bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module •...

17
BAUEN FÜR DIE ZUKUNFT – ZUKUNFT FÜR DEN BAU FRAUNHOFER-ALLIANZ BAU

Transcript of bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module •...

Page 1: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

bauen für die zukunft –zukunft für den bau

F R A U N H O F E R - A l l i A N z b A U

Page 2: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

i N H A l t

Das Wachstum und der Wandel der Städte wird die Entwick-

lung im 21. Jahrhundert entscheidend beeinflussen, denn

der Wettlauf um eine ökologisch nachhaltige Zukunft findet

vor allem in den urbanen Zentren statt. Im Jahr 2050 werden

weitere drei Milliarden Menschen auf der Erde leben und zu-

sätzlichen Wohnraum benötigen. Rund zwei Drittel der Welt-

bevölkerung werden sich bis 2025 in Städten konzentrieren.

Zugleich gehen aktuelle Extrapolationen von einem Anstieg

des Primärenergiebedarfs von rund 50 Prozent aus sowie von

einem entsprechenden Anstieg der CO2-Emissionen.

Die Stadt der Zukunft wird mit der Stadt von heute nicht mehr

vergleichbar sein. Denn die technologischen Herausforderun-

gen sind gewaltig. Im Zuge steigender Klimaschwankungen

werden selbst in Gegenden, die heute kaum betroffen sind,

vermehrt extreme Wetterphänomene auftreten. Neue Werk-

stoffe und Verfahren eröffnen hier enorme Möglichkeiten

zur Gestaltung und Auslegung von Bauwerken, um diesen

Herausforderungen zu begegnen.

Selbst in der nicht allzu fernen Zukunft wird der industriali-

sierte Mensch durchschnittlich 90 Prozent seiner Lebenszeit

in geschlossenen Räumen verbringen. Menschen einer stetig

wachsenden Bevölkerung, in einer zunehmend alternden

Gesellschaft, die in immer größeren Städten leben bei zugleich

schwindenden Ressourcen, haben steigende Anforderungen

an Komfort und Behaglichkeit von Gebäuden und Siedlungs-

strukturen.

Was bedeutet das für die Städte von morgen? Bei Planung,

Bau und Betrieb müssen vielfältige Aspekte unterschiedlichen

Ursprungs zwingend berücksichtigt werden. Anforderungen,

die ohne ein synergetisches Zusammenspiel von Architektur,

Bautechnik, technischer Gebäudeausrüstung und Stadt-

planung nicht mehr zu erfüllen sind. Als interdisziplinäre

Organisation fungiert die Fraunhofer-Allianz Bau bereits heute

als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Forschung und Politik.

Damit bietet die Fraunhofer-Gesellschaft dem Markt einen

zentralen Systemintegrator zum Thema Bauforschung.

In den Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Allianz Bau

werden in enger Zusammenarbeit mit der Industrie und Kom-

munen Lösungen für die urbane Zukunft entwickelt. Diese

erstrecken sich auf Bereiche wie Materialien, Versorgung,

Produktion, Gebäudeautomation, Sicherheit oder Planungs-

prozesse und werden zum Teil bereits langfristig erforscht.

Lösungen, die den gesamten Lebenszyklus von der Planung

und Ausführung bis zum Betrieb, zur Umnutzung und zum

Recycling von Bauwerken und Siedlungsstrukturen umfassen.

Ihr

Prof. Dr. Klaus Sedlbauer

Vorsitzender der Fraunhofer-Allianz Bau und

Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik

»Ressourcenverknappung und demographischer Wandel sind die zentralen Heraus-

forderungen des 21. Jahrhunderts. Wichtige Zukunftsfragen zur Beschaffenheit von

Gebäuden, Bauwerken und Siedlungen müssen durch intensive Forschung geklärt

werden, um den bevorstehenden Veränderungen gewachsen zu sein. Für die Stadt

von Morgen ist eine vorausschauende Planung dabei ebenso unverzichtbar wie der

Einsatz innovativer Materialien und Prozesse.«

Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft

V O R w O R t 3

F R A U N H O F E R - A l l i A N z b A U – D A R s t E l l U N g 4

F R A U N H O F E R - A l l i A N z b A U – t H E m E N b E R E i c H E 6

s O F t w A R E i m b A U 8

N A N O i m b A U 1 0

b A U s t O F F E 1 2

b A U E N m i t m E m b R A N E N 1 4

m E N s c H i N R Ä U m E N 1 6

g E b Ä U D E A U t O m A t i O N 1 8

s i c H E R H E i t 2 0

E N E R g i E V E R s O R g U N g 2 2

N A c H H A l t i g E Q U A R t i E R E 2 4

i N t E R N A t i O N A l i s i E R U N g 2 6

b A U F A c H i N F O R m A t i O N E N U N D - D A t E N b A N k E N 2 8

A D R E s s E N 3 0

Heute für die Welt von morgen bauen

3

Page 3: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

Das Forschungsportfolio

In Zeiten explodierender Energiepreise ist die Energieeffizienz von Gebäuden sowohl für Privat-

als auch für gewerbliche Gebäude ein wesentliches Thema. Der Fokus der Allianz Bau geht aber

darüber hinaus. Es gilt Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Gesundheitsverträglichkeit des

Bauens und Wohnens sicherzustellen und Fragestellungen zu Produkt-, System- und Prozess-

optimierung zu beantworten. Die Bauforschung weist dabei Schnittstellen zu den Fraunhofer-

Kompetenzen in den Forschungsbereichen Energie, Informations- und Kommunikationstechnik,

Werkstoffe und Bauteile, Life Sciences, Produktion, Mikroelektronik sowie Verteidigungs- und

Sicherheitsforschung auf, die von der Allianz Bau ebenfalls abgedeckt werden. Die systemati-

sche Betrachtung von Gebäuden – vom Werkstoff, Bauteil, Raum, Gebäude bis zur Siedlung

– fällt ebenso ins Portfolio wie die chronologische Untersuchung von Gebäuden: Angefangen

bei der Prozesskette des Bauens über Baumaterialien und -systeme bis hin zu Instandsetzung

oder Rückbau von Gebäuden sind Innovations- und Optimierungspotenziale vorhanden.

kooperation

Die Geschäftsstelle der Fraunhofer-Allianz Bau hat ihren Sitz am Fraunhofer-Institut für Bauphy-

sik IBP in Holzkirchen. Von hier aus werden Aktivitäten koordiniert und Kundenanfragen an die

zuständi gen Mitgliedsinstitute vermittelt. Die große Stärke liegt aber im breiten Spektrum an

wissenschaftlicher Expertise, das die Fraunhofer-Einrichtungen der Allianz Bau interdisziplinär

in Forschungsprojekte einbringen und gemeinsam mit Industriepartnern zu marktgängigen

Verfahren und Produkten entwickeln. Internationale Kontakte und Partnerschaften ermöglichen

die Betreuung weltweit agierender Unternehmen im Ausland. Die Forschungsaktivitäten

fokussieren im Wesentlichen die 11 nachfolgenden Themenfelder.

fraunHofer-allianz bau

• P r o d u k t- u n d

s y s t E m E N t w i c k l U N g

• B a u t e i l e , B a u s y s t e m e ,

g E b Ä U D E A l s g E s A m t s y s t E m

• s o f t wa r e , s i m u l at i o n

• B a u P l a n u n g , B a u a B l a u f,

l E b E N s z y k l U s b E t R A c H t U N g / l c A

• B a u e n i n a n d e r e n k l i m a z o n e n

• n a c h h a lt i g k e i t u n d

E N E R g i E E F F i z i E N z

• r a u m k om f o r t , B e h a g l i c h k e i t

Hintergrund und situation

Die Bauindustrie zählt mit rund 700 000 Beschäftigten zu den Schlüsselbranchen der deutschen

Wirtschaft. Ihre Innovationsfähigkeit wird entscheiden, ob wir unsere Klimaziele bezüglich

CO2-Reduktion und Energieeinsparung durch weitere Verbesserung von Energieeffizienz und

Nachhaltigkeit erreichen, gleichzeitig aber auf die sich ändernden Anforderungen an Lebens-

situation und Komfort reagieren können. Moderne Gebäude entwickeln sich zunehmend zu

komplexen Hightech-Systemen: In Zukunft werden wir Plusenergiehäuser bauen, die auch

unsere Elektroautos auftanken. Häuser werden flexibel und multifunktional sein, sich über

die Wettervorhersagen dem Klima anpassen und den Nutzer durch intelligente Systeme und

Gebäudesteuerung unterstützen. Aber bis diese Visionen Wirklichkeit werden, gibt es noch

jede Menge zu forschen und entwickeln.

