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OFFICIAL PROGRAMME PARTNER

Wie sind die Chancen für Markteinsteiger?

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIEZUKUNFT

Wie sind die Chancen für Markteinsteiger?

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIEZUKUNFT

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE

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DIE BAUBRANCHE IN PO LEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

Das Jahr 2013 wird für die Baubranche in Polen bestimmt nicht leicht werden. Einen grundsätzlichen Einfluss auf die Situation in der Branche hat die Zugänglichkeit zu Finanzmitteln für die Realisierung von Investitionen. Dies kann insbesondere den Wohnungsbau betreffen. Die gezeigten Beispiele aus dem Bürobau, kommerziellen oder infrastrukturellen Bau weisen darauf hin, dass bei einer Lösung der sog. Finanztechnologie kein Zusammenbruch dieser Branche in Polen zu erwarten ist. Es besteht ein großes Potential in manchen, noch nicht genutzten Marktnischen, worauf die vorliegende Bearbeitung hinweist. Die EU-Vorschriften erlegen Polen eine Reihe von Pflichten im Zusammenhang mit der Energiewirtschaft und dem energieeffizienten Bauen auf. Das Potential in diesem Bereich wird größtenteils noch nicht genutzt. Ausländische Firmen, die ihre Tätigkeit nach Polen ausweiten möchten, sollten in eine gute Erkundung des Gebietes investieren und eine durchdachte Handlungsstrategie vorbereiten.

Language: German

Number of pages: 54

Author: Janusz Staroscik, Komfort International

[email protected]

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Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG ________________________________ 5

2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012

UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013 ________ 5 2.1. Allgemeine Ergebnisse in der Baubranche _________ 5

2.2. Allgemeine Situation in der Bauwirtschaft Anfang 2013

und Prognosen für die nächste Periode _____________ 25

2.3. Markt der kommerziellen Investitionen__________ 29

2.3.1. Markt der Büroinvestitionen ________________ 30

2.3.2. Markt der Handels- und Industrieinvestitionen ___ 31

2.3.3. Hotelbau _____________________________ 33

2.4. Wohnungsbau und Immobilien _______________ 34

2.5. Infrastrukturprojekte ______________________ 37

2.5.1. Ausbau und Instandsetzung des Strassennetzes ___ 38

2.5.2. Bahninfrastruktur _______________________ 44

2.5.3. Investitionen in der Energetik _______________ 47

3. ENERGIEEFFIZIENTE BAUWIRTSCHAFT _______ 50

4. ZUSAMMENFASSUNG _______________________ 53

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Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Reale Dynamik des BIP 2007 - 2012 ....................................................................................................................................... 6 Abb. 2: Anteil von ausgewählten Wirtschaftssektoren am BIP .......................................................................................................... 6 Abb. 3: Dynamik des BIP für die Industrie und die Bauwirtschaft 2006 - 2012 ................................................................................ 7 Abb. 4: Dynamik der Bau- und Montageproduktion 2008 - 2012 ..................................................................................................... 8 Abb. 5: Bau- und Montageproduktion in Festpreisen 2008 - 2012 ................................................................................................... 8 Abb. 6: Dynamik des Verkaufs der Bau- und Montageproduktion 2010 - 2012 ............................................................................... 9 Abb. 7: Verkaufsstruktur der Bau- und Montageproduktion 2010 – 2012 ...................................................................................... 10 Abb. 8: Entwicklungen von Fertigung im Bausektor im Dezember 2012 in % ................................................................................ 11 Abb. 9: Erteilte Baugenehmigungen 1995 - 2012 .............................................................................................................................. 12 Abb. 10: Mengenänderungen der Baugenehmigungen für die einzelnen Bauobjekttypen 2012 im Vergleich zu 2011 ................. 13 Abb. 11: Änderungen für Bauobjekte, die 2012 zur Nutzung übergegeben wurden, nach Bauobjekt-typen .................................. 14 Abb. 12: Anzahl von übergebenen Objekten 1995 - 2012 .................................................................................................................. 15 Abb. 13: Dynamik von Arbeitsangeboten 2011 und 2012, monatlich ............................................................................................... 16 Abb. 14: Durchschnittliche Beschäftigung im Unternehmenssektor ................................................................................................ 17 Abb. 15: Durchschnittliches Brutto-Monatsgehalt im Bauunternehmen ......................................................................................... 18 Abb. 16: Dynamik des durchschnittlichen Brutto-Monatsgehalts in Bauunternehmen und Unternehmenssektor 2010 - 2012 .. 19 Abb. 17: Anzahl der Anzeigen in einzelnen Kategorien und insgesamt 2007 - 2012 ...................................................................... 20 Abb. 18: Grundkategorien der Anzeigen über öffentliche Vergabeverfahren 2007 - 2012 ............................................................. 20 Abb. 19: Verteilung von öffentlichen Aufträgen 2012 in einzelnen Woiwodschaften ...................................................................... 21 Abb. 20: Verteilung von öffentlichen Aufträgen 2012 ...................................................................................................................... 22 Abb. 21: Verlauf von Preisänderungen im Bausektor 2012 .............................................................................................................. 23 Abb. 22: Preisänderungen von Fertigungsmitteln (Arbeitskosten, Materialien und Geräten) 2012 in % ..................................... 24 Abb. 23: Tendenz in der Anzahl von Anzeigen 2008 – 2013 ........................................................................................................... 26 Abb. 24: Bau- und Montageproduktion 2010- Januar 2013 ............................................................................................................ 27 Abb. 25: Wohnungsbau 2009-2012 .................................................................................................................................................. 34 Abb. 26: Struktur der zur Nutzung übergebenen Wohnungen nach Investoren in % .................................................................... 35 Abb. 27: Geplante Investitionen der Regierung 2013-2015 ............................................................................................................. 38 Abb. 28: Anteil von einzelnen Strassentypen im polnischen öffentlichen, befestigten Strassennetz 2011 .................................... 39 Abb. 29: Öffentliche Strassen in Polen nach Kategorien in km ...................................................................................................... 39 Abb. 30: Wert (Mrd. PLN) und Dynamik (% jährlich) der Bau- und Montageproduktion im Strassen- und Brückenbau in Polen, 2005-2013 ................................................................................................................................................................................ 41 Abb. 31: Stand von Schnellstrassen und Autobahnen 30.11.2012.................................................................................................... 42 Abb. 32: Plan zum Bau der Autobahnen und Schnellstrassen in den Jahren 2014-2020 .............................................................. 43 Abb. 33: Bau- und Montageproduktion im Bahnbau 2005-2011 ..................................................................................................... 44 Abb. 34: Vorschläge von Investitionen in die Bahninfrastruktur .................................................................................................... 46

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1. EINLEITUNG

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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1. Einleitung

Die Ergebnisse der Baubranche in Polen 2012 sind eine Bestätigung dafür, dass jede Branche sich zyklisch entwickelt. Nach den grossen Zuwächsen in den Jahren 2010 und 2011 sind die ökonomischen Ergebnisse des polnischen Bausektors seit dem zweiten Quartal 2012 in rückläufiger Tendenz, sowohl für die Bauunternehmen und Finanzierungsinstitutionen, als auch für die vorhandenen und künftigen Investoren. Sehr oft sind Meinungen darüber zu hören, dass generell die Baubranche in Polen 2013 in einer rückläufigen Phase von Wirtschaftszyklus bleiben wird. Die schwächere Situation auf dem Markt wird auch ständig in den Medien diskutiert und es werden negative Szenarien der weiteren Entwicklung der Branche publiziert. Dies muss sich nicht unbedingt erfüllen. Der Wert von Bauinvestitionen kann sich in den nächsten Jahren verringern, was ein Ergebnis der zweiten Welle der Verlangsamung der Wirtschaft sowohl in Europa, als auch, insbesondere Ende 2012, in Polen ist. Diese Verringerung sollte jedoch nicht markant sein. Die erwartete verminderte Nachfrage nach Leistungen im Strassenbau kann u.a. durch eine steigende Nachfrage im Energie- und Bahnsektor kompensiert werden. Darüber hinaus veröffentlichte die Regierung Anfang 2013 ein Programm, in dem die Fortsetzung der Investitionen im Strassenbau enthalten ist. Angesichts der Budgetkürzungen in der EU und sich ausdehnender Diskussionen über die Gestalt des Budgets in der Zukunft ist jedoch die Finanzierungsquelle dieser Investitionen unsicher. Trotzdem ist ab 2014 ein schrittweiser Anstieg der aus den EU-Mitteln finanzierten Vorhaben (im Rahmen der Strukturförderung 2014-2020) zu erwarten, was auch einen günstigen Einfluss auf die polnische Bauwirtschaft haben sollte.

2. Zusammenfassung der Ergebnisse 2012 und Perspektiven für das Jahr 2013

Wie das Jahr 2012 in der Baubranche ausgesehen hat, illustrieren die von Regierungsorganisationen und Geschäftsstellen der Regierung veröffentlichten Zahlen. Das sind die Fakten. Natürlich können die Empfindungen einzelner Teilnehmer des Bau- und Investitionsmarktes in Polen abhängig von der Branche, der Region oder der Stimmung im Zusammenhang mit der laufenden Situation in der Branche und der Hysterie in den Medien, die das Wort „Krise“ in allen möglichen Fällen deklinieren, voneinander abweichen. Das Ziel dieser Bearbeitung ist es deshalb, in erster Linie die veröffentlichten Ergebnisse mit einem entsprechenden Kommentar zu präsentieren und somit zu vermeiden, dass dem Leser wegen eines besonderen Engagements im jeweiligen Segment des Baumarktes in der letzten Periode ein subjektiver Gesichtspunkt aufgedrängt wird.

2.1. ALLGEMEINE ERGEBNISSE IN DER BAUBRANCHE Sicherlich sind die Ergebnisse in der Baubranche in Polen direkt mit den makroökonomischen Ergebnissen 2012 verbunden. Gemäss den Vorschätzungen des Haupt-Statistikamtes, die Ende Januar 2013 veröffentlicht wurden, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2012 gegenüber 2011 real um 2,0% höher (in Festpreisen aus dem Jahr 2011). Ein Jahr davor, d.h. 2011, betrug das BIP jährlich 4,3%. Einen positiven Einfluss auf den Anstieg des BIP hatte das Ergebnis des Nettoexports und, wegen ihrer Verminderung Ende 2012, in gewissem Masse die Verbrauchernachfrage im Inland bei einem fast neutralen Einfluss der Investitionsnachfrage. Der Brutto-Mehrwert in der Industrie ist 2012 um 1,2% gegenüber einem analogen Anstieg um 10,0%im Jahr 2011

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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gestiegen. Die nachfolgende Grafik illustriert die Veränderungen des BIP, der Anlageinvestitionen und der Konsumausgaben für den Individualverbrauch (Konsum) in Polen in den letzten fünf Jahren.

Abb. 1: Reale Dynamik des BIP 2007 - 2012

Quelle: eGospodarka auf der Grundlage von Angaben des Haupt-Statistikamtes Die Bauwirtschaft war in Polen traditionell Antriebsrad der Wirtschaft. Der Anteil der Industrie und der Bauwirtschaft am BIP in Polen war immer stabil und erreichte fast 1/3 des BIP.

ANTEIL VON AUSGEWÄHLTEN WIRTSCHAFTSSEKTOREN AM BIP

2005 2011

Industrie 21,6% 21,9%

Bauwirtschaft 5,5% 7,1%Abb. 2: Anteil von ausgewählten Wirtschaftssektoren am BIP

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Die nachfolgende Grafik illustriert die Dynamik des BIP, darunter des Brutto-Mehrwertes für die Industrie und die Bauwirtschaft.

Abb. 3: Dynamik des BIP für die Industrie und die B auwirtschaft 2006 - 2012

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

Der Brutto-Mehrwert im Bausektor ist 2012 gegenüber 2011 um 0,5% im Vergleich zum Anstieg um 8,2% im Jahr 2011 gesunken. 2012 war die jährliche Bau- und Montageproduktion um 1,0% niedriger als 2011, davon hat die Verminderung bei Bauunternehmen 2,2%, bei Unternehmen, die sich mit den Facharbeiten im Bausektor beschäftigen 1,8%, betragen. Die Unternehmen im Sektor der Landingenieur- und Wasserbauobjekte haben dagegen einen Anstieg von 0,7% verzeichnet.

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Die Grafik zeigt die Dynamik der Bau- und Montageproduktion innerhalb von 12 Monaten im Vergleich zum durchschnittlichen Niveau 2005:

Abb. 4: Dynamik der Bau- und Montageproduktion 2008 - 2012

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

Die laufenden statistischen Daten Ende 2012 weisen auf eine deutliche Abbremsung des Baumarktes hin. Bei der Betrachtung der Entwicklungstrends dieses Marktes in den letzten Jahren stellt sich heraus, dass diese Situation nicht aussergewöhnlich ist, was die nachfolgende Grafik zeigt:

Abb. 5: Bau- und Montageproduktion in Festpreisen 2 008 - 2012

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Tatsache ist, dass die letzten Quartale 2012 schlechtere Ergebnisse als im Vorjahr notiert haben. Im 3. Quartal 2012 war die Bau- und Montageproduktion um 7,2% niedriger als in der analogen Periode im Vorjahr und im 3. Quartal um 6,6% niedriger. Es lohnt sich zu erwähnen, dass der Wohnungsbau und der gewerbliche Bau das Jahr 2012 mit Anstiegen abgeschlossen haben und der Ingenieurbau 2012 einen Rückgang von 9% gegenüber 2011 verzeichnete. Einen Einfluss darauf hatte vor allem das Engagement von Bauunternehmen in Investitionen im Strassenbau. Es ist zu erwähnen, dass die Fertigung in der Infrastruktur des Strassentransports einen Rückgang von 15,4% verzeichnet hat. Die Trends in der Baubranche seit der letzten ähnlichen Bearbeitung, die Ende 2009 veröffentlicht wurde, wurden in der folgenden Grafik illustriert:

Abb. 6: Dynamik des Verkaufs der Bau- und Montagepr oduktion 2010 - 2012

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

Es lohnt sich, hier darauf hinzuweisen, dass der Bausektor in Polen früher der einzige in den mittelosteuropäischen Ländern war, in dem es am Anfang der weltweiten Abbremsung zu keinem Zusammenbruch gekommen ist. Man kann eher von Verlangsamung oder Stagnation sprechen. Erst Anfang 2010 konnten Verschlechterungen der Dynamik der verkauften Produktion von Bauunternehmen beobachtet werden, worauf – neben einem heftigen Winter – die erschwerte Situation der Branche in den letzten 2 Jahren einen Einfluss hatte. Wie die angeführten Ergebnisse zeigen, erfolgte 2011 trotzdem wieder ein dynamischer Anstieg. Interessant ist auch die durch das Haupt-Statistikamt veröffentlichte Struktur des prozentualen Anteils des Verkaufs der Bau- und Montageproduktion 2012. Aus der nachfolgenden Zusammenstellung ist ersichtlich, dass die infrastrukturellen Objekte, darunter Strassen-, Bahn-, Energiebau über 50% des Gesamtverkaufs in der Baubranche darstellen. Der restliche Teil ist der Anteil der Bauleistungen im Hochbau, sowohl im Wohnungsbau, als auch im gewerblichen Bau. Deshalb kann die starke Abschwächung im Wohnungsbau Ende

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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2012 bei gleichzeitigen Perspektiven einer Stagnation in der Branche schwächere Ergebnisse in der Bauwirtschaft in den nächsten Jahren bewirken.

Abb. 7: Verkaufsstruktur der Bau- und Montageproduk tion 2010 – 2012

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

Gemäss Daten von Eurostat hat sich die jährliche Bauproduktion in Polen allein im Dezember um 23,7% verringert. Kein Land der EU hat einen so grossen Rückgang verzeichnet. Gemäss der vorläufigen von Eurostat veröffentlichten Daten ist die Produktion in der Eurozone im Bausektor im Dezember um 1,7% im Vergleich zum November 2012 gesunken. In der ganzen Europäischen Union hat dieser Rückgang 2,7% betragen. Im November 2012 hat der Rückgang im Bausektor entsprechend 0,4% und 0,6% betragen. Hieraus geht hervor, dass diese Abwärtstendenz in der ganzen EU stattfindet, in Polen aber am stärksten war. Wenn wir jedoch die in der Zusammenstellung enthaltenen Daten sorgfältig analysieren, waren die Rückgänge in der Bauproduktion in Polen in den vorangegangenen Perioden nicht so spektakulär wie in anderen EU-Ländern.

v.D = vertrauliche Daten

4. JV 2012 / 3. JV 2012

DEZ. 2012 / NOV. 2012

4. JV 2012/4. JV 2011

DEZ. 2012 / DEZ 2011

EA17 -1,6 -1,7 -4,8 -4,8

EU27 -1,5 -2,7 -6,1 -8,5

Belgien k.A. k.A. k.A. k.A.

Bulgarien -3,3 -10,3 -2,2 -15,1

Tschechien 0,2 2,1 -8,4 -14,2

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Dänemark k.A k.A. k.A. k.A.

Deutschland -2,9 -8,9 -2,4 -7,4

Estland k.A k.A. k.A. k.A.

Irland k.A k.A. k.A. k.A.

Griechenland k.A k.A. k.A. k.A.

Spanien 3,6 1,2 5,8 4,5

Frankreich -1,2 1,2 -3,3 -2,3

Italien v.D. v.D. v.D v.D.

Zypern k.A k.A. k.A. k.A.

Lettland 3,7 k.A. 9,3 k.A.

Litauen -2,3 k.A. -16,1 k.A.

Luxemburg k.A k.A. k.A. k.A.

Ungarn -2,5 3,4 -5,6 -3,1

Malta k.A k.A. k.A. k.A.

Niederlande 3,2 -0,5 -10,2 -11,1

Österreich k.A k.A. k.A. k.A.

Polen -4,8 -10,1 -12,6 -23,7

Portugal -8,5 0,8 -18,4 -18,2

Rumänien -1,3 -2,8 -6,7 -9,6

Slowenien -9,7 7,2 -20,5 -13,6

Slowakei 0,8 0,8 -13,2 -13,9

Finnland v.d v.D. v.D. v.D.

Schweden 1,6 3,3 1,6 5,2

Grossbritannien -1,4 -5,3 -9,1 -15 Abb. 8: Entwicklungen von Fertigung im Bausektor im Dezember 2012 in %

Quelle: forsal.pl auf Basis von Eurostat.

Andere Daten, die für die Prognosen für den Baumarkt von Bedeutung sind, wurden Mitte Februar 2013 durch das Hauptamt für Bauaufsicht (GUNB) veröffentlicht. Eine sichere Quelle, die die Prognosen für die Entwicklung der Baubranche in den nächsten Jahren ermöglicht, sind die Statistiken von erteilten Baugenehmigungen. Sie sehen eine Senkung der Anzahl von durch die Verwaltungsbehörde für Bauwesen und Architektur erteilten Baugenehmigungen um 6,7% und einen Rückgang von 5,1% im Vergleich zu 2010 voraus. Gegenüber 2009 hat dieser Rückgang 2,5% betragen. Gestiegen ist die Anzahl von zur Nutzung übergegebenen Objekten – um 10,5%. Die Rückgänge betreffen die meisten Kategorien von Bauobjekten. Der grösste Rückgang wurde in der Kategorie der Ein- und Mehrfamilienhäuser verzeichnet. Dies ist umso wichtiger, da die Baugenehmigungen in Bezug auf die Ein- und Mehrfamilienhäuser einen bedeutenden Anteil an der Gesamtzahl von erteilten Baugenehmigungen haben. Gegenüber 2011 ist die Anzahl um 15,1% geringer. Im Vergleich zu 2010 beträgt der Rückgang in dieser Objektgruppe 19%, und im Vergleich zu 2009 hat er 14,6% erreicht.

