelstra, früher Spieler in Herten

(2. Bundesliga), genießt den NBA-Olymp.

Partygimmicks: Chris Bosh mit Brille, Zigarre, Shirt und Getränk.

Hexenkessel: Heiße Pyro-Show in der American

Airlines Arena.

Partybus: Die Heat bei der

Championship-Parade.

Fan-Plakat: sonnige

Aussichten!

Da ist das Ding: Wade guckt zwar

komisch, liebt aber seinen zweiten Titel!

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Miami hatte gegen die routinierten Spurs große Probleme, am Ende ebnete aber Finals-MVP LeBron James (25,3 PPS, 10,9 REB, 7,0 AS, 2,3 ST) den Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.

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MIAMI HEAT

Nach einer dominanten Saison hing die Mission Titelverteidigung des Top-Favoriten in den Finals am seidenen Faden, doch die Heat sind wieder da, wo sie ihrem Selbstverständnis nach hingehören: auf dem Thron der NBA. Und der Titelhunger von LeBron James & Co. ist noch lange nicht gestillt – doch hat das Star-Ensemble trotz des Repeats überhaupt eine gemeinsame Zukunft?

TEXT THILO NEUMANN (MIAMI/SAN ANTONIO)

DAS FEUER BRENNT WEITER!

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Page 34: BASKET-Special Emag King James

NBA

ie Game Clock zeigt noch knapp neun Minuten an, als der Knoten endlich platzt. Die Miami Heat stehen in diesem

Moment mit dem Rücken zur Wand, liegen vor eigenem Publikum gegen die Spurs in Spiel sechs mit 75:80 zurück. Die Uhr tickt gnadenlos gegen sie. San Antonio spielt diszipliniert, läuft die Sys-teme durch, hält Miami in der Defense aus der Zone heraus. Im Heat-Lager schwindet die Hoffnung auf den Repeat.

Da zieht Mario Chalmers zum Korb. Manu Ginobili stellt sich ihm in den Weg, drängt den Aufbau zur Seite ab. Chal-mers kommt ins Straucheln, springt mit einem Bein im Rückwärtsfallen ab und feuert einen wilden Wurf über Ginobilis ausgestreckte Arme Richtung Korb. Der Schuss geht weit am Ziel vorbei.

Von der Last befreitDoch da katapultiert sich in der Zone ein weißes Heat-Trikot Richtung Ring. Es gehört LeBron James, der den ver-loren geglaubten Ball durch die Reuse stopft. Die Halle explodiert. Ich mache mir eine Notiz: „LBJ Dunk, 77:80“. Als ich hochgucke von meinem Zettel, stutze ich. Wo ist James? Der vierfache MVP ist nicht auf dem Court auszuma-chen. Meine Augen suchen hastig das Parkett der American Airlines Arena (AAA) ab. Endlich sehe ich es, das Jersey mit der „6“. Kein Wunder, dass ich Schwierigkeiten hatte, den besten Spieler des Planeten zu finden:

James hat sein Headband verloren!Sein Markenzeichen, das mit sei-

nem Kopf verwachsen scheint. Beim Dunk ist es ihm vom Schädel gerutscht, sodass er ohne sein wichtigstes Klei-dungsstück weiterspielen muss. Wer aber nun denkt, LeBron wäre durch die ungewohnte Freiheit um die Ohren irritiert, sieht sich schnell eines Bes-seren belehrt. Vielmehr scheint mit dem federleichten Stück Stoff eine zentnerschwere Last von „LBJ“ abzu-fallen. Die Last, es einmal mehr allen beweisen zu müssen. Den Kritikern, den Zweiflern, den James-Hatern. Ein Mal kann jeder Champion werden, hatten diese nach seinem ersten Titel 2012 gespottet. Zudem noch in einer Lockout-Saison. Gegen die jungen, unerfahrenen Thunder! Wer Anspruch auf Legendenstatus anmelden möchte, muss beweisen, dass er sein Team wiederholt an die Spitze führen kann. Wie Jordan. Magic. Russell. Kobe. Ja, auch wie Tim Duncan, der ihm nun im stolzen Alter von 37 Jahren den Weg zum Repeat versperrt. Ihn muss James übertrumpfen. Eine Herausforderung,

Ddie ihn lähmt, wie man über weite Stre-cken der bisherigen Finals beobachten konnte. Doch all diese Last scheint mit dem Verlust des Stirnbands von ihm abzufallen. Sein Kopf ist wieder frei.

LeBron dreht auf, fordert den Ball, postet gegen kleinere Gegner auf, findet seine Kollegen mit Pässen. Als der letzte Buzzer ertönt, hat James 32 Punkte, elf Assists und zehn Rebounds auf dem Konto, das elfte Postsea-son-Triple-Double seiner schon jetzt illustren Karriere. Die Heat gewinnen 103:100 nach Verlängerung, erzwingen Spiel sieben. Und auch wenn Miami auf Ray Allens Wahnsinns-Dreier angewie-sen war, der die Heat 5,2 Sekunden vor Schluss in die Overtime rettete: Ohne einen LeBron im „Beast Mode“ wären die Spurs zu diesem Zeitpunkt außer Reichweite gewesen.

„Ich habe einfach versucht, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um meinem Team zu helfen“, erklärt James seine Leistung im Anschluss. Und Headcoach Erik Spoelstra lobt seinen Star: „Er hatte einige Big Plays auf beiden Seiten des Feldes und hat uns dadurch wieder Leben eingehaucht.“

Noch immer nicht am ZielZwei Tage und eine weitere Gala (37 Punkte, zwölf Rebounds) später sitzt LeBron wieder bei der Pressekonferenz in der AAA. Diesmal trägt er ein weißes, champagnergetränktes Championship-Shirt und eine dunkle Cap. Zum zwei-ten Mal hat er das historische Triple aus Regular-Season-MVP, Finals-MVP und Meisterschaft gewonnen – nach Michael Jordan und Larry Bird als dritter Spieler der NBA-Geschichte. James hat es wieder mal allen gezeigt. Nachdem es über die ganze Serie hinweg Kritik hagelte, rief der 28-Jährige seine bes-ten Leistungen ab, als es am meisten zählte: in den beiden „Do-or-die“-Spie-len, in denen ihm die Spurs mit einem einzigen Sieg den Titel hätten entrei-ßen können. Nun sitzt LBJ vor der ver-sammelten Pressemeute. Nachdem er sein erstes Statement abgegeben hat, richtet er sich direkt an seine Kritiker:

„Hört zu, ich kann mir nicht ständig darüber Gedanken machen, was an-dere über mich sagen“, diktiert James den Journalisten in die Schreibblö-cke, während in der Halle noch das Konfetti durch die Luft fliegt. „Ich bin LeBron James aus einer rauen Gegend von Akron in Ohio. Ich war nicht dazu bestimmt, hier zu sein. Jeder Abend, an dem ich in der Kabine das Jersey mit der ‚6‘ und ‚James’ auf dem Rücken sehe, ist ein Segen für mich. Was küm-

mert es mich also, was andere über mich sagen?!“ Und um jeder weiteren Kritik zuvorzukommen, schiebt er noch nach: „Ihr wisst, wie sehr ich mich für meine Teamkollegen einsetze. Auf der größten Bühne des Basketballs für sie da zu sein, macht mich sehr stolz!“

Als sein Team ihn am meisten benö-tigte, war LeBron zur Stelle. Ohne einen „King James“ in der Form seines Le-bens, so viel ist sicher, hätte dieses Jahr

keine Parade am South Beach stattge-funden. Obwohl Miami im Herbst nach der Verpflichtung Ray Allens als fast schon unbezwingbar galt. Wieso kam es dennoch zu solchen Zitter-Playoffs?

Eine Frage des CharaktersKein Zweifel: Jedes Team, das am Ende einer Saison mit 82 kräftezehrenden Spielen und aufreibenden Playoff-Schlachten in der letzten Partie als Sie-

Auch wenn LeBron James und Dwyane Wade als Erfolgsgaranten gefeiert werden, die Heat holten den dritten NBA-Titel ihrer Franchise-Historie nur dank der guten Leistungen ihrer Rollenspieler wie Chris Andersen!

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ger den Court verlässt, ist ein verdienter Champion. Dennoch hätte zu Beginn der Postseason wohl niemand gedacht, dass die Heat – ein Team, das mit 27 Siegen in Folge während der regulären Spielzeit die zweitlängste Erfolgsserie der NBA-Historie aufstellte – so große Probleme haben würden. Was sich schon in den Conference-Finals gegen Indiana andeutete, bestätigte sich in der Finalserie: Miamis Stars schafften

es nicht mehr, ihre unbestrittenen Qua-litäten über einen längeren Zeitraum hinweg abzurufen. Der Sieg in Spiel sieben war der erste „Back-to-back“-Erfolg der Heat seit über vier Wochen. Wie lässt sich eine solche Achter-bahnfahrt erklären? Natürlich, mit den Pacers und Spurs standen den Heat zwei hochtalentierte, clever gecoachte Teams gegenüber. Mit Wade und Bosh waren zwei Drittel der „Big Three“ phy-

sisch angeschlagen. Doch der Kader der Heat ist eigentlich so tief und gut besetzt, dass solche Blessuren nicht als Ausrede herhalten dürfen.

Wo ist der unbedingte Wille?Phasenweise ließ das Team von Coach Spoelstra schlicht und einfach die Eigenschaft vermissen, die es braucht, um Meister zu werden: unbedingten Siegeswillen. 2012, als ich den Titel-

gewinn Miamis gegen die Thunder be-gleitete, loderte in den Augen der „Big Three“ ein Feuer. Die Gier nach Erfolg. Das Verlangen, die Besten zu sein. Genau das schien den Heat in diesem Jahr teilweise abzugehen.