Die Fraunhofer-Allianz bau

Zahlreiche Problemstellungen der Bauindustrie sind derzeit so komplex, dass die Antworten nur

durch die Verbindung verschiedener Fachbereiche gefunden werden können. In der Allianz Bau

bündeln sich die Ressourcen und Kompetenzen von 17 Fraunhofer-Forschungseinrichtungen

zum Thema Bau. Mit über 4000 Mitarbeitern entstand so ein leistungsstarker Forschungsver-

bund, um gemeinsam mit der Industrie anwendungsorientierte Systemlösungen zu entwickeln

und so den neuen Herausforderungen an die Bauwirtschaft zu begegnen. Mit ihrer themati-

schen Breite ist die Fraunhofer-Allianz Bau branchenweit einmalig.

A R b E i t s g E b i E t E D E R F R A U N H O F E R - A l l i A N z b A U

4 5

Page 4: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

nacHHaltigequartiere

Beschreibung und Bewertung von Nachhaltigkeit

im Städtebau • Kriterien sozial und ökologisch

lebenswerter Siedlungen • Bilanzierungssoftware •

Konzept elektromobile Stadt • Stadtinnovationsmanagement

nano im bau Nanomaterialien in der Baubranche • »Selbstreinigende«

Oberflächen • Antimikrobielle Farben • Verbesserung der

Raumluft • Nano auf Photovoltaik-Modulen • Entwicklung

von Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen

SicHerHeit

fraunHofer irb

Sichere Baumaterialien • Membranfassaden •

Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte

Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale •

Baudatenbanken • Fraunhofer-IRB-Verlag und Fraunhofer-Verlag

menScHin räumen

Raumklima und seine Wirkung • Leistungsfördernde Umge-

bungen • Gesunde Innenräume • Klimasimulation

bauen mit membranen

bauStoffe

Vorteile und Probleme des Membranbaus • Beschichten von

Membranen • Mechanische Eigenschaften von Membranen •

Neue Fügeverfahren für Membranen

Überprüfung der Dauerhaftigkeit von Baustoffen • Freiland-

versuche im Originalmaßstab • Kleben von Baustoffen •

Umweltfreundliche Dämmstoffe und Flammschutzmittel •

Multifunktionale Werkstoffe

gebäude-automation

internatio-naliSierung

Verbesserung der bauphysikalischen Eigenschaften von

Gebäuden • Bauwerksmonitoring • Assistenzsysteme •

Elektronische Infrastrukturen planen und ergänzen •

Zukunftsthemen

Megatrend »Urbanisierung« • Beratung internationaler

Bauvorhaben • Bauen in anderen Klimazonen •

Internationale Kontakte

energie-verSorgung

Energieeinsparungen im Gebäudebereich •

Photovoltaische und solarthermische Technologien •

Kraft-Wärme-Kopplung

fraunHofer-allianz bautHemenbereicHe

SoftWareim bau

Verbesserung des digitalen Informationsflusses im

Planungsprozess • Software zur Analyse des Raumklimas •

Bauwerksinformationsmodelle

7

Page 5: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

Kältebrücken, Verdunstung und Lüftung. Diese Software ermöglicht es, Energie und Kosten

einzusparen sowie Zusammenhänge zwischen den Raumklimafaktoren und dem Behaglichkeits-

empfinden der Nutzer aufzuzeigen.

Die zukunft betrachten

Bauwerksinformationsmodelle (BIM) bezeichnen das digitale Abbild eines existierenden oder

zu planenden Bauwerks. Je nach Programmierung sind sie auch in der Lage, den gesamten

Lebenszyklus eines Bauwerks abzubilden. Die dreidimensionale Modellierung gestattet das

Ableiten konsistenter Pläne, die Konstruktion erfolgt mittels bauspezifischer Objekte. Dabei

sind Änderungen an Plänen oder Ausstattungskomponenten für alle Beteiligten sofort sichtbar.

Dies vereinfacht sowohl den Planungsprozess als auch Unterhalt und Zustandserfassung von

Bauwerken. Das Angebot des Geschäftsbereichs »Software im Bau« umfasst auch Prüfplanungen

und Schulungen mit BIM.

Von der simulation zur wirklichkeit

Bereits heute ist es unmöglich, Gebäude ohne leistungsfähige Software zu planen, zu bauen

und zu betreiben. Mit dem Anspruch der Nachhaltigkeit steigen die Anforderungen: Nur wenn

Gebäude aktiv auf Umwelteinflüsse reagieren können, lassen sich Energiemengen in erforderli-

chem Umfang einsparen. Der Geschäftsbereich »Software im Bau« unterstützt die Branche durch

gezielte Grundlagenforschung und Beratungstätigkeit in allen relevanten Fragestellungen.

SoftWare im bau

• V e r B e s s e r u n g d e s d i g i ta l e n

i n f o r m at i o n s f l u s s e s i m P l a n u n g s P r o z e s s

• s o f t wa r e z u r a n a ly s e d e s r a u m k l i m a s

• B a u w e r k s i n f o r m at i o n s m o d e l l e

Hintergrund

Die Errichtung eines Gebäudes ist ein komplexer Prozess, bei dem es häufig zu Problemen

beim Austausch baurelevanter Daten zwischen Architekt, Bauingenieur, Tragwerksplaner und

Haustechniker kommt. Dies liegt u. a. an den unterschiedlichen Softwarelösungen, mit denen

die Planer arbeiten. Da sich bislang kein verbindliches und einheitliches Datenaustauschformat

durchsetzen konnte, kommt es in der Folge zu Informationsverlusten, Planung und Ausführung

können sich unnötig verzögern. Deshalb strebt die Fraunhofer-Allianz Bau die Weiterentwicklung

und Umsetzung eines neutralen Datenaustauschformats an.

Eine ganzheitliche Herangehensweise

Um langfristig die steigenden Anforderungen erfüllen zu können, die mit dem Bau und der

Renovierung von Gebäuden unter Nachhaltigkeitsaspekten verbunden sind, ist eine ganzheitliche

Herangehensweise notwendig. Im Rahmen des Geschäftsbereichs werden innerhalb der Allianz

Bau alle baurelevanten Aspekte – von der Planung über die Errichtung und den Betrieb bis hin

zum Rückbau – mit eigens entwickelten anwendungsspezifischen Simulations- und Rechenverfah-

ren begleitet.

simulation des Raumklimas

Bereits auf dem Markt etabliert ist die Softwarefamilie WUFI. Mit ihrer Hilfe können Temperatur-

und Feuchteverhältnisse in Gebäuden und deren Außenwänden erfasst und interpretiert werden.

Bauträger erhalten so unter anderem Informationen über mögliche Energieverluste durch

SoftWare im bau – digitale innovationSScHmiede

Softwareprogramme sind die zentralen Werkzeuge in der Bauplanung. Neue Anforderungen an

die Energieeff iz ienz und das Raumklima von Gebäuden, aber auch Sicherheits- und Manage-

mentaspekte, treiben die Entwicklung neuer Lösungen voran. Der Geschäftsbereich »Software

im Bau« verbindet langjährige Forschungskompetenz mit dem Ziel, den Austausch digitaler

Informationen zu erleichtern.

beteiligte Einrichtungen

fraunhoferiBP

Fraunhofer EMI

Fraunhofer IAO

Fraunhofer ISE

Fraunhofer IZFP

Fraunhofer UMSICHT

Fraunhofer Italia –

Fraunhofer IEC

8 9

Page 6: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

bessere Raumluft

Unangenehme Gerüche und Schadstoffe lassen sich durch nanoporöse Materialien redu-

zieren oder sogar abbauen. So können Zeolithe – natürliche oder synthetisch hergestellte

Aluminiumsilicate – mit speziell funktionalisierten Nanoporen Moleküle absorbieren.