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Interessant ist die Verteilung der erteilten Baugenehmigungen in Bezug auf die Wohngebäude. Die Mehrheit von Genehmigungen in dieser Kategorie betrifft Einfamilienhäuser, die einen früher nicht notierten Anteil von fast 97% aller Genehmigungen für Wohngebäude erreicht haben. (Quelle: GUNB 02.2013) Die mehrjährigen Trends bei erteilten Baugenehmigungen illustriert das nachfolgende Diagramm:

Abb. 9: Erteilte Baugenehmigungen 1995 - 2012

Quelle: GUNB 02.2013 (Hauptüberwachungsamt für Bauindustrie)

Auf Basis der vorstehenden Zusammenstellung kann festgestellt werden, dass es seit 2009 in Polen trotz der Abbremsung der Wirtschaft in den Nachbarländern eine leicht steigende Tendenz gab und der Rückgang erst 2012 erfolgte. Angesichts des Investitionszyklus von 24 bis 60 Monaten, abhängig von der Grösse und der Art des Objekts, ergibt dies massvoll gute Prognosen für die nächsten 5 Jahre. Die Investitionen, die in den letzten Jahren begonnen wurden, müssen abgeschlossen werden, was bedeutet, dass die im Bereich der Ausbauarbeiten tätigen Firmen und Bauunternehmen die Folgen der Abbremsung nicht katastrophal empfinden sollten. 2014-2015 kann sich wegen der Verminderung der Anzahl von erteilten Baugenehmigungen dennoch ein negativer Einfluss auf die Situation ergeben, es sei denn, es kommt zum Anstieg von angefangenen Bauarbeiten als Ergebnis des Programms der Regierung zur Förderung von Investitionen. Eine sehr wichtige Botschaft ist die Finanzierung dieser Vorhaben. Eine weitere wichtige Information zur Analyse aus Sicht der Unternehmer in der Baubranche sind die Mengenänderungen der Baugenehmigungen, die für die einzelnen Bauobjektarten erteilt werden. Gegenüber 2011 konnten folgende Änderungen beobachtet werden:

TYP DES BAUOBJEKTS ÄNDERUNG [%]

Mehrfamilienhäuser - 13,1

Einfamilienhäuser - 15,1

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Boardinghouses - 5,5

Rohr-, Telekommunikations- und Energieleitungen + 2,2

Wirtschafts- und Inventargebäude - 7,1

Objekte der Transportinfrastruktur + 7,4

Gebäude des öffentlichen Dienstes - 6,6

Sonstige Objekte + 0,6

Industrie- und Lagergebäude - 7,1

Wasserbauten - 7,8

Bau in geschlossenen Gebieten, darunter an Bahnobjekten +0,2 Abb. 10: Mengenänderungen der Baugenehmigungen für die einzelnen Bauobjekttypen 2012 im Vergleich zu 2 011

Bearbeitet auf der Grundlage von GUNB-Daten 02.2013

Aus der obigen Tabelle ergibt sich, dass es in der analysierten Periode Änderungen der Anzahl von erteilten Baugenehmigungen für die einzelnen Gebäudearten gegeben hat. Wie der Bericht von GUNB über die Struktur der Objekte, für die Baugenehmigungen erteilt wurden, angibt, erfolgte 2012 gegenüber 2011 ein Anstieg der erteilten Baugenehmigungen in vier Objektgruppen und ein Rückgang in sieben untersuchten Objektgruppen. Der grösste Anstieg der Anzahl von erteilten Baugenehmigungen wurde in der Kategorie der Transportinfrastruktur verzeichnet und betrug 7,4%. Ein geringer Anstieg wurde auch in drei anderen Kategorien, d.h. Rohrleitungen, Telekommunikationsleitungen und elektroenergetischen Objekten verzeichnet, wo er 2,2% betrug. Beim Bau in den geschlossenen Gebieten hat der Anstieg 0,2% und bei den sonstigen Objekten 0,6% erreicht. Die höchsten Reduzierungen bei den 2012 erteilten Baugenehmigungen wurden in der Gruppe von Einfamilienhäusern mit 15,1% und in der Gruppe von Mehrfamilienhäusern mit 13,1% verzeichnet. Man kann sich sogar über den geringen Anstieg bei den Baugenehmigungen im Bereich der Transportinfrastruktur, der Rohrleitungen und der energetischen Leitungen freuen. Angesichts der Rückstände beim Bau und der Modernisierung des Strassen- und Eisenbahnnetzes in Polen und den sich daraus ergebenden Verzögerungen bei Lager- und Industrieinvestitionen ist die Chance sehr gross, dass solche Projekte weiter entwickelt und fortgesetzt werden. In diesem Bereich steckt ein Potential, das mit den europäischen Fonds sowie dem Programm der Unterstützung für die Infrastrukturinvestitionen gestartet werden kann. Der Rückgang im Bereich des Logistik- und Industriebaus ist ein Ergebnis der Sättigung Polens mit solchen Objekten in Bezug auf die heutigen Kapazitäten der Strasseninfrastruktur sowie einer generellen Abbremsung der Realisierung von solchen Investitionen infolge der globalen Wirtschaftslage. Zu erwarten ist, dass samt dem geplanten dynamischen Ausbau des Strassen- und Autobahnnetzes angesichts der voraussichtlichen beständigen dynamischen Entwicklung der polnischen Wirtschaft in der Zukunft eine natürliche Konsequenz der weitere Bedarf an solchen Objekten sein wird. Die grössten Rückgänge im Bereich des Wohnungsbaus sind untrennbar mit der Lage auf dem Immobilienmarkt in den letzten Jahren verbunden, wo ein rascher Preisanstieg enorme Aufmerksamkeit von Bauunternehmern und privaten Investoren erregt hat. Nach dem Boom 2006-2009 erfolgte ein gewisser Rückgang in dem Bereich als Resultat einer strengeren Politik von Banken bei der Gewährung von Investitionsdarlehen sowie des Kaufkraftverlustes potentieller Käufer, was auch ein Ergebnis der weltweiten makroökonomischen Lage ist. Die Analyse der Situation in diesem Marktsegment wird noch nachfolgend vorgestellt. Es ist anzugeben, dass im Zusammenhang mit diesem Markt eine untrennbare Frage die Kaufkraft von potentiellen Kunden ist. 2012 lief das Programm der Regierung „Familie im Eigenheim“ zur Förderung von jungen Ehen aus, das jungen Familien den Kauf einer eigenen Wohnung erleichtern sollte. Nicht vergessen werden darf, dass wir in den letzten Jahren mit einem tendenziellen Anstieg der Anzahl von erteilten

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Baugenehmigungen und begonnenen Bauten zu tun hatten. Dieser Trend änderte sich erst in der Mitte des Jahres 2012. Dies bedeutet, dass viele Wohnungen 2012 gebaut wurden oder sich in der Endphase befinden und auf ihre Käufer warten. Andere statistische Daten in Bezug auf die zur Nutzung übergegebenen Bauobjekte lassen einen realen Anstieg des neuen Gebäudebestands sowie – indirekt – die Dauer des Bauprozesses bestimmen. Bei der Analyse der Struktur von Bauobjekten, die 2012 und 2011 zur Nutzung übergeben wurden, kann man zu dem Schluss kommen, dass der Rückgang 2012 in nur einer Kategorie (von insgesamt 11 untersuchten) erfolgte. Dies betrifft Boardinghouses mit einem Rückgang von 14,8%. Ein Anstieg wurde hingegen in 10 Kategorien verzeichnet. Jährliche Änderungen in den einzelnen Objekttypen werden in der nachfolgenden Tabelle vorgestellt:

TYP DES BAUOBJEKTS ÄNDERUNG [%]

Rohr-, Telekommunikations- und Energieleitungen + 12,8

Gebäude des öffentlichen Dienstes + 0,8

Wirtschafts- und Inventargebäude + 14,1

Einfamilienhäuser + 9,2

Mehrfamilienhäuser + 20,7

Boardinghouses - 14,8

Sonstige Objekte + 4

Industrie- und Lagergebäude + 7

Objekte der Transportinfrastruktur + 26,2

Wasserbauten + 59,6

Bau in den geschlossenen Gebieten, darunter an Bahnobjekten

+ 24,2

Abb. 11: Änderungen für Bauobjekte, die 2012 zur Nu tzung übergegeben wurden, nach Bauobjekt-typen

Bearbeitet auf Basis der GUNB-Daten 02.2013

Die nachfolgende Zusammenstellung illustriert, wie sich die Anzahl von übergebenen Objekten in den Vorjahren gestaltet hat:

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Abb. 12: Anzahl von übergebenen Objekten 1995 - 201 2

Quelle: GUNB 02.2013

Aus der obigen Grafik geht hervor, dass die Anzahl der zur Nutzung übergebenen Objekte zwischen 1995 und 2008 praktisch konsequent gestiegen ist. Einmalig angesichts der Anstiegsdynamik war das Jahr 2003, in dem die Anzahl um 32% stieg. Als Zusammenfassung der Trends dieser Statistik wurden 2012 167.332 Objekte, darunter 86.162 Wohngebäude übergegeben. Im Vergleich zu 2011 bedeutet das einen Anstieg um 10,5%, zu 2010 um 12,7% und zu 2009 um 14,6%. Wie sich aus den 2013 veröffentlichten Aufstellungen ergibt, wurden 2012 gemäss der Statistiken von GUNB weniger Baugenehmigungen als in den letzten fünf Jahren erteilt, aber insgesamt waren es nicht so wenige, wie man aufgrund des medialen Tumults meinen könnte. In den Medien wird viel über die Krise in der Bauwirtschaft oder zumindest über die schlechte Konjunktur geschrieben. Es ist nicht möglich, aus den Daten für 2012 eine Prognose für den Zustand des Bausektors 2013 herzuleiten, aber es lohnt sich, die Mechanismen und Sektoren, die den Markt heutzutage beherrschen, zu beobachten. Die obigen Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Anzahl der erteilten Baugenehmigungen von 2008 bis 2011 gestiegen und dann 2012 gesunken ist. Dies bedeutet, dass man in der nächsten Zeit weitere, sehr mässige Anstiege im Bau, insbesondere im privaten Bereich, wo der Realisierungsprozess angesichts der Finanzierung der Vorhaben etwas länger ist, erwarten kann. Für Hersteller von Fertigungsmaterialien und Ausstattung von Bauanlagen bedeutet dies, dass nach einer Periode der Stagnation in den Vorjahren die Nachfrage nach solchen Produkten schon gewachsen ist, was noch mindestens 2 Jahre andauern kann. Periodische Senkungen des Bedarfs an Baumaterialien und -leistungen, die sich aus der aktuellen Kaufkraft von Investoren ergeben, sind jedoch nicht zu vermeiden. Vieles hängt von dieser Kaufkraft ab, was auch das Tempo der Fertigstellung von Bauobjekten beeinflussen kann. Deswegen ist es schwierig, die Prognosen für die nächsten Jahre als sehr optimistisch zu bezeichnen. Angesichts des Rückgangs von erteilten Baugenehmigungen ist eine Stagnation zu erwarten, es sei denn, in der nächsten Zeit ergeben sich Möglichkeiten zur Realisierung von neuen Projekten. Ein weiteres Thema, das für die Unternehmen, die eine Betätigungsmöglichkeit auf dem polnischen Markt suchen, interessant sein kann, ist die Information über die Tendenzen in Bezug auf die Beschäftigung im

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Bausektor in Polen. Noch 2011 gab es viele Arbeitsangebote in der Baubranche. Das Jahr 2012 zeigte deutlich, dass die Bauwirtschaft in der nächsten Zeit eine Branche mit geringer Beschäftigungsdynamik sein wird. Das Haupt-Statistikamt gab an, dass die offizielle Arbeitslosenquote in Polen im November 2012 12,9% erreichte und im Dezember 2012 gemäss den Angaben des Ministeriums für Arbeit und Sozialpolitik bis auf 13,3% stieg. Unter Berücksichtigung der verfügbaren Arbeitsangebote war die Lage in der ersten Jahreshälfte deutlich besser. Je näher das Jahresende war, desto schlechter war die Situation. Dies bestätigt auch das Portal Pracuj.pl (Arbeitsbörse), das als Quelle für die Angaben über die Entwicklung der Beschäftigung in der Baubranche in Polen diente. Gemäss diesen Daten wurde im ersten Quartal 2012 ein Rekordergebnis in der Geschichte des Portals bezüglich der Anzahl von veröffentlichten Arbeitsangeboten verzeichnet - über 91.000. Eine Analyse der jährlichen Anstiegsdymanik der Angebote ergibt, dass das Portal Pracuj.pl im Jahr 2012 in fünf Monaten weniger Anzeigen verzeichnete als in der Vergleichsperiode 2011. Zusammenfassen veröffentlichten die Arbeitgeber 2012 fast so viele Angebote wie 2011, d.h. ca. 330.000. Der Verlauf der Dynamik von Arbeitsangeboten 2011 und 2012 wird in der folgenden Grafik dargestellt:

Abb. 13: Dynamik von Arbeitsangeboten 2011 und 2012 , monatlich

Quelle: Pracuj.pl

Gemäss den auf dem Portal Pracuj.pl zugänglichen Daten betrifft der grösste Rückgang der Arbeitsangebote die Baubranche. Auf dem Portal Pracuj.pl wurden im Vergleich zu 2011 18% weniger Angebote verzeichnet. Dies veranschaulicht gewissere Probleme für den Bausektor. Die Fussball-Europameisterschaft EURO 2012 und die damit verbundenen Bestellungen in der Infrastruktur waren ein starker Antriebsmotor für die Baubranche seit 2009 bis zum 2. Quartal 2012. Nach Meinung vieler Experten kann das Jahr 2013 sowohl für die Europäische Union, als auch für Polen selbst schwierig sein. Polen ist in grossem Masse wirtschaftlich von der Europäischen Union abhängig und die dort auftauchenden negativen Erscheinungen in der Wirtschaft werden die Wirtschaft Polens sicherlich beeinflussen. Die Frage ist nur, in welchem Masse. Die vorherige Welle der wirtschaftlichen Abbremsung hatte keinen so grossen Einfluss auf die polnische Wirtschaft, wodurch Polen trotz der wirtschaftlichen Abbremsung in anderen europäischen Ländern zu einer kleinen Gruppe von Staaten mit günstigen wirtschaftlichen Faktoren, gehörte. Es ist auch schwer anzunehmen, dass die Arbeitgeber ihre Teams drastisch reduzieren werden, obwohl sie sicherlich noch zurückhaltender bei der Einstellung neuer Beschäftigten sein werden, bis sich die Situation stabilisiert und man ein glaubhaftes Szenario für die Entwicklung der Baubranche annehmen kann. Sicherlich kann man voraussetzen, dass eine eventuelle Krise die hochspezialisierten Unternehmen sowohl im allgemeinen Bau als auch vor allem im hochspezialisierten Infrastrukturbau nicht berühren wird.

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DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Abb. 14: Durchschnittliche Beschäftigung im Unterne hmenssektor

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

Das Diagramm zeigt die Beschäftigung in den Unternehmen in Polen zwischen 2008 und 2012. Die Baubranche ist rot illustriert.

gelb = allgemein, blau = Verarbeitungsindustrie, pink = Handel, Reparatur von KfZ, violett = Bergbau und Förderung, rot = Bauwirtschaft, grün = Transport und Lagerwirtschaft

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DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Bei der Zusammenfassung des Arbeitsmarktes in der Baubranche in Polen lohnt es sich noch, auf die Gehälter hinzuweisen:

Abb. 15: Durchschnittliches Brutto-Monatsgehalt im Bauunternehmen

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

Wie sich aus den Diagrammen ergibt, hat die Baubranche einen schnellen Anstieg schon hinter sich. Der Anstieg der Gehälter von 0,02% ist angesichts des Rückgangs der realen Kaufkraft bei einer gleichzeitigen Inflation in Polen im Jahr 2012, die sich auf einem Niveau von ca. 3% hielt und dann im Dezember auf 2,4% sank, eher als eine Reduzierung zu betrachten.

Die Entwicklungsdynamik des durchschnittlichen Gehalts in der Industrie und Baubranche in den letzten Jahren zeigt ein weiteres Diagramm:

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Abb. 16: Dynamik des durchschnittlichen Brutto-Mona tsgehalts in Bauunternehmen und Unternehmenssektor 2010 - 2012

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

Eine andere Informationsquelle als Basis für die Prognose des Baumarktes in Polen ist die Statistik von Ausschreibungen 2012.

Die Daten zeigen deutlich, dass 2012 die Aufträge über Bau- und Renovierungsarbeiten zurückgingen. Die Anzahl von angemeldeten öffentlichen Ausschreibungen von Bau- und Renovierungsarbeiten war 2012 seit 2007 am niedrigsten. Die Informationsquelle ist in diesem Fall der Bericht des Service eGospodarka.pl (eWirtschaft). Unter Betrachtung der vorher genannten Statistiken kann man annehmen, dass auch 2013 für den Bausektor keinen Wohlstand mit sich bringen wird. Im Vergleich zum kritischen Jahr der ersten Welle der weltweiten wirtschaftlichen Abbremsung 2007 ist das Ergebnis der Baubranche in Polen deutlich besser, aber ein Boom in den nächsten zwei Jahren ist schwerlich zu erwarten. Der Rückgang der Dynamik des BIP von Polen 2012 und wahrscheinlich in den ersten Monaten 2013 ermuntert nicht zu Investitionen. Die jährliche Dynamik des BIP kann nämlich nicht viel höher als Null sein. Das ist natürlich ein Plus, das nur eine Stagnation, aber nicht Rezession in der Wirtschaft bedeutet. Auch die Probleme mit dem bisherigen Antriebsrad von Investitionen, d.h. Fördermittel der Europäischen Union, sind keine Unterstützung für die Änderungen der rückläufigen Tendenzen und der Stagnation in der Branche. Die Finanzierung aus dem Staatshaushalt kann bei der aktuellen weltweiten Wirtschaftslage nur einen geringen Anstieg geben. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Bausektor ein weiteres schweres Jahr ohne spektakulären Anstieg vor sich hat, umso mehr, da sich ausser öffentlichen Investitionen auch die Anzahl von Investitionen im Wohnungsbau seit einigen Monaten verringert, was sich aus den durch das Hauptamt für Bauaufsicht veröffentlichten Statistiken ergibt. Gemäss den Angaben, die vom Service www.Przetargi.eGospodarka.pl veröffentlicht wurden, wurden 2012 im Bulletin für das öffentliche Beschaffungswesen 181.935 Anzeigen über die Einleitung des öffentlichen Vergabeverfahrens veröffentlicht. Das Ergebnis ist mit 181.313 Anzeigen nur geringfügig höher als 2011. Die jährliche Dynamik betrug also nur 0,34%. Eine Dynamik im Jahresvergleich zeigten nur zwei notierte Kategorien von öffentlichen Aufträgen: Warenlieferungen mit einem Anstieg von 2,09% gegenüber 2011 und Leistungslieferungen mit einem Anstieg

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um 1,49%. Einen Rückgang verzeichneten die Aufträge über Bau- und Renovierungsarbeiten mit 3,35% weniger Anzeigen 2012 gegenüber 2011.

JAHR / BRANCHE 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Lieferungen von Leistungen 34.488 41.661 40.727 57.338 62.732 63.668

Bauarbeiten 40.277 55.950 50.744 59.443 51.379 49.660

Warenlieferungen 48.767 58.164 53.501 62.870 67.202 68.607

INSGESAMT 123.532 155.775 144.972 179.651 181.313 181.935 Abb. 17: Anzahl der Anzeigen in einzelnen Kategorie n und insgesamt 2007 - 2012

Quelle: eGospodarka.pl

Die genannten Werte betreffen Verfahren, die im Bulletin für das öffentliche Beschaffungswesen veröffentlicht werden, d.h. Verfahren mit einem Wert von über 14 Tsd. Euro und unterhalb der Grenzwerte, die in den Regelungen der Europäischen Union bestimmt werden.

Abb. 18: Grundkategorien der Anzeigen über öffentli che Vergabeverfahren 2007 - 2012

Quelle: eGospodarka.pl

Unter dem Gesichtspunkt der Vorbereitung einer Einstiegsstrategie von ausländischen Firmen für den polnischen Markt muss man die geographische Struktur der öffentlichen Vergaben näher betrachten. Wie sich aus den Zahlenaufstellungen ergibt, werden die meisten Aufträge in der Region Masowien erteilt. Dies scheint logisch zu sein, da die meisten öffentlichen Institutionen ihren Sitz in der Hauptstadt Warschau haben, die sich in der Region Masowien befindet. Warschau ist auch die am dichtesten besiedelte Stadt Polens. Deshalb ist es keine Überraschung, dass Warschau am häufigsten als Ausführungsort für Arbeiten und Warenlieferungs- oder Dienstleistungsort im Rahmen von öffentlichen Aufträgen vorkommt. 2012 stammten aus der Woiwodschaft Masowien 32.362 Anzeigen über die Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Dies ist die

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Ursache der geographischen Verteilung von Ausschreibungsanzeigen im ganzen Land. Auf dem ersten Platz befindet sich die Woiwodschaft Masowien, deren Teil Warschau ist. 2012 stammten aus der Woiwodschaft 18% aller öffentlichen Aufträge. Die Bedeutungsskala der Woiwodschaft Masowien zeigt sich auf der Landkarte der öffentlichen Aufträge ihr Vergleich mit den schwächsten Woiwodschaften – aus sechs von ihnen stammten insgesamt 19% aller Aufträge, also nur 1% mehr als allein aus der Woiwodschaft Masowien.

Abb. 19: Verteilung von öffentlichen Aufträgen 2012 in einzelnen Woiwodschaften

Quelle: eGospodarka.pl

Karpatenvorland 6%, Lublin 5%, Łódź 5%, Westpommern 5%, Sonstige 19% [darunter Kujawien-Pommern 5%, Ermland-Masuren 4%, Podlachien 3%, Heiligkreuz 3%, Oppeln 2%, Lebus 2%], Schlesien 10%, Kleinpolen 9%, Grosspolen 8%, Niederschlesien 8%, Pommern 6% Obwohl die Anzahl von öffentlichen Aufträgen für die Baubranche 2012 stark gesunken ist, gab es jedoch in absoluten Zahlen am meisten Aufträge über Bau- und Renovierungsarbeiten – 49.660 Anzeigen. 2012 erschienen im Bulletin für das öffentliche Beschaffungswesen am meisten Anzeigen über Bauarbeiten (10.089), Elektroinstallationsarbeiten (5.099), Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten (4.831), Arbeiten im Bereich der Strasseninstandsetzungen (3.498), Arbeiten im Bereich von Strassenbelägen (3.412), Arbeiten im Bereich der Vorbereitung des Baugrunds für Bau- und Erdarbeiten (3.370), Fertigungsarbeiten im Bereich von Bauobjekten (3.202), Installationsarbeiten im Bereich der Wasser- und Kanalisationstechnik sowie Sanitärtechnik (3.105) und Vorbereitung des Baugrundes für Bauarbeiten (2.956).