Beispiel eins: 11. Juni 2013, 18:15 Uhr. Knapp zwei Stunden vor Tip-off von Spiel drei betritt LeBron James das AT&T Center in San Antonio. Auf seinem Kopf prangen mächtige Kopfhörer, über

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NBA

Miamis „Big Three“ Wade (l.), James (2. v. l.) und Bosh (3. v. l.) holten bei der dritten Finals-Teilnahme seit ihrer Verbrüderung 2010 ihren zweiten Titel.

die sich der vierfache MVP mit den pas-senden Beats in Stimmung bringt. Sein massiger Oberkörper wiegt hin und her, während er an der wartenden Presse-meute vorbei in den Katakomben zur Gästekabine schlendert. Obwohl Dut-zende Fotografen und Journalisten ihn beobachten, lässt es sich James nicht nehmen, laut mitzusingen. Es ist der Reggae-Song „Why should I“ von Sizzla. Im Lied heißt es unter anderem: „I lives and reigns and rules over everything“ – „Ich lebe und herrsche und bestimme über alles“. Und: „Nothing and no one gonna stop us now“ – „Nichts und nie-mand kann uns jetzt aufhalten“.

An diesem Abend werden die Heat mit 77:113 aus der Halle gefegt. Spurs-Forward Danny Green – ein Nobody, der drei Mal in die D-League abgescho-ben wurde, bevor er 2011 den Cut in San Antonio schaffte – schenkt Miami sieben Dreier ein, kommt am Ende auf 27 Punkte. Gary Neal, ein Basketball-Wandervogel, dessen Lohn (972.000 US-Dollar) 5,5 Prozent von LeBron James’ Jahresgehalt (17.545.000 US-Dollar) ausmacht, erzielt 24 Zähler. Die beiden No-Names haben damit mehr Punkte auf dem Konto (51) als die „Big Three“ der Heat zusammen (50). „Nothing and no one gonna stop us now“ – selten lagen Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander wie an diesem Abend im AT&T Center.

Tunnelblicke? Fehlanzeige!Beispiel zwei: 16. Juni 2013, 18:05 Uhr. In weniger als einer Stunde beginnt das fünfte, vermeintlich vorentscheidende Duell der NBA-Finals. Die Serie steht 2:2, wodurch die Partie zum Schick-salsspiel deklariert wird. In gespannter Erwartung betrete ich den Locker-Room. Bin eingestellt auf fokussierte Stars, die sich in Wettkampfstimmung bringen. Tunnelblicke. Brennende Luft. Aber nichts da. Stattdessen wirken die Heat-Player eher wie aufgedrehte Halbstarke bei einem Schulausflug. Auf einem Fernseher in der einen Ecke laufen die US Open im Golf. Ray Allen steht mit breitem Grinsen vor dem Bild-schirm und kommentiert jeden Schlag der Pros. Mit Shane Battier vertieft sich der Shooter in eine Diskussion über die Schlägerauswahl. „Was, der nimmt ein Eisen 3? Ich würde den Ball von da mit einem Eisen 5 an die Fahne bringen“, hört man die beiden flachsen. In einer anderen Ecke erzählt Dwyane Wade Mike Miller, welche Designer-Klamotten ihm am besten stehen: „Ich liebe Gucci! Die Sachen sitzen bei mir einfach per-fekt.“ Und zwei Stühle weiter grinsen

Chris Andersen und Jumaine Jones um die Wette. Ein asiatischer Reporter hatte sich beim Interview mit dem „Bird-man“ etwas unbeholfen angestellt – als dieser sich umdreht, können sich die beiden ein Lachen nicht verkneifen.

Keine vier Stunden später ist den Heat das Lachen vergangen. Auf dem Court wurden sie von den Spurs er-neut in die Schranken gewiesen. Ginobili, Duncan & Co. kämpften lei-denschaftlich um jeden Loose Ball, gewannen die Hustle Plays, ließen alles auf dem Platz. Der Lohn: ein 114:104-Erfolg und die 3:2-Führung in der Serie. In der Gästekabine spricht niemand mehr über Designerklamotten oder Golfschwünge. In diesem Moment geht es für das Starensemble nur noch um eins: das sportliche Überleben …

Doch am Ende können die Heat ge-rade noch so den Kopf aus der Schlinge

ziehen. Weil Wade trotz kaputtem Knie einmal mehr zur Höchstform aufläuft, in den Spielen vier (32 Punkte, sechs Steals) und sieben (23/10) noch ein-mal zum „Flash“ alter Tage wird. Weil die „Big Three“ in den entscheidenden Momenten Unterstützung der Role-Player bekommen: von Mario Chalmers in Spiel zwei und sechs (19 und 20 Punkte), Ray Allen mit seinem Dreier in Spiel sechs oder Shane Battier mit 18 Zählern im siebten Spiel.

Geht es so weiter?Die Heat triumphieren, weil in vier von sieben Spielen eine jeweils neue Spieler-Kombination einen guten Tag erwischt und das Team zum Sieg trägt. Von einer geschlossenen Mann-schaftsleistung ist über weite Strecken der Serie, sprich die ersten fünf Spiele, wenig zu sehen. Spät, aber eben nicht

zu spät, fand die Ansammlung hoch-begabter Basketballkünstler aber noch zusammen, um das Werk zu vollenden.

„Wir haben einfach weiter an uns geglaubt“, sagt ein strahlender Dwyane Wade. „Wir sind EIN Team. Natürlich übernehmen LeBron, ich und Chris oft Verantwortung, aber jeder andere Spie-ler trägt seinen Teil zum Erfolg bei.“

Doch gerade Chris Bosh enttäuschte in seiner Rolle als einer der Teamleader. Der Power Forward blieb in den Playoffs mit 12,1 Punkten pro Partie weit hinter den Erwartungen zurück. In Spiel sie-ben lautet seine Stat-Line nach 27:46 durchwachsenen Minuten auf dem Court: null Punkte, fünf Fouls. Trotz erfolgreicher Titelverteidigung brodelt daher schon jetzt die Gerüchteküche. Würden die Heat Bosh im Sommer traden, wenn ein passendes Angebot eingeht? Das Front Office wird sicher-

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Harte Realität: Die Spurs zeigten LeBron oft, dass er nicht perfekt ist.

Richtige Antwort: James meckerte nicht nur, sondern kämpfte sich in die Serie.

Wilde Achterbahnfahrt: Drei Mal lag Miami gegen die Spurs in der Serie zurück.

Der Wendepunkt der Finals: Ohne Stirnband lief LeBron in Spiel sechs heiß.

lich alle Optionen prüfen und dann ent-scheiden, ob und wie es mit dem Big Man weitergeht. Schließlich wissen Ge-neral Manager Pat Riley und Co., dass die Erfolgswelle an der Atlantikküste schon bald brechen könnte …

Endet die „Big Three“-Ära 2014?Im Sommer 2014 können alle drei Superstars per Player-Option aus ih-ren Verträgen vorzeitig aussteigen. Vor allem ein drohender Abgang von LeBron beunruhigt die Heat-Fans. Ob der Ex-Cavalier vielleicht in seine Hei-mat Cleveland zurückkehrt und dort an seinem Denkmal bastelt oder sich gar einem anderen Team anschließt, steht aber in den Sternen. Die Entscheidung des „Kings“ hängt auch davon ab, wie „D-Wade“ seine Knieprobleme in den Griff bekommt und ob der 31-Jährige wieder zu alter Form zurückfindet. Ohne

einen gesunden Wade wäre ein erneu-ter Run auf den Titel nur schwer rea-lisierbar. Heißt: LBJ würde seine Zelte am South Beach vermutlich abbrechen.

Eine weitere Baustelle droht, falls Ray Allen bereits diesen Sommer von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch macht und als amtierender NBA-Champion in den Ruhestand wechselt.

Das vermeintliche Superteam der NBA steht am Scheideweg. Das Pro-jekt Repeat war bereits schwerer als gedacht, die Mission Threepeat in der kommenden Saison wird nicht minder brutal. Wollen die Heat bestehen, müs-sen sie das Feuer weiter am Brennen halten. Das Feuer, das während der Playoffs zwischenzeitlich auf Sparflam-me brannte und erst durch LeBrons Dunk in Spiel sechs wieder entfacht wurde. Das Feuer eines Champions.

Thilo Neumann (USA)

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NBA-TOPTHEMA

PARKERS GAME-WINNER

90:88, noch 31 Sekunden zu spie-len: Tony Parker dribbelt, zieht in die Zone, strauchelt, berührt mit dem Knie den Boden, rappelt sich hoch, täuscht, wirft, trifft – Miami mitten ins Herz. 1:0 für die Spurs, nachdem beide Teams über 48 Minuten auf Augenhöhe spielten! LeBron gelingt ein Triple-Double (18 Punkte, 18 Rebounds, zehn Assists), aber nicht der Sieg.

MANU ON FIRE!Gregg Popovich überrascht, in-dem er Manu Ginobili in die Star-ting-Five beordert – was für ein Schachzug: Der Argentinier (24 Punkte, zehn Assists) verhilft den Spurs zum 114:104-Heimsieg und zur 3:2-Führung. Small Forward Danny Green schreibt Geschichte: Mit 25 verwandelten Drei-Punkte-Würfen hat er einen neuen Finals-Rekord aufgestellt – nie traf ein NBA-Akteur in einer Finals-Serie so viele Würfe von Downtown.

MIAMIS 33:5-RUN

Auch Spiel 2 ist zunächst sehr aus-geglichen. Zur Halbzeit steht es 50:43 für Miami. Im dritten Viertel der Turning-Point: In den letzten Minuten starten die Heat einen Run, der nach der Viertelpause spielentscheidend wird und sich bis Mitte des Schluss abschnittes auf 33:5 erhöht. Mario Chalmers (19 Punkte) ist überraschend Top-Scorer der Partie!

DER KRIMIObwohl LeBron die Heat mit 15 Punkten im vierten Viertel zurück ins Spiel gebracht hat, sehen die Spurs 28 Sekunden vor Schluss wie der sichere Sieger aus (94:89). Dann geht alles schief, und Ray Allen schießt Miami fünf Sekun-den vor dem Ende in die Overtime (95:95). In der OT hat Miami die besseren Nerven, und Chris Bosh blockt Danny Green, als der in der letzten Sekunde zum Dreier hoch-steigt – 103:100 für die Heat.