In Gips- oder Holzspanplatten eingebracht, verbessern sie so die Raumluft.

mehr Energieausbeute

Großes Marktpotenzial bietet die Nanotechnologie auch im Bereich der solaren Energie-

gewinnung: An der Glasabdeckung von Photovoltaik-Modulen gehen durch die Reflexion der

Sonnenstrahlen bis zu vier Prozent der Energie verloren. Nanoporöse Schichten verhindern

diesen unerwünschten Effekt weitgehend und steigern so die Energieeffizienz der Anlagen.

marktreife durch teamwork

Um der Industrie eine leichte, sichere und wirtschaftliche Produktion und Verarbeitung der

Nanowerkstoffe zu ermöglichen, fokussiert sich der Geschäftsbereich »Nano im Bau« auf die

Entwicklung von Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen. Bei all diesen Aktivitäten werden

Sicherheitsaspekte im Umgang mit Nanomaterialien berücksichtigt.

Um den Praxisbezug herzustellen, werden für gemeinsame Projekte Partner aus der

Industrie gesucht.

nano im bau

• n a n om at e r i a l i e n i n d e r B a u B r a n c h e

• » s E l b s t R E i N i g E N D E « O b E R F l Ä c H E N

• a n t i m i k r o B i e l l e f a r B e n

• V e r B e s s e r u n g d e r r a u m l u f t

• n a n o a u f P h o t o V o lta i k - m o d u l e n

• e n t w i c k l u n g V o n h e r s t e l l u n g s - u n d

V e r a r B e i t u n g s P r o z e s s e n

Nano in der bauwirtschaft

Unter Nanomaterialien versteht man Werkstoffe, deren besondere Eigenschaften in der nanoska-

ligen Größe ihrer Bestandteile beruhen. Durch die – im Verhältnis zur Masse – größere Oberfläche

bewirken Nanomaterialien veränderte physikalisch-chemische Eigenschaften. In der Baubranche

werden Nanotechnologien bereits erfolgreich eingesetzt, um mechanische, energetische, hygieni-

sche oder ästhetische Eigenschaften von Baumaterialien zu verbessern. Im Zentrum der Forschung

des Geschäftsbereichs »Nano im Bau« steht die Frage, wie sich Nanomaterialien in bestehende

Produktionsprozesse oder Wertschöpfungsketten integrieren lassen. Dazu gehören zum einen

die Beimischung zu den Werkstoffen und zum anderen das Aufbringen der Nanomaterialien als

Beschichtung.

saubereundantimikrobielleoberflächen

Besonders erfolgreich ist der Einsatz von Nanotechnologie im Fassaden-, Dach- und Fensterbau.

So erzeugt eine Beschichtung mit nanoskaligem Titandioxid durch den Effekt der Photokatalyse

eine aktiv Schmutz abbauende Oberfläche. Aufgebracht auf einen PVC-Fensterrahmen oder eine

Verglasung, wirkt diese Beschichtung »selbstreinigend« und erhöht das ästhetische Erscheinungs-

bild des Gebäudes. Auch Dachziegel können auf diese Weise sauber gehalten werden. Selbst die

Hygiene kann durch Nanotechnologie verbessert werden: Nanosilberpartikel als Beimischung zu

Gebäudefarben können Oberflächen dauerhaft antimikrobiell ausrüsten. Die biozide Wirkung der

freigesetzten Silberionen verhindert das Wachstum von Schimmelpilzen, Algen und Bakterien. Auf

den Einsatz von Bioziden kann dadurch verzichtet werden.

nano im bau – Winzige Strukturen, groSSe Wirkung

Durch den Einsatz von Nanotechnologien lassen sich Eigenschaften bestehender Baustoffe verbes-

sern, völ l ig neue Material ien entwickeln und innovative Bauweisen real is ieren. Der Geschäftsbereich

»Nano im Bau« bündelt dazu die Kompetenzen der Fraunhofer-Al l ianz Bau in den Bereichen Herstel-

lung und Modif iz ierung sowie Analyse und Verarbeitung von Nanomaterial ien.

beteiligte Einrichtungen

Fraunhofer isc

Fraunhofer EMI

Fraunhofer IBP

Fraunhofer ICT

Fraunhofer IZFP

Fraunhofer WKI

Fraunhofer IVV

Die Oberflächenmodifizierung von Nano-

partikeln führt zu einer gezielten und

reversiblen Agglomeration. Das vereinfacht

die Handhabung als Pulver und ermöglicht

ein vollständiges Dispergieren im Matrix-

Material. (© Fraunhofer ISC)

10 11

Page 7: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

Leichtbaukonstruktionen. Außerdem können zusätzliche Funktionen in das Bauelement integriert

werden: So können u. a. Beschädigungen wie Risse in Gebäudeteilen über farbliche Indikatoren

frühzeitig kenntlich gemacht werden.

Nachhaltige materialien

Neben der Verbesserung der Dämmeigenschaften klassischer Dämmstoffe wie Polystyrol ist ein

Forschungsschwerpunkt die Entwicklung recycelbarer Bioschaumstoffe aus nachwachsenden Roh-

stoffen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung umweltfreundlicher Flammschutzmittel

und neuartiger Beschichtungswerkstoffe für den Brandschutz unterschiedlichster Bauteile.

baustoffe mit mehrwert

Nachhaltiges Bauen erfordert auch nachhaltige Baustoffe. Es gilt, die bewährten Eigenschaften

klassischer Baustoffe durch gezielte Weiterentwicklung mit zusätzlichen Merkmalen zu kombinie-

ren. Ein Beispiel ist die Verwendung von Phasenwechselmaterialien (PCM) zur Wärmespeicherung

in Putzsystemen oder Fassaden. Neben der Grundlagenforschung fokussiert sich der Geschäfts-

bereich »Baustoffe« in Zusammenarbeit mit Industriepartnern auf die Entwicklung innovativer

Werkstoffe und deren Vermarktung.

bauStoffe

• Ü B e r P r Ü f u n g d e r d a u e r h a f t i g k e i t

V O N b A U s t O F F E N

• f r e i l a n d V e r s u c h e i m o r i g i n a l m a s s s ta B

• k l e B e n V o n B a u s t o f f e n

• u mw e lt f r e u n d l i c h e d ä mm s t o f f e u n d

F l A m m s c H U t z m i t t E l

• m u lt i f u n k t i o n a l e w e r k s t o f f e ( P c m )

Angebot

Ein effizienter Einsatz von Material und Energie ist ebenso ein zentraler Aspekt wie die

Entwicklung umweltfreundlicher und gesundheitsverträglicher Baustoffe. Auf dem Feld der

Qualitätssicherung hat sich der Geschäftsbereich »Baustoffe« auf zerstörungsfreie Prüfmethoden

spezialisiert. Die Entwicklung von Prüfsystemen sowie die Durchführung von System- und

Bedarfsanalysen gehören ebenfalls zum Angebot. Darüber hinaus können Konzepte zur

Lebensdauerbewertung von Baustoffen erstellt werden. Damit deckt die Allianz Bau die gesamte

Wertschöpfungskette der Baustoffentwicklung vom Konzept über die Produktion und Verarbei-

tung bis hin zum Recycling ab.

Erprobung im Freiland

Für langfristig angelegte Feldversuche steht der Allianz Bau ein nach dem neuesten Stand der

Technik ausgestattetes Freilandversuchsgelände zur Verfügung; das größte dieser Art in Europa.

Hier kann die Dauerhaftigkeit von Baustoffen unter realen Bedingungen und im Originalmaßstab

untersucht werden.

Neue Verbindungen für neue bauweisen

Mit konstruktivem Kleben lassen sich nahezu alle Werkstoffkombinationen langzeitbeständig

verbinden. Vorteil dieser Technologie ist, dass der Klebprozess im Vergleich zum Schweißen oder

Löten relativ wärmearm ist. Da die Fügteile nicht verletzt werden, bleiben die ursprünglichen

Materialeigenschaften erhalten. Dies ermöglicht die Realisation neuer Bauweisen wie z. B.

bauStoffe – baSiS innovativer gebäude

Die Qual ität eines Gebäudes hängt unmittelbar von den Eigenschaften der verwendeten Bau-

material ien ab. Innerhalb des Geschäftsbereichs »Baustoffe« konzentriert s ich die Fraunhofer-

Al l ianz Bau auf die Weiterentwicklung klassischer Werkstoffe sowie die Erforschung innovativer

Baumaterial ien und Oberflächenbeschichtungen. Gleichzeit ig werden geeignete Herstel lungs-

und Verarbeitungstechnologien entwickelt und erprobt.

beteiligte Einrichtungen

Fraunhofer isc

Fraunhofer EMI

Fraunhofer IBP

Fraunhofer ICT

Fraunhofer IFAM

Fraunhofer IZFP

Fraunhofer UMSICHT

Fraunhofer USA –

Fraunhofer CSE

Fraunhofer WKI

12 13

Page 8: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

zerreißprobe

Membranbauten sind starken mechanischen Belastungen wie Kisseninnendruck, Wind- und

Schneelasten ausgesetzt. Um die mechanischen Eigenschaften von Membranmaterialien

erfassen und einsatznah prüfen zu können, wurde eine biaxiale Testvorrichtung entwickelt,

die nun an der vom Deutschen Institut für Bautechnik zertifizierten Prüf-, Überwachungs- und

Zertifizierungsstelle für Membranwerkstoffe in Halle zur Verfügung steht.