Verteilung von öffentlichen Aufträgen 2012 in einzel nen Woiwodschaften

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DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Die Verteilung von öffentlichen Aufträgen in einzelnen Segmenten des Baumarktes illustriert das nachfolgende Diagramm:

Abb. 20: Verteilung von öffentlichen Aufträgen 2012

2012 waren die Preise und die Kosten von Bauarbeiten stabil. Die Bauunternehmen wurden mit keinen Änderungen überrascht, die die früher geschätzten Kosten und die Höhe der in den Verträgen vereinbarten Vergütungen für die durchzuführenden Vorhaben beeinflussen könnten. Die Preise von Fertigungsmitteln waren im Prinzip das ganze Jahr lang unverändert. Gemäss den von SEKOCENBUD geführten Notierungen waren die durchschnittlichen Preise von Baumaterialien (allgemein) im Vergleich zum Vorjahr um 0,2% niedriger. Dies ist ein weiteres Signal für die Stagnation in der Baubranche. Bei einem schwächer werdenden Markt verringert sich das Tempo der Preisänderungen, was das nachfolgende Diagramm zeigt.

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Abb. 21: Verlauf von Preisänderungen im Bausektor 2 012

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

Bei einem minimalen Anstieg der Arbeitskosten und Nutzungskosten von Baugeräten verursachte die Senkung von Preisen in der Bauwirtschaft vor allem die Senkung der Preise für Baumaterialien, vor allem in der Elektroinstallationstechnik. In den einzelnen Gruppen von Baumaterialien können mässige Preissteigerungen beobachtet werden: für die allgemeinen Baumaterialien um 0,9%, für Installationsmaterialien um 2,9%; bei den Elektromaterialien sind die Preise 2012 sogar um 23,7% gesunken, was ein Ergebnis von bedeutenden Preissenkungen von Kabeln und Leitern war. Etwas anders gestalteten sich die Preise im Falle von konkreten Baumaterialien. Die Verteilung von Preisänderungen auf die einzelnen Kostengruppen für die Realisierung von Bauinvestitionen enthält das folgende Diagramm.

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Abb. 22: Preisänderungen von Fertigungsmitteln (Arb eitskosten, Materialien und Geräten) 2012 in %

Quelle: Sekocenbud auf Grundlage von aggregierten Aufwertungsquoten

Änderungen in %, Materialien allgemein -0,2% Kalkulationssatz für die Arbeitskosten (für allgemeine Bauarbeiten, für Ingenieurarbeiten), Materialien (Bau-, Installations- und Elektromaterialien), Baugeräte; Materialien allgemein -0,2%

Wie Sekocenbud angibt, waren die Preise von Baumaterialien im 4. Quartal 2012 gegenüber dem 4. Quartal 2011 abhängig von den Produkten unterschiedlich. Beispielsweise wurde bei Kupferrohren ein Anstieg um 13,4%, bei Strassenasphalten um 10,4% und bei Stahlstäben um 6,3% verzeichnet. Was Preissenkungen betrifft verringerten sich deutlich die Preise für Lamellenplatten aus Mineralwolle für die Wärmedämmung (ETICS) - um 12%. Die grössten Preissenkungen verzeichneten elektroenergetische Leistungen – durchschnittlich betrug die Preisreduzierung in der ganzen Gruppe ca. 45%.

2012 wurde in Polen ein geringer Anstieg der durchschnittlichen Mietpreise für Baugeräte verzeichnet. Im 4. Quartal 2012 waren die Preise um 1,9% höher im Vergleich zum 4. Quartal 2011.

Ein Anstieg der Kalkulationssätze der Arbeitskosten wurde für die Arbeiten im Bereich der Sanitärtechnik und Fertigungsarbeiten (um 0,5%) und der Elektroarbeiten (um 0,3%) verzeichnet. Ein geringer Rückgang um 0,1% erfolgte im Falle von Investitions- und Renovierungsarbeiten sowie Ingenieurarbeiten. (Quelle: Sekocenbud)

Die oben aufgeführten geringen Preisänderungen von Fertigungsmitteln, d.h. Baumaterialien, Geräten und Kalkulationssätze der Arbeitskosten 2012 hatten einen direkten Einfluss auf das Niveau und die Änderungstendenzen von Arbeitskosten für Bauobjekte.

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Gemäss den Angaben von Sekocenbud zeichnen sich die Baukosten von Volumenobjekten 2012 durch eine leichte Verminderung aus. Die Baukosten von Mehrfamilienhäusern sanken 2012 um 0,4% und die Baukosten von Einfamilienhäusern sanken statisch um 0,6%. Die Baukosten von unterschiedlichen Objekten des öffentlichen Dienstes sanken im Vergleich zu 2011 um 0,5%. Die Baukosten von Ingenieurobjekten waren sehr unterschiedlich. 2012 waren die durchschnittlichen Baukosten von elektroenergetischen Netzen um 11% niedriger als im Vorjahr. Beim Strassenbau waren die Kosten 2012 um 0,1% höher. Brücken und Überführungen wurden 2012 um 1% günstiger als 2011 gebaut. 2.2. ALLGEMEINE SITUATION IN DER BAUWIRTSCHAFT ANFANG 201 3 UND PROGNOSEN FÜR DIE NÄCHSTE PERIODE Das Bild des Baumarktes in Polen setzt sich seit 2013 aus vielen Faktoren zusammen. Einerseits blieben nach der Stagnation und der Regression in manchen Segmenten des Baumarktes 2012 negative Ergebnisse und Tendenzen aus dem Ende des Jahres 2012, die sich auch in den Ergebnissen der Branche Anfang 2013 widerspiegelten. Andererseits muss immer noch mit den Wirren auf den internationalen Anlage- und Finanzmärkten gerechnet werden, die trotz weiterer veröffentlichter Sanierungsprogramme u. a. mit den immer deutlicheren Zeichen der Stagnation in den Vereinigten Staaten verbunden sind. In Europa kann man aufgrund der vor allem in südeuropäischen Ländern unsicheren Lage trotz der Ende 2012 veröffentlichten wirtschaftlichen Ergebnisse in einigen Schlüsselländern, immer noch eine gewisse Vorsicht der Unternehmen bei grossangelegten Investitionen erwarten. Leider resultiert die ungerechtfertigte Einstellung zur Region Mittel-Ost-Europas als immer noch wirtschaftlich unstabiler Region, was in der Realität keine Grundlagen hat, aus einer Unsicherheit, was einen Einfluss auf Änderungen der Struktur der von der Baubranche durchgeführten Investitionen haben kann. Polen wird angesichts der makroökonomischen Lage und der Abhängigkeit von anderen Märkten eine potentielle Krise in den nächsten zwei Jahren weniger spüren. Diese Tatsache sollte eine Ermunterung für Firmen sein, die in Polen investieren und Projekte realisieren wollen. Wenn es dennoch zu einer wiederholten Abbremsung der Wirtschaft in Westeuropa käme, wird dies sicherlich auch die Konjunktur in Polen beeinflussen. Es ist nicht zu vergessen, dass ein wesentlicher Teil des Exports in die EU-Märkte und der restliche Teil vor allem in die USA geht, was eine geringere Nachfrage nach in Polen produzierten Waren und dadurch eine ökonomische Schwächung von potentiellen Investoren, die das Antriebsrad der Bauwirtschaft sind, bedeuten kann. Die Ergebnisse von polnischen Exporteuren in den letzten Jahren, die als schwierig für die Wirtschaft angesehen werden, lassen eine optimistischere Vision der Entwicklung der Baubranche in Polen oder zumindest Prognosen ohne katastrophale Visionen zu. Wie der vom Service eGospodarka.pl bearbeitete Bericht angibt, war der Januar 2013 in den öffentlichen Aufträgen sehr untypisch, da er von den in den Vorjahren beobachteten zyklischen Tendenzen bedeutend abwich. Die öffentlichen Aufträge verzeichneten im Januar 2013 bedeutende Anstiege, statt auf einem ziemlich niedrigen Niveau zu bleiben. Der Anstieg betraf alle notierten Kategorien – Leistungs- und Warenlieferungen und – was interessant ist - Bauarbeiten. Im Januar 2013 gab es um 4,9% mehr Anzeigen über öffentliche Bauarbeiten als im Vorjahr. In absoluten Zahlen betraf die grösste Menge der Ausschreibungen Aufträge über Bauarbeiten, Elektroinstallationsarbeiten, Arbeiten im Bereich von Strasseninstandsetzungen, Arbeiten im Bereich der Wasserkanalisations- und Sanitärtechnik, Arbeiten im Bereich der Vorbereitung des Baugrundes für Bau- und Erdarbeiten, Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten, Strassenarbeiten. Genauer gesagt gestalteten sich die Anstiege der öffentlichen Aufträge über die Bauarbeiten wie folgt: Bauarbeiten im Bereich von kompletten Bauobjekten oder ihren Teilen sowie Arbeiten im Bereich Hoch- und Tiefbau – Anstieg um 45,57% gegenüber dem Vorjahr, Installationsarbeiten im Bereich der Wasserkanalisations- und Sanitärtechnik mit einem Anstieg von 44% gegenüber dem Vorjahr, Vorbereitung des Baugrundes für die Bauarbeiten (41,23%), Arbeiten im Bereich des Abbruchs von Bauobjekten sowie Erdarbeiten (40,91%), ausserdem

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Elektroinstallationsarbeiten, Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten, Bauarbeiten im Bereich Wasser- und Abwasserleitungen. (Quelle: eGospodarka.pl) Alle angegebenen Statistiken betreffen Verfahren, die im Bulletin für das öffentliche Beschaffungswesen veröffentlicht wurden, d.h. mit einem Wert von über 14 Tsd. Euro und unter den Grenzwerten, die in den Regelungen der Europäischen Union bestimmt sind.

JAHR / BRANCHE JANUAR 2008

JANUAR 2009

JANUAR 2010

JANUAR 2011

JANUAR 2012

JANUAR 2013

Lieferungen von Leistungen

3.327 3.069 2.828 4.118 4.438 4.640

Bauarbeiten 2.040 1.925 2.202 1.709 1.877 1.969

Warenlieferungen 4.048 3.847 3.709 4.179 4.747 4.988

INSGESAMT 9.415 8.841 8.739 10.006 11.062 11.597 Abb. 23: Tendenz in der Anzahl von Anzeigen 2008 – 2013

Quelle: eGospodarka.pl

Gemäss den vorläufigen Angaben des Haupt-Statistikamtes von Februar 2013 war die Bau- und Montageproduktion, die Investitions- und Renovierungsarbeiten umfasst und auf dem ganzen Gebiet des Landes von Unternehmen mit über 9 Beschäftigten realisiert wurde, im Januar 2013 um 16,1% niedriger als im Vorjahr und um 60,3% im Vergleich zum Dezember 2012. Nach Entfernung der Einflussfaktoren mit Saisoncharakter bewegte sich die Bau- und Montageproduktion auf einem um 17,5% niedrigerem Niveau im Vergleich zum Januar 2012 und war um 5,3% höher als im Dezember 2012. Im Vergleich zum Januar 2012 wurde in allen Baubranchen ein Rückgang verzeichnet. Dieser betrug 20,7% bei Unternehmen, deren Grundtätigkeit der Bau von Gebäuden ist, 16,2% bei denen, die sich mit fachmännischen Bauarbeiten beschäftigen und 9,9% bei denen, die sich auf Hoch- und Tiefbau spezialisieren. Die Dynamik der Bau- und Montageproduktion im Vergleich zum durchschnittlichen Niveau 2010 illustriert das nachfolgende Diagramm, aus dem sich ergibt, dass die Bau- und Montageproduktion im Januar 2013 zwar niedriger als im Januar 2012, aber höher als 2010 und 2009 war: Bau- und Montageproduktion (durchschnittliche Monatswerte 2010 = 100)

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE

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Abb. 24: Bau- und Montageproduktion 2010- Januar 20 13

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

Ein wichtiger Faktor, der die Bewertung der Konjunkturentwicklung in der Baubranche in Polen beeinflusst, ist die Bewertung der Situation durch die Bauunternehmen. Nach ihrer Meinung wird das Konjunkturklima etwas weniger pessimistisch als im Dezember 2012 bewertetVerbesserung der Konjunktur und 40% ihre VerschlechterungVerbesserung der Konjunktur ebenfalls 7% der Unternehmen und ihre Verschlechterung 43%. Auch die Prognosen in Bezug auf die finanzielle Situation sind günstiger als die im Dezember 2012. Dies betrifft auch die Prognosen für die Bau- und Montageproduktion, die im Januar ungünstiger als im Dezember 2012 sindAuch die negativen Voraussagen im Bereich des Portfolios von Aufträgen auf dem inländischen und ausländischen Markt (20% der Unternehmen haben vor, Arbeiten im Ausland durchzuführensich. Geringfügig verminderte sich der Umfang von in Baufirmen geplanten Entlassungenauch ein Rückgang von Preisen für die Realisierung von Bau2012 prognostizierten ähnlich war (Quelle: GUS 02.2013). Die Bauunternehmer meldeten die Nutzung der Kapazitäten im Januar 2013 auf einem Niveau von 65%. Im Januar 2012 waren es zum Vergleich 70%. Aufgrund dessen schätzten die Unternehmen ihre Kapazitäten im Januar 2013 zu 28% als zu hoch iVergleich zum erwarteten Portfolio von Aufträgen (22% im Januar 2012), zu 58% als genügend (66% im Januar 2012) und zu 14% als zu gering (12% im Januar 2012) ein. Nach Meinung einiger Experten beweisen die laufenden statistischen Daten eine deutliche ABaumarktes. Im Wohnungsbau, der einen Anteil von 30% an der Bauproduktion hat, sind das hohe Angebot von neuen Wohnungen und andererseits eine bedeutende Verminderung von neuen Investitionen und die Schwierigkeiten mit der Erlangung von Darlebedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Situation auf dem Wohnungsmarkt in der nächsten Zeit haben können. Beispielsweise prognostizieren die Experten des ASMdeutliche Abbremsung des Marktes bei zur Nutzung übergegebenen Wohnungen und als Folge die Verminderung der Dynamik dieses Branchensegments um 9,7% gegenüber dem Vorjahr.

ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JA

PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

Ein wichtiger Faktor, der die Bewertung der Konjunkturentwicklung in der Baubranche in Polen beeinflusst, ung der Situation durch die Bauunternehmen. Nach ihrer Meinung wird das Konjunkturklima

etwas weniger pessimistisch als im Dezember 2012 bewertet. 7% der Unternehmen bestätigen eine Verbesserung der Konjunktur und 40% ihre Verschlechterung. Im Dezember 2012 signalisierten eine Verbesserung der Konjunktur ebenfalls 7% der Unternehmen und ihre Verschlechterung 43%. Auch die Prognosen in Bezug auf die finanzielle Situation sind günstiger als die im Dezember 2012. Dies betrifft auch

nd Montageproduktion, die im Januar ungünstiger als im Dezember 2012 sindAuch die negativen Voraussagen im Bereich des Portfolios von Aufträgen auf dem inländischen und ausländischen Markt (20% der Unternehmen haben vor, Arbeiten im Ausland durchzuführen) verbesserten sich. Geringfügig verminderte sich der Umfang von in Baufirmen geplanten Entlassungen. Verzeichnet wurde auch ein Rückgang von Preisen für die Realisierung von Bau- und Montagearbeiten, der dem im Dezember

Quelle: GUS 02.2013). Die Bauunternehmer meldeten die Nutzung der Niveau von 65%. Im Januar 2012 waren es zum Vergleich 70%.

Aufgrund dessen schätzten die Unternehmen ihre Kapazitäten im Januar 2013 zu 28% als zu hoch iVergleich zum erwarteten Portfolio von Aufträgen (22% im Januar 2012), zu 58% als genügend (66% im Januar 2012) und zu 14% als zu gering (12% im Januar 2012) ein.

Nach Meinung einiger Experten beweisen die laufenden statistischen Daten eine deutliche Abbremsung des Baumarktes. Im Wohnungsbau, der einen Anteil von 30% an der Bauproduktion hat, sind das hohe Angebot von neuen Wohnungen und andererseits eine bedeutende Verminderung von neuen Investitionen und die Schwierigkeiten mit der Erlangung von Darlehen für den Kauf von neuen Wohnungen die Faktoren, die einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Situation auf dem Wohnungsmarkt in der nächsten Zeit haben können. Beispielsweise prognostizieren die Experten des ASM-Instituts im Zusammenhang damitdeutliche Abbremsung des Marktes bei zur Nutzung übergegebenen Wohnungen und als Folge die Verminderung der Dynamik dieses Branchensegments um 9,7% gegenüber dem Vorjahr.

JAHR 2013

Ein wichtiger Faktor, der die Bewertung der Konjunkturentwicklung in der Baubranche in Polen beeinflusst, ung der Situation durch die Bauunternehmen. Nach ihrer Meinung wird das Konjunkturklima

. 7% der Unternehmen bestätigen eine 2 signalisierten eine

Verbesserung der Konjunktur ebenfalls 7% der Unternehmen und ihre Verschlechterung 43%. Auch die Prognosen in Bezug auf die finanzielle Situation sind günstiger als die im Dezember 2012. Dies betrifft auch

nd Montageproduktion, die im Januar ungünstiger als im Dezember 2012 sind. Auch die negativen Voraussagen im Bereich des Portfolios von Aufträgen auf dem inländischen und

) verbesserten . Verzeichnet wurde

und Montagearbeiten, der dem im Dezember Quelle: GUS 02.2013). Die Bauunternehmer meldeten die Nutzung der

Niveau von 65%. Im Januar 2012 waren es zum Vergleich 70%. Aufgrund dessen schätzten die Unternehmen ihre Kapazitäten im Januar 2013 zu 28% als zu hoch im Vergleich zum erwarteten Portfolio von Aufträgen (22% im Januar 2012), zu 58% als genügend (66% im

bbremsung des Baumarktes. Im Wohnungsbau, der einen Anteil von 30% an der Bauproduktion hat, sind das hohe Angebot von neuen Wohnungen und andererseits eine bedeutende Verminderung von neuen Investitionen und die

hen für den Kauf von neuen Wohnungen die Faktoren, die einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Situation auf dem Wohnungsmarkt in der nächsten Zeit haben

Instituts im Zusammenhang damit eine deutliche Abbremsung des Marktes bei zur Nutzung übergegebenen Wohnungen und als Folge die

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die Bau- und Montageproduktion in Polen 2012 um 1,1% geringer als 2011 war. In den letzten beiden Quartalen 2012 wurden schlechtere Ergebnisse verzeichnet als ein Jahr davor. Im 3. Quartal 2012 war die Bau- und Montageproduktion um 7,2% niedriger als in der analogen Periode 2011 und im 4. Quartal war sie um 6,6% niedriger. Obwohl der Volumenbau das Jahr 2012 mit einem Anstieg abgeschlossen hat, verzeichnete der Ingenieurbau 2012 einen Rückgang um 9% gegenüber 2011. Einen Einfluss darauf hatte vor allem das Engagement von Bauunternehmen bei realisierten Strassenbauvorhaben. Erwähnenswert ist, dass die Produktion in der Strassentransport-Infrastruktur einen Rückgang um 15,4% verzeichnete. Die Experten von ASM prognostizieren, dass die rückläufige Tendenz auch 2013 erhalten bleibt und die Dynamik der Bau- und Montageproduktion -6,7% betragen wird. Nach ihrer Meinung könnten die Rückgänge grösser sein, aber die besprochenen Investitionen in der Bahn und Energiebranche sowie im Volumenbau können die Situation auf dem Baumarkt retten. Es ist schwierig, gegen Prognosen von unterschiedlichen Expertengruppen zu polemisieren. Realer scheint jedoch zu sein, dass am Ende des Jahres trotz allem ein geringer Anstieg der Bauproduktion um 1-2% erhalten bleibt.

Bei der Zusammenfassung der Situation in der Baubranche in Polen Anfang 2013 ist darauf hinzuweisen, dass einen Einfluss auf die Entwicklung des Bausektors auch unterschiedliche Aussenfaktoren haben werden: die Höhe der EU-Fördermittel, die Polen aus dem EU-Haushalt im Rahmen des Finanzplanes 2014-2020 bekommt, und in welchem Masse die aktuell durch die Regierung eingeführten Budgetkürzungen das Ausmass von Investitionen sowohl auf Landes- als auch auf Selbstverwaltungsebene beschränken. Im zweitem Fall sind eher Änderungen des „Verfahrens des übermässigen Defizits“, mit dem die Europäische Union Polen nach 2012 belegt hat, sowie Anpassungen der Selbstverwaltungsbehörden an neue Steuer- und Ausgabenregeln, die ab 2014 gelten werden, zu erwarten.

Unbekannt bleiben aktuell die Höhe und die Struktur der künftigen EU-Fonds, die einen grossen Einfluss u.a. auf die Möglichkeit und den Umfang der Realisierung von infrastrukturellen Investitionen in Polen haben werden. Gemäss vorläufigen Medienberichten kann Polen für die Jahre 2014-2020 daraus sogar 80 Mrd. Euro erhalten, was real einen ähnlichen Betrag darstellt, den Polen im Rahmen des Budgets für die Jahre 2007-2013 erhalten hat, d.h. ca. 67 Mrd. Euro. Dennoch hinterlässt die Diskussion über die endgültige Gestalt des europäischen Budgets eine Spur der Unsicherheit in Bezug auf die Realität dieser Annahmen.