SPIEL 1: Heat – Spurs 88:92

SPIEL 5: Spurs – Heat 114:104

SPIEL 3: Spurs – Heat 113:77

SPIEL 2: Heat – Spurs 103:84

SPIEL 6: Heat – Spurs 103:100 OT

SPIEL 4: Spurs – Heat 93:109

DREIER-REKORDDaheim in Texas übernehmen die Spurs von Beginn an das Steuer. Zum ersten Mal in der Serie liegt Miami zur Halbzeit zurück (44:50), und nach dem Seitenwechsel erleben die Heat einen Blowout: San Antonio legt im dritten und vierten Quarter 63 Punkte auf! Danny Green (27 Zähler) und Bank-spieler Gary Neal (24) schießen die Heat mit 13 Dreiern fast im Alleingang ab. Insgesamt verwandeln die Texaner sensationelle 16 von 32 Drei-Punkte-Würfen – neuer Finals-Rekord!

„MIAMI THRICE“LeBron James (33 Punkte, elf Rebounds) , Dwyane Wade (32 Zähler, sechs Steals) und Chris Bosh (20 Punkte, 13 Boards) sind im Attack-Modus und lassen zu keinem Zeitpunkt der Partie einen Zweifel daran aufkommen, wer als Sieger vom Feld gehen wird. Offen-siv wie defensiv dominiert Miami. Die Spurs laufen ab dem dritten Viertel einem 15-Punkte-Rück-stand hinterher, den sie bis zum Schluss nicht verringern können.

5,2 Sekunden vor dem Ende trifft Parker zum Sieg!

Manu macht 24 Punkte – nach nur 30 in den ersten vier Spielen.

LeBron gelingen 17 Zähler, acht Rebounds und

sieben Assists.

Dwyane Wade hat sein Break-

out-Game.

Chris Bosh blockt in der Crunchtime mehrfach wichtige Würfe.

Allein Danny Green trifft

sieben Dreier!

SO LIEFEN DIE 2013ER-FINALS:2013ER-FINALS:

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##FINALS20FINALS201131133

„Spiel 7“ – eine unfassbare Spannung liegt in der Luft. Die ganze Saison redu-ziert auf 48 Minuten. Dementsprechend nervös agieren die Heat und Spurs, leis-ten sich zu viele Ballverluste und treffen die falschen Entscheidungen. Wenig Punkte sind das Resultat (18:16). Erst im zweiten Viertel tauen beide Teams lang-sam auf. Vor allem Shane Battier fi ndet seinen Wurf, trifft insgesamt sechs von acht Dreiern und ist damit Miamis X-Faktor. Die Spurs halten die Partie dank eines starken Kawhi Leonard (19

Punkte, 16 Rebounds) zwar bis zum Schluss offen, doch am Ende sind die Heat-Stars LeBron James und Dwyane Wade einfach zu stark. Ein erfolgreiches Isolation-Play folgt dem nächsten. „King James“ ist mit 37 Punkten (fünf Dreier) und zwölf Rebounds unstoppable und führt die Heat zum zweiten Mal in Folge zum Titel. Sein verdienter Lohn: die Finals-MVP-Trophy. Damit ist James nach Michael Jordan und Bill Russell erst der dritte Spieler, der zwei Mal in Serie Season- und Finals-MVP wird.

Was für grandiose Finals 2013! Nach dem Repeat lobte die Basketballwelt die Miami Heat in höchsten Tönen und adelte „Back-to-back“-Finals-MVP LeBron James.

LeBron, ich habe sie alle spielen sehen. Und ich glaube, du bist der Einzige, der es schaffen kann, der beste Basketballer aller Zeiten zu werden. Gott segne dich, LeBron. Die NBA könnte kein besseres Gesicht als deines haben! Earvin „Magic“ Johnson

Glückwunsch an die Miami Heat. LeBron James ist der beste Basketballer des Planeten. Dirk Nowitzki

LeBron, denk immer daran: Jeder kann einen gewinnen. Aber zwei in Folge …willkommen im Club. Bill Russell

Nicht eine, nicht zwei … LeBron und Wade haben ihre Kritiker mit meisterlichen Leistungen zum Schweigen gebracht. Zwei Titel in drei Jahren, die Stars traten in Spiel 7 ins Licht, und die beiden größten Heat-Stars zeigten sich. Grandioses Spiel, grandiose Serie und ein verdienter Champion. Sekou Smith, nba.com

LeBron James hat allen Kritikern zum Trotz einen weite-ren Schritt zur Legende gesetzt. In Spiel 7 hat er brillant geworfen, ist hart zum Korb gezogen, hat jeden wichtigen Wurf getroffen und seine Heat zum 95:88-Sieg gepusht. Howard Beck, New York Times

REPEAT!

SPIEL 7: Heat – Spurs 95:88

DER FINALE AKT

James festigt in Spiel sieben seinen Status als bester Basketballer der Welt.

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WER IST DIE NUMMER EINS?

LeBron James kann 2013/14 das schaffen, was zuletzt Shaq O’Neal gelang: sein Team als Finals-MVP zum Three-Peat führen. An diesem Unterfangen scheiterte selbst sein Erzfeind Kobe Bryant. Der „King“ hat nun die Möglichkeit, Kobe endgültig den Rang als bester Spieler der Welt abzulaufen. BASKET hat analysiert und fest-gestellt, dass ihm dies bereits gelungen ist!

KING ODE R KOBE?

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obe Bryant verlässt mit hängendem Kopf das Par-kett des American Airlines Center in Dallas. Seine Los

Angeles Lakers sind gerade mit 86:122 verprügelt worden. Von Dirk Nowitzki und dessen Mavericks. Kobes Team ist damit raus. In der zweiten Runde der Playoffs heißt es: „Endstation für die Lakers!“ Und: „Aus der Traum für Kobe!“ Denn diese Niederlage ist kein gewöhnliches Playoff-Aus, am 8. Mai 2011 platzt ein großer Traum, den Bryant eisern verfolgt hatte. Nach den Championships 2009 und 2010 wollte die Lakers-Ikone im Som-mer 2011 das Kunststück schaffen, das zuvor nur Michael Jordan und Shaquille O’Neal vollbracht hatten: drei Titel hinter einander zu holen und dabei drei Mal der Finals-MVP, der unange-fochtene Leader seines Teams zu sein.

Natürlich gehörte Kobe 2000, 2001 und 2002 zur Three-Peat-Mannschaft der Lakers, doch damals waren sie noch Shaqs Team – nicht seines. Seither will Bryant diesen verflixten Titel-Hattrick. Doch daraus wurde bis heute nichts. Und als hätte es nicht schlimmer kommen können, sieht sich Bryant seit dem Sommer 2013 einer Gefahr gegenüber, die ihm überhaupt nicht schmecken wird. Denn sein Erzfeind LeBron James hat 2014 die Möglichkeit, eben dieses Kunststück zu schaffen: Der Heat-Superstar

TEXT HENNING KUHL

KKING ODE R KOBE?

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rüttelt gewaltig an Kobes Thron. Denn obwohl LeBron sich zuletzt mit zwei überragenden Jahren zum besten Spieler der Liga katapultierte, gibt es immer noch die Kritiker, die an ihm zweifeln, die zu Kobe Bryant halten.

Mit einer weiteren Championship, der dritten in Folge, und dem daraus resultierenden Three-Peat als Finals-MVP würde James das schaffen, wo-ran Kobe gescheitert ist, und seinen Widersacher in den Schatten stellen. Damit würde der Monster-Athlet sei-nen Kritikern endgültig den Wind aus den Segeln nehmen. Und das, ob-wohl „LBJ“ erst im Dezember seinen 29. Geburtstag feiert. Zur Erinnerung: Als Kobe 2010 die Lakers zur ersten Titelverteidigung als alleiniger Leader führte, war er bereits 32!

Bester Spieler aller Zeiten?Für Kobe ist das natürlich Gift. Wer den Lakers-Guard kennt, weiß, welcher Ehrgeiz und welche Besessenheit in ihm schlummern. Und jetzt, wo er den Sommer unermüdlich geschuftet hat, um möglichst schnell nach seinem Mitte April erlittenen Achillessehnenriss auf den NBA-Court zurückzukehren, redet die gesamte Expertenwelt nur noch über James: „LeBron hat, wenn er so weitermacht, die Chance, der beste Spieler aller Zeiten zu werden!“, sagt etwa NBA-Legende Earvin „Magic“ Johnson. „LeBron ist unglaublich. Er könnte es wirklich schaffen, der Beste aller Zeiten zu werden. Es wird natürlich sehr schwer, Michael Jordan zu überho-len. Aber er könnte es schaffen“, schlägt mit Charles Barkley eine weitere NBA-Legende in die gleiche Kerbe.

Aussagen wie diese sind es, die Kobe wie Messerstiche wahrnehmen wird. Denn als er die Möglichkeit zum Three-Peat hatte, sprach kaum jemand solch einen Satz aus. Wie mag sich der Lakers-Star wohl fühlen, wenn er das alles hört, mitten in der Reha? Es wird in ihm brodeln, er wird kochen. Genau das ist es, was er schaffen wollte, was ihn antrieb: der Größte aller Zeiten zu werden. Der Jordan-Jäger Nummer eins zu sein. Täglich schuftet er wie ein Berserker für sein Comeback, er weiß, was die Stunde geschlagen hat. Er weiß, dass er alles dafür tun muss, um LeBrons Three-Peat zu vereiteln. Er muss verhindern, dass James das gelingt, woran er selbst gescheitert ist.

Doch die Chancen stehen schlecht. Nicht aufgrund der Tatsache, dass der 1,98 Meter große Laker bereits 35 Jahre alt ist. Immerhin gewann Jor-dan seinen zweiten Three-Peat genau in diesem Alter. Auch nicht aufgrund schwacher Mitspieler – Pau Gasol und Steve Nash sind immerhin zwei zu-künftige Hall-of-Famer. Nein, vielmehr deswegen, weil LeBron ihn in den Augen vieler schon jetzt in manchen Belangen des Spiels überholt hat.