Formenvielfalt

Die Wissenschaftler der Allianz Bau haben zudem neue Fügeverfahren entwickelt, die ganz

neue bautechnische Möglichkeiten mit ETFE-Membranen bieten. Neben einem Laser-Schweiß-

verfahren, das auch auf der Baustelle zu Reparaturzwecken eingesetzt werden kann, steht nun

ebenfalls ein klebetechnisches Verfahren für die Folien zur Verfügung. Mit diesen Methoden

können künftig beliebige Membrankissen-Geometrien realisiert werden.

membranen als fünfter baustoff

Neben Behaglichkeit und Raumklima müssen auch Verarbeitungsqualität und Dauerhaftigkeit

von Membranbauten verbessert werden. Mit ihren Aktivitäten will die Allianz Bau die Anwend-

barkeit und Akzeptanz von Membranen innerhalb der Bauindustrie verbessern.

bauen mit membranen

• V o r t e i l e u n d P r o B l e m e d e s m e m B r a n B a u s

• B e s c h i c h t e n V o n m e m B r a n e n

• m e c h a n i s c h e e i g e n s c h a f t e n V o n m e m B r a n e n

• n e u e f Ü g e V e r f a h r e n f Ü r m e m B r a n e n

Forschungsbedarf

Pneumatisch stabilisierte Membrankissen aus ETFE-Folie (Ethylen-Tetrafluorethylen) gehören

zu den bekanntesten Membran-Materialien. Allerdings gibt es auch Probleme im Einsatz des

noch jungen Baustoffs, wenn dessen besondere Eigenschaften nicht in ausreichender Weise

berücksichtigt werden. In geschlossenen Membranbauten kann Sonneneinstrahlung im Som-

mer schnell zu Überhitzung führen, während im Winter die massearme Konstruktion Wärme

verliert. Um das wärmetechnische Verhalten von Membranen sowie deren bauphysikalische

Eigenschaften standardisiert erfassen zu können, verfügt die Fraunhofer-Allianz Bau über einen

multifunktionalen Dachprüfstand. Zudem werden werkstoffmechanische Aspekte und Fragen

der Weiterverarbeitbarkeit (Fügeverbindungen) untersucht.

Veränderungdermembraneigenschaften

In einem Eigenforschungsprojekt hat sich die Allianz Bau im Geschäftsbereich »Bauen mit

Membranen« wissenschaftliche Grundlagen erarbeitet, die nun in weiterreichende Forschungs-

und Entwicklungsaufgaben der Industrie einfließen können. Unter anderem wurde an der

Entwicklung keramischer Lackschichten mit antimikrobieller Wirkung geforscht. Auch das

Problem, auf ETFE-Folien Infrarot-reflektierende Beschichtungen aufzubringen und dauerhaft

gegen Korrosion zu schützen, wurde gelöst. Damit werden sowohl sommerliches Aufheizen als

auch winterlicher Wärmeverlust vermindert. Im Rahmen dieser Forschung wurden prototypisch

auch gaschrome Kissen entwickelt, mit denen sich Licht- und Wärmedurchlässigkeit der ETFE-

Folien aktiv von rund 80 auf unter 10 Prozent Transmission schalten lassen.

bauen mit membranen – die flexible gebäudeHülle

Membranen sind der Trendbaustoff der Zukunft. Mit ihnen lassen sich leichte und freitragende

Bauten umsetzen, die vergleichbaren Glaskonstruktionen in Preis und Flexibil ität überlegen sind.

Bekannt sind die All ianz-Arena in München oder das National Aquatics Center (»Water Cube«) in

Peking. Im Rahmen des Geschäftsbereichs »Bauen mit Membranen« treiben sieben Institute der

Fraunhofer-All ianz Bau die Entwicklung der noch jungen Technologie voran.

beteiligte Einrichtungen

fraunhoferiBP

Fraunhofer IFAM

Fraunhofer ISC

Fraunhofer ISE

Fraunhofer IVV

Fraunhofer IWM (Halle)

Fraunhofer UMSICHT

Geklebte Membrankissen in Freifor-

men aus ETFE-Folien, schattiert und

transparent (@ Fraunhofer IFAM)

14 15

Page 9: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

Ein gutes klima schaffen

Da das Außenklima das Raumklima maßgeblich beeinflusst, muss stets von einem ganzheitlichen

Planungsansatz ausgegangen werden – bei der Entwicklung von Neubauten ebenso wie bei der

Sanierung von Bestandsgebäuden. Die Einrichtungen der Fraunhofer-Allianz Bau arbeiten an Stra-

tegien zur Einstellung des Raumklimas in Abhängigkeit von Außenklima, Funktion und Form des

Gebäudes, Standort sowie Gebäudekonzept. Beispiele hierfür sind passive Solarenergienutzung,

passive Kühlung und natürliche Lüftung. Intelligente Verschattungssysteme und eine angepasste

Gebäudedämmung tragen ebenfalls zu einem verbesserten Raumklima bei.

Neue baukonzepte erfordern ein angepasstes klimadesign

Innovative Räume mit maximalem Komfort und minimalem Energieaufwand stellen hohe Anfor-

derungen an die Planung. Ziel des Geschäftsbereichs »Mensch in Räumen« ist die Analyse des

komplexen Wechselspiels zwischen Raumklima und Behaglichkeit, um praxistaugliche Lösungen

entwickeln zu können. Weitere Aufgabenstellungen sind die Schaffung leistungsfördernder

Arbeitsbedingungen und gesunder Innenräume. Neben der Forschung im Baubereich befassen

sich die Einrichtungen der Fraunhofer-Allianz Bau auch mit anderen Formen umschlossener

Räumlichkeiten, wie beispielsweise Fahrgastzellen oder Flugzeugkabinen.

menScH in räumen

• r a u m k l i m a u n d s e i n e w i r k u n g

• l e i s t u n g s f ö r d e r n d e u m g e B u n g e n

• g e s u n d e i n n e n r ä u m e

• k l i m a s i m u l at i o n

Raumwirkung auf den menschen

Hält sich ein Mensch in einem Raum auf, unterliegt er verschiedenen Einflüssen wie Temperatur,

Feuchte und Zirkulation der Raumluft, aber auch Akustik und Beleuchtung beeinflussen neben

Behaglichkeit, die Leistungsfähigkeit und Gesundheit des Nutzers. Letzteres gilt vor allem für die

mögliche Belastung durch Emissionen aus Holzschutzmitteln, Wandfarben und Bodenbelägen.

wirkung des menschen im Raum

Aktivität, Zahl der Benutzer und Außenklima wirken ebenfalls auf die Umgebung ein. In einem

Großraumbüro beispielsweise sinkt atmungsbedingt im Lauf des Tages der Sauerstoffgehalt der

Luft und in der Folge nimmt das Konzentrationsvermögen der Angestellten ab. Auch schlechte

Akustik und optische Störquellen mindern die Leistungsfähigkeit, was im Endeffekt zu wirtschaft-

lichen Einbußen für ein Unternehmen führt.

forschungfürdiePraxis

In Versuchsaufbauten untersuchen die Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Allianz Bau die

Raumklimabedingungen in Schulräumen und Großraumbüros unter dem Einfluss verschiedener

Fassadensysteme. Auch Klimasimulation und Monitoring von Benutzerverhalten in Gebäuden

gehören zu den Forschungsbereichen und stellen – neben den bauphysikalischen Faktoren – die

individuellen Bedürfnisse der Nutzer in den Mittelpunkt. Die Akzeptanz neuer Klimatisierungs-

technologien wird ebenso untersucht wie der Einsatz erneuerbarer Energien. Ziel ist, in Gebäuden

eine optimale Behaglichkeit bei minimalem Energie- und Ressourcenverbrauch zu erreichen.

menScH in räumen – meHr leiStung durcH beHaglicHkeit

Menschen in Industr ienationen verbringen bis zu 90 Prozent ihrer Lebenszeit in Innenräumen.