Trotz des in den letzten Monaten beobachteten Rückgangs des Monatswertes der Ergebnisse der Dynamik in der Bau- und Montageproduktion scheint die aktuelle Situation des Bausektors stabil zu sein. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass sich sowohl die Bau- und Montageproduktion in steigender Hinsicht, als auch die Beschäftigung in der Bauwirtschaft im gesamten Jahr 2012 durch eine positive Dynamik auszeichneten. Die gegenwärtigen Probleme der Baubranche in Polen sind in hohem Masse durch zyklische Faktoren verursacht, die sich aus dem Abschluss von Investitionen, die aus EU-Mitteln im Rahmen des Budgets 2007-2013 finanziert wurden, sowie aus einer allgemeinen Abbremsung der wirtschaftlichen Entwicklung in Polen und in der Welt ergeben. Dies ist aus einem der oben vorgestellten Diagramme in dieser Bearbeitung gut ersichtlich.

Aktuell sollten sich die Bauunternehmen auf die Erarbeitung einer Strategie zum Überstehen dieser schwereren Periode fokussieren. Die Tätigkeiten der Unternehmen müssen auf die Optimierung von Finanzergebnissen gerichtet sein, u.a. durch Reduzierung von unnötigen Kosten und Beschaffung neuer Aufträge – insbesondere in den Bereichen, wo man neue Investitionen und Anstiege erwartet. Diese Strategien müssen jedoch anhand solider ökonomischer Schätzungen durchgeführt werden, um Fehler zu vermeiden, die sich z.B. aus ungeeigneter Risikoschätzung im Zusammenhang mit der Realisierung von Bauprojekten sowie zu niedrigen Bewertungen von Verträgen zwecks Gewinnens der Ausschreibung ergeben. Ausserdem scheint es, dass viele Unternehmen diese Regeln schon anwenden, was ihnen sicherlich hilft, auf dem schwierigen Markt zu überleben.

Seitens der Regierung sollte dagegen eine der wichtigsten Aufgaben sein, das aktuelle Recht über die Vergabe von öffentlichen Aufträgen (u.a. im Bereich der Wahl des Auftragnehmers, sowie der Zahlungsfristen für den

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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ausgeführten Auftrag) zu ändern und öffentliche Mittel, die für Bauinvestitionen bestimmt sind, effektiv zu nutzen. Dies betrifft vor allem EU-Mittel, damit man die Situation an der Jahreswende 2012/2013 vermeidet, als die EU die Ergebnisse von einigen Ausschreibungen über den Strassenbau in Frage gestellt hatte. Dank solcher Handlungen ist eine stabile Entwicklung der polnischen Bauwirtschaft möglich und kann gleichzeitig zum wirtschaftlichen Wachstum des ganzen Landes beitragen, auch wenn die Wirtschaft in Europa und in der Welt wieder abbremst.

Wenn es sich um die Chancen, die die ausländischen Firmen mit ihren Leistungen in der Baubranche in Polen oder den Lieferungen ihrer Produkte auf die polnische Markt nutzen wollen, handelt, ist es möglich, auch in der Zeit der Abbremsung erfolgreich zu sein. Dies betrifft vor allem hochspezialisierte Unternehmen, da es in Polen Defizite von Fachkräften zur Realisierung von Investitionen gibt. Solche Möglichkeiten sind in den Branchen zu suchen, in denen die Regierungsprojekte sowie industrielle Investitionen durch ausländische und polnische Investoren durchgeführt werden. Es ist wichtig, den Markt vorher sorgfältig zu analysieren. Es lohnt sich, in der Anfangsphase der Realisierung von Projekten im Rahmen des öffentlichen Vergaberechts die Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner zu beginnen, der über Erfahrung in der Vorbereitung von Ausschreibungsunterlagen hat. Auch während der Realisierung eines solchen Vorhaben ist es empfehlenswert, sich von einem lokalen Partner unterstützen zu lassen, der die Firma bis zur Erarbeitung eines eigenen Potentials und eigener Strukturen, die eine eigenständige Handlung ermöglichen, vertritt. In einem weiteren Teil dieser Bearbeitung werden die Branchen genannt, in denen es angesichts der Entwicklungsperspektiven möglich ist, erfolgreich zu sein und künftige Projekte zu realisieren.

2.3. MARKT DER KOMMERZIELLEN INVESTITIONEN

Gemäss der von der Firma Cushman & Wakefield veröffentlichten Daten betrug der Gesamtwert von Investitionsgeschäften auf dem Immobilienmarkt in Mitteleuropa (in Polen, Tschechien, Rumänien, Ungarn und der Slowakei) allein im 4. Quartal 2012 1,826 Mrd. EUR. Das ist viel mehr als im 3. Quartal 2012, wo der Wert 536 Mln EUR erreichte, und vergleichbar zur analogen Periode 2007, als man von Hochkonjunktur in diesem Marktsegment gesprochen hat. Insgesamt wurden 2012 3,7 Mrd. EUR investiert, was lediglich 59% des Rekordvolumens von Investitionen 2011 darstellt, wo 6,29 Mrd. EUR und ca. 25% mehr als 2010 erreicht wurden.

Nach Meinung eines Experten in der Firma Cushman & Wakefield wurde der starke Anstieg von Investitionen im 4. Quartal 2012 grundsätzlich durch die grosse Investitionsaktivität in Polen verursacht. In Polen bleibt das grosse Umsatzvolumen bei einem mässigen Anstieg der Aktivität auf dem tschechischen Investitionensmarkt erhalten. 2013 wird der Wert von Investitionsgeschäften das Niveau aus dem Vorjahr leicht übersteigen, wobei Polen weiterhin das grösste Interesse von Investoren geniessen wird. Wie Cushman & Wakefield weiter angibt, betrug die Umsatzhöhe bei kommerziellen Investitionen im 4. Quartal 2012 1,63 Mrd. EUR, wodurch Polen seine dominante Position im Bereich dieser Investitionen in Mitteleuropa ausbaute. 2012 wurden in Polen insgesamt 2,8 Mrd. EUR investiert, was einen Anstieg von 8% gegenüber 2011 bedeutet. Zum Vergleich mit anderen Ländern der Region betrug der Wert von Investitionsgeschäften in Tschechien letztes Jahr lediglich 497 Mio. EUR, was auf einen deutlichen Rückgang von Investitionen gegenüber 2011 hinweist. Im Vergleich zum Vorjahr verminderte sich 2012 der Wert von Investitionen auch in Rumänien auf 255 Mio. EUR und in Ungarn auf 146 Mio. EUR. In der Slowakei dagegen, wo in den ersten 9 Monaten 2012 keine Investitionsaktivitäten verzeichnet wurden, wurden im 4. Quartal lediglich 17 Mio. EUR investiert.

Aufmerksamkeit verdient das steigende Interesse von Investoren in Mitteleuropa in Bezug auf Bürogebäude und die Verminderung der Popularität des Handelssektors. Der Anteil dieser beiden Sektoren am Volumen der Investitionsgeschäfte betrug jeweils 45% und 37%. Der Anteil des Lagersektors am Gesamtvolumen der Umsätze stieg von 8% auf 13,8%, obwohl der Wert von Investitionen von 881 Mio. EUR 2011 auf 512 Mio. EUR 2012 gesunken ist. Der Hotelsektor hatte einen Anteil von 4,2% an den Investitionsumsätzen. Die fünf wichtigsten Immobilienverkäufe 2012 wurden in Polen abgeschlossen. Die Experten von Cushman & Wakefield sehen voraus, dass die Nachfrage nach den polnischen kommerziellen Immobilien 2013 auf dem

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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gleichen Niveau wie 2012 bleibt. Abhängig von den Änderungen der makroökonomischen Kennzahlen ist jedoch mit grossen Schwankungen zu rechnen. Ein fehlender Kompromiss in Bezug auf die Gestaltung des EU-Haushalts für die Jahre 2014-2020 und die immer stärkere Krise im Zusammenhang mit der Verschuldung Südeuropas können das steigende Interesse des internationalen Kapitals an polnischen Immobilien beeinträchtigen.

Die in einzelnen Objektgruppen angegebenen Informationen über die geplanten Investitionen können ein wertvoller Hinweis für Unternehmen aus der Fertigungsbranche sein, die sich am Bau von kommerziellen und industriellen Objekten in Polen beteiligen wollen.

2.3.1. Markt der Büroinvestitionen Die Situation auf dem Markt der Büro-Investitionen in Polen 2012 spiegelte die grundlegenden Trends auf dem Markt von kommerziellen Immobilien wider. Wie wir schon erwähnt haben, gab es sicherlich einige Gründe dafür. Eine der grundsätzlichen Ursachen war der erschwerte Zugang zu Bankdarlehen. Andererseits, stieg in den letzten Jahren wesentlich das Angebot an Objekten dieser Art, obwohl die Anzahl von leer stehenden Bürogebäuden, insbesondere solche mit hohem Standard, in Polen immer noch eine der niedrigsten in Europa ist. Dazu kommt noch die Haltung potentieller Kunden – Mietern, die in letzter Zeit Massnahmen zur Kostensenkung eingeleitet haben, wodurch solche Investitionen zeitlich verzögert wurden. Nach Meinung von Experten von CBRE, einer Beratungsfirma im Immobiliensektor, spürt der Büromarkt in Polen einen Anstieg der Nachfrage und eine Flut von neuen Projekten. Hinter der steigenden Nachfrage nach Büros steht der Sektor von Geschäftsleistungen BPO. Trotz des sich abschwächenden BIP-Wachstums in Polen, steigt immer noch die Nachfrage nach Büroflächen. In den ersten drei Quartalen 2012 wurden allein in Warschau 455 Tsd. qm Büroflächen gemietet und erste Zusammenfassungen weisen darauf hin, dass im gesamten Jahr 2012 mehr Büros als im Rekordjahr 2011 gemietet wurden, als in der gesamten Hauptstadt insgesamt 573 Tsd. qm ihre Mieter gefunden haben. Auch in vielen polnischen Grossstädten wie Breslau, dem Dreistädteverbund (Danzig, Gdingen, Zoppot) oder Krakau, überstieg die gemietete Fläche in den ersten drei Quartalen 2012 das im gesamten Jahr 2011 erreichte Ergebnis. Dies steht vor allem im Zusammenhang mit der Entwicklung des Sektors von modernen Büroleistungen BPO, in dem in Polen schon über 100 Tsd. Beschäftigte arbeiten. Die grössten BPO-Zentren sind in Polen Warschau, Krakau, Breslau und Lodz. Gerade die Entwicklung des BPO-Sektors verursacht in bedeutendem Masse die steigende Nachfrage nach Büroflächen und solchen Investitionen in diesen Städten. Da jedoch in den letzten Jahren in Polen viele neue Büroinvestitionen begonnen wurden, werden in den nächsten zwei Jahren deutlich mehr Flächen auf den Markt geliefert, als er in diesem Zeitraum aufnehmen kann. In ganz Polen betrug das neue Angebot von Büroflächen im Jahr 2012 fast 700 Tsd. qm und in den grössten regionalen Städten insgesamt 600 Tsd. qm. Im Bau befinden sich in Warschau über 700 Tsd. qm und in den 8 grössten regionalen Städten insgesamt 510 Tsd. qm, was entsprechend 19% und 21% der bestehenden Bestände darstellt. Im Zusammenhang mit der grossen Menge der aktuell auf spekulativen Basis gebauten Büroflächen, ohne Erwerb von Mietern vor dem Baubeginn, kann die Quote von leer stehenden Büroflächen in den meisten Städten Polens in den nächsten zwei Jahren steigen. Unter Berücksichtigung der nicht vermieteten Flächen und derer, die sich aktuell im Bau befindet, ist es am einfachsten Büros in Lodz, dem Dreistädteverbund und Breslau zu mieten. (Quelle: CBRE). Wie dagegen Colliers angibt, betrug Ende des 4. Quartals 2012 das Angebot an Büroflachen in Polen insgesamt 5,8 Mio. qm, wovon sich 67% in Warschau befinden. Die Aktivität von Vermietern stieg um 10% gegenüber der analogen Periode 2011. Die Pre-Let-Verträge stellten 34% des Volumens aller Transaktionen dar. Die Quote der nicht gemieteten Fläche betrug 9%. Gemäss der Experten-Schätzungen von Colliers werden 2013 die Gesamtbestände der Büroflächen um ca. 630 Tsd. qm steigen, wobei der Warschauer Büromarkt einen Anstieg von 320 Tsd. qm verzeichnen wird. Unter den regionalen Märkten wird - nach Prognosen der Analysten der Firma Collier - der grösste Anstieg des

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Angebotes 2013 in Breslau, dem Dreistädteverbund und Stettin beobachtet. Ihrer Meinung nach sollte sich die Nachfrage nach Büroflächen auf einem ähnlichen Niveau wie 2012 halten. Die regionalen Märkte können angesichts des steigenden neuen Angebotes eine höhere Aktivität von Mietern verzeichnen. In Warschau überstieg die Nachfrage nach Büroflächen 2012 insgesamt 600 Tsd. qm, was einen jährlichen Anstieg von 6% ergibt. Über 70% der Flächen wurden ausserhalb des Stadtzentrums vermietet, Nach Colliers wird die Quote von leer stehenden Büroflächen immer noch steigen, hauptsächlich angesichts steigender Zugänglichkeit von freien Flächen ausserhalb des Stadtzentrums. Ein Anstieg der Quote von leer stehenden Gebäuden wird wahrscheinlich auch auf den meisten regionalen Märkten zu beobachten sein. Eine Ausnahme könnte Krakau sein, wo die Quote von leer stehenden Gebäuden wahrscheinlich sinken wird. 2012 hatte die Quote von leer stehenden Gebäuden in Warschau immer noch eine steigende Tendenz und erreichte Ende Dezember 8,8%. In den regionalen Städten wurden die niedrigsten Quoten von leer stehenden Gebäuden in Krakau (4,6%) und Lublin (4,5%) verzeichnet. Breslau, Posen und Stettin notierten wegen des bedeutenden Angebotes einen Anstieg der Quote von leer stehenden Flächen, die entsprechend 9,2%, 15,1% und 19,8% betrug.

2.3.2. Markt der Handels- und Industrieinvestitionen In der ersten Hälfte des Jahres 2012 und auch später waren die Folgen der unsicheren Situation auf den globalen Kapitalmärkten auch auf dem Markt von Handelsimmobilien in Polen sichtbar. Trotz der vergleichsweise guten wirtschaftlichen Situation im Inland nahmen die Investoren, die Bauunternehmer, die Finanzierungsinstitutionen und die Mieter eine vorsichtige und abwartende Haltung ein. Dies zeigte sich vor allem durch eine begrenzte Anzahl von Investitionsgeschäften, eine geringe Anzahl von Neubauten von Einkaufszentren, Schwierigkeiten beim Zugang zur Finanzierung, eine vorsichtige Haltung gegenüber Eröffnungen von neuen Läden und die Änderung des Konsumverhaltens. Die früher angefangenen Investitionen brachten in der ersten Hälfte 2012 ein Angebot auf einem Niveau von 300 Tsd. qm Mietfläche brutto (GLA) mit sich, was sich im Anstieg der modernen Verkaufsflächen in Polen bis auf insgesamt 10.9 Mio. qm widerspiegelte. Die Einkaufszentren stellen 73% der Gesamtbestände des Landes, Lager und Verkaufsparks 20%, Ausverkaufszentren 1% und die restlichen 6% sind moderne Handelsobjekte. Im Bau bleiben 800 Tsd. qm moderner Handelsflächen und weitere 600 Tsd. qm befindet sich in fortgeschrittener Planungsphase mit Fertigstellungsdatum Ende 2014. Die Analyse der vorbereiteten Projekte lässt schätzen, dass sich das durchschnittliche Angebot an modernen Handelsflächen in Polen in den nächsten drei Jahren auf einem Niveau von 500-600 Tsd. qm stabilisieren wird. (Quelle: Cushman & Wakefield)

Angesichts des Nachfrageniveaus nach Handelsflächen zeigt der Markt in Polen Anzeichen einer Sättigung, zumindest im Bereich von grossflächigen Objekten. Immer noch entwickelt sich der Bau von Objekten mit kleineren Flächen, die sich in kleineren Agglomerationen befinden. Viele Handelsnetze erreichten ihren angestrebten Marktanteil und bremsten ihre Expansion ab. Die Nachfrage wird hauptsächlich von Unternehmen, die Grundnahrungsmittel aus dem mittleren Preissegment anbieten, generiert. Die notierten neuen Einstiege auf den polnischen Markt sind hauptsächlich Ketten aus den Sektoren Bekleidung, Schuhe und Sport, die kleine und mittlere Verkaufsräume benötigen. Die Quote von leer stehenden Gebäuden stieg abhängig von der Kategorie des Objekts geringfügig um 1,5-5,5% und zum Standard wurde die Eröffnung von Handelszentren, die zu 70-80% vermietet sind.

Wie Colliers in seinem Bericht angibt, stellten die Bauunternehmen im Jahr 2012 465,6 Tsd. qm moderner Handelsflächen fertig, was einen Rückgang um ca. 22% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Das neue Angebot wurde von kleineren Handelsobjekten mit einer Mietfläche von max. 35 Tsd. qm dominiert. Eines der grössten übergebenen Einkaufszentren war die im November 2012 fertiggestellte Galerie Rzeszów (42 Tsd. qm Mietfläche). Über 30% des neuen Angebotes wurde in den 8 grössten polnischen Städten und fast 60% in kleinen und mittleren Städten (unter 200 Tsd. Einwohner) bereitgestellt. Auf dem polnischen Handelsmarkt erschienen neue Bauunternehmen von Ausverkaufszentren. Erste Zentren dieser Grösse entstanden in Stettin. Ende des Jahres erreichte das Angebot an modernen Handelsflächen in Polen 9,17 Mio. qm. Die Quote der nicht vermieteten Fläche in den grössten Städten überstieg 5% nicht. Am wenigsten verfügbarer Fläche befindet sich in Warschau und in Stettin.

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Aktuell sind in Polen fast 800 Tsd. qm Handelsfläche im Bau. Im Zusammenhang mit der hohen Aktivität von Bauunternehmen wird der Anstieg des Angebotes 2013 höher als 2012 sein - schätzungsweise ca. 600 Tsd. qm. Bauunternehmen interessieren sich wieder für grössere Städte und suchen nach noch freien Grundstücken zur Bewirtschaftung, sei es aufgrund der Lage, zwecks Ergänzung des Angebotes oder Diversifizierung des Handelsumfangs. Im Gegenteil zu 2012 sind viele für 2013 geplante Einkaufszentren Objekte mit einer Mietfläche von über 50 Tsd. qm. Andererseits wird ein steigendes Interesse an kleinen Einkaufszentren bei Siedlungen verzeichnet, d.h. komfortables und schnelles Einkäufen in lokaler Reichweite. Zu den grössten für 2013 geplanten Eröffnungen gehören Europa Centralna in Gliwice (67 Tsd. qm), Galeria Bronowice in Krakau (ca. 60 Tsd. qm), Poznań City Center in Posen (58 Tsd. qm), Galeria Katowicka in Kattowitz (50,5 Tsd. qm) und das ausgebaute Handelszentrum Wzgórze in Gdingen.

Gemäss den Angaben im Bericht von Cushman & Wakefield wird sich Mitte 2012, insbesondere im 2. Quartal, der Lagerflächenmarkt weniger dynamisch als 2011 entwickeln. Das Volumen von abgeschlossenen Mietverträgen sank um fast 27% im Vergleich zur zweiten Hälfte 2011. Es wurde jedoch ein siebzehnprozentiger Anstieg der Nachfrage und die Senkung der Quote von leer stehenden Gebäuden um 0,2 Prozentpunktes verzeichnet. Die Gesamtbestände der Lagerfläche in Polen betrugen im Juni 2012 7.370 m2.

Ein unumstrittener Spitzenreiter in Bezug auf die Lagerfläche bleibt Warschau - ca. 2,7 Mio. qm (ca. 37% der Gesamtbestände Polens). Die grössten regionalen Lagerflächenmärkte sind Oberschlesien, Posen, Zentralpolen und Breslau, die in ihren Beständen ca. 4,13 Mio. qm Flächen haben, was ca. 56% der Landesbestände darstellt. Angesichts der schnellen Entwicklung der Strasseninfrastruktur in den letzten Jahren erwartet man die Entstehung von weiteren Lagerparks an neuen Standorten, vor allem in Ostpolen.

Die Nachfrage nach modernen Lagerflächen betrug in der ersten Jahreshälfte 2012 ca. 710 Tsd. qm. Erheblich besser war das 1. Quartal 2012, in dem ca. 420 Tsd. qm vermieten wurden, also 8% mehr als in derselben Periode 2011. Im 2. Quartal hingegen betrug das Geschäftsvolumen kaum ca. 290 Tsd. qm, was einen Rückgang von 36% im Vergleich zur analogen Periode 2011 bedeutet und 30% im Vergleich zum 1. Quartal 2012. Den höchsten Anteil an der Nachfrage hatten wie immer die Logistikdienstleister (fast 40%). Das Interesse der Mieter richtete sich vor allem auf in der Nähe von Warschau (25%), Oberschlesien (23%) und Zentralpolen (17%) gelegene Lager.

In der ersten Jahreshälfte 2012 wurden fast 315 Tsd. qm moderner Lagerfläche übergegeben. Das ist ca. 17% mehr als in der zweiten Hälfte 2011. Das höchste Angebot wurde in der Region von Warschau (22%), Posen (20%), Breslau (16%) und Oberschlesien (14%) notiert. Bedeutende Projekte in den ersten zwei Quartalen 2012 waren ein BTS-Produktions- und Lagerobjekt für die Firma Manuli Hydraulics in Radomsko (32. Tsd. qm), gebaut vom Bauunternehmen Panattoni, die 1. Phase des Parks Goodman Poznań Logistic Centre (30 Tsd. qm), ein BTS-Produktions- und Lagerobjekt für die Firma Metsä Tissue in Krapkowice (26 Tsd. qm), gebaut von Goodman und die 1. Phase des Parks Gdańsk Kowale II (26 Tsd. qm), gebaut von 7R Logistic.