Alleskönner LeBronIn einigen Aspekten ist der 28-jährige Heat-Star tatsächlich schon besser, als es Kobe jemals in seiner Karriere war. Beispielsweise in der Offense: LeBron ist mit seinen 2,03 Metern und 114 Kilogramm eine wahre Ma-schine. Gepaart mit seiner einzigar-tigen Athletik hat James körperlich gegen fast jeden Gegner ein Mismatch. „Er ist der beste Athlet der Welt“, bestätigen Steve Kerr und Charles Barkley. Sein Distanzwurf (Karriere-wert: 33,7 Prozent) ist okay – 2012/13 verbuchte LBJ sogar ein Career-High (40,6) von jenseits der Dreierlinie. Aus dem Feld traf er in seiner NBA-Lauf-bahn bisher gute 49,0 Prozent, wobei er sich mit Ausnahme von 2006/07 in jedem seiner zehn NBA-Jahre gestei-gert hat – von 41,7 auf zuletzt über-ragende 56,5 Prozent!

Zudem hat er schon jetzt den dritt-höchsten Karrierepunkteschnitt (27,6) der Liga-Historie (hinter Michael Jordan und Wilt Chamberlain), was er auch seinem immer breiter werdenden Angriffs-Spektrum zu verdanken hat – mittlerweile kann James werfen und ziehen. Hinzu kommt noch das fantastische Auge für seine Mitspieler (6,9 Assists Karrierewert), die er sowohl in Cleveland als auch in Miami hervorragend in Szene setzte.

Kobe scorte, über seine Karriere gesehen (25,5 PPS, NBA-Rang 11), weniger und verteilte weniger Vor-lagen (4,8 AS). Auch seine Karriere-quoten aus dem Feld (45,4 %) und von jenseits der Dreierlinie (33,6) sind schwächer als die von LeBron. Die „Black Mamba“ ist auf die Karriere gesehen lediglich von der Freiwurflinie (83,8 %) deutlich besser als James, der an der Linie ab und an wackelt (74,7 %) und Punkte

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In den letzten sieben Jahren stand immer entweder

LeBron (2007, 2011–13) oder Kobe (2008–10) in den Finals.

Ein direktes Duell um den Titel gab es allerdings nie.

liegen lässt. Allerdings: Während Kobe zweimal NBA-Scoring-Champ wurde (2006–07), holte LeBron diese Trophäe bisher nur einmal (2008). Und das, ob-wohl James in seiner Karriere durch-schnittlich mit Abstand mehr Minuten pro Spiel auf dem Feld stand (39,7) als Bryant (36,6). Die Werte zeigen jedoch: LeBron ist der komplettere und auch bessere Offensivspieler.

Aber: Basketball wird nicht nur in der Offensive gespielt, sondern vor allem in der Defense. Und letzten Endes lautet das altbekannte Sprichwort ja auch: „Offense wins games, defense wins championships!“ Stellt sich die Frage, welcher der beiden Superstars der bessere Verteidiger ist …

Offense zulasten der DefenseKobe hat über seine Karriere hinweg ordentliche Werte (1,5 ST und 0,5 BL) vorzuweisen und wurde bisher neun Mal (2000, 2003–04, 2006–11) ins All-NBA-Defensive-First-Team gewählt. Bryant bewies zur Genüge, dass er ein bärenstarker On-Ball-Defender sein kann. Der 35-Jährige konzentriert sich allerdings immer mehr auf die Offense, worunter seine Verteidigung gelitten hat. Viele Kritiker zweifeln deswegen bis heute daran, dass der Lakers-Super-star wirklich ein so guter Defender war, wie die NBA es hat aussehen lassen.

„Wenn Kobe auf der Weak-Site steht, konzentriert er sich nur auf den Ball“, sagt sein ehemaliger Mitspieler Robert Horry und verweist damit auf Kobes größte Defensiv-Schwäche, die sich auch in der abgelaufenen Saison widerspiegelte: Mit Bryant ließen die Lakers auf 100 Angriffe hochgerechnet 108 Punkte (NBA-Rang 23) zu, während es ohne den Shooting Guard keine 104 waren (NBA-Rang 9). In wichtigen Eins-gegen-eins-Situationen zeigte Kobe aber, wie defensivstark er sein kann –

beispielsweise im All-Star-Game 2013, als er LeBron in den

letzten zwei Minuten zweimal blockte.

Trotzdem sagt Ben Golliver

von ESPN: „Kobes

Defense ist glanzlos, manchmal spielt er sie auch erst gar nicht.“

LeBron James wurde währenddes-sen in den vergangenen fünf Jahren (2009–13) ins All-NBA-Defensive-First-Team gewählt, holte in seiner Karriere durchschnittlich mehr Ball-gewinne (1,7) und blockte mehr Würfe (0,8) als Kobe. Und seine Heat ließen mit ihm auf dem Feld 3,4 Zähler we-niger zu als ohne ihn. Entscheidend beim „King“ ist auch hier wieder seine unglaubliche Variabilität: Dank sei-nes Körpers und seiner Athletik kann LeBron fast jede Position verteidigen – vom Point Guard bis zum Power For-ward. Durch diese Vielseitigkeit, seine Athletik und seine Qualitäten auf der Helpside kann LBJ auf einem höhe ren defensiven Niveau spielen als Kobe und mehr Einfluss auf den Spielver-lauf nehmen. Kobes Teams waren zwar durchschnittlich offensivstärker (101,5 PPS) als LeBrons (98,6). Dafür ließen James’ Mannschaften aber mit Abstand weniger gegnerische Zähler zu (88,0) als Bryants (97,5).

Auch ein Blick auf die Reboundsta-tistik zeigt: Während der Heat-Star am defensiven Brett ordentlich aufräumt (6,0), sammelt Bryant weniger (4,2) Boards ein. Dan Favale vom „Bleacher Report“ ist sich daher sicher: „James ist an beiden Seiten des Courts der aktuell beste Spieler der Welt!“

Kobe-Plus: Unbändiger EhrgeizKeine guten Nachrichten für Kobe. Doch wie bereits angedeutet, einen Fehler sollte man nun nicht begehen: Bryant abzuschreiben. Denn von der Einstellung her ist der Lakers-Guard seinem Kontrahenten noch ein wenig voraus. Kobe ist ein unglaublicher Ar-beiter. Beispiel gefällig? Als sich das Team USA 2012 auf Olympia vorberei-tete, trainierte Kobe die Nacht durch, warf und warf, lief und lief, während die anderen Spieler schliefen. Mor-gens kam das Team in die Halle, um die Morgeneinheit zu absolvieren. Zu diesem Zeitpunkt stand Bryant bereits nassgeschwitzt auf dem Court, weil er schon wieder trainierte!

Er hat sich in seinen ersten beiden NBA-Saisons sowie zwischen 2001 und 2003 von Michael Jordans unbändigem Willen anstecken lassen. Und seit er mit diesem „Gen“ infiziert ist, arbeitet er wie ein Besessener an sich. Blessuren und

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NBA

LeBron ist der zweiteffektivste

Spieler aller Zeiten und will seine dritte Cham-

pionship in Folge holen.

(kleinere) Verletzungen können ihn fast nicht stoppen. Wenn er halbwegs laufen und werfen kann, steht Kobe auf dem Parkett. „Kobes Arbeitsmoral ist legendär“, sagt Hadarii Jones von „Bleacher Report“. Und aufgrund dieser Einstellung, die-ser Besessenheit wird der Shooting Guard auch alles unternehmen, um in den nächsten beiden Saisons noch mal richtig anzugreifen. Denn in zwei Jahren soll „endgültig Schluss sein“, dann möchte er seine Sneakers an den Nagel hängen.

Lila-goldenes Blut in den AdernSolche Prognosen sind immer schwer zu treffen, aber dass Kobe in diesen beiden Saisons alles versuchen wird, um die Larry O’Brien Trophy erneut in die Höhe strecken zu können, versteht sich von selbst. „Für mich geht es nur um Titel – darum, so viele wie möglich zu holen“, versichert Bryant. Eine Einstellung, die er seine gesamte Karriere über lebte. Nachdem Kobe erkannt hatte, dass Shaq O’Neal in L.A. im Rampenlicht stand und kaum jemand über seine Leistungen

sprach, forcierte der Guard 2004 den Abgang des Centers. Daraufhin wurden die Lakers zu seinem Team, er machte sich unter anderem mit seinen 81 Punkten gegen Toronto (22. Januar 2006) unsterblich. Doch erst drei Jahre später und nach Lamar Odoms, Pau Gasols und Ron Artests (heute Metta World Peace) Ankunft feierte Kobe „seine eigenen“ Titel und wurde Finals-MVP. Diese Verbundenheit zu den Lakers, sein Wille, immer das Maximum herauszuholen und alles zu geben, unterschied ihn in den vergangenen Jahren grundlegend von LeBron James. Der Super-Allrounder verließ sogar die Cavaliers, die seine Franchise waren, um in Miami mit Dwyane Wade und Chris Bosh als „Super-Freunde“ Titel zu holen.

Diese „Flucht aus Ohio“ wird LeBron wohl immer verfolgen, sie führte dazu, dass ihm viele Kritiker (und Legenden wie Michael Jordan) die nötige Siegermentalität absprachen. Doch in den letzten Jahren entwickelte auch LBJ langsam aber sicher die „Edginess“, die Kobe auszeichnet. In seinen ersten Jahren konzentrierte sich LeBron mehr auf die Show und auf spektakuläre Einlagen. Und wenn man spontan beantworten soll, wer den größeren Willen hat, besessener ist, dann lautet die Antwort nach wie vor einwandfrei: Kobe Bryant! Doch zuletzt sagte James, er wolle „der beste Basketballer aller Zeiten werden“. Und diesen Worten lässt er seit 2012 Taten in Form von Titeln folgen. Und er ist noch lange nicht satt: „Ich will weitere Titel gewinnen“, lautet seine Marschroute für die kommenden Jahre. Die Message an die Konkurrenz, vor allem aber an Kobe ist eindeutig: LeBron will der King sein! Wer ihn daran hindern möchte, der soll es ver-suchen. Aber diesen LeBron James, der mit dem Rückenwind von zwei Meisterschaften den Three-Peat anpeilt, zu schlagen, ist ein schweres Unterfangen. Denn er hat nun auch schon mehrfach gezeigt, dass er da ist, wenn es um die Wurst geht.