Damit Benutzer langfrist ig gesund und leistungsfähig bleiben, müssen Räume besondere

Eigenschaften hinsichtl ich ihres Kl imas und der Behagl ichkeit aufweisen. Ziel des Geschäfts-

bereichs »Mensch in Räumen« ist es, die relevanten Raumfaktoren zu untersuchen und

geeignete Lösungen zu entwickeln.

beteiligte Einrichtungen

fraunhoferiBP

Fraunhofer IAO

Fraunhofer ICT

Fraunhofer ISE

Fraunhofer UMSICHT

Fraunhofer WKI

Fraunhofer Italia –

Fraunhofer IEC

Raumklimamessungen zur Entwicklung

von Lüftungsstrategien in Klassenräumen

mithilfe von Personenlastsimulatoren.

16 17

Page 10: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

Neue Anwendungsbereiche

Miniaturisierte Sensortechnik eröffnet der Gebäudeautomation immer neue Anwendungsbe-

reiche, wie z. B. für das Bauwerksmonitoring. Im Marktsegment der Assistenzsysteme gibt es

viele Neuentwicklungen, die alten oder pflegebedürftigen Menschen länger ein eigenständiges,

sicheres und komfortables Leben ermöglichen.

Vorausschauend planen

Da alle Automationssysteme mit Strom betrieben und teils über Datenkabel angesteuert

werden, müssen entsprechende Infrastrukturen verfügbar sein. Dieser Aspekt wird aber bislang

bei den meisten Neubauprojekten nicht berücksichtigt. Eine vorausschauende Planung in

Kooperation mit allen Baubeteiligten verhindert eine teure und aufwendige Nachrüstung. Bei

energetischen Sanierungen können die notwendigen Strom- und Netzwerkanschlüsse mit nur

geringem Mehraufwand realisiert werden.

diegebäudederzukunftsindintelligent

Bisher haben vor allem automatisierte Steuer- und Überwachungssysteme für die Versorgungs-

technik Marktreife erlangt. Doch auch kluge Lösungen aus den Bereichen Entertainment,

Sicherheit und Komfort haben großes Marktpotenzial. Das Geschäftsfeld »Gebäudeautoma-

tion« untersucht verstärkt die Wechselwirkungen zwischen aktiven und passiven Innenraum-

Umgebungen. Ein weiteres Ziel ist es, innovative Baumaterialien mit mikroelektronischen

Komponenten zu verbinden und somit neue Funktionen zu erschließen.

gebäudeautomation

• V e r B e s s e r u n g d e r B a u P h y s i k a l i s c h e n

E i g E N s c H A F t E N V O N g E b Ä U D E N

• B a u w e r k s m o n i t o r i n g

• a s s i s t e n z s y s t e m e

• e l e k t r o n i s c h e i n f r a s t r u k t u r e n P l a n e n

U N D E R g Ä N z E N

• z u k u n f t s t h e m e n

mikroprozessoren im Vormarsch

Im Bereich der Gebäudeautomation verdrängen Mikroprozessoren zunehmend die klassische

analoge Regel- und Steuerungstechnik. An deren Stelle treten integrale Steuerungs- und

Überwachungssysteme mit deutlich größerem Funktionsumfang. Obwohl die Vorteile klar über-

wiegen, ist der Einsatz von Automationstechnologien noch nicht überall möglich, da höhere

Investitionskosten und vergleichsweise große Planungsanforderungen noch zu viele Bauherren

davon abhalten. Um die bestehenden Hürden zu überwinden, fördert die Fraunhofer-Allianz

Bau aktiv den Informationsaustausch zwischen Architekten und Gebäudetechnikern.

senkung des Energieverbrauchs

Ziel der Gebäudeautomation ist es, die bauphysikalischen Eigenschaften eines Gebäudes durch

ganzheitliche Regelungskonzepte und den Einsatz geeigneter Technologien zu verbessern. Mit-

hilfe der intelligenten Steuerung und Überwachung der Versorgungstechnik sollen Energie und

Kosten eingespart werden. Automatisierte Lösungen, die Heizung, Klimaanlage und Beleuch-

tung bedarfsgerecht regulieren, sind bereits weit verbreitet. Besonders energieeffizient sind

intelligente Belüftungs- und Verschattungslösungen. So können beispielsweise durch Systeme

zur Fensterüberwachung bis zu zehn Prozent der Heiz- und Kühlenergie eingespart werden.

gebäudeautomation – meHr lebenSqualität durcH SenSortecHnik

Gebäude und Bauwerke sollen sicher sein, energieeffizient und komfortabel. Mithilfe moderner

Automationstechnologien lassen sich solche und viele weitere Ansprüche erfüllen. Allerdings

erfordert der Einsatz entsprechender Lösungen eine eigene Infrastruktur die bereits bei Planungs-

beginn berücksichtigt werden muss. Mit seiner Forschungs- und Entwicklungstätigkeit vermittelt

der Geschäftsbereich »Gebäudeautomation« zwischen Architekten und Gebäudetechnikern.

beteiligte Einrichtungen

Fraunhofer ims

Fraunhofer IBP

Fraunhofer ISE

Fraunhofer IZFP

Fraunhofer Italia –

Fraunhofer IEC

Fraunhofer USA –

Fraunhofer CSE

18 19

Page 11: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

umgerüstet werden können. Ursprünglich als akustischer Schutz vor temporären Lärmquellen

konzipiert, lassen sich diese Bauteile durch Befüllung mit Wasser oder mit schweren Materialien

in Sicherheitsbarrieren gegen Explosionen verwandeln. Speziell entwickelte Haltekonstruktionen

gewährleisten im Detonationsfall einen festen Stand. Eine Kombination des Blastschutzes mit

schusssicheren Faserverbundwerkstoffen wird gleichfalls untersucht.

mobile Unterkünfte für krisengebiete

Um die Sicherheit militärischen und zivilen Personals bei nationalen und internationalen Einsätzen

garantieren zu können, werden im Auftrag sogenannte Low-Cost-Schutzunterkünfte entwickelt.

Diese lassen sich am Einsatzort nach dem Baukastenprinzip aus wenigen leichten und luftverlad-

baren Einzelteilen zu einer Hülle zusammenbauen und mit lokal verfügbaren Materialien wie Erde

befüllen, wodurch eine widerstandsfähige Gebäudehülle entsteht.

sicherheit mit gestaltungsspielraum

Der Geschäftsbereich »Sicherheit« hat das Ziel, Sicherheitsaspekte mit Aufgabenstellungen der

Gebäudedämmung sowie der architektonischen Gestaltung zu verbinden und so multifunktionale

Bauelemente zu schaffen. Ein aktuelles Forschungsthema dazu sind bedruckbare Membranfassa-

den, die nicht nur gestalterisch wirken, sondern gleichzeitig das Gebäude dämmen und schützen.

SicHerHeit

• s i c h e r e B a u m at e r i a l i e n

• m e m B r a n f a s s a d e n

• m u lt i f u n k t i o n a l e m o d u l e

• l o w - c o s t- s c h u t z u n t e r k Ü n f t e

sicherheit beginnt beim material

Von besonderem Interesse sind Baustoffe, die im Fall eines Erdbebens oder einer Explosion

durch ihr hohes Energieabsorptionsvermögen Stoßwellen dämpfen können. Dies gelingt einem

Polymerbeton, der neben porösen organischen Füllstoffen auch Fasern zur Verstärkung enthält.

Durch das hohe Porenvolumen kann dieser Baustoff die zerstörende Wirkung von Detonationen

deutlich reduzieren.

schützendezweitehautfürgebäude

Um Gebäude zuverlässiger vor Beschädigung durch kurzzeitdynamische Ereignisse zu schützen,

wird auch an der Entwicklung von Membranfassaden gearbeitet, die vor der eigentlichen Gebäu-

defassade angebracht werden sollen. Sie erfüllen zum einen – als Klimahülle – bauphysikalische

Aufgaben, darüber hinaus dämpfen sie die Auswirkungen von Stoß- und Druckbelastungen.