Im Juni 2012 waren über 290 Tsd. qm Lager im Bau, ca. 20% weniger als Ende 2011. Fast 90% der Flächen im Bau wurden schon vermietet, denn immer noch ist die Absicherung der Vorhaben durch Mietvorverträge (pre-lease) für eine Periode von mind. 4 oder 5 Jahre eine notwendige Bedingung für die Gewährung der Finanzierung für eine neue Investition. Am meisten moderner Lagerflächen werden zurzeit in Niederschlesien in der Breslauer Region (59 Tsd. qm), in Oberschlesien (56 Tsd. qm) und in Zentralpolen (45 Tsd. qm.) gebaut. Ende der 1. Jahreshälfte 2012 betrug die Quote der leer stehenden Objekte 11,7%, was einen Rückgang um 0,2% im Vergleich zum Ende des Vorjahres, aber auch einen Anstieg um 0,6% gegenüber dem 1. Quartal 2012 bedeutet. Ein geringeres Volumen von abgeschlossenen Geschäften im 2. Quartal 2012 trug zur Nivellierung des bedeutenden Rückgangs der Quote von leer stehenden Objekten in der ersten Jahreshälfte bei. Ende Juni 2012 gab es in Polen fast 865 Tsd. qm nicht vermieteter Flächen, am meisten (in absoluten Zahlen) im Gebiet Warschau und Umgebung (390 Tsd. qm.) und in Zentralpolen (120 Tsd. qm.). Die höchsten Quoten von leer stehenden Gebäuden hatten jedoch kleinere Märkte, wie z.B. Rzeszów (38%) und Lublin (38%), die sich durch ziemlich beschränkte Bestände auszeichnen. Die niedrigste Quote von leer stehenden Gebäuden im Juni 2012 hatten Thorn (0%), Posen (3,8%) und Oberschlesien (4,1%). Nach Colliers war das Jahr 2012 im Allgemeinen eine gute Periode für den polnischen Lagerflächenmarkt. Im ganzen Jahr wurden über 430 Tsd. qm moderner Lagerflächen zur Nutzung übergeben, was einen fast 10-prozentigen Anstieg gegenüber 2011 darstellt. Die

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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meisten Flächen wurden auf den Breslauer Markt übergeben. Aktuell betragen die Bestände des Lagerflächenmarktes in Polen über 7,27 Mio. qm.

Im Vergleich zum 4. Quartal 2011 verminderte sich die Quote von nicht vermieteten Flächen in Polen auf das Niveau von 9,2% Ende Dezember 2012 (11,4% Ende 2011). Eine Verminderung von nicht vermieteten Flächen wurde auf den meisten Märkten beobachtet.

Es wird geschätzt, dass das neue Angebot 2013 eine etwas niedrigere Quote als 2012 erreichen wird. Im Bau waren Ende 2012 ca. 250 Tsd. qm moderner Lagerflächen. Bemerkenswert ist, dass ca. 88% der Lagerflächen im Bau aktuell schon vermietet wurde. Wir können erwarten, dass sich die Quote von leer stehenden Gebäuden schrittweise vermindern wird, was einen geringen Anstieg von Mieten auf ausgewählten Märkten bedeuten kann.

Erwartet wird eine weitere Verminderung der Quote von leer stehenden Gebäuden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Anzahl von spekulativen Bauprojekten steigen wird.

Die Nachfrage sollte auf einem stabilen Niveau bleiben, sowohl in Warschau, als auch auf den meisten Regionalmärkten. Geringe Verringerungen in der zweiten Jahreshälfte sind jedoch nicht auszuschliessen.

2.3.3. Hotelbau Wie der Bericht von Cushman & Wakefield angibt, brachte die erste Hälfte 2012 nach dem erfolgreichen Jahr 2011 eine weitere Verbesserung der Konjunktur auf dem Hotelimmobilienmarkt mit sich. Einen grossen Einfluss auf diese Ergebnisse hatte sicherlich die EURO 2012, aber nach Meinung von Hotelbesitzern blieb ein gewisses Defizit. Die polnische Hotelbranche besteht aktuell aus 2.178 klassifizierten Hotels, die über ca. 208.700 Übernachtungsplätze in ca. 105.670 Zimmern verfügen. In der ersten Jahreshälfte 2012 stieg die Anzahl von Zimmern und Übernachtungsplätzen um ca. 3,5%. Infolgedessen kommen derzeit ca. 54 Betten auf 10.000 Einwohner Polens. In der ersten Hälfte 2012 wurden in Polen 92 klassifizierte Objekte gebaut, die 8.519 Übernachtungsplätze in 4.236 Zimmern anbieten. Über die Hälfte, d.h. 47 neu gebauten Hotels, sind Drei-Sterne-Objekte. Die meisten neuen Objekte wurden in den Woiwodschaften Lublin (12), Masowien (11) und Schlesien (9) verzeichnet. In derselben Zeit stellten 18 Objekte, darunter zwei Hotels der Gruppe Orbis (das Polonez in Posen und das Giewont in Zakopane), ihre Tätigkeit vorübergehend oder endgültig ein. Eines der neu klassifizierten Hotels ist das 17 Jahre lang gebaute Holiday Inn in Lodz. Im Juni nahm die ersten Gäste auch ein weiteres Objekt der Kette InterContinental Hotels Group auf, das Holiday Inn Express in Wałbrzych. Die Gruppe Accor (Orbis) eröffnete zwei Hotelkomplexe - Ibis und Ibis Budget (vorher Etap) - in Warschau und Krakau. Auch die Gruppe Louvre eröffnete zwei ökonomische Hotels: Campanile II und Premiere Classe in Breslau. Die französische Kette von ökonomischen Hotels B&B eröffnete ein Objekt in Warschau in der Krakowska-Str. In Swinemünde begann das erste Hotel Hampton by Hilton seine Tätigkeit. Auf diese Art und Weise realisiert Hilton Worldwide, in Polen als Fünf- und Vier-Sterne-Marke bekannt, ihre Entwicklungsstrategie einer starken, ökonomischen Marke. (Quelle: Cushman & Wakefield) Da 2013 keine Massenveranstaltungen in Polen organisiert werden, gibt es keinen Grund zu prognostizieren, dass das Jahr 2013 für die Hotelbetreiber gut sein wird. Es kann angenommen werden, dass die Zeiten der Kostensenkung und des Kampfes um die Kunden wiederkehren werden. Eine grosse Anzahl von kleineren Hotels, die privaten Personen gehören und durch sie geführt werden, wird wahrscheinlich zum Verkauf angeboten. Prognostiziert wird auch die Änderung von Besitzern einiger Kettenhotels in den Grossstädten. Diese Objekte werden höchstwahrscheinlich modernisiert und renoviert, um sie an die im Rahmen der jeweiligen Kette geltenden Bedingungen anzupassen. Dies stellt natürlich ein grosses Potential für die Lieferanten von Hotelausstattung dar. Ein weiterer Aspekt ist 2013 und 2014 die Verminderung von Baukosten der Hotels in Polen, was sich aus der Abschwächung der Bauindustrie ergibt. Die früheren Prognosen in Bezug auf die Entwicklung von Ein-, Zwei- und Dreisterne-Objekten unter den Schilden von globalen Marken, die in den meisten Regionen Polens lokalisiert sind, können aufrechterhalten werden. Dank Euro 2012 erfolgte in Polen der Ausbau von effektiven Kommunikationsformen und -mitteln, darunter

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Strassen, Bahn und Flugverbindungen, die für die erfolgreiche Entwicklung der Hotelbranche ein notwendiges Element sind. Dieser Prozess dauert immer noch an, was im Kapitel über den infrastrukturellen Bau besprochen wird. Dies ermöglicht einen optimistischen Blick in die Zukunft. Es kann angenommen werden, dass die folgenden Hotelmarken ihre Expansion in Polen beginnen oder fortsetzen werden: Super 8, B&B, Best Western, Hampton by Hilton und Ibis Styles. Unter den auf dem polnischen Markt aktivsten Hotelbetreibern, die beachtenswert sind, befinden sich Hilton Worldwide, Best Western sowie Louvre Hotels Group. Hilton unterschrieb – ausser Projekten in Warschau – Franchise- oder Verwaltungsverträge mit Investoren, die Hotelprojekte u.a. in Danzig, Krakau, Breslau, Lodz und Posen realisieren. Die steigende Position der auf dem polnischen Markt anerkannten internationalen Kette Hilton Worldwide bestätigt einerseits die Attraktivität Polens für die grössten Akteure in der Hotelbranche und spiegelt andererseits eine positive Tendenz des Anstiegs von Anteilen der Markenhotels in der Branche im Inland wider, was ein Hinweis für die in diesem Segment tätigen Firmen ist, die ihre Geschäfte auf Polen ausweiten möchten. (Quelle: Cushman & Wakefield) 2.4. WOHNUNGSBAU UND IMMOBILIEN Der Wohnungsbau, der mit seinem Anteil von ca. 30% einen grossen Einfluss auf den Zustand des Baumarktes in Polen hat, scheint aktuell zurückzugehen. Das Programm „Familie im Eigenheim“, das die jungen Ehen bei der Beschaffung einer eigenen Wohnung unterstützen sollte, ist ausgelaufen. Infolgedessen sank die Nachfrage nach neuen Wohnungen deutlich. Nach den vom Haupt-Statistikamt veröffentlichten Daten wurden in der Periode Januar-Dezember 2012 16,3% Wohnungen mehr als in der Vergleichsperiode 2011 zur Nutzung übergegeben. 2012 war hinsichtlich der Anzahl von angefangenen Investitionen und erteilten Baugenehmigungen schwächer als mindestens die fünf vorherigen Jahre. Die aktuellen Trends weisen darauf hin, dass eine bedeutende Verbesserung dieser Situation eher nicht zu erwarten ist.

Abb. 25: Wohnungsbau 2009-2012

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

grün – Anzahl der Wohnungen, für die Genehmigungen erteilt wurden, gelb – Anzahl der Wohnungen, die zur Nutzung übergeben wurden, blau – Anzahl der Wohnungen, deren Bau begonnen hat Auf ein relativ niedriges Niveau sank die Anzahl von Wohnungen, deren Bau begonnen wurde. Sie ist niedriger als in den letzten fünf Jahren und sank um 12,6%. Solch eine Abwärtsdynamik wurde seit langem nicht verzeichnet. Die Anzahl von begonnenen Bauten verminderte sich sowohl bei Privatinvestoren (Rückgang um 11,9%.), als auch bei Bauunternehmen (Rückgang um 11,3%). Ebenso schlecht sieht die Situation im Bereich

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

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der erteilten Baugenehmigungen für Wohnungen aus. 2012 gab es hier einen erheblichen Rückgang, dessen jährliche Dynamik in dem Fall 10,2% betrug. Bei von Bauunternehmen gebauten Wohnungen war die Dynamik noch höher und erreichte fast 11,5 %. In der Gruppe der Privatinvestoren wurde 2012 ein weiterer Rückgang der erteilten Baugenehmigungen um 8,7% und der Anzahl von Wohnungen im Bau um 11,9% verzeichnet. Die Bauunternehmen übergaben 2012 41,4% der insgesamt zur Nutzung übergebenen Wohnungen, d.h. 29,4% weniger als 2011 (damals wurde ein Rückgang um 8,8% verzeichnet). Die Bauunternehmer erlangten auch um 11,7% weniger Baugenehmigungen für die Wohnungen als 2011 und begannen den Bau von 11,3% weniger Wohnungen als 2011. Die Wohnungsbaugenossenschaften übergaben 2012 um 7,9% weniger Wohnungen zur Nutzung als im Vorjahr und erlangten 43,2% weniger Baugenehmigungen für neue Wohnungen. Auch die Anzahl der Wohnungen im Bau verringerte sich – um 9,0%. Die restlichen Investoren (Kommunal- und Sozialbau von Miet- und Betriebswohnungen) übergaben 2012 insgesamt 16,2% Wohnungen weniger als 2011.

50,5%

51,9%

56,1%

53,3%

40,3%

39,3%

37,3%

41,4%

9,2%

8,8%

6,6%

5,3%

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% 90,0% 100,0%

2009

2010

2011

2012

Struktura w % liczby mieszkań oddanych do użytkowania według form budownictwa

indywidualne na sprzedaż pozostałe (spółdzielcze, komunalne, społeczne czynszowe, zakładowe)

Abb. 26: Struktur der zur Nutzung übergebenen Wohnu ngen nach Investoren in %

Quelle: Haupt-Statistikamt (GUS)

[gelb – Privatinvestoren, grün – zum Verkauf, rot – sonstige (genossenschaftliche, kommunale, soziale, betriebliche)] Die regionale Verteilung der Entwicklung des Wohnungsbaus in Polen sieht interessant aus. 2012 wurde in 14 Woiwodschaften ein Anstieg der Anzahl von zur Nutzung übergebenen Wohnungen verzeichnet. Der grösste Anstieg war in der Woiwodschaft Niederschlesien (42,5%) zu beobachten, gefolgt von Lodz (33,6%) und

Struktur der zur Nutzung übergebenen Wohnungen nach Investoren in %

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

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Masowien, wo 20,7% mehr Wohnungen als im Vorjahr übergeben wurden. Rückgänge wurden in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern (1,1%) und Lebus (5,0%) verzeichnet. 2012 wurde ein Rückgang der erteilten Baugenehmigungen für Wohnungen in 14 Woiwodschaften verzeichnet, darunter der grösste in Niederschlesien 23,9%), gefolgt von Westpommern (23,0%), Lodz (17,0%), Schlesien (15,9%) und Masowien (12,8%). Einen Anstieg der Anzahl der erteilten Genehmigungen verzeichneten nur zwei Woiwodschaften: Oppeln (15,2%) und Podlachien (12,0%). Ein Rückgang der Anzahl der Wohnungen im Bau wurde 2012 in 15 Woiwodschaften verzeichnet, darunter der grösste in Oppeln (26,3%), gefolgt von Niederschlesien (25,4%) und Lodz (25,3%), sowie in Masowien (14,5%). Eine steigende Anzahl von begonnenen Bauten wurde nur in der Woiwodschaft Podlachien verzeichnet (4,2%). Die Zusammenfassung der Ergebnisse im Wohnungsbau gibt den Medien angesichts der Anzahl von erteilten Baugenehmigungen und begonnenen Bauten die Gelegenheit zu negativen Prognosen über dieses Marktsegment. Aktuell ist die Nachfrage nach Wohnungen seitens potentieller Kunden tatsächlich geringer. Dies ist hauptsächlich durch die negativen Folgen der heutigen Finanzkrise bedingt, die sich unter anderem im Anstieg der Arbeitslosenquote und in der Verminderung der realen Einkünfte der Gesellschaft widerspiegelt. Zusätzliche Faktoren, die die Nachfrage nach Wohnungen abschwächen, waren die Verschärfung von Regeln der Kreditgewährung für Privatkunden und die schrittweise Beendigung des Unterstützungsprogramms „Familie im Eigenheim“. Die heute herrschende Situation im Wohnungsbausektor sollte überwiegend als vorübergehend betrachtet werden, weil eine verminderte Nachfrage nach Wohnungen nicht bedeutet, dass sich die Bedürfnisse der Gesellschaft verändert haben. Immer noch fehlt es an Wohnungen, vor allem für junge Ehepaare. Deshalb kann angenommen werden, dass mit der Verbesserung der makroökonomischen Situation Polens und der Abwendung der aktuellen Finanzkrise oder mit der Akzeptanz des aktuellen ökonomischen Zustands als normaler Erscheinung und nicht einer Krise, die Nachfrage nach Wohnungen wieder schrittweise steigen sollte. Günstig hierauf auswirken können sich die durch die Landesfinanzaufsicht geplanten Änderungen in den Vorschriften über die Genehmigung von Darlehen für Privatkunden durch die Banken und die Einführung von neuen Programmen der Regierung zur Unterstützung beim Wohnungskauf. Unter den Vorschlägen, die beim Kauf von Wohnungen für Bürger mit geringem Einkommen helfen sollen, sind u.a. Fördermittel zu Darlehen für den Kauf von energiesparenden Wohnungen und Häusern im Rahmen des Programms des Nationalen Fonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Ausserdem arbeitet das Ministerium für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft an einem Projekt, das den Wohnungsbau auf ähnlichen Grundlagen wie die Gesellschaften für Sozialen Wohnungsbau unterstützen würde. Wenn diese Pläne realisiert werden, gibt es keinen Grund für Pessimismus im Sektor des Wohnungsbaus. Der Anfang des Jahres 2013 zeichnete sich aus durch einen deutlichen Anstieg von Interessen von Kunden, die eine Wohnung kaufen wollen. Günstig dafür sind das grosse Angebot und die Verringerung der Preise. Unter den Maklern herrscht jedoch Skepsis; nur jeder fünfte ist der Meinung, dass sich in diesem Jahr die Situation auf dem Markt verbessern wird, ergibt sich aus dem neusten Bericht von Experten des Immobilienportals domy.pl und Open Finance. Unter Betrachtung der vom Haupt-Statistikamt veröffentlichten Daten kann man zu dem Schluss kommen, dass die Befriedigung der so bestimmten Bedürfnisse der Einwohner Polens bei der heutigen Dynamik des Wohnungsbaus über 16 Jahre dauern würde. Unter Berücksichtigung der nur von Bauunternehmen realisierten Investitionen müsste man diesen Zeitraum auf fast 40 Jahre ausdehnen. Die Bedürfnisse in Bezug auf die Wohnungen in Polen wachsen währenddessen fortlaufend, weil es immer mehr Haushalte gibt. Angenommen, dass jeder Haushalt in Polen über eine Wohnung verfügen sollte, ergibt sich, dass das Jahr 2012 in Polen mit einem Wohnungsdefizit von ca. 940 Tsd. endete. Man sollte sich darüber bewusst sein, dass sogar eine eingeschränkte Erfüllung dieser Parität keinen Stillstand bei der Entwicklung des Wohnungsbaus bedeuten würde. Ein Teil der Haushalte hat grössere Wohnbedürfnisse als nur eine Wohnung. Ein Teil der heutigen Gebäude befindet sich in einem sehr schlechten technischen Zustand und erfordert entweder eine gründliche Renovierung, oder sogar den Abbruch, es kommt also noch ein Änderungspotential hinzu.

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

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Gemäss einiger Daten von Eurostat sind in Polen möglicherweise über 1,5 Mio. Wohnungen in schlechtem technischem Zustand. Wenn man diese Menge mit der fehlenden Anzahl von Wohnungen addiert, erhalten wir sogar 2,4 Mio. Wohnungen.

2.5. INFRASTRUKTURPROJEKTE Infrastrukturprojekte in Polen wurden 2012 vor allem auf den Abschluss von mit der EURO verbundenen Projekten gerichtet. Dies betraf und betrifft immer noch Strassenprojekte und Projekte in Bezug auf die Bahninfrastruktur. In weiterer Folge waren es energetische Projekte, die sich angesichts ihrer Verzögerungen am schnellsten entwickeln sollten sowie Projekte im Wasserbau, die sich leider sehr langsam entwickeln. Angesichts dessen, dass sich die Fonds für Umweltschutzprojekte erschöpften und dessen, dass die meisten angefangenen und früher geplanten Projekte abgeschlossen wurden oder bald werden, konnten 2012 keine spektakulären Realisierungen auf diesem Gebiet verzeichnet werden. Dies bedeutet nicht, dass im Bereich des Kläranlagenbaus oder der Modernisierung von Mülldeponien nichts geschieht. Infrastrukturprojekte in Polen sollen in den nächsten Jahren im Rahmen des Regierungsprogramms Polnische Investitionen finanziert werden. Nach Meinung des Staatsschatzministeriums kann der Hauptnutzniesser des Programms die Energiewirtschaft sein. Die Erstellung des Programms Polnische Investitionen durch die Regierung Mitte Oktober 2012 wurde während der sog. zweiten Regierungserklärung von Premierminister Donald Tusk angekündigt. Gemäss dem Programm soll die Regierung die Aktien von staatlichen Gesellschaften mit einem Wert von mindestens 10 Mrd. PLN der Nationalen Wirtschaftsbank übergeben. Die Bank wird die Aktien verkaufen und auf diese Art und Weise imstande sein, neue Schulden aufnehmen, um mindestens 40 Mrd. PLN für die Finanzierung von strategischen Investitionen zu sammeln. Kurz gesagt, so sollte die finanzielle Absicherung der Finanzierung des Programms aussehen. Zusätzlich soll das Staatsschatzministerium eine Gesellschaft gründen, die ebenfalls weitere Aktienpakete mit einem Wert von einigen Milliarden Zloty erhalten und für diese Mittel Anteile an strategischen Investitionsprogrammen beschaffen wird. Gemäss der Aussage des Staatsschatzministers werden die Projekte der energetischen Infrastruktur eine Schlüsselbedeutung in diesem Programm haben. Unter ihnen genannt wurden das Heizkraftwerk in Stalowa Wola, das die staatlichen Gesellschaften PGNiG und Tauron bauen sollen, Investitionen von Gaz-System, einige Projekte von Orlen sowie Projekte von PGNiG im Zusammenhang mit der Herstellung elektrischer Energie aus Gas. Gemäss dem Wirtschaftsministerium kann aus dem Programm Polnische Investitionen auch der Bau von ca. 150 km der Autobahn A1 zwischen Tuszyn bei Lodz und Pyrzowice bei Kattowitz finanziert werden. Die Kosten dieser Investition schätzt der Staatsschatzminister auf 6,2 Mrd. PLN und gab zu, dass der Bau auch aus einem Darlehen von der Europäischen Investitionsbank finanziert würde. Gemäss der Präsentation des Finanzministers werden schon bis 2015 10 Mrd. PLN aus dem Programm Polnische Investitionen für den Strassenbau bestimmt, und die Strasseninvestitionen zwischen 2012 und 2015 werden insgesamt 43 Mrd. PLN betragen.