Langsame Transformation zum Crunchtime-Player So erzielte James über die Karriere gesehen in den Playoffs (28,1 PPS) mehr Zähler als in der Regular Season (27,6). 2011 gegen Dallas tauchte er zwar ab (17,8), in den letzten beiden Jahren übernahm der „King“ aber mehr Verantwortung und schraubte nicht nur seine Punkt-, sondern auch seine Reboundausbeute (7,3 vs. 8,6) in der Postseason in die Höhe. Und in den Finals 2013 zeigte sich: LBJ kann inzwischen auch unter Druck stark performen. Im sechsten Spiel gegen die Spurs legt LeBron 32 Zähler, elf Assists und zehn Rebounds auf. Das „Headband-Game“ gewinnt Miami zwar auch dank Ray Allen, der die Heat mit einem Dreier in die Verlängerung rettet, doch in erster Linie durch LeBron.

Es zeigte aber auch: Dem 2,03-Meter-Mann fehlte manchmal noch die Game-Winner-Mentalität. Er wird in Sachen „Clutchness“ besser, was man auch daran sieht, dass LeBron Miami in den 35 Partien, die 2012/13 in den finalen fünf Minuten entschieden wurden, zu 28 Siegen führte. In diesen 300 Crunchtime-Sekunden verbuchte er im Schnitt 3,7 Zähler, 1,5 Rebounds und 1,4 Assists,

traf solide aus dem Feld (44,2 %) und von der Freiwurflinie (78,0 %), zitterte aber von Downtown (28,0 %). Und Kobe Bryant? Der Shooting Guard gewann in 2012/13 mit den Lakers nur 22 von 45 Begegnungen,

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Kann Kobe Bryant nach seiner Verlet-

zung zurückkommen und LeBron am Three-

Peat hindern?

die in der Crunchtime entschieden wurden. Seine Punkteausbeute (3,7) war da-bei ebenso hoch wie die von LeBron, wobei er die bessere Trefferquote aus der Distanz (35,5 % Dreier) und von der Freiwurflinie (84,1 %) hatte, aber nicht so hochprozentig aus dem Feld traf. Auch in den Playoffs performte Kobe über seine Karriere hinweg nicht so stark wie der „King“: Der Lakers-Star erzielte mit 25,6 Punkten weniger Zähler in der Postseason als James. Und im Gegensatz zu LBJ hat sich der Lakers-Star auch in den anderen Kategorien nicht gesteigert. Seine Playoff-Stats sind sogar schwächer als in der Regular Season, insbesondere sei-ne Trefferquoten (44,8 % aus dem Feld; 33,1 % Dreier) sinken. Ebenfalls auffällig: Bryant scort in den Playoffs kaum besser als in den Saisonspielen (25,5 PPS). Dafür strahlt Kobe allerdings die Game-Winner-Gefahr aus, die LeBron noch fehlt. Auch diese Statistiken zeigen damit: LeBron James ist dabei, Kobe zu verdrängen und den Lakers-Guard langsam, aber sicher endgültig in den Schatten zu stellen.

Meisterschaften sprechen noch für KobeDoch um dies endgültig zu tun, muss er 2014 den Three-Peat holen. „LeBron muss mehr Titel holen. Nur dann kann er es schaffen“, sind sich die TV-Experten Shaq O’Neal, Charles Barkley und Steve Kerr einig. Denn wie James (2012–13) holte Kobe (2009–10) bisher zwei Finals-MVP-Titel und stellte damit unter Beweis, dass er eine Fran-chise zur Championship führen kann. Beide verloren (James: 2007 und 2011; Bryant: 2004 und 2008) je zwei Finalserien. LeBron kann nun weiter an seinem Legenden-Status arbeiten, während es für Kobe bei den diesjährigen Lakers (siehe Seite 80/81) sehr schwer wird. Doch Steve Kerr, der beim zweiten Three-Peat der Bulls 1996–98 dabei war, hegt Zweifel: „Ich denke, dass die Heat es nicht schaffen werden. Sie werden mental nicht stark genug sein, weil die Umstände und das ständige Gerede sie ablenken werden.“ Wie schnell das gehen kann, weiß Bryant nur zu gut. Er hat es am eigenen Leib erlebt. Doch selbst wenn LeBron den Three-Peat in dieser Spielzeit verpasst, gibt es immer noch einen großen Unterschied zwischen ihm und Bryant – das Alter! James hat seine besten Jahre noch vor sich, und wenn er verletzungsfrei bleibt, wird er in Zukunft regelmäßig um den Titel mitspielen. Seine vier Regular-Season-MVP-Titel (2009–10 und 2012–13; Kobe wurde es nur 2008) sind nur ein Be-weis dafür, dass eine Franchise, für die James spielt, immer ein Contender ist.

Drauf und dran, Kobe endgültig abzulösen Aktuell ist LBJ der zweiteffektivste NBA-Spieler der Geschichte (Wert: 27,65). Seit es das Player Efficiency Ranking gibt, erreichte nur Michael Jordan einen höheren Karrierewert (27,91) – Kobe liegt auf Platz 19 (23,41). Und der lebenden Lakers-Legende läuft die Zeit zum Kontern davon: 2012/13 hatte er mit Steve Nash, Pau Gasol und Dwight Howard beste Karten, doch die Chemie stimmte nicht. Aktuell sieht es danach aus, als könne nur ein Wunder helfen, damit es Kobe ist, der LeBron 2014 am Three-Peat hindert. Im Sommer können die Lakers dann richtig einkaufen und Kobe kann danach vielleicht noch einmal den Titel ins Visier neh-men. Ob er das dann aber noch als Finals-MVP schafft? Ob er überhaupt zu alter Stärke findet nach seinem Achillessehnenriss? Fragen über Fragen, die allerdings etwas in den Hintergrund gerückt sind. Denn im Rampenlicht steht nun LeBron James und dessen Chance, den Three-Peat zu schaffen und Bryant endgültig als besten Spieler der Welt abzulösen. Selbstbewusst sagt James: „Ich denke, ich habe alles, um der beste Spieler aller Zeiten zu werden. Je länger ich dieses Spiel spiele, lerne, verstehe und trainiere, desto besser werde ich.“

Die rein sportliche Antwort auf die Frage „King oder Kobe“ lautet daher: „King!“ Verglichen mit Bryant ist LeBron der komplettere Spieler. Und bei Aspekten wie Clutchness und Leadership hat LeBron extrem aufgeholt. Statistisch ist er sogar schon in vielen Bereichen an Kobe vorbeigezogen. Wenn er jetzt den Three-Peat holt, stellt er Bryant endgültig in den Schatten! Allerdings wird der Heat-Superstar auch aufpassen müssen: Denn zum einen wird auch er nicht jünger, und seine „altersschwache Zeit“ wird noch kommen. Und zum anderen jagen ihn auch andere Akteure (wie Kevin Durant, Derrick Rose, James Harden). Kobe hat sich in der „Best of the Best“-Diskussion Konkurrenten lange souverän vom Hals gehalten. LeBron muss jetzt im Stile eines Champions reagieren und seinen Platz verteidigen. So wie es Bryant lange auch gegen ihn getan hat. Vielleicht erlebt James auch so einen Moment wie Kobe 2011. Vielleicht schon in dieser Saison, wenn er nach dem Three-Peat greift.

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Die Ara..

JamesLebron james

Die NBA im Jahre des Herrn 2014. LeBron James beherrscht das Geschehen in der besten

Basketballliga der Welt. Und: Er hat sich zur sportlichen Lichtgestalt mit globaler Strahlkraft

entwickelt. 2014, Anno James ...…

TExT HENNiNG KUHL

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Ich wurde geboren, um Basketball zu spielen. Aber

das ist nicht die grosste Rolle, die ich einnehmen soll.

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ie Kalender sind umgestellt, eine neue Zeitrechnung erhellt die NBA. Endlich, denn: Nach der Magic-vs.-Bird-Ära in den 80ern, der Jordan-Ära in den 90ern, der O’Neal-Ära rund um die Jahrtausendwende und der darauffolgenden Kobe-Ära wurde es Zeit für eine neue Epoche: die Ära James.

Es muss ein unglaubliches, unbeschreibliches Ge-fühl sein, dort oben zu stehen, auf der Spitze, und das Aushängeschild seiner Sportart zu sein. Jeder blickt zu

einem hinauf, Anhänger wie Gegner, Freunde wie Feinde. Von allen Seiten gibt es Anerkennung, Respekt und Lob, aber überall auch Herausforderer, Gegner und Widersacher. Jedem Schritt, jeder noch so kleinen Bewegung wird größte Aufmerksamkeit gewidmet. Man ist Vorbild und Idol, Held und Motivator, aber zugleich auch der ultimative Gegner. Kurz: Ein Aushängeschild der Sportwelt, eine der bedeutendsten Personen dieses Planeten. Es ist ein Level, dass nur wahre Ausnahmekönner erreichen. Es ist ihre Bestimmung, der Pfad ihres Schicksals, der sie zum Herrscher ihrer Sportart, zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten des globalen Sports werden lässt. So jemand ist ein König. So jemand ist LeBron James.

Der Weg auf den Thron des Basketballs, zum unangefochtenen Dominator ist alles andere als leicht – das musste auch LeBron Raymone James in seiner elfjährigen NBA-Karriere häufig feststellen. Doch der beste Basketballer der Gegenwart hat ihn erklommen, den entscheidenden Gipfel zum Olymp seiner Sportart. Trotz der großen Kritik an seiner Person, dem Wechsel von Cleveland nach Miami und zwei verlorenen Finals – LeBron hat sich auf den Basketball-Thron gearbeitet, die NBA ist seine Liga. Er ist die Nummer eins, der Ansager, der Imperator – und damit Schöpfer einer Ära. Seiner Ära.