Dabei wird bewusst eine Teilperforation zugelassen, um die extremen Kräfte einer Druckwelle

(Blast) auf die Haltekonstruktion zu mindern. Textile Vorsatzfassaden können als Spreng- und

Splitterschutz für besonders gefährdete Gebäude wie Botschaften, Regierungseinrichtungen und

Polizeistationen dienen.

Alleskönner

Ein weiterer Forschungsbereich beschäftigt sich mit Systemlösungen, die sich durch ihre modulare

Konzeption an unterschiedliche Anwendungsbereiche anpassen lassen oder nachrüstbar sind.

Ein Beispiel dafür sind mobile Schallschutzsysteme, die zu sogenannten Blastschutz-Elementen

SicHerHeit – Security by deSign

Naturkatastrophen oder Terrorakte haben oft den Einsturz betroffener Gebäude zur Folge. Eine voraus-

schauende Gebäudeplanung und der Einsatz innovativer Baustoffe können das Einsturzrisiko stark

verringern. Mit diesem Ziel haben sich sechs Institute der Fraunhofer-Allianz Bau zum Geschäftsbereich

»Sicherheit« zusammengeschlossen. Neben Aspekten der Desastervermeidung (Security) werden Auf-

gabenstellungen bezüglich der Normbelastungen von Gebäuden (Safety) untersucht.

beteiligte Einrichtungen

Fraunhofer Emi

Fraunhofer IBP

Fraunhofer ICT

Fraunhofer IFAM

Fraunhofer IWM (Halle)

Fraunhofer IZFP

Fraunhofer WKI

20 21

Page 12: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

Regenerative technologien

Für die Wärme- und Stromversorgung kommen unterschiedliche photovoltaische und solarther-

mische Technologien infrage. Einen hohen Wirkungsgrad weist die Energiegewinnung durch

Kraft-Wärme- beziehungsweise Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung in Kombination mit thermisch

angetriebenen Wärmepumpen auf. Zusammen mit kleinen Stirlingmotoren, Gasturbinen oder

Brennstoffzellen kann die Wärmeversorgung bei besonders effizienten Gebäuden sogar ohne

aufwendiges Reserveheizgerät erfolgen. Auch der Einsatz von Biomasse zur Wärmeerzeugung

findet zunehmend Verbreitung und verbessert darüber hinaus die CO2-Bilanz des betreffenden

Gebäudes. Eine weitere Technologie mit Energiesparpotenzial ist der monoenergetische Betrieb

einer Wärmepumpe mit elektrischer Zusatzheizung. In Kombination mit einer thermischen

Solaranlage kann ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit in der Haustechnik erreicht werden.

nachhaltigeenergiekonzepteerfordernPlanungundzusammenarbeit

Dank bereits verfügbarer Technologien und Produkte lässt sich schon heute eine regenerative

Energieversorgung kosten- und ressourceneffizient umsetzen. Die Effizienz wird jedoch von vielen

Faktoren beeinflusst. Der Geschäftsbereich »Energieversorgung« verfolgt daher einerseits einen

integralen Ansatz, bei dem sämtliche Aspekte in den Kontext der gesamten Wertschöpfungskette

gestellt werden – von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung und von der Mate-

rialentwicklung bis zum Betrieb. Andererseits wird ein starker Fokus auf den interdisziplinären

Wissenstransfer zwischen Entwicklern, Bauingenieuren, Architekten und Baufirmen gelegt.

energieverSorgung

• e n e r g i e e i n s Pa r u n g e n i m g e B ä u d e B e r e i c h

• P h o t o V o lta i s c h e u n d s o l a r t h e r m i s c h e

t E c H N O l O g i E N

• k r a f t- wä r m e - k o P P l u n g

themen

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten gehören die Bereiche solare Energieversorgung mit

Photovoltaik und Solarthermie, solares Heizen und Kühlen, Kraft-Wärme- und Kraft-Wärme-

Kälte-Kopplung, Wärme- und Kältespeicher, sorptive Systeme und gebäudeintegrierte Solar- und

Klimatechnik. Darüber hinaus befassen sich die beteiligten Fraunhofer-Einrichtungen mit den

Themen Energiemanagement, Gebäudebetriebsführung und Versorgungsstrategien für Städte

oder Siedlungen.

grundlagen für intelligente Energiekonzepte

Generell lassen sich Energiesparpotenziale nur dann voll ausschöpfen, wenn bereits in der

Planungsphase ein geeignetes Energiekonzept vorliegt. Dies gilt gleichermaßen für die energe-

tische Sanierung von Altbauten wie für Neubauten. Bei Bestandsbauten ist eine genaue und

effiziente Zustandserfassung erforderlich, um die notwendigen Maßnahmen effizient planen und

zielgerichtet umsetzen zu können. Insbesondere die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem

physikalisch bedingten Energiebedarf des Gebäudes und der Energieeffizienz der eingesetzten

Haustechnik müssen berücksichtigt und ein optimales Zusammenspiel der passiven und aktiven

Techniken gefunden werden.

energieverSorgung – effizient, umWeltfreundlicH, nacHHaltig

Gebäude zählen zu den größten Energieverbrauchern weltweit. Sollen fossile Brennstoffe langfristig

eingespart und Umweltbelastungen gesenkt werden, muss daher bei der Energieversorgung von

Gebäuden angesetzt werden. Gemeinsam mit Industriepartnern entwickelt der Geschäftsbereich

»Energieversorgung« innovative Technologien und Konzepte, um diese Ziele Wirklichkeit werden

zu lassen. Dabei stehen Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Nutzerkomfort im Mittelpunkt.

beteiligte Einrichtungen

Fraunhofer isE

Fraunhofer IBP

Fraunhofer ISC

Fraunhofer IVV

Fraunhofer IZFP

Fraunhofer UMSICHT

Fraunhofer Italia –

Fraunhofer IEC

Fraunhofer USA –

Fraunhofer CSE

22 23

Page 13: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

nen. Auch der Vergleich verschiedener baulicher Ausführungen oder Materialien ist möglich.

Dies verbessert den Lebenszyklus der Gebäude und hilft Kosten einzusparen.

Ansprechpartner für neue stadtsysteme

Hoher Zeit- und Kostendruck, fehlende Informationen und mangelnde Kommunikation

zwischen den Beteiligten erschweren bislang die Umsetzung nachhaltiger Quartiere.

Durch die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und die Entwicklung geeigneter

Instrumente positioniert sich die Fraunhofer-Allianz Bau als kompetenter Ansprechpartner für

nachhaltiges Bauen. Gemeinsam mit Industriepartnern werden umfassende Bewertungs- und

Lösungsmodelle umgesetzt. Ein Beispiel hierfür sind Konzepte für die »elektromobile Stadt«.

Weitere Aufgaben sind das Stadtinnovationsmanagement für die Integration unterschiedlicher

Stadtsysteme. Nutzeranalysen und Verhaltensstudien in Bezug auf urbane Prozesse ergänzen

das Leistungsangebot.

gemeinsambesserestädtebauen

Die Gebäude der Zukunft werden keine unabhängigen Einzelbauten mehr sein. Stattdessen

stehen sie in Gestaltung, Funktion und Infrastruktur in enger Wechselwirkung mit ihrer Umge-

bung. Die Fraunhofer-Allianz Bau treibt diesen Prozess durch weitere Grundlagenforschung und

die Entwicklung realisierbarer Konzepte für Städteplaner und Bauindustrie voran.

nacHHaltige quartiere

• B e s c h r e i B u n g u n d B e w e r t u n g

V O N N A c H H A l t i g k E i t i m s t Ä D t E b A U

• k r i t e r i e n s o z i a l u n d ö k o l o g i s c h

l E b E N s w E R t E R s i E D l U N g E N

• B i l a n z i e r u n g s s o f t wa r e

• k o n z e P t e l e k t r o m o B i l e s ta d t

• s ta d t i n n o Vat i o n s m a n a g e m e n t

ganzheitliche sicht

Die beteiligten Fraunhofer-Einrichtungen entwickeln Modelle, Methoden und Werkzeuge, mit

denen sich die Nachhaltigkeit von Städtebauprojekten beschreiben und bewerten lässt. Die

Forschung begleitet den gesamten Gebäudelebenszyklus vom Bau über die Nutzung bis hin

zu Abriss und Entsorgung. Dabei werden die unterschiedlichen Ebenen des Bauwesens – also

Produkte, Gebäude und Siedlungsstrukturen – aus einem ganzheitlichen Blickwinkel betrachtet.