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Abb. 27: Geplante Investitionen der Regierung 2013- 2015

Quelle: Gazeta Wyborcza op. cit. premier.gov.pl

2.5.1. Ausbau und Instandsetzung des Strassennetzes 2012 wurden 298 km Autobahnen und 325 km Schnellstrassen zur Nutzung überlassen. Das sind insgesamt 623 km Schnellverkehrsstrassen. Währenddessen nahm das Transportministerium noch im April 2012 an, dass es 875 km sein werden. Dies bedeutet, dass 250 geplante Kilometer nicht gebaut wurden. Die Bau- und Instandsetzungskosten überschritten 22 Mrd. PLN, ein wesentlicher Teil der Investition wurde bedeutend billiger als in Kostenschätzungen realisiert. Für die Jahre 2013-2014 wurde der Abschluss des Autobahnabschnittes A1 zwischen Thorn und Kowal und der Autobahn A4 von Tarnów bis zur ukrainischen Grenze, also weitere 200 Kilometer Autobahn, vorgesehen. Obwohl die Ausgaben für den Strassenbau im Jahr 2013 19 Mrd. PLN betragen, nimmt die Baubranche an, dass es viel weniger Aufträge als im Vorjahr geben wird. (Quelle: Gazeta Prawna 01.2013 auf Grundlage von GDDKiA). Wie das Transportministerium angibt, haben wir in Polen aktuell 1.362 km Autobahnen und 1.190 km Schnellstrassen. Allein in den letzten fünf Jahren, d.h. zwischen 2007 und 2012, wurden 2.068,5 km Landesstrassen fertiggestellt, darunter 559 km Autobahnen, 783 km Schnellstrassen, 179 km

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Umgehungsstrassen sowie 574 km Strassen nach Umbau. Dies war u.a. dank der Vereinfachung eines Teils der Investitionsvorschriften sowie einer grossen Finanzspritze aus EU-Mitteln möglich. In der besprochenen Periode wurden 67% des allgemeinen Betrags für die Strasseninvestitionen aus EU-Mitteln finanziert. Einen deutlichen Fortschritt beobachtet man auch an der Anzahl von Unternehmen, mit denen GDDKiA Verträge abgeschlossen hat. 2008 waren es 28 Unternehmen und 2012 schon 133. Tatsache ist, dass in der Praxis nur 60% aller geplanten Strasseninvestitionen realisiert wurden. Die kleinere Menge bedeutet hier nicht bessere Qualität, was angesichts dessen, welch grosse Erfahrung und welch grosses Potential eine leistungsfähige Realisierung von Strasseninvestitionen von den Auftragnehmern verlangt, nicht besonders wundert. (Quelle: Adam-Smith-Institut auf Grundlage von Daten des Haupt-Statistikamtes).

Abb. 28: Anteil von einzelnen Strassentypen im poln ischen öffentlichen, befestigten Strassennetz 2011

Quelle: Adam-Smith-Institut auf Grundlage von Daten des Haupt-Statistikamtes

Abb. 29: Öffentliche Strassen in Polen nach Kategor ien in km Quelle: Adam-Smith-Institut auf Grundlage von Daten der GDDKiA

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

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Wie GUNB angibt, wurden 2012 insgesamt 8.810 Genehmigungen und Zulassungen erteilt, die insgesamt 11.899 Objekte der Transportinfrastruktur umfassen. Zum Vergleich: 2011 wurden entsprechend insgesamt 8.508 Genehmigungen und Zulassungen für 12.430 Objekte der Transportinfrastruktur, 2010 9.062 Beschlüsse für 11.529 Objekte und 2009 8.481 Beschlüsse für 9.978 Objekte der Transportinfrastruktur erteilt. Im Vergleich zu diesen Zahlen stieg 2012 die allgemeine Anzahl von Genehmigungen in Bezug auf den Bau von Objekten der Transportinfrastruktur um 3,4% bei einem gleichzeitigen Rückgang der Anzahl von Objekten, die diese Genehmigungen umfassten, um 4,3% gegenüber 2011. Die Anzahl von Baugenehmigungen in diesen Jahren gestaltet sich wie folgt: • 2012 - 1053 (für 2131 Objekte), • 2011 - 1326 (für 4433 Objekte), • 2010 - 1751 (für 3033 Objekte), • 2009 - 1094 (für 1677 Objekte). Die Daten bezüglich der Baugenehmigungen für die erste Hälfte 2012 zeigen, dass das Segment des Strassenbaus in den nächsten Jahren für die grösste Abbremsung von Investitionen verantwortlich sein kann. Landesweit verzeichnete es einen 37-prozentigen Rückgang von geplanten Strassenobjekten.

Gemäss dem neusten Bericht der Firma PMR kann nach 2012, wo sich der Wert des Strassenbaumarktes um ca. 19% verkleinert hat, auch 2013 einen weiteren Rückgang der Produktion in diesem Segment auf ca. 20 Mrd. PLN mit sich bringen. Die aktuelle Abbremsung in der Strassenbaubranche begleitet eine bedeutende Verschlechterung der Finanzlage von Auftragnehmern, was mit der sich verringernden Anzahl von Ausschreibungen für die neuen Vorhaben verbunden ist. Die Entwicklung des Strassenbaus wird von einigen Faktoren abhängen. Die weitere Entwicklung dieses Segments des Baumarktes kann die geplante Verbesserung von Standards der Zusammenarbeit zwischen den Auftraggebern und den Auftragnehmern verbessern. Die Streitigkeiten zwischen den Parteien haben zur Auflösung von vielen Verträgen und Verzögerungen der Ausführungsfristen geführt. Die Notwendigkeit der Durchführung von erneuten Ausschreibungen verbindet sich mit zusätzlichen Kosten und verzögert die Überlassung von Strassen zur Nutzung.

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE

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Abb. 30: Wert (Mrd. PLN) und Dynamik (% jährlich) der Bau -

Quelle: PMR

Die grosse Anzahl von Strasseninvestitionen, die 2012 zur Nutzung überlassen wurden, war vor allem das Ergebnis der in Polen und in der Ukraine stattfindenden Fudie EURO 2012 vor über einem halben Jahr stattfand, kündigt die Generaldirektion für NationalstraAutobahnen an, dass das Tempo beim Bau weiterer StraTransportministers werden 2013 weitere 155 km Autüberlassen. Ende 2014 sollen in Polen über 3.100 km Schnellverkehrsstraund 1.482 km Schnellstrassen zur Verfügung stehen. Diese Pläne sind gegenüber denen von April 2012 um über 150 km bescheidener. Die wichtigsten von diesen Investitionen sind u.a. die SchnellstraWarschau und die Autobahn A4 Jarosław-Korczowa. 700 km neuer Strain den nächsten Jahren zur Nutzung überlassen.5.300 km Schnellstrassen zur Verfügung steIn keinem Dokument wurde bestimmt, bis wann das gesamte Autobahnsoll. GDDKiA kündigt Ausschreibungen über den Stra(Quelle: GDDKiA).

ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

- und Montageproduktion im Strassen- und Brückenbau in Polen, 2005- 2013

eninvestitionen, die 2012 zur Nutzung überlassen wurden, war vor allem das Ergebnis der in Polen und in der Ukraine stattfindenden Fussballeuropameisterschaften EURO 2012. Obwohl

ie EURO 2012 vor über einem halben Jahr stattfand, kündigt die Generaldirektion für NationalstraAutobahnen an, dass das Tempo beim Bau weiterer Strassen aufrechterhalten wird. Gemäss den Plänen des Transportministers werden 2013 weitere 155 km Autobahnen und 263 km Schnellstrassen zur Nutzung überlassen. Ende 2014 sollen in Polen über 3.100 km Schnellverkehrsstrassen, darunter 1.605 km Autobahnen

en zur Verfügung stehen. Diese Pläne sind gegenüber denen von April 2012 um ber 150 km bescheidener. Die wichtigsten von diesen Investitionen sind u.a. die Schnellstra

Korczowa. 700 km neuer Strassen werden sich im Bau befinden und in den nächsten Jahren zur Nutzung überlassen. Langfristig sollen in Polen ca. 2.000 km Autobahnen und

en zur Verfügung stehen, aber es ist nicht bekannt, wann diese Strassen gebaut werdenIn keinem Dokument wurde bestimmt, bis wann das gesamte Autobahn- und Schnellstrassennetz entstehen soll. GDDKiA kündigt Ausschreibungen über den Strassenbau abhängig von den erhaltenen Finanzmitteln an

JAHR 2013

2013

eninvestitionen, die 2012 zur Nutzung überlassen wurden, war vor allem das balleuropameisterschaften EURO 2012. Obwohl

ie EURO 2012 vor über einem halben Jahr stattfand, kündigt die Generaldirektion für Nationalstrassen und den Plänen des

en zur Nutzung en, darunter 1.605 km Autobahnen

en zur Verfügung stehen. Diese Pläne sind gegenüber denen von April 2012 um ber 150 km bescheidener. Die wichtigsten von diesen Investitionen sind u.a. die Schnellstrasse S2 in

en werden sich im Bau befinden und Langfristig sollen in Polen ca. 2.000 km Autobahnen und

en gebaut werden. ennetz entstehen

anzmitteln an

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE

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Den Stand der Schnellstrassen und Autobahnen illustriert die nachfolgende Landkarte. Die fertigen Abschnitte wurden grün und die Abschnitte im Bau rot markiert:

Abb. 31: Stand von Schnellstrasse n und Autobahnen 30.11.2012

Quelle: Ministerium für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft

Das Ministerium für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft stellte zuletzt seinen neusten Plan für den Bau von Landesstrassen und Autobahnen vor. Vorbereitet wurdie Jahre 2014-2020, die ein neues, siebenjähriges Projekt der EU berücksichtigen. Gemäwürde die Finanzierung der Investitionen eine Summe von 70 Mrd. PLN umfassen. GDDKiA hat schon den Umweltbescheid und bereitet sich auf die Projektierung der Autobahn A2 bis zur bestehenden Umgehungsstrasse von Mińsk Mazowiecki vor. Das Vorhaben übersteigt 7 Mrd. PLN, wovon 3 Mrd. PLN ein 2,5 km langer Tunnel im Südteil Warschaus verschlingen wird. Aus devon Miński Mazowiecki gestrichen. Sie wird nicht bis zur Grenze in Terespol reichen. GemäTransportministerium ist die Verkehrsdichte Richtung WeiStandards zu bauen.

ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

en und Autobahnen illustriert die nachfolgende Landkarte. Die fertigen Abschnitte wurden grün und die Abschnitte im Bau rot markiert:

n und Autobahnen 30.11.2012

Quelle: Ministerium für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft

Das Ministerium für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft stellte zuletzt seinen neusten Plan für den en und Autobahnen vor. Vorbereitet wurden die aktualisierten Investitionsannahmen für

2020, die ein neues, siebenjähriges Projekt der EU berücksichtigen. Gemäss diesen Plänen würde die Finanzierung der Investitionen eine Summe von 70 Mrd. PLN umfassen. GDDKiA hat schon den

ltbescheid und bereitet sich auf die Projektierung der Autobahn A2 bis zur bestehenden e von Mińsk Mazowiecki vor. Das Vorhaben übersteigt 7 Mrd. PLN, wovon 3 Mrd. PLN ein

2,5 km langer Tunnel im Südteil Warschaus verschlingen wird. Aus den Plänen wurde der Bau der A2 östlich von Miński Mazowiecki gestrichen. Sie wird nicht bis zur Grenze in Terespol reichen. GemäTransportministerium ist die Verkehrsdichte Richtung Weissrussland zu gering, um Strass

JAHR 2013

en und Autobahnen illustriert die nachfolgende Landkarte. Die fertigen Abschnitte

Das Ministerium für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft stellte zuletzt seinen neusten Plan für den den die aktualisierten Investitionsannahmen für

diesen Plänen würde die Finanzierung der Investitionen eine Summe von 70 Mrd. PLN umfassen. GDDKiA hat schon den

ltbescheid und bereitet sich auf die Projektierung der Autobahn A2 bis zur bestehenden e von Mińsk Mazowiecki vor. Das Vorhaben übersteigt 7 Mrd. PLN, wovon 3 Mrd. PLN ein

n Plänen wurde der Bau der A2 östlich von Miński Mazowiecki gestrichen. Sie wird nicht bis zur Grenze in Terespol reichen. Gemäss dem

ssen höchsten

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Immer noch dauern die Vorbereitungen zur Realisierung der Autobahn A1 zwischen Tuszyn und Pyrzowice an. Die Ausschreibungen über ihren Bau sollten Mitte des Jahres veröffentlicht werden. Geschätzte Kosten: über 7,5 Mrd. PLN. Das Transportministerium nimmt an, dass diesen Abschnitt der Autobahn A1 eine polnische Zielgesellschaft unter Zuhilfenahme von EU- und PIR-Mitteln bauen wird.

Welche Schnellstrassen werden in den Jahren 2014-2020 gebaut? In dieser Periode solle der Abschnitt S5 zwischen Breslau und Posen abgeschlossen werden. Aus der Reserve- auf die Hauptliste sprang die S3 zwischen Grünberg und Legnica (optional bis zur Grenze mit Tschechien in Lubawka). Vor dem Ende der nächsten Finanzperspektive der EU solle die modernisierte Strasse von Warschau nach Białystok zur Nutzung überlassen werden. Die S7 solle Danzig mit Warschau und Krakau verbinden. Dies bedeutet mehrere zusätzliche Ausschreibungen über die fehlenden Abschnitte. 2017 solle die Schnellstrasse zwischen Warschau und Lublin zur Nutzung überlassen werden. Die geplanten Investitionen sollen für die Bedürfnisse der Ausschreibungen in 20-30 km lange Abschnitte geteilt werden. GDDKiA möchte 10-15 Projekte jährlich anfangen, um das Kumulationsrisiko von Investitionen zu minimieren. Der Pressesprecher des Transportministeriums weist jedoch darauf hin, dass der Investitionsplan noch nicht endgültig ist. Diesbezüglich dauern noch die Festlegungen zwischen den Ministerien darüber an.

Abb. 32: Plan zum Bau der Autobahnen und Schnellstr assen in den Jahren 2014-2020

Quelle: Papierowe DGP

Das Potential für die Realisierung von Investitionen im Strassenbau in Polen ist so gross, dass sogar eine Abbremsung, die nach der EURO 2012 erfolgte, dieses Marktsegment immer noch als perspektivenreich

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE

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betrachten lässt. Die schon begonnenen, aber noch nicht beendeten Investitionen müssen bald zur Nutzung überlassen werden. Es warten bereits weitere Projekte, ohne die es schwer ist, eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung Polens zu planen.

2.5.2. Bahninfrastruktur Der Mangel an neuen Investitionen verursachte, dass die Gleisbetten in Polen grösind. Dank der Finanzierung im Rahmen der EUInvestitionen zwecks Verbesserung des Zustands der Gleisbetten und der Bahninfrastruktur. Auf diese Weise wurden Chancen für die spezialisierten Unternehmen geschaffen, die Projekte im Bereich der Bahninfrastruktur realisieren. Die Realisierung von Aufträgen im Zusammenhang mit der VorbereitunInfrastruktur für die EURO 2012 erreichte 2011 ca. 3,7 Mrd. PLN. (Quelle: MTBiGM). Alles weist darauf hin, dass der Wert der Projekte im Zusammenhang mit der Bahninfrastruktur in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Die aktuell realisierten Investitionen umfassen sowohl Bahnstrecken als auch die Infrastruktur von Bahnhöfen. Die Projekte mit dem höchsten Wert betreffen die Modernisierung von drei Bahnstrecken: die Verbindung Warschau-Danzig (Linie E65), die Anfang 2014 realisiert wird, die VerbindZabrze (Linie E30), wo die grundsätzlichen Bauarbeiten Anfang 2015 abgeschlossen werden sollen sowie die teilweise Modernisierung der Verbindung zwischen Warschau und Lodz mit dem Umbau des Bahnhofs Łódź Fabryczna – der Abschluss der Arbeiten an den o.g. Projekten wurde für Anfang 2015 geplant. Die Einhaltung von Fristen bei der Realisierung von Investitionen, die durch die Europäische Union mitfinanziert werden ist wichtig, da ihre Realisierung und Abrechnung 2015 abgeschlossen werden muProjekte die Finanzierung mit einem Wert von ca. 9,5 Mrd. PLN. Das nachfolgende Diagramm zeigt, wie die Bau- und Montageproduktion im Bahnbau in Polen von 2005

Abb. 33: Bau- und Montageproduktion im Bahnbau 2005 -2011

Quelle: PMR

SSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

betrachten lässt. Die schon begonnenen, aber noch nicht beendeten Investitionen müssen bald zur Nutzung überlassen werden. Es warten bereits weitere Projekte, ohne die es schwer ist, eine dynamische wirtschaftliche

Der Mangel an neuen Investitionen verursachte, dass die Gleisbetten in Polen grösstenteils reparaturbedürftig sind. Dank der Finanzierung im Rahmen der EU-Strukturfonds begann die Polnische Bahn mehrere

Zustands der Gleisbetten und der Bahninfrastruktur. Auf diese Weise wurden Chancen für die spezialisierten Unternehmen geschaffen, die Projekte im Bereich der Bahninfrastruktur realisieren. Die Realisierung von Aufträgen im Zusammenhang mit der VorbereitunInfrastruktur für die EURO 2012 erreichte 2011 ca. 3,7 Mrd. PLN. (Quelle: MTBiGM). Alles weist darauf hin, dass der Wert der Projekte im Zusammenhang mit der Bahninfrastruktur in den nächsten Jahren weiter

stitionen umfassen sowohl Bahnstrecken als auch die Infrastruktur von Bahnhöfen. Die Projekte mit dem höchsten Wert betreffen die Modernisierung von drei Bahnstrecken: die

Danzig (Linie E65), die Anfang 2014 realisiert wird, die Verbindung RzeszówZabrze (Linie E30), wo die grundsätzlichen Bauarbeiten Anfang 2015 abgeschlossen werden sollen sowie die teilweise Modernisierung der Verbindung zwischen Warschau und Lodz mit dem Umbau des Bahnhofs Łódź

eiten an den o.g. Projekten wurde für Anfang 2015 geplant. Die Einhaltung von Fristen bei der Realisierung von Investitionen, die durch die Europäische Union mitfinanziert werden ist wichtig, da ihre Realisierung und Abrechnung 2015 abgeschlossen werden muss. Andernfalls verlieren die Projekte die Finanzierung mit einem Wert von ca. 9,5 Mrd. PLN. Das nachfolgende Diagramm zeigt, wie die

und Montageproduktion im Bahnbau in Polen von 2005-2011 ausgesehen hat:

2011

N FÜR DAS JAHR 2013

betrachten lässt. Die schon begonnenen, aber noch nicht beendeten Investitionen müssen bald zur Nutzung überlassen werden. Es warten bereits weitere Projekte, ohne die es schwer ist, eine dynamische wirtschaftliche

tenteils reparaturbedürftig Strukturfonds begann die Polnische Bahn mehrere

Zustands der Gleisbetten und der Bahninfrastruktur. Auf diese Weise wurden Chancen für die spezialisierten Unternehmen geschaffen, die Projekte im Bereich der Bahninfrastruktur realisieren. Die Realisierung von Aufträgen im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Infrastruktur für die EURO 2012 erreichte 2011 ca. 3,7 Mrd. PLN. (Quelle: MTBiGM). Alles weist darauf hin, dass der Wert der Projekte im Zusammenhang mit der Bahninfrastruktur in den nächsten Jahren weiter

stitionen umfassen sowohl Bahnstrecken als auch die Infrastruktur von Bahnhöfen. Die Projekte mit dem höchsten Wert betreffen die Modernisierung von drei Bahnstrecken: die

ung Rzeszów-Krakau-Zabrze (Linie E30), wo die grundsätzlichen Bauarbeiten Anfang 2015 abgeschlossen werden sollen sowie die teilweise Modernisierung der Verbindung zwischen Warschau und Lodz mit dem Umbau des Bahnhofs Łódź

eiten an den o.g. Projekten wurde für Anfang 2015 geplant. Die Einhaltung von Fristen bei der Realisierung von Investitionen, die durch die Europäische Union mitfinanziert werden ist

ss. Andernfalls verlieren die Projekte die Finanzierung mit einem Wert von ca. 9,5 Mrd. PLN. Das nachfolgende Diagramm zeigt, wie die

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

45

Vor der EURO2012 wählte PKP Polskie Linie Kolejowe S.A. eine Reihe von Investitionen, deren Realisierung einen bedeutenden Einfluss auf die Verbesserung der Bedienung der Meisterschaften durch die Bahn haben konnte. Berücksichtigt wurden sowohl Modernisierungen von Linien in den grundsätzlichen Transportkorridoren zwischen den EU-Ländern und der Ukraine, als auch Grundverbindungen zwischen den Gastgeberstädten in Polen. Die Aufgaben umfassten über 1.000 km Strecken. Grundziele der Modernisierung war die Anpassung der Betriebsmöglichkeiten der Linien an eine Geschwindigkeit von 160 km/h, die Steigerung der Kapazität und die Verkürzung der Reisezeit. Der Umfang der Modernisierung umfasste den Austausch von Gleisbetten, der Oberleitungen, der Steuergeräte zur Steuerung des Bahnverkehrs, die Beseitigung von Bahn-Strassen-Fahrzeugen von Schienen und den Bau von Überführungen. Modernisiert wurden auch Bahnhöfe und Haltestellen, darunter Gleise, unterirdische Gänge und Überwege für Fussgänger. Montiert wurden Bedienungsgeräte für Behinderte. Eine Schlüsselaufgabe war der Bau der neuen Verbindung zum Warschauer Frederic-Chopin-Flughafen Okęcie. Ein zwei Kilometer langer Tunnel verbindet die Linie Nr. 8 mit einer unterirdischen Haltestelle des Chopin-Flughafens unter dem Terminal II – dies gewährleistete eine direkte Zufahrt zum Flughafen vom Stadtzentrum Warschaus (Fan-Zone) und vom Nationalstadion in ca. 20 Minuten. Zu den wichtigsten Linien-Investitionen gehörten u.a. die Modernisierung der Linie E65 Warschau-Danzig (Strecken und Strassen) im Bereich LCS Nasielsk, Ciechanów, Działdowo, , der Linie E 20 Warschau– Terespol (Strecken, 1. Phase) im Abschnitt Siedlce – Terespol, der Linie E 30 Zgorzelec – Medyka (Bahnhöfe und Strecken) im Abschnitt Zgorzelec – Breslau – Oppeln, der Linie Nr. 8 Warschau - Lodz (1. Phase). Durchgeführt wurde auch die Instandsetzung der Linien 131 und 353 zwischen Posen und Danzig und der Linie 271 zwischen Posen und Breslau. Es wurde ein breiter Umfang von Revitalisierungsarbeiten durchgeführt, um Geschwindigkeitsbegrenzungen auszuschliessen und eine technische Geschwindigkeit von 120 km/h mit der kürzesten Reisezeit zwischen Posen und Danzig von 3,5 Stunden zu ermöglichen. In Warschau und Posen wurden die Haltestellen am Nationalstadion modernisiert und in Breslau und Danzig neue, vor allem für die Bedienung von Fans bestimmte Haltestellen gebaut. Dank der Revitalisierung der Linie 249 Danzig Hauptbahnhof – Danzig Zaspa Towarowa und des Baus der neuen Haltestelle Danzig Stadion Expo hat die Stadt jetzt die Möglichkeit, nicht nur das Stadion selbst, sondern auch die in der Nähe gelegenen Gebiete der Internationalen Danziger Messe reibungslos zu bedienen. (Quelle: PKP-PLK S.A.)