Einmalige Leistungen auf dem CourtAuf welch überragendem Level der 29-Jährige inzwischen spielt, stellt „The Cho-sen One“ in dieser Saison einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis: 2013/14 legt „The King“ durchschnittlich 26,0 Punkte, 6,6 Rebounds, 6,5 Assists und 1,3 Steals auf. Ja, diese Zahlen waren fast in jeder seiner vorherigen Spielzeiten bes-ser. Aber zum einen feuert LeBron 4,0 Würfe weniger aus dem Feld ab als in den übrigen Jahren und zum anderen steht er mit durchschnittlich 36,4 Minuten auch 3,5 weniger auf dem Feld als jemals zuvor. An diesen beiden Punkten gemessen sind seine Statistiken herausragend! Und: LeBron versenkt im Schnitt 59,1 Pro-zent seiner Würfe aus dem Feld. Bis Mitte Januar sind es innerhalb 2,5-Metern Korbentfernung sogar sagenhafte 77,0 % – kein anderer Akteur trifft so gut. James ist dabei, einmal mehr in seiner Karriere Geschichte zu schreiben. Denn nie zuvor hat es einen NBA-Spieler gegeben, der in einer Saison mindes tens 26,0 Zähler, 6,6 Rebounds und 6,5 Assists auflegt und dabei mindestens 59,1 %seiner Feldwürfe trifft. Noch nie. US-Journalist John Ontano bezeichnet James daher als „Frankenstein des Basketballs“.

Hinzu kommen auch noch sensationelle 40,5 % Trefferquote von Downtown und solide 75,8 % von der Freiwurflinie. Gepaart mit seiner unfassbaren Athletik avanciert LeBron dadurch zum Albtraum aller Gegenspieler. Jedes Mal, wenn er den Ball in den Händen hält, hat man das Gefühl, dass er punkten oder einen erfolgreichen Spielzug einleiten wird – LeBron unstoppable. Das Raunen, das jede seiner Aktionen in fremden Arenen begleitet, und der Jubel gegnerischer Anhänger bei seinen Aktionen sprechen Bände. „Es ist wie bei Michael Jordan früher. LeBron zeigt Dinge, die ich noch nie zuvor gesehen habe, überhaupt nicht erwarte und mir nicht mal vorstellen kann“, schwärmt der Ex-NBA-Coach und heutige TV-Experte Jeff van Gundy.

Der 2,03-Meter-Mann peilt nicht nur individuell, sondern auch mit Miami weitere Einträge in die Geschichtsbücher an: Die Heat können 2014 als viertes NBA-Team den dritten Titel in Serie holen. Das Unterfangen „Three-Peat“ gelang bisher nur den Minneapolis Lakers (1952-54), den Boston Celtics (1959-66), den Chicago Bulls (1991-93, 1996-98) und den Los Angeles Lakers (2000-02). Nun pochen LeBrons Heat an die Tür dieses elitären Kreises, wollen ihre Namen in der Ruhmeshalle der besten und erfolgreichsten Teams verewigen. Ei-ne knifflige Aufgabe: Denn seit den Boston Celtics in den 80ern gelang es keiner

DFranchise mehr, viermal hintereinander ins NBA-Finale einzuziehen. Genau dort will „LBJ“ mit aller Macht hin, um sich den nächsten Meisterschafts-Ring zu si-chern. „Es gibt aus sportlicher Sicht einfach kein besseres Gefühl, als den Titel zu holen“, sagt James. Da spricht der unersättliche Winner, der unangefochtene Leader, der er mittlerweile ist. Der König.

Vorbild, Superheld und AnführerSeine Leistungen auf dem Court sind es, die „LBJ“ sportlich immer unantast-barer machen und heroischer erscheinen lassen. Doch für eine echte Legende ist Leistung nicht mehr als Schwarzbrot. Durch Leistung wird heutzutage kein Sportler mehr zur (lebenden) Legende. Kein Kobe Bryant, kein Lionel Messi, kein Usain Bolt, keiner. Das sportliche Können ist der Grundstein, das Gerüst für den zweiten, den entscheidenden Schritt. Denn das Charisma, die Außenwirkung, die Persönlichkeit, die Stellung in der Sportwelt und damit auch in der Gesellschaft sind die ausschlaggebenden Aspekte für diesen letzten, entscheidenden Schritt.

Sie formen einen Sportler zum Superhelden, sichern ihm seinen Platz unter den Größten aller Zeiten. Und auf diesem Gebiet hat LeBron in den letzten Jahren mehr und mehr aufgeholt. „Ich denke, mein Ruf geht weit über den eines Basket-ballers hinaus“, sagt James selbstbewusst und führt aus: „Ich kann Menschen inspirieren und ein Vorbild, ein Anführer oder ein Superheld für sie sein.“

Dass dem so ist, zeigt beispielsweise ein Nike-Werbespot mit dem 29-Jäh-rigen: „LBJ“ wird darin vor seinem Haus von einigen Kindern und Jugendlichen erwartet, die ihn per Fahrrad durch Miami zum Training begleiten, den ganzen Weg über hinter oder neben ihm fahren. Seine jungen Anhänger werden immer zahlreicher, warten während des Trainings vor der Arena, um ihr Idol auch auf dem Rückweg wieder zu begleiten. Sie verhalten sich wie er: Sie lachen, wenn er lacht, und grüßen, wen er grüßt. Jeder will dem Helden so nah wie möglich sein, und die restliche Welt (in diesem Fall die anderen Verkehrsteilnehmer) bleibt stehen. Jeder will dabei sein, wenn er seine großen, triumphalen Momente erlebt, und ihm als Zeuge zur Seite stehen. Jeder will LeBron, den König.Der Spot verdeutlicht, welchen Stellenwert der „King“ mittlerweile innehat. Er selbst sagt: „Ich denke, dafür wurde ich geboren. Ich erhielt die Gabe, Basketball zu spielen. Aber das ist nicht die einzige und größte Rolle, die ich einnehmen soll.“ James strebt nach dem Maximum, und dank seiner überragenden Leistun-gen auf dem Parkett sowie dem Verhalten beziehungsweise Auftreten abseits des Courts kommt er diesem immer näher.

Der 2,03-Meter-Monsterathlet trifft nämlich auch dann, wenn er nicht Basket-ball spielt, immer häufiger den Nerv seiner Fans. Als Miami bei den Brooklyn Nets mit 95:104 nach zweimaliger Verlängerung verliert, meldet sich James nachts per Twitter und eröffnet eine „Fragerunde“. Für 15 Minuten können seine Follower – die übrigens die elf Millionen-Marke überschritten haben, zum Vergleich: Kevin Durant hat knapp sechs und Kobe Bryant rund vier Millionen – ihn alles fragen, was ihnen auf der Seele liegt. Und so beantwortet der „King“ Fragen zu den ak-tuell besten Gegenspielern der Liga, seinem Lieblingswurf, den besten In-game-Dunkern der NBA-Geschichte, und ob er Blake Griffin beim Dunking-Versuch blocken würde. Die Griffin-Frage beantwortet der Heat-Megastar übrigens wie folgt: „Ich bin doch nicht verrückt. Ich kenne mein Limit.“

Werbestar, Schauspieler, Trendsetter, ZuschauermagnetDoch seine Follower stellen nicht nur Basketball-Fragen: Wer gewinnt beim NFL-Game Seattle vs. New Orleans? Wie heißt dein Lieblingssong von Jay Z und welches seiner Alben hörst du am liebsten? Wer ist neben Jay Z der beste Rapper? Welcher Film war im letzten Monat der beste? Und wo würdest du gerne mal Urlaub machen? Diese Fragen sind es, die LeBrons Status außerhalb des Basketball-Courts verdeutlichen: Er ist mehr als ein Trendsetter, er ist eine Instanz. Wer „LBJ“ verfolgt ist „in“, was er macht, ist cool. Das meinen nicht

Ich kann Menschen inspirieren und ein Vorbild fur sie sein.

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nur seine Anhänger, denn die Meinung des 113-Kilo-Kraftpakets ist vor allem auch bei der Presse gefragt. Als sich Derrick Rose, Kobe Bryant und Russell Westbrook nacheinander verletzen, später noch weitere Stars ins NBA-Lazarett humpeln müssen, fragen gefühlt alle Journalisten nach James’ Meinung. Auch in Sachen David Stern, über den „LBJ“ übrigens sagt: „Er hatte einen Traum und eine Vision. Er hat so lange daran gearbeitet, dieses Spiel weltweit berühmt zu machen. Keinem anderen wäre das so gelungen.“ Jeder will wissen, was der viermalige Season-MVP denkt, und den König zitieren. Seine Meinung ist wichtig.

Wie groß LeBrons Einfluss mittlerweile ist, hat auch die Unterhaltungsbran-che erkannt. Das Cover des Spiels „NBA 2K14“ beispielsweise ziert natürlich James. Aber die Sonderstellung des zweimaligen Finals-MVPs wird noch zu-sätzlich unterstrichen: Denn der Modus „LeBron: Path to Greatness“ ermöglicht dem Gamer, nur mit James zu spielen und seine Karriere fiktiv fortzusetzen. Ein „LeBron-Spiel“ im Basketball-Spiel also. Noch Fragen?!

Und auch der TV-Markt ist auf LeBron aufmerksam geworden: Der US-ameri-kanische Schauspieler und Comedian Kevin Hart, der unter anderem mit Robert De Niro und Sylvester Stallone drehte, weiß ebenfalls um James’ Popularität. Er wird mit dem Heat-Superstar im Sommer einen Film drehen, der den Na-men „Ballers“ trägt. LeBron betont dabei: „Kevin ist aktuell einer der größten Hollywood-Stars.“ Und dass der beste Basketballer des Planeten auch vor der Kamera eine gute Figur macht, versichert unter anderem Werbefachmann Stacy Wall, der bereits einige Male mit „LBJ“ drehte: „Er hat einfach eine Präsenz, wenn er vor der Kamera steht.“ Das Filmparadies in Los Angeles hat den gesellschaft-lichen Einfluss des zweimaligen Olympiasiegers erkannt und möchte sich mit dessen Reputation schmücken. The King is everywhere!

im Kreise der AllergrößtenLeBron James steht mehr denn je für Erfolg und Marketing. Wenn man seinen Namen bei „Google“ eingibt, erhält man rund 190 Millionen Treffer. Damit stellt er auch in diesem Bereich andere Sportgrößen wie Kobe Bryant (ca. 60 Mio.), Lionel Messi (ca. 70 Mio.), Usain Bolt (ca. 23 Mio.) oder Tiger Woods (ca. 65 Mio.) in den Schatten. Und James’ Status wächst weiter: Wie schon länger bekannt ist, möchte Fußball-Legende David Beckham gerne mit „LBJ“ einen Club in Miami gründen, der dann in der Major League Soccer antreten soll. Und im Sommer wird der Heat-Superstar mit Johnny Manziel, einem der vielversprechendsten Football-Talente der USA, zusammenarbeiten. US-Journalist Ric Bucher bestätigt daher: „Werbespots, Filme, Fernsehauftritte und alles Weitere stehen für Erfolg, sie definieren ihn.“ Mit anderen Worten: Der 29-Jährige wird mehr und mehr zum personifizierten Erfolgsmenschen. Jeder will „LBJ“ sehen: Die Auswärtsspiele der Heat sind mit durchschnittlich 19.021 Zuschauern pro Partie die mit Abstand am besten besuchten aller NBA-Clubs. Kein Wunder, dass sich kein NBA-Trikot so gut verkauft wie das des „Kings“.