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage für die Konzeption sozial und ökologisch

lebenswerter Siedlungen dienen.

themenfelder

Zu den wesentlichen Aufgabenstellungen gehören die intelligente Flächennutzung sowie

energieeffizientes und schadstoffarmes Bauen. Der Einsatz erneuerbarer Energien und die

Verwendung von Recyclingmaterialien sind weitere zentrale Aspekte. Außerdem beschäftigt

sich das Geschäftsfeld mit dem integralen Management von Frisch- und Brauchwasser auf Sied-

lungsebene, der Umsetzung innovativer Mobilitätskonzepte und der Schaffung ökologischer

Nischen zum Nutzen von Mensch und Natur.

Nachhaltig bauen hilft sparen

Integrale Planungsprozesse machen sich bezahlt: So lassen sich beispielsweise energetische

Schwachstellen durch ganzheitlich angewandte Bilanzierungssoftware bereits im Vorfeld erken-

nacHHaltige quartiere – energieeffizient und lebenSWert

Nachhalt ig gebaute Siedlungen sind konventionel len Bauprojekten langfrist ig ökologisch, wirt-

schaft l ich und soziokulturel l überlegen. Der Geschäftsbereich »Nachhalt ige Quartiere« führt

al le Themengebiete des Bauwesens zusammen, um Städteplaner und Bauindustr ie in sämtl ichen

Aspekten des nachhalt igen Siedlungsbaus zu unterstützen.

beteiligte Einrichtungen

fraunhoferiBP

Fraunhofer IAO

Fraunhofer IGB

Fraunhofer ISE

Fraunhofer UMSICHT

Fraunhofer WKI

Fraunhofer Italia –

Fraunhofer IEC

Nachhaltige Quartiere erfordern eine

ganzheitliche Betrachtung – von der

Planung bis zum Abriss.

Dezentrale Energiespeicher

– ein zentraler Bestandteil

nachhaltiger Quartiere.

24 25

Page 14: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

andereländer,andererahmenbedingungen

Da die am stärksten wachsenden und innovativsten Märkte der Zukunft nicht in Europa, sondern

hauptsächlich in Asien liegen, werden heimische Unternehmen bei Auslandsprojekten verstärkt

mit teils unbekannten Rahmenbedingungen konfrontiert. Zusammen mit der Fraunhofer-Allianz

Bau können sie sich – beispielsweise durch Simulationen und Feldversuche – umfassend auf

die klimatischen Gegebenheiten und deren Auswirkungen auf ein Bauprojekt vorbereiten. Dies

verschafft den Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile, um sich in neuen Märkten

erfolgreich etablieren zu können.

gemeinsamneuemärkteerschließen

Neben den Kompetenzen in den Bereichen Forschung und Entwicklung will die Fraunhofer-

Allianz Bau ihre weltweite Präsenz und ihr Dienstleistungsportfolio weiter ausbauen. So sollen

auf internationaler Ebene verstärkt Kontakte zu staatlichen wie auch privaten Entscheidungs-

trägern und Investoren geknüpft werden. Gleichzeitig unterstützt die Allianz ihre Kunden

gezielt beim Markteintritt und der Akquise von Projekten. Beispiele hierfür sind die Identifikati-

on von Zukunftsmärkten sowie Marktanalysen, die Durchführung von Studien und Forschungs-

aufträgen ebenso wie die Vermittlung von Projektpartnern im Ausland.

internationaliSierung

• m e g at r e n d » u r B a n i s i e r u n g «

• B e r at u n g i n t e r n at i o n a l e r B a u V o r h a B e n

• B a u e n i n a n d e r e n k l i m a z o n e n

• i n t e r n at i o n a l e k o n ta k t e

wachstumderstädte

Bis zum Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung von aktuell sechs Milliarden auf etwa neun

Milliarden ansteigen. Bereits in den nächsten 15 Jahren leben voraussichtlich zwei Drittel aller

Menschen in Städten. Um mit diesen Entwicklungen Schritt halten zu können, müssen in den

nächsten 20 Jahren etwa zwei Drittel aller Städte weltweit neu geplant und gebaut werden. Für

den Städtebau ergeben sich daraus viele, teils konkurrierende Herausforderungen. Neubauten

beispielsweise sollen möglichst energieeffizient, umweltfreundlich und sicher sein. Zugleich

beeinflusst aber der sich zunehmend verschärfende Zeit- und Kostendruck die Entscheidungs-

prozesse maßgeblich.

individuelle lösungen

Um die vielen Anforderungen an den Städtebau erfüllen zu können, müssen bereits in der

Planungsphase alle Aspekte des nachhaltigen und ressourcenorientierten Bauens berücksichtigt

werden. Der Geschäftsbereich »Internationalisierung« bündelt hierzu innerhalb der Fraunhofer-

Allianz Bau alle relevanten Kompetenzen und ermöglicht so eine ganzheitliche Herangehens-

weise. Dabei setzt die Allianz nicht nur auf nationales Know-how, sondern pflegt bewusst den

Wissenstransfer mit internationalen Partnern und eigenen Forschungseinrichtungen im Ausland.

Dies ermöglicht individuelle Lösungen entsprechend der Situation vor Ort, ohne dabei auf

bewährte Analyseverfahren und Werkzeuge verzichten zu müssen.

internationaliSierung – teamWork für WeltWeiten erfolg

Anhaltendes Bevölkerungswachstum und Urbanisierung führen weltweit zu vermehrter Bautä-

t igkeit. Im Städtebau entsteht dadurch der Konfl ikt, dass einerseits schnel l und günstig ausrei-

chend Infrastruktur geschaffen werden sol l und gleichzeit ig sparsam mit knappen Ressourcen

wie Siedlungsflächen, Wasser und Energie umgegangen werden muss. Der Geschäftsbereich

»International is ierung« koordiniert internationale Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der

Fraunhofer-Al l ianz Bau, um Lösungen für diese komplexen Aufgaben zu erarbeiten.

beteiligte Einrichtungen

Fraunhofer-gesellschaft

Fraunhofer IAO

Fraunhofer IBP

Fraunhofer ISE

Fraunhofer IZFP

Fraunhofer Italia –

Fraunhofer IEC

Fraunhofer USA –

Fraunhofer CSE

26 27

Page 15: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

eigenePublikationen

Der Fraunhofer IRB Verlag gehört mit einer Vielzahl von Publikationen aus den Bereichen Bauen

im Bestand, Bautechnik, Bausanierung, Bauphysik und Bauforschung zu den angesehenen Bau-

fachverlagen im deutschsprachigen Raum. Das lieferbare Programm umfasst derzeit über 4000

Forschungsberichte, etwa 400 Fachbücher und vier Fachzeitschriften. Hinzu kommen 15 000

internationale Bauforschungsdokumente und rund 900 Veröffentlichungen aus interdisziplinären

Forschungsgebieten der Fraunhofer-Gesellschaft, die seit 2009 im Fraunhofer-Verlag erscheinen.

Alle infos rund um den bau

Durch die enge Verknüpfung von Datenbank-Recherchetools und Fachverlag ist das Fraunhofer

IRB die zentrale Anlaufstelle für alle Informationsanfragen rund um den Bau. Dieses belegen

auch die Nutzerzahlen: allein im Jahr 2009 haben täglich durchschnittlich 25 000 User das

Internetportal besucht. Insgesamt 320 000 Dokumente wurden im Lauf des Jahres 2010 von

den Datenbanken des Fraunhofer IRB heruntergeladen. Das Fraunhofer IRB leistet einen aktiven

Beitrag zum Wissenstransfer innerhalb der Baubranche und stärkt damit die Fachkompetenz

und Innovationskraft der Fraunhofer-Allianz Bau.

fraunHofer irb

• f a c h i n f o r m at i o n e n z u m P l a n e n u n d B a u e n

• d r e i f a c h P o r ta l e

• B a u d at e n B a n k e n

• f r a u n h o f e r i r B - V e r l a g u n d f r a u n h o f e r - V e r l a g

wissenspool Fraunhofer iRb

Die zentrale Aufgabe des Fraunhofer IRB ist es, wissenschaftliche und praxisorientierte Fachin-

formationen aus allen Bereichen des Planens und Bauens zu erschließen und bereitzustellen.