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

46

Zarządca narodowej sieci linii kolejowych

KUNOWICE

KOSTRZYN

SZCZECIN G.

DOLNA ODRASIEMIANÓWKA

GDAŃSKPORT PÓŁNOCNY

KRAKÓW

CHABÓWKA

ELBLĄG

KORSZE SUWAŁKIMALBORK

SKANDAWA

BRANIEWO

BOGACZEWO

TRAKISZKI

OSTROŁĘKA

MAŁKINIANASIELSK

BIAŁYSTOK

CZEREMCHA

EŁK

Małaszewicze

Siedlce

OLSZTYN

ŁAPY

TŁUSZCZ

TERESPOL

KUŹNICA BIAŁ.

Łuków

LUBLIN

STALOWA WOLAZWIERZYNIEC

DĘBLIN

RZESZÓW

PRZEWORSK

PRZEMYŚL

ZAKOPANE

NOWY SĄCZ

MEDYKA

MUSZYNA

HREBENNE

DOROHUSK

ZWARDOŃ

REJOWIEC

CHEŁM

OŚWIĘCIM

IDZIKOWICE

SKARŻYSKO KAM

KIELCE

SANDOMIERZ

TARNÓW

JASŁO

RADOM

WARSZAWA

DĘBICA

ZEBRZYDOWICE

CHAŁUPKI

MIĘDZYLESIE

BIELSKO B.

K-RZYN KOŹLE

WAŁBRZYCH

KŁODZKO

PIOTRKÓW TRYB.

JELENIA GÓRA

ŻARY

BARŁOGI

ZAWIDÓW

ZGORZELEC

KUTNO

SIERPC

DZIAŁDOWO

IŁAWA

ZD.WOLA

GŁOGÓW

LEGNICA

WĘGLINIEC

ZBĄSZYNEK

JAROCINLESZNO

ŻAGAŃ

GUBIN

KĘPNO

NOWA SÓL

ŁOWICZ

PIŁA BYDGOSZCZ

INOWROCŁAW

CHOJNICE

TORUŃ

GNIEZNO

STARGARD SZCZ.

ŚWINOUJŚCIE

KRZYŻ

GORZÓW WLKP.

KOSZALINKOŁOBRZEG

SŁUPSK

SZCZECINEK

BIAŁOGARD

GDAŃSK

SZCZECIN

GDYNIA

TCZEW

Grodzisk Maz.

Psary

Mińsk Maz.

KALISZKOLUSZKI

ZIELONA GÓRA

RZEPIŃ

PŁOTY

HEL

GRUDZIĄDZ

ZAGÓRZ

TOMASZÓW MAZ.

CZĘSTOCHOWA

ZAWIERCIE

CIESZYN

CZECH.DZ.

NĘDZA

BRZEG

NYSA

ZASIEKI

CZERWIEŃSK

PILAWA

ZABRZE

POZNAŃ

KATOWICE

WROCŁAW

TRZEBINIA

ŻYWIEC

PSZCZYNA

SADOWNE

SOCHACZEW

BRANIEWO

GLIWICE

WIELUŃOLEŚNICA

KLUCZBORK

ŁÓDŹOSTRÓW WLKP.

RAWICZ

SWARZĘDZ

OPOLE

RYBNIK

Płock

Kościerzyna

Proposals of investment projects on

PKP PLK network consisting of construction,

modernization or revitalization of

railway lines in a new EU perspective

(comparing to ongoing projects)

Projects to be cofinanced by EU within 2014-2020 (construction and modernization without Regional Operational Programmes)

Projects cofinanced within EU Funds (ISPA, PHARE, SOPT, OPI&E) - done or ongoing projects

Other inwestment projects (modernization without UE Funds) to be done until the end of 2015

Revitalization projects planned for years 2014-2020

Projects to be cofinanced by EU – Programme „Development of Eastern Poland”

3 Abb. 34: Vorschläge von Investitionen in die Bahnin frastruktur

Gemäss den Informationen des Ministeriums für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft kann man in den Jahren 2013 und 2014 den Beginn von Investitionen, die durch die EU mitfinanziert werden, erwarten. Angesichts dessen, dass sich die EU-Mittel erschöpfen, kann angenommen werden, dass die durch eigene Mittel von PLK und Mittel aus dem Staatshaushalt finanzierten Investitionen an Bedeutung gewinnen werden. Aktuell dauert die Diskussion über die Gestalt des EU-Haushalts für die nächsten Jahre an, deshalb bleibt die Frage der Finanzierung von notwendigen Investitionen in dieser Phase noch offen. Ein Investitionsplan für die Jahre 2014-2020 wurde schon abgeschlossen. Das ist eine Chance für die Auftragnehmer in der Bahnbranche. In dieser Projektgruppe befinden sich sowohl früher geplante Vorhaben, die aufgrund von Verzögerungen die Chance für die Realisierung bis 2013 verloren haben als auch solche, die sich heute in der Vorbereitungsphase befinden. Zu diesen gehören beispielsweise die Verbindung Lublin-Otwock sowie die Arbeiten an der Linie Rail Baltica auf der Strecke Sadowne-Białystok. In Westpolen werden Investitionen mit einem hohen Wert die Bahnstrecken Stettin-Posen, der Abschluss des Abschnitts Posen-Breslau sowie Breslau-Kłodzko sein. Der Gesamtwert der durch PKP PLK für die Jahre 2014-2020 angekündigten Projekte beträgt über 30 Mrd. PLN. Sicherlich ist die Ausführbarkeit der geplanten Investitionen zu berücksichtigen. Nach Meinung von Experten ist es nicht sicher, ob alle Pläne für 2007-2013 realisiert werden können. Es ist wahrscheinlich, dass sich weitere Vorhaben verzögern und es in manchen Fällen sogar zum Verzicht auf die Ausführung kommen kann. Das Ministerium für Transport, Bauwesen und Meereswirtschaft und PKP Polskie Linie Kolejowe haben vor, 2013 7-8 Mrd. PLN für die Bahninfrastruktur auszugeben. Der Betrag ist im Vergleich zu 2012 doppelt so hoch.

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZU

47

Das Transportministerium und die Polnische Bahn als Gesellschaft, die für alle Investitionen in der Bahninfrastruktur verantwortlich ist, planen, weitere Modernisierungsprojekte von Bahnstrecken aus EUMitteln zu finanzieren. Die Polnische Bahn hat eine Liste von Projekten vorbereitet und die Annahmen mit der Beschreibung von Eigenschaften dieser Projekte erstellt, d.geschätzten Kosten sind und wie der Zeitplan für die Ausführung aussehen soll. Wie MTBiGW informierte, bedeutet jedes Projekt einen Betrag von 200, 300 bis 500 Mio. PLN. Die Projekte sollten Arbeiten u.a. aLinien Nr. 132 (Abschnitt Błotnica Strzelecka Nr. 61 (Abschnitt Częstochowa – Fosowskie), Nr. 353 (Abschnitt Inowrocław 200 Bahnübergängen umfassen. Es ist jedoch nicht sicher, ob PKP PLK es schafft, alle Projekte der Liste vorbereiten und in der Finanzperspektive des EUdie Abrechnung der Projekte muss bis Ende 2015 erfolgen. Eine Zusammenfassung der Investitionen in der Bahninfrastruktur zeigt, dass hier ein enormes Potential für die Realisierung von Projekten sowohl in der nächsten als auch in der weiteren Zukunft liegt. Es scheint, dass man nach einer Periode der Stagnation die letzten 20 Jahre aoben genannten, ehrgeizigen Pläne von MTBiGW und PKPProjekte hängt natürlich von deren Finanzierung ab. Die Modernisierung von Transportwegen, darunter Bahnstrecken und Schienenfahrzeugen sind für die Stimulation der polnischen Wirtschaft in der Zukunft notwendig. Deshalb ist es sicher, dass die o.g. Pläne früher oder später realisiert werden.

2.5.3. Investitionen in der Energetik Gemäss der Ankündigung des Premierministers Donald Tusk werden über 100 Mrd. PLN in den nächsten Jahren für die Entwicklung des Energiesektors in Polen ausgegeben. Die Energiebranche gehört zu den sog. strategischen Branchen. Wie sind die Annahmen des Investitionsplans in die energetischPolen? Die Situation und die Entwicklungsperspektiven der Energiebranche in Polen werden in einer separaten Bearbeitung besprochen. In diesem Kapitel werden nur Pläne und Chancen für die Baubranche im

ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

SPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

Das Transportministerium und die Polnische Bahn als Gesellschaft, die für alle Investitionen in der tur verantwortlich ist, planen, weitere Modernisierungsprojekte von Bahnstrecken aus EU

Mitteln zu finanzieren. Die Polnische Bahn hat eine Liste von Projekten vorbereitet und die Annahmen mit der Beschreibung von Eigenschaften dieser Projekte erstellt, d.h. welche Effekte zu erwarten sind, wie hoch die geschätzten Kosten sind und wie der Zeitplan für die Ausführung aussehen soll. Wie MTBiGW informierte, bedeutet jedes Projekt einen Betrag von 200, 300 bis 500 Mio. PLN. Die Projekte sollten Arbeiten u.a. aLinien Nr. 132 (Abschnitt Błotnica Strzelecka – Opole Groszowice), Nr. 1 (Abschnitt Koluszki – Częstochowa),

Fosowskie), Nr. 353 (Abschnitt Inowrocław – Jabłonowo Pomorskie) und an jedoch nicht sicher, ob PKP PLK es schafft, alle Projekte der Liste

vorbereiten und in der Finanzperspektive des EU-Haushalts für 2007-2013 zu realisieren. Die Ausführung und die Abrechnung der Projekte muss bis Ende 2015 erfolgen.

er Investitionen in der Bahninfrastruktur zeigt, dass hier ein enormes Potential für die Realisierung von Projekten sowohl in der nächsten als auch in der weiteren Zukunft liegt. Es scheint, dass man nach einer Periode der Stagnation die letzten 20 Jahre aufarbeiten will. Ein Hinweis darauf können die oben genannten, ehrgeizigen Pläne von MTBiGW und PKP-PLK S.A. sein. Das Tempo der Realisierung der o.g. Projekte hängt natürlich von deren Finanzierung ab. Die Modernisierung von Transportwegen, darunter

trecken und Schienenfahrzeugen sind für die Stimulation der polnischen Wirtschaft in der Zukunft notwendig. Deshalb ist es sicher, dass die o.g. Pläne früher oder später realisiert werden.

Investitionen in der Energetik rministers Donald Tusk werden über 100 Mrd. PLN in den nächsten

Jahren für die Entwicklung des Energiesektors in Polen ausgegeben. Die Energiebranche gehört zu den sog. strategischen Branchen. Wie sind die Annahmen des Investitionsplans in die energetische Infrastruktur in Polen? Die Situation und die Entwicklungsperspektiven der Energiebranche in Polen werden in einer separaten Bearbeitung besprochen. In diesem Kapitel werden nur Pläne und Chancen für die Baubranche im

JAHR 2013

Das Transportministerium und die Polnische Bahn als Gesellschaft, die für alle Investitionen in der

tur verantwortlich ist, planen, weitere Modernisierungsprojekte von Bahnstrecken aus EU-Mitteln zu finanzieren. Die Polnische Bahn hat eine Liste von Projekten vorbereitet und die Annahmen mit der

h. welche Effekte zu erwarten sind, wie hoch die geschätzten Kosten sind und wie der Zeitplan für die Ausführung aussehen soll. Wie MTBiGW informierte, bedeutet jedes Projekt einen Betrag von 200, 300 bis 500 Mio. PLN. Die Projekte sollten Arbeiten u.a. auf den

Częstochowa), Jabłonowo Pomorskie) und an

jedoch nicht sicher, ob PKP PLK es schafft, alle Projekte der Liste 2013 zu realisieren. Die Ausführung und

er Investitionen in der Bahninfrastruktur zeigt, dass hier ein enormes Potential für die Realisierung von Projekten sowohl in der nächsten als auch in der weiteren Zukunft liegt. Es scheint, dass

ufarbeiten will. Ein Hinweis darauf können die PLK S.A. sein. Das Tempo der Realisierung der o.g.

Projekte hängt natürlich von deren Finanzierung ab. Die Modernisierung von Transportwegen, darunter trecken und Schienenfahrzeugen sind für die Stimulation der polnischen Wirtschaft in der Zukunft

rministers Donald Tusk werden über 100 Mrd. PLN in den nächsten Jahren für die Entwicklung des Energiesektors in Polen ausgegeben. Die Energiebranche gehört zu den sog.

e Infrastruktur in Polen? Die Situation und die Entwicklungsperspektiven der Energiebranche in Polen werden in einer separaten Bearbeitung besprochen. In diesem Kapitel werden nur Pläne und Chancen für die Baubranche im

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

48

Zusammenhang mit der Ausführung von Projekten in der Energetik sowie eine Zusammenfassung der Ausführung solcher Projekte in Polen in den letzten Jahren vorgestellt. Gemäss den Ankündigungen der Regierung werden 60 von 100 Mrd. PLN, die für die Entwicklung der polnischen Energetik bestimmt sind, u.a. für neue Kraftwerksblöcke und Stromnetze, ein Gasterminal in Swinemünde und ein Ölterminal in Danzig ausgegeben; mindestens 5 Mrd. PLN werden für die Förderung von Schiefergas und weitere 40 Mrd. PLN in Kernenergie investiert. Im Gegensatz zum Bau der Kraftwerksblöcke und der Stromnetze, des Gasterminals und des Ölterminals sind die Förderung von Schiefergas und der Bau des Kernkraftwerks immer noch umstritten. Der grundlegende Energieträger in Polen ist Kohle. Deshalb wundert sich niemand über Investitionspläne in diesem Bereich. Der Bau des neuen Kraftwerksblocks im Heizkraftwerk in Kozienice kann als eines der wichtigsten Projekte des Energiesektors in Europa klassifiziert werden. Es handelt sich auch um eine der grössten Einheiten dieses Typs in Europa, in der Steinkohle als Brennstoff dient. Obwohl sie mit Steinkohle befeuert wird, wird sie ungefährlich für die Umwelt und mit Umweltschutzanlagen ausgestattet sein. Bei der Realisierung der Bauarbeiten sollen insgesamt 6-7 Tsd. Mitarbeiter beschäftigt werden. Die geplanten Kosten der Investition betragen ca. 6,4 Mrd. PLN und die Realisierung soll im 2. Quartal 2017 abgeschlossen werden. Wie das Informationszentrum der Regierung berichtet, befinden sich die Kraftwerkseblöcke in Turow, Oppeln, Puławy, Blachownia, Stalowa Wola, Jaworzno, Kozienice und Włocławek schon im Bau bzw. werden bald begonnen. Die Projekte sollen spätestens 2015 beginnen und vor 2020 enden. Ihre Gesamtleistung beträgt ca. 7.000 MW und der Wert der Realisierung ca. 30 Mrd. PLN. Ein Teil dieser Investitionen kann natürlich in Frage gestellt werden. Die Energieunternehmen warten wegen des Investitionsrisikos im Zusammenhang mit der Energie-Klima-Politik der EU noch mit der Ausführung von einigen Projekten. Der Mangel an Investitionen in die Stromnetze in Polen in den letzten 20 Jahren verursachte, dass eine Reihe von ihnen dringend der Modernisierung bedarf und die Kapazität für die aktuellen und künftigen Anforderungen der Energieversorgung ungenügend ist. Es bestehen Mängel bei der Integration von polnischen Stromnetzen mit den Netzen von Nachbarländern. Ein weiterer Aspekt bezüglich des Entwicklungspotentials der energetischen Investitionen in Polen ist die Tatsache, dass ein grosser Teil der elektroenergetischen Strominfrastruktur in Polen veraltet und stark abgenutzt ist und dringend modernisiert oder gegen eine neue ausgetauscht werden muss. Die Energieunternehmen sind aktuell an der Modernisierung interessiert, da sich die Störungsanfälligkeit und die Instandhaltungskosten sowie die Energieübertragungsverluste hierdurch vermindern. Diese Einflüsse werden die Investitionen im Bereich des Ausbaus und der Modernisierung der polnischen Industrieinfrastruktur in den nächsten 10-15 Jahren antreiben. Aktuell, wo – wie angegeben wird – ca. 70% der polnischen Energienetze entkapitalisiert sind, haben Investitionen zur Behebung dieser Situation begonnen. Trotz relativ hoher Auslagen erscheinen sie immer noch ungenügend zu sein. Die Ausgaben der grössten Energieunternehmen Polens für den Ausbau und die Modernisierung der Energieübertragungsnetze stiegen 2012 um 29%. In den Jahren 2012-2015 sollen sie 27 Mld PLN betragen und ständig steigen. Investitionen dieser Art sind im Gegensatz zum Bau von neuen Kraftwerksblöcken, die immer noch mit einem hohen Risiko im Zusammenhang mit der Energie- und Klimapolitik der EU belastet sind, notwendig,. Ihre Realisierung sollte daher nicht bedroht sein. 2012 nahm die Regulierungsbehörde für Energiewirtschaft die Entwicklungspläne für das Übertragungsnetz der grössten Energieunternehmen in Polen für die Jahre 2012-2015 an. 2012 sollten sie 5,735 Mrd. PLN, 2013 6,25 Mrd. PLN, 2014 7,456 Mrd. PLN und 2015 7,416 Mrd. PLN betragen. Die dynamische Entwicklung dieser Investitionen hat schon begonnen. 2010 investierten die sieben grössten Energienetzbetreiber in Polen (PSE Operator, PGE Dystrybucja, Enea Operator, Tauron Dystrybucja, Energa Operator, RWE Stoen Operator und Vattenfall Distribution Poland) 4,38 Mrd. PLN. 2011 waren es um 29% mehr – 5,65 Mrd. PLN. Hauptbetreiber der Energieübertragungsnetze in Polen sind Polskie Sieci Energetyczne (Polnische Energienetze, PSE). Allein 2013 bereitet sich PSE vor, die Realisierung von Projekten mit einem Wert von ca. 13,5 Mrd. PLN zu beginnen. Im 1. Quartal 2013 werden Ausschreibungen mit einem Wert von 2,5 Mrd. PLN

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2. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DAS JAHR 2013