LeBron James, der Name ist Programm, der eines Königs.

Dementsprechend wird „LBJ“ nach Weihnachten zum „Associated Press Male Athlete of the Year 2013“ gekürt. Seit 1931 werden Sportlerinnen und Sportler jährlich mit diesem Preis ausgezeichnet, wobei zuvor erst zwei Basketballer die-sen Award erhielten: Larry Bird (1987) und Michael Jordan (1991-93). LeBron ist in der absoluten Elite angekommen, sein Name steht nun unter anderem in einer Reihe mit Muhammad Ali, Carl Lewis, Tiger Woods und Michael Phelps.

Um diesen Stellenwert wissen auch seine Kontrahenten, wie beispielsweise DeMarcus Cousins: Im Spiel gegen Sacramento foult der Heat-Forward den tem-peramentvollen Kings-Center, der daraufhin zu Boden geht, LeBron anschaut, aufsteht und stumm von dannen zieht. Wenige Momente später foult Mario Chalmers den Center fast in gleicher Weise. Ebenso wie zuvor bei James wirft

Cousins einen Blick zum Heat-Spieler, doch dieses Mal springt er auf und drückt seinem Gegenüber ein paar böse Worte ins Gesicht. Eine Szene mit Symbol-charakter: Cousins weiß um LeBrons Status und hält sich aus Respekt zurück. Majestätsbeleidigung ist untersagt und ziemt sich nicht. Den König fordert man nicht heraus. Und solange „LBJ“ auf dem Basketballcourt so überragend spielt, wird sich daran auch nichts ändern.

Die heißeste Frage der US-Sportwelt Doch selbst wenn der 29-Jährige den Three-Peat holt, vielleicht auch seine fünfte MVP-Auszeichnung und dritte Finals-MVP-Trophäe erobert, bleibt offen, welches Trikot er künftig überstreifen wird. Die Gerüchte um eine Rückkehr nach Cleveland wollen einfach nicht abreißen. Dort begann seine schillernde Karriere im Sommer 2003, bevor er 2010 nach Miami wechselte und von Cavs-Fans der gesamten Welt verflucht wurde. Sein Standing lässt die Kritiker aber kontinuier-lich verstummen. Wenn heutzutage Miami in Cleveland gastiert, jubeln viele Fans, tragen T-Shirts mit „Come back, LeBron“ und wünschen sich nichts sehnlicher als eine Rückkehr ihres „Local Heros“. Die Cavs-Anhänger träumen von einem Duo James-Irving, das zahlreiche Meisterschaften holt.

Aber vieles spricht für Miami: In South Beach hat sich LeBron eingelebt, dort unternehmen die Verantwortlichen alles, um ihn zufrieden und glücklich zu ma-chen, mit Dwyane Wade und Chris Bosh hat er zwei kongeniale Star-Partner an seiner Seite. Der 29-Jährige hat die Franchise zu einem der wertvollsten NBA-Clubs geformt. „Der Wert der Heat ist in den letzten beiden Jahren auf rund 625 Mio. Dollar gestiegen. Das bedeutet 200 Mio. pro Jahr“, schreibt John Wilmes vom „Bleacher Report“ und ergänzt: „Er macht jeden um sich herum besser und jeder will mit ihm spielen. Denn mit ihm spielt man automatisch um die Championship.“

Der Heat-Superstar selbst hält sich zurück: „Ich bin im Tunnel. Ich denke nicht über den Sommer nach. Ich konzentriere mich nur auf diese Saison.“ Es heißt abwarten, denn die Antwort kann nur „LBJ“ liefern. Doch an ihr hängt mehr als „nur“ James’ Zukunft oder die einer Franchise, wie Matt Cianforne von „Round-ball Mining“ versichert: „Von seiner Entscheidung wird die Zukunft der NBA abhängen.“ Und Tom Sunnergren von „Hoop76“ stimmt seinem Kollegen zu: „Er bestimmt, welches Schicksal der NBA bevorsteht.“

immer noch Luft nach oben?„The Chosen One“ ist der Herrscher der besten Basketballliga der Welt. Er schreibt nicht nur seine, sondern auch ihre Geschichte. Er entscheidet, wo es hingeht, was möglich ist, was die Zukunft bringt und wer Champion wird. Denn letzten Endes geht es dem Modellathleten nur darum, wie Miami-GM Pat Riley ver-rät: „Seinen Legendenstatus erbaut er sich durch Gewinne, durch Siege, durch Titel.“ Der in Akron, Ohio, geborene Alleskönner ist noch längst nicht satt. Und das tut nicht nur ihm und seiner Ära gut, sondern vor allem der NBA. Sie profitiert von ihrem Aushängeschild James, der ihre Fahne auf dem gesamten Globus hochhält.

Denn auch in Europa, China und den restlichen Kontinenten wird sein Name immer populärer.

LeBron James will seine Ära weiter vergolden. Dan Devine von „YahooSports“ weiß: „Ich habe gelernt, dass er immer ein neues Level erreichen kann.“ Und Tom Haberstroh von „ESPN“ stimmt zu: „LeBron spielt bisher noch im Leerlauf. Er musste noch nicht zeigen, was er alles kann.“ Kann der „King“ also noch besser und domi-

nanter spielen als ohnehin schon? LeBron selbst sagt dazu nur: „Ich mache meinen Job. Aber wenn meine Teamkollegen einmal zu mir kommen und sagen, dass ich richtig Gas geben soll, werde ich das tun.“

Der König hat seit seinem Wechsel zu den Heat mehr Spiele (340) als jeder andere NBA-Akteur im selben Zeitraum absolviert. Schont er sich also wirklich? In Anbetracht der Tatsache, dass LeBron versprochen hat, sieben Champion-ships zu holen und der beste Spieler aller Zeiten zu werden, klingt das plausibel. Gleichzeitig sorgt es für Vorfreude: Denn der Moment, in dem „L`BJ“ alles geben muss, wird kommen. Und sollte er sich tatsächlich noch weiter steigern, wird seine Ära eine der größten und legendärsten aller Zeiten werden. Und die Uhren der NBA werden sich weiterhin nach LeBron Raymone James richten.

Ich bin im Tunnel. Ich konzen-triere mich nur auf mein Ziel.

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Wenn meine Teamkollegen eines Tages sagen, ich soll Gas geben,

dann werde ich das auch tun!

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LeBron James

Alleingelassen: Nach den Titeln 2012 und 2013 ist James zurück auf dem Boden der Tatsachen.

LeBron James hat wieder verloren. Die dritte Final-Serie seiner Karriere. Sein Denkmal hat dadurch weitere Kratzer bekommen, die Kritik an seiner Person keimt wieder auf, und seine Zukunft in Miami ist offener denn je. Denn der König ist auf der Suche nach dieser einen Geschichte, die ihn unsterblich macht.

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Versagt

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##FINaLs20FINaLs201111444Zermürbend: Immer wieder rennt James verzweifelt gegen das Spurs-Kollektiv an.

er vermeintliche König des Basketballs trottet mit ge-senktem Kopf vom Parkett. „Mal wieder, schon wieder,

endlich wieder“, werden einige sagen. Er verlässt das Parkett des AT&T-Cen-ter als Verlierer. Während Konfetti vom Hallendach regnet und die Spurs mit feuchten Augen ihre fünfte Meister-schaft feiern, widerfährt LeBron James mal wieder dieses niederschmetternde Gefühl einer Finalniederlage. Zum drit-ten Mal in seiner Profilaufbahn hat er in dem Moment versagt, als es um al-les ging. Dieses Gefühl wollte er nie wieder erleben müssen. Nicht nur, weil das Verlieren eines Finales, wenn man so dicht vor dem lang ersehnten Erfolg steht, das bitterste Gefühl für ei-nen jeden Profisportler darstellt. Nein, bei LeBron James geht es um mehr als das. Bei LeBron Raymone James geht es immer um mehr …

Er, der von sich selbst sagt, das leichteste Opfer im Sport zu sein, wird wie kein zweiter Athlet an seinen Erfol-gen gemessen. Via Facebook nehmen 19,5 Millionen User an seinem Werde-gang teil, bei Twitter folgen ihm 13,2 Millionen. Sie wollen ihn siegen oder scheitern sehen. Aus diesem Grund halten die Kameras des amerika-nischen TV-Senders ABC auch extra lange drauf, als das Aushängeschild der Liga durch die Katakomben der Arena schleicht. In puncto NBA-Finals steht es nun 2:3 gegen ihn, 2:3 gegen den vermeintlich besten Basketballer der Welt – und das ist in seinem Fall ein ziemlich großes Problem.