Zahlreiche Partnerschaften mit relevanten Fachinstitutionen und -verbänden, Forschungseinrich-

tungen und Fachverlagen helfen dabei. Die Informationen sind entweder über Recherche in einer

der zahlreichen Datenbanken zugänglich oder können als Print-Publikation vom hauseigenen

Fachverlag bezogen werden. Viele Veröffentlichungen stehen auch als digitales Dokument zum

Download bereit.

Einfache suche

Drei spezialisierte Fachportale decken die Themenbereiche Stadt- und Raumplanung, Denkmal-

pflege und Bauforschung ab. Außerdem betreibt das Fraunhofer IRB eigene Baudatenbanken

und hostet zusätzlich Datenbanken von Partnern. Das Angebot umfasst Volltext-, Literatur-

hinweis-, Forschungs- und Adressdatenbanken. Von besonderer Bedeutung sind die beiden

bibliographischen Datenbanken RSWB® und ICONDA®, in denen nationale und internationale

Fachliteratur nachgewiesen wird. Die Fraunhofer IRB-Volltexdatenbank SCHADIS® hält zudem

aktuelles Expertenwissen aus Fachbüchern, Forschungsberichten sowie Zeitschriftenartikeln zu

allen denkbaren Bauschadensfällen bereit. Das Portal www.baufachinformationen.de macht die

wichtigsten Fachinformationen aus allen Datenbanken einem breiten Fachpublikum zugänglich.

fraunHofer irb – geSammelteS WiSSen für die baubrancHe

Forschungsergebnisse können nur dann sinnvol l genutzt werden, wenn sie schnel l und einfach

verfügbar s ind. Das Fraunhofer- Informationszentrum Raum und Bau IRB erfasst baurelevante

Informationen und macht diese einem breiten Fachpublikum zugänglich. Durch die Vermeidung

von Doppel- oder Fehlentwicklungen in Forschung und Praxis leistet das Fraunhofer IRB Unter-

sützung bei der Verbesserung von Bau- und Planungsleistungen.

28 29

Page 16: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

adreSSen

BremenFraunhofer IFAM

BraunschweigFraunhofer WKI

OberhausenFraunhofer UMSICHT

Fraunhofer IBPKassel

SaarbrückenFraunhofer IZFP

FreiburgFraunhofer EMIFraunhofer ISE

Fraunhofer IZFPFraunhofer IFAMDresden

DuisburgFraunhofer IMS

HalleFraunhofer IWM

WürzburgFraunhofer ISC

Fraunhofer ICTPfinztal

StuttgartFraunhofer IAOFraunhofer IBPFraunhofer IRBFraunhofer IGB

HolzkirchenFraunhofer IBP

FreisingFraunhofer IVV

AlbuquerqueFraunhofer USA –Fraunhofer CSE

BostonFraunhofer USA –Fraunhofer CSE

BozenFraunhofer Italia –Fraunhofer IEC

Fraunhofer iRb

Nobelstraße 12

70569 Stuttgart

Telefon +49 711 970-2500

Fax +49 711 970-2508

[email protected]

www.irb.fraunhofer.de

Fraunhofer isc

Neunerplatz 2

97082 Würzburg

Telefon +49 931 4100-0

Fax +49 931 4100-199

[email protected]

www.isc.fraunhofer.de

Fraunhofer isE

Heidenhofstraße 2

79110 Freiburg

Telefon +49 761 4588-0

Fax +49 761 4588-9000

[email protected]

www.ise.fraunhofer.de

Fraunhofer iVV

Giggenhauser Straße 35

85354 Freising

Telefon +49 8161 491-0

Fax +49 8161 491-555

[email protected]

www.ivv.fraunhofer.de

Fraunhofer iwm

Walter-Hülse-Straße 1

06120 Halle (Saale)

Telefon +49 345 5589-0

Fax +49 345 5589-101

[email protected]

www.iwm.fraunhofer.de

fraunhoferizfP

Campus E3 1

66123 Saarbrücken

Telefon +49 681 9302-0

Fax +49 681 9302-5935

[email protected]

www.izfp.fraunhofer.de

Fraunhofer lbF

Bartningstraße 47

64289 Darmstadt

Telefon +49 6151 705-0

Fax +49 6151 705-214

[email protected]

www.lbf.fraunhofer.de

Fraunhofer UmsicHt

Osterfelder Straße 3

46047 Oberhausen

Telefon +49 208 8598-0

Fax +49 208 8598-1290

[email protected]

www.umsicht.fraunhofer.de

Fraunhofer wki

Bienroder Weg 54 E

38108 Braunschweig

Telefon +49 531 2155-0

Fax +49 531 351587

[email protected]

www.wki.fraunhofer.de

Fraunhofer iFAm

Wiener Straße 12

28359 Bremen

Telefon +49 421 2246-0

Fax +49 421 2246-300

[email protected]

www.ifam.fraunhofer.de

Fraunhofer igb

Nobelstraße 12

70569 Stuttgart

Telefon +49 711 970-4401

Fax +49 711 970-4200

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de

Fraunhofer ims

Finkenstraße 61

47057 Duisburg

Telefon +49 203 3783-0

Fax +49 203 3783-266

[email protected]

www. ims.fraunhofer.de

Fraunhofer iAO

Nobelstraße 12

70569 Stuttgart

Telefon +49 711 970-2124

Fax +49 711 970-2299

[email protected]

www.iao.fraunhofer.de

fraunhoferiBP

Fraunhoferstraße 10

83626 Valley / Oberlaindern

Telefon +49 8024 643-0

Fax +49 8024 643-366

[email protected]

www.ibp.fraunhofer.de

Fraunhofer ict

Joseph-von-Fraunhofer-Straße 7

76327 Pfinztal

Telefon +49 721 4640-392

Fax +49 721 4640-111

[email protected]

www.ict.fraunhofer.de

Fraunhofer Emi

Eckerstraße 4

79104 Freiburg

Telefon +49 761 2714-0

Fax +49 761 2714-316

[email protected]

www.emi.fraunhofer.de

Mit der Fraunhofer-Allianz Bau bündelt die Fraunhofer-Gesellschaft ihre Kom-

petenzen im Baubereich und bietet damit der Bauwirtschaft eine kompetente

Anlaufstelle. Sie ist zentraler Ansprechpartner für integrale Systemlösungen im

Kontext Bau und fungiert darüber hinaus als Indikator und Initiator für innova-

tive Lösungen und neue Themen rund um die Bauforschung.

Andreas Kaufmann, Geschäftsführer der Fraunhofer-Allianz Bau

Fraunhofer-gesellschaft

Hansastraße 27 c

80686 München

Telefon +49 89 1205-0

Fax +49 89 1205-7531

[email protected]

www.fraunhofer.de

Fraunhofer italia –

Fraunhofer iEc

Schlachthofstraße 57

39100 Bozen, Italien

Telefon +39 0471 1966900

Fax +39 0471 1966949

[email protected]

www.fraunhofer.it

Fraunhofer UsA –

Fraunhofer csE

25 First Street

Cambridge, MA 02141, USA

Telefon +1 617 575-7250

Fax +1 617 588-0618

[email protected]

www.cse.fraunhofer.de

30 31

Page 17: bauen für die zukunft – zukunft für den bau · Multifunktionale Module • Low-Cost-Schutzunterkünfte Fachinformationen zum Planen und Bauen • Drei Fachportale • Baudatenbanken

Fraunhofer-Allianz bau

c/ofraunhofer-institutfürBauphysikiBP

Fraunhoferstraße 10 | 83626 Valley

Telefon +49 8024 643-240

Fax + 49 8024 643-366

[email protected]

www.bau.fraunhofer.de

geschäftsführerderfraunhofer-allianzBau

Andreas Kaufmann | [email protected]

assistentindergeschäftsführung

Astrid Achatz | [email protected]

Pressesprecherderfraunhofer-allianzBau

Janis Eitner | [email protected]

Vorsitzender der Fraunhofer-Allianz bau

Prof. Dr.-Ing. Klaus Sedlbauer | [email protected]

stellvertretender Vorsitzender der Fraunhofer-Allianz bau

Prof. Dr. Peter Elsner | [email protected] © F

raun

hofe

r-A

llian

z Ba

u 04

.201

2

w w w . b A U . F R A U N H O F E R . D E