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

49

vorbereitet. Im 2. und im 3. Quartal 2013 ist die Anzeige von Ausschreibungen über die Realisierung von Projekten mit einem Gesamtwert von 11 Mrd. PLN geplant. 2010 gab PSE für die Investitionen fast 500 Mio. PLN, 2011 650 Mio. PLN und 2012 710 Mio. PLN aus. 2013 werden wahrscheinlich 720 Mio. PLN und in den Jahren 2014-2016 1-1,5 Mrd. jährlich ausgegeben. Bis 2016 hat PSE vor, in den Bau und in die Modernisierung der vorhandenen Netze 8,2 Mrd. PLN, und bis 2025 23 Mrd. PLN zu investieren. Daraus werden 2 Mrd. für den Bau der 1. Phase der Energiebrücke Polen-Litauen, die 2015 abgeschlossen werden soll, ausgegeben. Die restlichen Betreiben von Energienetzen in Polen werden auch Richtung Ausbau und Modernisierung wirken. Z.B. plant Polska Grupa Energetyczna (Polnische Energiegruppe, PGE) für diesen Zweck in den Jahren 2012-2015 5 Mrd. PLN auszugeben. Es folgt Enea – 3,8 Mrd. PLN in den Jahren 2012-2015 und bis 2020 7,5 Mrd. PLN, was durchschnittlich jährlich 27% mehr als in den Jahren 2010-2011 ergibt. Noch mehr investieren möchte Grupa Energa, die 2012 1,4 Mrd. PLN ausgegeben hat, dasselbe für 2013 und in den Jahren 2014-2015 1,35 Mrd. PLN jährlich plant. Tauron, Netzbetreiber in Südpolen, will in den nächsten Jahren für die Modernisierung und den Ausbau seines Übertragungsnetzes 2 Mrd. PLN ausgeben. Mit der Finanzierung von solchen Investitionen sollte es – im Gegensatz zum Bau von neuen Kraftwerken und Kraftwerksblöcken – keine grösseren Probleme geben. In Polen wird der Bau der Übertragungsnetze durch 8-9 grosse Auftragnehmer realisiert. Das stellt eine Beschränkung dar, die bei einer Anhäufung von Projekten Mangel an Leistungskapazitäten und dadurch einen Anstieg von Preisen und Ausführungskosten von Aufträgen verursachen kann. Aus diesem Grund lohnt es sich, den Markt solcher Investitionen in Polen zu beobachten, um zur richtigen Zeit versuchen zu können, an einem gegebenen Projekt teilzunehmen. Die Gasinfrastruktur ist eine weitere Branche in Polen, in der Investitionen geplant sind. Dies betrifft sowohl Annahme und Vertrieb von Import-Gas als auch Vertrieb von Gas aus den hiesigen Lagerstätten und die geplante Förderung von Schiefergas. Wie die Regierung angibt, sind Investitionen in die Gasinfrastruktur auf einem Niveau von 18 Mrd. PLN geplant. Im Bau befinden sich ein LNG-Terminal und 1.000 km Gasleitungen; die gegenwärtig durchgeführte Modernisierung von Gaslagern ermöglicht eine Steigerung der Kapazitäten von 1,63 auf 2,9 Mrd. m3. Alle Projekte mit einem Gesamtwert von 9,9 Mrd. PLN sollen Ende 2014 zur Nutzung überlassen werden. Zusätzlich dazu sind andere Investitionen mit einem Wert von 9,9 Mrd. PLN geplant. Dies sind z.B. das Lager Gaz-System mit einer Kapazität von 1-2 Mrd. m3, 1.330 km neue Gasübertragungsnetze, der Ausbau von Gaslagern von PGNiG und der Interkonnektor Polen-Litauen. Wie CIR berichtet, sollen die Investitionen in Schiefergas in den Jahren 2013 - 2014 5 Mrd. PLN betragen. Es ist vorgesehen, dass dank der Gasförderung sowohl aus konventionellen als auch unkonventionellen Lagerstätten Polen das inländische Förderungsniveau, das heute ca. 4 Mrd. m3 jährlich beträgt, bis 2020 steigern sollte. Es handelt sich um die Gasförderung aus konventionellen und unkonventionellen Lagerstätten. (Quelle: Informationszentrum der Regierung). Für die Ölinfrastruktur sollen bis 2015 insgesamt ca. 1,6 Mrd. PLN bestimmt werden, davon 0,74 Mrd. PLN für das Erdölterminal in Danzig. Das Vorhaben sollte Mitte 2015 abgeschlossen sein. Nach Meinung der Regierungsgremien und einer Reihe von Experten werden die Investitionen in der Energiebranche in den nächsten Jahren dieselbe Rolle spielen wie die EURO 2012 für die Investitionen in Hotel-, Kommunikations- und Sportinfrastruktur. Ein gewisses Potential, das jedoch nicht geschätzt werden kann, haben die Pläne in Bezug auf die erneuerbaren Energiequellen. Leider ist es Anfang 2013 immer fraglich, wie die Unterstützung des Staates für solche Investitionen aussieht und wie lange sie dauern wird. Ohne Klarheit in Bezug auf eine solche Unterstützung sind aber mehrere solche Vorhaben zurzeit unwirtschaftlich. Deshalb haben zuletzt viele Investoren ihre Projekte im Zusammenhang mit dem Bau von Windenergieanlagen in Polen eingestellt und einige Banken haben sich aus der Finanzierung zurückgezogen. Die Hoffnungen, die mit EEQ verbunden sind, sind sehr gross. Deshalb kann angenommen werden, dass mit der Verabschiedung des Gesetzes über EEQ und Energierecht ein rascher Anstieg der damit verbundenen Investitionen erfolgt. Dafür ist, wie bereits erwähnt, natürlich ein entsprechendes Übertragungsnetz notwendig, um die in EEQ erzeugte Energie aufzunehmen.

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3. ENERGIEEFFIZIENTE BAUWIRTSCHAFT

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

50

3. Energieeffiziente Bauwirtschaft

Die Frage der energieeffizienten Bauwirtschaft existiert in Polen seit langem. Es gibt eine Reihe von Begriffen, die in Bezug auf die neuen Technologien verwendet werden. Man spricht über Null-Energie-Häuser, Niederenergiehäuser, emissionsarme Häuser, energieeffiziente sowie Passivhäuser. Der Ökobau oder der Niederenergiebau waren und sind ein Thema von mehreren Konferenzen und Diskussionen über die Zukunft der Baubranche in Polen. Erste Objekte, die die Annahmen dieser Technologien realisieren, sind entstanden. Es ist zu erinnern, dass alle gebauten oder nach dem 9. Juli 2013 zur Nutzung überlassenen Gebäude die Anforderungen der EU-Richtlinie 2010/31/UE über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden erfüllen müssen. Deshalb waren die Jahre 2012 und 2013 dafür da, die polnischen Vorschriften an die EU-Anforderungen anzupassen. Die EU-Richtlinie 2010/31/UE nennt die Fördermittel durch Mitgliedsländer der EU für den Ökobau, aber sie enthält keine Vorschriften, die eine direkte EU-Finanzierung hierfür bestimmen. In Polen werden Vorschriften, die die energieeffiziente Bauwirtschaft unterstützen würden, leider erst erarbeitet. Ab Juli 2013 treten die Durchführungsbestimmungen für die Richtlinie vom 19. Mai 2010 in Kraft, die die Baunormen bestimmen, die in der Bauwirtschaft zwecks Erfüllung der Kriterien der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden angewandt werden sollen. In Polen werden solche Mechanismen zurzeit erst bearbeitet und sollen 2013 eingeführt werden. Investitionen in den Ökobau werden in Polen zumeist durch Darlehen mit niedrigen Zinssätzen unterstützt, d.h. Darlehen, die z.B. von der Bank Ochrony Środowiska (Umweltschutzbank) angeboten werden. Dies stellt keine grosse Ermunterung für die Finanzierung des Ökobaus dar. Die in Polen vorhandenen Unterstützungsmechanismen für grüne Investitionen sind nach wie vor ungenügend, weil sie nur auf einen geringen Teil des Bauprozesses gerichtet sind. Die aktuellen Lösungen umfassen nicht das Investitionsprojekt, die Konstruktionsarbeiten, den Betrieb des Gebäudes bis zu seinem Abbruch. 2013 sind noch einige andere Mechanismen für den Ökobau vorhanden. Einer davon ist das Zuschussprogramm zu Darlehen für den Bau oder den Kauf von energieeffizienten Gebäuden. Das Programm begann Anfang 2013 und wird bis 2018 dauern. Der Fonds verfügt über ein Budget in Höhe von 300 Mio. PLN für die Unterstützung von Privatinvestoren durch die Mitfinanzierung des Baus oder des Kaufs von geplanten 12 Tsd. Häusern und Wohnungen mit einem niedrigen Energiebedarf. Nutzniesser des Programms sind natürliche Personen, die ein Einfamilienhaus bauen oder ein Haus/eine Wohnung vom Bauunternehmen, darunter auch von einer Wohnungsbaugenossenschaft, kaufen. Dies ist das dritte Unterstützungsprogramm, das durch NFOŚiGW neben Zuschüssen zum Einkauf von Solaranlagen und kleinen biologischen Kläranlagen finanziert wird. Das Programm wurde bis 2018 geplant, weil gemäss der Richtlinie 2010/31/UE des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Mai 2010 zwei Jahre später, also ab 2020, alle neuen Gebäude Niedrigstenergiegebäude sein werden müssen, was für alle Bauinvestoren in Polen zur Pflicht wird. NFOŚiGW möchte dank dieser Unterstützung die Investoren, die Architekten, die Auftragnehmer und die Hersteller von Baumaterialien auf die verschärften Anforderungen der Richtlinie vorbereiten. Das Programm soll ein Impuls für die Änderungen von Standards für den Bau von Gebäuden in Polen sein und ausser finanzieller Unterstützung für Investoren der Bildung der Gesellschaft auf diesem Gebiet dienen. Es ist das erste landesweite Unterstützungsinstrument für Investoren, die Niederenergiehäuser bauen wollen. Auf die polnische Baubranche warten laut Analyse der Landesagentur für Energieschonung (KAPE) auch andere wichtige Änderungen im Zusammenhang mit der Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Die neuen Vorschriften sollen die Hersteller und die Bauunternehmen zwingen, neue, ökologische und energieeffiziente Technologien und Konstruktionslösungen anzuwenden. Ausserdem sollte ein Anstieg des Interesses und des Verkaufs von Materialien und Geräten zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden erfolgen. Wie sich aus der „Analyse von Optimierungsmethoden des Energiestandards von Gebäuden unter

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3. ENERGIEEFFIZIENTE BAUWIRTSCHAFT

DIE BAUBRANCHE IN POLEN NACH 2012 UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT

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Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Kriterien und externer Kosten“ ergibt, die durch KAPE bearbeitet wurde, wird die Steigerung der Anforderungen im Bereich von Messungen der Energieeffizienz von sowohl neuen als auch alten und thermisch modernisierten Gebäuden eine Entwicklung und Steigerung der Zugänglichkeit von Lösungen im Bereich der Energieeffizienz hervorrufen. Auf dem Markt für Baumaterialien müssen die bisher bekannten Lösungen wie Syropur oder Mineralwolle mit verbesserten Wärmedämmungseigenschaften erscheinen. Nach Meinung von KAPE-Experten ermöglichen diese Lösungen eine effektive Wärmedämmung von Gebäuden unter Verwendung von dünneren Dämmungsschichten. Die neuen Arten von Dämmungsmaterialien werden in den meisten traditionellen Konstruktionen Anwendung finden und dank ihrer Verwendung können die Investoren Kosten senken. Ausserdem erfolgt nach Meinung von KAPE-Experten die Entwicklung von Technologien, die bei der Wärmedämmung von komplexen Konstruktionselementen oder schwer zugänglichen Stellen verwendet werden. Zu solchen Technologien gehört z.B. die Vakuumdämmung, dank der die Dicke der Dämmschicht bis auf einige Zentimeter reduziert werden kann, oder die Air-Gels, die z.B. in der Wärmedämmung von Satelliten, Flugzeugen, Raketen oder U-Booten verwendet werden. Günstig auf die Erreichung von immer besseren Energieparametern von Gebäuden wirkt sich auch die verbreitete Anwendung von modernen Glastypen aus, z.B. in Form von Zweikammerscheiben, die die Wärmedämmung mit einer hohen Durchlässigkeit der Energie in die Räume verbinden. Dadurch gewinnen die Fenster in der Heizsaison mehr Energie als für die Deckung der Verluste benötigt wird. (Quelle: KAPE). Die Analyse von KAPE sieht auch Änderungen im Konstruktionsprozess von Gebäuden vor. Die Experten erwarten die Entwicklung der Bautechnologie von Einfamilienhäusern auf Basis eines leichten Holz- oder Stahlskeletts. In ihrer Betrachtung werden die Kosten, das Tempo und die Vorfertigungsmöglichkeiten solcher Konstruktionen das Bauen attraktiver machen und eine entsprechende Qualität der Konstruktion eine verbreitete Herstellung sichern. Die Grundlage für die Projektierung von Gebäuden wird die Optimierung von Konstruktions- und Materiallösungen unter Berücksichtigung einer Kostenanalyse des Lebenszyklus von Gebäuden sein. Der Bedarf an Solargeräten und Co-Generationstechnologie zur Erzeugung von Energie für die eigenen Bedürfnisse des Gebäudes sowie an Steuergeräten zur Steuerung von Heizungs- und Lüftungssystemen wird sich auch steigern. Der Anstieg der Gebäudeanzahl mit einer positiven Energiebilanz aus erneuerbaren Quellen, deren Bewohner zu Prosumenten werden, die die übermässige Energie verkaufen, wird die Entwicklung von intelligenten Energienetzen fördern und den Energieunternehmen eine neue Rolle zuweisen. Wie sich aus der Bearbeitung ergibt, können in Polen schon jetzt bei einer Änderung der Herangehensweise und der Unterstützung des Projektionsprozesses für Gebäude bei einer Analyse der Gesamtkosten des Nutzungs- und Lebenszyklus die Anforderungen auf mindestens dem gleichen Niveau wie in Österreich, Deutschland oder Dänemark verwendet werden. Die KAPE-Experten sind davon überzeugt, dass die Entwicklung der energieeffizienten Bauwirtschaft für alle günstig sein wird, indem sie Einsparungen für die Benutzer von Gebäuden mit sich bringt, die polnische Wirtschaft antreibt und zur Verbesserung des Zustands der natürlichen Umwelt beiträgt. Die angekündigten Änderungen haben die Chance, die polnische Wirtschaft zu revolutionieren und sind eine gute Gelegenheit für Unternehmen, die sich mit der Herstellung, der Lieferung, der Installation und der Bedienung von modernen Baumaterialien sowie Geräten befassen, die die energetische Effizienz von Gebäuden steigern. Langfristig kann man eine Kostensenkung der modernen technologischen Lösungen im Vergleich zu den Energiepreisen erwarten, was das Bauen von energieeffizienten Objekten noch stärker begründen wird. Leider wird in Polen eine Reihe von Schlüsselfragen aus den EU-Richtlinien noch nicht realisiert. Da es in Polen noch an entsprechenden Regelungen zur konsequenten Einhaltung von vorbereiteten Lösungen mangelt, werden diese in der Praxis von den Anwendern und Investoren oft umgangen. Ein Beispiel dafür können die Vorschriften über die pflichtige Zertifizierung von Gebäuden aus dem Sekundärmarkt sein. In Polen funktionieren diese Regeln praktisch nicht. Gemäss den Daten aus dem Bericht über den energetischen Zustand von Gebäuden in Polen, der durch BuildDesk Polska erstellt wurde, sind 80% der 50 Tsd. analysierten Objekte neu und nur 20% schon vorhanden (davon sind 10% modernisiert).

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3. ENERGIEEFFIZIENTE BAUWIRTSCHAFT

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Trotz der beschriebenen Lücken in den Vorschriften gibt es schon rechtliche Regelungen, die einen Anfang für die Förderung solcher Technologien darstellen. Dazu gehört z.B. das Gesetz über die Förderung der thermischen Modernisierung und Renovierungen, durch das über eine Milliarde Zloty in thermo-modernisierende Prämien investiert wurde. Es ist noch nicht bekannt, wie viele Wohnungen und Quadratmeter Nutzungsfläche thermisch modernisiert wurden, wie sich ihre Energieeffizienz dadurch geändert hat, und verbunden damit, wie viel Energie und Emission eingespart wurde. Auf den Effekt der Anwendung der thermischen Modernisierung im Wohnungsbau, die dank unterschiedlicher Programme Mitte der 90er Jahre realisiert wurde, weist die Senkung des Energiebedarfs hin, was eine gewisse Nervosität und einen Lobbyismus in dieser Branche hervorrief. Die Notwendigkeit der Einführung der energieeffizienten Bauwirtschaft in Polen ab 2020 verlangt die Erarbeitung eines detaillierten Planes für seine Umsetzung, was übrigens schon geschieht. Nach Meinung von Experten sollten die Richtlinien rechtliche Regulationen und Unterstützungsmechanismen im Zusammenhang mit der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden umfassen. Die Grundlage für die Erstellung des Berichts war die Übersicht über die Baubestände in Polen, des geltenden Rechts und der Instrumente der finanziellen und institutionellen Unterstützung. (Quelle: Murator Dom) Es gibt schon eine Reihe von Objekten in Polen, die mit dem Gedanken an künftige Regelungen in Bezug auf die Energieeffizienz gebaut wurden. Eines dieser Objekte, das die Technologie zur Erzeugung natürlicher Energie, in diesem Fall PV-Zellen, Windturbinen und Grundwärmetäuscher nutzt, wurde 2006 in Zdzieszowice gebaut. Die Handelskette, die Bauherr des Objektes war, hat seitdem noch 5 ähnliche Objekte realisiert. Die Technologien, die in diesen Objekten verwendet wurden, lassen jährlich 20% elektrische Energie und 40% Gas einsparen. Dies verursacht eine Verminderung der CO2-Emission von über 40 t jährlich. 2012 eröffnete die Firma in der Nähe von Warschau ein Objekt, das mit den Lösungen ausgestattet ist, die eine Verringerung des Energieverbrauchs um 60% im Vergleich zu standardmässig ausgestatteten Objekten ermöglicht. In der Woiwodschaft Schlesien entstand das erste Null-Energie-Bürogebäude. Auch die kommerziellen Bauunternehmen verwenden immer mehr solche Lösungen in ihren Projekten, um dies zu ihrem Vorteil gegenüber Wettbewerbern zu Nutzen. Es beginnt auch eine Ausbildungsaktion, deren Zielgruppe gewöhnliche Bürger sind, die die Förderung der energieeffizienten Technologie beim Bauen bezweckt. Dazu kommen noch die ausgearbeiteten Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden des öffentlichen Dienstes in Polen. All dies verursacht, dass das ökologische und energieeffiziente Bauen in Polen eine gute Zukunft vor sich hat.

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4. ZUSAMMENFASSUNG

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4. Zusammenfassung

Das Jahr 2013 wird für die Baubranche in Polen bestimmt nicht leicht werden. Einen grundsätzlichen Einfluss auf die Situation in der Branche hat die Zugänglichkeit zu Finanzmitteln für die Realisierung von Investitionen. Dies kann insbesondere den Wohnungsbau betreffen. Die gezeigten Beispiele aus dem Bürobau, kommerziellen oder infrastrukturellen Bau weisen darauf hin, dass bei einer Lösung der sog. Finanztechnologie kein Zusammenbruch dieser Branche in Polen zu erwarten ist. Trotz mehrerer negativer Informationen in den Medien über die herrschende Krise sollten die Fakten berücksichtigt werden. Sowohl die Branchenergebnisse als auch die makroökonomische Ergebnisse Polens weisen auf eine gewisse Abbremsung der Entwicklungsdynamik hin, sprechen aber nicht von einer Rezession in der Wirtschaft oder in der Baubranche. Es besteht ein grosses Potential in manchen, noch nicht genutzten Marktnischen, worauf in der vorliegenden Bearbeitung hingewiesen wurde. Die EU-Vorschriften erlegen Polen eine Reihe von Pflichten im Zusammenhang mit der Energiewirtschaft und dem energieeffizienten Bauen auf. Das Potential in diesem Bereich wird grösstenteils noch nicht genutzt. Ausländische Firmen, die ihre Tätigkeit nach Polen ausweiten möchten, sollten in eine gute Erkundung des Gebietes investieren und eine durchdachte Handlungsstrategie vorbereiten. Man kann sich hier an lokale Firmen halten, die den Zugang zu den Ausschreibungen erleichtern, was angesichts der komplexen Ausschreibungsdokumentation wichtig ist; sie helfen dabei, einen entsprechenden Partner für die Zusammenarbeit zu finden und werden sich an einem Aufbau der Strukturen der polnischen Filiale beteiligen.

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4. ZUSAMMENFASSUNG

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Datum: 7 Mai 2013 Autor: Janusz Staroscik

Herr Janusz Staroscik wurde 1959 in Polen geboren und ist Polnischer Staatsbürger. Er schloss sein Studium in zwei Fakultäten der Warschauer Technischen Hochschule als Dipl.-Ing. für Mechanik und als Dipl.-Ing. für Bauwesen ab. An der European University, mit Sitz in Montreux/Schweiz, promovierte er zum Executive MBA. Herr Staroscik spricht fliessend Deutsch, Englisch, Polnisch und Russisch und weist höhere Führungserfahrungen auf Konzernstufe (Hochtief AG, ACO Severin Ahlmann, ACO Passavant und Robert BOSCH) aus. Eingehende Referenzen hat er sich in der Realisierung von Projekten z.B. für Arthur Andersen, Ernst&Young, PriceWaterhouseCoopers und Colgate Palmolive geschaffen. Herr Janusz Staroscik ist Vorstandsvorsitzender des polnischen Vereins von Produzenten und Importeuren von Heizgeräten. Mitglied des „Pool of Experts“ und ist ein zertifizierter „Official Osec Expert“.

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