Zwei Titel sind nicht genugZugegebenermaßen kann man ihm die erste Finalpleite von 2007, als er im zarten Alter von 22 Jahren noch das Trikot der Cavs trug, nicht an-kreiden. Diese Niederlage sollte nur ein Schönheitsfehler einer illustren Karriere sein. Andere Basketballer standen in solch jungem Alter noch gar nicht auf der größten Bühne die-ses Sports, hatten ihr Team nicht im Alleingang ins Endspiel gehievt. Doch als James im Sommer 2010 seine Talente nach Miami brachte, schien die Zeit des Verlierens vorbei. An der Seite seiner „Super-Freunde“ Dwyane Wade und Chris Bosh wollte er gegen Niederlagen immun werden. Doch unterm Strich hat er während seiner vier Spielzeiten in Miami nur zwei Meisterschaften gewonnen, eine davon verdankt er dem größten Wurf der Finals-Geschichte. Einem Schuss, den nicht er, sondern ein gewisser Ray

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Allen verwandelte. Schon damals ließ dieser Umstand die James-Kritiker laut werden. 25,3 Punkte, 10,9 Rebounds, 7,0 Assists, 2,3 Steals und 0,9 Blocks in der 2013er-Final-Serie waren für sie nicht genug, weil es eben diesen einen glorreichen und überlebensret-tenden Moment gab, für den James nicht verantwortlich war. Gepaart mit dem 2011er-Finals-Kollaps gegen Dirk Nowitzki und die Mavericks und der diesjährigen vernichtenden Nieder-lage gegen die zweifellos beste Bas-ketballmannschaft der Welt ist James’ Regentschaft in Miami bis zu diesem Zeitpunkt eben keinesfalls ausschließ-lich von Sonnenschein geprägt.

Hinter den Ansprüchen zurück Bei drei Finalniederlagen darf mit Recht die Frage gestellt werden, ob James den Nimbus eines unschlagbaren Champions überhaupt noch erreichen und zum größten Basketballer aller Zeiten reifen kann. Ist diese ständige Urteilsbildung ihm gegenüber fair? Ist es ehrenwert, wenn man einem Men-schen keinen Erfolg gönnt? Wenn man Sympathie dafür ergreift, dass das

System einer Star-Ansammlung zum Teil versagt hat? Sicherlich nicht, doch LeBron James hat im Laufe seiner nun schon zehn Spielzeiten in der besten Basketballliga der Welt regelmäßig dafür gesorgt, dass seine Person auf und neben dem Court polarisiert und außenstehende Menschen über ihn urteilen. Er hat einst von nicht nur zwei, sondern von sieben und mehr Titeln mit den Heat geschwärmt. Er hat einst davon gesprochen, der größte Basketballer aller Zeiten werden zu wollen. An diesen Aussagen wird er gemessen. Und zwei NBA-Titel, vier MVP-Trophäen, zehn All-Star-Nomi-nierungen oder zwei olympische Gold-medaillien reichen als Rechtfertigung noch nicht aus. Auch die knapp 130 Millionen Dollar, die er während seiner Karriere durch Gehälter eingeheimst hat, sowie die jährlich 42 Millionen Dol-lar, die er aus Werbeverträgen mit Nike, Coca-Cola, Upper Deck, Samsung oder Dunkin Donuts generiert, bringen sein sportliches Vermächtnis nicht weiter.

LeBron James hat nach eigenen Aussagen aufgehört, auf andere Men-schen zu hören, und das ist auch gut

so. „Ich kann nicht Basketball spie-len und mein ganzes Leben danach ausrichten, was andere Menschen von mir erwarten und halten“, gibt der mittlerweile 29-Jährige in gewohnt kühler Manier bekannt. „Das macht mich nicht glücklich. Was mich glück-lich macht, ist, meinen Mitspielern zu Erfolgen zu verhelfen. Was der Rest denkt, ist mir egal.“ Mag sein, dass dem so ist, doch LeBron James ist schon längst an einem Zeitpunkt in seiner Karriere angelangt, an dem nur noch Meisterschaften zählen. Sie heben ihn von den anderen Größen dieses Sports ab. Das war einst der Grund, warum er seine Heimat verließ, und wirft nun natürlich einmal mehr die Frage auf, wie es für ihn persönlich und die Heat als Ganzes weitergeht. Ob seine Zeit in Miami und damit auch die Zeit der Big Three abgelaufen ist?

Soldat ohne ArmeeDenn eines haben die 2014er-Finals eindeutig gezeigt: Miamis Kader ist nicht länger konkurrenzfähig. LeBron war in den Finals völlig auf sich allein gestellt, lieferte eine One-Man-Show ab. 28,2 Punkte, 7,8 Rebounds, 4,0 Assists, 2,0 Steals, eine Trefferquote von sagenhaften 57,1 Prozent standen zu Buche. In allen genannten Statis-tiken führte er Miami an, an mehr als einem Drittel der Heat-Punkte war er direkt oder indirekt beteiligt. „LeBron war ein König ohne Armee. Er hat kei-ne Hilfe bekommen, und somit war die Niederlage nicht seine Schuld“, bringt es Kolumnist Greg Cote vom „Miami Herald“ treffend auf den Punkt.

Doch wo war die Armee?Dwyane Wades Knie sind hinüber,

der Finals-MVP von 2006 wirkt nur noch wie ein Schatten seiner selbst, traf in den Finals nur 43,8 Prozent sei-ner Würfe und kam auf 15,2 Zähler pro Partie. Chris Bosh bleibt Chris Bosh. Ein Spieler, der in der Regel immer nur so gut performt wie sein Team. Er kam in der Finalserie auf 14,0 Zähler, griff sich schwache 5,2 Rebounds. Zwei der drei großen Heat-Säulen sind damit schon mal brüchig, geben LeBron anders als zu Beginn seiner Zeit in Miami immer weniger Halt. Und ähnlich verhält es sich mit dem restlichen Supporting-Cast. Oldies wie Shane Battier (35), Ray Allen (38), Chris Andersen (35), Udonis Haslem (34) oder Rashard Lewis (34) sind dem Karriereende näher als einer weiteren Saison auf höchstem Level. Weitere Akteure wie Mario Chalmers, Norris Cole, Toney Douglas, James Jones und Justin Hamilton sind bei

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NBANBA

Ende einer Ära: Vielleicht liefen

LeBron James und Dwyane Wade in

den Finals das letzte Mal gemein-sam für Miami auf.

allem Respekt gegen so ziemlich jeden NBA-Spieler austauschbar. Bleiben mit Greg Oden und Michael Beasley zwei weitere Sorgenkinder im Heat-Kader, auf die man eigentlich auch nicht mehr richtig bauen kann. Unterm Strich ist Pat Riley, Heat-Präsident und Gene-ral Manager in Personalunion, also zu Umbauarbeiten gezwungen. Und diese beginnen bei den Big Three, die im Sommer alle aus ihren Verträgen aussteigen können. Riley muss ihnen jegliche Wechselgedanken ausreden, womöglich sie gar zu einem Gehaltsver-zicht bewegen, um weitere Top-Spieler nach Florida zu locken. Doch machen die drei, allen voran LeBron James, die-ses Spielchen mit?

Rückkehr nach Cleveland?Während der Finals ließen LeBrons Agenten durchsickern, dass seine Entscheidung im Sommer eine Busi-ness-Entscheidung werde. Sprich, ein Wechsel in einen größeren Markt wie Chicago, New York oder Los An-geles scheint nicht undenkbar und angesichts der zerfallenden Heat

auch durchaus sinnvoll. Darüber hi-naus kusieren natürlich auch immer wieder Gerüchte, der König könnte zur Geburtsstätte seines Erfolgs nach Cleveland, Ohio, zurückkehren.

Dort würde er unter anderem mit Kyrie Irving und den Top-Picks des 2013er- und 2014er-Drafts (die Story dazu gibt’s in BASKET 9-10/2014) ein lukratives Umfeld vorfinden. Cleveland repräsentiert zwar keinen großen Markt, doch LeBron ist längst zu einer Marke geworden, die aus jedem NBA-Standort den Nabel der Basketballwelt macht. „Er ist zwar nicht der 2014er-MVP und auch nicht der NBA-Champ, aber er bleibt der beste Spieler der Liga“, so Gregg Doyel von CBSSports. „Jedes Team will ihn, und jeder Spieler will an seiner Seite spielen. Was jetzt kommt, wird nicht nur LeBrons Zu-kunft bestimmen, sondern die ganze Liga beeinflussen.“ In Cleveland würde James vor allem die Reputation seiner Marke stärken. Denn der König hat wie gesagt immer noch Skeptiker, Kri-tiker und Feinde. Seine Heimatflucht, die Wahl des vermeintlich einfachen

Wegs, hängt ihm noch immer nach und wird so lange bestehen bleiben, bis er sie vergessen macht. Die Rück-kehr zu den Cavs wäre eine Cinderel-la-Story, wie sie in den US-Märchen-büchern nicht besser stehen könnte. Der einst als König vergötterte, dann als Verräter gebrandmarkte James kehrt zurück und beschert Cleveland die erste Championship in einem der vier Major Sports überhaupt. Der Sport lebt von diesen Geschichten, die man im Grunde nicht schreiben kann. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. James fehlt eine solche Geschichte. Nach dem jüngs-ten Rückschlag in Miami, wo die ange-kündigte Flut an Titeln ausblieb, fehlt sie ihm stärker denn je.

Gewinnen als oberste Prämisse Doch bei allem sportromantischen Wunschdenken und dem ständigen Urteilen über LeBrons Vermächtnis ist der 29-Jährige am Ende des Tages kein Märchenonkel. „Ich werde mich mit der Zukunft beschäftigen, wenn ich dazu bereit bin“, sagte er nach der

bitteren Finalniederlage schmallippig und ausweichend. „Ich liebe Miami, und meine Familie tut es auch.“ Das heißt nicht allzu viel, zumal James in Miami aktuell dort ist, wo er 2010 mit Cleveland aufgehört hatte. Er ist der unangefochtene Superstar, der ohne Unterstützung aber keinen Titel gewin-nen kann. Gewinnen bleibt allerdings seine oberste Prämisse, so dass eine erneute Flucht nun mehr als möglich erscheint, was die Free Agency (siehe Seite 28–30) überaus spannend macht.

Bis dahin darf LeBrons Status aber-mals hinterfragt werden. Er ist wieder verwundbar geworden, weil er eben kein erbarmungsloser Winner ist. Es steht 2:3 gegen ihn. Sein Plan in Mia-mi ist nicht vollends aufgegangen, er ist sogar vorerst gescheitert. Ob diese Beurteilung fair ist, wenn man der be-ste Basketballer der Welt ist? Vielleicht nicht. Doch was ist bei LeBron James schon fair. Was ist in seinem Fall schon normal. Er hatte sich die Maßstäbe einst selbst gesetzt und muss diesen nun gerecht werden. Und es gibt Wege, das zu schaffen. Thomas Huesmann

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